05.11.2015 Aufrufe

Bahnsport 11/ 2015

Hallo alle zusammen, es ist wirklich kaum zu glauben, aber ich begrü- ße Sie tatsächlich schon zur November-Ausga- be. Und das ist durchaus ein bisschen ein schwieriger Monat für uns Fans. Die Sommer- saison ist nämlich gelaufen und die Wintersai- son hat noch nicht begonnen. Deshalb kommt mir an der Stelle auch prompt ein Zitat aus ei- nem Telefonat in den Sinn. Das war zwar schon im letzten Jahr, ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, als da ein Clubvorstand zu mir sagte, dass sei die „Saure-Gurken-Zeit“...

Hallo alle zusammen,
es ist wirklich kaum zu glauben, aber ich begrü-
ße Sie tatsächlich schon zur November-Ausga-
be. Und das ist durchaus ein bisschen ein
schwieriger Monat für uns Fans. Die Sommer-
saison ist nämlich gelaufen und die Wintersai-
son hat noch nicht begonnen. Deshalb kommt
mir an der Stelle auch prompt ein Zitat aus ei-
nem Telefonat in den Sinn. Das war zwar schon im letzten Jahr, ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, als da ein Clubvorstand zu mir sagte, dass sei die „Saure-Gurken-Zeit“...

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45. Jahrgang • D: 4,50 A: 5,00 LUX: 5,00 B: 5,00 NL: 5,00 I: 5,00 (Alle Angaben in Euro) 8,50 CHF • D 3392 E • ISSN 2198–2902<br />

NR. <strong>11</strong>/15<br />

SPEEDWAY • SANDBAHN • GRASBAHN• EISSPEEDWAY<br />

Jannick de Jong<br />

erster holländischer<br />

Langbahn-<br />

Weltmeister<br />

Jörg Tebbe<br />

Deutscher<br />

Langbahn-<br />

Meister<br />

Tai Woffinden vorzeitig<br />

Speedway-Weltmeister


6<br />

SPEEDWAY<br />

Tai Woffinden hat die Speedway-Weltmeisterschaft entschieden, bevor sie vorbei ist<br />

WM - GP10 Stockholm/S 6<br />

WM - GP<strong>11</strong> Torun/PL 9<br />

WM - Junioren - Finale 3<br />

Pardubice/CZ 12<br />

EM - Paar - Finale Debrecen/H 15<br />

EM - Finale 4 - Ostrow/PL 16<br />

DM - Bundesliga - Finale<br />

Landshut - Stralsund 20<br />

Team Cup Herxheim 22<br />

Team Cup Neuenknick 24<br />

Offen: Cloppenburg, Meißen,<br />

Wittstock, Teterow 26<br />

LANGBAHN<br />

WM - Finale 4 - Morizes/F 18<br />

DM - Pfarrkirchen 30<br />

PORTRÄT<br />

Valentin Grobauer 28<br />

INTERVIEW<br />

Jörg Tebbe 32<br />

SONSTIGES<br />

People & Facts 4<br />

Smoli goes USA 34<br />

International 36<br />

In memoriam:<br />

Helmuth Grill • Jan van Es 43<br />

Notizen 44<br />

Leserbriefe • Bazar 45<br />

Termine/Letzte Meldungen/<br />

Impressum 46<br />

Emil Saifutdinow holte sich EM-Gold<br />

Foto oben: Tai Woffinden in Torun/PL • Foto: Jarek Pabijan<br />

Unten: Nicki Pedersen, Emil Saifutdinow und Antonio Lindbäck in Ostrow • Foto: Jarek Pabijan<br />

Titelbild: Langbahnweltmeister Jannick de Jong • Foto: Ubbo Bandy<br />

16<br />

INHALT & EDITORIAL<br />

Novemberblues?<br />

Nein danke!<br />

- von Nadine Pfeiffer -<br />

Hallo alle zusammen,<br />

es ist wirklich kaum zu glauben, aber ich begrüße<br />

Sie tatsächlich schon zur November-Ausgabe.<br />

Und das ist durchaus ein bisschen ein<br />

schwieriger Monat für uns Fans. Die Sommersaison<br />

ist nämlich gelaufen und die Wintersaison<br />

hat noch nicht begonnen. Deshalb kommt<br />

mir an der Stelle auch prompt ein Zitat aus einem<br />

Telefonat in den Sinn. Das war zwar schon<br />

im letzten Jahr, ich kann mich aber noch sehr<br />

gut daran erinnern, als da ein Clubvorstand zu<br />

mir sagte, dass sei die „Saure-Gurken-Zeit“.<br />

Was tun also im November, um da gut hindurchzukommen?<br />

Also zunächst sprechen wir natürlich<br />

unserem neuen Speedwayweltmeister Tai<br />

Woffinden zu seinem zweiten WM-Titel unsere<br />

Glückwünsche aus und auch gleichermaßen<br />

dem MCN Stralsund, dessen Sterne dieses Jahr<br />

als beste deutsche Speedwaymannschaft von<br />

der Bahn gingen bzw. drifteten.<br />

Und dann ist jetzt die Zeit, in der von der FIM die<br />

Termine fürs nächste Jahr reinkommen und,<br />

Achtung Trommelwirbel, jetzt kommt’s:<br />

Deutschland hat nach Jahren wieder den Zuschlag<br />

für einen Speedway-Grand-Prix erhalten,<br />

der da jetzt stattfindet auf dem Bergring in<br />

Teterow! Und man darf auch schon mit einem<br />

Auge darauf schielen, an wen die begehrten<br />

Wildcards vergeben werden. Wir dürfen also gespannt<br />

sein …<br />

Wozu sich hier im Verlag noch die Gelegenheit<br />

bietet, sollte es an manch einem Tag in diesem<br />

Monat mal etwas ruhiger zugehen, ist die wirklich<br />

schöne Möglichkeit, mal einen Blick in unsere<br />

Schatzkammer, das Archiv, zu werfen. Hier<br />

lagern seit sage und schreibe 1971 alle <strong>Bahnsport</strong>-aktuell-Ausgaben<br />

und somit ganz wunderbare<br />

Fotos und Berichte über Größen wie<br />

z.B. Bruce Penhall und den großartigen, unvergessenen<br />

Simon Wigg, der so ein großer <strong>Bahnsport</strong>ler<br />

und darüber hinaus so ein feiner und<br />

sympathischer Mensch war, und dessen Todestag<br />

sich am 15. November schon zum 15. Mal<br />

jährt. Wie gerne würden wir dich, Simon, auch<br />

heute noch auf den Rennbahnen treffen.<br />

Abschließen möchte ich an der Stelle aber nicht<br />

mit etwas Traurigem, sondern mit etwas, worüber<br />

wir uns, wenn’s denn wettertechnisch<br />

klappt, im November noch richtig freuen dürfen.<br />

Nämlich auf den verschobenen Saisonabschluss<br />

in Dohren. Also, wenn das klappt, dann<br />

wäre das, glaube ich, eine echte Premiere. Ein<br />

Speedwayrennen im November! Meine Güte,<br />

was hält der Sport alles für Überraschungen parat<br />

… Also, nix wie hin, würde ich meinen.<br />

Und wenn dieses Saisonabschlussrennen gefahren<br />

ist, dann wünschen wir allen Sommerfahrern<br />

ihre wohlverdiente Winterpause und<br />

freuen uns gleichzeitig auf die Eisfahrer, die nur<br />

darauf warten, ab Dezember dann ihr lange hergerichtetes<br />

Bike endlich ausfahren zu dürfen.<br />

Da man ja aber an der Stelle und in diesem<br />

Sport schon gar nicht sagen kann, fahrt schön<br />

langsam, so sage ich aber: Fahrt vorsichtig und<br />

bleibt verletzungsfrei, wenn jetzt bald die Vorbereitung<br />

auf dem Eis beginnt.<br />

Und so endet an der einen Stelle etwas und woanders<br />

beginnt etwas. Was haben wir für ein<br />

Glück, dass in unserem Sport somit das ganze<br />

Jahr über was los ist. Da stecken wir doch die<br />

paar saure Gurken locker weg …<br />

In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen<br />

und bis bald!<br />

MfG Nadine P.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 3


PEOPLE & FACTS<br />

Darcy sagt Danke<br />

Darcy-Ward-Benefiz-Rennen<br />

Die Anteilnahme am Schicksal des<br />

am 23. August in Zielona Gora<br />

schwer gestürzten Darcy Ward ist<br />

enorm. Die Bereitschaft der Fans<br />

direkt oder indirekt durch Merchandising<br />

zu spenden, ist nach<br />

wie vor sehr groß. Der Zustand des<br />

23-Jährigen hat sich insofern gebessert,<br />

dass seine Lähmung erst<br />

ab der Lendenwirbelsäule beginnt<br />

und nicht, wie befürchtet, bereits<br />

ab der Halswirbelsäule. Weitere<br />

medizinische Statements werden<br />

weiterhin nicht abgegeben.<br />

Zugunsten des Australiers wurde<br />

am 7. Oktober in Poole ein Benefiz-<br />

Rennen veranstaltet. Sein Chef<br />

Matt Ford und auch weitere Sponsoren<br />

übernahmen alle anfallenden Kosten. Bereits zwei Stunden vor Beginn<br />

des Rennens bildeten sich lange Schlangen an den Kassen und Staus<br />

in der näheren Umgebung des Stadions. Alle wollten dabei sein. Erst<br />

recht, weil der verletzte Star in den sozialen Netzwerken mitteilte, dass er<br />

versuchen werde, bei dem Rennen dabei zu sein. Und Darcy kam. Unter<br />

langen Darcy-Ward-Darcy-Ward-Rufen und großem Applaus wurde der<br />

Ausnahmefahrer nach Lauf 10 in einem Rollstuhl ins Stadion geschoben.<br />

Was folgte, war ein zehnminütiges Interview, das Stadionsprecher Nigel<br />

Leahy mit Ward führte. Und dieses Interview war nicht nur für Darcy hart,<br />

sondern für alle, die zuhörten. Es ging unter die Haut und machte betroffen.<br />

Ward bedankte sich besonders bei seiner Familie, seiner Freundin Lizzy,<br />

einigen nahestehenden Personen und natürlich den Fans. Darcy konnte<br />

seine Tränen nicht zurückhalten. Musste seine Ansprache mehrfach unterbrechen,<br />

weil er weinen, weil er hilflos schluchzen musste. Man kann<br />

zu Ward stehen, wie man will, aber in diesem Augenblick hatten wohl alle<br />

einen Kloß im Hals und waren einfach nur überwältigt von Emotionen. Zu<br />

seiner Verletzung sagte er, dass es bislang nur wenig Fortschritte gab.<br />

Aber er will weiter kämpfen.<br />

Das eigentliche Rennen wurde somit etwas zur Nebensache. Das gut besetzte<br />

Match gewann Team Janowski klar mit 9 Punkten Vorsprung. Auffallend<br />

war erneut die Top-Performance von Patryk Dudek. Der einst gesperrte<br />

Pole fuhr ein überragendes 12-Punkte-Maximum. Der Eintrittspreis lag<br />

bei 27,50 Euro für Erwachsene. Allein aus den Eintrittsgeldern konnten<br />

dem Darcy-Ward-Hilfsfonds 65.000 Euro zugewiesen werden. Zusätzlich<br />

zeigten sich auch etliche Sponsoren großzügig. Eine Abordnung seines<br />

schwedischen Clubs Piraterna soll eine Spende in Höhe von 35.000 Euro<br />

überreicht haben. Eine schöne Geste von Darcy gab es vor dem Rennen.<br />

Als Dankschön für die große Unterstützung während seiner Karriere<br />

schenkte er Monster Energy’s Joe Parsons eine seiner Speedwaymaschinen.<br />

• Text: Andreas Fahldiek; Foto: Jarek Pabijan<br />

Ergebnis: Team Janowski, 49 Punkte (Patryk Dudek 12, Maciej Janowski 9, Przemyslaw Pawlicki 8,<br />

Brady Kurtz 6, Andreas Jonsson 6, Davey Watt 4, Dakota North 4); Team Monster, 40 (Greg Hancock<br />

7, Troy Batchelor 7, Jack Holder 7, Nick Morris 6, Chris Holder 6, Bjarne Pedersen 5, Josh Grajczonek 2).<br />

Alexander Loktaev gesperrt<br />

Ein Jahr lang wird Alexander Loktaev<br />

wegen Drogenkonsums keine<br />

Speedwayrennen absolvieren dürfen.<br />

Dies teilte die Disziplinarkommission<br />

des polnischen Verbandes<br />

PZM am 22. September mit.<br />

Darüber hinaus muss der Speedwayfahrer<br />

eine Geldstrafe in Höhe<br />

von 5000 Zloties (umgerechnet zirka<br />

<strong>11</strong>80 Euro) bezahlen. Das Urteil<br />

der Kommission ist relativ milde,<br />

denn die Sperre könnte sogar vier<br />

Jahre lang sein. „Wir haben lange<br />

mit Loktaev gesprochen und mildernde<br />

Umstände gefunden“, sagte<br />

Anwalt Lukasz Szmit, Mitglied<br />

der Hauptkommission des Speedwaysports<br />

GKSZ. „Es ist unumstritten,<br />

dass er Marihuana geraucht<br />

hat, aber er hat es nicht mit Absicht getan, um einen Nutzen beim<br />

Speedwayfahren zu erzielen.“ Die Sperre wird bis 23. Juli 2016 dauern.<br />

Danach kann der 21-jährige Pilot seine sportliche Laufbahn fortsetzen.<br />

Die polnische Anti-Doping-Agentur hat das Urteil bestätigt und es ist<br />

rechtskräftig. • Georg Dobes<br />

Filip Sitera im Rollstuhl<br />

Im vergangenen Jahr verletzte sich Filip Sitera in Mseno schwer. Der Pilot<br />

erlitt unter anderem innere Verletzungen und sein Leben hing an einem<br />

seidenen Faden. Der Tscheche konnte nach mehreren Monaten seine Verletzung<br />

auskurieren und präsentierte sich am Saisonanfang in sehr guter<br />

Form. Er konnte unter anderm die Runde des Landespokals in Mseno gewinnen.<br />

Am 21. Juni hat das Glück ihn jedoch verlassen. In Liberec hatte<br />

Sitera einen schrecklichen Sturz. Dabei wurde unter anderm der zweite<br />

Lendenwirbel beschädigt. Seitdem sitzt Sitera im Rollstuhl, aber er ist eine<br />

Kämpfernatur. Nachdem der 27-Jährige das Krankenhaus verlassen<br />

hatte, fing er mit der Rehabilitation an und das war harte Arbeit.<br />

Die tschechischen Fans haben den Piloten nicht vergessen. Während des<br />

Goldhelm-Wochenendes in Pardubice wurde Geld für Sitera gesammelt.<br />

„Ich weiß gar nicht, wie sie darauf gekommen sind“, sagte der Fahrer mit<br />

bewegter Stimme. „Hynek Stichauer<br />

hatte mich angerufen. Das<br />

war seine Idee und ich möchte<br />

mich bei allen bedanken, die mich<br />

unterstützt haben.“<br />

„Ich lerne jetzt, mit Krücken zu laufen<br />

und es geht immer besser“, erzählte<br />

der Fahrer Ende September<br />

über seine Fortschritte. „Ich arbeite<br />

weiterhin hart. An den Werktagen<br />

bin ich in der Reha-Klinik in<br />

Kladruby an der Elbe und an den<br />

Wochenenden fahre ich nach Hause.“<br />

Mitte Oktober wurde die Reha unterbrochen.<br />

Sitera wurde in Mlada<br />

Boleslav und Liberec ambulant behandelt.<br />

Er ist optimistisch. „Ich<br />

will unbedingt weg vom Rollstuhl.<br />

Mein Ziel ist, endlich aufzustehen<br />

und laufen zu können, aber der<br />

Weg dahin ist noch lang“, so Sitera.<br />

Wir wünschen dem sympathischen<br />

Tschechen gute Besserung und drücken die Daumen, dass sein<br />

Wunsch bald in Erfüllung gehen wird. • Text und Foto: Georg Dobes<br />

AMC Memmingen lädt<br />

zur SBM-Ehrung ein<br />

Der AMC Memmingen wird am Samstag, 14. November, die SBM-Ehrung<br />

ausrichten. Fahrer, Angehörige und Freunde des <strong>Bahnsport</strong>s sind eingeladen<br />

dabeizusein, wenn es gilt, die Saison noch abzuschließen und den<br />

Besten ihrer Klassen Pokale und Ehrung zuteil werden zu lassen. Die Feier<br />

wird im Hotel Hirsch in 87724 Ottobeuren, Marktplatz 12, stattfinden. Informationen<br />

zum Hotel samt einer Anfahrtsskizze können unter www.<br />

hirsch-ottobeuren.de abgerufen werden.<br />

NBM-Tagung und Ehrung in Vechta<br />

Nach einer von Rennabsagen geprägten Saison sollen trotzdem die Meister<br />

und Platzierten aus dem norddeutschen Bereich zu ihren Ehren kommen.<br />

Um diese Ehrung in einem passenden Rahmen zu feiern, wird hierzu<br />

in diesem Jahr am 14. November in den „Waldhof“, in der Nähe des Reiterwaldstadions,<br />

in Vechta geladen. Ab 18:00 Uhr ist für jedermann bei freiem<br />

Eintritt Einlass in den Saal und man kann ein Abendessen zu sich nehmen,<br />

ehe ab 19:00 Uhr der offizielle Teil beginnt. Nach der Ehrung wird<br />

wieder eine Tombola für viel Spannung sorgen und zur passenden Musik<br />

kann das Tanzbein geschwungen werden. Für Tischreservierungen bitte<br />

M.Koldemeyer@vodafone.de kontaktieren.<br />

Doch bevor es soweit ist, werden der NBM-Vorstand und die NBM-Club-<br />

Abgeordneten in der Arbeitstagung ihre Versammlung abhalten. Auch<br />

diese wird im Waldhof von 10:00 bis zirka 16:00 Uhr stattfinden. Neben<br />

den 13 Tagesordnungspunkten wird die Abstimmung der Renntermine<br />

2016 ein großer Punkt sein. Da auch die SBM in Memmingen zeitgleich in<br />

4 BAHNSPORT AKTUELL November '15


ihrer Arbeitstagung zusammensitzt, werden die gesamten DMSB-Termine<br />

erst nach Abgleichung zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.<br />

