30.11.2015 Aufrufe

coolibri Campus NO 02

Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.

Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.

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Wintersemester<br />

2015/16<br />

Zurück<br />

in die<br />

Zukunft<br />

Zeitreisen sind möglich!<br />

Flüchtlinge<br />

willkommen<br />

Unis öffnen ihre Hörsäle<br />

Kneipen- und Clubtouren<br />

im Ruhrgebiet


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

Verlag<br />

<strong>coolibri</strong> GmbH<br />

Ehrenfeldstraße 34, 44789 Bochum<br />

Postfach 100 207, 447<strong>02</strong> Bochum<br />

Telefon: <strong>02</strong> 34 - 9 37 37 - 0<br />

Geschäftsführung<br />

Josef Jasper<br />

Anzeigen<br />

Heinz Hüsch, Christian Jägemann, Christa Sielhorst, Holger Ziefuß, Doris Wolff<br />

Telefon: <strong>02</strong> 34 - 9 37 37 - 50, E-Mail: anzeigen@<strong>coolibri</strong>.de<br />

Vertrieb & Marketing<br />

Leonie Schumacher, Vanessa Tröllenberg<br />

Telefon: <strong>02</strong> 34 - 9 37 37 - 51, E-Mail: vertrieb@<strong>coolibri</strong>.de<br />

Sekretariat<br />

Gabriele Kratz, Carla Matz<br />

Telefon: <strong>02</strong> 34 - 9 37 37 - 30, E-Mail: info@<strong>coolibri</strong>.de<br />

Chefredaktion<br />

Michael Blatt, Irmine Skelnik (CvD) Marco Bonk (Digitales)<br />

Telefon: <strong>02</strong> 34 - 9 37 37 - 70, E-Mail: redaktion.bochum@<strong>coolibri</strong>.de<br />

Redaktionsassistenz<br />

Inga Pöting, Lisa Sänger, Lukas Vering<br />

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Sabine Bode, Dinah Bronner, Marie Friedrich, Dirk Krogull, Max Florian Kühlem,<br />

Anne Lenhardt, Tim Müßle, Christoph Ranft, Philipp Rentsch, Ariane Schön,<br />

Philipp Schulte<br />

Titelfoto: EpicStockMedia - fotolia.com<br />

Grafik & Layout<br />

G-Design S. Hoffmann – sigi-hoffmann-design.de, Detlef Urbanek,<br />

Thomas Massia, Wolfgang Stöhr<br />

Telefon: <strong>02</strong> 34 - 9 37 37 - 60<br />

Technik<br />

Kai Moritz<br />

Druck<br />

eds Eurodruckservice<br />

Redaktionsschluss: 28.09.2015<br />

Michael Blatt,<br />

Chefredakteur<br />

Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die<br />

Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn<br />

am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly,<br />

der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist.<br />

Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise<br />

durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue<br />

<strong>Campus</strong>-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für<br />

abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den<br />

Seminaren.<br />

Wir haben für euch Geschichten über den holprigen Start ins<br />

Studium und wichtige Erfahrungen im Auslandspraktikum<br />

gesammelt und geben die Antwort auf die stets höchst legitime<br />

Frage: „Wie werde ich Popstar?“<br />

Ihr lest Interviews mit streitbaren Statistik-Professoren, slammenden<br />

Neurobiologen und in kritischen Situationen Hilfe leistenden<br />

Psychologinnen. Außerdem liefern wir euch Tipps für Flohmarktbesuche,<br />

Kneipentouren und Museumsexkursionen.<br />

Ach ja, aus gegebenem Anlass sind wir natürlich auch noch<br />

der Sache mit der Zeitreise nachgegangen. Sagen wir mal so:<br />

Es ist kompliziert …<br />

Auf zur Traumwohnung<br />

gws-Wohnen Dortmund-Süd eG<br />

Am Schallacker 23<br />

44263 Dortmund<br />

(<strong>02</strong>31) 94 13 14 - 0<br />

gws@gws-wohnen.de<br />

www.gws-wohnen.de


INHALT<br />

Foto: Privat<br />

08 MEIN WEG ZUM STUDIUM<br />

Dieser Text soll keine Gebrauchsanweisung<br />

für den Weg zum Studium, die Schatzkarte<br />

zum eigenen Glück oder die Lösung für verzweifelte<br />

Abiturienten sein. Er erzählt nur meine<br />

persönliche Geschichte: Welche Dinge ich<br />

ein Jahr nach meinem Schulabschluss gelernt<br />

und wie ich meinen Weg zum Studium gefunden<br />

habe. Der entscheidende Geistesblitz<br />

kam übrigens so weit weg von zu Hause, wie<br />

es eben geht: in Australien.<br />

Foto: Judith Frische<br />

42 TRÖDELMÄRKTE<br />

Es muss ja nicht immer alles neu sein! Ob<br />

Mode, Möbel oder hübsches, unnützes Gedöns<br />

– des einen Schrott ist des anderen Schatz.<br />

Lukas Vering hat die zehn besten Märkte in<br />

der Region für alternative Shoppingerlebnisse<br />

zusammengestellt.<br />

03 Editorial l Impressum<br />

06 A wie Anfang: Das Uni-ABC zum Einstieg<br />

08 Mein Weg zum Studium<br />

10 Zurück in die Zukunft: Das Wesen der Zeit<br />

14 Umfrage: Musikhelden der Jugend<br />

16 Uni Bochum: Riesin aus Beton<br />

17 Geheime Orte: Unterirdische Schlagader<br />

Foto: Inga Pöting<br />

06 A WIE ANFANG<br />

Das Ruhrgebiet ist eine einzige große Lern-Spielwiese. Nirgendwo anders in Europa stehen die<br />

Unis und Fachhochschulen so dicht gedrängt wie hier: 21 Orte bieten insgesamt 600 Studiengänge<br />

an. Aber egal, ob man aus Bochum oder aus dem Schwarzwald kommt – aller Anfang<br />

ist schwer, und das System Uni will erst einmal entschlüsselt werden. Inga Pöting hat deshalb<br />

ein Uni-ABC für frisch gebackene Ruhr-Studis zusammengestellt.<br />

18 Auslandspraktium: Mit Goethe nach Irland und Kanada<br />

20 Flüchtlinge: Students Welcome!<br />

22 Science Slam: Die Mythen des menschlichen Gehirns<br />

24 Hochschuldidaktik: Stiefkind der Wissenschaft<br />

26 Prof. Walter Krämer: „Ich bin nicht im Elfenbeinturm gefangen“<br />

28 Psychologische Beratung: Interview und Tipps<br />

Foto: David Ausserhofer - Springer Spektrum Verlag<br />

Foto: Evonik<br />

22 DIE MYTHEN DES MENSCHLICHEN GEHIRNS<br />

Henning Beck ist Neurobiologe – und Deutscher Meister im Science Slam. Bei diesem jüngeren<br />

Geschwisterchen des Poetry Slams wird nicht gedichtet, sondern um die Wette Wissenschaft<br />

vermittelt. Was haben Actionfilme und Pornos gemeinsam? Wie sieht es im Inneren eines<br />

Protons aus?<br />

34 TIPPS ZUM SCHNELLEN SCHEITERN<br />

Wie versägt man am besten das Vorstellungsgespräch? Das Handy klingelt – und der Bewerber<br />

geht auch noch ran. Gibt’s nicht? Gibt’s wohl. <strong>coolibri</strong> verrät die perfekte Checkliste, um<br />

bei der Bewerbung, im Vorstellungsgespräch und in der ersten Woche im Job möglichst dramatisch<br />

zu scheitern.<br />

04 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Foto: Königskinder & Rebellen<br />

50 KNEIPENTOUREN IM POTT<br />

Ersti-Kneipentour, Fachschaftskneipentour,<br />

WG-Kneipentour, Zweiti-Kneipentour… während<br />

der Studienzeit wird man quasi von einer<br />

alkoholträchtigen Räumlichkeit in die<br />

nächste geschoben. Und sieht abei oft doch<br />

nur die gleichen Tapeten. Wir zeigen alternative<br />

Kneipentouren durch die großen Studi-<br />

Städte im Pott und in welchen Clubs sie enden<br />

können.<br />

Foto: Inga Pöting<br />

58 KI<strong>NO</strong>S: FILM AB!<br />

In Sachen Leinwanddichte ist das Ruhrgebiet<br />

mit kaum einer anderen Kinolandschaft vergleichbar:<br />

In über 300 Sälen flimmern Hollywood-Hits<br />

und Arthaus-Schmankerl gleichermaßen<br />

über die Leinwände. Im Revier halten<br />

sich die großen, hochmodernen Multiplexpaläste<br />

und die kleinen, feinen Programmkinos<br />

durchaus die Waage.<br />

30 Semesterticket, Sozialbeitrag, BAföG: Das ändert sich<br />

32 Popstar: Und 100 000 hören zu<br />

34 Tipps zum schnellen Scheitern<br />

36 Aus der Uni in die Selbstständigkeit<br />

38 Verlosungen<br />

40 Kost‘ nix: Gratisangebote für Studierende<br />

42 Trödelmärkte: Top Ten für Schnäppchenjäger<br />

46 Repair Cafés: Gegen die Wegwerfgesellschaft<br />

48 Fritteuse und Freunde: Imbissbuden im Pott<br />

50 Kneipentouren im Pott<br />

58 Kinos: Film ab!<br />

60 Theater-Tipps: Vorhang auf!<br />

40 KOST‘ NIX: GRATISANGEBOTE FÜR STUDIERENDE<br />

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ – das sagte auch Lukas Verings Mutti gerne, wenn dessen<br />

Kontostand sich zwischen Blockseminar und Pflichtpraktikum mal wieder nur mit Nullen schmückte.<br />

Jetzt hat er viele kleine Tipps gesammelt, wie auch ohne Moos einiges los sein kann.<br />

Foto: alain wacquier - Fotolia.com<br />

61 Pop im Abo: Es muss nicht immer nach Bier stinken<br />

62 Ausstellungen: Schneise im Kunst-Dschungel<br />

64 Spielwiese<br />

66 Cartoon<br />

Foto: C. Spielvogel - fotolia.com<br />

Foto: Paul Ripke<br />

48 FRITTEUSE UND FREUNDE: IMBISSBUDEN IM POTT<br />

Der schnelle Snack für auf die Faust – ein Erfolgsmodell, dass im Ruhrgebiet zum Kulturgut<br />

geworden ist. Ob es euch nun nach dem fettigen Glück aus der Fritteuse gelüstet, ihr eine gesunde<br />

Infusion für Magen und Seele benötigt oder ein Stückchen Exotik to go braucht – wir<br />

verschaffen Überblick auf die interessantesten Imbissbuden im Pott.<br />

32 POPSTAR: UND 100 000 HÖREN ZU<br />

„Keiner von uns konnte spielen“, erinnert sich Campino, Sänger der Toten Hosen, an das Jahr<br />

1982. „Andi hatte nur zwei Saiten auf dem Bass und das Schlagzeug hatte keine Toms.“ Klingt<br />

nicht gerade wie ein Bilderbuchstart in die Musiker-Karriere. Geht das überhaupt? Wie wird<br />

man eigentlich Popstar, so ganz offiziell?<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

05


SERVICE<br />

A wie Anfang<br />

Das Ruhrgebiet ist eine einzige große Lern-Spielwiese. Nirgendwo anders in Europa stehen die Unis und Fachhochschulen so dicht gedrängt wie hier: 21 Orte bieten<br />

insgesamt 600 Studiengänge an. Aber egal, ob man aus Bochum oder aus dem Schwarzwald kommt – aller Anfang ist schwer, und das System Uni will erst einmal entschlüsselt<br />

werden. Inga Pöting hat deshalb ein Uni-ABC für frisch gebackene Ruhr-Studis zusammengestellt.<br />

Foto: Inga Pöting<br />

Ausflüge<br />

Wer neu ins Ruhrgebiet zieht, für den<br />

ist der Besuch eines Stücks Industriekultur<br />

ein Muss. Alte Zechengelände,<br />

Industriedenkmäler und Museen gibt<br />

es in allen Pott-Städten, auch Einheimische<br />

können noch viel Neues entdecken.<br />

Ausflüge lohnen sich ins Ruhrmuseum<br />

auf Zeche Zollverein in Essen,<br />

zum Gasometer Oberhausen (noch bis<br />

zum 1.11. läuft dort die Ausstellung<br />

„Der schöne Schein“ mit Meisterwerken<br />

der Kunstgeschichte) oder in den<br />

Landschaftspark Duisburg-Nord (Nachtlichtführungen!).<br />

Einen schönen Ausblick<br />

über die ganze Region hat man<br />

zum Beispiel vom Förderturm des Bochumer<br />

Bergbaumuseums.<br />

Alle Aussichtspunkte auf <strong>coolibri</strong>.de<br />

Beratung<br />

Im Wust der undurchsichtigen Einrichtungen<br />

an den Unis gibt es einige Anlaufstellen,<br />

die Gold wert sind: Allen<br />

voran die Fachschaftsräte (Studierendenvertretungen<br />

der einzelnen Fächer),<br />

wo man sich jederzeit Tipps von erfahrenen<br />

Studis holen kann. Auch die Studierendenwerke<br />

und die Asten bieten<br />

Beratung an: einfach auf den Uni-Homepages<br />

unter der „A bis Z“-Funktion suchen,<br />

anklicken und stöbern. Für allgemeine<br />

Fragen vor Ort sind die Studierendensekretariate<br />

(Uni-Verwaltung)<br />

gute Ansprechpartner, an den Info-<br />

Points sitzen häufig studentische Mitarbeiter.<br />

Jobs<br />

Wer sich nach den ersten paar Wochen<br />

von Semestereinstiegs-Partys und dem<br />

Schock über den dann doch irgendwie<br />

ziemlich vollen Erstsemester-Stundenplan<br />

erholt hat und auf Job-Suche<br />

geht, wird auf den zentralen Stellenmärkten<br />

der Uni-Homepages fündig.<br />

Viele Jobs gibt es direkt an der Uni,<br />

aber auch Unternehmen von außerhalb<br />

nutzen die Hochschulen für Stellenausschreibungen.<br />

Wer merkt, dass ihm sein<br />

Fach und vor allem die wissenschaftliche<br />

Arbeit Spaß machen, sollte sich nicht<br />

scheuen, sich für eine studentische Hilfskraft-Stelle<br />

(SHK) zu bewerben. Die bieten<br />

in der Regel sichere und faire Bezahlung<br />

und wertvolle Einblicke in den<br />

Forschungsalltag.<br />

Kalender<br />

Die wichtigsten Wochen im Partykalender<br />

sind der Semesterbeginn und<br />

die Sommermonate. Nehmt zu Anfang<br />

unbedingt sämtliche Ersti-Aktionen mit<br />

(zum Beispiel Kneipentouren mit der<br />

Fachschaft, Ersti-Fahrten und Tutorien)<br />

– denn es wird nie wieder so einfach,<br />

ähnlich orientierungslose Mitstreiter<br />

kennenzulernen. Ein Muss für jeden<br />

Ruhrstudenten ist zudem mindestens<br />

eins, wenn nicht alle sommerlichen Musik-<br />

und Kulturfestivals: darunter Bochum<br />

Total, Essen Original, das Juicy<br />

Beats Festival (Dortmund), das Traumzeit<br />

Festival (Duisburg) und die Extraschicht<br />

(gesamtes Ruhrgebiet).<br />

Checkt dafür <strong>coolibri</strong>.de!<br />

Leute<br />

Das Ruhrgebiet ist die Hochburg der<br />

Pendler. In der einen Stadt wohnen, in<br />

der zweiten studieren und in der dritten<br />

arbeiten ist für viele Studenten absolut<br />

normal. Weil nicht immer alle neuen<br />

Bekanntschaften in unmittelbarer<br />

Reichweite wohnen, ist der neue Ruhrstudent<br />

gut beraten, auf den Zug der<br />

Pendler aufzuspringen, den MP3-Player<br />

vollzupacken und sich an nächtliche<br />

S-Bahnfahrten durchs Revier zu gewöhnen.<br />

Ist gar nicht so schwierig, und im<br />

Zug macht man manchmal die besten<br />

Bekanntschaften.<br />

No-Gos<br />

Wortwitze über die Namen der Ruhrgebietsstädte<br />

gehen gar nicht. Outet<br />

euch direkt als zugezogen und kommt<br />

bei Lokalpatrioten nie gut an. Das unansehnliche<br />

Erscheinungsbild gewisser<br />

Uni- und Innenstadtgebäude ist ebenfalls<br />

ein überholtes Thema, stattdessen<br />

gibt es viele grüne Orte in den Ruhrstädten,<br />

die es zu entdecken und lieben<br />

lernen lohnt. Lasst euch überraschen<br />

oder entdeckt als alte Ruhri-Kindheitsorte<br />

neu!<br />

06 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Orientierung<br />

Gut zu wissen: Dass ihr euch an der<br />

neuen Uni auskennt, setzt erst mal<br />

niemand voraus. Die Gebäude- und<br />

Raumsystematik der Hochschulen zu<br />

durchblicken, dauert seine Zeit. Es<br />

liegt nicht an euch, wenn ihr eine<br />

Viertelstunde zu spät zur Vorlesung<br />

kommt, weil ihr eine weitere Treppe<br />

erwartet habt, wo keine ist oder<br />

ihr euch in menschenleeren Gängen<br />

wiederfindet, obwohl der Seminarraum<br />

doch genau hier sein sollte.<br />

Lösung: Lageplan immer dabei haben<br />

und ansonsten beherzt durchfragen!<br />

Jeder kennt die anfängliche<br />

Orientierungslosigkeit und wird euch<br />

freundlich weiterhelfen.<br />

Wohnen<br />

Zu Semesterbeginn eine Wohnung<br />

zu suchen, kann anstrengend sein.<br />

Im Ruhrgebiet steht es um Auswahl<br />

und Mietpreise aber vergleichsweise<br />

gut. Zu den besonders schönen<br />

Wohnheimen gehören das Bochumer<br />

Studidorf und die Brücke in Essen.<br />

Gerade bei den gefragten<br />

Wohnheimen muss man mit Wartezeiten<br />

rechnen. Wer sich zu zweit<br />

oder dritt zusammentun mag: Geeignete<br />

WG-Wohnungen findet man<br />

im Ruhrgebiet zuhauf, viele Wohnungsbaugesellschaften<br />

geben außerdem<br />

Studentenermäßigungen.<br />

Wer bisher noch nichts gefunden hat,<br />

erst mal nur zur Zwischenmiete<br />

wohnt oder Hotel Mama in einigen<br />

Wochen verlassen will, kann sich hier<br />

umsehen: studentenwohnheime.eu,<br />

stwdo.de (Dortmund), akafoe.de<br />

(Bochum), studentenwerk.essenduisburg.de<br />

Next<br />

Level<br />

co ference<br />

2 15<br />

KUNST UND<br />

KULTUR DER<br />

DIGITALEN SPIELE<br />

DORTMUNDER U<br />

03.—04.12.2015<br />

WWW.NEXT-LEVEL.ORG<br />

Gestaltung: Lambert und Lambert Düsseldorf // Foto: kallejipp/photocase<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

07


REPORTAGE<br />

MEIN WEG ZUM STUDIUM<br />

Kängurus, eine Schwedin und ganz viel Toastbrot<br />

Dieser Text soll keine Gebrauchsanweisung für den Weg<br />

zum Studium, die Schatzkarte zum eigenen Glück oder<br />

die Lösung für verzweifelte Abiturienten sein. Er erzählt<br />

nur meine persönliche Geschichte: Welche Dinge ich ein<br />

Jahr nach meinem Schulabschluss gelernt und wie ich<br />

meinen Weg zum Studium gefunden habe. Der entscheidende<br />

Geistesblitz kam übrigens so weit weg von zu<br />

Hause, wie es eben geht: in Australien.<br />

„Marie, was machst du eigentlich nach dem Abitur?“<br />

– das war wohl die Frage, die mir nach meinem Schulabschluss<br />

am Marie-Curie-Gymnasium in Recklinghausen<br />

am häufigsten gestellt wurde. Knapp ein Jahr<br />

später kann ich sagen: Jeder Abiturient hasst diese<br />

Frage! Oft scheint nämlich das Meer der Möglichkeiten<br />

bei der Berufswahl eher ein Problem zu sein als<br />

eine Chance. Während sich einige meiner Freunde<br />

nach dem Abitur für Hunderte von Euros professionell<br />

zur beruflichen Zukunft – Ausbildung, Studium<br />

oder erstmal FSJ, ein Praktikum oder ein Auslandsjahr?<br />

– beraten ließen, unzählige Tests im Internet<br />

machten oder einfach drauflos studierten, ganz nach<br />

dem Motto „Ich weiß sonst eh nicht, was ich machen<br />

soll“, war mir zunächst besonders wichtig, etwas<br />

über mich selbst zu erfahren. Was will ich? Was<br />

ist mir wichtig? Was kann ich? Schnell wurde mir bewusst,<br />

dass ich Abstand zum Nachdenken gewinnen<br />

muss – und wo geht das besser, als im Ausland?<br />

Meine Reise ging also nach Australien – ein Land, das<br />

fast 22 Mal so groß ist wie Deutschland. Ganz klar,<br />

dass Unterschiede in jedem Lebensbereich programmiert<br />

waren. Eine Dusche wurde zum Luxus für alle<br />

Backpacker, die Essgewohnheiten bestimmten „Mein<br />

tägliches Toastbrot gib mir heute“ und Fünf-Minuten-<br />

Nudeln. Natürlich waren all diese Work-and-Travel-Erfahrungen<br />

ein Kontrastprogramm zu meinem monotonen<br />

Alltag in Deutschland. Doch letztendlich waren<br />

es die Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen,<br />

die mir die Augen öffneten und mir gleichzeitig<br />

den Weg zur beruflichen Zukunft wiesen.<br />

Inspiration in Down Under<br />

So lernte ich beispielsweise die gebürtige Schwedin<br />

Nina kennen, die sich bereits im Jugendalter ihre Vorstellung<br />

von Lebensqualität verwirklicht hatte und nach<br />

Australien ausgewandert war: „Bei der Berufswahl<br />

ist es am wichtigsten, aufs Herz zu hören“, war sie<br />

sich sicher. „Auch wenn du es jetzt nicht tust, wird<br />

dir das im Leben früher oder später die Richtung weisen.“<br />

Mir wurde schnell klar, was ich wollte: einen<br />

Job im Bereich Theater, Museum, Film, Journalismus,<br />

der nicht nur mir, sondern auch anderen Leuten Spaß<br />

bringt.<br />

Kurz nach meiner Rückkehr habe ich dann schnell die<br />

Bewerbungsfristen der Unis abgecheckt, bei denen<br />

ich mich möglicherweise immatrikulieren wollte. Einen<br />

Überblick darüber, wo und wie ich den favorisierten<br />

Studiengang im Bereich Kultur- und Sozialwissenschaften<br />

studieren kann, bekam ich durch den<br />

Studienführer der Agentur für Arbeit. Beworben habe<br />

ich mich online auf den Internetseiten der Unis.<br />

Da die meisten Studiengänge zulassungsbeschränkt<br />

sind, war es wichtig, sich an möglichst vielen Hochschulen<br />

zu bewerben, um die Chancen zu steigern.<br />

Schon im Voraus forderten einige Hochschulen Unterlagen,<br />

wie eine amtlich beglaubigte Kopie des Abiturzeugnisses<br />

an. Nach der abgeschlossenen Bewerbung<br />

hieß es dann erst einmal abwarten. Wer in der<br />

ersten Bewerbungsphase nicht angenommen wird,<br />

hat die Chance, im Nachrückverfahren einen Studienplatz<br />

zu ergattern. Bei mir klappte es zum Glück<br />

gleich in der ersten Runde – doch kaum war diese<br />

erste Hürde geschafft, stand ich vor dem nächsten<br />

Problem: Wie setze ich meine Prioritäten bei der Wahl<br />

der Uni? Mir war es aus unterschiedlichen Gründen<br />

(Beziehung, Nebenjob, keine Notwendigkeit zum Ausziehen…)<br />

wichtig, in der Nähe meiner Heimat zu bleiben<br />

und ich entschied mich für die Uni Münster. Gerade<br />

bei solch einer beliebten Studentenstadt ist es<br />

wichtig, möglichst früh mit der Wohnungssuche zu<br />

beginnen (zum Beispiel auf wg-gesucht.de oder speziell<br />

für Münster nadann.de). Doch nun bin gespannt,<br />

was mich in Münster erwartet – ob ich die richtige<br />

Entscheidung getroffen habe, werde ich wohl erst in<br />

ein paar Monaten erfahren.<br />

Marie Friedrich<br />

Foto: Privat<br />

Was & wo?<br />

hochschulkompass.de – dort wird das Angebot der meisten deutschen<br />

Unis vorgestellt. Ein Studium-Interessentest kann helfen, sich über die<br />

Fächerwahl klarzuwerden<br />

studienwahl.de – Studienführer der Bundesagentur für Arbeit und der<br />

Kultusministerkonferenz<br />

ranking.zeit.de – die Wochenzeitung ZEIT bewertet jährlich 30 Studiengänge<br />

an 300 Hochschulen<br />

Studis sprechen aus Erfahrung! Die Fachschaftsräte (Studierendenvertretungen<br />

der einzelnen Fächer) stehen an den Unis in der Regel per<br />

Mail und Telefon zur Verfügung<br />

08 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


INTERVIEW<br />

AUS ZUKUNFT WIRD VERGANGENHEIT<br />

Das Wesen der Zeit<br />

Weil wir zu wenig von ihr haben, haben wir im Alltag so viel Stress, wir<br />

träumen davon, sie zu durchreisen und schauen gebannt zu, wie Kinohelden<br />

sich in ihr verzetteln: Philipp Schulte ist dem Phänomen Zeit auf den<br />

Grund gegangen. Im Gespräch mit dem Physiker Andreas Wieck erfuhr er,<br />

dass die Idee der Zeitreise gar nicht so abwegig ist.<br />

„Zurück in die Zukunft“ und Gegenwart<br />

Illu: Petrovich12 - Fotolia.com<br />

21. Oktober 2015. Das Datum, an dem Marty<br />

McFly um exakt 16:29 Uhr vor dem Rathaus von<br />

Hill Valley landen wird, steht unmittelbar<br />

bevor. Zunächst ein kleiner Realitätscheck:<br />

Welche visionären Ideen des Kultstreifens „Zurück<br />

in die Zukunft“ – vor allem des zweiten<br />

Teils von 1989 – sind inzwischen Wirklichkeit<br />

geworden?<br />

3D-Kinos sind schon lange normal und sogar für<br />

das eigene Wohnzimmer erschwinglich, von Hoverboards<br />

–fliegenden Skateboards – existieren<br />

immerhin Prototypen. Selbstschnürende Schuhe<br />

sollen, so hat es Nike-Chefdesigner Tinker Hatfield<br />

im Februar versprochen, ebenfalls noch in<br />

diesem Jahr auf den Markt kommen. Geräte wie<br />

der „Mr. Fusion“-Heimenergiereaktor dagegen<br />

werden wohl noch ein wenig auf sich warten<br />

lassen. Auch ist es bis heute eher semi-cool, die<br />

Hosentaschen heraushängen zu lassen. Die wichtigste<br />

Frage aber: Wann gibt es endlich eine Zeitmaschine<br />

in der eleganten Form eines DeLorean<br />

DMC-12?<br />

Nicht erst seit Teil eins von „Zurück in die Zukunft“,<br />

in dem Marty aus dem Jahr 1985 zurück<br />

nach 1955 reist, um seine Eltern zu verkuppeln<br />

und nebenbei den Rock’n’Roll zu erfinden, gehören<br />

Zeitreisen zu den Lieblingsthemen der Fiktion.<br />

„Was-wäre-wenn“-Szenarien bieten seit jeher<br />

eine endlose Projektionsfläche für die Phantasie.<br />

Was wäre, wenn…<br />

Was wäre, wenn wir die größten Fehler und Verbrechen<br />

der Menschheitsgeschichte nachträglich<br />

korrigieren könnten? Oder, ganz persönlich:<br />

Wie sähe mein Leben aus, wenn ich mich für ein<br />

10 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


<strong>coolibri</strong>.de<br />

anderes Studium entschieden hätte? Wie großartig wäre es gewesen,<br />

wenn ich den schlagfertigen Spruch, der mir viel zu spät eingefallen<br />

ist, im richtigen Moment lässig rausgefeuert hätte? Oder mir<br />

mein BAföG herzlich schnurz wäre, weil ich wie Zurück-in-die Zukunft-Bösewicht<br />

Biff Tannen zufällig weiß, wie jedes Sportereignis<br />

der nächsten 26 Jahre ausgeht und dementsprechend wetten kann?<br />

Aber nein, die Zeit ist unbarmherzig. Sie verrinnt und kommt nicht<br />

zurück.<br />

Gleichzeitig spielt die Zeit für den Menschen immer eine große Rolle.<br />

Oft sprechen wir davon, sie uns zu nehmen, aber meistens haben<br />

wir keine oder zu wenig davon. Dabei sind die Minuten und Sekunden,<br />

in die wir eine vollständige Umdrehung unseres Planeten eingeteilt<br />

haben, nicht viel mehr als ein Konstrukt, das uns Orientierung<br />

bietet.<br />

Bio<br />

Veggie<br />

Vegan<br />

was wann wo weiß<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

11


INTERVIEW<br />

Foto: Universität<br />

Vorsicht vor dem Kausalitätsdurcheinander!<br />

Um zu verstehen, wie es sich tatsächlich mit der Zeit verhält, holt man sich am besten einen Experten zu Hilfe. Professor Andreas Wieck (Foto) vom<br />

Lehrstuhl für Angewandte Festkörperphysik der Ruhr-Uni Bochum denkt gerne in Kategorien der Größenklasse Lichtgeschwindigkeit. Für ihn ist die<br />

Zeit nicht nur relativ, sondern auch flexibel. Zeitreisen sind für ihn durchaus denkbar – wenn auch nicht unbedingt in einer Maschine des Modells<br />

