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der WirTschAfTsführer - Richard Boorberg Verlag

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Auslandsaufenthalt. Nach dem Wintersemester,<br />

das für alle Studenten in Hannover<br />

stattfindet, muss das Sommersemester<br />

zwingend an einer <strong>der</strong> europäischen<br />

Partneruniversitäten absolviert werden.<br />

Zur Auswahl stehen beispielsweise die<br />

Universitäten in London, Edinburgh,<br />

Glasgow, Bologna, Leuven o<strong>der</strong> Oslo.<br />

Fremdsprachenkenntnisse <strong>der</strong> Bewerber<br />

sind vor diesem Hintergrund zwingend<br />

erfor<strong>der</strong>lich und müssen im Vorfeld im<br />

Bewerbungsverfahren nachgewiesen<br />

werden. Auch bereits während des ersten<br />

Semesters in Hannover wird Internationalität<br />

groß geschrieben. Üblicherweise<br />

sind mindestens die Hälfte <strong>der</strong> circa<br />

20 bis 30 Kursteilnehmer internationale<br />

Studenten. Die Kursteilnehmer kommen<br />

dabei aus allen Teilen <strong>der</strong> Welt. Kurssprache<br />

ist auch in Hannover grundsätzlich<br />

Englisch. Zahlreiche Lehrveranstaltungen<br />

werden nur in englischer Sprache<br />

angeboten. Neben Gruppenarbeiten,<br />

Essays und Präsentationen müssen dann<br />

auch die Klausuren auf Englisch verfasst<br />

werden.<br />

mit EulISP zum fachanwalt It-Recht<br />

Hervorzuheben ist, dass die Aus bildungsinhalte<br />

in Hannover sich gezielt an <strong>der</strong><br />

Fachanwaltsordnung (FAO) orientieren.<br />

Die Teilnehmer des LL.M.-Studiengangs<br />

haben somit die Möglichkeit,<br />

die nach § 14k FAO zur Erlangung des<br />

Fachanwaltstitels „Fachanwalt Informationstechnologierecht“<br />

erfor<strong>der</strong>lichen<br />

theoretischen Kenntnisse zu erwerben.<br />

Absolventen des LL.M.-Studiengangs „IT-<br />

Recht und geistiges Eigentum“ können<br />

sich damit den ansonsten zur Erlangung<br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen theoretischen Kenntnisse<br />

obligatorischen mehrwöchigen<br />

Fachanwaltskurs ersparen. Die englischsprachigen<br />

Lehrveranstaltungen weisen<br />

dabei eher internationalen Bezug auf.<br />

Neben <strong>der</strong> Harmonisierung des IT-Rechts<br />

auf EU-Ebene haben sie auch die einschlägigen<br />

internationalen Abkommen<br />

(z. B. TRIPPS, ACTA) sowie Rechtsfragen<br />

allgemeiner Natur zum Gegenstand. Die<br />

deutschsprachigen Lehrveranstaltungen<br />

wenden sich hingegen explizit an<br />

Teilnehmer mit deutscher Juristenausbildung.<br />

Gegenstand <strong>der</strong> deutschsprachigen<br />

Lehrveranstaltungen sind beispielsweise<br />

<strong>der</strong> elektronische Geschäftsverkehr, Computerstrafrecht,<br />

IT-Vertragsrecht o<strong>der</strong><br />

zivilprozessuale Beson<strong>der</strong>heiten des IT-<br />

Prozesses.<br />

masterarbeit ist Pflicht<br />

Die Kursteilnehmer müssen, wie dies in<br />

Masterstudiengängen üblich ist, jeweils<br />

eine Seminar- und eine Masterarbeit<br />

anfertigen. Die Anfertigung einer Masterarbeit<br />

mag für deutsche Juristen eher<br />

ungewohnt sein, stellt sich jedoch nicht<br />

als Problem dar, da die Kursteilnehmer<br />

hierauf vorbereitet werden. Die Arbeiten<br />

haben aktuelle Rechtsfragen aus dem<br />

IT- und IP-Recht zum Gegenstand. Die<br />

Seminararbeit ist während des ersten<br />

Semesters in Hannover anzufertigen.<br />

Die Themen <strong>der</strong> Masterarbeiten werden<br />

ungefähr mit Beginn des zweiten<br />

Semesters vergeben. Die Gesamtbearbeitungszeit<br />

für Masterarbeit beträgt<br />

26 Wochen. Die meisten Kursteilnehmer<br />

schreiben die Masterarbeit an <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Partneruniversität o<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />

Universität in Hannover. In den dortigen<br />

Institutsbibliotheken steht ausreichend<br />

Fachliteratur zur Verfügung, was nicht<br />

an allen Universitätsbibliotheken <strong>der</strong><br />

Fall ist. Nach <strong>der</strong> Abgabe <strong>der</strong> Masterarbeiten<br />