Infos und Hotelunterkünfte auch unter www.nbm-news.de und www.<br />

speedway.org<br />

<strong>2015</strong> kein EM-Finale der Gespanne<br />

Es bleibt dabei: In der Saison <strong>2015</strong> gibt es in der Seitenwagenklasse kein<br />

Europameisterschaftsfinale. Damit bleibt der EM-Titel in diesem Jahr vakant.<br />

Der 22. August <strong>2015</strong> war ein schwarzer Tag für den <strong>Bahnsport</strong>. Mehr noch,<br />

denn Stefan Müller verlor auf der Bahn in Hertingen bei einem tragischen<br />

Trainingsunfall sein Leben. Zurück blieb die Familie, das Team, die Verwandten<br />

und Freunde, aber auch die Zuschauer, die beteiligten Gespanne.<br />

Ja, die ganze <strong>Bahnsport</strong>familie. Das EM-Finale in Hertingen wurde daraufhin<br />

logischerweise abgesagt.<br />

Wer auf eine Neuauflage gehofft hatte, wurde letztlich enttäuscht. Schon<br />

vor dem Seitenwagen-Festival am 20. September in Haunstetten klang<br />

durch, dass die FIM Europe nach Hertingen kein Finale in Deutschland<br />

wünsche, aus Pietätsgründen dem Vernehmen nach.<br />

Ein weiterer guter Termin wäre eine Woche später in Pfarrkirchen gewesen,<br />

wo die Solo-DM zur Austragung stand. Aber am Freitag vor dem Rennen<br />

erhielten die Gespannteams vom DMSB die Nachricht, dass das EM-<br />

Finale für <strong>2015</strong> endgültig abgesagt ist. So erübrigten sich Hinweise auf<br />

mögliches Interesse englischer Veranstalter wie des Astra GTC in Swingfield.<br />

Das war letztlich auch gut so, denn dieses Rennen wurde wegen<br />

schwerer Regenfälle abgesagt.<br />

So kamen die in dieser Saison ganz starken Deutschen Markus Venus/<br />

Markus Heiß aus Pfarrkirchen um die Möglichkeit, ihren ersten EM-Titel<br />

einzufahren. Venus: „Wir hätten gute Chancen gehabt, aber wer weiß, wozu<br />

es gut war, das Finale nicht noch mal zu terminieren. Wir sind jedenfalls<br />

immer noch in Gedanken beim Stefan.“ • Text u. Foto: Rudi Hagen<br />

Fahrer- und Fantreffen<br />

In Krumbach/Breitenthal wird es am Samstag, 31. Oktober, erneut ein<br />

Fahrer- und Fantreffen geben. Auf Initiative der ehemaligen Fahrer Karl-<br />

Heinz Koitka und Richard Wiblishauser sind alle Exfahrer ab den 1980er-<br />

Jahren sowie alle noch aktiven <strong>Bahnsport</strong>ler eingeladen. Ebenso willkom-<br />

men sind Fans und Speedwayfunktionäre. Treffpunkt ist die Breitenthaler<br />

Dorfwirtschaft/Pizzeria Claudio Alberti, einen Kilometer entfernt von der<br />

ehemaligen Speedwaybahn des MC Krumbach. Navi Adresse: 86488<br />

Breitenthal, Vordere Dorfstraße 5. Fahrer und Fans, die dabei sein wollen,<br />

werden gebeten, sich per E-Mail anzumelden unter khkoitka.KHK@g<br />

mail.com oder unter richard@radl-stadl.de Dort gibt es auch weitere Informationen.<br />

Dohren abgesagt<br />

und für den 7.<strong>11</strong>. neu angesetzt<br />

Leider musste der MSC Dohren sein für den 17.10.<strong>2015</strong> vorgesehenes<br />

ADAC-Speedwayrennen auf den 7.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong> verlegen. Starker, mehrtägiger<br />

Dauerregen ließ eine ordnungsgemäße Veranstaltung nicht mehr zu.<br />

Der MSC Dohren versuchte alles, unter anderem mit einer kompletten<br />

Bahnabdeckung durch eine Plane, den traditionellen Speedwaysaisonabschluss<br />

„Auf dem Eichenring“ doch durchführen zu können. Viele fleißige<br />

Helfer, einige mit einer Anreise von bis zu 150 km, unterstützten tatkräftig<br />

tagelang den Verein dabei, den Eichenring renntauglich zu erhalten.<br />

Da die Wetterprognosen für einen weiteren, längeren Zeitraum Regen<br />

für das Emsland vorhersagten, entschied sich der Vorstand mit Beteiligung<br />

vieler Mitglieder nicht für einen Ausfall, sondern für eine Verlegung<br />

auf Samstag, 7.<strong>11</strong>.<strong>2015</strong>. Da in diesem Jahr schon zahlreiche Veranstaltungen<br />

wetterbedingt ausgefallen waren, will der MSC dagegenhalten und<br />

den <strong>Bahnsport</strong>freunden das sogenannte „Dohrener Kultrennen“ zum Saisonende<br />

doch anbieten. Es ist allen bewusst, dass das eine große Herausforderung<br />

für den kleinen Verein sowohl organisatorisch als auch personell<br />

und finanziell werden würde. In dieser schwierigen Situation zeigte<br />

sich aber, wie hilfsbereit, kompetent und zeitnah der DMSB, ADAC Weser-<br />

Ems e.V. und die NBM den Club unterstützen und die rechtlichen Voraussetzungen<br />

für die Verlegung der Veranstaltung geschaffen hatten. Dafür<br />

herzlichen Dank. Dank geht auch an alle fleißigen Helfer/innen, Sponsoren<br />

und Zulieferer aus der Region. Sportleiter Tobi Kroner mit seiner Sachkenntnis<br />

und Kontakten wird wieder ein starkes Fahrerfeld auf den Eichenring<br />

zaubern. Der MSC Dohren hofft auf trockenes Wetter, damit die<br />

Veranstaltung sicher für die Fahrer und Zuschauer durchgeführt werden<br />

kann. Diese späte Veranstaltung im November ist eine Premiere und<br />

könnte den Glühweinverzehr rapide in die Höhe treiben. Aber ohne euch<br />

<strong>Bahnsport</strong>fans kann die Mühe nicht belohnt werden. Darum die Bitte des<br />

MSC Dohren: Kommt in Scharen an den Eichenring und zeigt eure Solidarität<br />

mit dem Bahnrennsport und dem MSC Dohren e.V. • Dietmar Glaner<br />

<strong>Bahnsport</strong>freunde, auf nach Dohren, damit der „Eichenring brennt“.<br />

Kurz vor Redaktionsschluss erhielten wir die sensationelle Nachricht:<br />

Speedway-GP<br />

kommt nach Teterow<br />

Nach 1995 in Abensberg, 1996 und 1998 in Pocking, 1997 in Landshut,<br />

2001 in Berlin und 2007 in Gelsenkirchen gibt es 2016 wieder einen<br />

Speedway-Grand-Prix auf deutschem Boden. MC-Bergring-Teterow-<br />

Clubchef Adolf Schlaak bereitete einen Vertragsentwurf vor, der dann<br />

vom Geschäftsführer der Stadtwerke Teterow GmbH und BSI Speedway<br />

unterzeichnet wurde. Beide sind Ausrichter dieses Events, außerdem ist<br />

der Regionalclub ADAC Hansa e.V. Mitausrichter im sportlichen Teil. Der<br />

Grand Prix wird im Herbst 2016 stattfinden. Weitere Informationen zum<br />

Kartenvorverkauf etc. erfolgen demnächst auf www.speedwaygp.com<br />

+<br />

Vielen Dank für die vielen Spenden. Sie haben geholfen,<br />

damit auch die <strong>Bahnsport</strong> Unfallhilfe helfen kann. Als Abonnent<br />

von BAHNSPORT AKTUELL können auch Sie Vorschläge machen,<br />

wenn sie verunglückte und wirklich in Not geratene Fahrer kennen.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 5


SPEEDWAY-WM<br />

Greg Hancock, Tai Woffinden und Niels-Kristian Iversen (v.l.)<br />

GP 10 - Stockholm/S<br />

Woffinden Richtung WM-Titel<br />

Tai Woffinden siegte in der Friends Arena und war nur noch einen Schritt von seinem zweiten WM-Titel entfernt.<br />

Nicki Pedersen schied in Stockholm vorzeitig aus und verspielte seine Chancen auf die Goldmedaille.<br />

