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Hans Rainer Künzle *<br />

Anfang und Ende der Willensvollstreckung 1<br />

Inhaltsübersicht Seite<br />

A. Der Anfang der Willensvollstreckung 19<br />

I. Einreichung des Testaments 19<br />

II. Tätigwerden der zuständigen Behörde 20<br />

III. Annahme durch den Willensvollstrecker 23<br />

IV. Willensvollstreckerausweis 25<br />

B. Das Ende der Willensvollstreckung 28<br />

I. Gesetzliche Beendigungsgründe 28<br />

II. Gewillkürte Beendigungsgründe 32<br />

III. Retentionsrecht 36<br />

A. Der Anfang der Willensvollstreckung<br />

I. Einreichung des Testaments<br />

Nach dem Tod des Erblassers ist die letztwillige Verfügung vom jeweiligen<br />

Besitzer der zuständigen kantonalen Behörde 2 am letzten Wohnort des Erblassers<br />

* Prof. Dr. oec. Hans Rainer Künzle, Rechtsanwalt, Titularprofessor für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung<br />

an der Universität Zürich (www.rwi.unizh.ch/tit_kuenzle), Partner, KEND-<br />

RIS private AG, Badenerstr. 172, CH-8026 Zürich 4 (www.kendris.com).<br />

1 Dieser Aufsatz wurde erstmals in der Festschrift für Ernst A. Kramer, hrsg. v. Heinrich Honsell,<br />

Roger Zäch, Franz Hasenböhler, Friedrich Harrer und René Rhinow, Basel/Genf/München 2004,<br />

S. 371-387, publiziert und erscheint hier in nachgeführter Version. Für die freundliche Genehmigung<br />

zum Abdruck danke ich dem Verlag Helbling & Lichtenhahn, Basel.<br />

2 Die Zuständigkeit ist meist nicht ausdrücklich geregelt, was aber nichts schadet, vgl. BGE 91 II<br />

181 Erw. 2 = JdT 114 (1966) I 153 = Pra. 54 (1965) 474 Nr. 159 = ZBGR 47 (1966) 178<br />

Nr. 39: „Welche Behörde oder Amtsstelle zuständig sei, ... ist im ZGB nicht bestimmt, steht also<br />

der kantonalen Rechtsordnung anheim. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass dies (nach ausdrücklicher<br />

Gesetzesnorm oder auch beim Fehlen einer solchen) als Aufgabe des Erbschaftsamtes<br />

betrachtet wird“.<br />

Aargau: Bezirksgerichtspräsident (§ 77 AG-EGZGB); Appenzell Ausserrhoden: Gemeinderat<br />

(Art. 3 Ziff. 11 AR-EGZGB) bzw. Gemeindehauptmann und Gemeindeschreiber (Art. 78 Abs. 3<br />

AR-EGZGB); Appenzell Innerrhoden: Erbschaftsbehörde (Art. 71 AI-EGZGB); Basel Landschaft:<br />

Bezirksschreiberei (§ 14 Abs. 1 BL-EGZGB); Basel Stadt: Vorsteher des Erbschaftsamts


20<br />

Hans Rainer Künzle<br />

(Art. 538 ZGB) 3 zur Eröffnung einzureichen (Art. 556 ZGB). Wenn die letztwillige<br />

Verfügung beim künftigen Willensvollstrecker hinterlegt wurde, hat sie dieser (wie<br />

jeder andere Aufbewahrer) ebenfalls der zuständigen Behörde einzuliefern. 4 Nach<br />

Beginn seiner Tätigkeit ist es die Pflicht des Willensvollstreckers die Einlieferung<br />

von letztwilligen Verfügungen, welche im Besitz von Dritten sind, zu erzwingen. 5<br />

II. Tätigwerden der zuständigen Behörde<br />

a) Die zuständige kantonale Behörde 6 teilt dem Willensvollstrecker von Am-<br />

(§ 140 Abs. 2 BS-EGZGB); Bern: Einwohnergemeinderat (Art. 6 Abs. 1 BE-EGZGB); Freiburg:<br />

Friedensrichter und Notar bzw. (bei mündlichem Testament) Bezirksgerichtspräsident (Art.<br />

168 ff. FR-EGZGB); Genf: Juge de paix (Art. 1 lit. e GE-LACC); Glarus: Waisenamt (Art. 9a<br />

Abs. 2 Ziff. 5 und Art. 110 Abs. 1 GL-EGZGB); Graubünden: Kreispräsident (Art. 9 Ziff. 5<br />

GR-EGZGB); Jura: Conseil communal (Art. 9 JU-LICC); Luzern: Teilungsbehörde (§ 10 Abs. 2<br />

lit. e LU-EGZGB); Neuenburg: Président du Tribunal de district (Art. 1 Abs. 4 NE-LICC); Nidwalden:<br />

Kommunale Teilungsbehörde (Art. 8 Ziff. 1 NW-EGZGB); Obwalden: Einwohnergemeinderat<br />

(Art. 85 f. OW-EGZGB); St. Gallen: Amtsnotariat (Art. 7 SG-EGZGB); Schaffhausen:<br />

Erbschaftsbehörde (= Vormundschaftsbehörde) (Art. 14 Ziff. 9 und Art. 77 f. SH-EGZGB);<br />

Solothurn: Amtsschreiber (§ 196 f. SO-EGZGB); Schwyz: Vormundschaftsbehörde (§ 41 Abs. 1<br />

SZ-EGZGB); Tessin: Pretore (Art. 2 Ziff. 10 und Art. 81 ff. TI-LACC); Thurgau: Notar (§ 8<br />

Ziff. 11 f. TG-EGZGB); Uri: Gemeinderat (Art. 63 f. UR-EGZGB); Waadt: Juge de paix (Art. 2<br />

Abs. 15 VD-LICC); Wallis: Gemeinderichter/Juge de commune (Art. 90 Ziff. 6 VS-EGZGB/<br />

VS-LACC) Zug: Erbschaftsbehörde (§ 10 Ziff. 7 ZG-EGZGB); Zürich: Einzelrichter (§ 215<br />

Ziff. 19 und 20 ZH-ZPO).<br />

Sämtliche kantonalen Gesetzessammlungen sind über das Internet zugänglich; die entsprechenden<br />

Links sind zu finden unter www.kendris.com/news_links.php und dort unter (08) Legislation<br />

(Current Editions).<br />

3<br />

Vgl. VPB 43 (1979) 53 Erw. 1 Nr. 12; MARTIN KARRER, Kommentar zu Art. 517 f. und Art. 551-<br />

559 ZGB, in: Kommentar zum Schweizerischen Privatrecht, Schweizerisches Zivilgesetzbuch II (Art.<br />

457-977 ZGB, Art. 1-61 SchlT), hrsg. v. Heinrich Honsell, Nedim Peter Vogt und Thomas Geiser,<br />

2. A., Basel/Genf/München 2003, Art. 517 ZGB N 11; im internationalen Verhältnis sind die<br />

Staatsverträge zu beachten, vgl. dazu HANS RAINER KÜNZLE, Der Willensvollstrecker im<br />

schweizerischen und US-amerikanischen Recht, Zürich 2000, § 8 FN 2.<br />

4<br />

Vgl. BGE 90 II 390 Erw. 6a = JdT 113 (1965) I 348 f.; ZR 90 (1991) 253 Erw. 3b Nr. 79;<br />

BERNHARD SCHNYDER, Die Eröffnung von Testament und Erbvertrag, in: Testament und Erbvertrag,<br />

hrsg. v. Peter Breitschmid, Bern/Stuttgart 1991, S. 108.<br />

5<br />

6<br />

Vgl. KARRER (FN 3), Art. 518 ZGB N 16.<br />

Aargau: Bezirksgerichtspräsident (§ 72 und § 77 AG-EGZGB); Freiburg: Notar bzw. (bei mündlichem<br />

Testament) Bezirksgerichtsschreiber (Art. 154 FR-EGZGB); Glarus: Waisenamt (Art. 9a<br />

Abs. 2 Ziff. 5 und Art. 110 Abs. 2 GL-EGZGB); Luzern: Teilungsbehörde (§ 10 Abs. 2 lit. c<br />

LU-EGZGB); Obwalden: Einwohnergemeinderat (Art. 78 OW-EGZGB); Schwyz: Vormundschaftsbehörde<br />

(§ 41 Abs. 2 SZ-EGZGB); Solothurn: Amtsschreiber (§ 196 Abs. 2 SO-<br />

EGZGB); Thurgau: Notar (§ 8 Ziff. 7 TG-EGZGB; § 79 RRV vom 3. Dezember 1991 über das


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

tes wegen mit, dass er vom Erblasser als solcher ernannt worden ist (Art. 517 Abs.<br />

2 ZGB). 7 Die Mitteilung dient der Information des Ernannten und hat keinen Einfluss<br />

auf das Bestehen/die Gültigkeit seiner Ernennung, 8 sie kann somit unterbleiben,<br />

wenn der Willensvollstrecker selbst die letztwillige Verfügung eingereicht hat. Die<br />

Mitteilung kann formfrei (schriftlich oder mündlich) erfolgen. Der Inhalt der<br />

