09.11.2015 Aufrufe

Assassins Creed: Syndicate -Review [Xbox One]

​Kann die jüngste Ausgabe aus Ubisofts bekannter Meuchelmörder-Serie noch immer überzeugen, oder sollten die Assassinen mal einen Sommer lang in verdiente Ruhepause gehen, um neue Kräfte zu sammeln? Wir sagen es euch!

​Kann die jüngste Ausgabe aus Ubisofts bekannter Meuchelmörder-Serie noch immer überzeugen, oder sollten die Assassinen mal einen Sommer lang in verdiente Ruhepause gehen, um neue Kräfte zu sammeln? Wir sagen es euch!

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ANGESPIELT<br />

ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

GAIN-MAGAZIN.DE


ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

LONDON - 1868<br />

DAS ÖKONOMISCHE<br />

MACHTZENTRUM DER<br />

WELT<br />

GAIN-MAGAZIN.DE


ANGESPIELT<br />

ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

Kann die jüngste Ausgabe aus Ubisofts bekannter<br />

Meuchelmörder-Serie noch immer<br />

überzeugen, oder sollten die Assassinen mal<br />

einen Sommer lang in verdiente Ruhepause<br />

gehen, um neue Kräfte zu sammeln? Wir sagen<br />

es euch!<br />

Grundlegendes mal anders<br />

Sitzend zwischen zwei Stühlen, die auf der einen<br />

Seite eine immer neue Erlebnishascherei einfordern<br />

und auf der anderen Seite doch einmal die<br />

bekannten Stärken ausbauen und die größten<br />

Schwächen erst einmal auf eine geregelte Bahn<br />

bringen sollen. Ja, an dieser Stelle sitzen wir beim<br />

der besseren Titel aus der Serie, der das letztjährige<br />

Technik-Debakel aus Unity beinahe vergessen<br />

lässt. Doch Unity stand <strong>Syndicate</strong> in allen Bereichen<br />

als Vorlage zur Verfügung und das merkt man<br />

dem diesjährigen Ableger doch sehr deutlich an,<br />

obgleich auch neue Mechaniken oder Spielinhalte<br />

den Weg in die Serie gefunden haben, andere wiederrum<br />

sogar enttfernt wurden.<br />

Zwilling statt Single<br />

Spieler, die Untiy gespielt haben, werden sich auch<br />

in <strong>Syndicate</strong> direkt heimisch fühlen. Die Steuerung<br />

ist bis auf wenige kleinere Veränderungen identisch,<br />

das letztjährige Features des intuitiven Klettern<br />

ist mit dabei und erlaubt auch dieses Mal eine<br />

angenehm schnelle und komfortablere Bewegung<br />

mit seinem Charakter in der Spielwelt. Wo wir gerade<br />

beim Hauptcharakter sind, hier legt man dieses<br />

Jahr einen neuen Ansatz vor und präsentiert<br />

erstmals in der Serie die Möglichkeit, zwischen<br />

zwei Charakteren zu wechseln. Jacob und Evie Frye<br />

fungieren dabei als Geschwister und verfolgen mit<br />

ihren Fähigkeiten jeweils einen anderen Ansatz.<br />

Anspielen des jüngsten Ablegers der Assassin’s<br />

<strong>Creed</strong> Reihe, <strong>Syndicate</strong> aus dem Hause Ubisoft.<br />

