Königsfelder Kaleidoskop 2015
Aus dem bunten Leben der Zinzendorfschulen - Schuljahr 2014-2015
Aus dem bunten Leben der Zinzendorfschulen - Schuljahr 2014-2015
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<strong>Königsfelder</strong><br />
KALEIDOSKOP<br />
Aus dem bunten Alltag der<br />
Zinzendorfschulen<br />
2014 – <strong>2015</strong><br />
1
Inhalt:<br />
Grußwort 5<br />
Abschied, Neubeginn, Personalien 6<br />
Neue Mitarbeiter<br />
Glückliche Absolventen<br />
Abschied von Kollegen<br />
Dank für treue Dienste<br />
Kultur an der Schule 35<br />
Angehende Erzieher machen sich fit für den Beruf<br />
SoFi gucken passt gut in den Unterricht<br />
Jugendliche knüpfen an den Zinzendorfschulen wertvolle<br />
Kontakte<br />
Achtklässler verdienen sich Waldschulaufenthalt<br />
Angehende Erzieher produzieren Hörspiele<br />
Workshop zum Thema Cybermobbing<br />
Berufsfachschüler kochen mit Kindern<br />
Erdgeschichte zum Anfassen<br />
Schüler engagieren sich<br />
Studienbotschafter informieren Schüler über ihre<br />
Möglichkeiten<br />
2<br />
Theater-AG zeigt großartige Faust-Inszenierung<br />
Theater-AG auf der Spur der Kelten<br />
Zehn Plagen im Kirchensaal<br />
Büchner aus neuer Perspektive erlebt<br />
Kostproben der darstellenden Künste<br />
Von Klassik über Pop bis Jazz – Orchester begeistern<br />
bei Sommerserenade<br />
Frühjahrskonzert macht Publikum „happy“<br />
Humorvolle Einlagen beim Sommerkonzert<br />
Zinzendorfschüler singen Kinderrechten ein Ständchen<br />
Lernen fürs Leben 49<br />
Werkrealschüler lernen in der achten Klasse besonders viel über Berufe<br />
Neue Eindrücke erweitern den Horizont<br />
Kurz gemeldet 62<br />
Aus dem Internat 68<br />
Vorweihnacht im Mädcheninternat<br />
Ausflug nach Zürich<br />
Wochenende am Bodensee<br />
Spiel & Sport 72<br />
8W und 8R organisieren Sportfest<br />
Golfer und Fußballer trainieren für Olympia<br />
Yoga mit Nilakantha bringt Ruhe in die Klasse
Medienecho 75<br />
Schule im Blickpunkt 95<br />
Besondere Leistungen 76<br />
Kulturpreis Schwarzwald-Baar für Theater-AG<br />
Zweiter Platz bei „Jugend forscht“ für Felix Wahl<br />
Gute Platzierung bei „Mathematik ohne Grenzen“<br />
Jugend hilft<br />
Zwei Schülerinnen-Teams beweisen „Weitblick“<br />
Ciara All liest am besten<br />
Klavier-Duo gewinnt bei „Jugend jazzt“<br />
Schulen unterwegs 82<br />
Kloster/Moscheee/Casablanca/Freilichtmuseum/Lyon<br />
Abenteuer auf der Alb<br />
Chor und Blasorchester in Norwegen<br />
Zu Gast an den Schulen 88<br />
Schreibübungen beim Jugendbuchautor<br />
US-Autor Peter Blickle auf Recherchereise<br />
Chor aus Tansania/Goethe-Institut<br />
Indischer Schulleiter besucht die Zinzendorfschulen<br />
Neuer Zugang zur Geschichte<br />
Neues Profilfach am Gymnasium<br />
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
Erfolgreiches Lernen im Tagesinternat<br />
Fünf neue Active Boards<br />
Verein der Freunde und Förderer 100<br />
Damals 101<br />
23. Treffen der Abitursklasse A 1958<br />
Abitreffen nach zehn Jahren<br />
Namen und Nachrichten 102<br />
Heimgang<br />
Nachrichten von Altschülern<br />
Impressum 103<br />
3
Jahreslosung 2016:<br />
Gott spricht: Ich will euch trösten,<br />
wie einen seine Mutter tröstet.<br />
Jes 66,13 (L)<br />
4
Grußwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Welt ist beständig im Wandel - heute offensichtlich noch<br />
schneller als bisher. Spekulationen, wohin die immer näher<br />
rückenden Krisenherde noch führen, gibt es bereits viele und<br />
es sollen an dieser Stelle nicht noch mehr werden. Doch egal,<br />
was kommt und was wird: Bildung war schon immer der solide<br />
Grundstein, auf dem Menschen bauen konnten.<br />
Auch unser Schulwerk unterliegt dem Wandel. Getreu dem<br />
Motto: „Stillstand ist Rückschritt“ sind wir in diesem Schuljahr<br />
wieder einmal neue Wege gegangen, sei es in der Umstrukturierung<br />
des Tagesinternats und der betreuten Lernzeit in den<br />
Internaten zu einem modernen Lerncampus oder durch das<br />
neue Angebot eines Kunstprofils im Gymnasium.<br />
Natürlich gab es auch wieder zahlreiche Besucher, einzelne<br />
Klassen unternahmen Ausflüge und entdeckten dabei Neues,<br />
die Schule wurde in vielen Bereichen zur Plattform für Begegnungen<br />
der unterschiedlichsten Art und bot das Umfeld zur<br />
kreativen Entfaltung.<br />
Über all dies möchten wir Sie auf den folgenden Seiten informieren<br />
und wünschen bei der Lektüre viel Spaß!<br />
In der Schulleitung gab es ebenfalls Veränderungen. Nach<br />
dem Ausscheiden von Br. Wittmann wird das Schulwerk nun<br />
von Br. Treude als Pädagogischem Gesamtleiter und Br.<br />
Schaible als Verwaltungsleiter geleitet.<br />
Was die technische Ausstattung angeht, sind wir wie immer<br />
mit der Zeit gegangen. Die Zahl der Active Boards ist auf zehn<br />
angestiegen und im gesamten Haus Spangenberg ist jetzt<br />
stabiles W-Lan verfügbar.<br />
Johannes Treude<br />
Schulleiter<br />
Wolfgang Schaible<br />
Verwaltungsleiter<br />
5
Herzlich willkommen<br />
Helen Marzahn<br />
Es gibt<br />
auch in<br />
diesem<br />
Jahr<br />
wieder<br />
neue<br />
Gesichter<br />
im Lehrer- und<br />
Erzieherteam. Wir<br />
stellen die Brüder<br />
und Schwestern hier<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Englisch und Geschichte (bilingual)<br />
Geburtsort<br />
Schramberg<br />
Ausbildung/bisherige<br />
Tätigkeiten:<br />
Ich habe Englisch und Geschichte in Tübingen<br />
studiert und dabei ein Auslandssemester<br />
an der National University of Ireland<br />
in der Nähe von Dublin absolviert. Auf das<br />
Studium folgte dann das Referendariat in<br />
Reutlingen.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Durch eine Initiativbewerbung.<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich darauf, den Schülerinnen<br />
und Schülern meine Fächer näher zu<br />
bringen. Auch auf die Zusammenarbeit mit<br />
den neuen Kolleginnen und Kollegen freue<br />
ich mich sehr. Nur das Lernen der vielen<br />
neuen Namen bereitet mir noch ein wenig<br />
Kopfzerbrechen.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
In meiner Freizeit lese ich viel, backe sehr<br />
gerne und versuche zudem so oft wie möglich<br />
an der frischen Luft zu sein.<br />
6<br />
kurz vor.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von<br />
Königsfeld Überraschungen?<br />
Es gab bis jetzt nur positive Überraschungen.<br />
Aller hier sind sehr hilfsbereit und<br />
freundlich.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
„The fault in our stars“ von John Green.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Am liebsten würde ich den Tag in einer<br />
Bücherei verbringen. Da könnte ich mich
in aller Ruhe<br />
und ohne gestört<br />
zu werden<br />
quer durch die<br />
neusten Bücher<br />
lesen.<br />
Welches Tier<br />
wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Die Frage ist ziemlich knifflig. Klar, fliegen<br />
und tief tauchen können wäre toll, aber<br />
eigentlich können wir Menschen das dank<br />
verschiedener Hilfsmittel schon. Deshalb<br />
entscheide ich mich für die Ameise. Die ist<br />
zwar klein und wird oft unterschätzt, aber<br />
in Relation zur Größe ist sie vermutlich das<br />
stärkste Tier der Welt.<br />
Trevor Engel<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Englisch, Speech und<br />
Drama<br />
Geburtsort<br />
Kapstadt, Südafrika<br />
Ausbildung/bisherige<br />
Tätigkeiten:<br />
Lehrer an Gesamtschule und<br />
Gymnasium.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Als Herrnhuter sind mir die Zinzendorfschulen<br />
vertraut und daher habe<br />
ich mich an der Schule beworben.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke<br />
von den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Königsfeld habe ich bereits 1997 zum ersten<br />
Mal besucht. Meine bisherigen Erfahrungen<br />
waren sehr positiv. Der Empfang<br />
an der Schule war herzlich und jede Frage,<br />
die ich zum Lehr- und Lernumfeld hatte,<br />
haben meine neuen<br />
Kollegen sehr gerne<br />
und umfassend<br />
beantwortet.<br />
Worauf freuen Sie<br />
sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe<br />
und was bereitet<br />
Ihnen am meisten<br />
Kopfzerbrechen?<br />
Ich<br />
freue<br />
mich darauf,<br />
an der Weiterentwicklung<br />
der Real- und Berufsfachschule<br />
mitzuwirken und mit den<br />
Schülern zusammenzuarbeiten. Kopfzerbrechen<br />
bereitet mir im Moment nichts.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Ich wandere, reise, koche und lese.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
Anthony Robbins, „Unlimited Power“.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
7
Herzlich willkommen<br />
8<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Wäre ich unsichtbar, hätte ich Spaß daran,<br />
mich auf den Rasenmäher meiner Nachbarn<br />
zu setzen und dabei zuzuschauen,<br />
wie sie mich durch ihren Garten fahren.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ein Schmetterling, dann könnte ich herumfliegen<br />
und die Schönheit der Natur aus<br />
der Nähe bewundern.<br />
Ann-Kathrin Giereth<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Erzieherin im Haus Früauf<br />
Geburtsort<br />
Mannheim<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Abitur, Freiwilligendienst in Argentinien,<br />
Studium ‚Soziale Arbeit‘ in Freiburg mit<br />
Aufenthalten in Bolivien (Praxissemester)<br />
und Namibia (Bachelor-Thesis).<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Durch die Stellenausschreibung auf der<br />
Homepage der Diakonie Baden.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Eigentlich nicht. Ich bin gespannt auf kleine<br />
Überraschungen, die sicher noch kommen<br />
werden und freue mich auf das Neue<br />
und die Erfahrungen, die ich machen werde.<br />
Nur muss ich mich noch an das Leben<br />
in Königsfeld und Umgebung gewöhnen,<br />
da ich doch eher ein Stadtmensch bin.<br />
Worauf freuen<br />
Sie sich<br />
am meisten<br />
bei Ihrer<br />
neuen<br />
Aufgabe<br />
und was<br />
bereitet<br />
Ihnen am<br />
meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich am meisten auf die abwechslungsreiche<br />
Arbeit im Internat<br />
mit vielfältigen Aufgaben und natürlich<br />
besonders darauf, die Jugendlichen ein<br />
Stück weit zu begleiten. Außerdem freue<br />
ich mich auf die Zusammenarbeit mit den<br />
KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen.<br />
Kopfzerbrechen bereiten mir nur ein<br />
bisschen die vielen neuen Namen, die ich<br />
mir merken muss.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
In meiner Freizeit mache ich Sport (Joggen,<br />
Zumba, Tanzen, …), verbringe Zeit<br />
mit Familie und Freunden, sitze gerne in<br />
der Sonne mit einer guten Tasse Kaffee<br />
und reise sehr gerne in der großen weiten<br />
Welt umher.
Herzlich willkommen<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
Zurzeit lese ich „Die offenen Adern Lateinamerikas“<br />
von Eduardo Galeano.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Wenn ich einen Tag lang unsichtbar wäre,<br />
dann würde ich durch eine Stadt laufen<br />
und hier und da stehen bleiben, um bei<br />
interessanten Gesprächen zu lauschen,<br />
Klatsch und Tratsch zu erfahren und den<br />
ein oder anderen Streich zu spielen.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ich wäre gerne ein Marienkäfer, denn dann<br />
wäre ich klein und fein, könnte trotzdem<br />
fliegen, wohin ich möchte und könnte<br />
dazu noch Glück bringen.<br />
Dieter Moll<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
BWL und Sport<br />
Geburtsort<br />
Wangen im Allgäu<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Diplom-Betriebswirt und Diplom-Sportpädagoge.<br />
Bisherige Tätigkeiten: Freiberuflicher<br />
Sportlehrer, Gründung und<br />
Aufbau der Kindersportschulen in Isny,<br />
Weingarten und Wolpertswende, Leitung<br />
der Sportabteilung der Sanitas-Klinik<br />
Argenbühl, Leiter des Skiinternats Furtwangen,<br />
Leistungssportkoordinator der<br />
Skiverbände Baden-Württemberg und<br />
Bundesstützpunktleiter, Lehrer an der<br />
Bregtalschule Furtwangen und der Robert-<br />
Gerwig-Schule Furtwangen in den Fächern<br />
BWL und Sport.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Durch eine Stellenausschreibung im Heft<br />
Kultus und Unterricht sowie die Empfehlung<br />
einer Lehrerkollegin.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Ja, ich bin positiv überrascht und erstaunt<br />
über die Herzlichkeit und Menschlichkeit.<br />
9
Herzlich willkommen<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich auf alle Menschen an den<br />
Zinzendorfschulen, insbesondere auf die<br />
Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.<br />
Ich freue mich darauf, ihnen nützliches<br />
wirtschaftliches Wissen bzw. Motivation<br />
für lebenslange sportliche Betätigung<br />
zu geben.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Unsere Hündin Nasca.<br />
Sie wird jeden Tag verwöhnt, gestreichelt<br />
und geliebt. Sie muss nicht arbeiten,<br />
bekommt jeden Tag gutes Fressen, kann<br />
schnell und ausdauernd rennen, hoch<br />
hüpfen, maulen wenn sie will, keine Lust<br />
haben wenn sie will… - ist einfach die<br />
Chefin ;-)<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Bewege mich gerne – ich laufe und fahre<br />
gerne mit dem Rennrad oder Mountainbike.<br />
Im Winter gehe ich Skilanglaufen.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
„Die Kunst kein Egoist zu sein“ von Richard<br />
David Precht.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Ich würde versuchen nach unserem christlichen<br />
Vorbild Jesus möglichst viele Missstände<br />
und Ungerechtigkeiten zu beseitigen<br />
bzw. Menschen zu helfen, denen es<br />
momentan nicht so gut geht wie uns - wie<br />
z.B. aktuell den vielen Flüchtlingen.<br />
10
Herzlich willkommen<br />
Andrea Gentner<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Betriebswirtschaft, Informatik, eingesetzt<br />
für Textverarbeitung und Büroorganisation<br />
in der Berufsfachschule Wirtschaft<br />
Geburtsort<br />
Villingen<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Dipl. Betriebswirtin mit Fachrichtung<br />
Wirtschaftsinformatik (heute: Duale Hochschule),<br />
Selbstständige Anwendungsentwicklerin<br />
und Schulungsdozentin,<br />
Anwendungsentwicklerin bei einem ERP-<br />
Systemhaus. Ausbildung zur Lehrerin bei<br />
der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen<br />
Schule Donaueschingen.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Die Schulleitung der Zinzendorfschulen<br />
hat mir in einem Gespräch die Möglichkeit<br />
in der Berufsfachschule Wirtschaft Textverarbeitung<br />
und Büroorganisation zu unterrichten<br />
angeboten.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Nein, mein positiver Eindruck einer menschenfreundlichen<br />
Schule hat sich bisher<br />
bestätigt. Ich wurde<br />
von allen Seiten,<br />
damit meine ich<br />
die Schüler, die<br />
Lehrer und das<br />
Verwaltungsteam,<br />
freundlich begrüßt.<br />
Besonders die<br />
bereitwillige Hilfe<br />
von allen zu Beginn<br />
meiner Tätigkeit<br />
hilft mir<br />
gerade, mich<br />
in der doch<br />
großen Schule<br />
zurechtzufinden.<br />
Worauf freuen<br />
Sie sich am meisten<br />
bei Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich, neue Menschen kennenzulernen.<br />
Das ist immer spannend und<br />
bereichernd. Den Kopf, so hoffe ich, muss<br />
ich mir nicht zerbrechen.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Meine Freizeit verbringe ich gerne mit<br />
meiner Tochter. Außerdem gehe ich gern<br />
Radfahren, Laufen, mit Freunden wandern<br />
und fröne meiner neuen Leidenschaft,<br />
dem Salsatanzen. Im Urlaub lese<br />
ich auch gerne ein gutes<br />
Buch.<br />
Welches Buch lesen Sie<br />
gerade?<br />
Im Moment keins – ein gutes<br />
Buch ist für mich eines, das ich<br />
nicht weglegen möchte, obwohl<br />
ich attraktive Alternativen<br />
habe oder schon sehr müde bin.<br />
Eines davon war „Mieses Karma“<br />
von David Safier.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie<br />
einen Tag lang unsichtbar wären?<br />
Das fällt mir schwer zu beantworten.<br />
Ich habe gar kein Verlangen,<br />
unsichtbar zu sein.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ich weiß nicht, ob es das passende Tier<br />
für mich gibt. Wahrscheinlich ist es eine<br />
11
Herzlich willkommen<br />
Mischung aus einem Affen in einer großen<br />
Affenfamilie, einem Adler und einem jungen<br />
Eichhörnchen. Bei den Affen bewundere<br />
ich die selbstverständliche Zuwendung,<br />
die die Affen gegenseitig aufbringen. Der<br />
Adler darf in hohen Höhen durch die Luft<br />
segeln. Die Ruhe dort oben und der Blick<br />
hinab auf die Schönheit der Erde gibt mir<br />
das Gefühl, Teil eines großen Ganzen zu<br />
sein. Daran erfreue ich mich und es gibt<br />
mir eine innere Zufriedenheit. Das junge<br />
Eichhörnchen ist der Abenteurer unter den<br />
Dreien. Sein Leben ist spannend. Es hat<br />
diese neugierige Unruhe, ohne Vorbehalte<br />
ständig Neues kennenzulernen und aber<br />
auch einfach mit viel Spaß durch die Welt<br />
zu tollen.<br />
Kathrin Wallner<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Lehrerin für Englisch und Deutsch<br />
Geburtsort<br />
Radolfzell<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Abitur am Martin-Gerbert-Gymnasium in<br />
Horb, Studium an der Uni Konstanz, Referendariat<br />
am Fürstenberg Gymnasium in<br />
Donaueschingen.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Durch eine Initiativbewerbung.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Ich bin überrascht, wie schnell ich mich an<br />
die Anrede der Lehrkräfte gewöhnt habe.<br />
12<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Am meisten freue ich mich auf die Schüler<br />
und meine Klassen, jedoch bereiten mir<br />
die Korrekturen etwas Kopfzerbrechen.
Herzlich willkommen<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Ich verbringe viel Zeit mit meinen Freunden<br />
und meiner Familie, gehe gerne wandern,<br />
ins Kino, lese viel und leider gehe ich<br />
viel zu gerne einkaufen.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
„Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte“<br />
von Rachel Joyce.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Am liebsten würde ich einen Tag im Buckingham<br />
Palace umher spazieren und<br />
der Queen bei ihren Gesprächen beim Tee<br />
zuhören oder Barack Obama im Oval Office<br />
über die Schulter schauen.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Wahrscheinlich wäre ich ein Waschbär, da<br />
könnte ich in meinem Lieblingsland Kanada<br />
leben, viel Zeit in der Natur verbringen,<br />
bräuchte mir keine Gedanken um das<br />
Naschen machen und könnte pausenlos<br />
entspannen.<br />
13
Karl Winfried Saal<br />
Unterrichtsfächer/<br />
Arbeitsfeld:<br />
Infomatik, Mathematik,<br />
Physik, Englisch<br />
Geburtsort<br />
Hermannstadt - jetzt<br />
Sibiu (Rumänien)<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Lehrer vor allem für Mathematik, Physik<br />
und IT an der deutsch-rumänischen Schule<br />
in Trapold sowie verschiedenen Schulen<br />
in den Bundesländern Bayern, Berlin und<br />
Brandenburg, Ingenieur und Programmierer<br />
bei verschiedenen Firmen in Bayern.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Ich habe mich an den Schulen beworben.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich auf die Vorbereitung des<br />
Unterrichts. Die Vermittlung des Wissens<br />
ist nicht immer einfach.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Ich repariere Autos und gehe schwimmen.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
Die Bibel<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Ich würde mir was anziehen, damit mich<br />
nicht noch ein Auto überfährt !<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken<br />
gemacht...vielleicht ein Vogel.<br />
14<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Bin sehr positiv beeindruckt von unserem<br />
Kollegium und unseren Schülern.
Herzlich willkommen<br />
Julia Neininger<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Freiwilliges Soziales Jahr (Unterricht<br />
5r, Tagesinternat, Dreizeit)<br />
Geburtsort<br />
Villingen<br />
Ausbildung/bisherige<br />
Tätigkeiten:<br />
Abitur am Gymnasium am<br />
Hoptbühl.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Ich bin auf der<br />
Suche nach einer FSJ-<br />
Stelle an einer Schule<br />
auf die Stellenausschreibung auf der<br />
Homepage aufmerksam geworden.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Bis jetzt sind meine Eindrücke sehr gut.<br />
Anfangs war ich überrascht, wie groß die<br />
Schule ist. Da ich Königsfeld schon vor<br />
meinem FSJ gut<br />
kannte, enthält<br />
es für mich<br />
eigentlich keine<br />
Überraschungen.<br />
Worauf freuen Sie<br />
sich am meisten<br />
bei Ihrer neuen<br />
Aufgabe und was<br />
bereitet Ihnen am<br />
meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich darauf,<br />
auf viele neue Menschen<br />
zu treffen, auf<br />
die Zusammenarbeit<br />
mit den Schülern, Lehrern<br />
und Erziehern und<br />
darauf,<br />
den Schulalltag aus einer<br />
anderen Perspektive kennenzulernen.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Ich spiele Querflöte in zwei Musikvereinen<br />
und verbringe viel Zeit mit meinen Freunden.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
„Léon und Louise“ von Alex Campus.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Ich würde in ein Flugzeug steigen, ohne<br />
das Ziel zu kennen.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ein Vogel, dann könnte ich jeden Fleck der<br />
Welt erreichen und anschauen.<br />
15
Herzlich willkommen<br />
Ania Kosicki<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Diakonische Helferin, Betreuerin im EDH<br />
und Lernzeitbetreuung<br />
Geburtsort<br />
Singen<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Schule bis zur zwölften Klasse.<br />
Wie sind Sie an die<br />
Zinzendorfschulen<br />
gekommen?<br />
Über die Diakonie-<br />
Baden.<br />
Enthalten Ihre bisherigen<br />
Eindrücke<br />
von den Zinzendorfschulen<br />
und<br />
von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Ja, bisher gab<br />
es die ein oder<br />
andere positive<br />
Überraschung.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Am meisten freue ich mich darauf, die<br />
Mädchen kennen zu lernen und den Kindern<br />
bei ihren Hausaufgaben zu helfen.<br />
Ich freue mich, Verantwortung tragen zu<br />
dürfen. Bis jetzt gab es noch nichts, was<br />
mir Kopfzerbrechen bereitet hat.<br />
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />
In meiner Freizeit singe ich, spiele Gitarre,<br />
lese, tanze und mache Sport.<br />
Welches Buch lesen Sie<br />
gerade?<br />
„Wir Kinder vom Bahnhof<br />
Zoo“ von Christiane F.<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn<br />
Sie einen Tag lang unsichtbar<br />
wären?<br />
Ich würde zum Spaß Laute von<br />
mir geben, um Leute zu erschrecken.<br />
Natürlich würde ich<br />
auch Gespräche belauschen.<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Ich wäre gerne ein Delfin, weil mich die<br />
Unterwasserwelt interessiert und Delfine<br />
wunderschöne Tiere sind.<br />
16
Herzlich willkommen<br />
Marcel Schuhenn<br />
Unterrichtsfächer/Arbeitsfeld:<br />
Diakonischer Helfer Haus Früauf<br />
Geburtsort<br />
Villingen<br />
Ausbildung/bisherige Tätigkeiten:<br />
Nach bestandenem Abitur habe ich erst<br />
einmal ein Jahr lang in der Industrie gearbeitet,<br />
um eine kleine finanzielle Grundlage<br />
zu schaffen.<br />
Wie sind Sie an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen? Ich spielte schon länger mit<br />
dem Gedanken ein FSJ zu absolvieren.<br />
Da ich ich mich in Zukunft eher in einem<br />
Betreuer/Erzieher Beruf sehe, war es mir<br />
wichtig in der Einrichtung mit Kindern,<br />
Jugendlichen und/oder jungen Erwachsenen<br />
zusammen zu arbeiten. Zufälligerweise<br />
fand ich auf der Homepage der Schulen<br />
ein Stellenangebot als FSJler.<br />
Enthalten Ihre bisherigen Eindrücke von<br />
den Zinzendorfschulen und von Königsfeld<br />
Überraschungen?<br />
Die Anrede mit Bruder oder Schwester ist<br />
im ersten Moment doch etwas seltsam,<br />
jedoch gewöhnt man sich schnell daran.<br />
Worauf freuen Sie sich am meisten bei<br />
Ihrer neuen Aufgabe und was bereitet<br />
Ihnen am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit<br />
sowohl mit den Schülern als auch mit<br />
den Kollegen. Wahrscheinlich wäre das<br />
Schlimmste für mich, wenn ich mich hier<br />
nicht wohl fühlte.<br />
17
18<br />
Was machen Sie in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
Ich treffe mich gerne<br />
mit Freunden im Freibad<br />
oder wir gehen gemeinsam<br />
etwas trinken. Hin<br />
und wieder ist es aber<br />
auch schön, sich einfach<br />
irgendwo zu entspannen und die Ruhe zu<br />
genießen.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade?<br />
Ich bin kein Fan von vielem Lesen und<br />
deshalb lese ich zur Zeit kein Buch. Aber<br />
wenn ich lese, dann am liebsten Thriller.<br />
Das letzte was ich gelesen hab war „It“ von<br />
Stephen King<br />
Zum Schluss zwei Schülerfragen:<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag<br />
lang unsichtbar wären?<br />
Ich denke mal das würde mir überhaupt<br />
nicht gefallen, da ich gerne unter Freunden<br />
bin undercover mich nicht wohlfühlen<br />
würde, wenn ich nicht wahrgenommen<br />
würde. Einen guten Streich könnte ich mir<br />
aber auch nicht verkneifen. ;-)<br />
Welches Tier wären Sie gerne und<br />
warum?<br />
Eine Katze. Sie sind relativ ungebunden<br />
und frei. Außerdem stellt keiner große Erwartungen<br />
an dich und du wirst trotzdem<br />
rundum versorgt.<br />
Melanie Cebrián<br />
Melanie Cebrián<br />
ist für viele kein<br />
neues Gesicht:<br />
Die Lehrerin für<br />
Spanisch und<br />
Englisch hatte<br />
vor drei Jahren<br />
schon einmal<br />
an den Zinzendorfschulen<br />
unterrichtet<br />
und wurde damals bereits im <strong>Königsfelder</strong><br />
Gruß vorgestellt. Die Donaueschingerin<br />
war vom positiven Ambiente und der<br />
Freundlichkeit und Offenheit aller Mitarbeiter<br />
überrascht. Sicher ist das der Grund,<br />
weshalb sie zurückgekommen ist.<br />
Während des Studiums der Fächer Spanisch,<br />
Englisch, Französisch und Italienisch<br />
auf Lehramt und Magister ist sie viel<br />
herumgekommen: Neben dem Studium an<br />
den Universitäten Freiburg, Alicante und<br />
Lyon absolvierte sie auch ein Auslandssemester<br />
in Irland. Die „Unsichtbarkeitsfrage“<br />
aus unserem Fragenkatalog hatte sie<br />
damals mit einer ziemlich exotischen Idee<br />
beantwortet: „Ich würde gern wieder in<br />
den mexikanischen Dschungel fliegen und<br />
mich dort einen Tag unter die Tiere mischen.<br />
Unsichtbar kann man sicher mehr<br />
entdecken.“<br />
„Ara ararauna<br />
Luc Viatour<br />
filtered“ von<br />
Luc Viatour.<br />
Lizenziert<br />
unter CC<br />
BY-SA 3.0 über<br />
Wikimedia<br />
Commons.
