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Jahresbericht 2011 - Verband deutscher Pfandbriefbanken

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Mitgliedsinstitute des vdp


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

4 Vorwort<br />

7 Refinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

8 Entwicklung am Kapitalmarkt<br />

10 Entwicklung des Pfandbriefmarktes<br />

15 Ausblick Pfandbriefmarkt 2012<br />

17 Kommunikationsaktivitäten <strong>2011</strong><br />

23 Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

24 Überblick<br />

28 Immobilienfinanzierung<br />

33 Staatsfinanzierung<br />

36 Schiffs- und Flugzeugfinanzierung<br />

39 <strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong><br />

40 Regulatorische und bankrechtliche Entwicklungen<br />

45 Pfandbrief, Kapitalmarkt<br />

48 Pfandbriefgesetz<br />

49 Immobilienfinanzierung und Bewertung<br />

56 Staatsfinanzierung<br />

58 Schiffs- und Flugzeugfinanzierung<br />

60 Mitgliedsinstitute<br />

62 Organe<br />

63 Organisation der <strong>Verband</strong>sgeschäftsstelle


2<br />

2


Ausgewählte Werbemotive für den Pfandbrief seit 1950<br />

Der Pfandbrief ist auch in unruhigen Zeiten ein besonders solides<br />

Investment mit einer bewährten Marktinfrastruktur. Seine ausgezeichnete<br />

Bonität und stabile Renditen werden von Investoren im In- und Ausland<br />

geschätzt. Dafür sorgen das strenge Pfandbriefgesetz<br />

und ein starker Interessenverband, der sicherstellt,<br />

dass der Pfandbrief die Benchmark am Covered<br />

Bond-Markt bleibt.<br />

3


4<br />

Vorwort<br />

das Jahr <strong>2011</strong> stand auf den Finanzmärkten erneut im Zeichen der europäischen Staatsschuldenkrise.<br />

Insbesondere in der durch Krisengipfel und Ratingherabstufungen geprägten<br />

zweiten Jahreshälfte war eine zunehmende Marktverunsicherung zu beobachten. Diese zeigte<br />

sich unter anderem in steigenden Prämien der Kreditausfallversicherungen für Staatsanleihen<br />

aus der Peripherie der Eurozone, aber zuletzt auch für solche der Kernstaaten. Eine im Jahresverlauf<br />

verstärkte Flucht in die Qualität führte zu historischen Tiefstständen bei deutschen<br />

Bundesanleihen. Davon konnte auch der Pfandbrief als sicherer Hafen für Anleger einmal<br />

mehr profitieren. Seine Benchmark-Position wurde <strong>2011</strong> durch die europaweit geringsten<br />

Renditeaufschläge unter Covered Bonds honoriert. Zugleich erwies sich der Pfandbrief erneut<br />

als stabile und günstige Refinanzierungsquelle für seine Emittenten. Mit 73 Mrd. Euro lag das<br />

Emissionsvolumen zwar insgesamt um 16% unter dem des Vorjahres (2010: 87 Mrd. Euro).<br />

Angesichts der sehr ungünstigen Rahmenbedingungen stellt dies aber ein respektables Ergebnis<br />

dar. Während mit 41 Mrd. Euro in etwa gleich viele Hypothekenpfandbriefe abgesetzt<br />

wurden wie im Jahr zuvor, wurden mit einem Volumen von 31 Mrd. Euro ein Viertel weniger<br />

Öffentliche Pfandbriefe emittiert als in 2010. Das Neuemissionsvolumen von Schiffspfandbriefen<br />

lag bei 1 Mrd. Euro.<br />

Die aus der Staatsschuldenkrise resultierenden Unsicherheiten sowie die Vorbereitungen der<br />

Kreditwirtschaft auf die kommenden regulatorischen Anforderungen wirkten sich auch auf<br />

das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong> aus. Zuwächsen in der Immobilien- und der Flugzeugfinanzierung<br />

standen dabei Rückgänge in der Staats- und der Schiffsfinanzierung gegenüber.<br />

Um ihr Eigenkapital möglichst effizient einzusetzen passten viele Banken ihre Bilanzstruktur<br />

dahingehend an, dass insbesondere das margenarme, aber sehr großvolumige Staatsfinanzierungsgeschäft<br />

abgebaut wurde. Hinzu kam, dass sich mehrere Institute im Zuge der<br />

Neuausrichtung ihrer Geschäftstätigkeit im Immobiliengeschäft stärker auf einzelne Märkte<br />

konzentrierten und in einigen Ländern nur noch selektiv Neuengagements bei der Finanzierung<br />

gewerblicher Immobilien eingingen. Erfreulich entwickelte sich vor dem Hintergrund der<br />

nach wie vor guten Konjunktur in Deutschland sowie historisch niedriger Zinsen das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft.<br />

Alles in allem haben die Mitgliedsinstitute des <strong>Verband</strong>es im<br />

Berichtsjahr 128 Mrd. Euro neue Kredite zugesagt, nach 141 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Dieses<br />

in Anbetracht der unsicheren Marktverhältnisse beachtliche Ergebnis ist auch dem Pfandbrief<br />

als verlässlicher Refinanzierungsbasis geschuldet.<br />

Das Vertrauen in den Pfandbrief gründet insbesondere auf der gesetzlich geregelten hohen<br />

Qualität und Transparenz der Deckungsmassen. Daneben schätzen Investoren aber auch die<br />

freiwilligen Dienstleistungen und Markstandards, welche die <strong>Pfandbriefbanken</strong> und ihr <strong>Verband</strong><br />

immer wieder anbieten und setzen. So hat sich der vdp im Berichtsjahr mit wichtigen,


Jan Bettink | präsident Jens Tolckmitt | hauptgeschäftsführer<br />

im Pfandbriefhandel aktiven Banken auf eine Verbesserung der Transparenz am Sekundärmarkt<br />

für Jumbopfandbriefe verständigt. Der vdp veröffentlicht seit Jahresbeginn 2012 börsentäglich<br />

auf seiner Homepage die durchschnittlichen Spread-Daten für sämtliche deutschen<br />

Jumbopfandbriefe mit einer Restlaufzeit von mehr als zwei Jahren. Er bietet damit einen<br />

Marktüberblick aus einer Hand, was insbesondere von kleineren institutionellen Investoren<br />

gut angenommen wird.<br />

Der <strong>Verband</strong> hat im Berichtsjahr Vorschläge für eine weitere Verbesserung der gesetzlichen<br />

Transparenzanforderungen gemacht. Angeregt wird unter anderem die Ausweitung der<br />

regelmäßigen Berichtspflichten der <strong>Pfandbriefbanken</strong> bezüglich Zins- und Währungsrisiken<br />

der Deckungsmassen und Pfandbriefe. Damit würde den Anliegen insbesondere internationaler<br />

Investoren entsprochen.<br />

Unter dem Stichwort CRD IV hat die Europäische Kommission im Berichtsjahr die Umsetzung<br />

von Basel III in europäisches Recht vorangetrieben. Die geplante Einführung einer verbindlichen<br />

Schuldenobergrenze (Leverage Ratio) bleibt aus Sicht der <strong>Pfandbriefbanken</strong> der kritischste<br />

Punkt. Durch die Begrenzung des Geschäftsvolumens unabhängig von seinem Risikogehalt<br />

werden implizit hochverzinsliche und daher risikoreichere Aktivitäten bevorzugt. Eine<br />

derartig starre Kennziffer würde damit insbesondere das klassische Geschäftsfeld der Staatsfinanzierung<br />

in Frage stellen und aus Risikogesichtspunkten falsche Anreize setzen.<br />

Mit Blick auf das Jahr 2012 geht es dem <strong>Verband</strong> vor allem darum, die hohe Qualität des<br />

Pfandbriefs bei den verschiedenen Regulierungsvorhaben angemessen berücksichtigt zu<br />

wissen und die Mitgliedsinstitute in vielfältiger Weise geschäftsunterstützend zu begleiten.<br />

Vieles spricht dafür, dass die Phase der Unsicherheit an den Kapitalmärkten vorerst anhält.<br />

Die Staatsschuldenkrise in Europa ist noch nicht überwunden. Gleichwohl sind wir insgesamt<br />

zuversichtlich, dass sich das Umfeld insbesondere auf dem Kapitalmarkt weiter aufhellen<br />

wird und die <strong>Pfandbriefbanken</strong> auch jenseits des Pfandbriefs zunehmend wieder<br />

auf Rahmenbedingungen stoßen, die ihnen eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit erlauben.<br />

Berlin, im März 2012<br />

Jan Bettink Jens Tolckmitt<br />

präsident hauptgeschäftsführer<br />

5


Die Refinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Auch das Jahr <strong>2011</strong> stand im Zeichen der europäischen Staatsschuldenkrise. Insbesondere in der durch<br />

Krisengipfel und Ratingherabstufungen geprägten zweiten Jahreshälfte bewirkte die zunehmende Marktverunsicherung<br />

einen Anstieg der Renditeaufschläge. Korrespondierend hierzu kam es zu Spreadausweitungen<br />

für Staatsanleihen aus der Peripherie der Eurozone, die zunehmend auch auf solche der Kernstaaten<br />

übergriff. Eine im Jahresverlauf vermehrt einsetzende Flucht in die Sicherheit führte zu historischen<br />

Tiefstständen der Rendite für Bundesanleihen. Der Pfandbrief blickt auf eine positive Entwicklung<br />

zurück. Gerade angesichts des unsicheren Umfeldes wurde der strenge gesetzliche Rahmen und die<br />

Solidität der Deckungsmassen von den Investoren sehr geschätzt.<br />

7


8<br />

Die Refinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Die Entwicklung am Kapitalmarkt<br />

Allgemeines Marktumfeld<br />

Im Verlauf des ersten Halbjahres <strong>2011</strong> veranlasste eine überraschend starke konjunkturelle<br />

Entwicklung in den Kernstaaten der Eurozone und ein damit einhergehender zunehmender<br />

Inflationsdruck die EZB, den Leitzins Anfang des zweiten Quartals um 0,25 % auf 1,25 %<br />

und Anfang des dritten Quartals erneut auf 1,5 % anzuheben. Auch auf dem Kapitalmarkt war<br />

ein Renditeanstieg zu beobachten. So erreichte die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen<br />

ausgehend von knapp 3 % zu Jahresbeginn mit 3,51% Mitte April <strong>2011</strong> ihren Höchststand.<br />

Entgegen der Entwicklung der Leitzinsen führte die anschließend einsetzende Save-Haven-<br />

Bewegung zu einem beschleunigten Renditeverfall. Die Bund-Rendite erreichte, nachdem bereits<br />

Mitte Juli <strong>2011</strong> die Marke von 2,5 % nach unten durchbrochen wurde, Ende September<br />

mit 1,63 % einen historischen Tiefststand.<br />

Gegen die Verunsicherungen und Marktturbulenzen in der zweiten Jahreshälfte <strong>2011</strong><br />

halfen sowohl die diversen Krisengipfel, die zum Teil von Herabstufungsmeldungen der Ratingagenturen<br />

flankiert wurden, als auch die Aufstockung und Hebelung des Rettungsschirms<br />

EFSF allenfalls kurzzeitig. Die Stresstestergebnisse der europäischen Bankenaufsicht, die<br />

höhere Eigenkapitalanforderungen zur Folge hatten, und die verschlechterten konjunkturellen<br />

Aussichten verdüsterten die Anlegerstimmung. So sah sich die EZB veranlasst, die vorangegangen<br />

Zinserhöhungen im November und Dezember <strong>2011</strong> wieder zurückzunehmen. Darüber<br />

hinaus entschärfte die EZB die angespannte Liquiditäts- bzw. Refinanzierungssituation der<br />

Banken durch die Begebung eines Drei-Jahres-Tenders im Dezember <strong>2011</strong>. Im Rahmen einer<br />

Vollzuteilung erhielten die Banken Liquidität in einem Volumen von 489 Mrd. Euro. Entspannend<br />

wirkte auch die Aussicht auf ein weiteres langlaufendes Tendergeschäft im Februar<br />

2012.<br />

Umlaufvolumen und Absatz am deutschen Rentenmarkt<br />

Das Umlaufvolumen festverzinslicher Wertpapiere am deutschen Rentenmarkt erhöhte sich<br />

<strong>2011</strong> leicht um 0,4 % auf 3.727 Mrd. Euro. Dabei verschoben sich die Anteile der einzelnen<br />

Segmente, wenngleich nicht so ausgeprägt wie im Jahr zuvor. Der Anteil der Anleihen der öffentlichen<br />

Hand am Gesamtvolumen beträgt nun 43,1% (Vj. 41,1%). Er stieg damit um 5,3 %<br />

auf 1.607 Mrd. Euro. Die Steigerung des Volumens der Anleihen von Spezialkreditinstituten/<br />

Förderbanken fiel mit 5,8% ähnlich hoch aus und beträgt nun 622 Mrd. Euro. Der Umlauf der<br />

sonstigen Bankschuldverschreibungen ging um 6 % auf 664 Mrd. Euro zurück und beträgt<br />

jetzt noch 17,8% des Umlaufvolumens am deutschen Rentenmarkt. Das Volumen der ausstehenden<br />

Pfandbriefe verringerte sich um 8,4% auf 586 Mrd. Euro, wobei dieser Rückgang<br />

nahezu ausschließlich auf den Öffentlichen Pfandbrief zurückzuführen ist.


Umlauf festverzinslicher Wertpapiere*<br />

in Mio. €<br />

Marktanteil in %** 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Hypothekenpfandbriefe<br />

Öffentliche<br />

Pfandbriefe<br />

4.000.000<br />

3.500.000<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

Schuldver- 2.000.000<br />

schreibungen<br />

von Spezialkreditinstituten<br />

1.500.000<br />

Sonstige<br />

Bankschuldverschreibungen<br />

Anleihen der<br />

öffentlichen Hand<br />

Industrieobligationen<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

Pfandbriefe insgesamt 1.088.031 1.056.691 1.010.112 975.930 948.810 888.558 805.623 719.460 639.842 585.990<br />

38,8% 35,9% 32,3% 29,7% 27,6% 25,2% 22,2% 19,4% 17,2% 15,7%<br />

Hypotheken- 261.165 259.199 249.848 241.217 227.975 210.902 226.649 233.054 227.752 230.317<br />

pfandbriefe*** 9,3% 8,8% 8,0% 7,3% 6,6% 6,0% 6,2% 6,3% 6,1% 6,2%<br />

Öffentliche 826.866 797.492 760.264 734.713 720.835 677.656 578.974 486.406 412.090 355.673<br />

Pfandbriefe 29,5% 27,1% 24,3% 22,3% 21,0% 19,2% 15,9% 13,1% 11,1% 9,5%<br />

Schuldverschreibungen 242.873 289.228 345.065 335.739 380.637 422.549 534.161 559.394 587.789 621.736<br />

von Spezialkreditinstituten 8,7% 9,8% 11,0% 10,2% 11,1% 12,0% 14,7% 15,1% 15,8% 16,7%<br />

Sonstige Bankschuld- 556.474 594.054 686.413 813.840 871.472 949.895 922.526 900.573 707.160 664.435<br />

verschreibungen 19,8% 20,2% 21,9% 24,7% 25,4% 27,0% 25,4% 24,3% 19,0% 17,8%<br />

Anleihen der 881.541 946.793 1.013.397 1.079.218 1.134.701 1.166.794 1.195.097 1.298.581 1.526.937 1.607.226<br />

öffentlichen Hand 31,4% 32,2% 32,4% 32,8% 33,0% 33,1% 32,9% 35,0% 41,1% 43,1%<br />

Industrieobligationen 36.646 55.076 73.844 83.942 99.545 95.863 178.515 227.024 250.774 247.585<br />

1,3% 1,9% 2,4% 2,6% 2,9% 2,7% 4,9% 6,1% 6,8% 6,6%<br />

Umlauf insgesamt 2.805.565 2.941.842 3.128.831 3.288.669 3.435.165 3.523.659 3.635.922 3.705.032 3.712.502 3.726.972<br />

* einschließlich Namensschuldverschreibungen<br />

** Differenzen rundungsbedingt<br />

*** inkl. Schiffspfandbriefe<br />

Quellen: Deutsche Bundesbank und vdp<br />

9


10<br />

Die Refinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Entwicklung des Pfandbriefmarktes<br />

Primärmarkt<br />

Mit einem schwungvollen Start zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> eröffnete der Primärmarkt für<br />

Pfandbriefe, wie auch für den Coverd Bond-Markt im Allgemeinen, erfreulich. Dies drückte<br />

sich unter anderem in der großen Anzahl von Benchmarkemissionen aus. Im ersten Halbjahr<br />

wurden 20 Mrd. Euro an Jumbo-Pfandbriefen abgesetzt. Während zwischen den Pfandbriefgattungen<br />

– Hypothekenpfandbriefe und Öffentliche Pfandbriefe – keine wesentlichen Spreadunterschiede<br />

zu beobachten waren, hielt die emittentenbezogene Spreaddifferenzierung an.<br />

Im weiteren Jahresverlauf waren die gedeckten Schuldverschreibungen, insbesondere Pfandbriefe,<br />

durch Ihren stabilen Zugang zum Primärmarkt privilegiert, wenngleich ihr Emissionsvolumen<br />

in der zweiten Jahreshälfte spürbar rückläufig war.<br />

Emissionsvolumina nach Pfandbriefsegmenten auf monatlicher Basis<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Jumbo-(Inhaber-)Pfandbriefe 2,5 3,5 2,0 1,0 0,0 4,4 0,5 0,6 1,1 1,0 0,4 0,0 7,9 1,4 3,0 1,5 5,0 1,0 0,0 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Inhaber-Pfandbriefe 3,4 2,6 4,8 3,5 4,9 7,9 9,7 1,7 4,3 4,0 1,9 4,2 3,4 4,8 2,4 3,1 1,6 3,0 1,6 1,0 3,4 3,9 2,9 3,9<br />

Namenspfandbriefe 1,4 2,4 1,1 1,6 1,0 1,6 1,2 0,7 2,0 1,1 1,2 1,9 2,3 1,1 0,7 1,7 0,7 1,4 1,7 1,4 1,8 2,0 1,1 1,1<br />

Quellen: Deutsche Bundesbank/vdp<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Grundsätzlich weiteten sich die Spreads am Primärmarkt – insbesondere in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2011</strong> – in allen Laufzeitbändern aus und stiegen um 14 bis 18 Basispunkte. Zum<br />

Ende des Berichtsjahres beliefen sich die durchschnittlichen Spreads der Hypothekenpfandbriefe<br />

auf 20 Basispunkte für zweijährige, 37 für fünfjährige und 46 Basispunkte für zehn- bis<br />

fünfzehnjährige Pfandbriefe. Sofern der Horizont über das Jahresende hinaus erweitert wird,<br />

ist ein Abknicken der Kurve für zweijährige Pfandbriefe zu beobachten, welches zu einem<br />

steileren Verlauf der Kurve führte. So beträgt der Abstand der Spreads zwei gegen zehn Jahre<br />

Anfang 2012 annährend 30 Basispunkte nach 22 Basispunkte zum Ende des Jahres 2010. Als<br />

eine der Ursachen hierfür kann die ausreichende Liquiditätsversorgung durch das unerwartet<br />

hohe Volumen der Inanspruchnahme des dreijährigen Tenders der EZB im Dezember <strong>2011</strong><br />

gesehen werden.<br />

Jumbo-(Inhaber-)Pfandbriefe<br />

Inhaber-Pfandbriefe<br />

Namenspfandbriefe


Spreads vdp-Kurve (Hypothekenpfandbrief) versus Swap<br />

Spreads (bp)<br />

Quelle: vdp<br />

Sekundärmarkt<br />

Auf europäischer Ebene führte die Diskussion über eine mögliche Umschuldung Griechenlands<br />

dazu, dass die Renditeaufschläge der Covered Bonds aus Peripherie-Staaten, insbesondere<br />

aus Portugal und Spanien, anstiegen. Zwischen den Emittenten manifestierten sich darüber<br />

hinaus teilweise deutliche Spreadunterschiede.<br />

Spreads (bp)<br />

380<br />

280<br />

180<br />

80<br />

0<br />

-20<br />

Jan. 2007<br />

Apr. 2007<br />

Jul. 2007<br />

Quellen: iBoxx, LBBW<br />

15 Jahre 10 Jahre 5 Jahre 2 Jahre<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

30.12.2004 30.12.2005 30.12.2006 30.12.2007 30.12.2008 30.12.2009 30.12.2010 30.12.<strong>2011</strong><br />