Mitteilung richtet sich nach kantonalem Recht. 9 Soweit die Ernennung eines Willensvollstreckers<br />

bekannt ist (offene Verfügung), sollte die Mitteilung umgehend (also<br />

schon vor der Eröffnung der letztwilligen Verfügung) erfolgen. 10 Der Willensvollstrecker<br />

wird in diesen Fällen auch zur Eröffnung (Art. 557 ZGB) eingeladen, weil er<br />

Beteiligter dieses Verfahrens ist. 11 Liegt keine offene Verfügung vor, ist dem Willensvollstrecker<br />

sofort nach der Eröffnung der letztwilligen Verfügung von seiner Ernennung<br />

Kenntnis zu geben, 12 selbst wenn Erben oder Vermächtnisnehmer noch<br />

nicht bekannt sind bzw. benachrichtigt werden können. 13 Bei einer bedingten Ernennung<br />

ist die Mitteilung erst nach dem Eintritt der Bedingung vorzunehmen. 14<br />

Grundbuch- und Notariatswesen, [TG-RB 211.431]); Uri: Gemeinderat (Art. 3 Abs. 2 Ziff. 5<br />

UR-EGZGB); Waadt: Juge de paix (Art. 2 Abs. 12 VD-LICC); Zug: Erbschaftsbehörde (§ 10<br />

Ziff. 3 ZG-EGZGB); im übrigen vgl. die vorne, FN 2, S. 19 f., genannten Behörden bzw. Gesetzesgrundlagen.<br />

7<br />

Vgl. SJZ 13 (1916/17) 93 Nr. 71; PETER TUOR/BERNHARD SCHNYDER/JÖRG SCHMID/ALEXAN-<br />

DRA RUMO-JUNGO, Das schweizerische Zivilgesetzbuch, 12. A., Zürich 2002, § 62 III d; CAROLI-<br />

NE SCHULER-BUCHE, L’exécuteur testamentaire, l’administration officiel et le liquidateur officiel,<br />

Zürich 2003 (Diss. Lausanne 2002), S. 16.<br />

8<br />

Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 14: „Für die Ernennung des Willensvollstreckers ist die<br />

9<br />

behördliche Mitteilung nicht konstitutiv“.<br />

Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 12.<br />

10<br />

Vgl. ROGER WEBER, Gerichtliche Vorkehren bei der Nachlassabwicklung, AJP 6 (1997) 554: In<br />

Zürich wird „der Willensvollstrecker unmittelbar nach Einreichung eines offenen Testamentes im<br />

Sinne von Art. 517 Abs. 2 ZGB benachrichtigt“ ; SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 16.<br />

11<br />

Vgl. PKG 1979, 127 Nr. 47; PETER HERZER, Die Eröffnung der Verfügungen von Todes wegen in<br />

der Praxis der Kantone, Kilchberg 1976 (Diss. Zürich 1976), S. 117, welcher auf die uneinheitliche<br />

Praxis der Kantone hinweist (119).<br />

12<br />

Vgl. AGVE 1949, 104 Nr. 30 = ZBGR 31 (1950) 173: Kreisschreiben der Inspektionskommission<br />

des Obergerichts an die Bezirksgerichte vom 14. Februar 1949 betreffend Mitteilung des<br />

Auftrages an die Willensvollstrecker, Punkt b.<br />

13<br />

Vgl. VJS 16 (1916) 160 Nr. 61 = VJS 35 (1935) 65 Nr. 71: Kreisschreiben der Inspektionskommission<br />

vom 29. April 1916.<br />

14<br />

Vgl. ZR 66 (1967) 190 Erw. 3 Nr. 100; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 13; SCHULER-BUCHE<br />

(FN 7), S. 16.<br />

21


22<br />

Hans Rainer Künzle<br />

b) Die zuständige kantonale Behörde 15 setzt dem Willensvollstrecker gemäss<br />

Art. 517 Abs. 2 ZGB eine Frist von 14 Tagen an, innert welcher er seine Ernennung<br />

annehmen oder ablehnen kann. 16 Die Fristansetzung erfolgt häufig zusammen<br />

mit der Mitteilung über die Ernennung. 17 Zur Wahrung klarer Verhältnisse sollte diese<br />

Frist auch angesetzt werden, wenn der Ernannte die letztwillige Verfügung selbst<br />

eingereicht, sich zur Annahme/Ablehnung aber nicht geäussert hat. Die Frist läuft ab<br />

dem Eintreffen der Fristansetzung beim Ernannten und ihr Ende wird nach Art. 76 ff.<br />

OR berechnet. 18<br />

c) Die zuständige kantonale Behörde 19 gibt dem Willensvollstrecker vor seinem<br />

Entscheid über die Annahme oder Ablehnung seines Amtes Einsicht in die<br />

letztwilligen Verfügungen, 20 denn er sollte wissen, worauf er sich einlässt.<br />

Wenn offene letztwillige Verfügungen vorliegen, wird dem Willensvollstrecker in<br />

der Praxis gewöhnlich zusammen mit der Mitteilung über seine Ernennung (also<br />

vor der Eröffnung) eine Kopie der letztwilligen Verfügungen zugestellt, 21 andernfalls<br />

sofort nach der Eröffnung. 22 Wenn der Willensvollstrecker einen beschränkten<br />

Auftrag hat, wird möglicherweise nur die Kopie eines Auszugs aus dem Testament<br />

abgegeben. 23 Dem Willensvollstrecker sind darüber hinaus sämtliche 24<br />

letztwilligen Verfügungen im dafür vorgesehenen Verfahren (Art. 557 f. ZGB) zu<br />

eröffnen. 25 Damit wird sichergestellt, dass auch nachträglich eingereichte letzt-<br />

15<br />

Vgl. vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

16<br />

Vgl. BERNHARD RIGGENBACH, Die Eröffnung und Mitteilung letztwilliger Verfügungen, ZSR 65<br />

(1946) 13.<br />

17<br />

Vgl. vorne, A. II. a), S. 20 f.<br />

18<br />

Vgl. ARNOLD ESCHER, Kommentar zum Schweizerischen Zivilgesetzbuch, Bd. III: Erbrecht, 1. Abteilung:<br />

Die Erben (Art. 457-536), 3. A., Zürich 1959, Art. 517 ZGB N 8.<br />

19<br />

Vgl. vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

20<br />

Vgl. AGVE 1949, 104 Nr. 30 = ZBGR 31 (1950) 173: Kreisschreiben der Inspektionskommission<br />

des Obergerichts an die Bezirksgerichte vom 14. Februar 1949 betreffend Mitteilung des<br />

Auftrages an die Willensvollstrecker, Punkt c.<br />

21<br />

Vgl. HERZER (FN 11), S. 118.<br />

22<br />

Nach SJZ 13 (1916/17) 93 Nr. 71 ist eine Kopie zuzustellen, auch wenn die Zustellung an die<br />

Erben oder Vermächtnisnehmer (mangels Adressen) noch nicht möglich ist.<br />

23<br />

Vgl. SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 16.<br />

24<br />

Vgl. RIGGENBACH (FN 16), ZSR 65 (1946) 33 f.: Dass dem Willensvollstrecker „sämtliche Verfügungen<br />

mit ihrem ganzen Inhalt mitzuteilen sind, bestimmt das Gesetz zwar nicht ausdrücklich,<br />

folgt aber aus den in Art. 518 ZGB geregelten Rechten und Pflichten der Willensvollstrecker“.<br />

25<br />

Vgl. ZR 54 (1955) 342 Erw. 4 Nr. 172: „Art. 558 ZGB schreibt vor, dass alle an der Erbschaft<br />

Beteiligten eine Abschrift der eröffneten letztwilligen Verfügung erhalten sollen. Das sind nicht<br />

nur Erben und Vermächtnisnehmer, sondern auch der Willensvollstrecker ...“; JdT 78 (1930) III


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

willige Verfügungen dem Willensvollstrecker zur Kenntnis gegeben werden und<br />

dass der Willensvollstrecker Rechtsmittel gegen die Eröffnungsverfügung ergreifen<br />

kann.<br />

III. Annahme durch den Willensvollstrecker<br />

a) Die Annahme durch den Willensvollstrecker erfolgt an die zuständige<br />

kantonale Behörde 26 und zwar durch eine formfreie (mündliche oder schriftliche)<br />

Erklärung. 27 Stillschweigen wird nach Art. 517 Abs. 2 ZGB als Annahme gewertet,<br />

Tätigwerden als Willensvollstrecker in Kenntnis der Ernennung ist als faktische Annahme<br />

anzusehen. 28 Die Annahme kann insbesondere auch schon vor der Testamentseröffnung<br />

erklärt werden, 29 weil der Willensvollstrecker (unter anderem) gerade<br />

dazu ernannt wird, um die Handlungsfähigkeit der Erbengemeinschaft zu verbessern.<br />

30 Die Annahme erfolgt in der Praxis häufig zusammen mit der Einreichung des<br />

Testaments an die Eröffnungsbehörde. 31 In der Praxis empfiehlt es sich, das Original<br />

der letztwilligen Verfügung beim Willensvollstrecker offen zu hinterlegen,<br />

weil damit nicht nur eine sichere Aufbewahrung gewährleistet ist, sondern dieser<br />

sein Amt auch unmittelbar nach dem Ableben des Erblassers antreten kann. Niemand<br />

ist verpflichtet, das Amt eines Willensvollstreckers zu übernehmen. 32 Auch ein<br />