Zum dritten Mal traf sich die Speedwayweltelite<br />

in der modernen schwedischen Sportstätte. Vor<br />

zwei Jahren triumphierte Niels-Kristian Iversen<br />

in der Friends Arena und im Vorjahr stand Jaroslaw<br />

Hampel ganz oben auf dem Podest. Der Pole<br />

konnte diesmal wegen seines komplizierten<br />

Beinbruchs nicht mehr um den Sieg kämpfen,<br />

aber der Däne wollte sicherlich an seinen Erfolg<br />

von 2013 anknüpfen. Doch nicht er, sondern Tai<br />

Woffinden und Greg Hancock, die in der WM-<br />

Wertung ganz vorne sind, gaben in Schwedens<br />

Hauptstadt vor über 15.000 Zuschauern den<br />

Ton an.<br />

Der Rennanfang verlief für Tai Woffinden alles<br />

andere als optimal. In Heat 3 startete er<br />

schlecht, eingangs der Startkurve touchierte<br />

Maciej Janowski leicht sein Vorderrad und Woffinden<br />

stürzte. Referee Jim Lawrence ließ alle<br />

Fahrer zum Re-run zu, aber der Engländer gab<br />

keine gute Figur ab und blieb ohne Punkte. Danach<br />

lief es für den WM-Führenden aber nur<br />

noch besser und besser. Im zweiten Durchgang<br />

beugte er sich zwar Chris Holder, fuhr aber von<br />

der ungünstigen Außenbahn. In Lauf <strong>11</strong> trafen<br />

beide Titelaspiranten aufeinander. Hancock<br />

hatte vor dem Duell schon 6 Punkte auf dem<br />

Konto, kreuzte diesmal aber nur als Dritter die<br />

Ziellinie. Er unterlag nicht nur Woffinden, sondern<br />

musste sich auch Peter Kildemand geschlagen<br />

geben. Überraschend kam „Woffy“ im<br />

vierten Durchgang hinter Tomas H. Jonasson als<br />

Zweiter ins Ziel, aber danach war der 25-Jährige<br />

nicht mehr zu stoppen. Die Qualifikation<br />

schloss er mit 10 Zählern als Drittbester ab. Im<br />

zweiten Semifinallauf lag der Engländer an<br />

6 BAHNSPORT AKTUELL November '15<br />

2. Stelle, ehe der Lauf in der dritten Runde wegen<br />

eines Sturzes von Chris Harris abgebrochen<br />

und wiederholt wurde. Im Re-run rang<br />

Woffinden in der dritten Runde Iversen nieder<br />

und meldete sich als Sieger im Ziel. Im Endlauf,<br />

der wegen eines unkorrekten Starts auch wiederholt<br />

wurde, kam der WM-Leader am schnellstens<br />

aus den Bändern und holte einen souveränen<br />

Start-Ziel-Sieg. Es war der zweite Triumph<br />

von „Woffy“ in dieser Saison und der<br />

fünfte seiner sportlichen Laufbahn. Der Gewinner<br />

erzielte auf der 275 Meter langen Strecke<br />

16 Zähler und zwei GP-Runden vor Saisonende<br />

hatte er 25 Punkte Vorsprung auf Hancock. „Ich<br />

denke noch nicht an den Titel, sondern konzentriere<br />

mich auf meine Arbeit. Ich fühle mich auf<br />

jeder Bahn wohl. Es ist enorm wichtig zu wissen,<br />

dass ich unter allen Bahnverhältnissen<br />

meinen Job gut machen kann. Momentan habe<br />

ich dabei das Gefühl, in einem Rausch zu sein“,<br />

erzählte der Tagessieger nach dem Rennen.<br />

Greg Hancock erzielte in den Vorläufen drei Siege<br />

und war mit 12 Punkten bester Fahrer dieser<br />

Rennphase, doch danach lief es für den Weltmeister<br />

nicht mehr so gut. Im ersten Semifinallauf<br />

lag der US-Amerikaner zunächst an 3. Position,<br />

bis Jason Doyle in der zweiten Runde einen<br />

groben Fahrfehler machte und Hancock den<br />

Australier überholen konnte. Im Finale versuchte<br />

der 45-Jährige Woffinden zu jagen, aber vergebens.<br />

Niels-Kristian Iversen kann mit seinem Ergebnis<br />

sehr zufrieden sein. In der Qualifikation erkämpfte<br />

der Däne zwei Heatsiege und war nach<br />

20 Läufen mit <strong>11</strong> Punkten zweitbester Fahrer. Im<br />

Semifinale konnte „PUK“ Woffinden zwar nicht<br />

halten, qualifizierte sich aber als Zweiter für<br />

den Endlauf. Im Finale lieferte sich der Skandinavier<br />

einen verbissenen Kampf mit Janowski,<br />

setzte sich am Ende durch und wurde Dritter.<br />

Der 33-Jährige erzielte in Stockholm 14 Punkte<br />

und verbesserte sich in der WM-Wertung um eine<br />

Platzierung. Er ist momentan Vierter.<br />

Maciej Janowski schied in Krsko nach der Qualifikation<br />

mit 9 Punkten sehr knapp und unglücklich<br />

aus, aber in Schweden hatte der junge Pole<br />

mehr Glück. In den Vorläufen erkämpfte „Magic“<br />

erneut 9 Punkte, aber diesmal reichte es<br />

völlig aus, um das Semifinale zu erreichen. In<br />

Lauf 21 startete der 24-Jährige sehr gut, wählte<br />

in der Startkurve eine sehr schnelle Fahrlinie<br />

und holte einen ungefährdeten Sieg. Mit 54,23<br />

Sekunden gelang ihm in diesem Rennen auch<br />

die Tagesbestzeit. Im Endlauf fightete der Pilot<br />

mit Iversen, bis der Däne ihn Ende der zweiten<br />

Runde hart an die Planke drückte. Der Pole<br />

konnte sich auf dem Motorrad halten, wurde jedoch<br />

letztendlich Vierter. „Mein Fehler war,<br />

dass ich mich zu weit nach außen treiben ließ.<br />

Ich wollte Hancock einholen, stattdessen<br />

drückte mich Iversen an die Bande. Es ist zwar<br />

schade, dass ich das Podium verpasst habe,<br />

aber ich freue mich, dass ich überhaupt ins Finale<br />

gekommen bin“, sagte Janowski. Der Pole<br />

erkämpfte in der schwedischen Hauptstadt<br />

12 Zähler und überholte in der WM-Wertung<br />

Chris Holder. Er ist zurzeit Siebter. „Ich bin sehr<br />

froh darüber, dass ich nah dran bin, mein Ziel<br />

für diese Saison zu verwirklichen. Ich will unter<br />

den Topacht bleiben.“


WM-Leader Tai Woffinden gegen Chris Harris<br />

Andreas Jonsson zeigte vor dem schwedischen<br />

Publikum, dass er nichts verlernt hat, aber er<br />

war in der Friends Arena sehr unausgeglichen.<br />

In den Vorläufen verzeichnete „AJ“ drei Siege,<br />

kam jedoch auch zweimal als Letzter ins Ziel.<br />

Neun Punkte reichten aus, um ins Semifinale<br />

einzuziehen, aber in dieser Rennphase kam<br />

das Aus. Der Schwede kam in Rennen 21 nicht<br />

über den 3. Platz hinaus und wurde am Ende<br />

Gesamtfünfter. Peter Kildemand überstand mit<br />

einem Sieg und 9 Zählern die Qualifikation,<br />

aber im Semifinale touchierte er Harris leicht,<br />

der daraufhin stürzte. „Spider“ wurde von der<br />

Wiederholung ausgeschlossen, worüber er<br />

sehr wütend war. „Es reicht schon, in die Nähe<br />

von Harris zu kommen und er legt sich gleich<br />

auf die Bahn. Es ist sehr schade, dass die<br />

Schiedsrichter auf diese Tricks hereinfallen“,<br />

sagte der Däne sarkastisch. Harris, der in den<br />

Vorläufen auf 8 Punkte kam, wurde im Re-run<br />

Dritter, schied ebenfalls aus und belegte Rang<br />

7. Der Engländer, der mit Motoren von Marcel<br />

Gerhard fährt, konnte mit seinem Abschneiden<br />

sehr zufrieden sein, denn er schaffte es erst<br />

zum zweiten Mal in diesem Jahr, unter die Topacht<br />

zu kommen. Jason Doyle erzielte in der<br />

Quali zwei Siege, schrieb 8 Zähler und kam weiter,<br />

aber in Lauf 21 wurde der Australier Letzter<br />

und konnte seine Technik vorzeitig packen.<br />

Eine große Überraschung war das Ausscheiden<br />

von Nicki Pedersen bereits nach 20 Heats. Der<br />

Däne war in Stockholm langsam auf der Distanz<br />

und hatte große Probleme, seine Positionen zu<br />

halten. Der dreifache Weltmeister konnte keinen<br />

Sieg erzielen und kam auf lediglich 7 Punkte.<br />

Er begrub dadurch nicht nur seine Titelchancen,<br />

sondern es wird für ihn auch schwierig, die<br />

Silbermedaille zu holen.<br />

Tomas H. Jonasson kam in Stockholm auf<br />

6 Punkte und landete schließlich auf Platz 10.<br />

Der Schwede sorgte in Rennen 16 für eine große<br />

Überraschung, als er Woffinden hinter sich lassen<br />

konnte und als Sieger ins Ziel kam. Auch Michael<br />

Jepsen Jensen, der mit Jonasson punkt-<br />

gleich war, konnte einen „Dreier“ verbuchen,<br />

als er im vierten Durchgang Kildemand, Janowski<br />

und Holder bezwang.<br />

Antonio Lindbäck notierte in diesem Jahr gute<br />

Resultate, durfte also logischerweise in Stockholm<br />

mit der Wildcard an den Start gehen. Doch<br />

der 30-Jährige fuhr in der Friends Arena unter<br />

den Erwartungen der Fans. Ein Sieg und 6 Punkte<br />

reichten nur für Rang 12. „Meine Leistung war<br />

heute schwach, aber ich will nach keiner Ausrede<br />

suchen. Ich hatte einfach einen schlechten<br />

Tag“, sagte „Toninho“.<br />

Krzysztof Kasprzak erzielte auch 6 Punkte, aber<br />

für den Polen war das eher ein Fortschritt. Troy<br />

Batchelor wurde mit 5 Zählern Vierzehnter. Sicherlich<br />

eine große Enttäuschung waren die<br />

Platzierungen von Chris Holder und Matej Zagar.<br />

Beide Fahrer erzielten jeweils nur 4 Punkte.<br />

Durch den Reinfall rutschte der Australier im<br />

WM-Klassement um zwei Plätze ab und ist zurzeit<br />

Achter. Der Slowene verlor wohl endgültig<br />

seine Medaillenchance.<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />

Finalisten in Stockholm: Niels-Kristian Iversen vor Maciej Janowski<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 7


SPEEDWAY-WM<br />

GP <strong>11</strong> - Torun/PL<br />

Torun-Sieger<br />

Nicki Pedersen<br />

gegen Jason Doyle<br />

Links:<br />

Jason Doyle,<br />

Nicki Pedersen<br />

und Maciej Janowski<br />

Pedersen siegt ... aber Woffinden<br />

Vor dem Rennen in der modernen Marian-Rose-<br />

MotoArena hatte Tai Woffinden einen großen<br />

Vorsprung von 25 Punkten auf Greg Hancock. Im<br />

Klartext hieß das: Hätte der Titelverteidiger in<br />

Torun ein Punktemaximum erzielt, hätten dem<br />

Engländer 18 Zähler gereicht, um sich vorzeitig<br />

den WM-Titel zu sichern. Oder im günstigsten<br />

Fall bräuchte „Woffy“ nur 5 Punkte, vorausgesetzt<br />

der US-Amerikaner wäre höchstens um<br />

3 Zähler besser.<br />

Der WM-Führende wollte in der vorletzten GP-<br />

Runde nichts mehr anbrennen lassen und nicht<br />

allzu viel riskieren. Darum verlief sein Rennbeginn<br />

ziemlich mäßig. In Heat 2 kam der 25-Jährige<br />

als Dritter ins Ziel und im zweiten Durchgang<br />

holte er 2 Punkte. In Lauf 12 erzielte Woffinden<br />

einen Sieg und in diesem Moment war klar,<br />

dass der in der WM-Wertung drittplatzierte Nicki<br />

Pedersen keine Chance mehr auf die Goldmedaille<br />

hatte. Nach vier Durchgängen hatte<br />

der Engländer 7 Zähler auf dem Konto, während<br />

Hancock nur einen Punkt mehr verbuchte. Da<br />

der noch amtierende Weltmeister in Heat 17 leer<br />

ausging und Woffinden im darauffolgenden<br />

Rennen Dritter wurde, waren beide Piloten nach<br />

der Qualifikation punktgleich. Auch Maciej Janowski<br />

und Niels-Kristian Iversen erkämpften<br />

in dieser Rennphase jeweils 8 Zähler, aber nur<br />

drei der Fahrer konnten sich für die nächste<br />

Runde qualifizieren. Aufgrund der Majorität der<br />

besseren Plätze kamen der Pole, der US-Amerikaner<br />

und der Däne weiter, während der Engländer<br />

als Neunter auf der Strecke blieb und<br />

seine Motorräder schon packen konnte. Seine<br />

„Krönung“ hätte noch um drei Wochen verschoben<br />

werden können, hätte Hancock in der Rennendphase<br />

noch mindestens 4 Punkte ergattert.<br />

Der erste Semifinallauf brachte dann die Gewissheit.<br />

Hancock kam hinter Doyle, Janowski<br />

und Holder als Letzter ins Ziel und Tai Woffinden<br />

stand kurz nach 21:00 Uhr als neuer Weltmeister<br />

fest! „Das ist keine komfortable Situation,<br />

wenn man den Titelgewinn feiert, weil der Rivale,<br />

der aber gleichzeitig auch ein Freund ist, als<br />

Letzter ins Ziel kommt. In den letzten drei Jahren<br />

hatte ich meine Position in der Weltelite gefestigt<br />

und bewiesen, dass ich noch einige Saisons<br />

dabei sein kann“, sagte der Engländer.<br />

„Das war eine harte Saison, aber die Arbeit wurde<br />

belohnt. Im vergangenen Jahr habe ich zu<br />

viele Fehler gemacht, aber dieses Jahr war anders.<br />

Vor einem Jahr sagte ich zu Greg, als er mir<br />

den Titel weggenommen hatte, dass ich im<br />

nächsten Jahr wieder an der Reihe sein würde.<br />

Und so ist es passiert“, fügte der glückliche Pilot<br />

hinzu.<br />

Die Tatsache, dass der WM-Titel nicht mehr zu<br />

holen ist, hatte sich auf Nicki Pedersen keinesfalls<br />

negativ ausgewirkt. Der Däne war auf der<br />

325 Meter langen Bahn sehr schnell und hatte<br />

auch gute Starts. In den Vorläufen erkämpfte<br />

der 38-Jährige drei Siege und kam auf 13 Punkte.<br />

Als das Band in Heat 22 hochschnellte, legte<br />

der dreifache Weltmeister den besten Start hin<br />

und holte einen Start-Ziel-Sieg, obwohl Niels-<br />

Kristian Iversen ihm vier Runden lang im Nacken<br />

saß. Im Endlauf setzte sich Pedersen nach<br />

dem Start wieder an die Spitze, aber Jason<br />

Doyle setzte ihn stark unter Druck. In der letzten<br />

Runde ging der Australier sogar kurz in Führung,<br />

aber eingangs der Zielkurve war es Pedersen<br />

doch gelungen, sich außen durchzukämpfen<br />

und vor zirka 14.000 Zuschauern als Sieger<br />

die Ziellinie zu überqueren. Es war der 16. GP-<br />

Triumph des Skandinaviers in seiner sportlichen<br />

Laufbahn. „Die letzten zwei Monate waren<br />

sehr schwierig für mich, weil ich aus meinen<br />

Motorrädern nicht mehr Geschwindigkeit herauskitzeln<br />

konnte. Mit meinem Team habe ich<br />

eine gigantische Arbeit an meinen Motoren geleistet.<br />

Keiner war schuld daran, dass die Technik<br />

nicht schnell genug war, aber das ist ein tolles<br />

Gefühl, wenn ich mich auf dem Bike komfortabel<br />

fühle. Ich wollte bei der letzten Runde in<br />

Europa ein Ausrufezeichen setzen und mich in<br />

der Wertung von Iversen absetzen. Ich denke jedoch,<br />

ich werde in Australien nicht nur um Bronze,<br />

sondern auch um die Silbermedaille kämpfen.“<br />

Da Pedersen in Torun nicht weniger als<br />

<strong>11</strong> Punkte mehr als Hancock erzielte, hat er im<br />

Gesamtklassement nur noch einen Rückstand<br />

von 2 Zähler auf den Amerikaner.<br />

Jason Doyle vertritt in der polnischen Ekstraliga<br />

die Farben von KS Torun und der Australier bewies<br />

am 3. Oktober, dass er die Bahn aus dem<br />

Effeff kennt. Der 29-Jährige kam in der Qualifikation<br />

auf 13 Punkte, siegte im ersten Semifinallauf<br />

ungefährdet und gab sich im Finale nur<br />

knapp geschlagen. Er kam hinter Pedersen nur<br />

um eine Motorradlänge ins Ziel. Es ist der erste<br />

Podestplatz des Downunder-Piloten. „Dieser<br />

2. Platz schmeckt wie ein Sieg. Ein Fluch lag<br />

wohl auf mir und ich wollte ihn endlich loswerden.<br />

Immer wieder schied ich in den Semifinals<br />

aus, aber endlich ist es mir gelungen weiterzukommen.<br />

Der GP ist eine schwere Herausforderung<br />

und verzeiht keine Fehler. Mein Ziel war,<br />

unter die Topacht zu kommen und ich freue<br />

mich sehr, dass ich das Ziel erreicht habe. In<br />

diesem Jahr habe ich Lehrgeld bezahlt, aber im<br />

nächsten werde ich um ein paar Platzierungen<br />

besser abschneiden“, so Doyle. Er kam in Polen<br />

auf 18 Punkte, überholte in der Gesamtwertung<br />

Zagar und ist vor dem abschließenden Rennen<br />

8 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Tai Woffinden ist wieder Speedwayweltmeister.<br />

Nicki Pedersen holte in Torun einen eindrucksvollen Sieg.<br />

Jason Doyle stand zum ersten Mal auf dem GP-Podium.<br />

vorzeitig Weltmeister<br />

in Melbourne Fünfter. Sein Vorsprung auf den<br />

neuntplatzierten Peter Kildemand beträgt<br />

schon 24 Punkte.<br />

Zunächst schien es, als würde sich kein Vertreter<br />

der Gastgeber fürs Semifinale qualifizieren.<br />

Maciej Janowski fing mit einer Nullfahrt an, danach<br />

lief es für „Magic“ besser. Der 24-Jährige<br />

verbuchte zwei Siege und zog mit 8 Zählern in<br />

die nächste Runde ein. In Rennen 21 lag der Pole<br />

zunächst an 3. Stelle, zog aber in der dritten<br />

Runde innen an Holder vorbei und meldete sich<br />

als Zweiter im Ziel. Im Finale kämpfte Janowski<br />

um den Sieg und erst in der Endphase musste er<br />

Pedersen und Doyle ziehen lassen. Der Pilot<br />

wurde Tagesdritter. „Jedes GP-Rennen ist sehr<br />

schwierig. Das ist ein sehr anspruchsvoller Bereich<br />

und man kann sich keine Fehler leisten.<br />

Man muss immer das Maximum seines Könnens<br />

abrufen. Logischerweise konnte ich Fehler<br />

nicht vermeiden. Im ersten GP-Jahr ist das normal.<br />

Ich freue mich jedoch sehr über das Erreichte“,<br />

sagte der junge Pole. Er erkämpfte in<br />

der MotoArena <strong>11</strong> Zähler und ist in der WM-Wertung<br />

Siebter.<br />

Niels-Kristian Iversen erzielte insgesamt<br />

10 Punkte und kam bis ins Finale, wo er sich jedoch<br />

mit dem unbeliebten 4. Platz begnügen<br />

musste. Das gute Abschneiden des 33-Jährigen<br />

war jedoch ein Pyrrhussieg. Durch die exzellente<br />

Leistung von Pedersen hat „PUK“ nämlich<br />

keine Chance mehr auf die Bronzemedaille. Gegenüber<br />

seinem Landsmann büßte er 9 Zähler<br />

ein und vor der Runde in Australien hat er im Gesamtklassement<br />

schon 19 Punkte weniger als<br />

Pedersen. Eher wird er sich dort der Attacken<br />

von Doyle erwehren müssen. Der Australier hat<br />

nur noch 2 Punkte Rückstand.<br />

Andreas Jonsson brachte in der Qualifikation<br />

eine gute Leistung. Der Schwede erzielte zwei<br />

Siege und war mit <strong>11</strong> Zählern drittbester Fahrer<br />

in dieser Rennphase. Doch im Semifinale kam<br />

„AJ“ nicht über den letzten Rang hinaus und<br />

schied aus. Der 35-Jährige ist zurzeit WM-Elfter<br />

und kann nur noch hoffen, dass er von den Organisatoren<br />

eine permanente GP-Wildcard für<br />

die kommende Saison bekommen wird. Die<br />

Chancen stehen ganz gut, weil sich noch kein<br />

Schwede für die Serie qualifizieren konnte.<br />

Chris Holder war in Torun am Ende mit Jonsson<br />

punktgleich und belegte Tagesplatz 6. Der Exweltmeister<br />

ist momentan WM-Achter und hat<br />

14 Punkte mehr auf dem Konto als Peter Kildemand.<br />

Der Däne schrieb ebenfalls <strong>11</strong> Zähler und<br />

landete auf Rang 7. „Spider“ ist im Klassement<br />

Neunter, man darf jedoch nicht vergessen, dass<br />

er drei Runden weniger absolviert hat. Er kam ja<br />

nach Jaroslaw Hampels kompliziertem Beinbruch<br />

in den GP. „Ich stand heute im Semifinale,<br />

also kann ich eigentlich nicht meckern. Vor<br />

meinen zwei letzten Läufen wechselte ich die<br />

Maschine und hatte das Gefühl, dass ich auf einem<br />

sehr schnellen Motorrad sitze. Darum bin<br />

ich doch etwas enttäuscht, dass ich im Semifinale<br />

Dritter wurde und mich nicht fürs Finale<br />

qualifizieren konnte“, sagte der 26-Jährige.<br />

Nach seinem GP-Gewinn in Horsens hatte sich<br />

Kildemand das Ziel gesetzt, unter die Topacht<br />

zu kommen. „Am Anfang hatte ich keinen<br />

Druck, doch ab dem Moment, als die Chance,<br />

unter die Topacht zu kommen, realer wurde,<br />

schlich sich die Nervosität ein. Es ist schade,<br />

dass ich nicht von Saisonbeginn an dabei war.<br />

Meine Platzierung wäre dann sicherlich besser<br />

ausgefallen. Ich hoffe, dass ich im kommenden<br />

Jahr wieder die Möglichkeit haben werde, mich<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 9