DeLorean DMC-12.<br />

Illu: Petrovich12 - Fotolia.com<br />

In der Fiktion gibt es erstaunlich viele Ideen,<br />

wie eine potenzielle Zeitmaschine aussehen könnte:<br />

Sehr beliebt ist die Telefonzelle sowie Fahrzeuge<br />

jeder Art. Wie könnte Ihrer Meinung nach<br />

eine solche Maschine aussehen?<br />

Wahrscheinlich eher wie ein überdimensionaler<br />

Teilchenbeschleuniger, aber der Äquator reicht<br />

wohl nicht dazu. Mit dem zusätzlichen Nachteil,<br />

dass es dann wahrscheinlich mehr Kandidaten<br />

als Plätze gäbe.<br />

Und wenn Sie einen der begehrten Plätze hätten?<br />

In welche Zeit würden Sie gerne reisen?<br />

Ich würde kurz nach der Ziehung der Lottozahlen<br />

eine Stunde zurückreisen und den Schein entsprechend<br />

ausfüllen. Die dazu notwendige Energie<br />

kostet mit Netzgebühr, EEG-Umlage und Verlusten<br />

aber sicherlich mehr, als man dabei gewinnen<br />

könnte.<br />

Für gewöhnlich stellen wir uns Zeit als etwas<br />

vor, das wir zwar messen, aber weder sehen noch<br />

anders wahrnehmen können. Wie stellen Physiker<br />

sich Zeit vor?<br />

Da Physiker in der „Raum-Zeit“ alle vier Dimensionen<br />

in Metern messen, können wir eigentlich<br />

nicht mehr zwischen der Raum- und Zeitdimension<br />

unterscheiden – alles verschmilzt zu vier<br />

Koordinaten, die gleichwertig sind. Wir sprechen<br />

von „Weltlinien“ im 4D-Raum, die jedes Objekt<br />

individuell durchläuft.<br />

Ein Beispiel, bitte!<br />

Wenn Sie Ihre Angebetete treffen wollen, müssen<br />

sich Ihre beiden Weltlinien kreuzen, jedenfalls<br />

fast. Wenn sie zum Beispiel gestern um zwölf<br />

Uhr im zweiten Stockwerk war und Sie im ersten,<br />

stimmten zwar Ihre Ost-, West-, Nord-, Südund<br />

Zeitkoordinate überein, aber eben leider<br />

nicht die Höhenkoordinate – und so konnte das<br />

Treffen nicht stattfinden. Wenn sie beide aber<br />

am selben Ort waren, aber Sie von 11.58 bis<br />

12 Uhr und sie erst von 12.<strong>02</strong> bis 12.04 Uhr, passte<br />

eben die Zeitkoordinate nicht und Sie sind<br />

sich auch nicht begegnet – schade! Natürlich können<br />

die Raumkoordinaten nicht exakt gleich sein,<br />

dann wären Sie ja in Ihrer Partnerin drin. Dafür<br />

kann aber die Zeitkoordinate exakt gleich sein.<br />

Raum und Zeit bleiben gefühlt aber trotzdem<br />

getrennte Größen.<br />

Der Mensch nimmt Zeit und Ort im Alltag tatsächlich<br />

als zwei unterschiedliche Gegebenheiten<br />

wahr und das ist bei unseren niedrigen Bewegungsgeschwindigkeiten<br />

auch sinnvoll. In<br />

der Physik definieren wir die Zeitrichtung entropisch.<br />

Das bedeutet, dass ein sich selbst überlassenes<br />

System seinen Ordnungsgrad stets verringert<br />

und damit die Entropie (d.h. die Unordnung,<br />

Anm. d. Red.) steigt. Mit der Zeit nimmt<br />

die Entropie im Universum zu und nie ab.<br />

Können Sie das an einem konkreten Ablauf verdeutlichen?<br />

Wenn beispielsweise ein Kind Energie investiert<br />

und sein Zimmer aufräumt, ginge hier die Zeit<br />

rückwärts. Natürlich nicht streng physikalisch,<br />

aber manche Eltern werden mir sicher Recht geben:<br />

So etwas passiert höchst selten, eigentlich<br />

nie, kann aber passieren. Theoretisch sogar ohne<br />

Energieaufwand, dann wird es aber noch viel<br />

seltener. Allerdings setzt das Kind dabei auch<br />

Energie um und gibt sie ungeordnet beispielsweise<br />

in Form von Wärme an das Universum ab,<br />

in dem dadurch die Entropie weiter steigt.<br />

Zeit ist relativ. Gibt es überhaupt so etwas wie<br />

eine allgemeingültige Zeit oder hat jeder Mensch<br />

und jedes Objekt seine eigene Zeit?<br />

Jedes Objekt hat seine Eigenzeit – und wenn es<br />

sich zerreißt, dann haben sogar die Teilstücke<br />

ihre jeweilige Eigenzeit. Eine allgemeingültige<br />

Zeit gibt es ebenso wenig wie eine Definition<br />

der Gleichzeitigkeit. Anders gesagt: Wegen der<br />

enormen Größe der Lichtgeschwindigkeit wird<br />

die Raum-Zeitkoordinate so aufgeblasen, dass<br />

sie selbst für sehr kurze, menschlich erfahrbare<br />

Zeiten sehr viel größer als die anderen drei Raumkoordinaten<br />

ist, die wir in unserem normalen<br />

Leben erfahren.<br />

In den meisten Filmen oder Geschichten, die sich<br />

mit Zeitreisen beschäftigen, müssen die Protagonisten<br />

aufpassen, das Zeitgefüge nicht durcheinander<br />

zu bringen, da dies ungeahnte Folgen<br />

haben könnte – vom Auslöschen der eigenen<br />

Existenz bis zur Erschaffung von Paralleluniversen<br />

ist an Gefahren fast alles dabei. Ist unsere<br />

Zeit tatsächlich ein derart fragiles Gebilde?<br />

Eigentlich ja, das ist die tolle Meldung. Wir stürzen<br />

dann in ein Kausalitätsdurcheinander, was<br />

mindestens philosophisch extreme Fragen aufwirft.<br />

Nach der Feynman-Stückelberg-Interpretation<br />

ist Antimaterie eine solche, für die die<br />

Zeit rückwärts läuft. Bisher haben unsere Teil-<br />

12 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


chenphysiker zu jedem Elementarteilchen,<br />

ja, sogar zu einfachen<br />

Atomen die entsprechenden Antiteilchen<br />

gefunden, also der Materie<br />

die Chance geben können, sich<br />

rückwärts in der Zeit zu bewegen.<br />

Wenn sich die Weltlinien von Teilchen<br />

und Antiteilchen kreuzen,<br />

verpufft diese Energie in der Regel<br />

als sehr kurze elektromagnetische<br />

Welle. Bei makroskopischen Objekten<br />

mit beispielsweise einer Masse<br />

von einem Kilogramm ist das in etwa<br />

so viel wie ein großes Kraftwerk<br />

in einem ganzen Jahr umsetzt. Die<br />

weniger tolle Meldung ist daher,<br />

dass das Ganze bei Massen von 50<br />

Kilogramm nicht mehr so einfach<br />

funktioniert, allein schon wegen des<br />

nötigen Energieeinsatzes. Vom Wirkungsgrad<br />

und der Praktikabilität<br />

einer solchen Materie zu Antimaterie-Umwandlung<br />

mal ganz zu<br />

schweigen.<br />

Es ist uns also physikalisch nicht<br />

einmal theoretisch möglich, in die<br />

Vergangenheit zu reisen. Aber wie<br />

sieht es mit der Zukunft aus?<br />

Diese Richtung wäre theoretisch<br />

schon möglich, allerdings wäre eine<br />

solche „Zeitreise“ entsprechend<br />

dem sogenannten Zwillingsparadoxon<br />

ziemlich irreversibel, denn sie<br />

sähe ungefähr so aus: Sie fliegen<br />

mit hoher Beschleunigung los, nach<br />

einem Jahr haben Sie fast Lichtgeschwindigkeit<br />

erreicht und dann vegetieren<br />

Sie in Ihrem Raumschiff<br />

noch, sagen wir, fünf Jahre dahin,<br />

lösen Kreuzworträtsel oder was<br />

auch immer. Dann bremsen Sie zirka<br />

ein Jahr lang, beschleunigen ein<br />

weiteres Jahr in die Rückkehrrichtung<br />

und fliegen wieder Richtung<br />

Erde. Nach weiteren fünf Jahren<br />

bremsen Sie wieder ein Jahr.<br />

Da sind wir dann schon bei einer<br />

Reisezeit von rund 14 Jahren…<br />

… in denen Sie nur wenig mehr als<br />

zehn Lichtjahre zurückgelegt haben!<br />

Diese 14 Jahre ist die Erde mit<br />

ihren Bewohnern nun älter als Sie.<br />

Ihr ehemaliger Nachbar – oder Zwilling,<br />

wenn man bei dem Zwillingsparadoxon<br />

bleiben will – hat also<br />

ein paar Falten mehr als Sie. Sie sind<br />

also irreversibel in seine Zukunft gereist,<br />

kommen aber auch nicht mehr<br />

zurück. Es sei denn, Ihr Nachbar<br />

macht dann die gleiche Reise. Dann<br />

haben Sie beide bei seiner Rückkehr<br />

ähnliche Falten.<br />

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Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

13


UMFRAGE<br />

Denise (18)<br />

Ich war ein totaler Fan der Backstreet Boys, die<br />

mir aber irgendwann peinlich wurden, so dass<br />

ich alle meine Tonträger und Fanartikel von ihnen<br />

in die hinterste Schrankecke verbannte. Abgelöst<br />

habe ich sie mit Tokio Hotel, von denen<br />

ich lange Zeit Poster und Bettwäsche hatte und<br />

für die ich mir sogar die Haare schwarz färbte<br />

und meinen Papa dazu zwang die Konzerte auf<br />

VHS auszunehmen. Heute bin ich natürlich kein<br />

Fan mehr und habe bei meinem Umzug alle<br />

Überbleibsel dieser Fanzeit entsorgt.<br />

Lena (29)<br />

Erst vor kurzem war ich in Hamburg in dem Lokal<br />

„Der Grüne Jäger“ auf der wunderbaren Bad<br />

Taste Party „Entdeck The Dreck“. Als dort das<br />

Ace Of Base Lied „All That She Wants“ lief, sind<br />

in mir wieder viele Jugenderinnerungen hochgekommen<br />

und deswegen fand ich das Lied in<br />

diesem Moment tatsächlich auch heute noch<br />

total gut. Damals war ich auf die Band durch<br />

meine ältere Schwester gekommen, die mich<br />

immer an neue Musik herangeführt hat. Teilweise<br />

waren da im Nachhinein auch schlechte<br />

Sachen dabei, aber für Ace Of Base schäme ich<br />

mich gar nicht.<br />

Musikhelden der Jugend<br />

Poster von Robbie Williams im Zimmer und den Arm mit Abzieh-Tattoos von den Backstreet Boys zugetackert… jeder von uns hat sich von der ein oder anderen<br />

Perle der Popmusik zumindest für eine gewisse Zeit im Leben begleiten lassen. Ob Fauxpas oder Herzensangelegenheit, die Erinnerungen daran bleiben. Lukas Vering<br />

und Dinah Bronner haben Menschen im Ruhrgebiet nach den musikalischen Helden ihrer Jugend befragt.<br />

Julian (23)<br />

Meine Musikhelden waren früher für ziemlich<br />

lange Zeit Aggro Berlin, etwa von 2001 bis 2005.<br />

Danach wurde mir deren Musik irgendwie zu<br />

kommerziell, aber ich kann mir nicht helfen zu<br />

denken, dass sie mich trotzdem nachhaltig beeinflusst<br />

haben, zumindest was den Lebensstil<br />

angeht. Die haben ziemlich den Partylifestyle<br />

gefeiert und auch ich feiere nach wie vor ausgiebig<br />

und gerne. Auch wenn ich natürlich mittlerweile<br />

ein Studium verfolge und zumindest in<br />

den wichtigen Dingen etwas erwachsener geworden<br />

bin, teilweise erkenne ich mich noch<br />

heute in den Texten wieder.<br />

Philipp (26)<br />

Als ich circa sechs Jahre alt war, entdeckte ich<br />

auf einer Bravo Hits die Band Echt und fand sie<br />

megaspitze. Ich war noch viel zu klein, um zu<br />

verstehen, was die in ihren Liedern überhaupt<br />

singen und habe Vieles falsch verstanden. So<br />

dachte ich zum Beispiel lange Zeit, dass es in ihrem<br />

Song „Wir haben‘s getan“ um das Klauen<br />

in Geschäften geht. Trotzdem hatte ich damals<br />

auch irgendwann die Single von denen und hab<br />

das Lied herauf und herunter gehört.<br />

Janine (25)<br />

Ich war ganz klassisch totaler Fan von Britney<br />

Spears. Eigentlich hatte mich damals meine Tante<br />

dazu gebracht. Da ich früher Ballett tanzte,<br />

hielt sie mich immer für etwas zu steif und wollte<br />

mir mit Britney Spears zu ein paar lockereren<br />

Moves verhelfen. So kam es, dass sie mich<br />

irgendwann schnappte und wir gemeinsam in<br />

der Küche den Clip-Tanz zu „Baby One More<br />

Time“ einstudierten. Und da war es um mich<br />

geschehen.<br />

Julia (26)<br />

Ich war ein Riesenfan von Britney Spears. Bestimmt<br />

für zwei oder drei Jahre war mein komplettes<br />

Zimmer mit Postern von ihr volltapeziert<br />

und ich habe sogar meinen armen Papa auf ein<br />

Konzert von ihr genötigt. Der war überhaupt<br />

nicht begeistert von Britney, vor allem, weil er<br />

selbst am liebsten 60er und 70er Jahre Rock wie<br />

Led Zeppelin hört. 20<strong>02</strong> oder 2003 war es dann<br />

aber aus mit Britney, denn dann gab es plötzlich<br />

Shakira.<br />

14 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Adam (29)<br />

Mein Popidol war Michael Jackson. Aber<br />

dann kam heraus, dass er wahrscheinlich<br />

pädophil ist und alle fanden ihn plötzlich<br />

schrecklich. Heute ist er tot und alle finden<br />

ihn wieder gut. Ich hatte mich damals<br />

vor allem mit dem Alter von ihm entfernt,<br />

als ich plötzlich seine Lyrics verstand und<br />

begriff, dass da irgendein reicher Typ mit<br />

lapidaren Texten Geld macht. Aber in den<br />

Neunzigern, so mit acht Jahren fand ich<br />

diese ganzen Songs über die Erde natürlich<br />

spitze. Eine Band, die ich heute wie<br />

früher schon gut fand, ist dagegen Manic<br />

Street Preachers. Generell höre ich heute<br />

eher die Richtung Rock und Psychedelic.<br />

Nora (24)<br />

Ich war und bin Fan von den Backstreet<br />

Boys. Noch vor zwei Jahren war ich sogar<br />

auf deren Comeback-Konzert in Köln mit<br />

meiner ganzen Grundschulclique. Das war<br />

total super, wir haben jedes Lied mitgeschrien.<br />

Die heißeste Phase hatte ich allerdings<br />

mit 14, da war ich natürlich total verknallt<br />

in Nick Carter. In Köln fand ich den<br />

aber gar nicht mehr gut. Der sieht heute<br />

irgendwie nur noch versoffen und aufgedunsen<br />

aus. Trotzdem steh‘ ich noch auf<br />

die Musik. Auch wenn mich manche Freunde<br />

fragen, wie ich das nur kann, dazu<br />

stehe ich.<br />

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Janina (29)<br />

Das Beste vom Besten für mich war in meiner<br />

Jugend definitiv die Band Echt. Mein<br />

erster Liebeskummer und dann deren Lied<br />

„Junimond“, das war schon wirklich groß<br />

und ich bin tausend Tode gestorben. Einmal<br />

habe ich sie auf einem Parkfest in Dortmund<br />

live gesehen, da spielte übrigens auch<br />

Marlon, den ich ebenfalls supertoll fand.<br />

Ansonsten hat mich lange Zeit die Musik<br />

von dem Film „Dirty Dancing“ begleitet,<br />

den ich tatsächlich auch heute noch komplett<br />

auswendig mitsprechen kann, so oft,<br />

wie ich den geschaut habe.<br />

Inga (26)<br />

Meine beste Freundin in der Schule hatte<br />

große Brüder, deren Plattensammlungen<br />

wir irgendwann entdeckt haben. Die hatten<br />

das ganze gute Grunge-Zeug der 90er,<br />

aber auch Classic Rock. Fans wurden wir<br />

vor allem von Aerosmith. Eine meiner Lieblingsplatten<br />

ist bis heute „Get A Grip“, die<br />

wir damals auf Kassette überspielten. Ich<br />

fand vor allem die Rocksongs super, und<br />

war total geschockt, als mir klar wurde,<br />

dass die größten Hits der Band Balladen<br />

sind. Sechs Jahre später waren Aerosmith<br />

endlich auf Deutschland-Tour – da war ich<br />

natürlich dabei.<br />

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Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

15


PORTRÄT<br />

Fotos: Stadt Bochum, Presse- und Informationsamt<br />

UNI BOCHUM<br />

Die Riesin aus Beton<br />

Vor 50 Jahren öffnete die Ruhr-Universität<br />

Bochum ihre Türen für Studierende.<br />

Damals noch die einzige Uni im Ruhrgebiet,<br />

ist sie heute Teil einer dichten<br />

Hochschullandschaft in NRW und die<br />

fünftgrößte Uni Deutschlands. Als Errungenschaft<br />

der Massenuni sieht Elmar<br />

Weiler, der nach neun Jahren als<br />

Rektor Ende September in den Ruhestand<br />

ging, vor allem den hohen Anteil<br />

an internationalen Studierenden.<br />

Die Ruhr-Uni ist eine Riesin. Knapp<br />

43 000 Studierende lernen in Bochum-<br />

Querenburg und weiteren Stadtteilen.<br />

Die Gesamtfläche des <strong>Campus</strong> beträgt<br />

viereinhalb Quadratkilometer – das ist<br />

das Vierfache der Fläche des Kemnader<br />

Sees. Wäre die RUB eine Kleinstadt<br />

und die Studierenden ihre Einwohner,<br />

wäre sie fast so groß wie Schwerte. In<br />

der Uni-Bibliothek werden täglich mehr<br />

als 2 700 Bücher ausgeliehen, in der<br />

Mensa 5 000 Mittagessen serviert.<br />

Ebenso viele Parkplätze sind rund um<br />

die Uni täglich belegt – Falschparker<br />

nicht mitgerechnet.<br />

Dabei war die Riesin als solche zunächst<br />

gar nicht geplant. Bei ihrer Eröffnung<br />

1965 war die RUB für 15 000 junge<br />

Wissensdurstige gedacht. Sie sollte Arbeiterkindern<br />

ein Hafen des Wissens<br />

sein und als <strong>Campus</strong>-Uni viele Wissenschaftszweige<br />

zusammenbringen.<br />

Schlicht, zweckmäßig und weltoffen<br />

sollte sie sein, die erste Uni im Ruhrgebiet.<br />

Viele Ziele hat die RUB 50 Jahre<br />

später erreicht – und sich auch der<br />

explodierenden Studierendenzahl gewachsen<br />

gezeigt.<br />

Intensivstudium und<br />

improvisierte Studentenkultur<br />

Seit dem 1. Oktober hat sie einen neuen<br />

Rektor: Psychologieprofessor Axel<br />

Schölmerich folgte schon 1996 dem<br />

Ruf an die Ruhr-Uni und war seit 2007<br />

Senatsmitglied. Sein Vorgänger, Elmar<br />

Weiler, beendete seine dritte Amtsperiode<br />

vorzeitig, weil der Zeitpunkt günstig<br />

für einen Generationswechsel günstig<br />

sei – die nächste Exzellenzinitiative<br />

und weitere große Schritte der <strong>Campus</strong>modernisierung<br />

stehen an.<br />

Ins Brachland gebaut: die RUB in Bochum-Querenburg<br />

Weiler hat sein halbes Leben an der<br />

Ruhr-Uni verbracht. Der 65-Jährige<br />

schrieb sich 1970 für Biologie und Chemie<br />

ein, lernte die Riesin also kennen,<br />

als sie noch in ihren Kinderschuhen<br />

steckte. Obwohl in den 1970ern der<br />

<strong>Campus</strong> noch eine Baustelle mit provisorischer<br />

Mensa war, sei es in gewisser<br />

Weise ruhiger zugegangen als heute.<br />

„Den Eindruck von Dichtheit und<br />

Gedrängtheit gab es nicht“, erinnert<br />

sich Weiler an die viel geringere Studierendenzahl.<br />

Manche Orte, wie etwa<br />

die Mensa seien derweil „eine sehr<br />

provisorische Angelegenheit“ gewesen.<br />

Die Infrastruktur rund um die Uni, die<br />

in Querenburg damals mitten im Nichts<br />

entstand, wuchs erst nach und nach.<br />

Der anfängliche Mangel an Studentenkultur<br />

hatte ein intensives Studieren zur<br />

Folge. Treffpunkt für den kritischen Diskurs<br />

war die Kneipe mit Kegelbahn unter<br />

der Mensa.<br />

Und dann wuchs die Uni zur Riesin heran.<br />

1980 waren rund 25 000 Studierende<br />

eingeschrieben, 1995 schon<br />

35 000. Damit wuchs auch der Anteil<br />

16 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Fotos: Stadt Bochum, Presse- und Informationsamt<br />

von Studentinnen, bis das Verhältnis<br />

2005 mit einem 48-prozentigen<br />

Frauenanteil fast ausgeglichen war.<br />

Und nun ist die Riesin am Anschlag.<br />

Die ohnehin schon extrem hohe Zahl<br />

an Studierenden stieg weiter durch<br />

den doppelten Abiturjahrgang 2013.<br />

Mehr geht nicht. „Optimal wären<br />

weniger als 40 000 Studierende“,<br />

gibt Weiler zu. Doch sieht der Rektor<br />

in der Massen-Uni, die die RUB<br />

heute zweifellos ist, Möglichkeiten:<br />

„Tausende internationale Studierende<br />

beleben den <strong>Campus</strong> und bereichern<br />

auch die einheimischen<br />

Studierenden, sie können viel über<br />

andere Denksysteme lernen.“ Auch<br />

glaubt er, dass die RUB durch ihren<br />

kompakten <strong>Campus</strong> und die Fächervielfalt<br />

einen direkten Austausch<br />

und Begegnungen ermöglicht, die<br />

andernorts nicht so leicht zustande<br />

kommen.<br />

Studentische Kreativität<br />

trifft Wirtschaft<br />

Die RUB ist schon jetzt größte Arbeitgeberin<br />

und größte Ausbilderin<br />

in der Region. Einen zusätzlichen Impuls<br />

für die lokale Wirtschaft hat Weiler<br />

kurz vor Ende seiner Zeit als Rektor<br />

mit einem neuen Projekt gegeben.<br />

Auf dem Gelände des stillgelegten<br />

Opel-Werks soll die Worldfactory<br />

entstehen. Als studentisches<br />

Unternehmen soll sie kreativen<br />

Köpfen aller Fächer einen Raum zur<br />

Verwirklichung eigener Projekte geben.<br />

Studentische Abteilungen für<br />

Marketing, IT-Sicherheit und juristische<br />

Fragen können die Produktion<br />

der neuen Produkte unterstützen.<br />

Das Großprojekt soll auf lange Sicht<br />

15 000 neue Arbeitsplätze schaffen.<br />

Die Zeiten, in denen die RUB wegen<br />

ihrer hohen Betontürme gerne „die<br />

Selbstmord-Uni“ genannt wurde,<br />

scheinen vorbei zu sein. Die Riesin<br />

an der Ruhr befreit sich nach und<br />

nach von ihrem Image, das ihr aus<br />

Weilers Sicht nicht nur wegen der<br />

Architektur, sondern vor allem auch<br />

wegen der fehlenden Tradition anhaftet.<br />

In einer Region, in der keine<br />

Hochschule älter ist als 50 Jahre, steht<br />

die Bevölkerung eben weniger hinter<br />

ihrer Uni als in Heidelberg. Doch<br />

immerhin ein halbes Jahrhundert hat<br />

die Riesin nun schon auf dem Buckel.<br />

Und der ist in den vergangenen<br />

Jahren immer bunter geworden.<br />

ruhr-uni-bochum.de<br />

Inga Pöting<br />

Motorisierte Euphorie: der RUB-<strong>Campus</strong> in den 1970er Jahren<br />

GEHEIME ORTE<br />

Unterirdische Schlagader<br />

Ein <strong>Campus</strong> hat ähnliche Ansprüche wie eine kleine Stadt – Studierende und<br />

Mitarbeiter wollen schließlich versorgt werden. Dabei hilft in Dortmund und<br />

Bochum ein geheimer unterirdischer Kanal, der sogar älter ist als die Unis<br />

selbst.<br />

Schon einmal erlebt, dass plötzlich<br />

jemand aus dem Boden des <strong>Campus</strong><br />

herausgekrochen kommt? Nein?<br />

Zugegeben: Häufig kommt es nicht<br />

vor, dass sich auf dem Gelände der<br />

TU Dortmund eine Klappe öffnet,<br />

aus der dann ein Arbeiter heraussteigt.<br />

Ist das aber doch einmal der<br />

Fall, erntet der Mitarbeiter gerne einmal<br />

verdutzte Blicke.<br />

Woher er dann kommt, ist aber einfach<br />

zu beantworten: Aus dem Versorgungskanal<br />

der Uni, einer verborgenen<br />

Welt rund fünf Meter unterhalb<br />

der <strong>Campus</strong>oberfläche. Dieses<br />

verzweigte System verbindet<br />

Hörsäle, Bibliothek und Mensa – und<br />

sichert die Versorgung mit Strom,<br />

Wasser und technischen Verbindungen.<br />

Älter als die Uni<br />

Geplant und gebaut wurde der Tunnel<br />

in den 60er-Jahren. Weil die Dortmunder<br />

Uni mit der Zeit größer wurde,<br />

wuchs auch der Versorgungskanal.<br />

Obwohl Rost und Verschleiß<br />

sichtbar werden, hat sich das System<br />

bewährt. Vor allem aus einem<br />

Grund: Wenn eine Leitung defekt<br />

ist, sind keine umfangreichen Bauarbeiten<br />

notwendig. Die Mitarbeiter,<br />

die sich täglich um die Instandhaltung<br />

und Inspektion kümmern,<br />

können die Schadensstelle zu Fuß<br />

erreichen. Reparaturen werden dadurch<br />

beschleunigt und kosten -<br />

günstiger.<br />

Natürlich profitieren auch die Studierenden<br />

von diesem System. So<br />

wird zum Beispiel in den Hörsälen<br />

regelmäßig die Luft analysiert. Sinkt<br />

die Qualität unter ein bestimmtes<br />

Level, wird Frischluft in den Raum<br />

geleitet.<br />

Gleiches System an der RUB<br />

Nicht nur die TU, sondern auch die<br />

Ruhr-Uni Bochum verfügt über einen<br />

solchen unterirdischen Versorgungskanal.<br />

Das Prinzip ist dabei das<br />

gleiche wie in Dortmund – nur die<br />

Dimensionen sind andere: Die Konstruktion<br />

unterhalb der RUB misst<br />

eine sagenhaften Länge von 8,5 Kilometern.<br />

Der Kanal Dortmund ist<br />

nur etwa halb so lang.<br />

Doch diese besondere Größe des Unterbaus<br />

im Süden Bochums ist zwingend<br />

notwendig, um alle Gebäude<br />

auch tatsächlich miteinander zu verbinden.<br />

Nur so kann die existenzielle<br />

Versorgung des Universitätsbetriebs<br />

gewährleistet werden. Die<br />

Zahlen verdeutlichen dies: So beziffert<br />

sich der jährliche Wasserverbrauch<br />

der RUB auf rund 300 Millionen<br />

Liter. Umgerechnet sind das<br />

knapp zwei Millionen volle Badewannen.<br />

Geheime Orte<br />

Wer die labyrinthischen Gänge mit<br />

all den Rohren, Leitungen und kryptischen<br />

Beschilderungen einmal<br />

selbst besuchen möchte, muss auf<br />

Führungen im Rahmen von Veranstaltungen<br />

hoffen. Ständige Besichtigungen<br />

sind nicht die Regel.<br />

Philipp Rentsch<br />

Foto: Philipp Rentsch<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

17


REPORTAGE<br />

Skyline von Downtown Toronto, fotografiert von<br />

Toronto Island, direkt im Ontariosee<br />

Fotos: Anne Lenhardt<br />

Auch Zeit für Schönes: Praktikantin Anne bei den Athabasca Falls in Kanada<br />

Die Haupteinkaufsstraße O’Connell Street im<br />

Zentrum Dublins<br />

AUSLANDSPRAKTIKUM<br />

Mit Goethe nach Irland und Kanada<br />

Jeder dritte Student geht für mindestens ein Semester oder ein Praktikum ins Ausland. Das erhob der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) in einer Studie.<br />

Denkbare Gründe dafür gibt es viele: Sprachkenntnisse verbessern, neue Kulturen kennenlernen, den Lebenslauf aufmotzen und seine Berufschancen steigern. Ich<br />

wollte vor dem Ende meines Masterstudiums aber vor allem eines: noch einmal weg aus Deutschland und hinein in ein neues Abenteuer. Deshalb ging es für mich<br />

gleich zweimal in die weite Welt: nach Irland und nach Kanada.<br />

Geplant war das eigentlich nicht. Ursprünglich wollte<br />

ich nur ein Praktikum absolvieren, für etwa vier<br />

Monate ins Ausland und dann wieder zurück nach<br />

Essen, zum Studium und zu meiner anstehenden Masterarbeit.<br />

Weil ich aber ein Glücksschweinchen bin<br />

und gleich zwei Zusagen bekam, entschloss ich mich,<br />

von einem Land einfach ins andere zu jetten. Aus einem<br />

Praktikum wurden zwei, aus vier Monaten sieben<br />

und aus dem Vorbereitungsstress eine regelrechte<br />

Achterbahnfahrt der Gefühle.<br />

Denn die Organisation der Praktika war alles andere<br />

als einfach. Am Anfang stand die Bewerbung beim<br />

Goethe-Institut. Die Kultureinrichtung ist in rund 100<br />

Ländern tätig und verfolgt das Ziel, ein möglichst authentisches<br />

Deutschlandbild, Informationen über<br />

kulturelle, wirtschaftliche und politische Ereignisse<br />

und die deutsche Sprache im Ausland zu vermitteln.<br />

Ich wollte am liebsten in den Kulturprogrammabteilungen<br />

der Institute in Irland und Kanada mitarbeiten,<br />

dort Ausstellungen, Filmvorführungen, Lesungen<br />

und Konferenzen organisieren und bei der Pressearbeit<br />

helfen. Mit rund anderthalb Jahren Vorlauf<br />

und einer umfangreichen Online-Bewerbung mit Motivationsschreiben,<br />

Empfehlungen, Sprachnachweisen<br />

und je einem Telefoninterview startete mein Abenteuer<br />

Ausland.<br />

Bürokratie-Drama<br />

Nach den offiziellen Zusagen begann dann aber ein<br />

Drama, das sich über Monate hinzog und mich fast<br />

täglich an den Rand der Verzweiflung brachte. Wer<br />

bisher dachte, Deutschland sei schon sehr bürokratisch,<br />

hat noch nie versucht, eine Arbeitserlaubnis<br />

für Kanada zu beantragen. Für ein unbezahltes Praktikum<br />

braucht man nämlich eine offizielle Arbeitsund<br />

Aufenthaltserlaubnis, die man online und mit<br />

jeder Menge Papierkram beantragen muss. Hat man<br />

das Beamtenenglisch der kanadischen Regierung entschlüsselt,<br />

weiß man: ein polizeiliches Führungszeugnis<br />

(in beglaubigter englischsprachiger Kopie), den<br />

offiziellen Arbeitsvertrag, Nachweise über Flugroute,<br />

Unterkunft und finanzielle Rücklagen, sowie jede<br />

Menge Formulare, Reisedokumente und Passfotos<br />

sind erforderlich. Und dann gibt es da noch diese<br />

ominöse Gebühr, die der zukünftige Arbeitgeber<br />

in Kanada bezahlen muss.<br />

Ist das geschafft, geht der Rest zum Glück einfacher.<br />

Dank einer Zimmerliste der Goethe-Institute fand ich<br />

sowohl in Dublin als auch in Toronto schnell passende<br />

Unterkünfte, die mehr oder weniger bezahlbar<br />

waren und auch meine Wohnung in Essen konnte<br />

ich nach einigen Castings ruhigen Gewissens untervermieten.<br />

Den Reisezuschuss vom DAAD bekam ich<br />

relativ unkompliziert, Kreditkarten und Adapter waren<br />

schnell besorgt und auch die richtigen Klamotten<br />

und ein paar Arzneimittel fix im Koffer verstaut.<br />

An die Arbeit<br />

Der erste Arbeitstag kam schließlich schneller, als gedacht<br />

und nachdem ich mir die Namen der – zum<br />

Glück supersympathischen und hilfsbereiten – Kollegen,<br />

Passwörter und Tür-Codes, den Weg zur Toilette<br />

und den Radweg nach Hause eingeprägt hatte,<br />

holte mich bald schon der manchmal trockene<br />

Büroalltag ein. E-Mails beantworten, Telefonauskünfte<br />

geben, Unmengen an Recherchen zu Künstlern<br />

oder Filmen betreiben, Veranstaltungstexte ins Content<br />

Management System einfügen und online stellen,<br />

Dokumente kopieren und Kalender auf den neusten<br />

Stand bringen – das alles gehörte zu den Aufgaben<br />

meines Praktikantendaseins. Manchmal hatte<br />

ich durchaus das Gefühl, die Uhr drehe sich rückwärts.<br />

Dann wiederum gab es Momente und Situationen,<br />

die so außergewöhnlich waren und von denen ich<br />

sicher bin, dass ich sie bei einem Praktikum in<br />

Deutschland nie hätte erleben dürfen: Wer kann schon<br />

behaupten, in der Privatresidenz des deutschen Botschafters<br />

ein alternatives Jazzkonzert besucht oder<br />

18 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Fotos: Anne Lenhardt<br />

Design Hub des Dublin Castle<br />

den Leiter des Vitra Design Museums persönlich durch<br />

die Stadt geführt zu haben? Oder im Gespräch mit<br />

den Chefs der wichtigsten internationalen Film- und<br />

Tanzfestivals bei einem Pint das Englisch aufgebessert<br />

und Legenden über Wim Wenders gehört zu haben?<br />

Auch selbst eine Ausstellung kuratiert, einzigartige<br />

Kulturveranstaltungen mit durchgeführt und<br />

mit dem Who-Is-Who der internationalen Kulturszene<br />

gearbeitet zu haben, kann ich jetzt in meinen Lebenslauf<br />

schreiben.<br />

Zwischen Arbeit und Urlaub<br />

Das Leben in einem anderen Land macht die Praktikumserfahrung<br />

gleich nochmal aufregender. Von Galeriebesuchen,<br />

Street Festivals und dem aufregenden<br />

Nachtleben bis hin zu ruhigen Abenden im Pub,<br />

bei Baseballspielen und dem typischen Sightseeing<br />

gab es viel zu erleben. An manchen Tagen hatte ich<br />

das Gefühl, einfach mal sieben Monate Urlaub zu<br />

machen. Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt:<br />

Für Käse, Fisch und Milchprodukte muss man sowohl<br />

in Irland als auch in Kanada tief in die Tasche greifen<br />

und ordentliches Brot sucht man vergebens. Selbst<br />

Telefonieren mit dem Handy ist vergleichsweise teuer<br />

und Skypen mit Zeitverschiebung ein nerviger Organisationsakt.<br />

Dass das Gras auf der anderen Seite nicht unbedingt<br />

grüner ist, habe ich in den sieben Monaten gelernt.<br />

Manche meiner Aufgaben waren weder sonderlich<br />

aufregend noch für mich sinnvoll, andere dagegen<br />

wirklich einzigartig und spannend. An manchen Tagen<br />

hatte ich einfach die Schnauze voll, an anderen<br />

konnte ich gar nicht früh genug zur Arbeit erscheinen.<br />

Was meine Zeit im Ausland so besonders gemacht<br />

hat, sind nicht die Praktika an sich, die endlosen<br />

Stunden vor dem Kopierer oder die trockenen<br />

Recherchen. Es ist vielmehr das ganze Drumherum,<br />

die Leute, die Orte und die Atmosphäre, die ich in<br />

positiver Erinnerung behalten werde.<br />

Anne Lenhardt<br />

Ab ins Ausland!<br />

Der DAAD informiert über Programme für<br />

Auslandsaufenthalte im Rahmen des Studiums<br />

– egal ob Praktikum, Auslandssemester<br />

oder gleich der komplette Master: daad.de<br />

Beratung vor Ort leisten die International<br />

Offices der Unis – einfach bei A bis Z auf der<br />

Uni-Homepage anklicken<br />

Stipendien – auch für’s Ausland – findet man<br />

unkompliziert über die Datenbank mystipendium.de<br />

Auslands-BAFöG gibt’s oft auch, wenn’s im<br />

Inland keins gibt. Unbedingt beantragen!<br />

Alle Formulare: auslandsbafög.de<br />

Immer gut: Über’s International Office nach<br />

Kontakten fragen – ältere Studierende haben<br />

oft wertvolle Tipps rund um’s Gastland<br />

NEUES SEMESTER. NEUES PROGRAMM.<br />

www.rub.de/oase<br />

Für noch mehr<br />

Durchblick!


