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BOLD THE MAGAZINE No.20

LEICHTIGKEIT THE LIFE IS EASY | SPECIAL TOPIC: JAMES BOND 007 | COOL STUFF: SAG NIEMALS NIE | JASMINE THOMPSON | ART FAIR: RÜCKSCHAU | DIE NEUE A-KLASSE | ISRAEL: GOLF VON EILAT | KANADA: ROCKY MOUNTAINS

LEICHTIGKEIT

THE LIFE IS EASY | SPECIAL TOPIC: JAMES BOND 007 | COOL STUFF: SAG NIEMALS NIE | JASMINE THOMPSON | ART FAIR: RÜCKSCHAU | DIE NEUE A-KLASSE | ISRAEL: GOLF VON EILAT | KANADA: ROCKY MOUNTAINS

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8 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> EINSTIEG | LEICHTIGKEIT<br />

<strong>THE</strong> LIFE<br />

IS EASY<br />

LEICHTIGKEIT<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

„Das Schwierigste ist die Leichtigkeit“<br />

(Thomas D, Die Fantastischen Vier).<br />

Man könnte ergänzen: In den Kulturen<br />

der Welt ist dies wohl auf unterschiedliche<br />

Weise der Fall, in der deutschen<br />

Kultur aber traditionell besonders deutlich<br />

erkennbar. Den „Deutschen“ wurde<br />

bis vor kurzem von den europäischen<br />

Nachbarn ein nicht allzu leichtes Gemüt<br />

bescheinigt. Eigenschaften wie Zuverlässigkeit,<br />

Ernsthaftigkeit und Pünktlichkeit<br />

waren und sind hier der (noch)<br />

allgemeine Konsens. Es ändert sich allerdings<br />

zunehmend: Eine neue Generation<br />

der Digitalära, mit einem international<br />

orientierten Lifestyle prägt dieses Bild<br />

aktuell neu. Alles entspannt, Easy-going<br />

oder einfach lässig: Die Leichtigkeit des<br />

Seins ist die sonnige Seite moderner<br />

Lebenskultur. Selbst wenn das ewige<br />

Posten von entspannten Selfie-Posen<br />

zum Dauerstress wird: Es gilt, zumindest<br />

eine gewisse Leichtigkeit zu demonstrieren,<br />

sie wirklich zu leben ist dann eine<br />

andere Geschichte.<br />

Das Schwere und das Leichte, beides<br />

sind Bestandteile unseres Lebens: Das<br />

Verbindliche, die Treue, das Lockere, der<br />

Wandel. „Das Leben ist kein Ponyhof“,<br />

heißt es oft von eher resignierten<br />

„Erwachsenen“, bei musischer Vorbildung<br />

auch gern in der Version geäußert:<br />

„Das Leben ist kein Wunschkonzert“.<br />

Derjenige, der dies sagt, ist doch selbst<br />

wohl eher einer pessimistischen Grundeinstellung<br />

verhaftet und von Schwermut<br />

geprägt. Das Glas ist halbleer, ergib dich in<br />

dein Schicksal, du kannst sowieso nichts<br />

ändern, alles was schiefgehen kann, geht<br />

auch schief. Das Brot fällt meist auf die<br />

Butterseite, erkannte bereits Murphy‘s<br />

Law: „If there’s more than one possible<br />

outcome of a job or task, and one of<br />

those outcomes will result in disaster or<br />

an undesirable consequence, then somebody<br />

will do it that way.“ Dahinter steckt<br />

wohl die Psychodynamik einer Selffulfilling<br />

prophecy, Pessimisten bemerken so<br />

vorwiegend die negativen Ereignisse, die<br />

real existierenden positiven Ereignisse<br />

fallen bei ihnen einfach durch das Raster<br />

ihrer selektiven Wahrnehmung.<br />

Nimm’s lieber leicht: „Et hät noch immer<br />

god gegange“, sagt dagegen die grundsätzlich<br />

optimistisch gefärbte Seele des<br />

Rheinländers. Nach Zeiten der Fremdbestimmung<br />

durch die Römer, die Franzosen,<br />

die Preußen und Engländer, ist<br />

diese Weisheit kulturell fest verankert.<br />

Alles Unangenehme hat auch seine guten<br />

Seiten und birgt in sich die Möglichkeit<br />

zum Besseren. Warum nicht Brauchbares<br />

von Anderen übernehmen? Der Mensch<br />

bleibt schließlich nur er selbst – wenn er<br />

sich ändert. Das ist die Leichtigkeit des<br />

Seins. Das kreative Potential wird durch<br />

fremdbestimmte Vorschriften verstärkt<br />

herausgefordert und mit humorvoller<br />

Leichtigkeit wird das Leben erst richtig<br />

lebenswert, denn es ist kurz genug.<br />

Das rheinländische Gemüt ist dabei<br />

beinahe von vorbildlicher buddhistischer<br />

Contenance: „Et kütt wie et kütt“<br />

oder „Et es wie et is“ und schließlich „Et<br />

bliev nix wie et wor.“ Diese Leichtigkeit<br />

im Umgang mit dem Anderen hat<br />

seinen besonderen Ausdruck in der Toleranz<br />

des Andersartigen gefunden: „Jede<br />

Jeck es anders“. Expect the Unexpected.<br />

Welcome change: Heiße die Veränderungen<br />

in deinem Leben willkommen.<br />

Wer fliegen will, muss loslassen. Das tiefe<br />

Geheimnis hinter den Dingen lüftete<br />

schon im 6. Jahrhundert vor Christus<br />

der chinesische Gelehrte Lao Tse: „Alles<br />

Schwierige hat seinen Ursprung im<br />

Leichten …“.

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