Versprechen gegenüber dem Erblasser führt nicht zu einer bindenden Verpflich-<br />

112; PETER TUOR/VITO PICENONI, Kommentar zum Schweizerischen Privatrecht, Bd. III: Das Erbrecht,<br />

2. Abteilung: Der Erbgang (Art. 537-640 ZGB), Bern 1973, Art. 558 ZGB N 1.<br />

26 Vgl. dazu vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

27 Vgl. VIRGILE ROSSEL/F.-H. MENTHA, Manuel du Droit Civil Suisse, 3 Bände, 2. A., Lausanne/<br />

Genf 1922, S. 101; SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 16; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 17, vertritt<br />

die Auffassung, dass die Form vom kantonalen Recht bestimmt werde; da Art. 517 Abs. 2<br />

ZGB die Formlosigkeit implizit zulässt, ist dafür aber kein Raum.<br />

28 Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 21; der Willensvollstrecker hat in diesem Fall (analog zur<br />

Annahme der Erbschaft durch die Erben nach Art. 571 Abs. 2 ZGB) sein Amt angenommen und<br />

muss es wieder kündigen (hinten, B. II. c], S. 33 f.), wenn er es nicht weiter ausüben möchte; er<br />

hat in diesem Fall Rechenschaft über seine Tätigkeit abzulegen.<br />

29 Vgl. WEBER (FN 10), AJP 6 (1997) 554; a.M. PAUL PIOTET, Schweizerisches Privatrecht, Bd. IV:<br />

Erbrecht, 2 Halbbände, Basel/Stuttgart 1978/81, § 24 II C.<br />

30 Vgl. KÜNZLE (FN 3), S. 26.<br />

31 Vgl. WEBER (FN 10), AJP 6 (1997) 554; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 14.<br />

32 Vgl. SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 17.<br />

23


24<br />

Hans Rainer Künzle<br />

tung. 33 Die Annahme kann nicht für einen Teil der Aufgabe ausgesprochen werden. 34<br />

Sie ist bedingungsfeindlich, 35 eine bedingte Annahme ist somit als Ablehnung auszulegen.<br />

36 Die Nichtannahme muss nicht begründet werden. 37 Dies ist insbesondere<br />

dann von Bedeutung, wenn der Willensvollstrecker sein Amt nicht antreten will, weil<br />

ihm bekannt ist, dass sich im Nachlass unversteuertes Vermögen (Schwarzgeld) befindet.<br />

38<br />

b) Die Ernennung des Willensvollstreckers wird im Zeitpunkt des Eintreffens<br />

der Annahmeerklärung bei der zuständigen kantonalen Behörde 39 wirksam. 40<br />

Das gilt selbst dann, wenn eine Ungültigkeitsklage 41 erhoben wird. 42 In diesem Fall<br />

hat sich der Willensvollstrecker allerdings zurückzuhalten und nur die notwendigsten<br />

33 Vgl. ROSSEL/MENTHA (FN 27), S. 101: „une acceptation préalable, avant le décès, ne constituerait<br />

qu’un engagement moral“; ebenso § 2202 Abs. 2 Satz 2 BGB: Die Erklärung kann erst nach<br />

Eintritt des Erbfalls abgegeben werden“.<br />

34 Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 17 und Art. 518 ZGB N 7; die Teilannahme ist eine Gegenofferte,<br />

welche vom Erblasser nicht (mehr) angenommen werden kann.<br />

35 Vgl. ROSSEL/MENTHA (FN 27), S. 101; PIOTET (FN 29), § 24 II C.<br />

36 Vgl. ARTHUR JOST, Der Willensvollstrecker, Zürich 1953, N 16; CLAUDE WETZEL, Interessenkonflikte<br />

des Willensvollstreckers, Zürich 1985 (Diss. Zürich 1984), N 47.<br />

37 Vgl. JEAN-CLAUDE WENGER, Der Anwalt als Willensvollstrecker, in: Das Anwaltsgeheimnis, Zü-<br />

rich 1997, S. 54.<br />

38 In diesem Fall besteht entgegen WETZEL (FN 36), N 198, kein moralischer Zwang zur Amtsniederlegung,<br />

ebenso RENÉ JUCHLER, Anfang und Ende der Willensvollstreckung, Zürich 1998<br />

(Diss. Zürich), S. 122; der Tod des Erblassers ist im Gegenteil ein günstiger Zeitpunkt, um eine<br />

Deklaration nachzuholen, zumal die Erben aufgrund der Entscheide des Europäischen Gerichtshofs<br />

für Menschenrechte vom 29. August 1997 (A.P., M.P. und T.P. gegen Schweiz/ E.L., R.L.<br />

und J.O.-L. gegen Schweiz) keine Strafsteuern mehr zu bezahlen haben, vgl. BGE 124 II 480;<br />

zudem wird an einer Vorlage zur Vereinfachung der Nachsteuer gearbeitet, vgl. www.estv.admin.ch/data/ist/d/vorstoesse/9.pdf<br />

(7. April 2006).<br />

39 Vgl. vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

40 Vgl. ROSSEL/MENTHA (FN 27), S. 101.<br />

41 Die Ungültigkeitsklage ist beim Richter und nicht bei der Aufsichtsbehörde einzureichen, vgl.<br />

BJM 1955, 113.<br />

42 Vgl. BGE 74 I 425 = JdT 97 (1949) I 359 = Pra. 38 (1949) 59 f. Nr. 19 = ZBGR 30 (1949) 55<br />

Nr. 20; ZR 76 (1977) 168 Erw. 2 Nr. 66 = SJZ 74 (1978) 58 Nr. 17; BS-AGE IV (1921-1925)<br />

204 Nr. 16 = SJZ 23 (1926/27) 233 Nr. 181; PETER TUOR, Kommentar zum Schweizerischen Privatrecht,<br />

Bd. III: Das Erbrecht, 1. Abteilung: Die Erben (Art. 457-536), 2. A., Bern 1964, Art. 517<br />

ZGB N 10, begründet dieses Ergebnis mit der Natur der Ungültigkeitsklage, welche eine Anfechtung<br />

darstellt; anders ALFRED SCHREIBER, Die Rechtsstellung des Willensvollstreckers nach<br />

schweizerischen Zivilgesetzbuch, Aarau 1928, S. 92: „Wird die Gültigkeit des Testaments angefochten,<br />

so kann der Willensvollstrecker sein Amt nicht antreten“.


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

Verwaltungshandlungen vorzunehmen, 43 zumal die Ungültigkeitsklage mit rückwirkender<br />

Kraft ausgestattet ist. 44 Der Erbe ist deswegen nicht schutzlos, weil der Willensvollstrecker<br />

für seine Handlungen verantwortlich ist, 45 weil den Erben das Beschwerderecht<br />

an die Aufsichtsbehörde zusteht 46 und vor allem weil der Richter, bei<br />

welchem die Ungültigkeitsklage eingereicht wurde, vorsorgliche Massnahmen anordnen<br />

kann. 47 Vor der Annahme getätigte Handlungen werden mit der Annahmeerklärung<br />

(nachträglich) genehmigt. 48<br />

IV. Willensvollstreckerausweis<br />

a) Die zuständige kantonale Behörde 49 hat dem Willensvollstrecker auf<br />

Wunsch einen Ausweis (eine Bescheinigung) über seine Einsetzung abzugeben. 50<br />

43<br />

Vgl. BGE 91 II 181 f. Erw. 3 = JdT 114 (1966) I 153 f. = Pra. 54 (1965) 475 Nr. 159 = ZBGR<br />

47 (1966) 178 Nr. 39; BGE 74 I 425: „Freilich hat er sich in diesem Falle auf sichernde und sonstige<br />

zur ordentlichen Verwaltung gehörende Massnahmen zu beschränken und Veräusserungen<br />

nur vorzunehmen, soweit dazu, z.B. wegen des Drängens von Gläubigern, eine hinreichende Veranlassung<br />

besteht“; ANDREAS FLÜCKIGER, Der Umgang des Wilensvollstreckers mit anfechtbaren,<br />

nichtigen und unklaren Verfügungen von Todes wegen, in: Willensvollstreckung – Aktuelle<br />

Rechtsprobleme, hrsg. v. Hans Rainer Künzle, Zürich 2004, S. 97 ff.; KARRER (FN 3), Art. 518<br />

ZGB N 20; TUOR/SCHNYDER/SCHMID/RUMO-JUNGO (FN 7), § 62 III d; ALFRED BÖCKLI, Der<br />

Einfluss der Testamentsanfechtung auf die Stellung des Willensvollstreckers, SJZ 18 (1921/22) 382.<br />

44<br />

Vgl. dazu TUOR (FN 42), Art. 519 ZGB N 16.<br />

45<br />

Zur Verantwortung des Willensvollstreckers vgl. KÜNZLE (FN 3), S. 335 ff.<br />

46<br />

Vgl. BGE 74 I 425; zu weit geht TUOR (FN 42), Art. 517 ZGB N 10, welcher von der zuständigen<br />

kantonalen Behörde Sicherungsmassnahmen (Art. 551 ZGB) erwartet; für vorsorgliche<br />

