07.12.2012 Aufrufe

stadtteilmagazin - INsülz & klettenberg

stadtteilmagazin - INsülz & klettenberg

stadtteilmagazin - INsülz & klettenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Saskia, als Tochter eines Künstlers: Bist Du anstatt<br />

mit Löffel mit dem Stift im Munde geboren?<br />

Bei uns hat Kunst natürlich immer eine große Rolle<br />

gespielt. Mein Papa hatte immer Stift und Papier dabei.<br />

Im Restaurant haben wir, seit ich denken kann,<br />

zum Zeitvertreib kleine Bildchen gemalt. Er hat mit<br />

meinem Bruder und mir auch immer viel gebastelt.<br />

In meinem erwachsenen Leben hatte ich lange Jahre nur wenig<br />

Zeit zum Zeichnen. Das habe ich aber immer im Urlaub gemacht,<br />

wenn ich die nötige Ruhe dazu hatte.<br />

Du hast eine Ausbildung zur Visagisten abgeschlossen und warst<br />

lange Zeit in dem Beruf erfolgreich …<br />

Ja, da geht man ja auch mit dem Pinsel um (lacht). Ich habe Gesichtern<br />

schon immer wahnsinnig gern mit Schminke einen Ausdruck<br />

gegeben. Aber grundsätzlich ist das Showbiz ganz anders<br />

als das Künstlerdasein. Während der Produktionen ist man oft 12<br />

bis 14 Stunden unterwegs. Die Tage während eines Drehs sind<br />

voller Überraschungen und man hat nur wenig Freizeit. Obwohl<br />

ich meinen Beruf liebe, war er mit dem Familienleben und der Geburt<br />

meines Sohnes Otis vor drei Jahren für mich überhaupt nicht<br />

vereinbar. Mein Mann Devon ist Musiker und auch viel unterwegs.<br />

Ja, und da hat sich die Idee wie von selbst entfaltet.<br />

Deine Figuren sehen unglaublich natürlich aus. Es gibt eine große<br />

Varianz. Wie entwickelst Du sie?<br />

Ich beobachte viel. Man kann eigentlich genau sehen, in welcher<br />

Situation ich die Figuren entwickelt habe. Seit Otis da ist, bestimmen<br />

viele Kinderfi guren die Cartoons. Viele Ideen drängen sich<br />

während der Spielplatzzeit, die wir gemeinsam haben, auf. Außerdem<br />

gibt es in den Cartoons viele beleibte, lebensfrohe Damen:<br />

„Uschis“, wie ich sie gerne nenne. Die habe ich bevorzugt in den<br />

Sommerurlauben in Italien gemalt; sie haben vieles von den nordeuropäischen<br />

und sonnenhungrigen Touristinnen.<br />

Italien. Das ist ein gutes Stichwort. Willst Du uns<br />

darüber erzählen?<br />

Ja gerne. Italien ist für mich eine Heimat. Wir sind<br />

1986 nach Rom gezogen. Meine ersten richtigen<br />

Erinnerungen verbinde ich mit diesem Land. Ich bin<br />

dort zur Schule gegangen. Wir verleben viele unserer<br />

Urlaube dort. Im Juli haben Devon und ich in der Toskana<br />

zeremoniell geheiratet und mein Traum ist es, dort auch später zu<br />

leben. Unter den Olivenbäumen. Sülz ist ja zum Glück ein bisschen<br />

ähnlich. Viele Kinder, viele Familien, viel Grün. Sülz ist für<br />

mich die andere, die deutsche Heimat.<br />

Obwohl man ja auch denken könnte, dass Du Italienerin bist.<br />

Ja, das macht mein dunkler Teint. Dabei sind sowohl meine Mama<br />

als auch mein Papa eher helle Typen. In Italien fragen mich die<br />

Menschen oft, ob ich meiner deutschen Familie oder den Freunden<br />

Italien zeigen will, weil ich so italienisch wirke. Und hier passiert<br />

es mir in manchen Geschäften ebenfalls, dass man mich für<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!