SERVICE<br />

Foto: chagin - Fotolia.com<br />

FLÜCHTLINGE<br />

Students Welcome!<br />

Die Ruhrgebietsunis öffnen ihre Türen: Flüchtlinge mit Bildungsdurst dürfen sich seit diesem Wintersemester kostenlos in die Hörsäle setzen. Prüfungen ablegen können<br />

sie zunächst zwar nicht, der Kontakt zu anderen Studierenden und der lockere Rahmen eines Probesemesters können den Einstieg in ein reguläres Studium aber<br />

erleichtern. Auch bieten einige Unis kostenlose Deutschkurse und Freizeitgestaltung an. Bei vielen Projekten werden noch Helfer gesucht. Da wir diese Übersicht nicht<br />

mehrsprachig abdrucken können, freuen wir uns, wenn ihr die Infos weitergebt, wann und wo immer es sich anbietet!<br />

Foto: © RUB, Marquard<br />

Erste Anlaufstelle für das<br />

RUB-Projekt Offener Hörsaal:<br />

Die Oase am Buscheyplatz<br />

RUHR-UNI BOCHUM<br />

Projekt offener Hörsaal<br />

Im Rahmen des Bildungspakets für<br />

Flüchtlinge der Landesregierung bietet<br />

die Ruhr-Uni Bochum (RUB) kostenlose<br />

Probesemester für Asylbewerber<br />

an. Wer entsprechende fachliche<br />

Vorkenntnisse hat, kann mit Unterstützung<br />

der Beratungsstelle Oase und der<br />

jeweiligen Fakultät einen individuellen<br />

Stundenplan erstellen und so zunächst<br />

reinschnuppern, ob ein Studium an der<br />

RUB sinnvoll ist. Darüber hinaus werden<br />

kostenlose Deutschkurse und <strong>Campus</strong>führungen<br />

angeboten. Das Probesemester<br />

durchlaufen die Asylbewerber<br />

als Gasthörer, was bedeutet, dass<br />

sie keine Prüfungen absolvieren können<br />

und kein Semesterticket erhalten.<br />

Auch haben sie keinen Anspruch auf<br />

BAFöG.<br />

Die RUB hat in den vergangenen Wochen<br />

300 Anfragen aus dem ganzen<br />

Bundesgebiet bearbeitet, sagt Sprecherin<br />

Michaela Wurm. Viele Bewerber<br />

konnten weitervermittelt werden, 35<br />

Personen sind schließlich an Fakultäten<br />

der RUB ins Wintersemester gestartet.<br />

Die Deutschkenntnisse der neuen<br />

Gasthörer seien insgesamt deutlich<br />

besser als erwartet: „Die Kenntnisse<br />

liegen im mittleren Bereich mit einer<br />

starken Tendenz nach oben.“ Auf lange<br />

Sicht sei es Ziel, die jetzigen Gasthörer<br />

ins Bewerbungsverfahren für ein<br />

reguläres Studium zu vermitteln.<br />

rub.de/zsb/offenerhoersaal (Infos auf<br />

Deutsch, Englisch und Arabisch)<br />

Studentische Flüchtlingshilfe<br />

Rund 500 RUB-Studierende engagieren<br />

sich seit einigen Monaten für geflüchtete<br />

Menschen in Bochum. Sie begleiten<br />

Asylbewerber beispielsweise<br />

bei Behördengängen und Arztbesuchen<br />

und organisieren Spieleabende, Fußballturniere<br />

und Partys. Die studentischen<br />

Helfer bieten offene Sprechstunden<br />

an verschiedenen Orten in Bochum<br />

an und organisieren sich in der<br />

Facebookgruppe „Studentische Flüchtlingshilfe<br />

RUB“. Jeder kann mitmachen!<br />

rub.de/fluechtlingshilfe<br />

UNI DUISBURG-ESSEN<br />

Gasthörer und mehr<br />

An der Uni Duisburg-Essen (UDE) können<br />

Asylbewerber ebenfalls kostenlos<br />

Gasthörer werden. Auch hier berechtigt<br />

der Gasthörerausweis ausschließ-<br />

20 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


lich zur Teilnahme an Uni-Kursen und<br />

es müssen fachliche Vorkenntnisse<br />

mitgebracht werden. Bei individuellen<br />

Beratungsgesprächen werden<br />

passende Veranstaltungen aus der<br />

jeweiligen Fachrichtung zusammengestellt,<br />

am Ende des Semesters kann<br />

über ein reguläres Studium nachgedacht<br />

werden. Gute Ansprechpartner<br />

sind hier die Mitarbeiter des Uni-<br />

Projekts ProSALAMANDER, die Zugewanderten<br />

dabei helfen, ihre Abschlüsse<br />

an den deutschen Arbeitsmarkt<br />

anzupassen und gegebenenfalls<br />

einzelne Bereiche nachzustudieren,<br />

sodass Bachelor- und Masterprüfungen<br />

an der UDE abgelegt werden<br />

können.<br />

uni-due.de/prosalamander<br />

Förderschule für Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Schon seit gut 40 Jahren bietet die<br />

UDE in Zusammenarbeit mit Essener<br />

Einrichtungen und Ehrenamtlichen<br />

Förderunterricht für Schüler mit<br />

Migrationshintergrund an. An verschiedenen<br />

Orten in Essen stehen<br />

Räume bereit, wo Kinder und Jugendliche<br />

nach dem regulären Schulschluss<br />

Unterstützung bekommen.<br />

Im neuen Schuljahr haben sich nach<br />

Angaben der Uni rund 1 200 Kinder<br />

und Jugendliche angemeldet, darunter<br />

etwa 200 aus Flüchtlingsfamilien.<br />

Die Angebote sollen weiter<br />

ausgebaut werden.<br />

Kontakt: Gülsah Mavruk, Tel.<br />

<strong>02</strong>01/183-2231, guelsah.mavruk@uni-due.de;<br />

uni-due.de/<br />

foerderunterricht<br />

TU DORTMUND<br />

Gasthörer<br />

Auch die TU Dortmund bietet individuelle<br />

Beratungsgespräche für<br />

Asylbewerber an, sodass diese kostenlos<br />

als Gasthörer lernen können.<br />

Auch hier haben sie keinen Vollstudentenstatus,<br />

sind also weder Semesterticket-<br />

noch BAföG-berechtigt.<br />

Anders als bei den anderen Unis<br />

müssen die Bewerber an der TU Dortmund<br />

keine Voraussetzungen erfüllen,<br />

Kenntnisse der deutschen Sprache<br />

sind jedoch sehr von Vorteil. Bei<br />

den Formalia und der Erstellung des<br />

Stundenplans helfen die Berater des<br />

Referats Internationales. Auch die<br />

Möglichkeit eines regulären Studiums<br />

kann hier besprochen werden.<br />

Zunächst sei es jedoch entscheidend,<br />

dass die Neuankömmlinge sich eingewöhnen,<br />

sagt Martin Rothenberg,<br />

Sprecher der TU Dortmund.<br />

Die Nachfrage sei derzeit kleiner als<br />

in Bochum: „Es läuft langsam an.<br />

Es gab bisher einige Beratungen,<br />

doch viele Bewerber brauchen noch<br />

etwas Zeit.“ Erst im Laufe des nächsten<br />

halben Jahres würde es vermutlich<br />

„spannend“ – auch in Hinblick<br />

darauf, welche neuen formalen Regelungen<br />

zukünftig für Asylbewerber<br />

gelten, die ein reguläres Studium<br />

aufnehmen wollen.<br />

Persönliche Beratung:<br />

Emil-Figge-Str. 61 (Mo 12.30–15,<br />

Di 9–11.30, Mi 12.30–15,<br />

Do 13–15 Uhr); telefonische<br />

Sprechstunde: Tel. +49 231<br />

755-6349 (Di 13 –14,<br />

Do 10–11 Uhr)<br />

Open Courses<br />

Unter dem Titel „Open Courses“ hat<br />

die TU Dortmund ein eigenes Programm<br />

von Uni-Veranstaltungen<br />

zusammengestellt, die Flüchtlingsfamilien<br />

besuchen können – darunter<br />

öffentliche Vorträge verschiedener<br />

Fächer und Angebote der Kinder-Uni.<br />

Dieses offene Format soll<br />

die Institution Uni zugänglicher machen<br />

und Menschen miteinander in<br />

Kontakt bringen. Die Liste der Veranstaltungen<br />

wird ständig erweitert<br />

– Angehörige der TU Dortmund<br />

sind herzlich eingeladen, eigene<br />

Vorschläge zu machen.<br />

Kontakt: ute.zimmermann@<br />

tu-dortmund.de oder nadine.<br />

finke@tu-dortmund.de; Veranstaltungsliste:<br />

tu-dortmund.de/<br />

uni/Uni/opencourses/<br />

ALLE UNIS<br />

International Offices<br />

An allen Ruhrgebietsunis gibt es International<br />

Offices (Akademische<br />

Auslandsämter), die unter bestimmten<br />

Voraussetzungen den Einstieg<br />

ins Studium in Deutschland ermöglichen.<br />

Bewerber müssen sehr gute<br />

Deutschkenntnisse und den Nachweis<br />

über ihre Hochschulzugangsberechtigung<br />

mitbringen. Bund und<br />

Länder arbeiten derzeit an neuen Vorgaben,<br />

die die bestehenden formalen<br />

Regeln für Flüchtlinge in Zukunft<br />

lockern könnten.<br />

Die International Offices vermitteln<br />

auch Deutschkurse, Freizeitangebote<br />

und Buddy-Programme, bei denen<br />

deutsche Studierende Neuankömmlingen<br />

die Uni zeigen und ihnen<br />

bei Alltagsproblemen zur Seite<br />

stehen.<br />

international.rub.de<br />

uni-due.de/international<br />

aaa.tu-dortmund.de<br />

Inga Pöting<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

21


INTERVIEW<br />

Die Mythen des menschlichen Gehirns<br />

Henning Beck ist Neurobiologe – und<br />

Deutscher Meister im Science Slam. Bei<br />

diesem jüngeren Geschwisterchen des<br />

Poetry Slams wird nicht gedichtet, sondern<br />

um die Wette Wissenschaft vermittelt.<br />

Was haben Actionfilme und Pornos<br />

gemeinsam? Wie sieht es im Inneren<br />

eines Protons aus? Und warum interessiert<br />

man sich als Erwachsener noch<br />

für Dinos? Zehn Minuten hat ein Slammer,<br />

um die Zuschauer von seinem Spezialgebiet<br />

zu überzeugen. Bewertet<br />

werden der wissenschaftliche Inhalt, die<br />

Verständlichkeit und der Unterhaltungswert<br />

des Vortrags. Mitmachen kann jeder,<br />

der studiert, promoviert oder in der<br />

Forschung arbeitet. Als Henning Beck<br />

vor drei Jahren mit seinem Vortrag über<br />

die Funktionsweise des Gehirns die Zuschauer<br />

begeisterte, machte er gerade<br />

seinen Doktor. Hätte er sich damals nicht<br />

auf die Bühne gewagt, sähe sein Leben<br />

heute völlig anders aus.<br />

Was ist der größte Mythos über das<br />

menschliche Gehirn?<br />

Meine Lieblingszielscheibe ist der Mythos<br />

vom Hirn als Computer. In unserem<br />

Computer-Zeitalter wollen wir alles<br />

irgendwie mit Computern erklären,<br />

sobald es um Informationen geht. Dabei<br />

hat das Gehirn mit einem Computer<br />

überhaupt nichts zu tun. Es funktioniert<br />

nach ganz anderen Gesetzen.<br />

Wenn es heißt „Das Gehirn ist wie“,<br />

ist das schon falsch. Das Gehirn ist nicht<br />

wie irgendetwas anderes. Es ist einzigartig.<br />

Und funktioniert Hirnjogging?<br />

Hirnjogging trainiert Hirnjogging – und<br />

das war’s. Wenn man den ganzen Tag<br />

Obst in Kisten oder Zahlen in Gitter<br />

sortiert, dann kann man das zum<br />

Schluss tatsächlich besser. Das Hirn ist<br />

ja nicht blöd, es lernt dazu. Aber nur,<br />

weil man drei Bananen besser eingeordnet<br />

kriegt, kann man sich deswegen<br />

die Einkaufsliste nicht besser merken.<br />

Der Transfer-Effekt von Hirnjogging<br />

auf allgemeine Intelligenz oder<br />

Hirnleistung ist so nicht machbar.<br />

Mit deinem Vortrag „Speed up your<br />

Mind – Wie das Gehirn Geistesblitze<br />

beschleunigt” wurdest du 2012 Deutscher<br />

Meister im Science Slam. Wie<br />

bist du zum Slammen gekommen?<br />

Als ich in Ulm promoviert habe, hat<br />

man dort 2011 gerade einen Science<br />

Slam aufgebaut und ordentlich Werbung<br />

gemacht. Überall hingen Plakate<br />

rum. Als ich die gesehen habe, dachte<br />

ich: Da musst du hin. Ein Zufallsprodukt<br />

sozusagen – Gelegenheit macht<br />

Slammer. Meine Arbeitsgruppe hat<br />

mich dann stark ermutigt. Wir hatten<br />

immer schon sehr offen und laut unsere<br />

Forschung vertreten. Wir waren<br />

sehr daran interessiert, Leuten zu zeigen,<br />

was wir machen, weil wir unsere<br />

Arbeit spannend fanden und sie uns<br />

so viel Spaß gemacht hat. Science Slam<br />

war ein Format, in dem man das ausleben<br />

konnte.<br />

Deine Vorträge sind sehr eindrucksvoll.<br />

Standst du vorher schon mal auf<br />

der Bühne?<br />

Tatsächlich in dieser Form nicht. Beim<br />

Science Slam war es das erste Mal. Ich<br />

hatte natürlich schon Seminare gemacht<br />

und Vorträge vor Kollegen gehalten.<br />

Aber beim Science Slam geht es darum,<br />

aus dem wissenschaftlichen Umfeld<br />

herauszukommen zu Leuten, die<br />

sonst weniger Kontakt damit haben.<br />

Das macht es so spannend. Und das<br />

ist was ganz anderes, als vor Leuten zu<br />

sprechen, die mit deinem Fachgebiet<br />

vertraut sind.<br />

Was macht einen guten Science-Slam-<br />

Vortrag aus? Muss es immer lustig<br />

sein?<br />

Ein guter Science Slam vermittelt den<br />

Inhalt so, dass ihn jeder versteht und<br />

etwas damit anfangen kann. Das muss<br />

nicht immer lustig sein. Es sollte aber<br />

einen Aha-Moment geben, wo man<br />

plötzlich merkt: „Oh, so funktioniert das,<br />

ich hab was gelernt!“ Wenn sich die-<br />

Foto: David Ausserhofer - Springer Spektrum Verlag<br />

22 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


ses Gefühl einstellt, hat der Science Slam<br />

seine Wirkung erzielt. Es geht darum,<br />

Leute für ein Thema zu begeistern.<br />

Ein Science-Slam-Beitrag darf nicht<br />

länger als zehn Minuten dauern. Wie<br />

viel Arbeit steckt in so einem Vortrag?<br />

Für meinen ersten Vortrag habe ich mich<br />

eine Woche lang jeden Tag ein bisschen<br />

hingesetzt. Danach bastelt man<br />

allerdings noch weiter: feilt hier nochmal<br />

was, baut dort was an. Da steckt<br />

schon ein bisschen Arbeit drin. Aber<br />

richtig merkt man das gar nicht, weil<br />

man immer kleine Ideen hat, die man<br />

dann eben einbaut. Das kommt so von<br />

selbst.<br />

Science Slams in der Region<br />

Von Haus aus bist du ja eigentlich<br />

Wissenschaftler und arbeitest im Labor.<br />

Inzwischen hältst du zudem Vorträge,<br />

veranstaltest Workshops,<br />

schreibst Bücher und man sieht dich<br />

im Fernsehen. Das ist viel Unterschiedliches<br />

auf einmal – braucht das<br />

Gehirn gar keinen Alltag?<br />

Das frage ich mich auch manchmal.<br />

Das Gehirn ist ein rhythmisches Organ<br />

und arbeitet wie fast alle Organe in<br />

unserem Körper nach einer Periodik.<br />

Deswegen ist es nicht nachteilig, auch<br />

eine gewisse Form von Rhythmus in<br />

seinem Leben zu haben. Ich sage mir<br />

immer: Solange ich abends noch zu<br />

einer ähnlichen Uhrzeit ins Bett komme<br />

und morgens ähnlich aufstehe,<br />

reicht mir das an Rhythmus.<br />

Bist du nach wie vor als Slammer unterwegs?<br />

Das ist weniger geworden, seit ich so<br />

viel um die Ohren habe. Aber manchmal<br />

ergibt sich noch die Gelegenheit<br />

und dann nutze ich sie gern. Ich mag<br />

am Slammen den Moment, wenn das<br />

Publikum genauso in dem Vortrag drin<br />

ist wie ich. Wenn ich merke, den Leuten<br />

macht es Spaß. Denn ich mache<br />

ja nicht nur Quatsch, ich erkläre auch<br />

wichtige Dinge, die eigentlich gar nicht<br />

so einfach sind. Wenn ich merke, so<br />

komplizierte Sachen kriegen die Leute<br />

mit und freuen sich dabei – das macht<br />

Spaß.<br />

Wie sähe dein Leben heute aus, wenn<br />

du damals nicht bei deinem ersten<br />

Science Slam mitgemacht hättest?<br />

Komplett anders. Alles, was ich jetzt<br />

tue, hat sich mehr oder weniger aus<br />

dieser Science-Slam-Geschichte ergeben<br />

oder ist auf die eine oder andere<br />

Art damit verbunden. Ich habe keine<br />

Ahnung, wie mein Leben ohne den<br />

Science Slam heute aussähe. Aber das<br />

ist mir auch egal – ich mache einfach<br />

das Beste aus dem Augenblick.<br />

Christoph Ranft<br />

Henning-beck.com<br />

20.10., 20.15 Uhr, Schauspielhaus, Bochum<br />

Vorentscheid zur Deutschen Meisterschaft: Es qualifizieren sich Kandidaten<br />

aus dem Westen Deutschlands für das Finale. Den Abend eröffnet<br />

der Physiker und Deutschlandmeister Reinhard Remfort mit seinem<br />

prämierten Vortrag über „Dienliche Defekte“. Es moderiert Poetry Slammer<br />

Sebastian 23, für Live-Musik sorgen Choo Panini mit Jazz und Swing<br />

26.10., 20.15 Uhr, Reinoldikirche, Dortmund<br />

Science Slam zum Thema „Himmel und Hölle“, es moderiert der<br />

Susanne-Blech-Sänger Jerome Vazhayil<br />

27.10., 20 Uhr, Casa im Grillo Theater Essen<br />

Vorrunde Science Slam im Wissenschaftsjahr – die Sieger treten beim<br />

Finale in Berlin an<br />

10.11., 20 Uhr, Duisburger Science Slam, Grammatikoff, Duisburg<br />

BEWERBUNGS-<br />

STRESS?<br />

HALB SO WILD!<br />

Nach der Abschlussprüfung fängt so<br />

mancher Stress erst an. Mit kostenlosem<br />

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Vorbereitung für Ihre Bewerbungstour.<br />

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für alle, die ihre Karriere erfolgreich und<br />

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5.12., 20.15 Uhr, Konzerthaus Dortmund<br />

Deutsche Science-Slam-Meisterschaft 2015<br />

Alle Termine auf science-slam.com


SERVICE<br />

Foto: WavebreakMediaMicro - fotolia.com<br />

24 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


HOCHSCHULDIDAKTIK<br />

Stiefkind der Wissenschaft<br />

Seminare, in denen durchgehend nur Referate gehalten werden oder irgendwo vorne ein Dozent einen Monolog hält: Durch solche Kurse hat sich schon so mancher<br />

Student quälen müssen. Das Resultat sind genervte Gemüter auf beiden Seiten: Bei den Studierenden, weil sie sich langweilen und nicht mitgenommen fühlen, bei<br />

den Lehrenden, weil sie sich eben diesen gelangweilten Gesichtern gegenüber sehen und ihnen die Lehre schon wieder die Zeit stiehlt. Wo liegt also der Fehler im<br />

System? Wir haben uns einen Hochschulprofessor geschnappt und der Sache auf den Zahn gefühlt.<br />

Professor Dr. Björn Rothstein gehört zu den lehraffinen<br />

Vertretern seiner Zunft – das sieht man schon<br />

an seinem Lebenslauf. Der Germanist ist mit Ende<br />

30 Professor für Linguistik und Sprachdidaktik an der<br />

Ruhr-Universität Bochum. Nach seiner Promotion machte<br />

er zunächst ein Referendariat an einem Gymnasium<br />

in Tübingen. Trotzdem rät er seinen Mitarbeitern,<br />

die noch keine unbefristete Stelle haben, möglichst<br />

viel Zeit für die Planung, Durchführung, Verschriftlichung<br />

und Veröffentlichung ihrer Doktorarbeit<br />

und sonstigen Projekten freizuhalten. „Schließlich<br />

werden sie für die Forschung evaluiert und weniger<br />

für die Lehre“, erläutert er. Die sei zwar auch<br />

wichtig, Voraussetzung für eine Dauerstelle sei aber<br />

nun mal die Doktorarbeit, weitere Veröffentlichungen<br />

und Vorträge. Gibt es also in Hinblick auf die<br />

Karriere gar keinen besonderen Anreiz für Nachwuchsakademiker,<br />

sich in der Lehre besonders hervorzutun?<br />

Können sie lehren?<br />

Können sie prüfen?<br />

Dem wiederum widerspricht Björn Rothstein entschieden:<br />

„Da hat sich in den letzten zehn bis fünfzehn<br />

Jahren viel getan. Mittlerweile spielt beides eine große<br />

Rolle. Wer eine Professur innehält, muss neun Semesterwochenstunden<br />

unterrichten, für eine Ratsstelle<br />

sind bis zu 18 vorgesehen. Deshalb möchte<br />

man von den Kandidaten auch immer wissen: können<br />

sie lehren, können sie prüfen und wie breit sind<br />

sie dabei fachlich aufgestellt?“ Dazu wird bei der Berufung,<br />

so nennt sich der Bewerbungsprozess, konkret<br />

danach geschaut, welche Arten von Kursen gegeben<br />

wurden, welche Themen der Bewerber unterrichten<br />

und prüfen kann.<br />

Ebenfalls nicht unüblich sind Lehrproben. Diese laufen<br />

ähnlich ab wie bei der schulischen Ausbildung<br />

und müssen von einem eingereichten Konzept begleitet<br />

sein. „Es gibt tatsächlich Kandidaten, die sich<br />

mit so einer Lehrprobe rauskegeln, aber auch solche,<br />

die einen etwas schwächeren wissenschaftlichen<br />

Vortrag damit ausgleichen können“, berichtet Rothstein.<br />

Nachwuchsakademikern rät er deshalb, beide<br />

Fähigkeiten zu schärfen, sich also ein schönes, breites<br />

Lehrportfolio anzulegen, sich aber gleichzeitig in<br />

der Forschung zu spezialisieren und durch Veröffentlichungen<br />

auf sich aufmerksam machen.<br />

Wer an der Ruhr-Universität promoviert, kann dazu<br />

beispielsweise Kurse an der Stabsstelle Interne Fortbildung<br />

und Beratung (ifb) belegen. Das hier angebotene,<br />

Hochschuldidaktische Qualifizierungsprogramm<br />

besteht aus insgesamt drei Modulen, die Workshops<br />

und Kurse rund um das Thema Lehren und Prüfen<br />

beinhalten und auch Lehrproben vorsehen. Nach<br />

jedem abgeschlossenen Modul kann ein Zertifikat erworben<br />

werden. Auch die TU Dortmund und die Universität<br />

Duisburg-Essen bieten dieses vom Netzwerk<br />

Hochschuldidaktik NRW zertifizierte Programm an.<br />

Verpflichtender Teil der akademischen Ausbildung<br />

ist es allerdings nicht. Die Promotionsordnung sieht<br />

in der Regel keine verpflichtende Anzahl an Lehrstunden<br />

vor. Erst bei der Habilitation (Prüfung zum<br />

Professorentitel) verlangen manche Universitäten<br />

und Fachbereiche Lehrerfahrung. Die kann aber oft<br />

schon mit einem gegebenen Kurs nachgewiesen werden.<br />

Ist sie gar nicht vorhanden, kann es auch hier<br />

zu einer Probestunde kommen. Der Umfang ist also<br />

sehr gering und der Zeitpunkt relativ spät, der<br />

Schwerpunkt liegt weiter auf den Forscherqualitäten.<br />

In Sachen Lehre ist damit von Anfang an viel Eigeninitiative<br />

gefordert.<br />

Budget, Projekte und Personal<br />

Wer einmal eine Professur oder einen Lehrstuhl innehat,<br />

auf den warten neben Forschung und Lehre<br />

noch weitere Aufgaben: „Man kümmert sich viel darum,<br />

zusätzliches Budget für Projekte und Personal<br />

einzufahren“, erklärt Rothstein. „Man kann ja immer<br />

wieder davon lesen, wie gut oder wie schlecht<br />

die Universitäten finanziert werden. Das ist ja etwas,<br />

das allgemein auf das Bildungswesen zutrifft.“<br />

Der gängige Weg, um das Budget aufzustocken, geht<br />

über das Anwerben von Drittmittel. Das sind Gelder,<br />

die von Privatunternehmen oder Wissenschaftsstiftungen<br />

gestellt werden. Diese Drittmittel werden in<br />

der Regel für bestimmte Forschungsprojekte beantragt<br />

und sind dann auch an diese gebunden. Gebraucht<br />

werden sie zum Beispiel für die Einstellung<br />

zusätzlicher Hilfskräfte, die Anschaffung von Arbeitsmaterialien<br />

wie Computer oder Bücher und sonstigen<br />

Aufwendungen. Je mehr erfolgreiche Projekte<br />

ein Institut umsetzen kann, desto höher ist das Prestige<br />

und das fällt auch auf die Uni zurück. Man kann<br />

sich also ausmalen, welchen Stellenwert das Anwerben<br />

von Drittmitteln in der universitären Welt hat.<br />

Lehre darf nicht<br />

abgewälzt werden<br />

Entsprechend ist für Björn Rothstein der größte Stolperstein<br />

für gute Lehre mangelnde Zeit. Gut 30 bis<br />

50 Prozent der Arbeitszeit eines Hochschulprofessors<br />

fließt nach seiner Schätzung in die Vorbereitung<br />

und Durchführung der Unterrichtseinheiten sowie in<br />

die abzunehmenden Prüfungsleistungen. „Es kann<br />

aber während eines vollen Semesters noch weiter<br />

nach oben gehen, sodass man zu nichts anderem<br />

mehr kommt.“ Seine Lösung, diesem Problem zu begegnen,<br />

ist naheliegend: „Wir bräuchten viel, viel<br />

mehr Personal. Kleinere Lerngruppen sind auf jeden<br />

Fall von Vorteil.“ Doch auch hier lauert eine Falle:<br />

„Die Lehre darf nicht nur auf externe Lehrbeauftragte<br />

abgewälzt werden, denn die werden unterdurchschnittlich<br />

bezahlt und sind jeweils auf ein Semester<br />

begrenzt. Damit wird beiden Seiten die Planungsmöglichkeit<br />

genommen.“<br />

Darüber hinaus ist die Kombination aus Forschung<br />

und Lehre für ihn ein Erfolgsmodell: „Wir brauchen<br />

nicht nur ausgebildete Lehrer, sondern auch Forscherpersönlichkeiten.<br />

Wenn ich an meine eigenen Hochschullehrer<br />

zurückdenke, dann waren diejenigen, von<br />

denen ich etwas gelernt habe, immer auch sehr, sehr<br />

gute Forscher, die ein Thema, das sie interessiert hat,<br />

für den Unterricht aufbereiten konnten. So hatte man<br />

den Eindruck, dabei zu sein, während eine Studie<br />

konzipiert oder ein Aufsatz geschrieben wird. Im Anschluss<br />

wurden diese dann diskutiert.“ Gerade letzteres<br />

macht seiner Meinung nach gute Hochschullehre<br />

aus: „Dass man sich hierarchielos über<br />

wissenschaftliche Gegenstände verständigt und Theorie,<br />

Empirie, Methode und Diskussion gleichwertig<br />

vermittelt.“<br />

Nicht zuletzt seien bei einer guten Lehrveranstaltung<br />

allerdings auch die Lernenden gefragt: „Wenn wir<br />

als Lehrende versuchen, das Maximale zu geben, erwarten<br />

wir das auch von den Studierenden.“<br />

Lisa Sänger<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

25


INTERVIEW<br />

Die meisten Studierenden kennen<br />

aber ohnehin nur noch das neue System.<br />

Das ist ja noch dramatischer. Die wissen<br />

gar nicht, was ihnen entgeht. Die<br />

alte Kultur des Studierens ist ja quasi<br />

abgeschafft. Der einzige Vorteil ist es,<br />

dass man vielleicht früher fertig wird.<br />

Und wer das Studium nur als Berufsausbildung<br />

sieht, freut sich natürlich.<br />

Foto: Pressefoto<br />

PROF. WALTER KRÄMER<br />

„Ich bin nicht im<br />

Elfenbeinturm gefangen“<br />

Er positioniert sich gerne deutlich – und polarisiert damit: Professor Walter Krämer ist im Ruhrgebiet ein Unikat. Der<br />

