7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
MSG mit neuem Marktauftritt<br />
MSG eG -<br />
ships & more<br />
Der bayerische Staatssekretär Markus Sackmann bei seinem Betriebspraktikum<br />
im Steuerhaus eines MSG-Schiffes | Bild: MSG<br />
Die traditionsreiche MSG, Würzburg, hat sich i h einen i neuen MMarktauftritt kt ft itt verordnet. d t UUnter t ddem Sl Slogan „ships hi &<br />
more“ sind vom MSG-Vorstand eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet worden, die dem gewachsenen Leistungsspektrum<br />
<strong>und</strong> heutigem Selbstverständnis des 70 Binnenschiffe umfassenden Unternehmens besser gerecht werden<br />
sollen.<br />
Neben Firmenlogo <strong>und</strong> Corporate Design ist die Firmierung<br />
modifi ziert worden: Das bislang als MSG Mainschiffahrts-<br />
Genossenschaft eG bekannte Unternehmen fi rmiert ab<br />
1. Oktober <strong>2008</strong> unter der neuen Bezeichnung MSG eG. „Unser<br />
Fahrtgebiet sind Flussläufe in ganz Europa <strong>und</strong> nicht nur der Main“,<br />
kommentiert Klaus Hohberger, seit Januar <strong>2008</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
der MSG, einer der Gründe für die Umfi rmierung. „Unterschwellig<br />
hat unser Firmenname bei interessierten Neuk<strong>und</strong>en häufi<br />
g Fragen nach der Reichweite unserer Dienstleistungen ausgelöst“,<br />
so Hohberger weiter.<br />
Begleitet von einem neuen Slogan („ships & more“) <strong>und</strong> einem<br />
zeitgemäßen Corporate Design präsentiert sich die MSG eG damit<br />
deutlich jünger im Markt. Hohberger: „Wir wollen uns als moderner<br />
Verkehrsträger präsentieren, der mit seinen K<strong>und</strong>en auf Augenhöhe<br />
schwimmt.“ Auch die Kommunikation in Richtung Partikuliere<br />
ist im Zuge der eingeleiteten Maßnahmen optimiert worden: So<br />
gibt es mit „MSG Radar“ seit einiger Zeit eine elektronische Zeitung,<br />
die von allen Binnenschiffern der MSG an Bord empfangen<br />
werden kann.<br />
Aber auch die Hauptgeschäftsstelle der MSG in der Hafenstraße im<br />
Würzburger Hafen hat ein ‚Lifting’ erfahren. Von Februar bis Juli<br />
wurde das etwas in die Jahre gekomme Gebäude umgebaut <strong>und</strong><br />
den modernen Anforderungen an Kommunikation <strong>und</strong> mitarbeitergerechte<br />
Arbeitsplätze angepasst. Alles erscheint hell <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich,<br />
lichtdurchfl utete Räume <strong>und</strong> ein junges Team senden positive<br />
Signale nach außen.<br />
Auf die Frage, ob auch eine neue Unternehmensstrategie mit den<br />
Veränderungen außen <strong>und</strong> innen verb<strong>und</strong>en ist, spricht Hohberger<br />
von einem neuen Zungenschlag im Umgang mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Partikulieren: „Die MSG war <strong>und</strong> ist ein gut geführtes Unternehmen.<br />
Insofern machen wir nicht alles neu, aber da, wo es nötig ist<br />
moderner“. Natürlich stehe die MSG, wie andere Reedereien auch,<br />
künftig vor neuen Herausforderungen. „Die Flottenstruktur <strong>und</strong> die<br />
Altersstruktur unserer Partikuliere verlangen neue Antworten“, zeigt<br />
Hohberger auf. So habe die MSG den ersten rumänischen Partikulier<br />
mit MS MARCO I in die Flotte aufgenommen <strong>und</strong> befi ndet sich<br />
in einer Testphase mit bulgarischen Partikulieren. Hohberger sieht<br />
künftig Chancen, die Reihen mit osteuropäischen Schifffahrtsunternehmen<br />
zu ergänzen, was auch neue Möglichkeiten für die MSG im<br />
Fahrtgebiet Donau eröffne. Auch mit den Donau-Reedereien seien<br />
in letzter Zeit verstärkt Gespräche geführt worden, um Möglichkeiten<br />
einer engeren Zusammenarbeit zu erörtern. „Insofern müssen<br />
wir den Herausforderungen des europäischen Marktes in der Tat mit<br />
neuen Strategien begegnen“, stellt Hohberger fest. Dies gilt auch für<br />
die Knüpfung neuer verkehrsträgerübergreifender Logistikkonzepte.<br />
So hat die MSG kürzlich einen LKW Speditionskaufmann eingestellt<br />
<strong>und</strong> ist offen für Kooperationen mit privaten Eisenbahngüterverkehrsunternehmen.<br />
Verstärken will Hohberger auch die Kontakte zur Politik um die verfahrene<br />
Situation beim Donauausbau überwinden zu helfen: „Hierzu<br />
müssen wir auch die Kooperation zwischen BDB <strong>und</strong> BÖB verstärken,<br />
denn nur gemeinsam bringen wir genug Wirtschaftskraft<br />
auf die Waage, um die Politik beeindrucken zu können“. Dem diente<br />
auch der kürzlich erfolgte Besuch des bayerischen Staatssekretärs<br />
Markus Sackmann bei der MSG vor Ort. Auf einer von der MSG ausgerichteten<br />
Pressekonferenz an einer Würzburger Schleuse unterstrich<br />
der Staatssekretär die große Bedeutung der Binnenschifffahrt<br />
für den Wirtschaftsstandort Bayern: „Unsere bayerischen Unternehmen<br />
sind auf leistungsfähige Binnenwasserstraßen angewiesen.<br />
Neben Straße <strong>und</strong> Schiene spielen gerade die Wasserwege eine immer<br />
wichtigere Rolle für den Gütertransport.“ Die Staatsregierung<br />
werde sich deshalb auch in Zukunft mit Nachdruck für den bedarfsgerechten<br />
Ausbau der Wasserstraßen einsetzen.<br />
Klaus Hohberger hofft, dass dies auch von der neuen bayerischen<br />
Staatregierung so gesehen wird <strong>und</strong> der neue FDP Minister für<br />
Wirtschaft, Technologie u. Verkehr Martin Zeil die bisherige Blockadepolitik<br />
seiner Partei zum Donauausbau überwinden kann.<br />
■ Hans-Wilhelm Dünner<br />
48 | 7|<strong>2008</strong>