Entwicklung der Swap-Spreads von Pfandbriefen und anderen Covered Bonds<br />

Okt. 2007<br />

Insolvenz<br />

Lehman Brothers<br />

Jan. 2008<br />

Apr. 2008<br />

Jul. 2008<br />

Okt. 2008<br />

Jan. 2009<br />

Apr. 2009<br />

EZB Ankündigung<br />

Covered-Bond-Purchase<br />

Programme I<br />

Jul. 2009<br />

Okt. 2009<br />

Jan. 2010<br />

Apr. 2010<br />

Jul. 2010<br />

EZB Ankündigung<br />

Covered-Bond-Purchase<br />

Programme II<br />

Okt. 2010<br />

Jan. <strong>2011</strong><br />

Apr. <strong>2011</strong><br />

Jul. <strong>2011</strong><br />

Okt. <strong>2011</strong><br />

Jan. 2012<br />

Spanische Cédulas<br />

Gesamtmarkt<br />

Französische<br />

Obligations Foncières<br />

Öffentliche Pfandbriefe<br />

Schwedische Covered Bonds<br />

Hypothekenpfandbriefe<br />

11


12<br />

Die Refinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Spätestens ab Mitte des vierten Quartals <strong>2011</strong> drohte die Verschuldungskrise auch die Kernstaaten<br />

der Eurozone zu erreichen. Dies markierten die steigenden Prämien der Kreditausfallversicherungen<br />

für diese Staaten. Hier wurden für Frankreich 234 und für Österreich 224<br />

Basispunkte erreicht. Im Vergleich dazu wurden für Spanien 477 und Italien 600 Basispunkte<br />

genannt. Daran angelehnt haben sich gerade für Spanien und Italien aber auch für Frankreich<br />

die Covered Bond-Renditeaufschläge ausgeweitet. Gleichwohl haben sich die gedeckten<br />

Schuldverschreibungen besser gehalten als die Staatsanleihen ihrer Herkunftsländer – der<br />

Renditeabstand zwischen ihnen engte sich ein.<br />

Seit November <strong>2011</strong> unterstützt die EZB mit dem zweiten Covered Bond-Ankaufsprogramm<br />

(CBPP2) dieses Segment. Das Programm soll bis Oktober 2012 ein Volumen von 40<br />

Mrd. Euro umfassen. Die Ankündigung des Programms ließ die Spreads nur kurzzeitig zusammenlaufen.<br />

Bis Ende <strong>2011</strong> belief sich das angekaufte Volumen auf gut 3 Mrd. Euro und liegt<br />

somit bei rund der Hälfte der theoretischen Ankaufssumme, sofern ein gleichmäßiger linearer<br />

Verlauf der Ankaufsvolumina angenommen wird.<br />

Entwicklung der Asset-Swap-Spreads ausgewählter Staatsanleihen<br />

im Vergleich zu Hypothekenpfandbriefen<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Italien Spanien Frankreich Deutschland Hypothekenpfandbriefe<br />

-100<br />

Juli 2010 Okt. 2010 Jan. <strong>2011</strong> April <strong>2011</strong> Juli <strong>2011</strong> Okt. <strong>2011</strong> Jan. 2012<br />

Quelle: Morgan Stanley Research<br />

Die Spreaddifferenz Pfandbriefe zu Bundesanleihen betrug zeitweise bis zu 100 Basispunkten.<br />

Der Grund hierfür wird allgemein in der extremen Safe-Haven-Bewegung in Bunds gesehen.<br />

Auffällig ist auch hier die zunehmende Marktverunsicherung in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2011</strong>, die sich in den Ausweitungen der Spreads der Staatsanleihen insbesondere von Italien,<br />

aber auch von Spanien und Frankreich manifestierte. Zeitgleich verlief die Entwicklung der<br />

Spreads von Hypothekenpfandbriefen moderat. Pfandbriefe bieten im Vergleich zu Bundesanleihen<br />

eine attraktive Rendite bei vergleichbar hohem Sicherheitsniveau.<br />

Interessant ist der Verlauf der Spreadentwicklungen der Covered Bond-Märkte im<br />

Verhältnis zu den entsprechenden Staatsanleihe-Märkten der einzelnen Länder. Grundsätzlich<br />

können sich die einzelnen Covered Bond-Märkte den Entwicklungen auf den jeweiligen<br />

Staatsanleihe-Märkten nicht entziehen. Die Spreadbewegungen aufgrund der Herabstufungen<br />

der Kreditwürdigkeit der Staaten durch die Ratingagenturen wurden, wenngleich zeitverzögert<br />

und in einer abgeschwächten Form, von den Covered Bonds nachvollzogen. Dabei zeigt<br />

sich einmal mehr, dass Pfandbriefe die stabilste Assetklasse aller gedeckten Schuldverschreibungen<br />

sind. Die Qualität der Pfandbriefe wird durch die europaweit geringsten Renditeauf-


schläge honoriert. Insbesondere gelten die deutschen Deckungsmassen in der Markteinschätzung<br />

als besonders sicher. Diese Sicht ist zum einen darauf zurückzuführen, dass in Deutschland<br />

im Vergleich zu anderen Immobilienmärkten keine Preisblase droht. Zum anderen bietet<br />

die Beleihungsgrenze von 60 % des restriktiven Beleihungswertes ein sehr gutes Sicherheitspolster,<br />

welches das Vertrauen der Investoren rechtfertigt und vom Markt mit entsprechend<br />

geringen Renditeaufschlägen honoriert wird. Schließlich wirkt die hohe Bonität des deutschen<br />

Staates für Pfandbriefe unterstützend.<br />

Spread Pfandbrief vs. Bund im Vergleich zu Covered Bonds vs. Sovereign per 30.12.<strong>2011</strong><br />

Covered Bond-Sovereign Spread (bps)<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

Pfandbrief-<br />

Bund Spreads<br />

-200<br />

-200 -100<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Sovereign 5 Jahre Asset Swap (bps)<br />

Deutschland Niederlande Frankreich Spanien Italien<br />

Quellen: Morgan Stanley Research und vdp<br />

Entwicklung des Pfandbriefumlaufs<br />

Das ausstehende Pfandbrief-Volumen ging um 8,4 % auf 586 Mrd. Euro zurück (Vorjahr<br />

640 Mrd. Euro). Ursächlich hierfür waren Nettotilgungen Öffentlicher Pfandbriefe in Höhe von<br />

56 Mrd. Euro. Das Volumen der ausstehenden Schiffspfandbriefe ging um 1,2 Mrd. Euro auf<br />

6,6 Mrd. Euro zurück. Eine erfreuliche Entwicklung ist die Steigerung des Umlaufs der Hypothekenpfandbriefe<br />

um 3,7 Mrd. Euro auf knapp 224 Mrd. Euro. Dies verdeutlicht die ungebrochene<br />

Attraktivität dieses Pfandbriefsegments. Die vorgenannten Entwicklungen führen dazu,<br />

dass der Anteil der Schiffs- und Hypothekenpfandbriefe am gesamten Pfandbriefumlauf weiter<br />

zunimmt und mittlerweile 39,3 % beträgt (Vorjahr: 35,6 %).<br />

Umlauf Nettoabsatz<br />

Ultimo <strong>2011</strong> Ultimo 2010<br />

Pfandbriefe gesamt 586,0 Mrd. € 639,8 Mrd. € -53,8 Mrd. € -8,4%<br />

davon Öffentliche Pfandbriefe 355,7 Mrd. € 412,1 Mrd. € -56,4 Mrd. € -13,7%<br />

davon Hypothekenpfandbriefe 223,7 Mrd. € 219,9 Mrd. € 3,7 Mrd. € 1,7%<br />

davon Schiffspfandbriefe<br />

Quellen: Deutsche Bundesbank und vdp<br />

6,6 Mrd. € 7,8 Mrd. € -1,2 Mrd. € -14,9%<br />

13


14<br />

Die Refinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Ein fortwährend steigender Anteil der Namenspfandbriefe am Pfandbriefumlauf ist auch für<br />

das Jahr <strong>2011</strong> zu berichten. Er erreichte mit 42,3 % einen neuen Höchststand. Überwiegend<br />

war die Anteilsverschiebung auf Fälligkeiten von Öffentlichen Pfandbriefen im Inhaber-Format<br />

im Berichtszeitraum zurückzuführen. Bei den Neuemissionen lag der Anteil der Namenspapiere<br />

bei knapp 24 %. Das relativ hohe Volumen an Jumbo-Pfandbriefemissionen in der ersten Hälfte<br />

des Jahres <strong>2011</strong> ist hierbei zu berücksichtigen.<br />

Anteil Namenspfandbriefe am Pfandbrief-Umlauf<br />

42,5 %<br />

40,0 %<br />

37,5 %<br />

35,0 %<br />

32,5 %<br />

30,0 %<br />

27,5 %<br />

25,0 %<br />

22,5 %<br />

20,0 %<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Quellen: Deutsche Bundesbank und vdp<br />

Pfandbrieferstabsatz<br />

Vom Jahresanfang <strong>2011</strong> abgesehen führte das schwierige Marktumfeld zu einem Pfandbrieferstabsatz<br />

von 72,8 Mrd. Euro. Dies sind 14,2 Mrd. Euro oder 16,3 % weniger als im Vorjahr.<br />

Mit Veränderungen der Geschäftspolitik einhergehende Bilanzverkürzungen führten beim<br />

Öffentlichen Pfandbrief zu einem um gut 25 % geringeren Emissionsvolumen. Im Gegensatz<br />

zu dem immer noch sehr schwachen Verbriefungsmarkt für Hypothekenforderungen konnten<br />

sich Hypothekenpfandbriefe gut behaupten. Sie erreichten mit 40,9 Mrd. Euro Emissionsvolumen<br />

annährend das Niveau des Vorjahres. Der hohe Erstabsatz von Schiffspfandbriefen<br />

des Vorjahres konnte mit 0,9 Mrd. Euro im Jahr <strong>2011</strong> nicht erreicht werden.<br />

Neuemissionen <strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />

Pfandbriefe gesamt 72,8 Mrd. € 87,0 Mrd. € -16,3%<br />

davon Öffentliche Pfandbriefe 31,0 Mrd. € 41,6 Mrd. € -25,5%<br />

davon Hypothekenpfandbriefe 40,9 Mrd. € 42,2 Mrd. € -3,1%<br />

davon Schiffspfandbriefe 0,9 Mrd. € 3,2 Mrd. € -71,8%


Ausblick Pfandbriefmarkt 2012<br />

Einer unter den Mitgliedsinstituten des vdp durchgeführten Umfrage zufolge wird<br />

für das laufende Jahr mit einem Brutto-Pfandbriefabsatz von 72 Mrd. Euro gerechnet.<br />

Dieser verteilt sich zu knapp 44 Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe, zu 26 Mrd. Euro<br />

auf Öffentliche Pfandbriefe und zu knapp 2 Mrd. auf Schiffspfandbriefe. Zudem wird<br />

für 2012 die erste Emission eines Flugzeugpfandbriefs erwartet. Allerdings könnten die<br />

Auswirkungen der beiden dreijährigen EZB-Tender auf die Refinanzierungssituation<br />

in den Umfrageergebnissen unberücksichtigt geblieben sein.<br />

15


Kommunikationsaktivitäten <strong>2011</strong><br />

Vor dem Hintergrund eines durch große Unsicherheit geprägten Marktumfeldes setzte der vdp<br />

zur Wahrung der hohen Reputation des Pfandbriefs und zur Aufrechterhaltung des Vertrauens<br />

der Investoren vor allem auf Transparenz. Im fortlaufenden Dialog mit Investoren, Analysten und<br />

Medienvertretern wurde deshalb stets auf die strengen gesetzlichen Grundlagen des Pfandbriefs –<br />

die strengsten unter allen Covered Bond Gesetzgebungen weltweit – sowie auf darüber hinausgehende<br />

freiwillige Transparenz- und Qualitäts-Initiativen der im vdp zusammengeschlossenen<br />

Pfandbriefemittenten hingewiesen. Dabei ist es gelungen, die positive Wahrnehmung des<br />

Pfandbriefs und seine Benchmark-Position in der Medienberichterstattung weiter zu festigen.<br />

17


18<br />

Kommunikationsaktivitäten <strong>2011</strong><br />

Investor Relations und Marketing für den Pfandbrief<br />

Wie in den Vorjahren hat der vdp die individuellen Maßnahmen seiner Mitgliedsinstitute<br />

zur Förderung des Pfandbriefabsatzes durch die Organisation und Mitwirkung an wichtigen<br />

nationalen und internationalen Covered Bond Konferenzen unterstützt. Um die vorhandenen<br />

Ressourcen möglichst effizient einzusetzen, hat sich der <strong>Verband</strong> dabei verstärkt auf kleinere,<br />

zielgruppengenauere Präsentationsformate und Besuchsprogramme zusammen mit<br />

Investmentbanken konzentriert – ohne dadurch gegenüber den Vorjahren an Durchschlagskraft<br />

zu verlieren.<br />

Investorenveranstaltungen, auf denen sich der vdp <strong>2011</strong> aktiv eingebracht hat, waren<br />

unter anderem:<br />

� Tokio, 26. Januar, 12. vdp-Pfandbriefinvestorenkonferenz<br />

� Frankfurt am Main, 25. Februar, 5. ifr Covered Bond Conference<br />

� New York, 15. März, Podiumsveranstaltung der Anwaltskanzlei Morrison Foerster<br />

� London, 24. und 25. März, IMN Covered Bond Conference<br />

� Pfandbrief-Roadshow Deutschland, 4. Mai bis 27. Juni; Stationen in Wiesbaden (4. Mai),<br />

Düsseldorf (5. Mai), München (9. Mai), Hamburg (27. Juni)<br />

� Schweiz, 26. und 27. Mai; Präsentationen in Bern und Zürich mit der UBS<br />

� Barcelona, 15. September, ECBC Euromoney Covered Bond Conference<br />

� Frankfurt am Main, 29. September, 18. vdp-Pfandbrief-Forum<br />

� Paris, 13. Oktober, Präsentation mit Société Générale<br />

� USA Pfandbrief-Roadshow mit Barclays Capital vom 19. bis 21. Oktober;<br />

Stationen in Chicago, New York, Miami und Los Angeles<br />

� Frankfurt am Main, 17. November, Euro Debt Market Conference zusammen mit der<br />

Deutschen Finanzagentur im Rahmen der Euro Finance Week<br />

� Budapest, 17. und 18. November, 15. Mitteleuropäische Pfandbriefkonferenz


Neben den Pfandbrief- und Covered Bond-Konferenzen sind insbesondere das in <strong>deutscher</strong><br />

und englischer Sprache erscheinende Pfandbrief Fact Book (<strong>2011</strong> in 16. Auflage) sowie die<br />

vdp-Webseite (www.pfandbrief.de) wichtige Kommunikationsinstrumente. Mit arbeitstäglich<br />

2.000 Zugriffen hat sich die vdp-Website zu einer für Medien und Marktteilnehmer zentralen<br />

Informationsplattform für alle Pfandbrief-bezogenen Themen entwickelt. Der fortlaufende<br />

Ausbau und die Pflege der Inhalte bleibt daher eine wesentliche Aufgabe im Rahmen der<br />

Kommunikationsaktivitäten des vdp.<br />

Neben der thematisch breit angelegten Jahrespressekonferenz, in deren Zentrum die<br />

Präsentation des vdp-<strong>Jahresbericht</strong>es steht, organisierte die Geschäftsstelle anlassbezogen<br />

Pressegespräche zu Spezialthemen. Um den teils sehr komplexen Fragestellungen in einem<br />

teilweise turbulenten und zeitweise hochnervösen Markt- und Medienumfeld gerecht zu<br />

werden, setzte der vdp in der klassischen Pressearbeit vor allem auf Einzelkontakte und<br />

Gespräche im kleinen Kreis. Die durchweg sachliche und hochwertige Berichterstattung<br />

in den Schlüsselmedien bestätigt, dass dieser Weg der richtige war.<br />

Schwerpunkte in der Medienarbeit des vdp waren – neben den üblichen Marktthemen –<br />

vor allem die zahlreichen internationalen und nationalen Regulierungsvorhaben, die Methodologien<br />

der Ratingagenturen, die vdp-Transparenzinitiative sowie die unterschiedlichen Aspekte<br />

und Perspektiven rund um die kapitalmarktbasierte Refinanzierung von Immobilien- und<br />

Staatskrediten.<br />

Wie schon in den Vorjahren initiierte oder beteiligte sich der vdp auch in Form von Beiträgen<br />

an Themenbeilagen zu Pfandbriefen und Covered Bonds. Gastbeiträge und Interviews<br />

vor allem des Präsidenten und der Hauptgeschäftsführung rundeten die Pfandbrief-Berichterstattung<br />

ab.<br />

19


20<br />

Kommunikationsaktivitäten <strong>2011</strong><br />

Immobilienbezogene Kommunikation<br />

Die immobilienwirtschaftliche Kommunikation hatte zum Ziel, das ausgeprägte Know-how<br />

der deutschen <strong>Pfandbriefbanken</strong> rund um die Immobilienfinanzierung sowie den Beitrag des<br />

<strong>Verband</strong>es und seiner Tochtergesellschaft vdpResearch zur Verbesserung der Transparenz am<br />

deutschen Immobilienmarkt stärker als in der Vergangenheit hervorzuheben.<br />

Im Mittelpunkt stand hierbei die mittlerweile 700.000 Datensätze umfassende vdp-Transaktionsdatenbank,<br />

mit der hochwertige Analysen zur Entwicklung und Struktur der Immobilienpreise<br />

in Deutschland möglich sind. Ein beachtliches und durchweg positives Presse-Echo<br />

brachte in diesem Zusammenhang die Titelgeschichte der Septemberausgabe der Zeitschrift<br />

„Finanztest“ von Stiftung Warentest. Insgesamt fand das Thema – auch ausgelöst durch die<br />

aktive Pressearbeit in Form regelmäßiger Pressemitteilungen des vdp zu den aus der Datenbank<br />

ersichtlichen Markttrends – ein hohes Maß an Beachtung in den Medien.<br />

Wichtigste Instrumente der immobilienbezogenen Kommunikation waren darüber hinaus<br />

Pressegespräche, Fachbeiträge, die Beteiligung an Immobilien-Messen, die Organisation von<br />

Immobilien-Foren sowie das vdp-eigene Publikationsprogramm, allen voran das seit nunmehr<br />

zehn Jahren jeweils zur Expo Real in München erscheinende Fact-Book „Professionelles Immobilienbanking“.<br />

Eine Analyse der Medienberichterstattung <strong>2011</strong> hat gezeigt, dass die angestrebte Erweiterung<br />

der Wahrnehmung der Immobilienkompetenz des vdp und der <strong>Pfandbriefbanken</strong> gelungen<br />

ist. Hierzu dürften auch die im Berichtsjahr gegenüber den Vorjahren erhöhte Zahl an<br />

Veranstaltungen zu Immobilienfinanzierungsthemen beigetragen haben. Unter anderen sind<br />

hier zu nennen:<br />

� Berlin, 23. Mai, „Die Entwicklung des Immobilienmarktes in Deutschland – der neue<br />

vdp-Immobilienpreisindex für Büroimmobilien“<br />

� Frankfurt am Main, 20. und 21. September; 7. Immobilientag der Börsen-Zeitung<br />

„Mehr Transparenz am deutschen Immobilienmarkt – vdp Transaktionsdatenbank und<br />

vdp Immobilienpreisindex Deutschland“<br />

� Frankfurt am Main, 16. November <strong>2011</strong> Real Estate Forum auf der Euro Finance Week<br />

„Refinanzierungsstrategien von Immobiliendarlehen im Umbruch“


Mit dem Ziel, das Konzept des Beleihungswertes insbesondere außerhalb der Immobilienwirtschaft<br />

und jenseits <strong>deutscher</strong> Grenzen bekannter zu machen sowie zur Unterstützung bei der<br />

Argumentation zur Sicherheit von Hypothekenpfandbriefen hat die Geschäftsstelle <strong>2011</strong> die<br />

Broschüre „Der Beleihungswert – Nachhaltigkeit seit 1900“ entwickelt. Die erste Resonanz<br />

auf die im Dezember versandte Publikation war sehr positiv.<br />

Lobbying<br />

Gegenüber Ministerien, Abgeordneten und Aufsichtsbehörden bietet der vdp sein Know-how<br />

vor allem in Gesprächsrunden an, nimmt an parlamentarischen Anhörungen teil und gibt alleine<br />

oder gemeinsam mit anderen kredit- und immobilienwirtschaftlichen Verbänden Stellungnahmen<br />

zu Gesetzesvorhaben, Richtlinien und Verordnungen ab.<br />

Weiter ausgebaut und intensiviert wurden die Kontakte zu den europäischen Institutionen<br />

sowie zu Bundestag und Bundesrat. Mit dem Ziel, den vdp mit seiner Kapitalmarkt- und<br />

Immobilienexpertise als kompetenten Ansprechpartner auf der politischen Arbeitsebene<br />

noch fester zu etablieren und das vorhandene Expertenwissen sowie die Erfahrungen aus<br />

der Praxis in die politische Diskussion einzubringen, wurde ein neues Veranstaltungsformat<br />

eingeführt: Etwa alle drei Monate werden die Mitarbeiter der Büros von Parlamentariern,<br />

Fraktionen und Parteien zu einem Frühstück oder Mittagessen in der Geschäftsstelle mit anschließendem<br />

Vortrag und Diskussionsrunde eingeladen. Themen in <strong>2011</strong> waren die Regulierung<br />

von Ratingagenturen, die Zukunft der Staatsfinanzierung sowie die EU-Finanzmarktregulierung.<br />