Herzlich willkommen<br />
Neuer Küchenleiter<br />
Neuer Chef des Küchenteams ist Stefan<br />
Jung. Der 57-jährige Küchenmeister ist<br />
leidenschaftlicher Koch: „Mein Beruf ist<br />
auch Teil meiner Hobbys“, sagt der zweifache<br />
Vater und Großvater aus Trossingen.<br />
Er kennt alle<br />
Facetten des<br />
Kochens von<br />
der feinsten<br />
Sterneküche<br />
bis zur Betriebsleitung<br />
beim größten<br />
deutschen<br />
Catering-Unternehmen.<br />
Ehrenamtlich<br />
bildet er beim<br />
Jugendlandesverband<br />
des<br />
Technischen Hilfswerks die Feldköche aus,<br />
außerdem gehört er der Jury der internationalen<br />
Kocholympiade in Erfurt an und<br />
der Kochweltmeisterschaft in Luxembourg<br />
in der Kategorie „Gemeinschaftsverpflegung“,<br />
die er selbst im Rahmen des renommierten<br />
Wettbewerbs initiiert hat. „Diese<br />
Wettbewerbe sind für mich Fortbildungen“<br />
und die hält er für wichtig, denn „Stillstand<br />
ist Rückschritt.“<br />
Stefan Jung kocht gerne für Jugendliche,<br />
denn von ihnen bekommt er ehrliche<br />
Rückmeldungen, so seine Erfahrung. Auch<br />
mag er es, zu experimentieren und neue<br />
Rezepte auszuprobieren. Wenn er mal<br />
nicht am Herd steht, dann greift der leidenschaftliche<br />
Koch zu einem guten Buch,<br />
gerne einem Klassiker wie Dostojewski<br />
oder Tolstoi, aber auch mal einen Thriller<br />
von Dan Brown. Ebenso vielfältig ist sein<br />
Musikgeschmack - hierbei reicht sein Spektrum<br />
von Klassik bis zu Heavy Metal.<br />
Neu im Marketing<br />
Seit Anfang Mai ist die neu geschaffene<br />
Stabsstelle Marketing besetzt. Andrea<br />
Mayer kommt ursprünglich aus St. Georgen,<br />
hat aber in den vergangenen 25<br />
Jahren in Karlsruhe und Stuttgart gelebt,<br />
wo sie als<br />
Projektleiterin<br />
für die Robert-<br />
Bosch-Stiftung<br />
Erfahrungen<br />
im Bildungsbereich<br />
gesammelt<br />
hat. "Ich<br />
bin froh, dass<br />
ich diese Erahrungen<br />
jetzt<br />
in die Schule<br />
mit einbringen<br />
kann."<br />
Weil ihr Mann<br />
sich beruflich verändert und Arbeit in der<br />
Region angenommen hat, ist die gesamte<br />
Familie nach Königsfeld gezogen, was<br />
ihrer Leidenschaft für die Natur und dem<br />
Wandern sehr entgegenkommt. Einer ihrer<br />
beiden Söhne, Lukas, geht jetzt bei uns in<br />
die neunte Klasse.<br />
19
Glückliche Absolventen<br />
Abiturienten verlassen den ruhigen Hafen der Schule<br />
20<br />
Eine ruhige See hat noch keinen<br />
guten Seemann hervorgebracht.“<br />
Dieses bretonische Sprichwort<br />
gab Br. Treude den Absolventen der allgemeinbildenden<br />
und beruflichen Zinzendorfgymnasien<br />
mit auf den Weg. „Ihr<br />
verlasst jetzt den ruhigen Hafen der Schule<br />
und des Elternhauses. Die raue See des<br />
Lebens wird euch einiges abverlangen“,<br />
sagte er beim Abschlussgottesdienst<br />
im Kirchensaal. Aber es seien erst diese<br />
Wem nichts zugemutet wird,<br />
der entwickelt keinen Mut<br />
Herausforderungen, die eine Weiterentwicklung<br />
der Persönlichkeiten ermögliche.<br />
Eltern und Lehrern falle es oft nicht leicht,<br />
die jungen Menschen in die Verantwortung<br />
für ihr eigenes Leben zu entlassen. „Aber<br />
wem nichts zugemutet wird, der entwickelt<br />
keinen Mut.“<br />
Diesen wünschten auch die Schülerinnen<br />
und Schüler der Klasse SG2, die den Kirchensaal<br />
mit türkisfarbenen und goldenen<br />
Luftballons geschmückt und den Festgottesdienst<br />
liebevoll mit Musik, Ansprachen<br />
und Fürbitten gestaltet hatten, ihren Mitschülern.<br />
Symbolisch überreichten sie in<br />
einem kleinen szenischen Anspiel Luftballons,<br />
die Mut, Hoffnung und Freundschaft<br />
verkörperten, der Schulleiter wünschte<br />
ihnen zudem noch Tatkraft und Neugier.<br />
„Ihr habt es geschafft, eure Zeit an den<br />
Zinzendorfschulen geht jetzt zu Ende. Ihr<br />
habt neue Freunde gewonnen und werdet<br />
euch an schöne Momente erinnern. Jetzt<br />
müsst ihr euch entscheiden, welchen Weg<br />
ihr gehen werdet. Ihr habt die Freiheit,<br />
Euer Leben so zu leben, wie ihr es wollt“,<br />
ermunterten die Gymnasiasten ihre Mitschülerinnen<br />
und Mitschüler. Sr. Fischer<br />
ergänzte, dass Freiheit nicht mit einem<br />
Freibrief zu verwechseln sei, da schon<br />
ein gewisses Maß an Verantwortung dazu<br />
gehöre und Schulpfarrer Br. Fischer erinnerte<br />
an die unzähligen Menschen auf der<br />
Welt, die nicht von dieser hervorragenden<br />
Ausgangsposition aus ins Leben starten<br />
können.<br />
Wie man sein im Laufe der Schulzeit<br />
erworbenes Wissen nutzt, sich neuen Herausforderungen<br />
stellt und zugleich anderen<br />
Menschen hilft, zeigte Clara Renz, die<br />
ihre Aufgabe schilderte, die sie sich für das<br />
kommende Jahr gesucht hat: Sie geht für<br />
ein Jahr als Freiwillige vom Schwarzwald<br />
nach Laos, wo sie als Assistenzlehrerin für<br />
Englisch in einem Lernzentrum Kindern<br />
bessere Chancen bereitet. Am Ende des<br />
Gottesdienstes hatte sie für ihr Projekt<br />
gesammelt und freut sich, dass dabei 343<br />
Euro zusammenkamen.<br />
Ihre Chancen hat die Schülerin während<br />
ihrer Zeit im Internat bestens genutzt: Für<br />
ihr Abitur, das sie ebenso wie ihr Mitschüler<br />
Robin Staab mit der Note 1,0 bestand,<br />
bekam Clara Renz insgesamt sechs Preise<br />
für besondere Leistungen. Auch Robin<br />
Staab hätte bei der Preisverleihung eigentlich<br />
gleich vorne stehen bleiben können,
Glückliche Absolventen<br />
so oft, wie er aufgerufen wurde.<br />
Der Scheffelpreis für den virtuosen<br />
Umgang mit der deutschen Sprache und<br />
die besten Leistungen im Fach Deutsch<br />
ging an Clara Renz und Robin Staab. Den<br />
Fachpreis Spanisch bekam Tabea Gehrke<br />
Soler, den Fachpreis Englisch teilten sich<br />
Clara Renz und Pia Kimmig, welche sich in<br />
einer weiteren Fremdsprache besonders<br />
hervortat und auch den Fachpreis Französisch<br />
bekam.<br />
Der Preis der Deutschen Mathematiker-<br />
Vereinigung ging an Robin Staab, Felix<br />
Birkel und Clara Renz. Robin Staab wurde<br />
zudem der Preis der Physikalischen Gesellschaft,<br />
der Preis der Gesellschaft Deutscher<br />
Chemiker, den er sich mit Felix Birkel<br />
und Clara Renz teilte, sowie der Ferry-<br />
Porsche-Preis für herausragende Leistungen<br />
in Mathematik und Physik verliehen.<br />
Eine Mitgliedschaft in der Physikalischen<br />
Gesellschaft bekam Felix Birkel. Der Fachpreis<br />
Biologie ging an Celine Spieker, Julia<br />
Heppler bekam den Ökonomiepreis des<br />
Verbandes der Metall- und Elektroindustrie<br />
Baden-Württemberg. Für hervorragende<br />
Leistungen im Orchester teilten sich Anna<br />
Schäfer und Clara Renz den Wettstein-<br />
Preis, der Preis des Elternbeirats für hohes<br />
Engagement im außerunterrichtlichen<br />
Bereich ging an Melina Winter. Daniel<br />
Haller bekam für sein Engagement für die<br />
Schule den Preis des<br />
Vereins der Freunde<br />
und Förderer und die<br />
Amos-Comenius-<br />
Medaille für ihre Leistungen<br />
im Profilfach<br />
Pädagogik/Psychologie<br />
ging an Clara Renz. Für<br />
hervorragende schulische<br />
Leistungen bei<br />
gleichzeitigem hohem<br />
und langjährigem Engagement<br />
bekamen Pia<br />
Kimmig und Catherine<br />
Rau den Erwin-Jäckle-<br />
Preis.<br />
Die Abteilungsleiterin<br />
der allgemeinbildenden<br />
Gymnasien, Sr. Lutz-<br />
Marek und Schulleiter<br />
Br. Treude (hinten von<br />
links) freuen sich mit<br />
den Preisträgern Felix<br />
Birkel, Robin Staab,<br />
Daniel Haller, Tabea<br />
Gehrke Soler, Melina<br />
Winter, Julia Heppler<br />
(mittlere Reihe von<br />
links), Celine Spieker,<br />
Catherine Rau, Clara<br />
Renz, Pia Kimmig und<br />
Anna Schäfer (vorne von<br />
links).<br />
Für Clara Renz (rechts)<br />
war ihre Zeit im Internat<br />
das ideale Umfeld<br />
zum Lernen: Sie bekam<br />
insgesamt sechs Preise<br />
für besondere Leistungen<br />
und schaffte wie<br />
ihr Mitschüler Robin<br />
Staab ein glattes<br />
Einserabitur.<br />
21
22<br />
Abiturienten berufliche<br />
Gymnasien<br />
Viviane Baumann, Villingen-Schwenningen;<br />
Tanja Benzing, Dauchingen; Benjamin<br />
Bienger, Königsfeld; Lisa Braun,<br />
Schramberg; Noëmi Disch, Villingen-<br />
Schwenningen; Tabea Dommermuth,<br />
Villingen-Schwenningen; Tabea Gehrke<br />
Soler, Villingen-Schwenningen; Nicola<br />
Gramlich, Dunningen; Julia Heppler, Bad<br />
Dürrheim; Cornelius Herzog, Villingen-<br />
Schwenningen; Tobias Hohner, Königsfeld;<br />
Jonathan Jäger, Königsfeld-Neuhausen;<br />
Angelina Kammerer, Königsfeld-Neuhausen;<br />
Tina Kehder, Villingen-Schwenningen;<br />
Janik Körner, Königsfeld; Lena Kopahnke,<br />
Schramberg; Markus Kopp, Tennenbronn;<br />
Monja Krämer, Königsfeld; Isabelle Krause,<br />
Schramberg; Judith Ladner, Königsfeld;<br />
Maximilian Lehmann, Königsfeld-Burgberg;<br />
Ann-Kathrin Loosli, Königsfeld; Alina<br />
Maier, Donaueschingen; David Maier, Königsfeld;<br />
Angelina Misselwitz, Rottweil; Janina<br />
Moosmann, Hardt; Niklas Moosmann,<br />
Tennenbronn; Sophie-Marie Nattmann,<br />
Wolfach; Lara Neuser, Bad Dürrheim; Tessa<br />
Poepping, Königsfeld-Neuhausen; Clara<br />
Renz, Königsfeld; Lotta Rübsaamen, Königsfeld;<br />
Anna Schäfer, Königsfeld; Bradley<br />
Smith, Schonach; Anne Teufel, Donaueschingen;<br />
Melina Winter, Königsfeld
Bild: Foto Krieg<br />
Abiturienten<br />
allgemeinbildendes Gymnasium<br />
Pascal Anetsberger, Königsfeld; Mario<br />
Bauer, Hardt; Phileas Baun, Villingen-<br />
Schwenningen; Felix Birkel, Schramberg;<br />
David Bradula, Königsfeld; Simon Dereck,<br />
Eschbronn; Annabel Felicitas Dogor, Königsfeld;<br />
Michaela Fleig, Niedereschach;<br />
Julien Froidefond, St. Georgen; Lena<br />
Glatthaar, Dunningen; Dennis Haase,<br />
Königsfeld; Nikola Hack, Mönchweiler;<br />
Daniel Haller, Villingen-Schwenningen;<br />
Nicolai Haves, Geisingen; Luca Hertnagel,<br />
Rottweil; Daniel Hezel, Königsfeld; Carla<br />
Hoffmann, Dauchingen; Rudolph Jacobs,<br />
Königsfeld; Julia Ketterer, Vöhrenbach;<br />
Pia Kimmig, Villingen-Schwenningen;<br />
Alina Kleiser, Königsfeld; Catalina Knödler,<br />
Villingendorf; Luisa Melinat, Königsfeld;<br />
Maxi Michna, Mönchweiler; Tim Ott,<br />
Königsfeld; Dennis Rackel, Brigachtal-<br />
Klengen; Catherine Rau, Königsfeld;<br />
Linda Rebholz, Dauchingen; Sarah Recker,<br />
Villingen-Schwenningen; Melena Schlegel,<br />
Königsfeld; Miriam Schmid, Bad Dürrheim;<br />
Phillip Schmidt, Königsfeld; Enrico Seckinger,<br />
Königsfeld; Berit Skorzinski, Donaueschingen;<br />
Celine Spieker, Bad Dürrheim;<br />
Robin Staab, Königsfeld; Stefanie Stadler,<br />
Hüfingen; Olivier Teichmeister, VS-Villingen;<br />
Lucas Walcher, Königsfeld; Yannik<br />
Zaft, Königsfeld<br />
23
Glückliche Absolventen<br />
38 Realschüler erlangen Mittlere Reife - Die Türen stehen ihnen weit offen<br />
24<br />
Unter dem Motto „Wo sich eine Tür<br />
schließt, öffnet sich eine neue“<br />
haben die Absolventen der Zinzendorf-Realschule<br />
mit einem feierlichen<br />
Gottesdienst das Ende ihrer gemeinsamen<br />
Schulzeit begangen. Durch eine<br />
Tür ging in einem kurzen Anspiel<br />
auch der erste Darsteller, dem seine<br />
Mitschüler symbolisch Werte<br />
wie geistige Nahrung, Freunde,<br />
Orientierung, Hilfsbereitschaft,<br />
Glauben, Freude und Verlässlichkeit<br />
mit auf den Weg gaben.<br />
„Das sind gute Werte“, meinte<br />
Schulpfarrer Br. Fischer, denn sie<br />
helfen dabei, keinen Schritt zu<br />
gehen, der ins Dunkel oder in die<br />
Unsicherheit führe. Es sei immer<br />
ein besonderer Moment, wenn wir<br />
durch eine Tür gehen, „besonders<br />
am letzten Schultag.“<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
hätten in den vergangenen<br />
Jahren viele Schwellen überschritten und<br />
es werden viele folgen. Unzählige Projekte<br />
im Laufe des Schulalltags, in denen Werte<br />
und Orientierung eine Rolle spielen,<br />
hätten sie gelehrt, dass sie den Weg nicht<br />
alleine gehen.<br />
Eine Dia-Schau verdeutlichte, dass neben<br />
den symbolischen Türen auch ganz reale<br />
existieren – es wurden Türen von den<br />
Schulleiter Br. Treude (hinten links), der stellvertretende Schulleiter Br. Giesel<br />
und die EGT-Prokuristin Antje Häcker (hinten von rechts) gratulieren den<br />
Preisträgern Steffen Hey, Larissa Erchinger, Sabrina Schrenk und Katrin Reimer<br />
(vorne von links).<br />
Klassenzimmern und Fachräume, von<br />
den Internaten, den Schulgebäuden aber<br />
auch von den Geschäften und Imbissen<br />
in Königsfeld gezeigt. In einer weiteren<br />
Projektion ließen die Schüler noch einmal<br />
ihre Abschlussfahrt nach Italien Revue<br />
passieren.<br />
Immer wieder wurde der Gottesdienst<br />
durch musikalische Einlagen bereichert,<br />
beinahe der gesamte Musikkursus<br />
von Sr. Maier hatte sich auf der Bühne<br />
versammelt - sei es im stimmkräftigen<br />
Chor oder auch an den Instrumenten.<br />
„Ein Abschied?“, fragte der Abteilungsleiter<br />
der Realschule, Br. Giesel, mit<br />
gespieltem Erstaunen, bevor er gemeinsam<br />
mit Schulleiter Br. Treude die<br />
Preise für besondere Leistungen verlieh.<br />
„Ihr seid doch gerade erst durch<br />
diese Tür gekommen und dann hinter<br />
denen der fünften Klassen verschwunden.“<br />
Die Türen seien ihnen aufgehalten<br />
worden, es seien breite und hohe<br />
Türen gewesen, durch die jeder gut<br />
durchkam. Doch im Leben werde es<br />
auch Türen geben, an denen man sich<br />
die Finger klemmen könne oder die<br />
auch für immer verschlossen sind. Eines jedoch<br />
gab er den Realschulabsolventen mit<br />
auf den Weg: „Schlagt keine Türen hinter<br />
euch zu.“
Glückliche Absolventen<br />
Zum Abschluss wurden vier Schüler<br />
geehrt: Larissa Erchinger und Katrin<br />
Reimer aus der 10Ra schafften jeweils mit<br />
dem identischen Notenschnitt von 1,4 die<br />
besten Abschlussprüfungen zur Mittleren<br />
Reife. Die beste Prüfung der 10Rb legte Sabrina<br />
Schrenk mit der Note 1,7 ab. Larissa<br />
Erchinger bekam zudem den Kunstpreis,<br />
der Musikpreis ging an Katrin Reimer. Den<br />
Technikpreis stiftete die EGT AG, die seit<br />
Jahren Bildungspartner der Zinzendorfschulen<br />
ist. Deren Prokuristin Antje Häcker<br />
war aus Triberg gekommen, um Steffen<br />
Hey für seine Entwicklung eines automatischen<br />
Kamerasliders diese Auszeichnung<br />
persönlich zu überreichen.<br />
25
Glückliche Absolventen<br />
Die Absolventen der 10Ra:<br />
Alicia Ackermann, Donaueschingen; Marcel Bradula, Königsfeld;<br />
Alina Broghammer, Königsfeld; Larissa Erchinger, Königsfeld;<br />
Samira Gässler, Königsfeld; Alexander Gaus, Hardt; Lia Graf,<br />
Rottweil; Agnes Haid, Königsfeld; Steffen Hey, Eschbronn; Jan-<br />
Niklas Jessing, Königsfeld; Julian Kleiser, Königsfeld; Sebastian<br />
Link, Königsfeld; Nicolas Neininger, Königsfeld; Julia Obergfell,<br />
Königsfeld; Katrin Reimer, Niedereschach; Samira Schaumann,<br />
Niedereschach; Catharina Stange, Niedereschach; Julian Straub,<br />
Königsfeld; Marlon Theobald, Ensdorf; Julia Vieira da Silva,<br />
Bräunlingen; Xenia Wahl, Niedereschach; Lasse Weißer, Königsfeld.<br />
Die Absolventen der 10Rb:<br />
Nina Bertsche, Bad Dürrheim; Madeleine Dold, Königsfeld; Maximilian<br />
Feilen, Königsfeld; Dorothea Hettich, Königsfeld; Chantal<br />
Huentz, Königsfeld; Luca Müller, Königsfeld; Tobias Neugart,<br />
Königsfeld; Robin Oexle, Donaueschingen; Lea Ohnmacht, Königsfeld;<br />
Nino Rudek, Königsfeld; Ricarda Ruf, Königsfeld; Carolin<br />
Schmidt, St. Georgen; Sabrina Schrenk, Bad Dürrheim; Daniel<br />
Tober, Königsfeld; Lilli Ummenhofer, Königsfeld; Theresa Wurmhöringer,<br />
Jettingen.<br />
26
Glückliche Absolventen<br />
84 Absolventen der beruflichen Zinzendorfschulen verabschiedet<br />
Der Anfang beginnt mit dem Ende“,<br />
lautete der Kernsatz, den die stellvertretende<br />
Schulleiterin der Fachschulen<br />
für Sozialpädagogik und<br />
Sozialwesen der Zinzendorfschulen,<br />
Sr. Schoo-Schemmann, bei der<br />
Verabschiedung der 84 Absolventen<br />
aus ihrem Bereich und der beiden<br />
Berufsfachschulen wählte. Der 24.<br />
Juli <strong>2015</strong> sei für die Schulabgänger<br />
nicht nur ein Tag der Freude, sondern<br />
auch ein Tag des Nachdenkens.<br />
Ein wichtiger Lebensabschnitt<br />
liege hinter ihnen und so mancher<br />
stelle sich sicher die Frage, was<br />
bleibt und was kommt. Viel hätten<br />
die jungen Menschen in den Jahren,<br />
die hinter ihnen liegen, gelernt<br />
und viele Kompetenzen erworben,<br />
darunter Sozialkompetenzen wie<br />
Kooperationsbereitschaft und<br />
Teamfähigkeit, aber auch persönliche<br />
Kompetenzen wie Ausdauer,<br />
Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit und Belastbarkeit.<br />
Auch der stellvertretende Schulleiter der<br />
Berufsfachschulen, Br. Giesel, richtete das<br />
Wort an die Absolventen. „Euer Weg war<br />
gepflastert mit Einsichten und Rückfällen,<br />
aber auch mit dem Willen zum Erfolg.“ Mit<br />
Christian Weßler (links) vom Förderverein, Schulleiter Br. Treude (rechts), der stellvertretende<br />
Schulleiter Br. Giesel (2. von links) und die stellvertretende Schulleiterin Sr.<br />
Schoo-Schemmann (rechts) freuen sich mit den Preisträgern Sarah Baier (hinten, 3.<br />
von links), Julia Lehmann (hinten, 2. von rechts), Inga Schnettler, Johannes Hauenschild<br />
und Corinna Kramp (vorne von links).<br />
einer Mischung aus Neugierde auf das, was<br />
kommt und Wehmut beim Gedanken an<br />
das, was war, stünden sie nun an einem<br />
Wendepunkt.<br />
Beide Abteilungsleiter griffen mit ihren<br />
Ansprachen das Motto auf, unter dem die<br />
Klasse 2BKSP1 mit der Religionslehrerin<br />
Sr. Fischer den Abschlussgottesdienst<br />
gestaltet hatten: „Das<br />
Leben ist wie eine Pusteblume,<br />
wenn die Zeit gekommen ist,<br />
muss jeder für sich alleine fliegen.“<br />
Die jüngeren Schülerinnen und<br />
Schüler nahmen die Absolventen<br />
und deren Eltern, Freunde und<br />
Lehrer mit auf eine Phantasiereise<br />
und zogen immer wieder Parallelen<br />
zwischen dem Ende der<br />
schulischen Ausbildung und einer<br />
Pusteblume, für deren einzelne<br />
Samen die Reise dann erst richtig<br />
losgeht, wenn sie sich auflöst.<br />
Symbolisch überreichten sie<br />
allen Schulabgängern ein kleines<br />
Fläschchen mit einem einzelnen<br />
Blumensamen. Der stimmgewaltige<br />
Chor der angehenden Erzieherinnen<br />
und Erzieher, der in Begleitung ihrer<br />
Musiklehrer neben Bette Midlers „The<br />
Rose“ auch das bekannte Kirchentags-Lied<br />
27
Glückliche Absolventen<br />
28<br />
Als Erinnerung an<br />
diesen besonderen<br />
Tag überreichten<br />
Schülerinnen des<br />
ersten Jahrgangs<br />
der Fachschule für<br />
Sozialpädagogik<br />
allen Absolventen<br />
kleine Fläschchen<br />
mit Blumensamen<br />
„Wo Menschen sich vergessen“ und den<br />
letztjährigen Fußball-WM-Hit „Auf uns“<br />
sangen, bereicherte den schön gestalteten<br />
Gottesdienst ebenso wie die liebevolle<br />
Dekoration, zu der auch eine Powerpoint-<br />
Präsentation mit den Namen aller Absolventen<br />
gehörte.<br />
Für ihre besonderen Leistungen wurden<br />
fünf von ihnen ausgezeichnet: Br. Giesel<br />
überreichte Johannes Hauenschild (Notendurchschnitt<br />
1,8) von der Berufsfachschule<br />
Wirtschaft und Corinna Kramp<br />
(Notendurchschnitt 1,7) von der Berufsfachschule<br />
Hauswirtschaft und Ernährung<br />
Urkunden für ihre jeweilige Jahrgangs-<br />
Bestleistung. Sr. Schoo-Schemmann<br />
zeichnete Julia Lehmann für die beste<br />
schulische Leistung (Notendurchschnitt<br />
1,3) und die Schul- und Klassensprecherin<br />
Sarah Baier für ihr vorbildliches Engagement<br />
aus. Den Preis des Vereins der Freunde<br />
und Förderer überreichte dessen Vorsitzender<br />
Christian Weßler an Inga Schnettler<br />
für ihr Engagement im Klassenverband.<br />
Er wünschte den Absolventen der Berufsfachschule<br />
Hauswirtschaft und Ernährung,<br />
der Berufsfachschule Wirtschaft sowie den<br />
Erziehern Gottvertrauen, Neugier, Selbstvertrauen<br />
und Mut.<br />
Unter ihnen hatten sich einige mit ihren<br />
guten Leistungen besonders hervorgetan.<br />
An der Berufsfachschule Hauswirtschaft<br />
und Ernährung legte Sonja Hilser die beste<br />
Abschlussprüfung ab, an der Berufsfachschule<br />
Wirtschaft ging diese Auszeichnung<br />
an Antonia Himmelsbach.<br />
Unter den Absolventen der Fachschule<br />
für Sozialpädagogik wurden mehrere Preise<br />
verliehen: Als Jahrgangsbeste<br />
beendete Birgit Müller<br />
ihre Erzieherausbildung, den<br />
Schulsprecherpreis bekam<br />
Lisa Zimmermann für das<br />
„nette und immer engagierte<br />
Miteinander als Klassensprecherin<br />
und Schulsprecherin“,<br />
wie es in der<br />
Laudatio hieß. „Sie brachte<br />
sich immer engagiert ein,<br />
auch wenn sie damit einen beschwerlichen<br />
Weg vor sich hatte und gab es einmal<br />
keinen Ansprechpartner für lästige Aufgaben<br />
in der Klasse, reagierte sie immer mit<br />
einem `OK Schwester, ich mach’s!´“<br />
Der Preis des Vereins der Freunde und<br />
Förderer wurde an zwei Schülerinnen<br />
vergeben: Carina Käfer und Katrin Winker<br />
zeichneten sich durch sehr gute Leistungen<br />
in der sozialpädagogischen Praxis aus.<br />
Mit 1,25 den gleichen Notenschnitt wie<br />
die Jahrgangsbeste erlangte Daniela Beringhoff,<br />
der die Amos-Comenius-Medaille<br />
verliehen wurde. „Die Wahl ihrer Worte<br />
ist immer empathisch und sie wirkt verbindend<br />
innerhalb der Klasse“, war dafür<br />
eine der zahlreichen Begründungen in der<br />
Laudatio.
Glückliche Absolventen<br />
Der schulische Teil der Ausbildung liegt jetzt hinter<br />
ihnen: 29 Absolventen der Fachschule für Sozialpädagogik<br />
haben ihre Prüfungen bestanden. Bevor sie die<br />
staatliche Anerkennung als Erzieherinnen und Erzieher<br />
bekommen, müssen sie jedoch noch ein einjähriges<br />
Berufspraktikum mit anschließendem Kolloquium absolvieren.<br />
Die Abteilungsleiterin Sozialpädagogik und<br />
Sozialwesen Sr. Schoo-Schemmann und die Fachlehrer<br />
freuten sich mit:<br />
Sarah Baier, Lisa-Marie Bauer, Jonathan Batsching,<br />
Isabelle Chagnon, Eva-Donna Fehrenbach, Ellen Ganter,<br />
Alicia Gronau, Anna-Lena Gronau, Ines Heymann,<br />
Nathalie Hummel, Kerstin Ketterer, Angelina Kny,<br />
Yasmin Koch, Elena Kusoglu, Julia Lehmann, Sabrina<br />
Leippert, Anne Müller, Kathrin Müller, Nathalie Otto,<br />
Katharina Prächt, Michael Schwarzwälder, Melanie<br />
Schwer, Kim-Lena Simon, Isabel Strom, Alisa Smajic,<br />
Miriam Wehrle, Robert Weiss, Ramona Wolbert, Waldemar<br />
Zeeb.<br />
„Dandelion Taraxacum“ von Andreas Trepte - Eigenes Werk. Lizenziert<br />
unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons -<br />
Geschafft: 31 Absolventinnen und Absolventen der Fachschule<br />
für Sozialpädagogik haben nach zweijähriger<br />
schulischer Ausbildung und einem einjährigen Betriebspraktikum<br />
das Kolloquium als letzte Hürde souverän<br />
gemeistert und sind jetzt staatlich anerkannte Erzieherinnen<br />
und Erzieher. Die Abteilungsleiterin Sozialpädagogik<br />
und Sozialwesen Sr. Schoo-Schemmann sowie die<br />
Lehrer der Fachschule gratulierten:<br />
Desirée Amoruso, Daniela Beringhoff, Malena Brunnenkant,<br />
Katrin Dachs, Jana Dembiany, Luise Dorn,<br />
Alexandra Durler, Sophie Engelberg, Alina Franke, Luisa<br />
Genovese, Nathalie Höflich, Fabian Hornig, Özge Ince,<br />
Carina Käfer, Timo Kammerer, Nadine Keller, Philipp<br />
Kiefer, Jessica Kienzle, Christine Klein, Elvira Lakmann,<br />
Anna Müller, Birgit Müller, Beatrix Rack, Jonas Rosenstiel,<br />
Sandra Rudolf, Christina Sülzle, Lisa Thurner,<br />
Katrin Winker, Tina Winterhalter, Claudia Witowski, Lisa<br />
Zimmermann.<br />
29
Glückliche Absolventen<br />
Fast haben sie es geschafft: Die ersten neun Absolventen der neuen<br />
Fachschule für Sozialwesen haben den schulischen Teil ihrer<br />
Ausbildung beendet und die Prüfungen bestanden. Vor der staatlichen<br />
Anerkennung als Jugend- und Heimerzieherinnen und -erzieher<br />
steht jedoch noch ein einjähriges Berufspraktikum. Die Lehrer an den<br />
Zinzendorfschulen gratulieren: Sandrine Ebner, Stefania Di Fransesco,<br />
Irina Frey, Dominique Puttrich, Martin Rombach, Alexander Schaadt,<br />
Inga Schnettler, Anna-Sophie Schär und Sebastian Weisser.<br />
Insgesamt 22 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule<br />
Wirtschaft sowie der Berufsfachschule Hauswirtschaft<br />
und Ernährung haben erfolgreich ihre Prüfungen<br />
zur Fachschulreife abgelegt. Damit stehen ihnen alle<br />
Möglichkeiten offen, für die ein mittlerer Bildungsabschluss<br />
vorausgesetzt wird, unter anderem können sie jetzt an einem<br />
der beruflichen Gymnasien ihr Abitur machen. Der stellvertretende<br />
Schulleiter und Abteilungsleiter der Berufsfachschule,<br />
Br. Giesel, die Prüfungsvorsitzende, Oberstudiendirektorin<br />
Michaela Grade von der Schwenninger David-Würth-Schule<br />
sowie die Fachlehrer freuen sich mit:<br />
Pauline Döbel, Victoria Felmet, Corinna Kramp, Lukas Kromer,<br />
Renata Murkovic, Noah Nazarek, Lisa Sophie Schmeer,<br />
Mira Schuler, Philipp Weber und Milena Werner (Berufsfachschule<br />
Hauswirtschaft und Ernährung) sowie Christo<br />
Brydniak, Celine Eberhardt, Thomas Franke, Johannes Hauenschild,<br />
Fabian Haupt, Maximilian Hauser, Aexander Hirt,<br />
Ann-Sophie Lohr, Verena Nagel, Laurin Schwer, Noelle Tabea<br />
Steffen und Aslihan Uzun (Berufsfachschule Wirtschaft).<br />
30
Abschied von Kollegen<br />
Abschied zum Schuljahresende<br />
Das Schuljahresende ist immer eine<br />
Zäsur – nicht nur für die Schülerinnen<br />
und Schüler, sondern auch für<br />
die Lehrerinnen und Lehrer. An den Zinzendorfschulen<br />
hieß es gleich für mehrere<br />
Kollegen Abschied zu nehmen, darunter<br />
zwei Referendarinnen, deren Berufsleben<br />
gerade erst beginnt und<br />
zwei langjährige Lehrer, deren<br />
Erwerbsleben mit dem Ruhestand<br />
endet.<br />
Nach 35 Jahren am Schulwerk<br />
war dieses Schuljahr für den Englisch-<br />
und Französischlehrer Br.<br />
Burrows das letzte. 35 Jahre, in<br />
denen er rund 2500 Schüler unterrichtet<br />
hatte, deren Namen er alle<br />
noch weiß, rund 150-200 Kollegen<br />
hat er kommen und gehen sehen,<br />
etliche Klassenfahrten begleitet<br />
und Morgensegen gehalten,<br />
außerdem rund 1000 Klassenarbeiten<br />
korrigiert, wie die Kollegen<br />
vorrechneten. Nicht nur, dass er<br />
reich beschenkt wurde, er kam auch mit<br />
einem ganzen Sack voller Geschenke, die<br />
er im Kollegium verteilte – bevor er ein<br />
Ständchen gab und Elton Johns „Your<br />
Song“ zu Klavierbegleitung sang.<br />
Einen ähnlich emotionalen Abschied nahm<br />
das Kollegium von Sr. Cuenca-Garcia. Die<br />
Spanischlehrerin war zwölf Jahre an den<br />
Zinzendorfschulen und hinterlässt Spuren,<br />
Br. Treude (links) und Br. Giesel (4. von rechts) verabschiedete Sr. Cuenca-Garcia, Br.<br />
Mohnkorn, Sr. Ilhan, Sr. Bernacki, Sr. König, Sr. Ruhle, Br. Burows un<br />
wie in dem Gedicht „Der Wanderer“ von<br />
Antonio Machado beschrieben, das die<br />
Fachschaft vortrug. Br. Treude lobte sie für<br />
ihre offene, ehrliche Art und ihr Geschick<br />
im Umgang mit ihren Schülern.<br />
Beiden langjährigen Kollegen hatte der<br />
Lehrerchor humorvolle Lieder auf den Leib<br />
getextet, alle anderen wurden mit einem<br />
englischen Segen verabschiedet.<br />
Sr. Klausmann und Sr. Bernacki<br />
wechseln an staatliche Schulen,<br />
die beiden Referendarinnen Sr.<br />
König und Sr. Ruhle verlassen Königsfeld<br />
ebenfalls. Die vom Land<br />
geförderte Stelle des Sonderpädagogen<br />
Br. Mohnkorn, der das Inklusionsprojekt<br />
begleitete, wurde<br />
nicht verlängert, weshalb auch er<br />
die Zinzendorfschulen verlassen<br />
musste. Sr. Ilhan hat die pädagogische<br />
Arbeit während ihres<br />
freiwilligen Sozialen Jahres so gut<br />
gefallen, dass sie im kommenden<br />
Jahr an der Fachschule für Sozialwesen<br />
der Zinzendorfschulen eine<br />
Erzieherausbildung beginnt.<br />
31
32<br />
Abschied von Kollegen
Abschied von Kollegen<br />
Zwei Abschiede „außer der Reihe“<br />
Er war 17 Jahre lang in den Internaten,<br />
im Haus Benigna und im Mitarbeiterwohnhaus<br />
das „Mädchen für<br />
alles“, wie er selbst scherzhaft sagt, seit<br />
Ende Oktober ist Gerd Müllhäuser, einer<br />
der Hausmeister der Zinzendorfschulen,<br />
im Ruhestand. Da er zuvor jedoch noch<br />
ein paar Wochen Urlaub hatte, wurde er<br />
schon zuvor bei einem üppigen Frühstück<br />
im Kollegenkreis verabschiedet. Müllhäuser,<br />
der zwei Wahlperioden lang in der<br />
Mitarbeitervertretung aktiv war, wurde mit<br />
zahlreichen Geschenken bedacht, die ihn<br />
den Ruhestand auch kulinarisch genießen<br />
lassen.<br />
„Ich habe schon viele Mitarbeiter eingestellt“,<br />
so Verwaltungsleiter Br. Schaible,<br />
„und Gerd Müllhäuser ist der erste von<br />
ihnen, den ich verabschiede.“ Er lobte die<br />
zupackende Art Müllhäusers, von dem er in<br />
all den Jahren nie ein „Nein“ gehört habe.<br />
Neben seinen Arbeiten in den verschiedenen<br />
Häusern sowie auf dem Sportplatz<br />
war der Naturliebhaber vor allem für die<br />
Gehölzpflege und das Baumkataster zuständig.<br />
Allein damit hatte er jede Menge<br />
zu tun, sind doch die Zinzendorfschulen<br />
nach dem Hause Fürstenberg der zweitgrößte<br />
Parkbesitzer im Schwarzwald-Baar-<br />
Kreis.<br />
Müllhäuser, der sich mit Gartenarbeit,<br />
entspannten Fahrradtouren und Yoga fit<br />
hält, hat nun Zeit, sich im Ruhestand noch<br />
intensiver um seinen eigenen Garten zu<br />
kümmern.<br />
Ganz aus den Augen verliert ihn das Kollegium<br />
nicht – er wird nach seinem Urlaub<br />
stundenweise an den Zinzendorfschulen<br />
aushelfen.<br />
Eine große Unterstützung bei der<br />
Realisierung technischer Einrichtungen<br />
ist er gewesen, seit März<br />
müssen die Zinzendorfschulen ohne Br.<br />
Schade auskommen: Der Informatiklehrer<br />
geht nach sechzehneinhalb Jahren in den<br />
wohlverdienten Ruhestand. Damit ihm<br />
dabei nicht langweilig wird, bekam er von<br />
seinen Kollegen am letzten Tag vor den<br />
Fastnachtsferien Gutscheine geschenkt,<br />
die er in einer Buchhandlung gegen „etwas<br />
zu Lesen, zu Hören oder auch zum Downloaden“<br />
eintauschen kann.<br />
Schulleiter Br. Treude hob Schades souveräne,<br />
kompetente Art hervor, die zurückhaltend<br />
sei, „aber sehr engagiert, wenn es<br />
um die Sache geht.“ Er habe sich in einem<br />
Fach, das nun nicht gerade zu den belieb-<br />
33
Dank für treue Dienste<br />
testen gehöre, vom gelegentlichen Desinteresse<br />
der Schüler nicht beeindrucken<br />
lassen. „Er war auch nicht bereit, seine<br />
Ansprüche zu senken“, sagte Treude, „und<br />
das ist das Entscheidende.“ Vielmehr habe<br />
er Schülern Unterstützung dabei geboten,<br />
das schwierige Fach doch zu verstehen.<br />
Nicht nur als Lehrer, auch als Kollege hatte<br />
sich Schade in den vergangenen Jahren<br />
engagiert – so war er beispielsweise federführend<br />
mit der Planung der Mediathek<br />
und der Computerräume befasst gewesen.<br />
Auch er bedankte sich beim gesamten<br />
Kollegium, an dem er vor allem seine<br />
Toleranz, Wertschätzung und den Humor<br />
hervorhob.<br />
215 Jahre haben die Mitarbeiter an den<br />
Zinzendorfschulen gearbeitet, denen<br />
bei der Weihnachtsfeier dafür gedankt<br />
wurde. Die meisten dieser Jahre gingen<br />
diesmal auf das Konto von Ljubica<br />
Trajkovic, die 1974 im Bereich Hauswirtschaft<br />
anfing. Die Hauswirtschaftsleiterin<br />
vom Jungeninternat Haus Früauf, Marta<br />
Riesterer, ist mit 35 Jahren fast ebenso<br />
lang im Team und Irene Fangrat arbeitet<br />
seit immerhin schon zehn Jahren im<br />
Bereich Hauswirtschaft.<br />
Auch bei den pädagogischen Mitarbeitern<br />
gehören viele schon fast zum Inventar.<br />
Schulleiter Br. Treude konnte sich bei<br />
sieben Mitarbeitern für insgesamt 130<br />
Jahre bedanken. Die Lehrer Sr. Helms,<br />
Br. Bick, Br. Färber sowie der Erzieher<br />
Br. Stefan arbeiten seit je zehn Jahren<br />
an den Zinzendorfschulen, der Musiklehrer<br />
Br. Ziegler, die Leiterin der Abteilung<br />
Sozialpädagogik und Sozialwesen, Sr.<br />
Schoo-Schemmann und Sr. Bippus sind doppelt so lange dabei. Den Ehrentitel „Urgestein des Schulwerks“ hat<br />
sich Br. Beller nach 30 Jahren verdient. Vor allem die „Beller‘sche Kompetenz“, die sich aus dem reichen Erfahrungsschatz<br />
des Pädagogen speise, sei sprichwörtlich, so Treude.<br />
Den gemeinsamen<br />
Ausflug aller Mitarbeiter<br />
der Wirtschaftsleitung<br />
zum Schuljahrsende<br />
nutzte Verwaltungsleiter<br />
Br. Schaible, um Gabriele<br />
Kraus für ihre 20-jährige<br />
Betriebszugehörigkeit<br />
zu danken. Sie ist mit für<br />
die Hauptkasse zuständig,<br />
außerdem fallen<br />
Versicherungen und die<br />
Schülerbeförderung in<br />
ihren Bereich. „Und ihre<br />
Kasse stimmt immer“,<br />
lobte er.<br />
34
Kultur an der Schule<br />
Theater-AG zeigt großartige Faust-Inszenierung<br />
Ganz großes Theater haben vier<br />
Schüler der Zinzendorfschulen bei<br />
ihrem Gastspiel im Rahmen des<br />
Burgspektakels gezeigt. Mit ihrer frischen<br />
Inszenierung von Goethes „Faust“ hat die<br />
Oberstufen-Theater-AG ihr Publikum<br />
mitgenommen auf eine Reise ins Innerste<br />
des vom Leben und Lernen müden<br />
Gelehrten, der einen Pakt mit dem Teufel<br />
eingeht.<br />
Zwei Seelen wohnen, ach? Bei „Faust<br />
inside“ des Ensembles um den Elftklässler<br />
Maximilian Holm sind es derer<br />
gleich vier. Zusammen mit Maximilian<br />
Schaible, Lukas Ebner und Tizian Hofmann<br />
gelingt es Holm, der neben seiner<br />
Rolle auch Regie, Bühnenbild, den<br />
Flyer (zusammen mit Stefan Kalt) und<br />
die Dramaturgie übernommen hat, die<br />
zerrissene Persönlichkeit des Doktor<br />
Faust in all ihren Facetten detailliert<br />
zu zeichnen und in die Gegenwart zu<br />
transponieren. Da wird die Vergnügungssucht<br />
der Menschheit gezeigt, ihr Streben<br />
nach oberflächlichem Glanz, Auerbachs<br />
Keller wird zum Oktoberfest, „zu dem die<br />
Menschen aus allen Ecken der Welt und<br />
sogar aus sich selbst kommen“. Sextourismus,<br />
Jugendwahn, Konsumterror: Der<br />
ganze Rausch, der große Jahrmarkt der<br />
Eitelkeiten, gipfelt in der Verführung des<br />
minderjährigen Gretchens, bei der nicht<br />
Maximilian Schaible, Lukas Ebner, Tizian Hofmann und Maximilian Holm sind<br />
Faust.<br />
der Charme des Helden, sondern die Verlockung<br />
seines Geldes sie gefügig macht –<br />
mit bekanntem Ausgang.<br />
Gretchen, symbolisiert durch eine kopfund<br />
wehrlose Schaufensterpuppe, steht<br />
im Hintergrund der Bühne und wird erbarmungslos<br />
von einem der Faust-Darsteller<br />
begrapscht, ein anderer tut es ihm am<br />
vorderen Bühnenrand gleich, wobei Faust<br />
Nummer drei gewissermaßen als Double<br />
der Gretchen-Puppe stillhält,<br />
während der vierte das Ganze<br />
von außen betrachtet.<br />
Das war nicht der einzige überraschende<br />
Regieeinfall. Die jungen<br />
Akteure filmen sich gegenseitig,<br />
etwa bei der Verjüngungsszene,<br />
die durch groteske Schminke<br />
dargestellt wird, und zeigen das<br />
Video live auf der Bühnenrückwand.<br />
Beim Oktoberfest kommen<br />
die beiden Schülersprecherinnen<br />
im Dirndl hereingerauscht<br />
und verteilen Freibier ans Publikum<br />
und an der Sollbruchstelle<br />
zwischen goetheschen Original<br />
und holmscher Bearbeitung<br />
setzt sich der vierfache Faust blinkende<br />
Teufelshörnchen auf, grinst diabolisch<br />
und tanzt ausgelassen zu Elvis‘ „Devil in<br />
Disguise“. Dies ist die erste Verschmelzung<br />
von Faust und Mephistopheles, der hier<br />
35
36<br />
nicht als außenstehende Macht, sondern<br />
als Charakterzug von Faust gezeigt wird<br />
und – genau wie seine göttliche Seite – in<br />
ihm selbst verankert ist. „Es ist der Wettstreit<br />
zweier Seelen, der Dualismus zwischen<br />
dem triebhaft materiellen und dem<br />
geistig-transzendenten Wesen, der Faust<br />
innewohnt und ihn umtreibt und der ihn<br />
zu einem Repräsentanten des Menschen<br />
an sich macht“, erläutert das Programmheft.<br />
Diesen Wettstreit haben die vier<br />
Zinzendorfschüler mit atemberaubender<br />
Intensität gezeigt. Sicher, die Sprache war<br />
stellenweise sehr drastisch, jedoch nie<br />
zum Selbstzweck, sondern immer, um die<br />
Geschichte zu erzählen.<br />
Die Darsteller zeigten allesamt eine beeindruckende<br />
Leistung. Teils schrien sie ihre<br />
Befindlichkeiten heraus, oft sprachen sie<br />
synchron wie der Chor einer antiken Tragödie,<br />
dann wiederum ergänzten sie die<br />
angefangenen Sätze des jeweils anderen<br />
mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks.<br />
Trotz der beachtlichen Textmenge<br />
kam die Souffleuse Annika Witt praktisch<br />
nicht zum Einsatz.<br />
Was da gezeigt wurde ging – ohne selbiges<br />
schmälern zu wollen - über Schülertheater<br />
weit hinaus. Das Publikum durfte junges<br />
Theater im besten Sinne erleben und<br />
dankte es mit stehendem Applaus. Sehr<br />
gewagt, aber ebenso sehr gelungen!
