7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
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VERKEHRSPOLITIK<br />
Rainer Schäfer<br />
Und es werden mehr! Es ist uns zum zweiten Mal in Folge<br />
gelungen, neue Unternehmen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen.<br />
Seitdem der BÖB sich auch privaten Häfen als Mitglieder<br />
geöffnet hat, hat er durch seine stete Themen-, Lobby- <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit neues Interesse für die Verbandsarbeit geweckt<br />
<strong>und</strong> erntet die Früchte seiner Arbeit aus dem letzten Jahr. Es ist ihm<br />
einmal mehr gelungen, die Interessen, der am System Wasserstraße<br />
beteiligten <strong>und</strong> interessierten Unternehmen zu bündeln <strong>und</strong> damit<br />
die politische Legitimation zu vergrößern.<br />
Durch unsere neuen Mitglieder bekommen wir neue Impulse für<br />
den Umgang mit neuen Themen <strong>und</strong> Herausforderungen. Dadurch<br />
können <strong>und</strong> müssen wir uns zunehmend breiter aufstellen. Hierfür<br />
ist es unerlässlich, dass das Präsidium in Zukunft wieder aus 5<br />
Personen besteht, die eine entsprechende Aufteilung der Themen<br />
untereinander organisieren können.<br />
Dieser Ansatz gilt meiner Meinung nach auch für die Zusammenarbeit<br />
der Verbände untereinander. Die Idee der Initiative Binnenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> Logistik ist ein erster Schritt, das System Wasserstraße<br />
auf ein gleiches Niveau mit den anderen Verkehrsträgern zu stellen.<br />
Diese präsentieren sich organisatorisch schon heute stärker als<br />
Einheit, wenn sie Lobbying auf nationaler oder europäischer Ebene<br />
betreiben. Die Vernetzungsmöglichkeiten der trimodal aufgestellten<br />
Binnenhäfen sind vielseitig, die natürlichen Partner Binnenschiff,<br />
Schiene <strong>und</strong> Logistik erste Wahl bei gemeinsamen Aktivitäten.<br />
Gerade dieses Jahr zeigt die immer enger werdende Vernetzung der<br />
See- <strong>und</strong> Binnenhafenwirtschaft, was das größte Potenzial für uns<br />
darstellen kann, wenn es uns gelingt, „Augenhöhe“ zu erreichen. Der<br />
Druck zur Zusammenarbeit ist da, nun gilt es, mit entsprechenden<br />
Konzepten Wege für effi ziente Partnerschaften aufzuzeigen.<br />
Rainer Schäfer, Präsident des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB):<br />
Gemeinsam in<br />
die Zukunft<br />
Die einstimmige Wahl des Präsidiums anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
des B<strong>und</strong>esverbandes Öffentlicher Binnenhäfen in Mülheim an<br />
der Ruhr ist für mich ein Vertrauensbeweis. Dafür danke ich den Mitgliedern.<br />
Es ist auch ein Vertrauensvorschuss, dem meine Vorstandskollegen <strong>und</strong> ich<br />
gerecht werden wollen, denn eines lässt sich aus dem Ergebnis schon heute<br />
ablesen: Die Mitgliederversammlung setzt ein Zeichen für einen starken Verband,<br />
getragen durch alle seine Mitgliedsunternehmen.<br />
Alle vom BÖB in diesem Jahr organisierten Veranstaltungen nahmen<br />
Bezug auf die aktuell in Arbeit befi ndliche Erstellung eines Nationalen<br />
Hafenkonzeptes durch das B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung. Der BÖB positioniert sich hier eindeutig <strong>und</strong> im<br />
Sinne einer gleichberechtigten Betrachtung des Maritimen Systems<br />
<strong>und</strong> des Systems Wasserstraße. So gelingt die von allen angestrebte<br />
Vernetzung von See- <strong>und</strong> Binnenhäfen zu einem System. Wir haben<br />
in den letzten Jahren für unsere Arbeit zum Erhalt <strong>und</strong> Ausbau der<br />
Binnenhäfen als logistische Knoten große Zustimmung erhalten. Europäische<br />
Konzepte, wie das Programm NAIADES, bestätigen unsere<br />
Forderungen ebenso wie Landeshafenkonzepte beispielsweise in<br />
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt. Wir setzen<br />
deshalb auch auf eine B<strong>und</strong>espolitik, die bereit ist, logistische<br />
Korridore entlang des Systems Wasserstraße weiter zu optimieren.<br />
Allerdings ist festzuhalten, dass sich ein Nationales Hafenkonzept<br />
nicht nur auf den Seehafenhinterlandverkehr beschränken <strong>und</strong> reduzieren<br />
darf, sondern die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> damit auch die<br />
Binnenhäfen als wichtige Bestandteile kontinentaler Verkehrsströme<br />
betrachtet werden <strong>und</strong> das ganze Thema daher in einen gesamteuropäischen<br />
Kontext gestellt werden muss. Ein Nationales Hafenkonzept<br />
wird verstanden als ein Konzept zur Ausschöpfung <strong>und</strong><br />
Steigerung der Leistungsfähigkeit des Systems Wasserstraße mit<br />
See- <strong>und</strong> Binnenhäfen <strong>und</strong> Wasserstraßen sowie deren Anschluss<br />
an die anderen Verkehrsträger. Angesichts der sich verändernden<br />
umweltpolitischen Rahmenbedingungen mit dem Streben nach einer<br />
übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie auch für den Verkehr,<br />
bedeutet dies die optimale Nutzung des Systems Wasserstraße bis<br />
an seine Grenzen. Für dieses Ziel wollen wir werben. Erreichen werden<br />
wir es nur gemeinsam. ■ Rainer Schäfer<br />
20 | 7|<strong>2008</strong>