Massnahmen ist aber der Zivilrichter zuständig; zur Aufsichtsbeschwerde vgl. KÜNZLE (FN 3),<br />

S. 397 ff. (anders als dort in N 267 angeführt ist im Kanton Obwalden die Obergerichtskommission<br />

zuständig, vgl. ABR 2002-2003, Nr. 5).<br />

47<br />

Vgl. BGE 74 I 425 f.; BJM 1965, 81 Erw. 2; SJZ 23 (1926/27) 233 Nr. 181; GERHARD EGGEN,<br />

Aus der Praxis familien- und erbrechtlicher Beziehungen zu Grund und Boden, ZBGR 31 (1950)<br />

254.<br />

48<br />

Vgl. PIOTET (FN 29), § 24 II C.<br />

49<br />

Vgl. dazu vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

50<br />

Vgl. BGE 91 II 181 Erw. 2 und den erstinstanzlichen Entscheid BLVGE 1965, 25; RDAF 35<br />

(1979) 37; AGVE 1949, 104 Nr. 30 = ZBGR 30 (1950) 173: Kreisschreiben der Inspektionskommission<br />

des Obergerichts an die Bezirksgerichte vom 14. Februar 1949 betreffend Mitteilung<br />

des Auftrages an die Willensvollstrecker - Punkt d; ZBGR 9 (1928) 271 ff.: Weisungen des Kantonsgerichtes<br />

und des Finanzdepartementes des Kantons Waadt an die Präsidenten und Gerichtsschreiber<br />

der Bezirksgerichte, an die Richter und Schreiber der Friedensrichterämter und an die<br />

Grundbuchführer betreffend die Erbbescheinigung und verschiedene Formalitäten in Erbschaftsangelegenheiten<br />

vom 12. Juni 1928 - Art. 3 Ziff. 3 und Art. 12-14; anders JOSEPH FRAEFEL, Die<br />

25


26<br />

Hans Rainer Künzle<br />

Dieser Anspruch ist im ZGB nicht geregelt, 51 in der Lehre und Rechtsprechung aber<br />

unbestritten. 52 Ein Ausweis wird nur dann ausgestellt, wenn dieser überhaupt (noch)<br />

eingesetzt werden kann. 53 Der Willensvollstreckerausweis wird in der Praxis schon<br />

vor der Eröffnung ausgestellt. 54 In besonders dringenden Fällen kommt der amtliche<br />

Ausweis zu spät und der Willensvollstrecker kann sich statt dessen mit dem (Original-)Testament<br />

oder einem beglaubigten Testamentsauszug (allenfalls zusammen mit<br />

dem Todesschein des Erblassers) ausweisen. 55 Wenn ein Willensvollstrecker ernannt<br />

wurde, muss diese Tatsache auch aus den Ausweisen der Erben 56 hervorgehen, 57<br />

weil der Willensvollstrecker eine exklusive (Verfügungs- und Vertretungs-) Macht<br />

besitzt. 58 Das hat zur Folge, dass der Willensvollstrecker auch einen Erbschein als<br />

Ausweis benützen kann. 59 Nach dem Ende der Willensvollstreckung ist ein solcher<br />

Erbschein neu auszustellen. 60<br />

b) Der Inhalt des Ausweises wird vom kantonalen Recht bestimmt. Die Ausweise<br />

sehen deshalb in den verschiedenen Kantonen recht unterschiedlich aus. 61 Als<br />

Mindestinhalt muss er erwähnen, „dass XY durch letztwillige Verfügung des<br />

Durchführung der anglo-amerikanischen 'Administration' im Bereich des schweizerischen Rechts, Einsiedeln<br />

1966 (Diss. Freiburg i.Ue. 1966), S. 120 ff.<br />

51<br />

Vgl. HEINRICH ORTENBURGER, Die Erbbescheinigung nach Art. 559 ZGB in der kantonalen Praxis,<br />

o.O. o.J. (Diss. Zürich 1972), S. 48 und 105; HANSJÜRG BRACHER, Der Willensvollstrecker, insbesondere<br />

im zürcherischen Zivilprozessrecht, Zürich 1966 (Diss. Zürich 1965), S. 36: Art. 559 Abs. 1<br />

ZGB wird analog angewendet.<br />

52<br />

Vgl. PIOTET (FN 29), § 91 IV; WETZEL (FN 36), N 120.<br />

53<br />

Vgl. Rep. 123 (1990) 188.<br />

54<br />

Vgl. WEBER (FN 10), AJP 6 (1997) 554; HERZER (FN 11), S. 117; vgl. den Sachverhalt von<br />

BGer. vom 22. Juli 2003 (5C.2/2003): „Der Einzelrichter bescheinigte gleichentags dem testamentarisch<br />

bezeichneten Willensvollstrecker die Ernennung“.<br />

55<br />

Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 20; BRACHER (FN 51), S. 36 f.<br />

56<br />

Der Ausweis der Erben heisst meist ‘Erbbescheinigung’, er wird aber auch ‘Erbenbescheinigung’<br />

oder ‘Erbschein’ genannt, vgl. SCHNYDER (FN 4), S. 115.<br />

57<br />

Vgl. ARNOLD ESCHER, Kommentar zum Schweizerischen Zivilgesetzbuch, Bd. III: Erbrecht, 2. Abteilung:<br />

Der Erbgang (Art. 537-640), 3. A., Zürich 1960, Art. 559 ZGB N 14.<br />

58<br />

Vgl. Rep. 73 (1940) 465; PIOTET (FN 29), § 91 II; WETZEL (FN 36), N 187; zur Vertretungsund<br />

Verfügungsmacht vgl. KÜNZLE (FN 3), S. 245 ff. und 253 ff.<br />

59<br />

Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 20.<br />

60<br />

Ebenso OLG Hamm Rpfleger 91 (1983) 71 = MDR 37 (1983) 318 = FamRZ 30 (1983) 1282.<br />

61<br />

Vgl. WETZEL (FN 36), N 122: Auszug aus dem Testament oder der Eröffnungsverfügung bzw.<br />

Feststellung über die Einsetzung; ORTENBURGER (FN 51), S. 106, berichtet über verschiedene<br />

Terminologien (Ausweis, Zeugnis bzw. Bescheinigung).


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

Erblassers vom ... zum Willensvollstrecker ernannt worden ist und das Mandat<br />

angenommen hat“. 62<br />

c) Der Ausweis ist auch auszustellen, wenn eine Einsprache nach Art. 559<br />

ZGB erfolgt, 63 wenn ein Auslegungsstreit besteht, 64 eine Ungültigkeitsklage hängig<br />

ist 65 oder wegen Erledigung bereits Gegenstandlosigkeit geltend gemacht wird, 66<br />

weil der Willensvollstrecker auch in diesen Fällen darauf angewiesen ist, sich legitimieren<br />

zu können, und es der zuständigen kantonalen Behörde 67 nicht zusteht, über<br />

die Gültigkeit der Einsetzung zu entscheiden. 68 Allerdings wird ein entsprechender<br />

Vermerk auf dem Ausweis angebracht. 69 Ein vorbehaltlos ausgestellter Ausweis<br />

kann nachträglich ergänzt werden, wenn nachträglich ein Streit über die Einsetzung<br />

des Willensvollstreckers entsteht. 70<br />

d) Soll der Willensvollstrecker an seiner Tätigkeit gehindert werden, ist dies<br />

nicht die Aufgabe der zuständigen kantonalen Behörde, 71 sondern des Richters, bei<br />

welchem eine Feststellungsklage oder die Ungültigkeitsklage anhängig gemacht<br />

wurde. 72 Dieser kann (auf Antrag) als vorsorgliche Massnahme anordnen, 73 dass der<br />

Ausweis für die Dauer des Verfahrens beim Gericht zu deponieren sei.<br />

62<br />

KARRER (FN 4), Art. 517 ZGB N 20.<br />

63<br />

Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 19.<br />

64<br />

Vgl. den Sachverhalt in ZR 71 (1972) 281 Nr. 90: Einsetzung wird in späterem (ungültigem) Testament<br />

widerrufen; ein Auslegungsstreit kann etwa entstehen, wenn das Original der letztwilligen<br />

Verfügung nicht auffindbar ist, wohl aber eine Kopie.<br />

65<br />

A.M. BJM 1965, 82 f. Erw. 3.<br />

66<br />

Vgl. ZR 71 (1972) 282 Erw. 6 Nr. 90.<br />

67<br />

Vgl. vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

68<br />

Vgl. ZR 71 (1972) 281 f. Erw. 4 f. Nr. 90: (Ungültiger) Widerruf der Einsetzung des Willensvollstreckers<br />

in einem früheren Testament; die eröffnende Behörde hat in diesem Fall von Feststellungen<br />

abzusehen, vgl. ZR 66 (1967) 191 Nr. 101; weiter vgl. SCHULER-BUCHE (FN 7),<br />

S. 17 f.<br />

69<br />

Vgl. BGE 91 II 182 Erw. 3: Wird dem Willensvollstrecker „ein besonderer Ausweis über seine<br />

