der WirTschAfTsführer - Richard Boorberg Verlag
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Kurz vor Ende des Studiums stehen Jurastuden<br />
tinnen und -studenten vor einer<br />
zukunftsweisenden Entscheidung. Sie<br />
müssen klären, ob und vor allem wo die<br />
juristische Ausbildung fortgesetzt werden<br />
soll. Denn erst <strong>der</strong> mit dem Bestehen <strong>der</strong><br />
Zweiten juristischen Staatsprüfung erfolgreich<br />
absolvierte Vorbereitungsdienst<br />
(Referendariat) befähigt sie zum Richteramt<br />
und ermöglicht ihnen die Zulassung<br />
zur Rechtsanwaltschaft. Im Vorbereitungsdienst<br />
sollen die Referendarinnen<br />
und Referendare die juristische Praxis<br />
kennenlernen. Dabei werden sie mit den<br />
Aufgaben <strong>der</strong> Gerichtsbarkeit, <strong>der</strong> Anwaltschaft<br />
und <strong>der</strong> Verwaltung vertraut<br />
gemacht, um die inneren Zusammenhänge<br />
<strong>der</strong> Rechtsordnung erkennen und das<br />
Recht mit Verständnis für wirtschaftliche,<br />
soziale und gesellschaftliche Fragen<br />
praktisch anwenden zu können. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> bundesgesetzlichen Regelungen<br />
ist <strong>der</strong> Vorbereitungsdienst in den<br />
einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n unterschiedlich<br />
ausgestaltet. Es lohnt sich deshalb,<br />
sich vor <strong>der</strong> Bewerbung umfassend über<br />
dessen Modalitäten zu informieren. Die<br />
nachfolgende Darstellung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />
in Baden-Württemberg<br />
soll hierfür eine wichtige Orientierung<br />
bieten. Detailinformationen zum juristischen<br />
Vorbereitungsdienst in Baden-<br />
Württemberg können auf <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
Internetseite des Justizministeriums<br />
Baden-Württemberg und <strong>der</strong> Oberlandesgerichte<br />
Stuttgart und Karlsruhe unter<br />
www.rechtsreferendariat-bw.de nachgeschlagen<br />
werden.<br />
Vergütung/Einstellungstermine<br />
Die Ausbildung <strong>der</strong> baden-württembergischen<br />
Rechtsreferendarinnen und<br />
-referendare erfolgt in einem öffentlichrechtlichen<br />
Ausbildungsverhältnis mit<br />
einer monatlichen Unterhaltsbeihilfe von<br />
<strong>der</strong>zeit 1.042,47 € sowie gegebenenfalls<br />
einem Familienzuschlag (für Verheiratete:<br />
123,48 €; mit einem Kind: 231,43 €).<br />
Vermögenswirksame Leistungen können<br />
gewährt werden. Die Ausbildung wird<br />
von <strong>der</strong> Präsidentin des Oberlandesge-<br />
richts Karlsruhe und dem Präsidenten<br />
des Oberlandesgerichts Stuttgart geleitet.<br />
Beide Oberlandesgerichte stellen Rechtsreferendare<br />
jeweils zum 1. April und<br />
1. Oktober ein. Die Bewerbung hierfür<br />
muss bis spätestens zum 30. November<br />
(für eine Einstellung zum 1. April des Folgejahres)<br />
o<strong>der</strong> bis 31. Mai (für eine Einstellung<br />
im Oktober) bei dem jeweiligen<br />
Oberlandesgericht eingegangen sein.<br />
Keine Wartezeiten<br />
In Baden-Württemberg gibt es bereits<br />
seit mehreren Jahren keine Wartezeiten<br />
für die Einstellung in den juristischen<br />
Vorbereitungsdienst mehr. Allen Bewerberinnen<br />
und Bewerbern wird also zum<br />
gewünschten Einstellungstermin ein Referendariatsplatz<br />
angeboten. Dabei steht<br />
ein breites Angebot an attraktiven Ausbildungsstellen<br />
zur Verfügung: Grundsätzlich<br />
findet die Referendarausbildung<br />
REfEREndaRIat<br />
Der Wirtschaftsführer 1.2013<br />
Dr. Michael Stauß<br />
Eine gute Wahl: <strong>der</strong> juristische Vorbereitungsdienst<br />
in Baden-Württemberg<br />
an allen 17 Landgerichten Baden-Württembergs<br />
statt. In Fällen geringer Bewerberzahlen<br />
ist es aber möglich, dass<br />
ausnahmsweise an einzelnen kleineren<br />
Standorten keine Arbeitsgemeinschaft<br />
eingerichtet wird.<br />
Damit besteht beispielsweise die Möglichkeit,<br />
den Vorbereitungsdienst in den<br />
Großstädten Stuttgart und Karlsruhe, an<br />
Universitätsorten mit einer juristischen<br />
Fakultät (Freiburg, Heidelberg, Konstanz,<br />
Mannheim und Tübingen) o<strong>der</strong> auch in<br />
Gebieten, die vielen nur aus dem Urlaub<br />
bekannt sind, wie dem Allgäu (Ravensburg),<br />
dem Bodensee (Konstanz), <strong>der</strong><br />
Schwäbischen Alb (Hechingen) und dem<br />
Schwarzwald (Offenburg), zu absolvieren.<br />
Die Oberlandesgerichte versuchen dabei,<br />
den Zuteilungswünschen so weit als<br />
möglich nachzukommen; an<strong>der</strong>s als in<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit kann <strong>der</strong>zeit den allermeisten<br />
Bewerberinnen und Bewerbern<br />
ihr Wunschstandort angeboten werden.<br />
In Baden-Württemberg haben Referendarinnen und Referendare die Qual <strong>der</strong> Wahl.<br />
Dr. Michael Stauß<br />
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