Die Spielmechanik ist für Serienkenner bekannt,<br />

der Wechsel zwischen der Jetzt-Zeit und der Welt<br />

im virtuellen Animus gewohnt vertraut, der Komplott<br />

mit ihrer Verschwörung zwischen dem Templer-Orden<br />

und den Assassinen bekannt und doch<br />

wirkt es vielerorts so, als wäre der neuste Titel nur<br />

eine Weiterentwicklung, ein Addon, statt einem<br />

neuen Kapitel in und um den Kampf der Templer<br />

und den Assassinen im historischen und aktuellen<br />

Kontext.<br />

Das heißt aber nicht, dass Ubisoft hier ein schlechtes<br />

oder enttäuschendes Spiel hinterlassen hat,<br />

im Gegenteil. Viele Kollegen sprechen von einem<br />

Während Evie mehr auf Schleichen, das Töten aus<br />

dem Verborgenem heraus und dem schnellen Bewegen<br />

innerhalb der Spielwelt konzipiert ist, setzt<br />

ihr Bruder Jacob auf rohe Gewalt, Exekutionen und<br />

den direkten Zweikampf. Das erlaubt in der Theorie<br />

einen interessanten Ansatz und gibt Spieler<br />

beider Fraktionen eine gute Gelegenheit sich mit<br />

einem der beiden Hauptcharaktere zu sympathisieren<br />

und diesen konsequent an seinen eigenen<br />

Spielstil zu entwickeln. Doch in der Praxis gibt es,<br />

bis auf eine eine knappe Handvoll Fähigkeiten, keine<br />

nennenswerten Unterschiede zwischen Evie<br />

und Jacob. Beide haben exakt das selbe Arsenal<br />

zur Verfügung, die selben Grundfähigkeiten und<br />

unterscheiden sich bis auf eine optische Unterscheidung<br />

auch hinsichtlich ihrer Ausrüstung nicht.<br />

Hier liegt noch viel Potenzial offen auf der Straße,<br />

welches in einem späteren Serientitel mit Sicherheit<br />

noch ausgebaut und verfeinert werden könnte.<br />

Gerade das Spielen als Frau gibt Assassin’s<br />

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ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

JACOB FRYE<br />

INPULSIVER & UNGE-<br />

STÜMER REBELL<br />

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ANGESPIELT<br />

ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

EVIE FRYE<br />

VORSICHTIG, GRÜND-<br />

LICH & RATIONAL<br />

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ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

