und keinen anderen - Heinrich Dehn Internationale Spedition GmbH

Heinrich Dehn
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Groß-Gerau, im Oktober 2003. Die optimale Logistik wird für den
Erfolg am Markt immer wichtiger. Die Produktion ist bis an ihre Grenzen
rationalisiert. Der Handel reduziert von Warenwirtschaftssystemen
getrieben immer mehr seine Lagerhaltung. Beide Systeme - die
Produktion auf der einen und der Einzelhandel auf der anderen Seite -
können nur effizient und kostengünstig arbeiten, wenn die Lieferkette
zwischen ihnen ebenfalls optimiert wird. Dabei müssen Waren
verbrauchsgerecht fließen, aber auch der Datenfluss zwischen Hersteller
und Händler und umgekehrt muss gegeben sein.
Die internationale Spedition Heinrich Dehn stellt sich als zuverlässiger
Partner für Industrie und Handel dieser Aufgabe seit Jahren. Seit 1995
beliefern viele Großkunden aus der Konsumgüterindustrie Ihre
Handelskunden über das Lager Groß-Gerau. Vor gut einem Jahr ist es
technisch optimiert worden und gilt heute als eines der rationellsten
Logistikzentren.
Um eine möglichst niedrige Lagerverweildauer und damit geringe
Kapitalbindung in Zusammenhang mit einer kurzfristigen Belieferung
der Outlets zu erreichen, ist ein hochflexibles, transparentes und
exaktes Lagerverwaltungssystem (LVS) mit gekoppelter IT-
Infrastruktur eingeführt worden.
Um diese Ziele mit einer Ausliefertonnage von 100.000 Jahrestonnen
und 10.000 verschiedenen Artikeln erreichen zu können, entschied
sich Heinrich Dehn für die Einführung eines neuen LVS mit integrierter
Lagerführung auf Datenfunkbasis von der Firma N.TEC, einem Anbieter
von Lagerverwaltungs- und Lagerführungssystemen.
Seit August 2002 arbeitet das Unternehmen im Groß-Gerauer
Zentrallager jetzt mit dem neuen System.
Als Logistikdienstleister war es für die Firma Heinrich Dehn
Voraussetzung, ein möglichst flexibles System einzusetzen, welches
auf einer großen Bandbreite die Bedürfnisse vieler Kunden abdeckt
und die Möglichkeit beinhaltet, flexibel auf Kundenanforderungen bzw.
auf Marktveränderungen reagieren zu können. Aus diesem Grunde
wurde nicht auf Automatisierung gesetzt, sondern die Abläufe werden
durch das Lagerführungssystem (LFS) mit hoher Intelligenz gesteuert
und zwar nach dem Motto „Low tech – High Intelligence“.
Im Zusammenspiel zwischen Hardware + Software kommen hier 11
Access Points (Funk-LAN), die via Glasfaser- und Kupferkabel über
Switches mit dem Zentralrechner des LVS online verbunden sind, zum
Einsatz. Weiterhin werden 6 mobile Caddys mit Tastatur und Scanner
sowie 31 mobile Terminals mit Touchscreen und Scanner eingesetzt.
Alle Fahrzeuge sind dadurch mit gut lesbaren vollwertigen PC mit Farb-
TFT-Displays ausgestattet.
Vorgeschaltet ist ein IBM i-Series Kommunikationsrechner für den
Datenversand im EDI-EANCOM Format (ORDERS, DESADV, RECADV,
INVRPT) an die Industrie und den Handel, der das Zusammenspiel
verschiedener Lager- und Belieferungsstrategien (Cross-Docking -
Konsignationslager - CRP – CPFR – Transitlager) sicherstellt.