Ende Juli werden diese dann<br />

in den folgenden zwei bis drei Monaten<br />

korrigiert. Regelmäßig im November<br />

findet die Abschlussfeier mit Titelverleihung<br />

statt.<br />

ll.m. im doppelpack<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit des LL.M.-Studiengangs<br />

an <strong>der</strong> Universität Hannover ist<br />

das sogenannte Double-Degree-Programm<br />

mit <strong>der</strong> Universität Oslo. Die beiden<br />

Universitäten erkennen im Rahmen<br />

einer Kooperation die Leistungen <strong>der</strong><br />

Kursteilnehmer, unter an<strong>der</strong>em auch Seminar-<br />

und Masterarbeit, wechselseitig<br />

an. Ausgewählte Kursteilnehmer, die das<br />

zweite Semester an <strong>der</strong> norwegischen<br />

Universität absolvieren, haben damit<br />

die Möglichkeit, neben dem deutschen<br />

Abschluss Master of Laws „IT-Recht und<br />

geistiges Eigentum“ zusätzlich auch<br />

den norwegischen Abschluss Master<br />

of Laws „Information and Communication<br />

Technology Law“ zu erlangen. Die<br />

Absolventen des Double-Degree-Programms<br />

erwerben somit zwei LL.M.-Titel<br />

und sind auch berechtigt, diese doppelt<br />

zu führen. Voraussetzung <strong>der</strong> Teilnahme<br />

am Double-Degree-Programm ist<br />

jedoch, dass sowohl Seminararbeit als<br />

auch Masterarbeit in englischer Sprache<br />

verfasst werden. Beide Arbeiten werden<br />

jeweils von einem Dozenten <strong>der</strong> deut-<br />

schen und <strong>der</strong> norwegischen Universität<br />

korrigiert. Ein Professor <strong>der</strong> Universität<br />

Oslo nimmt auch am Blockseminar<br />

in Hannover teil. Derzeit besteht ein<br />

Double-Degree-Programm nur mit <strong>der</strong><br />

Universität Oslo. Ähnliche Programme<br />

mit weiteren Partneruniversitäten sind<br />

jedoch geplant.<br />

Englisch und internationale Sozialkompetenz<br />

sind teil des Programms<br />

Das European Legal Informatics Study<br />

Programme schreibt sich auf die Fahnen,<br />

neben soliden Rechtskenntnissen auch<br />

fachspezifische Englischkenntnisse und<br />

internationale Sozialkompetenz vermitteln<br />

zu wollen. Dieser Ansatz gelingt aus<br />

Sicht des Verfassers. Kurssprache ist von<br />

Anfang an Englisch. Die Teilnehmer sind<br />

bereits in Hannover von Anfang an Teil<br />

eines internationalen Kurses. Dabei sind<br />

die Kursteilnehmer nicht auf die Rolle<br />

des passiven Konsumenten beschränkt.<br />

Neben Diskussionen und Arbeiten in <strong>der</strong><br />

internationalen Gruppe müssen die Teilnehmer<br />

beispielsweise Essays verfassen<br />

und zur Diskussion stellen o<strong>der</strong> Präsentationen<br />

vor internationalem Publikum<br />

halten. Dies jeweils auf Englisch. Die<br />

Kursteilnehmer sehen sich somit im positiven<br />

Sinne gezwungen, selbst aktiv zu<br />

werden, auf Englisch zu kommunizieren<br />

und in internationalen Teams zusammenzuarbeiten.<br />

Auch die Betreuung<br />

seitens <strong>der</strong> Universität ist gut. Neben <strong>der</strong><br />

fachlichen Seite kommt daher auch die<br />

soziale Komponente nicht zu kurz. Es<br />

finden sich genügend Möglichkeiten, mit<br />

den an<strong>der</strong>n internationalen Kursteilnehmern<br />

auch außerhalb des Lehrbetriebs<br />

in Kontakt zu kommen und mitunter<br />

auch Freundschaften zu knüpfen. Rückblickend<br />

ist zu sagen, dass das Semester<br />

in Hannover gerade die deutschen<br />

Teilnehmer auch hervorragend auf den<br />

Auslandsaufenthalt im zweiten Semester<br />

vorbereitet.<br />

fazit<br />

WEItERBIldung<br />

Der Wirtschaftsführer 1.2013<br />

Alles in allem handelt es sich bei dem<br />

von <strong>der</strong> Universität Hannover angebotenen<br />

European Legal Informatics Study<br />

Programme um einen Masterstudiengang,<br />

<strong>der</strong> guten Gewissens weiterempfohlen<br />

werden kann. Es gefällt <strong>der</strong> Ansatz,<br />

dass neben so wichtigen Soft Skills<br />

wie fachspezifischen Englischkenntnissen<br />

und Auslandserfahrung auch fun-<br />

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