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berg bau - RDB eV

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Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure <strong>berg</strong><br />

8 August<br />

2012<br />

63. Jahrgang<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Besucherfahrzeuge am Steirischen Erz<strong>berg</strong><br />

Hauly I: Ein Produkt aus HAULPAK 85C, 860 PS, 12 Zylinder Cummins-Motor (USA),<br />

55 t Eigengewicht, 77 t Ladegewicht, Raddurchmesser 2,60 m, Länge 11,35 m, Breite 5,0 m,<br />

Höhe 4,88 m und ist umge<strong>bau</strong>t für einen Personentransport von 65 Sitzplätzen auf der Ladefläche.<br />

Der Hauly fährt auf dem Tag<strong>bau</strong> des Steirischen Erz<strong>berg</strong>es mit einem Fotostop. Nach ca. 1 h ist die<br />

Rundreise am Erz<strong>berg</strong> im Tage<strong>bau</strong> zu Ende<br />

Hauly II: Ein Produkt aus HAULPAK 85D. Nachfolgemodell mit gleichen Daten wie oben nur<br />

etwas größerem Ladegewicht von 85 t<br />

Foto: Erich Salzer<br />

K 10978


Sonderschau: Geheimnisvolles Afrika<br />

Lassen Sie sich überraschen von der geheimnisvollen Vielfalt<br />

afrikanischer Mineralien!<br />

Die Mineralworld Munich gilt als eine der weltweit wichtigsten<br />

Treffpunkte für Mineralien und Rohsteine unter<br />

dem Dach der Munich Show. Sie bietet Ihnen neben einem<br />

umfassenden Warenangebot bei mehr als 1250 Ausstellern<br />

auch in diesem Jahr wieder Sonderschauen von Weltruf:<br />

Lassen Sie sich überraschen vom „geheimnisvollen<br />

Afrika“ mit seinen bedeutendsten Mineralienfunden.<br />

26. -28. Oktober 2012<br />

www.munichshow.com<br />

Gleich QR-Code scannen und den Vorschau - Clip 2012 ansehen!<br />

Ab 15.9.<br />

Online-Ticket<br />

Vorteil sichern!


Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure <strong>berg</strong><br />

8 August<br />

2012<br />

63. Jahrgang<br />

338 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> aktuell<br />

<strong>berg</strong><br />

Energie, Umwelt<strong>bau</strong><br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung, <strong>bau</strong><br />

Besucherfahrzeuge am Steirischen Erz<strong>berg</strong><br />

Hauly I: Ein Produkt aus HAULPK 85C, 860 PS, 12 Zylinder Cummins-Motor (USA),<br />

55 t Eigengewicht, 77 t Ladegewicht, Raddurchmesser 2,60 m, Länge 11,35 m, Breite 5,0 m,<br />

Höhe 4,88 m und ist umge<strong>bau</strong>t für einen Personentransport von 65 Sitzplätzen auf der Ladefläche.<br />

Der Hauly fährt auf dem Tag<strong>bau</strong> des Steirischen Erz<strong>berg</strong>es mit einem Fotostop. Nach ca. 1 h ist die<br />

Rundreise am Erz<strong>berg</strong> im Tage<strong>bau</strong> zu Ende<br />

Hauly II: Ein Produkt aus HAULPK 85D. Nachfolgemodell mit gleichen Daten wie oben nur<br />

etwas größerem Ladegewicht von 85 t<br />

Foto: Erich Salzer<br />

Inhaltsübersicht<br />

Aufbereitung und Veredelung<br />

340 Doppelwalzenbrecher<br />

oder Sizer –<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

und Grenzen bei der<br />

Primärzerkleinerung<br />

Dr.-Ing. Holger Lieberwirth,<br />

Leipzig<br />

Gewinnungstechnik<br />

345 igm-Roboter mit<br />

Laservermessung<br />

zum wirtschaftlichen<br />

Reparaturschweißen von<br />

Tage<strong>bau</strong>ausrüstungsteilen<br />

Dipl.-Ing Martin Wihsbeck,<br />

Wiener Neudorf;<br />

Wolfgang Wache, Sprem<strong>berg</strong>;<br />

Dipl.-Ing. Peter Springfeld, Berlin<br />

Journal<br />

348 Börsengang der Evonik<br />

abgesagt<br />

Geologie<br />

349 Numerische Modellierung<br />

granularer Böden mittels<br />

der Distinkten-Elemente<br />

Methode unter besonderer<br />

Berücksichtigung relevanter<br />

kornspezifischer<br />

Eigenschaften<br />

Dr.-Ing. Michael Stahl,<br />

Gelsenkirchen;<br />

Dr. Lothar te Kamp,<br />

Gelsenkirchen;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

Heinz Konietzky,<br />

Frei<strong>berg</strong> in Sachsen<br />

K 10978<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Offizielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />

Titelbild: Informationen zu Besucherfahrten auf dem Steirischen Erz<strong>berg</strong> –<br />

VA Erz<strong>berg</strong> GmbH, Erz<strong>berg</strong> 1, AT-8790 Eisenerz<br />

E-Mail: info@abenteuer-erz<strong>berg</strong>.at<br />

Führungen ab 01.05. bis 31.10. – Tel.: +43 3848/3200 – Fax: +43 3848/3200-22<br />

Veranstaltung<br />

355 Goldenes Diplom wird im<br />

Oktober verliehen<br />

Bergwerksbetrieb<br />

356 1 300 Jahre Erzab<strong>bau</strong> am<br />

Steirischen Erz<strong>berg</strong><br />

Obermarkscheider i.R.<br />

Erich Salzer, Eisenerz, Österreich<br />

Veranstaltung<br />

360 EUMICON 2012<br />

Aus- und Fortbildung<br />

361 Kooperationsvertrag –<br />

Clausthal-Zellerfeld mit<br />

der VR China<br />

361 Höhen- und Tiefpunkte<br />

in Kalifornien<br />

362 Vattenfall schickt 86<br />

Jungfacharbeiter in<br />

das Berufsleben<br />

363 Industrie<br />

365 Journal<br />

366 Veranstaltungen<br />

42. Delegiertenversammlung<br />

367 42. Delegiertenversammlung<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. –<br />

Grußworte der Gäste<br />

Journal<br />

372 Erste Frau in 750 Jahren in<br />

der Geschäftsführung –<br />

Mit Bettina am Orde wirkt zum<br />

ersten Mal in der Geschichte<br />

der Knappschaft eine Frau in<br />

der Geschäftsführung mit<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

373 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

374 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

374 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

375 Veranstaltung<br />

376 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

384 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

339 Stellenanzeige<br />

8<br />

Buchbesprechungen<br />

378 Alles strömt –<br />

125 Jahre Gelsenwasser AG<br />

3. Umschlagseite<br />

Tief im Westen –<br />

Ein Jahrhundert<br />

Steinkohlenförderung am<br />

linken Niederrhein<br />

Vorschau 9/2012<br />

● Berg<strong>bau</strong>sanierung als wichtiges<br />

Element nachhaltigen Berg<strong>bau</strong>s –<br />

Know How und Ergebnisse der<br />

Wismut AG<br />

● 150 Jahre Kali<strong>berg</strong><strong>bau</strong> in<br />

Deutschland –<br />

Start der ersten Kaliförderung<br />

weltweit in Stassfurt<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 337


338 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

<strong>berg</strong><br />

Errichter deutscher Offshore-Windparks legen<br />

Forschungsbericht zur Schallminderung vor<br />

8 Errichter und Betreiber deutscher Offshore-Windparks haben<br />

den Abschlussbericht zum Schallminderungsprojekt ESRa (Evaluation<br />

von Systemen zur Rammschallminderung) vorgelegt. In<br />

dem Forschungsprojekt wurden verschiedene neuartige Schallschutzsysteme<br />

getestet, die die Ausbreitung des Rammschalls<br />

bei der Fundamentinstallation für Offshore-Windkraftanlagen mindern<br />

sollen. Ziel der Initiative ist der Schutz von Schweinswalen<br />

während des Baus von Offshore-Windkraftwerken.<br />

Hierzu wurde im August letzten Jahres ein Feldversuch in der<br />

deutschen Ostsee rund 3 km vor Travemüde durchgeführt. Getestet<br />

wurden an einem Testpfahl in der Neustädter Bucht insgesamt<br />

5 neuartige Schallschutzsysteme. Am ESRa-Projekt sind<br />

die Unternehmen Bard Engineering, DONG Energy, EnBW Erneuerbare<br />

Energien, E.ON Climate Renewables, EWE Energie,<br />

RWE Innogy, Stadtwerke München sowie Vattenfall beteiligt. Das<br />

Forschungsprojekt wurde darüber hinaus mit Mitteln des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

gefördert (Förderkennzeichen 0325307).<br />

Zur Anwendung am sogenannten Brodtener Pfahl in rund 9 m<br />

Wassertiefe kamen unterschiedliche Schallschutzkonzepte, die<br />

mit luftgefüllten Hüllkörpern, mehrlagigen Schlauchvorhängen,<br />

Blasenschleiern und Kombinationen aus Dämmschalen und Blasenschleiern<br />

arbeiten. Alle Systeme wurden unter identischen<br />

Umwelt-Randbedingungen eingesetzt: Ziel war es, die mit einem<br />

einheitlichen Messkonzept ermittelten Schallminderungspotentiale<br />

miteinander vergleichen zu können. Das Institut für Technische<br />

und Angewandte Physik (ITAP) in Oldenburg hat für das<br />

Projekt ein entsprechendes Mess- und Auswertungskonzept für<br />

Unterwasserschallmessungen erarbeitet, sowie die Messungen<br />

durchgeführt und ausgewertet.<br />

Test von Schallschutzsystemen Foto: RWE<br />

Jedes der als Prototyp angefertigten Schallminderungssysteme<br />

hat den rauen Bedingungen auf See Stand gehalten und schalldämpfende<br />

Wirkung gezeigt. Der Dämpfungseffekt, korrigiert um<br />

spezifische Standorteinflüsse, lag im relevanten Bereich bei bis<br />

zu 9 dB. Damit konnte eine deutliche Annäherung an den Schall-<br />

Emissionsgrenzwert von 160 dB in 750 m Entfernung um die<br />

Schallquelle herum erreicht werden. Um den Grenzwert zukünftig<br />

sicher einhalten zu können, ist – auf<strong>bau</strong>end auf dem ESRa-<br />

Projekt – weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig.<br />

Das Projekt ESRa ist das bisher größte Forschungsvorhaben<br />

im Bereich der Unterwasser-Schallminderung. Die durchgeführten<br />

Messreihen haben eine einzigartige Datenbasis von über 650<br />

Datensätzen geliefert.<br />

aktuell<br />

<strong>bau</strong><br />

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Bau und Betrieb der Windparks auf hoher See sehr ernst. Grundlagenforschung<br />

wie das ESRa-Projekt sind enorm wichtig, um die<br />

Auswirkungen auf den maritimen Lebensraum besser verstehen<br />

zu können und weitere Maßnahmen anzustoßen“, erklärt Jörg<br />

Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Offshore-Windenergie.<br />

Sowohl für das bisher kaum untersuchte Phänomen des Hydroschalls<br />

als auch für die Weiterentwicklung der Schallschutzsysteme<br />

hat das Forschungsprojekt entscheidende Impulse geliefert.<br />

Bereits Ende letzten Jahres wurden die wichtigsten Erkenntnisse<br />

des ESRa-Projekts den Herstellern der Schallschutzsysteme und<br />

den zuständigen Genehmigungsbehörden in Workshops vorgestellt.<br />

Internet: www.rwe.com<br />

Neue Öl- und Gasfunde in Algerien<br />

E.ON E&P und Sonatrach haben im algerischen Rhourde Yacoub<br />

weitere Öl- und Gasfunde gemacht. In Kooperation mit dem<br />

staatlichen algerischen Öl- und Gaskonzern Sonatrach hat E.ON<br />

E&P die Abteufung und den Test der 7. Explorationsbohrung von<br />

Block 405a erfolgreich abgeschlossen und in der NEY-1-Bohrung<br />

Öl und Gas gefunden. Die Rhourde Yacoub-Lizenz umfasst ein<br />

Gebiet in der östlichen algerischen Sahara, das sich rund 250 km<br />

südöstlich von Hassi Messaoud befindet.<br />

��������������������������������������������������������������<br />

freuen wir uns sehr. Die Ergebnisse der Bohrung sind ausgesprochen<br />

vielversprechend. Jetzt treten wir in eine Phase ein, die in<br />

den kommenden beiden Jahren mehrere Bohrungen vorsieht, um<br />

die Ausdehnung der Funde evaluieren zu können“, erklärt Hubert<br />

Mainitz, Geschäftsführer der E.ON E&P Algeria. In Rhourde<br />

Yacoub ist E.ON E&P mit einem Anteil von 49% Betriebsführer.<br />

Die übrigen 51%, und somit die Mehrheit der Anteile, hält Sona-<br />

������� ����� ���� ���������� ������������������ ���� ����� �����<br />

die erfolgreichen Funde in Algerien ein weiterer Meilenstein. Der<br />

Erfolg in Rhourde Yacoub unterstreicht unsere Entscheidung,<br />

weitere Bohrungen durchzuführen und in attraktive Projekte in<br />

Algerien zu investieren“, so Frank Sivertsen, CEO von E.ON E&P.<br />

Rhourde Yacoub befindet sich im an Öl- und Erdgas-Vorkommen<br />

reichen Berkine-Becken. Die Lizenz für diesen Block hat E.ON<br />

E&P im Dezember 2008 erhalten. Seitdem hat das Unternehmen<br />

7 Explorationsbohrungen in dem Gebiet abgeteuft und mehrere<br />

vielversprechende Funde gemacht.<br />

Die E.ON E&P gehört zu den Wachstumssegmenten bei E.ON.<br />

Sie ist in 4 Fokusregionen aktiv: in Großbritannien, in Norwegen,<br />

Russland und Nordafrika. E.ON E&P produzierte 2011<br />

7,6 Mrd. m 3 Gas und 3,6 Mio. Barrel Öl. Mit der Erschließung<br />

weiterer Felder, beispielsweise als Betriebsführer im Rahmen<br />

des Huntington-Projektes in Großbritannien sowie durch die Entwicklung<br />

des Skarv-Felds in Norwegen, wird E.ON E&P in den<br />

nächsten Jahren deutlich wachsen. In den vergangenen Jahren<br />

hat E.ON E&P zunehmend Projekte etabliert, bei denen das Unternehmen<br />

selbst Betriebsführer ist.<br />

Internet: www.eon.com<br />

Erste Bidi Pilotsteuerung im Einsatz<br />

Auf dem Bergwerk Ossinikovskaya der russischen Gesellschaft<br />

Yuzhkuzbassugol hat marco die erste elektrische bidirektionale<br />

Pilotsteuerung für Strebschilde in Betrieb genommen.<br />

Diese Steuerung ersetzt die bisher üblichen rein mechanischen<br />

Handhebel, die Hydraulikventilfunktionen vom Nachbarschild aus<br />

über einen sogenannten Multischlauch meist nur in einer Strebrichtung<br />

auslösbar machen.<br />

Bei der elektrischen bidirektionalen Pilotsteuerung von marco<br />

verfügt der hydraulische Hauptventilblock über elektromagnetische<br />

Vorsteuerventile. Diese sind einfach per Nachbaranwahl


erg<br />

(grüne Taste) und Knopfdruck auf der darüberliegenden Steuerleiste<br />

zu bedienen. Die Steuerung wird mit Drucksensor für eine<br />

Nachsetzautomatik geliefert. Der Multischlauch zwischen den<br />

Schilden entfällt, bzw. wird durch ein einfaches robustes vieradriges<br />

Schlauchkabel ersetzt.<br />

Bidi Pilotsteuerung mit rotem Notaus und grünen Wahltasten<br />

Foto: marco<br />

Der Bergmann kann zunächst den rechten oder linken von ihm<br />

befindlichen Aus<strong>bau</strong>schild anwählen und dann mit einer Funktionstaste<br />

zum Beispiel einen kompletten Ablauf fahren. Die Anwahl<br />

des übernächsten Schildes durch zweifachen Druck der<br />

grünen Taste ist im Leistungsumfang.<br />

Internet: www.marco.de<br />

DMT sucht petrothermale Energiequellen –<br />

Forschen nach dem heißen Stein<br />

Die Suche nach alternativen Energien steht derzeit hoch im<br />

Kurs. Eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Ergänzung der<br />

Energieversorgung von morgen könnte dabei in heißen, unterirdischen<br />

Gesteinsschichten, sogenannten petrothermalen Reservoiren,<br />

liegen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) wurde der Essener Technologiedienstleister DMT GmbH<br />

& Co. KG vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG,<br />

Hannover) beauftragt, im Raum Schnee<strong>berg</strong> in Sachsen die Exploration<br />

nach möglichen Arealen, die für die Förderung heißen<br />

Tiefenwassers genutzt werden können, durchzuführen.<br />

Das Ziel der Erkundung vor Ort sind geologische Verwerfungen<br />

im Kristallin (Granit-, Phyllit- und Diabasgesteine) bis zu einer Teufe<br />

von 6 000 m, die bis zu Teufen von ca. 2 km bereits <strong>berg</strong><strong>bau</strong>lich<br />

bekannt sind. Diese Störungen könnten für das Einbringen von<br />

Wasser in die angrenzenden, sehr warmen Gesteinsschichten geeignet<br />

sein. In Geothermie-Kraftwerken ließe sich das anschließend<br />

wieder zutage geförderte heiße Wasser zur Stromproduktion<br />

nutzen.<br />

Zunächst stellen jedoch die Besonderheit des kristallinen Gesteins<br />

und die große Explorationstiefe besondere Herausforderungen<br />

für die Geophysiker dar. Die Struktur des Gesteins ist näm-<br />

����� ���������������� ������������ ���� �������� ���� ���� ����������<br />

der Schallwellen, welche die Spezialisten der DMT mittels großer<br />

Vibroseis-Fahrzeuge und anhand von Sprengungen in den Boden<br />

senden, ein ebenso chaotisches Bild. Dies zu interpretieren, stellt<br />

Geologen und Geophysiker vor einige Herausforderungen.<br />

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Schichtgrenzen, Störungen und anderen geologischen Strukturen<br />

reflektiert und refraktiert. An der Erdoberfläche registrieren<br />

gleichzeitig zigtausende Geophone - das sind hochsensible Mikrophone,<br />

die flächendeckend in gleichen Abständen im Boden<br />

ausgelegt sind - diese Reflexe. Aus diesen Daten lassen sich<br />

aktuell<br />

<strong>bau</strong><br />

Die<br />

Regierung von Oberbayern<br />

sucht zum 01.10.2012 eine/n<br />

Ingenieur/in (Bachelor/FH)<br />

Stellenanzeige<br />

für Berg<strong>bau</strong>/Bergtechnik, Maschinen<strong>bau</strong> oder Umwelttechnik<br />

für folgende Aufgaben im Bergamt Südbayern:<br />

��Bearbeitung <strong>berg</strong>rechtlicher Genehmigungsverfahren (Betriebspläne)<br />

��die Überwachung der Einhaltung der Betriebspläne vor Ort in unter- und<br />

übertägigen Ab<strong>bau</strong>betrieben<br />

��die Überwachung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes ebenso wie des<br />

Umwelt- und Gewässerschutzes in Verbindung mit den Berg<strong>bau</strong>betrieben<br />

��die Untersuchung von Unfällen<br />

Wir bieten Ihnen<br />

einen interessanten, sicheren und abwechslungsreichen Arbeitsplatz im<br />

Zentrum von München. Die Stelle ist nach Entgeltgruppe 10 TV-L dotiert. Bei<br />

Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen ist eine spätere Über-<br />

��������������������������������������������������������������������<br />

Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei ansonsten im Wesentlichen<br />

gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist für uns selbstverständlich.<br />

����������������������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������������������������<br />

des möglichen Eintrittstermins richten Sie bitte bis 07.09.2012 an die<br />

Regierung von Oberbayern, Sachgebiet Z2.1-11, 80534 München.<br />

Ansprechpartner/in:<br />

Fachlich: Herr von Pastor, Tel. 089 2176-2116<br />

Personalstelle: Frau Mayer, Tel. 089 2176-2493<br />

������������������������������������<br />

www.regierung-oberbayern.de<br />

am Computer dreidimensionale Bilder des Untergrunds generieren.<br />

Sie liefern sehr präzise Informationen über die geologischen<br />

Verhältnisse und dienen in erster Linie der Exploration verschiedener<br />

Rohstoffe wie Öl, Gas und Geothermie sowie letztlich der<br />

Bestimmung optimaler Bohrpunkte für die spätere kommerzielle<br />

Nutzung.<br />

Aufgrund der komplexen Fragestellung entschloss man sich zu<br />

�����������������������������������������������������������������<br />

Untersuchung in einem Gebiet von 100 km 2 wird zusätzlich ein<br />

sprengseismisches Experiment gruppiert. In einem 30 km um das<br />

Kerngebiet reichenden Kreis installieren die DMT-Spezialisten in<br />

Kooperation mit dem LIAG und der TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

sternförmig weitere 24 seismische Quell- und Aufnehmerpunkte,<br />

die vor allem steil stehende Kluftzonen ermitteln sollen, welche<br />

für eine spätere energetische Nutzung von besonderem Interesse<br />

sind.<br />

Neben der Einholung öffentlich-rechtlicher und privater Genehmigungen<br />

gemäß § 39 Bundes<strong>berg</strong>gesetz übernimmt die DMT<br />

ferner die topographische Vermessung, die Messung der 3D-<br />

Seismik mit der Vibroseis-Technik, die Ausführung der Bohrungen<br />

������������������������������������������������������������tation<br />

der ermittelten Daten. Teile dieser Gewerke übernehmen<br />

die Firmen IPS GmbH, Celle und Celler Brunnen<strong>bau</strong> GmbH & Co.<br />

KG im Unterauftrag.<br />

Die Ergebnisse dieses Experiments werden neben der aktuellen<br />

Erkundung neuen Aufschluss darüber geben, bis zu welcher<br />

Tiefe die Tektonik unter diesen erschwerten Bedingungen überhaupt<br />

durch seismische Methoden erkundet werden kann.<br />

Internet: www.dmt.de<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 339


Aufbereitung und Veredelung<br />

Doppelwalzenbrecher und Sizer<br />

mit nominalen Durchsatzleistungen<br />

von bis zu 10 000 t/h<br />

werden heute erfolgreich zur<br />

Primärzerkleinerung von mittelharten<br />

Rohstoffen oder Abraum<br />

eingesetzt. Zerkleinerungsgrade<br />

von 4…6 sind in der<br />

Regel ausreichend, um<br />

ein bandtransportfähiges<br />

Haufwerk zu erzeugen<br />

und das gebrochene Material<br />

kostengünstig zur<br />

Weiterverarbeitung oder<br />

zur Verkippung zu transportieren.<br />

In der größten<br />

derzeit im Einsatz befindliche<br />

Mobilbrechanlage<br />

zerkleinert ein Sizer<br />

Abraum mit einaxialen<br />

Druckfestigkeiten von bis<br />

zu 200 MPa bei Spitzendurchsätzen<br />

von mehr<br />

als 12 000 t/h (Bild 1).<br />

Gerade vor dem Hintergrund des<br />

in den letzten Jahren verstärkten<br />

Einsatzes derartiger mobiler<br />

Brechanlagen stellt sich die Frage,<br />

welcher Brechertyp eingesetzt<br />

werden sollte.<br />

Das Zerkleinerungsprinzip von<br />

Doppelwalzenbrecher und Sizer<br />

geht auf ein bereits in vorindustrieller<br />

Zeit bekanntes Konzept<br />

zurück, die Zerkleinerung von Material<br />

zwischen 2 sich drehenden<br />

zylindrischen Körpern. Darüber<br />

hinaus gibt es jedoch wesentliche<br />

Unterschiede zwischen beiden<br />

Maschinentypen. Dies betrifft<br />

unter anderem die Art des Zerkleinerungsvorgangs,<br />

der Brechwerkzeuge<br />

und des gesamten<br />

Antriebskonzepts. Sie führen, wie<br />

im Folgenden dargestellt, zu sehr<br />

unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten.<br />

340 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Doppelwalzenbrecher oder Sizer –<br />

Einsatzmöglichkeiten und Grenzen<br />

bei der Primärzerkleinerung<br />

Dr.-Ing. Holger Lieberwirth, Leipzig*<br />

1 Mobile Brechanlage mit 10 000 t/h Nennleistung Foto: Takraf<br />

*Dr.-Ing. Holger Lieberwirth<br />

CEO Asia Takraf GmbH<br />

Torgauer Staße 336<br />

04347 Leipzig<br />

Tel.: +49 341 2423 943<br />

Fax: +49 341 2423 610<br />

E-Mail: holger.lieberwirth@takraf.com<br />

Internet: www.takraf.com<br />

2 Brechwalze eines Doppelwalzenbrechers<br />

mit kegelförmigen Zähnen<br />

Foto: Takraf<br />

Konstruktive Besonderheiten<br />

Doppelwalzenbrecher<br />

Doppelwalzenbrecher sind auf Grund<br />

ihrer Konstruktion besonders geeignet<br />

zur Zerkleinerung weicher bis mittelharter,<br />

klebriger oder abrasiver Materialien. Einsatzgrenzen<br />

liegen derzeit bei einaxialen<br />

Druckfestigkeiten zwischen 100 MPa und<br />

200 MPa [5], [6], [7].<br />

Während Doppelwalzenbrecher<br />

in der Tertiärzerkleinerung<br />

häufig als Glattwalzenbrecher<br />

zum Einsatz kommen, sind sie in<br />

der Primär- und Sekundärzerkleinerung<br />

in der Regel mit Zähnen,<br />

Nocken oder Stacheln ausgerüstet,<br />

um das Einzugsverhalten zu<br />

verbessern (Bild 2).<br />

Gelegentlich werden Doppelwalzenbrecher<br />

auch mit einem<br />

Brechbalken unterhalb des<br />

Brechspalts ausgerüstet. In diesem<br />

Fall lassen sich 3 Brechzonen<br />

unterscheiden (Bild 3).<br />

Vorzerkleinerung<br />

In diesem Bereich induzieren<br />

üblicherweise keil- oder kegelförmige<br />

Greiferzähne schlagartig überwiegend<br />

Zug- und Scherbeanspruchungen<br />

im Brechgut. Dabei reagieren mittelharte<br />

Gesteine auf Grund der im Vergleich zum<br />

Sizer höheren Beaufschlagungsgeschwindigkeit<br />

des Doppelwalzenbrechers scheinbar<br />

spröder, was zu einer Verringerung<br />

der erforderlichen Zerkleinerungsenergie<br />

führt (Bild 4).<br />

Hauptzerkleinerung<br />

Im Brechspalt zwischen den Walzen<br />

wird das Brechgut überwiegend durch<br />

Druck- und senkrecht dazu auftretende<br />

Zugbeanspruchungen zerkleinert. Letztere<br />

führen insbesondere bei sprödbrechenden<br />

Gesteinen auf Grund der gegenüber der<br />

einaxialen Druckfestigkeit häufig um mehr<br />

als eine Zehnerpotenz niedrigeren einaxialen<br />

Zugfestigkeit zum Bruch (Bild 5).<br />

Darüber hinaus beeinflussen Korngröße<br />

und Klüftigkeit des Brechguts das Verhältnis<br />

von Druck- zu Zugfestigkeit maßgebend<br />

[10]. Selbst in sehr druckfestem<br />

Gestein kann die Zugfestigkeit aufgrund<br />

von Klüftungen noch weit niedrigere Werte<br />

annehmen [4].


Aufbereitung und Veredelung<br />

3 Brechzonen am Doppelwalzenbrecher 4 Abhängigkeit der Druckfestigkeit von der<br />

Beaufschlagungsgeschwindigkeit bei viskoelastischem<br />

Materialverhalten [5]<br />

Nachzerkleinerung<br />

Im Bereich zwischen Brechspalt<br />

und Brechbalken wird das<br />

Brechgut überwiegend auf Scherung<br />

und Biegung beansprucht.<br />

Der geringste Verschleiß an<br />

den Brechwalzen tritt auf, wenn<br />

die Geschwindigkeit des Materialstroms<br />

mit der Umfangsgeschwindigkeit<br />

der Brechwalze<br />

synchronisiert ist (Bild<br />

6). In diesem Fall muss das<br />

Brechgut weder abgebremst<br />

noch beschleunigt werden.<br />

Verschleißerhöhende Relativbewegungen<br />

zwischen Brechgut<br />

und Brechwalze treten im<br />

Brechspalt nur auf Grund des<br />

Zerkleinerungsvorgangs selbst auf.<br />

���������������������������������������<br />

üblichen Einsatzgrenzen direkt proportional<br />

zum Durchsatz des Doppelwalzenbrechers.<br />

Insofern werden Doppelwalzen-<br />

6 Synchronisierung der Geschwindigkeit des Materialstroms<br />

bei Auftreffen auf die Walzen vm und Walzenumfangsgeschwindigkeit<br />

vr<br />

5 Verhältnis von Druck- und Zugfestigkeiten einiger Gesteine [5]<br />

brecher auch mit höheren Drehzahlen als<br />

zur Synchronisierung mit der Materialgeschwindigkeit<br />

notwendig betrieben. Dies<br />

führt allerdings zu höherem Verschleiß an<br />

den Brechwerkzeugen.<br />

7 Bestimmung des Einzugswinkels [1], [3]<br />

Klebriges Material, welches<br />

sich auf den Brechwalzen festsetzt,<br />

lässt sich durch je einen<br />

am Brechergehäuse angebrachten<br />

Abstreifer, den sogenannten<br />

Kamm weitgehend<br />

entfernen. Dadurch kann selbst<br />

Brechgut mit einer Feuchtigkeit<br />

von über 20 % zerkleinert<br />

werden. Zu beachten ist, dass<br />

der Kamm ein Verschleißteil<br />

ist und regelmäßiger Wartung<br />

bedarf. Anderenfalls können<br />

im Gegensatz zum Sizer Anbackungen<br />

an den schnell laufenden<br />

Brechwalzen aufgrund der<br />

auftretenden Umwuchten zu erheblichen<br />

dynamischen Belastungen<br />

der gesamten Brechanlage führen.<br />

Insbesondere für Mobilbrechanlagen ist<br />

dies außerordentlich kritisch.<br />

Ein weiterer wesentlicher konstruktiver<br />

Unterschied zwischen Doppelwalzenbrecher<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 341


Aufbereitung und Veredelung<br />

und Sizer ist die Bauhöhe. Sie wird beim<br />

Doppelwalzenbrecher durch den Walzendurchmesser<br />

und mithin durch die maximale<br />

Stückigkeit des Aufgabegutes bestimmt. Bild<br />

7 zeigt ein Schema zur theoretischen Bestimmung<br />

des Einzugswinkels. Aus dem am<br />

Einzugspunkt bei glatten Walzen mindestens<br />

erforderlichen Gleichgewicht zwischen einziehenden<br />

und ausstoßenden Kräften Fs����v<br />

folgt für den minimalen Walzendurchmesser<br />

DW min bei vorgegebenem Korndurchmesser<br />

im Aufgabegut dA und Spaltweite s<br />

DW min =<br />

342 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

dA - s ������� 2<br />

������� 2 - 1<br />

�����������������������������������������ent<br />

zwischen Walze und Brechgut am Einzugspunkt.<br />

Daraus ergeben sich nach [2]<br />

für den Walzendurchmesser DW folgende<br />

Näherungswerte:<br />

��������������������� DW>= (20…25) dA<br />

Geriffelte Walzen DW>= (10…12) dA<br />

Gezahnte Walzen DW>= ( 5…10) dA<br />

Bei den zur Ölsandzerkleinerung eingesetzten<br />

Doppelwalzenbrechern mit hoher<br />

Durchsatzleistung, jedoch relativ kleinem<br />

Anteil großer Stücke im Aufgabegut ist der<br />

Walzendurchmesser DW nur noch geringfügig<br />

größer als der größte Korndurchmesser<br />

im Aufgabegut dA.<br />

Dennoch sind Doppelwalzenbrecher<br />

auch bei diesem Einsatz bei gleicher<br />

Durchsatzleistung höher und damit schwerer<br />

als Sizer. Dies führt beim Einsatz in Mobilbrechanlagen<br />

zu:<br />

● einer größeren resultierenden Förderhöhe<br />

des Brechguts und mithin höherem<br />

Verbrauch an Hubarbeit<br />

● einem längeren Aufgabeförderer, auf<br />

Grund des limitierten zulässigen Neigungswinkels<br />

● einem höheren Schwerpunkt der Gesamtanlage<br />

und mithin geringerer Stabilität<br />

bei Rampenfahrt<br />

● erhöhter Gefahr der Anregung dynamischer<br />

Schwingungen durch die schnell<br />

rotierenden Brechwalzen.<br />

Insbesondere eine in jüngerer Zeit entwickelte<br />

Variante des Doppelwalzenbrechers,<br />

der sogenannte Hybridbrecher,<br />

zeichnet sich durch im Verhältnis zum<br />

Walzenkörperdurchmesser ausgeprägt<br />

hohe Zähne aus (Bild 8). Sogenannte<br />

Fangzähne können dabei noch über die<br />

übrigen Zähne hinausragen um ü<strong>berg</strong>roße<br />

Brechgutstücke, sogenanntes Überkorn,<br />

die im Normalfall nicht eingezogen würden<br />

und auf den Brechwalzen zu tanzen begännen,<br />

oberhalb des eigentlichen Brechspaltes<br />

so weit zerkleinern, dass ein Einzug<br />

in den Brechspalt möglich ist. Je nach<br />

Sprödigkeit des Brechguts werden große<br />

Teile davon eher spanend zerkleinert als<br />

durch Druck zwischen den Brechwalzen.<br />

Vorteile sind das verbesserte Einzugsverhalten<br />

und eine auf Grund des geringeren<br />

Feinkornanteils in manchen Fällen<br />

gewünschte steilere Kornverteilungskurve.<br />

Dem stehen ein höherer Verschleiß<br />

an den Zähnen und damit ein höherer<br />

Wartungsaufwand gegenüber. Der Brecher<br />

ist im Vergleich zu einem normalen<br />

Doppelwalzenbrecher sehr kompakt, ist<br />

jedoch immer noch ca. 30 % größer als<br />

ein Sizer vergleichbarer Leistung. In stark<br />

schleißendem Material oder sehr festem<br />

Material hat sich der Hybridbrecher bisher<br />

weniger bewährt.<br />

Doppelwalzenbrecher in der Primärzerkleinerung<br />

sind in der Regel mit einem<br />

Riementrieb, der die Antriebsleistung vom<br />

Vorgelege auf eine mit der Brechwalze<br />

verbundene Schwungscheibe überträgt,<br />

oder für Leistungen größer 600 kW mit<br />

Direktantrieb ausgerüstet. Die Keilriemenpakete<br />

dienen gleichzeitig als Überlastschutz.<br />

Jedoch erfordert die korrekte Ein-<br />

stellung der Vorspannung bereits bei<br />

Doppelwalzenbrechern mit Antriebsleistungen<br />

unter 600 kW besondere Aufmerksamkeit.<br />

Doppelwalzenbrecher zeichnen sich<br />

gegenüber Sizern darüber hinaus dadurch<br />

aus, dass eine der beiden Brechwalzen,<br />

die sogenannte Loswalze, verschieb- oder<br />

schwenkbar gelagert ist. Bei Eintritt eines<br />

nicht brechbaren Stückes im Brechgut,<br />

z.B. eines Baggerzahns, wird der Brechspalt<br />

innerhalb weniger Millisekunden<br />

geöffnet, um das Stück passieren zu<br />

lassen und Schäden am Brecher zu vermeiden.<br />

Ein Anhalten der Brechwalzen<br />

ist auf Grund der hohen in Walzen und<br />

Schwungrad gespeicherten kinetischen<br />

Energie nicht möglich. In der Regel wird<br />

der Öffnungsvorgang des Brechspalts hydraulisch<br />

unterstützt, um schnell genug zu<br />

reagieren und das notwendige parallele<br />

Ausweichen der Loswalze zu sichern. Die<br />

Einstellbarkeit des Brechspaltes ermöglicht<br />

auch eine recht einfache Korrektur<br />

der Produktkorngröße, insbesondere<br />

während der Inbetriebnahme oder nachdem<br />

der Brechspalt durch Verschleiß der<br />

Brechwerkzeuge größer geworden ist,<br />

ohne dass die Brechwerkzeuge bereits ersetzt<br />

werden müssen.<br />

Die in den an beiden Walzen angeordneten<br />

Schwungscheiben gespeicherte<br />

Energie Mmech wird genutzt, um im Brechgut<br />

vorhandenes Überkorn zu zerkleinern<br />

und dadurch Belastungsspitzen für den<br />

Antrieb zu glätten. Sie lässt sich nach der<br />

Gleichung<br />

Mmech = J X ��<br />

dt<br />

berechnen. Mit J als Trägheitsmoment des<br />

��<br />

Schwungrades und dt ist die im Schwungrad<br />

nach dem Erreichen der Nenndreh-<br />

8 Hybridbrecher [8] 9 Brecherwellen eines Sizers Firma Abon


����� �� ������������� �������� ����������<br />

���������� ������ ���� ����� ������� ��������<br />

oder im Falle des Stillstandes die gesamte<br />

Energie verbraucht, muss diese vom<br />

Brecherantrieb wieder zugeführt werden<br />

– und zwar zusätzlich zur notwendigen<br />

Energie, die zur Zerkleinerung des gege-<br />

����������� ����� ��� �������� ������������<br />

Brechguts notwendig ist. Aus<br />

Mmech = PMotor x t<br />

folgt, dass Antriebsleistung und benötigte<br />

Zeit zur Beschleunigung umgekehrt<br />

proportional sind. Da Überkorn nicht statistisch<br />

gleichmäßig verteilt, sondern abhängig<br />

von der Jahreszeit oder bestimmten<br />

Ab<strong>bau</strong>feldern gehäuft auftritt, ist beim<br />

Walzenbrecher der Brecherantrieb hinreichend<br />

groß zu dimensionieren, um<br />

das Schwungrad kurzfristig wieder zu beschleunigen.<br />

Selbst dann ist jedoch nicht<br />

davon auszugehen, dass ein blockierter<br />

Doppelwalzenbrecher ohne Entlastung<br />

der Brechwalzen wieder angefahren werden<br />

kann.<br />

Ein Reversieren einer oder<br />

beider Walzen oder separates<br />

Anfahren einer Walze ist häufig<br />

technisch vorgesehen. Darüber<br />

hinaus wird üblicherweise empfohlen,<br />

den Brecher mit vollständig<br />

geöffnetem Brechspalt leerzufahren.<br />

Dies funktioniert in der<br />

Praxis leider häufig nicht. Insofern<br />

erspart es auch nur gelegentlich<br />

und bei einer günstigen Lage des<br />

Brechguts das sehr zeitaufwändige<br />

und häufig komplizierte Leerräumen<br />

des Brechers. Gerade<br />

bei vollmobilen Brechanlagen beeinträchtigt<br />

dieses Leerräumen,<br />

das üblicherweise gerade bei<br />

sehr tiefen Temperaturen gehäuft<br />

auftritt und in der Regel mehrere<br />

Stunden benötigt, den zuverlässigen<br />

Betrieb.<br />

Bei der Ölsandgewinnung<br />

in Kanada eingesetzte Doppelwalzenbrecher<br />

mit Direktantrieb<br />

wurden zeitweise ohne<br />

Schwungscheibe ausgeliefert.<br />

Es zeigte sich jedoch, dass die<br />

in den gegossenen Walzenkörpern<br />

und den schnell laufenden<br />

Antriebskomponenten gespeicherte<br />

Energie nicht ausreicht,<br />

die Schwungscheiben zu ersetzen,<br />

sodass in den letzten Jahren<br />

auch bei direkt angetriebenen<br />

Doppelwalzenbrechern<br />

wieder Schwungscheiben eingesetzt wurden.<br />

Bei von einem renommierten Hersteller<br />

in Auftrag gegebenen Untersuchungen<br />

zur Stabilisierung des Betriebs von<br />

Doppelwalzenbrechern im Ölsand [9]<br />

wird vorgeschlagen, die Materialzufuhr zu<br />

drosseln, wenn erhöhter Energieverbrauch<br />

am Brecherantrieb auf schwer zu brechende<br />

Ölsandstücke im Brecher schließen<br />

lässt. Dies hat allerdings eine reduzierte<br />

Durchsatzleistung zur Konsequenz.<br />

Sizer<br />

Der Sizer ist ein wesentlich jüngeres<br />

Produkt als der Doppelwalzenbrecher. Er<br />

wird erst seit etwas mehr als 30 Jahren industriell<br />

eingesetzt.<br />

Gegenüber dem Doppelwalzenbrecher<br />

unterscheidet sich der Sizer maßgeblich<br />

durch das<br />

Brechprinzip<br />

Das Material wird vorrangig von den<br />

Zähnen, weniger zwischen den Brecherwellen<br />

zerkleinert (Bild 9).<br />

Auch beim Sizer sind 3 Brechzonen<br />

zu unterscheiden. Während sich die Zer-<br />

10 Antrieb eines Sizers, ohne Motoren Firma MMD<br />

11 Bauhöhenbedingte geringere Hubarbeit bei Einsatz eines Sizers<br />

auf einer Mobilbrecheranlage<br />

Aufbereitung und Veredelung<br />

kleinerungsmechanismen in der Vor- und<br />

Nachbrechzone zwischen Sizer und Doppelwalzenbrecher<br />

mit Fangzähnen überwiegend<br />

durch die Beaufschlagungsgeschwindigkeit<br />

unterscheiden, gibt es in der<br />

Hauptbrechzone einen grundlegenden Unterschied.<br />

Beim Sizer erfolgt hier die Zerkleinerung<br />

überwiegend durch Biege- und<br />

Scherbeanspruchungen des Brechgutes,<br />

welches von den Frontseiten der Zähne<br />

der einen Welle gegen die Rückseiten der<br />

versetzt stehenden Zähne der anderen<br />

Welle gedrückt wird. Darüber hinaus sind<br />

in [10] bei einer detaillierten Untersuchung<br />

der Vorgänge in diesem Bereich weitere<br />

überlagerte Zerkleinerungsmechanismen<br />

beschrieben.<br />

Antriebskonzept<br />

Die langsam drehenden Brecherwellen<br />

werden grundsätzlich direkt angetrieben.<br />

Die Energie wird durch ein hohes Moment,<br />

nicht durch gespeicherte kinetische Energie<br />

zur Verfügung gestellt. Die Antriebe,<br />

insbesondere die Getriebeabtriebsstufe,<br />

werden entsprechend groß dimensioniert<br />

(Bild 10). Dadurch kann der Sizer auch<br />

im beladenen Zustand gestartet werden.<br />

Beim Eintreten von nicht<br />

brechbaren Materialien wie z.B.<br />

Baggerzähnen, kann der Sizer<br />

kurzfristig durch die Wirkung<br />

von Flüssigkeitskupplungen<br />

gestoppt werden. Bei einigen<br />

Sizern erfolgt über ein Stirnradpaar<br />

eine Synchronisierung<br />

Rotation beider Brecherwellen.<br />

Fertigprodukt<br />

Das Fertigprodukt zeichnet<br />

sich durch eine sehr steile<br />

Kornverteilungskurve aus. Wegen<br />

dieser Eigenschaft erhielt<br />

der Sizer seinen Namen. Sie<br />

führte zunächst insbesondere<br />

zu Einsatzfeldern in der Sekundär-<br />

und Tertiärzerkleinerung,<br />

um ein definiertes Endkorn zu<br />

erzeugen. Ebenso wie beim<br />

Doppelwalzenbrecher kann mittels<br />

eines Brechbalkens, der unmittelbar<br />

unterhalb des eigentlichen<br />

Brechspalts angeordnet<br />

wird, eine dritte Zerkleinerungszone<br />

im Sizer vorgesehen<br />

werden. Durch diese werden<br />

sowohl der Überkornanteil als<br />

auch die Durchsatzleistung des<br />

Sizers reduziert.<br />

Sizer ermöglichen bis auf<br />

wenige Ausnahmen keine<br />

Spaltverstellung. Eine Veränderung<br />

der Produktkorngröße<br />

ist in gewissen Grenzen mit<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 343


