der WirTschAfTsführer - Richard Boorberg Verlag
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44 WEItERBIldung<br />
Der Wirtschaftsführer 1.2013<br />
dierte Inhalte mit echtem Mehrwert für<br />
die berufliche Praxis vermittelt werden.<br />
Zahlreiche <strong>der</strong> deutschsprachigen Kurse<br />
zum Beispiel könnten so o<strong>der</strong> in leicht<br />
abgeän<strong>der</strong>ter Form auch in Fachanwaltslehrgängen<br />
o<strong>der</strong> anwaltlichen Fortbildungsveranstaltungen<br />
abgehalten werden.<br />
Natürlich kommt es bei dem, was<br />
<strong>der</strong> Kurs dem Teilnehmer letztlich bringt,<br />
wie immer auch auf das individuelle Engagement<br />
an. Wer jedoch motiviert ist<br />
und Interesse für das IT-Recht mitbringt,<br />
Mediation ist spätestens seit dem ersten<br />
Entwurf für ein Deutsches Mediationsgesetz<br />
in aller Munde. Zahlreiche<br />
Tagungen, Erfolgsberichte und Fernsehformate<br />
hatten aber bereits im Vorfeld<br />
den Bekanntheitsgrad dieser Konfliktbearbeitungsmethode<br />
enorm gesteigert.<br />
Was gerade so viel Publizität erlangt –<br />
<strong>der</strong> Bundestag hat Ende Juni 2012 das<br />
Mediationsgesetz beschlossen –, bietet<br />
die FernUniversität in Hagen bereits seit<br />
über dreizehn Jahren als Weiterbildungschance<br />
an: Mediation ist dort als nebenberufliches<br />
Studium erlernbar.<br />
Weiterbildung in mediation auch<br />
ohne hochschulabschluss<br />
Bis zum heutigen Tag haben bereits rund<br />
1000 Teilnehmer das Weiterbildende<br />
Studium Mediation abgeschlossen. Diese<br />
Ausbildung, die von Prof. Dr. Katharina<br />
Gräfin von Schlieffen 1 entwickelt wurde<br />
und wissenschaftlich geleitet wird, bietet<br />
etwas über 950 Unterrichtsstunden im<br />
Fernunterricht und in Präsenzzeiten. Von<br />
den Grundzügen bis hin zu individuell<br />
wählbaren Spezialisierungen lernt man,<br />
wie ein Mediationsverfahren abläuft<br />
und wie es erfolgreich und zur Zufriedenheit<br />
aller Beteiligten zum Abschluss<br />
gebracht wird. Während die Lektüre von<br />
Studienbriefen bequem in <strong>der</strong> eigenen<br />
häuslichen Umgebung möglich ist, lernen<br />
die Studierenden in <strong>der</strong> gelockerten<br />
Atmosphäre <strong>der</strong> insgesamt vier Präsenz-<br />
<strong>der</strong> kann aus dem Kurs mi seinen hochkarätigen<br />
Dozenten in fachlicher Sicht<br />
sehr viel Mehrwert auch für die spätere<br />
anwaltliche Praxis mitnehmen. In jedem<br />
Falle aber ist European Legal Informatics<br />
Study Programme eine tolle Erfahrung,<br />
die sicherlich keiner <strong>der</strong> Teilnehmer missen<br />
möchte.<br />
Hinweis <strong>der</strong> Redaktion: Der Autor war<br />
im Jahr 2010/2011 Teilnehmer des Double<br />
Degree Programms mit Auslandsauf-<br />
Lewis Atholl Johnston<br />
mediation an <strong>der</strong> fernuniversität<br />
wochenenden, die praktischen Handgriffe<br />
zu meistern, die richtigen Fragen<br />
zu stellen, die möglichen Fallstricke zu<br />
erkennen und zu umgehen. Die Ausbildung<br />
umfasst wichtige Strategien und<br />
schafft Voraussetzungen in elementaren<br />
Bereichen <strong>der</strong> für Mediation eminenten<br />
Wissenschaften. So behandeln die ersten<br />
Module das Verfahren <strong>der</strong> Mediation und<br />
seinen soziophilosophischen Ansatz, seine<br />
Einordnung in die Rechtslandschaft<br />
und das Verhältnis von Mediation zu<br />
Litigation. Hinzu treten Einblicke in psychologische<br />
Vorgänge und Dynamiken<br />
im Konfliktfall, die Theorie und Praxis<br />
des Verhandelns und <strong>der</strong> Rhetorik. Das<br />
zweite Semester behandelt ein breites<br />
Spektrum an Themen, darunter den Umgang<br />
mit Gewalt, die Technik <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Neutralität und die Psychologie<br />
<strong>der</strong> Gerechtigkeit. Die wählbaren Module<br />
decken die klassischen Einsatzfel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Mediation ab: Streit in Ehe und Familie,<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe, Schulmediation<br />
und Erbschaftssachen sind ebenso Teil<br />
des Curriculums wie Wirtschaftsmediation,<br />
Konfliktbeilegung im Arbeitsverhältnis<br />
und bei Unternehmensnachfolge,<br />
Mediation bei Sozialleistungsfragen, die<br />
mediative Bewältigung strafbarer Handlungen<br />
und die Mediation in Großgruppen<br />
und im Verwaltungsprozess und<br />
in Umweltverfahren wie dem Flughafen<br />
Wien o<strong>der</strong> Berlin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontroverse<br />
um das umstrittene Unter grundbahnhofs<br />
projekt Stuttgart 21.<br />
enthalt in Oslo. Zuvor war er bereits als<br />
Rechtsanwalt im IT-Recht tätig.<br />
RA Kilian Besler, LL.M.,<br />
LL.M.,<br />
Hannover<br />
kilian.besler@yahoo.com<br />
Während das erste Semester im Grundstudium<br />
also die grundsätzliche Methodik<br />
und den wissenschaftlichen Hintergrund<br />
<strong>der</strong> Mediation behandelt und in<br />
drei Einsendeaufgaben als Hausarbeiten<br />
abfragt, sind die Wahlmöglichkeiten zur<br />
Spezialisierung in Familienmediation,<br />
Wirtschaftsmediation, Mediation im öffentlichen<br />
Bereich und <strong>der</strong> Täter-Opfer-<br />
Ausgleich dem Hauptstudium im zweiten<br />
Semester vorbehalten. Zwei Falldokumentationen<br />
müssen die Studierenden<br />
als Voraussetzung für einen Abschluss<br />
des Studiums einreichen. Die Dokumentationen<br />
müssen dabei über selbst<br />
erlebte o<strong>der</strong> in Co-Mediation geleitete<br />
Verfahren berichten und die Vorgehensweise<br />
jeweils kritisch reflektieren. Es<br />
ist nicht nötig, dass ein ganzes Mediationsverfahren<br />
von Anfang bis zum Ende<br />
durchgeführt wird, es reichen Verfahren<br />
mit mediativen Elementen, solange dafür<br />
eine Begründung geliefert und ein Vergleich<br />
zu einem klassischen Mediationsverfahren<br />
gezogen wird. Hieran schließt<br />
sich eine mündliche Prüfung an, die das<br />
Studium bei Erfolg abschließt. Diesen<br />
Abschluss dokumentiert ein universitäres<br />
Zeugnis.<br />
mastergrad in mediation<br />
Seit 2003 bietet die FernUniversität in<br />
Hagen aber auch eine echte Alternative<br />
zum Weiterbildenden Studium Mediation<br />
an: Wer über einen Hochschulabschluss