66-jährige Statistiker lehrt an der TU Dortmund, privat ist er als Sprachschützer bekannt. Zur Bologna-Reform vertritt er eine<br />

unmissverständliche Haltung.<br />

Herr Krämer, wie sind Sie Professor<br />

der Statistik geworden?<br />

Ich habe sowohl Mathematik als auch<br />

Volkswirtschaftslehre studiert und war<br />

mir schon nach dem Abitur sicher, was<br />

ich später einmal machen wollte. 1974,<br />

während meines Studiums in Mainz,<br />

habe ich dann auf einen Aushang gesehen,<br />

dass es in Dortmund eine Fakultät<br />

für Statistik gibt. Mir war sofort<br />

klar: Da musst du hin. Und was soll ich<br />

sagen: Mittlerweile bin ich seit über 25<br />

Jahren hier – das Beste, was mir passieren<br />

konnte.<br />

Sie sind auf dem <strong>Campus</strong> der TU Dortmund<br />

ein Professor, über den gesprochen<br />

wird – jemand, der auch fakultätsübergreifend<br />

bekannt ist. Wie erklären<br />

Sie sich das?<br />

Ich habe von Anfang an versucht, mich<br />

der Öffentlichkeit und meinen Studierenden<br />

gegenüber verständlich auszudrücken.<br />

Das gelingt nicht jedem. Und<br />

viele wollen es auch nicht. Außerdem<br />

bin ich früh mit manchen Positionen an<br />

die Öffentlichkeit gegangen, habe im<br />

„Spiegel“ publiziert oder auch in der<br />

„Bild“. Beide haben auch Teile je eines<br />

meiner Bücher vorabgedruckt. Manche<br />

Kollegen trauen sich so etwas nicht.<br />

Dass Sie mal anecken, gehört also<br />

dazu.<br />

Als Professor bin ich ja nicht im Elfenbeinturm<br />

gefangen. Das, was man<br />

entdeckt hat, sollte doch zum Allgemeingut<br />

werden. Dann wünsche ich<br />

mir auch ein besseres Image für meine<br />

geliebte Statistik. Dafür tingele ich<br />

sogar durch Schulen, um auf dieses Fach<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Sind Ihre Studierenden denn ähnlich<br />

leidenschaftlich dabei wie Sie?<br />

Es gibt zwei Gruppen: Die einen unterschätzen<br />

das, was sie an mathematischen<br />

Fähigkeiten mitbringen müssen,<br />

und verlieren bald die Lust. Die<br />

anderen wiederum beißen sich durch<br />

und bestehen ausnahmslos. Das freut<br />

mich natürlich sehr.<br />

Welche gravierenden Veränderungen<br />

haben Sie in 27 Jahren als Professor<br />

miterlebt?<br />

Die Bologna-Reform ist aus meiner Sicht<br />

ein Desaster. Ich halte meine Vorlesungen<br />

wie immer, aber für die Studierenden<br />

ist vieles schlechter geworden, sie<br />

sind die Leidtragenden. Ich selbst habe<br />

mir den Luxus gegönnt, 16 Semester<br />

zu studieren und viele fachfremde<br />

Vorlesungen zu besuchen – mittlerweile<br />

unmöglich. Das alte Studentenleben,<br />

wie ich es noch genossen habe, ist heute<br />

sozusagen verboten.<br />

Aber das Rad lässt sich kaum noch<br />

zurückdrehen.<br />

Doch. Was man einführt, kann man<br />

auch wieder abschaffen.<br />

Und wie soll das funktionieren?<br />

Indem die alten Studienordnungen<br />

wieder eingeführt werden. Das ist<br />

gar nicht so schwierig. Dafür braucht<br />

man etwas Mut, der leider fehlt. Viele<br />

ducken sich weg.<br />

Wie nehmen Sie die Kommunikation<br />

unter den Studierenden wahr? Immerhin<br />

leiten Sie den „Verein deutsche<br />

Sprache“.<br />

Ich bin selten dabei, wenn die sich untereinander<br />

unterhalten. Dass Leute Anfang<br />

20 im Vergleich zu älteren Menschen<br />

anders sprechen, ist vollkommen<br />

natürlich. Auch eine Veränderung der<br />

Sprache ist ganz normal. Dagegen<br />

stemme ich mich gar nicht.<br />

Sondern?<br />

Ich ärgere mich über den schlampigen<br />

Umgang mit unserer Sprache, über Leute,<br />

die sie mit Füßen treten.<br />

Können Sie ein konkretes Beispiel<br />

nennen?<br />

Nehmen sie das „Event“. Ich gehe zu<br />

einer Kirmes, einem Radrennen oder<br />

einer Hochzeit – aber nicht zu einem<br />

Event. Mich stört, dass ein solcher Begriff<br />

ein ganzes Wortfeld plattwalzt und<br />

viele schönere und präzisere deutsche<br />

Wörter quasi unterpflügt.<br />

Das gibt es mittlerweile ja selbst an<br />

der Uni. Die „Food Fakultät“ an der<br />

TU ist nur ein Beispiel…<br />

Da werde ich mir nie ein Brötchen kaufen.<br />

Diesen Leuten fehlt das Selbstwertgefühl.<br />

Sie flüchten aus dem Deutschen<br />

heraus, hinein ins Angeber-Englisch. In<br />

anderen Ländern gibt es das so nicht.<br />

Diese Schleimerhaltung – Entschuldigung<br />

– macht mich ganz krank.<br />

Aber manchmal verwenden Sie doch<br />

sicher auch Anglizismen, oder?<br />

Haufenweise. Ich bin doch kein Fremdwortfresser,<br />

ich habe nichts gegen hilfreiche<br />

Ergänzungen aus anderen Sprachen<br />

und keinerlei Berührungsängste.<br />

Aber schöne, eingeführte deutsche<br />

Wörter durch billige Anglizismen zu verdrängen,<br />

ist etwas anderes. Dass die<br />

Studierenden bei mir besonders darauf<br />

achten, ist doch klar.<br />

Philipp Rentsch<br />

26 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


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DORTMUND<br />

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04.<strong>02</strong>.17 DORTMUND<br />

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20.-22.10.15 KÖLN<br />

25.10.16 SIEGEN<br />

26.10.16 DUISBURG<br />

15.12.16 MÜNSTER<br />

21.11.15 BOCHUM<br />

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INTERVIEW<br />

PSYCHOLOGISCHE BERATUNG<br />

Es herrscht viel Druck im Studium<br />

Es hat sich etwas verändert: Nachts ist<br />

an Schlaf nicht zu denken, obwohl<br />

tagsüber die Augen zufallen. Konzentration?<br />

Morgen vielleicht. Zeit, um mit<br />

der Freundin einen Kaffee zu trinken?<br />

Wie denn, bei der vielen Arbeit? Oft sind<br />

Freunde und Familie die ersten, die merken,<br />

dass etwas nicht stimmt. Und auf<br />

die sollte man hören, sagt Anna Felling.<br />

Die Diplom-Psychologin arbeitet in der<br />

Sozialen und Psychologischen Beratung<br />

des Studierendenwerks der Uni<br />

Duisburg-Essen und merkt deutlich: Es<br />

herrscht viel Druck.<br />

Muss ich direkt zum Psychologen, wenn ich vor einer Klausur<br />

zwei Nächte lang nicht einschlafen konnte?<br />

Nein, dann muss man nicht direkt zum Psychologen. Aufregung<br />

ist vor Klausuren völlig normal. Wenn es allerdings<br />

immer öfter passiert, dass man nicht einschlafen kann oder<br />

man immer mehr Angst vor Prüfungen bekommt, kann es<br />

hilfreich sein, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Es kann<br />

helfen, mit einem Außenstehenden zu sprechen und zusammen<br />

Lösungsstrategien zu entwickeln, wie es einem<br />

wieder besser gehen kann. Der Klassiker sind Abschlussarbeiten.<br />

Da stecken Studierende oft an einer Stelle fest und<br />

schaffen es nicht mehr, sich zu motivieren. Der Abgabetermin<br />

rückt immer näher und der Druck nimmt zu. Um aus<br />

diesem Strudel rauszukommen, reichen manchmal sogar<br />

ein oder zwei Beratungsgespräche.<br />

Immer mehr Studierende kommen in Ihre Sprechstunden.<br />

Das Angebot an den Unis wird ständig erweitert und<br />

die Krankenkassen schlagen sogar Alarm. Haben die Studierenden<br />

heute immer mehr Stress?<br />

Meiner Meinung nach steigt die Nachfrage aus zwei Gründen.<br />

Zum einen hat sich das Bild der Psychologie gewandelt.<br />

Hilfe suchen ist gedanklich nicht mehr direkt mit Psychiatrie<br />

und Klinikaufenthalten verbunden. Die Hemmschwelle<br />

ist gesunken und es wird offener darüber gesprochen.<br />

Oft kennt man sogar jemanden, der bereits eine Beratung<br />

in Anspruch genommen hat. Andererseits herrscht aber auch<br />

viel Druck im Studium: Das nehmen wir hier in der Beratung<br />

deutlich war – vor allem Abschlussdruck und Schwierigkeiten,<br />

sich zu finanzieren, wenn das BAföG ausläuft. Im<br />

Regelfall müssen Studierende zum Beispiel nach vier Se-<br />

mestern etwa 120 Credit Points nachweisen, um weiter BAföG<br />

zu erhalten. Um sich mit einem Nebenjob komplett zu finanzieren,<br />

fehlt ihnen die Zeit. Das sorgt für enormen Leistungsdruck<br />

während des gesamten Studiums.<br />

Wann suchen die meisten Studierenden Hilfe?<br />

Der Beratungsbedarf nimmt bei uns phasenweise zu: Kurz<br />

vor Semesterbeginn, wenn eben diese Credits nicht erreicht<br />

wurden. Oft werden gute Vorsätze für das neue Semester<br />

gefasst und unterstützend das Beratungsangebot aufgesucht.<br />

Vor und nach den Prüfungsphasen steigt die Nachfrage<br />

ebenfalls oder in der Vorweihnachtszeit. In der Prüfungszeit<br />

selbst ist es eher ruhig.<br />

Aber sollten Studierende nicht gerade in der Prüfungszeit<br />

viel Stress haben und Hilfe brauchen?<br />

Ja, den Stress haben sie, aber während dieser Zeit geht es<br />

oft nur ums Lernen, Lernen und Lernen. Erst nach der Prüfung<br />

kommt dann vieles hoch, was man verdrängt hat. Erschöpfung<br />

macht sich breit und manchmal stellt sich die<br />

Frage, wie soll ich das weiterhin schaffen? Wie soll ich dem<br />

Druck Stand halten? Oder Studierende kommen vorher, um<br />

Tipps zu bekommen, vor allem, wenn es schon der zweite<br />

oder dritte Prüfungsversuch ist. In der Vorweihnachtszeit<br />

kommen Studienanfänger, die die Wahl ihres Faches in Frage<br />

stellen. Es ist super, dass sie damit so früh zu uns kommen.<br />

Wichtig ist aber, zu wissen: Man muss nicht immer<br />

ein klar definiertes Problem haben, um eine Beratung aufzusuchen.<br />

Manchmal weiß man ja selbst nicht, was los ist.<br />

Das können unterbewusste Zukunftsängste oder einfach<br />

Überforderung wegen des anstrengenden Nebenjobs und<br />

einer schwierigen Klausur sein.<br />

Orte & Ansprechpartner<br />

Uni Duisburg-Essen: Auf studentenwerk.essen-duisburg.de/beratung/psychologische-beratung<br />

kann man sich direkt an einen Berater oder eine Beraterin wenden und per E-Mail einen<br />

ersten Gesprächstermin vereinbaren. Oder man fragt direkt vor Ort, ob ein Termin frei<br />

ist: Reckhammerweg 1, 1. Etage (<strong>Campus</strong> Essen) / Mülheimer Straße 2<strong>02</strong>, 1. Etage (<strong>Campus</strong><br />

Duisburg)<br />

Ruhr-Uni Bochum: Alle Infos findet man auf rub.de/studium/beratung/psychologische-beratung.<br />

Einen Termin für’s Erstgespräch kann man nur persönlich im Sekretariat vereinbaren: Mo,<br />

Mi, Do, Fr, je 10–12 Uhr im Studierenden Service Center, Ebene 1 in Raum 109.<br />

TU Dortmund: Offene Sprechstunden sind Di+Fr, 10–11.30 Uhr und Do, 13–14.30 Uhr. Bei<br />

Ankunft lässt man sich im Foyer der zentralen Studienberatung (Emil-Figge-Str. 61) eine Wartenummer<br />

geben. Telefonische Erstberatung: Mo, 13–13.30 Uhr + Mi, 8.30–9 Uhr unter<br />

(<strong>02</strong>31) 755 5050. Einen persönlichen Gesprächstermin kann man per Mail an psychologische-beratung@tu-dortmund.de<br />

ausmachen.<br />

Diplom-Psychologin<br />

Anna Felling<br />

Foto: Uni Duisburg-Essen<br />

28 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


SERVICE<br />

Photographee.eu - Fotolia.com<br />

WICHTIGE TIPPS:<br />

Nicht alles auf einmal<br />

Es muss nicht immer direkt eine Beratung sein, wenn etwas nicht stimmt. Die Expertin Anna Felling gibt Tipps, was man selbst gegen Überbelastung beim Lernen tun<br />

kann.<br />

Strukturieren:<br />

Jeder lernt anders. Es hilft, zunächst darauf zu achten,<br />

wann man am fittesten ist. Bin ich morgens konzentrierter<br />

oder habe ich abends mehr Lust? Welche<br />

Lernmethode liegt mir? Wie sieht mein Lernumfeld<br />

aus? In der vollen WG am Küchentisch zu sitzen, das<br />

Smartphone griffbereit, ist für die Konzentration nur<br />

bedingt gut. Am besten lernt man an wechselnden<br />

Orten und dort, wo es wenig Außenreize gibt. Und<br />

der wichtigste Tipp: Nicht den ganzen Berg auf einmal<br />

besteigen wollen, sondern den Stoff in Etappen<br />

aufteilen. Also einen Lernplan entwickeln: zum Beispiel<br />

erst für die Klausur in zwei Wochen lernen und<br />

danach erst für die Prüfung in vier Wochen.<br />

Zuhören:<br />

Oft merkt das Umfeld als erstes, dass man sich verändert<br />

hat. Sätze, wie „Du hast ja gar keine Zeit mehr“<br />

oder „Du siehst immer so müde aus“ können erste<br />

Hinweise darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Freunde,<br />

Partner und die Familie haben da oft ein feines<br />

Gespür. Dann sollte man seine Situation reflektieren.<br />

Reden:<br />

Manchmal reicht es, mit Kommilitonen zu reden, um<br />

den Druck aus der Situation zu nehmen. Die haben<br />

mit den gleichen Problemen zu kämpfen und somit<br />

vielleicht Tipps, wie sie damit umgehen. Man kann<br />

sich so auch klarmachen, dass man nicht der Einzige<br />

ist, der an dem Berg aus Arbeit verzweifelt. Auch Dozenten<br />

und Tutoren können bei der Entscheidung helfen,<br />

ob ein anderes Lernverhalten oder eine Beratung<br />

sinnvoll sind.<br />

Entspannen und Belohnen:<br />

In heißen Lern- und Schreibphasen sollte es genug<br />

Ausgleich geben. Sport ist super, aber auch Pausen<br />

sind wichtig. Denn je gestresster man ist, desto mehr<br />

sinkt die Leistungskurve. Das heißt, Arbeit und Erholung<br />

sollten sich unbedingt die Waage halten. Ist eine<br />

wichtige Lernetappe oder Prüfung geschafft, nicht<br />

einfach abhaken und auf die nächste Herausforderung<br />

gucken. Dann kann man sich ruhig selbst mal<br />

auf die Schulter klopfen und zum Beispiel ein Eis essen<br />

gehen.<br />

Irmine Skelnik<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

29


SERVICE<br />

drubig-photo - Fotolia.com<br />

SEMESTERTICKET, SOZIALBEITRAG, BAFÖG<br />

Das ändert sich zum neuen Semester<br />

Semesterticket: Die Preiserhöhung kommt<br />

Eine außerordentliche Preiserhöhung des monatlichen<br />

Semesterticket-Beitrags um 3,80 Euro, gestaffelt<br />

über fünf Semester – diese Ankündigung sorgte bei<br />

der Studierendenschaft an Rhein und Ruhr zuletzt<br />

für ordentlich Proteste. Die ASten (Allgemeine Studierendenausschüsse)<br />

drohten mit einem geschlossenen<br />

Ausstieg aus dem Vertrag mit dem Verkehrsbund<br />

Rhein-Ruhr (VRR), der zuckte daraufhin nur gelangweilt<br />

mit den Schultern: „Wir haben es in NRW<br />

mit klassischen Pendlerunis zu tun, viele Studierende<br />

müssten sich entsprechend ein Ticket zum Normaltarif<br />

kaufen“, sagte uns VRR-Sprecherin Sabine<br />

Tkatzik auf Nachfrage. Normaltarif heißt: es würde<br />

deutlich teurer als mit Studi-Ticket. Die Taktik des<br />

VRR ging auf und das ungleiche Tauziehen hatte ziemlich<br />

schnell ein Ende: In Urabstimmungen sprach sich<br />

an allen großen Unis der Region trotz Preissteigerung<br />

eine überwältigende Mehrheit der Studierenden<br />

für den Erhalt des Tickets aus.<br />

Warum die Erhöhung?<br />

Begründet hat der VRR die Erhöhung mit der Öffnungsklausel.<br />

Diese befreit das Land NRW von der<br />

Pflicht, günstigere Ticketpreise für Schüler, Studenten<br />

und Auszubildende jeweils mit einer entsprechenden<br />

Ersatzleistung auszugleichen. Stattdessen bekommen<br />

die Verkehrsbetriebe einen pauschalen Betrag,<br />

mit dem sie alle Vergünstigungen eigenverantwortlich<br />

finanzieren müssen. Bei außerordentlichen Preiserhöhungen<br />

sei mithilfe dieses Pauschalbetrages das<br />

Semesterticket bisher als einziges verschont geblieben.<br />

Nun sei aber von der Politik gefordert, dass eine<br />

solche Erhöhung auch mal das Studi-Ticket treffen<br />

müsse. Warum außerordentliche Erhöhungen überhaupt<br />

notwendig sind, erläutert der VRR allerdings<br />

nicht, denn gestiegene Kosten und inflationsbedingte<br />

Schwankungen werden zusätzlich mit jährlichen<br />

Preisanpassungen zwischen zwei und vier Prozent<br />

abgefangen.<br />

Das ändert sich konkret<br />

Zum Wintersemester 2015/16 steigt der Preis für das<br />

VRR-Ticket von 114,36 Euro auf 126,36 Euro. Zusätzlich<br />

werden nach wie vor 48,10 Euro für das NRW-<br />

Ticket fällig – macht insgesamt 174,46 Euro für die<br />

rundum Mobilität in NRW.<br />

Leistungen des Semestertickets<br />

im Überblick<br />

Freie Fahrt in ganz NRW<br />

Mitnahme eines Fahrrads<br />

Mitnahme einer Person ab 19 Uhr,<br />

am Wochenende und an Feiertagen<br />

im VRR-Gebiet<br />

Kostenerstattung bei Verspätung<br />

• bis zu 25 Euro zwischen 5 und 20 Uhr<br />

• bis zu 50 Euro zwischen 20 und 5 Uhr<br />

Teurer als bisher: Der Sozialbeitrag<br />

der Ruhr-Universität Bochum<br />

105 Euro, statt wie bisher 95 Euro, beträgt der AKA-<br />

FÖ-Anteil des Semesterbeitrages ab dem Wintersemester<br />

2015/16. Betroffen sind neben der RUB auch<br />

die Bochumer Fachhochschulen und die Westfälische<br />

Hochschule in Gelsenkirchen, Recklinghausen und<br />

Bocholt. Schuld an der Erhöhung ist laut dem Studierendenwerk<br />

in Bochum (AKAFÖ) das Land NRW:<br />

Seit Jahren steige die Anzahl der Studierenden und<br />

damit auch die Kosten. Die Landeszuschüsse zum<br />

Etat der Studierendenwerke blieben aber gleich, heißt<br />

es in einer Stellungnahme. Unterm Strich habe man<br />

damit jährlich weniger Geld zur Verfügung.<br />

Was macht das AKAFÖ eigentlich?<br />

Das AKAFÖ kümmert sich um sämtliche Belange, die<br />

bei Studierenden rund um den Unialltag herum anfallen.<br />

Es betreibt beispielsweise die Mensen und Cafeterien<br />

der Unis und Fachhochschulen. Auch einige<br />

Studentenwohnheime werden vom AKAFÖ verwaltet<br />

und vermietet. Der dritte große Aufgabenbereich<br />

ist die Finanzierung: Das Förderwerk kümmert<br />

sich um die Verwaltung des BAföG und ist Ansprechpartner<br />

bei Studienkrediten. Schließlich fallen noch<br />

Kinderbetreuung, Sozialberatung, die Förderung von<br />

Studierenden mit Behinderung und die studentischer<br />

Kulturarbeit in den Zuständigkeitsbereich. Insgesamt<br />

gibt das AKAFÖ Bochum an, derzeit für rund 65 000<br />

Studierende zuständig zu sein.<br />

30 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Wie setzt sich der Sozialbeitrag zusammen?<br />

Der Sozialbeitrag beinhaltet in der Regel den Beitrag<br />

fürs AKAFÖ, für den AStA (die gewählte Vertretung<br />

der Studierenden) und für das Semesterticket.<br />

An der Ruhr-Universität Bochum beträgt der Sozialbeitrag<br />

zum aktuellen Wintersemester 295,28 Euro.<br />

Davon gehen 105 Euro an das AKAFÖ, 15,82 Euro<br />

an den AStA und 174,46 Euro werden für das NRW-<br />

Semesterticket verbucht.<br />

Sozialbeiträge 2015/16<br />

der großen Drei im Ruhrgebiet<br />

Ruhr-Universität Bochum: 295,28 Euro<br />

TU Dortmund: 254,81 Euro<br />

Universität Duisburg-Essen: 282,46 Euro<br />

BAföG: Freibeträge und Sätze steigen<br />

Bei all den Erhöhungen gibt es auch gute Nachrichten<br />

für einige Studi-Portemonnaies zu vermelden:<br />

Zwar noch nicht in diesem, aber zum Wintersemester<br />

2016/17 steigen die Einkommensfreibeträge der<br />

Eltern um sieben Prozent. Das bedeutet zum einen,<br />

dass mehr Studierende BAföG-berechtigt sein dürften,<br />

zum anderen steigen die zugestandenen Sätze.<br />

Auch wer bisher kein BAföG bekommen hat, sollte<br />

also 2016 sein Glück nochmals versuchen. Ebenfalls<br />

um sieben Prozent erhöht werden die allgemeinen<br />

Bedarfssätze des BAföG. Zusätzlich steigt der Anteil<br />

des Wohngeldes von 224 Euro auf 250 Euro, um<br />

gestiegenen Mietkosten Rechnung zu tragen. Studierende,<br />

die nicht mehr zu Hause wohnen, können<br />

damit insgesamt bis zu 735 Euro Förderung erhalten<br />

(bisher: 670 Euro).<br />

Änderungen gibt es dann auch bei den Freibeträgen<br />

für arbeitende Studis: Wurde bisher der Nebenjob<br />

ab 400 Euro Einkommen anteilig berechnet, können<br />

nun bis zu 450 Euro dazuverdient werden. Studierende<br />

mit Kind bekommen ab dem Wintersemester<br />

2016 pro Kind 130 Euro zusätzlich, bisher waren es<br />

113 Euro für das erste und 85 Euro für das zweite<br />

Kind.<br />

Das ändert sich noch 2015<br />

Einige Lücken werden bereits dieses Jahr geschlossen.<br />

Erstmals kann eine kurze Wartezeit zwischen<br />

Bachelor und Master mit BAföG überbrückt werden.<br />

Bei vorläufiger Zulassung zum Master werden die<br />

Zahlungen dann um bis zu zwei Monate verlängert.<br />

Kommt es bei einem Erstantrag zu längeren Verzögerungen<br />

aufgrund von erhöhten Bearbeitungszeiten,<br />

kann außerdem ein Abschlag von bis zu 80 Prozent<br />

der voraussichtlichen Förderung beantragt werden.<br />

Generell wird aber geraten, Anträge so früh wie<br />

möglich einzureichen und sich an die empfohlenen<br />

Zeiten des jeweiligen BAföG-Amts zu halten.<br />

Auch ausländische Studierende haben nun die Möglichkeit,<br />

schneller BAföG zu erhalten. Dafür müssen<br />

sie 15 Monate am Stück in Deutschland leben. Bisher<br />

waren es vier Jahre.<br />

Lisa Sänger<br />

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POPSTAR<br />

Und 100 000 hören zu<br />

„Keiner von uns konnte spielen“, erinnert sich Campino, Sänger der Toten Hosen, an das Jahr 1982. „Andi hatte nur zwei Saiten auf dem Bass und das Schlagzeug hatte<br />

keine Toms.“ Klingt nicht gerade wie ein Bilderbuchstart in die Musiker-Karriere. Geht das überhaupt? Wie wird man eigentlich Popstar, so ganz offiziell?<br />

Man kann das Ganze natürlich strukturiert angehen.<br />

In NRW gibt es verschiedene Institute und Akademien,<br />

die eine Ausbildung zum Pop-Musiker anbieten. Aber<br />

taugen die Angebote, um zum nächsten Stern am<br />

Pop-Himmel zu werden?<br />

Das Institut für Populäre Musik an der Folkwang Universität<br />

der Künste, gegründet im Dezember 2013,<br />

bietet am Institut in Bochum den Masterstudiengang<br />

„Populäre Musik“ an. „Im Fokus steht das Schaffen<br />

von Popmusik als eigenständige Kunstform“, schreibt<br />

die Folkwang Uni, „das Masterstudium ist ein Projektstudium.“<br />

Heißt: Künstlerische Tätigkeit steht im<br />

Zentrum des Studiums. Die Grundlagen werden vorausgesetzt,<br />

das Angebot richtet sich an bereits fertig<br />

ausgebildete oder professionell agierende Künstler.<br />

Vier Semester dauert der Studiengang, einen Bachelor<br />

muss man mitbringen, zudem gibt es eine Eignungsprüfung.<br />

Bekannte Gesichter helfen. Leiter des Folkwang Instituts<br />

für Populäre Musik in Bochum ist jemand, der<br />

zu den erfahrenen Akteuren im Sektor Musik gehört:<br />

Hans Nieswandt ist Autor, Journalist und Musikproduzent<br />

(u.a. Album „Lazer Muzik“). Er bestimmt<br />

die konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

des Instituts. Die Kosten<br />

für den Studiengang liegen bei<br />

knapp 300 Euro pro Semester; die<br />

Folkwang Universität ist eine staatliche<br />

Kunsthochschule für Musik,<br />

Theater, Tanz und Gestaltung.<br />

der anderen Seite: Hochschulen, Akademien, Seminare.<br />

Dozenten, die auch erklären müssen, was sie<br />

selbst vom großen Ruhm abgehalten hat. Eignungsprüfungen,<br />

Studiengebühren, Austausch mit Gleichgesinnten,<br />

viel Lernen von erfahrenen Dozenten.<br />

Professor Holger Noltze ist einer, der sich sowohl in<br />

der Musik als auch im Musik-Business auskennt. Noltze<br />

ist Professor am Institut für Musik und Musikwissenschaft<br />

an der TU Dortmund, er hat den Studiengang<br />

Musikjournalismus aufgebaut. „Studiengänge<br />

verbessern die Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, sagt<br />

Noltze, „sind aber keine Garantie. Und der Kontakt<br />

zu Stars wird auch eher selten Teil des Angebots sein.<br />

Das Angebot ‚Werde Popstar‘ halte ich für unseriös.“<br />

Mythen, Träume und Sehnsüchte<br />

Man kann den Toten Hosen viel vorwerfen, aber nicht,<br />

ihren heutigen Status als bestbezahlte Lieblings-<br />

Punks des bundesrepublikanischen Mittelstandes von<br />

langer Hand geplant zu haben. Weder mit Seminaren<br />

noch ohne. Ihr Weg war die Straße. 1982 hieß es:<br />

für kleine Eintrittspreise vor kleinem Publikum spielen,<br />

„und was sie genau wollen, wissen sie eigentlich<br />

nicht, sonst wären sie auch keine Toten Hosen“, hieß<br />

es damals in einer Bandinfo. 1982 bedeutete für die<br />

Hosen vor allem: kaputte Anlagen, keine Gage, keine<br />

Schlafplätze, absolutes Chaos. „Dennoch hatte die<br />

Urformation und wohl auch meistens ihr Publikum<br />

viel Spaß. Manchmal sogar während der Konzerte“,<br />

verrät die Hosen-Chronik.<br />

Die Toten Hosen über ihre Anfänge:<br />

„Dennoch hatte die Urformation und wohl auch meistens ihr Publikum viel Spaß.<br />

Manchmal sogar während der Konzerte.“<br />

Private Unis sind teuer<br />

Anders sieht das bei Angeboten aus der<br />

Privatwirtschaft aus. Die Akademie Deutsche<br />

Pop zum Beispiel, mit Standorten<br />

unter anderem in Köln, Berlin und Hamburg,<br />

bietet einzelne Kurse an, etwa<br />

Songwriter, Musiker, Komponist oder Produzent.<br />

Jeder Kurs läuft sechs Monate und<br />

kostet 1998 Euro, es gibt keine Eignungsprüfung.<br />

Als Abschluss gibt’s ein Zertifikat<br />

– keinen wissenschaftlicher Grad wie Diplom<br />

oder Master. Außerhalb der Kurse bietet die Akademie<br />

Deutsche Pop allerdings auch einen Bachelor-Abschluss<br />

an, in Zusammenarbeit mit der University of<br />

West London.<br />

Der Weg zum Popstar-Ruhm scheint also vornehmlich<br />

über zwei Straßen zu führen. Auf der einen Seite:<br />

Proben in der elterlichen Garage, Arsch abspielen<br />

vor zwölf Gelangweilten im Jugendzentrum. Jahrelanges<br />

Sparen, Zweifeln, Instrumente quälen in der<br />

Hoffnung auf Ruhm und Reichtum – und am Ende<br />

droht vielleicht doch der einzige Ausweg, in einer Coverband<br />

auf Dorffesten sein Geld zu verdienen. Auf<br />

32 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


MAI 2015<br />

„Um Popstars ranken sich so viele Mythen, Träume und Sehnsüchte“, sagt<br />

Noltze, „aber das sind zwei Welten: Ich kann noch so gut am Instrument<br />

sein, ich werde nicht Prince. Was der Kapitalismus uns suggeriert, nämlich:<br />

,Du kannst ein Star sein’, das geht einfach nicht. Aber ohne Ausbildung und<br />

technisches Wissen geht’s auch nicht.“<br />

Heißt: Es gibt keinen Königsweg, um Popstar zu werden. Auf 1000 Menschen,<br />

die das probieren, egal ob über die Straße oder die Akademie, kommen<br />

999, die auf dem Weg dann doch Kellner, Verwaltungsfachangestellte,<br />

Coverband-Musiker oder ganz einfach Mama oder Papa werden. „Viele<br />

haben am Anfang die Idee, sie stehen oben auf einer Bühne und 100 000<br />

hören zu“, sagt Noltze. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass solche Karrieren<br />

klappen. Aber der Markt ist eben nicht sehr groß, und es gibt keinen Mangel<br />

an guten Pianisten, Gitarristen, Sängern.“<br />

Das Geheimnis um den Durchbruch<br />

Der Durchbruch für die Toten Hosen kam nicht per Zertifikat oder Bachelor-Abschluss,<br />

sondern mit ihrem ersten Album „Opel-Gang“. Bis<br />

dahin war jeder der Hosen Autodidakt, sie hatten sich das Spielen<br />

selbst beigebracht. Auch für Deichkind war ein musikalisches Werk<br />

der Eintritt in die Bedeutsamkeit – der Titel „Bon Voyage“ mit der<br />

Rapperin Nina. Der Sänger und Songwriter Xavier Naidoo dagegen<br />

fing als Backgroundsänger für das Rödelheim Hartreim Projekt<br />

an, heute füllen seine Konzerte riesige Hallen. Vielleicht<br />

ist die Gemeinsamkeit aller erfolgreichen Künstler zusätzlich<br />

zum Talent eine Art von künstlerischer Substanz. Eine Idee,<br />

ein Alleinstellungsmerkmal, eine eigene Nische.<br />

Kostenlos - K 26157<br />

Hass<br />

Gernot Hassknecht<br />

OKTOBER 2015<br />

Kostenlos - K 26157<br />

SEPTEMBER 2015<br />

Angst<br />

Adam Angst<br />

„Fack Ju Göhte“-Star<br />

Jella Haase<br />

im Interview<br />

Theater im Ruhrgebiet<br />

Spielzeitbeginn<br />

Sufjan Stevens<br />

Live in Essen<br />

Ruthe, Sauer, Flix<br />

Ausstellung in Oberhausen<br />

Rebellion<br />

RebellComedy mit Pu<br />

Kostenlos - K 26157 NBDO<br />

REGIONALTEIL BOCHUM<br />

„Es gibt einen Hunger nach Content“, sagt Prof. Noltze,<br />

„und viele Ausbildungen sind auf den technischen Sektor<br />

beschränkt. Man braucht aber auch eine Idee für<br />

den Inhalt.“ Doch künstlerische Substanz ist nicht alles,<br />

die Idee muss auch den Nerv der Zeit und den<br />

des Publikums treffen, dazu braucht der Künstler ein<br />

medienwirksames Auftreten, sonst bleibt nur die Laufbahn<br />

als populärmusikalische Eintagsfliege mit überschaubarem<br />

Erfolg. Apropos, erinnert sich noch jemand an den Gewinner von „Deutschland<br />

sucht den Superstar“ 2012?<br />

Tim Müßle<br />

musikjournalismus.tu-dortmund.de<br />

deutsche-pop.de<br />

folkwang-uni.de<br />

Flüchtlinge<br />

Herzliches Willkommen!<br />

Fußballmuseum<br />

Feierliche Eröffnung!<br />

Aus- & Weiterbildung<br />

Großes Special!<br />

Wundertüte für Große.<br />

Jeden Monat frisch gedruckt bei dir um die Ecke.<br />

Rund um die Uhr alle Termine & Tipps im Netz.<br />

Immer gratis. <strong>coolibri</strong>.de<br />

Foto: Paul Ripke<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

33


SERVICE<br />

Foto: underdogstudios - Fotolia.com<br />

TIPPS ZUM SCHNELLEN SCHEITERN<br />

So erstickt jede<br />

Karriere im Keim<br />

Wie versägt man am besten das Vorstellungsgespräch? Das Handy klingelt – und der Bewerber geht auch noch<br />

ran. Gibt’s nicht? Gibt’s wohl. <strong>coolibri</strong> verrät die perfekte Checkliste, um bei der Bewerbung, im Vorstellungsgespräch<br />

und in der ersten Woche im Job möglichst dramatisch zu scheitern.<br />

Moment, der Anruf<br />

könnte wichtig sein<br />

Ganz wichtig für diejenigen, die in ihrem<br />

neuen Job so schnell wie möglich<br />

die Kündigung haben wollen: Das<br />

Handy. Immer in der Hand! Wenn das<br />

partout nicht geht, dann wenigstens<br />

griffbereit halten. Und drangehen. Spätestens<br />

nach dem zweiten Klingeln. Egal,<br />

ob gerade ein Kunde eine Beratung<br />

will oder der Chef um die wichtige Akte<br />

gebeten hat. Das Handy gehört zu<br />

den zuverlässigsten Stolpersteinen für<br />

Berufseinsteiger überhaupt, erst recht<br />

für angehende Dachdecker. Daddeln,<br />

Tippen, Wischen: Auf die Checkliste<br />

des Scheiterns damit! „Die Abhängigkeit<br />

vom Handy, die Daddelei, ist völlig<br />

tabu”, sagt Alexandra Brnicanin, die<br />

für die Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Mittleres Ruhrgebiet arbeitet und<br />