Ernennung ausgestellt, so ist es angezeigt, darin die Bestreitung der Gültigkeit des Testaments<br />

und gegebenenfalls im besondern der darin vorgesehenen Willensvollstreckung zu vermerken, damit<br />

der Ausweis sich in den Augen Dritter nicht als Beleg über eine rechtskräftig feststehende<br />

Willensvollstreckung darbiete“; PIOTET (FN 29), § 91 IV.<br />

70<br />

Vgl. BJM 1963, 206: Auslegungsstreit, ob der Willensvollstrecker bei der Formulierung „Für<br />

den Fall unseres Ablebens“ in einem Ehe- und Erbvertrag schon beim Tod des ersten oder erst<br />

beim Tod des zweiten Ehegatten zum Zug kommt.<br />

71<br />

Vgl. vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

72<br />

Anders BJM 1965, 82 f. Erw. 3: Der Ausweis darf dem Willensvollstrecker nur ausgestellt wer-<br />

den, wenn er unbestritten ist.<br />

27


28<br />

Hans Rainer Künzle<br />

e) Wenn alle gesetzlichen Erben die Erbschaft ausschlagen (Art. 573 Abs. 1<br />

i.V.m. Art. 597 ZGB) oder aus anderen Gründen eine (konkurs)amtliche Liquidation<br />

durchzuführen ist (Art. 593 ff. ZGB), wird der Willensvollstrecker so lange in seinem<br />

Amt suspendiert, bis feststeht, ob ein Aktivenüberschuss vorhanden ist, welchen<br />

er zu verteilen hat. 74 Wenn eine amtliche Erbschaftsverwaltung angeordnet werden<br />

muss (Art. 554 und Art. 556 ZGB), ist diese zwar grundsätzlich dem Willensvollstrecker<br />

75 zu übertragen, 76 aber das Amt des Willensvollstreckers ruht so lange<br />

ebenfalls. 77 In diesen Fällen wird der Ausweis nicht zurückgegeben.<br />

f) Ein Vorbehalt ist auf dem Ausweis anzubringen, wenn der Willensvollstrecker<br />

nur für einzelne Aufgaben ernannt wurde. 78<br />

B. Das Ende der Willensvollstreckung<br />

I. Gesetzliche Beendigungsgründe<br />

a) Die Willensvollstreckung kennt - anders als noch in den kantonalen Rechten<br />

79 - keine vom Gesetz bestimmte Dauer. 80 Der Erblasser kann die Dauer<br />

73 Vgl. BGE 91 II 179 = JdT 114 (1966) I 151 = ZBGR 47 (1966) 176 Nr. 39.<br />

74 Vgl. TUOR/PICENONI (FN 25), Art. 595 ZGB N 4; PIOTET (FN 29), § 24 II C und § 102 I;<br />

KARRER (FN 3), Art. 518 ZGB N 21; WETZEL (FN 36), N 136; JEAN CARRARD, Les pouvoirs de<br />

l’exécuteur testamentaire, Yverdon 1923 (Diss. Lausanne 1923), N 158; FRIEDRICH DÜRING, Die<br />

amtliche Liquidation der Erbschaft, Bern 1926 (Diss. Bern), S. 40 f.<br />

75 Wenn mehrere Willensvollstrecker vorhanden sind, kann die Erbschaftsverwaltung einem einzigen<br />

von ihnen übertragen werden, vgl. ZG-GVP 2000, 217.<br />

76 Vgl. AGVE 2000, 26 Nr. 2; ZG-GVP 2000, 217: Selbst im Falle der Anfechtung des Testaments<br />

(Ungültigkeitsklage) ist der Willensvollstrecker grundsätzlich als Erbschaftsverwalter einzusetzen;<br />

KÜNZLE (FN 3), S. 216 f.<br />

77 Vgl. AGVE 2000, 25 Nr. 2; PIOTET (FN 29), § 24 II C und § 88 V B; KARRER (FN 3), Art. 518<br />

ZGB N 21; WETZEL (FN 36), N 136; PAUL STRAEHL, Die Erbschaftsverwaltung nach Art. 554 f.<br />

des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, Diss. Basel 1953 (MaschSchr.), S. 43.<br />

78 Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 19.<br />

79 Vgl. EUGEN HUBER, System und Geschichte des Schweizerischen Privatrechts, Zweiter Bd., Basel<br />

1888, S. 417, erwähnt die freiburgische Regel: „... dieser Zustand kann nicht länger, als Jahr und<br />

Tag, von dessen Absterben an gerechnet, dauern“.<br />

80 Vgl. SJ 59 (1937) 330: „l’administration de l’exécuteur testamentaire n’a pas de durée détermi-<br />

née ...“ ; JUCHLER (FN 38), S. 112.


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

beschränken, 81 macht dies aber nur selten, weil er damit die Stellung des Willensvollstreckers<br />

schwächt, denn die Erben könnten auf Zeit spielen. Es kommt eher vor,<br />

dass der Erblasser eine Resolutivbedingung setzt 82 und die Willensvollstreckung<br />

zum Beispiel mit dem Eintritt eines bestimmten Ereignisses enden lässt. 83<br />

b) Die Willensvollstreckung darf nur dann auf Dauer angelegt werden, 84 wenn<br />

sie nicht die verfügbare Quote betrifft 85 oder der betroffene Erbe (in einem Erbvertrag)<br />

zugestimmt hat. 86 Darüber hinaus ist sie - in Analogie zu Art. 488 Abs. 2 ZGB -<br />

auf die Lebzeit der unmittelbaren Erben 87 bzw. Vermächtnisnehmer 88 begrenzt. 89<br />

81 Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 4; GIUSEPPE TORRICELLI, L'esecutore testamentario in diritto<br />

svizzero, Bellinzona 1953 (Diss. Bern 1951), N 124; FRITZ WILLENEGGER, La nature juridique<br />

de l'exécution testamentaire d'après le Code Civil Suisse, Laupen 1928 (Diss. Freiburg i.Ue.), S. 95 ;<br />

ebenso § 2210 Satz 2 BGB.<br />

82 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 126.<br />

83 Vgl. dazu ZR 33 (1934) 310 f. Erw. II Nr. 142: Willensvollstreckung für eine Erbin, welche arbeitsscheu<br />

und leichtsinnig ist, solange dieser Zustand andauert; LG Köln (11 T 223/78) Juris<br />

Nr. BORE114377907: Die Beschränkung der Dauertestamentsvollstreckung bis zum Ende des<br />

21. Lebensjahrs des Erben wird nicht angepasst, wenn die gesetzliche Grenze für die Volljährigkeit<br />

heruntergesetzt wird.<br />

84 Vgl. BGE 51 II 55 Erw. 4 = JdT 73 (1925) I 348 = Pra. 14 (1925) Nr. 43: Aus der Tatsache,<br />

dass mit der Nacherbeinsetzung ohne Sicherstellung (Art. 490 Abs. 3 ZGB) eine lebenslängliche<br />

Erbschaftsverwaltung verbunden ist, schliesst das Bundesgericht auf die grundsätzliche Zulässigkeit<br />

der Dauer-Willensvollstreckung; auch eine Nutzniessung kann mit einer Dauer-Willensvollstreckung<br />

versehen werden, vgl. PETER BREITSCHMID, Die Stellung des Willensvollstreckers in der<br />

Erbteilung, in: Praktische Probleme der Erbteilung, hrsg. v. Jean Nicolas Druey und Peter Breitschmid,<br />

St. Gallen 1997, S. 155.<br />

85 Vgl. BGer. vom 8. Februar 1968 (C.171/67 - unveröffentlicht), S. 12: Eine 10jährige Sperre für<br />

die Veräusserung von Nachlasswerten führt zu einer Dauer-Willensvollstreckung; BGE 87 II<br />

363 Erw. 2b; BGE 51 II 55 f. Erw. 5 = JdT 73 (1925) I 348 f. = Pra. 14 (1925) 117 Erw. 4 Nr.<br />

43: Wie die Nacherbeinsetzung im Umfang des Pflichtteils ungültig ist (Art. 531 ZGB), so auch<br />

die Willensvollstreckung; BGE 43 II 4 Erw. 1 = Pra. 6 (1918) 146 Nr. 58 = SJ 39 (1917) 292;<br />

ZBl. 48 (1947) 47 = ZBGR 29 (1948) 77 Nr. 34; ZR 33 (1934) 310 f. Erw. II Nr. 142; PIOTET<br />

(FN 29), § 70 VI; KARRER (FN 3), Art. 518 ZGB N 9; BRACHER (FN 51), S. 39; CLAUDE REY-<br />

MOND, Le trust et le droit suisse, ZSR 73 (1954) 182 f.; anders SCHREIBER (FN 42), S. 6, und<br />

ARTHUR JOST, Fragen aus dem Gebiete der Willensvollstreckung, in: Festg. zum Schweizerischen<br />

Anwaltstag, hrsg. v. Luzernischen Anwaltsverband, Luzern 1953, N 29.<br />

86 Vgl. den Sachverhalt von BGE 129 III 113 = Pra. 92 (2003) 47 f. Nr. 87: „Nach der letztwilligen<br />

Verfügung sollte das der Nacherbeinsetzung unterworfene Vermögen gemeinsam mit dem<br />

