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L'Américain - Zeitung Le Lac, Murten

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16<br />

➥ Künstlerporträt aus Bern / Portrait d’artiste<br />

Die Engel<br />

der Nathalie Scaller<br />

Pierre Keller › Die Künstlerin<br />

Nathalie Scaller hat uns erwartet<br />

und führt uns in ihr geräumiges<br />

Atelier im Quartier Weyermannshaus<br />

in Bern. Nur einige wenige<br />

ihrer Bilder schmücken die sonst<br />

kahlen weissen Wände. Darunter<br />

zwei Engelbilder, die sie bereits an<br />

der ArtPosition 12 einem breiten<br />

Publikum gezeigt hatte. Es sind<br />

Bilder von seltsamer Einprägsamkeit.<br />

Daneben im Raum verstreut<br />

alte Gerätschaften und Möbel, die<br />

sie selber wieder instand stellt. Sie<br />

sitzt uns gegenüber, eine junge,<br />

hübsche Frau, intelligent, weltoffen<br />

und dennoch zurückhaltend<br />

und in sich selbst gekehrt. Das<br />

Thema Engel liegt in der Luft und<br />

auf unsere Frage was Engel für sie<br />

bedeuten gibt sie zur Antwort:<br />

«Sehr viel; Engel kommen aus meiner<br />

Geschichte heraus, sie sind<br />

etwas das es gibt und das beschützt.<br />

Ich kreiere sie nach meinen Vorstellungen.<br />

Engel sind Wesen die<br />

man selber darstellen darf.» Nathalie<br />

Scallers Engel sind keine angepassten,<br />

nostalgischen oder poetischen<br />

Wohlfühlgeschöpfe, sie<br />

strahlen Eigenleben, Präsenz und<br />

eine starke Persönlichkeit aus.<br />

Wenn diese Engel aus Ihnen und<br />

Ihrer Geschichte herauskommen,<br />

verkörpern sie in gewissem Masse<br />

ein Selbstporträt? «Ja», bestätigt<br />

die Künstlerin: «Sie sind Eigendar-<br />

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stellungen, aber nicht aus Eigenliebe<br />

und haben nichts mit Nostalgie<br />

und Poesie zu tun.» Ihre Engel sind<br />

aber farblos und grau wie Granit,<br />

wirken jedoch mit ihrem technisch<br />

ausgefeilten Pointillismus ungeheuer<br />

plastisch und skulptural – es<br />

ist wie eine Gratwanderung zwischen<br />

<strong>Le</strong>ben und Tod – sie strahlen<br />

tiefe Ruhe und auch Traurigkeit<br />

aus. «Ja, das verspüren auch die<br />

Betrachter vor meinen Bildern; sie<br />

sind entweder fasziniert oder traurig<br />

vom Inhalt.» Und was bewegt<br />

Sie zum Pointillismus? «Pointillismus<br />

ist etwas <strong>Le</strong>bendiges, jedes der<br />

vielen tausend Tüpfli die ein Bild<br />

ausmachen ist wie eine Zelle.<br />

Nebeneinander gefügt ergibt sich<br />

daraus ein lebendig wirkendes<br />

Bild. Ich habe zuerst Keramikmalerin<br />

gelernt, dann Floristin.<br />

Eigentlich wollte ich Grafikerin<br />

werden aber der Umgang mit<br />

Computern gefiel mir nicht, ich<br />

will kreativ und handwerklich<br />

arbeiten und meine Arbeiten auch<br />

ausstellen – in Deutschland oder in<br />

Florenz – ja, das wäre schön…»<br />

Zurzeit ist ein Buch mit professionellen<br />

Fotos und Texten über ihre<br />

Bilder im Werden. Und Ihre<br />

Zukunftspläne? «Immer Weitermachen,<br />

mich nicht verbiegen lassen.<br />

Ich stehe zu meinen Emotionen<br />

die mich dazu treiben ein Bild<br />

zu malen.» Engel? «Ja, Engel…» ‹<br />

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6. 9. – 4. 10. 2012<br />

<strong>Le</strong>s anges de Nathalie Scaller<br />

Pierre Keller › Nathalie Scaller<br />

nous accueille dans son vaste atelier<br />

situé dans le quartier de<br />

Weyermannshaus à Berne. Seuls<br />

quelques tableaux ornent les murs<br />

blancs, dont les deux anges qu’elle<br />

a exposés à la dernière ArtPosition.<br />

Ce sont des peintures d’une<br />

concision extrême, étrange. Éparpillés<br />

dans l’atelier, de vieux<br />

outils, des meubles anciens, dans<br />

l’attente d’être rénovés. Nathalie<br />

Scaller est une belle jeune femme,<br />

intelligente, ouverte au monde et<br />

pourtant réservée, recueillie en<br />

elle-même. À la question sur l’importance<br />

des anges, son thème de<br />

prédilection, l’artiste répond: «<strong>Le</strong>s<br />

anges me sont chers, ils sortent de<br />

mon histoire, ils sont réels et protecteurs.<br />

Je les peints tels que je les<br />

ressens. Chacun les représente à sa<br />

façon.» <strong>Le</strong>s anges de Nathalie<br />

Scaller ne sont pas des créatures de<br />

bien-être conformistes, nostalgiques<br />

et poétiques. Ses anges ont<br />

leur propre vie et rayonnent de par<br />

leur présence et leur forte personnalité.<br />

Ces anges qui naissent de<br />

votre histoire et de votre vie sontils<br />

dans une certaine mesure votre<br />

autoportrait? «Oui» confirme<br />

l’artiste et souligne: «ils sont en<br />

quelque sorte un reflet d’individualisme<br />

mais n’ont rien à voir<br />

avec de l’amour-propre, ni avec la<br />

nostalgie ou la poésie d’ailleurs.»<br />

Vos anges n’ont pas de couleur et<br />

sont gris comme la pierre mais ils<br />

ont un caractère éminemment<br />

plastique et sculptural de par la<br />

technique du pointillisme que<br />

vous maîtrisez à l’excellence.<br />

Comme sur une corde raide entre<br />

la vie et la mort, il s’en dégage tout<br />

autant un calme infini qu’une<br />

profonde tristesse. «Je sais et les<br />

spectateurs le ressentent aussi; souvent<br />

mes tableaux les fascinent ou<br />

alors les rendent tristes.» Qu’est-ce<br />

qui vous incite à choisir le pointillisme?<br />

«Cette technique a<br />

quelque chose de très vivant, chacun<br />

des milliers de points est<br />

comme une cellule. Mises les unes<br />

à côté des autres, elles donnent vie<br />

à l’image. Je suis peintre sur céramique<br />

de formation, j’ai ensuite<br />

appris le métier de fleuriste. En<br />

fait, j’aurais bien voulu être graphiste<br />

mais le travail sur ordinateur<br />

ne me plaisait pas du tout, je<br />

veux être créative et travailler avec<br />

mes mains. J’espère pouvoir exposer,<br />

qui sait, en Allemagne ou à<br />

Florence, oui, j’en rêve…» Actuellement,<br />

elle travaille à un livre<br />

documentaire de son travail, de ses<br />

oeuvres, avec des photos et des<br />

textes professionnels. Et ses projets<br />

d’avenir? «Continuer sans m’arrêter,<br />

ne pas me détourner de mon<br />

chemin, accepter et défendre mes<br />

émotions, celles que me poussent à<br />

peindre.» À peindre des anges?<br />

«Oui, des anges…» ‹

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