DG HYP Geschäftsbericht 2007

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND
STRATEGISCHE ENTWICKLUNG
Stabile konjunkturelle Entwicklung
Der konjunkturelle Aufschwung in der Eurozone und in
Deutschland hat sich im Geschäftsjahr 2007 weiter fort -
gesetzt. Mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt
nimmt Deutschland wieder einen Platz in
der Spitzengruppe der Industrienationen ein. Wichtigster
Wachstumsmotor war die Investitionstätigkeit von Unternehmen
aus dem In- und Ausland. Demgegenüber haben
die weltweiten Auswirkungen der Subprime-Krise zu einer
Korrektur der Wachstumszahlen geführt, während die
Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte die
wirtschaftliche Entwicklung weit weniger beeinträchtigt
hat als noch zu Jahresbeginn befürchtet. Der deutliche
Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt lässt darauf schließen,
dass sich auch die Ausgaben der privaten Haushalte mittelfristig
wieder positiv auf die heimische Wirtschaft aus -
wirken werden.
Gewerbebau mit deutlichem Zuwachs –
Wohnungsbau rückläufig
Bauvorhaben von Unternehmen, staatliche Infra -
struktur-Investitionen sowie Engagements ausländischer
Inves toren sorgten im Gewerbebau für ein Umsatzplus von
ca. 4,5 Prozent. Von dieser Entwicklung konnte die
DG HYP durch einen deutlichen Zuwachs ihres Neu -
geschäftes profitieren. Im Wohnungsbau waren dagegen
Umsatzrück gänge von ca. 4 Prozent zu verzeichnen. Die
Auftragszahlen sanken hier um ca. 10 Prozent. Zudem
wurden mit fast 64.000 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern
42 Prozent weniger Baugenehmigungen
als im Vorjahr erteilt. Im Mehrfamilienhausbau sanken die
Genehmigungen um 16 Prozent.
Private Immobilienfinanzierer unter Druck
In der privaten Immobilienfinanzierung wird der
Markt enger. Prognosen gehen davon aus, dass sich das
Finanzierungsvolumen im Privatkundengeschäft in den
kommenden Jahren von derzeit rund 175 Mrd. € pro Jahr
um etwa 30 Mrd. € verringern wird. Neben den etablierten
Finanzdienstleistern stehen auch Direktbanken und
internatio nale Anbieter im Wettbewerb um dieses
Finanzierungs potenzial. Mit Marketingkampagnen, attrak-
6 Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG | Geschäftsbericht 2007
Lagebericht
tiven Konditionen und speziellen Produktangeboten
drängen sie in den rückläufigen Markt. Zudem haben mit
mobilen Finanzberatern und Internetportalen verstärkt
alternative Vertriebswege an Bedeutung gewonnen. Der
zunehmende Wett bewerb geht zulasten der etablierten
Anbieter und hat zu einem Margenverfall bei Immobilien -
finanzierungen geführt.
Strategische Alternative geprüft
Angesichts grundlegend veränderter Rahmenbedingungen
in der privaten Immobilienfinanzierung und einem
Rückgang im Vermittlungsgeschäft der Volksbanken und
Raiffeisenbanken ergab sich für die DG HYP die Not -
wendigkeit, innerhalb des FinanzVerbundes neue strate -
gische Chancen zur Bündelung der Kräfte in der Immo -
bilienfinanzierung zu sondieren. Fusionsverhandlungen mit
der Münchener Hypothekenbank eG hatten zum Ziel, den
Marktauftritt des genossenschaftlichen FinanzVerbundes
in der Immobilienfinanzierung insgesamt zu stärken und
Synergien zu generieren. Nach eingehender Prüfung
konnte keine Einigung über wesentliche Aspekte des
Zusammenschlusses erzielt werden. Die Vorstände der
DG HYP und der Münchener Hypothekenbank erklärten
die Fusionsverhandlungen am 27. September 2007 einvernehmlich
für beendet.
Optimierung der Immobilienfinanzierung
in der DZ BANK Gruppe
Aufgrund der Markterfordernisse und zur Bündelung
der Kräfte wurde daraufhin die gesamte Immobilienfinanzierung
innerhalb der DZ BANK Gruppe neu geordnet und
optimiert. Die DG HYP wurde ab 1. Januar 2008 auf das
gewerbliche Immobilienkreditgeschäft ausgerichtet, in
dem wir bereits eine etablierte Marktposition besitzen. Die
alleinige Verantwortung für die private Baufinanzierung
innerhalb der DZ BANK Gruppe liegt seit 1. Januar 2008
bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Diese Neuordnung
des Baufinanzierungsgeschäfts ist ein folgerichtiger Schritt,
um die Wettbewerbsposition des genossenschaftlichen
FinanzVerbundes in der DZ BANK Gruppe nachhaltig zu
stärken.