Theater-AG auf der Spur der Kelten<br />
Kultur an der Schule<br />
Mit sichtbarer Freude am Spiel hat<br />
sich die Unterstufen-Theater-AG<br />
unter der fachkundigen<br />
Leitung der Theaterpädagogin Verena<br />
Duschek an die Inszenierung<br />
eines selbst geschriebenen Stückes<br />
gewagt. Monatelang hatten die 15<br />
Schülerinnen und Schüler an ihrem<br />
Theaterprojekt über die Kelten und<br />
ihre Bedeutung bis in die heutige<br />
Zeit gefeilt, immer wieder Szenen<br />
verworfen, neu geschrieben und<br />
vor allem fleißig geprobt.<br />
Die Mühe hat sich gelohnt, die<br />
rund 150 Zuschauer im <strong>Königsfelder</strong><br />
Haus des Gastes waren rundum<br />
begeistert. „Da sind einige vielversprechende<br />
Talente unter ihnen“,<br />
freut sich Schulsekretärin Sr. Milbradt,<br />
die selbst ein Jugend-Theater-<br />
Ensemble leitet.<br />
In der ersten Szene ist von den<br />
Kelten noch nichts zu sehen - aber doch<br />
schon viel zu spüren. Sie spielt in einer<br />
modernen Familie, in der Schule, unter<br />
Jugendlichen. Immer wieder blitzt die Vergangenheit<br />
auf, denn noch heute richten<br />
sich Menschen nach dem Mondkalender,<br />
noch heute glauben sie an die Bedeutung<br />
Lucas Moll (links) und Tom Brydniak schlüpften in die Rollen von Wissenschaftlern,<br />
die über die Kelten fachsimpeln.<br />
der Sternenkonstellation. Als Fuge zwischen<br />
dem Einst und Jetzt fachsimpeln<br />
zwei Archäologen über die Jenseitsvorstellungen<br />
der Kelten und die Grabbeilagen,<br />
bis das Publikum ins Villingen des<br />
Jahres 616 vor Christus versetzt wird. Ein<br />
Keltenfürst wird mit feierlicher Musik am<br />
Magdalenenhügel beigesetzt, die<br />
Untertanen bringen ihm Wegzehrung<br />
für seine Reise in die Unterwelt,<br />
Schmuck, Waffen und vieles<br />
mehr. „Wir haben das sehr genau<br />
recherchiert“, erklärte Verena Duschek<br />
am Ende des Stückes. „Jede<br />
Beigabe, die wir im Stück verwendet<br />
haben, ist historisch belegt.“<br />
Zur Vorbereitung auf ihr Projekt<br />
hatten sich die Zinzendorfschüler<br />
vom Museumspädagogen Peter<br />
Graßmann alles über die Rituale<br />
und den Alltag der Kelten erklären<br />
lassen.<br />
Etwas freier waren die Schülerinnen<br />
und Schüler in der Gestaltung<br />
einer Szene, in der es um<br />
Heilkräuter ging. Hier wurde eine<br />
Druidin zu einem kranken Kind<br />
geholt, andere Mitglieder des Stammes<br />
hatten Kräuter im Wald gesammelt und<br />
das Kind wurde mit Tinkturen und Salben<br />
erfolgreich behandelt.<br />
Eine Diskussion der keltischen Frauen<br />
37
Kultur an der Schule<br />
bezeugt frühe feministische Ansätze. Diskussionen,<br />
die heute noch geführt werden,<br />
klingen in einer Szene an, in der die Frauen<br />
vom Hof des toten Fürsten ihre Standpunkte<br />
vertreten. Später, nachdem Wegelagerer<br />
an der Donau gesichtet wurden<br />
und ein neuer Krieg zu befürchten ist, versuchen<br />
sie, diesen zu verhindern. Zu groß<br />
ist der Schaden, zu gering der Anlass. Wein<br />
und Gewürze – sollen sie es doch nehmen!<br />
Doch das letzte Wort hat immer noch der<br />
Fürst, der zur Kriegsbemalung ruft.<br />
Immer wieder wuselt es auf der Bühne,<br />
Tanzeinlagen sind zu sehen, die energiegeladenen<br />
Kinder drehen sich in angedeuteten<br />
Kostümen, agieren in minimalistischem<br />
Bühnenbild und schaffen es<br />
spielend, ihr Publikum zu bezaubern.<br />
38
Kultur an der Schule<br />
Zehn Plagen im Kirchensaal<br />
Mit großem Engagement und viel<br />
Esprit haben der Unterstufenchor<br />
der Zinzendorfschulen und ein<br />
Instrumentalensemble unter der<br />
Leitung von Br. Michel das Kindermusical<br />
„Israel in Ägypten“ aufgeführt.<br />
Es erzählt auf gleichsam humor- wie gefühlvolle<br />
Weise die biblische Geschichte<br />
von Moses, der die Israeliten aus der<br />
ägyptischen Sklaverei befreit.<br />
Zwei Erzählerinnen (Lissi Königsberger<br />
und Ann-Kathrin Moritz) führen von<br />
der Empore aus durch die Geschichte,<br />
in welcher der Pharao (Henry Steiner)<br />
und Moses (Lena Huss) als Kontrahenten<br />
auf der von Br. Ditz-Burk bunt und<br />
fröhlich gestalteten Bühne stehen. Weil<br />
der Pharao die Israeliten nicht ziehen<br />
lassen will, schickt Gott (Claudius Schiffer)<br />
eine Plage nach der anderen. Jedes Mal<br />
verspricht der Pharao, Moses und sein Volk<br />
ziehen zu lassen und jedes Mal bricht er<br />
das Versprechen, sobald Gott die jeweilige<br />
Plage beendet. Erst als der Sensenmann<br />
(Fabian Heizmann) kommt und alle Erstgeborenen<br />
(für jeden kommt ein spitzer<br />
Schrei aus dem Chor) holt, gibt er nach.<br />
Mit viel Phantasie und Spielfreude werden<br />
die zehn Plagen dargestellt. So hüpfen<br />
etwa die kleinsten Mädchen als Frösche<br />
Die zweite Plage waren die Frösche, die lustig über die Bühne hüpften.<br />
gekleidet über die Bühne im Kirchensaal,<br />
wobei ihre Füße in grünen Gartenhandschuhen<br />
stecken und damit ziemlich authentisch<br />
aussehen. Als Fliegen schwirren<br />
Jungs mit kleinen Sieben vor den Augen<br />
durch das Publikum und als der Sensenmann<br />
kommt, wird es richtig gruselig.<br />
Das Stück von Thomas Riegler ist voller<br />
witziger Einfälle, von einer Anspielung auf<br />
das Grimm’sche Märchen vom tapferen<br />
Schneiderlein, als sich der Pharao zum<br />
Schutz vor den stechenden Fliegen ein<br />
Kleid schneidern lassen will bis zu<br />
den schrägen Reimen, in denen der<br />
Bauer (Lukas Dovern) den Tod seines<br />
einzigen Tieres während der Viehpest<br />
beklagt: „Meine Kuh Babette, die war<br />
so eine nette.“ Die Schar der Heuschrecken<br />
knabbert an Knäckebrot, welches<br />
von den Bäumen hängt („Zuhause isst<br />
sie das nie“, tuschelt ein Vater im Publikum<br />
seinem Sitznachbarn zu), während<br />
der Chor das Geschehen besingt.<br />
Neben den Solisten überzeugte der<br />
Chor der sechsten Klassen mit unbefangener<br />
Bühnenpräsenz, die Instrumentalisten<br />
Br. Ziegler (Violine), Hans-<br />
Beat Motel (Posaune) und Matthias Faller<br />
(Klavier) sorgten immer wieder für den<br />
professionellen Sound zwischen Gospel,<br />
Pop, Jazz und Klassik.<br />
39
Kultur an der Schule<br />
Büchner aus neuer Perspektive erlebt<br />
40<br />
Abi-Vorbereitung mal ander: Das<br />
„Theater mobile Spiele“ aus Karlsruhe<br />
gastierte an den Zinzendorfschulen<br />
und brachte den Schülerinnen<br />
und Schülern die Werke Georg Büchners<br />
näher, und das sogar im Wortsinn.<br />
Die Bühne des Einpersonenstücks<br />
„büchner. die welt. ein riss.“, das der<br />
Schauspieler Georgios Tzitzikos unter<br />
der Regie von Thorsten Kreilos mit unglaublicher<br />
Intensität inszenierte, war<br />
inmitten der Schüler aufgebaut.<br />
Zu zwei Seiten saß das junge Publikum<br />
nur wenige Zentimeter von der Bühne<br />
entfernt, die lediglich von einem fünf<br />
mal fünf Meter großen Teppich markiert<br />
wurde, und konnten so jedes noch<br />
so leise Zucken um den Mund, jedes<br />
Heben der Augenbrauen des grandiosen<br />
Darstellers verfolgen.<br />
Das spärliche Bühnenbild aus Holz,<br />
Jute und Plastik baute er im Laufe<br />
der 60-minütigen Vorstellung nach und<br />
nach nebenbei ab und hinterließ damit<br />
das Nichts, das sich Büchner als Ruhepol<br />
immer wieder herbeigesehnt hatte. Die<br />
Plastikplanen, die zuvor mal als Paravent<br />
dienten, mal als Symbol für Blut oder die<br />
Roben der Reichen, wurde später zu den<br />
zeitgenössischen „Müllbergen, auf denen<br />
die Knochen des Hungers liegen“, wie es<br />
im Programmheft heißt.<br />
Der Schauspieler Georgios Tzitzikos schlüpfte bis hin zum König Peter aus<br />
der Komödie „Leonce und Lena“ in verschiedene Rollen aus Büchners<br />
Werken.<br />
Die Theatermacher haben Passagen aus<br />
den Werken und Briefen des hessischen<br />
Schriftstellers zu einer Collage verwoben,<br />
welche die Zerrissenheit Büchners, seiner<br />
Gesellschaft, seiner Werke und seiner<br />
Topographie nachvollziehbar macht. „Man<br />
nennt mich einen Spötter. Es ist wahr, ich<br />
lache oft, aber ich lache nicht darüber, wie<br />
jemand ein Mensch, sondern nur darüber,<br />
dass er ein Mensch ist, wofür er ohnehin<br />
nichts kann, und lache dabei über<br />
mich selbst, der ich sein Schicksal<br />
teile“, hatte Büchner etwa in einem<br />
Brief an die Familie geschrieben.<br />
Das Ergebnis dieses vielschichtigen<br />
Textgewebes forderte hohe Schauspielkunst.<br />
Zuweilen wechselte<br />
Tzitzikos im Sekundentakt zwischen<br />
Danton und Büchner, Woyzeck und<br />
König Peter, oft nur durch Details<br />
wie ein aus der Hose hängendes<br />
Hemd, eine Perücke oder eine andere<br />
Tonlage angedeutet – doch stets<br />
so präzise ausgearbeitet, dass das<br />
Publikum zu jeder Zeit genau wusste,<br />
welche Figur er gerade darstellte.<br />
Eine besondere Glanzleistung war<br />
der Dialog zwischen dem blutverschmierten<br />
Danton und Robespierre, bei dem der<br />
Mime je ein halbes Kostüm trug und dem<br />
Publikum mal seine rechte, mal seine linke<br />
Körperhälfte zeigte, wobei er teils mitten
Kultur an der Schule<br />
im Satz die Stimme verstellte. „Das war in<br />
der Probenphase auch besonders schwierig“,<br />
verriet Tzitzikos am Ende der Vorführung.<br />
Für die Schülerinnen und Schüler war es<br />
ein tolles Erlebnis, sich dem vor 200 Jahren<br />
geborenen Menschenrechtler einmal<br />
aus einer anderen Perspektive zu nähern.<br />
In der anschließenden Diskussion stellten<br />
Schauspieler und Regisseur klar, dass<br />
Büchner heute so aktuell ist wie je. „Er<br />
stünde mit Julian Assange und Edward<br />
Snowden in einer Reihe“, meinte Thorsten<br />
Kreilos, der vor zwei Jahren schon einmal<br />
mit einer Collage zu Kafka an den Zinzendorfschulen<br />
gastierte.<br />
Kostproben der darstellenden Künste<br />
Mit zwei kurzen Präsentationen<br />
zeigten angehende Erzieherinnen<br />
und Erzieher sowie Gymnasiasten<br />
ihren Mitschülern und Lehrer, woran sie in<br />
den vorhergehenden Monaten gearbeitet<br />
hatten. Der Literatur-und –Theaterkursus<br />
zeigte – leider nur einen Ausschnitt – des<br />
prämierten Theaterstücks,<br />
„Verrücktes<br />
Blut“, in dem eine<br />
Lehrerin an einer<br />
Brennpunktschule<br />
mit ihrer Klasse „Die<br />
Räuber“ spielen<br />
will. Ein schwieriges<br />
Unterfangen, denn<br />
die Kids haben alles<br />
Mögliche im Kopf,<br />
nur nicht Schiller. Die<br />
arme Lehrerin (brillant<br />
dargestellt von<br />
der Theaterpädagogin und Schauspielerin<br />
Martina Duffner, die sich derzeit an den<br />
Zinzendorfschulen zur Jugend- und Heimerzieherin<br />
qualifizieren lässt) müht sich<br />
redlich mit einer Mischung aus Verzweiflung<br />
und Geduld, während ihre Schüler,<br />
Der Literatur-und –Theaterkursus zeigte – leider nur einen<br />
Ausschnitt – des prämierten Theaterstücks, „Verrücktes Blut“,<br />
in dem eine Lehrerin an einer Brennpunktschule mit ihrer<br />
Klasse „Die Räuber“ spielen will.<br />
deren Dialoge locker ein Slangwörterbuch<br />
für Gossensprache füllen könnten, sie bestenfalls<br />
ignorieren.<br />
Ihre Auseinandersetzungen sind nicht nur<br />
verbaler Art und bei einer Rangelei fällt<br />
plötzlich eine Pistole aus einer Tasche.<br />
Die Lehrerin nimmt sie an sich und von<br />
dem Moment an<br />
ändert sich alles.<br />
Mit vorgehaltener<br />
Waffe zwingt sie die<br />
Klasse, ihr zuzuhören.<br />
„Ich habe eine<br />
einzige Aufgabe für<br />
euch“, schreit sie,<br />
während hin und<br />
wieder ein Schuss<br />
fällt, „Ihr haltet<br />
einmal eure Fresse,<br />
nur ein einziges<br />
Mal.“<br />
„Die Komödie ist sehr lang“, erklärte der<br />
Theaterpädagoge Br. Knieß, der gemeinsam<br />
mit Br. Hering den Theater- und<br />
Literaturkursus leitet, „so dass wir es nicht<br />
geschafft haben, sie bis heute vollständig<br />
zu erarbeiten.“ Im kommenden Frühjahr<br />
41
Kultur an der Schule<br />
soll jedoch das komplette Stück aufgeführt<br />
werden. Der Auszug war so vielversprechend<br />
und zeigte so hervorragende schauspielerische<br />
Leistungen, dass man sich<br />
schon jetzt darauf freuen kann.<br />
Zuvor hatten sich die angehenden Erzieherinnen<br />
und Erzieher der Klasse 1BKPR im<br />
Wahlfach mit der Geschichte und Gegensatz<br />
von Musik und Tanz auseinandergesetzt.<br />
Unter der Leitung von Sr. Grässlin ist<br />
eine spannende Gegenüberstellung von<br />
barocker und zeitgenössischer Tanzkunst<br />
entstanden. Die historischen Tänzer treten<br />
dabei nacheinander durch einen Spiegel<br />
und reihen sich schließlich in die völlig gegensätzliche<br />
Choreografie ihrer modernen<br />
Kollegen ein.<br />
42
Kultur an der Schule<br />
Von Klassik über Pop bis Jazz – Orchester begeistern bei Sommerserenade<br />
Bei der Uraufführung der Feuerwerksmusik<br />
vor 266 Jahren in London<br />
spielte das Wetter überhaupt<br />
nicht mit: Das Feuerwerk, welches die<br />
von Georg Friedrich Händel komponierte<br />
Musik begleiten sollte, fiel buchstäblich<br />
ins Wasser. Dennoch hat das Werk die<br />
Jahrhunderte überdauert und kommt –<br />
entweder ganz oder in Auszügen - beim<br />
Publikum immer gut an. Einen kleinen<br />
Teil des barocken Prunkstücks durften<br />
die Besucher der Sommerserenade jetzt<br />
an den Zinzendorfschulen genießen: Das<br />
Schulorchester hatte die Musik als Zugabe<br />
einstudiert und – im Gegensatz zum Komponisten<br />
– erheblich mehr Glück mit dem<br />
Wetter.<br />
Das Hoch, das im Sommer über dem<br />
Schwarzwald hing, lieferte den passenden<br />
Rahmen für den abwechslungsreichen<br />
Konzertabend, den unter der Leitung von<br />
Br. Ziegler neben dem Schulorchester<br />
auch die Jazzband und die Orchester der<br />
fünften sowie der sechsten Klassen bestritten.<br />
Wochenlang hatten sie geübt, im<br />
Musikraum und den Internaten feilten die<br />
jungen Musiker sorgfältig an einzelnen<br />
Passagen, so dass sich am Ende den rund<br />
200 Zuhörern, die sich eingefunden hatten,<br />
ein schönes Konzerterlebnis bot.<br />
Die Jüngsten hatten Spirituals einstudiert,<br />
darunter „Joshua fit the Battle of Jericho“,<br />
Unter der Regie von Reinhard Ziegler spielten verschiedene<br />
Orchester der Zinzendorfschulen. Als Zugabe hatten sie ein<br />
Stück aus Händels Feuerwehrmusik gewählt.<br />
das Orchester der sechsten Klassen begeisterte<br />
mit der Filmmusik des Monumentalstreifens<br />
„Exodus“ und dem Soulklassiker<br />
„Sunny“. Die Jazzband hatte sich unter<br />
anderem mit „Georgia“ ein Stück herausgesucht,<br />
das kaum besser zu dem lauen<br />
Sommerabend hätte passen können.<br />
In der Jazzband wie auch im Schulorchester<br />
versammelten sich neben Schülerinnen<br />
und Schülern auch Lehrer, Altschüler,<br />
Eltern und Freunde der Zinzendorfschulen.<br />
Das Orchester beeindruckte vor der<br />
Zugabe mit einem Stück aus Smetanas<br />
„Moldau“ und Elton Johns „Your Song“,<br />
bei dem die Sängerin Hannah Ziegler das<br />
Mikrophon übernahm.<br />
Hannah Ziegler sang mit Orchesterbegleitung den Elton-<br />
John-Hit "Your Song".<br />
43
Kultur an der Schule<br />
Frühjahrskonzert macht Publikum „happy“<br />
44<br />
Es war eines dieser Konzerte, nach<br />
denen man gerne fragt: „Wo kann<br />
ich die CD bekommen?“ Mit stürmischem<br />
Applaus bedankten sich die Zuhörer<br />
im voll besetzten Kirchensaal bei den<br />
verschiedenen Orchestern der Zinzendorfschulen<br />
nicht nur für die doppelt eingeforderte<br />
Zugabe, den grammygekürten<br />
Welthit „Happy“ von Pharrell Williams.<br />
Perlen der Musik aus verschiedenen<br />
Epochen gab es zuvor in ganz unterschiedlicher<br />
Besetzung zu hören. Den<br />
Auftakt machte das Orchester der<br />
fünften Klassen. Die Schülerinnen und<br />
Schüler, die in der Mehrzahl ihren ersten<br />
Auftritt vor großem Publikum hatten,<br />
meisterten diesen souverän mit drei<br />
kleinen Stücken, darunter Rossinis Ouvertüre<br />
zu Wilhelm Tell.<br />
Schon etwas mehr Routine hatte das<br />
Orchester der sechsten Klassen, so<br />
dass Br. Ziegler, unter dessen Leitung<br />
das fast zweistündige Konzert stand, beim<br />
Arrangement einige Soli eingebaut hat:<br />
Beim irischen Traditional „Down by the<br />
Sally Gardens“ etwa, bei dem die Violinen<br />
und Flötenstimmen einen vielversprechenden<br />
Eindruck machten oder bei dem<br />
israelischen Lied „Zünde an dein Feuer“,<br />
bei dem sich vor allem die Klarinettisten<br />
hervortaten.<br />
Mit einer „Liebeserklärung für Marimbaphon“<br />
begeisterte Claudius Thomann<br />
In vollendeter Harmonie musizierten Schüler, Lehrer, Ehemalige und<br />
Freunde der Zinzendorfschulen im gemeinsam und machten ihr<br />
Publikum im voll besetzten Kirchensaal schon vor der gleichnamigen<br />
Zugabe „happy“.<br />
im kammermusikalischen Teil des Frühjahrskonzertes,<br />
bevor er die Bühne Frank<br />
und Martin Hafner überließ, die Alberto<br />
Ginasteras aufwühlende „Rampeana Nr. 2,<br />
Op. 21 - Rhapsody für Cello und Klavier“ in<br />
atemberaubender Präzision spielten.<br />
Bevor das große Orchester zum Marsch<br />
aus Verdis Oper „Aida“ anstimmte, zeigte<br />
die Jazz-Band, dass sie in ihrer derzeitigen<br />
Besetzung mehr als gut aufgestellt ist. Mit<br />
dem funkigen Opener von Nils Landgren<br />
– mit dem passenden Titel „Da Fonk“<br />
– begeisterte David Fornal als Sänger,<br />
Kira Schick beeindruckte am Mikrophon<br />
bei Frank Loessers „If I Were a<br />
Bell“ mit ihrer Stimme. Schließlich<br />
zeigten Lukas Ebner und Valentin Melvin<br />
mit Isham Jones´ unter anderem<br />
von Amy Winehouse gecoverten Ballade<br />
„There is no Greater Love“, dass sie<br />
als Duo Lines & Spaces im vergangenen<br />
Jahr völlig zu Recht bei Jugend jazzt<br />
gewonnen haben.<br />
Vom letzten Set, bei dem das rund<br />
50-köpfige Schulorchester die Bühne<br />
betrat, als Höhepunkt des Frühjahrkonzertes<br />
zu sprechen, würde den<br />
Musikern, die zuvor gespielt haben, nicht<br />
gerecht werden – sie alle haben eine großartige<br />
Leistung vollbracht, die vier Tage<br />
intensiven Probens in der Musikwoche<br />
machten sich bei allen deutlich bemerk-
Kultur an der Schule<br />
bar. Dieser Teil des Konzertes beeindruckte<br />
vor allem durch die präzise und gleichzeitig<br />
gefühlvolle Klangfülle im vollbesetzten<br />
Kirchensaal, die Verdis Großen Marsch aus<br />
der Oper „Aida“ zum Erlebnis werden ließ,<br />
gefolgt von Bruckners Sinfonie Nr. 7, E-Dur<br />
und der Suite aus dem Musical „Anatevka“.<br />
In vollendeter Harmonie musizierten Schüler,<br />
Lehrer, Ehemalige und Freunde der<br />
Zinzendorfschulen gemeinsam und machten<br />
ihr Publikum schon vor der gleichnamigen<br />
Zugabe „happy“.<br />
Humorvolle Einlagen beim Sommerkonzert<br />
Ein Konzert mit gut 130 Musikern zu<br />
dirigieren ist immer ein Abenteuer.<br />
Eine kurzfristige Blinddarm-OP,<br />
ein Unfall mit dem Skateboard oder eine<br />
schnöde Sommergrippe der Solisten kann<br />
die schönste Planung durcheinander bringen.<br />
Wie gut, dass<br />
auch die ehemaligen<br />
Schüler den<br />
Zinzendorfschulen<br />
noch so verbunden<br />
sind, dass sie mal<br />
eben nur für einen<br />
Auftritt fast 200<br />
Kilometer in den<br />
Schwarzwald fahren,<br />
um einzuspringen.<br />
So konnte das<br />
Publikum im voll<br />
besetzten Kirchensaal<br />
ein sorgsam<br />
vorbereitetes und mit viel Spaß vorgetragenes<br />
Konzert voller witziger Überraschungen<br />
genießen. Eine davon war, dass<br />
das Orchester nicht aufhört zu spielen und<br />
einfach den letzten Ton hält, obwohl Br.<br />
Michel sein Dirigentenpult in gespielter<br />
Resignation längst verlassen hat.<br />
Das Programm führte - mit Abstechern<br />
nach England und Amerika – thematisch<br />
von der antiken bis in die nordische Sagenwelt.<br />
„Norwegen ist ein Schwerpunkt,<br />
weil der große Chor und das Orchester<br />
im Sommer<br />
dorthin fahren“,<br />
erklärte<br />
der Musiklehrer<br />
Br. Michel,<br />
der dem<br />
Sommerkonzert<br />
das<br />
Motto „Persephone<br />
trifft<br />
Peer Gynt“<br />
gegeben<br />
hatte.<br />
Den Auftakt<br />
machte der<br />
Große Chor mit einer a-cappella-Version<br />
der Passacaglia aus Händels Cembalo-Suite<br />
B-Dur, gefolgt von Volksliedern, mit denen<br />
die Musiker schon einmal ihre Kenntnisse<br />
der norwegischen Sprache vertiefen<br />
konnten. Beim Shanty „Drunken Sailor“<br />
Der Chor bewies mit dem Shanty „Drunken Sailor“ eine gute Portion<br />
Humor.<br />
45
Kultur an der Schule<br />
46<br />
bewiesen die Sängerinnen und Sänger mit<br />
einer witzigen Inszenierung Humor, bevor<br />
sie mit Waldemar Åhléns Sommerpsalm<br />
wieder etwas ernster wurden.<br />
Der Chor der fünften und sechsten Klassen<br />
erzählte, begleitet von Flöte (Birgit Weßler-<br />
Dannert) und Klavier (Matthias Faller), in<br />
sieben Liedern die Geschichte von Persephone,<br />
die von Hades in die Unterwelt<br />
entführt und von ihrer Mutter Demeter<br />
gerettet wird. Die Unterstufenschüler beeindruckten<br />
mit einer gut verständlichen<br />
Intonation der Kantate von Steve Pogson<br />
und auch die Solisten Alessa Schmidt<br />
(Demeter), Rosalie Limberger (Persephone)<br />
und Silas Kugele (Hades) hatten starke<br />
Auftritte.<br />
Das Blasorchester ging zunächst mit dem<br />
Medley „Big Fun in the Sun“ auf die tropischen<br />
Temperaturen ein - die auch schon<br />
Schulleiter Br. Treude in seiner Begrüßung<br />
erwähnt hatte. „Es ist bewundernswert,<br />
wie bei diesen Temperaturen alle bei den<br />
Proben durchgehalten haben“, lobte er zu<br />
Beginn des Konzertes.<br />
Mit einem Medley der Gruppe Queen und<br />
einem schwedischen Traditional ging es<br />
weiter, anschließend wechselten in dem<br />
von Harold L. Waters arrangierten „Instant<br />
Concert“ die Motive von nicht weniger als<br />
Der Unterstufenchor erzählte die Geschichte von Persephone und Hades.<br />
30 Stücken verschiedenster Stilrichtungen<br />
– darunter „Rule, Britannia“, „Jingle<br />
Bells“, „I whish I was in Dixie“, „Down by<br />
the riverside“ – in atemberaubendem<br />
Tempo. Einen fulminanten Schluss bot<br />
das Blasorchester mit einer Auswahl aus<br />
Edvard Griegs „Peer Gynt Suite“, bevor alle<br />
Chöre mit dem Orchester gemeinsam den<br />
Band-Aid-Klassiker „We are the World“<br />
interpretierten. Das Publikum bedankte<br />
sich mit lang anhaltendem Applaus für den<br />
gelungenen Konzert-Nachmittag und der<br />
Dirigent freute sich, dass das Abenteuer<br />
wieder einmal geglückt ist.