SPEEDWAY-WM<br />

Der alte und neue Weltmeister<br />

Tai Woffinden gegen Jason Doyle<br />

VOICES UND EINDRÜCKE<br />

Bei allerbestem Speedwaywetter begrüßte Torun<br />

seine Gäste zum großen Europa-Showdown.<br />

So viel Sonne hatten die Speedwayfans<br />

im Oktober hier noch nicht erlebt. Bei Temperaturen<br />

jenseits der 20-Grad-Marke wurde in der<br />

mittelalterlichen Altstadt, die von der UNESCO<br />

zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ohne Ende<br />

flaniert. Den größten Teil der Gäste machten<br />

Skandinavier und Deutsche aus.<br />

Wie erwartet gaben sich an diesem Wochenende<br />

wieder viele Speedway-Prominente ein Stelldichein.<br />

Dort, wo sie von den Fans entdeckt wurden,<br />

gab es zum Teil sogar Beifall auf offener<br />

Straße. Nach sehr langer Zeit sah man Gary<br />

Briggs wieder bei einem Speedwayrennen. Er<br />

ist der älteste Sohn von Barry Briggs und Bruder<br />

von Tony Briggs. Das ehemalige Fotomodell ist<br />

nun einer der beiden Verkaufsleiter bei der Aston<br />

Martin Vertretung im kalifornischen Newport<br />

Beach im Großraum Los Angeles.<br />

Am Freitag veranstaltete Travel Plus Chef James<br />

Easter im Tophotel Copernicus ein Fan-Forum.<br />

Er brachte über 220 Fans aus Großbritannien<br />

mit. Es gab sehr viel Interessantes aus Sicht der<br />

Fahrer (wie z.B. Chris Holder), Ex-Fahrer (wie<br />

Mark Loram), Veranstalter (wie King’s Lynn Promoter<br />

Keith „Buster“ Chapman) und der Presse<br />

(Kelvin Tatum und Nigel Pearson) zu hören.<br />

Durch den „plauderigen“ Abend führte ganz<br />

souverän Speedway Stars Managing Director<br />

Philip Rising. Eine Spendenaktion des Reiseveranstalters<br />

Travel Plus zugunsten Darcy<br />

Wards erbrachten Einnahmen von fast 1800 Euro.<br />

T-Shirts mit verschiedenen DW-Motiven waren<br />

der große Verkaufshit. Bereits um 15:30 Uhr<br />

waren an einem Stand am Stadion über 600<br />

Stück verkauft. Ein Großteil des Verkaufspreises<br />

ging an die Darcy Ward Foundation.<br />

Wie in jedem Jahr lag auf jedem Sitzplatz ein rotes<br />

(im Unterrang) und ein weißes (im Oberrang)<br />

Kunststoffrechteck. Hochgehalten soll<br />

das in der Gesamtheit eindrucksvoll die polnische<br />

Flagge darstellen. In diesem Jahr wurde<br />

zusätzlich die Rückseite weiß/blau mit #DW43<br />

bedruckt und vielfach einheitlich hochgehalten.<br />

Dazu mehrfach lange „Darcy Ward, Darcy<br />

Ward“-Rufe.<br />

Im Gegensatz zum Gorzow-GP wurden in Torun<br />

dreimal so viele internationale Journalisten<br />

(36) akkreditiert. Leider saßen diese zumeist<br />

wieder in Sektor B in der dritten Kurve. Dazu<br />

noch eingezäunt, wobei der Zaun die Sicht teils<br />

stark einschränkte. Aus dieser Position konnte<br />

man nur einen mäßig spannenden Grand Prix<br />

bescheinigen. Erst in der Fernsehaufzeichnung<br />

kam die Spannung dieses Rennens deutlich herüber.<br />

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an<br />

SEC Promoter One Sport, der die Journalisten<br />

beim Eröffnungsrennen im Juni an gleicher Stelle<br />

Plätze zuwies, von denen man auch etwas sehen<br />

und vor allem arbeiten konnte!<br />

Die mäßige Stimmung über sehr weite Strecken<br />

an diesem Abend ist aber wohl jedem aufgefallen.<br />

Selbst bei der Nationalhymne kam nicht viel<br />

rüber. Und auch die obligatorischen Pfiffe für<br />

Nicki Pedersen bei der Fahrervorstellung waren<br />

sonst viel intensiver. Dafür gab’s für Dänemarks<br />

Nummer 1 bei der Siegerehrung teils gellende<br />

Pfiffe. Fairness sieht anders aus.<br />

War ein Torun-GP sonst immer nach knapp zwei<br />

Wochen ausverkauft, gab es in diesem Jahr<br />

noch Tickets en masse, die nicht abverkauft<br />

wurden. Ungewohnt große Lücken taten sich<br />

auf der Haupttribüne, der Gegengerade und in<br />

den Kurven 1 und 2 auf.<br />

Alle Fahrer traten in einer Darcy-Ward-Replik-<br />

Kevlar an, die sie auch – wie man hörte – selbst<br />

bezahlten. Die Rennkombis unterschieden sich<br />

nur durch die individuellen, eigenen Sponsoren<br />

der Fahrer. Nur Matej Zagars und Piotr Pawlickis<br />

Kevlars waren unterschiedlich. Sie hatten<br />

ein Halb-und-Halb-Design. Mit einem bedruckten<br />

Bein erinnerten beide an Darcy Ward und<br />

mit dem anderen an den großen Leigh Adams in<br />

einer denkwürdigen Reminiszenz. Die Hälfte<br />

der Anzüge hat die renommierte polnische Firma<br />

KW Products aus Czestochowa hergestellt.<br />

Sie werden anschließend zugunsten Darcy<br />

Wards versteigert.<br />

Tai Woffinden verbrachte die ganze Woche in<br />

Polen, auch um Sponsoren zu treffen. „Wir haben<br />

härter gearbeitet als je zuvor. Auch mehr als<br />

bei meinem ersten Titel 2013. Heute war es<br />

schon sehr hart. Wir spürten, dass wir nicht die<br />

richtige Abstimmung gefunden hatten“, so der<br />

neue Weltmeister. „Mein Langzeitziel ist es, mit<br />

Ivan Mauger und Tony Rickardsson gleichzuziehen“,<br />

fügte Woffinden hinzu. Woffinden stieg<br />

im Vier-Sterne-Hotel-Filmar ab. Dort frühstückte<br />

sein Mentor Peter Adams, der Mann, der<br />

(fast) niemals eine Mine verzieht, ohne seinen<br />

Schützling im Hauptrestaurant. Tai stärkte sich<br />

mit ein paar Bekannten in einem anderen Restaurant<br />

des Hotels.<br />

Jacek Trojanowski, Woffindens Chefmechaniker<br />

für die GP in der polnischen Liga und selbst fast<br />

schon ein Medienstar, war am Sonntagmorgen<br />

natürlich zufrieden. „Wir hatten ein paar Abstimmungsschwierigkeiten,<br />

aber keine großen<br />

Probleme. Wir wollten auf Nummer sicher gehen“,<br />

so der Lockenkopf mit langer Mechanikererfahrung.<br />

Auf die Frage, wo und wie lange gefeiert<br />

wurde, antwortete Trojanowski diskret:<br />

„Ich war um halb vier im Bett“.<br />

Greg Hancock zu seiner Performance im Halbfinale:<br />

„Ich hatte ein überflüssiges mechanisches<br />

Problem im Halbfinale. Das kann passieren.<br />

Aber das ist eben Racing. Das ist Speedway.<br />

Morgen werde ich noch in der Relegation für<br />

meinen Club Rzeszow fahren. Dann wird’s wieder<br />

besser laufen. Danach fliege ich nach England<br />

zum Darcy-Ward-Benefiz-Rennen. Gratulation<br />

an Tai. Er dominierte von Anfang an diese<br />

GP-Saison“, so der schon leicht ergraute Exweltmeister.<br />

Auch Nicki Pedersen ist voll des Lobes über den<br />

neuen Weltmeister. „Glückwunsch an Tai. Ich<br />

habe keinen schnelleren Fahrer seit Tony Rickardsson<br />

erlebt. Er ist nicht der beste Starter,<br />

aber er überholt dort, wo kein anderer es tun<br />

würde. So etwas habe ich nur bei Tony Rickardsson<br />

erlebt. Mein Ziel ist natürlich die Silbermedaille<br />

in Melbourne. Ich bin zuversichtlich“, so<br />

der dreimalige Exweltmeister.<br />

• Text: Andreas Fahldiek u. Dieter Thielking<br />

10 BAHNSPORT AKTUELL November '15


– Fortsetzung von Seite 9 –<br />

mit den besten Fahrern der Welt zu messen“, so<br />

der Skandinavier.<br />

Greg Hancock landete in Polen auf Rang 8 und<br />

wird sich in Melbourne mit Pedersen um die Silbermedaille<br />

duellieren. „Jedes Mal gebe ich<br />

mein Bestes und will meine Bestleistung abrufen.<br />

Ich jage Tai nicht mehr, aber der 2. Gesamtrang<br />

wäre auch super. Es gibt also noch etwas<br />

zu tun. Nicki war die ganze Zeit hinter mir und<br />

ich spüre, dass er mich unter Druck setzt. Ich<br />

bin sehr unzufrieden, dass mein Resultat in Torun<br />

so schlecht war“, sagte Greg.<br />

Links: Fans in Torun<br />

Rechts: Tuner Marcel Gerhard mit Tochter<br />

Pawel Przedpelski sollte in der MotoArena mit<br />

der Wildcard fahren, aber der Lokalmatador<br />

verletzte sich eine Woche zuvor und seinen<br />

Platz nahm Piotr Pawlicki ein. Der 20-Jährige<br />

hatte einen Sieg und zwei 2. Plätze auf dem<br />

Konto und wurde Zehnter. Punktgleich mit dem<br />

Polen war Matej Zagar. Der Slowene rutschte in<br />

der Gesamtwertung wieder um einen Platz ab<br />

und ist nur noch Sechster. Weiter folgten Michael<br />

Jepsen Jensen und Tomas H. Jonasson.<br />

Beide Skandinavier erzielten jeweils 5 Punkte.<br />

Troy Batchelor und Chris Harris schlossen mit<br />

3 Zählern ab. Und wieder war Krzysztof<br />

Kasprzak schlechtester Fahrer des Abends. Der<br />

Pole ergatterte nur einen Punkt, als er in Heat<br />

16 Jensen hinter sich ließ.<br />

Das Rennen in der MotoArena war eines der<br />

besten GP-Rennen in diesem Jahr. Die Teilnehmer<br />

lieferten sich in jedem Lauf spannende<br />

Fights und es gab viele Positionswechsel. Man<br />

muss auch erwähnen, dass es keinen Sturz<br />

gab, was bei GP-Runden unheimlich selten vorkommt.<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />

AM RANDE<br />

Gegen 16:00 Uhr wurde der Test der Audio-<br />

Technik im Stadion durchgeführt. Der Tontechniker<br />

konnte sich keine bessere Melodie<br />

dafür vorstellen als die polnische Nationalhymne.<br />

Nicht weniger als zehnmal spielte er<br />

den „Dombrowski-Marsch“. Normalerweise<br />

werden die Lobgesänge oder Musikstücke bei<br />

feierlichen Anlässen als Ausdruck des Nationalbewusstseins<br />

eines Volkes gespielt. Dabei<br />

ist es üblich, sich zu erheben und in aufrechter<br />

Haltung so lange stehenzubleiben, bis die<br />

Musik verklungen ist. Männer nehmen dabei<br />

ihre Kopfbedeckung ab. Das was sich der Tonoperator<br />

in Torun geleistet hat, war nichts anderes<br />

als Schändung der polnischen Nationalhymne.<br />

Obwohl im und ums Stadion viele<br />

Funktionäre und auch Ordnungskräfte waren,<br />

schien es keinen von ihnen zu stören. Nur ein<br />

Wort kommt einem dabei in den Sinn: peinlich.<br />

• Georg Dobes<br />

SPEEDWAY-WM-STAND<br />

(nach <strong>11</strong> von 12 Grand Prix)<br />

Pl./Name Nat. GP1 GP2 GP3 GP4 GP5 GP6 GP7 GP8 GP9 GP10 GP<strong>11</strong> Ges.<br />

1. Tai Woffinden GB 5 17 18 15 8 17 <strong>11</strong> 18 18 16 8 151<br />

2. Greg Hancock USA 5 9 13 12 10 9 7 17 20 16 8 126<br />

3. Nicki Pedersen DK 3 16 15 9 <strong>11</strong> 17 7 7 13 7 19 124<br />

4. Niels-Kristian Iversen DK 7 6 8 14 8 10 7 10 <strong>11</strong> 14 10 105<br />

5. Jason Doyle AUS 4 <strong>11</strong> 7 7 8 <strong>11</strong> 12 6 <strong>11</strong> 8 18 103<br />

6. Matej Zagar SLO 8 7 9 10 6 13 12 16 8 4 7 100<br />

7. Maciej Janowski PL 3 2 18 3 12 8 12 5 9 12 <strong>11</strong> 95<br />

8. Chris Holder AUS 0 7 6 18 10 10 10 8 9 4 <strong>11</strong> 93<br />

9. Peter Kildemand DK 12 8 3 14 9 13 9 <strong>11</strong> 79<br />

10. Michael Jepsen Jensen DK 5 10 4 8 7 7 13 10 2 6 5 77<br />

<strong>11</strong>. Andreas Jonsson S 3 12 9 2 7 5 7 6 4 10 <strong>11</strong> 76<br />

12. Troy Batchelor AUS 0 7 6 4 <strong>11</strong> 2 6 4 9 5 3 57<br />

13. Chris Harris GB 7 6 5 5 4 5 2 5 4 9 3 55<br />

14. Thomas H. Jonasson S 4 4 1 7 7 7 7 1 2 6 5 51<br />

15. Krzysztof Kasprzak PL 3 10 4 4 0 0 4 1 3 6 1 36<br />

16. Jaroslaw Hampel PL 7 <strong>11</strong> 13 31<br />

17. Antonio Lindbäck* S 14 6 20<br />

18. Bartosz Zmarzlik** PL 3 14 17<br />

19. Piotr Pawlicki** PL 1 7 8<br />

20. Craig Cook* GB 7 7<br />

21. Mikkel Michelsen* DK 6 6<br />

22. Tomasz Gollob* PL 4 4<br />

23. Kjastas Puodzuks* LV 3 3<br />

24. Timo Lahti* FIN 3 3<br />

25. Vaclav Milik* CZ 2 2<br />

26. Adrian Cyfer** PL 1 1<br />

Robert Lambert** GB 1 1<br />

Denis Stojs** SLO 1 1<br />

Aleksander Conda* SLO 1 1<br />

GP10 - Stockholm/S - SF1: Janowski, Hancock, Jonsson, Doyle; SF2: Woffinden, Iversen, Harris, Kildemand;<br />

Finale: Woffinden, Hancock, Iversen, Janowski.<br />

GP<strong>11</strong> - Torun/PL - SF1: Doyle, Janowski, Holder, Hancock; SF2: Pedersen, Iversen, Kildemand, Jonsson;<br />

Finale: Pedersen, Doyle, Janowski, Iversen – *) Wildcard; **) Reserve<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL <strong>11</strong>


SPEEDWAY-WM<br />

Junioren - Finale 3 - Pardubice/CZ<br />

Speedway-Junioren-WM - Finale 3 + Goldenes<br />

Band - Pardubice/CZ - 18./19.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Junioren-WM - 19.9.: 1. Mikkel Michelsen, DK,<br />