Daneben wurde vor allem der Vorabend der vdp-Mitgliederversammlung im Juni sowie<br />

der Jahresempfang des <strong>Verband</strong>es am 1. Dezember in Berlin für die Vertiefung des Dialoges<br />

mit Vertretern aus Politik und Aufsicht genutzt.<br />

21


Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

<strong>2011</strong> haben die im vdp zusammengeschlossenen <strong>Pfandbriefbanken</strong> Darlehen in Höhe von insgesamt<br />

128 Mrd. Euro neu zugesagt, 9,5% weniger als im Vorjahr. Zuwächsen in der Immobilien- und Flugzeugfinanzierung<br />

standen dabei Rückgänge in der Staats- und Schiffsfinanzierung gegenüber.<br />

Mit 90 Mrd. Euro entfielen mehr als zwei Drittel der Zusagen auf Immobilienfinanzierungen. Das Neugeschäft<br />

in der Staatsfinanzierung lag bei 29 Mrd. Euro. Weitere 9 Mrd. Euro wurden für die Finanzierung<br />

von Schiffen und Flugzeugen neu zugesagt.<br />

23


24<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

1 Überblick<br />

Entwicklung der Zusagen<br />

Das Neugeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong> ging <strong>2011</strong> um 9,5% zurück und lag bei insgesamt<br />

128 Mrd. Euro*. Dies ist insbesondere auf einen kräftigen Rückgang im Staatsfinanzierungsgeschäft<br />

zurückzuführen, auf das 23% des gesamten Neugeschäfts entfielen. In diesem Geschäftsfeld<br />

gingen die Zusagen von 44,2 Mrd. Euro auf 29,5 Mrd. Euro zurück. Hierbei kommt<br />

neben den aus der Staatsschuldenkrise resultierenden Unsicherheiten zum Tragen, dass sich<br />

die Kreditinstitute auf die künftigen regulatorischen Anforderungen (Basel III) vorbereiten.<br />

Um ihr Eigenkapital möglichst effizient einzusetzen, passen viele Banken ihre Bilanzstruktur<br />

dahingehend an, dass insbesondere das margenarme, aber sehr großvolumige Staatsfinanzierungsgeschäft<br />

zurückgefahren wird.<br />

Darlehenszusagen der <strong>Pfandbriefbanken</strong> 2010 und <strong>2011</strong><br />

2010 <strong>2011</strong> Veränderung<br />

in Mio. � in Mio. � in %<br />

Immobilienfinanzierung 84.611 89.804 6,1<br />

davon Wohnimmobilienfinanzierung 41.947 44.553 6,2<br />

Gewerbeimmobilienfinanzierung 42.664 45.251 6,1<br />

Staatsfinanzierung 44.166 29.454 -33,3<br />

darunter inländische öffentliche Haushalte 16.943 12.724 -24,9<br />

offentlich-rechtliche Kreditinstitute 11.502 5.965 -48,1<br />

Schiffsfinanzierung 10.427 6.434 -38,3<br />

Flugzeugfinanzierung 2.257 2.331 3,3<br />

Zusagen insgesamt 141.461 128.023 -9,5<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Die von den vdp-Mitgliedsinstituten gegebenen Darlehenszusagen verteilen sich wie folgt:<br />

Auf Immobilien- und Staatsfinanzierungen entfielen 70% bzw.23% des Zusagevolumens.<br />

Die Bereiche Schiffs- und Flugzeugfinanzierung machten 5% bzw. 2% am gesamten Neugeschäft<br />

aus.<br />

Darlehensbestände<br />

Der auf die vdp-Mitgliedsinstitute entfallende Bestand an Immobilien-, Staats-, Schiffs- und<br />

Flugzeugkrediten belief sich zum Jahresende <strong>2011</strong> auf 1.363 Mrd. Euro. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr ist ein Rückgang um 5% zu verzeichnen. Insbesondere der Staatskreditbestand hat<br />

sich deutlich rückläufig entwickelt (-8%), aber auch in der Immobilienfinanzierung ist der<br />

Bestand leicht zurückgegangen (-3,2%). Bei der Schiffs- bzw. Flugzeugfinanzierung sind die<br />

Bestände leicht angestiegen bzw. stabil geblieben.<br />

* Um einen Vergleich der Jahresdaten <strong>2011</strong> mit denen des Vorjahres vornehmen zu können, beziehen sich diese und sämtliche<br />

weiteren Angaben zu Geschäftsvolumina in den Jahren 2010 und <strong>2011</strong> auf den Mitgliederkreis des vdp zum 31. Dezember <strong>2011</strong>.


Bestand der von <strong>Pfandbriefbanken</strong> gewährten Darlehen 2010 und <strong>2011</strong><br />

2010 <strong>2011</strong> Veränderung<br />

in Mio. � in Mio. � in %<br />

Immobilienfinanzierung 658.898 637.959 -3,2<br />

davon Wohnimmobilienfinanzierung 348.423 340.695 -2,2<br />

Gewerbeimmobilienfinanzierung 310.475 297.264 -4,3<br />

Staatsfinanzierung 665.960 612.430 -8,0<br />

Schiffsfinanzierung 79.698 83.114 4,3<br />

Flugzeugfinanzierung 29.941 29.699 -0,8<br />

Darlehen insgesamt 1.434.497 1.363.202 -5,0<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Deckungsgeschäft<br />

Das Volumen der zur Deckung von Hypothekenpfandbriefen verwendeten Hypothekarkredite<br />

belief sich auf 251,3 Mrd. Euro*. Während vom gesamten Hypothekarkreditbestand 26% auf<br />

das Ausland entfielen, lag der Anteil der auf das Ausland entfallenden Deckungswerte bei 23%.<br />

Der Anteil der in Deckung genommenen Darlehen liegt im Inland bei 41%, im Auslandsgeschäft<br />

sind es 35%.<br />

Immobilienfinanzierung – Deckungswerte und Darlehensbestände <strong>2011</strong><br />

Hypothekarkredite Deckungswerte Indeckungnahme<br />

in Mrd. � in Mrd. � in %<br />

Insgesamt 638,0 251,3 39,4<br />

Inland 472,7 193,1 40,9<br />

Ausland 165,3 58,2 35,2<br />

(Anteil Ausland in %) (25,9) (23,2)<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Die Struktur der Deckungswerte nach Objektarten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu<br />

unverändert gezeigt. Wohnimmobilien (Eigenheime, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser)<br />

machen zusammen 48% der Deckungswerte aus, Gewerbeimmobilien 52%. Bei letzteren<br />

dominieren die Objektarten der Büro- und Handelsgebäude.<br />

* Angaben ohne Ersatzdeckung, Tochterunternehmen sind in diese Betrachtung nicht einbezogen.<br />

25


26<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Deckungshypotheken nach Objektarten<br />

Mehrfamilienhäuser 20 %<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser 18%<br />

Eigentumswohnungen 10 %<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Die ausländischen Deckungshypotheken verteilen sich auf eine Vielzahl an Ländern. Die für<br />

die <strong>Pfandbriefbanken</strong> wichtigsten Auslandsmärkte sind Großbritannien, Frankreich, die USA,<br />

die Niederlande, Spanien, Polen, Italien, die Schweiz und Schweden. Die Anteile der auf diese<br />

Länder entfallenden Deckungsdarlehen an sämtlichen Deckungshypotheken bewegen sich<br />

zwischen 1,2% (Schweden) und 4,8% (Großbritannien).<br />

Hypothekarkreditgeschäft – Bestand an Deckungsdarlehen nach Staaten <strong>2011</strong><br />

Deckungswerte Anteil<br />

in Mrd. � in %<br />

Deutschland 193,1 76,8<br />

Großbritannien 12,1 4,8<br />

Frankreich 8,9 3,5<br />

USA 7,1 2,8<br />

Niederlande 5,4 2,1<br />

Spanien 4,2 1,7<br />

Polen 3,2 1,3<br />

Italien 3,1 1,2<br />

Schweiz 3,1 1,2<br />

Schweden 3,0 1,2<br />

übrige Staaten 8,1 3,2<br />

Insgesamt 251,3 100,0<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Mit 403,9 Mrd. Euro dienten zwei Drittel des Staatskreditbestandes in Höhe von insgesamt<br />

612,4 Mrd. Euro zur Deckung von öffentlichen Pfandbriefen*. Von den Deckungswerten entfielen<br />

20% auf das Ausland. In Bezug auf das gesamte Staatsfinanzierungsgeschäft lag der Auslandsanteil<br />

mit einem Viertel etwas höher. Der Anteil der in Deckung genommenen Darlehen am<br />

Gesamtbestand war im Inland mit 70% höher als im Ausland (53%).<br />

* Angaben ohne Ersatzdeckung, Tochterunternehmen sind in diese Betrachtung nicht einbezogen.<br />

Bürogebäude 24%<br />

Handelsgebäude 16 %<br />

Übrige Objektarten 12 %


Staatsfinanzierung – Deckungswerte und Darlehensbestände <strong>2011</strong><br />

Staatsfinanzierungsgeschäft – Bestand an Deckungsdarlehen nach Staaten <strong>2011</strong><br />

Deckungswerte Anteil<br />

in Mrd. € in %<br />

Deutschland 321,8 79,7<br />

Österreich 17,4 4,3<br />

Spanien 12,9 3,2<br />

Italien 11,8 2,9<br />

Frankreich 5,5 1,4<br />

Schweiz 5,3 1,3<br />

Belgien 4,1 1,0<br />

Portugal 3,4 0,8<br />

übrige Staaten 21,7 5,4<br />

Insgesamt 403,9 100,0<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Staatskredite Deckungswerte Indeckungnahme<br />

in Mrd. € in Mrd. € in %<br />

Insgesamt 612,4 403,9 66,0<br />

Inland 457,2 321,8 70,4<br />

Ausland 155,2 82,1 52,9<br />

(Anteil Ausland in %) (25,3) (20,3)<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Bei den Öffentlichen Pfandbriefen sind – wie bei den Hypothekenpfandbriefen – die auf das<br />

Ausland entfallenden Deckungswerte breit gestreut: Die wichtigsten Länder sind Österreich,<br />

Spanien, Italien, Frankreich sowie die Schweiz.<br />

In der Schiffsfinanzierung werden traditionell nur geringe Anteile zur Deckung von Pfandbriefen<br />

verwendet. Vom gesamten Schiffskreditbestand in Höhe von 83,1 Mrd. Euro dienten<br />

lediglich 11,7 Mrd. Euro bzw. 14,1% zur Deckung von Schiffspfandbriefen. Flugzeugpfandbriefe<br />

sind bis zum Jahresende <strong>2011</strong> nicht begeben worden.<br />

27


28<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

2 Immobilienfinanzierungsgeschäft der vdp-Mitgliedsinstitute<br />

Kreditzusagen für Investitionen in Wohnimmobilien<br />

Das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft nahm auch im Berichtsjahr weiterhin moderat zu.<br />

Die Zusagen lagen <strong>2011</strong> bei insgesamt 44,6 Mrd. Euro und damit um 6,2% über dem Vorjahresniveau.<br />

Insbesondere in der Finanzierung von Eigenheimen konnten die vdp-Mitgliedsinstitute<br />

ihre Marktposition ausbauen (+10,5%), aber auch in der Finanzierung von Mietwohngebäuden<br />

konnte ein leichtes Wachstum (+3,3%) verzeichnet werden. Bei Eigentumswohnungen<br />

blieb das Finanzierungsgeschäft in etwa auf Vorjahresniveau (+0,3%).<br />

Die positive Entwicklung im Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft steht in Zusammenhang<br />

mit der nach wie vor guten Konjunktur in Deutschland. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

hat im Jahr <strong>2011</strong> um 3% zugenommen. Der konjunkturelle Aufschwung ging mit einer weiteren<br />

Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt und spürbaren Einkommenszuwächsen bei<br />

den Privathaushalten einher. Gerade die Sicherheit der Verdienstperspektiven ist von besonderer<br />

Bedeutung für die Nachfrage nach Wohneigentum. Hinzu kommen die außerordentlich<br />

günstigen Finanzierungsbedingungen im Berichtsjahr.<br />

Darlehenszusagen in der Wohnimmobilienfinanzierung 2010 und <strong>2011</strong><br />

Der überwiegende Teil der Darlehenszusagen entfiel mit 58% auf die Finanzierung bestehender<br />

Objekte (einschließlich Modernisierungen). Neubaufinanzierungen machten 18% und<br />

Ablösungen fremder Darlehen 24% der Zusagen aus.<br />

Struktur der Darlehenszusagen <strong>2011</strong> nach Finanzierungsanlass<br />

Finanzierung bestehender Gebäude 58%<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

2010 <strong>2011</strong> Veränderung<br />

in Mio. � in Mio. � in %<br />

Wohnimmobilienfinanzierung<br />

davon<br />

41.947 44.553 6,2<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser 19.851 21.932 10,5<br />

Eigentumswohnungen 6.871 6.894 0,3<br />

Mehrfamilienhäuser<br />

darunter<br />

15.225 15.727 3,3<br />

Ausland 2.415 1.719 -28,8<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Wohnungsneubau 18 %<br />

Ablösung fremder Darlehen 24 %


Marktanteil der <strong>Pfandbriefbanken</strong> in der Wohnimmobilienfinanzierung<br />

Der Bestand an Wohnungsbaukrediten an inländische Darlehensnehmer belief sich zum<br />

Jahresende <strong>2011</strong> auf insgesamt 1,1 Billionen Euro und blieb damit im Vergleich zum Vorjahr<br />

nahezu unverändert. Die Deutsche Bundesbank weist im Rahmen ihrer Bankenstatistik die<br />

Anteile einzelner Institutsgruppen an der inländischen Wohnimmobilienfinanzierung aus.<br />

Demnach sind Sparkassen und Kreditgenossenschaften mit Marktanteilen von 29,2% und<br />

19,8% die bedeutendsten Anbieter in der Wohnimmobilienfinanzierung. Auf Regionalbanken,<br />

Großbanken, Realkreditinstitute und Bausparkassen entfallen jeweils ca. 7-14% des Darlehensbestandes.<br />

Die Gruppe der im vdp zusammengeschlossenen <strong>Pfandbriefbanken</strong> setzt<br />

sich aus Häusern mehrerer Bankengruppen zusammen und hatte mit einem Darlehensbestand<br />

in Höhe von 330 Mrd. Euro einen Marktanteil von 29,6%.<br />

Wohnimmobilienkreditbestand nach Bankengruppen <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> Anteil<br />

Bankengruppe in Mio. � in %<br />

Regionalbanken 155.033 13,9<br />

Zweigstellen ausländischer Banken 1.384 0,1<br />

Großbanken 117.219 10,5<br />

Landesbanken 47.853 4,3<br />

Sparkassen 325.161 29,2<br />

Genossenschaftl. Zentralbanken 269


30<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Entwicklung der Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />

Die Zusagen im Gewerbeimmobilienfinanzierungsgeschäft erreichten <strong>2011</strong> insgesamt 45,3<br />

Mrd. Euro und lagen damit um 6,1% über dem Vorjahreswert. Hinter der positiven Gesamtentwicklung<br />

verbergen sich gegenläufige Tendenzen im In- und Auslandsgeschäft. Während<br />

das im Inland ausgereichte Darlehensvolumen um 15% wuchs, ging das grenzüberschreitende<br />

Geschäft um 2,3% zurück. Im Inlandsgeschäft machte sich neben der abgesehen vom<br />

letzten Quartal <strong>2011</strong> günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch bemerkbar, dass<br />

neben den Transaktionen auch die Investitionen im gewerblichen Bau weiterhin aufwärts gerichtet<br />

waren. Eine wesentliche Ursache dafür, dass das Neugeschäft im Ausland zurückging,<br />

dürfte darin liegen, dass sich mehrere <strong>Pfandbriefbanken</strong> im Zuge der Neuausrichtung ihrer<br />

Geschäftstätigkeit stärker auf einzelne Märkte konzentrieren und in diesem Zusammenhang<br />

ihr Geschäft in einigen Ländern gezielt zurückfahren.<br />

Das Neugeschäft entwickelte sich in den einzelnen Marktsegmenten recht unterschiedlich.<br />

Positive Entwicklungen zeigten die Teilmärkte der Handels- und der Hotelgebäude. Gerade<br />

bei den Handelsgebäuden, die mit einem Anteil von nahezu einem Drittel das zweitwichtigste<br />

Segment nach den Bürogebäuden darstellen, war im Jahr <strong>2011</strong> aufgrund eines breit<br />

gefächerten Investoreninteresses ein großes Transaktionsvolumen zu verzeichnen. In diesem<br />

Bereich nahmen die Finanzierungszusagen um 33,9% oder 3,9 Mrd. Euro auf 15,3 Mrd. Euro<br />

zu. Bei den Hotelgebäuden nahmen die Zusagen mit rund einer Milliarde Euro ebenfalls sehr<br />

deutlich (40,2%) zu. In den anderen Teilmärkten waren im Gegensatz dazu Rückgänge zu<br />

verzeichnen. Besonders ins Gewicht fällt dies bei den Bürogebäuden, auf die etwa die Hälfte<br />

an den gesamten Darlehenszusagen entfällt. In diesem Teilmarkt gingen die Zusagen um<br />

1,3 Mrd. Euro oder 5,4% zurück. Zum einen ist die Finanzierung von Büroimmobilien insbesondere<br />

für das Auslandsgeschäft von großer Bedeutung. Hier kommt die zuvor erwähnte<br />

Neuausrichtung bei einigen Instituten zum Tragen. Zum anderen dürfte eine Rolle spielen,<br />

dass auch im Inland – trotz der positiven gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen –<br />

bestehende Leerstände nur in geringem Umfang weiter abgebaut werden konnten, so dass<br />

dieses Marktsegment nicht in dem Ausmaß ins Investoreninteresse geriet, wie es bei den<br />

Handelsgebäuden der Fall war.<br />

Darlehenszusagen in der Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />

nach Objektarten 2010 und <strong>2011</strong><br />

2010 <strong>2011</strong> Veränderung<br />

in Mio. € in Mio. € in %<br />

Gewerbeimmobilienfinanzierung insgesamt<br />

davon<br />

42.664 45.251 6,1<br />

Bürogebäude 23.319 22.066 -5,4<br />

Handelsgebäude 11.426 15.300 33,9<br />

Hotelgebäude 2.569 3.603 40,2<br />

Industriegebäude 699 502 -28,2<br />

Sonstige gewerblich genutzte Gebäude<br />

darunter<br />

4.651 3.780 -18,7<br />

Ausland 22.030 21.529 -2,3<br />

Quelle: vdp-Statistik


Struktur der Darlehenszusagen nach Objektarten <strong>2011</strong><br />

Bürogebäude 48,8 %<br />

Quelle: vdp-Statistik<br />

Handelsgebäude 33,8%<br />

Hotelgebäude 8,0%<br />

Industriegebäude 1,1%<br />

Sonstige gewerblich genutzte Gebäude 8,3%<br />

<strong>Pfandbriefbanken</strong> bedeutendste Gruppe in der Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />

Im Inland sind die Mitgliedsinstitute des vdp die mit Abstand bedeutendste Anbietergruppe von<br />

Gewerbeimmobilienfinanzierungen. Ihr Darlehensbestand lag zum Jahresende <strong>2011</strong> bei 297,3<br />

Mrd. Euro. Davon entfielen 143,1 Mrd. Euro auf das Inland. Die Deutsche Bundesbank weist<br />

unter Einbeziehung sämtlicher in Deutschland tätiger Kreditinstitute einen Darlehensbestand<br />

im Inland in Höhe von 253,3 Mrd. Euro aus. Die Mitgliedsinstitute des vdp hatten daran einen<br />

Marktanteil von 56,5%.<br />

Gewerbeimmobilienkreditbestand nach Bankengruppen <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Bankengruppe in Mio. � Anteil in %<br />

Regionalbanken 9.494 3,7<br />

Zweigstellen ausländischer Banken 844 0,3<br />

Großbanken 24.389 9,6<br />

Landesbanken 52.538 20,7<br />

Sparkassen 55.121 21,8<br />

Kreditgenossenschaften 58.964 23,3<br />

Realkreditinstitute 49.834 19,7<br />

Banken mit Sonderaufgaben (inkl. Bausparkassen) 2.112 0,8<br />

Alle Bankengruppen 253.296 100,0<br />

darunter vdp-Mitgliedsinstitute 143.086 56,5<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank und vdp-Statistik<br />

Gewerbeimmobilienfinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong> im Ausland<br />

In lediglich drei Ländern wurden 70% des gesamten Auslandsneugeschäftes getätigt. Der<br />

wichtigste Auslandsmarkt war Großbritannien mit einem Neugeschäftsvolumen von 7 Mrd.<br />

Euro (32,3%). Auf Frankreich entfielen mit 4,4 Mrd. Euro 20,5% der Zusagen und auf die<br />

USA mit 3,8 Mrd. Euro 17,5%.<br />

31


32<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Gewerbeimmobilienfinanzierung im Ausland <strong>2011</strong><br />

Darlehenszusagen Darlehensbestand zum Jahresende<br />

in Mio. � Anteil in % in Mio. � Anteil in %<br />

Belgien 292 1,4 2.076 1,3<br />

Dänemark 12 0,1 701 0,5<br />

Estland 0 0,0 74


3 Staatsfinanzierung<br />

<strong>2011</strong> sagten die deutschen <strong>Pfandbriefbanken</strong> ein Drittel weniger Staatskredite zu als 2010.<br />