Kultur an der Schule<br />
Zinzendorfschüler singen Kinderrechten ein Ständchen<br />
UNICEF Deutschland und das Auswärtige<br />
Amt feiern in diesem Jahr das<br />
25-jährige Bestehen der<br />
UN-Kinderrechtskonvention. Die<br />
Unter- und Mittelstufe der Zinzendorfschulen<br />
hat den Kinderrechten<br />
daher ein Geburtstagsständchen<br />
gesungen – zusammen mit<br />
der Pop-Band 11 wie du, deren<br />
Sängerinnen mit ihnen zur Schule<br />
gehen. „Dieser Tag war schon<br />
immer ein Anlass, sich bestimmten<br />
Themen zu widmen“, sagte<br />
der Abteilungsleiter von Real- und<br />
Werkrealschule sowie den Berufsfachschulen,<br />
Br. Giesel.<br />
Mit einem gut einstündigen Konzert<br />
vor rund 600 Schülerinnen<br />
und Schülern im voll besetzten<br />
Kirchensaal beendeten 11 wie du<br />
ihre Kinderrechte-Tour, die sie unter<br />
anderem auf die WDR-Bühne<br />
in Köln, zum Freiburger Zeltmusik-Festival<br />
und an die Nachsorgeklinik<br />
Tannheim geführt hatte.<br />
Die Geschwister Alicia und Amelie<br />
Ackermann sowie Angelina<br />
und Rosalie Limberger sind Cousinen,<br />
die schon seit 2008 Musik machen und<br />
Die Geschwister Alicia (links) und Amelie Ackermann (rechts) sowie Angelina (2. von links)<br />
und Rosalie Limberger (2. von rechts) setzen sich seit Jahren für Umwelt und Kinderrechte<br />
ein.<br />
seit fünf Jahren auch öffentlich damit<br />
auftreten. In dem Musiker Marco Gässler<br />
haben sie einen Partner gefunden,<br />
der ihnen nach ihren<br />
Wünschen und Ideen Texte und<br />
Musik schreibt. Die eingängigen<br />
Pop-Songs mit zeitweisen<br />
Anklängen von HipHop, Dancehall<br />
und Rock sind mitreißend<br />
und fordern zum Handeln auf.<br />
„Die Politiker versprechen uns<br />
immer Sachen und halten sie<br />
nicht ein“, begründete Alicia,<br />
warum sie und ihr Publikum<br />
selbst die Dinge in die Hand<br />
nehmen sollten.<br />
Mal beklagen sie das Schicksal<br />
von Kindersoldaten, mal von<br />
Zwangsehen, trotz der Ernsthaftigkeit<br />
der Themen ist ihre<br />
Musik fröhlich. Die vier Mädchen<br />
und die professionelle<br />
Band im Hintergrund schaffen<br />
es, zu motivieren, auch mal mit<br />
lustigen Liedern wie „Beweg<br />
dein Haar“ – was wohl sinngemäß<br />
vielleicht so etwas wie<br />
47
Kultur an der Schule<br />
„komm in die Hufe“ bedeuten soll.<br />
Das Quartett bringt Texte wie „wir haben<br />
uns geschwor’n, wir gehen raus und bringen<br />
die Erde nach vorn“ so überzeugend<br />
rüber, dass man hofft, dass die Mädchen<br />
mit ihrer zupackenden Art noch viele andere<br />
Kinder mitreißen können. „Ihr Engagement<br />
kommt allein von ihnen heraus,<br />
das ist im Grunde ihr Hobby“, erklärt die<br />
Mutter von Angelina und Rosalie,<br />
Carmen Limberger.<br />
Immer wieder sind Einspielungen<br />
mit Fakten zum Thema Kinderrechte<br />
aus dem Off zu hören, manchmal<br />
erzählen die jungen Sängerinnen<br />
auch, was sie so berührt hat,<br />
dass sie ein Lied daraus machen<br />
wollten. Ihre Zuhörer waren sehr<br />
angetan von dieser willkommenen<br />
Abwechslung zum Unterricht. „Das<br />
war cool“, meinte Jana aus der<br />
Unterstufe, „vor allem, als Rosalie<br />
auf die Bühne kam, denn die kenne<br />
ich!“<br />
48
Lernen fürs Leben<br />
Werkrealschüler lernen in der achten Klasse besonders viel über Berufe<br />
Berufliche Orientierung wird an allen<br />
Schularten der Zinzendorfschulen<br />
groß geschrieben. Auch in der Werkrealschule<br />
werden den jungen Menschen<br />
schon früh die vielseitigen schulischen und<br />
beruflichen Ausbildungswege sowie die<br />
dafür nötigen Voraussetzungen aufgezeigt.<br />
In der achten Klasse ziehen sich die verschiedenen<br />
Etappen dann wie ein roter<br />
Faden durch das Schuljahr. Schon beim<br />
ersten Elternabend im Herbst informierte<br />
eine Berufsberaterin über die vielfältigen<br />
Angebote und Informationsquellen zur<br />
Berufsorientierung. Vor den Herbstferien<br />
fand die erste Praktikumswoche statt, im<br />
Dezember besuchte die Klasse das Berufsinformationszentrum<br />
(BIZ) in Villingen. Im<br />
Januar und Februar organisierten die Zinzendorfschulen<br />
Einzelgespräche mit einer<br />
Berufsberaterin und den Eltern.<br />
Im Fächerverbund Wirtschaft-Arbeit-<br />
Gesundheit lernen die Schülerinnen und<br />
Schüler ihre Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
mit Hilfe von Einzel- und Gruppenaufgaben<br />
kennen. Eine Portfoliomappe<br />
mit Arbeitsmaterialien hilft ihnen bei der<br />
Selbsteinschätzung.<br />
Auch die Kompetenzanalyse Profil AC<br />
(Tests zur Feststellung der Ausbildungsreife),<br />
die im Februar gemeinsam mit der<br />
Realschule durchgeführt wurde, diente<br />
als weiterer Baustein. Hier konnten die<br />
Die Anleiterin Tina Götz (links) prüft zwischen den einzelnen<br />
Arbeitsschritten immer wieder den Schuh, den die Praktikantin<br />
Lea Heini fertigt.<br />
jungen Menschen mit Hilfe von Computer-<br />
und Konzentrationstests sowie in<br />
Gruppen- und Einzelaufgaben ihre Stärken<br />
und Schwächen kennen lernen. Ihre Lehrer<br />
beobachteten und bewerteten die Tests.<br />
Beim Elternsprechtag wurden die ausgewerteten<br />
Ergebnisse mit jedem Schüler<br />
und jeder Schülerin ausführlich einzeln<br />
besprochen.<br />
Ihr zweites einwöchiges Praktikum in der<br />
achten Klasse absolvierten die Werkrealschüler<br />
vor den Osterferien. Einige von<br />
ihnen mussten dafür gar nicht weit fahren,<br />
denn sie fanden auch in Königsfeld verschiedene<br />
qualifizierte Ausbildungsbetriebe,<br />
sei es im Optikerfachgeschäft, im<br />
Fotografenstudio, beim Supermarkt, im<br />
Naturkindergarten oder im Hotel.<br />
Auch in der weiteren Umgebung erklärten<br />
sich etliche Ausbildungsbetriebe bereit,<br />
für eine Woche die Betreuung der Jugendlichen<br />
zu übernehmen, darunter größere<br />
Industrie- und kleinere Handwerksbetrieben,<br />
ein Bauernhof sowie eine Tierarztpraxis.<br />
„Wir danken nochmals allen Betrieben,<br />
dass sie sich die Zeit für unsere Schülerinnen<br />
und Schüler genommen haben“,<br />
betonte die Klassenlehrerin Sr. Helms.<br />
Wichtig bei dem Konzept der Begleitung<br />
junger Menschen ist eine stabile und<br />
konstante Betreuung durch das Team der<br />
Lehrkräfte. Nicht nur die Klassenlehrerin,<br />
auch die verschiedenen Fachlehrer kennen<br />
die schulische und persönliche Entwick-<br />
49
Lernen fürs Leben<br />
50<br />
lung der einzelnen Schüler über Jahre. Die<br />
Lehrer besuchten die Praktikantinnen und<br />
Praktikanten in den jeweiligen Betrieben<br />
und standen für Fragen zur Verfügung.<br />
Überall wurde ihnen bestätigt, dass die<br />
Schülerinnen und Schüler über die wichtigen<br />
Schlüsselqualifikationen Pünktlichkeit,<br />
Höflichkeit, Freundlichkeit und<br />
ausreichend Interesse verfügen. So gut<br />
vorbereitet kann der Sprung ins Berufsleben<br />
eigentlich nur noch ein Erfolg<br />
werden.<br />
Neue Eindrücke erweitern den Horizont<br />
Jedes Jahr feiert die Stiftung St.<br />
Franziskus in Heiligenbronn im<br />
Juli ein buntes Fest zu Ehren ihrer<br />
Gründung. In diesem Jahr durften einige<br />
Schüler des sozialwissenschaftlichen<br />
Zinzendorfgymnasiums daran teilnehmen.<br />
Zinzendorfschüler und Stiftungszugehörige<br />
besuchten gemeinsam einen<br />
Gottesdienst, den Mitarbeiter und Nonnen<br />
musikalisch begleiteten. Gleichzeitig<br />
übersetzten Gebärdendolmetscher das<br />
Gesagte und Gesungene für die gehörlosen<br />
Gäste, teilweise tanzten sie es sogar. Zwei<br />
Mitarbeiter erzählten eine Bibelgeschichte,<br />
welche mit geschnitzten Holzfiguren, die<br />
im Vorfeld in den Werkstätten entstanden<br />
waren, veranschaulicht wurde.<br />
Nach diesem feierlichen Einklang startete<br />
das bunte Programm des Stiftungsfestes.<br />
Jeder konnte es auf seine Weise genießen,<br />
doch von Kaffee und Kuchen waren alle<br />
begeistert. Viele spannende Stationen, wie<br />
zum Beispiel eine Kletterwand, gemeinschaftliche<br />
Tänze und Gesundheitschecks<br />
luden zum Mitmachen ein. Das Highlight<br />
des Festes war das stiftungseigene Blasorchester<br />
„InklusiBla“.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sammelten<br />
viele wertvolle Erfahrungen im Umgang<br />
mit Menschen mit Handicap, wodurch<br />
Vorurteile nachhaltig beseitigt wurden.<br />
Fröhliche und offene Bewohner rissen<br />
die Schüler in ihrer Begeisterung über die<br />
Veranstaltung mit. Sehr engagiert hatten<br />
die einzelnen Gruppenleiter immer ein<br />
offenes Ohr für Fragen der jungen Helfer.<br />
Mit Temperaturen von annähernd 40 Grad<br />
im Schatten war es ein wundervoller Tag<br />
zum Feiern und wie eine Schülerin treffend<br />
formulierte, war der Tag „trotz Anstrengungen<br />
sehr lohnenswert“.<br />
Die Zinzendorfschülerinnen und Schüler begleiteten die Menschen<br />
der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn bei ihrem<br />
Fest.
Lernen fürs Leben<br />
Angehende Erzieher machen sich fit für den Beruf<br />
Namasté: Mit dieser hinduistischen<br />
Grußformel beginnen Kerstin Ketterer,<br />
Ramona Wolbert, Kim Simon<br />
und Yasmin Koch die nächste Station<br />
auf der Reise um die Welt, auf die sie 31<br />
Kinder wöchentlich jeweils für eineinhalb<br />
Stunden einladen. Die jungen Frauen<br />
lassen sich an der Fachschule für Sozialpädagogik<br />
der Zinzendorfschulen zu<br />
Erzieherinnen ausbilden. Damit ihre spätere<br />
Aufgabe nicht zum Sprung ins kalte<br />
Wasser wird, sind praktische Erfahrungen<br />
ein wichtiger Teil ihrer Ausbildung. Im<br />
zweiten Ausbildungsjahr steht ein Teampraktikum<br />
auf dem Lehrplan. Gemeinsam<br />
müssen die angehenden Erzieherinnen<br />
und Erzieher ein Konzept entwickeln, das<br />
sie über mehrere Wochen unter realen<br />
Bedingungen ausprobieren. Den Grundschülern<br />
der ersten bis vierten Klasse aus<br />
Obereschach wollen sie mit ihrer Weltreise<br />
Toleranz und Offenheit vermitteln. „Wir<br />
möchten den Kindern die Unterschiede<br />
der Kulturen sowie die unterschiedlichen<br />
Lebensweisen und landestypische Merkmale<br />
aufzeigen“, erklären sie.<br />
Jede Woche führt die Reise in eine andere<br />
Gegend der Welt, die bunten Pässe<br />
der Kinder zeugen mit Stempeln von den<br />
verschiedenen Ländern, die sie in ihrer<br />
Phantasie bereits mit Unterstützung der<br />
Die angegenden Erzeieherinnen nahmen die Kinder mit auf eine<br />
Reise um die Welt.<br />
angehenden Erzieherinnen besucht haben.<br />
In Brasilien waren sie schon, in Südafrika,<br />
Japan, Australien und am Südpol,<br />
diesmal führt die Reise nach Indien. Per<br />
stiller Post wird das Begrüßungswort im<br />
Kreis herumgeflüstert, bis natürlich etwas<br />
Urkomisches dabei herauskommt. Die<br />
Kinder suchen das Land auf der Weltkarte,<br />
schnuppern an landestypischen Gewürzen<br />
und lernen, wie ein Sari gewickelt wird.<br />
Rupienscheine machen die Runde und<br />
die Kinder erfahren, was der rote Punkt<br />
zu bedeuten hat, den viele Frauen auf der<br />
Stirn tragen. „Sie sind sehr motiviert und<br />
es sind noch alle dabei“, freut sich Kim<br />
Simon, die sich für diese Ausbildung entschieden<br />
hat, weil sie Kinder sehr mag.<br />
„Bei der Arbeit mit Kindern bekommt<br />
man sehr viel zurück.“<br />
Ihr Teampraktikum bietet den angehenden<br />
Erzieherinnen die Möglichkeit, die<br />
pädagogischen Methoden anzuwenden,<br />
die sie zuvor an den Zinzendorfschulen<br />
erlernt haben. „Dabei haben wir viel<br />
Freiraum, aber wenn nötig auch Hilfestellung.“<br />
Zwei Mal pro Woche sind sie mit<br />
dem Praktikum beschäftigt, an einem Tag<br />
arbeiten sie mit den Kindern, am anderen<br />
bereiten sie das nächste Treffen vor. Wenn<br />
Fragen auftauchen, sind ihre Lehrerinnen<br />
immer ansprechbar, einige Dinge, wie<br />
Elternbriefe, müssen sie zuvor mit ihnen<br />
absprechen. Dadurch lernen sie die ganze<br />
Palette ihrer zukünftigen Aufgaben kennen.<br />
Erzieher zu werden ist sicher kein<br />
Beruf, für den sich jeder eignet, aber wenn<br />
51
Lernen fürs Leben<br />
es passt, dann ist es ein Traumberuf. „Ich<br />
habe nach meinem Schulabschluss viel<br />
ausprobiert“, sagt Yasmin Koch, „aber<br />
etwa in einem Büro zu arbeiten kommt<br />
nicht in Frage, ich brauche Menschen um<br />
mich herum.“ Für die Fachschule in Königsfeld<br />
hat sie sich wegen ihres guten<br />
Rufs entschieden. „Sogar meine Tante aus<br />
dem Saarland kannte die Zinzendorfschulen.“<br />
SoFi gucken passt gut in den Unterricht<br />
Was für ein Spektakel: Die Augen<br />
fast aller Schüler richteten sich<br />
am Tag der Sonnenfinsternis in<br />
den Himmel, gut geschützt mit speziellen<br />
Schutzbrillen, die auch untereinander<br />
ausgetauscht wurden. Br. Baur hatte<br />
ein Teleskop auf dem Schulhof aufgebaut,<br />
auch Lehrer, die keine Naturwissenschaften<br />
unterrichten, ermöglichten<br />
ihren Schülern, sich die Sonnenfinsternis<br />
anzusehen. Bei einigen Klassen kam<br />
die Sonnenfinsternis wie gerufen. „Wir<br />
nehmen gerade erneuerbare Energien<br />
durch, da passt das sehr gut“, meinte<br />
Sr. Kramer, deren Klasse 6R sich die<br />
So-Fi-Brillen selbst gebaut hatte. Nur<br />
die Abiturienten hatten keine Zeit, auf den<br />
Schulhof zu gehen: Am ZG stand das Abi in<br />
Französisch an, die beruflichen Gymnasien<br />
wurden in Englisch geprüft.<br />
52
Lernen fürs Leben<br />
Jugendliche knüpfen an den Zinzendorfschulen wertvolle Kontakte<br />
Wertvolle Tipps, gute Kontakte und<br />
viele Ideen nahmen die Besucher<br />
auch von der Berufsfindungsmesse<br />
Campus Comenius im Jahr 2014 wieder<br />
mit nach Hause. Eine Fülle an Möglichkeiten<br />
wurde den Jugendlichen aufgezeigt.<br />
Viele von ihnen waren in Begleitung<br />
ihrer Eltern gekommen, die zum Teil<br />
selbst über die Vielfalt der Berufsbilder<br />
staunten.<br />
Br. Treude betonte bei der Begrüßung<br />
der Aussteller, dass die Zahl<br />
der möglichen Ausbildungswege<br />
immer größer wird, was den Jugendlichen<br />
die Entscheidung über ihre<br />
berufliche Zukunft nicht leicht mache.<br />
Er freute sich daher, dass weit<br />
mehr als 30 Betriebe an die Zinzendorfschulen<br />
gekommen sind, „denn<br />
rechtzeitig Kontakte zu knüpfen, ist<br />
für die Schüler sehr wichtig.“<br />
Die meisten Betriebe hatten ihre<br />
Auszubildenden gleich mitgebracht, damit<br />
sich die Besucher bei ihnen aus erster<br />
Hand informieren konnten. Einige waren<br />
selbst durch die Berufsfindungsmesse ihrem<br />
Ausbildungsplatz einen großen Schritt<br />
näher gekommen, wie etwa Stephan Ohnmacht,<br />
der an den Zinzendorfschulen sein<br />
Abitur gemacht hat. Er hatte sich bei einer<br />
früheren Auflage von Campus Comenius<br />
über die Ausbildungsmöglichkeiten im<br />
Bankwesen informiert, inzwischen steht<br />
Viele Firmen brachten ihre Auszubildenden mit, was einen den Schülern einen<br />
Austausch auf Augenhöhe ermöglichte.<br />
er kurz vor der Prüfung zum Finanzassistenten<br />
und kann seinerseits den interessierten<br />
Schülern auf Augenhöhe Auskunft<br />
geben. „Für mich waren die Kontakte, die<br />
ich hier geknüpft hatte, sehr wichtig.“<br />
Auch Isabel Zimmermann, die das Wirtschaftsgymnasium<br />
der Zinzendorfschulen<br />
besucht und sich über eine kaufmännische<br />
Ausbildung informieren wollte fand es<br />
„toll, dass die Schule uns solche Möglichkeiten<br />
anbietet.“ Es sei ein kleinerer Rahmen<br />
und nicht so überlaufen wie<br />
die großen Berufsfindungsmessen<br />
der Region.“<br />
Ob die Schüler sich für einen technischen<br />
Beruf, einen handwerklichen,<br />
oder kaufmännischen, einen<br />
Pflegeberuf, eine Ausbildung im<br />
Dienstleistungssektor oder in der<br />
Kommunikationsbranche interessierten<br />
– sie fanden für jede Branche<br />
passende Ansprechpartner.<br />
Auch das Rahmenprogramm kam<br />
bei den Besuchern gut an. Beim<br />
Bewerbungstraining gab die Ausbildungsreferentin<br />
der Sparkasse<br />
Schwarzwald-Baar, Bettina Hirt,<br />
wertvolle Tipps. „Macht etwas, wovon<br />
ihr richtig überzeugt seid“, war sicher der<br />
wichtigste davon, gefolgt von dem Rat,<br />
ehrlich zu sein und bei der Bewerbung<br />
nicht zu schummeln. Eine schlechte Note<br />
53
Lernen fürs Leben<br />
54<br />
sei nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium,<br />
eine unwahre Ausrede dagegen schon.<br />
Weil immer mehr Betriebe eine duale<br />
Ausbildung ermöglichen, erläuterte die<br />
Firma Kendrion in zwei Workshops, was es<br />
bedeutet, dual zu studieren.<br />
Der Abteilungsleiter von WerkRealschule,<br />
Realschule und Berufsfachschulen, Br.<br />
Giesel, zeigte sich kurz von dem Ende der<br />
Berufsfindungsmesse sehr zufrieden. „Es<br />
sind auch viele Schüler von anderen Schulen<br />
gekommen“, freute er sich, viele Aussteller<br />
lobten die hochwertigen Gespräche<br />
mit sehr interessierten Schülern.<br />
Gute Arbeit haben auch in diesem Jahr<br />
wieder die beiden für die Verpflegung von<br />
Ausstellern und Besuchern zuständigen<br />
Klassen geleistet. Im Messe-Restaurant<br />
sorgte die 2BFH der Berufsfachschule<br />
Hauswirtschaft und Ernährung für die<br />
Bewirtung, die 9Ra, die im Vorjahr das<br />
Messe-Café als benotetes Schulprojekt<br />
organisiert hatte, bewirtete die Messegäste<br />
diesmal freiwillig.<br />
Achtklässler verdienen sich Waldschulaufenthalt<br />
Eine abwechslungsreiche Woche<br />
im Jagsttal erlebten die beiden<br />
achten Klassen der Real- und<br />
Werkrealschule im Waldschulheim Kloster<br />
Schöntal. Neben<br />
praktischen Arbeiten<br />
im Wald, einer<br />
Lehrwanderung<br />
und verschiedenen<br />
Workshop-Angeboten<br />
gab es natürlich auch<br />
ausreichend Zeit für<br />
Spiel und Sport.<br />
Die Jugendlichen<br />
konnten den Lebensraum<br />
Wald über den<br />
Unterricht hinaus<br />
hautnah erleben, erforschen und selbst<br />
Hand anlegen. Unter der fachkundigen<br />
Anleitung von Förstern und Forstwirten<br />
führten die Jugendlichen altersgemäß<br />
angepasste leichte Waldarbeiten durch. So<br />
schützten sie beispielsweile junge Bäume<br />
gegen hinderliche Krautvegetation und<br />
fällten junge Bäume, um anderen wieder<br />
Licht zum Wachsen zu geben.<br />
Langeweile kam keine auf, denn auch<br />
Die Schüler fällten junge Bäume, um anderen Licht zum<br />
Wachsen zu geben.<br />
in der Hauswirtschaft wurden die jungen<br />
Menschen angeleitet und haben bei<br />
Küchen-Tisch- Putz- Getränke- und Blumendienst<br />
ihren Beitrag für das Wohl der<br />
Gemeinschaft geleistet.<br />
So lernten sie nicht<br />
nur nebenbei einiges<br />
über den Wald und<br />
die Arbeitswelt mit<br />
ihren sozialen Gefügen,<br />
sie verdienten<br />
sogar mit ihrer Arbeit<br />
einen Teil ihres<br />
Lebensunterhaltes,<br />
denn durch die Mithilfe<br />
im Forstbetrieb<br />
und in der Hauswirtschaft finanzieren sie<br />
einen Teil der Unterkunfts- und Verpflegungskosten<br />
selbst.<br />
Die Bewegung in der Natur tat den Schülerinnen<br />
und Schülern gut, die Eltern waren<br />
überrascht, wie ausgeglichen und zufrieden<br />
ihre Kinder nach der Woche im Wald<br />
waren. Begleitet wurden die 46 Jugendlichen<br />
von Ihren Lehrern Br. Luschin, Sr.<br />
Helms und Sr. Bernacki.
Lernen fürs Leben<br />
Angehende Erzieher produzieren Hörspiele<br />
Verkehrslärm, Hintergrundmusik,<br />
Stimmengewirr – die Vielzahl an Geräuschen,<br />
die uns tagtäglich umgeben,<br />
bringen schon kleine Kinder<br />
eher zum Weg- als zum Zuhören.<br />
Umso wichtiger ist es, ihre Aufmerksamkeit<br />
auf das Wesentliche<br />
zu lenken und das geht am besten,<br />
wenn es sich lohnt. In einer<br />
dreitägigen Fortbildung haben die<br />
angehenden Erzieherinnen und<br />
Erzieher an der Fachschule für Sozialpädagogik<br />
der Zinzendorfschulen<br />
gelernt, spannende Hörspiele<br />
selbst zu produzieren.<br />
Cornelia Dziedzina-Langrock, Referentin<br />
des Projekts „Ohrenspitzer“<br />
der Stiftung MedienKompetenz<br />
Forum Südwest (MKFS) kam<br />
nach Königsfeld und zeigte den<br />
jungen Frauen und Männern, wie<br />
sie am Computer verschiedene<br />
Tonspuren zusammenschneiden, störendes<br />
Rauschen und Knistern entfernen und<br />
mit einfachen Mitteln verschiedene Geräusche<br />
produzieren können.<br />
Die Schüler hatten vor allem nach dem<br />
theoretischen Teil viel Spaß. Am Anfang<br />
der kleinen Produktionen, für die die<br />
angehenden Erzieher Teams bildeten,<br />
Cornelia Dziedzina-Langrock erklärt Alicia und Janika das Programm, mit dem sie<br />
Hörspiele Produzieren können.<br />
stand eine kindgerechte Geschichte. Einige<br />
Gruppen erzählten von Zwergen, andere<br />
von Mäusen, Sebastian, Tatjana und Julia<br />
haben sich eine Geschichte über einen<br />
Zoowärter ausgedacht. Ihm klauen die<br />
Affen beim Frühstück den Schlüssel und<br />
lassen alle Tiere frei, während er schläft.<br />
Sebastian ahmte die Geräusche der Tiere<br />
und des schnarchenden Zoowärters<br />
nach, seine Mitschülerinnen<br />
erzählten die Geschichte und<br />
malten dazu ein Bild, auf dem<br />
die Handlung noch einmal kurz<br />
geschildert wird.<br />
„Die angehenden Erzieher lernen<br />
bei dieser Fortbildung, wie sie<br />
selbst Arbeitsmaterial herstellen<br />
können“, erklärte Cornelia<br />
Dziedzina-Langrock. Diese Fortbildungen<br />
der MKFS wurden ursprünglich<br />
nur in Kindertagesstätten<br />
angeboten, erst seit kurzem<br />
werden zusätzlich auch die angehenden<br />
Erzieher geschult, um<br />
Kindern Sicherheit im Umgang mit<br />
akustischen Medien zu vermitteln<br />
und ihren Hörsinn zu schärfen.<br />
55
Lernen fürs Leben<br />
Workshop zum Thema Cybermobbing<br />
56<br />
Es ist „schlimm für die Betroffenen“,<br />
„hinterhältig“ und, „gemein“ – darin<br />
waren sich alle Schülerinnen<br />
und Schüler der Zinzendorfschulen<br />
einig, als sie mit Michael<br />
Weis über das Thema Cybermobbing<br />
sprachen. Das <strong>Königsfelder</strong><br />
Schulwerk mit Internat<br />
hatte den für das Landesmedienzentrum<br />
Baden-Württemberg<br />
tätigen Referenten in den<br />
Schwarzwald eingeladen. Eine<br />
Woche lang sensibilisierte er<br />
verschiedene Klassen der Stufen<br />
fünf bis sieben jeweils drei<br />
Schulstunden lang zu diesem<br />
Thema.<br />
Den Unterschied zwischen<br />
harmlosen Kabbeleien und<br />
schwerwiegendem Mobbing<br />
ist in vielen Fällen eindeutig, doch ist es<br />
schon Gewalt, wenn eine ganze Klasse<br />
einen Mitschüler schneidet? Oder wenn<br />
eine Schülerin auf Facebook ein Foto ihrer<br />
Freundin mit Worten kommentiert, die<br />
ihrer Oma bestenfalls verständnisloses<br />
Kopfschütteln entlocken würde? Die Schüler<br />
beurteilten verschiedene Situationen<br />
auf einer Skala von eins bis zehn. Meistens<br />
Michael Weis (rechts) hielt eine ganze Woche lang Workshops zum Thema Cybermobbing<br />
ab.<br />
waren sie sich einig, aber: „Entscheidend<br />
ist, wie derjenige, gegen den sich der<br />
Angriff richtet, ihn empfindet“, brachte ein<br />
Schüler die Gratwanderung auf den Punkt.<br />
Michael Weis zeigte auch ein kurzes Video<br />
über einen Jungen in England, der<br />
über Handy und Internet gemobbt wurde.<br />
Gruppenweise analysierten die Zinzendorfschüler<br />
die Situation und diskutierten,<br />
wie das Opfer die Angriffe<br />
schneller hätte beenden können.<br />
Eine Variante des Mobbings im<br />
Internet ist, dass die Täter sich<br />
in die Profile ihrer Opfer schleichen<br />
und unter deren Namen<br />
posten, wofür sie allerdings das<br />
Passwort brauchen. Wie unsicher<br />
ihre eigenen Passwörter sind,<br />
mussten die Unterstufenschüler<br />
feststellen, als sie diese auf<br />
einer Website testeten – fast<br />
alle waren im roten Bereich. Der<br />
Referent zeigte den Kindern, wie<br />
sie sich sichere Passwörter ausdenken<br />
und sich diese auch noch<br />
merken können. Auch rechtliche<br />
Aspekte kamen bei den Workshops<br />
zur Sprache, denn obwohl die<br />
Technik vieles möglich macht, ist längst<br />
nicht alles erlaubt.