14 Punkte; 2. Anders Thomsen, DK, 13+3;<br />

3. Bartosz Zmarzlik, PL, 13+2; 4. Mikkel Bech,<br />

DK, 12; 5. Max Fricke, AUS, <strong>11</strong>; 6. Valentin Grobauer,<br />

D, 9; 7. Andzejs Lebedevs, LV, 8; 8. Brady<br />

Kurtz, AUS, 8; 9. Pawel Przedpelski, PL, 7;<br />

10. Zdenek Holub, CZ, 5; <strong>11</strong>. Stefan Nielsen,<br />

GB, 4; 12. Wiktor Kulakow, RUS, 4; 13. Victor<br />

Palovaara, S, 4; 14. Emil Gröndal, DK, 3;<br />

15. Eduard Krcmar, CZ, 3; 16. Nikolaj Busk Jakobsen,<br />

DK, 2.<br />

Endstand: 1. Zmarzlik, 39 Punkte; 2. Thomsen,<br />

34+3; 3. Michelsen, 34+A; 4. Bech, 29;<br />

5. Przedpelski, 29; 6. Fricke, 28; 7. Lebedevs,<br />

24; 8. Kurtz, 22; 9. Palovaara, 18; 10. Kulakow,<br />

17; <strong>11</strong>. Jakobsen, 17; 12. Nielsen, 15; 13. Grobauer,<br />

14; 14. Gröndal, 12; 15. Maksym Drabik,<br />

PL, 10.<br />

41. Goldenes Band - 18.9. - Viertelfinals - Gruppe<br />

1: 1. Max Fricke, AUS, 9 Punkte; 2. Damian<br />

Drozdz, PL, 9; 3. Michael Härtel, D, 8. Ausgeschieden:<br />

4. Michal Skurla, CZ, 4; 5. Stanislav<br />

Melnychuk, UA, 3; 6. Roland Benkö, H, 1.<br />

Gruppe 2: 1. Mikkel Andersen, DK, 9; 2. Adrian<br />

Gala, PL, 9; 3. Zdenek Holub, CZ, 8. Ausgeschieden:<br />

4. Ziga Kovacic, SLO, 5; 5. Hannes<br />

Gast, D, 4; 6. Michal Tomka, SK, 2.<br />

Gruppe 3: 1. Krystian Pieszczek, PL, 10; 2. Nikolaj<br />

Busk Jakobsen, DK, 9; 3. Eduard Krcmar,<br />

CZ, 7. Ausgeschieden: 4. Steven Mauer, D, 4;<br />

5. Patrik Mikel, CZ, 4; 6. Patrik Buri, SK, 0.<br />

Gruppe 4: 1. Kacper Woryna, PL, 10; 2. Victor<br />

Palovaara, S, 9; 3. Nick Skorja, SLO, 7. Ausgeschieden:<br />

4. Nicolas Vicentin, I, 6; 5. Ondrej<br />

Smetana, CZ, 5; 6. Richard Geyer, D, 2.<br />

Semifinals - Gruppe 1: 1. Fricke, 9; 2. Härtel, 8;<br />

3. Jakobsen, 8. Ausgeschieden: 4. Woryna, 7;<br />

5. Skorja, 6; 6. Gala, 0.<br />

Gruppe 2: 1. Pieszczek, 10; 2. Z.Holub, 8;<br />

3. Krcmar, 8. Ausgeschieden: 4. Palovaara, 7;<br />

5. Andersen, 4; 6. Drozdz, 0.<br />

Finale: 1. Fricke; 2. Härtel; 3. Pieszczek;<br />

4. Z.Holub; 5. Krcmar; 6. Jakobsen.<br />

Foto links: Anders Thomsen, Bartosz<br />

Zmarzlik und Mikkel Michelsen (v.l.)<br />

Bartosz<br />

Zmarzlik<br />

Junior<br />

King<br />

Bartosz Zmarzlik hatte vor<br />

dem abschließenden Junioren-<br />

WM-Finale einen komfortablen<br />

Vorsprung von 4 Punkten und<br />

galt in Pardubice logischerweise<br />

als heißester Titelanwärter.<br />

Auf der 391 Meter langen Bahn<br />

gab der 20-Jährige von Anfang<br />

an den Ton an und stand schon<br />

nach vier Durchgängen vor zirka<br />

7000 Zuschauern als neuer<br />

Weltmeister fest.<br />

12 BAHNSPORT AKTUELL November '15


„Bartek“ war bis dahin noch ungeschlagen und<br />

erlitt erst in Heat 18 seine erste und einzige Niederlage.<br />

Er kam hinter Mikkel Michelsen und<br />

Victor Palovaara ins Ziel. Mit 13 Zählern bestritt<br />

Zmarzlik noch ein Stechen um Tagesrang 2 und<br />

beugte sich Anders Thomsen. „Es wird mir langsam<br />

bewusst, dass ich Weltmeister bin. Ich bin<br />

über den Titel sehr glücklich. Diese Saison verlief<br />

für mich sehr erfolgreich. Zuerst qualifizierte<br />

ich mich für den GP und jetzt habe ich die<br />

Goldmedaille gewonnen“, sagte der Pilot. Im<br />

kommenden Jahr wird er wahrscheinlich auf die<br />

Junioren-WM verzichten, obwohl er noch startberechtigt<br />

ist. „Ich will mich voll auf die GP-Serie<br />

konzentrieren. Die Entscheidung ist zwar noch<br />

nicht endgültig, aber ich denke, wir werden auf<br />

den Juniorenwettbewerb verzichten. Es ist sinnlos,<br />

so viele Rennen zu bestreiten. Ich denke, es<br />

ist besser, weniger zu fahren und sich stattdessen<br />

besser vorzubereiten“, so Zmarzlik.<br />

Mikkel Michelsen erzielte in Tschechien 14 Zähler<br />

und holte den Tagessieg. Der Däne musste<br />

sich nur in Lauf 15 Pawel Przedpelski geschlagen<br />

geben. Der Däne zog in der WM-Gesamtwertung<br />

mit seinem Landsmann Anders Thomsen<br />

gleich und beide Fahrer mussten ein Stechen<br />

um die Silbermedaille austragen. Michelsen<br />

blieb mit seiner Maschine am Start stehen<br />

und Thomsen holte kampflos den Vizetitel.<br />

Przedpelski lag vor dem Turnier in Pardubice in<br />

der WM-Wertung an 2. Position, ging aber<br />

schließlich leer aus. Der 20-Jährige holte nur einen<br />

Laufsieg, schloss mit nur 7 Zählern das Rennen<br />

ab und musste sich mit WM-Gesamtrang<br />

5 begnügen. Eine sehr gute Leistung zeigte Valentin<br />

Grobauer. Der 20-jährige Bayer ging für<br />

Dopingsünder Aleksandr Loktaev in Pardubice<br />

an den Start und belegte am Ende Tagesplatz 6.<br />

Grobauer verzeichnete zwei Siege und erkämpfte<br />

insgesamt 9 Punkte. Er konnte u.a.<br />

Victor Palovaara, Andzejs Lebedevs, Eduard<br />

Krcmar und Brady Kurtz bezwingen.<br />

GOLDENES BAND<br />

Bereits am Vortag fand die 41. Ausgabe des Goldenen<br />

Bandes statt. An den Start gingen 24 Junioren<br />

aus elf Nationen, darunter auch vier<br />

DMSB-Vertreter. Die Veranstaltung wurde im<br />

Sechser-Speedwaymodus ausgetragen. Das<br />

Rennen endete mit einem großen Erfolg von Michael<br />

Härtel. Der Dingolfinger zeigte eine hervorragende<br />

Performance und wurde Zweiter. Im<br />

Viertelfinale erzielte der 17-Jährige unter anderem<br />

einen Sieg und zog als Dritter in die nächste<br />

Runde ein. Härtel gewann sein erstes Semifinalrennen,<br />

stürzte dann aber spektakulär und<br />

Goldenes Band für Max Fricke vor Michael Härtel (links) und Krystian Pieszczek (rechts)<br />

wurde vom Re-run ausgeschlossen. Auch Max<br />

Fricke und der Slowene Nick Skorja gingen mit<br />

zu Boden. Im dritten Lauf dieser Rennphase<br />

holte das deutsche Supertalent Rang 3 und erreichte<br />

das Finale. Im Endlauf kam Härtel hinter<br />

dem Australier Max Fricke als Zweiter ins Ziel<br />

und konnte den bisher noch ungeschlagenen<br />

Polen Krystian Pieszczek sowie Zdenek Holub,<br />

Eduard Krcmar und Nikolaj Busk Jakobsen hinter<br />

sich lassen. Die restlichen deutschen Piloten<br />

Hannes Gast, Steven Mauer und Richard<br />

Geyer überstanden die erste Runde nicht und<br />

schieden nach dem Viertelfinale aus.<br />

Michael Härtel (weiß) vor Stanislav Melnychuk (außen), Max Fricke (rot), Damian Drozdz (blau), Michal Skurla (gelb) und Roland Benkö (grün)<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 13


GOLDHELM<br />

Mit einer Überraschung endete das bereits zum<br />

67. Mal ausgetragene Goldhelmrennen. In<br />

Tschechien gingen nicht weniger als sieben GP-<br />

Teilnehmer an den Start, aber keiner von ihnen<br />

stand am Ende ganz oben auf dem Podest. Für<br />

Jurica Pavlic ist diese Saison alles andere als erfolgreich,<br />

aber in Pardubice zeigte der Kroate<br />

eine sehr starke Leistung. Da der 26-Jährige<br />

schon die Qualifikation bestreiten musste, absolvierte<br />

er nicht weniger als neun Läufe, um<br />

das Finale zu erreichen. Im über sechs Runden<br />

ausgetragenen Endlauf lag zunächst Patryk Dudek<br />

in Führung. Der Pole, der bis dahin noch ungeschlagen<br />

war, sah wie ein sicherer Sieger<br />

aus, aber in der letzten Runde riss die Primärkette<br />

und der 23-Jährige begrub seine Chance<br />

auf den Sieg. Dudek schob seine Maschine ins<br />

Ziel und wurde am Ende Fünfter. Jurica Pavlic<br />

profitierte von Dudeks Unglück und gewann<br />

das prestigeträchtige Rennen. Zweiter wurde<br />

Troy Batchelor und die niedrigste Stufe des Podestes<br />

bestieg Martin Smolinski. Der Olchinger<br />

brauchte nur fünf Heats, um ins Finale einzuziehen.<br />

„Das war nach dem EM-Finale Balsam für<br />

meine Seele. Ich hatte zwar erneut keine guten<br />

Starts, doch das Bike arbeitete nach einigen<br />

Änderungen deutlich besser und wir konnten<br />

gute Leute schlagen und ein gutes Rennen abliefern.<br />

Es war toll, dass im Stadion so viele<br />

deutsche Fans waren und eine Wahnsinnsstimmung<br />

gemacht haben. ’Pardu’ war mal wieder<br />

ein Erlebnis“, schrieb der 30-Jährige auf seiner<br />

Webseite. Hinter „Smoli“ landete Andreas Jonsson,<br />

während Matej Zagar im Finale einen Ausfall<br />

zu beklagen hatte. Kevin Wölbert und Tobias<br />

Busch schieden nach der Qualifikation aus.<br />

• Texte: Georg Dobes; Fotos: Daniel Sievers<br />

67. Goldhelmrennen - Pardubice/CZ - 20.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Qualifikation - Gruppe 1: 1. Timo Lahti, FIN, 10 Punkte; 2. Zdenek<br />

Holub, CZ, 8; 3. Rohan Tungate, AUS, 7. Ausgeschieden:<br />

4. Kevin Wölbert, D, 7; 5. Norbert Magosi, H, 3; 6. Ziga Kovacic,<br />

SLO, 2.<br />

Gruppe 2: 1. Max Fricke, AUS, 10; 2. Stanislaw Burza, PL, 8;<br />

3. Hynek Stichauer, CZ, 6. Ausgeschieden: 4. Richie Worrall,<br />

GB, 6; 5. Martin Malek, CZ, 2; 6. Alessandro Milanese, I, 0.<br />

Gruppe 3: 1. Eduard Krcmar, CZ, 10; 2. Jurica Pavlic, KRO, 9;<br />

3. Sam Masters, AUS, 8. Ausgeschieden: 4. Ben Barker, GB,<br />

5; 5. Nicolas Vicentin, I, 3; 6. Denis Stojs, SLO, 2.<br />

Gruppe 4: 1. Fritz Wallner, A, 8; 2. Jacob Thorssell, S, 8; 3. Andrej<br />

Kudrjaschow, RUS, 7. Ausgeschieden: 4. Matej Kus, CZ,<br />

7; 5. Tobias Busch, D, 4; 6. Stanislav Melnychuk, UA, 2.<br />

Viertelfinals - Gruppe 1: 1. Andreas Jonsson, S, 10; 2. Martin<br />

Smolinski, D, 8; 3. Peter Kildemand, DK, 7. Ausgeschieden:<br />

4. Lahti, 6; 5. Masters, 6; 6. Burza, 2.<br />

Gruppe 2: 1. Troy Batchelor, AUS, 9; 2. Chris Harris, GB, 8;<br />

3. Zdenek Holub, 8. Ausgeschieden: 4. Ales Dryml, CZ, 8;<br />

5. Stichauer, 4; 6. Wallner, 3.<br />

Gruppe 3: 1. Niels-Kristian Iversen, DK, 10; 2. Tungate, 7;<br />

3. Krzysztof Kasprzak, PL, 7. Ausgeschieden: 4. Thorssell, 6;<br />

5. Tomas Suchanek, CZ, 4; 6. Krcmar, 2.<br />

Gruppe 4: 1. Patryk Dudek, PL, 10; 2. Pavlic, 8; 3. Matej Zagar,<br />

SLO, 6. Ausgeschieden: 4. Fricke, 6; 5. Hans Andersen, DK, 6;<br />

6. Kudrjaschow, 4.<br />

Semifinals - Gruppe 1: 1. Dudek, 10; 2. Jonsson, 8; 3. Zagar, 8.<br />

Ausgeschieden: 4. Kildemand, 7; 5. Tungate, 5; 6. Harris, 4.<br />

Gruppe 2: 1. Batchelor, 9; 2. Smolinski, 8; 3. Pavlic, 7. Ausgeschieden:<br />

4. Iversen, 7; 5. Kasprzak, 6; 6. Z.Holub, 3.<br />

Kleines Finale: 7. Iversen; 8. Kildemand; 9. Tungate; 10. Harris;<br />

<strong>11</strong>. Z.Holub; 12. Kasprzak A.<br />

Finale: 1. Pavlic; 2. Batchelor; 3. Smolinski; 4. Jonsson; 5. Dudek;<br />

6. Zagar A.<br />

Zu den Fotos (von oben nach unten):<br />

Jurica Pavlic holt sich den begehrten Goldhelm<br />

von Pardubice vor Troy Batchelor (links)<br />

und Martin Smolinski (rechts)<br />

Sieger Jurica Pavlic vor Ben Barker,<br />

der bereits in der Vorrunde ausschied<br />

Martin Smolinski vor Andreas Jonsson, Timo Lahti<br />

(rot) und Peter Kildemand (blau)<br />

14 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Paar-EM<br />

Finale<br />

Debrecen/H<br />

Polen holt EM-Paar-Gold<br />

Da der russische Verband MFR Grigori Laguta<br />

„überzeugen“ konnte, in Debrecen an den Start<br />

zu gehen, galten die Russen als Favoriten. Bei<br />

Gesprächen mit Laguta drohten die Funktionäre<br />

mit Lizenzentzug im kommenden Jahr. Und<br />

tatsächlich schien das russische Duo zunächst<br />

seiner Favoritenrolle gerecht werden zu wollen.<br />

In seinem ersten Lauf holte Russland ein 4:2 gegen<br />

die Tschechen, danach folgten drei Doppelsiege.<br />

Nach 14 Heats hatten Grigori Laguta und<br />

Witali Belousow 19 Punkte und ihr Vorsprung<br />

auf die polnische Mannschaft betrug 2 Zähler.<br />

Doch dann komplizierte sich ihre Situation. In<br />

Rennen 18 wurde es in der Startkurve sehr eng<br />

und Belousow krachte mit voller Wucht in den<br />

Airfence. Der 22-Jährige blieb auf der Bahn liegen<br />

und wurde sodann ins Krankenhaus eingeliefert,<br />

wo man glücklicherweise keine Brüche<br />

feststellen konnte. Da die Russen ohne Reservefahrer<br />

angereist waren, musste Laguta im<br />

letzten Heat allein gegen das polnische Team<br />

antreten. Da Russland vor dem Duell nur einen<br />

Punkt Vorsprung auf Polen hatte, hätte der<br />

31-Jährige den Lauf gewinnen müssen, um die<br />

Goldmedaille zu holen. Laguta setzte alles auf<br />

eine Karte und ... verlor. Der bis dahin ungeschlagene<br />

Pilot riskierte in der Startkurve zu<br />

viel und stürzte. Referee Oleksandr Latosinski<br />

aus der Ukraine hatte keinen Zweifel daran, wer<br />

Laufabbruchverursacher war und disqualifizierte<br />

den Russen. Das polnische Paar erzielte<br />

im Re-run einen 5:0-Sieg und griff mit 26 Zählern<br />

nach dem EM-Titel. Bester Pole war Dawid<br />

Lampart. Der Reservist kam fünfmal zum Einsatz<br />

und fand in Debrecen keinen Bezwinger.<br />

Damian Balinski bestritt ebenfalls fünf Heats<br />

und schrieb 10 Punkte. Sebastian Ulamek blieb<br />

in seinem zweiten Lauf wegen technischer Probleme<br />

am Start stehen und absolvierte danach<br />

keine Rennen mehr. Die russische Mannschaft<br />

gewann letztendlich die Silbermedaille. Erwartungsgemäß<br />

war Laguta der Leistungsträger<br />

des Teams. Er verzeichnete fünf Siege. Belousow<br />

steuerte 7 Punkte bei. Hätte sich der Rotschopf<br />

nicht verletzt, hätten die Russen gute<br />

Chancen gehabt, Europameister zu werden.<br />

Die Tschechen hatten im vergangenen Jahr die<br />

Goldmedaille geholt, aber in Ungarn belegten<br />

sie nur Gesamtrang 3. Mehr war einfach nicht<br />

drin. Eduard Krcmar ist in dieser Saison nur<br />

noch ein Schatten seiner selbst im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Der 19-Jährige erkämpfte im Finale<br />