Ausbildungsplätze vermittelt. „Das<br />

Handy am Arbeitsplatz nervt total. Das<br />

kriegt der Arbeitgeber auch mit.”<br />

Handyklingeln ist quasi das Blitz-Aus<br />

im Vorstellungsgespräch. Danke,<br />

tschüss, wir melden uns – indem wir<br />

die Bewerbungsunterlagen<br />

inklusive Standard-Absage<br />

zurückschicken.<br />

Auch Christine Bömken kennt das<br />

Handyklingeln, nicht nur am Arbeitsplatz,<br />

sondern sogar im Bewerber-Interview.<br />

„Und dann auch noch rangehen”,<br />

sagt sie, „das ist keine gute Idee,<br />

genauso wie das direkte Duzen”. Bömken<br />

arbeitet bei einem der größten Industrie-Arbeitgeber<br />

der Region,<br />

bei Evonik, in den Bereichen<br />

Personalentwicklung<br />

und Arbeitgeber-<br />

Branding.<br />

Das Essener Unternehmen gehört zu<br />

den weltweit führenden Firmen der Spezialchemie<br />

und stellt unter anderem Produkte<br />

her, die in der Kosmetikbranche<br />

benutzt werden; hinzu kommen Lacke,<br />

Farben, Etiketten, Kunststoffe, und, und,<br />

und. Mitten in Essen steht das Evonik-<br />

Werk an der Goldschmidtstraße, der<br />

größte Industriebetrieb der Stadt, mit<br />

über 1400 Mitarbeitern - und 110 Azubis<br />

in insgesamt zwölf Ausbildungsberufen,<br />

darunter Chemikanten, Chemielaboranten,<br />

Industriekaufleute. Sogar<br />

eine Ausbildung zum Koch hat der Chemiestandort<br />

schon mal angeboten. 30<br />

bis 35 neue Azubis bekommt der<br />

Standort pro Jahr.<br />

Hans Kreul arbeitet im Evonik-Werk an<br />

der Goldschmidtstraße im Bereich<br />

Standortkommunikation und er weiß,<br />

Foto: Evonik<br />

Aufmerksam und freundlich:<br />

So macht man sich Freunde im Job.<br />

34 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


wie vielfältig die Fallstricke für Azubis<br />

sind. „Es gibt Leute”, beschreibt Kreul<br />

ein Bewerbungsgespräch, „die wirklich<br />

nicht wissen, was das Unternehmen<br />

überhaupt macht, bei dem sie sich<br />

da bewerben.”<br />

Anschreiben gibt’s<br />

doch genug im Netz<br />

Überhaupt, Bewerbungen: Warum mit<br />

dem Rausgeworfenwerden bis zur ersten<br />

Woche im Job warten, wenn man<br />

es so viel früher vergeigen kann? Spart<br />

allen Beteiligten Zeit und Nerven: „Bewerbungen<br />

sind mein tägliches Brot”,<br />

sagt die Ausbildungsvermittlerin Alexandra<br />

Brnicanin von der IHK Mittleres<br />

Ruhrgebiet. „Ich habe täglich Beratungsgespräche<br />

mit Jugendlichen,<br />

und ich weiß, dass ein Bewerber mehr<br />

ist, als auf dem Papier steht.”<br />

„Wer gar nicht weiß, wie er mit der<br />

Bewerbung beginnen soll”, sagt Brnicanin,<br />

„der sollte sich nach der DIN 5008<br />

richten. Diese legt die Schreib- und Gestaltungsregeln<br />

für Geschäftsbriefe<br />

fest. Das kann ein Vorteil sein, vor allem<br />

im kaufmännischen Bereich”. Ansonsten<br />

gebe es kein Patentrezept für<br />

den Inhalt – Bewerbungsschreiben seien<br />

immer individuell. Um die eigenen<br />

Chancen möglichst früh im Keim zu<br />

ersticken, verbietet es sich natürlich,<br />

einen eigenen Bewerbungstext zu<br />

schreiben, der womöglich noch erklärt,<br />

warum sich der Bewerber für genau<br />

dieses Unternehmen und genau diese<br />

Ausbildung interessiert. Bloß nicht persönlich<br />

werden, ein aus dem Internet<br />

geklautes Standard-Schreiben, bestenfalls<br />

noch mit „Firma Mustermann” im<br />

Briefkopf, garantiert, dass die Bewerbung<br />

so schnell wie möglich aus dem<br />

Stapel in den Papierkorb fliegt. (Checkliste!)<br />

Total verboten: vor der Bewerbung<br />

durch die IHK beraten lassen. Das<br />

ist zwar kostenlos für den Interessenten,<br />

führt aber womöglich zu einer erfolgreichen<br />

Bewerbung.<br />

Verspäten gehört<br />

doch zum guten Ton<br />

Bei dem Thema zählen die Details, deshalb<br />

kommt Folgendes auch noch auf<br />

die Checkliste: Bewerbung möglichst<br />

unvollständig (und zu spät!) abgeben,<br />

Kaffeeringe auf den Zeugnissen, Mappe<br />

mit Fettflecken. Lässt sich das Vorstellungsgespräch<br />

trotz aller Kunst<br />

nicht vermeiden, hilft oft schon dieser<br />

gern genommene Evergreen: „Zu spät<br />

kommen im Bewerbergespräch”, sagt<br />

Brnicanin, „oder zu früh. Fünf Minuten<br />

sind kein Problem, aber 30 Minuten<br />

zu früh sind zu viel. Und die Kleidung<br />

muss zum Job passen. Keine Lackschuhe<br />

für einen technischen Beruf, aber<br />

auch keine Latzhose – sondern ordentlich-gepflegte<br />

Straßenkleidung.”<br />

Der Trend geht zur Online-Bewerbung,<br />

sagt Brnicanin. Per E-Mail öffnen sich<br />

ganz neue Möglichkeiten, um den<br />

Wunschberuf schon im Ansatz zu verfehlen:<br />

„Online-Bewerber neigen dazu,<br />

im Ton laxer zu werden”, beschreibt<br />

die IHK-Ausbildungsvermittlerin, „und<br />

ganz schlimm wird es, wenn man dazu<br />

noch 20 Anhänge packt, die auch<br />

noch ,Scan1’, ,Scan2’ und so weiter<br />

heißen, damit niemand mehr durchblickt.<br />

Mein Tipp: Alles in einem pdf<br />

unterbringen und das mit dem eigenen<br />

Namen benennen.”<br />

Da gibt’s doch das<br />

eine geile Party-Foto<br />

Was das Bewerbungs-Foto angeht: natürlich<br />

bucht man auf keinen Fall ein<br />

Profi-Foto im Studio, denn die paar Euro<br />

sind katastrophal angelegt, wenn es<br />

um die eigene Zukunft geht. Das Geld<br />

investiert man besser in Kaugummi,<br />

denn ein unterbelichtetes Party-Foto<br />

aus Facebook (möglichst mit Girlanden<br />

oder Wurstketten um den Hals des Bewerbers;<br />

Biergläser sind ein hübsches<br />

Extra) tut es auch, also auf die Checkliste<br />

des Scheiterns damit.<br />

Viele große Firmen wie Evonik sind inzwischen<br />

dazu übergegangen, die große<br />

Zahl der Bewerber auf die wenigen<br />

Ausbildungsplätze durch ein mehrstufiges<br />

Beurteilungssystem zu schicken.<br />

Das ist gut, denn da ergeben sich viele<br />

Chancen auf Daneben-Benehmen.<br />

Sieht die Bewerbung trotz aller Bemühungen<br />

vielversprechend aus, folgt ein<br />

Test - und dann erst das Vorstellungsgespräch.<br />

„Wir prüfen schriftlich Allgemeinwissen<br />

und Fachspezifisches”,<br />

sagt Christine Bömken, „und auch die<br />

Motivation. Darauf legen wir Wert. Vor<br />

allem wollen wir wissen, warum die<br />

Bewerber sich genau für diese Ausbildung<br />

interessieren.” Und Noten? Wie<br />

wichtig sind die? Bömken: „Ganz ehrlich?<br />

Wir machen ein Vorab-Screening<br />

– da guckt man auch mal nach Noten.”<br />

Brnicanin relativiert: „Eine Fünf<br />

in Oberstufen-Mathe muss kein Ausschlusskriterium<br />

sein, denn der klassische<br />

Dreisatz ist wichtiger.”<br />

Absprachen sind doch da,<br />

um gebrochen zu werden<br />

Sollte es trotz aller Bemühungen doch<br />

mit dem Job geklappt haben, hilft nur<br />

eins: der große Killer, der grobe Hammer,<br />

die Weltuntergangsmaschine im<br />

Berufsleben, die so gut wie immer funktioniert:<br />

Pünktlichkeit lediglich als Gnadenakt<br />

gegenüber den Mitmenschen<br />

betrachten, immer wieder Absprachen<br />

brechen und Zuverlässigkeit als dreiste<br />

Forderung ablehnen.<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

35


PORTRÄT<br />

AUS DER UNI<br />

IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT<br />

Aber große Freiheit heißt auch große Verantwortung.<br />

Einen durchschnittlich schwierigen 250-Seiten-Roman<br />

übersetzt Anna-Nina in drei Monaten. Das klappt nur<br />

mit gutem Zeitmanagement und Selbstorganisation.<br />

„Wenn du das erste Buch bei einem Verlag verkackst,<br />

kriegst du von dem keinen Auftrag mehr“, erklärt<br />

Anna-Nina. Der innere Schweinehund muss gut erzogen<br />

sein.<br />

Romane vom Englischen ins Deutsche übersetzen –<br />

wenn sie davon erzählt, klingt es, als wäre das schon<br />

immer ihr Traumjob gewesen. Dabei war es Zufall.<br />

Kurz vor dem Abi erzählte ihr eine Mitschülerin, in<br />

Düsseldorf könne man Literaturübersetzen studieren.<br />

Und zufällig hatte sie die passenden Leistungskurse<br />

und die richtigen Noten.<br />

Tieftexttaucher<br />

Im Studium zeigte sich, dass Übersetzen nicht nur<br />

ein Handwerk ist, sondern auch eine Kunst und wie<br />

jede Kunst nur begrenzt lehrbar. Anna-Nina hatte<br />

Glück, sie hatte Talent. Die Uni war für sie ein Versuchslabor,<br />

wo sie sich ausprobieren konnte. Vor allem<br />

aber konnte sie Kontakte knüpfen. Heute ist sie<br />

Stammübersetzerin bei einem der bekanntesten<br />

deutschsprachigen Publikumsverlage und muss nicht<br />

mehr nach Aufträgen fragen. „Das ist ein Riesenglück.<br />

Im Normalfall muss man zu vielen Verlagen<br />

Kontakt halten und an den Türen kratzen.“<br />

Anna-Nina Kroll: „Man braucht viel Sitzfleisch.”<br />

Foto: Christoph Ranft<br />

Reich wird sie mit dem Übersetzen nicht. Dafür kann<br />

nur ein einziger Mensch tiefer in einen Text eintauchen<br />

als sie selbst: der Autor. Einen eigenen Roman<br />

zu schreiben, dazu habe sie keinen Drang, sagt sie.<br />

Denn eigentlich schreibt sie ja schon Bücher. „Du<br />

hast zwar eine Vorlage als Übersetzer, aber du machst<br />

das Kunstwerk nochmal. Es ist auch mein Baby, mein<br />

Text.“ Und wenn sie fertig ist, kann sie ihre Arbeit in<br />

der Hand halten – und jeder kann sie überall<br />

kaufen.<br />

Christoph Ranft<br />

Anna-Ninas Tipps<br />

Das Kunstwerk nochmal machen<br />

Anna-Nina Kroll ist 27 Jahre alt und hat schon sieben Bücher geschrieben. Die Essenerin übersetzt Romane<br />

aus dem Englischen. Wie das geht, hat sie im Studium an der Uni Düsseldorf gelernt – das freiberufliche Arbeiten<br />

dagegen musste sie sich selbst beibringen.<br />

Draußen scheint die Sonne, aber Anna-Nina Kroll<br />

sitzt in Puschen und Wollpulli an ihrem Schreibtisch<br />

und arbeitet. Vor ihr der Laptop, ein großes Glas Wasser<br />

und ein Buch. Die Übersetzung von „A Spinning<br />

Heart“ von Donal Ryan muss fertig werden, in zwei<br />

Wochen ist Deadline. „Als Literaturübersetzerin<br />

braucht man ganz viel Sitzfleisch, Sprachgefühl und<br />

Liebe zur Literatur“, sagt sie und fügt lachend hinzu:<br />

„Und ein bisschen komisch muss man auch sein,<br />

denn man ist ja den ganzen Tag allein.“<br />

36 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16<br />

Freiheit heißt Verantwortung<br />

Wie alle Literaturübersetzer arbeitet die 27-Jährige<br />

freiberuflich. Vor allem am Anfang war die Selbständigkeit<br />

für sie eine Herausforderung. Am schwierigsten<br />

war „die Sache mit der Steuer“ – dafür leistet<br />

sie sich inzwischen eine Steuerberaterin. Aber der<br />

Job hat auch viele Vorteile. Anna-Nina ist froh darüber,<br />

sich morgens nicht in ein Kostüm zwängen zu<br />

müssen, um dann auf hohen Schuhen ins Büro zu<br />

stöckeln. Sie kann arbeiten, wo und wann sie will,<br />

hat niemanden, der ihr sagt, was sie zu tun und zu<br />

lassen hat.<br />

Künstlersozialkasse: Die Sozialversicherung<br />

für alle Künstler und Publizisten. Von den<br />

Beiträgen zahlt der Versicherte nur die Hälfte<br />

und ist damit ähnlich günstig versichert<br />

wie ein Angestellter.<br />

Berufsverbände: organisieren Tagungen und<br />

Fortbildungen, sind berufspolitisch aktiv,<br />

helfen bei Problemen und haben Antworten<br />

auf Fragen VG Wort: Die Gema aller<br />

Schreiberlinge, verwaltet die Tantiemen aus<br />

Zweitverwertungsrechten – einfach anmelden<br />

und auszahlen lassen.<br />

Buchmessen: für Informationen, Austausch<br />

und Netzwerkerei – vorher gucken, mit wem<br />

man sprechen will, und Termine machen<br />

Facebook-Gruppen: für Informationen, Austausch<br />

und Netzwerkerei


Nils Terborg:<br />

„Aufschiebeverhalten ist<br />

sehr gefährlich.“<br />

im Arbeitsalltag ist er nur begrenzt ein Einzelkämpfer:<br />

Weil viele Augen mehr sehen als zwei, trifft er<br />

sich regelmäßig mit anderen Selbstständigen zum<br />

Austausch. Die Suche danach, wie er selbst immer<br />

besser werden kann, macht Nils Spaß: „Das hat was<br />

von einem Rollenspiel, wo man immer stärker wird,<br />

wenn man bessere Gegenstände bekommt.“<br />

Foto: Christoph Ranft<br />

Den Frosch zum Frühstück essen<br />

Als seine erste Geschäftsidee in die Hose ging, fackelte Nils Terborg nicht lange und dachte sich ein neues<br />

Konzept aus. Seit zwei Jahren ist er selbstständiger Beziehungscoach – anders arbeiten will er nicht.<br />

Luftige Hosen aus Guatemala -Fair-Trade und mit einem<br />

Einnäher versehen, über den der Kunde herausfinden<br />

kann, wer genau seine Hose hergestellt hat.<br />

Nils Terborg findet die Geschäftsidee immer noch<br />

gut. Trotzdem ist er bei seinen ersten Gehversuchen<br />

als selbstständiger Unternehmer zunächst auf die Nase<br />

gefallen. Zur Produktion der Hosen ist es nie gekommen.<br />

Zweieinhalb Jahre später ist der Bochumer<br />

sich sicher: „Die Fehler vom Anfang waren eine wichtige<br />

Erfahrung, aus der ich viel lernen konnte.“<br />

Schon während seines Germanistik-Studiums an der<br />

Ruhr-Uni wusste Nils, dass ein Job als Angestellter<br />

für ihn nicht in Frage kommt. Er wollte nicht nur eine<br />

Arbeit, die ihm Spaß macht und Sinn hat – er<br />

wollte Freiheit. Die fand er in der Selbstständigkeit.<br />

Nachdem die erste Idee gefloppt war, rappelte er sich<br />

schnell wieder auf. Nils ist inzwischen seit zwei Jahren<br />

Beziehungscoach. Er berät Personen, die Probleme<br />

in der Partnerschaft haben und Singles, die auf<br />

der Suche sind. Seine Plattform ist das Internet. In<br />

Artikeln, Videos und kostenpflichtigen Online-Kursen<br />

widmet er sich den Fragen des Liebeslebens: vom<br />

ersten Kennenlernen bis hin zur offenen Partnerschaft.<br />

Außerdem schreibt er Bücher zum Thema, die er erfolgreich<br />

online vertreibt.<br />

Idealist und Pragmatiker<br />

Die Selbstständigkeit hat für ihn fast nur Vorteile.<br />

„Als Angestellter müsste ich immer irgendeinen<br />

Kompromiss machen“, sagt der 28-Jährige, „als Selbstständiger<br />

kann ich mir meinen eigenen Beruf basteln.“<br />

Doch diese Freiheit hat auch eine Grenze. Wer<br />

von seiner Selbstständigkeit leben will, der muss ein<br />

Gleichgewicht finden zwischen Idealismus und Pragmatismus,<br />

meint Nils.<br />

Das nötige Wissen über BWL bekommt er aus Ratgebern<br />

und Internet-Blogs. Seine Buchhaltung macht<br />

er selbst, bei der Steuer holt er sich Beratung. Auch<br />

Nils arbeitet von zu Hause aus und hat feste Gewohnheiten.<br />

„Das eigene Aufschiebeverhalten ist sehr<br />

gefährlich“, sagt er. Um gar nicht erst in die Falle zu<br />

tappen, steht er früh auf und nach einem entspannten<br />

Frühstück geht es sofort an die schwierigste Aufgabe<br />

des Tages. „Eat the frog“ nennt sich diese Taktik.<br />

Ein Gefühl für den Wert der eigenen Zeit zu entwickeln,<br />

fiel ihm zuerst schwer. Jetzt zählt er es zu<br />

den entscheidenden Dingen, die er in den letzten<br />

Jahren gelernt hat. „Man muss lernen, nicht alles<br />

machen zu wollen, sondern nur das Wichtigste“, sagt<br />

er. So hat er die Arbeitszeit halbiert und den Umsatz<br />

nebenbei verdoppelt. Über die Guatemala-Sache, die<br />

in die Hose ging, hat Nils kürzlich einen Vortrag gehalten<br />

– um zu zeigen, wie man es besser machen<br />

kann.<br />

Christoph Ranft<br />

Nils‘ Tipps<br />

Hilfe holen: Nils steht auch selber gern mit<br />

Rat zur Seite. Kontakt: nilsterborg.de<br />

Bücher lesen: Z.B. „The One Thing“ von<br />

Gary Keller und Jay Papasan. Motiviert zu<br />

Konzentration und Zielstrebigkeit.<br />

Blogs lesen: Blogs suchen, die man spannend<br />

findet, und abonnieren, z.B. earthcity.de<br />

und markuscerenak.com<br />

FuckUp Night: Unternehmensgründer erzählen<br />

von Misserfolgen – hingehen und nicht<br />

alle Fehler selber machen. fuckupnights.com/<br />

ruhrgebiet<br />

Netzwerken: Leute kennenlernen, die Ähnliches<br />

machen. Online suchen und ansprechen.<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

37


VERLOSUNG<br />

TEILNAHME AN ALLEN VERLOSUNGEN AUF COOLIBRI.DE<br />

Foto: Zirkus des Horrors<br />

Großes bisschen Horrorshow<br />

Zirkus des Horrors<br />

Foto: Robin Junicke<br />

Spiele für viele<br />

next level conference<br />

Wer denkt, das Layout des neuen Vorlesungsverzeichnisses oder die U-Bahn-Anbindung<br />

zur Uni seien schon der Horror, dem sei gesagt: Es geht noch viel gruseliger!<br />

Der Zirkus des Horrors, der vom 29. Oktober bis 15. November in Essen<br />

gastiert, bietet eine Kreisch-Orgie de luxe, die wahrlich nichts für Mimosen ist:<br />

Dämonen, Vampire, durchgeknallte Clowns und Nosferatu höchstselbst ziehen<br />

den Zuschauer hinab in finstere Welten. Scheinbar schmerzfreie Artisten, die sich<br />

Nadeln durch den Körper ziehen und mittels Fleischerhaken an der Haut aufhängen,<br />

liefern mehr als ein kleines bisschen Horrorshow. Dazu fliegen Freefighter<br />

mit ihren Bikes durch die 13 Meter hohe Zeltkuppel, und auch die schönen<br />

Ballettgirls sind irgendwie … nicht ganz von dieser Welt. Spooky!<br />

zirkusdeshorrors.de<br />

<strong>coolibri</strong> verlost 5 x 2 Tickets für die Vorstellung am 9. November, 19.30 Uhr<br />

Zeche Zollverein, Essen<br />

Nicht nur Gamer sind willkommen, wenn die next level conference das Dortmunder<br />

U besiedelt. Auch Schüler, Studis, Wissenschaftler, Pädagogen und Kunstinteressierte<br />

tummeln sich auf dieser spannenden Festivalkonferenz. Geboten<br />

wird ein Mix aus Vorträgen, Panels, Performances, Workshops und Ausstellungen.<br />

Viele Gelegenheiten also, sich mit anderen Gamern, aber auch Entwicklern,<br />

Künstlern, Medienpädagogen oder Journalisten über die aktuelle Spiele-<br />

Szene auszutauschen. Die UZWEI_Kulturelle Bildung präsentiert dazu mit „Spiel<br />

auf Zeit“ ein begehbares Game als Ausstellung, Macher aus der Spielewirtschaft<br />

zeigen neue Trends im Game Design, und auch der Einstieg in Berufe in der Gamebranche<br />

wird spielerisch erklärt.<br />

3./4. Dezember, Dortmunder U<br />

next-level.org<br />

<strong>coolibri</strong> verlost 5 x 2 Eintrittskarten<br />

Foto: Tommy N. Lance<br />

Think Fink<br />

Fink<br />

Foto: CineStar<br />

Großes Kino<br />

CineStar Dortmund<br />

Als Teenager fand er die Klampfe uncool und versuchte sich eher an Rave, Elektro,<br />

Downtempo und Trip Hop. Dann entdeckte Finian Greenall vor rund zehn<br />

Jahren die gute alte Akustikgitarre wieder, und schwupps, klappte es auch mit<br />

der Karriere. Rau, melancholisch und authentisch, so kommt Fink mit seiner Band<br />

daher und lässt auch in großen Hallen eine intime Clubatmosphäre entstehen.<br />

Der britische Singer-Songwriter ist gerade auf der Abschlusstournee seines Albums<br />

„Hard Believer“: Warme, direkte und greifbare Songs über die Liebe und<br />

das Leben – aber ohne den ganzen sentimentalen Schnickschnack.<br />

rheinterrassen.de<br />

<strong>coolibri</strong> verlost 5 x 2 Karten für das Konzert<br />

am 16. November im Tanzbrunnen, Köln<br />

Lieber Plüschsessel als olle Hörsaalbänke? Dann mal wieder ab ins Kino und mit<br />

lecker Nachos und Limo für ein Weilchen dem Uni-Alltag entfliehen. Das<br />

CineStar Dortmund direkt hinterm Hauptbahnhof ist das größte Haus der Kette<br />

und bietet an 365 Tagen im Jahr Programm. Nicht nur Filme, sondern auch Liveübertragungen<br />

aus der Metropolitan Opera, dem National Theater oder auch<br />

Konzerte aller Art werden auf der größten Leinwand NRWs zum Erlebnis. Ob Taschentuch<br />

zerfleddern in der romantischen Komödie oder panisch am Sitz festkrallen<br />

im Action-Movie: In 14 Sälen findet garantiert jeder Filmfreak sein persönliches<br />

Highlight und kann die Welt da draußen einfach mal abschalten.<br />

cinestar.de<br />

<strong>coolibri</strong> verlost 5 x 2 Tickets, Film und cineStar-Kino frei wählbar<br />

slaz<br />

38 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


SERVICE<br />

Kost Nix!<br />

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ –<br />

das sagte auch Lukas Verings Mutti gerne,<br />

wenn dessen Kontostand sich zwischen<br />

Blockseminar und Pflichtpraktikum<br />

mal wieder nur mit Nullen schmückte. Jetzt<br />

hat er viele kleine Tipps gesammelt, wie auch<br />

ohne Moos einiges los sein kann.<br />

Warentausch<br />

Es muss ja nicht immer alles<br />

brandneu sein – tauscht doch<br />

einfach euer altes Zeug und abgelegte<br />

Kleider gegen die aussortierten<br />

Teile anderer ein. Hier sind gute<br />

Anlaufstellen im Ruhrgebiet:<br />

Bochum: KostNixLaden im Sozialen Zentrum, jeder<br />

zweite und vierte Sonntag im Monat, 15–18 Uhr<br />

Dortmund: Nordpol, letzter Dienstag im Monat,<br />

15–18 Uhr und der Gib und Nimm Tisch an den Katharinentreppen<br />

(am Hbf), jeder dritte Samstag im<br />

Monat, 12–15 Uhr<br />

Essen: Kleidertauschparty in der Kreativagentur 3kreativ,<br />

Gutenbergstraße 24, nächster Termin: 28.11.<br />

Duisburg: Umsonstladen im Syntopia, Termine auf<br />

syntopia.info<br />

Oberhausen: Kleiderbar im Druckluft, Termine auf<br />

drucklufthaus.de<br />

Fair-Teiler<br />

Auch eine gute Idee für Tauschlustige, Abgebewillige<br />

und Verteilerfreundliche sind die Facebookgruppen<br />

Fair-Teiler, die es für Dortmund, Essen, Bochum<br />

und Duisburg gibt. Hier findet ihr ständig neue Posts<br />

über Sachen, die günstig abzugeben sind, verschenkt<br />

oder getauscht werden wollen. Von Konzerttickets<br />

über Küchenstühle bis hin zu WG-Zimmern<br />

ist wirklich alles dabei.<br />

fair-teiler.com<br />

Lebensmittelschrank<br />

Übergebliebene Lebensmittel von Wochenmärkten<br />

oder Restaurants sind viel<br />

zu schade zum Wegwerfen – deshalb landen<br />

sie immer öfter in Lebensmittelschränken,<br />

die die Waren weiterverschenken.<br />

In Bochum landen sie im Wohnzimmer<br />

(Alsenstr. 27), donnerstags 19–21 Uhr und<br />

samstags 16.30–17.30 Uhr.<br />

In Essen in der Druckertankstelle (Klarastr.<br />

53, Mo–Fr 10–19, Sa 10–14 Uhr), sowie<br />

an der Uni Essen auf dem Asta-Flur.<br />

Auf foodsharing.de könnt ihr zudem immer<br />

aktuelle Abgebe-Anzeigen in eurer Region<br />

checken.<br />

Büchertausch<br />

Neuer Lesestoff gefällig? Schaut doch mal in die öffentlichen<br />

Bücherregale, an denen sich jeder bedienen<br />

darf. Hier eine Liste, wo ihr diese finden könnt:<br />

Bochum: Hans-Ehrenberg-Platz (Ehrenfeld), Brunnenplatz<br />

(Hustadt)<br />

Castrop-Rauxel: Stadtteilbüro Lange Straße<br />

Dortmund: Aplerbecker Marktplatz, am Körner Park<br />

und im Unionviertel an der Heinrichstr. 38<br />

Essen: Platz vor dem Grillo-Theater, am Rüttenscheider<br />

Stern und im Pförtnerhaus der Dampf-Bierbrauerei<br />

Gelsenkirchen: Kirchengemeinde Hassel, Dietrich-Bonhoeffer-Haus<br />

am Eppmannsweg, Verteilerkasten an<br />

der Adenauerallee 115<br />

Hagen: Marktplatz<br />

Hattingen: Marktplatz Welper<br />

Recklinghausen: Kreishaus<br />

Oberhausen: Theater/Ebertbad<br />

Witten: Marienplatz<br />

Foto: mb<br />

Literatur-Flatrate<br />

Mit der Onleihe Ruhr hat man<br />

kostenfreien Zugriff auf eBooks,<br />

Hörbücher und Tageszeitungen.<br />

Bücherschrank in<br />

Bochum Ehrenfeld<br />

Benötigt wird lediglich eine Büchereimitgliedschaft<br />

in Bochum, Ennepetal, Hattingen, Herne, Schwelm<br />

oder Witten. Essen, Dortmund und Duisburg haben<br />

ähnliche Programme. Wer sich über Klassiker der Literatur<br />

hermachen will, kann das übrigens auch über<br />

das Gutenbergprojekt, das eine erstaunliche Anzahl<br />

kostenfreier Bücher zum Download anbietet.<br />

Theater-Flatrate<br />

Bochumer und Dortmunder Studis können sich Theaterstücke<br />

ihrer Studienheimat umsonst anschauen.<br />

Im Schauspielhaus Bochum können die Karten ab<br />

Vorverkaufsbeginn an der Theaterkasse des Schauspielhauses<br />

reserviert werden und an der Abendkasse<br />

bis dreißig Minuten vor Vorstellungsbeginn bei<br />

Vorlage eines gültigen RUB-Studierendenausweises<br />

abgeholt werden.<br />

Im Theater Dortmund können TU‘ler ab einer Kalenderwoche<br />

vor der Veranstaltung Restkarten telefonisch<br />

oder persönlich reservieren oder abholen, FH‘ler<br />

können sogar zwei Tickets pro Vorführung erhalten<br />

und das schon ab Veröffentlichung des Monatsprogrammes.<br />

Ausgenommen sind bei beiden Gastspiele,<br />

Sonderveranstaltungen und Premieren (in Dortmund<br />

kann man aber mit etwas Glück an der Abendkasse<br />

ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn bei Verfügbarkeit<br />

auch eine Premierenkarte ergattern).<br />

Folgende Museen sind<br />

kostenfrei zugänglich:<br />

Die Kunstsammlung der Ruhr-Uni Bochum im Untergeschoss<br />

der Bibliothek zeigt Kunst der Moderne und<br />

der Antike.<br />

Situation Kunst im Park des Haus Weitmar in Bochum<br />

präsentiert Gegenwartskunst in der kostenlosen<br />

Dauerausstellung.<br />

Foto: alain wacquier - Fotolia.com<br />

40 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Die Zeche Hannover in Bochum<br />

gibt kostenfrei Einblicke in den<br />

Bergbaualltag.<br />

Das Haus Kemnade (Bochum/Hattingen) stellt verschiedene<br />

Sammlungen in gut erhaltenen Renaissancebauwerken<br />

aus. Zu entdecken gibt es eine Musikinstrumentesammlung,<br />

eine ostasiatische und<br />

eine geldgeschichtliche Sammlung sowie ein<br />

Bauernhausmuseum.<br />

In Dortmund ist das Alte Hafenamt<br />

kostenfrei zugänglich.<br />

Neben der ständigen Ausstellung<br />

über Hafen und<br />

Schifffahrt kann man zudem<br />

noch das Kaiserzimmer<br />

entdecken, dass einst extra für<br />

den Besuch Kaiser Wilhelms II. entworfen,<br />

aber von diesem nie genutzt wurde.<br />

Die Steinwache in Dortmund kennt man als „Hölle<br />

Westdeutschlands“, da dieses ehemalige Polizeipräsidium<br />

zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges traurigen<br />

Ruhm als Folterstätte erlangte. Die Ausstellung „Widerstand<br />

und Verfolgung in Dortmund 1933–1945“<br />

ist hier umsonst besuchbar.<br />

Die Sammlung zeitgenössischer Kunst des renommierten<br />

Museum Folkwang in Essen kann jederzeit<br />

bei freiem Eintritt besucht werden.<br />

Die Alte Synagoge in Essen zeigt neben beachtlicher<br />

Architektur eine Ausstellung zum Thema deutschjüdische<br />

Geschichte.<br />

Das Kunstmuseum Gelsenkirchen hat eine große Dauerausstellung<br />

über Malerei ab dem 19. Jahrhundert<br />

und zusätzlich wechselnde Sonderausstellungen.<br />

Der Glaskasten Marl zeigt Groß- und Kleinplastiken<br />

und moderne Medienkunst.<br />

Im Museum Küppersmühle hat jeder Bürger der Stadt<br />

Duisburg an jedem Donnerstag freien Eintritt.<br />

Das Naturkunde Museum Dortmund und das Kunstmuseum<br />

Bochum sind jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

gebührenfrei.<br />

Kostenlos durch die Nacht<br />

Alle Pennys beim Vorglühen verheizt? Keine Angst, es<br />

gibt auch Partyformate, bei denen ihr den Eintritt sparen<br />

könnt:<br />

Dortmund: Im Sissikingkong steigt bei freiem Eintritt<br />

jeden ersten Samstag im Monat die Native und jeden<br />

dritten Samstag die La Boum Party. Im nordstädtischen<br />

Salon Fink finden regelmäßig Partys mit freiem<br />

Eintritt statt, zum Beispiel die Wunschdisco an<br />

jedem zweiten Donnerstag im Monat.<br />

Essen: Im Tanzkeller der Temple Bar geht es heiß her<br />

– jede Woche wechselndes Partyprogramm mit freiem<br />

Eintritt, mal mit den 80ern, mal mit den 90ern,<br />

mal Indie oder HipHop und Dancehall.<br />

Bochum: In der Zeche Bochum findet ihr immer mal<br />

wieder eine Party, die Frühkommer bis 24 Uhr kostenfrei<br />

reinlässt. Und die Musik? Ach, is egal.<br />

Umsonst & Draußen Festivals<br />

Das Ruhrgebiet und die nähere Umgebung locken<br />

im Sommer mit jeder Menge kostenloser Musik -<br />

events, deren Programme für jeden Geschmack etwas<br />

zu bieten haben: Bochum Total, Bochumer Musiksommer,<br />

Essen.Original, Pfingst Open Air Essen,<br />

Folkfestival Duisburg, Hammer Summer, K.A.Z.-Festival<br />

Herne, Klangvokal Dortmund, Kemnade in Flammen,<br />

Olgas Rock Oberhausen, Park Kult Tour Duisburg,<br />

RUBissimo Uni-Sommerfest Bochum, Westparkfest<br />

Dortmund<br />

Foto: Temple Bar<br />

Foto: Ricardo Nunes<br />

Party für lau<br />

Festival für umme<br />

DOGEWO<br />

Dortmunder Gesellschaft für Wohnen mbH<br />

Landgrafenstraße 77 | 44139 Dortmund | Telefon <strong>02</strong>31.10 83-0


HOT SPOTS<br />

Foto: Judith Frische<br />

Top Ten der Trödelmärkte<br />

KlimBim im Druckluft, Oberhausen<br />

Es muss ja nicht immer alles neu sein! Ob Mode, Möbel oder hübsches, unnützes Gedöns – des einen Schrott ist des anderen Schatz. Lukas Vering hat die zehn besten<br />