Lernen fürs Leben<br />
Berufsfachschüler kochen mit Kindern<br />
In einer Schule ist es bisweilen wie in<br />
einer Familie: Die Jüngeren lernen<br />
von den Älteren und auch für diese<br />
ist es eine wertvolle Erfahrung, ihr Wissen<br />
weiterzugeben. An den weit verzweigten<br />
Zinzendorfschulen mit seinen zehn verschiedenen<br />
Schularten gab es jetzt in der<br />
Lehrküche ein ganz besonderes Happening:<br />
Die Klasse 2BHF2 hat im Fach Projektarbeit<br />
bei Sr. Rienhöfer-Schweer einen<br />
Kochkurs für Kinder erarbeitet und sich<br />
dabei mächtig ins Zeug gelegt: Die Berufsfachschüler<br />
der Fachrichtung Hauswirtschaft<br />
und Ernährung haben unter dem<br />
Motto „Internationale Küche“ Rezepte für<br />
Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts<br />
gesammelt, ausprobiert und in einem<br />
Kochbuch zusammengefasst.<br />
Zum Abschluss der Projektarbeit haben<br />
sie noch einmal die Zutaten für alle Rezepte,<br />
die sie in einem liebevoll gestalteten,<br />
24-seitigen Kochbuch aufgelistet haben,<br />
eingekauft und den jüngeren Schülern der<br />
Klassen 7R und 7W gezeigt, wie sie italienische<br />
Bruscetta und Spaghetti Carbonara<br />
zubereiten, einen amerikanischen<br />
Hamburger von Grund auf selbst machen,<br />
die kroatische Spezialitäten Burek und<br />
Kokoswürfel zubereiten oder einen österreichischen<br />
Kaiserschmarrn mit Apfelmus<br />
auf den Tisch bringen. Einen Ausflug in die<br />
Küche Mexikos gab es mit Guacamole und<br />
Nachos, Tortilla-Wraps sowie dem süßen<br />
Gebäck Churros.<br />
In der Lehrküche des Erdmuth-Dorotheen-<br />
Hauses wurde geschnippelt und gebrutzelt,<br />
geköchelt und gewürzt, dabei zeigten<br />
die Fachschüler den Real- und Werkrealschülern,<br />
wie sie beim Gemüseschneiden<br />
die Messer halten müssen, damit nichts<br />
schief geht oder woran sie erkennen, dass<br />
die Nudeln gar sind. Jede der Kochstellen<br />
war mit den jeweiligen Länderflaggen<br />
verziert und alle hatten mächtig Spaß bei<br />
der Sache. „Ich werde das bestimmt mal<br />
zuhause nachkochen“, meinte Emily aus<br />
der 7R, die beim Kaiserschmarrn mitgeholfen<br />
hat.<br />
Eine Schülerin hat mit der kroatischen<br />
Spezialität Burek ein altes Familienrezept<br />
ihrer Großmutter weitergegeben und das<br />
57
Lernen fürs Leben<br />
58<br />
war wirklich nicht ganz ohne – die Schüler<br />
haben sogar den Blätterteig selbst gemacht<br />
und hauchdünn gezogen, bevor sie<br />
ihn mit Hilfe eines Tuchs einrollten.<br />
Bei der Auswahl der Gerichte ging es nicht<br />
unbedingt darum, aktuelle ernährungswissenschaftliche<br />
Erkenntnisse umzusetzen.<br />
Frisch zubereitet musste es sein und<br />
schmecken sollte es. Das tat es, als die jungen<br />
Köche und ihre Assistenten gemeinsam<br />
am festlich gedeckten Tisch Platz<br />
nahmen und die Leckereien - die übrigens<br />
faszinierenderweise alle gleichzeitig fertig<br />
waren – nach getaner Arbeit genüsslich<br />
verspeisten.<br />
Erdgeschichte zum Anfassen<br />
Aus der theoretischen Erkenntnis<br />
wird eine praktische“, erklärte der<br />
stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />
vom Industrieverband<br />
Steine und<br />
Erden Baden-Württemberg<br />
e.V. (iste),<br />
Heinz Sprenger, den<br />
Vorteil des Geo-Koffers,<br />
den er den Zinzendorfschulen<br />
überreichte.<br />
Gemeinsam<br />
mit der Vereinigung<br />
der Geografielehrer<br />
Baden-Württemberg<br />
hat die iste ein didaktisches<br />
Konzept<br />
entwickelt und die<br />
Ergebnisse in einem<br />
Geo-Koffer zusammengestellt. Dieser soll<br />
die Lehrer dabei unterstützen, Themen<br />
rund um die Erdgeschichte spannend und<br />
praxisnah zu vermitteln. Auf einem USB-<br />
Stick sind Präsentationen, Arbeitspapiere,<br />
Fotos und Filme gespeichert. 33 laminierte<br />
Informationskarten eignen sich für die<br />
Gruppenarbeit und mit polierten, handlichen<br />
Stücken der 14 wichtigsten Gesteinsarten<br />
Baden-Württembergs lässt sich die<br />
Erdgeschichte besser begreifen.<br />
Karl Rombach, Br. Giesel, Fritz Link, Heinz Sprenger, Christoph Ramsperger und Br. Treude<br />
(von links) waren zur Übergabe des Geo-Koffers in die Klasse 10 RB gekommen. Die Schülerin<br />
Madeleine Dold und der Geografielehrer Br. Hertnagel freuen sich über das zusätzliche<br />
Lernmaterial.<br />
Die Filme erlauben einen Blick hinter die<br />
Kulissen von Steinbrüchen, Sand- und<br />
Kiesgruben und zeigen, wie Steine gewonnen<br />
und verarbeitet werden, sei es<br />
als Kalkmehl in der Zahnpasta oder im<br />
Straßenbau. Rund 10 Tonnen Material pro<br />
Einwohner müssen jedes Jahr der Erde<br />
entnommen werden, damit Häuser, Schu-
Lernen fürs Leben<br />
len, Straßen, Bahnlinien und Radwege<br />
gebaut werden können.<br />
Für Königsfeld ist Buntsandstein und Muschelkalk<br />
ein typisches Material, erklärte<br />
Bürgermeister Fritz Link. „Auch hier im<br />
Haus Spangenberg wurde Buntsandstein<br />
verarbeitet.“<br />
Der schwere Koffer im Wert von 680 Euro<br />
wurde den Zinzendorfschulen von der Bad<br />
Dürrheimer Transport-Beton-Union GmbH<br />
& Vo.KG gesponsert. Deren Geschäftsführer<br />
Christoph Ramsperger wünschte den<br />
Schülerinnen und Schülern viel Spaß mit<br />
dem Bildungspaket und bot ihnen eine<br />
Vorort-Besichtigung an. Der Landtagsabgeordnete<br />
Karl Rombach (CDU) war<br />
ebenfalls zur Übergabe des Geo-Koffers gekommen<br />
und gratulierte den Schülern zu<br />
ihrer guten Wahl. „Sie haben sich für eine<br />
hervorragende Schule entschieden.“<br />
Schüler engagieren sich<br />
Das Themenorientierte Praktikum<br />
Soziales Engagement (TOP SE) ist<br />
fester Bestandteil der baden-württembergischen<br />
Lehrpläne und wird an den<br />
Zinzendorfschulen besonders gepflegt.<br />
Das wurde auch in diesem Jahr wieder<br />
deutlich, als die Achtklässler von Real- und<br />
Werkrealschule<br />
vor ihren<br />
Eltern und<br />
Vertretern der<br />
Institutionen,<br />
in denen sie<br />
ihre Praktika<br />
geleistet haben,<br />
im Haus<br />
Katharina von<br />
Gersdorf ihre<br />
Erlebnisse<br />
zusammenfassten.<br />
„Das Soziale<br />
Engagement ist nicht nur wichtig, weil<br />
es auf dem Lehrplan steht“, erklärte der<br />
Schulpfarrer Br. Fischer, „sondern auch,<br />
weil es zu unserer Schule gehört. Die Zinzendorfschulen<br />
sind ein Schulwerk, das<br />
von der Kirche gemacht wurde und gewollt<br />
ist.“ Bei dem mehrwöchigen Sozialpraktikum<br />
machten die Schülerinnen und Schüler<br />
die Erfahrung, dass sie den Menschen<br />
neben sich helfen können, manchmal nur<br />
mit ihrer Anwesenheit, manchmal bedarf<br />
es eines größeren Einsatzes.<br />
Der „bunte<br />
Strauß an<br />
Erfahrungen“,<br />
wie Religionslehrer<br />
Br. Färber es<br />
formuliert<br />
hatte, reichte<br />
von Einsätzen<br />
in verschiedenen<br />
Kindergärten,<br />
Alters-<br />
Religionslehrer Markus Färber befragt Karl, Lennart und Marvin (von rechts<br />
heimen, in der<br />
nach links) zu ihrem Einsatz im Pflegeheim.<br />
Koch-AG einer<br />
Schule, im<br />
Laden Mittendrin, in Sportvereinen über<br />
heilpädagogisches Reiten bis hin zur Hilfe<br />
in Familien und Privathaushalten.<br />
Antonia zum Beispiel ging zu ihrer Nachbarin<br />
Mathilde Seyboth. Diese war trotz<br />
59
Lernen fürs Leben<br />
60<br />
der großen Hitze zur Präsentation gekommen<br />
und erzählte, wie sehr sie von „ihrer“<br />
Schülerin angetan war. „Wir hatten einen<br />
sehr herzlichen Kontakt“, sagt sie und die<br />
Mutter der Schülerin ergänzt: „Es war von<br />
beiden Seiten sehr ehrlich und dabei ist<br />
eine richtige Freundschaft entstanden.“<br />
Gemeinsam besuchten sie eine Kunstausstellung,<br />
auch zum Arzt begleitete die<br />
Zinzendorfschülerin die ältere Dame. Antonia<br />
säte im Frühjahr Blumen in Mathilde<br />
Seyboths Garten, so dass sie auch jetzt im<br />
Sommer, wo das Projekt offiziell beendet<br />
ist, noch Freude daran hat.<br />
Die jungen Menschen sammelten jedoch<br />
auch Eindrücke, die nachdenklich stimmten.<br />
„Als wir zu dritt das erste Mal ins<br />
Pflegeheim gingen, wurde gerade ein Sarg<br />
herausgetragen“, erinnert sich Marvin. Und<br />
sein Mitschüler Karl konnte feststellen,<br />
dass die Bewohnerin, der er über mehrere<br />
Wochen bei Kaffee und Kuchen Gesellschaft<br />
geleistet hatte, ihn richtig ins Herz<br />
geschlossen hatte. „Und das, obwohl Ihr<br />
zunächst über eine gewisse Distanz berichtet<br />
hattet“, bemerkte Markus Färber. Man<br />
müsse sich eben erst aneinander gewöhnen.<br />
Kai machte sich im Christoph-Blumhardt-<br />
Haus nützlich, indem er einer Bewohnerin<br />
half, E-Mails<br />
zu schreiben<br />
und Lee-Ann<br />
lernte im Umgang<br />
mit einer<br />
dementen<br />
Frau Geduld.<br />
„Sie grüßt<br />
immer jeden<br />
und ist sehr<br />
traurig, wenn<br />
man ihr nicht<br />
antwortet.“<br />
Bei der ersten<br />
Begegnung<br />
versuchte die<br />
Schülerin, die<br />
ältere Dame zu<br />
trösten, später ging sie auf ihre Besonderheiten<br />
ein und grüßte sie zurück – auch,<br />
wenn es zehn Mal hintereinander war.
Lernen fürs Leben<br />
Studienbotschafter informieren Schüler über ihre Möglichkeiten<br />
Jana Anaschkon, Sarah Schuhbauer, Muhammed Karaca und Lisa Großmann (von links)<br />
informierten die Elftklässler des Zinzendorfgymnasiums über die Studienwege.<br />
Rund 16000 Studiengänge werden in<br />
Deutschland an Universitäten und<br />
Hochschulen angeboten, viele von<br />
ihnen führen in einen<br />
Beruf, der unter Umständen<br />
ein Leben lang<br />
ausgeübt wird. Umso<br />
wichtiger ist es, sich für<br />
das richtige Studium zu<br />
entscheiden. Vier Studierende<br />
der Universitäten<br />
Mannheim und Konstanz,<br />
der Hochschule<br />
Furtwangen sowie der<br />
Dualen Hochschule<br />
Villingen-Schwenningen<br />
besuchten als Studienbotschafter<br />
im Auftrag<br />
des baden-württembergischen<br />
Ministeriums für<br />
Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst die Schülerinnen<br />
und Schüler der<br />
elften Klasse des Zinzendorfgymnasiums.<br />
Viele von ihnen möchten später studieren,<br />
aber nur die wenigsten haben schon eine<br />
genaue Vorstellung, was und wo. Schon allein<br />
die Entscheidung, ob man zum Studieren<br />
in eine Großstadt geht oder aufs Land,<br />
kann für den Erfolg des Studiums ausschlaggebend<br />
sein. Wie bewirbt man sich,<br />
was sind die Zulassungsvoraussetzungen<br />
und wie wird so ein Studium finanziert?<br />
Lisa Großmann, Muhammed Karaca, Jana<br />
Anaschkon und Sarah Schuhbauer, die von<br />
Soziologie über Medien- und Kommikationswissenschaft,<br />
Literatur, Kunst, Online-<br />
Medien bis zu BWL verschiedene<br />
Fachrichtungen studieren, gaben den<br />
Schülern jede Menge nützliche Tipps.<br />
61
kurz gemeldet<br />
Im Mai war im HKG die Ausstellung „Asyl<br />
ist Menschenrecht“ zu sehen. Schulpfarrer<br />
Br. Fischer hatte die Stellwände mit<br />
den 26 Tafeln gemeinsam mit der Klasse<br />
BFW2 aus der Berufsfachschule Wirtschaft<br />
aufgebaut. Alle Lehrer waren eingeladen,<br />
die Ausstellung im Unterricht zu besuchen<br />
und die Resonanz war sehr positiv.<br />
abwechslungsreichen Tagesprogramm<br />
des Betriebsausflugs. Am Vormittag hatten<br />
sich die Ausflügler mit Minigolf vergnügt,<br />
anschließend besichtigten sie die historische<br />
Altstadt von Gengenbach und den<br />
Kräutergarten im Benediktinerkloster. Am<br />
Abend kehrten alle zum Vesper in einer<br />
alten Wassermühle in Dantersbach ein.<br />
Besuch im Krankenhaus die Hände zu desinfizieren<br />
und ist es eigentlich leicht, einen<br />
Rollstuhl zu lenken? Diese und viele weitere<br />
Fragen wurden den Schülerinnen und<br />
Schülern der 9Ra im Landratsamt in Villingen<br />
beantwortet. Mit ihrem Religionslehrer,<br />
Schulpfarrer Br. Fischer, besuchten sie<br />
den Pflege-Aktionstag „Hautnah – Pflege<br />
spüren und berühren“, der vom Beratungsteam<br />
Altenpflege-Ausbildung, dem<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis sowie verschiedenen<br />
Pflegeeinrichtungen und –schulen<br />
organisiert wurde.<br />
kurz gemeldet<br />
kurz gemeldet<br />
62<br />
Sie können halt von Schule nicht genug<br />
bekommen: Ihr Betriebsausflug führte die<br />
nichtpädagogischen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Zinzendorfschulen nach<br />
Zell-Weierbach bei Offenburg ins Schulmuseum<br />
für ehemals Großherzoglich Badische<br />
Schulen.<br />
Doch es stand nicht nur Bildung auf dem<br />
Viele Schülerinnen und Schüler haben<br />
pflegebedürftige Verwandte. Aber wie fühlt<br />
sich der Großonkel im Rollstuhl oder die<br />
Urgroßmutter, die nicht mehr sehen kann?<br />
Auch wenn darüber gesprochen wird,<br />
können Teenager dies meist nicht wirklich<br />
nachvollziehen.<br />
Und warum ist es so wichtig, sich beim<br />
kurz gemeldet
kurz gemeldet<br />
lehrerin Sr. Rök. Die junge Hilfsorganisation<br />
Go Ahead! hat nämlich ihre Wurzeln an<br />
den Zinzendorfschulen, an denen Soziales<br />
Engagement seit jeher gelebt wird.<br />
kurz gemeldet<br />
zeigten Schülerinnen und Schüler des Literatur-<br />
und Theaterkurses auf dem Schulhof<br />
vor dem nach dem Prager Theologen benannten<br />
Schulgebäude ein kleines Stück,<br />
in dem sie sich mit seinen Gedanken auseinandersetzten.<br />
kurz gemeldet<br />
Beim letzten Schulfest hatte die Berufsfachschulen<br />
Hauswirtschaft und Ernährung<br />
und Wirtschaft mit dem Verkauf von<br />
Ergebnissen eines textilen Projekts Spenden<br />
für Go Ahead! gesammelt – jetzt konnten<br />
sie die Summe von 150 Euro an Sophia<br />
Merckens überreichen. Die Vorsitzende der<br />
Hilfsorganisation berichtete den Schülerinnen<br />
und Schülern bei der Gelegenheit<br />
von den Projekten der Organisation, die<br />
Kindern in Südafrika, die von HIV/Aids und<br />
materieller Armut betroffen sind, durch<br />
den Zugang zu Bildung neue Perspektiven<br />
ermöglicht.<br />
„Uns war wichtig, dass die Schüler nicht<br />
nur zeigen können, dass sie sich für notleidende<br />
Menschen einsetzen wollen, sondern<br />
zugleich auch diese Hilfsorganisation<br />
näher kennen lernen“, sagte die Klassen-<br />
An den vielseitigen Feierlichkeiten zum<br />
600. Todestag von Jan Hus hatten sich<br />
auch die Zinzendorfschulen mit dem<br />
Ergebnis monatelanger Arbeit in verschiedenen<br />
Fächern beteiligt. Es hatten sich<br />
nicht nur im Religionsunterricht Schülerinnen<br />
und Schüler mit dem böhmischen<br />
Reformator, der beim Konstanzer Konzil<br />
als Ketzer verbrannt wurde, auseinandergesetzt<br />
und die Ergebnisse ihrer Arbeit auf<br />
Stellwänden präsentiert.<br />
Eingerahmt von Klängen der Jazz-Band<br />
Die 8R hat den Bewohnern des Christoph-<br />
Blumhardt-Hauses eine große Freude<br />
bereitet: Beim jährlichen Nikolausmarkt<br />
haben sie Lieder und Gedichte vorgetragen.<br />
Bevor sie auf die Bühne im festlich<br />
dekorierten Innenhof des Alten- und<br />
Pflegeheims stiegen, hatten sie sich in den<br />
Räumlichkeiten umgesehen und sich alles<br />
erklären lassen.<br />
63
kurz gemeldet<br />
kurz gemeldet<br />
Das 5000 Hektar große Waldgebiet erzielt<br />
einen Umsatz von jährlich rund 12 Millionen<br />
Euro. Ständiges Beobachten und<br />
Bearbeiten der einzelnen Bäume führt zu<br />
geraden, nahezu astfreien Stämmen, die<br />
hohe Preise erzielen und teilweise bis nach<br />
Dubai als Telefonmasten verkauft werden,<br />
wie Brauner erklärte.<br />
kurz gemeldet<br />
zung genauer kennen und machte ebenfalls<br />
einen Praxisteil in der Lehrküche<br />
mit: Hier wurden methodische Hilfen<br />
gezeigt für die Anleitung von Kindern beim<br />
Schneiden von Obst und Gemüse. Gemeinsam<br />
wurden Zwischenmahlzeiten hergestellt,<br />
welche in der Einrichtung umgesetzt<br />
werden können. Verantwortlich waren für<br />
diese beiden Fortbildungen die beiden<br />
Beki-Fachfrauen Edith Kirner vom Amt für<br />
Landwirtschaft sowie Sr. Helms.<br />
64<br />
Einen spannenden Tag zum Thema Wald<br />
erlebten die Schülerinnen und Schüler der<br />
achten Klassen im Fach Naturwissenschaft<br />
und Technik mit ihren Lehrern Br. Bihler<br />
und Sr. Jehle. Der stellvertretende Leiter<br />
des Villinger Forstamtes Roland Brauner<br />
führte sie durch das Revier und zeigte ihnen,<br />
wie ein Vollernter in Sekundenschnelle<br />
eine etwa 70 Jahre alte Fichte fällt,<br />
entastet und je nach Verwendungszweck<br />
zersägt.<br />
Sie lernten auch die wichtigen Funktionen<br />
des Waldes als Erholungsort und Grundwasserspeicher<br />
sowie den wirtschaftlichen<br />
Nutzen kennen. Besonders überrascht<br />
waren sie darüber, dass die Stadt Villingen<br />
einen großen Teil ihrer Gemeindeeinnahmen<br />
aus der Holzwirtschaft gewinnt.<br />
An zwei Schulnachmittagen fanden im<br />
EDH Erzieherinnenfortbildungen im Rahmen<br />
der Landesinitiative Beki „Bewusste<br />
Kinderernährung“ statt.<br />
Die Klasse SP1 beschäftigte sich mit der<br />
Umsetzung des Orientierungsplanes am<br />
Beispiel Essen und Trinken, die Eingangsklasse<br />
1BKPR lernte in Gruppenaufgaben<br />
die Lebensmittel in ihrer Zusammenset-<br />
kurz gemeldet<br />
Die Schülerbücherei für die Unterstufe<br />
ist umgezogen: Seit dem neuen Schuljahr<br />
sind die verschiedenen Titel aus den<br />
Bereichen Abenteuer, Spannung, Krimis,<br />
Fantasy und auch einige Sachbücher im<br />
zweiten Stock vom Haus Spangenberg<br />
untergebracht. Jeden Dienstag in der 1.
kurz gemeldet<br />
großen Pause können Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 5-7 von Realschule,<br />
WerkRealschule und Gymnasium ihre<br />
Lieblingsschmöker auswählen oder neue<br />
Autoren entdecken.<br />
„Besonders beliebt bei den Jüngsten sind<br />
derzeit die Bücher aus der ´Lola´-Reihe“,<br />
sagt Sr. Kyburz, die vor vier Jahren die Ausleih-Bibliothek<br />
initiiert hatte. Im Bereich<br />
Fantasy seien die Chroniken von Narnia<br />
und die Bücher von Cornelia Funke gern<br />
gelesen, auch die „Drei-Fragezeichen“-<br />
Bücher seien nach wie vor begehrt. In den<br />
Regalen finden sich auch einige Titel auf<br />
Englisch, darunter Geschichten über das<br />
„Magische Baumhaus“ im amerikanischen<br />
Original.<br />
„Wenn im Unterricht dann mal Kästner<br />
besprochen wird, interessieren sich die<br />
Schüler auch dafür“, so Sr. Kyburz. Den<br />
Grundstock der Bücherei hatten Bücherspenden<br />
von Eltern gebildet, kurz darauf<br />
gab es eine großzügige Geldspende vom<br />
Elternbeirat, seit kurzem verfügt die Lehrerin<br />
über ein kleines Budget, so dass sie<br />
das Angebot immer mal wieder aufstocken<br />
kann.<br />
kurz gemeldet<br />
Im Rahmen der Aktion-Kidz-Woche an unserer<br />
Schule hatte sich die 6W aufgemacht,<br />
um auf den nahegelegenen Parkplätzen<br />
ihre Dienste als "Scheibenwischer" anzubieten.<br />
Dabei reinigten sie gegen eine kleine<br />
Spende die Front- und Heckscheiben<br />
der Autos. Trotz großer Hitze ließen es sich<br />
die Jungen und Mädchen nicht nehmen,<br />
für benachteiligte Kinder in Peru aktiv zu<br />
werden. Nicht nur die Lehrerautos erfreuten<br />
sich an diesem Tag über eine seltene<br />
Dusche. Alle waren sich einig: Eine gelungene<br />
Klassen-Aktion! Sie wurde begleitet<br />
von Religionslehrer Br. Färber und unterstützt<br />
von Sr. Kramer und Br. Mohnkorn.<br />
kurz gemeldet<br />
Die Zinzendorfschulen und der „Laden<br />
Mittendrin“ nehmen gemeinsam an der<br />
bundesweiten Handy-Aktion vom Deutschen<br />
Institut für Ärztliche Mission e.V.<br />
(Difäm) teil. Alte Mobiltelefone – egal ob<br />
noch funktionsfähig oder nicht – werden<br />
gesammelt und wenn möglich zugunsten<br />
der Deutschen Umwelthilfe e.V. verkauft.<br />
kurz gemeldet<br />
Die Schülerinnen und Schüler des Sozial-<br />
und gesundheitswissenschaftlichen<br />
Gymnasiums -Profil Soziales hatten sich<br />
im Wahlpflichtfach Sozialmanagement mit<br />
Finanzierungsformen für soziale Einrichtungen<br />
beschäftigt. Um es nicht bei der<br />
Theorie zu belassen, beschlossen sie, im<br />
Rahmen des Unterrichts eine Einrichtung<br />
durch Spenden zu unterstützen.<br />
65
kurz gemeldet<br />
Ihre Wahl fiel auf die Katharinenhöhe in<br />
Schönwald, eines von bundesweit vier<br />
Rehabilitationszentren für Herz- und<br />
krebskranke Kinder und ihre Familien. Das<br />
ganze Schuljahr über haben die Schüler<br />
mit verschiedenen Aktionen Spenden eingenommen.<br />
Jetzt fuhr ein Teil des Kurses<br />
nach Schönwald und überreichte einen<br />
Scheck über 570 Euro.<br />
Papier nachgebaut. Damit kann man sich<br />
besser den Ort vorstellen, an dem Jesus<br />
gelebt und gewirkt hat.<br />
oder Unkraut jäten. Auch Fensterputzen<br />
oder Einkaufen gehört zum Serviceangebot<br />
der engagierten Gymnasiasten. Da<br />
sie aus der gesamten Region kommen,<br />
helfen sie nicht nur in Königsfeld. Wer bei<br />
irgendwas Hilfe benötigt, kann sich per<br />
Mail unter ZGabi2016@t-online.de oder<br />
telefonisch im Sekretariat der Zinzendorfschulen<br />
unter 07725-938160 melden.<br />
kurz gemeldet<br />
66<br />
kurz gemeldet<br />
Computer, Handy, Telefon, Automobile<br />
und elektrisches Licht gehören heute zum<br />
Alltag. Aber wie sah es vor rund 2000 Jahren<br />
aus? Noch dazu am See Genezareth?<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse<br />
6w haben im Religionsunterricht bei Br.<br />
Färber das Fischerdorf Kapharnaum aus<br />
Wer feiern kann, der kann auch arbeiten.<br />
Eigentlich bezieht sich diese alte Binsenweisheit<br />
ja eher auf den müden Tag nach<br />
einem Fest, aber die Schülerinnen und<br />
Schüler vom ZG beweisen, dass der Spruch<br />
auch in umgekehrter Reihenfolge funktioniert.<br />
Die Gymnasiasten, die 2016 Abitur<br />
machen, krempeln für ihre Abschlussfeier<br />
schon seit Mai die Ärmel hoch. Unter dem<br />
Motto „Rent an Abiturient“ stellen sie<br />
ihre Arbeitskraft gegen eine Spende in die<br />
Festkasse zur Verfügung. Die Bandbreite<br />
reicht von Babysitten über Kisten und Möbel<br />
bei Umzügen schleppen, Rasenmähen<br />
kurz gemeldet<br />
Interessante Eindrücke konnten fünf<br />
Achtklässler gewinnen, als sie die Vesperkirche<br />
in Schwenningen besuchten. „Alle<br />
gingen sehr höflich miteinander um“, fiel<br />
Lennart aus der Klasse 8w auf. Schulpfarrer<br />
Br. Fischer wollte mit einer kleinen
kurz gemeldet<br />
Gruppe Internatsbewohner eigentlich bei<br />
der vierwöchigen Aktion helfen. „Als wir<br />
uns im Dezember meldeten, waren schon<br />
alle Stellen besetzt“, sagte er. Stattdessen<br />
hatte er mit den Schülern die Einladung<br />
von Pfarrer Güntter angenommen, sich<br />
dieses „Gasthaus am Weg“ einmal anzusehen.<br />
In Gesprächen erfuhren die Achtklässler<br />
von Real- und Werkrealschule der Zinzendorfschulen<br />
vieles über die Hintergründe<br />
und Abläufe der Vesperkirche, die in<br />
diesem Jahr zum zwölften Mal ihre Pforten<br />
als Begegnungsstätte für Menschen öffnet,<br />
die sonst im Alltag vielleicht weniger<br />
Berührungspunkte haben. Ein älterer<br />
Rumäne, der kaum Deutsch spricht, holte<br />
seine Mundharmonika hervor und spielte<br />
zur Freude der Anwesenden ein paar Lieder.<br />
„Der Applaus wird ihm noch lange in<br />
Erinnerung bleiben, auch wenn er wieder<br />
allein in seiner Wohnung sitzt“, mutmaßt<br />
Pfarrer Fischer.<br />
Die Tische sind an jedem Tag festlich<br />
gedeckt, allein das tägliche Waschen der<br />
Tischdecken kostet in den vier Wochen<br />
8000 Euro, erfuhren die Schüler. Täglich<br />
sind 40 freiwillige Helfer im Einsatz, um<br />
300 Mahlzeiten für Menschen „mit dünnem<br />
und dickem Geldbeutel“ zu servieren. Ein<br />
Euro ist der Mindestpreis, den alle zahlen,<br />
wer es sich leisten kann, gibt mehr.<br />
kurz gemeldet<br />
Eine tolle Atmosphäre herrschte im historischen<br />
Speisesaal im EDH, als die Klavierschüler<br />
von Sr. Grässlin am Flügel vor<br />
Publikum zeigten, was sie in den vorhergehenden<br />
Monaten alles gelernt hatten.<br />
Insgesamt zehn Jungen und Mädchen aus<br />
dem Internat spielten ihren Eltern, Erziehern,<br />
Lehrern und Freunden ihre Lieblingsstücke<br />
vor.<br />
„Es haben sich richtige Fanclubs versammelt“,<br />
freute sich Sr. Grässlin. Luise wählte<br />
ihre Geige, um ein Telemann-Stück zu interpretieren,<br />
einige Jungs improvisierten,<br />
andere trugen Chart-Hits und Film-Musik,<br />
etwa aus „Fluch der Karibik“ und – passend<br />
zum Internat – Harry Potter vor. Auch<br />
Mozart und Brahms stand auf dem Programm,<br />
so dass bei dem stimmungsvollen<br />
Vorspielabend für jeden Geschmack etwas<br />
dabei war.<br />
67
aus dem<br />
Internat<br />
Vorweihnacht im Mädcheninternat<br />
68<br />
Außerhalb des Zinzendorf-Internats<br />
bleibt vielen Eltern, Lehrern und<br />
auch <strong>Königsfelder</strong>n oft verborgen,<br />
welche besondere Stimmung sich im Laufe<br />
des ersten Adventssonntags im EDH<br />
aufbaut, und wie die Mädchen miteinander<br />
die Vorweihnachtszeit erleben.<br />
Dabei bleibt diese Zeit für viele „Ehemalige“<br />
noch jahrelang in guter Erinnerung:<br />
„Der erste Advent im Internat<br />
ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt<br />
die ehemalige Internatsbewohnerin<br />
Lisa.<br />
Morgens um acht hört man leise das<br />
vertraute Knarren der Holzböden.<br />
Die Stufensprecherinnen schleichen<br />
aus ihren Zimmern, um sich mit den<br />
Erzieherinnen zu treffen. Sie stimmen<br />
die Gitarre und teilen ein Liedblatt<br />
aus. „Lord of the Dance“ ist seit Jahren<br />
der absolute Hit. Nach einer kurzen<br />
Probe geht es auf die Flure. Dort wird<br />
dann kräftig gesungen – bis zur letzten<br />
Strophe: „Dance, dance, wherever you<br />
may be...“ Die Erzieherinnen öffnen<br />
die Zimmertüren und begrüßen die<br />
Mädchen an diesem Morgen singend<br />
mit einem kleinen Teelicht und einem prall<br />
gefüllten Beutel mit Weihnachtsleckereien.<br />
Gesungen wird auch für das Küchenpersonal,<br />
das an diesem Tag einen wahren<br />
Marathon hinzulegen hat. Um neun Uhr<br />
versammeln sich die Mädchen, die Lust<br />
dazu haben, oft noch im Schlafanzug und<br />
mit Kuscheldecke im festlich geschmückten<br />
Kaffeezimmer zu einer besinnlichen<br />
Geschichte.<br />
Bei dieser Gelegenheit erzählt die<br />
Internatsleiterin Schwester von der<br />
Decken, wie es früher im Internat war:<br />
Die Kinder verbrachten im 19. und 20.<br />
Jahrhundert viele Monate oder gar<br />
Jahre von ihren Eltern getrennt. Um<br />
ihnen die Zeit vor Weihnachten etwas<br />
zu versüßen, wurde der erste Advent<br />
zu einem besonderen Festtag erkoren.<br />
Die von Heimweh geplagten Kinder<br />
sollten auf besondere Weise geweckt<br />
werden und an diesem Tag ein festliches<br />
Mahl erhalten, bei dem sie auch<br />
von den Erzieherinnen und Lehrern<br />
bedient wurden – ganz im Sinne der<br />
Brüderlichkeit.<br />
Daraus hat sich heute der festliche<br />
Adventsbrunch entwickelt. Zu den<br />
Klängen von „Macht hoch die Tür“<br />
ziehen die Mädchen in den alten EDH-<br />
Speisesaal ein. Dort wird dann aus-
aus dem<br />
Internat<br />
nahmsweise an einer üppig dekorierten<br />
langen Tafel gespeist. Traditionell gehört<br />
auf jeden Teller ein Schokoapfel.<br />
Schulpfarrer Bruder Fischer klettert mithilfe<br />
einer Leiter zu dem riesigen Adventskranz<br />
hinauf, der von der spätbarocken<br />
Decke des Saales hängt, um dort die<br />
erste Kerze feierlich zu entzünden. Auch<br />
er nimmt die Mädchen gedanklich mit<br />
sorgfältig gewählten Worten hinein in die<br />
Adventszeit.<br />
Die Mädchen musizieren<br />
Vor und nach dem gemütlichen Essen<br />
wird wieder musiziert. Jedes Jahr bringen<br />
sich die Mädchen mit ihren Instrumenten<br />
ein – mal sind es Flöte, Violine und Cello,<br />
im nächsten Jahr Saxophon, Fagott oder<br />
Sologesang. Fröhlich endet das Festmahl<br />
mit „Lord of the Dance“, wobei spätestens<br />
beim letzten Refrain ausgelassen getanzt<br />
wird.<br />
Am Nachmittag kommen Eltern und Freunde<br />
der Internatsschülerinnen und erleben<br />
beim gemeinsamen Kaffeetrinken vielfältige<br />
Beiträge vom Schattenspiel bis zum<br />
Gedichtvortrag und von der klassischen<br />
Pastorale bis zum Jazzstück. Abgerundet<br />
wird der Nachmittag durch einen Besuch<br />
der Hosiannastunde.<br />
Besonders in der Vorweihnachtszeit setzen<br />
sich die Mädchen für Kinder ein, die nicht<br />
auf der Sonnenseite des Lebens stehen.<br />
So finanzieren sie mit dem Verkauf von<br />
selbstgebackenen Kuchen, Basteleien und<br />
Marmelade den Schulbesuch ihres indischen<br />
Patenkindes und beschenken mit<br />
der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“<br />
Kinder in Osteuropa.<br />
Aber die Mädchen geben in der Adventszeit<br />
nicht nur, sie werden auch beschenkt.<br />
Das gemeinsame Wichteln mit den Erzieherinnen<br />
hat eine lange Tradition. So rückt<br />
die Internatsgemeinschaft in der Vorweihnachtszeit<br />
merklich zusammen. Das<br />
spüren auch die „Neuen“ in jedem Jahr.<br />
Nach Weihnachten hat man zueinander<br />
gefunden.<br />
Michaela Wedel<br />
69
aus dem<br />
Internat<br />
Ausflug nach Zürich<br />
70<br />
Bergluft schnuppern konnten gut<br />
zwei Dutzend Internatsschülerinnen<br />
und –schüler am einem Wochenende<br />
in der Schweiz. Zusammen mit drei<br />
Betreuern brachen die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner des Internats im Schwarzwald<br />
zu einen Tagesausflug nach Zürich<br />
auf, wo sie in kleinen Gruppen durch die<br />
Altstadt bummelten. Dabei konnten einige<br />
ein Schnäppchen auf dem Flohmarkt<br />
ergattern, andere sahen sich lieber in den<br />
exklusiven Geschäften der Bahnhofstraße<br />
um. Am Nachmittag traf sich die ganze<br />
Gruppe wieder zu einer kleinen Schifffahrt<br />
auf dem Zürichsee, von wo aus die schneebedeckten<br />
Gipfel der Schweizer Bergwelt<br />
zu sehen waren, bevor es wieder zurück<br />
nach Baden-Württemberg ging.
