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54 auSlandSaufEnthalt Stefanie Schuster Der Wirtschaftsführer 1.2013 Stefanie Schuster masterstudium globalisation and law an der universität maastricht Bereits während meines Studiums in Tübingen und Heidelberg hatte ich das Gefühl, dass mein Interesse an Rechtsgebieten wie Völkerrecht, Internationales Strafrecht und Menschenrechte im klassischen deutschen Jurastudium zu kurz kam. Nach dem ersten Staatsexamen und einem anschließenden Praktikum bei einer Menschenrechtsorganisation in Kambodscha (siehe den Beitrag im Wirtschaftsführer für junge Juristen, Ausgabe 1.2012, S. 39) war mir endgültig klar: Das kann es noch nicht gewesen sein. Ich wollte international studieren und mich endlich mit den genannten Rechtsgebieten intensiver befassen. Also durchforstete ich das Internet nach passenden Studienangeboten für eine Master-Ausbildung und wurde schließlich in den Niederlanden fündig. Mein Traumstudium trug den Namen „Globalisation and Law“ und wird an der Universität Maastricht angeboten. die universität Die Universität Maastricht wurde 1976 gegründet und ist damit die jüngste Universität der Niederlande. Die juristische Fakultät befindet sich in einem ein- Einblicke: Juristische Fakultät von Maastricht. drucksvollen Gebäude mitten im Stadtzentrum, ist sehr modern eingerichtet und technisch bestens ausgestattet. In jedem Hörsaal und jedem Tutoriumsraum gibt es einen Beamer. In den Hörsälen befinden sich an jedem Sitzplatz Steckdosen für Laptops und jeder Student erhält einen Zugang zu der online Lernplattform ELEUM. Auf ELEUM findet man Kursmaterialien wie power point Folien und Literaturangaben. Zusätzlich werden die meisten Vorlesungen aufgenommen und ebenfalls auf ELEUM online gestellt. Das besondere Markenzeichen der Universität Maastricht ist das sogenannte PBL-System (Problem Based Learning). Bei dieser Lehrmethode liegt das Hauptaugenmerk auf den Tutorien. Vorlesungen werden lediglich zur Unterstützung angeboten. Die Tutorien finden in Kleingruppen von ca. 15 Studenten statt. Leiter des Tutoriums ist in der Regel der Professor, der auch die Vorlesung hält. In den Tutoriumsgruppen werden konkrete Fälle und Probleme besprochen. Der Professor nimmt dabei jedoch eher eine passive Rolle ein. Die Studenten diskutieren den Fall oder das Problem, um das es in diesem Tutorium geht, eigenständig und der Professor greift nur ein, wenn die Diskussion abzudriften oder in eine völlig falsche Richtung zu laufen droht. Zudem ist die Universität Maastricht sehr international ausgerichtet. Gerade im Studiengang Globalisation and Law kommen die Studierenden aus aller Welt und ich besuchte Vorlesungen mit Kommilitonen aus Estland, der Slowakei, Indien, Singapur, Australien und Schweden – um nur einige Länder zu nennen. das Studium Der Studiengang Globalisation and Law wird an der Universität Maastricht in drei Vertiefungen angeboten: Corporate and Commercial Law, Human Rights Law und International Economic Law. Ich habe mich für die Vertiefung in Human Rights Law entschieden. In dieser Vertiefung belegt man Kurse wie zum Beispiel Völkerrecht, Internationales Strafrecht und Humanitäres Völkerrecht. Das Studium findet ausschließlich auf Englisch statt, Niederländischkenntnisse sind daher für das Studium nicht vonnöten. Der Studienaufbau an der Universität Maastricht unterscheidet sich deutlich von dem an einer gewöhnlichen deutschen Universität. Zunächst rechnet man in den Niederlanden – anders als in Deutschland – nicht in Semestern, sondern in ganzen Studienjahren. Ein Studienjahr an der Universität Maastricht wird in sechs sogenannte course periods unterteilt. Jede course period dauert acht Wochen, wobei sieben Wochen auf Vorlesungen und Tutorien entfallen und die achte Woche für die Klausuren reserviert ist. In jeder course period belegt man zwei Kurse. Jeder Kurs besteht aus einer zweistündigen Vorlesung (hier in den Niederlanden handelt es sich dabei um Zeitstunden) und einem ebenfalls zweistündigen Tutorium. Pro Woche kommt man damit auf eine vermeintlich geringe Anzahl von lediglich acht Wochenstunden. Aber Achtung, was zunächst sehr entspannt klingt, entpuppt sich schnell als wirklich harte Arbeit. In Maastricht ist aktive Teilnahme an den Tutorien nicht nur erwünscht, sondern wird rigoros
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