Hierfür gab es mehrere Gründe: Neben der anhaltenden Staatsschuldenkrise im Euroraum<br />

wurden die <strong>Pfandbriefbanken</strong> mit schwierigen Marktbedingungen für die Finanzierung europäischer<br />

Zentralstaaten, aber auch mit Blick auf die Interbankenfinanzierung konfrontiert. Daneben<br />

wirkten sich die geplanten regulatorischen Änderungen, insbesondere Basel III, stark<br />

dämpfend auf die Kreditvergabe der <strong>Pfandbriefbanken</strong> an sämtliche staatliche Ebenen aus.<br />

Von Januar bis Dezember <strong>2011</strong> wurden Staatsfinanzierungen in Höhe von insgesamt<br />

29,5 (Vorjahr: 44,2) Mrd. Euro zugesagt. Der Darlehensbestand per Jahresende <strong>2011</strong> lag bei<br />

612 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 8%.<br />

Staatsfinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong> im Inland<br />

An inländische Gebietskörperschaften haben die Mitgliedsinstitute des <strong>Verband</strong>es insgesamt<br />

12,7 Mrd. Euro ausgereicht. Während 2010 noch ein Anstieg der Zusagen an den Bund von<br />

28 % zu verzeichnen war, gingen die Neuzusagen im Berichtsjahr (1,1 Mrd. Euro) um 23,3 %<br />

zurück.<br />

Bedeutendste inländische Schuldnergruppe waren weiterhin die deutschen Bundesländer<br />

mit Neuzusagen von 6,4 Mrd. Euro, wobei auch in diesem Geschäftssegment ein Rückgang<br />

um ein Drittel zu verzeichnen war. Bei den inländischen Kommunen reduzierten sich die Zusagen<br />

um 12,7% auf 5,3 Mrd. Euro. Das kräftigste Minus war mit 48% bei der Finanzierung<br />

öffentlich-rechtlicher Kreditinstitute zu verzeichnen, während das Geschäft mit quasi-staatlichen<br />

Adressen, wie bspw. Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts (2,6 Mrd.<br />

Euro) leicht über Vorjahr lag (+ 0,5 %).<br />

Staatskreditgeschäft 2010 und <strong>2011</strong> 1)<br />

Darlehenszusagen Darlehensbestand zum Jahresende<br />

2010 <strong>2011</strong> Veränderung 2010 <strong>2011</strong> Veränderung<br />

in Mio. � in Mio. � in % in Mio. � in Mio. � in %<br />

Staatskredite insgesamt 44.166 29.454 -33,3 665.960 612.430 -8,0<br />

davon<br />

an inländische öffentliche Haushalte 16.943 12.724 -24,9 256.394 235.508 -8,1<br />

davon<br />

Bund 2) 1.444 1.108 -23,3<br />

Länder 9.487 6.365 -32,9<br />

Gemeinden 6.012 5.251 -12,7<br />

an öffentlich-rechtliche Kreditinstitute 11.502 5.965 -48,1 192.263 168.872 -12,2<br />

inländische öffentlich verbürgte Kredite 2.830 1.616 -42,9 23.792 25.203 5,9<br />

Sonstiges Kommunalgeschäft Inland 3) 2.567 2.579 0,5 28.381 27.600 -2,8<br />

Ausland 4) 10.324 6.570 -36,4 165.130 155.247 -6,0<br />

1) einschließlich Wertpapiere Quelle: vdp-Statistik<br />

2) einschließlich Sondervermögen<br />

3) u. a. inländische öffentliche Unternehmen inklusive Zweckverbände<br />

4) mit Staatskreditgeschäft aufgrund erworbener Schuldverschreibungen<br />

33


34<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

Kredite an inländische öffentliche Haushalte 2010 und <strong>2011</strong> 1)<br />

Zum 31. Dezember <strong>2011</strong> weisen die vdp-Mitgliedsinstitute bei Krediten an inländische öffentliche<br />

Haushalte (ohne Wertpapiere) einen Darlehensbestand in Höhe von 164 Mrd. Euro aus.<br />

Nach Angaben der Deutschen Bundesbank beträgt der gesamte Kreditbestand an inländische<br />

öffentliche Haushalte (ohne Wertpapiere) für das Berichtsjahr 360 Mrd. EUR. Damit haben die<br />

vdp-Mitgliedsinstitute in diesem Bereich einen Marktanteil von 45,6 %.<br />

Staatsfinanzierung der <strong>Pfandbriefbanken</strong> im Ausland<br />

Darlehensbestand zum Jahresende<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

in Mio. � in Mio. �<br />

Kredite an inländische öffentliche Haushalte 171.578 163.969<br />

1) Staatskredite und Schuldverschreibungen, ohne Wertpapiere Quelle: vdp-Statistik<br />

Das Engagement der vdp-Mitgliedsinstitute im Bereich der ausländischen Staatsfinanzierung<br />

wurde auch im Berichtsjahr wesentlich von der Kreditqualität der Schuldner bestimmt.<br />

Im Einzelnen ergibt sich folgendes Bild:<br />

Darlehenszusagen<br />

Die Neuzusagen erreichten ein Volumen von 6,6 Mrd. Euro, nach 10,3 Mrd. Euro in 2010.<br />

Der Anteil der EU-Staaten an den Neuzusagen betrug 74,2 %. Davon waren die Schuldnerstaaten<br />

mit den größten Zusagevolumina Frankreich mit einem Anteil von 15,7 %, gefolgt<br />

von Belgien (9,9 %) und Spanien (9,8 %).<br />

Darlehensbestand<br />

Der Bestand ausländischer Staatsfinanzierungen zum Jahresende <strong>2011</strong> betrug 155,2 Mrd.<br />

Euro. Wie in den vorangegangenen Jahren nehmen dabei die Staaten Italien (19 %), Österreich<br />

(15 %) sowie Spanien (13 %) gemessen an den Beständen die Spitzenpositionen ein.


Staatsfinanzierungen im Ausland <strong>2011</strong><br />

Darlehenszusagen Darlehensbestand zum Jahresende<br />

in Mio. � Anteil in % in Mio. � Anteil in %<br />

Belgien 648 9,9 8.092 5,2<br />

Bulgarien 1


36<br />

Das Kreditgeschäft der <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

4 Schiffs- und Flugzeugfinanzierung<br />

Schiffsfinanzierung<br />

Deutsche Kreditinstitute haben knapp die Hälfte der weltweit erfassten Schiffsfinanzierungen<br />

in ihren Büchern. Nicht zuletzt aufgrund ihrer teilweise sehr langen Tradition gehören die im<br />

vdp vertretenen Schiffsfinanzierer zu den international führenden Anbietern in diesem Markt.<br />

Ihre Refinanzierung gestaltet sich in bedeutendem Maße über die Emission von Schiffspfandbriefen.<br />

Sämtliche Schiffspfandbriefemittenten Deutschlands sind Mitglied im vdp.<br />

In den ersten beiden Quartalen des Berichtsjahres konnte die maritime Wirtschaft von<br />

einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Transportdienstleistungen profitieren. Seither<br />

stehen die Fracht- und Charterraten aufgrund stagnierender Märkte und hoher Ablieferungsvolumina<br />

unter Druck. Das Überangebot an Tonnage und der wieder intensivere Wettbewerb<br />

insbesondere in der Containerschifffahrt lassen eine durchgreifende Markterholung in den<br />

nächsten Monaten unwahrscheinlich erscheinen. In einigen Segmenten wird ein zunehmender<br />

Verdrängungswettbewerb zu erwarten sein.<br />

Langfristig allerdings weisen viele Indikatoren auf eine Entspannung in der maritimen<br />

Wirtschaft hin. Die fortschreitende Globalisierung erfordert die Bereitstellung neuer, umweltfreundlicher<br />

und energieeffizienter Tonnage. Der Internationale Währungsfonds erwartet für<br />

2012 einen Anstieg der Weltwirtschaft von 3,3 %. Das daraus resultierende Wachstumspotential<br />

des Welthandels wird auch der zuletzt stark angewachsenen Handelsflotte wieder Beschäftigung<br />

zuführen. Ungeachtet der derzeitigen Marktvolatilitäten wird daher damit gerechnet,<br />

dass die Fracht- und Charterraten in allen Segmenten wieder auf ein auskömmliches Niveau<br />

steigen werden. Die Aussichten für die schiffsfinanzierenden Institute bleiben insgesamt<br />

positiv.<br />

Besonders erfreulich ist, dass die im vdp vertretenen Schiffsfinanzierer das Volumen<br />

der herausgelegten Schiffskredite auf hohem Niveau halten konnten. Entgegen den Markterwartungen<br />

erhöhte sich das Portfolio der Schiffskredite <strong>2011</strong> um 4,3 % auf rd. 83 Mrd. Euro<br />

(2010: knapp 80 Mrd. Euro). Eine Unterteilung der Engagements in die drei Hauptsegmente<br />

der Handelsschifffahrt macht deutlich, dass auf die Finanzierung von Containerschiffen mit<br />

27,3 Mrd. Euro bzw. 32,8 % der größte Anteil entfällt. Es folgen Darlehen für Tanker (16 Mrd.<br />

Euro, 19,2 %) und für Massengutfrachter (sog. Bulker, 13 Mrd. Euro, 15,7 %).<br />

Neugeschäft ist in der Schiffsfinanzierung weiterhin nur selektiv möglich. Auch im Hinblick<br />

auf die Finanzierung von Secondhand-Tonnage ist das Angebotsspektrum äußerst limitiert.<br />

Gleiches gilt für die als „nicht strategisch“ eingeschätzten Engagements. Dies verdeutlicht,<br />

dass die Finanzkrise nun auch die Schiffsmärkte erreicht hat. Hinzu kommt, dass das<br />

erweiterte aufsichtsrechtliche Rahmenwerk für Banken neben einheitlichen Liquiditätsanforderungen<br />

auch schärfere Anforderungen an das regulatorisch anerkennungsfähige Eigenkapital<br />

vorsieht; ein Umstand, der zu einer zusätzlichen Verknappung der Kreditfazilitäten führen<br />

wird.<br />

Ungeachtet dieser regulatorischen Herausforderungen wird die Nachfrage nach „wettbewerbsfähigen“<br />

Schiffsfinanzierungen weiter zunehmen. Die Finanzierung innovativer<br />

Handelsschiffe ist eine der Kernkompetenzen der in der Schiffsfinanzierung aktiven vdp-Mitglieder.<br />

Sie werden den Reedern und Werften auch künftig als verlässlicher Partner zur Seite<br />

stehen. Deutschland ist nach Japan und Griechenland die drittgrößte Schifffahrtsnation der<br />

Welt. Die Schifffahrt wird auch langfristig der wichtigste Verkehrsträger im weltweiten Handel<br />

bleiben. Über die pfandbriefbasierte Refinanzierung wird den im vdp vertretenen Instituten<br />

eine herausragende Rolle am Weltmarkt für Schiffsfinanzierungen ermöglicht. Für die maritime<br />

Wirtschaft in Deutschland begründet der aktive Auftritt der vdp-Mitgliedsinstitute einen<br />

bedeutenden Standortvorteil im internationalen Wettbewerb.


Flugzeugfinanzierung<br />

Die Ende 2010 begonnene positive Entwicklung im internationalen Luftverkehr setzte sich im<br />

Berichtsjahr fort. Ungeachtet der für die Fluggesellschaften schwierigen Lage nach der nuklearen<br />

Katastrophe von Fukushima und den Unruhen in einigen nordafrikanischen Staaten und<br />

im Nahen Osten verzeichneten vor allem die Passagierverkehre <strong>2011</strong> ein starkes Wachstum. In<br />

diesem Segment erwartet die International Air Transport Association (IATA) eine Steigerung<br />

von 6,1 %, was den Langzeitprognosen für den Luftverkehr entspricht. Insgesamt erwartet<br />

IATA für die Luftfahrtgesellschaften <strong>2011</strong> einen Gewinn von 6,9 Mrd. US-Dollar. Treiber des<br />

anhaltenden Wachstums sind insbesondere die expandierenden asiatischen und nahöstlichen<br />

Luftverkehrsmärkte.<br />

<strong>2011</strong> war auch ein Rekordjahr für die Flugzeughersteller sowohl in Bezug auf die Auslieferungen<br />

als auch auf die Neubestellungen. Allein das Duopol Boeing und Airbus konnte<br />

im Berichtsjahr Bestellungen für über 2.200 Verkehrsflugzeuge verzeichnen; im Vergleich zu<br />

2010 eine Verdoppelung der Aufträge. Darüber hinaus lieferten die beiden Hersteller mehr als<br />

1.000 Verkehrsflugzeuge (Boeing 477 und Airbus 534 Maschinen) an ihre Kunden aus. Airbus<br />

und Boeing wollen auf die steigende Nachfrage durch eine Erhöhung ihrer Produktionskapazitäten<br />

reagieren.<br />

Für die in der Flugzeugfinanzierung engagierten Kreditinstitute stellen die hohen Auslieferungs-<br />

und damit auch Finanzierungsvolumina eine große Herausforderung dar. Die Auswirkungen<br />

der Finanzkrise und die verschärften Anforderungen an die Eigenkapitalunterlegung<br />

haben die Kreditvergabespielräume der Banken auch in diesem Geschäftsfeld deutlich reduziert.<br />

Bedeutende europäische Marktteilnehmer haben ihr Neugeschäft in der Flugzeugfinanzierung<br />

signifikant zurückgefahren oder – zumindest vorübergehend – eingestellt.<br />

Besonders hervorzuheben ist daher das Engagement der im vdp vertretenen Flugzeugfinanzierer.<br />

Der Bestand der von den Mitgliedsinstituten herausgelegten Kreditfazilitäten<br />

belief sich Ende <strong>2011</strong> auf 29,7 Mrd. Euro und lag damit auf dem hohen Niveau des Vorjahres.<br />

Rund 77 % der Finanzierungen (22,8 Mrd. Euro) entfielen dabei auf Maschinen der beiden<br />

Hersteller Airbus (41 %) und Boeing (36 %). Ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres lag der<br />

Umfang der Darlehenszusagen; dies, obwohl sich ein bedeutender Flugzeugfinanzierer nach<br />

EU-rechtlichen Auflagen aus diesem Geschäft zurückgezogen hat.<br />

Auch <strong>2011</strong> haben sich die Exportkreditagenturen stark in der Flugzeugfinanzierung engagiert.<br />

Der Anteil der Flugzeugfinanzierungen, die durch die Garantie eines Exportkreditversicherers<br />

gedeckt worden sind, lag mit 2,9 Mrd. Euro (9,8 % des Finanzierungsbestandes) auf<br />

dem Vorjahresniveau.<br />

Die jüngsten globalen Marktprognosen sind unverändert positiv. Der Bereitstellung energieeffizienterer<br />

Verkehrsflugzeuge wird weltweit höchste Priorität zugemessen. Nach Schätzungen<br />

von Airbus und Boeing werden bis 2030 Passagier- und Frachtmaschinen im Wert von<br />

vier Billionen US-Dollar benötigt. Der Bedarf an maßgeschneiderten Flugzeugfinanzierungen<br />

wird daher auch in Zukunft stetig wachsen. Die im vdp vertretenen Flugzeugfinanzierer stehen<br />

Herstellern, Leasinggesellschaften und Luftfahrtgesellschafen dabei mit ihrem langjährigen<br />

und umfassenden Know-how als starker Partner weiterhin verlässlich zur Seite.<br />

37


<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong><br />

Kern der Arbeit des vdp ist der Pfandbrief und das ihm zugrunde liegende<br />

Deckungsgeschäft, also die Immobilien-, Staats-, Schiffs- und Flugzeugfinanzierung.<br />

Die auf den folgenden Seiten vorgestellten Themen sind eine<br />

Auswahl der wichtigsten Fragestellungen, mit denen sich der <strong>Verband</strong><br />

<strong>2011</strong> auseinandergesetzt hat.<br />

39


40<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong><br />

Regulatorische und bankrechtliche Entwicklungen<br />

Umsetzung von Basel III in Europa<br />

Das Berichtsjahr war im Bankenaufsichtsrecht maßgeblich durch die Arbeiten der Europäischen<br />

Kommission zur Umsetzung des überarbeiteten aufsichtlichen Rahmenwerks „Basel III“<br />

auf europäischer Ebene geprägt. Damit soll sichergestellt werden, dass diese – eigentlich nur<br />

auf große und international tätige Banken anwendbaren – Regelungen auch flächendeckend in<br />

Europa verbindlich werden, um eine dauerhafte und nachhaltige Stärkung und Stabilisierung<br />

der Finanzmärkte sowie eine bessere Regulierung der Banken zu erreichen.<br />

Unter dem Stichwort CRD IV hat die Europäische Kommission am 20. Juli <strong>2011</strong> den<br />

Entwurf einer Änderungsrichtlinie veröffentlicht, der Basel III im Wege einer Richtlinie sowie<br />

einer Verordnung (CRR) umsetzen soll. Hinzu kommen weitere Änderungen, die sich aus<br />

dem Bestreben der Europäischen Kommission ergeben, auf europäischer Ebene einen einheitlichen<br />

Rechtsrahmen durch die weitgehende Abschaffung von Wahlrechten und die<br />

Einengung von Auslegungsspielräumen zu schaffen (Single Rule Book):<br />

Hervorzuheben ist insbesondere die im Rahmen des CRD IV-Entwurfs vorgenommene<br />

Änderung bei der Ermittlung des Risikogewichts von Covered Bonds im Kreditrisiko-<br />

Standardansatz (KSA). Im Gegensatz zu Basel III wurde auf europäischer Ebene bereits in<br />

die erste Fassung der CRD im Jahr 2006 auf Betreiben der Geschäftsstelle eine separate<br />

Forderungsklasse für „gedeckte Schuldverschreibungen“ aufgenommen. Ihr privilegiertes<br />

Risikogewicht ergibt sich bisher aus einer Ableitung vom Risikogewicht des emittierenden<br />

Kreditinstituts.<br />

Da das Risikogewicht von gerateten Kreditinstituten im KSA künftig ausschließlich von<br />

ihrem externen Rating abhängen soll und nicht mehr vom Rating des Sitzstaates, wie dies<br />

in Deutschland aktuell der Fall ist, hätte sich die Änderung spürbar auf Pfandbriefe ausgewirkt<br />

und faktisch zu einem 20%igen statt bisher 10%igen Risikogewicht geführt. Bundesfinanzministerium<br />

und Aufsicht haben sich daher in den Verhandlungen zum Entwurf<br />

der CRD IV dafür eingesetzt, diese Schlechterstellung zu verhindern. Einem Vorschlag<br />

des vdp folgend, wird dies nun dadurch erreicht, dass künftig auf das Emissionsrating<br />

abgestellt wird. Die Risikogewichtskurve ist so ausgestaltet, dass Emissionsratings der<br />

Bonitätsstufe 1 (bis AA-) ein Risikogewicht von 10% erhalten, Bonitätsstufe 2 (bis A-)<br />

erhält ein Risikogewicht von 20%. Damit ist es erstmals gelungen, in einer Regelung die<br />

Risikogewichtung des Pfandbriefs vom Emittenten zu trennen.<br />

Aber auch im Bereich der KSA-Forderungsklasse „durch Immobilien besicherte Forderungen“<br />

wurden Änderungen vorgenommen, die weitreichende Auswirkungen auf die Institute<br />

haben können. Zwar hat sich die Geschäftsstelle erfolgreich gegen die Abschaffung des<br />

50%-Risikogewichts für durch Gewerbeimmobilien besicherte Forderungen eingesetzt.<br />

Im Sinne einer Vereinheitlichung der Regelungen werden jedoch künftig sowohl das privilegierte<br />

Risikogewicht von 35% für durch Wohnimmobilien besicherte Forderungen als<br />

auch das privilegierte Risikogewicht von 50% für durch Gewerbeimmobilien besicherte<br />

Forderungen einer jährlich durchzuführenden Überprüfung durch die nationalen Aufsichtsbehörden<br />

unterworfen. Die dazu erforderlichen Datenlieferungen von Höchstverlustraten,<br />

die in Deutschland bereits unter dem Stichwort „Hard Test“ bekannt sind, sollen<br />

damit auch auf Wohnimmobilien ausgeweitet werden. Abhängig von den Ergebnissen<br />

können die Risikogewichte angehoben werden. In diesem Zusammenhang bestehen auch


Überlegungen, die bisherige Verlustquote bei Ausfall (LGD) von 10% für durch Wohnimmobilien<br />

besicherte Forderungen in dem auf internen Ratings basierenden Ansatz (IRBA)<br />

einer jährlichen Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden zu unterziehen und hierfür die<br />

Ergebnisse aus der vorgenannten Datenerhebung zu nutzen.<br />

Die bereits im Rahmen der Basel III-Konsultation seitens des vdp im Einklang mit der deutschen<br />

Kreditwirtschaft ausdrücklich abgelehnte Leverage Ratio fand auch in den CRD IV-<br />

