der WirTschAfTsführer - Richard Boorberg Verlag
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Referendarinnen und Referendaren sehr<br />
positiven Anklang gefunden; dies gilt<br />
insbeson<strong>der</strong>e für die Eignung des Lernprogramms<br />
zur Einarbeitung in die im<br />
Präsenzunterricht behandelten Themen<br />
sowie hinsichtlich <strong>der</strong> Darstellung und<br />
Aufbereitung des Lernstoffs.<br />
online-Klausurenkurs<br />
Die geschil<strong>der</strong>ten attraktivitätssteigernden<br />
Maßnahmen werden durch den zuletzt<br />
eingeführten Online-Klausurenkurs<br />
abgerundet. In Ergänzung zu den an den<br />
einzelnen Ausbildungsstandorten durchgeführten<br />
Klausurenkursen wird in Baden-Württemberg<br />
grundsätzlich 14-tägig<br />
landesweit eine Original-Examensklausur<br />
aus dem Zivil-, Straf- o<strong>der</strong> Öffentlichen<br />
Recht angeboten. Neben den individuellen<br />
Korrekturbemerkungen <strong>der</strong> zumeist<br />
auch im Staatsexamen eingesetzten<br />
Prüferinnen und Prüfer wird je<strong>der</strong> korrigierten<br />
Arbeit eine Lösungsskizze mit<br />
weiterführenden Hinweisen aus Literatur<br />
und/o<strong>der</strong> Rechtsprechung zu zentralen<br />
Problemen beigefügt.<br />
All dies belegt, dass in Baden-Württemberg<br />
sehr gute Voraussetzungen für die<br />
erfolgreiche Absolvierung des Referendariats<br />
bestehen. Wer sich also für den<br />
juristischen Vorbereitungsdienst in Ba-<br />
Ronald Ettlich<br />
Steuerrecht im Referendariat<br />
Nähere Informationen zum juristischen Vorbereitungsdienst können auch erfragt<br />
werden bei:<br />
Richter am Oberlandesgericht Ulrich Bunk,<br />
Oberlandesgericht Karlsruhe, Hoffstraße 10, 76133 Karlsruhe,<br />
Tel.-Nr.: 0721/926-2074<br />
Richter am Oberlandesgericht Dr. Andreas Holzwarth,<br />
Oberlandesgericht Stuttgart, Olgastraße 2, 70182 Stuttgart,<br />
Tel.-Nr.: 0711/212-3075<br />
Als wäre die im Studium zu bewältigende Stofffülle nicht schon umfangreich genug,<br />
erwartet die bayerischen Rechtsreferendare ein weiteres, neues Rechtsgebiet, das<br />
Gegen stand <strong>der</strong> letzten Klausur des Zweiten Staatsexamens war: das Steuerrecht in<br />
Gestalt <strong>der</strong> Einkommensteuer und <strong>der</strong> Abgabenordnung 1 . Auch wenn anfangs die<br />
Begeisterung für dieses beson<strong>der</strong>e Rechtsgebiet eher gering ausgeprägt sein dürfte,<br />
profitiert je<strong>der</strong> Referendar davon, wenn er sich mit dem Steuerrecht genauso ernsthaft<br />
befasst wie mit den an<strong>der</strong>en Rechtsgebieten.<br />
Bei den meisten Referendaren – dem<br />
Autor erging es seinerzeit nicht an<strong>der</strong>s –<br />
stößt die Aussicht, sich für das Zweite<br />
Staatsexamen auch noch mit Steuerrecht<br />
befassen zu müssen, auf wenig Begeisterung.<br />
Dies ist nur allzu verständlich.<br />
Das Steuerrecht gilt gemeinhin als überaus<br />
schwieriges und unsystematisches<br />
Rechtsgebiet, das selbst Fachleute überfor<strong>der</strong>t.<br />
Die Reformdebatten sind älter<br />
als <strong>der</strong> Autor und die bislang durchgeführten<br />
Reformen haben das Steuerrecht<br />
nicht vereinfacht – ganz im Gegenteil.<br />
Daran wird sich wohl auch künftig nichts<br />
än<strong>der</strong>n, da das politische Ideal eines<br />
einfachen und gerechten Steuersystems<br />
– ungeachtet <strong>der</strong> philosophischen Frage,<br />
was „gerecht“ ist – nicht zu erreichen<br />
sein dürfte: Einfache Regelungen, die<br />
notwendigerweise pauschalieren müssen,<br />
werden von denjenigen, auf die sich die<br />
Pauschalierung nachteilig auswirkt, meist<br />
nicht als gerecht empfunden. Daran ist<br />
letztlich auch Angela Merkels Schattenminister<br />
für Finanzen im Bundestagswahlkampf<br />
2005, Paul Kirchhof, mit<br />
seinem radikalen Konzept zur Steuervereinfachung<br />
gescheitert.<br />
Steuerrecht ist nicht so schwierig,<br />
wie es scheint<br />
Gleichwohl sollte man sich als Referendar<br />
nicht vom Steuerrecht abschrecken<br />
REfEREndaRIat<br />
Der Wirtschaftsführer 1.2013<br />
den-Württemberg entscheidet, trifft eine<br />
gute Wahl.<br />
Dr. Michael Stauß, Ministerialrat,<br />
Leiter des Referats<br />
Ausbildung im Landesjustiz<br />
prüfungs amt,<br />
Justizministerium Baden-<br />
Württemberg<br />
E-Mail: stauss@jum.bwl.de<br />
lassen. Zwar ist das Einkommensteuerrecht<br />
in <strong>der</strong> Tat im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte<br />
immer komplexer geworden und die<br />
Finanz ämter sind mit seiner Vollziehung<br />
teilweise überfor<strong>der</strong>t. Die Schwierigkeit<br />
für den beruflichen Rechtsanwen<strong>der</strong><br />
(Finanzämter, Steuerberater,<br />
Rechtsanwälte, Finanzrichter) liegt aber<br />
zu einem Großteil darin begründet, dass<br />
<strong>der</strong> Gesetzgeber das Steuerrecht mindestens<br />
einmal im Jahr – wovon schon<br />
die Gesetzesnamen „Jahressteuergesetz<br />
etc.“ zeugen – än<strong>der</strong>t, sei es, weil er Reformbedarf<br />
sieht, o<strong>der</strong> weil er einfach<br />
ihm – o<strong>der</strong> besser: <strong>der</strong> Finanzverwaltung<br />
– unliebsame Rechtsprechung des<br />
Bundesfinanzhofs durch entsprechen-<br />
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