07.12.2012 Aufrufe

dann bauder: bauhaus (schweiz) ag, niederwan - Pavidensa

dann bauder: bauhaus (schweiz) ag, niederwan - Pavidensa

dann bauder: bauhaus (schweiz) ag, niederwan - Pavidensa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

handelt es sich um ein durch Erhitzen in<br />

seiner Kristallstruktur verändertes Silikatgestein.<br />

In der Stadt Hamburg werden seit rund<br />

fünfzig Jahren mit Rousil aufgehellte Beläge<br />

gebaut. Dabei kommen einerseits<br />

Walzasphaltbeläge mit einem Anteil von<br />

etwa 25 Prozent Aufhellungsgestein oder<br />

mit dem Spezialsplitt abgestreute Gussasphalte<br />

zur Anwendung. Die gemachten<br />

Erfahrungen sind so gut, dass diese Bauweise<br />

bei einer Vielzahl der Strassen – unter<br />

anderem auch im Elbtunnel – angewendet<br />

wurde und auch weiterhin zur<br />

Ausführung gelangt. Dabei hat sich gezeigt,<br />

dass die durch die aufgehellten Beläge<br />

bedingten höheren Baukosten durch<br />

reduzierte Beleuchtungskosten in drei bis<br />

vier Jahren eingespart werden.<br />

In der Schweiz wurden bereits vor mehr<br />

als zehn Jahren Tunnelbeläge mit Rousil<br />

hergestellt, so auf der A2 im Kanton Uri<br />

sowie im Regrouillon-Tunnel auf der<br />

Staatsstrasse Sion – Sierre. Dabei wurden<br />

aufgehellte Asphaltmischungen verwendet<br />

und die Bel<strong>ag</strong>soberfläche wurde zum<br />

Teil durch Kugelstrahlen vom Bindemittelfilm<br />

befreit. Leider wurde der Erfolg<br />

der Aufhellung auf diesen Strecken unterschiedlich<br />

ausgewertet und auch nicht einer<br />

breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht,<br />

so dass die angewendete<br />

Baumethode in der Schweiz bisher keine<br />

grössere Verbreitung fand.<br />

In Frankreich werden zunehmend aufgehellte<br />

Walzasphaltbeläge ausgeführt. Dabei<br />

werden dem Asphaltmischgut (meist<br />

ein Asphalt für sehr dünne Schichten<br />

ACVTL) etwa 15 bis 30 Prozent Rousil<br />

zugegeben. Zudem wird beim Einbau mit<br />

einem Präzisionsstreuer eine leichte Abstreuung<br />

mit einem Rousil-Feinsplitt 1/3<br />

auf den Bel<strong>ag</strong> aufgebracht und eingewalzt.<br />

VERAZETTE<br />

für Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) war<br />

schon seit längerem klar, dass für die im<br />

Kanton Aargau üblichen kurzen Strassentunnels<br />

mit aufgehellten Fahrbahnbelägen<br />

eine wesentliche Reduktion der Beleuchtungskosten<br />

von rund 35’000 bis 40’000<br />

Franken pro Jahr und Kilometer Tunnelröhre<br />

möglich ist. Als Versuchsobjekt<br />

wurde die Mittelröhre des Bareggtunnels<br />

ausgewählt. Die auf einen normalen, nicht<br />

aufgehellten Gussasphalt ausgelegte Tunnelbeleuchtung<br />

war bereits installiert und<br />

der Bel<strong>ag</strong>saufbau mit 35 mm Gussasphalt<br />

MA 11 S T auf 45 mm MA 16 S T war<br />

ebenfalls vorgegeben.<br />

Um die Bel<strong>ag</strong>swahl zu optimieren, wurde<br />

im Spätherbst 2003 auf der Kantonsstrassenbrücke<br />

über die Bahnlinie in Full-Reuenthal<br />

von der mit den Gussasphaltarbeiten<br />

in den beiden sanierten Tunnelröhren<br />

am Baregg beauftr<strong>ag</strong>ten Spezialabteilung<br />

der Walo Bertschinger AG ein Versuchseinbau<br />

durchgeführt. Ziel war die Abklärung<br />

der Eignung möglicher Herstellungsverfahren.<br />

Auf einer ersten<br />

Teilfläche wurde ein Gussasphalt mit aufhellenden<br />

Gesteinen im Korngerüst ein-<br />

27<br />

gebaut. Zur Verbesserung der Anfangshelligkeit<br />

wurde die Oberfläche mit einem<br />

Hochdruckwasserstrahl von Bindemittelresten<br />

befreit. Daneben wurde ein konventioneller<br />

Gussasphalt eingebaut. Dieser<br />

wurde mit Rousil 1/3 abgestreut; der<br />

Splitt war in die frische Oberfläche eingebunden.<br />

Beide Probeflächen konnten trotz<br />

der ungünstigen Einbaubedingungen<br />

(Temperaturen, Brückenbel<strong>ag</strong>) einwandfrei<br />

hergestellt werden. Dabei zeigte sich,<br />

dass der mit dem speziellen Aufhellungssplitt<br />

abgestreute Gussasphalt als optimale<br />

Lösung für die Aufhellung von Gussasphaltbelägen<br />

bezeichnet werden darf. Wie<br />

die Abbildung Seite 26 unten zeigt, ist die<br />

Helligkeit bereits unmittelbar nach dem<br />

Einbau sehr gut und bedarf keiner zusätzlichen<br />

Aufhellungsmassnahmen. Diese<br />

Variante ist zudem auch kostengünstiger.<br />

Einbau im Tunnel<br />

Anfang Juli 2004 wurde die aufgehellte<br />

Gussasphalt-Deckschicht in der Mittelröhre<br />

des Bareggtunnels eingebaut. Der<br />

Gussasphalt MA 11 S T wurde in der Aufbereitungsanl<strong>ag</strong>e<br />

Rotzloch mit einem<br />

Polymerbitumen PmB 30/50-65 E herge-<br />

Vorbereitungsarbeiten mit<br />

Probeeinbau<br />

Für die Verantwortlichen der Abteilung<br />

Tiefbau des Aargauischen Departements 3: Nach einem Jahr präsentiert sich die Abstreuung fast gleich hell wie die Fahrbahnmarkierung (rechts unten).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!