Aufbereitung und Veredelung<br />

Hilfe der üblicherweise vorgesehenen<br />

Höhenverstellung des<br />

Brechbalkens möglich, darüber<br />

hinaus in der Regel nur durch<br />

Austausch der auf den Wellen<br />

befestigten Brechwerkzeuge.<br />

Zusammenfassung<br />

Doppelwalzenbrecher haben<br />

sich insbesondere bei<br />

der Zerkleinerung weichen bis<br />

mittelharten abrasiven Festgesteins<br />

bewährt. Als typisches<br />

Einsatzfeld ist hier die Ölsandgewinnung<br />

in Kanada zu nennen.<br />

Das stark schleißende<br />

Aufgabeprodukt, welches in<br />

einem überwiegend feinkörnigen<br />

Haufwerk einzelne größere<br />

Stücke, in der Regel fest gefrorenen<br />

Materials enthalten kann,<br />

wird mit Durchsatzleistungen<br />

von teilweise größer 10 000 t/h<br />

durch den Brecher gefördert.<br />

In diesem Anwendungsfall hat<br />

sich der Doppelwalzenbrecher<br />

aufgrund seiner deutlich niedrigeren<br />

Verschleiß- und damit<br />

Betriebskosten gegenüber dem<br />

Sizer durchgesetzt (Tabelle).<br />

Sizer kommen in der Primär-<br />

zerkleinerung überall zur Anwendung, wo<br />

ein eng definiertes Kornband im Fertigprodukt<br />

wichtig, das Aufgabegut höchstens<br />

mittelfest und wenig schleißend ist.<br />

Insbesondere sind hier Anwendungen in<br />

der Kohlegewinnung zu nennen. Neueste<br />

Einsatzfälle zeigen allerdings, dass Sizer<br />

auch zunehmend an feste und abrasive<br />

Materialien angepasst werden können.<br />

Im Bereich der kontinuierlichen Abraumzerkleinerung,<br />

in der es einzig auf die<br />

Erzeugung eines bandtransportfähigen<br />

Haufwerks ankommt, kommt der Sizer<br />

Anzeige<br />

<strong>berg</strong><br />

<strong>bau</strong><br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

344 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Max.<br />

Durchsatzleistung<br />

Walzengeschwindigkeit<br />

Möglichkeit des<br />

Blockierens<br />

Anfahren unter<br />

Last<br />

Leerräumen des<br />

Brechraumes nach<br />

Blockaden<br />

Eignung für<br />

abrasives Material<br />

Eignung für<br />

klebriges Material<br />

Bauhöhe + Masse<br />

bei gleicher<br />

Leistung<br />

Eignung für<br />

Überkorn<br />

Eignung für<br />

Mobilbrechanlagen<br />

Doppelwalzenbrecher<br />

Sizer<br />

sehr hoch sehr hoch<br />

schnell langsam<br />

gelegentlich eher selten<br />

kaum möglich möglich<br />

gelegentlich selten<br />

gut weniger gut<br />

gut sehr gut<br />

größer kleiner<br />

weniger möglich<br />

möglich gut<br />

Tabelle: Vergleich zum Einsatz von Doppelwalzenbrecher<br />

und Sizer<br />

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�������������������������������������������<br />

E-Mail „Redaktionsteam“: <strong>berg</strong><strong>bau</strong>@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

häufig auf Grund seiner günstigeren Anschaffungskosten<br />

zum Einsatz.<br />

Insbesondere für Mobilbrechanlagen<br />

ist der Sizer geeignet. Hier ist neben seiner<br />

geringeren Masse, vor allem auch<br />

seine niedrigere Bauhöhe von Bedeutung<br />

(Bild 11) und die Eigenschaft, auch<br />

im beladenen Zustand anfahren zu können.<br />

Bei Durchsatzleistungen moderner<br />

Mobilbrechanlagen bis 10 000 t/h werden<br />

selbst für die derzeit stärksten verfügbaren<br />

Ketten der zufördernden Plattenbänder<br />

Grenzen erreicht. Jegliche Reduktion in der<br />

notwendigen Förderhöhe zwischen<br />

dem möglichst niedrig<br />

anzuordnenden Aufgabebunker<br />

und der Aufgabe auf den Brecher<br />

ermöglicht eine Erhöhung der<br />

maximalen Durchsatzleistung der<br />

mobilen Brechanlage.<br />

Darüber hinaus ist es bei mobilen<br />

Brechanlagen konstruktiv<br />

bedingt noch schwieriger als<br />

bei stationären oder semimobilen<br />

Brechanlagen, den Brechraum<br />

nach einem Blockieren<br />

des Brechers zu entleeren.<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Die Hartzerkleinerung, Carl<br />

Mittag, Springer Verlag, Göttingen<br />

1953<br />

[2] Zerkleinerungs- und Klassiermaschinen,<br />

Karl Höffl, Schlütersche<br />

Verlagsanstalt und Druckerei<br />

GmbH & Co., Hannover<br />

[3] Aufbereitung mineralischer Rohstoffe,<br />

Band 1, Heinrich Schubert,<br />

4. Auflage, VEB Deutscher Verlag<br />

für Grundstoffindustrie Leipzig<br />

[4] Untersuchungen zur Gewinnbarkeit<br />

spröden, intensiv geklüfteten<br />

Festgesteins mittels Schaufelradbagger,<br />

Holger Lieberwirth,<br />

Diss., TU Dresden, 1989<br />

[5] Entwicklung eines Baukastensystems<br />

zur Konstruktion von Doppelwalzenbrechern,<br />

Thomas Jabs,<br />

DA Rheinisch Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, 1998,<br />

Diplomarbeit<br />

[6] Fundamentals of Crusher Selection, Eric P.<br />

Maynard, World Cement, 03 (2010), Seiten 53<br />

bis 60<br />

[7] Optimized Crusher Selection for the Cement<br />

Industry, H. Reich, Cement International, 01<br />

(2007), Seiten 41 bis 45<br />

[8] Sizers and Double Rolls, Paul Moore, Mining<br />

Magazin 11 (2008), Seite 35<br />

[9] Brecher der Ölsandbrocken, Martin Ciupek,<br />

SciTechs extra, 2 (2009), Seite 15<br />

[10] Bestimmung der Zerkleinerungskräfte bei<br />

Fräswalzenbrechern, Georg Unland, Marko<br />

Schmidt, Aufbereitungstechnik, 49 (2008) 8,<br />

Seiten 16 bis 31 (Tabelle).<br />

Tatsächlich verbreitete<br />

Auflage im Jahresdurchschnitt<br />

8.000 Exemplare monatlich<br />

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E-Mail: druck.medien@makossa.de<br />

Internet: makossa.de


Gewinnungstechnik<br />

igm-Roboter mit Laservermessung zum<br />

wirtschaftlichen Reparaturschweißen von<br />

Tage<strong>bau</strong>ausrüstungsteilen<br />

Vollautomatisierter Wechsel<br />

zwischen Verbindungsund<br />

Auftragsschweißen<br />

Die Vattenfall Europe AG betreibt<br />

im Lausitzer Revier 4 Tage<strong>bau</strong>e,<br />

deren Braunkohle auf kurzem<br />

Weg direkt in die Kraftwerke geliefert<br />

wird. Etwa ein Viertel der gesamten<br />

deutschen Stromversorgung<br />

beruht auf Braunkohle. So<br />

bietet die Lausitzer Braunkohle<br />

eine sichere und langfristig kalkulierbare<br />

Grundlage für die Energiegewinnung.<br />

Der Braunkohleab<strong>bau</strong><br />

aus dem Gebiet der Lausitzer<br />

Tage<strong>bau</strong>e ist durch die horizontale<br />

Ausrichtung der Lausitzer Flöze<br />

besonders effizient. Durch die<br />

Härte der Arbeit unterliegen die<br />

beweglichen Teile der Abraumförderbrücken<br />

sowie der Schaufelrad-<br />

und Eimerkettenbagger<br />

einem enormen Verschleiß. Es ist<br />

wirtschaftlich sinnvoll, bestimmte<br />

Verschleißteile aufzuarbeiten, um<br />

sie weiter einsetzen zu können.<br />

Zu solchen Teilen gehören Turas-<br />

Ecken. Sie übertragen die Motor-<br />

Dipl.-Ing. Martin Wihsbeck, Wiener Neudorf;<br />

Wolfgang Wache, Sprem<strong>berg</strong>; Dipl.-Ing. Peter Springfeld, Berlin*<br />

kraft der Eimerkettenbagger auf<br />

die Eimerkette, so dass diese den<br />

Abraum der Abraumförderbrücke<br />

zuführen können. Im Mittelpunkt<br />

des Aufarbeitungsprozesses die-<br />

*igm Robotersysteme AG<br />

Dipl.-Ing. Martin Wihsbeck<br />

IZ NÖ-Süd, Straße 2a<br />

A-2355 Wiener Neudorf<br />

Tel.: 0043/2236 67 06-143<br />

Fax: 0043/2236 61 576<br />

1 Absetzer zum Verkippen des Abraumes, den die Bagger<br />

aufsetzen. Sie sind mit einer über 600 m langen Bandanlage<br />

verbunden<br />

Vattenfall Europe Mining AG<br />

Wolfgang Wache<br />

Hauptwerkstatt<br />

Schwarze Pumpe<br />

An der Heide<br />

03130 Sprem<strong>berg</strong><br />

Tel.: 03564-6-948-09<br />

Internet: www.vattenfall.de<br />

Dipl.-Ing. Peter Springfeld<br />

Freier Fachjournalist<br />

Friedlander Straße 5<br />

12489 Berlin<br />

Tel. + Fax: 030/677 0372<br />

E-Mail: pspringfeld.red@t-online.de<br />

Bei Rückfragen bitte zuerst mit Dipl.-Ing. Peter<br />

Springfeld Kontakt aufnehmen.<br />

ser Turas-Ecken steht seit 2009<br />

ein Schweißroboter des österreichischen<br />

Unternehmens igm<br />

Robotersysteme AG.<br />

Die Aufarbeitung der Verschleißteile<br />

der Tage<strong>bau</strong>ausrüstungen erfolgt in<br />

der Hauptwerkstatt der Vattenfall Europe<br />

Mining AG in Schwarze Pumpe, einem<br />

Ortsteil von Sprem<strong>berg</strong>, der im südlichen<br />

Teil des Bundeslands Brandenburg liegt.<br />

Zu den maßgeblichen Prozessen bei der<br />

Wartung der Abraumförderbrücken, Absetzer<br />

(Bild 1), der Schaufelradbagger sowie<br />

der Eimerkettenbagger (Bild 2a und 2b)<br />

zählen Schweißarbeiten in Form von<br />

Auftrags- und Verbindungsschweißen.<br />

Sämtliche Schweißprozesse zur Wiederaufarbeitung<br />

der kostenintensiven Komponenten<br />

stehen unter der Schweißaufsicht<br />

von Wolfgang Wache (Bild 3).<br />

Aufarbeitungsbedarf des<br />

Eimerkettenantriebs<br />

In jedem der 5 Tage<strong>bau</strong>e arbeitet eine<br />

Abraumförderbrücke. Jeweils 3 bis 4<br />

Schaufelrad- beziehungsweise 11 Eimerkettenbagger<br />

arbeiten den Abraumförderbrücken<br />

zu.<br />

Bei diesen speziellen Baggern sind die<br />

Verschleißpaarungen zwischen Antrieb<br />

und Eimerkette so ausgelegt, dass die Tei-<br />

2 a Tenova TAKRAF liefert Eimerkettenbagger mit Förderleistungen<br />

zwischen 1000 und 3000 m³/h und Schnitttiefen und Schnittweiten<br />

zwischen 5 und 16/19 m<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 345


Gewinnungstechnik<br />

2 b Zeichnung Sitz der Turas-Ecken<br />

3 Wolfgang Wache, EWE EWF<br />

Schweißaufsicht, Toni Kilka,<br />

Programmierer und Anlagenfahrer (v.l.n.r.)<br />

le, die sich leichter wechseln lassen, die<br />

Hauptlast der Abnützung tragen. Bei den<br />

Eimerkettenbaggern sind das die Turas-<br />

Ecken (Bild 4 und 2b), deren Horn (Zahnflanke)<br />

in den Freiraum der Kette (Bild 5)<br />

eingreift und damit das Drehmoment des<br />

Antriebsmotors auf die Eimerkette überträgt.<br />

Jeweils 4 Turas-Ecken bilden auf<br />

einer Seite eine Antriebsgruppe. Für den<br />

zweiseitigen Antrieb benötigt man demnach<br />

8 Turas-Ecken. Sie sind es, die 40<br />

volle Eimer bewegen und gleichzeitig die<br />

Losbrechkraft für die nächsten freien Eimer<br />

aufbringen.<br />

4 Fertig geschweißte Turas-Ecken<br />

5 Blick auf die Eimerkette mit einem 3,5 m³<br />

großen Fördereimer<br />

346 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Beim diesem kraftvollen Antrieb der Eimerkette<br />

verschleißt vorrangig das Horn,<br />

doch auch die Flachschaken (Gelenke der<br />

Eimerkette), die über die Seitenflächen<br />

rutschen, verursachen ebenfalls eine erhebliche<br />

Abnutzung (Bild 6). Die tatsächliche<br />

Belastung kann man aufgrund des<br />

Materialabtrags erahnen: Um 1 m³ Kohle<br />

zu fördern, müssen erst 7 m³ Abraum abgetragen<br />

werden. Der Fördereimer (Bild 5)<br />

besitzt ein Volumen von 3,5 m³. Da treten<br />

bereits bei der Förderung von Sand erhebliche<br />

Kräfte auf, doch der Abraum besteht<br />

aus sehr unterschiedlichen Gesteinsschichten.<br />

Das Spektrum umfasst Lehm,<br />

Sand, Kies, Mergel sowie Braunkohle und<br />

Anthrazit. Frost im Boden beschleunigt die<br />

Abnützung erneut um ein Vielfaches. Die<br />

Planung des Aufarbeitungsbedarfs der<br />

Antriebselemente ist somit nicht ganz einfach.<br />

Trotzdem müssen stets genügend<br />

Turas-Ecken als Reserve zur Verfügung<br />

stehen, damit die kontinuierliche Kohleförderung<br />

gesichert wird. Das heißt, es gilt<br />

nicht nur ausreichend Ersatz-Turas-Ecken<br />

vorzuhalten, es ist auch eine genügend<br />

hohe Aufarbeitungskapazität zu sichern.<br />

Praktisch sind pro Jahr etwa 300 Turas-<br />

Ecken aufzuarbeiten.<br />

Nach der Anlieferung der aufzuarbeitenden<br />

Turas-Ecken wird zunächst eingeschätzt,<br />

ob sie überhaupt noch aufgear-<br />

�����������������������������������������<br />

6 Verschlissene Turas-Ecken<br />

erläutert Wolfgang Wache�������������������<br />

sechsmal aufarbeiten, doch nur dann,<br />

wenn das Verschleißgrenzmaß nicht über-<br />

�����������������<br />

7 Auf den Grundkörper aufgesetztes und<br />

geheftetes Neuhorn<br />

Die Wiederaufarbeitung der Turas-<br />

Ecken erfolgt nach 2 unterschiedlichen<br />

Schweißverfahren. Das sind zu einen das<br />

Auftragsschweißen und zum anderen das<br />

Verbindungsschweißen nach dem MAG-<br />

����������� ������������ ������ Wolfgang<br />

Wache� ������ ��������� ���� ���� ���������sene<br />

Horn ab und brennen die seitlichen<br />

Auswulstungen ab (Bild 6). Dann heften<br />

wir ein neues Horn auf den Grundkörper<br />

(Bild 7). Dieses Horn muss nun mit dem<br />

Grundkörper verschweißt werden. Mit<br />

Hilfe des Auftragsschweißens werden<br />

die verschlissenen Seitenflächen wieder<br />

aufge<strong>bau</strong>t. Das waren bislang extrem anstrengende,<br />

manuelle Schweißarbeiten,<br />

die mitunter für eine Turas-Ecke auch eine<br />

ganze Schicht dauerten. Hitze-, Staub-<br />

und Geräuschbelastungen waren weder<br />

gesundheitsfördernd noch eine Garantie<br />

für eine gleich bleibend hohe Qualität<br />

der intensiven Schweißprozesse. So<br />

wurde langfristig eine Automatisierung<br />

angestrebt und im Jahre 2009 realisiert.<br />

Nachdem wir mehrere Angebote prüften,<br />

fiel die Entscheidung erneut auf einen<br />

Schweißroboter der im Wiener Neudorf<br />

beheimateten igm Robotersysteme AG.<br />

Bereits im Vorfeld erhielten wir von igm<br />

einen Roboter, mit dem wir sehr zufrieden<br />

sind und der zuverlässig sein Tageswerk<br />

vollbringt. Zur Ausschreibung dieser Roboteranlage<br />

legte igm erneut die überzeugendste<br />

Konzeption vor. Das igm-Angebot<br />

8 Oberflächenbearbeitete Grundkörper


offerierte die höchste Wirtschaftlichkeit<br />

der schweißtechnischen Aufbereitung der<br />

Werkstücke. Ein einziger Roboter in der<br />

Roboterzelle ist in der Lage, automatisiert<br />

vom Auftrags- zum Verbindungsschweißen<br />

und zurück zu wechseln.<br />

9 igm-Dreh-Kipptisch RP2/1000 A.1-RCi<br />

Laservermessung der<br />

Werkstücke optimiert<br />

Schweißprozesse<br />

Nach dem Abtrennen des verschlissenen<br />

Horns und der Auswulstungen der<br />

aufzuarbeitenden Turas-Ecken erfolgt eine<br />

Oberflächenbearbeitung des Grundkörpers<br />

(Bild 8). Anschließend wird das neue<br />

Horn zur Vorbereitung des Roboterschweißens<br />

händisch angeheftet (Bild 7). So vorbereitet,<br />

werden die Werkstücke per Säulendrehkran<br />

auf den igm-Dreh-Kipptisch<br />

(Bild 9) aufgelegt. Die Dreh- und Schwenkachsen<br />

dieses 1000 kg-Manipulators sind<br />

in die Robotersteuerung integriert. Somit<br />

lassen sich die Bewegungen wie Roboterachsen<br />

programmieren. Das Roboter-<br />

Schrittprogramm ist so aufge<strong>bau</strong>t, dass<br />

der Dreh- und Kipptisch das eingespannte<br />

Werkstück im Prozessablauf dreht und<br />

schwenkt, so dass sämtliche Schweißprozesse<br />

in der qualitätssichernden Wannenlage<br />

ausgeführt werden (Bild 10 und 11).<br />

Zur Vorbereitung des Roboterschweißens<br />

gehört insbesondere nach einem<br />

Produktwechsel die Lagebestimmung des<br />

Schweißteils. Nach herkömmlicher Art<br />

tastet der Roboter mit dem Schweißbrenner<br />

die Werkstücklage ab. igm hat die<br />

Roboterzelle (Bild 12), in der ein Sechsachs-Roboter<br />

RTi 370-L arbeitet, für die<br />

Aufarbeitung der Turas-Ecken mit einem<br />

Lasersensor ausgestattet, der bei Bedarf<br />

10 Verbindungsschweißen in der<br />

qualitätssichernden Wannenlage<br />

automatisch von der Roboterhand zusätzlich<br />

zum Schweißbrenner aufgenommen<br />

wird. Dazu ist der Bajonettverschluss in<br />

der als Hohlwelle ausgeführten Roboterhand<br />

mit einer Aufnahmevorrichtung für<br />

den Lasersensor ausgestattet. Der igm<br />

Laser Sensor (iLS) kann Abweichungen<br />

der aktuellen Werkstückposition von der<br />

ursprünglichen Lage vermessen (Bild 13).<br />

Er sendet die Daten sofort zur Robotersteuerung.<br />

Sollte es Differenzen zur programmierten<br />

Position geben, gleicht das<br />

Programm durch eine 3-D-Verschiebung<br />

die Bahnbewegungen der Brenners der<br />

tatsächlichen Lage des Werkstücks an.<br />

Aufgrund der hohen Suchgeschwindigkeit<br />

und der Tatsache, dass der iLS bei nur<br />

einer Suchfahrt die räumliche Lage, also<br />

die Höhe und die Seite findet, ist es möglich,<br />

Nebenzeiten gegenüber herkömmlichen<br />

taktilen Suchverfahren einzusparen.<br />

Bis zu 70 % Zeitreduktion sind möglich.<br />

Nach der exakten Ermittlung der Werkstücklage<br />

kann der Roboter automatisch<br />

den Verschleißabtrag durch den Parametervergleich<br />

mit dem Sollzustand messen.<br />

Die Werkstücklage ist bekannt und auch<br />

die Koordinaten des Lasersensors im<br />

Raum. Mit einfachen Suchfahrten über die<br />

Seitenflächen der Grundkörper der Turas-<br />

Ecken bestimmt der Lasersensor den Abtrag.<br />

In der Robotersteuerung sind mehrere<br />

Programme zum Auftragsschweißen<br />

hinterlegt. Sie sind bestimmten Abtragsstufen<br />

zugeordnet. Das bietet den Vorteil,<br />

dass auch Schweißfachleute ohne spezifische<br />

Vorkenntnisse über die schweißtechnische<br />

Aufarbeitung von Turas-Ecken<br />

die Roboterzelle bedienen können. Außerdem<br />

ist durch die automatische Auswahl<br />

der Schweißprozesse der Verbrauch von<br />

Schweißmaterial optimiert. Denkbar ist<br />

auch, dass der Lasersensor die Höhe der<br />

fertigen Auftragsschweißung kontrolliert.<br />

Ein Roboter für<br />

2 Schweißverfahren<br />

Nachdem Werkstücklage und Verschleißtiefe<br />

bestimmt sind, legt der Roboter<br />

den Lasersensor wieder zurück in<br />

die Wechselstation (Bild 14). Aufgrund<br />

der ermittelten Verschleißtiefe bestimmt<br />

die Robotersteuerung die Anzahl der aufzutragenden<br />

Schweißlagen und das Auftragsschweißen<br />

beginnt. Innerhalb des<br />

Roboter-Arbeitsbereiches von 3 200 mm<br />

erreicht der Brenner alle Schweißbereiche<br />

des auf dem Dreh-Kipptisch eingespannten<br />

Werkstücks. Die Verschleißtiefen der<br />

einzelnen Turas-Ecken bewegen sich in<br />

einem Bereich zwischen 1 bis 6 cm. Um<br />

diese wieder aufzufüllen werden dann maximal<br />

sechsmal 3 Lagen aufgeschweißt.<br />

������ �������������������� ����������<br />

Wolfgang Wache�������������������������<br />

Gewinnungstechnik<br />

11 igm-Roboter führt den Brenner auch<br />

beim Auftragschweißen in der Wannenlage<br />

12 igm-Roboter RTi 370-L mit<br />

Dreh-Kipptisch<br />

dicken, Auftragsschweißdraht ein, der mit<br />

dem Grundkörper aus Stahlguss eine feste<br />

Verbindung eingeht (Bild 4). Je nach<br />

Anzahl der aufzuschweißenden Lagen legen<br />

wir fest, ob zuerst eine Seite fertig geschweißt<br />

oder aus thermischen Gründen<br />

13 Vermessen der Oberfläche mit dem<br />

Lasersensor<br />

14 Blick auf die die Wechselstation<br />

und die Drahtvorschubsysteme<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 347


Gewinnungstechnik<br />

�����������������������������������������<br />

���� ���� ������� ����� ���������� �������<br />

Toni Kilka (Bild 15), Programmierer und<br />

����������������� ������ ���� ���������<br />

unserer Erfahrung die Anzahl der aufzuschweißenden<br />

Lagen manuell festlegen<br />

und den Roboter über das Bedienpult<br />

oder das ergonomische Programmierhandgerät<br />

K5 entsprechend steuern. Die<br />

igm-Steuerung ist so komfortabel aufge<strong>bau</strong>t,<br />

dass man Programmänderungen<br />

problemlos durchführen kann. Deshalb ist<br />

auch ein Umprogrammieren beispielsweise<br />

bei Produktwechsel mühelos und ent-<br />

������������������������������<br />

����� ������������������� ����������<br />

Wolfgang Wache�� �������� ���� ���� ������<br />

Schweißstrom von 300 bis 400 Ampere.<br />

Damit wird der Brenner einer hohen thermischen<br />

Belastung ausgesetzt. Er widersteht<br />

den hohen Temperaturen, weil er bis<br />

����������������������������������<br />

Automatischer Wechsel zum<br />

Verbindungsschweißen<br />

Nach dem Auftragsschweißen wird<br />

das anfangs händisch angeheftete Horn<br />

���� ���� ������������ ������������� �������<br />

erläutert Wolfgang Wache�� �������� �����<br />

das MAG-Verfahren mit einen 1,6 mm<br />

dicken Schweißdraht ein. Dafür wird der<br />

2. Schweißbrenner automatisch eingewechselt.<br />

�������������������������������������<br />

Peter Scheichen<strong>bau</strong>er (Bild 16), igm-Vertrieb<br />

und Projektierung, Stuttgart hervor,<br />

����� ��� ���� ���������� ������ ��������� ��boter<br />

für 2 unterschiedliche Schweißverfahren<br />

mit 2 unterschiedlichen Schweißdrähten<br />

einzusetzen. Dazu haben wir die<br />

Drahtvorschubsysteme für beide Schweiß-<br />

Journal<br />

Das Kuratorium der RAG-Stiftung hat<br />

der Entscheidung des Vorstands zugestimmt,<br />

die Vorbereitung des laufenden<br />

Börsengangs der Evonik Industries AG<br />

zu beenden. In den Gesprächen während<br />

der letzten Zeit haben zwar viele große<br />

Investoren ihre Bereitschaft zu einem Engagement<br />

bei Evonik beurkundet; aber<br />

infolge der sehr hohen Unsicherheit der<br />

Märkte – insbesondere über die weitere<br />

Entwicklung der Eurozone – ist der erzielbare<br />

Preis zu weit von einer angemessenen<br />

Bewertung der Evonik entfernt. Daher<br />

ist der Börsengang aus Sicht beider<br />

Aktionäre und des Unternehmens zum<br />

jetzigen Zeitpunkt nicht zu rechtfertigen.<br />

348 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

15 Toni Kilka: „Übers Programmierhandgerät<br />

lassen sich problemlos Änderungen im<br />

Programm vornehmen“<br />

16 Peter Scheichen<strong>bau</strong>er, igm-Vertrieb<br />

und Projektierung, Stuttgart Fotos: igm<br />

Evonik Industries AG mit Sitz in Essen<br />

Foto: ragstiftung<br />

drahtarten an der ersten Roboterachse<br />

installiert (Bild 14). Darüber befindet sich<br />

das Brennermagazin, wo wir die Brenner<br />

zusammen mit dem Schlauchpaket in<br />

Zweifingergreifern sicher ablegen. Zum<br />

Brenneraustausch fädelt die Hohlwelle der<br />

Roboterhand den Brenner von der Düse<br />

her zum Schlauchpaket hin ein und spannt<br />

ihn mit dem Bajonettverschluss. Auf diese<br />

Weise ermöglicht das Brennerwechselsystem<br />

einen sicheren, einfachen und damit<br />

schnellen automatisierten Wechsel von<br />

unterschiedlichen Schweißverfahren mit<br />

einem Roboter. Durch diese geschickte<br />

Konfiguration ist es uns gelungen, die Vorzüge<br />

der Medienführung durch die Hohlwelle<br />

in der Handachse beizubehalten.<br />

���������������������������������������sümiert<br />

Wolfgang Wache�������������������<br />

Leistung bei der Aufarbeitung von Turas-<br />

Ecken um 40 % steigern. Durch die Ablösung<br />

der manuellen Schweißprozesse<br />

durch das Roboterschweißen haben sich<br />

die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter<br />

erheblich verbessert. Derzeit arbeitet die<br />

Roboterstation einschichtig. Sie ist aber<br />

für einen Dreischicht-Betrieb ausgelegt.<br />

Auf diese Weise haben wir jene Käpazitätsreserven<br />

geschaffen, die es uns in jeder<br />

Situation ermöglichen, dem Tage<strong>bau</strong>betrieb<br />

stets die notwendigen Ersatzteile<br />

für eine kontinuierliche Kohleförderung zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Weitere Informationen<br />

igm Robotersysteme AG<br />

Dipl.-Ing. Martin Wihsbeck<br />

IZ NÖ-Süd, Strasse 2a<br />

A-2355 Wiener Neudorf<br />

Tel.: 0043-2236 67 06-143<br />

Fax: 0043-2236 61 576<br />

Börsengang der Evonik abgesagt<br />

Nach der durch die Marktentwicklung<br />

bedingten Aussetzung der Vorbereitungen<br />

im letzten Herbst hatten sich die Eigentümer<br />

Ende März 2012 entschlossen,<br />

die Vorbereitungen für den Schritt an die<br />

Börse wieder aufzunehmen. Gründe waren<br />

der gute Geschäftsausblick der Evonik<br />

und die unerwartet positive Entwicklung<br />

der Kapitalmärkte im ersten Quartal. Evonik<br />

ist nach wie vor in glänzender Verfassung;<br />

ihr Börsengang kann aber erst ins<br />

Auge gefasst werden, wenn die Lage auf<br />

den Finanzmärkten einen angemessenen<br />

Erlös ermöglicht.<br />

Internet: www.ragstiftung.de


Geologie<br />

Numerische Modellierung granularer Böden<br />

mittels der Distinkten-Elemente Methode unter<br />

besonderer Berücksichtigung relevanter<br />

kornspezifischer Eigenschaften<br />

��������������������������������������������������������������������������<br />

Die Fortschritte auf dem Gebiet<br />

der numerischen Simulationstechnik,<br />

insbesondere hinsichtlich<br />

diskontinuumsmechanischer Verfahren,<br />

eröffnen innovative Möglichkeiten<br />

zur Analyse des mechanischen<br />

Verhaltens granularer<br />

Böden auf mikromechanischer<br />

Ebene. Die vorliegende Veröffentlichung<br />

beschreibt ein neuartiges,<br />

effizientes Verfahren bezüglich<br />

der Entwicklung und Validierung<br />

numerischer Modelle in PFC 3D<br />

zur Simulation des signifikanten<br />

bodenmechanischen Verhaltens<br />

basierend auf den Randbedingungen<br />

und Ergebnissen von<br />

systematisch durchgeführten<br />

Laborversuchen.<br />

Ein spezieller Fokus richtet sich<br />

auf die wesentlichen kornspezifischen<br />

Merkmale, insbesondere<br />

die Kornform. Die modelltechnische<br />

Beschreibung von Bodenkörnern<br />

erfolgt unter Anwendung<br />

der sog. Clump-Logik und basiert<br />

hauptsächlich auf den Ergebnis-<br />

1 Grundelemente (Partikel und Wand) in PFC 3D<br />

�����������������������������������������������������������<br />

sen einer fotooptischen Messmethode.<br />

Ein neu entwickeltes Verfahren zur<br />

Generierung von Kornzusammensetzungen<br />

mit spezifischer Lage-<br />

*Dr.-Ing. Michael Stahl<br />

Geotechnik<br />

ITASCA Consultants GmbH<br />

Leithestrasse 111<br />

45886 Gelsenkirchen<br />

Tel.: 0209 / 1475630<br />

Fax: 0209 / 1475632<br />

E-Mail: m.stahl@itasca.de<br />

Internet: www.itasca.de<br />

Dr. Lothar te Kamp<br />

Geschäftsführer Geotechnische Engineering<br />

ITASCA Consultants GmbH<br />

Leithestrasse 111<br />

45886 Gelsenkirchen<br />

Tel.: 0209 / 1475630<br />

E-Mail: Ltekamp@itasca.de<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz Konietzky<br />

Amtierender Institutsdirektor und<br />

Lehrstuhlinhaber<br />

TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

Institut für Geotechnik<br />

Lehrstuhl Gebirgs- und Felsmechanik/Fels<strong>bau</strong><br />

Gustav-Zeuner-Straße 1<br />

09596 Frei<strong>berg</strong> in Sachsen<br />

Tel.: 03731 / 39-2519<br />

Fax: 03731 / 39-3638<br />

E-Mail:<br />

heinz.konietzky@ifgt.tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

Internet: www.tu-frei<strong>berg</strong>.de<br />

Fotos / Tabelle: Verfasser<br />

2 Beispielanwendung (Erzabzug) in PFC 3D<br />

(ITASCA Consultants GmbH)<br />

rungsdichte wird vorgestellt. Die<br />

Kalibrierung eines einheitlichen<br />

mikromechanischen Kontaktparametersatzes<br />

zur Reproduktion des<br />

bodenmechanischen Verhaltens<br />

erfolgt anhand der Simulation von<br />

fünf standardisierten bodenmechanischen<br />

Prüfverfahren.<br />

Einige Jahre nach Einführung der DEM<br />

beschrieben Cundall & Strack [2] erste<br />

Ansätze zur modelltechnischen Darstellung<br />

einer granularen Zusammensetzung.<br />

Die fortschreitende Entwicklung in der<br />

Computertechnologie führte in den folgenden<br />

Jahren zu umfangreichen Veränderungen<br />

und Optimierungen im Bereich<br />

der DEM-Software. Heutzutage steht mit<br />

dem partikelbasierten Simulationsverfahren<br />

PFC 3D ein effektives Instrument zur<br />

Verfügung, dass unter Anwendung spezieller<br />

Modellierungstechniken geeignet ist,<br />

die spezifischen Eigenschaften von granularen<br />

Materialien (z.B. Korngröße, Kornform)<br />

zu beschreiben und das komplexe<br />

Materialverhalten unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Belastungssituationen<br />

