07.12.2012 Aufrufe

7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VERKEHRSPOLITIK<br />

3. Flussgebietskonferenz in Berlin wertet Umfrage aus<br />

Wasserstraßen<br />

stärker nutzen<br />

„Leben am Fluss“ – unter diesem Motto fand am 11. <strong>und</strong> 12. September in Berlin die 3. Flussgebietskonferenz<br />

der B<strong>und</strong>esregierung statt. Im Zentrum standen die Integrierte Flusspolitik <strong>und</strong><br />

die Frage, welche Bedeutung Flüsse für die Gesellschaft haben. In einer Vorabbefragung hatte<br />

sich die Mehrheit der Bevölkerung für eine verstärkte verkehrliche Nutzung der Wasserstraßen<br />

ausgesprochen.<br />

Die Flutkatastrophe an der Elbe 2002 war Anlass für die<br />

1. Flussgebietskonferenz gewesen. Mit den Konferenzen 2002<br />

<strong>und</strong> 2005 will die B<strong>und</strong>esregierung den Dialog zwischen Politik,<br />

Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft fortsetzen<br />

<strong>und</strong> den Ansatz einer integrierten Flusspolitik weiterentwickeln.<br />

„Drei von vier Deutschen würden eine verstärkte Nutzung<br />

der Wasserstraßen begrüßen, um die zunehmende Überlastung<br />

der Autobahnen zu entschärfen“, fasste B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des<br />

Meinungsforschungsinstituts EMNID im Vorfeld der Flussgebietskonferenz<br />

zusammen.<br />

Themenschwerpunkte der diesjährigen Konferenz waren<br />

>>> Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Nutzen für die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

>>> Zusammenarbeit in Flussgebieten<br />

>>> Wasserweg <strong>und</strong> Lebensraum<br />

>>> Kulturlandschaft Flussgebiete<br />

>>> Daseinsvorsorge in Flussgebieten<br />

Beim Themenschwerpunkt Themenschwerpun ‚Wasserweg <strong>und</strong> Le-<br />

bensraum’ stand der Wasserweg als Lebens-<br />

ader <strong>und</strong> Ökosystem mit seinen vielfältigen<br />

Funktionen <strong>und</strong> Nutzungen N für Verkehr,<br />

Schifffahrt, Logistik, Logist Wohnen, Wirtschaf-<br />

ten, Landwirtschaft, Landwirt Tourismus <strong>und</strong><br />

Ökologie Ökologi im Mittelpunkt. Ein<br />

spezielles spez Plenum der Konferenz<br />

re befasste sich u. a. mit<br />

der Frage, wie der B<strong>und</strong><br />

seiner Verantwortung<br />

als Eigentümer der<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

in Zukunft unter<br />

Berücksichtigung<br />

der neuen Heraus-<br />

Detlef Aster <strong>und</strong> Dr. Gunther Jaegers<br />

| Bilder: Teßmann<br />

forderungen durch eine integrierte Flusspolitik gerecht wird. Dazu<br />

äußerten sich im Rahmen der Diskussionsr<strong>und</strong>e dezidiert, zukunftsorientiert<br />

<strong>und</strong> pragmatisch Detlef Aster, Präsident der Wasser- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsdirektion Süd <strong>und</strong> Dr. Gunther Jae-gers, Präsident des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB):<br />

>>> Detlef Aster: „Ich kann aus der Praxis der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />

bestätigen, dass die Interessen der Nutzer in<br />

den letzten Jahren gegenüber den Aktivitäten an den Flussläufen<br />

ständig zugenommen haben. Es gibt viele Beispiele, in denen die<br />

Nutzer sehr gut <strong>und</strong> pragmatisch, insbesondere im Rahmen der<br />

Unterhaltung, zusammenarbeiten. Wenn es sich um den Ausbau<br />

der Flussläufe handelt, treffen z. T. sehr krasse Interessenkonfl ikte<br />

aufeinander. Meine Beobachtung ist, dass diese Konfl ikte auf hoher<br />

Ebene im Rahmen von öffentlich–rechtlichen Verfahren behandelt<br />

werden. Ich halte diese Ebene für zu hoch, weil die Positionen der<br />

jeweiligen Verfechter zu stark verfestigt sind, die Handlungsspielräume<br />

zu klein werden <strong>und</strong> keiner bereit ist, von seinen Positionen<br />

abzulassen. Es ist notwendig, dass man auf einer viel früheren Stufe<br />

zusammenkommt <strong>und</strong> Handlungsspielräume eröffnet sowie Beweglichkeiten<br />

der einzelnen Nutzer erkennt, um auf einander zugehen<br />

zu können. Ein n Beispiel sind die<br />

Ausgleichsmaßnahmen n der Mittleren<br />

Havel, wo man es sehr r gut geschafft<br />

hat, verschiedene Nutzungsinteresutzungsinteressen<br />

im Rahmen eines überregionalen<br />

Ausgleichskonzeptes zu vereinen<br />

<strong>und</strong> damit hohe Akzeptanz eptanz<br />

zu fi nden. Mein Vorschlag hlag<br />

ist, weg von der hohen en<br />

öffentlich rechtlichen n<br />

Ebene aus rechtlich<br />

geregelten Verfahren<br />

hin mehr zu<br />

regionalen Flussgebietsgesprächen<br />

zu<br />

14 | 7|<strong>2008</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!