<strong>Creed</strong> in seiner ästhetischen und grazilen Form einen<br />

mehr als passenden Anstrich. Plus, wir haben<br />

über die Serientitel und deren Ableger auf dem<br />

Mobile- oder Handheldmarkt bereits genügend<br />

auf die Rücken von störrischen, raubeinigen Helden<br />

gestarrt. Doch auch wenn Evie als einer der<br />

beiden neuen Hauptcharakteren einen angenehm<br />

frischen Wind in das angestaubte Korsett bringt, so<br />

bleibt nicht nur sie und ihr Bruder Jacob, sondern<br />

alle Haupt- und Nebencharaktere der Geschichte<br />

blass und oftmals weniger nachvollziehbar. Nach<br />

dem holprigen und wenig erklärendem Spieleinstieg<br />

finden wir uns direkt mit dem Ziel konfrontiert,<br />

welches wir in der Vernichtung des Großmeisters<br />

des Templer-Ordens gefunden haben. Ab da<br />

haben wir durchweg ein Ziel vor Augen und meucheln<br />

uns auf dem Weg zur Spitze durch immer<br />

weitere Handlanger und Widersacher hindurch.<br />

Auch wenn die Einführung dieser Untergebenen<br />

nicht immer sauber und nachvollziehbar gelingt,<br />

so ist der lange Weg zum Großmeister ein launiger,<br />

welcher einen mit seinen klaren Linien doch<br />

bei Laune hält. Dennoch wirkt die Inszenierung an<br />

machen Stellen etwas zu gewollt, die Motivationen<br />

zu gekünstelt. Ob es Evies Suche nach historischen<br />

Artefakten ist, oder Jacobs Plan seine eigene Gang<br />

aufzubauen und den Großmeister der Templer<br />

zu schwächen. Alle gebotenen Wege wirken teilweise<br />

schräg an den Haaren herbei gezogen und<br />

wenig plausibel, teilweise sogar überstürzt und an<br />

machen Stellen auch fremdschämend in den Zwischensequenzen.<br />

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ANGESPIELT<br />

ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

Neu heißt nicht immer auch neu<br />

Die wohl offensichtlichsten Neuerungen von <strong>Syndicate</strong><br />

sind neben der Option zweier möglicher<br />

Hauptcharaktere, die Kutschen, mit denen man<br />

geschwind durch die Straßen von London fahren<br />

kann. Auch wenn die Steuerung der Kutschen oftmals<br />

sehr schwammig und holprig wirkt, so scheint<br />

doch der grundsätzliche Einbau von Fahrzeugen<br />

sinnvoll und zeigt die Richtung, in der wir einen der<br />

nächsten Ableger wohl sehen können. An manchen<br />

Stellen, vor allem auf den Brücken Londons,<br />

wirkt die übermäßige Befahrung durch viel zu viele<br />

Kutschen jedoch etwas albern und hindert den<br />

geneigten Spieler dank der knarzenden Steuerung<br />

auch am schnellen Vorankommen.<br />

Doch bleiben Kutschen nicht das einzige Fortbewegungsmittel,<br />

welches wir als Neuerung in <strong>Syndicate</strong><br />

begrüßen dürfen. So richten sich die beiden Frye<br />

Zwillinge einen fahrenden Zug als Hauptquartier<br />

ein. In diesem könnt ihr euren Missionsstatus betrachten,<br />

zu reduzierten Preisen eure Verbauchsmaterialien<br />

auffüllen, Missionsgegenstände als<br />

Souvenirs begutachten, aber auch das erwirtschaftete<br />

Geld eurer Gang abholen oder neue Missionen<br />

annehmen. Dieser fahrende Hub-Level wirkt angenehm<br />

in das Londoner Setting integriert und bietet<br />

auch eine gute Möglichkeit den selbstfahrenden<br />

Zug als Transportmöglichkeit zu gebrauchen, um<br />

von einem Stadtteil ins nächste zu gelangen. Lange<br />

Fußmärsche über Straßen und Dächer können so<br />

vermieden werden. Doch auch für diesen Zweck<br />

hat sich Ubisoft etwas Neues einfallen lassen, den<br />

Seilwerfer.<br />

Durch die notwendige Verbreiterung der Straßen,<br />

damit mehrere Kutschen nebeneinander fahren<br />

können, mussten auch Häuser weiter auseinander<br />

platziert werden. Durch diese notwendig Veränderung,<br />

wäre das bisherige System mit seinen schmalen<br />

Straßen und eng beieinander liegenden Häusern<br />

nicht mehr effektiv möglich gewesen, wenn<br />

jede Hauptstraße das Ende des Meisterassasinen<br />

bedeutet. So hat man einen Seilwerfer als neues<br />

Gadget eingebaut, der einen auf Knopfdruck an<br />