(Korninteraktion, Kornrotation, Dilatanz)<br />

zu reproduzieren. Diese These wird durch<br />

Erkenntnisse gestützt, die aus zahlrei-<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 349


chen Forschungsvorhaben und<br />

praktischen Anwendungen der<br />

letzten Jahre resultieren. Die<br />

modelltechnische Entwicklung<br />

von Böden differenziert sich<br />

hierbei grundsätzlich in die Generierung<br />

von Probekörpern<br />

bestehend aus Partikeln mit<br />

individuellen Formen und Größen<br />

und in den numerischen<br />

Prozess zur Kalibrierung der<br />

mikromechanischen Kontaktparameter<br />

auf Grundlage von Laborergebnissen.<br />

Grundsätzlich<br />

ermöglichen Modelle in PFC 3D ,<br />

jede beliebige Korngrößenverteilung<br />

innerhalb selbstdefinerter<br />

Probekörper durch Variation<br />

der Partikelgrößen bzw. -radien herzustellen.<br />

Da die Gesamtanzahl der Partikel<br />

die Rechenzeit der Modelle maßgeblich<br />

beeinflusst, bleibt die Betrachtung weitgestufter<br />

Korngrößenverteilungen mit einem<br />

hohen Feinanteilgehalt trotz gestiegener<br />

Rechnerkapazitäten weitgehend unberücksichtigt.<br />

Der Einfluss der Kornform auf die bodenmechanischen<br />

Eigenschaften stellt ein<br />

wesentliches Element der gegenwärtigen<br />

Forschung dar. Diverse Laborversuchsreihen<br />

zur Ermittlung des Spannungs-Dehnungsverhaltens<br />

weisen eine Änderung<br />

bzw. Erhöhung der Scherfestigkeit bei<br />

zunehmender Eckigkeit der Bodenkörner<br />

nach [5]. Eine wichtige Rolle im Rahmen<br />

der modelltechnischen Implementierung<br />

spielt daher die genaue Beschreibung und<br />

Erfassung der geometrischen Abmessungen<br />

einzelner Bodenkörner. Diesbezüglich<br />

ist die Frage zu klären, ob es notwendig<br />

ist, die Bodenkörner durch eine beträchtliche<br />

Anzahl von Einzelpartikeln sehr detailliert<br />

darzustellen, oder ob eine abstrahierte<br />

Form unter Berücksichtigung der<br />

geometrischen Kornabmessungen und<br />

minimierter Partikelanzahlen ausreicht,<br />

das natürliche bodenmechanische Verhalten<br />

anhand unterschiedlicher Versuchsarten<br />

numerisch zu entwickeln.<br />

Distinkte-Elemente Methode<br />

-DEM-<br />

Das verwendete Instrument zur numerischen<br />

Modellierung basiert auf der Distinkten-Elemente<br />

Methode (kurz: DEM),<br />

eingeführt durch Cundall [1]. Der von Itas-<br />

�������������������������������������������<br />

3 dimensions“ (kurz: PFC 3D) modelliert die<br />

Bewegung und Wechselwirkung einer Anordnung<br />

von kugelförmigen Einzelelementen<br />

mittels eines expliziten, d.h. zeitgesteuerten<br />

Berechnungsalgorithmus [4], wobei<br />

Kontakte zwischen Partikeln automatisch<br />

detektiert werden. Die 2 Grundelemente<br />

350 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Geologie<br />

3 Darstellung der ausgewählten Gesteinskörnungen 12.5/16 (links)<br />

und 5/32 (rechts)<br />

des PFC 3D sind kugelförmige Partikel und<br />

zweidimensionale Wände (Bild 1).<br />

Beiden Elementar<strong>bau</strong>steinen lassen<br />

sich Beschleunigungen, Verschiebungen,<br />

Kräfte oder Spannungen als Anfangs-<br />

oder Randbedingungen zuordnen [8]. Das<br />

Verhalten der Partikel-Partikel-Kontakte<br />

wird maßgeblich über die implementierten<br />

Kontaktgesetze bestimmt. Aufgrund der<br />

einfachen Geometrie der Grund<strong>bau</strong>steine<br />

und der zahlreichen Kombinations- und<br />

Erweiterungsmöglichkeiten der verschiedenen<br />

Kontaktarten gibt es zahlreiche<br />

mögliche Anwendungsgebiete [8]. Vorwiegend<br />

wird PFC 3D bei verfahrens- und <strong>bau</strong>technischen<br />

Fragestellungen eingesetzt,<br />

vor allem für die Modellierung von Schütt-,<br />

Fließ- und Vermischungsprozessen von<br />

Partikelströmen und Granulaten (Bild 2)<br />

sowie von schädigungsmechanischen<br />

Prozessen im Untergrund. Weitere Anwendungsgebiete<br />

sind die Bruchmechanik<br />

(Bsp. [3]), Zerstörungsprozesse durch<br />

äußere mechanische Einwirkungen und<br />

geotechnische Problemstellungen.<br />

4 Sieblinien der ausgewählten Gesteinskörnungen<br />

Versuchsmaterial<br />

Das ausgewählte granulare<br />

Versuchsmaterial entspricht einem<br />

Kiessand der Körnung 0/32<br />

mit einem hohen Quartzanteil<br />

von ca. 98%, einer Korndichte<br />

���� �� �� ����� ������ ���� ������<br />

Kornformkennzahl der Kategorie<br />

SI15� ��� ����������� ������������<br />

differenzierter Korngrößenbereiche<br />

aus der Hauptfraktion 0/32<br />

erfolgte unter Berücksichtigung<br />

zweier Aspekte. Zum einen war<br />

es wichtig, praxisnahe Korngruppen<br />

auszuwählen, die in<br />

der Bauwirtschaft Verwendung<br />

finden. Zum anderen war es im<br />

Hinblick auf die Partikelanzahlen<br />

innerhalb der numerischen<br />

Berechnungsmodelle, die aus rechenzeittechnischen<br />

Gründen nicht zu hoch<br />

angesetzt werden sollten, notwendig,<br />

����������������������������������������<br />

Sandfraktion weitgehend nicht zu berücksichtigen.<br />

Zudem steigt die Anzahl der erforderlichen<br />

Partikel durch die Anwendung<br />

asymmetrischer Partikelformen (Clumps).<br />

Unter Berücksichtigung der genannten<br />

Auswahlkriterien fiel die Entscheidung auf<br />

die folgenden Gesteinskörnungen im trockenen<br />

Zustand (Bild 3 und 4):<br />

● Körner der Siebfraktion 12.5/16 mm<br />

● Kornzusammensetzung 5/32 mm.<br />

Verfahren zur Erstellung<br />

neuartiger Partikelfomen<br />

unter Anwendung der<br />

Clump-Logik in PFC 3D<br />

Das neu entwickelte Verfahren basiert<br />

auf den Ergebnissen der sogenannten<br />

CPA-Analyse, die hauptsächlich zur Untersuchung<br />

der Partikelgrößen und For-


Geologie<br />

5 Schematischer Auf<strong>bau</strong> eines bildverarbeitenden Korngrößenanalysegerätes [7]<br />

6 CPA-Messergebnisse bezüglich des Verhältnisses der maximalen Kornabmessungen (Xa/Xb)<br />

men von trockenen granularen Materialien<br />

in Schüttgütern eingesetzt wird. Diese<br />

Messmethode arbeitet auf Grundlage der<br />

digitalen Bildverarbeitung mit einer hochauflösenden<br />

Zeilenkamera (Bild 5).<br />

Die Partikel fallen in einem Messkanal<br />

zwischen eine LED-Lichtzeile und der digitalen<br />

Zeilenkamera. Im Gegenlicht (halogengespeiste<br />

Leuchtzeile) werden sie<br />

zeilenweise abgescannt (Bestimmung<br />

eines zweidimensionalen Partikelprojektionsbildes).<br />

Das Probenmaterial wird zur<br />

optimalen Dosierung zuvor über eine vom<br />

System automatisch gesteuerte Transportrinne<br />

zum Messkanal befördert. Partikel mit<br />

plattiger Form neigen dazu, sich mit ihrer<br />

flachen Seite, also in stabiler Lage, auszurichten,<br />

hervorgerufen durch Vibration der<br />

CPA Transportrinne. Durch die exakte Aus-<br />

richtung der Fallstrecke zwischen Transportrinne<br />

und Zeilenkamera werden die Partikel<br />

in der Regel mit ihren maximalen Abmessungen<br />

(maximale Länge Xa und maximale<br />

Breite Xb) aufgezeichnet.<br />

Zur Quantifizierung der geometrischen<br />

Abmessungen einzelner Körner erfolgte<br />

eine tiefergehende Analyse des Verhältnisses<br />

der maximalen Kornabmessungen<br />

(Xa/Xb). Hierbei ergaben sich die in<br />

Bild 6 dargestellten signifikanten Verteilungskurven<br />

für das jeweilige Körnungsmaterial.<br />

Ein Ansatz zur Quantifizierung der<br />

3. Dimension eines einzelnen Korns (maximale<br />

Tiefe Xc) ist mit Hilfe von Kornform-<br />

Messschieberanalysen erfolgt. Insgesamt<br />

ist auf Grundlage der CPA-Analyse in Verbindung<br />

mit den Ergebnissen der visuellen<br />

Kornformbestimmung für die geometrische<br />

Beschreibung eines einzelnen Korns<br />

folgende wichtige Relation festzuhalten:<br />

Xa > Xb > Xc<br />

Aus diesem Zusammenhang lässt sich<br />

ableiten, dass die maximale Breite Xb<br />

mit der Korngröße, die im Rahmen der<br />

Siebanalyse ermittelt wird, weitgehend<br />

übereinstimmt. Daraus folgt, dass die<br />

maximale Breite Xb eines Korns der ausschlaggebende<br />

Faktor für den Siebdurchgang<br />

darstellt. Unter Berücksichtigung<br />

der charakteristischen Summenverteilungskurven<br />

bildet somit besonders diese<br />

Kenngröße die Grundlage zur Entwicklung<br />

neuartiger Partikelformen.<br />

PFC 3D bietet die Möglichkeit eigendefinierte<br />

Partikelformen (sog. Clumps)<br />

bestehend aus mehreren überlappenden<br />

Kugeln zu entwerfen. Das Ausmaß der<br />

Überlappungen ist hierbei variabel. Zur<br />

Generierung eines Clumps wird zunächst<br />

ein kugelförmiger Partikel erzeugt, der basierend<br />

auf benutzerdefinierten Vorgaben<br />

(Position und Radius der überlappenden<br />

Partikel, die das Clump formen) volumenneutral<br />

durch ein Clump ersetzt werden<br />

kann. Weiterhin sind den überlappenden<br />

Partikeln korrigierte Dichten zuzuweisen,<br />

die in Abhängigkeit des Clumpausgangsvolumens<br />

zu bestimmen sind. In Abhängigkeit<br />

der gewählten Eingangswerte besitzt<br />

das Clump eine bestimmte maximale<br />

Breite XCl sowie ein bestimmtes Volumen<br />

VCl. Durch eine formneutrale Expansion<br />

7 Prinzipschema zur Erstellung von Clumps mit spezifischer maximalen Breite Xb<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 351


lassen sich Clumps mit realistischen<br />

maximalen Kornabmessungen<br />

Xa, Xb und Xc erzeugen.<br />

Im Rahmen dieses<br />

Modellierungsprozesses ist es<br />

wichtig, dass das Volumen des<br />

Clumps mit gewünschter maximalen<br />

Breite Xb (Korngröße)<br />

dem Volumen des kugelförmigen<br />

Ausgangspartikels entspricht<br />

(Bild 7).<br />

Zur Kalibrierung des Bodenmodells<br />

wurden insgesamt<br />

sechs Clumps mit verschiedenen<br />

Verhältnissen Xa/Xb<br />

erzeugt und angewendet. Zur<br />

Generierung einer Bodenprobe<br />

in PFC 3D (Bild 8) ist es möglich<br />

in Abhängigkeit des jeweiligen<br />

Gesamtvolumens des Feststoffs<br />

bzw. der Porosität, die<br />

Anzahl an Clumps unter Berücksichtigung<br />

verschiedener<br />

Korngrößen und Verhältnisse<br />

Xa/Xb zu berechnen. Der Installationsprozess<br />

erfolgt dabei<br />

nach der in [6] beschriebenen<br />

modifizierten Expansionsmethode.<br />

Kalibrierungsprozess<br />

Der systematische Ansatz<br />

zur Entwicklung granularer Böden im Modell<br />

umfasst im nächsten Abschnitt die<br />

Kalibrierung der mikromechanischen Kontaktparameter<br />

zur Reproduktion eines natürlichen<br />

bodenmechanischen Verhaltens<br />

bezüglich der ausgewählten Gesteinskörnungen<br />

12.5/16 und 5/32. Im Vorfeld<br />

dieses Kalibrierungsprozesses war es<br />

erforderlich ein Laborprogramm zur Bestimmung<br />

relevanter geotechnischer<br />

Kenngrößen (Reibungswinkel<br />

, Kohäsion c, Steifemodul ES,<br />

etc.) zu erarbeiten und durchzuführen.<br />

Die Wahl fiel auf die folgenden<br />

5 bodenmechanischen Standardversuche,<br />

die hinsichtlich<br />

der jeweiligen Geometrie und<br />

Kornanzahlen modelltechnisch<br />

umgesetzt werden können:<br />

● Bestimmung der Schüttdichte<br />

(Bild 9)<br />

● Schüttkegelversuch (Bild 10)<br />

● Einaxialer Druckversuch (Oedometer)<br />

● Triaxialer Druckversuch<br />

● Mehrstufiger Rahmenscherversuch<br />

(Bild 11).<br />

Eine präzise Dokumentation<br />

zum Versuchsablauf und even-<br />

���������������������������������<br />

ist zum Vergleich des Materi-<br />

alverhaltens mit den numerischen<br />

Berechnungen von ent-<br />

352 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Geologie<br />

8 Granulare Zusammensetzung in PFC 3D am Bsp. der Körnung<br />

12.5/16<br />

scheidender Bedeutung. Besonders die<br />

Lagerungsdichte nach Versuchsein<strong>bau</strong><br />

����������� ���� ��������������� �������ßen<br />

bzw. das natürliche Materialverhalten<br />

unabhängig von der Korngröße. Aus diesem<br />

Grund sind speziell im Rahmen der<br />

triaxialen Druckversuche und Rahmenscherversuche<br />

Proben mit unterschiedlichen<br />

voreingestellten relativen Lagerungs-<br />

�������� ��� ������� ��� �������� ����������<br />

9 Schüttdichtebestimmung in PFC 3D am Bsp. der Körnung 12.5/16<br />

������ ��� ������� ���������� ��testet<br />

worden, die sich an der<br />

lockersten bzw. dichtesten<br />

Lagerung des jeweiligen Materials<br />

orientieren. Basierend<br />

auf dem Konzept zur modelltechnischen<br />

Erstellung einer<br />

Probe mit variierenden Größen<br />

und Formen der neu entwickelten<br />

Clumps konnte im Rahmen<br />

des Kalibrierungsprozesses für<br />

alle Versuche der folgende einheitliche<br />

mikromechanischer<br />

Parametersatz für das lineare<br />

Kontaktmodell unabhängig<br />

von der voreingestellten Lagerungsdichte<br />

ermittelt werden:<br />

● Kontaktmodul:<br />

EC = 4 x 108 Pa<br />

● Verhältnis der<br />

Partikelsteifigkeiten:<br />

kn/ks = 1.0<br />

● Reibungskoeffizient:<br />

μ = 0.38<br />

Insgesamt ergeben sich unter<br />

Berücksichtigung des einheitlichen<br />

mikromechanischen Para-<br />

metersatzes für die jeweiligen<br />

Versuche hohe Übereinstimmungen<br />

zwischen den numerischen<br />

Berechnungsergebniss-<br />

en und dem im Labor ermittelten<br />

bodenmechanischen Verhalten bzw.<br />

den resultierenden Kennwerten (z.B. Steifemodul<br />

ES, Reibungswinkel , kritischer<br />

Reibungswinkel c). Der triaxiale Druckversuch<br />

spielt aufgrund der gewählten<br />

Versuchsgeometrie im Labor (Proben-<br />

������������ �� ��� ���� ���� ���� �������<br />

resultierenden geringen Partikelanzahlen<br />

im Modell eine wichtige Rolle im Rahmen<br />

des numerischen Kalibrierungsprozesses.<br />

Die Ergebnisse<br />

dieser Versuchsreihe werden<br />

im Folgenden näher erläutert.<br />

Simulation von<br />

triaxialen<br />

Druckversuchen<br />

Zur Modellierung einer vergleichbaren<br />

Probe in PFC 3D<br />

sind zunächst ein starres zylindrisches<br />

Wandelement und 2 Begrenzungswände<br />

zu generieren.<br />

Die Größenordnung des Zylinders<br />

und der vertikale Abstand<br />

der Begrenzungswände hängen<br />

von den realen geometrischen<br />

Verhältnissen der jeweiligen Laborprobe<br />

bzw. des Ein<strong>bau</strong>zylinders<br />

ab (Bild 12).<br />

Die Versuchsdurchführung<br />

startet nach Generierung der<br />

jeweiligen Triaxialprobe analog<br />

zu den Laborversuchen mit ei-


10 Schüttkegelversuch im Labor und in PFC 3D am Beispiel der<br />

Körnung 12.5/16<br />

ner Konsolidierungsphase. Hierbei wird<br />

die Zusammensetzung mit Hilfe eines servo-gesteuerten<br />

Mechanismus durch die<br />

obere Begrenzungswand und den Zylinder<br />

gleichmäßig axial und radial belastet<br />

��1����3). Zur Bestimmung der Scherfestigkeitsparameter<br />

sind Versuche mit unterschiedlichen<br />

radialsymmetrischen Nor-<br />

�������������� �3 (50 - 100 - 200 kPa)<br />

durchzuführen. Im zweiten Versuchsabschnitt<br />

erfolgt die Abscherphase, bei der<br />

der oberen Begrenzungswand eine konstante<br />

Geschwindigkeit zugewiesen wird.<br />

In Analogie zu den Laborversuchen<br />

wird der Versuch bis zu einer<br />

axialen Dehnung der Probe von<br />

�1� �� ���� ������ �����������������<br />

einer integrierten Ent- und Wie-<br />

���������������������� ��1� �� ����<br />

gefahren.<br />

Bild 13 zeigt beispielhaft das im<br />

Modell ermittelte Spannungs-Dehnungsverhalten<br />

und die Volumendeformation<br />

der Körnung 12.5/16<br />

im lockeren und dichten Zustand<br />

im Vergleich zum entsprechenden<br />

����������������3������������<br />

Anhand dieser Ergebnisse spiegelt<br />

sich sehr deutlich das theoretische<br />

Materialverhalten eines Bodens<br />

wider. Im Falle der lockeren<br />

Probe zeigt sich eine Verfestigung<br />

bei zunehmender Dehnung bis<br />

zum Endwert der Festigkeit. Im<br />

Gegensatz hierzu ergeben sich<br />

bei Betrachtung der dichten Pro-<br />

be Entfestigungserscheinungen<br />

nach einer maximalen Bruchspan-<br />

Geologie<br />

nung. Im Residualspannungsbereich wird<br />

ein identischer Endwert der Festigkeit erreicht.<br />

Infolge der gleichmäßigen Ausdehnung<br />

der starren Zylinderwand, hervorgerufen<br />

durch dilatantes Materialverhalten bei fortschreitender<br />

axialer Deformation, ergeben<br />

sich besonders bei Betrachtung der im<br />

Modell ermittelten Volumendeformationen<br />

größere Unterschiede zu den Laborergebnissen.<br />

Bei fortschreitender Dehnung<br />

der Probe entstehen in Abhängigkeit der<br />

Scherfugenausbildung am Rand der Zy-<br />

12 Triaxalprobe nach Ein<strong>bau</strong> der Körnung 5/32<br />

11 Verschiebungsvektoren der Clumps während der Scherphase<br />

in PFC 3D<br />

linderwand Bereiche mit hohen Verdichtungsgraden,<br />

was zu einem erhöhten<br />

Porenvolumen auf der jeweils gegenüberliegenden<br />

Seite führt. Daraus resultiert<br />

eine vergrößerte Querschnittsfläche während<br />

der Dilatationsphase im Modell, die<br />

unter Berücksichtigung der Höhenänderung<br />

einen Anstieg der Volumendeformation<br />

im Vergleich zum entsprechenden Laborversuch<br />

hervorruft. Dennoch ist sowohl<br />

der Kurvenverlauf als auch der Ü<strong>berg</strong>ang<br />

von Kontraktanz (Verdichtung) zu Dilatanz<br />

(Auflockerung) im Modell in nahezu allen<br />

Fällen reproduzierbar.<br />

Zur Charakterisierung der<br />

Proben bezüglich der Scherfuge<br />

(Ausdehnung, Neigungswinkel,<br />

etc.) sind die<br />

Verschiebungen der Clumps<br />

für alle Modelle grafisch auszuwerten.<br />

Beispielhaft zeigt<br />

Bild 14 die Verschiebungen<br />

der Clumps nach Versuchsen-<br />

�����1���������3������������<br />

für eine dichte Probe der Körnung<br />

12.5/16.<br />

Anhand der Orientierung<br />

der Verschiebungsvektoren<br />

lässt sich ein Scherversagen<br />

nach der Mohr-Coulomb’schen<br />

Theorie erkennen. Der Neigungswinkel<br />

zur Horizontalen<br />

bezüglich der sich ausbildenden<br />

Scherfuge beträgt<br />

für beide Körnungen ca. 55<br />

bis 60° und ist somit nahezu<br />

vergleichbar mit dem theoretischen<br />

Richtungswinkel<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 353


der Bruchfläche (9� �� ���� /2).<br />

Die Dicke des Scherbandes<br />

definiert sich über die jeweilige<br />

mittlere Korngröße d50 und ist<br />

abhängig von der Korngrößenverteilung.<br />

Für das gleichförmige<br />

Material 12.5/16 konnte ein<br />

Verhältnis zu d50 von ca. 10:1<br />

ermittelt werden. Im Falle der<br />

weitgestufteren Körnung 5/32<br />

beträgt das Verhältnis ca. 12:1.<br />

Die numerischen Ergebnisse<br />

bezüglich der makroskopischen<br />

Reibungswinkel in Abhängigkeit<br />

der Lagerungsdichte (Tabelle)<br />

zeigen eine gute Übereinstimmung<br />

zu den ermittelten<br />

Werten im Labor, sodass von<br />

einem geeigneten Reibungsko-<br />

�����������������������������den<br />

kann.<br />

Zusätzlich bieten die triaxialen<br />

Druckversuche die Möglichkeit,<br />

die mikromechanischen<br />

Deformationsparameter EC und<br />

kn/ks resultierend aus den Oedometerversuchen<br />

zu verifizieren.<br />

Anhand des Vergleiches<br />

der Kurvenneigungen im Bereich<br />

der Entlastungs-Wieder-<br />

���������������� ���� �1� �����<br />

(Bild 15) lassen sich Aussagen<br />

zum Deformationsverhalten treffen.<br />

Das Verhalten der modelltechnisch<br />

entwickelten Körnungen<br />

12.5/16 und 5/32 entspricht<br />

dabei in allen Fällen dem im<br />

Labor ermittelten Steifigkeitsverhalten.<br />

Zusammenfassung<br />

Basierend auf den theoretischen<br />

Grundlagen der DEM ist in PFC 3D ein Ansatz<br />

zur modelltechnischen Darstellung<br />

granularer Materialien entwickelt worden,<br />

der die im Labor ermittelten charakteristischen<br />

Spannungs-Dehnungsbeziehungen<br />

unter Berücksichtigung verschiedener bodenmechanischer<br />

Standardversuche reproduziert.<br />

Zunächst sind die Bodeneigenschaften<br />

zu charakterisieren und in das Modell zu<br />

übertragen. Dabei spielt die Entwicklung<br />

Boden ID Labor PFC<br />

12.5/16 ID025<br />

ID075<br />

5/32 ID025<br />

ID075<br />

Tabelle: Reibungswinkel der ausgewählten<br />

Gesteinskörnungen resultierend aus den<br />

triaxialen Druckversuchen<br />

354 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

38.2<br />

41.2<br />

36,1<br />

41,1<br />

35.2<br />

42.4<br />

37.1<br />

38.8<br />

Geologie<br />

13 Ergebnisvergleich des Spannungs-Dehnungsverhaltens und<br />

Deformationsverhaltens zwischen Labor und PFC 3D für Körnung<br />

12.5/16<br />

14 Gesamtverschiebung der Clumps nach der Abscherphase für<br />

Körnung 12.5/16<br />

realistischer Kornformen durch Vereinigung<br />

einer aus rechenzeittechnischen<br />

Gründen minimal möglichen Anzahl runder<br />

Partikel mit selbstdefinierten Eingangs-<br />

parametern (Position, Radius)<br />

zu sog. Clumps eine entscheidende<br />

Rolle. Die neu erstellten<br />

Clumps sind im nächsten Schritt<br />

auf die gewünschte Korngröße<br />

anzupassen und innerhalb der<br />

jeweiligen Probe in einer bestimmten<br />

Zusammensetzung,<br />

basierend auf Ergebnissen der<br />

CPA-Analyse, zu generieren.<br />

Zusätzlich ist im Rahmen des<br />

Generierungsprozesses die gewünschte<br />

Lagerungsdichte der<br />

Probe zu berücksichtigen. Im<br />

letzten Schritt sind den Partikeln<br />

korrigierte Dichten zuzuweisen,<br />

die in Abhängigkeit des Ausgangsvolumens<br />

der jeweiligen<br />

Clumps zu bestimmen sind.<br />

Im Rahmen des modelltechnischenEntwicklungsprozesses<br />

ist ein einheitlicher mikromechanischer<br />

Parametersatz<br />

(Kontaktmodul EC, Verhältnis<br />

der Partikelsteifigkeiten kn/ks<br />

���� �������������������� ��� ���<br />

definieren, der in Abhängigkeit<br />

der Lagerungsdichte und unter<br />

Berücksichtigung unterschiedlicher<br />

bodenmechanischer Standardversuche(Schüttdichtebestimmung,<br />

Schüttkegelversuch,<br />

Oedometerversuch, triaxialer<br />

Druckversuch, Rahmenscherversuch)<br />

gesamtheitlich zu kalibrieren<br />

ist. Insgesamt sind im<br />

Rahmen der numerischen Versuchsreihen<br />

in Anhängigkeit der<br />

Probengröße, Körnung und Lagerungsdichte<br />

ca. 700 bis 18 000 Clumps<br />

erforderlich. Die daraus resultierenden<br />

Rechenzeiten betragen zwischen 1 Tag<br />

und 3 Wochen (Intel Xeon, 3.2 GHz).<br />

15 Ergebnisvergleich der Entlastungs-Wiederbelastungsschleife bei �1 = 1 % zwischen<br />

Labor und PFC 3D für Körnung 12.5/16


Zusammenfassend können folgende<br />

Hauptaspekte zum modelltechnischen<br />

Entwicklungs- und Kalibrierungsprozess<br />

in PFC 3D festgehalten werden:<br />

● Entwicklung einer neuartigen Methode<br />

zur Generierung charakteristischer<br />

Clumps mit einer minimierten Anzahl<br />

von Partikeln unter Berücksichtigung<br />

realistischer Kornformen<br />

● Entwicklung eines Verfahrens zur Generierung<br />

von Proben mit einer genau<br />

definierten Zusammensetzung unterschiedlicher<br />

Clumps in Abhängigkeit<br />

der gewünschten Korngrößenverteilung<br />

und Lagerungsdichte<br />

● Kalibrierung eines einheitlichen mikromechanischen<br />

Parametersatzes in Abhängigkeit<br />

der Korngrößenverteilung und<br />

Im Jahr 1962 erhielten über<br />

200 Absolventen und<br />

2 Absolventinnen der<br />

Bergakademie Clausthal,<br />

der heutigen Technischen<br />

Universität, ihre Diplomurkunden.<br />

Die mit Abstand meisten<br />

Abschlüsse wurden in den<br />

Studiengängen Berg<strong>bau</strong> und<br />

Eisenhüttenwesen erlangt.<br />

Nach 50 Jahren lädt die<br />

TU Clausthal diese Absolventen<br />

nun ein, an ihre Hochschule<br />

zurückzukehren und die goldenen<br />

Diplomurkunden aus der Hand<br />

des Universitätspräsidenten<br />

Professor Thomas Hanschke<br />

zu empfangen. Die feierliche<br />

Ü<strong>berg</strong>abe findet am 25.10.2012<br />

in Clausthal statt.<br />

Nach einem gemeinsamen Imbiss<br />

besteht die Möglichkeit, 2 Institute<br />

der Hochschule zu besichtigen.<br />

Zählen Sie zu diesem goldenen Diplomjahrgang?<br />

Dann kontaktieren Sie bitte den<br />

Alumni Service der TU Clausthal, damit<br />

Ihnen eine Einladung mit dem genauen<br />

Programm übersandt werden kann und<br />

Geologie<br />

Lagerungsdichte anhand verschiedener<br />

bodenmechanischer Standardversuche.<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Cundall, P. A. (1971): A Computer Model<br />

for Simulating Progressive Large Scale Movements<br />

in Blocky Rock Systems.- Proceedings<br />

of the Symposium of the International Society of<br />

Rock Mechanics, Vol.1, Paper No. II-8, Nancy,<br />

Frankreich.<br />

[2] Cundall, P. A. & Strack O.D.L. (1979): A<br />

Discrete Numerical Model for Granular Assemblies.-<br />

Géotechnique, 29(1), pp. 47 bis 65, London<br />

(ICE Publishing).<br />

[3] Groh, U., Konietzky, H., Walter, K., Herbst,<br />

M. (2011): Damage simulation of brittle heterogeneous<br />

materials at the grain size level.- Theoretical<br />

and Applied Fracture Mechanics 55, pp.<br />

31 bis 38, Amsterdam (Elsevier).<br />

[4] ITASCA Consulting Group Inc (2008):<br />

PFC3D Version 4.0 - Handbücher 1 bis 6,<br />

Minneapolis,USA.<br />

Sie sich für die feierliche Ü<strong>berg</strong>abe Ihres<br />

goldenen Diplomzeugnisses anmelden<br />

können.<br />

Das Präsidium der Universität, insbesondere<br />

Vizepräsident Professor Oliver<br />

Langefeld, in dessen Ressort die Alumniarbeit<br />

fällt, würde sich freuen, auch Ihre<br />

Partner in Clausthal-Zellerfeld begrüßen<br />

zu dürfen. Die Teilnahme an der Veranstaltung<br />

ist kostenfrei. Die Buchung und<br />

Bezahlung von Unterkünften erfolgt durch<br />

die Teilnehmer in Eigenregie.<br />

[5] McDowell, G.R., Harireche, O.,Konietzky,<br />

H.; Brown, S.F. & Thom, N.H. (2006): Discrete<br />

element modelling of geogrid-reinforced aggregates.-<br />

Proceedings of the ICE - Geotechnical<br />

Engineering 159(1), pp. 35 bis 48, London,<br />

Großbritannien (ICE Publishing).<br />

[6] Stahl, M. (2011): Interaktion Geogitter-Boden,<br />

Numerische Simulation und experimentelle<br />

Analyse.- Veröffentlichung des Instituts<br />

für Geotechnik der TU Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

(Heft 2011-5); Hrsg. H. Konietzky.<br />

[7] Stark, U. & Müller, A. (2004): Korngröße und<br />

Kornform von Recycling<strong>bau</strong>stoffen - schnelle<br />

und effektive Methode zur Beurteilung.- Ratgeber<br />

Abbruch & Recycling, S. 78 bis 84, Iffezheim<br />

(Stein-Verlag Baden-Baden GmbH).<br />

[8] Te Kamp L. & Konietzky, H. (1998): PFC -<br />

Eine neue Strategie zur numerischen Modellierung.-<br />

Proceedings 16. CADFEM User’s Meeting,<br />

Bad Neuenahr.<br />

Veranstaltung<br />

Goldenes Diplom wird im Oktober verliehen –<br />

Die TU Clausthal bittet alle Absolventen des Jahrgangs 1962<br />

sich zu melden<br />

Historische Ansicht des TU-Hauptgebäudes<br />

von 1907 Foto: Archiv TUC<br />

Da nicht alle Absolventen des Jahrgangs<br />

1962 diese Zeitschrift erhalten, wäre es erfreulich,<br />

wenn Sie die hier gelesenen Information<br />

auch an jene Clausthaler Kommilitonen<br />

weitergeben, mit denen Sie noch<br />

heute in Kontakt stehen, verbunden mit<br />

der Bitte, sich bei uns zu melden. Denn<br />

aktuelle Adressen sind, von wenigen Ausnahmen<br />

abgesehen, von den damaligen<br />

Absolventen nicht vorhanden.<br />

Wenn Sie eine Einladung zur Diplomfeier<br />

erhalten möchten, melden Sie sich bitte<br />

unter Angabe Ihrer Adresse bei:<br />

TU Clausthal<br />

Alumni Service<br />

Andrea Langhorst, M.A.<br />

Erzstraße 20<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

E-Mail: alumni@tu-clausthal.de<br />

Tel.: 05323/72-2160<br />

Fax: 05323/ 72-2377<br />

Auf der Internetseite<br />

www.alumni.tu-clausthal.de<br />

ist unter der Rubrik Veranstaltungen<br />

ein Anmeldeformular abrufbar<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 355


Bergwerksbetrieb<br />

1 300 Jahre Erzab<strong>bau</strong> am Steirischen Erz<strong>berg</strong><br />

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Erich Salzer<br />

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E-Mail: e.salzer@twin.at<br />

1 Stollenvortrieb mit Schlägel und<br />

Eisen (nachgestellte Szene) im Eva<br />

Stollen Vordern<strong>berg</strong>er Revier<br />

356 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

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2 Gipfelkreuzeinweihung am Erz<strong>berg</strong> mit<br />

Ehrengast Erzherzog Johann am 27.05.1823<br />

(Gemälde Loder)<br />

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3 Saigerschnitt durch den Erz<strong>berg</strong> West-Ost mit Geologie des Erzkörpers


4 Dietrichsteinsäule 1782 am Martini-<br />

Koppen mit Textinschrift 712………<br />

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5 Sackzugzieher auf einem Sackzugweg<br />

(nachgestellte Szene 1910)<br />

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Bergwerksbetrieb<br />

6 Sackzughalde auf Etage Sybold als<br />

Vorratshalde für die Radwerke und später<br />

Hochöfen: Kaiser Franz, Graf Wrbna und<br />

Ruprecht bis 1907<br />

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7 Kaiser Franz Hochofen 1829 bis 1901<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 357


Bergwerksbetrieb<br />

8 Schematische Darstellung der Sybold-Förderung im Inner<strong>berg</strong>er Erz<strong>berg</strong><br />

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358 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

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10 Händischer Erzab<strong>bau</strong> um 1870 am<br />

Inner<strong>berg</strong>er Erz<strong>berg</strong> mit Steiger und<br />

Betriebsleiter (in Uniform)<br />

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9 Schematische Darstellung der Dulnig-Bahn am Vordern<strong>berg</strong>er Erz<strong>berg</strong><br />

11 Gesamtansicht des Erz<strong>berg</strong>es um 1895<br />

mit Brems<strong>berg</strong>en und Röstöfen<br />

12 Ersteinsatz eines Dampfbaggers der Fa.<br />

Menck&Hambrock Type „G“ im Inner<strong>berg</strong>er<br />

Erz<strong>berg</strong> auf der Etage Martini<br />

13 Ersteinsatz von O&K Dampflokomotiven<br />

im Inner<strong>berg</strong>er Erz<strong>berg</strong> um 1899 mit 25 PS<br />

Fa. Orestein & Koppel, Spurweite 830 mm<br />

14 Elektrische Zugsförderung 25 PS<br />

zur Verladung Station Erz<strong>berg</strong> der<br />

Zahnradbahn Vordern<strong>berg</strong>-Eisenerz


15 Klaubfrauen um 1920 in der Sortierung II<br />

im Unteren Revier<br />

16 Shuttle Car (elektr. Pendelwagen) der<br />

Fa. Joy in der Grube Dreikönig<br />

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17 Baggerbetrieb im Unteren Revier<br />

Menck & Hambrock Type „EN“ mit<br />

Gleisabförderung Dampflok Krauss-Maffei<br />

200 PS und Krupp Hunte 16 m³<br />

18 WEMCO Schwereflüssigkeitsaufbereitungsanlage<br />

mit Vorbunker und<br />

Bergebunker im Unteren Revier<br />

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Bergwerksbetrieb<br />

19 Gleisloser Etagenbetrieb mit<br />

Schwerlastkraftwagen Fa. Komatsu Type<br />

HD985 und Radlader Fa. Komatsu Type<br />

WA800<br />

20 Sprengung der 250 Mio. t Erz im<br />

Tage<strong>bau</strong> am 12.05.2010 auf der<br />

Etage Peter Tunner<br />

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21 Barbarafigur im untertägigen<br />

Schau<strong>berg</strong>werk auf der Etage 1 im<br />

„Franz-Stollen“<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 359


Bergwerksbetrieb<br />

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allgemeine Versammlung von<br />

Berg- und Hüttenmännern zu<br />

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360 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

22 Hauly-Abenteuerfahrt im Tag<strong>bau</strong>gelände<br />

ab der Talstation (ca.1 h)<br />

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E-Mail: info@abenteuer-erz<strong>berg</strong>.at<br />

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Internet: www.eumicon.com


Die Fachschule für Wirtschaft und<br />

Technik (FWT) hat einen Kooperationsvertrag<br />

mit dem Polytechnischen Shenmu<br />

Campus (VR China) geschlossen. Eine<br />

Delegation aus der chinesischen Stadt, die<br />

im Norden der Provinz Shaanxi liegt, besuchte<br />

die FWT. Ziel war es, den erst vor<br />

5 a gegründeten Campus vorzustellen und<br />

die FWT kennenzulernen. Schon in den<br />

ersten Gesprächen wurde deutlich:<br />

Eine Zusammenarbeit beider Schulen<br />

bietet sich aufgrund ähnlicher Ausbildungsschwerpunkte<br />

an. Der Stadtkreis<br />

Shenmu, der zum Landkreis Yulin gehöre,<br />

lasse sich, so erläuterte es Manager Bin<br />

Zhu, mit dem früheren Ruhrgebietet vergleichen<br />

– sowohl hinsichtlich der Fläche<br />

als auch der Produktionskapazitäten. Das<br />

Gebiet sei reich an Bodenschätzen, insbesondere<br />

an Kohle. Der Berg<strong>bau</strong> trage<br />

wesentlich zum Wohlstand und zum wirtschaftlichen<br />

Aufschwung der Region bei<br />

und sei auch Grund für die Ansiedlung<br />

zahlreicher namhafter Industrieunternehmen.<br />

Diese umfassten nicht nur den Berg<strong>bau</strong>,<br />

sondern es gebe auch Unternehmen<br />

aus der chemischen Industrie, aber auch<br />

aus Verarbeitung, Logistik, Energietechnik<br />

und Elektronik. Alle diese Firmen seien<br />

auf hoch qualifizierte Mitarbeiter angewiesen.<br />

Um den stetig steigenden Bedarf<br />

decken zu können, wurde vor 5 a der<br />

Shenmu-Campus als staatliche Schule<br />

gegründet. Die Hauptfachrichtungen der<br />

dortigen Oberstufe stünden alle im engen<br />

Zusammenhang mit dem Berg<strong>bau</strong>, wobei<br />

Golden Gate Bridge, Death Valley, Colorado<br />

River – schon für normale Touristen<br />

bietet Kalifornien unzählige einzigartige<br />

Sehenswürdigkeiten. 11 Wissenschaftler<br />

und Studierende der Technischen<br />

Fachhochschule (TFH) Georg Agricola<br />

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Westküste mit ganz anderen Augen wahr.<br />

Auf der Abschlussexkursion des Studiengangs<br />

Geotechnik und Angewandte<br />

Geologie Ende Juni 2012 gingen sie Natur-<br />

und Baudenkmalen (ingenieur-) geologisch<br />

auf den Grund.<br />

An der Golden Gate Bridge beispielsweise<br />

interessierte die Bochumer vor allem<br />

die Thematik der Erdbebensicherheit –<br />

schließlich liegt San Francisco in einer der<br />

aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Nahe<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Kooperationsvertrag –<br />

Clausthal-Zellerfeld mit der VR China<br />

Vertragsunterzeichnung – Xinxin Zhang und<br />

Fachschuldirektor Reinhard von Liebenstein<br />

(v.l.)<br />

Berg<strong>bau</strong>tradition begeistert im „Stollen“ der<br />

Fachschule – Cornelia von Liebenstein, Dan<br />

Zhao, Xinxin Zhang, Reinhard von Liebenstein<br />

und Bin Zhu (v.l.n.r) Fotos: FWT<br />

es mehrere Vertiefungsrichtungen gebe,<br />

beispielsweise Anlagentechnik, Chemie,<br />

Elektrotechnik oder Wärmekraftanlagen.<br />

Dies passe exakt zum Profil der FWT,<br />

freute sich Fachschuldirektor Reinhard<br />

von Liebenstein. Die Fachschule bietet die<br />

Ausbildung zum Berg<strong>bau</strong>techniker mit den<br />

Schwerpunkten Berg<strong>bau</strong>, Maschinen<strong>bau</strong>,<br />

Verfahrenstechnik und Elektrotechnik an.<br />

Nur die Dimensionen sind etwas andere:<br />

Höhen- und Tiefpunkte in Kalifornien –<br />

TFH-Geotechniker auf Exkursion<br />

der kalifornischen Hauptstadt Sacramento<br />

besichtigten sie eine historische Goldmine<br />

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Ins Extreme führten 2 Fahrten in den Yosemite<br />