lediglich 4 Zähler. Sein schwaches Abschneiden<br />

konnte auch eine sehr starke Performance<br />

von Vaclav Milik nicht kompensieren. Der<br />

22-Jährige kam insgesamt auf respektable 16<br />

Punkte. Er musste sich nur Laguta und Lampart<br />

beugen. Zdenek Holub wurde nur einmal eingesetzt,<br />

fiel jedoch am Start aus. Die tschechische<br />

Mannschaft erzielte insgesamt 20 Zähler.<br />

Nur einen Punkt weniger hatte das deutsche<br />

Team auf dem Konto, was am Ende für den unbeliebten<br />

4. Platz reichte. Ausschlaggebend<br />

dafür, dass die DMSB-Auswahl ohne Medaille<br />

blieb, war eine 2:4-Niederlage gegen die Tschechen<br />

in Rennen 5. Kai Huckenbeck kam nach einem<br />

spannenden Kampf hinter Milik als Zweiter<br />

ins Ziel und Tobias Busch fiel aus. Der Lassentiner<br />

bestritt danach keine Läufe mehr und wurde<br />

durch Valentin Grobauer ersetzt. Huckenbeck<br />

verbuchte in Ungarn zwei Siege und erzielte<br />

13 Zähler. Grobauer steuerte in vier Einsätzen<br />

wichtige 5 Zähler bei, während Busch im Auftaktlauf<br />

im Duell gegen die Gastgeber Dritter<br />

wurde. Die Ungarn schlossen das Rennen mit<br />

18 Zählern ab und wurden schließlich Fünfte.<br />

Im einzigen Semifinale in Güstrow holte die<br />

Mannschaft aus der Ukraine den Sieg und qualifizierte<br />

sich für das Rennen in Debrecen. Da<br />

Aleksandr Loktaev jedoch später als Dopingsünder<br />

überführt wurde, disqualifizierte man<br />

das Team und die Österreicher durften nach Ungarn<br />

reisen. Alexander Schaaf und Daniel<br />

Gappmaier erkämpften zusammen 12 Punkte<br />

und belegten Gesamtrang 6.<br />

Wäre das lettische Team mit Maksims Bogdanovs,<br />

Kjastas Puodzuks und Andzejs Lebedevs<br />

angetreten, hätte es um eine Medaille kämpfen<br />

können. Da die Mannschaft von „Lokomotiv“<br />

Daugavpils jedoch in der polnischen 1. Liga an<br />

demselben Wochenende um den 1. Gesamtplatz<br />

gegen Ostrow fuhr, wollte man nichts riskieren<br />

und schickte zwei Nachwuchspiloten<br />

nach Debrecen. Erwartungsgemäß waren Olegs<br />

Mihailovs und Denis Zvorigins überfordert und<br />

belegten den letzten Platz. Zu allem Übel stürzte<br />

Letzterer in Lauf 6, zog sich eine Knieverletzung<br />

zu und absolvierte danach keine Läufe<br />

mehr. • Georg Dobes<br />

Das Paar-EM-Finale in Ungarn stand<br />

unter keinem guten Stern. Das Training,<br />

das am Samstag um 10:30 Uhr stattfinden<br />

sollte, musste wegen Regen abgesagt werden.<br />

Da das Wetter auch später nicht besser wurde,<br />

beschloss die Jury schon zwei Stunden<br />

vor dem geplanten Rennbeginn,<br />

dass das Turnier am nächsten Tag<br />

durchgeführt wird. Am Sonntag hatte man<br />

deutlich mehr Glück. Die 398 Meter<br />

lange Bahn wurde sehr gut präpariert<br />

und das Finale konnte ohne Probleme<br />

über die Bühne gehen.<br />

Foto links: Paar-Europameister Polen mit (v.l.)<br />

Sebastian Ulamek, Damian Balinski und Dawid Lampart<br />

und Teammanager Dariusz Cieslak<br />

Speedway-Paar-EM- Finale- Debrecen/H - 27.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Polen, 26 Punkte (Sebastian Ulamek 2, Damian Balinski 10,<br />

Dawid Lampart 14); 2. Russland, 22 (Witali Belousow 7, Grigori<br />

Laguta 15, Andrej Kudrjaschow N); 3. Tschechien, 20 (Vaclav Milik<br />

16, Eduard Krcmar 4, Zdenek Holub 0); 4. Deutschland,<br />

19 (Kai Huckenbeck 13, Tobias Busch 1, Valentin Grobauer 5);<br />

5. Ungarn, 18 (Jozsef Tabaka 12, Norbert Magosi 6, Sandor Tihanyi<br />

N); 6. Österreich, 12 (Alexander Schaaf 4, Daniel Gappmaier<br />

8); 7. Lettland, 8 (Denis Zvorigins 1, Olegs Mihailovs 7).<br />

Platz 2<br />

für Russland<br />

mit (v.l.)<br />

Grigori Laguta<br />

und<br />

Witali Belousow<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 15<br />

Platz 3<br />

für Tschechien mit<br />

Vaclav Milik (5)<br />

und vorne (v.l.)<br />

Teammanager<br />

Milan Spinka,<br />

Zdenek Holub,<br />

Eduard Krcmar<br />

und Trainer<br />

Tomas Topinka<br />

PS: Vielen Dank<br />

an Zdenek Holub<br />

für die Fotos


SPEEDWAY-EM<br />

Finale 4 - Ostrow/PL<br />

Emil<br />

Saifutdinow<br />

Europameister<br />

Mit einem stattlichen Vorsprung von 9 Zählern<br />

ging Emil Saifutdinow in Ostrow ins Rennen und<br />

der Russe wurde seiner Favoritenrolle gerecht.<br />

Von Anfang an hatte der 25-Jährige alles unter Kontrolle,<br />

obwohl er kein unnötiges Risiko einging.<br />

16 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Emil Saifutdinow vor Peter Kildemand und Protasiewicz<br />

Überraschend unterlag er im Auftaktlauf Mateusz<br />

Szczepaniak, der die Farben des heimischen<br />

Erstligisten vertritt und im Finale mit der<br />

Wildcard fuhr. Im zweiten Durchgang kam Emil<br />

Saifutdinow hinter Hans Andersen und Artem<br />

Laguta nur als Dritter ins Ziel, doch danach holte<br />

er zwei Siege und war nach Lauf 14 in der EM-<br />

Wertung nicht mehr einzuholen. Gleich nach<br />

dem Zieleinlauf feierte sein Team die Goldmedaille<br />

und es ging dabei wohl hart zur Sache,<br />

weil Saifutdinow sich die rechte Schulter ausgekugelt<br />

hatte. Er fuhr ins Krankenhaus, wo<br />

man dem Fahrer zum Glück helfen konnte. Saifutdinow<br />

kam bald zurück ins Stadion, bestritt<br />

aber keine Läufe mehr. „In dieser Saison war es<br />

etwas einfacher, den Gesamtsieg zu holen. Das<br />

ist schon meine zweite EM-Goldmedaille, aber<br />

ich bin weiterhin heiß auf die Titel und möchte<br />

immer besser Speedway fahren“, sagte der<br />

Russe nach dem abschließenden SEC-Turnier,<br />

bei dem er Tagesrang 6 belegte.<br />

Unter Abwesenheit des neuen (und alten) Europameisters<br />

brillierten Antonio Lindbäck und Nicki<br />

Pedersen auf dem 372 Meter langen Oval in<br />

Ostrow. Der Schwede fand in der Qualifikation<br />

keinen Bezwinger und zog direkt ins Finale ein.<br />

Pedersen kam in dieser Rennphase auf 12 Punkte,<br />

konnte sich jedoch auch für den Endlauf<br />

qualifizieren. Im entscheidenden Heat kam der<br />

Däne am besten aus den Bändern und holte vor<br />

zirka 12.000 Zuschauern einen souveränen<br />

Start-Ziel-Sieg. Wie schon zwei Jahre zuvor wurde<br />

der 38-Jährige Vizemeister. „Vor der Saison<br />

hatte ich mir als Ziel gesetzt, aufs Podium zu<br />

kommen und das ist mir auch gelungen. Die<br />

ganze Zeit hatte ich den Gedanken im Hinterkopf,<br />

dass Saifutdinow im letzten Jahr gewonnen<br />

hat und ich mir etwas Spezielles einfallen<br />

lassen musste, um ihn zu schlagen. Leider war<br />

ich nicht mehr so schnell wie sonst. Ich will aber<br />

diese Tatsache nicht als Ausrede benutzen“, so<br />

der Skandinavier. Pedersen hatte am Ende<br />

3 Punkte weniger als der Sieger.<br />

Antonio Lindbäck legte im Finale einen mäßigen<br />

Start hin und kam nicht über den 3. Platz hinaus.<br />

Der 30-Jährige holte in Polen insgesamt<br />

16 Punkte und gewann am Ende die Bronzemedaille.<br />

„Ich freue mich sehr, dass ich den niedrigsten<br />

Podestrang belegt habe. Ich werde mich<br />

in Zukunft bestimmt nicht auf meinen Lorbeeren<br />

ausruhen und möchte diese Platzierung<br />

verbessern“, sagte „Toninho“. Janusz Kolodziej<br />

wurde in Ostrow Zweiter und belegte in der Gesamtwertung<br />

Rang 4. Damit sicherte sich der<br />

Pole seine Teilnahme an der kommenden SEC-<br />

Finalserie. Martin Vaculik war am Ende mit Kolodziej<br />

punktgleich und auch der Slowake wird<br />

im nächsten Jahr wieder dabei sein. „Ich bin<br />

froh, dass ich unter den Topfünf geblieben bin.<br />

Ich bin zwar mit meinem Resultat nicht ganz zufrieden,<br />

aber zumindest erreichte ich das Minimalziel“,<br />

sagte der Titelträger von 2013.<br />

Viel mehr hatte sich sicherlich Grigori Laguta in<br />

Polen ausgerechnet. Der Europameister von<br />

20<strong>11</strong> verzeichnete im letzten Finalrennen nur<br />

drei 2. Plätze und verpasste den Einzug ins Semifinale<br />

deutlich. Der Russe wurde am Ende nur<br />

Gesamtsechster und wird sich in der kommenden<br />

Saison qualifizieren müssen, um dabei zu<br />

sein.<br />

Martin Smolinski fuhr in Polen deutlich unter<br />

den Erwartungen. Der 30-Jährige hatte vor allem<br />

schwache Starts und konnte die Mängel auf<br />

der Distanz nicht mehr kompensieren. „Smoli“<br />

bezwang in Ostrow nur Artem Laguta und Piotr<br />

Protasiewicz, was lediglich für Tagesplatz<br />

15 reichte. Der deutsche Pilot wurde in der Gesamtwertung<br />

Vierzehnter.<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />

Speedway-EM - Finale 4 - Ostrow/PL - 19.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Nicki Pedersen, DK, 15 Punkte (12+3); 2. Janusz Kolodziej, PL,<br />

12 (10+2); 3. Antonio Lindbäck, S, 16 (15+1); 4. Przemyslaw Pawlicki,<br />

PL, 10 (10+0); 5. Mateusz Szczepaniak, PL, 9; 6. Emil Saifutdinow,<br />

RUS, 9; 7. Martin Vaculik, SK, 9; 8. Hans Andersen,<br />

DK, 8; 9. Artem Laguta, RUS, 7; 10. Piotr Pawlicki, PL, 7; <strong>11</strong>. Peter<br />

Kildemand, DK, 7; 12. Grigori Laguta, RUS, 6; 13. Piotr Protasiewicz,<br />

PL, 5; 14. Vaclav Milik, CZ, 2; 15. Martin Smolinski, D, 2;<br />

16. Tomasz Jedrzejak, PL, 2; 17. Rune Holta, PL, 0.<br />

EM-Endstand: 1. Saifutdinow, 58 Punkte; 2. Pedersen, 55;<br />

3. Lindbäck, 51; 4. Kolodziej, 33; 5. Vaculik, 33; 6. G.Laguta, 30;<br />

7. Pr.Pawlicki, 28; 8. A.Laguta, 28; 9. Andersen, 25; 10. Kildemand,<br />

22; <strong>11</strong>. Protasiewicz, 20; 12. Milik, 20; 13. Tomasz Gollob,<br />

PL, 18; 14. Smolinski, 17; 15. Jedrzejak, PL, 16.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 17


LANGBAHN-WM<br />

Finale 4 - Morizes/F<br />

Jannick de Jong erster<br />

holländischer Langbahnweltmeister<br />

Der Langbahn-Weltmeister <strong>2015</strong> heißt Jannick de Jong.<br />

Der 28-jährige Friese aus Gorredijk sicherte sich den Titel<br />

durch einen Sieg beim letzten GP im südfranzösischen Morizes.<br />

Damit wurde erstmals ein Niederländer Weltmeister<br />

auf der Langbahn.<br />

Im letzten und alles entscheidenden von vier<br />

Langbahn-Grand-Prix konnte mit Jannick de<br />

Jong erstmals ein Niederländer den WM-Einzeltitel<br />

gewinnen. Vor Morizes führte Erik Riss mit<br />

53 Punkten vor de Jong (51) und dessen Landsmann<br />

Theo Pijper (47).<br />

Es lief zunächst alles gut für Erik Riss. Der Überraschungsweltmeister<br />

von 2014 schien nach<br />

drei Vorläufen mit einem Laufsieg und zwei<br />

2. Plätzen auf der Gewinnerseite zu sein. Jannick<br />

de Jong dagegen hatte bis hierhin 2 Zähler<br />

eingebüßt. Riss fuhr danach 2 Punkte, de Jong<br />

aber deren 4 heim. Aber zu diesem Zeitpunkt<br />

führte der Bad Wurzacher noch mit 2 Punkten in<br />

der WM-Wertung.<br />

Dann aber folgte ein Nuller für Riss, de Jong dagegen<br />

konnte seinen Lauf gewinnen. Im Semifinale<br />

1 platzierte sich der Deutsche hinter dem<br />

bärenstarken Franzosen Dimitri Bergé auf Rang<br />

2 und hatte vor dem abschließenden Finale<br />

15 Punkte auf seinem Konto. Da aber Jannick de<br />

Jong sein Semi 2 gewinnen konnte, war der Niederländer<br />

mit 20 Punkten für Riss im Finale<br />

schon nicht mehr einzuholen. Auch Theo Pijper<br />

war mit 14 Zählern aus dem Titelrennen. Für ihn<br />

blieb nur WM-Platz 6.<br />

Die Konkurrenz für Jannick de Jong war im Finale<br />

auf französischer Seite zu suchen. Bergé hatte<br />

bis dato 21, Mathieu Trésarrieu 19 Punkte. Tré-<br />

sarrieu startete am besten, doch de Jong<br />

kämpfte den Franzosen nieder und siegte verdient.<br />

Dritter wurde Bergé vor Josef Franc und<br />

Erik Riss, der wieder mal einen schlechten<br />

Startplatz zugelost bekommen hatte.<br />

„Es war übel und frustrierend heute“, so Riss<br />

am Ende, „ich war einfach nicht schnell genug.“<br />

Immerhin blieb dem 20-Jährigen der Vizeweltmeistertitel.<br />

Die drei anderen deutschen Fahrer,<br />

Jörg Tebbe, Kai Huckenbeck und Stephan<br />

Katt, belegten in Morizes mit je 10 Punkten die<br />

Plätze 8, 9 und 10. Im Gesamtklassement bedeutete<br />

das Rang 12 für Tebbe, 13 für Katt und<br />

14 für Huckenbeck.<br />

Bemerkenswert: Michael Härtel aus Dingolfing<br />

wurde WM-Neunter. Der erst 17-Jährige kam bei<br />

seinen beiden Einsätzen in Herxheim und Vechta<br />

auf tolle 36 Punkte. Möglich, dass er eine permanente<br />

Wildcard für 2016 erhält. Erik Riss hat<br />

die WM-Hürde mit WM-Platz 2 direkt genommen,<br />

Jörg Tebbe, Kai Huckenbeck und Matthias<br />

Kröger haben sich über den Challenge in Werlte<br />

qualifiziert. Stephan Katt scheint in der nächsten<br />

WM-Saison außen vor.<br />

• Texte: Rudi Hagen; Fotos: Ubbo Bandy<br />

LANGBAHN-WM<br />

Pl./Fahrer<br />

Nat. F1 F2 F3 F4 Ges.<br />

1. Jannick de Jong NL 17 19 15 24 75<br />

2. Erik Riss D 15 22 16 15 68<br />

3. Dimitri Bergé F 18 12 <strong>11</strong> 23 64<br />

4. Theo Pijper NL 15 18 14 14 61<br />

5. Josef Franc CZ 7 20 10 16 53<br />

6. Mathieu Trésarrieu F 20 8 22 50<br />

7. Joonas Kylmäkorpi S 22 24 46<br />

8. Richard Hall GB 5 15 16 8 44<br />

9. Michael Härtel* D 18 18 36<br />

10. Stéphane Trésarrieu F 5 12 8 6 31<br />

<strong>11</strong>. Glen Phillips GB 3 9 5 12 29<br />

12. Jörg Tebbe D 15 2 2 10 29<br />

13. Stephan Katt D 3 4 10 10 27<br />

14. Kai Huckenbeck D 4 9 10 23<br />

15. Andrew Appleton GB 7 4 6 4 21<br />

16 . Dirk Fabriek NL 7 <strong>11</strong> 2 1 21<br />

17. Theo di Palma* F 4 4<br />

Henry van der Steen* NL 4 4<br />

19. Alexandre Dubrana** F 1 1<br />

F1 = Herxheim, F2 = Eenrum, F3 = Vechta - Abbruch wegen Regen<br />

nach der Vorrunde; F4 = Morizes/F • *) Wildcard • **) Reserve<br />

18 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Langbahn-Weltmeister Jannick de Jong (Mitte) mit Vizeweltmeister Erik Riss (links) und dem WM-Dritten Dimitri Bergé<br />

