Jahresbericht 2011 - Verband deutscher Pfandbriefbanken
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Immobilienfinanzierung und Bewertung<br />
IMMOBILIENFINANZIERUNG INLAND<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> bestätigte sich, dass der deutsche Immobilienmarkt und damit einhergehend die<br />
Immobilienfinanzierung nicht negativ von der internationalen Finanzkrise betroffen war.<br />
Die deutschen <strong>Pfandbriefbanken</strong> blieben bei ihrer moderat konservativen Geschäftsstrategie<br />
und konnten insbesondere im risikoarmen Erstrangbereich ihre Marktposition ausbauen.<br />
Auch wurden einige großvolumige Verbriefungsstrukturen durch <strong>Pfandbriefbanken</strong> in langfristige<br />
Festzinskredite umfinanziert, was insbesondere kapitalmarktorientierten Wohnungsunternehmen<br />
eine stabile Perspektive für ihre weitere Geschäftstätigkeit gibt.<br />
Der Ausschuss für Immobilienfinanzierung Inland hat sich im Berichtsjahr vor allem mit<br />
den Rahmenbedingungen für die Immobilienfinanzierung auseinandergesetzt.<br />
Auswirkungen regulatorischer Änderungen auf die Immobilienfinanzierung:<br />
Basel III / CRD IV, Solvency II<br />
Um die Auswirkungen der unter Basel III / CRD IV geplanten Änderungen hinsichtlich Eigenkapital-<br />
bzw. Liquiditätsanforderungen auf das Immobilienfinanzierungsgeschäft beurteilen zu<br />
können, hat die <strong>Verband</strong>sgeschäftsstelle unter den Mitgliedsinstituten eine Erhebung zu den<br />
resultierenden Kostensteigerungen durchgeführt. Aus den Angaben der Institute wurde die im<br />
Durchschnitt zu erwartende Erhöhung der Darlehenszinsen in der Wohn- bzw. Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />
errechnet. Danach würden sich die Darlehenszinsen in der Wohnimmobilienfinanzierung<br />
insgesamt um ca. 0,4 Prozentpunkte und in der Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />
um ca. 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Dieses Ergebnis liegt nahe an einer Einschätzung,<br />
welche die Deutsche Bundesbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht vom November 2010 gegeben<br />
und im Rahmen einer Präsentation auf dem 7. Berliner Bankentag in <strong>2011</strong> bestätigt hat.<br />
Diese Ergebnisse berücksichtigen nur die direkt aus den Neuregelungen folgenden<br />
Mehrkosten. Mangels entsprechender Erfahrungen konnte noch nicht berücksichtigt werden,<br />
welche Kosten mit der Schaffung der personellen Infrastruktur zur Erfüllung der neuen Regelungen<br />
(steigende Meldeanforderungen, Stresstests etc.) in den Banken verbunden sein werden.<br />
Alles in allem zeigt sich, dass die Umsetzung der neuen regulatorischen Anforderungen<br />
zu erheblichen Kostensteigerungen im Immobilienfinanzierungsgeschäft führen werden.<br />
Auch das für die Versicherer relevante Regelungswerk Solvency II dürfte sich auf die traditionellen<br />
Immobilienfinanzierer auswirken. Infolge der geplanten Regelungen gewinnt insbesondere<br />
das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft im Verhältnis zu anderen Geschäftsbereichen<br />
zunehmend an Attraktivität, so dass die Versicherungen hier ihre Aktivitäten ausbauen werden.<br />
Angesichts der zunehmenden Fokussierung eines Großteils der Marktakteure auf das Inlandsgeschäft<br />
ist davon auszugehen, dass dies zu einer zusätzlichen Verschärfung der Konkurrenzsituation<br />
in einem ohnehin sehr wettbewerbsintensiven Immobilienfinanzierungsmarkt führt.<br />
Zusammenarbeit mit dem IW Köln<br />
Auch auf Initiative des vdp, der das Kompetenzfeld Immobilienökonomik des Instituts der<br />
deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) unterstützt, hat das IW Köln seine Untersuchungen zum<br />
Themenkreis Immobilienfinanzierung und Immobilienmarkt weiter fortgesetzt. In der Reihe<br />
„IW-Analysen“ wurde eine entsprechende Studie veröffentlicht, in der explizit auf die regula-<br />
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