Entwurf Eingang. Zu begrüßen ist, dass das in Basel III verankerte Verhältnis von 1:33 vorerst<br />

nicht übernommen wurde und die Europäische Bankenaufsicht (EBA) mit einer umfangreichen<br />

Prüfung der möglichen Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, auf die Covered Bonds/<br />

Pfandbrief-Emissionen und auf die Kreditvergabe beauftragt wurde. Auf dieser Basis soll eine<br />

sachgerechte Kennzahl und gegebenenfalls eine Neukalibrierung der Berechnungsmethode<br />

vorgeschlagen werden. Gleichwohl finden sich aber sowohl die parallel zum Prüfauftrag der<br />

EBA verlaufende Beobachtungsphase bis Ende 2017 als auch die Veröffentlichungspflicht zum<br />

1. Januar 2015 im CRD IV-Entwurf wieder. Wie bereits im Rahmen von Basel III wird auch in<br />

diesem Zusammenhang das Auseinanderfallen der beiden Zeitpunkte seitens des vdp kritisiert.<br />

Da sich die Banken auf eine mögliche Einführung einer harten Schuldenobergrenze ab 2018<br />

strategisch einstellen müssen, ist eine frühzeitige Aussage der Politik, dass die Leverage Ratio<br />

dauerhaft lediglich als Meldekennziffer in der Säule II verankert wird, dringend erforderlich.<br />

Eine wegweisende Änderung wird die Einführung eines einheitlichen Liquiditätsregimes<br />

mit sich bringen, das im Wesentlichen der Systematik der Baseler Regelungen folgt. Im Gegensatz<br />

zu den Basel III-Regelungen, die Pfandbriefe als liquide Vermögenswerte der Stufe 2<br />

nur unter bestimmten Voraussetzungen anerkennen, enthält der CRD IV-Entwurf derzeit keinen<br />

abschließenden Katalog an pufferfähigen Vermögenswerten. Für Pfandbriefe / Covered<br />

Bonds hat dies zur Folge, dass sie vorerst ohne die Einhaltung bestimmter Kriterien anerkennungsfähig<br />

sind. Die Einordnung der Pfandbriefe vorerst in das Ermessen der Kreditinstitute<br />

zu stellen, wird seitens der Geschäftsstelle grundsätzlich begrüßt. Mit Blick auf die von EBA<br />

bis Ende 2014 durchzuführende Prüfung von neun bereits im CRD IV-Entwurf aufgelisteten<br />

Kriterien wird sich die Geschäftsstelle aktiv einbringen.<br />

Die europäischen Institutionen haben die Beratungen der CRD IV sogleich nach der<br />

Sommerpause aufgenommen. Die polnische Ratspräsidentschaft hat jedoch bis zum Ende<br />

des Jahres <strong>2011</strong> nur eine Bestandsaufnahme der Meinungen der Mitgliedstaaten zur CRD IV<br />

erstellt und noch keine Fachdiskussion begonnen. Diese wurde von der dänischen Ratspräsidentschaft<br />

Anfang 2012 eröffnet. Anhand eines bereits zu Anfang 2012 erstellten Kompromisspapiers<br />

und eines ambitionierten Zeitplans plant die dänische Ratspräsidentschaft<br />

den CRD IV-Entwurf innerhalb weniger Monate im Europäischen Rat ausverhandeln zu<br />

können. Die Fachdiskussion wird sich nur noch auf einige wenige als besonders kontrovers<br />

wahrgenommene Aspekte beschränken. Auch seitens des Berichterstatters im Europäischen<br />

Parlament sind inzwischen Änderungsanträge zum CRD IV-Entwurf vorgelegt worden. Darin<br />

kommt ein ausgewogener Ansatz zwischen den europäischen Interessen und den Vorgaben<br />

von Basel III zum Ausdruck. Bis Anfang März haben die Europäischen Abgeordneten noch die<br />

Möglichkeit weitere Änderungsanträge einzubringen. Nach Abstimmung einer gemeinsamen<br />

Position sowohl im Europäischen Rat als auch im Europäischen Parlament wird der Trilog beginnen,<br />

an dem auch die Europäische Kommission teilnimmt. Es ist damit zu rechen, dass der<br />

finale Wortlaut der CRD IV Mitte Juni 2012 vorliegt.<br />

European Banking Authority (EBA)<br />

Als Konsequenz aus der Finanzmarktkrise wurden nicht nur die aufsichtlichen Regelungen<br />

für die Kreditinstitute verschärft, sondern auch die Aufsichtsarchitektur in Europa neu struk-<br />

41


42<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong> | Regulatorische und bankrechtliche Entwicklungen<br />

turiert und organisiert. Kernstück der Neugestaltung ist die Kompetenzausweitung der europäischen<br />

Aufsicht gegenüber den nationalen Aufsichtsbehörden. Zum 1. Januar <strong>2011</strong> ist<br />

daher die European Banking Authority (EBA) errichtet worden. Ihre wesentlichen Befugnisse<br />

sind der Entwurf regulatorischer technischer Standards sowie der Erlass von Maßnahmen<br />

gegenüber den nationalen Aufsichtsbehörden im Krisenfall und im Fall von Unstimmigkeiten<br />

zwischen nationalen Aufsichtsbehörden in grenzüberschreitenden Fällen.<br />

Welche Bedeutung und Einflussmöglichkeiten die EBA künftig haben wird, zeigte sich<br />

bereits an den durchgeführten Stresstests. So orientierte sich die EBA im Sommer <strong>2011</strong> bei<br />

der Ermittlung des Rekapitalsierungsbedarfs großer, international tätiger Banken mit Sitz in<br />

der EU an den Kapitalanforderungen gemäß Basel III, obwohl deren europäische Umsetzung<br />

noch nicht ausverhandelt ist. Damit setzte sich die EBA nicht nur über geltendes Aufsichtsrecht<br />

hinweg, sondern ignorierte zugleich auch die international vereinbarten Basel III-Übergangsfristen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser ersten Erfahrungen gibt die Vielzahl an Prüf- und Konkretisierungsaufträgen,<br />

die im Entwurf der CRD IV der EBA zugewiesen werden, Anlass zur<br />

Sorge. Alleine bis zum in Kraft treten der Regelungen zum 1. Januar 2013 sollen mindestens<br />

40 Standards erarbeitet werden, insgesamt ist mit etwa 170 Berichten und Standards zu rechnen.<br />

Die <strong>Pfandbriefbanken</strong> sind davon nicht unwesentlich betroffen, obliegen der EBA doch<br />

einige Berichts- und Prüfungsaufträge mit Pfandbriefbezug. So muss die EBA bspw. innerhalb<br />

der nächsten 2 Jahre prüfen, welche Kriterien Pfandbriefe einzuhalten haben, um als liquide<br />

Vermögenswerte im Liquiditätspuffer anerkannt zu werden. Und auch über die Auswirkungen<br />

der geplanten Leverage Ratio auf Covered Bonds / Pfandbriefe, auf Geschäftsmodelle und auf<br />

die Kreditvergabe muss die EBA berichten. Erst dann wird in 2017 die finale Entscheidung<br />

darüber getroffen, ob die Leverage Ratio weiterhin als Beobachtungskennziffer in der Säule II<br />

verbleibt oder ob sie als harte Kennzahl in die Säule I aufgenommen wird.<br />

Die die Mehrzahl der von der EBA auszuarbeitenden Standards direkt von der Europäischen<br />

Kommission im Wege einer EU-Verordnung in Kraft gesetzt werden kann, ist eine nachgelagerte<br />

Einflussnahme durch den Europäischen Rat und das Europäische Parlament kaum<br />

noch möglich. Der Bedeutungszuwachs zeigt, dass künftig ein großer Teil der Interessensvertretung<br />

bei EBA direkt ansetzen muss.<br />

Solvency II<br />

Unter dem Stichwort „Solvency II“ wird derzeit seitens der Europäischen Kommission die<br />

Eigenkapitalunterlegung für Versicherungsunternehmen neu geregelt. Die konkreten Auswirkungen<br />

auf die <strong>Pfandbriefbanken</strong> werden aufgrund der vielfachen Berührungspunkte<br />

zwischen <strong>Pfandbriefbanken</strong> und Versicherungen sehr vielschichtig sein. Bereits absehbar<br />

ist, dass die Konzeption von Solvency II zu einer Verschiebung der relativen Attraktivität einzelner<br />

Anlageklassen führen wird.<br />

Wesentlich von den Veränderungen betroffen ist insbesondere das künftige Investitionsverhalten<br />

der Versicherungsunternehmen bezüglich Pfandbriefen und Bankschuldverschreibungen.<br />

Der Geschäftsstelle ist es gelungen, für Pfandbriefe – in Abgrenzung zu anderen<br />

Schuldverschreibungen – eine deutliche Besserstellung zu erreichen. Die für die Versicherer<br />

neue Regelung geht aber merklich zulasten der ungedeckten Bankschuldverschreibungen,<br />

die deutlich für die Versicherer an Attraktivität verlieren werden. Zudem werden Konzentrationsrisiken<br />

mit zusätzlichem Kapitalbedarf belegt. Aufgrund der umfangreichen Diversifikationsannahmen<br />

zwischen den einzelnen Risiko-Submodulen und Risikoarten und den noch<br />

anhaltenden Weiterentwicklung der Risikoparameter können konkrete Aussagen zu einzelnen<br />

Kapitalanlagen kaum getroffen werden. Bereits sichtbar sind aber erste Bestrebungen der<br />

Versicherungsunternehmen, das im Vergleich zum Direktinvestment in Immobilien vorteilhaftere<br />

Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft auszubauen.


Richtlinienvorschlag über Wohnimmobilienkreditverträge<br />

Ende März <strong>2011</strong> hat die Europäische Kommission den lang erwarteten Richtlinienvorschlag<br />

über Wohnimmobilienkreditverträge vorgelegt. Als Reaktion auf die Finanzkrise regelt er die<br />

verantwortungsvolle Hypothekarkreditvergabe an Privatkunden und übernimmt dafür wesentliche<br />

Inhalte der Verbraucherkreditrichtlinie. Hierzu zählen etwa Vorschriften zu Werbung,<br />

qualitative Anforderungen an Bankmitarbeiter und Kreditvermittler, die Harmonisierung des<br />

effektiven Jahreszinses, zur Kreditwürdigkeitsprüfung, der Zugang zu Kreditregistern und<br />

die Bereitstellung vorvertraglicher Informationen – Kernstück hier ist ein neues, detailliertes<br />

Produktinformationsblatt („ESIS“). Insgesamt wirft der Vorschlag an zahlreichen Stellen teils<br />

komplexe Abgrenzungs- bzw. Haftungsfragen zu Lasten der Kreditwirtschaft auf.<br />

Als besonders sensibel sind die Vorschriften zur vorzeitigen Rückzahlung zu bezeichnen.<br />

So will die Kommission u.a., dass Hypothekarkredite grundsätzlich vorzeitig rückzahlbar<br />

sein müssen. Die Mitgliedstaaten sollen jedoch die Möglichkeit behalten, das Recht auf vorzeitige<br />

Rückzahlung von bestimmten Bedingungen abhängig zu machen. Danach dürfen sie<br />

spezifische Regeln zum Rückzahlungszeitpunkt und zum Ersatz von eventuell entstandenen<br />

Vorfälligkeitsschäden aufrechterhalten oder einführen. Problematisch ist dabei, dass solche<br />

Regeln unter dem generellen Vorbehalt stehen sollen, dem Verbraucher die Ausübung des<br />

Rückzahlungsrechts nicht über Gebühr zu erschweren und keinen übermäßigen Aufwand zu<br />

verursachen. Ein solcher Vorbehalt führt zu erheblicher Rechtsunsicherheit, da offen bleibt,<br />

wann er Anwendung findet und ob darunter möglicherweise auch die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung<br />

fallen kann. Eine höchstrichterliche Begrenzung der Vorfälligkeitsentschädigung<br />

durch ein Urteil des EuGH hätte jedenfalls signifikante Folgen für die Bepreisung von<br />

Hypothekarkrediten sowie die langfristige Finanzierungs- und Stabilitätskultur des deutschen<br />

Wohnungsbaufinanzierungsmarkts. Zusammen mit den anderen Mitgliedern der Deutschen<br />

Kreditwirtschaft (DK) hat sich der vdp deshalb dem Gesetzgeber gegenüber wiederholt gegen<br />

eine solch unpräzise Regelung ausgesprochen.<br />

Auf der Ebene des Rats, wo die Beratungen noch andauern, sind die Mitgliedstaaten<br />

diesem Petitum bislang noch nicht gefolgt. Bis zuletzt wurden keine erheblichen Änderungen<br />

an jenen Teilen des Richtlinienvorschlages vorgenommen, die die vorzeitige Rückzahlung<br />

betreffen. Allerdings geht man im Bundesministerium der Justiz davon aus, dass die deutsche<br />

Rechtspraxis der Abrechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung in Höhe des der Bank entstandenen<br />

Schadens auch mit der genannten Formulierung aufrecht erhalten werden kann.<br />

Auf Ebene des Europäischen Parlaments sind die Berichterstatter in den zwei mitberatenden<br />

Parlamentsausschüssen für Rechtsfragen (JURI) sowie Verbraucherschutz und Binnenmarkt<br />

(IMCO) dem vdp-Petitum gefolgt und setzen sich für ein auch der Höhe nach zweifelsfreies,<br />

volles Vorfälligkeitsentgelt ein. Dagegen verfolgt der Berichterstatter im federführenden<br />

Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) einen sehr viel breiteren Ansatz, der über die<br />

Vorschläge der Kommission in beinahe allen Bereichen zum Teil weit hinausgeht. Im Zentrum<br />

seiner Überlegungen stehen insbesondere der Ausbau von Aufsichtsstrukturen sowie<br />

die Stärkung des Verbraucherschutzes durch die gesetzliche Verankerung von flexibleren<br />

Kreditbedingungen. Im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks im Herbst des Berichtsjahres<br />

hat der vdp seine Ablehnung der entsprechenden Änderungsanträge deutlich gemacht.<br />

Diese würden nicht nur für eine kostenträchtige Ausweitung der Bürokratie und empfindliche<br />

Beeinträchtigung des Wettbewerbs sorgen, sondern sehr viel mehr noch das System des Festzinskredits<br />

und der Vorfälligkeitsentschädigung gefährden, als es der Kommissionsvorschlag<br />

bereits tut. Der vdp wird sich in den weiteren Beratungen auf Ebene von Kommission, Parlament<br />

und Rat 2012 auch weiterhin dafür einsetzen, dass der Richtlinienvorschlag nicht zu<br />

nachteiligen Folgen in der Langfristfinanzierung führt.<br />

43


44<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong> | Regulatorische und bankrechtliche Entwicklungen<br />

Initiative des vdp zur Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten<br />

des Refinanzierungsregisters<br />

Das Refinanzierungsregister wird sechs Jahre nach seiner gesetzlichen Einführung von den<br />

meisten Mitgliedsinstituten genutzt beziehungsweise seine Einführung vorgesehen. Aufgrund<br />

praktischer Bedürfnisse hat der vdp zunächst informell und im November <strong>2011</strong> auch offiziell<br />

über die DK beim Bundesfinanzministerium eine Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten des<br />

Refinanzierungsregisters angeregt. Da die Liquiditätsbeschaffung in Form der Kreditaufnahme<br />

gegen Sicherheitsabtretung werthaltiger Aktiva wie etwa ausgereichter Kundendarlehen unter<br />

Kreditinstituten weit verbreitet ist, liegt es nahe, das Refinanzierungsregister auch für die<br />

Sicherungszession anwendbar zu machen. Dies liegt im Interesse der Rechtssicherheit, einer<br />

unkomplizierten und zügigen Abwicklung, geringer Transaktionskosten sowie nicht zuletzt<br />

auch im Interesse der Stabilität der Finanzmärkte.<br />

Darüber hinaus hat sich in der Praxis ein starkes Bedürfnis gezeigt, auch Versicherungsgesellschaften<br />

als Übertragungsberechtigte im Sinne des § 1 Abs. 24 KWG zuzulassen. Denn<br />

Versicherungsunternehmen investieren neben Pfandbriefen traditionell in erheblichem Umfang<br />

auch in Bankforderungen. Die Übertragung der Sicherheiten könnte dann auf einfache<br />

Weise mit Hilfe des Refinanzierungsregisters durchgeführt werden. Die Vorschläge der DK<br />

sollen 2012 in eine Gesetzesinitiative zur Änderung des KWG münden.<br />

Finanzierung von Anlagen der erneuerbaren Energien<br />

Im Berichtsjahr hat der vdp seine Untersuchungen der grundpfandrechtlichen Beleihbarkeit<br />

von Anlagen der erneuerbaren Energien fortgesetzt. Dabei wurden insbesondere Windkraft-<br />

und Fotovoltaik-Anlagen unter sicherungsrechtlichen wie auch beleihungswerttechnischen<br />

Aspekten geprüft (vgl. dazu auch Kapitel Bewertung). Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass<br />

Windkraft- und Fotovoltaik-Anlagen, je nach spezifischer Fallgestaltung, grundsätzlich grundpfandrechtlich<br />

beleihbar sind, allerdings einige Rechtsunsicherheiten bestehen. Diese liegen<br />

vor allem darin begründet, dass höchstrichterliche Rechtsprechung zur Besicherung dieser<br />

Anlagen und ihrer Anlagenteile noch nicht vorliegt. Die Arbeiten des vdp werden in 2012<br />

intensiviert und auf sämtliche Anlagen der erneuerbaren Energien einschließlich Biomasse-<br />

und Geothermie-Anlagen erweitert.


Pfandbrief, Kapitalmarkt<br />

Verbesserung der Sekundärmarkttransparenz bei Jumbo-Pfandbriefen<br />

Nach einem erfolgreichen Verlauf der Testphase startete am 9. Januar 2012 die vdp-Initiative<br />

zur Verbesserung der Sekundärmarkttransparenz bei Jumbo-Pfandbriefen. Börsentäglich werden<br />

auf der vdp-Internetseite Durchschnitt-Spreads für sämtliche deutsche Jumbo-Pfandbriefe<br />

mit einer Restlaufzeit von über zwei Jahren veröffentlicht. Die indikativen Asset-Swap-Spreads<br />

gegenüber Sechs-Monats-Euribor werden börsentäglich von derzeit 15 Instituten gemeldet,<br />

die zu den größten Pfandbrief-Konsortialbanken am Markt gehören. Ein statistisches Verfahren<br />

sowie ein Qualitätssicherungsgremium sorgen für die Marktnähe der veröffentlichten<br />

Durchschnittswerte. Damit bietet der vdp Investoren und anderen Interessenten einen kostenlosen<br />

Marktüberblick aus einer Hand. Diese übersichtliche Darstellung – tabellarisch und<br />

grafisch – ist in diesem Format bislang einmalig im gesamten Covered-Bond-Markt.<br />

Zeitgleich trat eine Anpassung der Mindeststandards für Jumbo-Pfandbriefe in Kraft.<br />

Investoren haben weiter die Sicherheit, von den Syndikatsbanken An- und Verkaufskurse für<br />

Jumbo-Pfandbriefe zu erhalten. Der Wegfall der bisherigen, starren Geld-Briefspannen wird<br />

kompensiert durch die jetzt neu geschaffene Markttransparenz.<br />

Diskussionen mit Ratingagenturen<br />

Auf Initiative des Arbeitskreises Rating wurde eine „Arbeitsgruppe Moody’s“ eingerichtet, die<br />

sich intensiv mit der Covered Bond-Ratingmethodologie von Moody's auseinandersetzt und<br />

dem Austausch unter den von Moody's gerateten <strong>Pfandbriefbanken</strong> dient.<br />

Fitch hat im März <strong>2011</strong> ihr finales Papier zur Behandlung von Derivaten in Deckung veröffentlicht.<br />

Die Höhe der vom Derivatepartner zu stellenden Sicherheiten ist danach sowohl<br />

vom Rating des Derivatepartners als auch vom Rating des Pfandbriefemittenten bzw. des<br />

Pfandbriefs abhängig. Dies und weitere „marktferne“ Kriterien stoßen bei Derivatepartnern<br />

auf Kritik. Die Diskussionen über die Fitch-Kriterien zur Analyse von in Deckung befindlichen<br />

gewerblichen Immobiliendarlehen sind noch nicht abgeschlossen. Nach wie vor steht ein<br />

Papier aus, in dem die Agentur auf die umfangreichen Fragen der <strong>Pfandbriefbanken</strong> und die<br />

von ihnen identifizierten Schwachpunkte der Kriterien eingeht.<br />

S&P hat Anfang <strong>2011</strong> ein Konsultationspapier mit ergänzenden Counterparty Criteria<br />

für Covered Bonds veröffentlicht, nachdem ursprünglich eine vollständige Einbeziehung der<br />

Covered Bonds in die Counterparty Criteria für Structured Finance vorgesehen war. In ihrem<br />

Konsultationspapier stellt S&P u. a. hohe Anforderungen an die Anzahl der Derivatepartner.<br />

45


46<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong> | Pfandbrief, Kapitalmarkt<br />

Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID)<br />

Zuerst konsultierte die EU-Wertpapieraufsicht (ESMA) die Märkte zum Überarbeitungsbedarf<br />

der MiFID, dann veröffentlichte die EU-Kommission im Oktober <strong>2011</strong> ihre Vorschläge. Hierin<br />

sprach sich die Kommission neben einer transaktionsbasierten Nachhandelstransparenz auch<br />

für weitgehende Vorhandelstransparenzpflichten für die Anleihemärkte aus. Kritisch ist insbesondere<br />

die Vorhandelstransparenz für Systematische Internalisierer (SI) von Anleihen zu sehen.<br />

AIs SI würde z.B. ein Kreditinstitut gelten, das in organisierter und systematischer Weise<br />

häufig Handel auf eigene Rechnung durch Ausführung von Kundenaufträgen außerhalb einer<br />

Börse oder einer multilateralen Handelsplattform betreibt. Danach wäre vor allem der Telefonhandel<br />

mit Anleihen betroffen. Der SI müsste jede Kursofferte, die er einem Investor auf Anfrage<br />

stellt, auch seinen anderen Kunden zugänglich machen und wäre bei Kursofferten bis zu<br />

einem bestimmten Volumen auch gegenüber anderen Investoren an diese Offerten gebunden.<br />

Die Vorschläge sind nicht im Interesse von Investoren, Emittenten und handelnden Banken<br />

und gefährden die Funktionsfähigkeit des Anleihemarktes.<br />

Änderung der EU-Verordnung zur Regulierung von Ratingagenturen<br />

Die EU-Kommission hat im November <strong>2011</strong> einen Entwurf für eine Änderung der EU-Ratingverordnung<br />

vorgelegt. Danach dürfte eine Ratingagentur künftig maximal drei Jahre lang<br />

einen Emittenten bzw. dessen Finanzinstrumente raten. Nach Ablauf dieser Frist darf die<br />

Agentur den Emittenten vier Jahre lang nicht raten. Die abzulösende Agentur hat der neuen<br />

Agentur ein „handover file“ mit wesentlichen Informationen über das geratete Unternehmen<br />

zu überreichen. Damit soll eine Vergleichbarkeit von altem und neuem Rating sichergestellt<br />

werden. Vor Änderung der Ratingmethodologie, der Modelle oder der wesentlichen Annahmen<br />

muss eine Ratingagentur den interessierten Akteuren Gelegenheit zur Stellungnahme einräumen.<br />

Die europäische Wertpapier-Aufsichtsbehörde ESMA ist nach der Konsultation über<br />

die geplanten Neuerungen zu informieren und überprüft, ob die Änderungen im Einklang mit<br />

der Verordnung stehen. Erst nach Bestätigung der ESMA darf eine Agentur die Neuerungen<br />

anwenden. Sechs Monate nach Benachrichtigung der ESMA gilt die Bestätigung als erfolgt.<br />

Der vdp setzt sich vor allem gegen die geplante Rotationspflicht ein, die für die <strong>Pfandbriefbanken</strong><br />

in der Praxis kaum umsetzbar wäre und auch bei den Investoren, z.B. aufgrund der<br />

drohenden Ratingvolatilität, nicht auf Zustimmung stoßen würde.<br />

Verordnungsvorschlag über OTC-Derivate, CCP und Transaktionsregister<br />

Mit ihrem Verordnungsvorschlag aus dem Herbst 2010 will die EU-Kommission u.a. eine<br />

Clearing-Pflicht für bestimmte Derivateklassen einführen. Es wird damit gerechnet, dass sich<br />

Parlament, Rat und Kommission noch im Januar 2012 im Rahmen des informellen Trilogs<br />

auf einen gemeinsamen Verordnungstext einigen. Das Europäische Parlament hatte in seiner<br />

Entschließung vom Juni <strong>2011</strong> das Petitum des vdp aufgegriffen, Deckungsderivate nicht einer<br />

Clearing-Pflicht zu unterwerfen, da sonst die Insolvenzfestigkeit dieser als Deckungsderivate<br />

genutzten Zins- und Währungsderivate gefährdet wäre. Es ist bislang noch offen, ob sich diese<br />

Position im Trilog durchsetzt. Darüber hinaus ist es für die <strong>Pfandbriefbanken</strong> wichtig, dass<br />

die Anforderungen für solche Derivate, die auch zukünftig noch bilateral abgewickelt werden<br />

dürfen, nicht zu hoch ausfallen und keine zweiseitige Besicherungspflicht eingeführt wird.


European Covered Bond Council (ECBC)<br />

Erneut lag einer der Schwerpunkte des ECBC auf der regulatorischen Behandlung von<br />

Covered Bonds. Im Rahmen der neuen EU-Kapitaladäquanzrichtlinie (Umsetzung von<br />

Basel III in EU-Recht) geht es darum, eine angemessene Anerkennung von Covered Bonds<br />

als hochqualitative und liquide Assets im neuen Liquiditätspuffer der Banken (Liquidity<br />

Coverage Requirement) zu erreichen. Marktspezifische Daten werden für diese Anerkennung<br />

maßgeblich sein.<br />

Bei der Umsetzung der regulatorischen Vorgaben der CRD IV für Covered Bonds<br />

wird die European Banking Authority eine wichtige Rolle spielen. Sie hat insbesondere<br />

den Auftrag erhalten, die gesamte aufsichtsrechtliche Behandlung von Covered Bonds<br />

in der CRD IV einer kritischen Prüfung zu unterziehen.<br />

Bei den kommenden Solvency II-Regeln für Versicherungsunternehmen steht eine risikoadäquat<br />

ausdifferenzierte Eigenkapitalunterlegung von Covered Bond-Investments von<br />

Versicherungsgesellschaften im Vordergrund, da Versicherer auch zukünftig maßgeblich<br />

in Covered Bonds investiert bleiben werden.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt des ECBC stellte die Transparenz- bzw. Label-Initiative<br />

des ECBC dar. Im September <strong>2011</strong> wurde das neue ECBC Covered Bond Label vorgestellt,<br />

das auf bestimmten rechtlichen und sicherheitsspezifischen Merkmalen beruht. Es ist beabsichtigt,<br />

die Homogenität des europäischen Marktes durch eine möglichst umfassende<br />

Registrierung nationaler Covered Bonds zu verbessern und dadurch auch regulatorische<br />

Anerkennung zu erreichen. Das ECBC Label geht mit bestimmten Transparenzempfehlungen<br />

zu den Deckungswerten einher.<br />

Die im September <strong>2011</strong> vorgestellte 6. Auflage des ECBC Covered Bond Fact<br />

Books stand erneut im Zeichen der Auswirkungen der Finanzkrise auf den Covered<br />

Bond-Markt. Dennoch wies der Gesamtmarkt Ende 2010 mit einem weltweiten Covered<br />

Bond-Umlaufvolumen von 2.500 Mrd. Euro immer noch ein Wachstum gegenüber dem<br />

Vorjahr (2.391 Mrd. Euro) von ca. 4% auf. Das ECBC Fact Book kann von der Webseite<br />

des ECBC heruntergeladen werden (www.ecbc.eu).<br />

47


48<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong><br />

Pfandbriefgesetz<br />

Pfandbriefgesetz-Novelle 2012<br />

Nach Inkrafttreten der Pfandbriefgesetz-Novelle am 25. November 2010 mit Verdeutlichungen<br />

zur Rechtsstellung der Pfandbriefe und Deckungsmassen in der Insolvenz einer Pfandbriefbank,<br />

wurde mit dem Restrukturierungsgesetz klargestellt, dass das Pfandbriefgesetz auch<br />

im Rahmen einer Abwicklung nach dem Restrukturierungsgesetz zu beachten wäre (<strong>Jahresbericht</strong><br />

2010, S. 40 f).<br />

Der <strong>Verband</strong> hat Vorschläge für eine weitere Pfandbriefgesetz-Novelle gemacht. Unter<br />

anderem wird eine Ergänzung des § 28 Pfandbriefgesetz vorgeschlagen. Angaben zu Zinsrisiken,<br />

zu Währungsrisiken, zum durchschnittlichen gewichteten Alter der in Deckung befindlichen<br />

Hypothekendarlehen (seasoning) sowie der Anteil der EZB-fähigen Deckungswerte<br />

in den Deckungsmassen sollen in den Katalog der regelmäßig zu veröffentlichenden Daten<br />

aufgenommen werden. Zudem sollen die Laufzeitbänder für die Fälligkeiten der Pfandbriefe<br />

und Zinsbindungsfristen der Deckungswerte nach § 28 Abs. 1 Nr. 2 für die ersten zwei Jahre<br />

auf sechsmonatige Fristen verfeinert werden.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Vorschläge in das Gesetzespaket zur Umsetzung der<br />

CRD IV in deutsches Recht eingebracht werden. Diese Umsetzung hat bis zum 1. Januar 2013<br />

zu erfolgen.<br />

Deckungswerte in Drittstaaten<br />

Seit 2009 hatte der vdp die Arbeiten zur Erstellung von Musterverträgen zur Erstreckung des<br />

Insolvenzvorrechts der Pfandbriefgläubiger auf Deckungswerte, die außerhalb der EU und des<br />

EWR liegen, intensiviert. Im Jahre <strong>2011</strong> wurden die Arbeiten fortgesetzt und zu großen Teilen<br />

abgeschlossen.<br />

Nach dem bereits bestehenden Vertragswerk für Hypothekendeckungswerte in den USA<br />

wurden <strong>2011</strong> auch die Arbeiten an dem Modell für Deckungswerte der Staatsfinanzierung in<br />

den USA fertiggestellt und von einem Kreis interessierter Mitgliedsinstitute umgesetzt. Ebenso<br />

wurde von einem Kreditinstitut das vom vdp erarbeitete Vertragsmodell zu Kanada, Provinz<br />

Ontario, im Jahre <strong>2011</strong> in Abstimmung mit der Geschäftsstelle in ein konkretes Vertragswerk<br />

transformiert.<br />

Auch die Arbeiten an dem Modell für Darlehen an öffentliche Schuldner in der Schweiz<br />

wurden abgeschlossen. Das Modell wird nun der BaFin vorgestellt und umgesetzt. Zu den<br />

Hypothekendeckungswerten in der Schweiz besteht ein solches Modell bereits seit drei Jahren.<br />

Für Hypothekendeckungswerte in Japan wird seit 2010 ein Vertragswerk angewendet.<br />

Alle Modelle wurden in Abstimmung mit Prof. Dr. Rolf Stürner, Freiburg, auf der Basis der<br />

von ihm erstellten und in der Schriftenreihe des vdp veröffentlichten Gutachten in Zusammenarbeit<br />

mit örtlichen Anwälten entwickelt.<br />

Die Rating-Agentur Moody’s hatte 2009 angekündigt, ohne einen Nachweis der Sicherstellung<br />

des Insolvenzvorrechtes bei Staaten außerhalb der EU und des EWR dort belegene<br />

Deckungswerte nicht mehr voll anzuerkennen. Der vdp hat daher zu den Hypothekendeckungswerten<br />

in der Schweiz und den USA (bereits 2010) und zu den Staatsfinanzierungsdeckungswerten<br />

in den USA (<strong>2011</strong>) der Rating-Agentur Anwaltsgutachten vorgelegt, die zu ihrer Zufriedenheit<br />

die Sicherstellung des Insolvenzvorrechtes bei Anwendung der Vertragswerke<br />

bestätigen.


Immobilienfinanzierung und Bewertung<br />

IMMOBILIENFINANZIERUNG INLAND<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> bestätigte sich, dass der deutsche Immobilienmarkt und damit einhergehend die<br />

Immobilienfinanzierung nicht negativ von der internationalen Finanzkrise betroffen war.<br />

Die deutschen <strong>Pfandbriefbanken</strong> blieben bei ihrer moderat konservativen Geschäftsstrategie<br />

und konnten insbesondere im risikoarmen Erstrangbereich ihre Marktposition ausbauen.<br />

Auch wurden einige großvolumige Verbriefungsstrukturen durch <strong>Pfandbriefbanken</strong> in langfristige<br />

Festzinskredite umfinanziert, was insbesondere kapitalmarktorientierten Wohnungsunternehmen<br />

eine stabile Perspektive für ihre weitere Geschäftstätigkeit gibt.<br />

Der Ausschuss für Immobilienfinanzierung Inland hat sich im Berichtsjahr vor allem mit<br />

den Rahmenbedingungen für die Immobilienfinanzierung auseinandergesetzt.<br />

Auswirkungen regulatorischer Änderungen auf die Immobilienfinanzierung:<br />

Basel III / CRD IV, Solvency II<br />

Um die Auswirkungen der unter Basel III / CRD IV geplanten Änderungen hinsichtlich Eigenkapital-<br />

bzw. Liquiditätsanforderungen auf das Immobilienfinanzierungsgeschäft beurteilen zu<br />

können, hat die <strong>Verband</strong>sgeschäftsstelle unter den Mitgliedsinstituten eine Erhebung zu den<br />

resultierenden Kostensteigerungen durchgeführt. Aus den Angaben der Institute wurde die im<br />

Durchschnitt zu erwartende Erhöhung der Darlehenszinsen in der Wohn- bzw. Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />

errechnet. Danach würden sich die Darlehenszinsen in der Wohnimmobilienfinanzierung<br />

insgesamt um ca. 0,4 Prozentpunkte und in der Gewerbeimmobilienfinanzierung<br />

um ca. 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Dieses Ergebnis liegt nahe an einer Einschätzung,<br />

welche die Deutsche Bundesbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht vom November 2010 gegeben<br />

und im Rahmen einer Präsentation auf dem 7. Berliner Bankentag in <strong>2011</strong> bestätigt hat.<br />

Diese Ergebnisse berücksichtigen nur die direkt aus den Neuregelungen folgenden<br />

Mehrkosten. Mangels entsprechender Erfahrungen konnte noch nicht berücksichtigt werden,<br />

welche Kosten mit der Schaffung der personellen Infrastruktur zur Erfüllung der neuen Regelungen<br />

(steigende Meldeanforderungen, Stresstests etc.) in den Banken verbunden sein werden.<br />

Alles in allem zeigt sich, dass die Umsetzung der neuen regulatorischen Anforderungen<br />

zu erheblichen Kostensteigerungen im Immobilienfinanzierungsgeschäft führen werden.<br />

Auch das für die Versicherer relevante Regelungswerk Solvency II dürfte sich auf die traditionellen<br />

Immobilienfinanzierer auswirken. Infolge der geplanten Regelungen gewinnt insbesondere<br />

das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft im Verhältnis zu anderen Geschäftsbereichen<br />

zunehmend an Attraktivität, so dass die Versicherungen hier ihre Aktivitäten ausbauen werden.<br />

Angesichts der zunehmenden Fokussierung eines Großteils der Marktakteure auf das Inlandsgeschäft<br />

ist davon auszugehen, dass dies zu einer zusätzlichen Verschärfung der Konkurrenzsituation<br />

in einem ohnehin sehr wettbewerbsintensiven Immobilienfinanzierungsmarkt führt.<br />

Zusammenarbeit mit dem IW Köln<br />

Auch auf Initiative des vdp, der das Kompetenzfeld Immobilienökonomik des Instituts der<br />

deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) unterstützt, hat das IW Köln seine Untersuchungen zum<br />

Themenkreis Immobilienfinanzierung und Immobilienmarkt weiter fortgesetzt. In der Reihe<br />

„IW-Analysen“ wurde eine entsprechende Studie veröffentlicht, in der explizit auf die regula-<br />

49


50<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong> | Immobilienfinanzierung und Bewertung<br />

torischen Herausforderungen von Basel III / CRD IV und deren Auswirkungen auf die Immobilienfinanzierung<br />

und den Immobilienmarkt eingegangen wird. Dabei bestätigt das IW Köln die<br />

Einschätzung des vdp, dass die Finanzierungskosten infolge der höheren Eigenkapitalanforderungen<br />

steigen werden. Außerdem dürfte es zu einer Verschiebung von langfristigen zu kurzfristigen<br />

Finanzierungen kommen, was eine Verlagerung des Kapitalmarktrisikos auf den Immobilienmarkt<br />

bedeutet und zu einer höheren Volatilität der Immobilienpreise führen könnte.<br />

Immobilienwirtschaftliche Aktivitäten<br />

Um die finanzierungsseitigen Aspekte in die Immobilienwirtschaft einzubringen und gemeinsam<br />

mit den Interessenverbänden der Immobilienbranche auch die Belange der Banken zu<br />

vertreten, engagiert sich der vdp sowohl in der BSI (Bundesvereinigung Spitzenverbände der<br />

Immobilienwirtschaft) als auch im ZIA (Zentraler Immobilienausschuss Deutschland).<br />

So hat sich der vdp gemeinsam mit der BSI für die Erhöhung der Abschreibungsbedingungen<br />

im Mietwohnungsneubau eingesetzt und dazu ein Gutachten in Auftrag gegeben.<br />

Dieses kommt zu dem Ergebnis, dass die derzeitige Bemessung der AfA in Höhe von 2% p.a.<br />

nicht ausreicht, um den Neubau zu stimulieren. Intensiv hat die BSI darauf hingearbeitet, dass<br />

der Gesetzentwurf zur Neugestaltung der steuerlichen Behandlung von energetischen Gebäudesanierungen<br />

verabschiedet wird. Derzeit (März 2012) befindet sich das Gesetzgebungsvorhaben<br />

im Vermittlungsausschuss, da die Bundesländer nur mehrheitlich zustimmen wollen,<br />

wenn der Bund anteilig die Kosten der Steuerausfälle kompensiert oder einen anderweitigen<br />

Ausgleich schafft.<br />

Zum Ende des Berichtsjahres hat das Bundesjustizministerium den Entwurf zur Änderung<br />

des Mietrechts vorgelegt. Die Hauptforderung der BSI ist hier berücksichtigt, denn zukünftig<br />

sollen Baumaßnahmen, die der energetischen Sanierung dienen, zu dulden sein und nicht mehr<br />

zur Mietminderung berechtigen, wenn sie nicht länger als drei Monate andauern. Bezüglich der<br />

weiteren klima- und energiepolitischen Gesetzgebung des Bundes setzt sich die BSI dafür ein,<br />

dass das Gebot der Wirtschaftlichkeit eingehalten wird. Dies wurde bisher sowohl in dem Entwurf<br />

der neuen Energieeinsparverordnung als auch im sog. Sanierungsfahrplan der Bundesregierung<br />

berücksichtigt. Im Oktober wurde der BSI-Gemeinschaftsstand auf der Expo Real auch von<br />

vielen vdp-Mitgliedsinstituten als Anlauf- und Informationsstelle genutzt. Der vdp hat sich hier<br />

mit dem Themenfeld „Regulatorische Rahmenbedingungen und Kreditvergabe“ eingebracht.<br />

Seit März <strong>2011</strong> ist der vdp auch Mitglied im ZIA und arbeitet sowohl im Ausschuss für<br />

Finanzierung als auch im Ausschuss für Transparenz und Benchmarking mit. Der ZIA bietet als<br />

Interessenvertretung der vor allem gewerblichen Immobilienwirtschaft eine gute Plattform, um<br />

die Belange der Immobilienfinanzierer mit denen der Immobilienunternehmen zu bündeln und<br />

gemeinsam an die Politik zu adressieren. Im Hinblick auf die großen Themenblöcke Basel III<br />

und Solvency II ist dies bereits im Berichtsjahr erfolgreich praktiziert worden.<br />

vdp-Immobilienpreisindizes<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2011</strong> wurden die vdp-Immobilienpreisindizes kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Die Preisindizes für Eigenheime und Eigentumswohnungen sowie der daraus zusammengesetzte<br />

Index für selbstgenutztes Wohneigentum gehören inzwischen zu den mit Abstand<br />

bedeutendsten Indizes für den deutschen Wohnimmobilienmarkt. <strong>2011</strong> wurde die Indexfamilie<br />

auf den Gewerbeimmobilienmarkt ausgedehnt. Im Frühjahr wurden die neu entwickelten Büro-<br />

immobilienindizes im Rahmen eines Immobilienforums der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese<br />

Indizes bilden die Miet- und Kapitalwertentwicklung bei in Deutschland belegenen Büroimmobilien<br />

ab und werden – wie die zuvor genannten Indizes für selbstgenutztes Wohneigentum –<br />

vierteljährlich aktualisiert und auf der Homepage des vdp veröffentlicht.


vdp-Preisindex für selbst genutztes Wohneigentum in Deutschland<br />

2003 = 100<br />

vdp-Mietindex für Büroflächen in Deutschland<br />

2003 = 100<br />

112<br />

111<br />

110<br />

109<br />

108<br />

107<br />

106<br />

105<br />

104<br />

103<br />

102<br />

101<br />

100<br />

99<br />

98<br />

97<br />

108<br />

107<br />

106<br />

105<br />

104<br />

103<br />

102<br />

101<br />

100<br />

99<br />

98<br />

97<br />

96<br />

95<br />

94<br />

93<br />

Q1. 2003<br />

Q1. 2003<br />

Orginalzeitreihe Gleitender Durchschnitt über drei Quartale<br />

Q2. 2003<br />

Quartalswerte Jahresdurchschnittswerte<br />

Q2. 2003<br />

Q3. 2003<br />

Q3. 2003<br />

Q4. 2003<br />

Q4. 2003<br />

Q1. 2004<br />

Q1. 2004<br />

Q2. 2004<br />

Q2. 2004<br />

Q3. 2004<br />

Q3. 2004<br />

Q4. 2004<br />

Q4. 2004<br />

Q1. 2005<br />

Q1. 2005<br />

Q2. 2005<br />

Q2. 2005<br />

Quelle: vdp-Transaktionsdatenbank, Auswertung durch vdpResearch GmbH, Stand: Februar 2012<br />