Nationalpark und ins Death Valley. Am<br />

Ellery See erreichte die Exkursionsgruppe<br />

mit 2 907 m über dem Meeresspiegel den<br />

höchsten Punkt ihrer Reise – und mit 8°C<br />

zugleich den kältesten. Einen Tag später<br />

ging es dann bei 45°C gleich zum geografischen<br />

Tiefpunkt, der Badwater Senke im<br />

Death Valley auf 85,5 m unter dem Meeresspiegel<br />

und damit zur tiefsten Stelle<br />

Nordamerikas. Die weitere Reise führte<br />

zum Hoover Dam in der Nähe von Las Vegas,<br />

der zu ihrer Er<strong>bau</strong>ungszeit größten<br />

Talsperre der Erde. Im südkalifornischen<br />

Lucerne Valley besichtigten die angehen-<br />

Während der Shenmu-Campus derzeit bereits<br />

8 000 Studenten hat und die Zielmarke<br />

von 10 000 anpeilt, sind es an der Fachschule<br />

aktuell rund 130 Schüler. Zu bieten<br />

hat die FWT jedoch über 200 Jahre Erfahrung<br />

in der Ausbildung der Berg<strong>bau</strong>fächer<br />

und genau dies findet das Interesse der<br />

chinesischen Ausbildungseinrichtung: Gern<br />

möchten sich die chinesischen Partner am<br />

deutschen Ausbildungssystem orientieren,<br />

das in China sehr großes Ansehen genießt.<br />

Beim Rundgang durch die FWT zeigte<br />

sich die chinesische Delegation begeistert<br />

von der Ausstattung der Räume und Labore<br />

sowie von der umfangreichen Mineraliensammlung.<br />

In China sei der Unterricht<br />

recht theoretisch, stellte Xinxin Zhang fest.<br />

Praktika und Versuche seien selten. Hier<br />

könne man einiges voneinander lernen<br />

und im Gegenzug chinesische Mineralien<br />

in die Sammlung bringen. Die fehlen bisher<br />

nämlich noch.<br />

Fachschuldirektor Reinhard von Liebenstein<br />

und Xinxin Zhang unterzeichneten einen<br />

Vertrag, der gegenseitige Besuche von<br />

Lehrern und Studenten, die Unterstützung<br />

bei der Gestaltung von Ausbildungsinhalten,<br />

die Entwicklung von Studienprojekten<br />

aber auch das gegenseitige Kennenlernen<br />

umfasst. So könnten die Fachschüler<br />

künftig auch Kenntnisse in Tai Chi oder<br />

chinesischer Kampfkunst erlangen, die<br />

chinesischen Studenten hingegen Bergmannslieder<br />

nach Harzer Tradition singen.<br />

Internet: www.fwt-clz.de<br />

den Ingenieurinnen und Ingenieure den<br />

Calciumcarbonat-Tage<strong>bau</strong> des Weltkonzerns<br />

Omya und das Zementwerk der Mitsubishi<br />

Cement Corporation.<br />

Zum Abschluss ihres Kalifornien-Aufenthalts<br />

nahmen Exkursionsleiter Professor<br />

Dr. Frank Otto und seine wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin Sigrun Pawelczyk sowie<br />

der Lehrbeauftragte Jürgen Kanitz in Los<br />

Angeles am 12. International Symposium<br />

on Environmental Geotechnology, Energy<br />

and Global Sustainable Development<br />

(Internationales Symposium Umweltgeotechnik,<br />

Energie und globale nachhaltige<br />

Entwicklung) der International Society for<br />

Environmental Geotechnology (ISEG, Internationale<br />

Gesellschaft für Umweltgeotechnik)<br />

teil. Frank Otto und Sigrun Pa-<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 361


welczyk präsentierten den internationalen<br />

Fachkollegen ihre Forschungsarbeit zum<br />

Gebäudeschutz vor Ausgasungen. Diese<br />

Thematik nimmt bezogen auf die Gase<br />

Methan (aus Berg<strong>bau</strong> und Hausmülldeponien),<br />

Kohlendioxid (Tiefe Geothermie)<br />

und Radon (natürliche Ausgasungen z.B.<br />

in Süd- und Ostdeutschland sowie in Moskau)<br />

weltweit an Bedeutung zu. Als 2.<br />

Forschungsschwerpunkt stellten Jürgen<br />

Kanitz und Frank Otto ihre Arbeiten zur<br />

Aerobisierung (Prozessbeschleunigung<br />

des Ab<strong>bau</strong>s organischer Abfälle) alter<br />

Hausmülldeponien vor. Die Aerobisierung<br />

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�����������������������������������������gewinnung<br />

aus alten Mülldeponien<br />

Die Exkursion wurde vom Deutschen<br />

Akademischen Austauschdienst (DAAD),<br />

86 frisch geprüfte Facharbeiter hat Vattenfall<br />

im Juni mit einem feierlichen Akt in<br />

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und Thüringen waren in den Barbarasaal<br />

der Cottbuser Hauptverwaltung eingeladen,<br />

um ihre Zeugnisse und Glückwünsche<br />

von Michael von Bronk, Personalvorstand<br />

der Vattenfall Europe Mining AG und<br />

Vattenfall Europe Generation AG, und<br />

Jörg Waniek, Leiter des Personal-managements<br />

bei Vattenfall, entgegen zu nehmen.<br />

44 Jungfacharbeiter haben bei der Vattenfall<br />

Europe Mining AG gelernt, 25 bei<br />

der Vattenfall Europe Generation AG und<br />

4 bei der Vattenfall Europe Business Services<br />

GmbH. Weitere 13 Auszubildende<br />

haben in Kooperation mit anderen Unternehmen<br />

sowie dem Ausbildungsring ihre<br />

Lehre bei Vattenfall absolviert.<br />

Seit 2003 haben 1 805 ehemalige Auszubildende<br />

ihren Arbeitsplatz in der Berg<strong>bau</strong>-<br />

und Stromerzeugungssparte von<br />

Vattenfall gefunden. Unter ihnen sind nun<br />

auch 68 der 73 unternehmenseigenen<br />

���������������������������������������<br />

Vattenfall Europe Mining AG, Vattenfall<br />

Europe Generation AG und Vattenfall Europe<br />

Business- und Services GmbH. Damit<br />

setzt Vattenfall in Zusammenarbeit mit<br />

der Arbeitnehmer-Mitbestimmung den im<br />

Personalentwicklungkonzept beschriebenen<br />

Verjüngungsprozess konsequent fort.<br />

Dass Ausbildung und Nachwuchsförderung<br />

einen unschätzbaren Wert für Vattenfall<br />

darstellen, hob Personalvorstand<br />

Michael von Bronk in seiner Festrede zur<br />

Zeugnisü<strong>berg</strong>abe an die Jungfacharbeiter<br />

������������������������������������������kunft<br />

des Unternehmens richten, dann wis-<br />

362 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Prof. Dr. Frank Otto (vorne r.) und<br />

Sigrun Pawelczyk (vorne l.) mit dem<br />

Omya-Feldgeologen Howard Brown und<br />

der Exkursionsgruppe im Tage<strong>bau</strong><br />

der Hugo-Schultz-Stiftung und aus Qualitätsverbesserungsmitteln<br />

des Landes<br />

NRW unterstützt.<br />

In der Badwater Senke, am tiefsten Punkt<br />

Nordamerikas. Prof. Dr. Frank Otto, Sigrun<br />

Pawelczyk, Jürgen Kanitz (mit Hut, v.l.n.r.)<br />

und die TFH-Studierenden (ohne Hut)<br />

Fotos: Verfasser<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle<br />

Vattenfall schickt 86 Jungfacharbeiter in das Berufsleben –<br />

Azubis aus Brandenburg, Sachsen und Thüringen erhalten Zeugnisse<br />

Michael von Bronk, Personalvorstand der<br />

Vattenfall Europe Mining AG und der Vattenfall<br />

Europe Generation AG (vorne lks.), daneben<br />

Jörg Waniek, Leiter Personalmanagement,.<br />

Die Auszubildenden (v.r.n.l.) Christian<br />

Kommolk, Benjamin Hipko, Steve Kuschel<br />

und Sebastian Aust Foto: Vattenfall<br />

sen wir, dass wir die wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

nur meistern werden, wenn<br />

wir gut ausgebildete Menschen an Bord<br />

haben. Menschen, die mit ihren Aufgaben<br />

wachsen, die hoch motiviert sind, sich neuen<br />

Anforderungen zu stellen. Menschen,<br />

die ihr Arbeitsumfeld aufmerksam bewerten<br />

und konstruktiv an die Lösungssuche herangehen.<br />

Sie sind unsere Investition in eine<br />

����������������������������������<br />

Als Jahrgangsbeste wurden Sebastian<br />

Aust, ausgelernter Elektroniker für Betriebstechnik<br />

aus der Ausbildungsstätte<br />

Lippendorf sowie aus der Ausbildungsstätte<br />

Schwarze Pumpe Steve Kuschel,<br />

Vermessungstechniker, Benjamin Hipko,<br />

Spezialtief<strong>bau</strong>er, und Christian Kommolk,<br />

Brunnen<strong>bau</strong>er, ausgezeichnet.<br />

Vattenfall Europe Mining & Generation<br />

unterhält Ausbildungsstätten in Brandenburg,<br />

Sachsen und Thüringen. Insgesamt<br />

44 Jungfacharbeiter haben die Ausbildungsstätte<br />

Schwarze Pumpe besucht, 11<br />

haben in der Ausbildungsstätte Box<strong>berg</strong><br />

gelernt, 10 in Jänschwalde, 11 in Cottbus,<br />

4 in Lippendorf bei Leipzig und 6 in<br />

der Ausbildungsstätte Pumpspeicherwerk<br />

Hohenwarte.<br />

3 beziehungsweise 3 1 /2 a dauert die<br />

reguläre Ausbildung der jungen Frauen<br />

und Männer zu Mechatronikern, Industriemechanikern,<br />

Aufbereitungsmechanikern,<br />

Elektronikern, IT-Systemelektronikern,<br />

Brunnen<strong>bau</strong>ern, Spezialtief<strong>bau</strong>ern oder<br />

Eisenbahnern im Betriebsdienst. Im kaufmännischen<br />

Bereich wurden Industriekaufleute,<br />

Bürokaufleute sowie Kaufleute<br />

für Bürokommunikation ausgebildet. Auch<br />

eine Hotelfachfrau hat mit diesem Sommerhalbjahr<br />

ihre Ausbildung abgeschlossen.<br />

35 der Lehrlinge haben ihre Ausbildung<br />

vorzeitig jeweils ein halbes Jahr früher abschließen<br />

können. Ein Azubi in Schwarze<br />

Pumpe hat in einer Doppelqualifizierung<br />

parallel zum erlernten Beruf des Mechatronikers<br />

die Fachhochschulreife erworben,<br />

die ihm nun die Möglichkeit zu einem<br />

weiterführenden Studium eröffnet.<br />

In den Unternehmen Vattenfall Europe<br />

Mining AG, Vattenfall Europe Generation<br />

AG und der Vattenfall Europe Business<br />

Services GmbH arbeiteten und lernten zu<br />

Jahresbeginn insgesamt 823 Auszubildende,<br />

darunter 107 Auszubildende für Fremdfirmen<br />

und 21 Studenten im Rahmen der<br />

Kooperativen Ingenieursausbildung (KIA).<br />

Vattenfall ist damit einer der größten ostdeutschen<br />

Ausbildungsbetriebe. Die Jugendlichen<br />

können aus einem Angebot<br />

von 17 Berufsausbildungen auswählen.<br />

Internet: www.vattenfall.de


Putzmeister kauft Fahrmischer-<br />

Hersteller Intermix<br />

�����������������������������������meister“)<br />

hat am 19.07. die Verträge zur<br />

Übernahme der Intermix GmbH unterzeichnet.<br />

Mit dieser Transaktion stärkt<br />

Putzmeister, einer der führenden Hersteller<br />

von Betonpumpen, seine Marktposition<br />

und ergänzt seine Produktlinie um weitere<br />

�������������� ����� ���������� �������<br />

unser Portfolio perfekt ab“, sagte Norbert<br />

Scheuch, CEO Putzmeister Holding.<br />

PI 1650 Intermix Foto: Putzmeister<br />

Die Firma Intermix wurde 1984 von<br />

Hans-Georg Stetter, dem Sohn des<br />

Fahrmischer-Pioniers Georg Stetter, gegründet.<br />

Sein Unternehmen Intermix entwickelte<br />

sich in kurzer Zeit zu einem führenden<br />

Hersteller von Fahrmischern und<br />

Sondermischern in Europa. Am Stammsitz<br />

in Heimertingen nahe Memmingen<br />

in Süddeutschland befinden sich der<br />

Kundendienst und eine Logistik-Zentrale<br />

zur Auslieferung der Maschinen. Fahrmischer<br />

von Intermix sind heute weltweit<br />

im Einsatz. Intermix produziert und liefert<br />

jedes Jahr bis zu 800 Maschinen an Endkunden<br />

und Vertriebspartner. Technologie,<br />

Service und Strategie richten sich<br />

konsequent nach den Bedürfnissen der<br />

internationalen Kunden aus.<br />

Für Putzmeister bedeutet die Übernahme<br />

von Intermix eine ideale Ergänzung<br />

zum eigenen Produktportfolio. Putzmeister<br />

entwickelt, produziert und verkauft<br />

weltweit Maschinen, insbesondere<br />

Betonpumpen für die Bauindustrie, den<br />

Tunnel<strong>bau</strong> und industrielle Großprojekte.<br />

Über sein globales Verkaufsnetzwerk<br />

wird Putzmeister ab jetzt auch Fahrmischer<br />

vertreiben. Diese transportieren<br />

den Frischbeton unter Beibehaltung der<br />

Homogenität zur Baustelle. Während der<br />

Fahrt vermischen sich die Rezepturbestandteile<br />

des Betons. Auf der Baustelle<br />

werden Fahrmischer gemeinsam mit Autobetonpumpen<br />

und stationären Betonpumpen<br />

eingesetzt. Durch den Kauf der<br />

Firma Intermix weitet Putzmeister den<br />

eignen Anteil am Betonstreckengeschäft<br />

maßgeblich aus.<br />

Über Putzmeister<br />

Die Putzmeister Holding GmbH und<br />

ihre Tochterfirmen entwickeln, produzieren,<br />

verkaufen und dienen ihren Kunden<br />

weltweit mit technisch hochwertigen<br />

Maschinen in den Bereichen Betonförderung,<br />

Autobetonpumpen, Stationäre<br />

Betonpumpen, Verteilermaste und Zubehör,<br />

Anlagentechnik, Rohrförderung<br />

von Industrie-Dickstoffen, Betonein<strong>bau</strong><br />

und Abraumförderung im Tunnel und<br />

unter Tage, Roboter- und Handhabungstechnik,<br />

Mörtelmaschinen, Verputzmaschinen,<br />

Estrichförderung, Injektion und<br />

Sonderanwendungen. Marktfelder sind<br />

die Bauindustrie, Berg- und Tunnel<strong>bau</strong>,<br />

industrielle Großprojekte, Fertigteilindustrie,<br />

Kraft- und Klärwerke sowie Müllverbrennungsanlagen.<br />

Sitz des Unternehmens<br />

ist Aichtal. Mit rd. 3 000 Mitarbeitern<br />

erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen<br />

Geschäftsjahr rd. 570 Mio. €<br />

Umsatz. Gesellschafter der Putzmeister<br />

Holding GmbH sind seit 03.2012 die<br />

SANY Heavy Industry Co., Ltd.. Die chinesische<br />

Investorengruppe CITIC PE<br />

Advisors (Hong Kong) Limited hält einen<br />

Minderheitsanteil.<br />

Putzmeister Holding GmbH in Aichtal<br />

Foto: Putzmeister<br />

Über Intermix<br />

Die Intermix GmbH entwickelt und produziert<br />

Fahrmischer, Sondermaschinen<br />

und Spezialmischer für den Tunnel<strong>bau</strong><br />

für die internationale Bauwirtschaft. Die<br />

Firma wurde 1984 von Hans-Georg Stetter,<br />

dem Sohn des Fahrmischer-Pioniers<br />

Georg Stetter gegründet. Intermix liefert<br />

weltweit ca. 800 Maschinen/a aus.<br />

Internet: www.putzmeister.de<br />

Allianz gegen<br />

Baumaschinenverschleiß<br />

Der Schwarzwälder Hartmetall-Werkzeughersteller<br />

BETEK gab die Kooperation<br />

mit der WIRTGEN Niederlassung<br />

Zwickau in den Bereichen Vertrieb und<br />

Industrie<br />

After-Sales Service für die BETEK Baureihe<br />

TungStuds bekannt. WIRTGEN<br />

Zwickau ist damit ab sofort neuer offizieller<br />

Vertriebspartner für die BETEK<br />

TungStuds Produkte.<br />

Schnittzeichnung Quelle: Betek<br />

Viele Baumaschinen sind starker Beanspruchung<br />

und hohem Verschleiß<br />

ausgesetzt. Besonders verschleißanfällige<br />

Baumaschinenabschnitte sind überall<br />

dort, wo abrasive Materialien gefördert<br />

und verarbeitet werden. Nicht selten laufen<br />

Maschinen und Anlagen kontinuierlich.<br />

Ohne besonderen Verschleißschutz<br />

können sie vergleichsweise nur kurzzeitig<br />

betrieben werden; mangelnder Verschleißschutz<br />

kann zu stark reduzierten<br />

Betriebszeiten, zu hohen Wartungskosten<br />

und zu kostenintensiven Anlagenausfällen<br />

führen. Verglichen damit sind<br />

die Investitionskosten für eine passende<br />

Verschleißschutzlösung in den meisten<br />

Fällen sehr gering.<br />

Straßenfräsen-Walzengehäuse bestückt<br />

mit TungStuds Quelle: BETEK<br />

Das TungStuds Programm von BETEK<br />

wurde zur BAUMA 2010 als Messeneuheit<br />

erstmals präsentiert. TungStuds sind<br />

Verschleißschutzbolzen mit einem starken<br />

Kern aus BETEK Markenhartmetall,<br />

erhältlich in abgestuften Baugrößen. Sie<br />

lassen sich leicht auch auf unregelmäßig<br />

geformte metallische Oberflächen, z.B.<br />

Brechergehäuse, Fräswalzen- oder Surface<br />

Miner Gehäuse, usw. aufschweißen<br />

und bei Bedarf immer wieder erneuern,<br />

während die Maschine geschont wird.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten sind viel-<br />

�������� ���������� ����� �������� ����� ����<br />

vorderster Front“, wo es um das Abtragen,<br />

das Handling und die Zerkleinerung<br />

von Mineralien, Beton oder Asphalt geht:<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 363


Industrie<br />

sie kommen zuerst mit dem Fräs-/ oder<br />

Fördergut in Kontakt und sind extremer<br />

Abrasion ausgesetzt. Zusätzlich zum<br />

Verschleißschutz wird in den Zwischenräumen<br />

der flächig angeschweißten<br />

TungStuds das Fördergut gebunden und<br />

dient als Materialpolster.<br />

Die WIRTGEN Niederlassung Zwickau<br />

bietet neben dem Vertrieb aller WIRTGEN<br />

Baumaschinenmarken auch umfassenden<br />

Kundendienst und Baustellen-Service<br />

für das gesamte Leistungsspektrum.<br />

Auch um den Vertrieb der TungStuds<br />

kümmert sich jetzt das erfahrene Team<br />

um Geschäftsführer Uwe Walter. Ein<br />

TungStuds Schweißservice vor Ort ergänzt<br />

das Angebot zu einem umfassenden<br />

Leistungspaket.<br />

TungStud Quelle: Betek<br />

BETEK ist ein weltweit führender Hersteller<br />

von Hartmetall und hartmetallbestückten<br />

Spezialwerkzeugen. Das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in der Nähe von<br />

Schram<strong>berg</strong> im Schwarzwald entwickelt<br />

und fertigt innovative Werkzeugsysteme<br />

für den Straßen<strong>bau</strong>, Tunnel<strong>bau</strong>, Spezialtief<strong>bau</strong>,<br />

Surface Mining, Zerkleinerungstechnik<br />

aller Art, Recycling, Bodenbearbeitung<br />

und Berg<strong>bau</strong>. BETEK ist ein<br />

Unternehmen der INDUS Holding AG<br />

und seit vielen Jahren Systempartner der<br />

WIRTGEN GROUP.<br />

E-Mail: a.jahnke@betek.de<br />

Internet: www.betek.de<br />

PK 10002 SH und PK 12502 SH<br />

High Performance<br />

Klare Zielrichtung bei der Entwicklung<br />

der High Performance Krangeneration:<br />

Optimierung des Kundenutzens in Bezug<br />

auf Bedienkomfort, technische Überlegenheit<br />

und Sicherheit. Leistungsmerkmale<br />

wie Power Link Plus und wartungsfreies<br />

Schubsystem sorgen für mehr<br />

Bedienfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

im Einsatz. Die serienmäßige Ausstattung<br />

beider Krantypen mit dem SH-<br />

Package (S-HPLS, PAL 150, Danfoss<br />

Steuerventil und Funkfernsteuerung mit<br />

LCD-Display) bedeutet Funktionalität auf<br />

höchstem Niveau.<br />

364 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

PK 10002-SH High Performance<br />

Technische Daten: Ausgestattet mit<br />

5 hydraulischen Ausschüben verfügen<br />

die beiden Krane über eine hydraulische<br />

Reichweite von 14,1 m. Der PK 10002<br />

SH verfügt über ein Hubmoment von<br />

9,4 mt und der PK 12502 SH von 11,4 mt.<br />

PK 12502-SH High Performance<br />

Soft Stopp: Die Soft Stopp Funktion ist<br />

eine elektronische Endlagendämpfung.<br />

Sie bewirkt ein sanftes Abbremsen aller<br />

Kranbewegungen, bevor der mechanische<br />

Endanschlag erreicht wird. Ruckartige<br />

Bewegungen und Lastanschläge<br />

durch pendelnde Lasten können somit<br />

vermieden werden. Zum Schutz von<br />

Kranfahrer und Ladung. Zur Schonung<br />

und Werterhaltung von Kran und Fahrzeug.<br />

Power Link Plus: Mit dem Power Link<br />

Kniehebelsystem steht dem Anwender<br />

eine über den ganzen Arbeitsbereich<br />

konstante Hubkraft zur Verfügung. Der<br />

um 15º überstreckbare Knickarm bedeutet<br />

ein Maximum an Beweglichkeit sowie<br />

eine Erweiterung des Kranspektrums.<br />

Ermöglicht Kranarbeiten auch unter ungünstigen<br />

Platzverhältnissen.<br />

Wartungsfreies Schubsystem: Die<br />

Verwendung von Gleitelementen aus<br />

Spezialkunststoff in Kombination mit<br />

der bewährten KTL-Lackierung ermöglicht<br />

es, dass das Armsystem durch den<br />

Betreiber nicht mehr serviciert werden<br />

muss. Das spart Zeit und Geld – und<br />

schont die Umwelt.<br />

Functional Design: Die neue Formensprache<br />

geht mit der Zeit – in Formgebung<br />

und Materialwahl. Besondere<br />

Blickfänge sind die Kunststoffabdeckungen<br />

über Steuerventil und Hydraulikschläuchen.<br />

Bessere Optik bei weniger<br />

Verschleiß – ein Kranleben lang.<br />

Geballte Krantechnologie: Neben ihrem<br />

ansprechenden Design stehen der<br />

PK 10002 SH und PK 12502 SH für innovativste<br />

PALFINGER Technologie – mit<br />

zahlreichen Komfort- und Sicherheits-<br />

funktionen (S-HPLS, HPSC usw.), die<br />

den Arbeitsalltag erleichtern.<br />

HPSC – High Performance Stability<br />

Control: Die Sensoren des von PALFIN-<br />

GER entwickelten Systems zur Überwachung<br />

der Fahrzeugstandsicherheit<br />

ermöglichen eine variable Stützenpositionierung.<br />

Der Kran schöpft in jeder Position<br />

die maximale Hubleistung aus.<br />

Funkfernsteuerung mit LCD-Display:<br />

Sämtliche Funktionen sind bequem über<br />

die neue Funkfernsteuerung mit LCD-<br />

Display steuerbar. Das große Grafikdisplay<br />

informiert über Betriebszustände<br />

wie Auslastung, aktive Systeme, Servicezeiten<br />

oder gerade verfügbare Bewegungen.<br />

Sogar die Stützen-Position wird<br />

exakt visualisiert.<br />

Schwenkstützen: Der Kran kann auf<br />

Wunsch mit den neu entwickelten 180º<br />

hochschwenkbaren Schwenkstütze ausgerüstet<br />

werden. Sie zeichnet sich durch<br />

einen hohen Bedienkomfort aus. Ihre<br />

Bauweise macht sie besonders service-<br />

und wartungsfreundlich.<br />

Fotos: Palfinger<br />

Internet: www.palfinger.de<br />

ENGINEERING DOBERSEK GmbH<br />

modernisiert und optimiert eine<br />

Anlage zur Trocknung und<br />

Verpackung von<br />

Annodenschlämmen<br />

Nicht jeder Schlamm ist von geringem<br />

Wert. In Anodenschlämmen, die als Abfallprodukt<br />

bei der Herstellung des Edelmetalls<br />

Kupfer entstehen, ist das Gegenteil<br />

der Fall. Schon geringe Mengen an<br />

Platin und Gold machen den Schlamm<br />

äußerst wertvoll und wirtschaftlich interessant<br />

für weitere metallurgische Aufbereitungsprozesse.<br />

Bevor die Stoffe<br />

zur Weiterverarbeitung vorgelegt werden<br />

können, wird die Pulpe zunächst in<br />

einer Filterpresse gereinigt. Als fester<br />

Bestandteil des Anlagenlayouts von EN-<br />

GINEERING DOBERSEK erfolgt danach<br />

die Trocknung in einem Vakuumtrockner.<br />

Dieser weist die Form eines Konus auf<br />

und besitzt eine vertikale Förderschnecke.<br />

Nach dem Trocknungsprozess ist<br />

dadurch eine staubfreie Verpackung in<br />

Plastik-Säcke gewährleistet. Auf die Etikettierung<br />

und einer auf 0,1 g genauen<br />

Kontrollwiegung folgend, stehen als Endergebnis<br />

24,5 kg schwere Verpackungseinheiten<br />

zum Abtransport bereit.<br />

Internet: www.ed-mg.de


Nachruf für Siegfried Borchers<br />

Mit Siegfried Borchers ist eine vorbildliche<br />

Führungskraft und ein verdienter<br />

Kollege der Bergbehörde des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen für immer von uns<br />

gegangen.<br />

Siegfried Borchers Foto: Privat<br />

Der berufliche Werdegang und das ehrenamtliche<br />

Engagement von Siegfried<br />

Borchers waren beeindruckend. Nach vielen<br />

Berufsjahren im westfälischen Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>,<br />

zuletzt als Aufsichtsperson<br />

und langjähriges Mitglied der Grubenwehr,<br />

trat er in den Dienst der Bergverwaltung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Als<br />

Beamter des gehobenen <strong>berg</strong>technischen<br />

Dienstes beim ehemaligen Bergamt Bochum<br />

lagen ihm die Belange der Grubensicherheit<br />

und des betrieblichen Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutzes der Bergleute<br />

besonders am Herzen.<br />

In der Erkenntnis, dass die fossilen<br />

Energieträger endlich sind und der Grundsatz<br />

der Nachhaltigkeit die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien gebietet, nahm Siegfried<br />

Borchers beim ehemaligen Landesober<strong>berg</strong>amt<br />

NRW eine berufliche Herausforderung<br />

an, die ihn in wenigen Jahren zu<br />

einem gefragten Experten auf dem Gebiet<br />

der Förderung der Nutzung erneuerbarer<br />

Energien und der rationellen Energieverwendung<br />

werden ließ.<br />

Der Aufstieg in den höheren Dienst der<br />

Bergverwaltung des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen führte ihn schließlich in die<br />

Position eines stellvertretenden Abteilungsleiters<br />

und das Amt eines Leitenden<br />

Bergdirektors.<br />

Neben seinem unermüdlichen, bis an<br />

die Grenzen der Leistungsfähigkeit heranreichenden<br />

Wirken für den Durchbruch der<br />

erneuerbaren Energien, bekleidete Siegfried<br />

Borchers viele Jahre lang mehrere<br />

Ehrenämter. Neben einer kommunalpolitischen<br />

Tätigkeit war er als Schiedsmann<br />

tätig. Unvergessen ist sein Engagement<br />

als Vorsitzender des Personalrats beim<br />

ehemaligen Landesober<strong>berg</strong>amt NRW,<br />

wo er in teilweise schwierigen Zeiten die<br />

Interessen der Beschäftigten im Rahmen<br />

einer konstruktiven und vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit zur Geltung gebracht<br />

hat.<br />

Siegfried Borchers hat als Träger des<br />

Bundesverdienstkreuzes am Bande, des<br />

Grubenwehrehrenzeichens in Silber und<br />

des Ehrenringes der Stadt Herne Abschied<br />

genommen und hinterlässt neben Familienangehörigen<br />

und Freunden auch Kolleginnen<br />

und Kollegen, die ihm stets ein<br />

ehrendes Andenken bewahren werden.<br />

Michael Kirchner<br />

Leiter der Abteilung<br />

Berg<strong>bau</strong> und Energie in NRW bei der<br />

Bezirksregierung Arns<strong>berg</strong><br />

Experten im Fachgespräch bei<br />

DMT –<br />

Berg<strong>bau</strong> und die Folgen<br />

Rund 150 Teilnehmer folgten der<br />

Einladung der Essener DMT GmbH &<br />

Co. KG zum 1. Essener Fachgespräch<br />

Berg<strong>bau</strong>folge(n) am 21.06.2012.<br />

Der untertägige Berg<strong>bau</strong> besitzt im<br />

Ruhrgebiet eine lange Tradition. Mit dem<br />

fortschreitenden Schließen von Zechen<br />

treten jedoch hier – wie an vielen anderen<br />

Orten der Welt – eine Reihe von Proble-<br />

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Sowohl der historische wie auch der<br />

aktive Berg<strong>bau</strong> gingen räumlich weit über<br />

die an der Oberfläche sichtbaren Areale<br />

hinaus. Besonders deutlich wird dies im<br />

Falle gelegentlich auftretender, teils spektakulärer<br />

Tagesbrüche, bei denen sich<br />

eingebrochene Hohlräume im Untergrund<br />

durch nachrutschendes Gestein bis an die<br />

Erdoberfläche fortsetzen.<br />

Vorbeugende Maßnahmen sowie die<br />

schnelle und fachkompetente Reaktion<br />

im Schadensfall bieten ein Höchstmaß<br />

an Sicherheit für die darüber liegenden<br />

Lebensräume und die damit verbundene<br />

Infrastruktur.<br />

Als international tätiges, unabhängiges<br />

Ingenieur- und Consultingunternehmen<br />

mit Schwerpunkten auf den Gebieten Rohstofferkundung<br />

und Berg<strong>bau</strong> ist das Essener<br />

Unternehmen DMT GmbH & Co. KG<br />

hier seit vielen Jahren aktiv. Dazu zählen<br />

zum Beispiel neue Nutzungskonzepte für<br />

brachliegende Zechengelände unter Berücksichtigung<br />

der darunter befindlichen<br />

aufgelassenen Gruben<strong>bau</strong>e.<br />

Die Berg<strong>bau</strong>folgen zuverlässig zu erkennen,<br />

zu beherrschen aber auch die sich<br />

daraus ergebenden Chancen zu nutzen<br />

ist eine wesentliche Voraussetzung für die<br />

zukünftige Lebensqualität in vom Berg<strong>bau</strong><br />

geprägten Regionen. Im Zusammenführen<br />

von Know-how und innovativen Ideen wer-<br />

Journal<br />

den so aus Bergehalden imposante Landmarken,<br />

Tage<strong>bau</strong>restlöcher entwickeln<br />

sich zu attraktiven Seenlandschaften oder<br />

untertägige Gruben<strong>bau</strong>e rücken in den<br />

Fokus alternativer Energiegewinnung und<br />

-speicherung.<br />

Als Vortragende konnten namhafte<br />

Fachleute auf diesem Gebiet gewonnen<br />

werden. Prof. André Niemann vom Institut<br />

für Wasser<strong>bau</strong> und Wasserwirtschaft<br />

der Universität Duisburg-Essen referierte<br />

über „Forschungsaktivitäten zur Realisation<br />

von Pumpspeicherkraftwerken<br />

unter Tage“. Dr. Thomas Fliß und Dittmar<br />

Lack von der KUTEC AG Salt Technologies<br />

beschäftigten sich mit dem Thema<br />

„Versatz im Kali- und Steinsalz<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

für eine sichere und nachhaltige<br />

Ressourcennutzung“. Karin Wiethoff<br />

und Frank Jurga von der DMT stellten die<br />

„Herausforderungen des Alt<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

bei Bau und Betrieb von Verkehrswegen<br />

in NRW“ u.a. am Beispiel der Tagesbrüche<br />

auf der A45 dar.<br />

Das Essener Fachgespräch Berg<strong>bau</strong>folge(n)<br />

bot eine kommunikative Plattform<br />

für diese vielfältigen neuen Perspektiven.<br />

Die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch<br />

sowie der Kontaktpflege mit Fachkollegen<br />

und allen am Prozess der Forschung und<br />

Realisation Beteiligten wurden von den<br />

Beteiligten umfassend wahrgenommen.<br />

�������� �������������� ���� ���������<br />

��������������������������������������de<br />

Termine und Themen finden Sie auch<br />

unter:<br />

Internet: www.dmt.de<br />

Nabucco-West als<br />

zentraleuropäische Route<br />

für Gaslieferungen aus dem<br />

Shah Deniz II Gasfeld in<br />

Aserbaidschan gewählt<br />

Das Shah Deniz II Konsortium hat seine<br />

Entscheidung für das Nabucco-West-Projekt<br />

als bevorzugte Pipelineroute nach Zentraleuropa<br />

bekanntgegeben.Das von allen 6 Anteilseignern<br />

unterstützte Nabucco-West-Angebot<br />

wurde von der Nabucco Gas Pipeline International<br />

GmbH vorgelegt.<br />

Hierzu der Geschäftsführer der Nabucco<br />

Gas Pipeline International GmbH, Reinhard<br />

Mitschek�� ������� ������������� ����<br />

ein wichtiger Meilenstein für das Nabucco-<br />

Projekt und ein wichtiger Schritt für die<br />

endgültige Investitionsentscheidung. Nabucco<br />

bietet den Gaskonsumenten mehr<br />

Wahlfreiheit und liefert einen wichtigen<br />

Beitrag zur Versorgungssicherung in Europa.<br />

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit den Produzenten.”<br />

��������������������������������������<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 365


Veranstaltung<br />

starke Gaspipeline wird Gas von der türkisch-bulgarischen<br />

Grenze über Bulgarien,<br />

Rumänien und Ungarn nach Österreich<br />

transportieren, mit Entnahmestellen in jedem<br />

Transitland. Nabucco-West basiert<br />

auf den gleichen Grundsätzen wie das<br />

ursprüngliche Nabucco-Konzept. Das bedeutet,<br />

dass die Pipeline skalierbar für die<br />

Einspeisung von mehreren Erdgasquellen<br />

konzipiert wird. Je nach Marktnachfrage<br />

kann die Kapazität von 10 Mrd. m 3 bis<br />

23 Mrd. m 3 skaliert werden. Das im Juli<br />

����� ��������������� �������������������<br />

Abkommen (IGA) und die Projektunterstützungsvereinbarungen<br />

mit allen Transitstaaten,<br />

bilden weiterhin die Grundlage<br />

für einen harmonisierten Rechtsrahmen.<br />

Internet: www.rwe.com<br />

Kostbare Minerale aus<br />

Idar Oberstein –<br />

Westdeutsche Mineralientage<br />

2012 mit Achat-Sonderschau<br />

Seltene Achate und Mineralstufen von<br />

Amethyst, Calcit, Rauchquarz und weitere<br />

beeindruckende Mineralien werden innerhalb<br />

der Sonderschau „Die edlen Steine<br />

der Region Idar-Oberstein“ während der<br />

Westdeutschen Mineralientage 2012 gezeigt<br />

und damit erstmals einem breiten Publikum<br />

in Deutschland zugänglich gemacht.<br />

Die führende Messe ihrer Art wird vom 05.<br />

bis 07.10. parallel zur Verbrauchermesse<br />

Dortmunder Herbst stattfinden. Erstmals<br />

sind die Westdeutschen Mineralientage<br />

Dortmund 3 Tage lang für Freunde und<br />

Sammler von Mineralien, Fossilien, Edelsteinen<br />

und Schmuck geöffnet.<br />

Bereits im Mittelalter wurden in Idar-<br />

Oberstein Achate abge<strong>bau</strong>t und in Edelsteinschleifen<br />

bearbeitet. Erste schriftliche<br />

Erwähnungen sind aus dem Jahre<br />

1375 bekannt. Am Idarbach und der Na-<br />

366 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

he entstanden zu dieser Zeit die ersten<br />

Achatschleifen. Sie waren die Initialzündung<br />

für die Gründung der Edelsteinindustrie<br />

in und um Idar-Oberstein. Idar-<br />

Oberstein wurde in Folge dessen weltweit<br />

������������������������������������������<br />

werden in Steinbrüchen, auf Feldern, bei<br />

Baustellen und an speziellen Schürfstellen<br />

prächtige Achate, Jaspis und schöne Mineralien<br />

gefunden.<br />

Der „Achat<strong>bau</strong>m“ wurde im Steinbruch<br />

Juchem gefunden und ist in Besitz von<br />

Dr. Wolfgang Napp. Es handelt sich nicht<br />

um einen der größten deutschen Achate<br />

Einige besonders schöne Stücke aus<br />

������������������������������������������den<br />

namhafter Sammler stammen, werden<br />

auf den diesjährigen Westdeutschen<br />

����������������������������������������<br />

������ ������� ���� ������� ����������������<br />

gezeigt. Die Sammlerstücke werden zum<br />

Teil erstmals in Deutschland einem breiten<br />

Publikum präsentiert. Neben Achaten<br />

aus dem historischen Steinbruch Setz, bei<br />

Idar-Oberstein, sind einige beeindruckende<br />

Achate vom historischen Steinbruch<br />

Karren<strong>berg</strong> bei Reichweiler Teil der Sonderschau.<br />

In diesem Basaltsteinbruch wur-<br />

���������������������������������������<br />

besten Achate der Region Idar-Oberstein<br />

gefunden. Diese sind auch Thema des<br />

neuen Buches von Andreas Wawra mit<br />

dem Titel „Achate und Minerale – Steinbruch<br />

Karren<strong>berg</strong>“, das anlässlich der<br />

Westdeutschen Mineralientage in Dortmund<br />

vorgestellt wird.<br />

Achat vom historischen Steinbruch<br />

Karren<strong>berg</strong> bei Reichweiler<br />

Sammlung: Peter Jeckel<br />

Unter den kostbaren Exponaten sind<br />

auch Achate aus dem Steinbruch Juchem,<br />

darunter einer der größten, seltensten und<br />

gesuchtesten deutschen Achate, ein Bilderachat<br />

in Form eines Baumes aus der<br />

Privatsammlung von Dr. Wolfgang Napp.<br />

Achat vom historischen Steinbruch Setz,<br />

Idar-Oberstein Sammlung: Peter Jeckel<br />

Des Weiteren zeigt die Sonderschau, die<br />

in die 3 Hauptfundgebiete um Idar-Ober-<br />

������ ���������������� ���� ���������������<br />

������������������������ ���� ��������-<br />

�������������� ����������� ����� ���������� ��neralstufen<br />

von Amethyst, Calcit, Rauchquarz<br />

und vielen anderen Mineralien.<br />

Zusammengestellt wird die Sonderschau<br />

von Achatspezialist Peter Jeckel, der viele<br />

Stücke aus seiner Privatsammlung beisteuern<br />

wird.<br />

Ebenfalls vom Steinbruch Juchem bei<br />

Idar-Oberstein stammt dieser Achat mit<br />

Amethyst Sammlung: Peter Jeckel<br />

Rund 200 Aussteller werden auf den<br />

Westdeutschen Mineralientagen Dortmund<br />

mit faszinierenden Exponaten aus<br />

aller Herren Länder vertreten sein. Ergänzend<br />

wird es ein Rahmenprogramm<br />

mit familienfreundlichen Aktionen rund um<br />

Mineralien, Fossilien und Schmuck geben.<br />

Kontakt<br />

Westfalenhallen Dortmund GmbH<br />

Marketing- und<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Karolin Heinrigs<br />

