Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen
Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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KUNST & KULTUR<br />
Welche Torte<br />
spielt Theater?<br />
Im Theater Osnabrück fanden in der Saison 2014/<strong>2015</strong> insgesamt<br />
678 Vorstellungen in den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Tanz,<br />
Konzert sowie Kinder- und Jugendtheater statt. Folgerichtig braucht<br />
die Spielstätte mehrere 10.000 Requisiten: Gläser, Taschen, Kunstblumen, Puppen, Fahrräder,<br />
Flaschen, Kuscheltiere, Gasmasken, Regenschirme, Gitarren, Besen, Pokale und<br />
unzählige andere Dinge werden für die Aufführungen benötigt.<br />
Hakenstraße 4a · 49074 Osnabrück<br />
Telefon 05 41 / 2 22 92<br />
www.posthalterei-osnabrueck.de<br />
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Volker Witte, Verantwortlicher für die<br />
Requisiten im Theater am Domhof,<br />
kann nicht genau sagen, wie viele Ausstattungsstücke<br />
insgesamt vorhanden<br />
sind, denn die Requisiten werden in fünf<br />
verschiedenen Räumen an drei unterschiedlichen<br />
Standorten in Osnabrück<br />
aufbewahrt.<br />
Da viele Gegenstände „zweckentfremdet“<br />
werden, ist ihre Lebensdauer nicht<br />
sehr lang. Ein gewöhnlicher Reisekoffer<br />
hält oft nur drei Wochen, da sich die<br />
Darsteller durchaus auch auf Koffer stellen<br />
oder setzen müssen. Viele Theatergegenstände<br />
können hingegen repariert<br />
oder in der hauseigenen Werkstatt am<br />
Domhof erstellt und verändert<br />
werden.<br />
Eine<br />
zweite, größere<br />
Werkstatt<br />
befindet<br />
sich in der<br />
Rheinstraße, wo Malerei,<br />
Schlosserei, Kaschur, Tischlerei und<br />
Polsterei an einem Ort vertreten sind.<br />
Kaschiert wird,<br />
um ein Material<br />
zu schützen, zu<br />
dekorieren und/<br />
oder bessere Materialeigenschaften<br />
zu erhalten.<br />
Wie viele<br />
Requisiten<br />
gehen kaputt?<br />
„Zu viele“, sagt<br />
Volker Witte. „Es<br />
gibts nichts, was<br />
man nicht kaputt<br />
kriegt“. In solchen<br />
Fällen sind<br />
zum Beispiel alte<br />
Gläser nicht wieder<br />
zu beschaffen<br />
und sollten nicht<br />
im normalen Supermarkt<br />
gekauft<br />
werden, um die<br />
Einzigartigkeit bei<br />
den Aufführungen<br />
zu erhalten. Andererseits sind die<br />
Künstler an manche Gegenstände gewöhnt<br />
und benötigen die Requisiten, die<br />
vorher bei der Probe verwendet wurden,<br />
für die eigentliche Aufführung.<br />
Viele Theatergegenstände<br />
werden<br />
von den umliegenden<br />
Geschäften ausgeliehen<br />
oder von Privatpersonen am<br />
Tag der offenen Tür gespendet, wobei<br />
speziellere Requisiten, wie zum Beispiel<br />
Überseekoffer, den Bestand erweitern.<br />
„Speziell“ sind auch die Leihgaben der<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Kriminalpolizei. Für bestimmte<br />
Aufführungen werden Plexiglasscheiben<br />
benötigt, zum Teil werden<br />
sogar Waffengürtel und Schlagstöcke<br />
verliehen. Andere <strong>Osnabrücker</strong> Betriebe<br />
verleihen große Ölfässer, um den Hasen<br />
von „Alice im Wunderland“ kochen zu<br />
können. Und seit mehreren Jahren spielt<br />
eine Torte im Weihnachtsmärchen mit,<br />
die von einer <strong>Osnabrücker</strong> Konditorei<br />
für Proben und Aufführungen geliefert<br />
wird. Zu den „Kultrequisiten“ zählen<br />
Extras wie Nebel, Theaterblut oder<br />
Konfetti-Shooter. Diese kleinen Besonderheiten<br />
werden gerne in einem Stück<br />
eingebaut, um den Spaßfaktor bei den<br />
Aufführungen zu erhöhen. | FW<br />
Bilder © Farina Wilmes<br />
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