Q3. 2005<br />

Q3. 2005<br />

Q4. 2005<br />

Q4. 2005<br />

Q1. 2006<br />

Q1. 2006<br />

Q2. 2006<br />

Q2. 2006<br />

Q3. 2006<br />

Q3. 2006<br />

Q4. 2006<br />

Q4. 2006<br />

Q1. 2007<br />

Q1. 2007<br />

Q2. 2007<br />

Q2. 2007<br />

Q3. 2007<br />

Q3. 2007<br />

Q4. 2007<br />

Q4. 2007<br />

Die Arbeiten an den Indizes werden von der vdpResearch GmbH, einer Tochtergesellschaft<br />

des <strong>Verband</strong>es, durchgeführt. Sie basieren auf realen Transaktionsdaten, die von den finanzierenden<br />

Instituten in die vdp-Transaktionsdatenbank eingeliefert werden. Den einliefernden<br />

Instituten stehen exklusiv detaillierte regionale Ergebnisse zur Verfügung, die eine wichtige<br />

zusätzliche Datenbasis für die Geschäfts- und Risikosteuerung darstellen. Die Auswertungen<br />

werden sukzessive auf weitere Marktsegmente ausgeweitet. So entwickelt die vdpResearch<br />

seit Ende <strong>2011</strong> im Auftrag der <strong>Verband</strong>sgeschäftsstelle einen deutschlandweiten vdp-Index<br />

für den Mietwohnungsmarkt, der die Indexfamilie ergänzen wird und der im Rahmen eines<br />

vdp-Immobilienforums im Mai 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.<br />

Q1. 2008<br />

Q1. 2008<br />

Q2. 2008<br />

Q2. 2008<br />

Q3. 2008<br />

Q3. 2008<br />

Q4. 2008<br />

Q4. 2008<br />

Q1. 2009<br />

Q1. 2009<br />

Q2. 2009<br />

Q2. 2009<br />

Q3. 2009<br />

Q3. 2009<br />

Q4. 2009<br />

Q4. 2009<br />

Q1. 2010<br />

Q1. 2010<br />

Q2. 2010<br />

Q2. 2010<br />

Q3. 2010<br />

Q3. 2010<br />

Q4. 2010<br />

Q4. 2010<br />

Q1. <strong>2011</strong><br />

Q1. <strong>2011</strong><br />

Q2. <strong>2011</strong><br />

Q2. <strong>2011</strong><br />

Q3. <strong>2011</strong><br />

Q4. <strong>2011</strong><br />

Q3. <strong>2011</strong><br />

Q4. <strong>2011</strong><br />

51


52<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong> | Immobilienfinanzierung und Bewertung<br />

IMMOBILIENFINANZIERUNG AUSLAND<br />

Projekt Runder Tisch: Einheitliche Übersicht und Bewertung für Grundpfandrechte<br />

in Europa<br />

Das seit 2005 laufende Projekt „Runder Tisch Flexibilität, Sicherheit und Effizienz der Grundpfandrechte<br />

in Europa“ wurde <strong>2011</strong> fortgeführt. In zwei Workshops kamen führende Experten<br />

des Rechtes der Immobilienfinanzierung aus 26 europäischen Ländern und Japan zusammen,<br />

um die mittlerweile über 100 geographischen Übersichten mit einheitlichen Fragen und<br />

Antworten zum Recht der Immobilienfinanzierung zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.<br />

Erstmals wurden Dänemark und die Slowakei aufgenommen. Das Beurteilungssystem, das die<br />

Fragen gewichtet und die Antworten für alle Länder nach einem Punktesystem beurteilt, wurde<br />

dem neuen Stand angepasst und erweitert. Durch das Beurteilungssystem wird es möglich,<br />

dass die HypRating, eine Servicegesellschaft des vdp, die Ergebnisse des Runden Tisches für<br />

das LGD-Grading (Ermittlung des loss given default) der Grundpfandrechte verwendet.<br />

Nach den erheblichen Erweiterungen und Aktualisierungen der letzten Jahre wird der<br />

vdp den aktuellen Stand der Ergebnisse im Frühjahr 2012 in einer Neuauflage in der Schriftenreihe<br />

des vdp veröffentlichen.<br />

Zusätzlich wurde in den Workshops des Runden Tisches auch ein Vergleich der grundstücksgleichen<br />

Rechte in den betroffenen Ländern in geographischen Schaubildern erarbeitet.<br />

Diese werden 2012 fertiggestellt und danach im Extranet des vdp veröffentlicht.<br />

vdp-Länderseminare Immobilienfinanzierung zu Schweden und Österreich<br />

Der vdp setzte die seit 1998 laufende Serie der inzwischen 38 Länderseminare für die Mitarbeiter<br />

der <strong>Pfandbriefbanken</strong> mit zwei Seminaren zu Schweden und Österreich fort. Ausgesuchte<br />

Experten aus den betreffenden Ländern stellten die Themen der gewerblichen<br />

Immobilienfinanzierung in der Praxis vor. Im Mittelpunkt standen insbesondere Rechts- und<br />

Bewertungsfragen.<br />

Informationsveranstaltungen im Ausland, Checklisten<br />

Der vdp hat zum ersten Mal direkt englische Anwälte, die häufig mit der Gestaltung der<br />

Vertragsdokumentation für englische Immobilien befasst sind, in einem Workshop in London<br />

über die Anforderungen des Pfandbriefgesetzes an derartige Deckungswerte informiert und<br />

die damit verbundenen praktischen Fragen diskutiert.<br />

Auch wurde den Mitgliedsinstituten erstmals eine Checkliste zur Beurteilung der<br />

Deckungsfähigkeit einer englischen leasehold (vergleichbar dem Erbbaurecht) bei der Indeckungnahme<br />

zur Verfügung gestellt. Bereits seit über zehn Jahren erstellt der vdp die Checkliste<br />

Indeckungnahme Ausland für Grundpfandrechte. Die Liste wurde <strong>2011</strong> nach vielen<br />

Rechtsänderungen in den 26 Ländern, die sie erfasst, aktualisiert.


Informationsmaterialien<br />

Unter den Informationsmaterialien und Darstellungen, die der vdp seinen Mitgliedsinstituten<br />

zu ausländischen Rechtsordnungen zur Verfügung stellte, ist besonders der Länderbericht<br />

Japan zu den Rechtsfragen der Immobilienfinanzierung in Japan zu erwähnen, der mit dem<br />

vierten Teil im Jahre <strong>2011</strong> abgeschlossen wurde.<br />

KREDITWIRTSCHAFTLICHE IMMOBILIENBEWERTUNG<br />

Beleihungswertermittlung<br />

Der vdp konnte im Berichtsjahr die Behandlung von Baulasten bei Bewertungen für Finanzierungszwecke<br />

abschließend mit der BaFin diskutieren. Der bedeutendste Aspekt war die<br />

Diskussion der Notwendigkeit einer Einsichtnahme in das Baulastenverzeichnis und die<br />

Identifikation von Fällen, bei denen in der Beleihungswertermittlung auf eine Auskunft aus<br />

dem Baulastenverzeichnis verzichtet werden kann. Insbesondere für Kreditinstitute, die in<br />

der privaten Wohnungsbaufinanzierung aktiv sind, war die Klärung dieser Fragestellung von<br />

großer Bedeutung. Die Diskussion mit der BaFin führte zu dem Ergebnis, dass Ausnahmen<br />

von der Einsichtnahme in das Baulastenverzeichnis in Einzelfällen im Kleindarlehensbereich<br />

und bei unbebauten landwirtschaftlichen Grundstücken möglich sind. Der vdp hat die Diskussionsergebnisse,<br />

insbesondere eine detaillierte Beschreibung dieser Einzelfälle, allgemeine<br />

Erläuterungen zu den Arten und der Wirkung von Baulasten sowie deren Berücksichtigung<br />

in der Beleihungswertermittlung in einer Ausarbeitung zusammengefasst. In seiner Rolle als<br />

zentraler Ansprechpartner für Beleihungswertthemen hat der vdp die Ausarbeitung den anderen<br />

DK-Verbänden (Deutsche Kreditwirtschaft) zur Verfügung gestellt sowie auf seiner Internetseite<br />

veröffentlicht.<br />

Des Weiteren hat der vdp die Berücksichtigung von Photovoltaik-Aufdachanlagen<br />

(PV-Anlagen) in der Beleihungswertermittlung umfassend diskutiert. Als Grundlage für die<br />

Erarbeitung von Lösungsansätzen für die Bewertung diente die Positionierung des vdp-Ausschusses<br />

für Rechtsfragen zu Auswirkungen der PV-Anlagen auf die Immobilienfinanzierung.<br />

Demnach handelt es sich bei Aufdachanlagen nicht um wesentliche Bestandteile des Grundstückes.<br />

Sie dürfen somit im Rahmen der Beleihungswertermittlung nicht berücksichtigt werden.<br />

Aus Sicht des Gutachters kann die Existenz der Anlage – und im Falle des Fremdbetriebs<br />

zusätzlich eines Nutzungsvertrages – dennoch nicht ignoriert werden. Die Anlage ist auf der<br />

Immobilie montiert und hat im Vergleich zu ähnlichen Immobilien ohne PV-Anlage ggf. wertmäßig<br />

vor- und nachteilige Auswirkungen. In den Bewertungsgremien des vdp wurden diese<br />

Auswirkungen systematisch mit Blick auf deren Berücksichtigung in der Beleihungswertermittlung<br />

aufbereitet. Es entstand eine Ausarbeitung, deren Kernstück eine Liste mit Prüfkriterien<br />

einschließlich jeweils möglicher Auswirkungen auf den Beleihungswert ist. Die Inhalte<br />

wurden auch für die Ausführungen zur Wertermittlung in der Studie „Bewertung von Immobilien<br />

mit Photovoltaikanlagen“ der HypZert GmbH genutzt, die auch für Interessierte außerhalb<br />

der vdp-Mitgliedsinstitute zugänglich ist.<br />

53


54<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong> | Immobilienfinanzierung und Bewertung<br />

Marktschwankungskonzepte für Gewerbe- und Wohnimmobilien<br />

Mit den Marktschwankungskonzepten für Gewerbe- und Wohnimmobilien der Deutschen<br />

Kreditwirtschaft wurden auch im Berichtsjahr wieder grundsätzliche Aussagen zur Marktentwicklung<br />

in Deutschland bereitgestellt. Diese unterstützen die Kreditinstitute insbesondere<br />

bei der Umsetzung der Anforderungen des § 20a Abs. 6 KWG zur Überprüfung der Immobiliensicherheiten.<br />

Die Stabilität des deutschen Wohnimmobilienmarktes konnte erneut bestätigt werden.<br />

Für die drei betrachteten Wohnimmobilienarten – Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und<br />

Eigentumswohnungen wurden für das Jahr <strong>2011</strong> in keiner der Großregionen und Indikatorstädte<br />

von der Bankaufsicht als wesentlich definierte Marktschwankungen von mehr als minus<br />

20 Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren beobachtet.<br />

Der Markt für Gewerbeimmobilien zeigte ebenfalls eine stabile Entwicklung. Für alle vier betrachteten<br />

Objektarten (Büro-, Handels-, Hotel- und Logistikimmobilien) in 20 Stadtregionen<br />

und vier Großregionen (Süd-, Ost-, Zentral- und Norddeutschland) war festzustellen, dass –<br />

mit Ausnahme der Büroimmobilien in Frankfurt am Main – für die Betrachtungszeiträume von<br />

ein, zwei und drei Jahren keine negativen Marktschwankungen über zehn Prozent aufgetreten<br />

sind.<br />

Die Ergebnisse für die zwei Marktschwankungskonzepte wurden korrespondierend im<br />

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie im vdp ermittelt. Analog der Vorgehensweise in<br />

den letzten Jahren wurden die Ergebnisse der Verbände innerhalb der Deutschen Kreditwirtschaft<br />

abgestimmt.<br />

Als Datenbasis verwendet der vdp für Wohnimmobilien die vdp-Transaktionsdatenbank.<br />

Für Gewerbeimmobilien erfolgt die Ermittlung der Marktschwankungen auf Grundlage der<br />

Aktualisierung von Marktwertgutachten für ein synthetisches Immobilienportfolio. Im Berichtjahr<br />

wurde auf Basis einer sorgfältigen Analyse beider Methoden entschieden, ab dem<br />

Jahr 2012 auch die Marktschwankungen für Büro- und Einzelhandelsimmobilien auf Basis der<br />

vdp-Transaktionsdatenbank zu ermitteln. Diese Umstellung auf die Nutzung realer Transaktionsdaten<br />

sowie erprobter hedonischer Modelle ist ein wichtiger Schritt in der methodischen<br />

Weiterentwicklung des Konzeptes.<br />

Ausbildung und Zertifizierung für im Ausland tätige Gutachter zur Ermittlung<br />

von Beleihungswerten<br />

Im ersten Halbjahr 2012 wird erstmalig eine Ausbildung und Zertifizierung für im Ausland<br />

tätige Gutachter zur Ermittlung von Beleihungswerten angeboten. Das Projekt wurde im Laufe<br />

des Berichtsjahres im Ausschuss für Bewertungsfragen sowie dem Arbeitskreis Wertermittlung<br />

Ausland entwickelt und im Vorstand bestätigt. Der Aufsichtsrat der HypZert GmbH hat<br />

die Umsetzung ebenfalls befürwortet.<br />

Die HypZert wird eine Prüfung zur Erlangung des Zertifikates HypZert (MLV) anbieten.<br />

Zur Vorbereitung darauf ist die Teilnahme an der englischsprachigen Ausbildung der vdp-<br />

Pfandbriefakademie möglich. Für die Umsetzung des Ausbildungsangebotes wurde diese<br />

100%ige Tochtergesellschaft des vdp – die vdp Pfandbriefakademie GmbH – School of Real<br />

Estate Finance – gegründet.


Mit der Bereitstellung dieses Angebots reagieren HypZert und vdp auf das verstärkte Interesse<br />

von außerhalb Deutschland tätigen Gutachtern. Durch eine entsprechende Ausbildung<br />

und Zertifizierung können sie die Anforderungen an die Qualifikation gemäß § 6 BelWertV<br />

erfüllen. Somit werden die Mitgliedsinstitute des vdp dabei unterstützt, ihre eigenen im Ausland<br />

tätigen Gutachter ausreichend zu qualifizieren. Gleichzeitig wird externen Gutachtern die<br />

Möglichkeit gegeben, im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit <strong>Pfandbriefbanken</strong> die Erstellung<br />

von Beleihungswertgutachten als Dienstleistung anzubieten. Als weiteren Vorteil des Angebotes<br />

über die <strong>Pfandbriefbanken</strong> hinaus sieht der <strong>Verband</strong> den Ausbau des Bekanntheitsgrades<br />

des Beleihungswertes im Ausland.<br />

HypZert GmbH<br />

Die Geschäftsentwicklung der HypZert GmbH war erneut sehr positiv. Knapp 150 Kandidaten<br />

wurden erfolgreich rezertifiziert. Darunter waren die ersten 12 Kandidaten, die im Herbst<br />

1996 erstmals zertifiziert wurden und sich nun bereits schon das dritte Mal einer Rezertifizierungsprüfung<br />

unterzogen haben. 131 Kandidaten sind im Geschäftsjahr zu ihrer ersten Zertifizierungsprüfung<br />

angetreten. Zum Jahresende zählte die HypZert rund 1.550 zertifizierte<br />

Gutachterinnen und Gutachter, die sich wie folgt auf die einzelnen Zertifizierungsbereiche<br />

verteilen:<br />

828 Gutachter für finanzwirtschaftliche Zwecke,<br />

297 Gutachter für Marktwertermittlungen,<br />

314 Gutachter für Standardobjekte und<br />

119 Gutachter für Markt- und Objektrating.<br />

Um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, wurde zum Jahresende ein neuer<br />

Zertifizierungsbereich ins Leben gerufen: die Zertifizierung zum Immobiliengutachter Hyp-<br />

Zert für Beleihungswertermittlungen, kurz CIS HypZert (MLV). Weitere Informationen hierzu<br />

sind im o.a. separaten Kapitel zu dieser Thematik enthalten.<br />

Der europäische Bewerterverband TEGoVA (The European Group of Valuation Associations)<br />

hat im Oktober dem vdp als Mitgliedsverband von TEGoVA die Genehmigung erteilt,<br />

den HypZert-zertifizierten Sachverständigen der Kategorien CIS HypZert (M), (F) und (MLV)<br />

die Anerkennung als Recognised European Valuer (REV) zu verleihen. Bei REV handelt es sich<br />

um europäische Mindeststandards für die Ausbildung und Qualifizierung von Immobiliengutachtern.<br />

Über 800 HypZert-zertifizierte Sachverständige werden im Februar 2012 das Qualitätssiegel<br />

'REV' erhalten, wodurch die internationale Dimension der HypZert Zertifizierung<br />

eine weitere Stärkung erfährt.<br />

Die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, DAkkS, bestätigte auch im Jahr <strong>2011</strong> die hohe<br />

Qualität der HypZert-Zertifizierung gemäß ISO/IEC 17024.<br />

Zum Jahresende wurde aufgrund der hohen Nachfrage die achte HypZert-Fachgruppe<br />

„Industrieimmobilien“ ins Leben gerufen. Auf positive Resonanz stießen die in <strong>2011</strong> veröffentlichten<br />

Studien „Bewertung von Immobilien mit Photovoltaikanlagen“ (FG Energie & Umwelt)<br />

und „Bewertung von Gastronomieimmobilien (Systemgastronomie)“ (FG Gastronomie & Beherbergung).<br />

55


56<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong><br />

Staatsfinanzierung<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen Staatsschuldenkrise in Europa ist die kontinuierliche<br />

Sicherstellung der Qualität des Öffentlichen Pfandbriefs von großer Bedeutung für die<br />

vdp-Mitgliedsinstitute. Im Rahmen seiner Gremienarbeit befasst sich der vdp daher seit<br />

langem intensiv mit den im PfandBG verankerten Rahmenbedingungen für öffentliche<br />

Deckungswerte. Auf dieser Grundlage werden gemeinsam mit den Mitgliedsinstituten<br />

Lösungsansätze zu den in der Praxis auftretenden Auslegungsfragen erarbeitet. Neben<br />

einer Befassung mit dem bestehenden Regelwerk hängt die langfristige Qualität der<br />

Deckungswerte aber auch davon ab, dass diese Anforderungen regelmäßig einer sorgfältigen<br />

Qualitätskontrolle unterzogen werden, um so aktuellen wirtschaftlichen Einflussfaktoren<br />

in ausreichendem Maße Rechnung tragen zu können. Aus diesem Grund erachtet<br />

es der vdp als wichtigen Bestandteil seiner Tätigkeit, mit fundierten Vorschlägen eine fachliche<br />

Diskussion um mögliche Weiterentwicklungen der Anforderungen an öffentliche<br />

Deckungswerte zu initiieren. So hat sich der vdp im Berichtsjahr mit der Behandlung von<br />

Forderungen gegen bonitätsschwache EU-Staaten befasst.<br />

Aktualisierung des vdp-Grundsatzpapiers „Grundlagen des EU-Beihilfenrechts“<br />

Der vdp-Arbeitskreis Beihilfenrecht befasst sich seit langem mit den für das Aktivgeschäft<br />

relevanten Fragen des europäischen Beihilfenrechts, welche insbesondere im kommunalverbürgten<br />

Geschäft von Bedeutung sind. Dabei steht der Erfahrungsaustausch der Gremienmitglieder<br />

zu speziellen aktuellen Themen im Vordergrund. Im Berichtsjahr wurde insbesondere<br />

die höchstrichterliche Rechtsprechung zum beihilfenrechtlichen Konkurrentenschutz<br />

in Deutschland erörtert. Auf dieser Grundlage ist das im Jahr 2006 an die Mitgliedsinstitute<br />

übermittelte vdp-Grundsatzpapier „Grundlagen des europäischen Beihilfenrechts“ aktualisiert<br />

und ergänzt worden (vgl. zuletzt vdp-<strong>Jahresbericht</strong> 2010, S. 57).