Belegloser Wareneingang via „Caddy“ (mobiler PC)
Ein wichtiger Punkt bei der Einführung eines neuen LVS ist es gewesen,
Informationsverluste vom buchmäßigen zum tatsächlichen
Wareneingang im Lager auszuschalten und damit
Falschvereinnahmungen auf Artikel- und auch Mengenbasis zu
vermeiden. Aus diesem Grunde wird der Wareneingang im Zentrallager
über mobile Caddys abgewickelt, die online auf den Zentralrechner
zugreifen. Die erwarteten Lieferungen liegen bereits als DESADV
(Lieferavis) im System vor und werden vom Mitarbeiter direkt am
Tor im Wareneingang aufgerufen. Idealerweise wird die im DESADV
vom Lieferanten mitgeteilte NVE 128 (Nummer der Versandeinheit)
gescannt und die Sendung ist damit zweifelsfrei identifiziert. Bei
Wareneingangssendungen, bei denen der Lieferant keinen NVE Code
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Hunderttausend Tonnen finden noch schneller ihren Weg
Ohne optimale Logistik bleibt die Rationalisierung in Industrie und
Handel Stückwerk / Das Beispiel Dehn
Logistik- und IT-Fakten der
Niederlassung Groß-Gerau
• Lagerfläche: 15.000 qm
• Durchschn.Artikelbestand: 10.000
• jährliche LKW-Bewegungen: 10.000
• Warenumschlag: 8.300 Tonnen/
Monat (100.000 Tonnen/Jahr)
• Monatl.Datenaustausch über das
DAKOSY Rechenzentrum
zwischen dem Lager Groß Gerau, den
Industriepartnern und der
Handelsgruppe: 100.000
EDI-Datensätze
• Darunter befinden sich u. a.
folgende EDIFACT-Nachrichten:
DESADV – Lieferavis
INVRPT – Inventory Report
ORDERS – Auftragsdaten
RECADV – Empfangsbestätigung
• Zu den EDI-Lieferanten von
Heinrich Dehn zählen u.a.:
Henkel, Procter & Gamble,
Dr. Oetker, Kuehne, Melitta,
Berentzen, Bonduelle, Bacardi, Lever,
Xerox.

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sendet, liegen die Bestellungen im System vor und der WE-Mitarbeiter kann diese auf die tatsächliche Lieferung
anpassen und die Ware vereinnahmen – in diesem Fall vergibt HD eine eigene NVE.
Sobald diese vergeben ist, wird im Staplerleitsystem automatisch ein Transportauftrag (TA) erzeugt und ein
Fahrzeug erhält den Auftrag zur Einlagerung der Palette unter Berücksichtigung der Wegeoptimierung zugewiesen.
Der Mitarbeiter hat die Möglichkeit, bei jedem Artikel in den hinterlegten Artikelstamm zu verzweigen. Über das
Scannen der Karton-EAN oder auch der Verbraucher-EAN findet der Mitarbeiter hier eine genaue Artikelzuordnung.
Die korrekte Packweise der Paletten auf „Kartons pro Lage“ und auch „Lagen pro Palette“ wird dem Mitarbeiter
ebenfalls angezeigt und von ihm überprüft. Sofern bei einem Artikel Restlaufzeiten hinterlegt sind, wird der
Mitarbeiter im Wareneingang vom System dazu aufgefordert das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) des
einzulagernden Artikels einzugeben. Wenn das MHD nicht die Restlaufzeit erfüllt, wird diese Palette
annahmeverweigert. Entsprechende Monituren (Transportschaden/
Fehlmengen etc.) können vom Mitarbeiter eingegeben und auf dem
Wareneingangsprotokoll angedruckt werden. Idealerweise bekommt
der Lieferant, sofern er dieses verarbeiten kann, eine elektronische
Empfangsquittung (RECADV).
Nach erfolgter Warenvereinnahmung werden die Daten an das
Vorsystem, IBM iSeries, übertragen und die Ware steht für Abrufe
zur Verfügung. Vernetzte Lieferanten können die Mengen über den
Inventurbericht (INVRPT) nachvollziehen. Von diesem Rechner aus
erfolgt die Kommunikation zur Industrie und zum Handel.