Wochenende am Bodensee<br />
Das alljährliche Ausflugswochenende<br />
der Mädchen aus dem Internat<br />
ging diesen Sommer wieder an den<br />
Bodensee. Am Freitag fuhren wir mit dem<br />
Zug nach Konstanz. Dort mieteten wir am<br />
Bahnhof Fahrräder, mit denen wir in zehn<br />
Minuten eine<br />
hübsche Jugendherberge<br />
in Kreuzlingen<br />
mit Blick auf<br />
den Bodensee<br />
erreichten.<br />
Obwohl die<br />
Mädchen<br />
am Ende des<br />
langen Tages<br />
ziemlich<br />
erschöpft<br />
waren, waren<br />
sie natürlich<br />
gespannt auf ihr neues Umfeld und richteten<br />
erst einmal ihre Zimmer ein. Nach dem<br />
Abendessen erkundeten einige von ihnen<br />
die Konstanzer Innenstadt, andere entspannten<br />
im Park, der die Jugendherberge<br />
umgibt, oder am See.<br />
Der nächste Tag begann schon früh. Als<br />
erstes stand nach dem Frühstück eine Radtour<br />
zu einem Freibad direkt am See auf<br />
dem Tagesplan. Trotz anfänglicher Wetterprobleme<br />
hatten wir einen angenehm<br />
ruhigen Aufenthalt mit Pommes als kleinen<br />
Mittagssnack.<br />
Wieder<br />
zurück in der<br />
Herberge und<br />
erholt von der<br />
Fahrt durchs<br />
Grüne wurden<br />
wir vom<br />
Herbergsvater<br />
bekocht.<br />
Den Rest des<br />
Tages durften<br />
die Mädchen<br />
selbst gestalten,<br />
sie<br />
bummelten durch die Stadt oder gingen<br />
noch einmal ans Wasser.<br />
Am nächsten Morgen wurde auch schon<br />
gepackt. Ein letztes Mal fuhren wir mit den<br />
Fahrrädern nach Konstanz und pausierten<br />
in einer Eisdiele, bis uns der Zug zurück in<br />
den Schwarzwald brachte.<br />
Die Mädchen genossen ihren Freiraum und<br />
ich fand es eine einmalige schöne Möglichkeit,<br />
Zeit mit Mädchen und Kollegen außerhalb<br />
des Internatslebens zu verbringen.<br />
Liane Sauer, Diakonische Helferin<br />
im Erdmuth-Dorotheen-Haus.<br />
71
Spiel & Sport<br />
8W und 8R organisieren Sportfest<br />
72<br />
Wenn am zweiten Donnerstag im Juni<br />
einige Schülerinnen und Schüler etwas<br />
heiser in den Unterricht kamen,<br />
lag es vielleicht weniger am wechselhaften<br />
Wetter der vergangenen Tage, sondern<br />
eher an den lebhaften Anfeuerungsrufen,<br />
die während des Unterstufensportfestes<br />
immer wieder auf dem Schulsportplatz<br />
und dem Natursportpark zu hören waren.<br />
Dort nämlich hatte am Vortag die Unterstufe<br />
ihr Sportfest gefeiert. In unterschiedlichen<br />
Disziplinen von Indiaca-Tennis über<br />
Tauziehen und Fußball bis hin zu einem<br />
Mini-Marathon durch den Schwarzwald<br />
und einem Fun-Parcours mussten sich die<br />
Fünft- bis Neuntklässler beweisen.<br />
Sie starteten in Teams mit phantasievollen<br />
Namen wie „Crazy Bananas“ – verrückte<br />
Bananen – und hatten sich teilweise auch<br />
die passenden Trikots dazu gebastelt.<br />
Besonders auf dem Fußballplatz und beim<br />
Tauziehen wurden die Akteure von ihren<br />
Mitschülern lautstark angefeuert.<br />
Am Nachmittag forderten die achten und<br />
neunten Klassen ihre Lehrer in Fußball<br />
und Indiaca heraus. Während die beiden<br />
Kicker-Mannschaften die Partie unentschieden<br />
mit 1:1 beendeten, gewannen<br />
beim Indiaca beide Male die Schüler.<br />
Organisiert hatten dieses Mal die Klassen<br />
8R und 8W das Sportfest. Die 8R muss im<br />
Fach EWG ein WVR-Projekt (Wirtschaft,<br />
Verwaltung, Recht) durchführen und hatte<br />
sich dabei mit großem Engagement und<br />
Erfolg an die Planung des Sportfestes gemacht.<br />
Ebenso eifrig waren die Achtklässler<br />
der Werkrealschule bei der Sache: Sie<br />
kümmerten sich um die Verpflegung und<br />
hatten sogar einen Imbisswagen organisiert,<br />
in dem sie Pommes Frites, Würste,<br />
Obstsalat, Nudelsalat und Gebäck verkauften.<br />
Für Getränke hatten sie ebenfalls<br />
gesorgt. Auch die Schulsanitäter hatten<br />
Bereitschaft, kamen glücklicherweise jedoch<br />
nicht zu nennenswerten Einsätzen.
Spiel & Sport<br />
Golfer und Fußballer trainieren für Olympia<br />
Bruttopunkte. Insgesamt hatten sich neun<br />
Schulen über regionale Ausscheidungen<br />
für das stark besetzte Landesfinale qualifiziert,<br />
das im GC Hetzenhof bei Göppingen<br />
ausgetragen wurde.<br />
Beim Landesfinale spielten für die Zinzendorfschulen Paul<br />
Fischer, Nemanja Kostic, Maxime Rößle (Captain), Michael<br />
Höfler, Louis Rößle und Henry Johnston (nicht auf dem Bild).<br />
Betreut wurden sie von der Lehrerin und Golftrainerin Birgit<br />
Helms (von links).<br />
Einen großen Erfolg konnte das Team<br />
der Zinzendorfschulen beim badenwürttembergischen<br />
Landesfinale<br />
des Wettbewerbs „Jugend trainiert für<br />
Olympia“ in der Sparte Golf verzeichnen.<br />
Hinter den Favoriten, den Gymnasien St.<br />
Leon-Rot und Heidelberg, belegte die<br />
Mannschaft der Zinzendorfschulen und<br />
–Internate einen hervorragenden dritten<br />
Platz.<br />
Bei vier gewerteten Ergebnissen erspielten<br />
das Team aus dem Schwarzwald mit<br />
einer ganz starken Leistung insgesamt 105<br />
Knapp daneben: Die Kicker der Jahrgänge<br />
1999-2001 (Wettkampf II) belegten<br />
nach zwei knappen Niederlagen<br />
gegen die Karl-Brachat-Realschule und<br />
das Gymnasium am Romäusring sowie<br />
zwei Siegen gegen das Gymnasium am<br />
Deutenberg (1:0; Torschütze: Marc Baumhäckel)<br />
und die Realschule Bad Dürrheim<br />
(2:1; Torschützen: Marc Baumhäckel und<br />
Georg Wetzel) den dritten Platz in der<br />
Gruppe A. Damit scheiterte das Team nur<br />
knapp am Einzug in das Halbfinale.<br />
73
Spiel & Sport<br />
Yoga mit Nilakantha bringt Ruhe in die Klasse<br />
74<br />
ADHS, schier überbordende Energie<br />
und Übermut von Unterstufenschülern<br />
lassen das Miteinander<br />
für Lehrer, Freunde, Mitschüler und Eltern<br />
bisweilen zur Herausforderung werden.<br />
Unruhe und Unkonzentriertheit war vor<br />
allem in der Klasse 6w der Zinzendorfschulen<br />
ein großes Thema, weshalb der<br />
stellvertretende Schulleiter der Zinzendorf-Realschule<br />
und –Werkrealschule, Br.<br />
Giesel, einen neuen Weg ausprobierte. „Ich<br />
habe viel Gutes von Kinderyoga gerade in<br />
der Therapie mit ADHS-Kindern gehört“,<br />
sagt der Sportlehrer, „deshalb haben wir<br />
nach einem professionellen Yoga-Lehrer<br />
gesucht, der Erfahrung mit Yoga-Übungen<br />
für Kinder hat.“<br />
“Der ist super, Bruder!“<br />
Die Schüler haben riesigen Spaß an den<br />
verschiedenen Asanas. Sie beginnen die<br />
Stunde mit dem Sonnengruß und haben<br />
sich Phantasienamen gegeben, als sie hörten,<br />
dass ihr Yogalehrer Christian Enz den<br />
spirtituellen Namen Nilakantha trägt.<br />
„Om eins, om zwei, om drei, om vier….“<br />
zählt er vor, während er auf seiner Yogamatte<br />
die einzelnen zwölf Stellungen des<br />
Sonnengrußes vormacht und die Schüler<br />
es ihm nacheifern. Sie sind so gelenkig,<br />
dass die meisten von ihnen schon in der<br />
dritten Stunde kompliziertere Übungen<br />
wie die „Stellung des Kindes“ oder den<br />
„Clown“ bewerkstelligen. Bei dieser Vorstufe<br />
zum Kopfstand ruhen die Knie auf<br />
Yoga-Lehrer Christian Enz korrigiert wo nötig die Haltung, es<br />
klappt aber schon bei allen ganz gut und bringt vor allem<br />
das gewünschte Ergebnis: In der Klasse ist es schon spürbar<br />
ruhiger geworden.<br />
der Rückseite der Oberarme. Enz geht von<br />
einem Schüler zum nächsten, korrigiert wo<br />
nötig und hilft, obwohl die meisten Kinder<br />
es intuitiv richtig zu machen scheinen. „Die<br />
Übungen machen total Spaß“ sagt Joshua<br />
Engel, der wie seine Mitschüler zuvor noch<br />
nie Yoga gemacht hatte.<br />
„Den Schülern gefällt die ruhige, konzentrierte<br />
Atmosphäre beim Yoga“, konnte Stefan<br />
Giesel beobachten, „es kamen schon<br />
einige nach der Yoga-Stunde zu mir und<br />
sagten über den Trainer: `Der ist super,<br />
Bruder!´“<br />
Zwei Drittel der Klasse nimmt freiwillig an<br />
diese Arbeitsgemeinschaft teil. Schon nach<br />
den ersten Stunden haben sich Erfolge<br />
gezeigt, positive Rückmeldungen belegen,<br />
dass die Klasse insgesamt ruhiger geworden<br />
ist.
Medienecho<br />
75
Besondere Leistungen<br />
Kulturpreis Schwarzwald-Baar für Theater-AG<br />
76<br />
Spannung bis zur letzten Minute: 17<br />
Künstler und Ensembles hatten sich<br />
2014 um den Kulturpreis Schwarzwald-Baar<br />
beworben, drei von ihnen<br />
hat die Jury der renommierten<br />
Auszeichnung für würdig erachtet<br />
und ihnen im Januar die mit insgesamt<br />
7500 Euro dotierten Preise<br />
überreicht. Einer von ihnen ging an<br />
die Theater-AG der Zinzendorfschulen,<br />
die im vergangenen Schuljahr<br />
mit der Inszenierung von Büchners<br />
„Woyzeck“ für Furore gesorgt hatte.<br />
Das zehnköpfige Schülerensemble<br />
um den jungen Regisseur Maximilian<br />
Holm, der inzwischen die elfte<br />
Klasse des Zinzendorfgymnasiums<br />
besucht, kam auf den zweiten Platz<br />
– nach der Theater-AG des Villinger<br />
Gymnasiums am Hoptbühl und vor<br />
dem Donaueschinger Musiker und<br />
Komponisten Sebastian Schnitzer.<br />
Der geniale Wurf des 23-jährigen Büchner<br />
sei „ein vielmals vom Theater geschundener<br />
Text in sperriger Sprache mit riesigem<br />
Personal“, meinte die Intendantin<br />
des Rottweiler Zimmertheaters, Bettina<br />
Schültke, in ihrer Laudatio. „Woyzeck“ sei<br />
ein Drama, an dem Profi-Theater scheitern<br />
können. „Wer sich daran wagt, ist<br />
Lukas Ebner, Maximilian Holm, Maximilian Schaible und Tizian Hofmann (2.-5.<br />
von links) freuen sich über den Kulturpreis, den sie für die Theater-AG der Zinzendorfschulen<br />
von Landrat Sven Hinterseh (links), dem Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparkasse Schwarzwald-Baar, Arendt Gruben, und Jurymitglied Andreas<br />
Dobmeier in Empfang genommen haben.<br />
entweder größenwahnsinnig oder wurde<br />
von diesem Text gepackt.“ Letzteres war<br />
zweifelsohne der Fall, weshalb sie und<br />
ihre Mitjuroren - der Kulturamtsleiter von<br />
Villingen-Schwenningen, Andreas Dobmeier,<br />
und der ehemalige Konrektor der Bickebergschule,<br />
Heinrich Greif - der Theater-AG<br />
der Zinzendorfschulen den renommierten<br />
Preises zugesprochen hatten.<br />
Auch die Tatsache, dass die Schüler<br />
ohne Instruktion durch einen Lehrer<br />
ein dreiviertel Jahr mit Elan und<br />
Ausdauer geprobt hatten, beeindruckte<br />
die Jury, ganz zu schweigen<br />
vom Resultat, das „sich sehen<br />
lassen konnte“. „Nichts wirkt aufgesetzt<br />
und ausgedacht“, befand die<br />
promovierte Theaterwissenschaftlerin<br />
Schültke, die an etlichen der<br />
berühmtesten Bühnen des Landes<br />
als Dramaturgin tätig war und<br />
Lehraufträge an Universitäten und<br />
Hochschulen innehat. Die Schüler<br />
hätten es geschafft, die Texte an<br />
sich heranzuholen, ohne sie banal<br />
zu machen, ihr konzentriertes Spiel<br />
habe überzeugt und nicht zuletzt<br />
seien die szenischen Übersetzungen gelungen.<br />
Arendt Gruben, Vorstandsvorsitzender der<br />
Sparkasse Schwarzwald-Baar, die gemeinsam<br />
mit dem Schwarzwald-Baar-Kreis das
Besondere Leistungen<br />
Preisgeld stiftet, bewunderte, dass junge<br />
Menschen in der Zeit des Nachmittagsunterrichts<br />
noch die Zeit finden, lange<br />
Texte zu lernen und sich in AGs zu engagieren.<br />
Landrat Sven Hinterseh zitierte in<br />
seinem Grußwort Albert Schweitzer, der<br />
einst sagte: „Kultur fällt uns nicht wie eine<br />
reife Frucht in den Schoß. Der Baum muss<br />
gewissenhaft gepflegt werden, wenn er<br />
Frucht tragen soll.“<br />
Bei der Preisverleihung gab das Ensemble noch eine kleine<br />
Kostprobe aus „Woyczeck“.<br />
Zweiter Platz bei Jugend forscht für Felix Wahl<br />
Mit seiner Lebend-Mausefalle ist der<br />
ehemalige Zinzendorfschüler Felix<br />
Wahl aus Niedereschach im Bereich<br />
Technik des Regionalwettbewerbs von<br />
„Jugend forscht“ in Nagold auf den zweiten<br />
Platz gekommen. „Das ist eine tolle<br />
Leistung“, meint sein ehemaliger Techniklehrer<br />
Br. Gehring, „zumal er ganz allein<br />
angetreten ist, während viele seiner Mitbewerber<br />
in Teams gearbeitet hatten oder<br />
Unterstützung von Unternehmen hatten.“<br />
Die tierfreundliche Erfindung, die den Fallensteller<br />
per SMS darüber informiert, dass<br />
ein Nager auf seine Freilassung wartet,<br />
konnte die fachkundige Jury überzeugen.<br />
Felix hatte seine Idee im Rahmen der<br />
„fachinternen Überprüfung“ ausgetüftelt,<br />
einer praktischen Aufgabe, der sich die<br />
Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen<br />
Technikunterricht von Real- und Werkrealschule<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
widmen. Auf die Idee war er gekommen,<br />
als sein Großvater eine verhungerte Maus<br />
in einer Lebendfalle entdeckte. Das kann<br />
in seiner elektronischen Falle nicht mehr<br />
passieren: Sekunden nachdem sie zuschnappt<br />
schickt sie bereits eine SMS an<br />
eine zuvor festgelegte Handynummer.<br />
Die Atmosphäre des Wettbewerbs und<br />
den Austausch mit anderen Technikbegeisterten<br />
haben Felix richtig gut gefallen,<br />
außerdem wurde er von 27 Achtklässlern,<br />
die aktuell den Technikkurs der Zinzendorfschulen<br />
besuchen und ihrem Lehrer<br />
Br. Gehring begleitet.<br />
Bereits bei seinem Schulabschluss war Felix<br />
für seine Lebendmausefalle mit einem<br />
Sonderpreis vom Bildungspartner EGT<br />
geehrt worden.<br />
Felix Wahl gewann in Nagold den zweiten Platz bei<br />
„Jugend forscht“.<br />
77
Besondere Leistungen<br />
Gute Platzierung bei „Mathematik ohne Grenzen“<br />
Jugend hilft<br />
78<br />
Mathematik gehört normalerweise<br />
nicht unbedingt zu den Lieblingsfächern<br />
der Schülerinnen und Schüler:<br />
Wenn ihnen jedoch mit Begeisterung<br />
die Freude am Lösen kniffliger Aufgaben<br />
vermittelt wird und somit auch der praktische<br />
Nutzen von Formeln und Zahlen vor<br />
Augen geführt wird, dann kann diese oft<br />
und zu Unrecht als trocken und schwierig<br />
verschriene Wissenschaft auch zu tollen<br />
Leistungen anspornen. Die neunten und<br />
zehnten Klassen des Zinzendorfgymnasiums<br />
konnten sich beim Regionalentscheid<br />
des internationalen Wettbewerbs<br />
„Mathematik ohne Grenzen“ ziemlich weit<br />
vorne platzieren. Die 9b kam mit 48 von 65<br />
Punkten auf Platz 13, mit nur einem Punkt<br />
weniger belegte die 9a den 17. Platz – von<br />
immerhin 175 teilnehmenden Klassen im<br />
Regierungspräsidium Freiburg. Im gesamten<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis lag nur eine<br />
einzige Schule vor ihnen. Die zehnten Klassen<br />
lagen etwas weiter hinten, sie erreichten<br />
38 (10a) bzw. 36 (10b) von 87 Punkten.<br />
„Eine tolle Leistung von allen“ findet der<br />
Mathematiklehrer Klaus Schüller.<br />
Der Wettstreit, an dem sich weltweit rund<br />
9000 Klassen mit einer viertel Million<br />
Schülerinnen und Schüler in 30 Nationen<br />
beteiligen, stellt den Teamgedanken in den<br />
Vordergrund, die Aufgaben müssen klassenweise<br />
gelöst werden. In Deutschland<br />
wird er auf Bundesebene von der Stiftung<br />
Rechnen und dem Ernst Klett Verlag sowie<br />
zahlreichen regionalen Sponsoren gefördert.<br />
Mit dem Wettbewerb, der 1989 in<br />
Strasbourg ins Leben gerufen wurde, soll<br />
Freude an mathematischen Fragestellungen<br />
und ganz nebenbei auch Fremdsprachen<br />
vermittelt werden – eine der Aufgaben<br />
wird nämlich in Englisch, Französisch,<br />
Spanisch und Italienisch gestellt und muss<br />
auch in einer dieser Sprache gelöst werden.<br />
Die vier Zinzendorfschülerinnen Alicia<br />
(10Ra), Angelina (8b), Rosalie (6b) und<br />
Amelie (6R) wurden in der vergangenen<br />
Woche in Berlin von „Children of a better<br />
World“ mit dem Jugend-Hilft!-Preis ausgezeichnet.<br />
Damit wird die Eigeninitiative<br />
der vier Cousinen Angelina und Rosalie<br />
Limberger sowie Alicia und Amelie Ackermann<br />
aus Donaueschingen ausgezeichnet,<br />
die sich mit Konzerten ihrer Band 11 wie<br />
du gegen Kinderarmut im In- und Ausland<br />
einsetzen.<br />
Laudator Felix Lorenzen von Schüler helfen Leben mit Angelina,<br />
Rosalie, Alicia und Amelie.
Besondere Leistungen<br />
Zwei Schülerinnen-Teams beweisen „Weitblick“<br />
Weitblick“ bewiesen haben zwei<br />
Teams der Zinzendorfschulen, denn<br />
sie kamen beim gleichnamigen<br />
Schülerwettbewerb der Ingenieurskammer<br />
Baden-Württemberg auf die vorderen<br />
Plätze. Insgesamt sieben Teams<br />
der Klassen 9a und 9b haben im NWT-<br />
Unterricht bei Br. Gilga und Br. Dorn<br />
aus einfachen Materialien wie Papier<br />
und Holz das Modell eines Aussichtsturmes<br />
gebaut. Es musste mindestens<br />
80 Zentimeter hoch sein und auf einer<br />
Grundfläche von höchstens 15 mal 15<br />
Zentimetern stehen. Außerdem sollte<br />
der Turm einen Sandsack mit einem<br />
Gewicht von einem Kilo tragen können.<br />
2800 Schülerinnen und Schüler aus<br />
Baden-Württemberg hatten in zwei<br />
Altersklassen 1100 Türme eingereicht.<br />
Anika Scherzinger, Jill Bürk und Lara<br />
Wagner aus der 9a sowie Maris Sülzle,<br />
Ann-Katrin Moritz, Lisa Fritschi und Larissa<br />
Kanstinger aus der 9b konnten sich in ihrer<br />
Altersklasse an achter und zehnter Stelle<br />
von 672 Türmen platzieren und waren vor<br />
den Pfingstferien in Rust zur Siegerehrung.<br />
Mit dem Wettbewerb sollen junge Menschen<br />
auf spielerische Art und Weise für<br />
Naturwissenschaft und Technik begeistert<br />
werden. Bei den Mädchen der 9a und 9b<br />
hat das gut funktioniert. 46 Arbeitsstunden<br />
Maris Sülzle, Lisa Fritschi, Ann-Kathrin Moritz, Larissa Kanstinger, Lara<br />
Wagner, Jill Bürk und Anika Scherzinger (von links) freuen sich über ihr<br />
gutes Abschneiden beim Wettbewerb der Ingenieurskammer.<br />
hatten sie in das Projekt investiert, mit Recherche<br />
im Internet haben sie begonnen.<br />
Während der eine Turm vom neuen World<br />
Trade Center und dem Neckartower inspiriert<br />
ist, hat sich das Team aus der<br />
9a für ein filigranes, in sich gewundenes<br />
Bauwerk entschieden. Die Schwierigkeit<br />
bei beiden Türmen war die Winkelung.<br />
„Bei einem ersten Versuch hatte es sich<br />
nicht gedreht“, sagt Lisa Fritschi. Erst eine<br />
Neuberechnung der Winkel bewirkte den<br />
gewünschten Effekt. Ihr Team war<br />
noch am Grübeln, wie sie es am Geschicktesten<br />
anstellen, während die<br />
Türme der anderen schon in die Höhe<br />
wuchsen. Letztendlich hat der Erfolg<br />
gezeigt: Gute Planung ist eben alles.<br />
79
Besondere Leistungen<br />
Ciara All liest am besten<br />
es, das Publikum mit mehr als 100 Schülern<br />
durch einen vorbereiteteten Buchvortrag<br />
mit allen Regeln der Vorlesekunst zu<br />
beeindrucken. Im zweiten Buch lasen die<br />
fünf Lesecracks aus dem Buch „Albertine<br />
und das Haus der tausend Wunder" des<br />
Autorenteams Frank M. Reifenberg und<br />
Jan Strathmann vor.<br />
Lieferten sich die Teilnehmer in der ersten<br />
Runde noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen,<br />
konnte sich im freien Lesen Chiara All klar<br />
von der Konkurrenz absetzen.<br />
Alle Vorleser wurden nach dem gelungenen Lesewettbewerb noch einmal von allen gebührend gefeiert von links nach rechts,<br />
entsprechend der Platzierungen: Chiara All, Kira Klaus, Celina Stärk, Goundo Keita, Tom Wiesmann.<br />
80<br />
Seit 55 Jahren organisiert der Börsenverein<br />
des deutschen Buchhandels<br />
jedes Jahr einen bundesweiten<br />
Vorlesewettbewerb. Rund 600 000 Schülerinnen<br />
und Schüler beteiligen sich jedes<br />
Jahr an der Suche nach dem besten Vor-<br />
leser oder der besten Vorleserin. Natürlich<br />
waren auch die Zinzendorfschulen wieder<br />
dabei. Jede sechste Klasse hatte bereits<br />
im Vorentscheid zwei Kandidaten ausgewählt,<br />
die in zwei Leserunden um den ersten<br />
Platz wetteiferten. In Runde eins galt
Besondere Leistungen<br />
Klavier-Duo gewinnt bei „Jugend jazzt“<br />
Einen großen Erfolg konnten Lukas<br />
Ebner und Valentin Melvin verzeichnen.<br />
Die beiden Zinzendorfschüler,<br />
die auch in der Jazz-Band der Schule spielen,<br />
sind als Klavierduo beim landesweiten<br />
Musikwettbewerb „Jugend jazzt“ in ihrer<br />
Kategorie auf Platz eins gekommen –<br />
und das, obwohl sie in dieser Formation<br />
noch nicht sehr lange zusammenspielen.<br />
Als Lines and Spaces haben sie sich<br />
ein kleines, aber ständig wachsendes<br />
Repertoire an Jazz-Standards angeeignet,<br />
mit dem sie im Bietigheim-<br />
Bissingen an zwei Flügeln die Jury<br />
überzeugen konnten. „Jugend jazzt<br />
ist wie Jugend musiziert“, so der Landesmusikrat,<br />
der den Wettbewerb<br />
ausgeschrieben hat, „nur anders.“<br />
Jazz fördere als kommunikative,<br />
kreative und spontane Musik die<br />
individuelle musikalische Entwicklung.<br />
Auch sei Jazz ein wesentlicher<br />
Bestandteil der weltumspannenden Musikszene.<br />
Für die beiden Gymnasiasten gehört Musik<br />
von Kindesbeinen an zum Leben. Lukas<br />
Lukas Ebner (rechts) und Valentin Melvin haben den ersten Platz bei<br />
Jugend Jazzt gewonnen.<br />
hat schon im Alter von vier Jahren angefangen,<br />
die Tasten des heimischen Klaviers<br />
zu erkunden, Valentin war etwas älter.<br />
„Klassik ist nicht so meins“, meint Lukas,<br />
weshalb er sich an der Jugendmusikschule<br />
St. Georgen-Furtwangen für Klavierstunden<br />
bei dem renommierten Jazzer Andreas<br />
Erchinger entschieden hat, der auch<br />
Lehrbeauftragter für Jazz-Piano an der<br />
Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg<br />
ist. Auch Valentin gehört zu Erchingers<br />
Schülern, weshalb er ihnen die Teilnahme<br />
an dem Wettbewerb als Duo vorgeschlagen<br />
hat. „Da haben wir uns natürlich öfter<br />
vorher getroffen, um zu üben“, sagen die<br />
Elftklässler.<br />
Musikalisches Vorbild der beiden ist<br />
der kanadische Pianist Oscar Peterson,<br />
privat hören sie natürlich viel<br />
Jazz, Jamie Cullum mögen beide,<br />
auch House und Electronic kommt<br />
aus den Boxen der talentierten<br />
Schüler. Neben ihren Auftritten in<br />
der Jazz-Band der Zinzendorfschulen<br />
sind sie auch öfter als Lines and<br />
Spaces zu hören.<br />
81
Schulen unterwegs<br />
82<br />
Sakrale Räume, Rituale und Symbole<br />
haben schon auf kleine Kinder eine<br />
große Wirkung. Wie sie sich dieses bei ihrer<br />
späteren Arbeit zu Nutzen machen können,<br />
haben die angehenden Erzieherinnen<br />
und Erzieher, bzw. Jugend- und Heimerzieherinnen<br />
und –erzieher der Fachschulen<br />
für Sozialpädagogik und Sozialwesen der<br />
Zinzendorfschulen bei ihrer religionspädagogischen<br />
Fachtagung im Kloster Kirchberg<br />
erfahren. Jeweils für zweieinhalb<br />
Tage haben sich die jungen Menschen mit<br />
ihren Klassenlehrerinnen Sr. Bippus und<br />
Sr. Feldmann unter der Leitung des Schulpfarrers<br />
Br. Fischer in das Tagungszentrum<br />
bei Sulz am Neckar zurückgezogen.<br />
Sie lernten am eigenen Leib, wie ihre<br />
späteren Schützlinge mit Hilfe des Sakralen<br />
Geborgenheit, Gemeinschaft, Stille<br />
und Konzentration erfahren können. „Die<br />
Zeit im Kloster hat die Klasse noch mehr<br />
zusammengeschweißt“, fand Tatjana Eble<br />
aus der 2BKSP1, und ihre Mitschülerin<br />
Melanie Kohler fand es interessant, das<br />
Klosterleben aus nächster Nähe mitzuerleben.<br />
„Es ist sehr idyllisch hier.“<br />
Besonders das Labyrinth, bei dem die<br />
Teilnehmer ihren eigenen Lebensweg<br />
nachlaufen konnten, kam bei den Zinzendorfschülern<br />
gut an.<br />
Eine besondere Stimmung erfuhren sie bei<br />
den Tagzeitengebeten der Berneuchener<br />
Gemeinschaft, bei denen sehr viel gesungen<br />
wird. Hier wurden die Gruppen auch<br />
noch von den Geistlichen mit einem Reisesegen<br />
verabschiedet.<br />
Schulen unterwegs<br />
Ö<br />
kumenische Weite gehört zum Konzept,<br />
wie der Schulpfarrer Br. Fischer<br />
betonte, daher ermöglichten die Zinzendorfschulen<br />
den Achtklässlern auch in<br />
diesem Jahr wieder einen Blick über den<br />
eigenen Horizont hinaus. Sie fuhren nach<br />
Spaichingen in die Fatih-Moschee, wo<br />
sie viel über die Religion, aber auch über<br />
die Architektur eines islamischen Gotteshauses<br />
erfuhren. „Die Moschee wurde in<br />
Richtung Mekka gebaut“, hatten Johanna,<br />
Amelie und Anna gelernt.<br />
Die Zinzendorfschüler hatten sich die<br />
Schuhe ausgezogen, bevor sie den mit<br />
Teppich ausgelegten Gebetsraum betraten.<br />
„Der Raum ist sehr prunkvoll eingerichtet,<br />
von der Decke hängen große
Schulen unterwegs<br />
Kronleuchter und mache Wände sind mit<br />
Mosaiken verziert“, staunten sie und Noemi<br />
meinte überwältigt: „Die Moschee sieht<br />
von innen gigantisch aus.“<br />
Auch erfuhren die Achtklässler Hintergründe<br />
über die Gebete der Muslime, die<br />
Fastenzeit, hörten die Gebetsrufe und bekamen<br />
das arabische Alphabet erklärt. Sie<br />
lernten, dass im Gebetsraum keine weltlichen<br />
Themen besprochen werden dürfen<br />
und auch Diskussionen nicht angebracht<br />
sind. Dafür gibt es einen Gesellschaftsraum,<br />
in dem auch gemeinsam Fußballspiele<br />
angesehen werden.<br />
Im Anschluss an den Ausflug fassten die<br />
Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke<br />
zusammen.<br />
Schulen unterwegs<br />
Auch in diesem Schuljahr war wieder<br />
eine Gruppe von Zehntklässlern am<br />
mittlerweile zur Tradition gewordenen<br />
Schüleraustausch in Casablanca beteiligt.<br />
Natürlich durften die wichtigen Highlights<br />
wie Rabat, Marrakesch mit der Place<br />
Djemaa el Fna, El Jadida und das Wellenreiten<br />
im Atlantik nicht fehlen. Zusätzlich<br />
gab es in diesem Jahr aber einen neuen<br />
Programmpunkt: Der Besuch eines Biobauernhofs<br />
bei Casablanca. Der Besitzer<br />
gab den Schülern einen guten Einblick in<br />
seine Kooperative und erklärte in gut verständlichem<br />
Französisch seine Vorstellung<br />
von biologischem Landbau.<br />
Bei einem Rundgang durch die Felder<br />
pflanzten die Schüler Kartoffeln und freundeten<br />
sich mit dem Esel des Hofes an.<br />
Abgerundet wurde der Besuch durch ein<br />
köstliches, typisch marokkanisches Taji-<br />
Die Klasse 6w beschäftigte sich in den<br />
beiden Fächerverbünden WZG (Welt-<br />
Zeit-Gesellschaft) und WAG (Wirtschaftne-Gericht,<br />
das die Schüler und die begleitenden<br />
Lehrer, Br. Jehle und Sr. Berberich-<br />
Ebner, gemeinsam genießen durften.<br />
Schulen unterwegs<br />
83
Schulen unterwegs<br />
84<br />
Arbeit-Gesundheit) mit dem Themenkomplex<br />
Landwirtschaft. Tierhaltung,<br />
Ackerbau, Rohstoffe und die Produkte aus<br />
der Landwirtschaft wie Milch, Fleisch, Getreide<br />
und Gemüse sowie deren Erzeugung<br />
und Weiterverarbeitung bilden wichtige<br />
Unterrichtsinhalte. Daher nutzen die<br />
Fachlehrerinnen Sr. Kramer und Sr. Helms<br />
die Unterrichtseinheit SOL (Selbstorganisiertes<br />
Lernen) zu einem Ausflug auf den<br />
Vogtsbauernhof in Gutach.<br />
In einem Workshop lernten sie, Weichkäse<br />
und Butter herzustellen. Ein paar Wochen<br />
später konnten sie die historische Landwirtschaft<br />
mit der heutige vergleichen:<br />
Sie besuchten den Untermühlbachhof in<br />
Peterzell, wo sie viel über das harmonische<br />
Zusammenspiel von Steinen, Pflanzen,<br />
Tieren und Menschen lernten.<br />
Schulen unterwegs<br />
Viel Spaß beim ersten Erproben ihrer<br />
Sprachkenntnisse hatten 19 Schülerinnen<br />
und Schüler der Klassenstufen 9 und<br />
10, die in Begleitung von Sr. Maurer und Br.<br />
Bick nach Südfrankreich gefahren sind. Sie<br />
waren in Gastfamilien in Saint Chamond<br />
untergebracht, wo sie von der Gastfreundschaft<br />
begeistert waren. Bereits am Tag<br />
nach der Ankunft wurde die Gruppe von<br />
Schulleiter Eric Mauduis mit einem kleinen<br />
Imbiss begrüßt und durfte anschließend<br />
den Schulalltag in Frankreich erleben.<br />
Morgens arbeiteten die Schüler an einem<br />
Projekt, bei dem sie in Kleingruppen<br />
Fotoromane erstellten und nachmittags<br />
erkundeten sie gemeinsam mit ihren Austauschpartnern<br />
die Region. Neben einem<br />
Besuch in Lyon standen Bowling, Schlittschuhlaufen<br />
und andere Aktivitäten auf<br />
dem Programm, wodurch sich Deutsche<br />
und Franzosen noch besser kennen lernten.<br />
Beim Gegenbesuch der französischen<br />
Schüler im Frühjahr konnten die frisch<br />
geknüpften Freunschaften vertieft werden.<br />
Die Sprachkenntnisse der Schüler profitieren<br />
vom Austausch enorm. „Vor allem<br />
steigt die Motivation zum Lernen sehr“,<br />
sagt Sr. Maurer. Ihr Kollege Detlef Brüers,<br />
der die französischen Schüler begleitete,<br />
sagte, dass viele Jugendliche über den<br />
offiziellen Schüleraustausch hinaus in den<br />
Ferien nach Frankreich zu ihren neuen<br />
Freunden kommen.