Interview<br />

Jannick de Jong<br />

BSA: Jannick, ganz herzlichen Glückwunsch<br />

zum Weltmeistertitel auf der Langbahn. Wie<br />

fühlt man sich so als Weltmeister?<br />

Jannick de Jong: Danke, danke. Das Ganze ist<br />

noch nicht ganz gelandet bei mir, aber ich bin<br />

stolz und so froh. Ein Traum ist für mich Wirklichkeit<br />

geworden.<br />

Du bist kürzlich zum dritten Mal in Folge Europameister<br />

geworden und du warst auch schon<br />

Teamweltmeister mit den Niederlanden. Das<br />

war doch sicher auch schön, oder?<br />

Natürlich, aber der WM-Titel auf der Langbahn<br />

ist die Kirsche auf der Torte.<br />

Wann wusstest du, dass du Weltmeister werden<br />

könntest?<br />

Als bekannt wurde, dass Joonas aufgrund seiner<br />

schweren Verletzung im Kampf um die WM<br />

aufgeben musste, war klar, dass die Entscheidung<br />

um den Titel zwischen Erik, Theo und mir<br />

stattfinden würde. Ich bin in Morizes nie<br />

schlecht gefahren, aber auch nicht unheimlich<br />

gut. Daher war die Vorhersage für mich schwierig.<br />

Erik und Theo sind sehr gute Speedwayfahrer,<br />

daher kam ihnen diese Bahn entgegen.<br />

Wann wusstest du, dass du es schaffen wirst?<br />

In seinem letzten Vorlauf in Morizes holte Erik<br />

keinen Punkt. Danach war ich dran und mir war<br />

klar, wenn ich gewinne, bin ich 2 Punkte vor<br />

ihm. Da war der innere Druck schon sehr hoch<br />

für mich. Aber ich habe den Lauf und die 4 Punkte<br />

geholt. Dann kamen die Semifinals. Erik war<br />

wieder vor mir dran, er holte nur 3 Punkte und<br />

mir war klar, Mathieu Trésarrieu und Dimitri<br />

Bergé waren jetzt meine Gegner. Für das Finale<br />

durfte ich nach Dimitri als Punktbestem nur als<br />

Zweiter die Startposition wählen. In Kurve 1 kam<br />

ich auch erst als die Nummer 2 an. Aber dann<br />

habe ich die Führung übernommen. Die Geschwindigkeit<br />

war hoch und ich dachte, dass<br />

hoffentlich nichts Negatives passiert. So habe<br />

ich mich konzentriert und dann auch gewonnen.<br />

Die Bahnverhältnisse in Morizes waren anders<br />

als sonst, oder?<br />

Ja, wirklich. Die Bahn war griffiger als früher,<br />

aber das bin ich irgendwie von den holländischen<br />

Bahnen gewohnt. Es war schwierig, das<br />

Motorrad so lange auf Spur zu halten.<br />

Wie hat deine Umgebung auf den Titelgewinn<br />

reagiert?<br />

Es war ganz toll, zu Hause in Gorredijk hatten sie<br />

ein echtes Willkommenskomitee parat. Aber ich<br />

war nach 13 Stunden Autofahrt von Südfrankreich<br />

bis hierher ziemlich durch den Wind, am<br />

Abend hatten wir in Morizes auf den WM-Titel<br />

noch einige Bierchen gezischt.<br />

Jannick, nun bist du Langbahnweltmeister.<br />

Hörst du jetzt auf zu arbeiten und wirst Profi?<br />

(Er lacht herzlich) Nein, das nicht, das geht gar<br />

nicht. Da müsste schon ein Riesensponsor dazukommen.<br />

Aber ich weiß nicht, ob ich als<br />

<strong>Bahnsport</strong>profi glücklicher wäre, ohne eine<br />

richtige Arbeit, wie ich sie jetzt habe.<br />

Glaubst du, dass du durch den WM-Titel mehr<br />

Sponsoren bekommst?<br />

Das ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall habe ich<br />

von GM ein sehr schönes Geschenk für den Titel<br />

bekommen. An dieser Stelle möchte ich mal<br />

meinem Tuner Bert van Essen, meinen Mechanikern,<br />

meinen Eltern und meinen Sponsoren<br />

Dank sagen für die Unterstützung, die sie mir<br />

gegeben haben. Ohne sie wäre ich nicht Weltmeister<br />

geworden.<br />

Welche der WM-Bahnen liegt dir am meisten?<br />

Das ist schwer zu beurteilen. Ich glaube, ich bin<br />

ein Allrounder, das könnte mein Vorteil sein.<br />

Hat dir dein Arbeitgeber Sonderurlaub wegen<br />

des WM-Titels gegeben?<br />

Nein, Montag ist mein freier Tag. Als ich morgens<br />

aus dem Bett kam, stand ich allerdings ein<br />

wenig neben mir. Dann riefen zwei regionale TV-<br />

Sender wegen Interviews an, diverse Zeitungen<br />

wollten Interviews und jetzt kommst du auch<br />

noch an. Aber es macht schon Spaß, wenn man<br />

Erfolg hat, das ist auch gut für den <strong>Bahnsport</strong>.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 19


SPEEDWAY-DM<br />

Hinrunde - Landshut - Stralsund<br />

Landshut Devils<br />

triumphieren<br />

Es war spannend am letzten Samstagabend im<br />

September in der OneSolar Arena, als die heimischen<br />

Devils vor zirka 2600 Zuschauern die<br />

Nordsterne aus Stralsund zum ersten Finallauf<br />

um die Deutsche Speedwaymeisterschaft <strong>2015</strong><br />

empfingen. Doch der im Stadion anwesende<br />

Teufel persönlich brachte Glück, sodass die<br />

Bayern letztlich am folgenden Samstag die Reise<br />

in den hohen Norden mit einem kleinen Polster<br />

antreten konnten.<br />

Das Match verlief zunächst ausgeglichen, die<br />

Gäste konnten dank eines von Anfang an stark<br />

auffahrenden Patryk Dudek gleich die ersten<br />

3 Punkte abstauben, was aber durch das auf<br />

Platz 2 und 3 einlaufende Dänen-Duo Hans Andersen<br />

und Mikkel Michelsen ausgeglichen wurde.<br />

In Heat 2 sah es schon gut aus für die Devils,<br />

stach doch Michi Härtel bald nach dem Start von<br />

4 auf 1 vor und auch Martin Smolinski hielt sich<br />

gut, bis ihn ein technischer Defekt schließlich<br />

ins Aus zwang. Auch hier also wieder ausgeglichener<br />

Punktestand. Erst durch das 4:2 der Riss-<br />

Brüder in Heat 3 konnten die Gastgeber einen<br />

knappen 2-Punkte-Vorsprung einfahren. Dieser<br />

wurde in den folgenden Heats dann gehalten<br />

und kontinuierlich ausgebaut, auch wenn das<br />

ein oder andere Rennen eine Zitterpartie war:<br />

Mark Riss musste in Heat 6 seinen schon sichergeglaubten<br />

Platz 2 doch noch abgeben, Hans<br />

Andersen rettete im darauffolgenden Lauf mit<br />

Müh und Not seinen einen Punkt ins Ziel.<br />

Nach Heat 8 stand es 28:20, weshalb die Gäste<br />

zunächst Kevin Wölbert statt Dominik Möser als<br />

taktische Reserve einsetzten. Nachdem dieser<br />

jedoch lediglich einen Punkt gegen das Brüderduo<br />

herausfahren konnte, kam beim Stand von<br />

31:23 für die Devils in Heat 10 Patryk Dudek als<br />

Joker ins Spiel und trumpfte prompt auf. Mit einem<br />

3:6 konnten die Gäste den Rückstand etwas<br />

verkürzen, bevor die Landshuter dann in<br />

Heat <strong>11</strong> mit einem 5:1 durch Michi Härtel und<br />

Martin Smolinski wieder mit 9 Punkten Vorsprung<br />

davonzogen.<br />

Speedway-DM - Bundesliga<br />

Hinrunde - Landshut - Stralsund - 26.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. AC Landshut „Devils“, 46 Punkte (Hans Andersen 4, Mikkel<br />

Michelsen 10, Martin Smolinski 8, Michael Härtel <strong>11</strong>, Erik Riss<br />

9, Mark Riss 4); 2. MC „Nordstern“ Stralsund, 40 (Patryk Dudek<br />

21, Timo Lahti 2, Mathias Schultz 4, Kevin Wölbert 7, Roberto<br />

Haupt 2, Dominik Möser 4).<br />

Heat 12 wird wohl vor allem dem bisher gut auffahrenden<br />

Brüder-Duo Riss nicht allzu positiv in<br />

Erinnerung bleiben. Zunächst verursachte Marc<br />

Riss einen Sturz von Dominik Möser und wurde<br />

disqualifiziert, dann stürzte Erik beim Re-run<br />

auf Rang 2 liegend völlig unvermittelt, sodass<br />

die Devils sich mit einem 0:5 konfrontiert sahen.<br />

Somit wurde es vor den Finalläufen nochmals<br />

spannend, zudem allen klar war, dass der<br />

bis dato Tagesbeste Patryk Dudek mit Kevin<br />

Wölbert im Finale eine schwere Aufgabe darstellte.<br />

Doch Mikkel Michelsen und Martin Smolinski<br />

erfüllten die in Heat 13 in sie gesetzten Erwartungen<br />

und fuhren ein weiteres 5:1 nach Hause.<br />

Unglücklicherweise kam es im Finallauf dieses<br />

bis dahin nur von wenigen glimpflichen Stürzen<br />

unterbrochenen Rennens noch zu einem<br />

schweren Sturz von Kevin Wölbert, verursacht<br />

durch Michael Härtel, der zum Re-run nicht<br />

mehr zugelassen wurde. Kevin Wölbert wurde<br />

längere Zeit auf der Bahn behandelt und<br />

schließlich ins Krankenhaus gebracht. Nach<br />

ersten Informationen hatte er keine Brüche erlitten,<br />

musste jedoch zunächst zur weiteren Beobachtung<br />

im Krankenhaus bleiben. Im Re-run<br />

holte sich Patryk Dudek den erwarteten „Dreier“.<br />

Erik Riss hielt die Devils-Farben tapfer hoch<br />

und holte immerhin 2 Punkte vor Matze Schultz.<br />

Unter dem Strich hatte Tagessieger Landshut<br />

6 Punkte Vorsprung, bevor es am 3. Oktober in<br />

Stralsund um alles ging. „Wir sind natürlich<br />

froh, dass wir diesen Vorsprung haben. Patryk<br />

Dudek hat uns das Leben doch ziemlich schwer<br />

gemacht und auch Fortuna war diesmal nicht<br />

immer auf unserer Seite. Aber es bedarf nächster<br />

Woche nochmals ab dem ersten Heat Volldampf<br />

voraus, damit wir unseren Vorsprung<br />

auch in den nächsten Meistertitel umwandeln<br />

können“, so ein zufriedener AC-Landshut-Vize<br />

Gerald Simbeck.<br />

Auch Landshuts Oberbürgermeister Hans Rampf<br />

freute sich am Samstag über den Sieg der ACL<br />

Devils; links Michael Härtel, punktbester Teufel<br />

• Foto: Michael Eder<br />

Rückrunde - Stralsund - Landshut<br />

Stralsund e<br />

MEISTER<br />

Stralsunder Sterne strahlen am<br />

Bundesligahimmel (v.l.): Dominik<br />

Möser, Tobias Busch, Roberto<br />

Haupt, Kai Huckenbeck, (vorne)<br />

Patryk Dudek und Przemyslaw<br />

Pawlicki • Foto: Ralf Dreier<br />

Spannender hätte es kaum sein können am Tag<br />

der Deutschen Einheit im Stralsunder Paul-<br />

Greifzu-Stadion, als die bayerischen Devils zum<br />

Showdown um die Deutsche Speedway-Meisterschaft<br />

<strong>2015</strong> bei den Stralsunder Nordsternen<br />

antreten mussten. Der Titelkampf wurde letztlich<br />

erst in Heat 14 entschieden – und das, obwohl<br />

die Devils von Beginn an ins Hintertreffen<br />

gerieten. „Wir hatten in Landshut und auch<br />

heute einfach zu viele Punkte liegen gelassen.<br />

Auch wenn es heute nicht gut lief, haben die<br />

Jungs noch mal alles versucht und als Team gearbeitet.<br />

Stralsund hatte einfach die bessere<br />

Tagesform“, so Devils-Coach Jan Hertel.<br />

Vor 2000 Zuschauern gelang den Nordsternen<br />

ein Auftakt nach Maß – nach vier Heats hatte<br />

man bereits 18 Punkte auf dem Konto, die Gäste<br />

aus Landshut lediglich 6 und damit war das<br />

Punktepolster aus dem ersten Finallauf bereits<br />

aufgezehrt, ja man war bereits im Hintertreffen.<br />

Andrzej Lebedevs und Erik Riss hatten ihre Rennen<br />

mit jeweils 2 Punkten abschließen können,<br />

für Martin Smolinski führte nach leider wieder-<br />

20 BAHNSPORT AKTUELL November '15


stmals<br />

Niederbayern müssen im Finale die Nordsterne aus Stralsund strahlen lassen<br />

um schlechten Starts an den paarfahrenden<br />

Stralsundern kein Weg vorbei, sodass er zweimal<br />

auf Platz 3 landete. Katastrophaler hätte<br />

der Start für die Bayern also nicht sein können,<br />

man fühlte sich völlig überrannt. Selbstverständlich<br />

hatten die Gastgeber ihren Heimvorteil<br />

genutzt und die Bahn auf die Stärken ihrer<br />

Fahrer hin präpariert – und die Devils-Fahrer<br />

kämpften allesamt mit der extrem harten und<br />

glatten Bahn. Der Start war an diesem Abend<br />

das entscheidende Kriterium.<br />

Somit hieß es nach Lauf 5 bereits 22:8 gegen<br />

die Devils. Man setzte alles auf eine Karte und<br />

brachte in Heat 6 Martin Smolinski als taktische<br />

Reserve für Mark Riss, während Erik Riss als Joker<br />

die Verantwortung des Punktesammelns<br />

auferlegt wurde. Dieser Plan ging auf, Smolinski<br />

sicherte den führenden Erik Riss nach hinten<br />

ab und die Devils verbuchten ein 8:1, was<br />

sie wieder bis auf einen Punkt in der Tageswertung<br />

an die Nordsterne heranbrachte. Danach<br />

ging es Schlag auf Schlag – die Gastgeber konterten<br />

in Heat 8 mit einem 5:1, dann holten die<br />

Devils zweimal hintereinander ein 2:4, danach<br />

nochmals für beide je ein 5:1. In Heat 12 schien<br />

sich das Blatt zu wenden – Erik und Mark Riss<br />

waren gegen Roberto Haupt und Dominik Möser<br />

auf klarem 5:1-Kurs, der erstmals sowohl<br />

die Tages- als auch die Gesamtführung bedeutet<br />

hätte. Die mitgereisten Landshuter Fans, die<br />

ihre Mannschaft über das komplette Rennen<br />

hin lautstark unterstützten, schöpften nochmals<br />

Hoffnung und feuerten ihr Team nach Kräften<br />

an. In der letzten Runde stürzte Roberto<br />

Haupt dann jedoch ohne gegnerischen Einfluss,<br />

das Rennen wurde neu gestartet. Im Rerun<br />

verlor Erik Riss seine Führung an Dominik<br />

Möser – ein moralischer Dämpfer, der durchaus<br />

als Vorentscheidung gewertet werden konnte.<br />

In den darauffolgenden beiden letzten Läufen<br />

machten die Nordsterne dann mit einem 4:2<br />

und einem 5:1 alles klar – und holten den ersten<br />

Meistertitel der Vereinsgeschichte für Stralsund.<br />

Die Fans der Nordsterne waren aufgrund<br />

des Meisterschaftsgewinns natürlich komplett<br />

aus dem Häuschen.<br />

„Gratulation an Stralsund. Die bessere Mannschaft<br />

hat heute gewonnen. Der Vizetitel ist für<br />

uns auch ein Erfolg, aber nachdem wir schon<br />

letztes Jahr Brokstedt und dieses Jahr Stralsund<br />

den Vortritt lassen mussten, wollen wir<br />

das in der kommenden Saison nicht noch einmal<br />

tun“, gab sich ACL-Vize Gerald Simbeck<br />

nach dem Rennen kämpferisch. Nach der Saison<br />

ist also vor der Saison und man darf gespannt<br />

sein, was sich die Landshuter Macher in<br />

der Winterpause in puncto Bundesligamannschaft<br />

2016 überlegen werden.<br />

• Texte: Claudia Patzak-Krüger<br />

Speedway-DM - Bundesliga<br />

Rückrunde - Stralsund - Landshut - 3.10.<strong>2015</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. MC „Nordstern“ Stralsund, 50 Punkte (Patryk Dudek 14,<br />

