TeleTraffic Ausgabe 3/2015

Flottentelematik, Navigation und Kommunikation sowie die Sieger beim "Deutscher Telematik Preis" 2016. Flottentelematik, Navigation und Kommunikation sowie die Sieger beim "Deutscher Telematik Preis" 2016.

09.11.2015 Aufrufe

ZUKUNFTSKONGRESS Lebendige Zukunft: Ohne Telematik kommt der hochautomatiserte Lkw nicht aus. Telematik gibt den Kick Die Hersteller von Telematikanwendungen strukturieren ihre Produkte und Funktionen immer klarer. Das zeigte sich auf dem Zukunftskongress Nutzfahrzeuge 2015. V om hochautomatisierten Lkw wird zwar immer wieder gesprochen. Er darf ja auch auf ausgewählten Strecken mal fahren. Doch mit dem Telematikalltag hat er noch wenig zu tun. Dabei wird gerade ein fast selbstfahrendes Fahrzeug zu einem großen Teil von der Telematik abhängen, denn sie liefert die aktuellen Informationen vom und gleichzeitig ins Fahrzeug. Bis es so weit ist, konzentrieren sich die Telematikhersteller weiter darauf, ihre Systeme den Bedürfnissen der Kunden anzupassen. Dabei treffen jedoch immer wieder unterschiedliche Ansätze aufeinander, die es gilt zusammenzufügen. Heinz-Leo Dudek, Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, hat drei identifiziert. Da sind zum einen die Informationen des 8

ZUKUNFTSKONGRESS RUBRIK Lkw und die des digitalen Tachografen. Hinzu kommen mögliche Informationen bezüglich der Trailer beziehungsweise der Ladung und die Kommunikation mit dem Fahrer für das Auftragsmanagement. „Ich bin davon überzeugt, dass Telematikintegrationsportale künftig die Daten sammeln werden, um sie auf einem Portal zu präsentieren“, sagte Dudek auf dem Zukunftskongress Nutzfahrzeuge in Berlin. Daraus könne sich eines Tages ein Mobile Ressource Management (MRM)- Portal entwickeln, das die Planung, Überwachung, Auswertung und Optimierung der Geschäftsprozesse in sich vereint. Gleichzeitig stellt es die Verbindung zu mobilen Endgeräten her und leitet beispielsweise Aufgaben an die Fahrer weiter. Eine Schnittstelle zu ERP- und Transportmanagement-Systemen ist ebenfalls vorhanden. Einen Teil davon können heute schon die Portale leisten. Der Nutzer kann zudem auf eines der zahlreichen Telematiksysteme zugreifen. Hier gibt es bereits viele Anwendungen, deren Funktionen beeindruckend sind, wie es Dudek formulierte. Zu diesem Ergebnis kam sein Lehrstuhl bei den Usability-Tests für den Deutschen Telematik Preis (vgl. S. 14 ff). Mit von der Partie ist beispielsweise die Lösung von Couplink. Diese setzt der Großhändler Hagos mit seiner Zentrale in Stuttgart ein. „Bei uns sind die Lenkzeiten schon immer ein knappes Gut gewesen“, sagte Matthias Reich, Leiter IT bei Hagos, auf der Branchenveranstaltung in Berlin. Zudem wollte der Großhändler möglichst immer wissen, wo sich die Ware befindet. „Wir haben mit diesem Wissen eine viel höhere Kundenzufriedenheit schaffen können. Doch dafür war es wichtig, eine Geocodierung des Kunden schon beim Anlegen der Stammdaten durchzusetzen“, erläuterte Reich. Die Adressen bekommt das Telematiksystem direkt aus dem Warenwirtschaftssystem. Das funktioniert in diesem Fall über eine sogenannte xml-Schnittstelle. Mit den gültigen Adressen sei dann auch die Akzeptanz des Systems bei den Fahrern gestiegen, sagte Reich. Es gibt noch weitere Faktoren des Telematiksystems wie die Routenoptimierung, die sich positiv auf die Logistik bei Hagos ausgewirkt haben. Doch letztendlich sei es immer noch der Fahrer, der über die Tour entscheidet. Da komme es auf den letzten Liter Diesel auch nicht an, sagte Reich. Viele Daten gelangen nur über Telematikanwendungen in den selbstfahrenden Truck. Gerade beim Kraftstoffmanagement lasse sich aber durch eine nachhaltige Fahrerschulung viel Geld sparen, da sind sich zumindest die Hersteller sicher. Mit ihren sogenannten OEM-Telematiklösungen legen sie ihren Fokus eindeutig auf das Fahrzeugmanagement. Hersteller MAN arbeitet an einer umfassenden Lösung, um die Gesamtkosten der Fahrzeuge weiter zu senken. Als Ansatzpunkte sieht das Unternehmen insbesondere die Kraftstoffreduzierung, eine regelmäßige Wartung und natürlich die Fahrerschulung. „Wir wollen mit dem „Connected Co-Driver“ die Fahrer nachhaltiger schulen“, sagte Michael Wanitschek. Das Produkt umfasst in einem ersten Schritt eine Schulung mit einem Lehrer, der den Fahrer begleitet. Danach wird der Fahrer regelmäßig angerufen, um ihm weiterhin Tipps zu geben. TeleTraffic 3.2015 9

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Lebendige Zukunft: Ohne Telematik kommt der<br />

hochautomatiserte Lkw nicht aus.<br />

Telematik gibt den Kick<br />

Die Hersteller von Telematikanwendungen strukturieren ihre Produkte und Funktionen immer klarer.<br />

Das zeigte sich auf dem Zukunftskongress Nutzfahrzeuge <strong>2015</strong>.<br />

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om hochautomatisierten Lkw wird zwar immer<br />

wieder gesprochen. Er darf ja auch auf ausgewählten<br />

Strecken mal fahren. Doch mit dem Telematikalltag<br />

hat er noch wenig zu tun. Dabei wird gerade ein fast<br />

selbstfahrendes Fahrzeug zu einem großen Teil von<br />

der Telematik abhängen, denn sie liefert die aktuellen<br />

Informationen vom und gleichzeitig ins Fahrzeug.<br />

Bis es so weit ist, konzentrieren sich die Telematikhersteller<br />

weiter darauf, ihre Systeme den Bedürfnissen<br />

der Kunden anzupassen. Dabei treffen jedoch immer<br />

wieder unterschiedliche Ansätze aufeinander, die es<br />

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