Jahresbericht 07/08 - Kaufmännische Berufsschule Langenthal

Der Schulrat – ein Gremium in Entwicklung
Die kantonale Gesetzgebung, namentlich das neue Berufsbildungsgesetz, hat die Aufgaben und
Verantwortung zwischen dem Schulrat, ehemals Schulkommission, und der Schulleitung neu verteilt.
Damit wurde nicht nur die Namensgebung und das Verhältnis dieser beiden Gremien untereinander
auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt, sondern zugleich eine neue Form der Zusammenarbeit
verankert. Diese gilt es in den nächsten Jahren noch vermehrt mit Leben und Bewusstsein zu
erfüllen.
Der Schulrat ist mit dem neuen Reglement über die kaufmännische Berufsschule Langenthal
insbesondere eingeladen, der Schulleitung bei der Verwirklichung ihrer strategischen und operativen
Führungsverantwortung beratend und unterstützend zur Seite stehen und die strategische
Ausrichtung der Schule zu definieren. Dazu gehört beispielsweise auch, die Schule aus Sicht der
externen Partner frühzeitig auf neue Entwicklungen und Bedürfnisse hinzuweisen oder ihr periodisch
ein Feedback über ihre Ausstrahlung und Auswirkungen auf ihr Umfeld zu geben. Umgekehrt obliegt
es der Schulleitung, dafür zu sorgen, dass der Schulrat sich jeweils ein aktuelles Bild von Fragen
und Entwicklungen der Schule machen kann. Die Schulleitung kann auch aus eigenem Antrieb die
Zusammenarbeit mit dem Schulrat suchen, um gewisse Entwicklungen gemeinsam zu reflektieren
und auszuwerten. Die vier ordentlichen Sitzungen geben jeweils Gelegenheit zu einem intensiven
Erfahrungsaustausch und wirken vertrauensstiftend.
Der Schulrat hat gegenüber der Schule ein Auskunftsrecht, aber kein Weisungs- und Aufsichtsrecht.
Das ist auch nicht zu beanstanden. Gerade weil Bildungsgremien primär den Auszubildenden in
ihrer Entwicklung verpflichtet sind, müssen sie sich die Richtlinien ihres Handelns auch selber geben
können. Die erweiterte Aufgaben- und Organisationsautonomie der Schule schliesst aber nicht aus,
dass z.B. Leitbildänderungen oder andere wichtige Weichenstellungen beim Schulrat in die Vernehmlassung
gehen. In eigener Verantwortung reichte der Schulrat eine Stellungnahme zum Projekt
«Optimierung Berufsschulorganisation 2008» ein. Ausserdem entwickelte er ein Anlage- und Verwendungsprofil
für den Schulfonds, den er zu verantworten hat.
Das Potenzial für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den beiden Gremien in den gemeinsamen,
übergeordneten Interessen der Schule und ihrer SchülerInnen ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Wir sind im ersten Amtsjahr, denke ich, gut gestartet und der Blick nach vorne lässt uns
einen zwar anspruchsvollen aber lohnenden Weg erahnen.
Advent meint ja auch: sich auf den Weg machen zu neuen Aufgaben, neuen Begegnungen und
neuen Horizonten
Langenthal, im November 2008
Christine Ruckstuhl
Präsidentin Schulrat Kaufmännische Berufsschule Langenthal
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