Willensvollstrecker verwaltet werden. Bis zum 20. Geburtstag des jüngsten Nacherben, mindestens<br />

jedoch während fünf Jahren durfte über das Vermögen nur mit Zustimmung des Willensvollstreckers<br />

verfügt werden“.<br />

87 Ebenso (für das BGB) Rpfleger 90 (1982) 106 (OLG Zweibrücken): Die Anordnung der<br />

Willensvollstreckung für die Lebensdauer eines Erben ist nicht sittenwidrig.<br />

88 Vgl. SCHREIBER (FN 42), S. 26.<br />

29


30<br />

Hans Rainer Künzle<br />

Aus Art. 604 Abs. 1 ZGB (Teilungsklage) ergibt sich keine zusätzliche Einschränkung,<br />

90 denn der Erblasser kann einen Teilungsaufschub ebenfalls nur im Rahmen<br />

der verfügbaren Quote anordnen. 91 Eine Dauervollstreckung muss vom Erblasser<br />

klar und eindeutig festgehalten werden, sie darf nicht leichthin aus mehrdeutigen Formulierungen<br />

abgeleitet werden. 92 Wenn Minderjährigen die Verwaltung des Vermögens<br />

entzogen werden soll, empfiehlt sich allerdings eher die Errichtung einer<br />

Beistandschaft (Art. 325 ZGB). Diese Beistandschaft kann an sich von der gleichen<br />

Person geführt werden wie die Willensvollstreckung, es dürften sich in der Praxis<br />

aber Abgrenzungsschwierigkeiten und Interessenkonflikte ergeben, wenn man die<br />

Funktionen personell nicht trennt.<br />

c) Die Willensvollstreckung erlöscht (in analoger Anwendung des Auftragsrechts<br />

- Art. 405 Abs. 1 OR) mit dem Tod 93 und der Handlungsunfähigkeit des<br />

Willensvollstreckers. 94 Wegen der Unvererblichkeit dieses Amtes haben die Erben<br />

des Willensvollstreckers dieses Amt auch nicht vorübergehend weiterzuführen, Art.<br />

405 Abs. 2 OR wird also nicht angewendet. 95 Bei Wiedererlangung der Handlungsfähigkeit<br />

bleibt das Amt erloschen. 96 Die Zahlungsunfähigkeit, der Konkurs 97 und<br />

89<br />

Vgl. TUOR (FN 42), Art. 518 ZGB N 40; ESCHER (FN 18), Art. 518 ZGB N 22; KARRER<br />

(FN 3), Art. 518 ZGB N 9; JOST (FN 85), N 29; ARNOLD ESCHER, Miszellen aus Theorie und<br />

Praxis des schweizerischen Erbrechtes, SJZ 58 (1962) 332; FRANZ GERHARD, Die Familienstiftung<br />

nach ZGB, ZSR 49 (1930) 148; anders VITO PICENONI, Probleme aus der Willensvollstreckung,<br />

ZBGR 50 (1969) 166: Ausdehnung auf 2 Generationen.<br />

90<br />

So aber KARRER (FN 3), Art. 518 ZGB N 9.<br />

91<br />

Vgl. dazu PETER C. SCHAUFELBERGER, Kommentar zu Art. 602-619 und Art. 634-640 ZGB, in:<br />

Kommentar zum Schweizerischen Privatrecht, Schweizerisches Zivilgesetzbuch II (Art. 457-977<br />

ZGB, Art. 1-61 SchlT ZGB, hrsg. v. Heinrich Honsell, Nedim Peter Vogt und Thomas Geiser, 2. A.,<br />

Basel/Genf/München 2003, Art. 604 ZGB N 10 m.w.N.<br />

92<br />

Vgl. ZBl. 48 (1947) 46 = ZBGR 29 (1948) 76 Nr. 34: Der Ausdruck „die Teilung zu regeln und<br />

das Vermögen, soweit nötig, zu verwalten“ genügt für eine Dauer-Willensvollstreckung auch<br />

dann nicht, wenn die Erben unter Vormundschaft stehen.<br />

93<br />

Vgl. PIOTET (FN 29), § 24 II D; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 25; SCHREIBER (FN 42),<br />

S. 24: Das Amt des Willensvollstreckers ist nicht vererblich; TORRICELLI (FN 81), N 125 ff.;<br />

WILLENEGGER (FN 81), S. 95 f.<br />

94<br />

Vgl. BGE 113 II 125 Erw. 2a = SJ 110 (1988) 261 = ZBGR 70 (1989) 366 Nr. 54: tutuelle volontaire;<br />

ESCHER (FN 18), Art. 518 ZGB N 20; TUOR (FN 42), Art. 517 ZGB N 15; KARRER<br />

(FN 3), Art. 517 ZGB N 25; SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 135 und 137; ebenso §§ 2225 und<br />

2201 BGB.<br />

95<br />

Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 117.<br />

96<br />

Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 119.<br />

97<br />

Vgl. ESCHER (FN 18), Art. 518 ZGB N 20; TUOR (FN 42), Art. 517 ZGB N 15; JUCHLER (FN<br />

38), S. 124; anders Art. 405 Abs. 1 OR.


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

eine strafrechtliche Verurteilung des Willensvollstreckers führen nicht automatisch<br />

zum Erlöschen der Willensvollstreckung, 98 sie sind aber im Rahmen eines Absetzungsverfahrens<br />

zu behandeln. 99<br />

d) Die Willensvollstreckung erlöscht grundsätzlich auch mit der Auflösung<br />

bzw. Löschung der als Willensvollstreckerin tätigen juristischen Person oder<br />

Personengemeinschaft. 100 Die Frage, wann eine juristische Person ihre Existenz beendet<br />

und somit das Willensvollstreckeramt nicht (mehr) ausüben kann, stellt sich oft<br />

schon am Anfang der Willensvollstreckung, kann aber auch während deren Dauer<br />

auftreten. Angesichts der häufigen Rechtsformänderungen von Banken und Treuhandgesellschaften<br />

handelt es sich um eine praktisch äusserst wichtige Frage. Wenn<br />

aufgrund von Umwandlungen, Fusionen oder Abspaltungen die Rechtsform der<br />

Willensvollstreckerin geändert wird, existiert diese weiterhin, wenn auch in veränderter<br />

Form, nämlich als Rechtsnachfolgerin. In diesen Fällen darf regelmässig davon<br />

ausgegangen werden (Auslegung), dass der Erblasser sie auch in dieser neuen<br />

Form ernannt hätte. 101 Es ist somit nicht auf die rechtstechnische Durchführung der<br />

Rechtsformänderung (liegt formell eine Auflösung vor?), sondern allein auf die Tatsache<br />

abzustellen, ob eine Rechtsnachfolgerin vorhanden ist. 102 Die analoge Auslegung<br />

von Art. 405 OR führt dazu, dass für den Fall einer Rechtsnachfolgerin die<br />

Willensvollstreckung nicht beendet wird, sondern auf die Rechtsnachfolgerin übergeht<br />

(stillschweigender Ersatz). 103 Sicherheitshalber sollte der Erblasser in der Er-<br />

98 Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 25.<br />

99 Vgl. KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 25: „Absetzungsgrund wegen Unmöglichkeit gehöriger<br />

Erfüllung bzw. mangelnder Zutrauenswürdigkeit“.<br />

100 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 118; WALTER FELLMANN, Kommentar zum Schweizerischen Privatrecht,<br />

Bd. VI: Das Obligationenrecht, 2. Abteilung: Die einzelnen Vertragsverhältnisse, 4. Teilbd.: Art.<br />

394-406 OR, Bern 1992, Art. 405 OR N 25.<br />

101 Die möglichen Begründungen für eine derartige Auslegung sind vielfältig: HS. TS. SOERGEL/JÜR-<br />

GEN DAMRAU, Bürgerliches Gesetzbuch, Kohlhammer-Kommentar, begründet von Hs. Ts. Soergel,<br />

Bd. 9: Erbrecht (§§ 1922-3585), Testamentsvollstrecker (§§ 2197-2228), bearbeitet von Jürgen Damrau,<br />

12. A., Stuttgart/Berlin/Köln 1992, § 2225 BGB Rz. 2, betont, dass juristische Personen gewählt<br />

würden, weil sie nicht sterben könnten; HANS DEHMER, Umwandlungsgesetz - Umwandlungssteuergesetz,<br />

2. A., München 1996, § 20 UmwG Rz. 66, betont, dass juristische Personen gewählt<br />

würden, weil sie eine fachmännische Betreuung und Kontinuität gewährleisten könnten; anders<br />