Darüberhinaus können Partner, die nicht EDI-mäßig angebunden
sind, jederzeit über einen integrierten WEB-Server Einsicht nehmen
auf Bestände, Artikelbewegungen, Inventurbuchungen und diese
Daten zur Weiterverarbeitung auch im Excel -Format downloaden.
Beleglose Lagerführung
Schubmaststapler werden vom System geführt
Die Fahrzeuge erhalten den Transportauftrag auf dem Bildschirm
angezeigt. Der Mitarbeiter gibt die Prüfziffer des Regalplatzes
über Touchscreen ein, scannt die Nummer der Versandeinheit
(NVE 128) und bekommt den Ziel-Lagerplatz im Display mitgeteilt.
Am Zielort gibt er wiederum die Prüfziffer über Touchscreen ein
und verabschiedet die Palette somit auf dem dortigen Platz und
erhält unter Berücksichtigung der Wegeoptimierung den nächsten
Transportauftrag im Wareneingang, Warenausgang oder im
Nachschub zugewiesen
Kommissionierer werden über das Menü durchs Lager geführt
Die Daten fließen über den Host in das Lagerführungssystem ein
und können empfängerweise freigegeben werden. In der
Kommissionierung laufen verschiedene Lagermodelle zusammen.
Z.B. fließen Lieferanten, die eine CPFR gestützte Warenversorgung
des Handels vornehmen, über spezielle Programme mit in den
normalen Kommissionierablauf ein, damit diese Artikel gemeinsam
mit Produkten anderer Lieferanten aus der gleichen Warengruppe
kommissioniert werden können und somit ein doppeltes Anlaufen
eines Kommissionierplatzes vermieden wird.
Vor Einführung des neuen System wurden täglich ca. 1000 Seiten
Kommissionierlisten gedruckt. Die Freischaltung der Kommissionierung
erfolgt jetzt auf Knopfdruck. Der Kommissionierer meldet sich über
seinen Personalcode im System an und bekommt sofort einen
Kommissionierauftrag zugewiesen. Als erstes wird er aufgefordert
diesem Kommissionierauftrag eine NVE 128 zuzuordnen. Diese
wird beim Palettenwechsel bzw. für Kontrollzwecke am Ende des
Kommissionierauftrages erneut gescannt. Kommissioniert wird
warengruppenrein, wegeoptimiert und getrennt nach Karton und
Lagen. Jeder Platz wird über Touchscreen-Eingabe über die Prüfziffer
geprüft. Jederzeit kann der Kommissionierer auf Detailanzeige in
den Artikelstamm verzweigen. Zu jeder Zeit kann ein bereits
begonnener Kommissionierauftrag z.B. wegen eines zu engen
Liefertermins auch auf mehrere Kommissionierer aufgeteilt werden.
Ebenso ist eine Prioritätensteuerung in der Kommissionierung
möglich.
Jedes Mal bei Palettenwechsel erfährt der Artikel auf dem
Kommissionierplatz eine sogenannte „Nulldurchgangsinventur“.
Differenzen werden direkt gebucht und über routinierte automatisch
aufblendende Meldungen im System können die wertmäßig größten
Differenzen vom zuständigen Mitarbeiter sofort überprüft werden und
Rücksprache genommen werden mit demjenigen Mitarbeiter, der diese
Buchung ausgeführt hat.

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Nach Abschluß jeder Kommissionierpalette wird die NVE mit dem Versandplatz (PLZ des Emfpängers) verknüpft
und steht versandbereit auf der definierten Fläche zur Verfügung. Über die mobilen Caddys wird durch Scannen
der NVE der Kommissionierpalette jeder Artikel angezeigt und über eine Stichprobenroutine findet eine
Warenausgangskontrolle statt.
Intelligente Nachschubsteuerung
Das System generiert automatisch Nachschub und zwar so zeitgerecht, dass sich Staplerfahrer und Kommissionierer
am Kommissionierplatz treffen. Dadurch wird gewährleistet, dass in keinem Falle Wartezeiten durch fehlenden
Nachschub entstehen.