Schulen unterwegs<br />
Abenteuer auf der Alb<br />
Für die Klassen 9a und 9b<br />
begann die erste Schulwoche<br />
mit einem erlebnisreichen<br />
Ausflug nach Tieringen. Unter der<br />
Begleitung von Br. Bick, Br. Pletz,<br />
Sr. Ruhle und Br. Alexander Giesel<br />
verbrachten die Schüler und Schülerinnen<br />
fünf gemeinsame Tage im<br />
Feriendorf auf der Schwäbischen<br />
Alb mit spannenden Aktivitäten des<br />
Malamute Travel & Outdoor Service.<br />
Bei hervorragendem Wetter erwartete<br />
die Schüler und Schülerinnen<br />
viel Bewegung an der frischen Luft,<br />
Grenzerfahrungen und vor allem:<br />
Abenteuer in Eigenregie. Gleich zu<br />
Beginn wagten sie sich mit verbundenen<br />
Augen, durch die helfende<br />
Hand ihres Teampartners gestützt,<br />
über den 900m langen Barfußpfad,<br />
der Sand, Kies, Glasscherben und<br />
Wasser für sie bereit hielt.<br />
Abenteuerlich weiter ging es auch<br />
auf dem Kletterparcours in 10 m<br />
Höhe durch den Wald, der ebenfalls<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
zwischen Schülern und Schülerin-<br />
nen verlangte, die sich gegenseitig<br />
sichern mussten. Abgesehen von der<br />
hervorragenden Zusammenarbeit,<br />
die alle ein bisschen näher zusammengeführt<br />
hat, hat es Schülern wie<br />
Lehrern großen Spaß gemacht.<br />
Nach diesem kräftezehrenden Erlebnis<br />
kam auch das gemeinsame<br />
Kochen gerade recht. Am selbst<br />
entfachten Lagerfeuer – natürlich<br />
ganz im Stil unseres naturverbundenen<br />
Abenteuers ohne Grillanzünder!<br />
- wurde mit Grillkäse, Würstchen<br />
und Suppe für das leibliche Wohl<br />
gesorgt. Doch wer hier schon an eine<br />
ausgiebige Pause dachte, hatte weit<br />
gefehlt.<br />
Nach der Stärkung erforderte das<br />
Bogenschießen volle Konzentration.<br />
Auf der Pirsch mit Pfeil und Bogen<br />
sahen sich die Strohsäcke einem<br />
wahren Pfeilhagel der Schüler und<br />
Schülerinnen ausgesetzt. Selbst<br />
kleinere Verletzungen konnten die<br />
tapferen Schüler und Schülerinnen<br />
nicht davon abhalten, ihr Ziel mit<br />
unerbittlicher Selbstdisziplin zu ver-<br />
85
Die gemeinsamen Aktivitäten haben die<br />
Klassengemeinschaft gestärkt, verriet eine<br />
Schülerin der Klasse 9a. Für die Schülerinnen<br />
und Schüler waren die Tage in Tieringen<br />
ein tolles Erlebnis.<br />
Sr. Ruhle<br />
86<br />
folgen. Ein großartiges Erlebnis!<br />
Am nächsten Tag erwartete die Schülerinnen<br />
und Schüler dann eine GPS-Tour –<br />
eine Art Schnitzeljagd durch den Wald, bei<br />
der sie mithilfe ihrer Navigationssysteme<br />
Aufgaben in ihren Teams lösen mussten.<br />
Durch den Wettkampfgeist angespornt,<br />
hatten natürlich alle den Anspruch als erstes<br />
Team mit den richtigen Antworten auf<br />
ihren Zetteln das Ziel zu erreichen.<br />
Der letzte Tag begann mit einer Wanderung<br />
zum Stausee nach Oberdigisheim.<br />
Dieser ist allein aufgrund seiner malerischen<br />
Lage am Rande des Waldes einen<br />
Ausflug wert, denn er kann sogar als<br />
Badesee genutzt werden. Die Aufgabe<br />
der Schüler und Schülerinnen lautete:<br />
Welches Team baut das tragfähigste Floß<br />
und schafft den Endspurt zur Badeinsel<br />
im See? Erstaunlicherweise schwamm<br />
tatsächlich jedes Floß und schaffte es zur<br />
rettenden Insel. Für alle ein gelungener<br />
Abschluss eines abenteuerlichen Starts in<br />
den Schulalltag.
Schulen unterwegs<br />
Chor und Blasorchester in Norwegen<br />
Die letzten beiden Wochen der Sommerferien<br />
nutzten Chor und Blasorchester<br />
zu einer musikalischen<br />
Reise in den Norden. Über Dänemark<br />
erreichte die 45-köpfige<br />
Gruppe den kleinen Küstenort<br />
Kragerø im Süden Norwegens.<br />
Dort waren alle in Hütten auf<br />
einem Campingplatz direkt am<br />
Wasser untergebracht.<br />
Die herrliche Umgebung lud<br />
ein zu kleinen Wanderungen<br />
und einem erfrischenden Bad<br />
im Meer. Auf einer Bootstour<br />
durch das Schärengebiet ließen<br />
sich sogar einige Seehunde<br />
beobachten. In Kragerø gab es<br />
auch die ersten Auftritte. Lehrer<br />
und Schüler der weiterführenden<br />
Schule wurden in der<br />
Mittagspause angenehm von den<br />
Klängen von Chor und Orchester<br />
überrascht. Bei einem Treffen mit dem<br />
Jugend-Gospelchor aus Kragerø sangen<br />
und spielten sich alle gegenseitig vor.<br />
Die nächste Etappe der Reise war die<br />
Stadt Bergen. Auf dem Weg dorthin boten<br />
sich immer wieder atemberaubende<br />
Aussichten auf Fjorde, Fjelle, Gletscher und<br />
Schneefelder. Besonders beeindruckend<br />
In Bergen war nach einem Aufstieg auf den fast 400 m hohen Berg Fløyen die herrliche<br />
Aussicht auf Stadt, Fjord und Meer zu genießen. Oben angekommen unterhielt der Chor<br />
die anderen Gäste spontan mit einigen Spirituals.<br />
war der Doppel-Wasserfall Låtefoss mit<br />
seinen Wassermassen.<br />
In der Nähe von Bergen stand ein Besuch<br />
der Villa von Edvard Grieg auf dem<br />
Programm, wo Chor und Orchester dem<br />
Komponisten mit norwegischen Liedern<br />
und einer modernen Version seiner Musik<br />
zu „Peer Gynt“ ein Ständchen brachten.<br />
Auf dem Weg nach Oslo<br />
besichtigten die Musiker in Heddal<br />
die größte der für Norwegen so<br />
typischen hölzernen Stabkirchen.<br />
Mit einem gesungenen<br />
„Sommerpsalm“ testete der Chor<br />
spontan die Akustik.<br />
Ein letzter Auftritt fand in<br />
einem Freiluftmuseum in Oslo<br />
statt, welches das traditionelle<br />
norwegische Landleben zeigte.<br />
Auch das königliche Schloss und<br />
das architektonisch interessante<br />
Opernhaus wollte sich keiner<br />
entgehen lassen. Nach zehn<br />
erlebnisreichen Tagen und 4500<br />
km Busreise erreichte die Gruppe<br />
schließlich um Mitternacht<br />
Königsfeld – müde, aber voll<br />
schöner Erinnerungen. Einige schmieden<br />
schon Pläne für den nächsten Norwegen-<br />
Urlaub.<br />
Johannes Michel<br />
87
Zu Gast an den Schulen<br />
88<br />
Schreibübungen beim Jugendbuchautor<br />
Sprudelnde Fantasie bewiesen die<br />
Sechstklässler verschiedener Schularten<br />
der Zinzendorfschulen, als der<br />
hessische Jugendbuchautor Uwe Metz mit<br />
ihnen Schreibübungen machte. „Das sind<br />
großartige Geschichten“, schwärmte er<br />
begeistert, nachdem seine jungen Zuhörer<br />
aufbauend auf dem Einstiegssatz („Die<br />
Lichter im Haus erloschen, das Haus lag im<br />
Finstern.“) mindestens einen zweiten Satz<br />
formuliert hatten. Dabei bedienten sich<br />
die Schülerinnen und Schüler verschiedener<br />
Genres vom Krimi über Fantasy und<br />
Gruselgeschichte bis zur Fabel. In einer Geschichte<br />
kommt „Jacky, die Mörderpuppe“<br />
und beißt den Bewohnern ein Ohr ab, in<br />
einer anderen schleicht sich Dieter Bohlen<br />
um die Ecke. „Er hat es auf meine Schwester<br />
abgesehen, denn sie hatte ihn bei DSDS<br />
gehauen“, fantasierte eine Sechstklässlerin.<br />
„Ihr habt Euch richtig in die Vollen gelegt“,<br />
lobte Metz, der zuvor sehr bildhaft aus<br />
seinen eigenen Werken gelesen hatte. Die<br />
Figuren erwachten regelrecht zum Leben,<br />
als er eine Passage aus seiner Trilogie „Die<br />
verborgene Gesellschaft“ vortrug, in der es<br />
unter anderem um magisch begabte Menschen,<br />
einen verschwundenen Forscher,<br />
sehr schräge Geheimagenten und einen<br />
schottischen Whisky-Liebhaber geht.<br />
„Seine Bücher sprudeln nur so von Ideen“,<br />
meinte der Deutschlehrer Br. Färber, der<br />
die Lesung dank der Vermittlung einer<br />
Uwe Metz las aus an den Zinzendorfschulen aus seinem<br />
Jugendbuch „Im Garten des Schneemenschen“ vor. Eigentlich<br />
wollte er auch noch aus dem zweiten Buch der Trilogie,<br />
„Schloss Horroscu“ lesen, aber er war von den Texten der<br />
Schüler so begeistert, dass er lieber diese vortrug.<br />
Altschülerin organisiert hatte, „daraus<br />
machen andere zwei Bücher.“<br />
Die Schüler durften aber auch hinter die<br />
Kulissen der Schriftstellerei blicken. Uwe<br />
Metz erzählte, wie er und seine verstorbenen<br />
Schriftstellerkollegen ans Werk<br />
gehen. Hubert Fichte etwa pinnte seine<br />
Manuskriptseiten an die Wand und betrachtete<br />
sie wie ein Maler mit Abstand,<br />
Ernest Hemingway ging zum Schreiben<br />
gerne in Cafés, andere können nur an<br />
ihrem Lieblingsplatz im Garten schreiben.<br />
Er selbst schreibt gerne, wenn er mit dem<br />
Zug fährt. „Bei mir fließen die Ideen, wenn<br />
ich in Bewegung bin.“ Seine handschriftlichen<br />
Notizen, die für Außenstehende nicht<br />
unbedingt klar zu erkennen sind, müsse<br />
er natürlich später am Computer in Reinschrift<br />
bringen, da seine Einfälle oft völlig<br />
durcheinander sind. „Mit meiner Sauklaue<br />
– und nur damit – gleiche ich Friedrich<br />
Schiller.“<br />
Der nächste Schritt ist die Recherche. Um<br />
sich seine Figuren vorzustellen, entwickelt<br />
er ihnen schon einmal einen Stammbaum<br />
und malt ihnen ein Familienwappen,<br />
„auch, wenn das im ganzen Buch nicht<br />
einmal vorkommt“. Mit der Technik, sich<br />
auf ungewöhnliche Art in seine Figuren<br />
hineinzudenken, hat er ein prominentes<br />
Vorbild: „Thomas Mann hat für seine Romancharaktere<br />
Unterschriften entwickelt“,
Zu Gast an den Schulen<br />
US-Autor Peter Blickle auf Recherchereise<br />
erklärte der Buchhändler und Autor seinen<br />
Zuhörern, bevor sie ihn mit Fragen löcherten:<br />
„Wie viel verdienen Sie?“, „Wie lange<br />
brauchen Sie für ein Buch?“, „Wie viele<br />
Bücher haben Sie verkauft?“ und „Wird es<br />
nach dem 3. Band noch eine Fortsetzung<br />
geben?“ wollten die Schüler wissen.<br />
Bevor er ein Manuskript abgibt, bearbeitet<br />
Uwe Metz es noch einmal. „Dabei achte ich<br />
auf Ausdruck, Satzbau, Grammatik, Rechtschreibung<br />
und Zeichensetzung“, erklärte<br />
er. Wenn er seine Geschichten aufschreibt,<br />
seien solche Dinge erst einmal zweitrangig,<br />
aber später muss er „mit dem Hobel“<br />
rübergehen.<br />
Den Schülern hat die lebendige Lesung mit<br />
Workshop sichtlich Spaß gemacht. Bei den<br />
Schreibübungen waren sie mit Begeisterung<br />
dabei und viele ließen sich am Ende<br />
ein Autogramm geben.<br />
Vielleicht sind die Zinzendorfschulen<br />
demnächst Schauplatz eines<br />
Romans: Der in Amerika lebende<br />
Wissenschaftler und Schriftsteller Peter<br />
Blickle besuchte während einer Studienreise<br />
in der Alten Welt, die ihn zuvor schon<br />
nach Herrnhut geführt hatte, auch das<br />
<strong>Königsfelder</strong> Schulwerk. Was er vorfand,<br />
entsprach gar nicht dem, was er eigentlich<br />
für die Recherche zu seinem neuen Roman<br />
gesucht hatte – zu seinem Bedauern und<br />
seiner Freude gleichermaßen.<br />
Blickle, der selbst in der pietistischen<br />
Brüdergemeinde Wilhelmsdorf bei<br />
Ravensburg aufgewachsen und als<br />
17-Jähriger nach einem Schüleraustausch<br />
in den Vereinigten Staaten geblieben<br />
ist, vermutete in der evangelischen<br />
Brüdergemeine ähnliche Strukturen und<br />
Stimmungen. „Aber in den vergangen zwei<br />
Wochen habe ich festgestellt, dass der<br />
Buchstabe „d“ einen großen Unterschied<br />
macht.“<br />
Er war überrascht von der Fröhlichkeit<br />
und Lebendigkeit, die in den<br />
Zinzendorfschulen und ihrem Träger, der<br />
Herrnhuter Brüdergemeine, herrscht.<br />
„Das Lernen hier ist sehr offen, die Lehrer<br />
gewähren dem Unterricht eine gewisse<br />
Eigendynamik. Durch die vielen Aktivitäten<br />
und Arbeitsgemeinschaften werden die<br />
Bereiche Schule und außerschulisches<br />
Der Schriftsteller und Autor Peter Blickle (links) ließ sich vom<br />
Schulpfarrer Br. Fischer de Zinzendorfschulen zeigen.<br />
Leben immer wieder osmotisch<br />
durchzogen.“<br />
Das spiegele sich auch in der Architektur<br />
der Schulgebäude wider. Durch die<br />
verschiedenen Gebäude sei die Schule<br />
mit dem Ort verwoben, zeige die<br />
Verbundenheit zur Außenwelt. „Vor allem<br />
89
Zu Gast an den Schulen<br />
die großen Fenster, die den Blick in die<br />
Natur ermöglichen, sind beeindruckend.“<br />
Die Recherche für seinen neuen Roman<br />
mit dem Arbeitstitel „Die Gärten der<br />
Seele“ waren nur ein Grund für Blickles<br />
Besuch in Deutschland. Der Professor<br />
für Germanistik sowie Gender and<br />
Women’s Studies an der Western<br />
Michigan University untersucht auch die<br />
feministischen Aspekte der evangelischen<br />
Brüdergemeine. Da wurde er während<br />
seines Besuchs in Herrnhut fündig, wo<br />
er feststellte, dass dort schon immer<br />
Gleichberechtigung praktiziert wurde.<br />
„Es gab bereits 1748 Frauen, die Chöre<br />
leiteten“, staunte der Professor.<br />
Sonnenschein und gute Laune brachte der Chor<br />
Efatha aus dem tansanischen Daressalam an die<br />
Zinzendorfschulen. Nach der kleinen Einlage in der<br />
großen Pause applaudierten die Schülerinnen und<br />
Schüler, aber auch einige Passanten, die von der<br />
Musik angelockt wurden, begeistert.<br />
Anschließend begegneten die fünften Klassen den<br />
Musikern aus Afrika und sangen ihnen etwas vor. Im<br />
Haus Katharina von Gersdorf wechselten sich die<br />
beiden Chöre ab und lernten so die musikalischen<br />
Unterschiede der beiden Kulturkreise kennen, bevor<br />
sie sogar alle gemeinsam ein Lied anstimmten. Zum<br />
Schluss wollten viele der Schülerinnen und Schüler<br />
natürlich noch von allen Gästen Autogramme<br />
haben.<br />
Auch in diesem Jahr nutzte das Goethe-Institut wieder die<br />
bewährte Infrastruktur der Zinzendorfschulen mit Internat, um im<br />
Schwarzwald jungen Menschen aus allen Ecken dieser Welt die<br />
deutsche Sprache näherzubringen. Insgesamt waren 73 Jugendliche<br />
im Alter von 14 – 17 Jahren aus 23 Ländern zu Gast. Sie waren<br />
aus China, Ungarn, den Vereinigten Staaten, Hongkong, dem<br />
Vereinigten Königsreich, Kolumbien, Indien, der Schweiz, Ägypten<br />
und vielen anderen Ländern mehr nach Baden-Württemberg<br />
gekommen.<br />
Fünf Betreuer und fünf Lehrer sorgten dafür, dass die jungen<br />
Menschen nicht nur die Sprache lernten, sondern auch viel von<br />
Königsfeld und Umgebung sahen. Ausflüge führten beispielsweise<br />
nach Freiburg und Konstanz, sie besuchten Konzerte, spielten<br />
Tennis und gingen schwimmen<br />
90
Zu Gast an den Schulen<br />
Indischer Schulleiter besucht die Zinzendorfschulen<br />
Eine weitere Anreise als Meena und<br />
Elijah Gergan haben Gäste an den<br />
Zinzendorfschulen selten.Das<br />
Ehepaar aus der nordindischen Region<br />
Ladakh besuchte im Sommer das<br />
Schulwerk mit Internat im Schwarzwald.<br />
Beide sind seit vielen Jahren<br />
Gemeindepfarrer und Elijah Gergan<br />
ist zudem Direktor einer Schule in<br />
Leh, die ebenfalls zur Herrnhuter<br />
Brüdergemeine gehört. Mit mehr als<br />
1000 Schülern ist sie ebenso groß<br />
wie die Zinzendorfschulen. Auch<br />
dort werden Schüler aller Religionen<br />
unterrichtet und wie ihr <strong>Königsfelder</strong><br />
Pendant hat auch die Schule<br />
in Leh einen hervorragenden Ruf.<br />
In der Pause konnte Elijah Gergan<br />
beobachten, dass die Kinder hier<br />
die gleichen Spiele spielen wie in<br />
Indien.<br />
Und dennoch gibt es große Unterschiede.<br />
„Wir haben viel weniger Platz“, sagte der<br />
indische Schulleiter, der sich während<br />
seines dreitägigen Besuchs in Königsfeld<br />
auch mit seinem deutschen Kollegen Br.<br />
Treude ausgetauscht hatte.<br />
An seiner Schule in Indien seien die Klassen<br />
wesentlich größer und die Räume viel<br />
kleiner. Auch der weitläufige Campus beeindruckte<br />
ihn. „Bei gleicher Schülerzahl<br />
Schulpfarrer Christoph Fischer (links) zeigte Meena und Elijah Gergan die Zinzendorfschulen.<br />
ist die Schule in Königsfeld etwa fünf Mal<br />
so groß wie unsere.“<br />
Während die Missionsschule in Leh ringsherum<br />
eingezäunt ist, überraschte Elijah<br />
Gergan die offene und freundliche Atmosphäre,<br />
die er auch im ganzen Ort empfunden<br />
hat. „Hier weht ein Geist von Freiheit“,<br />
stellte er nicht nur in Hinblick auf die<br />
Fahnen zu den Menschenrechten fest, die<br />
derzeit im Kurpark gehisst sind.<br />
Gleich am ersten Tag erlebte das<br />
Pfarrerehepaar eine freudige Überraschung.<br />
Beim Mittagessen im<br />
historischen Speisesaal kam eine<br />
Internatsschülerin auf sie zu, die<br />
drei Jahre in Indien gelebt hatte<br />
und sogleich die Gelegenheit ergriff,<br />
die Gäste mit Fragen zu überhäufen.<br />
Später begegneten sie einer<br />
Klasse mit angehenden Erziehern<br />
und kurz bevor sie nach Bad Boll<br />
weiterfuhren, besuchten Meena und<br />
Elijah Gergan noch das Sportfest der<br />
Unterstufe.<br />
Neben den Zinzendorfschulen werden<br />
die Besucher aus Indien ein weiteres<br />
Erlebnis im Gedächtnis behalten.<br />
„Schwarzwälder Kirschtorte bekommt<br />
man überall auf der Welt, sogar in Leh“,<br />
sagt Elijah Gergan, „aber in Königsfeld<br />
konnten wir sie zum ersten Mal dort essen,<br />
wo sie erfunden wurde: Im Schwarzwald.“<br />
91
Zu Gast an den Schulen<br />
92<br />
Neuer Zugang zur Geschichte<br />
Geschichte mal aus einer anderen<br />
Perspektive konnten die neunten<br />
Klassen des Zinzendorfgymnasiums<br />
erleben. Ein ehemaliger Schulleiter aus<br />
dem hessischen Viernheim hat ein Buch<br />
über das Leben in Dunningen-Lackendorf<br />
in den Jahren 1940-1950 geschrieben<br />
und las den Schülern daraus vor.<br />
„Mein Großvater kam aus Lackendorf“,<br />
sagt Heinz Klee, „und hat den Bezug zu<br />
seiner Heimat nie verloren.“<br />
Als Heinz Klee vor einigen Jahren von<br />
seinem Cousin aus Horgen erfuhr,<br />
welche Erlebnisse damals mit dem<br />
Hüten der Kühe verbunden waren,<br />
stand fest: „Das muss ich aufschreiben.“<br />
In der heutigen Zeit ist es nicht mehr<br />
vorstellbar, dass die Kinder in die<br />
Kuhfladen stiegen, um sich ihre Füße zu<br />
wärmen, oder dass eine Mutter einen Tag<br />
nach der Geburt ihres achten Kindes mit<br />
den Worten „Mariele, komm schaffen“,<br />
aus dem Kindbett geholt wird, weil sonst<br />
niemand da ist, der hilft.<br />
Er führte verschiedene Interviews mit<br />
älteren Menschen aus Lackendorf und<br />
führte die Erzählungen in verschiedenen<br />
Handlungssträngen zu dem Buch<br />
„Lust auf Dorf?“ zusammen. „Es geht<br />
vor allem um die Stellung der Frau,<br />
Berthold Weisser (zweiter von links) überreicht Br. Treude einen<br />
Klassensatz der Bücher von Heinz Klee (links).<br />
die Wahrnehmung der Kinder und die<br />
Auswirkungen der Kirche auf die sozialen<br />
Strukturen“, sagt Klee über sein Buch,<br />
das er möglichst vielen Jugendlichen<br />
nahebringen möchte. Deshalb hat er sich<br />
verschiedene Buchpaten gesucht, die<br />
jeweils einen Klassensatz seiner Bücher<br />
an eine Schule ihrer Wahl spenden. Für die<br />
Zinzendorfschulen hat Berthold Weisser<br />
vom Gasthof Mohren in Niedereschach/<br />
Fischbach die Patenschaft übernommen.<br />
Nachdem er eine Geschichte aus seinem<br />
Buch vorgelesen hatte, herrschte<br />
betroffenes Schweigen. „Das holt<br />
die Geschichte aus der Anonymität<br />
heraus“, sagten die Schüler, die sich<br />
auf einmal viel besser vorstellen<br />
konnten, was es bedeutet, wenn<br />
ein Familienmitglied im Krieg<br />
vermisst ist und keiner weiß, ob<br />
der Sohn, der Bruder oder Onkel<br />
noch lebt oder nicht. „Im normalen<br />
Geschichtsunterricht hören die<br />
Schüler eine Zahl, die sie sich merken<br />
oder auch nicht“, sagt Klee. Wenn sie<br />
jedoch die authentische Geschichte<br />
einer Familie lesen, noch dazu einer<br />
ganz aus der Nähe, dann wird Geschichte<br />
auf einmal lebendig.
Zu Gast an den Schulen<br />
„Krieg kann niemals eine Lösung sein“<br />
Wenige Monate, nachdem im jüngsten<br />
Gaza-Krieg die Waffenruhe<br />
ausgerufen wurde, berichtete die<br />
Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser<br />
in Königsfeld vom Leben in Palästina.<br />
Eine gute Woche vor dem Buß- und Bettag,<br />
zu dem der Schulpfarrer der Zinzendorfschulen,<br />
Br. Fischer, immer einen<br />
besonderen Referenten einlädt, kam sie<br />
in den Kirchensaal, wo sie vor rund 300<br />
Schülerinnen und Schülern der Oberstufe<br />
und der Fachschulen der Zinzendorfschulen<br />
sprach. Am Vorabend war sie bereits<br />
im Helene-Schweizer-Saal gewesen.<br />
Die Vorträge waren gemeinsam von den<br />
Zinzendorfschulen, dem Eine-Welt- Laden<br />
Ujamaa und der evangelische Gesamtgemeinde<br />
organisiert worden.<br />
„Ich freue mich, hier zu sein, denn<br />
ich liebe die Jugend“, begrüßte die<br />
promovierte Naturwissenschaftlerin<br />
und Erziehungswissenschaftlerin ihr<br />
aufmerksames Publikum, dem sie<br />
zunächst erklärte, dass die verschiedenen<br />
Religionen nicht das Problem im Nahen<br />
Osten seien. „Religion wird dazu benutzt,<br />
die Politik zu rechtfertigen“, sagt die<br />
Christin, die in den 1960er Jahren nahe<br />
Bethlehem eine Internatsschule der<br />
Diakonissen besucht hatte.<br />
Sumaya Farhat-Naser berichtete in Königsfeld über das<br />
Leben in den Palästinensischen Autonomiegebieten.<br />
Der Islam, das Christentum und das<br />
Judentum seien einander sehr ähnlich,<br />
sie stimmten zu 90 Prozent überein und<br />
dass sie alle existierten, sei von Gott<br />
gewollt. „Wir glauben alle an denselben<br />
Gott und dieselben Propheten.“ Moslems,<br />
Christen und Juden hätten die gleichen<br />
Werte, ihre Religionen basierten alle<br />
auf Liebe, Versöhnung, Menschlichkeit<br />
und Vergebung. Über einen langen<br />
Zeitraum hätten auch Angehörige dieser<br />
drei Religionen in der Region friedlich<br />
nebeneinander gelebt. Wichtig sei der<br />
Respekt vor den Unterschieden der<br />
anderen Religionen. Alle glaubten, es<br />
sei ihr Land, so Sumaya Farhat-Naser,<br />
die das Recht der Juden auf einen Staat<br />
betonte und zugleich generell die Idee<br />
von Nationalstaaten als problematisch<br />
zeichnete, denn „Nationalismus ist immer<br />
gegen andere ausgelegt.“<br />
Sie zeigte anhand von historischen<br />
und aktuellen Karten der Region die<br />
palästinensischen Gebiete, die im Laufe<br />
der Jahrzehnte immer kleiner wurden. Die<br />
israelischen Siedler im Westjordanland<br />
hätten ihr eigenes, gut ausgebautes<br />
Straßennetz, welches die Palästinenser<br />
nicht benutzen dürfen. Für Strecken von<br />
100 Kilometern bräuchten Palästinenser<br />
wegen ihrer eigenen schlechten Straßen<br />
und die zu passierenden Checkpoints bis<br />
zu 25 Stunden, den Flughafen von Tel Aviv,<br />
der von ihrem Wohnort nahe Ramallah<br />
eigentlich in einer halben Stunde zu<br />
erreichen sei, dürfe von Palästinensern<br />
nicht genutzt werden.<br />
93
Zu Gast an den Schulen<br />
94<br />
„Wer im Ausland studiert, kann nicht<br />
zurück, wer einmal das Land verlässt,<br />
muss bestimmte Termine einhalten, sonst<br />
darf er nicht wieder einreisen“, schilderte<br />
Sumaya Farhat-Naser. Sie berichtete von<br />
Menschen, die durch einen Autounfall in<br />
Amerika, fehlendes Geld für ein Flugticket<br />
oder einen Irrtum den Termin verpassten<br />
und so nicht wieder nach Hause dürfen.<br />
Jeder habe seine Geschichte, und<br />
müsse daher lernen, mit seiner Wut<br />
und Verzweiflung umzugehen. Allein<br />
im jüngsten Nahost-Krieg wurden 2800<br />
Menschen getötet, 30000 Häuser, 71<br />
Schulen und 30 Moscheen zerstört,<br />
berichte sie. „Und was haben wir davon?<br />
Noch mehr Wut. Krieg kann niemals eine<br />
Lösung sein.“<br />
Als Friedensstifter spricht Sumaya Farhat-<br />
Naser allen Frauen eine besondere Rolle<br />
zu und berichtet von einer Situation an<br />
einem der Flying Checkpoints, an denen<br />
israelische Soldaten mit einem Jeep eine<br />
Straße sperren. Wer diese Kontrollpunkte<br />
passieren will, müsse oft stundenlang in<br />
der prallen Sonne ausharren. Dass sich<br />
dabei die Stimmung aufheizt, sei nicht<br />
verwunderlich.<br />
Sie habe einmal miterlebt, wie sich an<br />
einem solchen Flying Checkpoint ein<br />
Palästinenser sein Hemd aufgerissen<br />
hatte, die Arme ausbreitete und einem<br />
Soldaten „Dann schieß doch!“ zurief. Der<br />
Soldat habe sein Gewehr schon auf die<br />
nackte Brust des Palästinensers gerichtet,<br />
als sie sich zwischen die beiden Männer<br />
gestellt hatte und dem Soldaten sagte:<br />
„Ich kenne deine Mutter“. Sie kannte sie<br />
natürlich nicht, „aber ich bin auch eine<br />
Mutter und weiß, wie Mütter sind. Durch<br />
unsere Menschlichkeit können wir die<br />
Menschlichkeit der anderen erwecken.“<br />
Mit ihrer Aktion habe sie den Soldaten so<br />
verwirrt, dass er seine Waffe zum Boden<br />
senkte und sich wegdrehte.<br />
Jeder Mensch trägt einen<br />
Diamanten in sich<br />
Die Friedensaktivistin sprach von einem<br />
„wunderbaren Kern, einem Diamanten“,<br />
den jeder Mensch in sich trage. „Es liegt<br />
an uns, diesen Diamanten zum Glänzen zu<br />
bringen.“ Diese Einstellung helfe dabei, auf<br />
Provokationen angemessen zu reagieren<br />
und zwar weder, indem man sie ignoriert,<br />
noch indem man sie erwidert. Das eine<br />
raube einem selbst Energie, das andere<br />
berge die Gefahr, eine Gewaltspirale in<br />
Gang zu setzen. „Wenn mich jemand<br />
provoziert, dann denke ich an diesen<br />
wunderbaren Kern und beschließe, dass<br />
der Mensch es nicht so gemeint hat. Wenn<br />
man sagt, `Das hat mich jetzt verletzt,<br />
aber das hast du nicht so gemeint, oder?´,<br />
gibt man seinem Gegenüber die Chance,<br />
sich zu entschuldigen und die Provokation<br />
zurück zu nehmen.“<br />
Die Schülerinnen und Schüler nutzten<br />
vielfach die Gelegenheit, im Anschluss<br />
an den Vortrag Fragen zu stellen. „Was<br />
können wir tun, um zu helfen?“, wollten<br />
sie unter anderem wissen. „Ihr solltet alles<br />
radikal Fanatische ablehnen“, so Sumaya<br />
Farhat-Naser. Sie forderte die Schüler auf,<br />
im eigenen Land politisch aktiv zu sein,<br />
denn wenn man sich nicht engagiere,<br />
würden wertvolle Errungenschaften wie<br />
Freiheit und Demokratie womöglich nach<br />
und nach vereinnahmt werden. Über das<br />
Internet könnten die jungen Menschen<br />
den Kontakt zu Jugendlichen im Nahen<br />
Osten suchen. „Wichtig dabei ist es, nicht<br />
zu werten und immer im Hinterkopf<br />
zu haben, dass jeder Schritt und jeder<br />
Vorschlag gut für beide Seiten sein muss:<br />
für Israel und für Palästina.“
Schule im Blickpunkt<br />
Neues Profilfach am Gymnasium<br />
Lernen mit Kopf, Herz und Hand ist<br />
ein erklärtes Ziel ganzheitlicher<br />
Pädagogik. Der kreative Aspekt, das<br />
mit den eigenen Händen Erschaffene,<br />
bekommt an den Zinzendorfschulen<br />
eine noch größere Bedeutung: An den<br />
allgemeinbildenden Gymnasien wird<br />
neben dem sprachlichen und naturwissenschaftlichen<br />
auch ein künstlerisches<br />
Profil angeboten.<br />
Wer sich dafür entscheidet, hat<br />
in den Klassen 8-10 (beim G8),<br />
beziehungsweise 9-11 (beim G9)<br />
Kunst und Mediengestaltung<br />
als Hauptfach. Es wird an vier<br />
Wochenstunden unterrichtet und ist<br />
versetzungsrelevant. „Das kann auch<br />
interessant sein, um die oft schwierige<br />
Zeit der Pubertät zu überbrücken“,<br />
weiß der Kunstpädagoge Br. Ditz-<br />
Burk, der im Laufe der Jahre schon oft<br />
beobachten konnte, dass die Schüler<br />
nach dieser Entwicklungsphase<br />
auch in anderen Fächern wieder besser<br />
motiviert sind.<br />
In vier Unterrichtsstunden pro<br />
Woche können die einzelnen Punkte<br />
des Lehrplans vertieft werden. „Die<br />
Schülerinnen und Schüler lernen<br />
entsprechend ihres Alters die<br />
Br. Ditz-Burk erklärt Lucrezia aus der 10b, worauf es beim perspektivischen<br />
Zeichnen ankommt. Vom kommenden Schuljahr an haben die Schülerinnen<br />
und Schüler, die sich für das Kunstprofil entscheiden, in der Mittelstufe vier<br />
Stunden Kunstunterricht.<br />
verschiedenen Kunstepochen kennen<br />
und entwickeln dazu eigene Arbeiten“,<br />
erklärt Ditz-Burk. Das ermöglicht die<br />
Fachschaft Kunst den Schülerinnen und<br />
Schülern in zwei gut ausgestatteten<br />
Kunstateliers, die viele Anregungen zur<br />
künstlerischen Entfaltung bieten. Dass<br />
dies bei den Schülern auf Resonanz<br />
stößt, zeigt sich allein schon daran,<br />
dass viele von ihnen freiwillig bereits<br />
zu Beginn der großen Pause oder in<br />
ihren Freistunden in das Kunstatelier<br />
kommen, um mehr Zeit zu haben,<br />
kreativ zu sein.<br />
Besonders gerne arbeiten die<br />
Schülerinnen und Schüler an Werken,<br />
die Bestand haben, sei es an einer<br />
der Wände der Schule, den Metall-<br />
Skulpturen, die auf dem Schulgelände<br />
zu sehen sind, oder der bei den<br />
letzten Projekttagen entstandenen<br />
Neugestaltung der Lichtschächte im<br />
Erdkunderaum.<br />
Neu dazu kommen im Kunstprofil<br />
die Bereiche Mediengestaltung,<br />
Fotografie und Film. Br. Dietz-Burk<br />
hat auch öffentlichkeitswirksame<br />
Projekte im Sinn, wie etwa die Gestaltung<br />
von Kirchen.<br />
Wer zu Beginn der Mittelstufe das Profil<br />
Kunst und Mediengestaltung wählt,<br />
95
Schule im Blickpunkt<br />
96<br />
kann sich in der Oberstufe immer<br />
noch für einen anderen Schwerpunkt<br />
entscheiden. „Man muss dann nicht<br />
zwangsläufig Kunst als Neigungsfach<br />
wählen“, erklärt der Pädagoge, „vielleicht<br />
stellen einige Schüler ja fest, dass ihre<br />
Interessen doch woanders liegen.“ Wer<br />
jedoch in den Klassen 8-10 (beim G8),<br />
beziehungsweise 9-11 (beim G9) vier<br />
Stunden Kunstunterricht hatte, verfügt<br />
über eine breitere Basis, um sich für das<br />
Abiturfach Kunst zu entscheiden, welches<br />
am Zinzendorfgymnasium eine lange<br />
Tradition hat.<br />
Robert Maurer, leitender Hausmeister im Bereich Mönchweilerstraße,<br />
koordinierte die Umbaumaßnahmen und legte<br />
auch selbst Hand an. Hier reißt er die alte Decke vom Raum<br />
35 im Amos-Comenius-Haus herunter.<br />
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
Sommerzeit, Ferienzeit: Was für<br />
die einen eine Zeit der Muße und<br />
Erholung bedeutet, ist für andere<br />
mit viel Arbeit verbunden. Allein im Haus<br />
Spangenberg sind im ersten Stock aus<br />
ehemaligen Internatsräumen drei Klassenzimmer<br />
entstanden. „Wände wurden<br />
eingerissen, Parkettboden verlegt, die<br />
Decke mit Schallschutz versehen und die<br />
gesamte Elektrik neu verlegt“, erklärt der<br />
Verwaltungsleiter Br. Schaible. In allen<br />
Räumen gibt es jetzt ein stabiles W-Lan, in<br />
den Fluren sind jetzt Brandschutzdecken<br />
eingezogen und natürlich wurden die Klassenzimmer<br />
mit neuen Möbeln eingerichtet.<br />
„Es ist fast wie ein Neubau“, so Schaible.<br />
Die drei neuen Klassenzimmer für das<br />
Gymnasium wurden ebenso wie zwei<br />
Räume in einem anderen Stockwerk, die<br />
von der Realschule genutzt werden, sind<br />
mit modernsten interaktiven Whiteboards<br />
ausgestattet.<br />
In dem Bereich vom Haus Spangenberg,<br />
der von den beruflichen Gymnasien<br />
genutzt wird, hatten sich die Lehrer<br />
Schallschutzdecken gewünscht, was<br />
ebenfalls realisiert wurde.<br />
Im Amos-Comenius-Haus wurde der Raum<br />
35 komplett saniert, er hat eine Isolierung,<br />
neue Fenster und Heizung sowie neue<br />
Technik bekommen.<br />
Das Balkongeländer vor dem Atelier im<br />
Jan-Hus-Haus ist erneuert worden und<br />
im Haus Früauf wurden umfangreiche<br />
Sanierungsmaßnahmen vorgenommen,<br />
unter anderem hat eine Wohngruppe<br />
des Jungeninternats eine neue Küche<br />
bekommen.<br />
An den Umbaumaßnahmen waren viele<br />
Fremdfirmen aus der näheren Umgebung<br />
beteiligt, aber auch die Mitarbeiter aus<br />
den Bereichen Hausmeisterei hatten<br />
jede Menge zu tun, nicht zu vergessen die<br />
Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft, die<br />
dafür sorgten, dass alles wieder blitzblank<br />
ist.<br />
Neben den Sanierungsarbeiten gab es<br />
auch noch diverse Umzüge zu bewältigen,<br />
so ist beispielsweise das Tagesinternat<br />
jetzt im Haus Christian Renatus (HCR)<br />
untergebracht, das Oberstufeninternat<br />
der Jungen ist vom HCR ins Haus Früauf<br />
umgezogen.