Tel.: 0231/1204-556<br />

Fax: 0231/1204-724<br />

E-Mail:<br />

karolin.heinrigs@westfalenhallen.de


42. Delegiertenversammlung<br />

42. Delegiertenversammlung des <strong>RDB</strong> e.V. –<br />

Assessor des Bergfachs, Ministerialrat<br />

Friedrich Wilhelm Wagner<br />

Sehr geehrter Herr Schlößer, meine<br />

sehr geehrten Damen und Herren,<br />

zunächst möchte ich Ihnen beste Grüsse<br />

im Namen der Landesregierung übermitteln.<br />

Das neue Megathema der Landesregierung<br />

NRW ist die internationale<br />

Rohstoffsicherung.<br />

Assessor des Bergfachs<br />

Ministerialrat, Friedrich Wilhelm<br />

Wagner, Leiter der Aussenwirtschaft<br />

im NRW-Wirtschaftsministerium<br />

Die Positionen des Landes NRW zur<br />

Internationalen Rohstoffsicherung sind<br />

folgende:<br />

● In der öffentlichen Wahrnehmung geht<br />

es zwar häufig um energetische Rohstoffe,<br />

da hier die Rohstoffpreise - etwa<br />

für Öl und Gas - unmittelbar im Geldbeutel<br />

des Endverbrauchers spürbar<br />

werden<br />

● Eine darauf reduzierte Diskussion<br />

greift allerdings viel zu kurz.<br />

Bereits am Beispiel Energiewende wird<br />

dies sehr deutlich<br />

● Wir wollen Erneuerbare Energien, wie<br />

die Windkraft, weiter aus<strong>bau</strong>en<br />

● Wir wollen Elektromobilität und Energiespeichertechnologien<br />

● Wir wollen Effizienzsteigerungen von<br />

der Stromerzeugung bis hin zu den Geräten<br />

beim Endverbraucher<br />

● Wir wollen eine internationale Spitzenstellung<br />

auf allen diesen High Tech Gebieten.<br />

Wenn wir das wollen, meine Damen und<br />

Herren, dann brauchen wir eine stabile<br />

und sichere Versorgung mit hochwertigen<br />

Rohstoffen.<br />

Lassen Sie mich etwas zur außenwirtschaftlichen<br />

Situation sagen. Die Ressourcenknappheit<br />

wird weltweit zu einem<br />

Grußworte der Gäste<br />

immer größeren Problem. Nicht nur einige<br />

fossile Energieträger sondern gerade auch<br />

zahlreiche andere Rohstoffe werden in<br />

teilweise absehbarer Zeit an die Grenzen<br />

der wirtschaftlichen Verfügbarkeit kommen.<br />

Die Versorgung mit Rohstoffen ist von<br />

existentieller Bedeutung. Ohne Rohstoffe<br />

keine Produktion, keine Konsumgüter, keine<br />

Infrastruktur, keine Mobilität, keine Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie<br />

und keine Medizintechnik.<br />

Der Erfolg Deutschlands mit seinen Produkten<br />

der Hoch- und Spitzentechnologie<br />

und damit der Wohlstand der Gesellschaft<br />

sind auf eine störungsfreie Versorgung mit<br />

Rohstoffen zu angemessenen Preisen angewiesen.<br />

Dabei sind auch Risiken zu sehen.<br />

Die Lage auf den Rohstoffmärkten war in<br />

den vergangenen Jahren hoch turbulent.<br />

Starke Impulse auf die Rohstoffnachfrage<br />

gingen von neuen Marktteilnehmern,<br />

allen voran von China, aus. Die steigende<br />

globale Nachfrage nach Rohstoffen<br />

führt zu Verknappung und Spekulation<br />

und z.T. galoppierenden Preisen.<br />

Deutschland ist einer der großen Rohstoffverbraucher<br />

und stark abhängig von Rohstoffimporten<br />

(immerhin 110 Mrd. €/a).<br />

Damit sind wir Versorgungsrisiken ausgesetzt,<br />

die sowohl auf der Angebots- als auch<br />

auf Nachfrageseite entstehen können.<br />

Dabei spielen China und Indien eine entscheidende<br />

Rolle. Sie verfügen über ein<br />

dauerhaftes starkes Wirtschaftswachstum,<br />

was großen Rohstoffbedarf nach sich<br />

zieht. Sie scheuen mehr und mehr auch<br />

nicht gezielte Handels- und Wettbewerbs<br />

verzerrende Eingriffe, Stichwort: Seltene<br />

Erden.<br />

Grundsätzlich gilt, dass die Sicherung<br />

der Rohstoffversorgung zu den<br />

unternehmerischen Aufgaben gehört.<br />

Zur Unterstützung der Unternehmen ist<br />

es allerdings notwendig, ordnungspolitische<br />

Rahmenbedingungen zu setzen.<br />

Im Oktober 2010 hat die Bundesregierung<br />

eine Rohstoffstrategie beschlossen.<br />

Sie beinhaltet insbesondere Rahmenbedingungen<br />

für neue strategische<br />

Allianzen zur Diversifizierung der Rohstofflieferanten<br />

und der Rohstoffpartner.<br />

Nordrhein - Westfalen als stärkster Energie-<br />

und Industriestandort in Deutschland<br />

hat sich diesem aktuellen Thema<br />

angenommen und wird dieses mit entsprechenden<br />

Maßnahmen flankieren.<br />

Deshalb wollen wir mit der Wirtschaft ,den<br />

Gewerkschaften und den Unternehmen<br />

parallel zu den Bemühungen der Bundes-<br />

regierung an diesen Sicherungsstrategien<br />

mitwirken.<br />

Politisch wollen wir unsere Positionen<br />

mit anderen Bundesländern für ein stärkeres<br />

Engagement in diesem Thema abstimmen,<br />

was Anlass für eine Initiative für die<br />

Gründung eines gemeinsamen Bund-Länder-Ausschusses<br />

Rohstoffsicherung ist.<br />

In Einzelmaßnahmen, wie z.B. der Unterstützung<br />

bei den sogenannten Rohstoffpartnerschaften,<br />

die unter Federführung<br />

der Bundesregierung angedacht sind, will<br />

Nordrhein-Westfalen sich engagieren und<br />

mit operativen Maßnahmen die Unternehmen<br />

aus Berg<strong>bau</strong>, Aufbereitung, Verarbeitung<br />

und Produktion unterstützen. Derzeit<br />

sind wir dabei, die Rohstoffsituation, den<br />

Einsatz von Rohstoffen in der Wertschöpfungskette<br />

und die Versorgungssituation<br />

der NRW-Unternehmen zu untersuchen.<br />

Wir wollen einen Rohstoffcheck für NRW<br />

initiieren und durchführen, der auf der<br />

Grundlage von Experten-Befragungen in<br />

Industrie und Wirtschaft deutlicher machen<br />

soll, wo NRW die Wirtschaft am besten<br />

beim Thema Rohstoffsicherung politisch<br />

aktiv unterstützen kann, um unseren<br />

Standort zu sichern. Die Ergebnisse sol-<br />

���� ����� ����� ���� ������ ����������������<br />

NRW“ vorgestellt werden.<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

ich hoffe Ihnen hiermit einen kleinen Abriss<br />

in die Rohstoffaktivitäten des Landes<br />

NRW geben zu können, der ja gerade Sie<br />

als Fachleute interessieren dürfte. Viele<br />

Defizite, die Deutschland über mehrere<br />

Jahrzehnte im Rohstoffsektor aufge<strong>bau</strong>t<br />

hat, werden sich nicht ohne weiteres und<br />

schon gar nicht kurzfristig heilen lassen.<br />

Auch wird der Berg<strong>bau</strong> in Deutschland<br />

insgesamt nicht wieder erblühen oder zu<br />

alter Größe zurückfinden.<br />

Ich glaube aber, und deshalb habe ich<br />

mich besonders gefreut, heute hier zu Ihnen<br />

reden zu dürfen, dass gerade wir, die<br />

ja in diesem Bereich zu Hause sind und<br />

mit manch bitterem Lächeln die stetige<br />

Abwärtsentwicklung unseres Berufszweiges<br />

mit ansehen mussten, gerade heute<br />

dazu aufgerufen sind, unseren Beitrag zu<br />

leisten, um Deutschland und NRW für die<br />

Zukunft durch ein intelligentes und nachhaltiges<br />

Rohstoffsicherungs-Management<br />

in die Lage zu versetzen, ein starker Industrie<br />

und Produktions-Standort zu bleiben<br />

und damit für unserer aller Wohlergehen<br />

zu sorgen.<br />

Ich danke Ihnen sehr für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Glückauf !<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 367


42. Delegiertenversammlung<br />

Dr.-Ing. Dieter Gärtner<br />

Meine sehr geehrten Damen, meine<br />

Herren,<br />

zunächst möchte ich mich ganz herzlich<br />

bedanken für die Einladung, heute als Vertreter<br />

der Rheinischen Braunkohle an Sie<br />

ein Grußwort richten zu dürfen.<br />

Dr.-Ing. Dieter Gärtner, Leiter Sparte<br />

Tage<strong>bau</strong>e der RWE Power AG<br />

In Zeiten der zum Teil heftigen politischen<br />

Außereinandersetzungen über die<br />

Energiewende, ist für energiewirtschaftliche<br />

Unternehmen Sachlichkeit geboten.<br />

���� �������� ��������������� ������ ����<br />

das politische Projekt, nämlich Deutschland<br />

energiepolitisch grundlegend neu<br />

aufzustellen. Wir interpretieren diesen Begriff<br />

als einen im Ergebnis offenen Suchprozess.<br />

Das heißt, wir müssen uns mit<br />

den Rahmenbedingungen befassen und<br />

uns in diesen Prozess mit unseren Lösungsbeiträgen<br />

einbringen. Dies werden<br />

wir tun. Gerade aber auch die Förderzahlen<br />

des letzten Jahres und der ersten<br />

Monate diesen Jahres zeigen, dass die<br />

Braunkohle nachwievor eine wichtige Säule<br />

für die Energie- und Stromversorgung<br />

in Deutschland bleibt. Oder, wie Herr Dr.<br />

Lambertz als Vorsitzender des Deutschen<br />

Braunkohlen Industrie Vereins kürzlich auf<br />

dem Braunkohlentag in Cottbus formu-<br />

�������� ����� �������������� ���� ��������onszahlen<br />

zeigen, dass die Braunkohle<br />

gebraucht wird – für die Stromversorgung<br />

ebenso wie für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Landes.“<br />

Gleichbleibend etwa auf dem Niveau der<br />

zurückliegenden 10 Jahre stammt nach<br />

wie vor jede 4. KWh Strom in Deutschland<br />

aus Braunkohle.<br />

Die Bundesnetzagentur erstellt zur Zeit<br />

auf Grundlage des Energiewirtschaftgesetzes<br />

einen Netzentwicklungsplan. Hierfür<br />

werden für umfangreiche Szenarien<br />

Berechnungen durchgeführt. Eine Grundlage<br />

sind Annahmen über die Stromerzeugungskapazitäten.<br />

Das Ergebnis dieser<br />

Rechnungen zeigt deutlich, dass neben<br />

dem konventionellen Erzeugungspark ein<br />

368 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

paralleles und in der Perspektive ein deutlich<br />

größeres System auf Basis erneuerbarer<br />

Energien entstehen soll. Aber für die<br />

Braunkohle und auch für die Steinkohle<br />

wird von einem Kapazitätserhalt ausgegangen.<br />

Bei Gas werden sogar Zuwächse<br />

erwartet. Die Bundesnetzagentur geht<br />

hinsichtlich der Jahreshöchstlast davon<br />

aus, dass Werte von über 80 GW erreicht<br />

werden können. Nach Teilstilllegung der<br />

Kernkraftwerke reichen die verfügbaren<br />

Kapazitäten bereits heute gerade noch so<br />

aus, um diese Lastspitzen abzudecken.<br />

Die Kälteperiode Anfang Februar 2012<br />

war ein Test, der nur knapp bestanden<br />

wurde. Braunkohle, Kernkraftwerke und<br />

Steinkohle liefen unter sehr hoher Last.<br />

Braunkohle bleibt also der wichtigste heimische<br />

Energieträger in Deutschland. Das<br />

zeigen auch die Berechnungen des Institutes<br />

für Energiewirtschaft und rationelle<br />

Energieanwendung der Universität Stuttgart.<br />

Dieses Institut hat darüber hinaus<br />

herausgearbeitet, dass von den Braun-<br />

��������������������������������������gen<br />

auf den Strompreis und damit über<br />

die volkswirtschaftlichen Verpflichtungen<br />

auf das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung<br />

ausgehen“.<br />

Aber, auch wir müssen die Energiewende<br />

und damit die zukünftige Energielandschaft<br />

nachhaltig mitgestalten.<br />

Dies bedeutet einerseits für die Braunkohlekraftwerke<br />

ein gesteigertes Maß an<br />

Flexibilität. So können nicht nur die Gaskraftwerke<br />

sich diesem neuen Lastprofil<br />

anpassen. Nein, auch die modernen<br />

Braunkohlenkraftwerke – und ich darf hier<br />

sicherlich auch für die Kollegen des Lausitzer<br />

und Mitteldeutschen Reviers sprechen<br />

- zeigen, dass die BoA-Anlagen im<br />

Rheinland ebenfalls den großen Laständerungen<br />

schnell folgen können.<br />

Andererseits müssen und werden<br />

wir auch den Aus<strong>bau</strong> der Erneuerbaren<br />

massiv nach vorne treiben. Dies tun wir<br />

bei RWE, indem wir massiv Investitionen<br />

von jährlich über 1 Mrd. € hierzu tätigen.<br />

Ebenso richten wir, wo wir können, die<br />

Netze für die Zukunft aus.<br />

Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung<br />

erfordert noch über viele Jahrzehnte<br />

den Einsatz vieler Energieträger<br />

und zwar nicht nur weltweit betrachtet,<br />

sondern auch mit Blick auf Europa und<br />

Deutschland. Allein die Lagerstätte im<br />

Rheinland umfasst dabei etwa 55 Mrd. t<br />

Braunkohle und bewegt sich damit auf einem<br />

ähnlichen Niveau wie die gesamten<br />

Öl- und Gasvorräte der Nordsee. Davon<br />

sind heute mehr als 3 Mrd. t genehmigungsrechtlich<br />

abgesichert, wodurch eine<br />

langfristige Braunkohlegewinnung bis zur<br />

Mitte des Jahrhunderts gewährleistet ist.<br />

Die Akzeptanz für die Braunkohle in den<br />

Regionen ist insgesamt als gut zu bewer-<br />

ten und die Rahmenbedingungen sind angemessen.<br />

Aber wir müssen uns der Verpflichtung<br />

stellen, die Braunkohle nachhaltig zu<br />

gewinnen. Dies heißt für uns, den schonenden<br />

Umgang mit der Natur und die<br />

Sozialverträglichkeit unserer <strong>berg</strong><strong>bau</strong>lichen<br />

Maßnahmen sicherzustellen. Nachhaltigkeit<br />

bedeutet aber auch, unsere<br />

Ressource Braunkohle effizient zu nutzen<br />

und damit einhergehend weitere reduzierte<br />

CO2-Emissionen zu gewährleisten.<br />

Folgerichtig nehmen wir dieser Tage als<br />

jüngsten Schritt in unserem Kraftwerkserneuerungsprogramm<br />

2 weitere modernste<br />

Braunkohleblöcke mit jeweils 1 000 MW<br />

Leistung am Standort Neurath in Betrieb.<br />

Wir wollen darüberhinaus unser Erneuerungsprogramm<br />

auch in Zukunft fortsetzen.<br />

Konsequent planen wir daher schon<br />

heute mit dem Kraftwerk BoAplus den<br />

nächsten Schritt zur Ausgestaltung der<br />

Energielandschaft der Zukunft. Im Herbst<br />

vergangenen Jahres haben wir den Genehmigungsprozess<br />

für das neue Kraftwerk<br />

angestoßen und sind sicher, dass<br />

unser Konzept erneut Maßstäbe setzen<br />

wird.<br />

Eine noch größere Flexibilität, eine<br />

nochmals erhöhte Effizienz, eine Wirkungsgradsteigerung<br />

von mehr als 45 %<br />

- auch durch den Einsatz vorgetrockneter<br />

Kohle - die mit einer CO2-Einsparung von<br />

3 Mio. t / a einhergeht, sind die wesentlichen<br />

technischen Highlights. Hierbei wird<br />

durch den Einsatz der Hybridkühlturmtechnik<br />

konsequent die bei den Bürgern<br />

ungeliebte Schwadenbildung vermieden.<br />

Die geringere Bauhöhe rundet die im Vergleich<br />

mit anderen Kraftwerken relativ dezente<br />

Silhouette des Kraftwerks ab.<br />

Beide Aspekte sind wesentlich für die<br />

Akzeptanz in unmittelbarem Umfeld unserer<br />

dichtbesiedelten Region. Daneben<br />

sichert die Veredelung ebenso mit der<br />

weiteren Modernisierung der Produktionsanlagen<br />

in einem wachsenden Markt<br />

zukunftsfähige Arbeitsplätze und schafft<br />

gleichzeitig neue. Veredelungsprodukte<br />

wie Kohlenstaub, Wirbelschichtkohle, Briketts<br />

und Koks ersetzen Öl und Steinkohle<br />

aus dem Ausland. Ein Markt, der durch die<br />

steigenden Weltenergiepreise gute Zukunftschancen<br />

hat.<br />

Die stoffliche Nutzung der Braunkohle<br />

sehen wir künftig als 3. Säule der Braunkohlenutzung.<br />

Die Forschungsthemen<br />

������ ��� �������� ���� ������ ��� ����� ������<br />

sich dabei in das große Spektrum der Forschungsthemen<br />

ein, das sich auch um die<br />

Säulen von Strom und Veredelung zieht.<br />

Das Netz der Kooperationen erstreckt<br />

sich weit über das Rheinland hinaus. So<br />

bringen wir uns gemeinsam mit der TU<br />

Bergakademie Frei<strong>berg</strong> in Forschungsprojekte<br />

zur Werkstoffentwicklung ein.


Ebenso sind Projekte zur Erforschung<br />

künftiger Speichertechnologien zu nennen,<br />

beispielsweise der adiabate Druckluftspeicher<br />

ADELE in Sachsen Anhalt.<br />

Es ist also unser Ziel, die Stärken<br />

der Kohle, die Vorsorgungssicherheit<br />

und die Preisstabilität zu nutzen und<br />

daran zu arbeiten, insbesondere den<br />

CO2-Ausstoß durch Effizienzsteigerung<br />

weiter zu minimieren. Es ist demnach<br />

unsere Aufgabe, die Potenziale,<br />

die sich aus dem Rohstoff Braunkohle<br />

ergeben, mit Ideenreichtum und Sachorientierter<br />

Arbeit weiter zu entwickeln.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren!<br />

Für unser Handeln ist Akzeptanz von<br />

wesentlicher Bedeutung. Akzeptanz bedeutet<br />

auch immer Vertrauen gewinnen<br />

und bewahren. Wir dürfen das Vertrauen<br />

der Bevölkerung in eine ausgewogene<br />

und gut überlegte Ausgestaltung der Energiepolitik,<br />

frei von ideologischen Denkmustern<br />

nicht verspielen. Um Akzeptanz<br />

zu werben, ist also mit eine Aufgabe, der<br />

wir uns stellen müssen.<br />

Und hierzu, meine Damen und Herren,<br />

tragen wir, tragen Sie alle bei. Als Mitglied<br />

des Rings Deutscher Bergingenieure <strong>RDB</strong><br />

e.V., also aus eigenem Erleben weiß ich,<br />

dass wir als <strong>RDB</strong> e.V. uns nicht nur der<br />

fachlichen Fortbildung in technischen wissenschaftlichen<br />

und gesellschaftspolitischen<br />

Bereichen stellen und damit auch<br />

die berufsständischen Interessen wahren.<br />

Nein, hierdurch haben wir die Grundlage<br />

durch eigenes, verantwortliches Handeln<br />

geschaffen, die Akzeptanz für unseren Berufsstand,<br />

für den Berg<strong>bau</strong> in Deutschland<br />

insgesamt weiter auszu<strong>bau</strong>en. Dies beginnt<br />

vor Ort in den einzelnen Regionen,<br />

geht über die Betriebe hinaus durch alle<br />

gesellschaftlichen und politischen Strukturen.<br />

Unsere Arbeit umfaßt die Lehre,<br />

sowohl als Lernender als auch Lehrender.<br />

Natürlich gehören die Pflege und Erhaltung<br />

des <strong>berg</strong>männischen Brauchtums<br />

und die Förderung der <strong>berg</strong>männischen<br />

Kameradschaft dazu. Aber Ihre, unsere<br />

Arbeit meine Damen und Herren, ist ein<br />

Garant für die Akzeptanz des Berg<strong>bau</strong>es<br />

in Deutschland. Und hierfür möchte ich<br />

mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken!<br />

Dies gibt mir die Möglichkeit abschließend<br />

den Ü<strong>berg</strong>ang zu einem persönlichen<br />

Wort an Theo Schlößer zu richten.<br />

Sehr geehrter Herr Schlößer, mein lieber<br />

Theo. Insbesondere während meiner<br />

Zeit im Tage<strong>bau</strong> Inden habe ich nicht nur<br />

Deine Arbeitsqualität schätzen gelernt. Du<br />

bist mir natürlich nicht nur als ausgezeichneter<br />

Planer aufgefallen, sondern insbesondere<br />

als ein Mensch, der nicht nur einen<br />

hohen Anspruch an sich selbst in der<br />

Bewältigung der beruflichen Anforderungen<br />

formulierte, sondern der darüber hin-<br />

aus sich dafür einsetzte, junge Menschen<br />

für den Berg<strong>bau</strong> zu begeistern. Dies hast<br />

Du nicht nur beschränkt auf Deine eigenen<br />

jungen Auszubildenden, den Bergvermessungstechnikern,<br />

den jungen Planern,<br />

die Du als langjähriger Planungsleiter des<br />

Tage<strong>bau</strong>s Inden entwickelt hast. Nein, Du<br />

hast das fortgesetzt als langjähriger Bergschullehrer<br />

mit der Ausbildung von jungen<br />

Führungskräften. Dein engagiertes Wirken<br />

innerhalb des Ringes Deutscher Bergingenieure<br />

über einen Zeitraum von mehr als<br />

35 Jahren, zunächst als Gruppenobmann,<br />

als Bezirksvereinsvorsitzender, dann als 2.<br />

Vorsitzender und nunmehr seit 10 Jahren<br />

als 1. Vorsitzender des Hauptvorstandes in<br />

Essen bestätigt Dein hohes Engagement<br />

für den Berufstand der Bergleute, für den<br />

Berg<strong>bau</strong> schlecht hin. Ich darf deshalb<br />

heute und hier bestätigen, dass Deine Arbeit<br />

äußerst erfolgreich war und ich denke,<br />

dass diese auch noch eine ganze Zeit lang<br />

nachwirken wird, auch wenn Du den Vorsitz<br />

bereits niedergelegt hast.<br />

Lieber Theo, ich habe persönlich das<br />

erleben können, was ich gerade zum<br />

Ausdruck gebracht habe. Für Deine uneingeschränkte<br />

Loyalität nicht nur Deinen<br />

Vorgesetzten, sondern auch Deinen Mitarbeitern<br />

und den Mitgliedern und Kameraden<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. gegenüber, für Deine<br />

Kollegialität und für Deine persönliche<br />

Freundschaft darf ich mich an dieser Stelle<br />

ganz herzlich bei Dir bedanken und Dir<br />

noch viele Jahre als Repräsentanten unseres<br />

Berufsstandes Erfolg, persönliches<br />

Glück und verbunden mit einem herzli-<br />

�������������������������������������������<br />

wünschen!<br />

Dr.-Ing. Klaus Freytag<br />

Sehr geehrter Herr Schlößer, sehr geehrter<br />

Herr Weitzel, sehr geehrte Ehrengäste,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

zur 42. Delegiertenversammlung überbringe<br />

ich Ihnen auch im Namen des Brandenburgischen<br />

Wirtschaftsministers Ralf<br />

Christoffers ein herzliches Glückauf aus<br />

dem Osten Deutschlands.<br />

In einer Zeit, wo die kriselnden Finanzmärkte<br />

negative Schlagzeilen produzieren,<br />

besinnt man sich gerne seiner industriellen<br />

Kerne. Eine dieser industriellen<br />

Kerne ist zweifelsohne der Berg<strong>bau</strong> und<br />

seine ihm folgende Industrie.<br />

Der Deutsche Berg<strong>bau</strong> mit seiner<br />

Wertschöpfung in den verschiedenen<br />

Regionen hat einen soliden Beitrag zum<br />

Überstehen dieser Krisen im Industrieland<br />

Deutschland geleistet. So belegen<br />

die aktuellen Statistiken der Industrie- und<br />

Handelskammer Cottbus Jahr für Jahr die<br />

außerordentliche Bedeutung des Braunkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

im Süden Brandenburgs<br />

sowie im Norden des Freistaates Sachsen.<br />

Ohne diesen industriellen Kern wäre<br />

42. Delegiertenversammlung<br />

die ohnehin angespannte Situation in den<br />

betroffenen Arbeitsamtsbezirken dramatischer.<br />

Dr.-Ing. Klaus Freytag, Präsident des<br />

Landesamtes für Berg<strong>bau</strong>, Geologie<br />

und Rohstoffe, Brandenburg<br />

Nicht nur die Bedeutung der mineralischen<br />

Rohstoffe ist für den Industriestandort<br />

Deutschland herausragend, sondern<br />

auch die energetischen Rohstoffe.<br />

Der seit Jahrzehnten ununterbrochen mit<br />

höchster Qualität und Präzision aus der<br />

Steckdose fließende Strom kann dieses<br />

nur deshalb, weil in der Nacht und bei<br />

minus 15°C Bergleute im Tage- sowie Untertage<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

Kohle fördern. Die von der<br />

Politik eingeleitete Energiewende braucht<br />

zwingend solide Partner, wie dies der<br />

Deutsche Braunkohlen- und Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong><br />

mit seinen Kraftwerken ist.<br />

Dieser verlässliche Partner hat seine<br />

gebührende Berücksichtigung in der aktuellen<br />

Energiestrategie 2030 des Landes<br />

Brandenburg erhalten. Sicherlich waren<br />

auch wir in Brandenburg verpflichtet, die<br />

europäischen und nationalen Rahmenbedingungen<br />

des Klimaschutzes zu beachten,<br />

was über einen hoch modernen Kraftwerkspark<br />

erfolgt. Das Land Brandenburg<br />

hat sich zu einer sicheren und kostengünstigen<br />

Stromerzeugung auf Braunkohlebasis<br />

bekannt. Die immer wieder zitierte<br />

������������������� ������������� �����<br />

lange erhalten bleiben. Meine Erfahrungen<br />

mit Brücken sind die, dass sie in den<br />

letzten Jahren eher länger, höher und breiter<br />

als kürzer und kleiner geworden sind.<br />

Die Rohstoffgewinnung in Deutschland<br />

ist leider kein Selbstläufer, alle hier anwesenden<br />

Bergleute können bestätigen,<br />

dass in jedem Revier, in jedem <strong>berg</strong><strong>bau</strong>lichen<br />

Umfeld stetig um Akzeptanz gerungen<br />

werden muss. Auch einmal bestätigte<br />

Akzeptanz, wie wir sie in der Lausitz mit<br />

���� �������������� ������� ������ ����<strong>bau</strong>e“<br />

erfahren konnten, wo gerade einmal<br />

2 % des Brandenburger Wahlvolkes sich<br />

gegen neue Tage<strong>bau</strong>e wendeten, stellen<br />

kein Ruhekissen dar.<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 369


42. Delegiertenversammlung<br />

Dieses sang- und klanglos untergegangene<br />

Volksbegehren wurde natürlich nicht<br />

als positives Signal für unsere Braunkohle<br />

gewertet, sondern dem schwierigen Wahlmodus<br />

- für die Stimmabgabe musste man<br />

sein Haus oder Wohnung verlassen - und<br />

der kalten Jahreszeit - das Volksbegehren<br />

erfolgte in den Wintermonaten - zugeschoben.<br />

Vielleicht hat sich der ein oder andere<br />

Brandenburger auch darauf besonnen,<br />

dass die Wärme in seinem Haus oder<br />

seiner Wohnung auf guter rohstofflicher<br />

Grundversorgung mit Braunkohle beruht.<br />

Es gilt weiter, für den Berg<strong>bau</strong> auf<br />

Braunkohle, Kali und Salz, Steinkohle<br />

sowie Steine und Erden zu werben. Der<br />

Berg<strong>bau</strong> sichert Wertschöpfung in allen<br />

Regionen Deutschlands, der Berg<strong>bau</strong><br />

sichert zukunftsfähige Arbeitsplätze und<br />

unser heimischer Berg<strong>bau</strong> ist, was Natur-<br />

und Umweltschutz anbelangt, Spitze. Mit<br />

Hilfe der verschiedensten Akteure, wobei<br />

einer der wichtigen Interessensvertreter<br />

der Ring Deutscher Bergingenieure<br />

<strong>RDB</strong> e.V. ist, gilt es, das Positive zum<br />

Nachbarn und darüber hinaus zu tragen.<br />

Möge mit dem Zusammentreffen auf<br />

der 42. Delegiertenversammlung des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. unser Bewusstsein um das notwendige<br />

Werben für den Berg<strong>bau</strong>standort<br />

Deutschland geschärft werden, möge die<br />

heutige Delegiertenversammlung dazu<br />

beitragen, die Gemeinschaft der <strong>berg</strong><strong>bau</strong>lichen<br />

Interessen stärker zu bündeln,<br />

damit unsere Stimme in der Öffentlichkeit<br />

und dem politischen Raum stärker gehört<br />

wird.<br />

Ich wünsche Ihnen in der Arbeit des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. weiterhin viel Erfolg, begleitet<br />

von dem notwendigen Maß an Bergmannsglück.<br />

Glückauf!<br />

Prof. Dr. Franz-Josef Wodopia<br />

Vielen Dank für die Einladung und die<br />

Gelegenheit zum Grußwort. Zum wiederholten<br />

Mal an dieser Stelle, dokumentiertdie<br />

heutige Delegiertenversammlung die<br />

����������������������������������������<br />

untereinander. Dank auch für die Unterstützung<br />

des deutschen Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

durch den <strong>RDB</strong> e.V., insbesondere<br />

Herrn Schlößer.<br />

Einige Worte zur Situation des deutschen<br />

Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s: 2011 verlief<br />

relativ gut. Ziele bei Förderung, Streckenauffahrung<br />

und Personalanpassung wurden<br />

erreicht. Hohe Weltmarktpreise für<br />

Steinkohle (BAFA-Preis für Importsteinkohle<br />

bei 106,97 € im Jahresdurchschnitt)<br />

sorgten dafür, dass im Bundeshaushalt<br />

vorgesehene Plafondmittel in Höhe von<br />

rd. 400 Mio. € nicht in Anspruch genommen<br />

werden mussten.<br />

Durch wachsende Einspeisung von<br />

EEG-Strom wären künftig massive Ein-<br />

370 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

schränkungen der Verstromung heimischer<br />

Steinkohle zu erwarten gewesen.<br />

Dieses Problem wird jedoch von der EU<br />

���������<br />

Prof.-Dr. Franz-Josef Wodopia,<br />

Hauptgeschäftsführer und<br />

geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Gesamtverbandes Steinkohle e.V.<br />

Mit der Entscheidung über staatliche<br />

Beihilfen zur Erleichterung der Stilllegung<br />

nicht wettbewerbsfähiger Steinkohlen<strong>berg</strong>-<br />

werke und der Streichung der Revisionsklausel<br />

entfiel endgültig die Option, möglicherweise<br />

doch noch über 2018 hinaus<br />

Steinkohle in Deutschland fördern zu können,<br />

jedenfalls aus den bisher fördernden<br />

Bergwerken. Die EU-Beihilferegelung sieht<br />

nämlich auch vor, dass die Bundesregierung<br />

den gesamten Beihilfebetrag zurückfordern<br />

müsste, der für den vom Stilllegungsplan<br />

abgedeckten Zeitraum gewährt<br />

wurde, sofern die die Beihilfen empfangenden<br />

Bergwerke nicht fristgerecht geschlossen<br />

werden.<br />

Die Entwicklung 2012 sorgt bisher für<br />

eher gemischte Gefühle: Was Förderung,<br />

Streckenauffahrung und Personalab<strong>bau</strong><br />

angeht, stehen die Zeichen recht gut,<br />

dass die Ziele auch dieses Jahr erreicht<br />

werden. Allerdings bereitet der Absatz<br />

Sorgen: Die aufgehaldeten Mengen steigen<br />

stetig an und Beihilfen gibt es nur für<br />

Förderung, die auch verkauft wurde.<br />

Zum Ende dieses Monats wird auf dem<br />

Bergwerk Saar die Förderung eingestellt.<br />

Damit endet gleichzeitig die Steinkohlenförderung<br />

im traditionsreichen und nach dem<br />

Ruhrrevier zweitgrößten Steinkohlenrevier<br />

Deutschlands. 1 130 Bergleute von der<br />

Saar wechseln an die Ruhr und nach Ibbenbüren.<br />

Für die Betroffenen und ihre<br />

Familien sicherlich ein Einschnitt in ihrer<br />

Lebensplanung. Zum Jahresende erfolgt<br />

außerdem die Stilllegung des Bergwerk<br />

West.<br />

Insgesamt resultieren besondere Anforderungen<br />

hinsichtlich der Personalanpassung:<br />

Neben der Bewältigung der<br />

notwendigen Verlegungsströme und des<br />

Know-how-Verlusts durch abgehende<br />

Bergleute vor allem auch in Hinblick auf<br />

Mitarbeiter, die nicht in den Genuss der<br />

Vorruhestandsregelung kommen können.<br />

Für diese Mitarbeiter gilt ein Anfang dieses<br />

Jahres abgeschlossener Tarifvertrag mit<br />

dem Ziel, sie in andere Arbeitsverhältnisse<br />

zu vermitteln. Damit kommt die RAG ihrer<br />

sozialen Verantwortung nach und trägt der<br />

obersten Prämisse des Steinkohlefinanzierungsgesetzes<br />

Rechnung, nach der<br />

kein Bergmann in das Bergfreie fallen soll.<br />

Soviel zur Situation des Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s.<br />

Nun einige Worte zum energiepolitischen<br />

Geschehen. Der Um<strong>bau</strong> der<br />

Energieversorgung im Rahmen der Energiewende<br />

bietet Chancen und Risiken. Die<br />

RAG engagiert sich in diversen Projekten,<br />

indem sie Flächen und Infrastruktur ehemaliger<br />

Bergwerke sowie ihre Bergehalden für<br />

Produktion von Wärme und Strom aus EE<br />

zur Verfügung stellt. Die Palette reicht von<br />

Windenergieanlagen auf Halden, über Photovoltaikflächen<br />

auf ehemaligen Bergwerken<br />

und den Dächern von Kohlemischhallen<br />

laufender Bergwerke, Kurzumtriebsplantagen<br />

für Biomasse auf ehemaligen Bergwerken<br />

bis hin zur Nutzung von Erdwärme in<br />

ehemaligen Schächten und der Wärme im<br />

Inneren von Bergehalden. Darüber hinaus<br />

prüft sie die Möglichkeit, Halden und ehemalige<br />

Schächte zum Bau von Pumpspeicherkraftwerken<br />

zu nutzen. Also: Auch nach<br />

Beendigung des subventionierten Steinkohlen<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

bietet sich die Möglichkeit zu<br />

interessanten Unternehmungen.<br />

Die Kernenergie sollte eine Brückenfunktion<br />

für das Energiekonzept der Bundesregierung<br />

einnehmen. Frage: Können<br />

���� ����� ������� ������ ������ ����������<br />

oder bekommen wir nasse Füße“. Ohne<br />

Begrenzung der Einspeisevergütung für<br />

Solarstrom gibt es erhebliche Risiken für<br />

������� ���������������� ������� ����������lampe“).<br />

Nun einige Zahlen und Fakten:<br />

● Die höchsten Industriestrompreise in Europa<br />

haben: Deutschland: 10, Niederlande:<br />

8, England: 7, Frankreich: 6 Ct/ kWh<br />

● Die Steuern und Abgaben auf Strom<br />

wurden seit der Liberalisierung 1998 auf<br />

23,7 Mrd. € verzehnfacht<br />

● Die ausufernden EEG-Differenzkosten<br />

2012 betragen über 14 Mrd. €, laut<br />

BMU-Langfristszenario sind mindestens<br />

weitere 120 Mrd. € an Differenzkosten<br />

nötig bis der EE-Strom wirtschaftlich<br />

wird<br />

● Bei 120 000 Haushalten in NRW wurde<br />

der Strom abgedreht, weil sie ihre<br />

Rechnung nicht bezahlen konnten<br />

● Es gab 3 Beinahe-Blackouts in den letzten<br />

Monaten.<br />

Daraus kann man nachvollziehen, dass der<br />

Bundesregierung ein Projektmanagement<br />

���� ��������������� ���������� �����������


hat die Bundesregierung nicht selbst eins?<br />

Zumindest wurde der Vorschlag von der<br />

Ethik-Kommission nicht aufgegriffen:<br />

● �����������������������������������werk“<br />

anlegen<br />

● ��������������������������������������<br />

für die Energiewende“.<br />

Wir müssen auch den globalen Rahmen<br />

berücksichtigen, denn der Kohleverbrauch<br />

wächst in Deutschland irrelevant. Wir<br />

sollten das Erfolgsrezept Deutschland<br />

��������������������������������������������<br />

bringt nicht nur Vorteile, wie immer gern<br />

behauptet wird. Die Produktionsverhältnisse<br />

im internationalen Wettbewerb sind<br />

unwirtschaftlich. Die Forschungs- und<br />

Entwicklungsquote der deutschen Fotovoltaikbranche<br />

2009 beträgt 2,5 %, im<br />

Verarbeitenden Gewerbe 5 %, in der<br />

Elektroindustrie 7 % und in der Medizintechnik<br />

10 %<br />

Die europäische Dimension ist völlig<br />

aus dem Blick geraten:<br />

● Wir dürfen die Folgen der Energiewende<br />

für unsere Nachbarn nicht ignorieren<br />

(Polen und Tschechien) und<br />

● wir müssen deren Situation verstehen,<br />

insbesondere Polen.<br />

Zum Schluss ein Zitat des früheren polnischen<br />

Botschafters Janusz Reiter:<br />

���������������������������������������folgreichen<br />

Ü<strong>berg</strong>ang zu einer CO2-armen<br />

Wirtschaft (wohlgemerkt: nicht CO2-freien)<br />

und die EU braucht kein Modell für Perfektion,<br />

sondern ein Modell das nachvollzogen<br />

werden kann und Akzeptanz schafft.“<br />

Dipl.-Ing. Bernhard von Rothkirch<br />

Meine sehr geehrten Damen und<br />

Herren, die Delegiertenversammlung ist<br />

das wichtigste Ereignis im Geschäftsleben<br />

eines Verbandes. Daher weiß ich die Ehre<br />

zu schätzen, heute zu Ihnen sprechen zu<br />

dürfen, um Ihnen die Grüße und Glück-<br />

�������� ���� ��������� ����� ��������kräfte“<br />

zu überbringen. Ich bin stolz darauf,<br />

Mitglied im <strong>RDB</strong> e.V. und zugleich bei<br />

den Führungskräften zu sein.<br />

Unsere Verbände stehen in regem Austausch<br />

miteinander. Der <strong>RDB</strong> e.V. ist die<br />

Adresse in Deutschland für Fach- und<br />

berufsständische Themen des Berg<strong>bau</strong>s.<br />

Das geht von der Bergmännischen Aus-<br />

und Weiterbildung bis hin zu aktuellen<br />

weltweiten Entwicklungen der Bergtechnik,<br />

um nur einige Themen zu nennen.<br />

Nicht zuletzt deshalb freue ich mich, dass<br />

unsere Verbände vor wenigen Wochen<br />

eine gemeinsame Veranstaltung für Studenten<br />

an der Technischen Hochschule<br />

in Frei<strong>berg</strong> in Sachsen durchführen konnten.<br />

Die Rückmeldungen, die ich nach der<br />

Veranstaltung erhalten habe, waren ausnahmslos<br />

positiv, was Grund genug sein<br />

sollte, damit auch an anderen Hochschulstandorten<br />

fortzufahren. Ist es doch das<br />

gemeinsame Verständnis unserer Verbände,<br />

junge Menschen beim Berufsstart<br />

�����������������������������������������vertretung“<br />

im besten Sinne, fernab vom<br />

Klienteldenken und simplem Lobbyismus.<br />

Dipl.-Ing. Bernhard von Rothkirch,<br />

Vorsitzender des Verbandes<br />

„Die Führungskräfte“<br />

Unsere Gesellschaftsordnung verlangt,<br />

dass man seine Interessen artikuliert<br />

und an den richtigen Stellen zur Sprache<br />

bringt. Das kann man aber nur mit einem<br />

hohen Maß an Verlässlichkeit, Kontinuität<br />

und Kompetenz. Dafür stehen unsere Verbände<br />

ein.<br />

Die Führungskräfte, hervorgegangen<br />

aus dem VOB, dem Verband der oberen<br />

Bergbeamten, vertreten heute die Interessen<br />

von 25 000 Fach- und Führungskräften<br />

aller Branchen der deutschen Wirtschaft.<br />

Die Rohstoffindustrie stellt dabei<br />

einen hohen Anteil unserer Mitgliedschaft.<br />

Schon aus diesem Grund macht es viel<br />

Sinn, unsere Kräfte bei geeigneten Themen<br />

zu bündeln.<br />

Unsere Verbände zeichnet eine hohe<br />

Professionalität aus. Wir werden nicht nur<br />

in der Fachwelt, sondern auch in der allgemeinen<br />

Öffentlichkeit wahrgenommen.<br />

Und das ist wichtig, um auch für Anliegen<br />

werben zu können, die die Akzeptanz der<br />

Öffentlichkeit benötigen. Als Beispiel nenne<br />

ich Großvorhaben wie den Aufschluss<br />

und Betrieb von Tage<strong>bau</strong>en, den Bau<br />

neuer Kraftwerke und den dringend erforderlichen<br />

Aus<strong>bau</strong> der Leitungsnetze und<br />

außerhalb der Energieversorgung z.B.<br />

die CO-Leitung von Bayer oder Stuttgart<br />

21. Diesen Projekten ist eins gemeinsam:<br />

Sie bringen auf der einen Seite in verantwortbarem<br />

Maß Veränderungen für die<br />

Menschen mit sich und sichern dafür auf<br />

der anderen Seite Wertschöpfung, Arbeitsplätze<br />

und damit unseren Wohlstand.<br />

Leider ist das Verständnis für die Bedeutung<br />

und Zusammenhänge von Industrie,<br />

Produktion und Wertschöpfung in Öffentlichkeit<br />

und Politik nicht so weit verbreitet,<br />

bedeuten Unternehmenserfolg und Profit<br />

42. Delegiertenversammlung<br />

etwas Negatives.<br />

�������� ����� �������������� ������ �����<br />

Blackout nach der Stilllegung von 7 Kernkraftwerken“<br />

– Wir wissen: Erkauft mit erheblichen<br />

Stromimporten. Haben Sie in<br />

den Medien etwas von der damit einhergehenden<br />

Verlagerung von Wertschöpfung<br />

ins Ausland gehört?<br />

Nein, die Medien stellen vorrangig die<br />

Themen in den Vordergrund, die Auflagen,<br />

Zuschaltquoten und Wähler garantieren:<br />

Bad news, Themen, die Menschen verunsichern<br />

und Klischees bedienen. Und die<br />

interessierte Politik stimmt in diesen Mainstream<br />

ein, weil sie an die nächste Wahl<br />

denkt. Verantwortung und Mut zu Offenheit<br />

und unbequemer Wahrheit: Fehlanzeige!<br />

Hier sehe ich eine wichtige Aufgabe<br />

unserer Verbände: Wenn notwendig, uns<br />

auch öffentlich gegen den Mainstream<br />

stellen. Fehlinformationen richtig stellen.<br />

Dies können wir, können unsere Mitglieder<br />

mit hoher Glaubwürdigkeit und ideologiefreier<br />

Fachinformation.<br />

Vielleicht schaffen wir es, unsere Argumente<br />

und Kräfte künftig noch stärker<br />

zu bündeln, gemeinsam vorzutragen und<br />

Synergien zu erschließen, die die Schlagkraft<br />

von <strong>RDB</strong> e.V. und Führungskräften<br />

nicht nur addieren, sondern die gemeinsame<br />

Wirkung vervielfachen.<br />

Ich denke, dass unsere Mitglieder dies<br />

von uns erwarten. Doch es gibt mehr Dinge,<br />

bei denen wir auf unsere Mitglieder hören<br />

müssen. Jeder, der sich über längere<br />

Zeit in einem Berufverband engagiert hat,<br />

wird gemerkt haben, dass die Ansprüche<br />

der Mitglieder an ihre Verbände stetig gewachsen<br />

sind. Neue Wünsche zum Leistungsportfolio<br />

eines Verbandes entstehen<br />

und müssen aufgegriffen werden. Verbände,<br />

die dem nicht gerecht werden, verschwinden<br />

aus der Verbändelandschaft<br />

und das zu Recht, weil sie einfach nicht<br />

mehr gebraucht werden.<br />

Um so wichtiger ist es, sich unter befreundeten<br />

Verbänden darüber auszutauschen,<br />

welche Leistungen von den Mitgliedern<br />

nachgefragt werden und wie man<br />

sich ggf. wechselseitig unterstützen kann.<br />

Ich freue mich darauf, den Dialog hierüber<br />

mit Ihnen fortzusetzen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihrer Delegiertenversammlung<br />

einen erfolgreichen<br />

Verlauf.<br />

Glückauf!<br />

Obermarkscheider i.R. Erich Salzer<br />

Sehr geehrte Festgäste, werter Herr<br />

1. Vorsitzender und Hauptvorstands-Kollegen,<br />

sehr geehrte Damen, Delegierte,<br />

Kollegen und Freunde des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Es ist mir immer wieder eine ganz besonders<br />

große Ehre hier an ihrer Delegiertenversammlung<br />

als Ehrengast geladen<br />

und als Gastredner teilnehmen zu dürfen!<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 371


