Jahresbericht 07/08 - Kaufmännische Berufsschule Langenthal
Jahresbericht 07/08 - Kaufmännische Berufsschule Langenthal
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10. «Ich im Hausdienst? Aber klar!»<br />
Meine Lehre als Kauffrau absolviere ich in der <strong>Kaufmännische</strong>n <strong>Berufsschule</strong> <strong>Langenthal</strong>. Ich<br />
bin im ersten Lehrjahr und mein Name ist Ana Ivanovic. Zur Zeit führe ich im Ausbildungsbetrieb<br />
ein Tagebuch. Der unterstehende Text ist ein Ausschnitt aus einem etwas speziellen Arbeitstag.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen!<br />
Heute durfte ich einen ganzen Tag lang mit dem Hauswart verbringen. Wie schon erwähnt,<br />
Frau Sandra Gerber, meine Ausbildnerin, meinte, es sei eine gute Idee, damit ich mir auch ein<br />
Bild von dieser Arbeit machen kann und gleichzeitig das Schulhaus besser kennenlerne. Um<br />
<strong>07</strong>.30 Uhr war ich im Sekretariat und Herr Ueli Oberlin holte mich ab. Ich folgte ihm. Angefan-<br />
gen haben wir im Untergeschoss. Es gibt eine Türe, die mit «Hauswart» beschriftet ist und dort<br />
darf nicht jeder rein. In diesem Raum stehen sehr viele Dinge: Putzmittel, WC-Papier, Fundsachen<br />
etc. Zu diesen komme ich später. Im gleichen Raum gibt es noch eine weitere Türe, die in einen<br />
anderen Raum führt. Da stehen verschiedene Maschinen, die für die Durchlüftung des Schul-<br />
hauses sorgen. Im Raum mit diesen Maschinen kann man direkt in die Garage und ins Schul-<br />
haus. Am Morgen schaut Herr Oberlin grob nach, ob etwas am Boden liegt und räumt es weg.<br />
Danach holten wir im Hauswartraum den Staubsauger, eine Kanne Wasser mit Putzmitteln und<br />
einen Lumpen. Herr Oberlin zeigte mir, wie man die Computerräume im UG putzt.<br />
Nach dieser Arbeit haben wir im dritten Stock Frau Erika Trachsel getroffen. Diese hat mich auch<br />
freundlich empfangen und die nächste halbe Stunde war ich dann bei ihr. Ihre Aufgabe ist nicht<br />
dieselbe wie Herr Oberlins. Er ist mehr für die technischen Angelegenheiten zuständig und Frau<br />
Trachsel für das Putzen. Der Hausdienst erhält einen Plan, wo festgehalten wird, welches Zim-<br />
mer wann und um welche Zeit besetzt ist. So kann der Hausdienstleiter planen, wann geputzt<br />
werden kann. Eine halbe Stunde später kam Herr Oberlin und holte mich ab. Er zeigte mir dann<br />
die Putz- und Lagerräume im Schulhaus. Diese gibt es auf jedem Stock und dort stehen etliche<br />
Putzmittel und Putzwerkzeuge. Danach ging es in der Garage weiter. Diese muss auch geputzt<br />
werden, obwohl niemand merkt, dass sie überhaupt geputzt wird. Dasselbe gilt auch für die<br />
Lampen im Schulhaus. Niemand merkt, dass sie geputzt werden, sie leuchten einfach immer,<br />
wenn wir sie brauchen.<br />
Dann konnte ich sehen, wie reich wir hier im Schulhaus an Fundsachen sind. Es gibt wirklich<br />
verschiedene Sachen: Agenden, Turnzeug, Besteck, Etuis, Schirme, Jacken etc. Herr Ober-lin<br />
wartet ein paar Wochen, bis er die Gegenstände dann wegschmeisst. Im anderen Schrank gibt<br />
es giftige Putzmittel. Jedes Putzmittel hat seinen Verwendungszweck. Eines ist für das WC, ein<br />
anderes für die Spiegel, ein weiteres für den Boden etc. Einige davon dürfen allerdings nicht<br />
ohne Handschuhe berührt werden, da sie die Haut sofort verbrennen. Danach haben wir ein<br />
paar Stühle in den Aufenthaltsräumen aufgeräumt und in einen Raum gebracht, der im anderen<br />
Schulhaus ist. Dort steht das alte Mobiliar, das eigentlich nicht mehr gebraucht wird. Danach<br />
sind wir auf das Dach unseres Schulhauses gegangen. Eine wunderschöne Aussicht hat man<br />
von dort oben. Es stehen auch zwei Rohre zur Durchlüftung des Männer- bzw. des Frauen-WC’s.<br />
Am Schluss des Tages durfte ich noch die Treppen saugen. Herr Oberlin gab mir einen Staub-<br />
sauger, der wie ein Rucksack auf dem Rücken zu tragen ist. Mein erster Gedanke war, dass es<br />
doch sehr praktisch ist, so einen zu haben. Es macht die Arbeit viel einfacher. Doch auf der<br />
zehnten Treppe änderte ich meine Meinung. Der Sauger ist wirklich schwer und verursacht<br />
Rückenschmerzen.<br />
Mein Eindruck ist positiv, obwohl ich am Ende des Tages völlig kaputt war. Ich bin es mir nicht<br />
gewohnt, den ganzen Tag auf den Füssen zu stehen und solch eine körperliche Arbeit zu leisten.<br />
Es war sehr hilfreich und spannend, aber ich bin froh, wieder in meinem Büro zu sein. An dieser<br />
Stelle möchte ich Herrn Oberlin herzlich danken, dass er mich durch das Schulhaus geführt hat<br />
und sich Zeit für mich genommen hat. Danke!<br />
Ana Ivanovic, Lernende kbsl<br />
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