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Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer nimmt das<br />

Dienstfahrrad?<br />

Der Dienstwagen stellt eines der beliebtesten Statussymbole<br />

der Deutschen dar und ist immer wieder<br />

Gegenstand von Vertragsgesprächen mit dem Arbeitgeber.<br />

Doch jetzt bekommt das Auto Konkurrenz:<br />

Immer mehr Deutsche fahren Rad - Dienstrad! Auch in<br />

Osnabrück findet diese umweltschonende Entwicklung<br />

zunehmend Anklang.<br />

Bis vor ein paar Jahren war das Thema<br />

Dienstfahrrad für viele Unternehmen<br />

eher uninteressant. Das hat sich mittlerweile<br />

geändert. Ende 20<strong>12</strong> haben die<br />

obersten Finanzbehörden der Länder<br />

von der Ermächtigungsnorm im Einkommensteuergesetz<br />

Gebrauch gemacht<br />

und neue Erlasse veröffentlicht, wobei<br />

das Dienstwagenprivileg auch auf Fahrräder<br />

übertragen worden ist.<br />

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer<br />

profitieren von der neuen Regelung.<br />

Der Unternehmer erhält Sonderkonditionen<br />

bei den Fahrradvertrieben und dem<br />

Arbeitnehmer werden die Leasingraten<br />

monatlich direkt von seinem Bruttoeinkommen<br />

abgezogen, wodurch er weniger<br />

Steuern und Sozialabgaben zahlen muss.<br />

Der Arbeitnehmer unterliegt dabei der<br />

1% Regelung. Das heißt, dass 1% des<br />

Fahrrad-Listenpreises monatlich als sogenannter<br />

„geldwerter Vorteil“ versteuert<br />

wird. Bekannte Anbieter wie „Business<br />

Bike“ oder „JobRad“ bieten auf ihren<br />

Webseiten spezielle Leasing-Rechner an,<br />

mit denen sich der eigene Vorteil gegenüber<br />

einem Privatkauf leicht bestimmen<br />

lässt. Insgesamt können<br />

Angestellte so zwischen<br />

20-40% im Verhältnis zum Privatkauf<br />

sparen, wobei sich die meisten für<br />

ein E-Bike entscheiden.<br />

Modellprojekt bei den Stadtwerken<br />

Osnabrück<br />

Die Stadtwerke Osnabrück haben das<br />

Dienstfahrrad für ihre Mitarbeiter bereits<br />

im Rahmen ihres Mobilitätsangebots<br />

erfolgreich eingeführt. Nach einem<br />

halben Jahr nutzen über 100 Mitarbeiter<br />

das umweltfreundliche Angebot. „Die<br />

Implementierung des Dienstfahrrads<br />

war zu Beginn ein zeitaufwendiger Prozess,<br />

da die Grundvoraussetzungen geklärt<br />

und die abteilungsübergreifenden<br />

Verantwortlichkeiten bestimmt werden<br />

mussten. Heute läuft die Abwicklung<br />

reibungslos und bedeutet für uns einen<br />

sehr geringen administrativen Aufwand.<br />

Interessierten Unternehmen stehen wir<br />

bei Fragen oder Beratungswünschen<br />

diesbezüglich gerne zur Verfügung“, sagt<br />

Jan-Peter Brüwer, Produktentwickler des<br />

Mobilitätsangebots der Stadtwerke.<br />

Nachdem der Mitarbeiter seine Anfrage<br />

gestellt hat, wird seine interne Berechtigung<br />

von der Personalabteilung<br />

der Stadtwerke geprüft. Im Anschluss<br />

geht der Mitarbeiter<br />

zum Fahrradhändler seines<br />

Vertrauens und füllt<br />

mit ihm ein Anfrageformular<br />

für sein Wunsch-<br />

Rad aus. In den nächsten<br />

Tagen erhält der Mitarbeiter<br />

die unterschriftsreifen<br />

Vertragsunterlagen<br />

und sein Fahrrad kann<br />

nach Abstimmung mit den Stadtwerken<br />

bestellt werden. Nach Ablauf von drei<br />

Jahren hat der Mitarbeiter die Möglichkeit<br />

das Fahrrad zu einem geringen Restwert<br />

abzukaufen.<br />

Genauso wie viele andere Fahrradanbieter<br />

in Osnabrück hat auch das Zweiradcenter<br />

Bücker positive Erfahrungen<br />

mit dem Verkauf von Dienstfahrrädern<br />

gemacht. „Der Verkauf von E-Bikes<br />

(Pedelecs) macht mittlerweile einen Anteil<br />

von über 75% aus. Der technologische<br />

Fortschritt ist enorm, sowohl hinsichtlich<br />

des Motors als auch bezüglich der<br />

Ausstattung (sportlich oder komfortabel).<br />

Allerdings finden auch Mountainbikes<br />

immer größeren Anklang“, erläutert<br />

Oliver Bücker.<br />

Neue Fahrradmodelle kommen im August<br />

bzw. September auf den Markt,<br />

wobei die Modelle mittlerweile auch<br />

längerfristig laufen und Ersatzteile somit<br />

leichter zugänglich sind. E-Bikes sind<br />

heute kaum noch als diese zu erkennen,<br />

da sie von der Optik immer schlanker<br />

werden.<br />

Der Vorteil von einem Dienstfahrrad<br />

liegt damit klar auf der Hand: Als Mitarbeiter<br />

spart man Benzin und Anschaffungskosten;<br />

durch E-Bikes kommt man<br />

stress- und schweißfrei zur Arbeit; die<br />

lästige Parkplatzsuche entfällt und die<br />

eigene Gesundheit wird gefördert. Unternehmen<br />

zahlen hierfür kein Geld,<br />

sondern sparen auch noch an Lohn-und<br />

Sozialabgaben. „Man erzielt somit eine<br />

echte Win-Win-Situation“, bestätigt Bücker.<br />

| AW<br />

Bilder: © Derby Cycle Werke<br />

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