einem Vorsprung oder Haus hinauf ziehen kann,<br />

oder mit dem man Abgründe bzw. Hindernisse wie<br />

Straßen, Flüsse oder Schiffe galant überbrücken<br />

kann. Grob gezielt feuert euer Held ein Seil aus,<br />

an dem ihr entweder entlang hangelt oder bergab<br />

rutschen könnt.<br />

Und auch wenn diese Mechanik im Vorfeld für viel<br />

Kontroverse gesorgt hat, schließlich erschüttert<br />

man damit die Grundfesten aller bisherigen Teile,<br />

so wirkt sie wunderbar angenehm ins Spiel integriert<br />

und erlaubt eine wesentlich modernere Fortbewegung.<br />

Man erwischt sich sehr schnell im Spiel,<br />

dass man versucht ohne Unterbrechung mittels<br />

des Seilwerfers voran zu kommen und das grazile<br />

Schleichen und Klettern über die Häuserdächer lediglich<br />

als Kurskorrekturen vornimmt, oder um sich<br />

an einen Gegner heran zu pirschen. Danke Ubisoft<br />

für diese kleine, aber feine Verbesserung. Und<br />

nachdem wir den Abspann anschauen durften,<br />

bleibt ein merkwürdiger Beigeschmack. Ist <strong>Syndicate</strong><br />

nun etwas vollkommen Neues, ein logischer<br />

Schritt in der Reihe oder der Beweis, dass man aus<br />

den Fehlern von Unity gelernt hat und der Welt beweisen<br />

wollte, dass diese Formel funktioniert? Wir<br />

können es aktuell nicht genau einschätzen.<br />

Der fahle Geschmack von gewohnten Konserven<br />

in Form seiner Inszenierung und Geschichte, der<br />

teilweise abstrusen Charaktere und deren Motivation,<br />

paart sich mit den kleinen Verbesserungen<br />

und Nettigkeiten, die an vielen Stellen doch immer<br />

wieder hervor blitzen. Aber am Ende bleibt immer<br />

der Eindruck, als würde <strong>Syndicate</strong> ein Lückenfüller<br />

sein, als sei es nur ein Probestück für ein noch<br />

viel umfangreicheres Assassin’s <strong>Creed</strong>. Die zu wenigen<br />

Neuerungen im Gegensatz zu den direkten<br />

Vorgängern, das Konservieren der bekannten Kost<br />

und das stellenweise Entschlacken wirken, als befänden<br />

wir uns mit Evie und Jacob Frye im Beta<br />

Stadium für das wirklich relevante Endprodukt.<br />

Werden wir im nächsten Jahr die Revolution dieser<br />

Evolution sehen können? Mit den Vorzeichen die<br />

uns <strong>Syndicate</strong> gibt, freuen wir uns darauf!<br />

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ASSASSINS CREED SYNDICATE<br />

Fazit<br />

Auch wenn <strong>Syndicate</strong> nur wenig Neues versucht,<br />

schafft es doch in fast allen Bereichen besser als<br />

sein von technischen Problemen geplagter Vorgänger<br />

zu sein. <strong>Syndicate</strong> lief in unserer <strong>Xbox</strong> <strong>One</strong> Version<br />

anstandslos, bis auf einen Spielabsturz hatten<br />

wir nur gelegentliche kleinere Ruckler und die doch<br />

ab und an störrische Steuerung als größten Feind.<br />

Die Konsole blieb angenehm ruhig und gelassen ob<br />

der vielen Menschen, Fahrzeugen und den schnellen<br />

Bewegungen im Spiel. Das gefällt! Und obwohl<br />

Assassin’s <strong>Creed</strong> <strong>Syndicate</strong> vieles richtig und wenig<br />

falsch macht, wird es sich leider aufgrund der<br />

Charaktere, der zweifelhaften Inszenierung der-<br />

Geschichte, der mangelnden Spielbalance und<br />

der sich wiederholenden Nebenaufgaben, nicht in<br />

unsere Top 3 aller Assassin’s <strong>Creed</strong> Teile einreihen<br />

können. Doch verdient es sich wohlwollend einen<br />

Platz im oberen mittleren Bereich. | RL<br />

90 85<br />

Fans der Assassin‘s <strong>Creed</strong> Reihe sollten <strong>Syndicate</strong><br />

unbedingt mal anspielen. Es wirkt ausgereifter als<br />

sein direkter Vorgänger, auch wenn das Wegfallen<br />

verschiedener Elemente etwas schmerzen.<br />

Ob es London an sich ist, der Seilwerfer, die zwei<br />

Hauptcharaktere SEHR GUT oder die Kutschen, SEHR <strong>Syndicate</strong><br />

versucht vieles richtig zu machen. Und das<br />

GUT<br />

schafft es!<br />

platin<br />

01/2014<br />

gold<br />

01/2014<br />

82<br />

SEHR GUT<br />

9<br />

AU<br />

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