LKW-Disposition
Das Kommissionieren und Bereitstellen der einzelnen Sendungen ist nur ein Teil der Arbeit. Aufgrund der engen
Liefertermine muss parallel dazu die Laderaumbeschaffung stattfinden, obwohl noch kein exaktes Zahlenmaterial
für die Disposition zur Verfügung steht. Die LKW-Disposition wird dergestalt vom Lagerverwaltungssystem
unterstützt, dass es jederzeit aufgrund von Vergangenheitswerten und Erfahrungsdaten eine Prognose über die
zu erwartende Stellplatzanzahl - resultierend aus den Kommissionierungen und den Cross-Docking
Wareneingangsmengen - erstellen kann. Mit diesen Werten wird am Tage vor der Verladung disponiert. Nach
Fertigstellung der Kommissionierung in der Nacht vor der Verladung wird eine Verdichtung der Paletten zwecks
Laderaumoptimierung vorgenommen, so dass im Lagerverwaltungssystem morgens am Verladetag der Disposition
exakte Zahlen über die benötigten Stellplätze vorliegen und noch eine Korrektur in der Laderaumplanung
vorgenommen werden kann.
Warenausgang
Auch bei der Verladung kommt der Caddy zum Einsatz. Die Paletten-
Nr. (NVE 128) werden gescannt und mit Abschluß eines LKW erfolgt
ein Frachtbriefdruck mit Angabe der NVE und den entsprechenden
Artikel- und Lieferantendetails. Parallel zu diesem Druck werden die
Daten an den Host überspielt und der Empfänger erhält ein DESADV
und der Absender (Industrie) ebenfalls eine Kopie des DESADV zur
Fortschreibung dieser Mengen oder aber auch zwecks Fakturierung.
Historische Daten - Nachverfolgbarkeit
Aufgrund einer leistungsfähigen Datenbank werden sämtliche
Bewegungen festgehalten und auch im Nachhinein können Dinge
nachvollzogen werden wie z.B.:
- Nummer der Versandeinheit: Historie über Einlagerung/
Auslagerung/Lagerbewegungen
- Leistungsdaten im Bereich Kommissionierung/
Staplerfahrten
- Rückschlüsse auf Nutzer bei fehlerhaften
Kommissionierungen, Falscheingaben bei der
Nulldurchgangsinventur etc.
Erfolge nach ca. 1-jähriger Betriebszeit
Aufgrund des LVS/LFS ist folgendes erreicht worden:
- höhere Transparenz bei sämtlichen Lagervorgängen
- höhere Flexibilität
- schnellere Reaktionsmöglichkeit auf Auslieferungsspitzen
- aufgrund der komplexen Datenbank sehr viele
Auswertungsmöglichkeiten
- Möglichkeit der leistungsgerechten Entlohnung
- Bessere Realisierungsmöglichkeiten von Kundenwünschen
- Weniger Fehler in der Kommissionierung.
- Fehlerminimierung im Wareneingang.
- Geringere Inventurdifferenzen.
- ca. 12% geringere Personalkosten.
- ca. 10% Leistungssteigerung in der Kommissionierung.
Aufgrund unserer Erfahrungen in der QM-gerechten Bewirtschaftung
und Führung eines Zentrallagers dieser Größenordnung wissen wir
um die damit verbundenen hohen Personal- und Fixkosten, falls die
Abläufe systemseitig keine Optimierung erfahren sollten. Im Rückblick
darauf können wir für den Standort Groß-Gerau festhalten, dass die
Datenfunklösung genau die richtige Entscheidung unter
Optimierungsgesichtspunkten und auch im Hinblick auf
Zukunftsperspektiven gewesen ist. Heute wäre eine Bewirtschaftung
ohne diese „Low tech - High Intellegence“ Lösung nicht mehr denkbar.
Berndt Huismann, NLL-Groß-Gerau
13. September 2003
Heinrich Dehn
Internationale Spedition GmbH
Wasserweg 21
D-64521 Groß-Gerau
Telefon: 06152-9305-10
Telefax: 06152-9305-64
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