42. Delegiertenversammlung<br />

Für diese gastfreundschaftliche Einladung,<br />

die ich wie immer liebend gerne - in<br />

Anspruch genommen habe - gilt mein be-<br />

��������� ����� ���� ��� ������������� �����<br />

lieber Theo“ - sowie dem gesamten <strong>RDB</strong><br />

Hauptvorstands-Kollegium.<br />

Ich möchte auch an dieser Delegiertenversammlung<br />

die Gelegenheit wahrnehmen<br />

und nicht verabsäumen - Ihnen allen<br />

von den österreichischen Steigerkollegen<br />

des Verbandes der Berg- und Hüttenschule<br />

Leoben die herzlichsten kollegialen<br />

Grüße sowie ein grenzüberschreitendes<br />

Glück - auf zu überbringen.<br />

Die beiderseitigen Einladungen an der<br />

Delegiertenversammlung und Generalversammlung<br />

durch ihre Vorsitzenden,<br />

zeigt die jahrzehntelange enge Verbundenheit<br />

mit gegenseitiger Wertschätzung<br />

zwischen dem <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher<br />

Bergingenieure und dem Verband der<br />

Berg- und Hüttenschule Leoben.<br />

Soweit mir als Vorinformation bekannt ist,<br />

wird bei ihrer anschließenden Arbeitstagung<br />

der 1. Vorsitzende neu besetzt bzw. gewählt.<br />

Journal<br />

Erste Frau in 750 Jahren in der<br />

Geschäftsführung –<br />

Mit Bettina am Orde wirkt zum<br />

ersten Mal in der Geschichte der<br />

Knappschaft eine Frau in der<br />

Geschäftsführung mit<br />

Bettina am Orde verstärkt das dreiköpfige<br />

Geschäftsführungs-Team der Deutschen<br />

Rentenversicherung Knappschaft-<br />

Bahn-See und folgt damit Direktor Rolf<br />

Stadié, der in den Ruhestand gegangen<br />

ist. tag sprach mit der ausgewiesenen<br />

Krankenversicherungs-Expertin:<br />

Die Knappschaft zählt zu den größten<br />

bundesweit tätigen Krankenkassen,<br />

auch für das Jahr 2013 erhebt sie keinen<br />

Zusatzbeitrag – und das zum fünften<br />

Mal in Folge. Wie kann die Knappschaft<br />

als große Krankenkasse, im Gegensatz<br />

zu einigen Mitbewerbern, dieses Ziel<br />

auch künftig erreichen?<br />

Dazu müssen wir weiterhin aktiv bekannt<br />

machen, dass die Knappschaft die<br />

Kasse ist, die sich im besten Sinne des<br />

Wortes kümmert. Unsere vorrangige Aufgabe,<br />

die wir gerne wahrnehmen, ist es,<br />

unsere Versicherten bei der Gesunderhaltung<br />

zu unterstützen und ihnen die im<br />

Krankheitsfall notwendigen Behandlungen<br />

problemlos zu organisieren. Da sind wir<br />

auf einem guten Weg, den wir konsequent<br />

weiter beschreiten müssen.<br />

Der zweite wichtige Aspekt ist der wirtschaftliche<br />

Umgang mit den Finanzressourcen.<br />

Wirtschaftlich arbeiten können wir.<br />

Aber leider liegt die Finanzsituation unserer<br />

372 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Obermarkscheider i.R. Erich Salzer,<br />

Vorsitzender des Verbandes der<br />

Berg- und Hüttenschule, Leoben<br />

Daher ist es mir besonders heute ein<br />

großes Anliegen mich hier in aller Öffentlichkeit<br />

im Namen meines Verbandes<br />

sowie auch in meinen ganz persönlichen<br />

Worten dem scheidenden und nicht mehr<br />

zur Wahl stehenden 1. Vorsitzenden des<br />

Bettina am Orde<br />

Foto: Knappschaft-Bahn-See<br />

Kasse nicht allein in unserer Hand, sondern<br />

wird vor allem durch politische Rahmenbedingungen<br />

bestimmt. Hier politisch aktiv<br />

dafür zu streiten, dass Kassen die notwendige<br />

Finanzausstattung bekommen, damit<br />

sie ihre Versicherten unabhängig von der<br />

Schwere ihrer Erkrankungen gut versorgen<br />

lassen können, ist weitere Voraussetzung,<br />

damit wir zusatzbeitragsfrei bleiben können.<br />

Hierfür setze ich mich gerne ein.<br />

Welche Schwerpunkte möchten Sie<br />

setzen, um die Knappschaft in den<br />

nächsten Jahren erfolgreich am Markt<br />

zu halten?<br />

Die Sicherung und der Aus<strong>bau</strong> unseres<br />

Versichertenbestandes ist eine Voraussetzung,<br />

um auch zukünftig innovative<br />

Versorgungsformen anbieten zu können.<br />

<strong>RDB</strong> e.V., bei Dir, lieber Theo für Deine<br />

über 12 Jahre andauernde gute gemeinschaftliche<br />

Zusammenarbeit recht herzlich<br />

bedanken.<br />

Zur Erinnerung an die beiderseitig kollegialer<br />

geachteter Beziehung, möchte ich<br />

Dir, lieber Theo, einen alten Markscheide-<br />

����� ���� ���� ����������� ������ ����������<br />

am Steirischen Erz<strong>berg</strong> aus dem Jahre<br />

1782 überreichen.<br />

Am Ende meiner Grußbotschaft möchte<br />

ich mit den folgenden Worten schließen: Mit<br />

dem aufrichtigen Wunsch, die schon Jahrzehntelange<br />

Verbindung zwischen <strong>RDB</strong> e.V.<br />

und VBHL beiderseitig weiterhin mit Wertschätzung<br />

zu pflegen, wünsche ich außerdem<br />

ihrer noch anschließenden Arbeitstagung<br />

einen guten Verlauf und wünsche dem<br />

<strong>RDB</strong> e.V. für die Zukunft alles Gute.<br />

Ich bedanke mich für ihre geschätzte<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Glückauf<br />

Fotos: Maximilian Schymanski<br />

Diese fortzuentwickeln, die Qualität der<br />

Versorgung aus einer Hand noch weiter<br />

zu verbessern, ist eines meiner Ziele.<br />

Wichtig ist mir dabei die Orientierung an<br />

den unterschiedlichen Bedarfen. Die junge<br />

erwerbstätige Mutter braucht andere<br />

Versorgungsformen bei Krankheit als ein<br />

älterer, mehrfach erkrankter Mann. Versorgungswege<br />

zu entwickeln, die dem<br />

gerecht werden, finde ich wichtig. Wenn<br />

Menschen merken, dass die Knappschaft<br />

sich kümmert, werden wir erfolgreich am<br />

Markt sein. Davon bin ich überzeugt.<br />

Sie sind für die Krankenversicherung<br />

zuständig. Was tun Sie persönlich für<br />

Ihre Gesundheit?<br />

Ich erhalte mir den Spaß am Leben, was<br />

aus meiner Sicht wichtige Voraussetzung<br />

zum Gesundbleiben ist. Daneben gehe ich<br />

wöchentlich tanzen. Das hält fit und macht<br />

den Kopf frei. Außerdem entspanne ich<br />

über Yoga und versuche wöchentlich mindestens<br />

einmal zu joggen.<br />

VITA<br />

Bettina am Orde wurde 1962 in Essen<br />

geboren und studierte an der Ruhr-Universität<br />

Bochum Sozialwissenschaften.<br />

Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1987<br />

als Referentin des AOK-Bundesverbandes<br />

in Bonn. 1991 wechselte sie als Referatsleiterin<br />

in die Abteilung Sozialpolitik des<br />

DGB-Bundesvorstands in Düsseldorf. Seit<br />

Mai 1999 war Bettina am Orde Referentin<br />

beim IKK-Bundesverband bevor sie 2004<br />

���� �������� ���� ��������� ����� ���� ���tragsarztrecht“<br />

im nordrhein-westfälischen<br />

Gesundheitsministerium übernahm.<br />

Internet: www.kbs.de


Nachruf<br />

Gerfred Grootens, BV Ahlen-Heessen, 79 Jahre<br />

Kurt Krug, BV Clausthal, Bez.Gr. Lehrte, 83 Jahre<br />

Karl Corr, BV, Clausthal, Bez.Gr. Peine-Salzgitter, 80 Jahre<br />

Paul-Heinz Fischer, BV Clausthal, Bez.Gr. Peine-Salzgitter, 80 Jahre<br />

Jürgen Wolfes, BV Clausthal, Bez.Gr. Ronnen<strong>berg</strong>, 72 Jahre<br />

Siegmund Nickel, BV Dillenburg, 83 Jahre<br />

Manfred Steiger, BV Dorsten, 73 Jahre<br />

Georg Albers, BV Lünen, 89 Jahre<br />

Karsten Brunn, BV Lünen, 71 Jahre<br />

Richard Altmeyer, BV Saar, 73 Jahre<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />

wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand<br />

Bergmannsjubiläen<br />

September 2012<br />

25 Jahre<br />

Ahlen-Heessen<br />

Oliver Steiner<br />

Baden-Württem<strong>berg</strong><br />

Dietmar Sautner<br />

Clausthal-Asse<br />

Guido Kunze<br />

Clausthal-Hannover-Land<br />

Christian Lucke<br />

Clausthal-Oker<br />

Bernd Blumen<strong>berg</strong><br />

Sven Lippa<br />

Erdöl und Erdgas Celle<br />

Peter Tomczak<br />

Essen-Katern<strong>berg</strong><br />

Martin Franuschczyk<br />

Ibbenbüren<br />

Oliver Rautenstrauch<br />

Lünen<br />

Jörg Krey<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Yves Koitzsch<br />

Niederrhein<br />

Andreas Beermann<br />

Attila Baki<br />

Frank Westermann<br />

Siddik Eminoglu<br />

Nordbayern<br />

Hans-Björn Koslar<br />

Recklinghausen<br />

Peter Fischer<br />

Stefan Müller<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

BOWA / Fortuna-Nord<br />

Marc Lange<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Hambach / Mitte<br />

Karlheinz Schumacher<br />

Ralf Peters<br />

Thomas Wagner<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Tage<strong>bau</strong> Garzweiler<br />

Harry Spix<br />

Markus Nix<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Tage<strong>bau</strong> Inden<br />

Manfred Eckstein<br />

Michael Kradepohl<br />

Michael Moll<br />

Volkmar Brakonier<br />

TFH zu Bochum<br />

Dirk Tegtmeier<br />

Ingo Ossenbühl<br />

Martin Kampert<br />

Michael Jentz<br />

Stefan Jandt<br />

Thorsten Volkmer<br />

Zielitz<br />

Maik Osinski<br />

35 Jahre<br />

Bram<strong>bau</strong>er<br />

Peter Freiss<br />

Buer<br />

Johannes Sonnhalter<br />

Paul Zahlhaus<br />

Peter Pannenborg<br />

Udo Koelsch<br />

Clausthal-Hannover-Land<br />

Claus Pissin<br />

Manfred Seiffert<br />

Dorsten<br />

Franz-Josef Gelissen<br />

Uwe Kehr<br />

Wilfried Markötter<br />

Gelsenkirchen<br />

Lutz Hohaus<br />

Ibbenbüren<br />

Bernward Schuckmann<br />

Burkhard Bruns<br />

Heinz-Josef Richter<br />

Jürgen Ahaus<br />

Jürgen Puhlmann<br />

Jürgen Rottmann<br />

Jürgen Tietmeyer<br />

Klaus Lagemann<br />

Klaus Sycha<br />

Norbert Kreling<br />

Norbert Siering<br />

Ralf Lammers<br />

Thomas Krügel<br />

Langendreer<br />

Jürgen Guth<br />

Thomas Metz<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Christiane Junker<br />

Eva-Maria Donath<br />

Gabriele Höhna<br />

Gabriele Rufflett<br />

Michael Liebich<br />

Roswitha Zimmermann<br />

Sabine Hochegger<br />

Lünen<br />

Erwin Uhlenbrock<br />

Uwe Dobler<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Petra Morszeck<br />

Thomas Tribulowski<br />

Ulrich Single<br />

Niederrhein<br />

Anton Vukas<br />

Dieter Grell<br />

Dietmar Klein<br />

Gerd Werner Linke<br />

Jörg Münzer<br />

Jürgen Stramka<br />

Klaus Klockmann<br />

Peter Otte<br />

Peter Steinbeißer<br />

Siegfried Naujoks<br />

Theodor Reinhard<br />

Uwe Weber<br />

Werner Nuyken<br />

Wolfgang Kawula<br />

Niederrhein-Moers<br />

Georg Busse<br />

Jürgen Tratler<br />

Peter Oomen<br />

Nordbayern<br />

Eckhard Ehrt<br />

Stefan Gröger<br />

Oberhausen<br />

Andreas Arens<br />

Bernhard Scholten<br />

Heinz Verhoeven<br />

Jochen Suchowitzki<br />

Jörg Müller<br />

Klaus Peter<br />

Michael Killmann<br />

Peter Wäckers<br />

Ralf Marg<br />

Ulrich Kohse<br />

Walter Koblitz<br />

Recklinghausen<br />

Alfred Dodot<br />

Detlef Niedzwetzki<br />

Ulrich Hochheimer<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

BOWA / Fortuna-Nord<br />

Dietmar Lehmann<br />

Frank Cremer<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Hambach / Mitte<br />

Bruno Paternoga<br />

Hans-Jürgen Schmitz<br />

Hans-Jürgen Jonek<br />

Hans-Michael Assenmacher<br />

Jürgen Müller<br />

Rudolf Henseler<br />

Stefan Baur<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Tage<strong>bau</strong> Inden<br />

Jürgen Unkel<br />

Saar<br />

Armin Rübig<br />

Arnold Hand<br />

Bernd Busch<br />

Dietmar Schäfer<br />

Edmund Schneider<br />

Frank Diener<br />

Frank Muscalla<br />

Günther Wycislo<br />

Hans-Jürgen Ruppenthal<br />

Harald Kien<br />

Harald Meiser<br />

Harald Schneider<br />

Helmut Baltes<br />

Jochen Krück<br />

Jörg Lallemand<br />

Jürgen Wolter<br />

Konrad Ettinger<br />

Matthias Hoffmann<br />

Michael Kohler<br />

Norbert End<br />

Norbert Hoffmann<br />

Ralph Paulus<br />

Reiner Hoffmann<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 373


<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

BV Aachen<br />

Bez.Gr. Sophia-Jacoba<br />

am Samstag den 01.09. findet unser traditioneller Jahresausflug<br />

mit unseren Damen statt.<br />

Abfahrt ist um 08.30 Uhr in Ratheim an der katholischen Kirche.<br />

Danach werden die bekanten Haltestellen angefahren, so das<br />

wir gegen 08.50 Uhr in Hückelhoven am Bahnhof sind.<br />

In diesem Jahr fahren wir zur ZOOM Erlebniswelt nach Gelsenkirchen.Um<br />

11.00 Uhr beginnt eine 90-minütige geführte Erlebnisexpedition.<br />

Danach geht‘s zum Mittagessen in der Gastronomie<br />

des ELE-Tropenparadieses.<br />

Nach dem Mittagessen kann jeder die ZOOM Erlebniswelt individuell<br />

erkunden.<br />

Anmeldung bis zum 25.08.2012 bei Peter Spiertz,<br />

Tel.: 2453/3839555<br />

BV Bergkamen<br />

Am Sonntag, den 16.09., findet das jährliche Grillen, des BV, in<br />

der Kleingartenanlage „Haus Aden“, um 16.00 Uhr, statt.<br />

Vorher wird, um 15.00 Uhr, die Halde „Große Holz“ oder die Kleingartenanlage<br />

begangen. Treffen ist an der Kleingartenanlage.<br />

Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- € pro Mitglied und 15,- € pro<br />

Mitgliedsgast. Anmeldeschluss ist der 09.09.<br />

Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 oder<br />

Frank Weigelt, Tel.: 02306/54551<br />

BV Bram<strong>bau</strong>er<br />

Am Samstag, den 15.09.starten wir unseren traditionellen Jahresausflug.<br />

Dazu möchten wir Sie und Ihre Partnerinnen recht<br />

herzlich einladen. Auch Gäste sind herzlich willkommen.<br />

Der Ausflug führt uns in diesem Jahr nach Aachen.<br />

07.30 Uhr: Abfahrt von Selm, Bushaltestelle Westfalentankstelle<br />

07.35 Uhr: Abfahrt von Selm- Bork, Bushaltestelle Kreisverkehr<br />

08.00 Uhr: Abfahrt nach Aachen vom Marktplatz Bram<strong>bau</strong>er<br />

10:30 Uhr: Stadtführung Aachen in 3 Gruppen ca. 2 h<br />

12.30 Uhr: Mittagessen im „Aachener Brauhaus“<br />

14.30 Uhr: Führung im Aachener Dom und in der Schatzkam-<br />

mer (2 Gruppen)<br />

16.00 Uhr: Danach kurze Fahrt zu Lindt & Sprüngli<br />

17.30 Uhr: Gegen Rückfahrt nach Bram<strong>bau</strong>er<br />

Siegmar Huppert<br />

Uwe Lillig<br />

Uwe Schiffler<br />

Werner Heintz<br />

Wolfram Spurk<br />

Wanne-Eickel<br />

Ralf Nowak<br />

40 Jahre<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Frank Hohlfeld<br />

Clausthal-Morsleben<br />

Reinhold Otto<br />

Erdöl und Erdgas Celle<br />

Ernst Tillmann<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Dietmer Numrich<br />

Gabriele Trinks<br />

Heidemarie Schneider<br />

Regina Masula<br />

Rudolf Bönisch<br />

Thomas Schulze<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Bernd-Stephan Tienz<br />

Karin Franke<br />

Wolfgang Saal<br />

Niederrhein<br />

Cuma Guer<br />

Saar<br />

Armin Klein<br />

Bernd Seiler<br />

374 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Hans-Peter Junker<br />

Hartmut Grundhöfer<br />

Hubert Helmgens<br />

Joachim Andre<br />

Klaus Meyer<br />

Martin Wadenphul<br />

Reiner Wagner<br />

Roman Kuhn<br />

Thomas Haser<br />

Uwe Dumont<br />

Werner Riehm<br />

Westerzgebirge<br />

Dietmar Rosmej<br />

Mitgliedsjubiläen<br />

<strong>RDB</strong> e.V. 01.09.2012<br />

25 Jahre<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Sandro Modolo<br />

Buer<br />

Hazim Hajrudinovic<br />

Hamm<br />

Bernhard Lokotsch<br />

Peter Heymann<br />

Lünen<br />

Michael Drescher<br />

Neuhof<br />

Wilhelm Mathea<br />

Niederrhein<br />

Heinz-Günter Reimer<br />

Anmeldeschluss ist der 31.08.<br />

Den Eigenbetrag von 25,- € je Teilnehmer (30,- € für Gäste) bitten<br />

wir bis zum 31.08. auf unser bekanntes Konto einzuzahlen.<br />

Bei eventuellen Rückfragen stehen Ihnen die Kameraden des<br />

Vorstandes gerne zur Verfügung.<br />

BV Niederrhein<br />

www.rdb-bv-niederrhein.de<br />

Getreu der guten Tradition veranstaltet der BV auch im Jahre<br />

2012 seinen beliebten und bewährten Grillabend. Wir treffen uns<br />

zu dieser Herbstveranstaltung im „Kleingartenverein Walsum<br />

1941 e.V.“, Schulstraße 112, 47179 Duisburg-Walsum am Freitag,<br />

den 21.09.um 19.00 Uhr (siehe Anfahrskizze –<br />

www.rdb-bv-niederrhein.de/html/routenplaner).<br />

In einem wunderschönen Ambiente werden wir mit Freibier<br />

ein paar unbeschwerte Stunden bei zwanglosen Gesprächen<br />

und kameradschaftlichem Zusammensein verbringen.<br />

Auch in diesem Jahr konnten wir wieder einen Fahrdienst für die<br />

Heimfahrt einrichten. Anmeldungen sind nicht erforderlich.<br />

BV Saar<br />

www.vsb.saar.de<br />

Am Sonntag, 26.08. lädt der Vorstand zu seinem 52. VSB-Treff<br />

ein. Ziel in diesem Sommer ist das Staatstheater in Saarbrücken,<br />

das wir vor seinem Um<strong>bau</strong> im Jahre 2013 noch „Hinter<br />

und unter den Kulissen“ befahren werden.<br />

Treffpunkt ist um 11.00 Uhr auf dem Theatervorplatz. Der Vorstand<br />

freut sich auf ihre Teilnahme.<br />

BV Siegerland<br />

Herbstausflug<br />

Datum: 14.09., Zeit: 14.00 Uhr, Ort: Meggen am Siciliaschacht<br />

Programm:<br />

● Begehung des neuen Berg<strong>bau</strong>wanderweges in Halberbracht<br />

(mit PKW befahrbar)<br />

● Besichtigung der Fossilien aus Messel im Hessischen Landesmuseum<br />

in Darmstadt und der Sauerland-Pyramiden nebenan<br />

● Besuch des Siegerländer Bergmann Martin Schmidt (1883<br />

bis 1954) – eine Sonderausstellung<br />

Heinz-Werner Lapehn<br />

Niederrhein-Moers<br />

Dirk Pofahl<br />

Klaus Kaes<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Hambach / Mitte<br />

Willy Becker<br />

35 Jahre<br />

Bergkamen<br />

Wolfgang Engl<br />

Lünen<br />

Werner-Helmut Mann<br />

Niederrhein-Moers<br />

Norbert Kuhn<br />

40 Jahre<br />

Clausthal-Lehrte<br />

Waldemar Klotzsch<br />

Lünen<br />

Franz Welzel<br />

Karl-Heinz Bönsch<br />

Wanne-Eickel<br />

Johann Woldenga<br />

55 Jahre<br />

Baden-Württem<strong>berg</strong><br />

Helmut Hafer<br />

Niederrhein-Moers<br />

Heinz Teborg<br />

Unna<br />

Horst-Günter Mahlke<br />

Wanne-Eickel<br />

Helmut Glinka<br />

60 Jahre<br />

Bergkamen<br />

Helmut Requardt<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Horst Gerich<br />

Clausthal-Lehrte<br />

Siegfried Engling<br />

Clausthal-Peine-Salzgitter<br />

Günter Hotopp<br />

Joachim Langnickel<br />

Clausthal-Ronnen<strong>berg</strong><br />

Horst Godehart<br />

Essen-Katern<strong>berg</strong><br />

Dieter Henning<br />

Ibbenbüren<br />

Franz Kleimeyer<br />

Geburtstage<br />

September 2012<br />

Aachen-Einzelmitglied<br />

Winfried Muendel<br />

85 Jahre, 11.09.<br />

Aachen-Mayrisch<br />

Klaus Holzkämper<br />

75 Jahre, 09.09.


Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Hans-Josef Kueppers<br />

70 Jahre, 04.09.<br />

Heinz Schaedel<br />

75 Jahre, 18.09.<br />

Walthorst Herwig<br />

75 Jahre, 18.09.<br />

Ahlen-Heessen<br />

Udo Cerny<br />

50 Jahre, 03.09.<br />

Hans-Rüdiger Steiner<br />

70 Jahre, 18.09.<br />

Bergakademie Frei<strong>berg</strong><br />

Maria Lazar<br />

50 Jahre, 07.09.<br />

Bergkamen<br />

Siegfried Habicht<br />

70 Jahre, 14.09.<br />

Bram<strong>bau</strong>er<br />

Siegbert Raetz<br />

60 Jahre, 04.09.<br />

Buer<br />

Heinrich Fricke<br />

85 Jahre, 27.09.<br />

Clausthal-Einzelmitglied<br />

Otto Winkelmann<br />

80 Jahre, 26.09.<br />

Clausthal-Gorleben<br />

Horst Wiehle<br />

70 Jahre, 03.09.<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Jörg Lehmann<br />

50 Jahre, 08.09.<br />

Clausthal-Oker<br />

Marcus Näbrig<br />

50 Jahre, 20.09.<br />

Kurt Koch, 80 Jahre, 15.09.<br />

Clausthal-Salzdetfurth<br />

Wolfgang Marten<br />

85 Jahre, 01.09.<br />

Dillenburg<br />

Reinhold Oppel<br />

90 Jahre, 09.09.<br />

Dortmund-Nord<br />

Reiner Mieck<br />

85 Jahre, 06.09.<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“<br />

Veranstaltung<br />

Landes<strong>berg</strong>parade und<br />

Festveranstaltung am 22.9.2012<br />

in Plessa –<br />

80 Jahre –<br />

Orchester der Bergarbeiter Plessa e.V.<br />

10 Jahre –<br />

Landesverband<br />

Brandenburg-Berlin der<br />

Bergmanns-, Hütten- und<br />

Knappenvereine e.V.<br />

Der Landesverband Brandenburg-Berlin<br />

der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine<br />

e.V. wurde am 31.07.2002 gegrün-<br />

Essen-Süd<br />

Ertugrul Kalkan<br />

80 Jahre, 22.09.<br />

Lothar Rau<br />

85 Jahre, 13.09.<br />

Hamm<br />

Dieter Husarek<br />

70 Jahre, 09.09.<br />

Klaus Poetsch<br />

70 Jahre, 18.09.<br />

Werner Brökelmann<br />

75 Jahre, 21.09.<br />

Ibbenbüren<br />

Thomas Bloemker<br />

50 Jahre, 24.09.<br />

Rudolf Rudel<br />

70 Jahre, 24.09.<br />

Manfred Scheibel<br />

80 Jahre, 27.09.<br />

Langendreer<br />

Klaus Konieczny<br />

75 Jahre, 03.09.<br />

Marie-Luise Grigo<br />

75 Jahre, 06.09.<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Hansjürgen Domko<br />

60 Jahre, 19.09.<br />

Volker Kallnik<br />

60 Jahre, 19.09.<br />

Werner Fahle<br />

60 Jahre, 16.09.<br />

Eckhard Noack<br />

75 Jahre, 22.09.<br />

Günter Laukner<br />

75 Jahre, 08.09.<br />

Lünen<br />

Klaus Sellwich<br />

50 Jahre, 21.09.<br />

Rolf Nachtigäller<br />

50 Jahre, 01.09.<br />

Ewald Verwiebe<br />

85 Jahre, 09.09.<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Regina Meßinger<br />

60 Jahre, 05.09.<br />

Peter Mewes<br />

70 Jahre, 03.09.<br />

Gerhard Moh<br />

75 Jahre, 28.09.<br />

Alfred Friedrich<br />

80 Jahre, 21.09.<br />

Mittelrhein<br />

Klaus-Siegfried Weber<br />

75 Jahre, 01.09.<br />

Niederrhein<br />

Rainer Hecht<br />

50 Jahre, 13.09.<br />

Heinz-Werner Lapehn<br />

60 Jahre, 08.09.<br />

Wolfgang Meyer<br />

60 Jahre, 01.09.<br />

Niederrhein-Moers<br />

Franz Göbbels<br />

50 Jahre, 24.09.<br />

Klaus Werner Papendick<br />

50 Jahre, 16.09.<br />

Nordbayern<br />

Gerold Meier, 75 Jahre<br />

28.09.<br />

Nordbayern<br />

Helmut Wiesmann<br />

80 Jahre, 20.09.<br />

Oberhausen<br />

Peter Meng<br />

50 Jahre, 22.09.<br />

Peter Behrendt<br />

70 Jahre, 02.09.<br />

Hans Düllmann<br />

80 Jahre, 23.09.<br />

Peißen<strong>berg</strong><br />

Martin Müller<br />

50 Jahre, 06.09.<br />

Recklinghausen<br />

Ronald Kuehl<br />

50 Jahre, 20.09.<br />

Ulrich Reckinger<br />

50 Jahre, 09.09.<br />

Theodor Walczak<br />

75 Jahre, 08.09.<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

BOWA / Fortuna-Nord<br />

Heiner Könen<br />

det. Der Landesverband ist der Zusammenschluß<br />

der Bergmanns-, Hütten- und<br />

Knappenvereine sowie der Bergkapellen<br />

und Bergchöre in Brandenburg und Berlin.<br />

Ziel des Landesverbandes ist es, in<br />

Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen,<br />

<strong>berg</strong>männisches Brauchtum zu erforschen,<br />

aufrecht zu erhalten, zu pflegen<br />

und zu vertiefen und der Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen. Der Landesverband<br />

hat derzeit 13 Mitgliedsvereine.<br />

Mit dem Beginn des Braunkohleab<strong>bau</strong>s,<br />

der Inbetriebnahme der ersten fahrbaren<br />

Förderbrücke der Welt in Plessa und dem<br />

damit verbundenen Aufschwung wuchs<br />

das Interesse, ein reichhaltiges kulturelles<br />

Leben zu entwickeln. Das Blasorchester<br />

des Braunkohlenwerkes Plessa wurde<br />

1932 gegründet.<br />

Festveranstaltung mit<br />

Landes<strong>berg</strong>parade –<br />

80 Jahre Orchester der<br />

Bergarbeiter Plessa e.V.<br />

50 Jahre, 26.09.<br />

Thomas Oswald<br />

50 Jahre, 30.09.<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Hambach / Mitte<br />

Hubert Niessen<br />

70 Jahre, 21.09.<br />

Wolfgang Becker<br />

70 Jahre, 01.09.<br />

Hans-Peter Zündorf<br />

75 Jahre, 27.09.<br />

Saar<br />

Gerhard Bronder<br />

60 Jahre, 27.09.<br />

Erich Audorf<br />

70 Jahre, 17.09.<br />

Arno Klein<br />

75 Jahre, 12.09.<br />

Karl-Heinz Schmitz<br />

85 Jahre, 06.09.<br />

Siegerland<br />

Herbert Ommer<br />

60 Jahre, 12.09.<br />

Unna<br />

Wilfried Leyer<br />

70 Jahre, 01.09.<br />

Werra<br />

Jörg Lohrbach<br />

50 Jahre, 29.09.<br />

Ralf Frank<br />

50 Jahre, 24.09.<br />

Alfred Spangen<strong>berg</strong><br />

60 Jahre, 23.09.<br />

Bernd Busch<br />

60 Jahre, 20.09.<br />

Peter Stoetter<br />

70 Jahre, 20.09.<br />

Westerzgebirge<br />

Joachim Decker<br />

60 Jahre, 28.09.<br />

Zielitz<br />

Eberhard Müller<br />

50 Jahre, 30.09.<br />

Programm<br />

Samstag, 22.09.<br />

11.00 Uhr Festveranstaltung im<br />

Kulturhaus Plessa<br />

(geschlossene Veranstaltung)<br />

13.45 Uhr Aufstellen zur Bergparade am<br />

Kulturhaus Plessa<br />

14.00 Uhr Abmarsch der Bergparade mit<br />

Abschlusszeremoniell am<br />

Kraftwerk<br />

16.00 Uhr<br />

bis<br />

20.00 Uhr Festkonzert mit den beteiligten<br />

Bergkapellen, weiteren Kapellen<br />

und Chören im Kraftwerk<br />

Sonntag, 23.09.<br />

11.00 Uhr Frühschoppen mit dem<br />

Orchester der Bergarbeiter<br />

Plessa e.V. im Kraftwerk<br />

Internet:<br />

www.glueckauf-brandenburg-berlin.de<br />

Internet:<br />

www.<strong>berg</strong>arbeiterorchester.de<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 375


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Bergkamen<br />

Fahrt mit der BOGESTRA<br />

Am 12.06., hatte der BV das<br />

besondere Erlebnis, mit seinen<br />

Mitgliedern, eine Fahrt mit der<br />

historischen Straßenbahn der<br />

VhAG – BOGESTRA (Verkehrshistorische<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

der Bochum-Gelsenkirchener<br />

Straßenbahn) durch Bochum<br />

und Gelsenkirchen mitmachen<br />

zu dürfen. Die VhAG wurde<br />

am 13.01.1996, aus Anlass des<br />

100. Bestehens der BOGESTRA<br />

gegründet. Sie versucht nun seit<br />

16 Jahre Nahverkehrsgeschichte<br />

des mittleren Ruhrgebiets erlebbar<br />

zu machen, dazu gehört<br />

unter anderem auch die Pflege<br />

und Erhaltung von alten Straßenbahnen.<br />

Die historische Fahrt<br />

begann vom Betriebshof Engelsburg<br />

(Gelände der ehemaligen<br />

Zeche Engelsburg) in Bochum<br />

mit dem Triebwagen 40. Der<br />

Triebwagen 40 wurde 1968 von<br />

der Firma Düwag ge<strong>bau</strong>t. Von<br />

diesen Fahrzeugen erhielt die<br />

BOGESTRA in den Jahren 1957<br />

bis 1969 91 Triebwagen. Der<br />

Triebwagen 40 stammt aus der<br />

vorletzten Bauserie, die aus den<br />

Wagennummern 33 bis 47 bestand.<br />

In dieser Bauserie kamen<br />

erstmals stärkere Fahrmotoren<br />

zum Einsatz. Es handelte sich<br />

hierbei um Siemens-Motoren<br />

mit einer Stundenleistung von je<br />

140 Kw, die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 70 km/h.<br />

Gruppenbild vor dem historischen Triebwagen 40 Foto: Privat<br />

Von Bochum aus führte die<br />

Fahrt, unter Anleitung der Fahrer<br />

und Begleiter Dr. Wolfgang<br />

Berndt und Andreas Halwer,<br />

nach Gelsenkirchen-Schalke. In<br />

Gelsenkirchen wurde noch der<br />

Betriebshof Gelsenkirchen angefahren,<br />

bevor es zur Trabrennbahn<br />

Gelsenkirchen ging. Von<br />

der Trabrennbahn ging es dann<br />

wieder zurück nach Bochum in<br />

den Betriebshof Engelsburg.<br />

Manfred Kolodziejski<br />

376 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

BV Clausthal<br />

Bez.Gr. Kassel<br />

Fahrt in das untere Fuldatal<br />

Die erste Veranstaltung der Bez.<br />

Gr. in 2012 führte uns am 19.05. in<br />

den nördlichen Teil des Landkreises<br />

Kassel in das untere Fuldatal<br />

zwischen der Stadt Kassel (Hessen)<br />

und der 3-Flüsse-Stadt Hann.<br />

Münden (Südniedersachsen).<br />

Pünktlich um 10.00 Uhr konnte der<br />

1. Vorsitzende unserer Bez.Gr.,<br />

Kamerad Hans Joachim Brückner,<br />

die zahlreich mit Partnerinnen erschienenen<br />

Kameraden auf dem<br />

���������� ���� ������������ �������<br />

Katze I Roter Kater" oberhalb des<br />

Schiffsanlegers begrüßen. Dieser<br />

Treffpunkt war aufgrund fehlender<br />

Parkplätze in Kassel, an der<br />

S������������������� ����������� ��wählt<br />

worden. Da Kamerad Seibert<br />

mit Ehefrau bereits in Kassel<br />

zugestiegen war, zeigt das Bild das<br />

Schiff vor der Abfahrt in Kassel.<br />

Wie bereits in der Einladung angekündigt,<br />

war eine "Fulda-Erlebnistour"<br />

zur 3-Flüsse-Stadt Hann.<br />

Münden vorgesehen. So begaben<br />

wir uns auf der linken Seite der<br />

Fulda zur Anlegestelle des Fahr-<br />

������������� ��������� ���� ���bein<br />

Linie Kassel und begannen<br />

bei herrlichem Sommerwetter die<br />

Fahrt auf der Fulda.<br />

Die Fulda ist mit 218 km der längste<br />

Fluss Hessens. Sie entspringt in der<br />

Rhön unterhalb der Wasserkuppe.<br />

Sie diente, ebenso wie andere Flüs-<br />

se, schon seit Jahrhunderten als<br />

Schifffahrtsstraße. Kassel als Residenzstadt<br />

des Fürstentums Hessen<br />

war Zentrum. Für uns ist sie schiffbar<br />

von Kassel bis Hann. Münden;<br />

ab dem Weserstein kann man bis<br />

Bad Karlshafen fahren. Die motorisierte<br />

Frachtschifffahrt zwischen<br />

Kassel und Hann. Münden wurde<br />

am 01.08.1895 mit der Freigabe<br />

der kanalisierten Fulda eröffnet. Im<br />

Zusammenhang damit entstand der<br />

Das Schiff vor der Abfahrt in Kassel Foto: Günter W. Seibert<br />

Hafen Kassel. Auf 27 km Flusslauf<br />

lagen früher 7 Staustufen mit veralteten<br />

Nadelwehren. Anfang der<br />

80-ziger Jahre wurden diese durch<br />

3 neuge<strong>bau</strong>te Staustufen in den Fuldataler<br />

Ortsteilen Wahnhausen und<br />

Wilhelmshausen sowie dem Hann.<br />

Mündener Stadtteil Bonaforth ersetzt.<br />

Nach ca. 20 min Fahrt durch herrlich<br />

grüne Landschaft gelangten<br />

wir zur nächsten Anlegesteile in<br />

Höhe von Simmershausen. Auch<br />

in diesem Bereich kann zugestiegen<br />

werden. Danach weitete sich<br />

die Fulda zu ihrer größten Breite<br />

im Zuge des Aus<strong>bau</strong>es der "Unteren<br />

Fulda", wir durchfuhren den<br />

Schocketal-Stausee und erreichten<br />

die erste Staustufe bei Wahnhausen.<br />

Hier wird auch die Wasserkraft<br />

der Fulda in Energie umgewandelt.<br />

Hier entstand das Laufwasserkraftwerk,<br />

das eine Leistung von 4 MW<br />

erzeugt und ausreichend Strom für<br />

über 5 400 Haushalte liefert. Die<br />

Anlage gehört seit 2008 der norwegischen<br />

Stromkonzern "Statkraft",<br />

einem der größten Erzeuger<br />

alternativer Energien in Europa.<br />

Das Kraftwerk Wahnhausen ging<br />

1980 ans Netz und wurde zunächst<br />

durch die Preussen Elektra AG und<br />

später von der E.ON Wasserkraft<br />

betrieben.<br />

Auch für die Fische in der Fulda haben<br />

die Wasserkraftbetreiber einiges<br />

getan. Über eine Warnanlage,<br />

einem sogenannten MIGROMAT,<br />

wird das Verhalten speziell der Aale<br />

beobachtet und im Bedarfsfall die<br />

Turbinenleistung zum Schutz der<br />

Fische gedrosselt.<br />

Die Schleuse ist 35 m lang, 7,50 m<br />

breit und die Fallhöhe liegt bei 8 m!<br />

Es war schon interessant zu erleben,<br />

wie das Schleusentor nach<br />

der Einfahrt geschlossen wurde,<br />

das Schiff ca. 8 m abgesenkt wurde<br />

und nach Öffnung des Tores<br />

weiterfahren konnte. Die Schleusung<br />

wird übrigens vom Schiffsführer<br />

per Hand geregelt. Auf der<br />

weiteren Fahrt wurden dann die<br />

Staustufen Wilhelmshausen und<br />

Bonaforth passiert. Beide Schleusen<br />

haben die gleichen Abmessungen,<br />

lediglich die Fallhöhe beträgt<br />

nur 2,40 m.<br />

Gegen 13.00 Uhr erreichten wir<br />

dann unser Ziel, das Fachwerkjuwel<br />

des Weser<strong>berg</strong>landes, die<br />

Stadt Hann. Münden. Sie liegt<br />

inmitten der Waldlandschaft von<br />

Kaufunger-, Bram- und Reinhardswald.<br />

Alexander von Humboldt<br />

bezeichnete sie einst als eine der<br />

7 schönst gelegenen Städte der<br />

Welt! Nach einem Fußmarsch von<br />

ca. 15 min durch einige Gassen<br />

der Altstadt gelangten wir dann zu<br />

unserem Ziel, dem Ratskeller und<br />

-brauhaus von Hann. Münden.<br />

Dieses knüpft an die mehr als<br />

450 Jahre alte Brautradition der<br />

Stadt an und braut sein Bier selbst.<br />

Dr. Johann Eisenbart, ein berühmter<br />

Arzt und Sohn dieser Stadt,<br />

prägte einmal den Trinkspruch:<br />

Gruppenfoto vor der Hotelanlage „Graue Katze / Roter Kater“<br />

Foto: Egon Pairan


����� ���� ��� ������ ������ ��-<br />

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Wie recht dieser Mann hatte! Im<br />