Märkte in der Region für alternative Shoppingerlebnisse zusammengestellt.<br />

42 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Rathausflohmarkt<br />

Klassisch trödeln geht nur richtig<br />

mit Klapptisch und Schrott zum<br />

Kopfhautkratzen. Der immer am<br />

dritten Samstag im Monat stattfindende<br />

Flohmarkt am Bochumer Rathaus<br />

existiert schon seit 1979 – also<br />

länger als der Durchschnittsstudent<br />

– und bietet oft und gerne Relikte<br />

aus ebenso lange verstrichenen<br />

Jahrzehnten an.<br />

Galopprennbahn Wambel<br />

Dortmund, die alte Trödel-<br />

Hauptstadt, glänzt in Sachen Marktkultur<br />

mit einigen Juwelen. An der<br />

Rennbahn trifft man sich etwa jeden<br />

zweiten Sonntag im Monat<br />

zum Antik- und Sammlermarkt, jeden<br />

vierten zum Familienflohmarkt.<br />

Beide sind frei von kommerziellen<br />

Schrotthändlern, dafür voll von schönem<br />

Klüngel.<br />

Trödel im Gysenbergpark<br />

Schon seit 40 Jahren tummelt<br />

man sich jeden ersten Sonntag im<br />

Monat im Park am Gysenberg in Herne<br />

zwischen Bäumen, Wiesen und<br />

den Trödelständen diverser Privatverkäufer,<br />

um auf Schatzsuche und<br />

Schnäppchenjagd zu gehen. Passend:<br />

Nach dem Shoppingstress eine<br />

Runde Entspannen in der nahegelegenen<br />

Lago-Therme.<br />

Hafentrödelmarkt<br />

Riesige Trödelwiese mit schönster<br />

Duisburger Hafenlage lockt bei<br />

Live-Musik, Bratwurst und Bier zu<br />

zünftigem Trödelspaß. Hier finden<br />

sich die urigen, nostalgischen, kuriosen<br />

und kostbaren Stücke von Ommas<br />

Dachboden oder Kellerecke. Von<br />

März bis Oktober trifft man sich einmal<br />

im Monat an zwei Tagen zum<br />

Trödelexzess.<br />

Trödelmarkt<br />

im Fredenbaumpark<br />

In Dortmunds ältestem Stadtpark findet<br />

einer der beliebtesten Flohmärkte<br />

für Freiluftshopper statt. Zwischen<br />

Platanen und Wiesen warten<br />

von Mai bis Oktober einmal monatlich<br />

rund 300 Stände mit Hobbytrödlern<br />

und professionellen Händlern<br />

mit einem breiten Angebot, das von<br />

Schatz bis Schrott so einige Überraschungen<br />

bereithält.<br />

Mehr zum Thema auf <strong>coolibri</strong>.de<br />

Weiberkram<br />

Konkurrenz für die KlimBim-Ladys<br />

gibt es inzwischen viel – den Weiberkram<br />

im Essener Eventgelände<br />

Schöner Alfred empfehlen wir mit<br />

Handkuss, weil er dank liebevoller Deko,<br />

urbanem Industrieflair und hippen<br />

Grundvoraussetzungen in Sachen<br />

Atmosphäre kaum zu übertreffen ist.<br />

Weiberkram steigt unter anderem<br />

auch in Mülheim und Dorsten.<br />

KlimBim<br />

Mädelsflohmarkt<br />

Nicht auszudenken, was junge, aber<br />

mittellose Fashionistas ohne Klim-<br />

Bim täten, das Heiligtum aller Mädelsflohmärkte.<br />

In geselliger Atmo<br />

tauscht man hier Kleidchen gegen<br />

Blüschen oder wühlt sich durch<br />

selbstgebastelten Mädchenkram.<br />

Dazu trifft man sich an diversen Orten<br />

im Pott, unter anderem im Oberhausener<br />

Druckluft.<br />

Nachtflohmarkt<br />

Einst war er Vorreiter des modernen<br />

Trödelns, heute ist der Nachtflohmarkt<br />

im Dortmunder Depot<br />

längst ein Urgestein mit Kultcharakter.<br />

Im urban-modernen Industrieflair<br />

bieten hier neben trödelschweren<br />

Tischen voller Krims und Krams<br />

auch fesche Studentinnen und bastelwütiges<br />

Designerfrischfleisch ihre<br />

Erzeugnisse an. Fester Bestandteil<br />

ist immer auch ein kulturell-vielseitiges<br />

Rahmenprogramm.<br />

Trödeln im Jack<br />

in the Box<br />

Der Urquell aller hippen Trödelkonzepte<br />

mit Bummsfallera für Jungmenschen<br />

mit Bewusstsein für Nachhaltigkeit<br />

liegt Vermutungen zufolge<br />

in Köln. Eine Anreise lohnt sich immer,<br />

wo sollte man auch sonst trendtreffsichere<br />

SecondHand-, Mode-,<br />

Design- und Flohmärkte finden,<br />

wenn nicht in einer der coolsten kölschen<br />

Locations?<br />

Trödelmarkt an der TU<br />

Die Nummer eins findet sich<br />

doch tatsächlich an einer Uni. Auf<br />

dem Parkplatz am Geisteswissenschaftenbunker<br />

in Dortmund findet<br />

jeden Samstag einer der beliebtesten<br />

Trödelmärkte der Region statt. Neben<br />

dem Batzen Händler, die mal mehr,<br />

mal weniger interessanten Krims und<br />

Krams verhökern, findet sich ein großes<br />

Areal mit privaten Verkäufern, die<br />

allwöchentlich unglaubliche Schätze<br />

und kuriose Fundstücke auf ihren Tischen<br />

präsentieren.<br />

Der kulturelle Kompass für die Rhein-Ruhr-Region.<br />

Neben dem monatlich erscheinenden Stadtmagazin<br />

und der Webseite mit dem größten Veranstaltungs -<br />

kalender der Region produzieren wir lokale Special-<br />

Interest-Titel.<br />

Zur Verstärkung unseres Redaktionsteams und zum Ausbau<br />

neuer Magazine suchen wir zum nächstmög lichen<br />

Zeitpunkt eine(n)<br />

Redakteur(in)<br />

Deine Aufgaben<br />

• Recherchieren und Erstellen von eigenen Beiträgen<br />

für Print und Online sowie die eigenverantwortliche<br />

Gestaltung von Heftrubriken<br />

• Entwicklung, Planung, Umsetzung sowie Kontrolle<br />

von Themen für die Print-Ausgabe Ruhrgebiet und die<br />

Kommunikation mit freien Autoren<br />

• Schlussredaktion und Lektorat für die Ausgaben<br />

Ruhrgebiet und Düsseldorf/Wuppertal, Endabnahme<br />

von Artikeln<br />

Dein Profil<br />

• Du verfügst über ein abgeschlossenes Studium<br />

(abgeschlossenes Volontariat von Vorteil)<br />

und mehrjährige journalistische Berufserfahrung im<br />

Print- und/oder Onlinebereich<br />

• Du hast fundierte Kenntnisse der Kultur- und<br />

Medienlandschaft des Ruhrgebiets<br />

• Du hast ein ausgeprägtes Sprachgefühl<br />

• Du bringst großes Interesse an aktuellen Themen<br />

und kulturellen Trends in der Region mit<br />

• Du bist kreativ und belastbar<br />

Wir bieten<br />

• Eine abwechslungsreiche, anspruchsvolle Tätigkeit<br />

mit Eigenverantwortung und einem großen<br />

kreativen Gestaltungsspielraum<br />

• Ein offenes Arbeitsklima und flache Hierarchien<br />

• Eine bis Ende 2016 befristete Vollzeitstelle in<br />

unserer Bochumer Redaktion<br />

Interessiert?<br />

Sende deine Bewerbungsunterlagen an die:<br />

<strong>coolibri</strong> GmbH,<br />

Ehrenfeldstraße 34, 44789 Bochum<br />

z.Hd. Chefredaktion<br />

oder per Mail an: redaktion.bochum@<strong>coolibri</strong>.de.


UMFRAGE<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Schatz oder Schrott?<br />

One man’s trash is another man’s treasure?! Auf Flohmärkten definitiv! Den<br />

eigenwilligen Duft von alten Büchern und Leder riechen, sich durch Klamottenberge<br />

und CD-Haufen wühlen und dabei erstaunliche Schätze zu Tage fördern oder<br />

eben den größten Schrott mit nach Hause nehmen. Lukas Vering und Dinah<br />

Bronner haben Floh- und Trödelmarktgänger im Ruhrgebiet nach ihren größten<br />

Schätzen und Schrottfunden befragt.<br />

Janina (29)<br />

Ich stehe total auf antike Bücher und habe zu<br />

Hause eine ganze Sammlung von alten Schätzchen.<br />

Ich lese gerne die alte Schrift und mag die<br />

Haptik der alten Bindungen. Eines meiner wertvollsten<br />

Bücher habe ich in Berlin gefunden: Die<br />

Originalausgabe eines Schiller-Stückes von 1904.<br />

Die damaligen Besitzer wollten es einfach loswerden<br />

und ich habe nur kleines Geld dafür bezahlt.<br />

Bei mir hat es seither einen Ehrenplatz im<br />

Schrank.<br />

Bella (18) und Morten (20)<br />

Ich war schon immer ein großer Star-Wars-Fan.<br />

Als ich klein war, habe ich mal auf einem Flohmarkt<br />

in Hattingen eine Lego-Sammelfigur von<br />

Star-Wars gefunden. In der Zeit, in der ich die<br />

gekauft habe, hatte ich gerade erst angefangen<br />

mich für Star Wars zu interessieren, dementsprechend<br />

gehört die Figur zu meinen ältesten<br />

Schätzen. Da ich auch heute noch Fan bin,<br />

habe ich die Figur immer noch und werde sie<br />

definitiv behalten. Sie liegt gut platziert auf meinem<br />

Schreibtisch.<br />

Matthias (26)<br />

Den fünften Teil der deutschen „Game Of<br />

Thrones“-Bücher habe ich mal auf einem Trödelmarkt<br />

im Bahnhof Langendreer gefunden und<br />

mitgenommen. Die Serie kannte ich natürlich<br />

schon vorher, aber in die Bücher gelesen hatte<br />

ich noch nicht. Im Endeffekt habe ich mir später<br />

die komplette Serie auf Englisch gekauft, um<br />

die Stories in der Originalausgabe zu lesen. Aber<br />

der Flohmarkt-Erlös ging an einen guten Zweck,<br />

deswegen war es ein guter Kauf.<br />

Katharina (27)<br />

Zu den größten Schätzen, die ich mal auf dem<br />

Berliner Mauerpark-Trödelmarkt gefunden habe,<br />

gehören ein Paar Glühbirnen-Ohrringe. Die<br />

waren aus alten Fahrrad-Glühlämpchen gebastelt<br />

und haben mir so gut gefallen, dass ich sie<br />

sogar später selbst nachgebastelt habe und unter<br />

Freunden verschenkt habe. Die sind total<br />

gut angekommen. Mein eigenes Paar besitze<br />

ich natürlich heute noch und sie erinnern mich<br />

jedes Mal auch ein bisschen an meine Zeit in<br />

Berlin.<br />

Katharina (25), Dennis (34), Julia (28)<br />

Den größten Schatz, beziehungsweise Trash, wie<br />

man will, haben wir mal auf dem Dortmunder<br />

Uni-Trödelmarkt gefunden, aber im Endeffekt<br />

aus Kostengründen nicht gekauft. Das war ein<br />

spätviktorianisches Sexspielzeug, das zwischen<br />

1880 und 1920 gebaut wurde. Diese Dinger waren<br />

im Prinzip Glashohlkörper in Dildo-Form, die<br />

mit Neongas gefüllt sind und wohl per Elektro -<br />

stimulation ihre Wirkung erzielten. Das war schon<br />

ein krasser Fund. Der Markt in Dortmund ist sowieso<br />

einer der geilsten hier in der Ecke.<br />

Johannes (22)<br />

Einer meiner Kollegen hatte mal ein mehrteiliges<br />

Set von DAB-Bierkrügen, so richtig große<br />

Humpen, aus denen das Bier immer besonders<br />

gut schmeckt. Auf dem Trödelmarkt einer Wochenendkirmes<br />

in meiner Heimatstadt Ascheberg<br />

bin ich später einmal zufällig über einen<br />

solchen DAB-Krug gestolpert und habe ihn direkt<br />

mitgenommen. Das war echt ein super Kauf<br />

und der Krug ist in ständiger Benutzung. Sein<br />

Stammplatz: Umgedreht auf der Spüle.<br />

Alex (29)<br />

Ich gehöre nicht zu den großen Flohmarkt-Gängern<br />

und so habe ich mir eines der wenigen Male,<br />

an denen ich einen besucht habe, einfach<br />

nur ein komplettes Schrott-Objekt zugelegt: eine<br />

Schallplatte von Matthias Reim. Ich habe nur<br />

einen Euro dafür bezahlt und eigentlich ganz<br />

bewusst etwas ausgesucht, was kein Mensch<br />

braucht, einfach aus der Situation heraus und<br />

aus Spaß, den ich mit meinen Kumpels dabei<br />

hatte.<br />

Karin (22)<br />

Ich war als kleines Kind ein großer Gremlins-Fan<br />

und habe auf einem Flohmarkt eine Gizmo-Figur<br />

ergattert, die ich sehr lange total toll fand. Später<br />

kam leider eine Zeit, in der ich eine tierische<br />

Angst vor dem Teil entwickelte und jedes Mal,<br />

wenn nur ein Arm oder Bein von diesem Gizmo<br />

aus meiner Spielzeugkiste guckte, ich immer versucht<br />

habe, ihn schnell wieder zu verstecken. Irgendwann<br />

war es dann komplett vorbei und die<br />

Figur ist endgültig in der Altkleidersammlung gelandet.<br />

Definitiv ein Schrott-Kauf.<br />

Pierre (25)<br />

Auf einem Flohmarkt im Urlaub habe ich vor<br />

Jahren eine Yu-Gi-Oh-Karte gefunden, die mir<br />

noch für mein Zombie-Deck fehlte. Die Karte<br />

wurde mir damals für viel weniger Geld als normal<br />

verkauft und obwohl ich heute längst nicht<br />

mehr aktiv spiele, habe ich meine Decks alle verwahrt,<br />

für den Fall, dass der Trend zurückkommt.<br />

Dann kann ich sie vielleicht nochmal verhökern.<br />

44 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Herzlich willkommen!<br />

Keine 5 Gehminuten vom Essener <strong>Campus</strong> gibt's Angebote, die es nur in Essen gibt.<br />

Ja, das ist nicht 08/15, das hat man nicht schon 100 x woanders gese hen,<br />

alles Besonder heiten, alles in einem Netzwerk von weit über 1000 Aktiven,<br />

die nach eigenen Kriterien ei ge nen Themen nachgehen.<br />

Wohnen<br />

Eines der ungewöhnlichsten Wohnprojekte,<br />

ein Luxus-Mehrgenerationenhaus<br />

mit Wohnungen und großen und<br />

kleinen WGs, Saunen, Tischtennis,<br />

Band, Billard, Dachterrasse, Heimkino,<br />

CoWorking,... Siehe J4 & geku-haus.de<br />

Unperfekt-haus<br />

Kaum zu beschreiben, muss man sehen.<br />

Ein 5000qm großes ehemalige Kloster<br />

voll von Hobby räumen, Bühnen, Seminar<br />

räumen, in denen Firmen entstehen,<br />

Künstler werkeln, Konzerte, Ausstellungen,<br />

Diskussionen,... Hier wird alles<br />

nach Zeit abgerechnet: 1h Schnupper-<br />

Eintritt mit beliebig Milchkaffee, Tee,<br />

Cola, Limo, Schorlen, Espresso,... 3,90 e.<br />

Siehe D5 & unperfekthaus.de<br />

CoWorking<br />

Wer parallel zum Studium schon aktiv<br />

werden will, kann ab 149 e im Monat<br />

einen Schreibtisch in phantastischer<br />

Gemein schaft und mit Sauna-Nutzung,<br />

Hausparties uvm. Siehe J4 &<br />

panorama-coworking.de<br />

Kirche,<br />

neutral<br />

Ein ganz besonderes<br />

Projekt: Eine<br />

aktive Kirche, die<br />

aber zu 20% der Zeit<br />

völlig neutral für private<br />

und betriebliche<br />

Feiern, wissenschaftliche<br />

Konferenzen, Barcamps uvm.<br />

genutzt werden kann.<br />

Siehe H4 & kreuzeskirche-essen.de<br />

Alt&Jung<br />

Alles, was mit „schönes Alt wer den“<br />

zusammen hängt, haben wir in die<br />

Unperfekt haus-Depen dance „alt-A“ ausgegliedert,<br />

um für diese Themen eine<br />

etwas ruhige re, „seriösere“ Atmosphäre<br />

als im Unperfekthaus zu bieten. Wer<br />

sich beruflich in dieses Thema orientieren<br />

will, findet hier ein breites Betätigungsfeld<br />

ohne nennenswerte eigene<br />

Kosten. Siehe I3 & alt-a.de<br />

Alternatives Cafe<br />

Wer nahe der Uni ein kleines Cafe mit<br />

spitzen mäßigem Kuchen, kleinen<br />

Speisen, WLAN und richtig gutem<br />

Kaffee sucht, der sollte hierhin gehen:<br />

Siehe J4 & konsumreform.de<br />

unperfekt-HOTEL<br />

Wenn die Eltern zu Besuch kommen,<br />

dann solltet Ihr sie hier unterbringen:<br />

Das Hotel ist eine luxuriöse Oase mitten<br />

in dem riesigen Kreativendorf „Unperfekthaus“.<br />

Man ist drin, aber man hat<br />

seine Ruhe und eine äusserst angenehme,<br />

luxuriöse, ruhige Umgebung.<br />

Siehe D5 & unperfekthotel.de<br />

Öffnungszeiten UpH:<br />

Mo – Do 7 – 23 Uhr<br />

Fr – Sa 7 – 24 Uhr<br />

So 8 – 23 Uhr<br />

Öffnungszeiten<br />

Cafes Konsumreform:<br />

Mo – Sa 9:30 – 20 Uhr<br />

Öffnungszeiten alt-A:<br />

Fr 13 – 18 Uhr<br />

Sa & So 11 – 18 Uhr<br />

Unperfekthaus Friedrich-Ebert-Straße 18 45127 Essen<br />

Tel. (<strong>02</strong>01) 47 09 16-0 info@unperfekthaus.de www.unperfekthaus.de


SERVICE<br />

Die Online-Emanzipation!<br />

Foto: Ilvy Njiokiktjien / repaircafe.org<br />

Szenen aus einem Amsterdamer Repair Café<br />

REPAIR-CAFÉS<br />

Gegen die<br />

Wegwerf-Gesellschaft<br />

Im Repair Café in Recklinghausen schlägt man nicht nur zwei, sondern gleich<br />

vier Fliegen mit einer Klappe. Während die Besucher in gemütlicher Atmosphäre<br />

mit neuen Bekanntschaften Kaffee und Kuchen genießen, helfen sie<br />

sich gegenseitig beim Reparieren alter, kaputter Gegenstände und tuen dabei<br />

ganz nebenbei der Umwelt etwas Gutes. Und das Beste: es kostet nichts!<br />

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In der Regel wird unser Nachbarland<br />

an der Nordsee mit Tulpen, Käse und<br />

einer liberalen Suchtmittelpolitik verbunden.<br />

Die Niederlande von heute<br />

brillieren jedoch vor allem mit neuen<br />

Ideen zu Umweltschutz und<br />

Nachhaltigkeit. 2009 eröffnete Martine<br />

Postma das erste Repair Café<br />

in Amsterdam und lud alle Interessierten<br />

und Hilfesuchenden zum Reparieren<br />

ihrer Kleingeräte ein. Nur<br />

ein Jahr danach gründete die Niederländerin<br />

ihre Non-Profit-Stiftung<br />

„Stichting Repair Café“ – mit riesigem<br />

Erfolg: 750 Cafés in 18 Ländern<br />

und monatlich gut 13 000 reparierte<br />

Produkte brachte das Konzept<br />

innerhalb von sechs Jahren<br />

hervor.<br />

Auch in Deutschland boomen die<br />

Kaffeestuben der etwas anderen<br />

Art und so werkeln in Recklinghausen<br />

die Hobby-Reparateure schon<br />

seit etwa drei Jahren an allen technischen<br />

und textilen „Wehwehchen“,<br />

an denen die Besitzer verzweifeln.<br />

Das hat nicht zuletzt auch<br />

eine gesellschaftskritische Komponente:<br />

Während man früher schwer<br />

auf einen neuen Fernseher oder ein<br />

modernes Küchenradio hinarbeiten<br />

musste, wird man heutzutage durch<br />

die niedrigen Preise und die gesellschaftliche<br />

Tendenz, immer das Neuste<br />

vom Neuen haben zu müssen, sofort<br />

zum Neukauf verleitet, wenn ein<br />

Produkt den Geist aufgibt. Die Repair<br />

Cafés beweisen eindrucksvoll,<br />

dass ein defektes Gerät seine letzte<br />

Ehre keineswegs auf der Müllkippe<br />

erwiesen bekommen muss – das<br />

46 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


16<br />

Repair-Cafés in der Region<br />

Altstadtschmiede Recklinghausen: jeden zweiten Samstag im Monat von<br />

14 bis 17 Uhr; altstadtschmiede.de<br />

Villa Rü in Essen: jeden dritten Samstag im Monat von 15 bis 18 Uhr;<br />

bvr-ruettenscheid.de<br />

Repair Café Bochum: monatlich wechselnd im Alsenwohnzimmer und<br />

im Labor e.V.; repaircafe-bochum.de<br />

Foto: Ilvy Njiokiktjien / repaircafe.org<br />

Jugendsozialzentrum Barbaraschule in Moers: jeden ersten und dritten<br />

Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr; sci-moers.de<br />

Mehr Infos und alle Adressen: repaircafe.de<br />

käme weder der Umwelt noch dem eigenen<br />

Geldbeutel zu Gute. Durch das<br />

Reparieren und Aufarbeiten der Gegenstände<br />

können Grundstoff- und<br />

Energiemengen gespart und CO²-Emissionen<br />

verhindert werden.<br />

Mitmachen und lernen<br />

Wenn auch kostenlos, eine Konkurrenz<br />

für Profi-Mechaniker sollen die Repair<br />

Cafés nicht sein. Manchmal werden die<br />

Besucher sogar zu ihnen weiter verwiesen,<br />

wenn die ehrenamtlichen Helfer<br />

überfragt sind. „Wir möchten lediglich<br />

unser Wissen weitertragen und<br />

Ressourcen schonen und hoffen dabei,<br />

dem Wirtschaftssystem vielleicht auch<br />

ein Beinchen zu stellen“, erklärt Norbert<br />

Pricken-Ulrich, der unter anderem<br />

an der Eröffnung des Cafés in der Recklinghäuser<br />

Altstadtschmiede beteiligt<br />

war. Spezialwerkzeuge könne man<br />

sich zum Beispiel nur leisten, wenn es<br />

genug Spenden gebe.<br />

Weil das Café in Recklinghausen oft<br />

völlig überrannt ist und die Besucher<br />

Schlange stehen müssen, wurde inzwischen<br />

ein neues System eingeführt. „Zuerst<br />

muss jeder Besucher an der Anmeldung<br />

eine Nummer ziehen und die<br />

Problematik seiner Reparatur erklären.<br />

Die Wartezeit hängt dann ganz vom<br />

Andrang ab.“ Währenddessen könne<br />

man bei einem Kaffee mit anderen Besuchern<br />

ins Gespräch kommen und vielleicht<br />

findet sich ja auch schon hier der<br />

erste Lösungsansatz. Überwiegend<br />

kommen übrigens Besucher mit Elektrogeräten<br />

vorbei, etwas seltener mit<br />

Spielzeug, Holzprodukten oder Nähsachen.<br />

Die gesuchte Hilfe bekommt<br />

man aber immer nur unter einer Bedingung:<br />

mitmachen und lernen.<br />

Marie Friedrich<br />

MEDIEN präsentiert: Der kulinarische Überblick für Ihre Region!<br />

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HOT SPOTS<br />

IMBISSBUDEN<br />

Fritteuse<br />

und Freunde<br />

Foto: C. Spielvogel - fotolia.com<br />

Der schnelle Snack für auf die Faust – ein Erfolgsmodell, dass im Ruhrgebiet<br />

zum Kulturgut geworden ist. Ob es euch nun nach dem fettigen Glück<br />

aus der Fritteuse gelüstet, ihr eine gesunde Infusion für Magen und Seele<br />

benötigt oder ein Stückchen Exotik to go braucht – wir verschaffen Überblick<br />

auf die interessantesten Imbissbuden im Pott.<br />

Foto: Kartoffelpott<br />

DORTMUND<br />

Kartoffellord<br />

Nur einen Steinwurf entfernt vom Konzerthaus<br />

serviert der Kartoffel Lord seit<br />

1988 seinen hungrigen Gästen ausschließlich<br />

vegetarische und vegane Gerichte.<br />

Neben den erwartbaren Kartoffelgerichten<br />

wie gefüllte Ofenkartoffeln<br />

oder Bio-Pommes glänzen hier vor<br />

allem Falafel, Tacos, Soja-Burger und<br />

das hauseigene Must-Eat „Arabic” auf<br />

der Speisekarte.<br />

Gerberstr. 1, Dortmund;<br />

facebook.com/Kartoffel-Lord<br />

Kartoffel Pott<br />

Kartoffelpott in Dortmund<br />

Dass da noch nicht früher einer drauf<br />

gekommen ist – anstatt die beliebten<br />

Erdäpfel in Streifen zu schnitzen, kann<br />

man sie doch auch einfach zu Mus<br />

stampfen. Das Ganze dann mit frei wählbaren<br />

Saucen, Beilagen-Toppings und<br />

Kartoffelbrei-Nostalgie angerichtet und<br />

fertig ist die perfekte Mischung aus<br />

modernem Snack und traditionellem<br />

Gericht.<br />

Kaiserstr. 21-23, Dortmund;<br />

facebook.com/KartoffelPott<br />

Divan<br />

Die freundliche Dönerbude in der Studentenenklave<br />

Eichlinghofen hat Legendenstatus.<br />

Ein kurzer Flug mit der<br />

H-Bahn brachte schon etliche hungrige<br />

Studis mit Mensa-Aversion zum Kebabmann<br />

ihres Vertrauens. Im Angebot<br />

steht nichts wirklich Überraschendes:<br />

Döner, Pommes, Pizza, Pasta und Salat<br />

etwa, dafür sind die Portionen ordentlich,<br />

frisch und lecker.<br />

Stockumerstr. 404, Dortmund;<br />

divan-deutschland.de<br />

Suppen-Fabrik<br />

So ‘ne Suppe, das wär doch mal ‘ne<br />

schmackhafte Alternative. In der Suppenfabrik<br />

werden aus frischen, hochwertigen<br />

und weitgehend regionalen<br />

Produkten wöchentlich neue Kreationen<br />

aufgegossen. Zum Beispiel Karibische<br />

Süßkartoffelsuppe, Erbseneintopf<br />

mit Speck und Mettenden oder Orientalische<br />

Möhren-Sesam-Suppe. Lecker,<br />

gesund und sättigend ohne Fetthammer.<br />

Kaiserstraße 43 + Saarlandstr. 60,<br />

Dortmund / Massenbergstr. 24,<br />

Bochum; suppen-fabrik.de<br />

Foto: Max Frituur<br />

BOCHUM<br />

Max Frituur<br />

Wer glaubt, die Holländer seien die Könige<br />

der Fritten, darf sich am Fuße des<br />

Bochumer Bermuda3Ecks eines Besseren<br />

belehren lassen – die Belgier sind<br />

nämlich der wahre Fritteusen-Adel!<br />

Nach deren Handwerk werden bei Max<br />

Frituur frisch geschnittene Kartoffeln<br />

Max Frituur in Bochum<br />

zu delikaten Pommes frittiert und mit<br />

einem Regenbogen von Auswahl an<br />

schmackhaften Saucen serviert. Vegetarische<br />

Burger, Frikandeln, Saté-Spieße<br />

und mehr lassen sich ebenfalls in<br />

der hip eingerichteten Location erwerben.<br />

Tipp: montags ist Studi-Tag – da<br />

gibt’s ein fettes Menü (z.B. Pommes,<br />

Frikandel + Getränk) für 5,50 Euro.<br />

Kortumstr. 1, Bochum; maxfrituur.de<br />

Bratwursthaus<br />

Bochums Feiermeile ist voll von schlemmerschlauen<br />

Buden – das Bratwursthaus<br />

ist eine der beliebtesten. Mit originalen<br />

Bratwürsten der Traditions-<br />

Metzgerei Dönninghaus, guten Fritten,<br />

nachtaktiven Öffnungszeiten und fairen<br />

Preisen ein weiterer Hit für den<br />

schnellen Fresskick.<br />

Kortumstr. 18, Bochum;<br />

bratwursthaus.com<br />

48 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


DUISBURG<br />

Profi Grill<br />

Geführt von einem Gourmet-Koch ist<br />

diese Imbissbude mehr als nur ein<br />

charmantes Eckstübchen mit Fritteuse.<br />

Schnitzel werden in der Pfanne gebraten,<br />

Soßen selbst gemacht und<br />

auch mal Kunstwerke ausgestellt. Auf<br />

der bodenständigen Speisekarte finden<br />

sich Wurst, Gyros, Schnitzel, Frikadelle,<br />

Pommes und diverse Salate – dafür<br />

gab’s sogar mal einen Artikel im Playboy.<br />

Bochumer Str. 96,<br />

Bochum-Wattenscheid;<br />

profi-grill.de<br />

Gül Veggiehaus<br />

Der Snack-Schlager Cig Köfte aus türkischen<br />

Landen begeistert auch im<br />

Pott. Cig Köfte ist vegan, besteht aus<br />

Weizen, Tomatenmark, gemahlenen<br />

Chilischoten und verschiedenen Kräutern<br />

und sollte unbedingt mit Zitrone<br />

und Granatapfelsirup genossen werden.<br />

Die Dürüm-Variante, also in einen<br />

Wrap eingerollt, ist perfekt für Snacker<br />

on the go. Ebenfalls erhältlich:<br />

Seitan Döner und Burger.<br />

Hans-Böckler-Str. 18, Bochum;<br />

facebook.com/gulveggiehaus<br />

ESSEN<br />

Andalos 2<br />

Der Andalos Grill (früher: Beirut Grill)<br />

unweit des Weberplatzes ist seit Jahren<br />

Geheimtipp für die beste Falafel<br />

der Stadt. Nach der Renovierung im<br />

Juni 2015 glänzt der Laden jetzt besonders<br />

schick. Alles wird frisch gebrutzelt,<br />

auch Grillgemüse und Fleisch in<br />

jeglicher Kombination gehen überaus<br />

gut, und das Ganze zu absolut winzigen<br />

Preisen.<br />

Weberstr. 11-13, Essen<br />

Unit<br />

Wer in Uninähe snacken will, wenn die<br />

Mensa zu hat (z.B. am Wochenende<br />

in der Pause des Blockseminars), der<br />

landet nicht selten im Unit. Hier steckt<br />

das Wort Uni schon im Namen – da<br />

darf man sich als Student durchaus eingeladen<br />

fühlen. Angeboten werden neben<br />

kostenfreiem W-Lan, TV, Zeitschriften,<br />

Dartscheibe und Gesellschaftsspielen<br />

auch Sandwiches, Salate, Folienkartoffeln,<br />

Suppen oder das fabulöse<br />

Studentenfrühstück: ‘Ne Tasse<br />

Kaffee und ‘ne Kippe.<br />

Reckhammerweg 2, Essen;<br />

unit-cafe-bar.de<br />

Foto: De Prins<br />

De Prins in Essen<br />

De Prins<br />

Stylisch, holländisch, urig, trendy – De<br />

Prins hat die richtige Mische. Spezialität<br />

ist eindeutig die Mayo des Monats,<br />

mal Erdbeer/Grüner Pfeffer, mal Zitrone-Kräuter,<br />

mal Rote Beete mit Meerrettich.<br />

Neben Frikandel, Patat und Satéstokjes<br />

dürften Holland-Fans sich vor<br />

allem über Vla mit Hagelslag freuen.<br />

Isenbergstr. 14, Essen;<br />

facebook.com/deprins<br />

Der Kleine Zodiac<br />

Zwölf verschiedene Pizzen, jeweils nach<br />

Sternzeichen benannt, finden sich auf<br />

der Karte dieser kleinen, gemütlichen<br />

Imbissstube. Gemeinsam haben sie alle<br />

ihre Vollkorn-Basis, auf der extravagante<br />

Zutaten aus der Bio-Küche kombiniert<br />

werden, um gelungene Geschmacksüberraschungen<br />

zu zaubern.<br />

Witteringstr. 41, Essen;<br />

restaurant-zodiac.de<br />

veganisierBar<br />

In uriger Kneipenatmo werden vegane<br />

Varianten bewährter Imbissklassiker<br />

aufgetischt: Currywurst mit<br />

Pommes, Hot Dog mit Röstzwiebeln,<br />

dänischer Gurkensalat, sowie Gyros, Döner<br />

und Burger aus Seitan und Co.<br />

Drinks und Weine sind natürlich Bio.<br />

Breslauer Str. 86, Essen;<br />

eatwithoutmeat.de<br />

Foto: Pommeserei<br />

Peter Pomms<br />

Pusztetten Stube<br />

Der Legende nach führte der Imbisswagen-Vorläufer<br />

dieser beliebten<br />

Pommes-Institution in Duisburg-<br />

Marxloh die erste Fritteuse in deutschen<br />

Landen. Heute ist die Stube berühmt<br />

für Pusztetten aka Fleischbällchen in<br />

Tomatensoße. Ebenfalls legendär angepriesen:<br />

Curryletten. Wir fassen zusammen:<br />

Ein pöttisches Original mit einzigartigen<br />

Ideen.<br />

August-Bebel-Platz 7, Duisburg;<br />

facebook.com/Peter-Pomm<br />

Pommeserei in Duisburg<br />

Pommeserei<br />

Mit viel Ruhrpottcharme wird in der<br />

Pommeserei anständiger Imbissschmaus<br />

aufgetischt. Von der Pommesschranke<br />

über Kartoffelsalat bis zur Currywurst.<br />

Der Clou? Viele der Gerichte<br />

sind frei von Gluten, Laktose oder tierischen<br />

Produkten und haben Bio-Qualität.<br />

Ludgeriplatz 39, Duisburg;<br />

pommeserei.de<br />

Sawadi<br />

Gesund, frisch, lockerluftig und lecker<br />

– damit hat man thailändisches Essen<br />

auf den Punkt gebracht. Und gleichzeitig<br />

auch das Angebot des Sawadi<br />

Thai Imbiss. Die exotischen Snacks<br />

werden live vor Ort gebrutzelt, das vegetarische<br />

Angebot ist groß und das<br />

Geschmackserlebnis immer ein gutes.<br />

Mülheimer Str. 81, Duisburg;<br />

sawadi.de<br />

Lukas Vering<br />

Mehr coolinarische Tipps auf <strong>coolibri</strong>.de<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