Exportkreditfinanzierungen als öffentliche Deckungswerte<br />

Auch im Berichtsjahr stand die rechtliche Untersuchung der Deckungsfähigkeit von Exportkreditfinanzierungen<br />

auf der Agenda der Staatsfinanzierungsgremien des vdp. Zwar wird<br />

der Exportkredit als solcher üblicherweise an einen Privaten, etwas den ausländlischen Besteller<br />

einer aus Deutschland dorthin exportierten Ware, gewährt. Als öffentlicher Deckungswert<br />

im Sinne von § 20 PfandBG kann der Exportkredit aber insbesondere dann geeignet<br />

sein, wenn er durch einen staatlichen Gewährleistungsgeber abgesichert wird. Seit Änderung<br />

des § 20 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 PfandBG im Jahr 2009 können neben dem Staat als solchem auch<br />

Exportkreditversicherer mit Sitz in einem EU-/EWR-Staat als Gewährleistungsgeber in Betracht<br />

kommen, sofern sie die Anforderungen an eine „öffentliche Stelle“ erfüllen.<br />

Konsortialfinanzierungen als öffentliche Deckungswerte – Eckpunkte für die<br />

Deckungsfähigkeit<br />

In den letzten Jahren hat die praktische Bedeutung von Konsortialfinanzierungen – auch<br />

mit Blick auf die Finanzierung der öffentlichen Hand – in den Mitgliedsinstituten zugenommen.<br />

So kann die mit einer Konsortialfinanzierung einhergehende Aufteilung der Kreditrisiken<br />

sowie der Finanzierungsvolumina auf mehrere Institute eine Realisierung großvolumiger<br />

Vorhaben erleichtern.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Verband</strong>sgeschäftsstelle gemeinsam mit den Staatsfinanzierungsgremien<br />

ein vdp-Papier zur Deckungsfähigkeit von Konsortialfinanzierungen<br />

nach § 20 PfandBG erarbeitet. Dieses soll die Beurteilung der Deckungsfähigkeit von Staatsfinanzierungen<br />

in Konsortien erleichtern und wird bei Bedarf ergänzt.<br />

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58<br />

<strong>Verband</strong>sthemen <strong>2011</strong><br />

Schiffs- und Flugzeugfinanzierung<br />

Die Gremienarbeit des Bereiches für Schiffs- und Flugzeugfinanzierung hat sich auch <strong>2011</strong><br />

auf die detaillierte Behandlung von Spezialfragen zur Deckungsfähigkeit konzentriert. Die<br />

Bewertung von Schiffen und Flugzeugen sowie die Analyse der weiteren Marktentwicklung<br />

stellten weitere Schwerpunkte der Erörterungen dar. Aufgegriffen wurde infolge der Energiewende<br />

zudem die Finanzierung von Offshore-Spezialschiffen. Die mit der maritimen Wirtschaft<br />

eng verbundene Offshore-Industrie gewinnt aufgrund der weltweit wachsenden Energienachfrage<br />

im verstärkten Maße auch für die Mitgliedsinstitute an Bedeutung. Im Einzelnen<br />

lässt sich folgendes hervorheben:<br />

Schiffsfinanzierung<br />

Die strengen Voraussetzungen des Pfandbriefgesetzes an die Indeckungnahme von im Ausland<br />

registrierten Schiffshypotheken bedingen eine vertiefte Untersuchung der jeweiligen<br />

ausländischen dinglichen Rechte. Eingehend analysiert haben die im vdp vertretenen Schiffsfinanzierer<br />

etwa die Rechtslage in Liberia. Die Gremien sind zu dem Ergebnis gekommen,<br />

dass liberianische Schiffshypotheken im Hinblick auf ihre wesentlichen Charakteristika mit<br />

Schiffshypotheken des deutschen Rechts vergleichbar sind und zur Deckung von Schiffspfandbriefen<br />

herangezogen werden dürfen. Das Insolvenzvorrecht der Schiffspfandbriefgläubiger<br />

wird für in Liberia registrierte Schiffe durch das geänderte „Liberian Maritime Law“ sichergestellt.<br />

Von zunehmender Bedeutung für die Mitgliedsinstitute sind die Auswirkungen für die<br />

Refinanzierung durch die Einstufungen der Ratingagenturen. Die vdp-Gremien haben wiederholt<br />

darauf hingewiesen, dass der durch das PfandBG begründete rechtliche Schutz bei der<br />

Beurteilung von Schiffspfandbriefen nur unzureichend berücksichtigt wird. Die Methodologie<br />

zur Bewertung der Deckungsmassen ist nicht ausreichend flexibel. Ziel der mit Moody’s initiierten<br />

Gespräche ist daher eine fachliche Anpassung und Verbesserung der Eingangsparameter<br />

und damit des Rating-Modells. Auch diese Gespräche zeigen, dass die Asset-Klasse Schiff<br />

speziellen Anforderungen unterliegt und es daher einer differenzierten Methodik sowohl in<br />

der Schiffsbewertung als auch in der Beleihungswertermittlung bedarf.<br />

Die bisherigen Erfahrungen der Mitgliedsinstitute mit Spezialschiffen in den Segmenten<br />

Öl und Gas sowie Windkraft zeigen, dass deren Finanzierung ein besonderes Know-How<br />

voraussetzt. Aufgrund der mit diesem investitionsintensiven Bereich verbundenen Potenziale<br />

haben die Gremien damit begonnen, die Darlehensgewährung für Spezialtonnage auch im


Hinblick auf den Aufbau Asset-basierter Finanzierungsstrukturen und unter den strengen<br />

Maßstäben des Pfandbriefgesetzes zu untersuchen. Bereits die Bewertung der Schiffe in diesem<br />

vergleichsweise noch jungen Markt erfordert den Einsatz zusätzlicher Prüfungskriterien.<br />

So kann deren technologisch sehr ambitionierte Ausstattung je nach Ausprägung sowohl<br />

positiv zu einem Aufschlag als auch negativ zu einem Wertabschlag führen. Überdies kommt<br />

nur dann eine nähere Begutachtung zu Deckungszwecken in Betracht, wenn der Spezialtonnage<br />

eine objektive (Nutzung zu einem anderen Zweck) oder subjektive (Nutzung durch einen<br />

anderen Anbieter) Drittverwendungsfähigkeit zugesprochen werden kann. Geprüft wird daher<br />

für die jeweils in Betracht gezogenen Segmente, ob eine rentable Nutzung durch einen späteren<br />

Erwerber möglich erscheint bzw. ob ein Zweitmarkt mit einem Kreis möglicher weiterer<br />

Nutzer besteht.<br />

Flugzeugfinanzierung<br />

Aufgrund der Internationalität des Geschäfts ist die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen<br />

dingliche Rechte an im Ausland registrierten Flugzeugen eine dem Registerpfandrecht<br />

des deutschen Rechts vergleichbare Sicherheit bieten, auch für die im vdp vertretenen Flugzeugfinanzierer<br />

von zentraler Bedeutung. Zusammen mit den im Berichtsjahr erstellten Ausarbeitungen<br />

zu den Rechtsordnungen von Norwegen und Irland liegen nunmehr zehn Länderberichte<br />

zur Vergleichbarkeit ausländischer Flugzeughypotheken vor. Korrespondierend zu<br />

diesen Berichten haben die Gremien länderspezifische Checklisten zur bankinternen Prüfung<br />

der zur Indeckungnahme erforderlichen Unterlagen erarbeitet. Insbesondere die Verwaltung<br />

und Nutzung der bereits bestehenden Engagements zur pfandbriefbasierten Refinanzierung<br />

wird dadurch für die Mitgliedsinstitute erheblich erleichtert.<br />

59


60<br />

Mitgliedsinstitute des vdp<br />

Aareal Bank AG<br />

Paulinenstraße 15<br />

65189 Wiesbaden<br />

Tel. +49 611 348-0<br />

www.aareal-bank.com<br />

Bayerische Landesbank<br />

Brienner Straße 18<br />

80333 München<br />

Tel. +49 89 2171-01<br />

www.bayernlb.de<br />

Berlin-Hannoversche Hypothekenbank AG<br />

Budapester Straße 1<br />

10787 Berlin<br />

Tel. +49 30 25999-0<br />

www.BerlinHyp.de<br />

Bremer Landesbank<br />

Kreditanstalt Oldenburg - Girozentrale<br />

Domshof 26<br />

28195 Bremen<br />

Tel. +49 421 332-0<br />

www.bremerlandesbank.de<br />

Commerzbank AG<br />

Kaiserplatz<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 136-20<br />

www.commerzbank.de<br />

COREALCREDIT BANK AG<br />

Grüneburgweg 58–62<br />

60322 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 7179-0<br />

www.corealcredit.de<br />

DekaBank Deutsche Girozentrale<br />

Mainzer Landstraße 16<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 7147-652<br />

www.dekabank.de<br />

Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG<br />

Richard-Oskar-Mattern-Straße 6<br />

40547 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5998-0<br />

www.apobank.de<br />

Deutsche Bank AG<br />

Taunusanlage 12<br />

60262 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 910-00<br />

www.db.com<br />

Deutsche Genossenschafts-<br />

Hypothekenbank AG<br />

Rosenstraße 2<br />

20095 Hamburg<br />

Tel. +49 40 3334-0<br />

www.dghyp.de<br />

Deutsche Hypothekenbank (Act.-Ges.)<br />

Georgsplatz 8<br />

30159 Hannover<br />

Tel. +49 511 3045-0<br />

www.deutsche-hypo.de<br />

Deutsche Kreditbank AG<br />

Taubenstraße 7–9<br />

10117 Berlin<br />

Tel. +49 30 20155-0<br />

www.dkb.de<br />

Deutsche Pfandbriefbank AG<br />

Freisinger Straße 5<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Tel. +49 89 2880-0<br />

www.pfandbriefbank.com<br />

Deutsche Postbank AG<br />

Friedrich-Ebert-Allee 114–126<br />

53113 Bonn<br />

Tel. +49 228 920-0<br />

www.postbank.de<br />

Deutsche Schiffsbank AG<br />

Domshof 17<br />

28195 Bremen<br />

Tel. +49 421 3609-0<br />

www.schiffsbank.com<br />

Dexia Kommunalbank Deutschland AG<br />

Charlottenstraße 82<br />

10969 Berlin<br />

Tel. +49 30 25598-0<br />

www.dexia.de<br />

Düsseldorfer Hypothekenbank AG<br />

Berliner Allee 41<br />

40212 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 86720-0<br />

www.duesshyp.de<br />

DVB Bank SE<br />

Platz der Republik 6<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 9750-40<br />

www.dvbbank.de<br />

Eurohypo AG<br />

Helfmann-Park 5<br />

65760 Eschborn<br />

Tel. +49 69 2548-0<br />

www.eurohypo.com<br />

Hamburger Sparkasse AG<br />

Ecke Adolphsplatz/Gr. Burstah<br />

20457 Hamburg<br />

Tel. +49 40 3579-0<br />

www.haspa.de<br />

HSH Nordbank AG<br />

Gerhart-Hauptmann-Platz 50<br />

20095 Hamburg<br />

Tel. +49 40 3333-0<br />

www.hsh-nordbank.de


IKB Deutsche Industriebank AG<br />

Wilhelm-Bötzkes-Straße 1<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 8221-0<br />

www.ikb.de<br />

ING-DiBa AG<br />

Theodor-Heuss-Allee 106<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 50509069<br />

www.ing-diba.de<br />

Kreissparkasse Köln<br />

Neumarkt 18–24<br />

50667 Köln<br />

Tel. +49 221 227-01<br />

www.ksk-koeln.de<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Am Hauptbahnhof 2<br />

70173 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 127-0<br />

www.lbbw.de<br />

Landesbank Berlin AG<br />

Alexanderplatz 2<br />

10178 Berlin<br />

Tel. +49 30 869801<br />

www.lbb.de<br />

Landesbank Hessen-Thüringen<br />

Girozentrale<br />

MAIN TOWER, Neue Mainzer Straße 52–58<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 9132-01<br />

www.helaba.de<br />

Münchener Hypothekenbank eG<br />

Karl-Scharnagl-Ring 10<br />

80539 München<br />

Tel. +49 89 5387-0<br />

www.muenchenerhyp.de<br />

M.M. Warburg & CO Hypothekenbank AG<br />

Colonnaden 5<br />

20354 Hamburg<br />

Tel. +49 40 355334-0<br />

www.warburghyp.de<br />

NATIXIS<br />

Zweigniederlassung Deutschland<br />

Im Trutz Frankfurt 55<br />

60322 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 97153-0<br />

www.natixis.com<br />

NORD/LB<br />

Norddeutsche Landesbank Girozentrale<br />

Friedrichswall 10<br />

30159 Hannover<br />

Tel. +49 511 361-0<br />

www.nordlb.de<br />

SaarLB Landesbank Saar<br />

Ursulinenstraße 2<br />

66111 Saarbrücken<br />

Tel. +49 681 383-01<br />

www.saarlb.de<br />

Santander Consumer Bank AG<br />

Santander-Platz 1<br />

41061 Mönchengladbach<br />

Tel. +49 2161 690- 9041<br />

www.santander.de<br />

SEB AG<br />

Ulmenstraße 30<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 69 258-0<br />

www.seb.de<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

Hahnenstraße 57<br />

50667 Köln<br />

Tel. +49 221 226-0<br />

www.sparkasse-koelnbonn.de<br />

UniCredit Bank AG<br />

Kardinal-Faulhaber Straße 1<br />

80333 München<br />

Tel. +49 89 378-0<br />

www.hypovereinsbank.de<br />

VALOVIS BANK AG<br />

Theodor-Althoff-Straße 7<br />

45133 Essen<br />

Tel. +49 201 2465-9800<br />

www.valovisbank.com<br />

Westdeutsche ImmobilienBank<br />

Große Bleiche 46<br />

55116 Mainz<br />

Tel. +49 6131 9280-0<br />

www.westimmobank.com<br />

WestLB AG<br />

Herzogstraße 15<br />

40217 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 826-01<br />

www.westlb.de<br />

WL BANK AG<br />

Westfälische Landschaft<br />

Bodenkreditbank<br />

Sentmaringer Weg 1<br />

48151 Münster<br />

Tel. +49 251 4905-0<br />

www.wlbank.de<br />

Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank<br />

Hohenzollernstr. 46<br />

71638 Ludwigsburg<br />

Tel. +49 7141 16-0<br />

www.wuestenrot.de<br />

61


62<br />

Organe<br />

Präsident des <strong>Verband</strong>es<br />

Jan Bettink<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Landesbank Berlin AG,<br />

Berlin<br />

Auf unserer Webseite www.pfandbrief.de<br />

finden Sie unter Der <strong>Verband</strong> - Profil - Gremien<br />

aktuelle Informationen über Struktur und<br />

Zusammensetzung der anderen Gremien<br />

des vdp.<br />

Vorstand<br />

Jan Bettink<br />

(Vorsitz)<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Landesbank Berlin AG,<br />

Berlin<br />

Hubert Beckmann<br />

Stv. Vorstandsvorsitzender<br />

WestLB AG,<br />

Düsseldorf<br />

Christian Bonnen<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Kreissparkasse Köln,<br />

Köln<br />

Dr. Louis Hagen<br />

Sprecher des Vorstandes<br />

Münchener Hypothekenbank eG,<br />

München<br />

Peter Hofbauer<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

UniCredit Bank AG,<br />

München<br />

Rainer Krick<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Landesbank Hessen-Thüringen<br />

Girozentrale,<br />

Frankfurt am Main<br />

Friedrich Munsberg<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Dexia Kommunalbank Deutschland AG,<br />

Berlin<br />

Dr. Bernhard Scholz<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Deutsche Pfandbriefbank AG,<br />

Unterschleißheim<br />

Dr. Wolf Schumacher<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Aareal Bank AG,<br />

Wiesbaden<br />

Dr. Thomas Sommer<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

WL BANK AG<br />

Westfälische Landschaft Bodenkreditbank,<br />

Münster<br />

Hans-Joachim Strüder<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Landesbank Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

Jens Tolckmitt<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>Verband</strong> <strong>deutscher</strong> <strong>Pfandbriefbanken</strong>,<br />

Berlin<br />

Ralf Woitschig<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Eurohypo AG,<br />

Eschborn<br />

Dr. Edgar Zoller<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Vorstandes<br />

Bayerische Landesbank,<br />

München


Organisation der <strong>Verband</strong>sgeschäftsstelle<br />

Geschäftsführung<br />

Pfandbrief, Kapitalmarkt<br />

Sascha Kullig<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +49 30 20915-350<br />

E-Mail: kullig@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-419<br />

Dr. Lotte Frach<br />

abteilungsdirektorin<br />

Telefon: +49 30 20915-390<br />

E-Mail: frach@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-419<br />

Swen Prilla<br />

Telefon: +49 30 20915-360<br />

E-Mail: prilla@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-419<br />

Kommunikation<br />

Dr. Helga Bender<br />

bereichsleiterin<br />

Telefon: +49 30 20915-330<br />

E-Mail: bender@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-419<br />

Felix Schnellbacher<br />

Telefon: +49 30 20915-380<br />

E-Mail: schnellbacher@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-419<br />

Christian Walburg<br />

Telefon: +49 30 20915-340<br />

E-Mail: walburg@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-419<br />

Staatsfinanzierung<br />

Dr. Otmar Stöcker<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +49 30 20915-210<br />

E-Mail: stoecker@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-119<br />

Dr. Winnie Hartisch<br />

abteilungsdirektorin<br />

Telefon: +49 30 20915-220<br />

E-Mail: hartisch@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-319<br />

SITZ DES VERBANDES:<br />

Georgenstraße 21, 10117 Berlin<br />

Telefon: +49 30 20915-100<br />

Telefax: +49 30 20915-101<br />

E-Mail: info@pfandbrief.de<br />

www.pfandbrief.de<br />

BüRO IN BRüSSEL:<br />

Av. Michel Ange 13<br />

1000 Bruxelles, Belgien<br />

Telefon: +32 2 7324-638<br />

Telefax: +32 2 7324-802<br />

E-Mail: info@pfandbrief.be<br />

Jens Tolckmitt<br />

hauptgeschäftsführer<br />

und mitglied des vorstandes<br />

Telefon: +49 30 20915-110<br />

E-Mail: tolckmitt@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-119<br />

Immobilienfinanzierung<br />

Inland, Bewertung<br />

Achim Reif<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +49 30 20915-410<br />

E-Mail: reif@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-519<br />

Thomas Hofer<br />

abteilungsdirektor<br />

Telefon: +49 30 20915-420<br />

E-Mail: hofer@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-519<br />

Annett Wünsche<br />

abteilungsdirektorin<br />

Telefon: +49 30 20915-430<br />

E-Mail: wuensche@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-519<br />

Immobilienfinanzierung<br />

Ausland<br />

Andreas Luckow<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +49 30 20915-250<br />

E-Mail: luckow@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-519<br />

Sibylle Barent<br />

Telefon: +49 30 20915-230<br />

E-Mail: barent@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-519<br />

Schiffs- und Flugzeugfinanzierung<br />

Jörg Meincke<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +49 30 20915-260<br />

E-Mail: meincke@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-219<br />

Anja Richter-Mendau<br />

Telefon: +49 30 20915-270<br />

E-Mail: richter-mendau@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-219<br />

VERBINDUNGSBüRO IN TOKIO:<br />

Kasumigaseki IHF Building 2F<br />

3-5-1, Kasumigaseki, Chiyoda-ku,<br />

Tokio 100-0013, Japan<br />

Telefon: +81 3 5532-8057<br />

Telefax: +81 3 5532-8367<br />

E-Mail: h.takee@pr-liaison.com<br />

Dr. Otmar Stöcker<br />

geschäftsführer<br />

Telefon: +49 30 20915-210<br />

E-Mail: stoecker@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-119<br />

Recht*<br />

Dr. Christian Marburger<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +49 30 20915-510<br />

E-Mail: marburger@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-319<br />

Patrick Juli<br />

Telefon: +49 30 20915-520<br />

E-Mail: juli@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-319<br />

Bankaufsicht<br />

und Risikomanagement*<br />

Eva-Maria Kienesberger<br />

bereichsleiterin<br />

Telefon: +49 30 20915-530<br />

E-Mail: kienesberger@pfandbrief.de<br />

Telefax: +49 30 20915-319<br />

EU-Vertretung Brüssel<br />

Wolfgang Kälberer<br />

bereichsleiter<br />

Telefon: +32 2 7324-638<br />

E-Mail: kaelberer@pfandbrief.de<br />

Telefax: +32 2 7324-802<br />

Constantin Fabricius<br />

Telefon: +32 2 7324-638<br />

E-Mail: fabricius@pfandbrief.de<br />

Telefax: +32 2 7324-802<br />

Inga Hager<br />

Telefon: +32 2 7324-638<br />

E-Mail: hager@pfandbrief.de<br />

Telefax: +32 2 7324-802<br />

*ab 1. Mai 2012<br />

63


64 Herausgeber:<br />

<strong>Verband</strong> <strong>deutscher</strong> <strong>Pfandbriefbanken</strong> e.V.<br />

Georgenstraße 21<br />

10117 Berlin<br />

Telefon +49 30 20915-100<br />

Telefax +49 30 20915-101<br />

E-Mail info@pfandbrief.de<br />

Internet http://www.pfandbrief.de<br />

Postanschrift:<br />

Postfach 64 01 36<br />

10047 Berlin<br />

Abgeschlossen: März 2012<br />

ISSN-Nr. 1862-5967<br />

Gestaltung:<br />

Bert Klemp Corporate Design<br />

64579 Gernsheim am Rhein<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> erscheint auch<br />

in englischer Sprache

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