Jahre 1716 verlieh ihm Friedrich<br />

Wilhelm I. das Recht, in Preußen<br />

zu praktizieren.<br />

�����������������������������������<br />

Gast wie der andere, doch alle sind<br />

Königin oder König. Und hungrig!“<br />

Mit diesem Gruß wurden wir empfangen<br />

und konnten von einem<br />

großen Buffet (einer Speiselandschaft<br />

wie Hax'n, Krustenbraten,<br />

Hähnchen, Gemüse und Beilagen<br />

aller Art) unseren Hunger stillen.<br />

Wir fanden Platz in einem urgemütlichen,<br />

historischen Gewölbekeller<br />

und neben den appetitlichen Speisen<br />

nahmen wir gern das Angebot<br />

des Brauhaus-Wirtes an, von dem<br />

selbstgebrauten Bier, ob dunkel,<br />

spritzig oder mild, zu probieren.<br />

Auf dem gleichen Weg, an den schönen<br />

Fachwerkhäusern vorbei, ging<br />

es anschließend zurück zu unserem<br />

Schiff, das gegen 14.30 Uhr ablegte,<br />

und wir konnten später bei Kaffee,<br />

Kuchen und kühlen Getränken noch<br />

einmal in aller Ruhe den schönen<br />

Sommertag mit Ausblick auf die<br />

herrliche Flusslandschaft genießen.<br />

Nachdem wir unseren Ausgangpunkt<br />

gegen 17.00 Uhr erreicht<br />

hatten, stellte unser 1. Vorsitzender<br />

fest, dass ein schöner und erlebnisreicher<br />

Tag zu Ende gegangen war,<br />

an den sich alle gern erinnern werden.<br />

Zum Abschluss wurde noch<br />

ein Gruppenfoto vor der Hotelan-<br />

����� ������� ������ �� ������ �������<br />

gemacht und dann traten alle die<br />

Heimfahrt an.<br />

Egon Pairan<br />

BV Clausthal<br />

Bez.Gr. Peine-Salzgitter<br />

Am 16.06. lud der Vorstand der<br />

Bez.Gr. zum traditionellen Spargelessen<br />

nach Wehnsen ein. Mit<br />

45 Teilnehmern war eine gute Beteiligung<br />

zu verzeichnen. Nach<br />

einem kleinen Rundgang durch<br />

Wehnsen hatte sich der nötige<br />

Hunger eingestellt, doch bevor es<br />

Spargel satt gab, wurden die Kameraden<br />

Willy Weyer und Günter<br />

Hotopp für 60-jährige und der<br />

Kamerad Manfred Söllinger für<br />

40-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. geehrt. Der Ehrenvorsitzende,<br />

Kamerad Reppert, ü<strong>berg</strong>ab<br />

die Urkunden und Präsente an die<br />

Jubilare.<br />

Uwe Schickedanz<br />

BV Dortmund-Nord<br />

Exkursion mit dem<br />

BV Bram<strong>bau</strong>er in das Waldecker<br />

Land<br />

Der BV hat in diesem Jahr gemeinsam<br />

mit dem BV Bram<strong>bau</strong>er zum<br />

zweiten Mal eine gemeinsame Reise<br />

geplant und durchgeführt. Vom<br />

BV Bram<strong>bau</strong>er beteiligten sich 12<br />

Personen und unser BV beteiligte<br />

sich mit 29 Personen an der Reise.<br />

Unser Standort war Fritzlar Ungedanken.<br />

Am 21.06. fuhren wir um 9.00 Uhr<br />

mit dem Bus von Dortmund ab, um<br />

unser erstes Ziel, das Besucher<strong>berg</strong>werk<br />

Kilianstollen in Mars<strong>berg</strong><br />

zu erreichen. Hier wurde bereits<br />

oberflächennah im 8. Jahrhundert<br />

Kupfer, Gold, Silber, Zinn und Blei<br />

abge<strong>bau</strong>t. Der Tief<strong>bau</strong> scheiterte<br />

bis zum 16. Jahrhundert an der<br />

nicht beherrschbaren Wasserhaltung.<br />

Eine erste Blütezeit erreichte<br />

in Mars<strong>berg</strong> der Kupfer<strong>berg</strong><strong>bau</strong> im<br />

19. Jahrhundert, wo 1863 mit 200<br />

Berg- und Hüttenleuten 48 000 t<br />

Erz gefördert wurden. Der Kupfergehalt<br />

betrug etwa 15 %, der<br />

bis zur Schließung der Grube auf<br />

1,5 % abfiel. 1945 wurde die Grube<br />

endgültig geschlossen. 1984<br />

hat der Mars<strong>berg</strong>er Heimatbund<br />

den Kilianstollen in 3-jähriger Auf-<br />

Dirk Reppert, Manfred Söllinger, Willi Weyer, Günter Hotopp und<br />

der 1. Vorsitzende Thomas Edel (v.l.n.r.) Foto: Privat<br />

räumarbeit als Schau<strong>berg</strong>werk<br />

eröffnet. Der Stollen schließt die<br />

Gesteine des Oberdevons bis zum<br />

Unterkarbon auf. Wir fuhren mit<br />

der Grubenbahn in den Berg ein<br />

und sahen uns verschiedene Arbeitsbereiche<br />

der Bergleute an. Im<br />

Stollen beträgt die Temperatur konstant<br />

9° C, und es war sehr feucht.<br />

Hier haben wir wieder einmal eine<br />

Vorstellung von der ungesunden<br />

Arbeit im Bergwerk vorgeführt bekommen.<br />

Die Bergleute hatten zur<br />

damaligen Zeit eine Lebenserwartung<br />

von durchschnittlich nur 45 a.<br />

Unsere nächste Station war das<br />

Schloss Arolsen. Das Schloss wurde<br />

nach Versailler Vorbild von 1710<br />

bis 1728 für den Grafen Friedrich<br />

von Waldeck und Pyrmont er<strong>bau</strong>t.<br />

1720 zog der inzwischen in den<br />

Reichsfürstenstand erhobene Graf<br />

in das Schloss ein. Jedoch die<br />

Ausstattung des Schlosses bis zur<br />

endgültigen Fertigstellung dauerte<br />

mehrere Jahrzehnte. Interessant<br />

ist, dass die spätere Königin der<br />

Niederlande , Emma von Waldeck<br />

Pyrmont, im Schloss Arolsen geboren<br />

wurde. Die heutige Königin<br />

der Niederlande, Beatrix, ist eine<br />

Nachfahrin der Königin Emma.<br />

Der letzte regierende Fürst Friedrich<br />

von Waldeck musste 1918<br />

abdanken. Die Aufteilung des<br />

Vermögens dauerte 11 a. Die Familie<br />

erhielt ein Nießbrauchrecht<br />

am Schloss, landwirtschaftliche<br />

Flächen und ein Forstamt. Heute<br />

ist noch ein Flügel des Schlosses<br />

von der Fürstenfamilie bewohnt.<br />

Nach umfangreichen Renovierungen,<br />

die bis 2009 dauerten, ist das<br />

Schloss heute wieder zu besichtigen.<br />

Das barocke Treppenhaus<br />

und der Große Saal sind die beeindruckendsten<br />

Räume. Sehr schöne<br />

niederländische Wandteppiche<br />

und Deckengemälde schmücken<br />

die Wohnräume. Der Weiße Saal<br />

besticht durch seine umlaufende<br />

Galerie, auf der die Musikanten zu<br />

den Festbällen aufspielten.<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Am 22.06. war morgens eine<br />

Stadtführung in der sehenswerten<br />

mittelalterlich geprägten Stadt<br />

Fritzlar angemeldet. Unsere Stadtführer<br />

erwarteten uns am Grauen<br />

Turm. Mit einem Rückblick in die<br />

Geschichte der Stadt begann die<br />

Führung. Im Jahre 732 begann<br />

mit Bonifatius und seiner Kirchengründung<br />

die Geschichte der Stadt<br />

Fritzlar. Bonifatius wollte mit der<br />

Fällung der heiligen Donareiche,<br />

sie war das wichtigste Heiligtum der<br />

heidnischen Chatten, die Überlegenheit<br />

des christlichen Gottes demonstrieren.<br />

Nach der Fällung der<br />

Eiche erwarteten die anwesenden<br />

Heiden eine Antwort ihres Gottes.<br />

Als diese ausblieb, waren sie von<br />

der Überlegenheit des Christengottes<br />

überzeugt. An dem Ort der<br />

Donareiche ist später der Dom errichtet<br />

worden. Auf dem Domplatz<br />

steht das Denkmal von Bonifatius.<br />

Er trägt die Axt in der linken Hand.<br />

Diese Darstellung demonstriert,<br />

dass Bonifatius kein Unheil anrichten<br />

will. Das Kriegsbeil wird rechts<br />

geführt. Im 11. Jahrhundert hat man<br />

die Stadt wegen ihrer strategischen<br />

Lage mit einer 10 m hohen, 3 m dikken<br />

und 2,5 km langen Mauer befestigt.<br />

Es sind 23 Wehrtürme errichtet<br />

worden, von denen der Graue<br />

Turm mit 38 m der höchste ist. Vor<br />

der Mauer waren Gräben, in denen<br />

sich noch als zusätzliches Hindernis<br />

Dornenhecken befanden, die<br />

Angreifer aufhalten sollten. Vor<br />

der Stadt hat man zur Sicherung<br />

der auf den Feldern arbeitenden<br />

Stadtbevölkerung noch 7 Warten<br />

(Türme) errichtet. Die Eingänge<br />

lagen in der 1. Etage. Bei drohender<br />

Gefahr hat die Burgbesatzung<br />

die Leitern in den Einstieg hochgezogen.<br />

Im Grauen Turm sind die<br />

����������� ������������� ��������<br />

Die Gefangenen oder Verbrecher<br />

wurden in den Keller des Turms<br />

durch ein Loch abgeseilt. Unter unmenschlichen<br />

Bedingungen mussten<br />

sie oft ein halbes Jahr, bis der<br />

Malerisches Fritzlar Foto: Schacke<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 377


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Am 28.01.2012 jährte sich die Gründung<br />

der Gelsenwasser AG zum<br />

125. Mal. Unter dem Namen "Aktiengesellschaft<br />

Wasserwerk für das<br />

nördliche westfälische Kohlenrevier"<br />

betrat das Unternehmen 1887 die Bühne<br />

des rasch expandierenden Industriegebiets.<br />

Nach Stationen in Castrop und<br />

Schalke hat die Hauptverwaltung seit<br />

1893 ihren Sitz in Gelsenkirchen.<br />

Ziel des Buches war eine gut lesbare,<br />

wissenschaftlich fundierte Darstellung<br />

zu schreiben, die unternehmerische<br />

Weichenstellungen beleuchtet und die<br />

wichtigsten Entwicklungslinien aufzeigt.<br />

Die Publikation besteht aus einem<br />

chronologischen Hauptteil sowie thematischen<br />

Kapiteln, die Aspekte der<br />

Unternehmensgeschichte in einen ü<strong>berg</strong>eordneten<br />

umwelt- beziehungsweise<br />

wirtschaftspolitischen Zusammenhang<br />

stellen sowie einige Schlaglichter auf<br />

die Personalpolitik werfen. Den Auftakt<br />

bildet das Kapitel "Blauer Fluss<br />

in grüner Landschaft", in dem Jürgen<br />

Büschenfeld das neue Selbstverständnis<br />

der Gelsenwasser AG als Umweltunternehmen<br />

seit den 1970er Jahren<br />

in den Mittelpunkt stellt. Hieran schließt<br />

sich die Darstellung der 125-jährigen<br />

Unternehmensgeschichte in 11<br />

Kapiteln an.<br />

Nach der Darstellung der Gründung<br />

des Unternehmens, in die Rückblicke<br />

auf die Vorläufergesellschaften und<br />

die Wasserwerksgründungen Friedrich<br />

Grillos in Steele und Witten integriert<br />

sind ("Der Grundstein wird gelegt"),<br />

analysiert Beate Olmer die Phase des<br />

"Fußfassens" des jungen Unternehmens<br />

bis zur Jahrhundertwende<br />

("Konflikte und Erfolge auf dem Weg<br />

zum Regionalversorger"). Das Kapitel<br />

"Typhus in Gelsenkirchen" thematisiert<br />

die folgenschwere Epidemie,<br />

die 1901 durch ein Wasserwerk Gelsenwassers<br />

ausgelöst wurde und das<br />

Augenmerk der Aufsichtsbehörden auf<br />

die Probleme der Wasserversorgung an<br />

der Ruhr lenkte. Anschließend beschäftigt<br />

sich das Kapitel "Wettlauf mit dem<br />

Gerichtsherr in die Stadt kam, auf<br />

ihre Verurteilung warten. Um nach<br />

der Verurteilung die Straftäter nicht<br />

länger inhaftieren zu müssen und<br />

Kosten für die Verpflegung zu sparen,<br />

sind den Gefangenen als Strafe<br />

Glieder abgehackt worden. Dann<br />

sind die Verurteilten in die Freiheit<br />

entlassen worden.<br />

Das Stadtbild ist von vielen sehr<br />

378 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Alles strömt – 125 Jahre Gelsenwasser AG<br />

Wasserverbrauch" mit den Maßnahmen,<br />

die das Unternehmen ergriff, um<br />

der immer weiter steigenden Nachfrage<br />

von Berg<strong>bau</strong>,Industrie und Kommunen<br />

nachzukommen.<br />

"Die Talsperre Haltern" - Thema des<br />

nächsten Kapitels - entstand nach einem<br />

langen Genehmigungsverfahren<br />

zwischen 1927 und 1930.<br />

Das Kapitel "Das Wasserwerk im<br />

Nationalsozialismus" versucht trotz<br />

unbefriedigender Quellenlage, das Verhältnis<br />

der Unternehmensführung zu<br />

den neuen Machthabern zu beleuchten.<br />

Auch der Frage, inwieweit ein Einsatz<br />

von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern<br />

während des Zweiten Weltkriegs<br />

im Unternehmen nachweisbar<br />

ist, wird nachgegangen.<br />

Wie es Gelsenwasser gelang, trotz<br />

starker Zerstörungen die Wasserversorgung<br />

wiederherzustellen, thematisiert<br />

Stefan Nies im Kapitel "Das<br />

Wasserwerk nach dem Krieg". Hier<br />

werden auch die umstrittenen Entnazifizierungsverfahren,<br />

denen sich einige<br />

Gelsenwasser-Führungskräfte unterziehen<br />

mussten, sowie die Veränderungen<br />

im Aufsichtsrat skizziert.<br />

Das Kapitel "Gelsenwasser und<br />

schönen Fachwerkhäusern geprägt.<br />

Herausragend ist das Hochzeitshaus<br />

und das Rathaus. Das<br />

Rathaus ist das älteste, noch erhaltene<br />

Amtshaus in Deutschland. Der<br />

Marktplatz mit dem Rolandbrunnen<br />

und seinen historischen Fachwerkhäusern<br />

ist sehenswert. Die Straße<br />

���������� ���� �������� ���� ����<br />

Straße der Geschäfte. Wenn die<br />

���������������������������������<br />

war der Laden geschlossen. Im 15.<br />

Jahrhundert wurde, da die Stadt<br />

auf einem Berg liegt und keine<br />

Quellen hat, eine Wasserkunst installiert.<br />

Das Wasser wurde von der<br />

Eder mit Pumpen, von Wasserrädern<br />

angetrieben, durch Holzrohre<br />

in die Stadt gepumpt. Mit diesem<br />

Wasser ist der Brunnen auf dem<br />

Buchbesprechung<br />

die Kommunen - Von Konkurrenten<br />

zu Partnern" zeigt, wie der durch die<br />

Montankrise verursachte Verbrauchsrückgang<br />

im Ruhrgebiet insbesondere<br />

mithilfe neuer Absatzgebiete im westfälischen<br />

Raum kompensiert werden<br />

konnte. Die enge Kooperation mit den<br />

Kommunen und deren Stadtwerken sichert<br />

bis heute den Erfolg der Gelsenwasser<br />

AG.<br />

Dem chrologischen Teil der Darstellung<br />

folgt das Kapitel "Privates Engagement<br />

und öffentliches lnteresse".<br />

Hierin setzt sich Jürgen Büschenfeld<br />

mit der seit Gründung des Unternehmens<br />

immer wieder unter anderem<br />

Vorzeichen diskutierten Frage auseinander,<br />

ob die Versorgung mit Wasser<br />

und Energie der privatwirtschaftlichen<br />

Initiative überlassen bleiben oder in<br />

kommnunaler Zuständigkeit liegen<br />

sollte. "Das Unternehmen und seine<br />

Mitarbeiter" konfrontiert die aktuellen<br />

Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse<br />

sowie die heutigen sozialen<br />

Standards im Unternehmen mit den<br />

Erinnerungen des Wasserwerkers<br />

Wilhelm Luhmann, die einen Eindruck<br />

von der Gelsenwasser-Arbeitswelt zwischen<br />

1920 und 1964 vermitteln.<br />

Anschließend wird die Gelsenwasser<br />

AG in "Zahlen, Daten und Personen"<br />

vorgestellt. Ausgewählte Daten der<br />

Unternehmensgeschichte sind für den<br />

Leser in einer Zeitleiste zusammengestellt.<br />

Herausgeber<br />

Gelsenwasser AG<br />

Beate Olmer<br />

Stefan Nies<br />

Jürgen Büschenfeld<br />

Alles strömte – 125 Jahre<br />

Gelsenwasser AG (1887 bis 2012)<br />

1. Auflage Januar 2012<br />

Gelsenwasser AG und bei den Autoren<br />

ISBN 978-3-98-08917-0-7<br />

Das Buch kann für 19,90 €<br />

(inkl. 19 % MwSt.) im Gelsenwasser -<br />

Shop bestellt werden<br />

Service-Hotline: 080019 99910<br />

Internet: www.gelsenwasser.de<br />

Marktplatz gespeist worden. Das<br />

tägliche Wassertragen auf den<br />

Berg war damit beendet. Heute hat<br />

die Stadt mit den eingemeindeten<br />

Vororten etwa 15 000 Einwohner.<br />

Am Nachmittag besuchten wir<br />

das Hessische Braunkohle Berg<strong>bau</strong>museum<br />

in Borken. Bis 1988<br />

wurde hier unter- und übertage<br />

Braunkohle für das dortige Kraft-


werk abge<strong>bau</strong>t. Im Jahr 1988 kam<br />

es in der Grube Stolzenbach zu<br />

einer nie für möglich gehaltenen<br />

Kohlenstaub-Explosion, bei der 51<br />

Bergleute ihr Leben lassen mussten.<br />

Danach wurde die Förderung<br />

eingestellt und das Kraftwerk stillgelegt.<br />

Heute sind nur noch Reste<br />

des Kraftwerks erhalten. In dem<br />

von uns besuchten Themenpark<br />

ist die Gewinnung der Braunkohle<br />

im Tage<strong>bau</strong> mit Großgeräten,<br />

über den Transport bis zur Verstromung,<br />

anschaulich dargestellt.<br />

Die Restlöcher des Tage<strong>bau</strong>s, die<br />

nicht mit Abraum verfüllt wurden,<br />

füllten sich mit Grundwasser und<br />

bilden heute die Borkener Seenlandschaft.<br />

Durch die Fahrt mit der<br />

Grubenbahn ist der Besuch auch<br />

für ältere interessierte Besucher<br />

kein Problem.<br />

Am Abend fanden sich dann alle<br />

Fußballbegeisterten im Hotel vor<br />

der Großleinwand wieder und bejubelten<br />

den Sieg der Deutschen<br />

Nationalelf über die Nationalmannschaft<br />

Griechenlands.<br />

Der 23.06. begann mit der Besichtigung<br />

des Schlosses Friedrichstein<br />

in Bad Wildungen, das ursprünglich<br />

ab dem Jahr 1200 als Gotische<br />

Burg errichtet worden war. Es wurde<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts<br />

im barocken Stil von Friedrich<br />

von Waldeck – dem Er<strong>bau</strong>er des<br />

Schlosses Arolsen – renoviert.<br />

Das Schloss ist heute im Besitz des<br />

Landes Hessen und wird als Museum<br />

mit den Schwerpunkten Militär-<br />

und Jagdgeschichte genutzt.<br />

Nach einem Bummel durch das<br />

fachwerkgeprägte malerische Bad<br />

Wildungen genossen wir eine<br />

Schiffsfahrt auf dem Edersee, der<br />

1908 bis 1914 ge<strong>bau</strong>t wurde, um<br />

die Weserschifffahrt und den Mittellandkanal<br />

ausreichend mit Wasser<br />

zu versorgen. Außerdem dient der<br />

Stausee zur Stromerzeugung und<br />

dem Hochwasserschutz. Heute ist<br />

der Tourismus der wichtigste Wirtschaftsfaktor<br />

für die Ederseeregion.<br />

Auf unserer Heimfahrt am 24.06.<br />

besichtigten wir die Wewelsburg,<br />

die einzige Dreiecksburg Deutschlands<br />

in heute noch geschlossener<br />

Bauweise; sie ist ein Wahrzeichen<br />

des Paderborner Landes.<br />

In den Jahren 1933 bis 1945 sollte<br />

die Wewelsburg zu einem ideologischen<br />

Zentrum der SS umge<strong>bau</strong>t<br />

werden; ein Dokumentationszentrum<br />

hält die Erinnerung an diese<br />

Zeit wach.<br />

Außerdem teilen sich die Burg eine<br />

beliebte Jugendher<strong>berg</strong>e und das<br />

Historische Museum des Hochstiftes<br />

Paderborn, das wir im Rahmen<br />

einer hervorragenden Führung besichtigten.<br />

Alle Teilnehmer fanden, dass die<br />

Exkursion ein voller Erfolg war.<br />

Das kameradschaftliche Verhält-<br />

nis zu unseren Nachbarn vom BV<br />

Bram<strong>bau</strong>er und die gemeinsamen<br />

Exkursionen haben sich schon zu<br />

einer schönen Tradition entwickelt;<br />

in 2 Jahren gehen wir wieder zusammen<br />

auf Tour.<br />

Wir freuen uns schon auf die Barbarafeier<br />

unseres BV am 24.11.<br />

��� ������������ ������������� ����<br />

auch den Rahmen für das 60-jährige<br />

Jubiläum des BV Dortmund-<br />

Nord bieten wird.<br />

Harald Schröder<br />

Dr. Volker Schacke<br />

BV Hamm<br />

Tagesausflug<br />

Am Samstag, den 07.07. fand der<br />

Tagesausflug des BV statt.<br />

Mit 40 Personen ging es von<br />

Hamm nach Herten. Das Motto<br />

���� ��������� ����� �������������<br />

von ehemaligen Berg<strong>bau</strong>stand-<br />

orten“ und hatte den Hintergrund<br />

der noch nicht entschiedenen<br />

Nachnutzung des Berg<strong>bau</strong>standortes<br />

Heinrich Robert.<br />

Wir erreichten die ehemalige Zeche<br />

Ewald, teilten uns in 2 Gruppen<br />

auf und befuhren mit 2 Führern<br />

die Tagesanlagen. Ein Teil der<br />

Gebäude und die Schächte 1,<br />

2 und 7 sind erhalten, ein Teil ist<br />

abgerissen. Das Gelände ist mit<br />

neuen Straßen, neuer Beleuchtung<br />

und Bepflanzung in einem sehr<br />

guten Zustand. Neue Gewerbebetriebe<br />

beginnen sich anzusiedeln.<br />

Insgesamt macht die Mischung<br />

aus Tradition und Moderne einen<br />

guten Eindruck.<br />

Zeche Ewald<br />

Teufbeginn Schacht 1 1872, erste<br />

Kohlenförderung 1875, insgesamt<br />

7 Schächte, 1974 Verbund mit der<br />

Zeche Recklinghausen, 1981 maxi-<br />

male Förderung 3,6 Mio. t, 1990<br />

weiterer Verbund mit der Zeche<br />

Schlägel und Eisen, 1997 weiterer<br />

Verbund mit der Zeche Hugo, Förderung<br />

4,1 Mio. t, 2002 Stilllegung.<br />

Nach der ersten Besichtigung ging<br />

es mit dem Bus weiter zur Halde<br />

Hoheward. Bei gutem Wetter<br />

hatten wir einen erstklassigen<br />

Blick von Walsum im Westen bis<br />

Hamm im Osten. Von unseren<br />

Führern wurden wir auf viele mar-<br />

kante Punkte hingewiesen. Ein<br />

Picknick im Freien rundete die<br />

Haldenbegehung ab.<br />

Weiter ging es nach Herne-Sodingen<br />

zur Akademie Mont Cenis.<br />

Unser Ringkamerad Hans Rochol<br />

führte uns über diesen ehemaligen<br />

Berg<strong>bau</strong>standort. Eine Glashalle<br />

von ca. 180 m Länge, 75 m Breite<br />

und etwa 20 m Höhe beher<strong>berg</strong>t<br />

die Verwaltungsakademie,<br />

Wohnbereiche der Seminaristen,<br />

ein Cafe, eine Bibliothek und ein<br />

offenes Bürgerzentrum. Die Halle<br />

ist ein 0-Energiehaus, produziert<br />

also Strom und Wärme selbst. Ein<br />

Methangas-Kraftwerk, das abgesaugtes<br />

Grubengas verbrennt,<br />

rundet das Ensemble ab.<br />

Zeche Mont Cenis<br />

Teufbeginn 1873, Förderaufnahme<br />

1875, insgesamt 4 Schächte, maximale<br />

Förderung 1929 1,15 Mio. t,<br />

1963 zum Bergwerk Constantin,<br />

später zu Bergwerke Bochum, 1973<br />

Verbund mit dem Bergwerk Friedrich<br />

der Große, 1978 Stilllegung.<br />

Auf dem Bergwerk Mont Cenis<br />

ereigneten sich viele Grubenbrände<br />

und Explosionen, der folgenschwerste<br />

Unfall 1921 mit 85 Toten.<br />

Nach der wirklich interessanten<br />

Befahrung ging es dann wieder<br />

heimwärts nach Hamm, wo es<br />

dann auch pünktlich zu regnen begann.<br />

Alle versprachen, am 01.08.<br />

bei der „Haldenbefahrung der<br />

Rentner“ wieder an Bord zu sein.<br />

Nachrichtlich die Ergebnisse des<br />

letzten Kegelns am 26.06.2012:<br />

1. Bahn : O. Scharein 35 Holz<br />

2. Bahn : P. Gemballa 31 Holz<br />

3. Bahn : O. Helmich 33 Holz<br />

4. Bahn : G. Kostistansky 31 Holz<br />

Gesamtsieger:<br />

G. Kostistansky 58 Holz<br />

Rost<br />

BV Niederrhein<br />

Bez. Gr. Moers<br />

Damentour<br />

Die Damentour für dieses Jahr<br />

fand vom 31.05. bis zum 01.06.<br />

statt. Das Ziel war Amsterdam.<br />

Wir starteten mit 23 Damen und<br />

2 begleitenden Herren ab Vluyn<br />

über Rheinkamp und Kamp-Lintfort<br />

Ausflug Foto: Fricke<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Stadtwaage „De Waag“<br />

pünktlich um 07.00 Uhr. Die Stimmung<br />

im Bus war gut und wurde<br />

noch besser, als das Frühstück von<br />

den Damen Ingrid, Hiltraud und<br />

Anneliese serviert wurde.<br />

Um 10.00 Uhr erreichten wir das<br />

Hotel ������� ���� in Amsterdam.<br />

Nach kurzer Wartezeit erschien<br />

unser Reiseleiter Herr Kees. Er<br />

hatte ein 4 h Programm vorbereitet.<br />

Das 1. Ziel war das Museumsdorf<br />

„Zaanse Schans“ in Zaanstad. Es<br />

ist ein historisches Dorf wo man<br />

Kakao, Öl, Farbe, Käse, Klompen<br />

u.v.a. hergestellt. Das Panorama<br />

war sehr malerisch. Die Produktionsstätten<br />

befanden sich zum Teil<br />

unter den Mühlen. Einige Mühlen<br />

drehten sich. Das ergab ein typisches<br />

niederländisches Bild. Nach<br />

dem Besuch der Klompenmacherei<br />

ging es zurück nach ������dam.<br />

Die Stadtrundfahrt begann am Waterlooplein,<br />

Rathaus, an der Amstel<br />

entlang. Hier erinnert eine Brücke<br />

dem Baustil nach an Paris. Dann<br />

sahen wir das Denkmal von der Königin<br />

Wilhelmina, sie war die Oma<br />

der jetzigen Königin Beatrix. In den<br />

Niederlanden entstand im 17. Jh.<br />

�����������������������������������einigte<br />

Ostindische Handelskompanie“.Sie<br />

<strong>bau</strong>te in Amsterdam<br />

1602 ein sehr großes historisches<br />

Gebäude in roten Brabanter Backstein.<br />

Die Fenster wurden mit hellen<br />

Sandsteinbalken umrahmt.<br />

1650 wurde dieses Gebäude der<br />

������������ ��������� ���� ������<br />

����� ���� ����������������� �����nal<br />

Monument“, wo jedes Jahr am<br />

04.05. an das Ende des 2. Weltkrieges<br />

gedacht wird. Es ging vor-<br />

�����������������������������������<br />

königlichen Hochzeiten stattfinden.<br />

Am Hauptbahnhof waren 2 Uhren,<br />

eine für die Uhrzeit und die zweite<br />

mit dem Zeiger für die Windrichtung.<br />

Nach dem Ende der Busrund-<br />

���������������������������������gegenüber<br />

dem Hauptbahnhof, eine<br />

Kaffeepause eingelegt.<br />

Anschließend fand noch ein kleiner<br />

Spaziergang durch die Shoppingmeile<br />

statt. Zu erwähnen ist hier der<br />

Nieuwmarkt, wo die Stadtwaage<br />

���������������������������������<br />

Himmel zeigen. Im 15. Jh. diente<br />

das Gebäude als Stadttor, im 16.<br />

Jh. wurde es die Amsterdamer<br />

Wiegestätte. An dem Gebäude ist<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 379


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Die Gruppe vor dem Hotel<br />

