der WirTschAfTsführer - Richard Boorberg Verlag

42 WEItERBIldung
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Der Wirtschaftsführer 1.2013
Kilian Besler
It-Recht und Recht des geistigen Eigentums:
Spezialisierung mit EulISP
Der Trend in der Anwaltschaft geht weg vom Allgemeinanwalt hin zum Spezialisten.
Neben den derzeit 20 Fachanwaltschaften bieten insbesondere auch postgraduale
Masterstudiengänge die Möglichkeit einer Spezialisierung. Gerade für junge Juristen
sind die mit dem akademischen Grad Master of Laws (LL.M.) abgeschlossenen Aufbaustudiengänge
eine attraktive Möglichkeit, sich in einem Rechtsgebiet frühzeitig fundierte
Spezialkenntnisse anzueignen.
attraktives Rechtsgebiet
In der Vergangenheit wurde der hinter
dem Namen zu führende LL.M.-Titel regelmäßig
durch ein Masterstudium im
englischsprachigen Ausland erworben.
Der Titel stand daher insbesondere auch
als Garant für herausragende Englischkenntnisse.
Seit einigen Jahren bieten
vermehrt auch deutsche Universitäten
postgraduale Master-Studiengänge für
Juristen an. Einer der ältesten LL.M.-Studiengänge
in Deutschland ist das European
Legal Informatics Study Programme
(EULISP) der Leibniz Universität Hannover.
Der seit 1999 angebotene Studiengang
bietet die Möglichkeit einer Spezialisierung
im IT-Recht und dem Recht
des geistigen Eigentums. Dabei handelt
es sich aus der Sicht des Verfassers gerade
für junge Juristen um ein durchaus
attraktives Rechtsgebiet. Die Informationstechnologie
durchdringt die moder-
IT-Recht im Fokus: Spezialisierung mit EULISP.
nen Zivilgesellschaften und stellt auch
die Rechtswissenschaft vor immer neue
Herausforderungen. Technische Entwicklungen
müssen erfasst, bewertet und
rechtlich abgebildet werden. Weite Bereiche
des Rechts der Informationstechnologie
sind bereits auf europäischer Ebene
harmonisiert worden. Nicht selten hinken
Gesetzgebung und Rechtsprechung der
rasanten technischen Entwicklung jedoch
hinterher. Dies garantiert dem IT-Juristen
nicht nur ein dynamisches und spannendes
Aufgabengebiet, sondern macht ihn
nicht selten auch zum gefragten Spezialisten.
Der LL.M.-Studiengang in Hannover (siehe
auch S. 48) vermittelt neben solidem
technischem Verständnis einen hervorragenden
Überblick insbesondere über die
europäischen Rechtsgrundlagen sowie
die einschlägige Rechtsprechung. Er
bietet gleichfalls Gelegenheit, in wissenschaftlichem
Umfeld dogmatische
Grundsatzfragen zu erörtern und aktuelle
Gesetzgebungsvorhaben zu diskutieren.
Dank des modularen Aufbaus des Studiengangs
können die Kursteilnehmer
selbst Ausbildungsschwerpunkte setzen.
So werden neben dem Modul „Technologie“
auch die Module „Intellectual
Property“ und – interessant in Hinblick
auf die Anwaltschaft – „Rechtsberatung“
angeboten. Die Dozenten entstammen
gleichermaßen Lehre und Praxis und
sind überwiegend hochkarätig.
Der LL.M.-Studiengang ist durch eine
unabhängige Agentur akkreditiert und
wiederholt reakkreditiert worden. Aus
der Sicht des Absolventen ist zu sagen,
dass der Studiengang dem interessierten
und einsatzbereiten Teilnehmer eine
hervorragende Möglichkeit bietet, sich
umfassend und auf hohem Niveau in
das IT-Recht einzuarbeiten, Interessenschwerpunkte
zu bilden oder bestehende
Kenntnisse zu vertiefen. Gerade für
junge Juristen ist der Masterstudiengang
eine hervorragende Gelegenheit,
eine weitgefächerte solide „Grundausbildung“
im IT-Recht und Recht des
geistigen Eigentums zu erhalten und ein
Gespür für das Rechtsgebiet zu entwickeln.
Hierauf basierend können beispielsweise
in der anwaltlichen Praxis
Interessenschwerpunkte weiter ausgebaut
werden.
Internationalität
wird groß geschrieben
Das European Legal Informatics Study
Programme der Leibniz Universität
Hannover ist, wie es der Name schon
vermuten lässt, ein internationaler Studiengang.
Fester Bestandteil des auf die
Dauer eines Studienjahres angelegten
Aufbaustudiums ist ein mehrmonatiger