Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen
Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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TOPTHEMA<br />
„Der Begriff Friedensstadt darf<br />
nicht nur auf Briefköpfen und<br />
Ortsschildern stehen.<br />
Er muss immer wieder mit Leben<br />
erfüllt und vor allem auch jungen<br />
Menschen vermittelt werden!“<br />
Wolfgang Griesert<br />
Der Oberbürgermeister der Friedensstadt<br />
Wolfgang Griesert im Interview<br />
Interview-Bilder © Jana Lange<br />
Auch für Politik und Verwaltung ist die<br />
Friedenstadt Dauerthema und Dauerauftrag.<br />
Im Rathaus sprach „<strong>Osnabrücker</strong><br />
<strong>Wissen</strong>“ mit Oberbürgermeister Wolfgang<br />
Griesert über seine Sicht der Dinge.<br />
Herr Griesert, bevor wir die Stadt in<br />
den Blick nehmen, möchten wir gern<br />
über Frieden sprechen. Wie würden<br />
Sie den Begriff definieren?<br />
Wolfgang Griesert: Frieden zeigt sich<br />
nicht allein durch die Abwesenheit von<br />
Krieg und Gewalt, sondern auch im persönlichen<br />
und gesellschaftlichen Miteinander.<br />
Es geht um Respekt, Toleranz und<br />
Solidarität im Alltag, aber auch darum,<br />
nach einer friedlichen Beilegung bestehender<br />
Konflikte zu suchen. Wenn wir andere<br />
Menschen so behandeln, wie wir selbst<br />
behandelt werden möchten, wäre schon<br />
einiges erreicht.<br />
Wie präsent ist die „Friedensstadt“<br />
in Ihrem politischen Alltag?<br />
Wolfgang Griesert: Sie prägt die Identität<br />
der Stadt und einen wesentlichen Teil<br />
ihrer Wahrnehmung von außen. Insofern<br />
habe ich permanent mit diesem Thema zu<br />
tun – bei Empfängen auswärtiger Gäste,<br />
die sich für die historischen Begebenheiten<br />
interessieren, aber auch bei den zahlreichen<br />
Festivals, Preisverleihungen, Gedenktagen,<br />
Diskussionen und Veranstaltungen, die<br />
heute mit der Bezeichnung Friedensstadt<br />
verbunden sind.<br />
Inwiefern ist diese „Marke“ eine<br />
Chance für Osnabrück – und welche<br />
Verpflichtungen bringt sie mit sich?<br />
Wolfgang Griesert: Die strategischen<br />
Stadtziele sind eindeutig: Osnabrück soll<br />
im Jahr 2020 als Friedensstadt und Kulturstandort<br />
nach innen und außen stärker<br />
wahrgenommen werden! Die vielfältigen<br />
Kultur- und Veranstaltungsangebote, die<br />
aus friedenspolitischem Engagement entstanden<br />
sind, leisten einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Dialog und zur Identifikation<br />
innerhalb unserer Stadtgesellschaft, zumal<br />
sie immer wieder aktuelle Trends und Entwicklungen<br />
aufnehmen.<br />
Der Begriff Friedensstadt darf nicht nur<br />
auf Briefköpfen und Ortsschildern stehen.<br />
Er muss immer wieder mit Leben erfüllt<br />
und vor allem auch jungen Menschen vermittelt<br />
werden. Deshalb unterstützen wir<br />
Vereine, Institutionen und Bürger bei ihrer<br />
konkreten Friedensarbeit – zum Beispiel<br />
bei der Hilfe für Flüchtlinge. Wir fördern<br />
das bundesweit einzigartige Büro für Friedenskultur<br />
und den ebenso einzigartigen<br />
Austausch junger Botschafter mit unseren<br />
Partnerstädten. Als Oberbürgermeister unterstütze<br />
ich außerdem friedliche Bürger-<br />
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