49


SERVICE<br />

Foto: Inga Pöting<br />

Neu in Essen City: Studi-Kneipe Felis<br />

Foto: Königskinder & Rebellen<br />

Alternative Kneipentouren im Pott<br />

Ersti-Kneipentour, Fachschaftskneipentour, WG-Kneipentour, Zweiti-Kneipentour… während der Studienzeit wird man quasi von einer alkoholträchtigen Räumlichkeit<br />

in die nächste geschoben. Und sieht abei oft doch nur die gleichen Tapeten. Wir zeigen alternative Kneipentouren durch die großen Studi-Städte im Pott und in welchen<br />

Clubs sie enden können.<br />

Inga Pöting führt euch durch Essen<br />

Kneipentour Essen<br />

Für viele ist es eine Glaubensfrage: Zum bewegten Bierchen zischen in die Innenstadt<br />

oder ins Südviertel? Dabei kann man ganz stressfrei auch beides haben.<br />

An den Start geht ihr dazu optimalerweise im Süden, an der Ecke Rüttenscheider<br />

Straße/Kahrstraße. Entweder in der Banditenbar (1), dem größten Hipsterlokal<br />

der Stadt, wo ihr schnellstens zuseht, dass ihr ein grundsolides Stern Pils<br />

in die Finger bekommt – oder, wenn ihr’s lieber traditionell-kultig mögt, beginnt<br />

den Abend nebenan in der alteingesessenen Ampütte (2). Hier gibt’s Hausmannskost<br />

als Grundlage, Stauder und Borbecker Salonbier vom Fass. Ein Schlenker auf<br />

dem Weg Richtung Isenbergplatz – das Herz des Südkiezes – lohnt sich zum Soul<br />

Hell Café (3) an der Friederikenstraße. Diese coole Kneipe ist nicht nur der Treffpunkt<br />

der Rockabilly-Szene, sondern auch für Punk-Mukke zu haben. Dazu Fassbier<br />

und ‘nen Whiskey Sour – läuft!<br />

Wenn ihr jetzt schon etwas nebelig im Kopf seid, folgt einfach den Straßenbahnschienen<br />

in Richtung Hauptbahnhof bis zur nächsten Haltestelle (Moltkestraße).<br />

Kurz vorher biegt ihr links ein und erreicht bald den Isenbergplatz, wo ihr euch<br />

zwischen der Goldbar (4) mit ihrem Wohnzimmer-Charme und vielen verschiedenen<br />

Flaschenbieren und De Prins (5) entscheidet, der ganz auf holländisch<br />

macht und zum Grolsch-Bier gerne auch Vla mit Hagelslag serviert. Dann folgt<br />

ihr der Rellinghauser Straße in Richtung City. Wer stark genug ist, biegt kurz<br />

links in die Juliusstraße ein, wo gleich drei Cocktailbars warten – die einzig richtige<br />

ist allerdings die Daktari Bar (6), die auf eimergroße Drinks und Südafrika-<br />

Style setzt. Wer sich das lieber spart (am Wochenende ist hier eh kaum ein Platz<br />

zu kriegen), zieht gleich durch bis in die Innenstadt, lässt den Kennedyplatz mit<br />

seinen langweiligen Kettenkneipen links liegen und sich stattdessen am Salzmarkt<br />

nieder, wo die Temple Bar (7) mit Guinness und Sofaecke einen warmen<br />

Empfang bereitet.<br />

Noch ein Stück weiter nördlich, unweit der Uni, wartet der Viehofer Platz mit<br />

der rockigen Dreifaltigkeit aus Café Nord (8), Panic Room (9) und Turock (10) auf<br />

euch. Jetzt ist es schon fast Zeit zum Versacken. Aber ihr rafft euch noch mal auf<br />

und seht zu, dass ihr’s ins Felis (11) an der Mechtildisstraße schafft. Bis dahin sind<br />

es nur ein paar Meter und hier wird erst zugemacht, wenn der Letzte gegangen<br />

ist. Chefin Feli ist noch keine 30, serviert Gezapftes, Craft Beer und Wein und<br />

zieht in den frühen Morgenstunden gerne mit euch in irgendeinen Club weiter<br />

– oder erklärt euch den Weg dorthin.<br />

50 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Und dann ab in die Clubs ...<br />

Hotel Shanghai<br />

Gefühlte tausend Origami-Kraniche an der Decke, leuchtende Pandas<br />

über der Tanzfläche, Wandbemalung und Psychedelic-Tapete: So<br />

herzerwärmend bunt wie das Hotel Shanghai schillert in Essen kein<br />

zweiter Club. Auf zwei Tanzflächen tummeln sich wochenends Elektro-,<br />

HipHop-, Trash- oder Indie-Fans. Livemusik und Party kommen<br />

gerne im Paket, zwischendurch Luft holen kann man draußen unterm<br />

Dach.<br />

Semesterstartparty: 22.10.<br />

Steeler Str. 33, Essen; hotelshanghai.de<br />

Foto: LOL<br />

Goethebunker<br />

Seit fast einem Jahrzehnt erste Adresse für das alternative Techno-<br />

Publikum der Stadt. Die Blech-Beats teilen sich den Monat mit unter<br />

anderem HipHop und Indie, gerne auch mal live, sowie Essens<br />

einziger 120-Minuten-Party (alle zwei Wochen, dienstags, 22 bis 0<br />

Uhr). Auf der Toilette kann man vor lauter Aufklebern nix im Spiegel<br />

erkennen, dafür leuchtet die Getränkekarte an der nischigen Bar<br />

mit moderaten Preisen zu jeder nebligen Nachtzeit.<br />

Goethestr. 67, Essen; goethebunker.de<br />

BOHEI<br />

Die neueste Location im Herzen des Rüttenscheider Nachtlebens.<br />

Dass hier mit ganz viel Liebe zu Werke gegangen wurde, beweisen<br />

die schicke Holzdeko und die schwarzen Stoffbahnen an den Wänden.<br />

Dazwischen wird auf kleinstem Raum die Nacht zum Tag getanzt.<br />

Fette Bookings sind die Ausnahme, stattdessen geben sich lokale<br />

DJs bei Elektro-, Hiphop- und Disco-Partys die Ehre.<br />

Zweigertstr. 12, Essen; facebook.com/BOHEI.CLUB<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

51


SERVICE<br />

Kneipentour Dortmund<br />

Lukas Vering führt euch durch Dortmund<br />

Wer in Dortmund echte Kneipenkultur sucht, kommt an der Nordstadt nicht vorbei.<br />

Wir starten unsere Tour deshalb kultur- und bierinteressiert im Brauerei-Museum<br />

(1) an der Steigerstraße. Jenes schmückt sich immerhin mit folgendem Zitat Benjamin<br />

Franklins: „Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen<br />

liebt und ihn glücklich sehen will”. Das macht es zum legitimen Startpunkt für (wissens-)durstige<br />

Studis.<br />

Nach diesen lehrreichen Einblicken geht es weiter Richtung Nordmarkt, zum Salon<br />

Fink (2). Hier wird nicht nur Kronen & Co. mit Liebe über die Theke gereicht, oft<br />

genug finden auch Partys, Konzerte oder ein Kneipenquiz statt. Ist die Stimmung<br />

angeheitert, ist es Zeit zum Weiterziehen. Über die Schüchtermannstraße auf die<br />

Bornstraße und rein ins Janni im Alten Schloß (3). Diese geräumige und tiefenurige<br />

Eckkneipe lädt zu illustren Runden Billard und zum Münzeinwurf in die Jukebox.<br />

Jene erfüllt jeden halbbetrunkenen Wunsch nach trashiger Musikuntermalung.<br />

Vorsicht: Bevor es hier zu gemütlich wird, schnell den Absprung finden. Unsere<br />

Route leitet euch weiter Richtung Alsenstraße, wo sich bei Hausnummer 79 die<br />

Kneipe Zur Palette (4) findet. Wir empfehlen einen Abstecher mit Kurzen, kleinem<br />

DAB und tiefem Atmo-Aufnehmen – denn noch mehr Eckkneipenflair sucht man<br />

vergeblich. Weiter: Mit der U-Bahn vom Brunnenplatz zur Reinoldikirche und ab in<br />

die Sackgasse mit dem schönen Namen Kuckelke. Hier genehmigen sich Feinschmecker<br />

einen Cocktail im Café Time (5), das preislich wie geschmacklich vorzügliche<br />

Mojitos und Caipis serviert. Alkohol-Abenteurer können im Bam Boomerang (6)<br />

australisches Bier oder Cider probieren.<br />

Ab hier hat der Abend zwei Möglichkeiten – entweder er klingt gemütlich im Chill’R<br />

(7) im lebendigen Brückstraßenviertel aus, oder er mobilisiert die letzten Kräfte und<br />

treibt euch ins pulsierende Kreuzviertel. Aus der U-Bahn gestolpert, sollte die erste<br />

Station hier direkt die Musikkneipe B-Trieb (8) sein, in der ihr eine kurzweilige<br />

Bierschnaufpause einlegen könnt. Dann flott weiter zum Kumpel Erich (9). Hier mixt<br />

man Retrocharme und hippen Flair zu einzigartigem Kneipenchic. Zudem könntet<br />

ihr hier auch glücklich werden, wenn die ersten Nahrungsgelüste beißen. Für den<br />

richtigen Ausklang taumelt ihr ab hier einfach ziellos durch die schönen Straßen<br />

des Viertels, die zu allen Seiten mit gut besuchbaren Locations gespickt sind.<br />

Und dann ab in die Clubs ...<br />

Daddy Blatzheim<br />

Mitten im Westfalenpark, idyllisch am See gelegen,<br />

finden tanzwütige Partypeople einen Club,<br />

bei dem gerne mal der Putz von den Wänden<br />

gebasst wird. Partys bei Daddy sind kompromisslos,<br />

wild und hip ohne Gnade. Das Angebot reicht<br />

von Rock, Trash, Elektro und HipHop bis zu 80s-<br />

Partys.<br />

An der Buschmühle 100, Dortmund;<br />

daddyblatzheim.de<br />

Foto: Daddy Blatzheim<br />

Sissikingkong<br />

Bierchen und eine feine Speisekarte mit Pasta,<br />

Salaten und Nachtisch sind schon mal ein<br />

guter Anfang. Zweites Standbein des Prinzessinnenaffen<br />

ist die Musik: Bei der hauseigenen<br />

Native-Party beispielsweise kommen Indiekinder<br />

und Beatfans auf ihre Kosten, während die<br />

La Boum Party alles wild zusammenmixt, was<br />

jung und tanzbar ist. Das Format Ekamina dagegen<br />

steht für gemütliche Abende am elektrischen<br />

Kamin mit Literatur, Theater, Film und Tonkunst.<br />

Landwehrstr. 17, Dortmund; sissikingkong.de<br />

Großmarktschänke<br />

Die Großmarktschänke führt die Tradition des<br />

alten Wohnzimmerclubs Cosmotopia an der<br />

Schützenstraße weiter. Teppiche und oldschoolige<br />

Einrichtung mit schicken alten Möbeln sorgen<br />

für das passende Ambiente. Das musikalische<br />

Programm umfasst 60s Soul, Beat & Swing,<br />

80s & 90s Club-Sounds, Indie Tunes, Elektro Pop,<br />

HipHop, Rock’n’Roll und was sonst noch so niveauvoll<br />

bewegt.<br />

Heiliger Weg 60, Dortmund; club-cosmotopia.de<br />

Oma Doris<br />

Dortmunds hippste Omi, sorgt für steile Partynächte<br />

im retroschicken Tanzcafé. Stuck, Kronleuchter,<br />

verspiegelte Decke und urige Sitzpolster<br />

künden von vergangenen Zeiten, während<br />

aus den Boxen die Sounds von morgen pumpen.<br />

Trendsichere Partyreihen zünden hier regelmäßig<br />

wie Raketen, für die House-Musik-Events ist<br />

die Oma über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.<br />

Reinoldistraße 2-4, Dortmund; omadoris.de<br />

Foto: Großmarktschänke<br />

52 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Foto: Zlatan Alihodzic<br />

Und dann ab<br />

in die Clubs ...<br />

Grammatikoff<br />

Das Grammatikoff ist das Herz der Dellplatz-Kultur.<br />

Die Konzert- und Partyhalle ist groß genug<br />

zum chaotischen Durcheinanderspringen und<br />

klein genug zum Wohlfühlen. Die Partys sind bunt<br />

gemischt und werden nicht selten von Duisburger<br />

Szenefiguren des Nachtlebens veranstaltet.<br />

Semesterstartparty: 23.10.<br />

Lotharstr. 318, Duisburg; grammatikoff.de<br />

Kultkeller<br />

Das Musterzimmer<br />

Der Kultkeller setzt vor allem auf Genrepublikum<br />

der dunklen Szene. Der Club gibt wechselnden<br />

Partyformaten ein Zuhause, die musikalisch<br />

meistens im Bereich Gothic/Wave/Industrial zu<br />

verorten sind. Manchmal geht es aber auch in<br />

Richtung Rock/Metal. Weiteres Highlight sind die<br />

ausgesprochen fairen Bier- und Cocktailpreise.<br />

Steinsche Gasse 40, Duisburg; kultkeller.com<br />

Kneipentour Duisburg<br />

Die Duisburger Kneipentour ist nichts<br />

Lukas Vering führt euch durch Duisburg<br />

für faule Versacker – hier kommt richtig<br />

Bewegung in den lauschigen Kommilitonentreff.<br />

Wir starten in Uninähe<br />

und wagen uns in eine Hafenkneipe,<br />

die weiter vom Hafen nicht entfernt sein<br />

könnte – das Fährmann (1) an der Mülheimer<br />

Straße 180. Mit einigen Übungen<br />

in diversen Disziplinen des Kneipensports,<br />

wie Kickern, Darts oder Biergläserleeren,<br />

bringt man die Stimmung auf<br />

den richtigen Weg. Anfänger bleiben<br />

sitzen, echte Kneipentraveller brechen<br />

schnell Richtung Finkenkrug (2) auf. Dazu<br />

den Sternbuschweg bis zur Ecke Finkenstraße<br />

abwandern. Hier trinkt man<br />

eine von 200 verschiedenen Biersorten<br />

in charmant gestalten Räumen mit illustrem<br />

Publikum. Anschließend arbeiten<br />

wir uns Richtung Hauptbahnhof vor,<br />

optionale Zwischenstopps für Snacks und<br />

Cocktails im baba su (3) an der Bismarckstraße<br />

oder für einen schnellen Schluck an der Crazy Monkey Bar (4) an der Neudorferstraße 27-29. Im Indie (5) am Buchenbaum 41 eröffnen<br />

wir dann die Kneipensport-Revancherunden. Bevor man sich hier häuslich einrichtet, ist Aufbruch angesagt – das Café Museum<br />

(6) am Immanuel-Kant-Park wartet mit güldenen Durstlöschern. Der anschließende Spaziergang durch besagten Park dürfte für amüsante<br />

Minuten in der Vegetation sorgen. Auf der anderen Seite lockt das Café Graefen (7) an der Krummacherstraße mit zerrocktem Interieur,<br />

ausufernder Getränkekarte und Kultstatus. Letzte Pflichtstation: Das Musterzimmer (8). Hier gönnt man sich zwischen stylischbunten<br />

Wänden Longdrinks. Oder Bier. Weil: Bier geht immer. Wer seiner Kneipentour die Krone aufsetzen will, reist quer durch die<br />

Stadt bis nach Ruhrort, wo diverse urige Eckkneipen wie die Bergiusstube, das Alt Ruhrort und das Zum Hübi zu finden sind. Aber an die<br />

könnt ihr euch am nächsten Tag eh nicht mehr erinnern...<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

53


SERVICE<br />

Foto: Yuriy Ogarkov<br />

Goldkante<br />

Lisa Sänger führt euch durch Bochum<br />

Kneipentour Bochum<br />

Ihr wollt eine Kneipentour durch Bochum machen? Herzlichen Glückwunsch,<br />

dank des Bermuda3ecks habt ihr euch dazu die Ruhrgebietsstadt mit der wohl<br />

höchsten Kneipendichte ausgesucht. Wir umschiffen die Partymeile allerdings<br />

und versorgen euch lieber mit Geheimtipps. Los geht’s in Bochums neustem Trendviertel,<br />

dem Kortländer Kiez. Von Dienstag bis Sonntag kann man sich in den<br />

Kühlschränken der Trinkhalle (1) an der Herner Str. 8 ein Craft Beer aussuchen<br />

und an der großen Tafel gemeinsam Platz nehmen. Mit Tischtennisplatte, Kicker<br />

und Snackautomaten wird eine Wohnheimatmosphäre mit Trendkick kreiert.<br />

Weiter geht es gleich gegenüber im Paddy’s (2). Bochums Irish Pub wird traditionell<br />

und liebevoll geführt. Jeden ersten Mittwoch im Monat wartet hier außerdem<br />

ein Kneipenquiz auf Ratefüchse. Drei Häuser weiter, in der Hausnummer<br />

13, beamt euch das Café Eden (3) mit detailreicher Vintagedeko und Lichtspielereien<br />

in die Welt der Sixties. Letzter Stopp im Kiez ist der Kugelpudel (4)<br />

an der Dorstener Str. 1 – dieses feine Ecklokal mit Hipster-Seemannscharme ist<br />

Café, Eisdiele und Kneipe in einem. Nach einem kurzen Drink geht es mit einem<br />

Wegeis weiter Richtung Innenstadt in die Traditionskneipe Zur Postkutsche (5)<br />

an der Viktoriastraße 16. Hier wird an der Theke flott für jeden ein Schnapsbrettchen<br />

bestellt. Darauf finden sich mit Postillion, Bochumer Tropfen und Blau-Weiß<br />

drei regionale Kräuterspezialitäten. Auf die Schnapssalve folgt erstmal ein gepflegtes<br />

Bochumer Schlegel-Pils im Neuland (6) an der Rottstraße 15. Hier kann<br />

der Magen auch kurz mit kleinen Snacks oder – je nach Uhrzeit – einer ausgekochten<br />

Mahlzeit beruhigt werden. Das ist empfehlenswert, denn es folgt ein<br />

weiterer Theken-Stopp: ein Stück die Straße runter (Nr. 24) bietet das Absinth<br />

(7) eine Auswahl des gleichnamigen Getränks. Wer jetzt noch steht, darf sich<br />

nach Barcelona träumen: Im Badalona (8) in der Brüderstraße 2 wartet eine Auswahl<br />

an Cava (spanischer Sekt) und Tapas. Zwei Türen weiter liegt das Zacher<br />

(9), das vor allem durch netten Service, heimelige Atmosphäre und lecker Bier<br />

besticht. Der Weg zum letzten Halt des Abends führt euch direkt durchs<br />

Bermuda3eck nach Ehrenfeld, wo sich tagsüber die Hipsterszene tummelt. Einen<br />

entsprechenden Touch hat auch die Goldkante (10) (Alte Hattinger Str. 22)<br />

mit abgewetzten Polstermöbeln und Retrocharme. Schlummertrunk des Abends<br />

ist einer der Lieblingsdrinks der Queen: Pimms.<br />

54 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


Und dann ab in die Clubs ...<br />

Trompete<br />

Die Trompete ist der Studi-Club der Stunde. Man bezahlt meist nur<br />

ein paar Euro Eintritt, oft auch gar keinen, und findet zwischen Bar,<br />

Sofas und Stehlampe eine feine Auswahl Partys an dem Indie-, Rockund<br />

Wavebereich vor. Oft geht’s mit Live-Musik los.<br />

Viktoriastr. 45, Bochum; die-trompete.de<br />

Foto: Königskinder & Rebellen<br />

Essen-Altenessen<br />

AUSWAHL AUS UNSEREM PROGRAMM:<br />

KONZERTE<br />

04.11.15 | JESPER MUNK<br />

17.11.15 | KOVACS<br />

20.11.15 | OLEXESH<br />

26.11.15 | CHRISTIAN STEIFFEN<br />

08.12.15 | L‘AUPAIRE<br />

16.12.15 | ANTILOPEN GANG<br />

13.<strong>02</strong>.16 | MO<strong>NO</strong> & NIKITAMAN<br />

COMEDY/KABARETT<br />

14.11.15 | DER TOD<br />

25.11.15 | SIMON & JAN<br />

19.01.16 | NIGHTWASH<br />

21.01.16 | INGMAR STADELMANN<br />

03.03.16 | MAXI GSTETTENBAUER<br />

16.04.16 | ABDELKARIM<br />

19.04.16 | NIGHTWASH<br />

LESUNGEN<br />

www.zechecarl.de<br />

|<br />

KONZERTE<br />

COMEDY & KABARETT<br />

LESUNGEN<br />

PARTYS & KNEIPE<br />

18.11.15 | TOBI KATZE | 20.11.15 | 11 FREUNDE<br />

23.01.16 | FUNNY VAN DANNEN | 27.01.16 | THEES UHLMANN<br />

zechecarlessen<br />

VVK unter www.zechecarl.de und an allen bekannten VVK-Stellen<br />

Grugahalle:<br />

alles ist möglich.<br />

Untergrund<br />

Das Untergrund ist nicht nur das Zuhause des monatlichen HipHop-<br />

Stammtisches Superior Session, sondern auch offen für Mainstreamiges<br />

á la Eurotrash, Charts und Lieblingslieder. Dabei ist der Club<br />

angenehm klein und gut geeignet, Leute aus der Ersti-Gruppe wiederzutreffen.<br />

Dienstags ist hier Jubel/Trubel/Heiterkeit angesagt: Bei<br />

der 120-Minuten-Party wird von 22 Uhr bis Mitternacht kurz gnadenlos<br />

aufgedreht.<br />

Kortumstr. 101, Bochum; facebook.com/untergrundbochum<br />

Zeche<br />

Diese Bochumer Kult-Location lädt regelmäßig zu Semesterein- und<br />

ausstiegspartys. Neben einem fetten Live-Kalender laufen in dem<br />

altehrwürdigen Industriegebäude diverse massentaugliche Partys.<br />

Diesen Sommer eröffneten zudem die Partyhelden von Spontan Bochum<br />

eine schicke Außenanlage für Raver. Semesterstartparty: 20.10.<br />

Prinz-Regent-Str. 50-60, Bochum; zeche.net<br />

03 | 10 | 2015 Suberg’s Ü-30 Party „Mehr als eine Party“<br />

18 | 10 | 2015 Der Pate Live in concert<br />

23 | 10 | 2015 90er Total mit Snap!, Rednex, Dr. Alban u.a.<br />

24 | 10 | 2015 Kaya Yanar „Around the World“<br />

06 | 11 | 2015 Bibi Blocksberg Das Hexen-Musical<br />

„Hexen hexen überall!“<br />

08 | 11 | 2015 Schallplattenbörse im Foyer<br />

14 | 11 | 2015 Koncert Gwiazd Live 2015<br />

16 | 11 | 2015 Sido Liebe Live 2015<br />

05 | 12 | 2015 Glamotion Dance Event<br />

19 | 12 | 2015 Wise Guys Albumtour 2015/2016<br />

31 | 12 | 2015 –<br />

03 | 01 | 2016 Holiday on Ice „Believe“<br />

08 | 01 | 2016 Luke Mockridge „I´m lucky, I´m Luke“<br />

Terminstand: September 2015 . Änderungen vorbehalten . info@grugahalle.de . www.grugahalle.de<br />

MESSE ESSEN GmbH<br />

Geschäftsbereich Grugahalle<br />

Norbertstraße . D-45131 Essen<br />

Telefon: +49.(0)201.7244.0<br />

Telefax: +49.(0)201.7244.500<br />

Ticket-Hotline:<br />

<strong>02</strong> 01.72 44 290<br />

Montag bis Freitag 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

55


HOTSPOTS<br />

KI<strong>NO</strong>S<br />

Film ab!<br />

Foto: Essener Filmkunsttheater<br />

In Sachen Leinwanddichte ist das Ruhrgebiet mit kaum einer anderen Kinolandschaft vergleichbar: In über 300 Sälen flimmern Hollywood-Hits und<br />

Arthaus-Schmankerl gleichermaßen über die Leinwände. Im Revier halten sich die großen, hochmodernen Multiplexpaläste und die kleinen, feinen<br />