JUCHLER (FN 38), S. 118.<br />

102 Ebenso (für das BGB) SOERGEL-DAMRAU (FN 101), § 2225 BGB Rz. 2.<br />

103 Eine solche Ausnahme deutet auch FELLMANN (FN 100), Art. 405 OR N 31, an; im Ergebnis<br />

gleich, aber anders im Vorgehen (für das BGB) WOLFGANG REIMANN, Ende der Testamentsvollstreckung<br />

durch Umwandlung?, ZEV 2000, 385: Das Nachlassgericht hat einen Nachfolger zu<br />

bestimmen.<br />

31


32<br />

Hans Rainer Künzle<br />

nennungsbestimmung jeweils festhalten, dass auch eine allfällige Rechtsnachfolgerin<br />

eingeschlossen ist. 104<br />

II. Gewillkürte Beendigungsgründe<br />

a) Die Willensvollstreckung endet mit der Absetzung des Willensvollstreckers<br />

durch die Aufsichtsbehörde 105 oder durch den Richter (Interessenkollision z.B. wegen<br />

eines umstrittenen Vermächtnisses an den Willensvollstrecker) 106 und mit der<br />

Ungültigerklärung des Testaments durch den Richter 107 oder dem Auftauchen eines<br />

späteren Testaments mit einem anderen oder keinem Willensvollstrecker. 108<br />

b) Die Willensvollstreckung endet aus der Natur der Sache mit der Erledigung<br />

des ‘Auftrags’ 109 oder der Erschöpfung des Nachlasses. 110 Dies ist wohl der häufigste<br />

und zugleich am wenigsten fassbare Beendigungsgrund. Erledigt ist die Willensvollstreckung<br />

grundsätzlich mit dem Vollzug des Erbteilungsvertrags oder einer<br />

Realteilung. 111 Die Erledigung kommt etwa darin zum Ausdruck, dass der ganze<br />

Nachlass geteilt ist, wobei häufig die Begleichung der Schlussrechnung des Willensvollstreckers<br />

die letzte Handlung darstellt. 112 Der Willensvollstrecker lässt sich in<br />

vielen Fällen Décharge erteilen und bringt damit zum Ausdruck, dass die Aufgabe<br />

104 Vgl. REIMANN (FN 103), ZEV 2000, 385.<br />

105 Vgl. ABSH 1997, 143; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 25; JUCHLER (FN 38), S. 126 ff.<br />

106 Vgl. dazu BGE 90 II 384 f. Erw. 3 = JdT 113 (1965) I 345 = Pra. 54 (1965) 122 Nr. 36; KÜNZ-<br />

LE (FN 3), S. 390 f.<br />

107 Vgl. DANIEL ABT, Zivilgericht Basel-Stadt, Urteil vom 24.10.2001 (Aktenzeichen P 1996/572),<br />

AJP 11 (2002) 718; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 24; ROSSEL/MENTHA (FN 27), S. 102.<br />

108 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 115; SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 133.<br />

109 Vgl. SJ 59 (1937) 330: „l’administration de l’exécuteur testamentaire ... doit, dans la règle, continuer<br />

jusqu’au moment où l’on procède au partage de la succession“; ebenso (für das BGB)<br />

BGHZ 41, 23 = BB 19 (1964) 238 = DB 17 (1964) 1624 = DNotZ 16 (1965) 98 Nr. 1 = MDR<br />

18 (1964) 310 Nr. 46 = NJW 17 (1964) 1316 Nr. 2 = Rpfleger 72 (1964) 210: „Das Amt des<br />

Testamentsvollstreckers endet von selbst mit der Ausführung aller Aufgaben, zu denen ihn der<br />

Erblasser berufen hat“.<br />

110 Vgl. WOLFGANG REIMANN/MANFRED BENGEL, Handbuch der Testamentsvollstreckung, 2. A.,<br />

München 1998, VIII Rz. 4 ff., welche darüber hinaus das Hinauswachsen des Nachlasses durch<br />

(qualitative und quantitative) Veränderungen erwähnen.<br />

111 Vgl. BGer. vom 7. April 2000 (5P.59/2000) Erw. 3a; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 25:<br />

„Vollzug des Erbteilungsvertrags“.<br />

112 Anders JUCHLER (FN 38), S. 112: „Formell wird die Willensvollstreckung durch die Entgegennahme<br />

und Genehmigung der Schlussrechnung durch die beteiligten Erben beendet“.


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

aus seiner Sicht erledigt sei. Gerade in denjenigen Fällen, in denen der Nachlass<br />

dank einer einvernehmlichen Zusammenarbeit der Erben rasch geteilt werden kann,<br />

ist die Gefahr gross, dass in einem späteren Zeitpunkt unbekannte Aktiven oder Passiven<br />

(insbesondere Steuerforderungen und –schulden) auftauchen. In solchen Fällen<br />

lebt die Willensvollstreckung wieder auf und der Willensvollstrecker kann seine Tätigkeit<br />

fortsetzen. 113 Aus diesem Grund sollte er auch das Willensvollstreckerzeugnis<br />

archivieren.<br />

c) Die Tätigkeit des Willensvollstreckers wird schliesslich mit einer (jederzeit<br />

während seiner Tätigkeit 114 möglichen) 115 Kündigung 116 beendet (Art. 404 Abs. 1<br />

OR). 117 Diese Erklärung ist - wie die Annahme 118 - an die zuständige kantonale Behörde<br />

119 zu richten, 120 bedarf keiner Begründung 121 und ist formfrei 122 sowie be-<br />

113 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 125.<br />

114 Ein Verzicht des Ernannten vor dem Tod des Erblassers hat - wie die Annahme (vorne, A. III., S.<br />

23 ff.]) – keine bindende Wirkung, weil die Offerte des Erblassers erst für die Zeit nach dessen<br />

Tod gemacht wird; üblicherweise wird der Erblasser die Ernennung des Willensvollstreckers in<br />

einer späteren letztwilligen Verfügung widerrufen; in der Praxis stellte sich diese Frage aber<br />

schon, weil der Erblasser die als Willensvollstrecker vorgesehene Person nicht brüskieren wollte<br />

und von ihr den „Rückzug“ erwartete.<br />

115 Vgl. LGVE 2002 I 102 Nr. 47; die vom Bundesgericht früher angewendete Regel, dass bei<br />

Dauerschuldverhältnissen ein wichtiger Grund vorliegen müsse (BGE 83 II 529 f. Erw. 1), wird<br />

in der Zwischenzeit nicht mehr angewendet (BGE 104 II 110 f. Erw. 1; 106 II 159 Erw. 2a);<br />

JUCHLER (FN 38), S. 121; anders noch JOST (FN 85), N 95: Eine Kündigung ist nicht möglich<br />

und ein Rücktritt nur aus wichtigen Gründen; BRUNO HOOG, Die eigentlichen Treuhandgeschäfte<br />

sogenannter Treuhandunternehmungen, Diss. Basel 1944 (MaschSchr.), 135: Ein Rücktritt ist nicht<br />

ohne weiteres möglich.<br />

116 Die Terminologie (Kündigung, Rücktritt, Verzicht) ist nicht entscheidend, es handelt sich um eine<br />

Erklärung des Willensvollstreckers, mit welcher die Willensvollstreckung beendet werden soll,<br />

also um die Ausübung eines aufhebenden Gestaltungsrechts, vgl. dazu ERNST A. KRAMER,<br />

Kommentar zum Schweizerischen Privatrecht, Bd. VI: Das Obligationenrecht, 1. Abteilung: Allgemeine<br />

Bestimmungen, 1. Teilbd.: Allgemeine Einleitung in das schweizerische Obligationenrecht<br />

und Kommentar zu Art. 1-18 OR, Bern 1986, AE N 40; UTE RÜEDE-BUGNION, Fiduziarische<br />

Rechtsgeschäfte, die ein Markenrecht zum Gegenstand haben, nach schweizerischem Recht, Bern<br />

1978 (Diss. Genf), S. 80; auch in § 2226 Satz 1 und 2 BGB wird von „Kündigung“ gesprochen.<br />

117 Vgl. BVR 9 (1984) 239 Erw. 10a; SJZ 37 (1940/41) 43 Nr. 26; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB<br />

N 25: Rücktritt; BREITSCHMID (FN 84), S. 156: Kündigung; TORRICELLI (FN 81), N 136 f.;<br />

SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 135: démission; zur unklaren Terminologie vgl. FELLMANN (FN<br />

100), Art. 404 OR N 11 ff.<br />

118 Vgl. vorne, A. III., S. 23 ff.<br />

119 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 123; zur zuständigen kantonalen Behörde vgl. vorne, FN 6, S. 20 f.<br />

120 Vgl. SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 135, mit Verweis auf art. 530 VD-CPC; Nussbaum, ZBGR 4<br />

(1923) 106; nach § 2226 BGB ist die Kündigung gegenüber dem Nachlassgericht auszusprechen.<br />

33


34<br />

Hans Rainer Künzle<br />

dingungsfeindlich. 123 Die Beendigung erfolgt mit dem Eintreffen des Schreibens bei<br />

der zuständigen kantonalen Behörde, wenn sie nicht ausdrücklich auf einen späteren<br />

Zeitpunkt ausgesprochen wird. 124 Mit der Beendigung ist ein allfälliger Ausweis<br />

zurückzugeben. Die Kündigung ist endgültig und kann nachträglich nicht mehr widerrufen<br />

werden. 125 Eine blosse Erklärung des Willensvollstreckers gegenüber den<br />

Erben, er werde seine Tätigkeit nicht fortsetzen, ist nur als eine faktische Beendigung<br />

seiner Tätigkeit anzusehen, welche in einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen<br />

werden könnte. 126 In einem solchen Fall sollten die Erben vom Willensvollstrecker<br />

eine Kündigung an die zuständige kantonale Behörde und die Rückgabe seines<br />

Ausweises verlangen und im Verweigerungsfall seine Absetzung durch die Aufsichtsbehörde<br />