das Stadtwappen von Amsterdam<br />

zu sehen. Es besteht aus 3 senkrecht<br />

angeordneten Kreuzen.<br />

Abends, um 20.00 Uhr, hatten wir<br />

eine 2 stündige Grachtenrundfahrt<br />

mit einem 3 Gänge Menü gebucht.<br />

Die Rundfahrt verlief über bekannte<br />

Grachten, z. B. die Prinzengracht,<br />

Herrengracht und zum Fluß Ij. Das<br />

Boot fuhr durch enge Brücken,<br />

es gibt in Amsterdam ca. 2 000<br />

Brücken. Weiter ging es vorbei an<br />

vielen Wohnbooten und schönen<br />

alten Hausfassaden. Nach Rückkehr<br />

zum Hotel endete der ������.<br />

Am Vormittag des �������� waren 2 h<br />

Shopping geplant. Nachmittags war<br />

es wettermäßig möglich, nach ����voort<br />

zu fahren. Hier durften sich alle<br />

bei frischer Nordseeluft 2 h erholen.<br />

Besonders angenehm war die Stärkung<br />

für die Rückfahrt. Es gab am<br />

Strand genug Gelegenheiten, die<br />

Spezialitäten der Küste zu genießen.<br />

Dann hieß es Abfahrt in Richtung<br />

Niederrhein. Ein Dankeschön unseren<br />

3 Damen vom Bordservice<br />

für die gute Bewirtung. Auch ein<br />

Dankeschön für unseren Busfahrer<br />

Christian, und für die Organisatoren<br />

der Reise, Manfred und<br />

Walter.<br />

Es war trotz widerlicher Wetterverhältnisse<br />

ein schöner Ausflug nach<br />

Amsterdam.<br />

Ingrid Velling<br />

BV Lünen<br />

����������������������������<br />

����� �������������������<br />

Der BV besuchte mit 15 Teilnehmern<br />

und Teilnehmerinnen am<br />

24.05. das Welterbe Zollverein der<br />

Vereinten Nationen in Essen. Die<br />

Zeche Zollverein war einstmals<br />

die modernste und förderstärkste<br />

Steinkohlenzeche der Welt. Seit<br />

der Stilllegung 1986 steht die Zeche<br />

unter Denkmalschutz, im Jahre<br />

2001 wurde sie zum UNESCO-<br />

Welterbe der Menschheit ernannt.<br />

Treffpunkt war das Besucherzentrum<br />

auf der 24 m Ebene in der<br />

ehemaligen Kohlenwäsche. Um<br />

dorthin zu gelangen musste die<br />

58 m lange Gangway (Rolltreppe)<br />

benutzt werden. Die industriehis-<br />

380 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

Gruppenbild vor Schacht 12 Foto: Privat<br />

torische Führung unter dem Motto<br />

������ ������ ���� �������� ������te<br />

durch einen echten Waschbär<br />

Detlef Spahn. Zunächst ging es,<br />

nach einführenden Worten, mit<br />

dem Aufzug zur 45 m Bühne, dem<br />

Dach der Kohlenwäsche, von der<br />

man einen beeindruckenden Panoramablick<br />

über Gelsenkirchen,<br />

Bochum und Essen genießen<br />

konnte, bei schönem Wetter kann<br />

man bis zum Sauerland blicken.<br />

Der weitere Weg führte uns durch<br />

die Ebenen in der Kohlenwäsche<br />

bis hin zum Wagenumlauf am<br />

Schacht. Durch visuelle Hilfen<br />

wie Videoreproduktionen und Geräuscheinspielungen<br />

konnten wir<br />

uns schnell ein Bild über die Arbeit<br />

in der Kohlenwäsche und am<br />

Schacht machen. Der weitere Weg<br />

führte ins Ruhr Museum um uns<br />

Besuchern einen weiteren Einblick<br />

in die Geschichte des Ruhgebietes,<br />

über die Anfänge der Industrialisierung<br />

und im Speziellen in<br />

den derzeitigen Wandel bis hin zu<br />

der Zeit nach der Nutzung fossiler<br />

Energie zu ermöglichen.<br />

Im Anschluss an die Führung ging<br />

��������������������������������rei<br />

Cafe Zollverein“, in dem unter<br />

anderem Kartoffelsuppe und Spaghetti<br />

nach Kokereiart angeboten<br />

wurde.<br />

Jürgen König<br />

BV Rheinische Braunkohle<br />

Bez.Gr. Hambach / Mitte<br />

�����������������������<br />

����������������������<br />

Endlich war es wieder einmal so<br />

weit. Wir – die besseren Hälften<br />

der BV-Mitglieder – durften wieder<br />

einmal an einer Fahrt der Bez. Gr.<br />

nach St. Andreas<strong>berg</strong>/Harz teilnehmen.<br />

Pünktlich um 6 Uhr startete der<br />

Bus samt wissens- und erlebnishungriger<br />

Insassen. Zur Freude<br />

aller war wieder einmal Ilona, unsere<br />

absolut fahrtüchtige, modebewusste,<br />

freundliche und selbstbe-<br />

wusste Busfahrerin, dabei. Gegen<br />

Mittag erreichten wir den Tage<strong>bau</strong><br />

Schöningen; ehrlich gesagt, von<br />

den Dimensionen her nicht zu vergleichen<br />

mit unserem Tage<strong>bau</strong>.<br />

Nach einem sehr interressanten<br />

Vortrag von Herrn Cornelius bei<br />

Kaffee und Kuchen, besichtigten<br />

wir noch die Grabungsstätten des<br />

Tage<strong>bau</strong>s, die durch spektakuläre<br />

Funde der Schöninger Speere<br />

auf sich aufmerksam macht und<br />

die Geschichte neu zu schreiben<br />

scheint.<br />

Als Dankeschön überreichte Wolfgang<br />

Engels Herrn Cornelius ein<br />

Bild von Baggern des Tage<strong>bau</strong>s<br />

�������� ���� ���� �������� �����<br />

damit Sie mal sehen, wie richtige<br />

Wolfgang Engels (lks.)<br />

überreicht ein Bild des<br />

Tage<strong>bau</strong>s Hambach an Herrn<br />

Cornelius<br />

Bagger aussehen.“ Stolz schmunzelte<br />

jeder von uns vor sich hin.<br />

Pünktlich (was sonst!) erreich-<br />

���� ���� ���� ������� ��������������<br />

welches uns allen sehr gut gefiel;<br />

großzügig, klar und sauber mit<br />

freundlichen Mitarbeitern.<br />

Am ��������� ������ verließen<br />

wir pünktlich um 8.00 Uhr (jawohl!)<br />

das Hotel. Wir besichtigten unter<br />

sachkundiger Führung das Silber<strong>berg</strong>werk<br />

Grube Samson, welches<br />

bereits 1521 in Betrieb genommen<br />

wurde.<br />

Anschließend besichtigten wir mit<br />

unserer äußerst kompetenten Reisebegleiterin<br />

Frau Backhaus das<br />

Damm<strong>bau</strong>werk Oderteich (ge<strong>bau</strong>t<br />

1715 bis 1722), welches zum Weltkulturerbe<br />

Oberharzer Wasserregal<br />

bzw. Wasserwirtschaft gehört.<br />

Pünktlich (wer hätte das gedacht?!)<br />

um 13.00 Uhr erreichten wir das<br />

älteste Berg<strong>bau</strong>musem Deutschlands,<br />

das Oberharzer Bergwerkmuseum<br />

in Clausthal-Zellerfeld,<br />

welches 1892 eröffnet wurde. Nach<br />

einem rustikalen Tscherpermahl<br />

mit Tscherpermesser im historischen<br />

Pferde-Gaipel wurden wir<br />

in 2 Gruppen durch das Museum<br />

und das Schau<strong>berg</strong>werk geführt.<br />

Immer wieder wurde uns bewusst,<br />

wie hart das Leben und Wirken der<br />

Bergleute zur damaligen Zeit war.<br />

Eine große Erleichterung bzw.<br />

Zeitersparnis brachte die Erfindung<br />

der sogenannten Fahrkunst;<br />

durch diese Konstruktion konnten<br />

die Bergleute wesentlich schneller<br />

in den Schacht gelangen, als mit<br />

einer Leiter.<br />

Gruppenfoto vor der Grube Samson Fotos: Privat


Pün.... gegen 15.45 Uhr bestiegen<br />

wir die Museumseisenbahn zum<br />

Ottiliae Schacht. Nein, was kann<br />

man für einen Spaß haben, wenn<br />

man zu viert eingepfercht in kleinen<br />

Eisenbahnwaggons auf ungepolstertem,<br />

kaltem Eisen sitzt, und<br />

jede noch so leichte Bodenwelle<br />

den Körper durchschüttelte und<br />

man sich wünschte, doch ein biss-<br />

chen besser gepolstert zu sein.<br />

Hätte man den Kopf herausgehalten,<br />

wäre man vermutlich mit<br />

einem Büschel Gras und Ästchen<br />

zwischen den Zähnen nach 2,2 km<br />

am Schacht angekommen. Dort<br />

besichtigten wir den ältesten Förderturm<br />

Europas nebst Schachthalle<br />

und Maschinenhaus. Leider<br />

war es kaum einem möglich, all<br />

die tollen Informationen und Daten<br />

zu speichern. Gegen 17.00 Uhr<br />

war bei den meisten der Informationsspeicher<br />

total gefüllt, doch<br />

trotzdem besichtigten wir noch<br />

tapfer die untertägige Kehrradstube<br />

Thurm-Rosenhof.<br />

����� ����� ���� ����� ��������� ���be<br />

im Schacht“. Unsere Reise-<br />

leiterin verabschiedete sich mit den<br />

Worten, dass sie selten so eine<br />

pünktliche, aufmerksame, wissbegierige<br />

und belastbare Reisegruppe<br />

betreut hat, die solch ein gewaltiges<br />

Tagesprogramm absolviere. Tja, wir<br />

sind eben Hambacher! Das tat gut,<br />

aber wir sind nun einmal so! Unseren<br />

Füßen tat es gut, aus den Schuhen<br />

zu kommen und nach einer kleinen<br />

Pause saßen wir wieder pünktlich<br />

um 19.00 Uhr beim Abendbuffet<br />

und trafen uns anschließend noch<br />

wie jeden Abend in der Tenne zur<br />

gemütlichen Runde.<br />

Am ������ verließen wir – natürlich<br />

pünktlich – um 10.30 Uhr St. Andreas<strong>berg</strong><br />

und fuhren mit dem<br />

���� ���� �������� ������ ������<br />

Hohne“. Von dort aus ging es mit<br />

der Schmalspurbahn zum Brocken<br />

hinauf vorbei an dem Örtchen<br />

Schierke, wo der große Schierker<br />

Feuerstein steht und wo der gleichnamige<br />

leckere allseits beliebte<br />

Likör herkommt. Auf dem Brokken<br />

– mit 1 141 m über NN der<br />

höchste Berg Norddeutschlands –<br />

hatten wir sogar Sonnenschein,<br />

obwohl es dort im Durchschnitt an<br />

306 Tagen im Jahr nebelig ist. Die<br />

Temperaturen waren sehr angenehm;<br />

die Windstärke betrug zwischen<br />

65 und 73 km/h.<br />

Die 2 ½ h Aufenthalt wurden genutzt<br />

zum Spazierengehen, zum<br />

Genießen des tollen Fernblicks,<br />

zum Essen und Trinken oder zum<br />

Besuch des Brockenhauses, wo<br />

wir viel über die Geschichte, Technik<br />

und Natur des Brockenareals<br />

erfuhren. Wusstet Ihr, dass sich<br />

ein Borkenkäfer Rammelkammern<br />

für verschiedene Weibchen <strong>bau</strong>t,<br />

jedes Weibchen ca. 70 Eier legt<br />

Unsere beiden Berichterstatter<br />

(Hilde, links und Barbara,<br />

rechts) auf dem Brocken<br />

und auf einer ausgewachsenen<br />

Fichte ca. 24 000 Borkenkäfer arbeiten???<br />

Ebenso beeindruckend war die<br />

Besichtigung der Abhörkuppel im<br />

Brockenhaus, wo damals – vor<br />

Öffnung der Grenzen – die dort<br />

stationierten russischen Truppen<br />

den gesamten Telefonverkehr<br />

zwischen der DDR und der BRD<br />

abhören konnten.<br />

Die Möglichkeit, dank moderner<br />

Technik, auf einem Besen über die<br />

Dörfer zu fliegen, rundete diese<br />

Besichtigung wunderbar ab. Kurz<br />

vor der Rückfahrt mit der Brockenbahn<br />

fing es sehr stark an zu regnen,<br />

was unsere gute Laune aber<br />

nicht schmälerte.<br />

Nach dem Abendessen trafen wir<br />

uns wiederum in der Tenne, wo wir<br />

den Tag gemütlich ausklingen ließen.<br />

Einige freuten sich sehr, als<br />

ein ehemaliger Hambacher Kollege<br />

(18 Jahre Tage<strong>bau</strong> Hambach)<br />

sich zu uns gesellte, der seit einigen<br />

Jahren wieder in Andreas<strong>berg</strong><br />

wohnt, und sich ehrenamtlich um<br />

den Ehrhalt und die Pflege der<br />

Schachtanlagen kümmert.<br />

Am 12.05. traten wir selbstverständlich<br />

pünktlich um 9.30 Uhr<br />

die Heimreise an und erreichten<br />

glücklich und zufrieden nach einer<br />

Spargel – und einer normalen<br />

Pause den Tage<strong>bau</strong> Hambach.<br />

Insgesamt gesehen konnten wir<br />

wiedereinmal 4 erlebnisreiche und<br />

informative gesellige Tage dank<br />

unserer Organisatoren Wolfgang<br />

Engels und Klaus Becker verleben.<br />

Es war wiedereinmal klasse.<br />

An die, die noch nie mitgefahren<br />

sind: Fahrt doch auch einmal mit;<br />

es lohnt sich bestimmt!<br />

Danke vielmals nochmal an Wolfgang<br />

Engels und Klaus Becker!<br />

Glückauf,<br />

Barbara Platz<br />

Hildegard Heinen<br />

Übrigens, die Bergleute im Harz<br />

�����������������������������������<br />

tue dich auf, lass mich Glück haben<br />

und bringe Erz hervor!<br />

Vielen Dank auch an die Herren:<br />

Dierk Gietz, Rolf Budach, Detlef<br />

Gutzmann und Ulrich Reiff vom<br />

Oberharzer Bergwerksmuseum.<br />

Wolfgang Engels<br />

Treffen des 65. Lehrgangs<br />

nach 50 Jahren in<br />

Dillenburg 2012<br />

Im 50. Jahr des Abschlussexamens<br />

gab es für den 65. Grubensteiger-Lehrgang<br />

diesmal ein<br />

Treffen in Dillenburg. Ort der Unterkunft<br />

war Haiger-Flammersbach<br />

��� ������� ������������ ���� ��� ���<br />

von Dillenburg entfernt. Es sollte<br />

das letzte organisierte Treffen<br />

sein. Die Organisatoren hatten ein<br />

Programm für 3 Tage vom 11. bis<br />

13.05. ausgearbeitet und diesen<br />

Standort ausgewählt. Die ersten<br />

Teilnehmer der Gruppe reisten<br />

bereits einen Tag vor dem Beginn<br />

an. So konnte man eine Eingewöhnungsphase<br />

durchleben, da<br />

der Rand des Westerwaldes ja oft<br />

um diese Jahreszeit der „Kalten<br />

Sophie“, Wind und auch kühlen<br />

Regen bereit hält.<br />

Bis zum Abend des 11.05. waren<br />

alle Teilnehmer angereist und<br />

beim gemeinsamen Zusammensein<br />

in Erwartung des Abendessens begrüßte<br />

Peter-Gerhard Diel wie immer<br />

zuerst den letzten noch unter uns<br />

weilenden Lehrer, Dipl.-Ingenieur<br />

Klaus Reinecker (TH) i.R., der gerne<br />

die kurze Anreise von Dillenburg-<br />

Frohnhausen nach Haiger-Flammersbach<br />

in Kauf genommen hatte.<br />

Diel unternahm eine kleine Erinnerungszeitreise<br />

durch die alle bisher<br />

stattgefundenen Treffen unseres 65.<br />

Lehrgangs an der Bergschule Dillenburg,<br />

die er seit dem Abschlussexamen<br />

1962 in unterschiedlich Abständen<br />

organisiert, unter regionaler<br />

Mithilfe immer wieder durchgeführt<br />

und alle hierfür erforderlichen Daten<br />

bisher durchgeführter Treffen<br />

bereit hatte.<br />

������������<br />

Es begann 3 Jahre nach unserem<br />

Examen (i. F.: n. E.). Am<br />

20.03.1965� ����� ���� ����� ��� ���fé<br />

Döring“, das schon lange nicht<br />

mehr existiert. Ausrichter waren<br />

Kl. Müller und H. Busche und es<br />

waren nur 7 Personen gekommen.<br />

Man legte einen Kranz an der<br />

Bergschule in Dillenburg nieder.<br />

��� ������ ��� �� Vom 18. bis<br />

19.03.1972 traf man sich wieder<br />

��� ����������� ���� ���� ��� �������<br />

Lindenhof“ unter. Eine Schloss-<br />

Besichtigung stand an und am Ende<br />

des Treffens wurde mit einem<br />

Kranz der toten Kameraden und<br />

Lehrer durch Bergpräsident (i. F.:<br />

BP) Kurt Beißner, gedacht.<br />

��� ������ ��� ��, fand vom 14. bis<br />

15.03.1977 ein Treffen in Dillenburg<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Frauen der Teilnehmer des<br />

65. Grubensteiger-Lehrgangs<br />

der Bergschule Dillenburg am<br />

Stollenmundloch<br />

Foto: Hühner<br />

���� ����������� ��� ������� �������ausschank“<br />

unter fast gleichen Voraussetzungen<br />

mit einer Kranzniederlegung<br />

durch BP Beißner statt.<br />

��� ������ ��� ��, vom 13. bis<br />

14.03.1982, lud man wiederum<br />

nach Dillenburg ein. U.a. besichtigte<br />

man das hier neu eingerichte-<br />

���������������������������������<br />

in der Villa Grün, in dem umfangreiche<br />

Sammlungen aus Berg<strong>bau</strong>,<br />

Geologie, Mineralogie sowie der<br />

heimischen Industrie des Lahn-<br />

Dill-Gebietes präsentiert werden.<br />

Die Führung führte BP i.R. Beißner<br />

durch.<br />

��� ������ ��� ��� Vom 14. bis<br />

15.03.1987 traf man sich in Dillen-<br />

�������������������������������stein“<br />

in Dillenburg-Eibach Quartier.<br />

Am Ende stand wieder eine<br />

Kranzniederlegung, durchgeführt<br />

von BP i.R. Beißner.<br />

��������������� fand vom 15. bis<br />

16.09.1990 das Treffen in Braunfels<br />

statt. Ziel eines Ausfluges war<br />

hierbei die Grube Fortuna, zu dem<br />

auch Klassenkamerad D. Basedow<br />

aus Kanada (Betriebsführer im dortigen<br />

Gold<strong>berg</strong><strong>bau</strong>) angereist war.<br />

��� ������ ��� �� Vom 13. bis<br />

15.03.1992 traf man sich in Neuhof-Ellers,<br />

unternahm eine Grubenfahrt,<br />

eine Stadtführung in<br />

Fulda sowie eine Besichtigung<br />

des dortigen Doms.<br />

��� ������ ��� �� Vom 10.03. bis<br />

11.03.1995 fand das Treffen in Iphofen<br />

bei den Gebr. Knauf, Westdeutsche<br />

Gipswerke, mit Grubenfahrt<br />

und Weinprobe sowie einer<br />

Besichtigung des Knauf-Museums,<br />

statt.<br />

Sinterbildungen mit Stalaktiten<br />

im N-Teil der großen Halle am<br />

unteren Ende eines nach oben<br />

gehenden Aushöhlung<br />

Foto: Hühner<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 381


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Gruppenfoto vor dem Stolleneingang Foto: Privat<br />

��� ������ ��� ��� Vom 14. bis<br />

15.03.1997 traf man sich wieder in<br />

Dillenburg. Im Programm stand der<br />

neue Bentonit-Tage<strong>bau</strong> in Breitscheid-Gusternhain.<br />

An diesem<br />

Tag wurde unser Lehrer Dipl.-Ing.<br />

(TH) Helmut Habicht 80 Jahre alt.<br />

Die Gratulation führten G. Ehrlich,<br />

H. Busche und P.- G. Diel durch.<br />

��� ������ ��� �� Vom 27. bis<br />

28.05.2000 stand Goslar auf dem<br />

Programm. Stadtführung und eine<br />

Grubenfahrt im Bergwerk Rammels<strong>berg</strong><br />

wurden durchgeführt.<br />

��� ������ ��� ��� Am 15. bis<br />

17.03.2002 gab es ein Wiedersehen<br />

in Vacha/Thüringen. Hier<br />

stand eine Besichtigung des Besucher<strong>berg</strong>werks<br />

in Merkers an.<br />

Anschließend wurde das Berg<strong>bau</strong>-<br />

Museum in Heringen/Werra besucht,<br />

danach wanderten wir nach-<br />

��������������������������������<br />

��� ������ ��� �� Vom 23. bis<br />

25.04.2004 ging es nach Herborn.<br />

Eine Stadtführung durch Herborn<br />

und eine Exkursion mit BRI<br />

i.R. Günter Geibel zum Bentonit-<br />

Ab<strong>bau</strong> in Breitscheid-Gusternhain<br />

standen an. Unterkunft war in Herborn-Schönbach.<br />

��� ������ ��� �� fand vom 21. bis<br />

23.4.2006 das Treffen in Kassel<br />

statt. Es gab Führungen zum Herkules,<br />

in der Stadt Kassel sowie<br />

zum Besucher<strong>berg</strong>werk Borken<br />

(Braunkohle-Tage<strong>bau</strong>) mit dortigem<br />

Museum.<br />

��� ������ ��� ��� Vom 21. bis<br />

23.04.2008 trafen wir uns in Hochheim<br />

am Main, ca. 10 km vor den<br />

Toren von Wiesbaden und Mainz.<br />

Man unternahm eine Dampferfahrt<br />

von Wiesbaden-Biebrich nach<br />

Rüdesheim (Drosselgasse), eine<br />

Stadtführung in Wiesbaden und<br />

einen Abend in einer Hochheimer<br />

Straußwirtschaft, um den weltbekannten<br />

Hochheimer Wein kennenzulernen.<br />

��� ��������� ����, nämlich am<br />

382 <strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012<br />

27.09.2008, wurde in Dillenburg<br />

die 150 Jahrfeier der Bergschule<br />

Dillenburg, erfolgreich unter<br />

der Stabführung von Dipl.-Ing.<br />

(TH) Klaus Reinecker sowie Dipl.-<br />

Bergingenieur J. Müller (FH) et al<br />

durchgeführt. Eine Kranzniederlegung<br />

fand an der ehemaligen<br />

Bergschule mit Unterstützung des<br />

Bergmanns-Spielmannszuges<br />

aus Dillenburg-Oberscheld und<br />

ein Konzert desselben sowie der<br />

Bergmannskapelle Neuhof auf<br />

dem Wilhelmsplatz vor vielen Zuhörern<br />

statt. Um 20.00 Uhr schloss<br />

der Tag mit einem Festakt in der<br />

Stadthalle Bismarckstraße in würdigem<br />

Rahmen. Am 28.09. ergänzten<br />

Darbietungen des Bergmannschores<br />

Neuhof den Bergmanns-<br />

Gottesdienst in der evangelischen<br />

Kirche am Schloss<strong>berg</strong> und rundete<br />

diese wunderschöne festliche<br />

Veranstaltung feierlich ab.<br />

��������������������, vom 07. bis<br />

09.05.2010, begab man sich an<br />

den Edersee. Unterhaltsam waren<br />

eine Edersee-Schifffahrt, Besuche<br />

der Stauanlagen sowie des E-Werkes<br />

und von Schloss Waldeck.<br />

�������������������� stand vom<br />

11. bis 13.05.2012 nun das diesjährige<br />

Treffen in Dillenburg an (siehe<br />

Bericht). Diel bedankte sich noch<br />

einmal herzlich für die in dieser Zeit<br />

geleistete Mithilfe einiger Kollegen<br />

und ihrer Frauen an den jeweils<br />

ausgesuchten Treffpunkten.<br />

Anschließend überreichte er Erinnerungs-Urkunden<br />

an die teilnehmenden<br />

Kameraden, bedankte<br />

sich beim Ehepaar Hühner für die<br />

diesjährige Organisation und ü<strong>berg</strong>ab<br />

danach allen Frauen eine Mini-Grubenlampe<br />

zum Anstecken.<br />

Gernot Hühner ü<strong>berg</strong>ab dann Urkunden<br />

mit einem Dankeschön an<br />

die Herren P.-G. Diel (Hauptorganisator<br />

aller Treffen seit 1965), K.<br />

Reinecker (Dozent) sowie G. Ehrlich<br />

(ehem. Sprecher des 65. Lehr-<br />

gangs). Es folgte dann noch die<br />

Ü<strong>berg</strong>abe von Weinpräsenten aus<br />

der Weinstadt Hochheim am Main<br />

an die vorgenannten 3 Personen.<br />

Nun folgte ein Referat von Herrn<br />

Reinecker, der noch einmal die<br />

letzten Jahre der Bergschule Dillenburg<br />

und hier besonders deren<br />

Umwandlung zur Technikerschule<br />

Revue passieren ließ. Er betonte,<br />

dass sich im Feld der bisher nur<br />

männlichen Absolventen der Bergschulen<br />

einiges geändert habe. So<br />

ist z.B. zusätzlich die Ausbildung<br />

weiblicher Studenten eingeführt<br />

worden. Ein Beispiel hierfür sei<br />

die Leitung der Kaligrube Neuhof-<br />

Ellers, wo seit einiger Zeit eine<br />

Frau als Betriebsführerin erfolgreich<br />

fungiert. Er kam auch auf ein<br />

Treffen eines Lehrgangs unserer<br />

Ausbildungsstätte zu sprechen,<br />

das in Trier stattgefunden hatte. Es<br />

sei unseren Treffen in Organisation<br />

und Teilnahme doch sehr ähnlich.<br />

Begrüßung und Vortrag von<br />

Dipl.-Ingenieur (FH) Klaus<br />

Reinecker am 11.05. im<br />

„Hotel Tannenhof“<br />

Foto: Hühner<br />

Dann folgten ein Abendessen sowie<br />

ein gemütliches Beisammensein<br />

und mit ein paar Bergmannsliedern<br />

schloss die Veranstaltung<br />

zu später Stunde.<br />

Am Morgen des 12.05. stand nach<br />

dem Frühstück die Anfahrt zur<br />

Kristallhöhle in Breitscheid-Erdbach<br />

an. Die Teilnehmer waren in<br />

2 Gruppen eingeteilt und in einem<br />

Autokorso über den Haigerer Ortsteil<br />

Langenaubach zur Höhle ge-<br />

bracht worden. Um 10.00 Uhr begann<br />

die erste Führung, Gruppe 2<br />

reiste indessen an. Sie empfingen<br />

die ausfahrenden Teilnehmer aus<br />

Gruppe 1 und begaben sich, mit<br />

anderen Gästen zu einer 2. Gruppe<br />

aufgefüllt, die ca. 125 Stufen in<br />

die in einem ehemaligen Riff entstandene<br />

geologische Sehenswürdigkeit<br />

hinab. Frau Reeh und eine<br />

Kollegin (Studentin) informierten:<br />

Das gesamte Gangsystem der<br />

Herbstlabyrinth-Adventhöhle hat<br />

bisher eine Länge von ca. 6 km,<br />

nur der kleinere Teil ist bisher begehbar<br />

gemacht worden. Sie ist<br />

noch die längste Höhle in Hessen<br />

und zählt zu den 11 größten Höhlensystemen<br />

Deutschlands. Unzählige<br />

Tropfsteine (Stalagmiten<br />

(griechisch: stálagma =Tropfen),<br />

Stálaktiten (griechisch: stalactós<br />

=tröpfelnd) in vielen Formen<br />

�������������������������������<br />

�������������������������������chenhalle“<br />

des Labyrinthes zählt<br />

nach Frau Reeh zu den größten<br />

und schönsten Einzelhohlräumen<br />

im I<strong>berg</strong>-Kalkstein in Deutschland.<br />

Von einer Einmaligkeit dieses Vorkommens<br />

im Gebiet Breitscheid-<br />

Langenaubach kann man sprechen.<br />

Im unteren Teil des Oberdevons<br />

bildete sich das Riff auf vulkanischen<br />

Schalsteinrücken über<br />

dem Roteisenstein-Grenzlager.<br />

Das Riff, durch Ausbruch von Vulkanen<br />

(Explosionen), Eindringen von<br />

Lava (Intrusionen), Abtragung von<br />

Formationen (Abrasion) und damit<br />

verbundenen Erdbeben stark beeinflusst,<br />

zerbrach am Riffrand teilweise<br />

und stürzte nach bisherigen<br />

Erkenntnissen in N- und NE-Richtung<br />

in kleineren und riesengroßen<br />

Blöcken in vorgelagerte Sedimentbecken.<br />

Die aus dem abgestürzten<br />

Material zusammen mit vulkanischen<br />

Gesteinsanteilen gebildete<br />

geologische Formation (Breccie)<br />

im Unterkarbon II, wird in der geo-<br />

���������� ������������� ���� ����genaubacher<br />

Breccie“ bezeichnet.<br />

Sie ist beim Schützenhaus im Haigerer<br />

Stadtteil Langenaubach im<br />

Teilnehmer nach der Gedenkveranstaltung vor dem Eingang zur<br />

ehemaligen Bergschule Dillenburg Foto: F. Fiella


Steinbruch �������������� ��� ��sichtigen<br />

(Geol. Exkursionspunkt,<br />

Kontaktaufnahme beim Schützenverein<br />

Langenaubach). In NE-<br />

Richtung fanden sich große Geröllblöcke<br />

sogar noch am Sauern<strong>berg</strong><br />

bei Dillenburg-Donsbach (S. Erl.<br />

Bl. 5215 Dillenburg). Man hat der<br />

Höhle in Breitscheid-Erdbach eine<br />

Besonderheit durch eine LED-Ausleuchtung<br />

gegeben, die besonders<br />

schöne Stellen fokussiert erstrahlen<br />

lässt. Dies erlaubt ein digitales<br />

Fotografieren ohne Blitzlicht<br />

und der Besucher kann für seine<br />

Foto-Alben schöne Erinnerungen<br />

mitnehmen. Im unteren Teil sowie<br />

im Museum Erdbach sind vorgefundene<br />

Fossilien zu bewundern.<br />

Mehr als 10 000 Besucher kommen<br />

lt. Informationsschrift in jedem Jahr<br />

��� ������� �������� �������������<br />

Besonderheit in den Dillenburger<br />

Raum nach Breitscheid. Öffnungszeiten,<br />

Tickets u. Parkmöglichkeiten<br />

siehe: �������������������<br />

(Kartenvorverkauf über die Gemeinde<br />

Breitscheid).<br />

Nach der Befahrung der Herbstlabyrinth-Adventhöhle<br />

fuhren alle<br />

Teilnehmer dann nach Breitscheid-<br />

Gusternhain, wo ein Mittagessen<br />

etwas Zeit zum Nachdenken über<br />

das Erlebte brachte. Dann ging es<br />

zum schönsten Aussichtspunkt<br />

und höchsten Berg des Wester-<br />

����������������������������������<br />

rd. 657 m Höhe in der Nähe des<br />

Dreiländer-Ecks Rheinland-Pfalz-<br />

Hessen-Nordrhein-Westfalen noch<br />

in Rheinland-Pfalz. Gemeinsam<br />

unternahm die Gruppe eine Wanderung<br />

rund um den höchsten Teil<br />

des Berges und suchte die neu<br />

errichtete große Besucherhalle<br />

(400 Personen) zum Kaffetrinken<br />

und dem Verzehr eines Stückchen<br />

Kuchens auf.<br />

Anschließend begab sich unter<br />

der Führung von G. Hühner die<br />

ganze Gruppe zur Gedenkstätte<br />

für den Berg<strong>bau</strong> und Steine- und<br />

Erdenbetriebe in Langenaubach.<br />

Man kann hier die von ehemaligen<br />

Bergleuten geschaffenen Anlagen<br />

wie z.B. ein Stollenmundloch, Grubenwagen<br />

voll Erz, im Freigelände<br />

einen Haspel und Grubenholz-<br />

Transportwagen, Kippwagen aus<br />

dem Bereich des Ton<strong>berg</strong><strong>bau</strong>s<br />

und eine Basaltsäulengruppe in<br />

schöner Anlage bewundern. An<br />

aufgestellter Gedenksäule, Oberdevonischer<br />

Cephalopodenkalk<br />

vom Vorkommen an der Grube<br />

Vereinigte Constanze, wird durch<br />

eine Gedenktafel der in Gruben-<br />

und Steinbruchs-Betrieben tödlich<br />

verunglückten und/oder in Folge<br />

schwerer Unfälle anschließend<br />

verstorbenen Bergleute namentlich<br />

gedacht.<br />

Gruppenfotos des 65. Lehrgangs<br />

und der mitgereisten Frauen wur-<br />

���� ���� ���� �����������������<br />

geschossen. Dann ging es gegen<br />

������������������������������hof“<br />

in Haiger-Flammersbach, um<br />

dort nach dem Abendessen noch<br />

gemütlich beisammen zu sitzen.<br />

Nach dem Frühstück am 13.05.<br />

wurden bei einem Teil der Teilnehmer<br />

bereits die Koffer in die Autos<br />

verstaut. Dann fuhr man gemeinsam<br />

zur ehemaligen Bergschule<br />

in Dillenburg, um an dem dortigen<br />

Gedenkstein eine Blumenschale<br />

niederzustellen.<br />

Rede von Gerhard Peter Diel zum<br />

Gedenken an unsere verstorbenen<br />

Kameraden und Lehrer<br />

vor der ehemaligen Bergschule<br />

Dillenburg<br />

�������������<br />

Wieder einmal haben wir uns zusammen<br />

gefunden um in Gemein-<br />

Breewege<br />

2 DZ mit allem Komfort<br />

●15 min zum Strand<br />

●10 km nach Ostende<br />

●15 km nach Brügge<br />

Niederstellung der<br />

Blumenschale am Gedenkstein<br />

der Bergschule Dillenburg<br />

(v.r.n.l: P.- G. Diel, G. Hühner, H.<br />

Saam) Foto: F. Fiella<br />

schaft ein fröhliches Wiedersehen<br />

zu feiern. Heute am letzten Tage<br />

unseres Treffens ist die Fröhlichkeit<br />

jedoch etwas gedämpft. Mit<br />

dem heutigen Niederstellen einer<br />

schönen Blumenschale hier<br />

an der ehemaligen Bergschule in<br />

Dillenburg möchten wir unserer<br />

toten Kameraden und ehemaligen<br />

Lehrer gedenken. Es ist beim 65.<br />

Grubensteigerlehrgang bereits eine<br />

große Lücke entstanden. Viele,<br />

die zu uns gehörten, sind bereits<br />

nun nicht mehr unter uns.<br />

Wir gedenken unserer Kameraden:<br />

† Dipl.-Bergingenieure (FH)<br />

Martin Schneider<br />

Friedwill Reeh<br />

Hans Werner Reuß<br />

Franz Schmidt<br />

Klaus Birkenfeld<br />

Dieter Bockris<br />

Werner Lichten<strong>berg</strong><br />

Walter Jauernik<br />

Wir gedenken unserer<br />

Bergschullehrer:<br />

† Bergpräsident und Bergschuldirektor<br />

Kurt Beißner<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

† Dipl.-Ingenieure (TH)<br />

Franz Lückoff<br />

Karl Schlaudraff<br />

Helmut Habicht<br />

† Dipl.-Bergingenieure (FH)<br />

Fritz Heinig<br />

BRI Günter Geibel<br />

† Gymnasiallehrer:<br />

Dr. Brandt, Studienrat<br />

Hagen, Studienrat<br />

Dr. Tuczek, Oberstudienrat<br />

† Lehrer:<br />

R. Groos<br />

Erich Weinert<br />

Sie wurden in die Ewigkeit abberufen.<br />

Zu ihrer und unserer Ehre sei<br />

gesagt, dass sie uns fehlen. Jawohl,<br />

auch zu unserer Ehre, denn<br />

ehrt ihr die Freunde nicht, wenn<br />

sie dem abwesenden Kameraden<br />

die Treue im Geiste und im Herzen<br />

bewahren?<br />

So wollen wir ihnen in dieser Stunde<br />

unseren Dank abstatten. In diesen<br />

Dank eingeschlossen ist das<br />

herzliche Mitgefühl, das wir ihnen<br />

und ihren Angehörigen bekunden.<br />

Wir alle wissen um ihren harten<br />

Verlust und ihren Schmerz, den<br />

wir mit ihnen teilen.<br />

Oh Herr, himmlischer Vater, erwecke<br />

durch deinen Geist unsere<br />

Herzen und Gedanken, dass wir<br />

alle Zeit unser Leben führen mit<br />

Wachen und Beten und dort ewig<br />

bei dir bleiben mögen. Durch Jesus<br />

Christus, unseren Herrn.<br />

All das, was uns in dieser Stunde<br />

erfüllt, möge in dieser Blumenspende<br />

einen bescheidenen Dank<br />

finden. Ich sage Dank für eure stetige<br />

Mitarbeit. Ruhet in Frieden, wir<br />

werden euch nicht vergessen.<br />

����������<br />

Peter-Gerhard Diel<br />

Wohnen im Privathaus mit Wintergarten und Liegewiese<br />

De Haan aan Zee<br />

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Daniel & Ginette Jonckheere-Huyghe<br />

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<strong>berg</strong><strong>bau</strong> 8/2012 383


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»<strong>berg</strong><strong>bau</strong>«<br />

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Energie, Umwelt<br />

���������������������<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren,<br />

Technikern und Führungskräften.<br />

Im Mitgliedsbeitrag des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

������������������������������<br />

»<strong>berg</strong><strong>bau</strong>« eingeschlossen.<br />

Herausgeber<br />

<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure,<br />

vertreten durch den<br />

Hauptvorstand<br />

���������������<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 23 22 38<br />

Telefax (02 01) 23 45 78<br />

E-Mail:<br />

rdb@rdb-ev.de<br />

Internet:<br />

www.rdb-ev.de<br />

Redaktionsteam "<strong>berg</strong><strong>bau</strong>"<br />

Makossa Druck und Medien<br />

GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

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���������������������������<br />

E-Mail:<br />

<strong>berg</strong><strong>bau</strong>@rdb-ev.de<br />

Assessor des Bergfachs<br />

Dipl.-Berging. Konrad Hupfer<br />

– Hu –<br />

Verantwortlich<br />

Holtkamp 5<br />

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E-Mail:<br />

hupfer.konrad@t-online.de<br />

Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors<br />

– Dw –<br />

Anzeigenleitung<br />

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45701 Herten-Bertlich<br />

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Dr. mont. Volker Schacke<br />

– Sch –<br />

Apelank 34<br />

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E-Mail:<br />

schacke.vimg@t-online.de<br />

Verlag/Satz/Druck/<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Makossa<br />

Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

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erscheint monatlich.<br />

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Die Kündigung kann mit<br />

einer Frist von 3 Monaten zum<br />

�������������������������<br />

werden.<br />

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chlorfrei gebleichtem Papier<br />

gedruckt.<br />

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Vor 100 Jahren, im Juni 1912, nahm die Zeche<br />

Friedrich Heinrich, deren Schachtanlage den Kern<br />

des heutigen Bergwerks West bildet, die Förderung<br />

von Steinkohle auf. Nach der Zeche Rheinpreußen<br />

in Moers war Friedrich Heinrich das 2. Bergwerk am<br />

linken Niederrhein. Es folgte die Gründung weiterer<br />

Berg<strong>bau</strong>unternehmen und Schachtanlagen in der<br />

Region, namentlich die der Niederrheinischen Bergwerksgesellschaft,<br />

der Zechen Diergardt und Mevissen<br />

sowie, wenn auch<br />

mit großer Verzögerung,<br />

die Gründung der Zeche<br />

Rossenray. Mit Ausnahme<br />

von Diergardt und<br />

Mevissen wurden diese<br />

Bergwerke, zumindest<br />

Teile von ihnen, im Zuge<br />

der langfristigen Anpassungsmaßnahmen<br />

im deutschen Berg<strong>bau</strong><br />

2002 zum Verbund<strong>berg</strong>werk<br />

West der RAG<br />

zusammengeführt. Zum<br />

Jahresende 2012 wird<br />

das Bergwerk seinen<br />

Betrieb einstellen.<br />

Im Juni 2012 beging das<br />

Bergwerk West der RAG<br />

Deutsche Steinkohle das<br />

100-jährige Jubiläum seiner<br />

Förderaufnahme. Dieses<br />

Datum bezieht sich auf<br />

die erste Kohlenförderung<br />

auf dem Bergwerk Friedrich<br />

Heinrich, das den Kern des<br />

Bergwerks West bildet.<br />

Vor diesem Hintergrund hat<br />

das Montanhistorische Dokumentationszentrum<br />

beim<br />

Deutschen Berg<strong>bau</strong>-Museum<br />

Bochum Anfang 2011 den Auftrag erhalten, die Geschichte des<br />

Bergwerks West in Form einer Publikation aufzuarbeiten. Begleitet<br />

wurde es dabei von einem Gremium aus Vertretern des<br />

Bergwerks und der RAG Aktiengesellschaft. Gemeinschaftlich<br />

vereinbartes und angestrebtes Ziel war es, die Historie der im<br />

Bergwerk West kulminierten Zechen angemessen zu berücksichtigen<br />

und in die allgemeinen Belange der Berg<strong>bau</strong>entwicklung<br />

am linken Niederrhein sowie des Ruhrreviers insgesamt<br />

einzuordnen. Aus dieser Perspektive ließen sich interessante<br />

Erkenntnisse gewinnen, die beispielsweise von einer – bezogen<br />

auf das Ruhrrevier – relativ späten industriellen Erschließung<br />

über einen langanhaltenden französischen Einfluss bis zu<br />

<strong>berg</strong>technisch besonders innovativen Phasen und Lösungen<br />

reichen.<br />

Buchbesprechung<br />

Tief im Westen –<br />

Ein Jahrhundert Steinkohlenförderung am linken Niederrhein<br />

Anders als der Berg<strong>bau</strong> rechts des Rheins hat die Geschichte<br />

der linksrheinischen Schachtanlagen bislang nur wenig historische<br />

Beachtung gefunden. In regelmäßigen Abständen sind<br />

diverse Jubiläumsschriften der verschiedenen Bergwerke erschienen,<br />

und eine Reihe lokalgeschichtlicher Arbeiten hat sich<br />

dem Zusammenhang von Berg<strong>bau</strong> und Gemeindeentwicklung<br />

gewidmet. Eine umfassende Geschichte des Berg<strong>bau</strong>s am linken<br />

Niederrhein oder einer der hiesigen Schachtanlagen hat es<br />

bislang nicht gegeben.<br />

Das vorliegende Buch schließt diese Lücke. Als Verbund<br />

mehrerer Schachtanlagen spiegelt<br />

das Bergwerk West die<br />

Geschichte des linksniederrheinischen<br />

Berg<strong>bau</strong>s gleichsam<br />

in seinen Betriebsstrukturen<br />

wider. Für eine Geschichte des<br />

Berg<strong>bau</strong>s in der Region bietet<br />

es sich insofern an. Im Mittelpunkt<br />

der Darstellung stehen<br />

beispielhaft die Kamp-Lintforter<br />

Zechen Friedrich Heinrich und<br />

Rossenray, die früheste und die<br />

jüngste der im Bergwerk West<br />

aufgegangenen Schachtanlagen,<br />

wobei auf den Kontext des<br />

gesamten Berg<strong>bau</strong>s am linken<br />

Niederrhein immer wieder Bezug<br />

genommen wird.<br />

Zum Verständnis der Geschichte<br />

dieser Schachtanlagen<br />

ist es notwendig, ihre Entwicklung<br />

nicht losgelöst von den<br />

Wechselbeziehungen zwischen<br />

Berg<strong>bau</strong> und Gesellschaft zu<br />

betrachten. Der Berg<strong>bau</strong> war<br />

Teil eines komplexen Verhältnisses<br />

von technischen, sozialen,<br />

politischen, wirtschaftlichen und<br />

kulturellen Faktoren, die einander<br />

bedingten und aufeinander<br />

rückwirkten. Die Kapitel gehen<br />

daher neben der technischen<br />

Entwicklung immer auch auf<br />

politische und gesellschaftliche<br />

Rahmenbedingungen ein. Vor allem im Hinblick auf die frühen<br />

Jahrzehnte scheint eine solche Einordnung in besonderem Maße<br />

wichtig zu sein. Die Darstellung versucht, eine breitere Leserschaft<br />

anzusprechen und orientiert sich gleichzeitig an den<br />

akademischen Standards der Geschichtswissenschaft.<br />

Neuerscheinung des Montanhistorischen<br />

Dokumentationszentrums<br />

Stefan Moitra: Tief im Westen. Ein Jahrhundert Steinkohlenförderung<br />

am linken Niederrhein. Von Friedrich Heinrich zum<br />

Bergwerk West, Bochum 2012 (= Veröffentlichungen aus dem<br />

Deutschen Berg<strong>bau</strong>-Museum Bochum, Nr. 186; =Schriften<br />

des Berg<strong>bau</strong>-Archivs, Nr. 25)<br />

ISBN 10: 3-937203-59-1<br />

ISBN 13: 978-3-937203-59-1


Haus Aden war ein relativ junges Steinkohlen-Bergwerk.<br />

Schacht 1 und 2 wurden<br />

erst in den Jahren 1938 (2) und 1939 (1)<br />

abgeteuft.<br />

Die Kohlenförderung begann im Jahr<br />

1943. In Spitzenzeiten förderten über 4 000<br />

Bergleute bis zu 3,9 Mio. t/a.<br />

Der 1981 errichtete Wetterschacht 6 war<br />

seinerzeit mit 1 388 m Teufe der tiefste<br />

Schacht im Ruhrgebiet.<br />

1993 nahm Haus Aden die Mitarbeiter<br />

von der Nachbarzeche Grim<strong>berg</strong> in den<br />

neuen Verbund Haus Aden/Monopol auf.<br />

Im April 1998 kam für Haus Aden selbst<br />

das Ende. Der Standort wurde aufgegeben<br />

und die Felder gingen unter dem Namen<br />

„Bergwerk Ost” an die Zeche Heinrich<br />

Robert.<br />

Fotograf: Dieter Golland<br />

www.nachtzeichen.de

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