Programmkinos durchaus die Waage.<br />

Filmforum Duisburg<br />

Zwar haben etliche Lichtspielhäuser<br />

in Duisburg über die Jahre schließen<br />

müssen, die Fahne hoch halten aber<br />

die UCI-Kinowelt am Hauptbahnhof<br />

und das Filmforum am Dellplatz, seines<br />

Zeichens Deutschlands ältestes<br />

„Kommunales Kino“. Immer wieder bedroht<br />

von städtischen Sparmaßnahmen,<br />

bestreitet es in seinem Fünfzigerjahre-<br />

Kinosaal nach wie vor ein ambitioniertes<br />

Programm und bereitet jedem Arthausfreund<br />

cineastische Freuden. Jedes<br />

Jahr im Herbst findet hier auch die<br />

„Duisburger Filmwoche“ statt, ein vielbejubeltes<br />

Festival für den deutschsprachigen<br />

Dokumentarfilm.<br />

filmforum.de<br />

Lichtburg Essen<br />

Inmitten der Innenstadt gelegen,<br />

darf sich dieses sagenumwobene Kino<br />

mit seiner stolzen Anzahl von 1 250<br />

Sitzplätzen wahrlich „Deutschlands<br />

größter (und vielleicht schönster) Filmpalast“<br />

nennen, ohne rot zu werden.<br />

Heutzutage mit modernster Technik ausgestattet,<br />

ist die denkmalgeschützte<br />

Lichtburg unvergleichlich, unvergänglich<br />

– und beherbergt im Untergeschoss<br />

noch den kleinen „Sabu“-Saal, der einst<br />

nach dem Kinderstar aus dem „Dieb<br />

von Bagdad“ benannt wurde.<br />

lichtburg-essen.de<br />

Essener Filmkunsttheater<br />

Zur Lichtburg gesellen sich gleich<br />

fünf kleine Geschwister: Das Filmforum<br />

Glückauf und die Galerie Cinema<br />

in Rüttenscheid, das Astra Theater nahe<br />

des Hauptbahnhofs, das Eulenspiegel-Kino<br />

in Huttrop und das Rio Filmtheater,<br />

das zentral in Mülheim liegt.<br />

Zusammen nennen sie sich die Essener<br />

Filmkunsttheater und teilen aktuelle<br />

Filme und Klassiker untereinander<br />

auf. Zusammen haben sie nicht weniger<br />

zu bieten als die Kettenkinos mit<br />

ihren vielen verschiedenen Sälen.<br />

essener-filmkunsttheater.de<br />

Lichtburg Oberhausen<br />

Während „nebenan“ das größte<br />

Einkaufszentrum Europas eröffnete,<br />

lieferte das Jahr 1996 hier den Startschuss<br />

für ein intensives Neukonzept<br />

in Oberhausens altehrwürdigem Innenstadtkino.<br />

Mit dem Slogan „Heimkino“<br />

wird hier nun ein Kino-Kulturprogramm<br />

mit netter Atmosphäre inklusive<br />

filmpädagogischem Kinder- und<br />

Jugendprogramm sowie italienischer<br />

Kaffeebar serviert.<br />

lichtburg-ob.de<br />

CineStar Oberhausen<br />

Technik auf allerhöchstem Niveau<br />

(beispielsweise „Real D“) liefert auch<br />

der CineStar-Palast in Oberhausen, der<br />

in günstiger Lage direkt am CentrO (mit<br />

kostenlosen Parkplätzen) ideale Voraussetzungen<br />

für einen perfekten Tag bietet.<br />

Sehr praktisch übrigens, dass viele<br />

Eltern ihre süßen Nervensägen im<br />

Kinderkino absetzen, um stressfreier im<br />

CentrO shoppen zu können.<br />

cinestar.de/de/kino/oberhausen-derfilmpalast-im-centro<br />

CineStar Dortmund<br />

Am Nordausgang des Dortmunder<br />

Hauptbahnhofs ist das zweitgrößte<br />

Multiplex-Kino des Potts (das siebtgrößte<br />

Deutschlands) beheimatet: In<br />

14 Sälen werden natürlich vor allem<br />

Mainstream-Filme gezeigt, aber auch<br />

Vorstellungen im Originalton (türkisch<br />

und englisch) sowie Sondervorführungen<br />

wie Live-Übertragungen aus den<br />

Opernhäusern dieser Welt stehen auf<br />

dem Programm. Montag ist Studententag,<br />

zu empfehlen sind aber besonders<br />

das Fünf-Sterne-Ticket für 32,50<br />

Euro, das einem den Besuch von fünf<br />

Filmen ermöglicht, sowie die kostenlose<br />

Kundenkarte, die viele weitere Vorteile<br />

sichert.<br />

cinestar.de/de/kino/dortmund-cinestar<br />

Schauburg Dortmund<br />

Mitten in der Innenstadt konnte<br />

die Schauburg dort als einziges unabhängiges<br />

Kino überleben. Heute ergänzen<br />

Programmpunkte wie Varieté,<br />

Theater, Kammerkonzerte, Lesungen<br />

oder Themennächte die Mischung aus<br />

Arthouse- und Mainstreamkino in den<br />

zwei Sälen des ältesten Kinos Dortmunds.<br />

schauburg-kino.com<br />

CineStar Hagen<br />

Und auch Hagen hat sein eigenes<br />

strahlendes CineStar: Am Markt bereiten<br />

gewohnt glasklare Bilder und eine<br />

alles umhüllende 360-Grad-Sound-Atmo<br />

einem jeden Hobbit-Fan, Comicfreak<br />

und Sternenkrieger ein rundum<br />

gelungenes und nahezu lebensechtes<br />

Kinoerlebnis.<br />

cinestar.de/de/kino/hagen-cinestar<br />

Cineworld Lünen<br />

Noch ein Stückchen weiter östlich<br />

findet sich die schicke Lüner Cineworld,<br />

die mit 33 „D-Box-Motion-Seats“<br />

ausgestattet wurde: Kinositze, die<br />

„Nicht-Still-Sitzen“ garantieren! Im<br />

Takt der Action auf der Leinwand rüttelt<br />

und schüttelt sich der D-Box-Kinosessel<br />

auf diverseste Arten – selbstredend<br />

synchron zum Filmgeschehen.<br />

Sechs Euro Aufpreis zahlt der Filmfan<br />

58 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


für diese ausgefeilte Technik, montags<br />

und mittwochs ist allerdings Kinotag<br />

mit Vergünstigung. Einmal im<br />

Jahr lockt zudem das berühmte Kinofest<br />

Lünen mit ausgezeichneten<br />

deutschsprachigen Film-Highlights.<br />

cineworld-luenen.de<br />

CinemaxX Essen<br />

Am Berliner Platz gleich neben<br />

dem Colosseum und dem Einkaufszentrum<br />

Limbecker Platz gelegen,<br />

darf sich das CinemaxX Essen seit<br />

seiner Eröffnung im Dezember 1991<br />

als „Deutschlands größtes Multiplex-<br />

Kino“ bezeichnen. Hervorzuheben<br />

sei von den 16 Kinosälen besonders<br />

Saal 13: In verstellbaren Luxus-Ledersitzen<br />

kann man hier bei fast uneingeschränkter<br />

Beinfreiheit Kinofreuden<br />

der Extraklasse frönen. Der<br />

sonst unvermeidliche Gang zur Erfrischungsbar<br />

entfällt: Das Kinopersonal<br />

bringt die gewünschten Speisen<br />

und Getränke direkt an den Platz.<br />

cinemaxx.de<br />

CinemaxX Mülheim<br />

Auch in Mülheim gibt’s einen<br />

„First Class Saal“ sowie, ganz exklusiv,<br />

„MaxXimum Motion“: Hier<br />

bewegt sich der Kinositz passend<br />

zum Film! Ebenso wie in Essen gilt<br />

auch in Mülheim (im drittgrößten<br />

Multiplex-Kino des Ruhrgebiets) der<br />

Studententarif an 365 Tagen im<br />

Jahr, zudem locken die kostenlosen<br />

Parkmöglichkeiten ins Rhein-Ruhr-<br />

Zentrum.<br />

cinemaxx.de<br />

Filmpassage Mülheim<br />

Während die Welt im Sommer<br />

Fußball guckte, baute man die Filmpassage<br />

gründlich um. Und hat hier<br />

nun ein ganz besonderes Schmankerl<br />

für Kinogenießer geschaffen: Im<br />

„Sitzsacksaal“ wurden 122 Sessel<br />

ausgebaut und durch 41 Sitzsäcke,<br />

sogenannte „Fatboys“, ersetzt. Doch<br />

nicht nur dieser „Relaxed Saal“ bietet<br />

besten Komfort, seit der Renovierung<br />

sorgen zum Beispiel auch<br />

die eingefügten Tischchen in den<br />

Sitzreihen für beste Unterhaltung und<br />

Entspannung pur.<br />

muelheim.filmpassage.de<br />

UCI Bochum<br />

Im März 1991 strömten erstmals<br />

Tausende Staunende in die (damals<br />

noch) 18 Säle: Das allererste<br />

Multiplex-Kino in Ruhrgebiet war eröffnet!<br />

Inzwischen sind natürlich alle<br />

(nach einem Umbau nunmehr nur<br />

noch) 14 Säle längst mit modernsten<br />

Digitalprojektoren ausgestattet.<br />

uci-kinowelt.de<br />

Endstation Bochum<br />

Im denkmalgeschützten Gebäude<br />

des Kulturzentrums Bahnhof<br />

Langendreer bietet das Endstation-<br />

Kino knapp 90 Besuchern ein festes<br />

Monatsprogramm mit täglicher<br />

Spätvorstellung. Ständig mit Filmprogrammpreisen<br />

und Auszeichnungen<br />

bedacht, freut man sich im<br />

Ruhrpott vor allem über das jährliche<br />

Festival in diesem süßen kleinen<br />

Programmkino: die „Blicke“<br />

auf Filme und Regisseure mit regionalem<br />

Bezug.<br />

endstationkino.de<br />

Schauburg Gelsenkirchen<br />

Der nächste Blick geht nach Gelsenkirchen<br />

in einen der letzten klassischen<br />

Kinopaläste Deutschlands.<br />

Das ebenfalls unter Denkmalschutz<br />

stehende Gebäude mit drei Kinosälen<br />

präsentiert seine Nähe zum Theater<br />

mit seinen geschwungenen und<br />

mit unzähligen Türen versehenen<br />

Wandelgängen, dem ausladenden<br />

Treppenaufgang und dem in der Mitte<br />

gelegenen lichten Foyer.<br />

schauburg.cineprog.de<br />

Inga Pöting, Dirk Krogull<br />

STARTE DEINEN MASTER AN<br />

DER HOCHSCHULE RUHR WEST<br />

MASTERSTUDIENGÄNGE:<br />

ICH STUDIERE DA,WO<br />

ICH MODERNSTE<br />

BEDINGUNGEN FINDE.<br />

ICH STUDIERE AN DER HRW.<br />

Luiz, 24, Informatik-Student aus Düsseldorf<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

• Informatik<br />

• Systemtechnik<br />

• Technisches Produktionsmanagement<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen-Energiesysteme<br />

WWW.HOCHSCHULE-RUHR-WEST.DE<br />

Foto: Inga Pöting<br />

Das Filmstudio in Essen-Rüttenscheid eröffnete 1924<br />

und ist das älteste Kino im Ruhrgebiet.<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

59


KULTUR<br />

THEATER-TIPPS<br />

Vorhang auf!<br />

Was läuft auf den Bühnen des Ruhrgebiets? Aktuellen Themen widmet man sich in Essen, Oberhausen und Dortmund – es geht um Netzspionage, das Deutschlandbild<br />

und um die Rettung der Erde. Auf Satire dagegen setzen das Theater Duisburg und das Schauspielhaus Bochum. Gruselfaktor bietet das freie Rottstr5 Theater mit<br />

einem modernen Klassiker.<br />

Weltrettung für Anfänger<br />

„Theater kann Denken möglich machen“, sagen<br />

die Macher vom Zentrum für politische Schönheit,<br />

die am Dortmunder Schauspielhaus mit<br />

„2099“ ein Weltrettungsszenarium realisieren. Die<br />

Aktivistengruppe ist bekannt für ihre spektakulären<br />

Happenings, in denen sie Politik und Poesie<br />

vereint. In dem aktuellen Stück ist nicht nur<br />

Mitdenken sondern auch Mitmachen gefordert.<br />

Als Experten werden vier Philosophen aus der<br />

Zukunft auf die Bühne teleportiert.<br />

2099: 18., 25., 28.10. + 7., 13.11.,<br />

Theater Dortmund; theaterdo.de<br />

Vorsicht (Netz-)Falle!<br />

Heute schon einen Schnappschuss gepostet? Prima,<br />

das freut nicht nur Google und Facebook,<br />

sondern auch Marketingstrategen und Arbeitgeber.<br />

Denn die unsichtbaren Netzspione und<br />

kommerziellen Datensammler nutzen die Auskunftsfreudigkeit<br />

von Usern für ihre Zwecke. Regisseur<br />

Hermann Schmidt-Rahmer fügt in „Ich<br />

habe nichts zu verbergen – Mein Leben mit Big Data“<br />

Dokumentarisches und Literarisches an einem<br />

Theaterabend zusammen.<br />

Ich habe nichts zu verbergen – Mein Leben mit Big<br />

Data: 15., 23.10. + 7., 14.11. Grillo-Theater, Essen;<br />

schauspiel-essen.de<br />

Perspektivwechsel<br />

Film- oder Buchautoren wählen gerne das Taxi<br />

als Spielort, da sich dort Ereignisse in Zeit und<br />

Raum verdichten lassen. Fahrer teilen mit ihren<br />

Kunden Hoffnungen und Geheimnisse. Multitalent<br />

Amir Reza Koohestani schafft in seinen „Taxigeschichten“<br />

den Perspektivwechsel und verwendet<br />

dafür den Internetblog eines iranischstämmigen<br />

Taxifahrers aus Berlin. Wie sieht ein Exil-<br />

Iraner die deutsche Gesellschaft? Wer redet<br />

denn noch gut über Multikulti?<br />

Taxigeschichten: 30., 31.10. + 13., 15., 25.11.+5.12.<br />

Theater Oberhausen; theater-oberhausen.de<br />

Böser Bube<br />

Bret Easton Ellis ist mit seinem Werk „American<br />

Psycho“ über die Drogen- und Gewaltexzesse des<br />

Wallstreet-Junkies Patrick Bateman weltberühmt<br />

geworden. Seitdem hat sich der Autor in Hollywood<br />

eingerichtet und wettert auf Twitter gegen<br />

die Generation Y. Hans Drehers Rottstraßen-Fassung<br />

bedient sich der Romanvorlage sowie<br />

der Verfilmung. Felix Lampert als manischer<br />

Bösewicht und Serienkiller sowie Ronja Sczepanski<br />

in allen anderen Rollen verkörpern den Psychotrip<br />

auf engstem Raum.<br />

American Psycho: 29.10., Rottstraße5 Theater,<br />

Bochum; rottstr5-theater.de<br />

Nonsens mit Kultfaktor<br />

Es gibt sie noch, die Fans von Monty Python. Und<br />

ihre Zahl wird wieder ansteigen, denn mit dem<br />

Musical „Spamalot“ feiert das Bochumer Ensemble<br />

den Nonsense mit so viel Inbrunst, dass es<br />

die Zuschauer von den Stühlen reißt. Basierend<br />

auf dem Film „Die Ritter der Kokosnuß“ gibt’s<br />

Gesangseinlagen wie etwa den „Pitsch-Patsch-<br />

Song“ – gemeint ist das Ganze freilich als Parodie<br />

auf das Musical-Genre. Neben Gags mit aktuellen<br />

Bezügen erklingt Harald Schmidts Stimme<br />

als Wort Gottes. Kultfaktor!<br />

Spamalot: 17., 21., 28.10. + 12., 22.11.+4.,<br />

12., 22., 28.12., Schauspielhaus Bochum;<br />

schauspielhausbochum.de<br />

Diktatur des guten Geschmacks<br />

Serge, Marc und Yvan waren beste Kumpel, bis<br />

Serge ihnen sein neu erstandenes Meisterwerk<br />

präsentiert: ein ganz und gar weißes Bild. Über<br />

Geschmack lässt sich eben doch wunderbar streiten<br />

und so spielen die drei ihre gegenseitigen<br />

Beleidigungen genussvoll aus. Autorin Yasmina<br />

Reza hat mit „Kunst“ einen Dauerbrenner für die<br />

Bühnen geschrieben. Neben der Absurdität eines<br />

überhitzten Kunstmarktes geht es letztendlich<br />

um den Wert der Freundschaft. Die Farce ist<br />

nicht nur für Kunststudenten ein Pflichtseminar.<br />

Kunst: 18.10. + 15.11. + 6., 27.12.,<br />

Theater Duisburg; theater-duisburg.de<br />

Ariane Schön<br />

Foto: Diana Küster<br />

Spamalot in Bochum<br />

60 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


POP IM ABO<br />

Es muss nicht<br />

immer nach Bier<br />

stinken<br />

Viele junge Menschen würden gar nicht auf die Idee kommen, ein Gebäude<br />

zu betreten, das Konzerthaus heißt. Hinter den Toren wähnen sie<br />

ältere Damen und Herren in glitzernden Abendkleidern und dunklen Anzügen,<br />

die mit einem Glas Champagner in der Hand die Ankunft der internationalen<br />

Star-Violinistin entgegenfiebern. Das Konzerthaus Dortmund<br />

hatte vor zehn Jahren eine erschreckend einfache Idee, wie man<br />

das junge, studentische Publikum trotz dieser Schwellenängste anlockt:<br />

Es lud zu Popkonzerten in perfekter akustischer Umgebung.<br />

Newcomerin aus Norwegen: Aurora<br />

Foto: Konzerthaus<br />

Foto: Konzerthaus<br />

Amerikanisch-mexikanische Grenzgänger: Calexico<br />

Es muss ja nicht immer nach Bierlachen<br />

stinken, wenn man ein Popkonzert besucht.<br />

Es muss ja nicht sein, dass Menschen<br />

im Publikum ständig hin- und herlaufen,<br />

hinten an der Bar brabbeln und<br />

vorne die Sicht versperren. Man kann<br />

sich auch einfach mal gemütlich auf seine<br />

Lehnen stützen und im Sitz-Schwof<br />

feiern, wenn es vorne im perfekten Licht<br />

und mit perfektem Sound etwas heißer<br />

hergeht.<br />

Es hat legendäre Konzerte gegeben in<br />

zehn Jahren Pop-Abo im Konzerthaus<br />

Dortmund: Das feine Songwriting der<br />

Kings of Convenience war hier zu erleben.<br />

Trotz des großen Saals kamen ihre<br />

Stimmen so unglaublich nah und schufen<br />

einen intimen Raum, in dem jeder<br />

Zwischenton deutlich zu vernehmen<br />

war. Blumfeld haben hier einen großartigen<br />

Auftritt gespielt, als von ihrer<br />

Auflösung noch keine Rede war. Tina<br />

Dico und Ane Brun haben kühle, skandinavische<br />

Eleganz auf die Bühne gebracht<br />

und sich am Ende doch geöffnet<br />

und zu Tränen gerührt.<br />

Newcomer in dieser Saison<br />

Um der Gefahr der Wiederholung zu<br />

entgehen, setzt das Pop-Abo auch auf<br />

Newcomer. So tritt in dieser Saison, am<br />

5. Februar, die Norwegerin Aurora auf.<br />

Die hat mit „Running With The Wolves“<br />

erst eine EP veröffentlicht, doch<br />

die lässt Großes erahnen. Darauf finden<br />

sich Songs, die vom Klavier getrieben<br />

und mit feiner Elektronik und einer charismatischen<br />

Stimme zu großem Pop veredelt<br />

werden. Ebenfalls aus Skandinavien,<br />

aus dem Nachbarland Schweden,<br />

stammt Daniel Norgren, der am 27. Februar<br />

im Konzerthaus spielt. Was man<br />

nicht vermuten würde, wenn man seinen<br />

Sound hört. Dreckiger Blues wie aus<br />

den amerikanischen Südstaaten paart<br />

sich mit kantigem Folk, der nach Bob<br />

Dylan in den frühen Tagen klingt – oder<br />

nach dessen Widergänger The Tallest<br />

Man On Earth.<br />

Schon etwas länger im Geschäft ist Konstantin<br />

Gropper, der unter dem Namen<br />

Get Well Soon dunkle und opulente Indie-Hymnen<br />

schreibt und am 29. April<br />

sicher konzerthausreif darbietet. Den ersten<br />

Aufschlag zum Pop-Abo gibt es noch<br />

in diesem Jahr: Am 18. November schauen<br />

Calexico vorbei, die seit zwei Jahrzehnten<br />

Musik machen, die die amerikanisch-mexikanische<br />

Grenze mühelos<br />

überschreitet.<br />

Max Florian Kühlem<br />

Pop-Abo:<br />

18.11.2015–29.4.2016 Konzerthaus,<br />

Dortmund; konzerthaus-dortmund.de<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

61


KULTUR<br />

Foto: Joscha Sauer<br />

Foto: Joscha Sauer<br />

Nicht lustig?<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Schneise im Kunst-Dschungel<br />

Wer im Ruhrgebiet Kunst gucken will,<br />

sieht sich einem Überfluss aus Museen<br />

und Galerien gegenüber. Fast alle haben<br />

gute Angebote für den studentischen<br />

Geldbeutel in petto. In ihren Ausstellungen<br />

behandeln sie oft Themen,<br />

die auch für Menschen interessant sind,<br />

die sich bisher nicht für klassische Museumsgänger<br />

hielten. Eine kleine Schneise<br />

durch den Kunst-Dschungel.<br />

62 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16<br />

OBERHAUSEN<br />

Ist das Kunst oder…?<br />

Weil er unsicher war, ob jemand über seine schrägen Cartoons<br />

mit zumeist tief schwarzem Humor lachen würde,<br />

veröffentliche Joscha Sauer sie unter dem Projektnamen<br />

„Nichtlustig“. Heute sind seine Figuren wie die todessehnsüchtigen<br />

Lemminge, der melancholisch-lakonische Tod oder<br />

Herr Riebmann, der in der Wand wohnt, weithin bekannt<br />

und die Cartoon-Bände ein landesweit großer Verkaufserfolg.<br />

Die Ludwiggalerie Oberhausen erkannte den künstlerischen<br />

Anspruch von Joscha Sauers Werk und gruppiert<br />

Ausschnitte daraus zusammen mit den Comics von Ralph<br />

Ruthe und Felix Görmann alias Flix zur Ausstellung „Das ist<br />

doch keine Kunst!“. Ralph Ruthe arbeitet ähnlich wie Sauer,<br />

indem er komische Einzelbilder mit wiederkehrenden Figuren<br />

zeichnet, die oft aus dem Tierreich stammen. Flix hingegen<br />

erzählt gern Geschichten oder arbeitet nach literarischen<br />

Vorlagen wie „Faust“ oder „Don Quijote“. Für sein<br />

Debüt „Held“ erhielt er den renommierten Max-und-Moritz-Preis<br />

für den besten deutschen Comic.<br />

Das ist doch keine Kunst!:<br />

bis 17.1.2016 Ludwiggalerie Oberhausen; ludwiggalerie.de<br />

Eintritt: 4 Euro (ermäßigt)<br />

GELSENKIRCHEN<br />

Feministische Videokunst<br />

Der Nordsternturm in Gelsenkirchen ist ein Industriedenkmal<br />

und er birgt einen Schatz: Seit 2012 stellt hier im jährlichen<br />

Wechsel der Neue Berliner Kunstverein Ausstellungen<br />

aus seiner umfangreichen Sammlung von Videokunst<br />

zusammen und gibt neue Arbeiten in Auftrag. Dieses Jahr<br />

geht es um „Feminismen“. Gezeigt werden zwanzig Videos<br />

mit unterschiedlichen Zugängen zum Thema. Darunter<br />

auch Marina Abramovics legendäre Arbeit „Art must be<br />

beautiful, Artist must be beautiful“ von 1975. Dazu kommen<br />

Recherche-Displays mit vielen weiteren Videos in Datenbanken.<br />

Die aktuelle Auftragsarbeit stammt von Sanja<br />

Ivekovi s und ist ein Remake ihres berühmten Werks „Instructions<br />

No. 1“ von 1976, in dem sie schwarze Pfeile auf<br />

Stirn, Wangen, Kinn und um den Mund malt. Die Zeichen<br />

erinnern an Anweisungen für die Anwendung von Hautpflege-Produkten.<br />

Im Remake, das durch die technische Entwicklung<br />

eine ganz andere Bildwirkung hat, verweisen sie<br />

eher auf die Markierungen von Schönheits-Chirurgen vor<br />

der OP.<br />

Feminismen: bis 20.12. Nordsternturm, Gelsenkirchen;<br />

nordsternturm.de<br />

Eintritt: 3 Euro (ermäßigt)<br />

BOCHUM<br />

Der feine Unterschied<br />

Anlass für die Ausstellung „Gleich und gleich und gleich<br />

und anders“ im schönen Kubus der Situation Kunst im Bochumer<br />

Schlosspark Weitmar ist der 50. Geburtstag der Ruhr-<br />

Universität. In deren Kunstsammlung finden sich viele Werke<br />

aus den 1960er-Jahren. Damals war die Serialität ein<br />

Trend in der Kunst, der in den Arbeiten von Zeitgenossen<br />

bis heute fortlebt. Bekannte Beispiele sind Andy Warhols<br />

Siebdrucke, die dasselbe Motiv in unterschiedlichen Farbgebungen<br />

reihen. Auch im Kubus ist eines dieser berühmten<br />

Werke zu finden: „Electric Chairs“ von 1963, das den<br />

damaligen Diskurs um die Todesstrafe und die „moderne<br />

Tötungsart“ per Stromstoß aufnahm. In der Schau findet<br />

sich aber auch ein Rasterbild Jan Schoonhovens, auf dem


www.bucardo.de<br />

20.11.15 HAMM<br />

Westpress Arena<br />

04.03.16 DÜSSELDORF<br />

Mitsubishi Electric Halle<br />

05.03.16 OBERHAUSEN<br />

König-Pilsener-Arena<br />

09.04.16 DORTMUND<br />

Westfalenhalle 1<br />

12.<strong>02</strong>.16 DORTMUND<br />

Westfalenhalle 1<br />

18.<strong>02</strong>.16 ESSEN<br />

Grugahalle<br />

08.03.16 HAMM<br />

Westpress Arena<br />

ZUSATZTERMIN<br />

Foto: Situation Kunst<br />

ZUSATZTERMIN<br />

Arman: „o.T.“ (Akkumulation), 1990<br />

nur auf den ersten Blick gleichartige Quadrate in Reihe gesetzt sind wie bei<br />

einem Setzkasten. Auf zwei Bildern hat Lee Ufan mit dem Pinsel Häkchen<br />

gesetzt oder geschlängelte Linien gezogen. Er thematisiert damit die verfließende<br />

Zeit und die Unmöglichkeit, zweimal exakt das Gleiche zu tun.<br />

Auch drei Quadrat-Bilder von Josef Albers gehören dazu, deren formale<br />

Strenge und klare Farbigkeit bis heute fasziniert. Allen Arbeiten ist gemein,<br />

dass der Betrachter sehr genau hinschauen muss, um die feinen Details<br />

und Unterscheide zu erkennen.<br />

Gleich und gleich und gleich und anders: bis 8.11. Kubus der Situation<br />

Kunst, Bochum; situation-kunst.de<br />

Eintritt: 3 Euro (ermäßigt), Studierende der Ruhr-Uni haben freien Eintritt<br />

ESSEN<br />

Für umme ins Folkwang<br />

Das Museum Folkwang gehört zu den Big Playern in NRW und beherbergt<br />

eine international bedeutende Sammlung deutscher und französischer Malerei<br />

und Skulptur des 19. Jahrhunderts. Einen Schwerpunkt bildet die deutsche<br />

Romantik mit Werken von Caspar David Friedrich und anderen. Aber<br />

auch Meisterwerke der Moderne von Claude Monet, Paul Cézanne, Vincent<br />

van Gogh, Edouard Manet, Pablo Picasso und Zeitgenossen wie Gerhard<br />

Richter gehören dazu. Durch Förderung der Alfried Krupp von Bohlen<br />

und Halbach-Stiftung ist der Eintritt in die ständige Sammlung seit dem<br />

Frühjahr dieses Jahres frei. Dies gilt ebenso für alle Ausstellungen der Fotografischen<br />

Sammlung, des Deutschen Plakat Museums und der Grafischen<br />

Sammlung. Nur für große Sonderausstellungen wie der am 2. Oktober<br />

startenden „Der Schatten der Avantgarde“ ist noch ein Beitrag fällig.<br />

Wahrlich ein Angebot, das man nicht abschlagen kann!<br />

Ständige Sammlung im Museum Folkwang, Essen; museum-folkwang.de<br />

Alle aktuellen Ausstellungen auf <strong>coolibri</strong>.de<br />

Max Florian Kühlem<br />

CineConcerts und General Entertainment Associates präsentieren<br />

LIVE IN CONCERT<br />

18.<strong>02</strong>.16 WESEL<br />

Niederrheinhalle<br />

30.01.16 DUISBURG<br />

Grammatikoff<br />

15.03.16 DORTMUND<br />

Domicil<br />

16.03.16 BOCHUM<br />

Bahnhof Langendreer<br />

18.10.15 ESSEN<br />

Grugahalle<br />

TICKETS: 01806 - 57 00 17* www.bucardo.de & an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

*(0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus den dt. Mobilfunknetzen)<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

63


SPIELWIESE<br />

Foto: © kmit - fotolia.com<br />

Welcher Studi-Typ bist du?<br />

1. Wann stehst du morgens auf?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D Ich versuch’s um 8, es wird aber 10 Uhr.<br />

E Überhaupt nicht.<br />

Vor Sonnenaufgang. Man muss doch schließlich was vom Tag haben!<br />

Wenn ich wach werde. Wecker stellen ist was für Nerds.<br />

Nachdem ich 15 mal auf „Snooze” gedrückt habe.<br />

2. Was machst du im Hörsaal?<br />

A<br />

B<br />

Ich sitze in der ersten Reihe und nehme alles mit dem Handy auf.<br />

Wenn ich Zettel und Stift dabeihabe, mache ich Notizen.<br />

Sonst kopiere ich die später vom Sitznachbarn.<br />

Endlich mal die ganzen Facebook-Nachrichten beantworten.<br />

C<br />

D Anwesend sein.<br />

E Das frage ich mich auch.<br />

3. Wann gehst du in die Bib?<br />

A Ständig.<br />

B Wenn ich spontan Zeit habe.<br />

C Am Abend vor dem Referat.<br />

D Wenn ich da ein Date habe.<br />

E Überhaupt nicht.<br />

4. Wie lernst du für eine Prüfung?<br />

A<br />

B<br />

Ich lerne nicht nur vor Prüfungen, sondern eigentlich immer.<br />

In den Vorlesungspausen in der Cafeteria. Zusammenfassungen kriege ich vom Kurs-Streber,<br />

den nehme ich dafür auf die nächste coole Party mit.<br />

Erst mal gar nicht. Ich melde mich krank und gehe zum Nachholtermin.<br />

C<br />

D So viel ich kann, zwischen Sport und Party.<br />

E Überhaupt nicht.<br />

5. Mit wem gehst du in die Mensa?<br />

A Alleine. Beim Mittagessen wird gelernt!<br />

B<br />

C Mit jedem, der fragt.<br />

D Ich hab da seit Jahren so ‘ne Mensa-Clique.<br />

E Überhaupt nicht.<br />

Ich setze mich an irgendeinen Tisch und lerne neue Leute kennen.<br />

6. Was machst du am Wochenende?<br />

A<br />

B Das weiß ich doch jetzt noch nicht!<br />

C Serien gucken, XBox spielen, Party machen.<br />

Endlich mal einen ganzen Tag in der Bib verbringen!<br />

D Seit ich 14 bin, betreue ich am Wochenende die Bambini-Fußballmannschaft vom<br />

TV Jahn Dinslaken-Hiesfeld.<br />

Shoppen gehen in Köln.<br />

E<br />

7. Wen wählst du ins Studierendenparlament?<br />

A Die Liberalen. Die wissen, was gut für mich ist.<br />

B Das entscheide ich in der Wahlkabine.<br />

C<br />

D Ich kenne da so einen Kollegen, der kandidiert.<br />

E Überhaupt niemanden.<br />

Ach Mist, wieder verpasst. Dabei wollte ich doch die BIER-Partei wählen.<br />

8. Wann machst du deinen Bachelor?<br />

A Nach vier Semestern. Zeit ist Geld!<br />

B<br />

C<br />

Mal sehen. Ich habe erst zwei Erasmus-Semester gemacht und will schließlich<br />

auch noch nach Südkorea!<br />

Ich trickse das BAföG-Amt aus und gönne mir mindestens ein Semester Pause<br />

vor dem großen Endspurt.<br />

D Fang du nicht auch noch an…!<br />

E Überhaupt nicht.<br />

schließlich nur fürs Ticket hier!<br />

du dieses Semester im Studi-Index stehst? Du bist ja<br />

mit Kultur”. Woher sollst du denn auch wissen, wofür<br />

und wenn jemand danach fragt, sagst du „irgendwas<br />

bei E<br />

Der Scheinstudent<br />

Du bist eingeschrieben für Japanische Volksgeschichte,<br />

Kulturanthropologie oder Religionswissenschaften<br />

gleiche Schulterzucken.<br />

du hinterher damit machen willst, gibt’s seit 2008 das<br />

dich von einer 4.0 zur nächsten. Wenn Mutti fragt, was<br />

ten. Jetzt hängst du seit sieben Semestern und drei Studienfachwechseln<br />

in der Germanistik rum und rettest<br />

ren Motto und Motivation, die dich an die Uni brach-<br />

bei D<br />

Der Was-soll-ich-denn-sonst-machen-Typ<br />

Nach dem Abi erst mal keine Panik schieben - das wa-<br />

sierst du diese Kräfte das nächste Mal lieber für die anstehende<br />

Arbeit, anstatt vor ihr wegzulaufen.<br />

Dabei wirst du sogar richtig kreativ. Vielleicht mobili-<br />

die Frist irgendwie doch noch zu verlängern. Und hey:<br />

bei C<br />

Der Deadline-Pusher<br />

Prokrastination ist dein zweiter Vorname. Steht eine Abgabe<br />

bevor, wendest du deine Energie lieber dafür auf,<br />

Tatsache, dass du ihren Namen vergessen hast.<br />

Dozentin überschwänglich und du umschiffst höflich die<br />

den letzten Hirnwindungen. Am Ende gratuliert dir die<br />

eine Power-Point-Präsi aus dem Ärmel, googelst die wichtigsten<br />

Fakten und füllst Lücken magisch mit Wissen aus<br />

bei B<br />

Der Improvisator<br />

Hupsi – schon wieder einen Vortrag vergessen. Du schüttelst<br />

zwischen Pausenbrot und Vorlesung schnell noch<br />

die Kette.<br />

wieder alleine, diese Hohlbirnen kriegen doch nix auf<br />

als Sprecherin entsandt. Naja, das Referat machst du eh<br />

tieren der Mitschriften bleibt. Aber jetzt erst mal zur Dozenten-Sprechstunde,<br />

schließlich hat deine Gruppe dich<br />

dann am Ende des Quartals viel mehr Zeit für das Sor-<br />

Erstens, weil du das Thema eh schon letztes Jahr im freiwilligen<br />

Intensivkurs bearbeitet hast, und zweitens, weil<br />

bei A<br />

Der Über-Anstrenger<br />

Die Hausarbeit für das Seminar hast du schon geschrieben,<br />

bevor das Semester überhaupt angefangen hat.<br />

Zähle zusammen, welchen Buchstaben du am häufigsten<br />

angekreuzt hast! Wahrscheinlich bist du...<br />

Auswertung:<br />

64 <strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


UNISTADT<br />

STUDIENFACH<br />

ÜBERLEBENSWICHTIG<br />

AN DER UNI<br />

DRINKS<br />

RELIKT AUS<br />

DEN 90ERN<br />

DRECKIGE DINGE<br />

AUS DER WG<br />

LASTER PUNKTZAHL<br />

Wintersemester 2015/16 <strong>Campus</strong><br />

65


CARTOON<br />

Alles veggie oder was?<br />

Eigentlich zeichnet Michael Holtschulte am liebsten den Sensenmann<br />

im schwarzen Mantel. In seinem neusten Cartoon-Buch<br />

wandelt der „Tot, aber lustig“-Erfinder jedoch auf Abwegen und<br />

nimmt mal fies, mal wohlwollend das Veggie- und Veganertum<br />

aufs Korn. Der Cartoonist hat an der Ruhr-Uni Bochum studiert<br />

und lebt mit drei Fleischfressern (ein Hund, zwei Katzen) und einer<br />

Veganerin in Herten.<br />

Alles veggie oder was? Cartoons für Besseresser:<br />

48 farbige Seiten, 7,95 Euro, Lappan Verlag; lappan.de<br />

Foto: Lappan Verlag<br />

66<br />

<strong>Campus</strong> Wintersemester 2015/16


NEUERÖFFNUNG<br />

BACKYARD STORE DORTMUND<br />

Ab jetzt findet Ihr die besten Styles der Saison im Backyard Store in Dortmund.<br />

AB<br />

OKTOBER<br />

2015<br />

BACKYARD STORE · ECKE/WESTENHELLWEG 67 · 44137 DORTMUND<br />

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Stand 01.10.2015.<br />

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