(wegen Untätigkeit) in Aussicht stellen. Ein Rücktritt zur Unzeit führt<br />

zur Schadenersatzpflicht des Willensvollstreckers (Art. 404 Abs. 2 OR). 127<br />

d) Ein einstimmiger Beschluss der Erben, den Willensvollstrecker abzusetzen,<br />

also ein Widerruf durch die Erben, ist ausgeschlossen. 128 Wenn die Erben den<br />

Willensvollstrecker beseitigen wollen, bleibt ihnen nur die Absetzung durch die<br />

Aufsichtsbehörde im Falle einer Pflichtverletzung 129 oder durch den Richter im Falle<br />

einer Interessenkollision. 130 Dieser Weg wird in der Schweiz denn auch häufig begangen,<br />

weil die Aufsichtsbehörde in solchen Fällen keinen Ersatz bestimmen kann<br />

121 Vgl. LGVE 2002 I 102 Nr. 47.<br />

122 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 123; FELLMANN (FN 100), Art. 404 OR N 33.<br />

123 Hier besteht ein Unterschied zum gewöhnlichen Auftrag, wo Bedingungen unter gewissen Voraussetzungen<br />

toleriert werden, vgl. FELLMANN (FN 100), Art. 404 OR N 38 ff.; bei der Willensvollstreckung<br />

sind Bedingungen auf Seiten der Erben unzulässig, weil diesen ein Widerruf nicht<br />

zusteht (hinten, B. II. d], S. 34 f.) und auf Seiten der zuständigen kantonalen Behörde, weil diese<br />

den Erben nicht zugänglich sind.<br />

124 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 123; FELLMANN (FN 100), Art. 404 OR N 36.<br />

125 Vgl. Rep. 68 (1935) 414: „Una volta rassegnate le dimissioni, non è consentito al dimesso di ritirarle<br />

se non col consenso di tutte le parti“ (= SJZ 32 [1935/36] 248 Nr. 174); FELLMANN (FN<br />

100), Art. 404 OR N 31.<br />

126 Vgl. vorne, A. III. b), S. 24 f..<br />

127 Vgl. LGVE 2002 I 102 Nr. 47; JUCHLER (FN 38), S. 121; FELLMANN (FN 100), Art. 404 OR N<br />

47 ff.; ebenso § 2226 Satz 3 und § 671 Abs. 2 BGB, und dazu WOLFGANG BAUMANN/DIETER<br />

SCHULZE ZUR WIESCHE, Handbuch der Vermögensnachfolge, 6. A., Berlin 2001, Erstes Buch N<br />

648.<br />

128 Vgl. THOMAS HUX, Die Anwendbarkeit des Auftragsrechts auf die Willensvollstreckung, die Erbschaftsverwaltung,<br />

die Erbschaftsliquidation und die Erbenvertretung, Entlebuch 1985 (Diss. Zürich<br />

1985), S. 113; JUCHLER (FN 38), S. 120 f.<br />

129 Vgl. dazu KÜNZLE (FN 3), S. 405 ff.


Anfang und Ende der Willensvollstreckung<br />

bzw. muss. 131 In der Praxis gibt es daneben zahlreiche weitere Versuche, den Wirkungskreis<br />

des Willensvollstreckers einzuengen oder ihn faktisch abzusetzen. So<br />

verlangt etwa der überlebende Ehegatte vom Willensvollstrecker, die anstehenden<br />

Verwaltungshandlungen selbst bzw. durch einen eigenen Rechtsvertreter durchführen<br />

zu können. Der Willensvollstrecker kann gegen dieses Ansinnen seine exklusive<br />

Verfügungs- und Vertretungsmacht 132 ins Feld führen und bedarf viel Fingerspitzengefühl,<br />

um eine sinnvolle Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche festzulegen. Die Wiegerung<br />

der Erben zur Mitwirkung und eine gegenwärtige Ablehnung der Teilung führen<br />

nicht zum Ende der Willensvollstreckung, 133 sondern im Gegenteil zu einer dauernden<br />

Willensvollstreckung. 134 Das Ende der Willensvollstreckung kann mit der<br />

Abwicklung einer (schriftlichen) Nichtteilungsvereinbarung der Erben herbeigeführt<br />

werden, 135 etwa indem die Erbengemeinschaft in eine fortgesetzte Erbengemeinschaft,<br />

136 eine Einfache Gesellschaft 137 oder andere Rechtsform überführt wird.<br />

e) Die Willensvollstreckung wird auch nicht durch eine Vereinbarung mit den<br />

Erben beendet werden. 138 Obwohl der Willensvollstrecker am Ende seiner Tätigkeit<br />

nicht selten mit den Erben Kontakt aufnimmt, um sie zu fragen, ob auch aus ihrer<br />

Sicht die Erbteilung vollständig abgeschlossen sei, hat diese Abstimmung rechtlich<br />

nicht die Bedeutung einer Abschlussvereinbarung.<br />

f) Wenn einer von mehreren Willensvollstreckern seine Tätigkeit vorzeitig beendet,<br />

wird das Amt von den verbleibenden weitergeführt. 139 Wenn ein alleiniger<br />

Willensvollstrecker seine Tätigkeit aus einem der vorgenannten Gründe beendet,<br />

kommt - ausser bei der zeitlichen Beschränkung der Willensvollstreckung - der Ersatzwillensvollstrecker<br />

zum Zug, 140 soweit ein solcher vom Erblasser selbst be-<br />

130<br />

Vgl. dazu KÜNZLE (FN 3), S. 390 f.; in besonders krassen Fällen kann die letztwillige Verfügung<br />

wegen Urteilsunfähigkeit für ungültig erklärt werden, vgl. vorne, A. III. a), S. 23 f.<br />

131<br />

Vgl. AGVE 2001, 31 Nr. 2; KÜNZLE (FN 3), S. 147.<br />

132<br />

Vgl. dazu KÜNZLE (FN 3), S. 245 und 253.<br />

133<br />

Vgl. BGer. vom 7. April 2000 (5P.59/2000) Erw. 3b.<br />

134<br />

Vgl. dazu vorne, A. II. a), S. 19 f.<br />

135<br />

Vgl. BGer. vom 7. April 2000 (5P.59/2000) Erw. 3b; BREITSCHMID (FN 84), S. 139 f.<br />

136<br />

Davon geht BGer. vom 7. April 2000 (5P.59/2000) Erw. 3b aus.<br />

137<br />

Offen gelassen in ZR 71 (1972) 282 Erw. 6. Nr. 90.<br />

138<br />

Vgl. SCHULER-BUCHE (FN 7), S. 134: „car sa mission ne dépend d’eux“.<br />

139<br />

Vgl. PIOTET (FN 29), § 24 II A; JUCHLER (FN 38), S. 124.<br />

140 Vgl. JUCHLER (FN 38), S. 113.<br />

35


36<br />

Hans Rainer Künzle<br />

stimmt wurde. 141 Der zuständigen kantonalen Behörde steht es nicht zu, einen Ersatzwillensvollstrecker<br />

zu bestimmen. Der Ersatzwillensvollstrecker tritt sein Amt in<br />

gleicher Weise wie der ursprüngliche Willensvollstrecker an 142 und setzt die Arbeit<br />

dort fort, wo der erste Willensvollstrecker aufgehört hat.<br />

III. Retentionsrecht (Art. 895 ZGB)<br />

Der Willensvollstrecker kann für den Umfang seiner Honorarforderung (welche<br />

von Andreas Flückiger behandelt wird) 143 und einer allfälligen Prozessentschädigung<br />

ein Retentionsrecht (Art. 895 ZGB) an den in seinem Besitz befindlichen Erbschaftssachen<br />

geltend machen. 144 Dieses Recht ermöglicht ihm eine Schadloshaltung,<br />

auch nachdem seine Forderung verjährt ist. 145<br />

141<br />

Vgl. dazu KÜNZLE (FN 3), S. 146 f.<br />

142<br />

Vgl. vorne, A. I.-IV., S. 19 ff.<br />

143<br />

Vgl. ANDREAS FLÜCKIGER, Das Honorar des Willensvollstreckers – Anwendung von Anwaltsund<br />

Notariatstarifen, hinten, S. 199 ff.<br />

144<br />

Vgl. BGE 86 II 359 ff. Erw. 3 und 4a = JdT 109 (1961) I 305 ff. = Pra. 50 (1961) 85 ff. Nr. 31:<br />

Honorar; ZR 44 (1945) 180 f. Nr. 73 (OGer.): Prozessentschädigung; SCHREIBER (FN 42), S.<br />

86; KARRER (FN 3), Art. 517 ZGB N 32; JOST (FN 85), N 21; SCHULER-BUCHE (FN 6),<br />

S. 148 f.<br />

145<br />

Vgl. BGE 86 II 358 Erw. 2 = JdT 109 (1961) I 304 = Pra. 50 (1961) 85 Nr. 31.

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