Schule im Blickpunkt<br />
Erfolgreiches Lernen im Tagesinternat<br />
Rund ein Jahr ist es her, dass das Tagesinternat<br />
der Zinzendorfschulen<br />
in seine neuen Räumlichkeiten im<br />
Haus Christian Renatus umgezogen ist und<br />
das Konzept umstrukturiert wurde – mit<br />
großem Erfolg. „Wir betreuen derzeit<br />
43 Schülerinnen und Schüler, vor allem<br />
der Unter- und Mittelstufe“, erklärt die<br />
Leiterin des Tagesinternats, Sr. Korell.<br />
Der Lerncampus, in dem neben den<br />
Erziehern auch rund 20 Fachlehrer von<br />
Mathematik, Naturwissenschaften,<br />
Sprachen, Religion oder Wirtschaft<br />
jederzeit ansprechbar sind, bildet jetzt<br />
das Herzstück des Tagesinternats, in<br />
dem Kinder direkt im Anschluss an den<br />
Unterricht je nach Bedarf bis in den<br />
frühen Abend betreut werden, lernen,<br />
gemeinsam essen und spielen. Wer<br />
mit seinen Hausaufgaben und dem<br />
Lernpensum fertig ist, kann sich in<br />
den Parks der Internate austoben, sei es<br />
beim Ballspiel oder auf dem Trampolin,<br />
bei schlechtem Wetter stehen ein<br />
gemütlicher Aufenthaltsraum oder auch<br />
die Tischtennis-Halle, Billard und Kicker<br />
zur Wahl.<br />
Im Lerncampus sind die Nachmittage<br />
in fünf Lernblöcke zu je 45 Minuten<br />
aufgeteilt, in denen bis zu vier Fachlehrer<br />
gleichzeitig mit gutem Rat zur Seite<br />
stehen. Je nachdem, in welchem Fach<br />
Sr. Korell leitet das Tagesinternat, in dem die Kinder und Jugendlichen von<br />
einem Team aus Erziehern und Fachlehrern betreut werden.<br />
gerade weitere Erklärungen nötig sind,<br />
um die Hausaufgaben zu erledigen, wo<br />
eine Klassenarbeit ansteht oder die<br />
Kinder einfach neugierig sind und den<br />
Unterrichtsstoff von sich aus vertiefen<br />
möchten, suchen sie sich gezielt ihre<br />
Lehrer aus. „Am meisten sind natürlich die<br />
Mathematiklehrer gefragt“, sagt Sr. Korell,<br />
„aber auch die anderen Fächer werden gut<br />
angenommen.“<br />
Der Erfolg ist manchmal verblüffend: „Eine<br />
Schülerin der Werkrealschule,<br />
die mit relativ schlechten Noten<br />
von einer anderen Schule in den<br />
Schwarzwald kam, konnte ihren<br />
Durchschnitt innerhalb eines<br />
halben Jahres um zwei Noten<br />
verbessern“, so die Erzieherin. Bei<br />
anderen konnte sie feststellen,<br />
dass sie selbstständiger<br />
wurden und sich durch die feste<br />
Struktur des Lerncampus besser<br />
organisieren können.<br />
Vielen Eltern verschafft diese<br />
verlässliche Betreuung auch den<br />
nötigen Freiraum, um wieder in<br />
den Beruf einzusteigen, andere<br />
melden ihre Kinder auf dem Tagesinternat<br />
an, um ihnen einen optimalen Start<br />
zu ermöglichen. Gabriela Strumberger<br />
beispielsweise hatte ihren Sohn Philip<br />
auf dem Tagesinternat angemeldet, weil<br />
er mitten im Schuljahr von einer anderen<br />
97
Schule im Blickpunkt<br />
98<br />
Schule nach Königsfeld gewechselt ist.<br />
„Ich wollte, dass er sich gut eingewöhnen<br />
kann, sowohl was das Lernen angeht<br />
als auch der sozialen Kontakte wegen.“<br />
Beides hat gut geklappt. „Philip ist sehr<br />
glücklich an den Zinzendorfschulen,<br />
er konnte sich hier gut und schnell<br />
integrieren.“<br />
Mit fortschreitender Klassenstufe hat<br />
Philip inzwischen auch an einigen Tagen<br />
nachmittags Unterricht, so dass sie die<br />
Betreuung im Tagesinternat von fünf auf<br />
drei Nachmittage reduzieren kann. „Das<br />
Flexible an dem System finde ich super“,<br />
so Gabriela Strumberger.<br />
Die Schülerinnen und Schüler des<br />
Vollzeitinternats lernen gemeinsam<br />
mit den Tagesinternats-Schülern<br />
und alle bilden immer wieder<br />
klassenübergreifende Lerngruppen.<br />
Wenn die Tagesinternats-Schüler am<br />
Nachmittag nach Hause fahren, haben sie<br />
ihre Hausaufgaben erledigt und können<br />
entspannt den Abend mit ihrer Familie<br />
verbringen. „Da gibt es dann keine<br />
endlosen Diskussionen mehr, was noch<br />
gelernt und erledigt werden muss“, weiß<br />
Sr. Korell aus ihren Gesprächen mit Eltern.<br />
Fünf neue Active Boards<br />
Die Zukunft des Unterrichtens hat<br />
an den Zinzendorfschulen schon<br />
lange begonnen. Weil die Active<br />
Boards, die beim Neubau vom Haus Katharina<br />
von Gersdorf in den Klassenzimmern<br />
eingebaut wurden, inzwischen aus<br />
Schulleiter Br. Treude (links), der Abteilungsleiter der<br />
Realschule, WerkRealschule und Berufsfachschulen, Br.<br />
Giesel (3, von links) und der kaufmännische Leiter der<br />
Zinzendorfschulen, Br. Schaible (rechts) bedankten sich<br />
bei den Sponsoren der Active Boards Heiko Jerger (2. von<br />
links), Carin Lehmann und Christian Weßler vom Verein der<br />
Freunde der Zinzendorfschulen sowie Martin Marx (2. von<br />
rechts) von der EGT AG.<br />
dem Unterricht nicht mehr wegzudenken<br />
sind, wurden die im Haus Spangenberg<br />
neu geschaffenen, beziehungsweise sanierten<br />
Klassenräume ebenfalls mit solchen<br />
interaktiven Tafeln ausgestattet. Die<br />
neue Generation verfügt zusätzlich noch<br />
über Dokumentenkameras, welche gestochen<br />
scharfe Abbildungen von Texten und<br />
Gegenständen auf die elektronische Tafel<br />
bringt.<br />
Fünf zusätzliche Active Boards im<br />
Gesamtwert von 30 000 Euro konnten<br />
dank großzügiger Spenden vom Verein<br />
der Förderer der Zinzendorfschulen<br />
e.V., der EGT AG aus Triberg und der<br />
Niedereschacher Firma Jerger angeschafft<br />
werden. In einem kleinen Festakt<br />
mit Musik, Buffet und natürlich einer<br />
Präsentation der interaktiven Tafeln<br />
bedankte sich die Schulleitung bei den<br />
Sponsoren. „Wir leben in einer Zeit, in<br />
der es ohne Technik nicht mehr geht“,<br />
sagte Schulleiter Br. Treude. Hierbei sei<br />
das Schulwerk jedoch auf Unterstützer<br />
angewiesen. "Es ist schön, dass Sie ein<br />
Herz für die Zinzendorfschulen haben."<br />
Martin Marx, Leiter der Abteilung<br />
Kommunikation bei der EGT AG, erklärte:<br />
„Wir brauchen Nachwuchs und freuen<br />
uns, dass wir Schülern helfen können, den
Umgang mit technischer Ausstattung zu<br />
erlernen."<br />
Heiko Jerger, einer der Geschäftsführer<br />
des Familienunternehmens, hat die<br />
Zinzendorfschulen bereitwillig unterstützt,<br />
weil er weiß, dass diese Spende Eins zu<br />
Eins den Schülern und Lehrern zu Gute<br />
kommt. „Wir stellen uns der sozialen<br />
Verantwortung in der Region.“<br />
Die dritte generöse Spende kam vom<br />
Verein der Freunde und Förderer der<br />
Zinzendorfschulen und der Amos-<br />
Comenius-Stiftung, die unter dem Dach<br />
des gemeinnützigen Vereins angesiedelt<br />
ist. „Als Schüler der 70er und 80er Jahre<br />
kannten wir Skateboards, vielleicht auch<br />
noch Wakeboards aber was, bitteschön,<br />
sind Active Boards?“, schilderte der<br />
Vorsitzende des Fördervereins, Christian<br />
Weßler, humorig die erste spontane<br />
Reaktion des Vorstands. Nachdem der<br />
Schulleiter Br. Treude ihnen erklärt habe,<br />
wie wichtig diese Tafeln aus didaktischer<br />
Sicht sind, habe man sich auch schnell zur<br />
Unterstützung bereit erklärt.<br />
„Für viele Lehrer war es zu Anfang schon<br />
eine gewisse Umstellung“, berichtete der<br />
Abteilungsleiter von WerkRealschule,<br />
Realschule und Berufsfachschulen, Br.<br />
Giesel. Doch schon nach kurzer Zeit<br />
lernten sie die Vorteile zu schätzen.<br />
„Ich kann per Mausklick verschiedene<br />
Landkarten nebeneinanderstellen oder<br />
etwa den Geschichtsunterricht mit<br />
Szenen aus Dokumentarfilmen lebendiger<br />
gestalten“, freut sich der Abteilungsleiter<br />
der beruflichen Gymnasien, Br. Dassler.<br />
Seine Unterrichtsmaterialien nimmt er auf<br />
einem USB-Stick mit.<br />
Unterrichtet werden an den Active Boards<br />
Klassen aus der Oberstufe der Gymnasien<br />
und der Realschule. „Die Schüler finden<br />
es gut“, weiß Br. Giesel. Kein Wunder,<br />
Vorname<br />
Nachname<br />
vereinen sie doch viele Vorteile, es müssen<br />
zum Beispiel keine Landkarten mehr<br />
aufgerollt werden, es gibt kein Gedränge<br />
mehr um den Tisch, wenn etwa eine ganze<br />
Schulklasse sich etwas ansehen soll,<br />
Dokumentarfilme sorgen für Abwechslung,<br />
fehlende Wörter in Lückentexten können<br />
per Mausklick für alle gleichzeitig sichtbar<br />
werden, der Lernstoff bleibt präsent, auch<br />
wenn er gerade nicht zu sehen ist und –<br />
nicht zuletzt – muss niemand mehr die<br />
Tafel putzen.<br />
Hiermit trete ich den Freunden und Förderern der Zinzendorfschulen e.V. bei:<br />
Straße<br />
Postleitzahl<br />
Ort<br />
Nr.<br />
Geburtsdatum<br />
E-Mail Adresse<br />
Telefonnummer<br />
Mitgliedsbeitrag (jährlich)<br />
40,00 € ………. € (höhere Spende) Kostenlose Mitgliedschaft bis zum 25. Lebensjahr (nur mit E-Mail Adresse möglich)<br />
Bitte setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Ich interessiere mich für die Möglichkeit der Zustiftung zur AMOS-COMENIUS-STIFTUNG<br />
SEPA-Lastschriftmandat für wiederkehrende Zahlung<br />
Zahlungsempfänger Freunde und Förderer der Zinzendorfschulen e.V.<br />
Mönchweilerstraße 5 – 78126 Königsfeld<br />
Gläubiger-ID<br />
DE77ZZZ00001435250<br />
Mandatsreferenznummer Ihre Mandatsreferenznummer erhalten Sie nachträglich<br />
Ich ermächtige den Zahlungsempfänger, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />
einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von dem Zahlungsempfänger auf<br />
mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
IBAN<br />
D E<br />
Kreditinstitut<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
X<br />
Ich bin Vereinsmitglied ja nein<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die<br />
Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut<br />
vereinbarten Bedingungen.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
X
Verein der Freunde und Förderer<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
100<br />
die „Freunde und Förderer der Zinzendorfschulen<br />
e.V.“ und die „Amos-Comenius-<br />
Stiftung“ unterstützen seit Jahren das<br />
Schulwerk in Königsfeld.<br />
Wieder konnten wir im letzten Jahr auf<br />
vielfältige Weise helfen. Ohne Mitgliedsbeiträge,<br />
Spenden und das Engagement<br />
der Vorstände könnte der Förderverein<br />
das nicht leisten. Auch konnten wir wieder<br />
Mittel aus den Erträgen der Stiftung für die<br />
Zwecke des Fördervereins verwenden.<br />
Bilanz des zurückliegenden Schuljahres,<br />
z.B.:<br />
• Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk<br />
auf der Vergabe von Stipendien. Wir<br />
müssen anerkennen, dass Jahr für Jahr<br />
mehr Stipendienanträge eingehen. Wir<br />
sind froh, dass wir im vergangenen<br />
Schuljahr niemandem das Stipendium<br />
verweigern mussten.<br />
• Unterstützung der wertvollen Arbeit der<br />
Schulpsychologin<br />
• Unterstützung verschiedener Projekte<br />
sowie Vergabe von Anerkennungen<br />
für besondere Leistungen. In diesem<br />
Bereich sehen wir künftig einen<br />
weiteren Schwerpunkt.<br />
• Mitfinanzierung des letzten<br />
<strong>Kaleidoskop</strong>s, etc.<br />
An dieser Stelle möchte ich Art und Umfang<br />
unseres Auftrages skizzieren. In der<br />
Satzung des Vereins steht u.a. folgendes:<br />
„Der Zweck des Vereins ist die finanzielle<br />
Unterstützung hilfsbedürftiger und förderungswürdiger<br />
Schülerinnen und Schüler,<br />
die die <strong>Königsfelder</strong> Zinzendorfschulen<br />
besuchen, die Förderung der Arbeit dieser<br />
Schulen und die Gewährung finanzieller<br />
Zuschüsse zu besonderen Projekten.“<br />
Die Durchführungsgrundsätze besagen,<br />
dass Zuschüsse 50 Prozent der Projektkosten<br />
nicht überschreiten sollen. Der<br />
restliche Bedarf muss durch die Schule<br />
beigebracht werden. Die Realisierung von<br />
Projekten darf nicht davon abhängen, ob<br />
sich Verein und Stiftung dafür engagieren!<br />
Schulleitung, sowie alle Lehrer können<br />
formlose Förderungsanträge direkt beim<br />
Vorstand stellen.<br />
Wie jedes Jahr bitte ich Sie, Förderverein<br />
und Stiftung zu helfen:<br />
• Sie können dem Verein beitreten<br />
(Mitgliedsbeitrag ab 40 € im Jahr)<br />
• Sie können spenden<br />
• Sie können zustiften (nach vorheriger<br />
Absprache/Ansprechpartner, siehe<br />
Homepage)<br />
Eine Beitrittserklärung finden Sie auf der<br />
vorherigen Seite im <strong>Kaleidoskop</strong>, an der<br />
Schule, beim Vorstand oder über unsere<br />
Homepage www.vff-koenigsfeld.de .<br />
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt.<br />
Beiträge und Spenden sind steuerlich<br />
abzugsfähig.<br />
Unser herzlicher Dank geht an alle, die mit<br />
ihrer Mitgliedschaft oder mit einer Spende<br />
dazu beigetragen haben, dass wir unsere<br />
Aufgaben im vergangenen Jahr erfüllen<br />
konnten!<br />
Ihnen allen wünsche ich Gottes Segen.<br />
Christian Weßler<br />
Vorsitzender
Damals<br />
23. Treffen der Abitursklasse A 1958<br />
Alle zwei Jahre trifft sich die über<br />
Deutschland und Österreich verstreute<br />
Klasse bei einem<br />
der Klassenkameraden. Diesmal<br />
richteten Astrid und Björn<br />
Mirow das Treffen im Oktober<br />
aus. Pünktlich um 16 Uhr waren<br />
- außer zwei Nachzüglern, die<br />
am nächsten Tag erst kommen<br />
konnten - alle im Hause Mirow<br />
zum Kaffee und Abendessen<br />
versammelt. Wie immer begannen<br />
sofort die Diskussionen<br />
über die Tagesereignisse. Das<br />
Hauptthema war der Strom der<br />
tausenden von Flüchtlingen.<br />
Sehr kontrovers wurde über das<br />
Verhalten der Regierung und<br />
den Einsatz der Bevölkerung<br />
für diese hilfsbedürftigen Menschen<br />
diskutiert. Alle teilten die<br />
Meinung, dies sei eine wichtige<br />
humanitäre Aufgabe, nur der Weg wurde<br />
recht unterschiedlich gesehen.<br />
Persönliche Gespräche begannen erst bei<br />
der Besichtigung des liebevoll gepflegten<br />
Gartens mit allerlei exotischen Pflanzen.<br />
Einige bedauerten, dass die elektrische<br />
Eisenbahn (Spur 0) des Hausherrn, die sich<br />
Die Klasse A des Abi-Jahrgangs 1953 traf sich in Ransbach-Baumbach. Foto: Dieter Schnell.<br />
noch 16 Jahre vorher, beim letzten Treffen<br />
dort, durch den Garten schlängelte,<br />
mittlerweile abgebaut war, weil sowohl<br />
der Hausherr, als auch seine Kinder<br />
und Enkelkinder dem Eisenbahnalter<br />
entwachsen waren. Bei bestem Rheinund<br />
Pfalzwein setzten sich die Gespräche<br />
während eines köstlichen<br />
von Frau Astrid gebotenen<br />
Abendessens und danach<br />
lebhaft fort. Hier ging es meist<br />
um Geschichtliches und um<br />
kulturelle Ereignisse.<br />
Nach nicht allzu langem Schlaf<br />
fuhr die Truppe am nächsten<br />
Morgen ins Keramikmuseum<br />
Westerwald zu Höhr-<br />
Grenzhausen, wo schon die<br />
beiden Nachzügler aus dem<br />
Süden warteten. Eine Dame<br />
führte die Wissbegierigen<br />
diagonal durch eine große<br />
Ausstellung von Keramik<br />
und Porzellan. Von bildlichplastischen<br />
Darstellungen über<br />
künstlerisch gestalteten Wandund<br />
Bodenschmuck bis hin zu<br />
Gebrauchskeramik in Form von Vasen und<br />
Töpfen reichte die Palette alter und neuer<br />
Ausstellungsstücke.<br />
Es folgte ein längerer Spaziergang<br />
vom sogenannten „Flürchen“ in Höhr-<br />
101
Damals<br />
102<br />
Grenzhausen zu den Landshuber<br />
Weihern. Während die meisten munter<br />
voranschritten, hatten sich die Fußkranken<br />
Pedelecs gemietet, mit denen sie den Weg<br />
zu meistern suchten. Die Diskussionen<br />
drehten sich vor allem um Flora und Fauna<br />
der Umgebung, wobei es sich als schweres<br />
Manko erwies, dass Biologieprofessor<br />
Hans-Georg, der dieses Mal fehlte, keine<br />
Erläuterungen geben konnte und, wie<br />
bei früheren Treffen, die essbaren von<br />
den giftigen Kräutern unterscheiden half.<br />
Das sonnige Wetter und die angenehme<br />
Wärme, sowie die idyllische Landschaft<br />
führten zur Hochstimmung der Truppe.<br />
Als Lohn gab es in der Waldgaststätte<br />
„Am Flürchen“ allerlei Schmackhaftes<br />
zur Stärkung der erlahmenden<br />
Muskulatur. Es wurden drei Karten an<br />
die diesmal fehlenden Klassenmitglieder<br />
geschrieben und von allen unterzeichnet.<br />
Vom Wandern und dem mittäglichen<br />
Mahl erschöpft, gönnte man sich eine<br />
Mittagsruhe, wie sie dem Alter der Klasse<br />
zukam.<br />
Putzmunter trafen sich alle wieder um 18<br />
Uhr im Übernachtungshotel „Eisbach“, wo<br />
der Autor dieser Zeilen in einem separaten<br />
Raum den obligatorischen Film des<br />
Treffens 2013 in Graz vorführte, der zu teils<br />
anerkennenden, zum Teil auch fröhlichen<br />
Reaktionen führte. Das anschließende<br />
Abendessen mit guter Westerwälder<br />
Kost, diente zunächst der Diskussion<br />
von Tagesereignissen, dann aber der<br />
Frage, wo das nächste Treffen stattfinden<br />
werde. Der Autor, der ja nicht nur für den<br />
Zusammenhalt der Klasse, sondern auch<br />
für das Kreisen des seit 53 Jahren per Post<br />
an alle verschickten Rundbuches sowie die<br />
geschichtlichen Klassendaten zuständig<br />
ist, erklärte, er und seine Frau Erika seien<br />
an der Reihe und bereit, in ihrem Wohnort<br />
Ruppichteroth bei Bonn, 14 Jahre nach<br />
dem letzten Treffen dort, 2017 das nächste<br />
Treffen auszurichten.<br />
Erinnerungen an die Schulzeit<br />
Nach einigen Gläschen besten Weines kam<br />
man dann doch noch zum Schluss auf<br />
Schulerinnerungen zurück, die teils heiter,<br />
teils nachdenklich diskutiert wurden.<br />
Am nächsten Morgen, bei einem<br />
gemeinsamen Frühstück in dem<br />
genannten Hotel, klang das Treffen<br />
aus unter der Beteuerung, dass jeder<br />
sein Bestes dafür tun werde, beim<br />
nächsten Mal wieder fröhlich, körperlich<br />
einigermaßen, vor allem aber wiederum<br />
geistig völlig fit dabei sein zu können.<br />
Einige wollten dazu ihr faules Leben<br />
aufgeben und wieder mit Sport und Spiel<br />
beginnen, den einzig wirksamen Anti-<br />
Aging-Mitteln. Mit dem herzlichen Dank an<br />
die Ausrichter dieses gelungenen Treffens<br />
und der Hoffnung, sich beim nächsten Mal<br />
wieder in voller Zahl treffen zu können,<br />
verabschiedete sich das „Fähnlein der 11<br />
Aufrechten“.<br />
Dieter Schnell
Abitreffen nach zehn Jahren<br />
103
Heimgang<br />
Nachrichten von Altschülern<br />
104<br />
Die ehemalige Erzieherin Anne Keita ist<br />
verstorben.<br />
Gerd Wedding ist am 8. Januar im Alter<br />
von 20 Jahren nach langer Krankheit<br />
entschlafen.<br />
Der Altschüler Peter Hettich, der 1966<br />
am Zinzendorfgymnasium sein Abitur<br />
ablegte, ist am 21. Februar in Paris<br />
verstorben.<br />
Die langjährige Reinigungskraft Maria<br />
Hezel ist am 27. April <strong>2015</strong> verstorben.<br />
Am 2. August ist Frau Oberstudienrätin<br />
i.R. Gertraute Fürstenau verstorben.<br />
Auch wenn ihre Tätigkeit als Lehrerin und<br />
Internatsleiterin am Zinzendorfgymnasium<br />
schon fast 30 Jahre zurückliegt, hatte<br />
sie viele gute Erinnerungen an diese Zeit.<br />
Das Zinzendorfgymnasium und die Brüderunität<br />
lagen ihr sehr am Herzen.<br />
Die beiden Abiturjahrgänge des Jahres<br />
1966 – intern gern umschrieben als „Frühlese“<br />
bzw. „Spätlese“ - wollen ihren Schulabschluss<br />
vor nunmehr runden fünfzig<br />
Jahren im kommenden Jahr am Wochenende<br />
zum 1. Advent in Königsfeld feiern.<br />
Ein gemeinsamer Abend ist für Samstag,<br />
den 26. November 2016 vorgesehen. Einbezogen<br />
sind dabei auch solche Altschüler/innen,<br />
die seinerzeit schon vor dem<br />
Abitur die Schule wieder verlassen haben.<br />
Als Gemeinschaft treffen sich die Klassen<br />
bereits seit vielen Jahren in regelmäßigen<br />
Abständen. Wer bislang noch keinen<br />
Kontakt hatte, sich aber nunmehr aus dem<br />
früheren Klassenkreis angesprochen fühlt<br />
und ebenfalls mit dabei sein möchte, ist<br />
herzlich willkommen! Bitte telefonisch<br />
melden bei Michael Herrmann, Essen, Tel.<br />
0201/ 771 721, oder bei Georg Waschinsky,<br />
Königsfeld, Tel. 07725/ 91 71 531.<br />
Der Abitursjahrgang 1986 feiert am Samstag,<br />
24.September 2016 sein 30-jähriges<br />
Jubiläum. Alle ehemaligen Klassenkameraden<br />
und Lehrer sind dazu herzlich<br />
willkommen.<br />
Infos und Anmeldung bei:<br />
annemarie.klett@t-online.de<br />
manuela.h.martens@gmail.com<br />
schubert-entzminger@t-online.de<br />
Als Abi-Jahrgang 1985 des<br />
Ernährungswissenschaftlichen<br />
Gymnasiums feiern wir - leider nur zu<br />
zweit - 30 Jahre Abitur in New York und<br />
Philadelphia.<br />
Claudia Melinat, geb. Pestel ist studierte<br />
Diplom Sozialpädagogin und betreibt
mit ihrem Mann eine Physiotherapie<br />
und Osteopathie- Praxis in Königsfeld.<br />
Ihre drei Kinder besuchten ebenfalls<br />
die Zinzendorfschulen.<br />
Christine Stenner ist Rechtsanwältin und<br />
lebt mit ihrem Mann und ihren beiden<br />
Kindern in der Nähe von Philadelphia.<br />
Falls ehemalige Klassenkameraden<br />
Interesse an Kontakt haben, können<br />
sie sich gerne bei Claudia melden unter<br />
physiotherapie-melinat@web.de oder bei<br />
Christine unter christine.stenner@gmail.<br />
com<br />
Wir grüßen herzlich!<br />
Christine und Claudia<br />
Franziska Huppert und Sebastian Giesel<br />
freuen sich über die Geburt ihres Sohnes<br />
Ludwig Michael am 25. August <strong>2015</strong>.<br />
Auf ein möglichst zahlreiches<br />
Wiedersehen in Gesundheit beim<br />
Altschülertreffen zum 1. Advent<br />
2016. Das Treffen der Ehemaligen<br />
findet in jedem Jahr am Freitag<br />
vor dem 1. Advent statt. Es werden<br />
hierfür keine gesonderten<br />
Einladungen versandt.<br />
Informationen finden Sie auf<br />
unserer Website<br />
www.zinzendorfschulen.de<br />
Impressum<br />
<strong>Königsfelder</strong> <strong>Kaleidoskop</strong><br />
2. Jahrgang, Schuljahr 2014-<strong>2015</strong><br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
© Zinzendorfschulen<br />
Mönchweilerstraße 5, 78126 Königsfeld<br />
Tel: 07725 / 93 81 60 und 93 81 70<br />
Fax: 07725 / 93 81 29<br />
E-Mail: info@zinzendorfschulen.de<br />
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www.facebook.com/Zinzendorfschulen<br />
Texte: Birgit Helms, Susanne Jehle, Katja<br />
Ruhle, Liane Sauer, Michaela Wedel, Dieter<br />
Schnell, Stephanie Wetzig<br />
Fotos: Markus Färber, Christoph Fischer,<br />
fotolia, Foto Krieg, Rolf Gehring, Ulrich<br />
Jehle, Gabriele Jerke, Marga Maurer, Ute<br />
Mayer, Ulrike Rök, Katja Ruhle, Liane Sauer,<br />
Michaela Wedel, Stephanie Wetzig,<br />
Redaktion: Stephanie Wetzig<br />
Verantwortlich: Johannes Treude<br />
Gestaltung: Stephanie Wetzig<br />
Redaktionsschluss für die nächste<br />
Ausgabe: 1. Oktober 2016
106