Przemyslaw Pawlicki 10, Tobias Busch 6, Kai Huckenbeck 10,<br />

Roberto Haupt 4, Dominik Möser 6); 2. AC Landshut „Devils“,<br />

37 Punkte (Renat Gafurow 2, Andzejs Lebedevs 7, Martin<br />

Smolinski <strong>11</strong>, Michael Härtel 2, Erik Riss 13, Mark Riss 2).<br />

Endstand: 1. Stralsund, 90 Punkte; 2. Landshut, 83.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 21


SPEEDWAY<br />

Team Cup - Herxheim<br />

Knallharter<br />

Zweikampf<br />

zwischen<br />

Tobi Kroner<br />

und Michi Härtel<br />

Güstrow sichert sich den Sieg<br />

Gerade im Heimrennen wollten die Herxheim Drifter als amtierende Titelträger im Speedway Team Cup<br />

noch mal mit einem Sieg für Furore sorgen. Die Güstrow Torros hatten aber etwas dagegen und holten<br />

sich in Herxheim einen überraschenden Auswärtssieg!<br />

Bei herrlichem Spätsommerwetter entwickelte<br />

sich ein spannender Fight um die Punkte, bei<br />

dem vor allem die Teams aus Güstrow, Brokstedt<br />

und Herxheim um die vorderen Plätze<br />

fighteten. Spannende Zweikämpfe und ein stetiges<br />

Rechnen im Programmheft sorgten für<br />

reichlich Spannung während des kurzweiligen<br />

Nachmittags. Für die Herxheim Drifter waren<br />

vor allem die 500-ccm-Positionen mit dem erfahrenen<br />

Tobias Kroner stark besetzt und auch<br />

Mark Riss und Lukas Fienhage steuerten wichtige<br />

Punkte zum Herxheimer Punktekonto bei.<br />

Knackpunkt für Herxheim war mit Sicherheit,<br />

dass Jonas Wilke auf der 500-ccm-Position keine<br />

Punkte einfahren konnte, doch auch das gehört<br />

zur Nachwuchsförderung und der junge<br />

Augsburger wird sicherlich einiges dazugelernt<br />

haben.<br />

Nach spannenden Duellen in allen Rennläufen<br />

lagen die Herxheimer vor dem letzten Lauf des<br />

Tages nur 2 Punkte hinter Güstrow und es bestand<br />

sogar noch die theoretische Chance, bei<br />

optimalem Rennverlauf das Rennen zu drehen.<br />

Michael Härtel, der als Gaststarter für Güstrow<br />

fuhr, ließ nichts anbrennen, besiegte den stetig<br />

angreifenden Mark Riss und sicherte den Torros<br />

aus Güstrow den Sieg.<br />

Im Rahmenprogramm kamen insgesamt zehn<br />

Nachwuchsfahrer in den Juniorklassen A und B<br />

zum Einsatz. In der Juniorklasse B (125 ccm)<br />

siegte Tim Wunderer vom MSC Olching vor Maximilian<br />

Troidl und Luca Kastner. In der Juniorklasse<br />

A gewann Laura Kinner aus Fürstenfeldbruck<br />

vor Tobias Wunderer und Leonie Weinhold.<br />

Christopher Kuhnt aus Zweibrücken, der<br />

seine ersten Runden im Frühjahr bei einem<br />

Schnuppertraining der MSV Herxheim drehte,<br />

gab sein Renndebüt und konnte einen Punkt erfahren.<br />

• Text: Manuel Wüst; großes Foto: Thomas<br />

Sommer; Fotos linke Seite: Klaus Goffelmeyer<br />

Speedway Team Cup + ADAC-Speedwayrennen Herxheim<br />

27.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

1. MC Güstrow Torros, 36 Punkte (Michael Härtel 13, Hannes<br />

Gast 8, Jan-Lukas Dittner 6, Kenneth Jürgensen 9); 2. Herxheim<br />

Drifter, 33 (Tobias Kroner 12, Mark Riss 13, Lukas Fienhage 8, Jonas<br />

Wilke 0); 3. Brokstedt Young Vikings, 26 (Matthias Kröger<br />

6, Marcel Limberger 6, Fabian Wachs 3, Nils Oliver Wessel <strong>11</strong>);<br />

4. MSC Olching, 19 (René Deddens 6, Michell Hofmann 4, Sandro<br />

Wassermann 5, Celina Liebmann 4).<br />

Junior A: 1. Laura Kinner, 15 Punkte; 2. Tobias Wunderer, 13; 3.<br />

Leonie Weinhold, 6; 4. Cyrill Granzow, 5; 5. Christopher Kuhnt, 1.<br />

Junior B: 1. Tim Wunderer, 15 Punkte; 2. Maximilian Troidl, 10;<br />

3. Luca Kastner, 9; 4. Sebastian Adorjan, 3; 5. Sarah Fischer, 3.<br />

22 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Marcel Limberger (weiß, Brokstedt) gegen<br />

Sandro Wassermann (gelb, Olching), Jan-<br />

Lukas Dittner (blau, Güstrow) und Tobias<br />

Kroner (rot, Herxheim)<br />

Hannes Gast (6, Güstrow) gegen Lukas Fienhage<br />

(3, Herxheim), Michell Hofmann (14,<br />

Olching) und Fabian Wachs (<strong>11</strong>, Brokstedt)<br />

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November '15 BAHNSPORT AKTUELL 23


SPEEDWAY<br />

Team Cup - Neuenknick<br />

Die Black Forest Eagles aus Berghaupten holten sich mit dem Tagessieg<br />

in Neuenknick auch den Team Cup • Foto: Klaus Goffelmeyer<br />

Black Forest Eagles Meister<br />

Die Black Forest Eagles aus Berghaupten siegten beim Finalrennen des Speedway Team Cups in Neuenknick.<br />

Beim Finale des Speedway Team Cups im Lindenau-Stadion<br />

in Neuenknick am <strong>11</strong>. Oktober trafen<br />

die Favoriten des diesjährigen Wettbewerbs,<br />

die Black Forest Eagles vom MSC Berghaupten,<br />

die Wölfe vom MSC Wittstock und die<br />

Drifters der MSV Herxheim, auf das gastgebende<br />

Team SC Neuenknick. Bei sonnigem Herbstwetter<br />

verfolgten rund 1000 Motorsportfans ein<br />

zügig durchgeführtes, packendes Rennen mit<br />

zahlreichen teils hochspannenden Läufen. Der<br />

Erfolg der Berghauptener Black Forest Eagles<br />

gründete vor allem auf den explosiven Starts<br />

sowie der kämpferischen Leistung der beiden<br />

Eagles-Topfahrer Max Dilger und Kai Huckenbeck.<br />

Dennoch ging es im Finale zwischen den Black<br />

Forest Eagles und den Wölfen, die mit Michael<br />

Härtel, dem deutschen Juniorenmeister und Nationalmannschaftsdebütant,<br />

ein Ausnahmetalent<br />

des <strong>Bahnsport</strong>s gegen die Favoriten aufboten,<br />

noch einmal heiß her. Auch an diesem Tag<br />

zeigte er, was in ihm steckt. So kam es, dass<br />

sich das Team-Cup-Finale in Neuenknick bereits<br />

ab Lauf 3 auch zu einem verbissen geführten<br />

Prestigerennen zwischen Michael Härtel, Tobias<br />

Kroner, Mannschaftskapitän der Drifters,<br />

Max Dilger und Kai Huckenbeck entwickelte.<br />

In Lauf 3 hatte Michael Härtel durch einen Blitzstart<br />

den mehrfachen Deutschen Meister Kai<br />

Huckenbeck geschlagen. In Lauf <strong>11</strong> trafen Härtel<br />

und Huckenbeck erneut aufeinander. Zweimal<br />

stürmte Huckenbeck knapp vor Härtel aus den<br />

Startbändern. Zweimal versuchte Härtel mit hohem<br />

Speed schon in der Startkurve von außen<br />

an Huckenbeck vorbeizukommen. Beide Male<br />

wurde es eng, sodass der ganz außen fahrende<br />

Härtel in der Startphase in der Kurvenmitte zu<br />

Sturz kam. Beim zweiten Neustart musste Tom<br />

Lamek sein Motorrad umlegen, um sich und<br />

Härtel nicht zu gefährden. Beide Male sah<br />

Schiedsrichter André Haltermann von einer Disqualifikation<br />

für Härtel ab, weil nicht ersichtlich<br />

war, ob er durch eine Berührung eines anderen<br />

Fahrers zu Sturz gekommen war. Schließlich,<br />

beim dritten Neustart, setzte sich Härtel an Huckenbecks<br />

Hinterrad und zog spektakulär in der<br />

Zielkurve am Deutschen Meister vorbei. Nach<br />

dem Rennen sagte Härtel: „Ich denke, meine<br />

Starts waren nicht schlecht. Ich habe darauf gesetzt,<br />

von ganz außen anzugreifen, um mehr<br />

Speed zu machen und mich schon während des<br />

Starts an die Spitze setzen zu können. Das hat<br />

schließlich auch den gewünschten Erfolg gebracht.“<br />

Der eigentliche Tagessieger in der Einzelwertung<br />

allerdings war Max Dilger, der in jedem<br />

seiner Läufe die Nase vorne hatte und das Rennen<br />

mit Maximum beendete. Der „Superlauf“<br />

des Tages war der letzte Vorlauf vor den Finalläufen.<br />

Die drei Piloten Max Dilger, Mathias<br />

Schultz und Mark Riss lieferten sich ein hautenges<br />

und beinhartes Duell, Rad an Rad. Über vier<br />

Runden blieb Dilger vor den Konkurrenten, ob-<br />

Wir<br />

lesen<br />

gerne<br />

24 BAHNSPORT AKTUELL November '15


wohl Schultz ihn immer wieder bedrängte und<br />

auch M.Riss nicht locker ließ. Dabei begeisterten<br />

besonders die Kurvenduelle und -drifts und<br />

die perfekte Körper- und Maschinenbeherrschung<br />

der drei Fahrer. Das Publikum belohnte<br />

Lauf 16, den Dilger ebenso gewann wie den Finallauf<br />

des Tages, dann auch mit Standing Ovations.<br />

Die Black Forest Eagles wurden am Ende mit<br />

46 gegenüber 28 Punkten der Zweitplatzierten<br />

Wölfe vom MSC Wittstock ihrer Favoritenrolle<br />

gerecht und damit Sieger des Team Cups <strong>2015</strong>.<br />

Die Drifters der MSV Herxheim errangen<br />

24 Punkte und die Hexen vom SC Neuenknick 16.<br />

„Gratulation an die Eagles. Die heutige Veranstaltung<br />

war eine Werbung für den Speedwaysport,<br />

auch wenn wir leider nicht die Punkteausbeute<br />

geholt haben, die ich mir gewünscht<br />

hätte“, resümierte der Neuenknicker Teammanager<br />

Jan-Philip Otte. Der tagesbeste Fahrer<br />

Max Dilger meinte nach dem Rennen: „Die Bahn<br />

Großes Foto: Verwegener Fahrstil von Michael Härtel (blau) gegen Kai Huckenbeck • Foto: Ubbo Bandy<br />

Kleines Foto oben: Maximumfahrer Max Dilger vor Michi Härtel • Foto: Klaus Goffelmeyer<br />

war heute sehr gut. Allerdings ist sie fahrerisch<br />

wirklich eine Herausforderung. Aber heute lief<br />

alles bestens. Dem SC Neuenknick hätte ich allerdings<br />

gerne noch mehr Zuschauer gewünscht,<br />

zumal ich denke, dass wir hier heute<br />

hervorragenden Sport erlebt haben. Darauf<br />

kann der Verein aufbauen. Ich hoffe für den<br />

Club und für uns Speedwayfahrer, dass wir in<br />

den nächsten Jahren mehr Besucher haben<br />

werden.“<br />

Im Rahmenprogramm, das schon vor dem<br />

Hauptrennen begann, zeigten die Youngster ihre<br />

Talente. In der Junior-A-Gruppe siegte Max<br />

Streller vor Marlon Hegener und Daniel Schröder.<br />

Bei den 125-ccm-Piloten der Junior-B-Gruppe<br />

erreichte Lukas Wegner Platz 1, gefolgt von<br />

Calvin Richter und Kevin Lück.<br />

• Text: André Lindhorst<br />

• Fotos: Ubbo Bandy u. Klaus Goffelmeyer<br />

Speedway Team Cup + ADAC-Speedwayrennen Neuenknick<br />

<strong>11</strong>.10.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Speedway Team Cup: 1. Black Forest Eagles Berghaupten,<br />

46 Punkte (Max Dilger 15, Kai Huckenbeck 13, Daniel Spiller 10,<br />

Ethan Spiller 0, Mads Hansen 8); 2. Wölfe Wittstock , 28 (Michael<br />

Härtel 12, Darrel de Vries 10, Matze Schultz 4, Steven Mauer<br />

2, Maximilian Pott 0); 3. Herxheim Drifters, 24 (Tobias Kroner<br />

10, Mark Riss 7, Lukas Fienhage 5, Jonas Wilke 2); 4. Neuenknicker<br />

Hexen, 16 (Michell Hofmann 6, Jörg Tebbe 4, Fabien Neid 4,<br />

Tom Lamek 2, Onno Rykena 0).<br />

Endstand: 1. Black Forest Eagles Berghaupten, 4 Rennen/176<br />

Laufpunkte/12 Matchpunkte; 2. Wölfe Wittstock, 4/138/10;<br />

3. Herxheim Drifters, 4/123/6; 4. MSC Olching, 4/105/5;<br />

5. Güstrow Torros, 4/98/5; 6. Diedenbergen Rockets, 4/93/5;<br />

7. Brokstedt Young Vikings, 4/95/4; 8. Neuenknick Hexen,<br />

4/78/1.<br />

Junior A - 50 ccm: 1. Max Streller, 12 Punkte; 2. Marlon Hegener,<br />

<strong>11</strong>; 3. Daniel Schröder, 9; 4. Julian Ploog, 7; 5. Mascha Schwend,<br />

7; 6. Fabian Stutzke, 7; 7. Mika Fynn Janssen, 4; 8. Melvin Jödicke,<br />

2; 9. Krystian Czarnecki, 1.<br />

Junior B 125 ccm: 1. Lukas Wegner, 15 Punkte; 2. Calvin Richter,<br />

15; 3. Kevin Lück, 12; 4. Finn Loheider, <strong>11</strong>; 5. Dominik Otto, 8;<br />

6. Tom Finger, 7; 7. Timo Wachs, 4; 8. Nick C. Haltermann, 3;<br />

9. Nikodem Czarnecki, 0.<br />

lebendig<br />

farbig<br />

illustriert<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 25


SPEEDWAY<br />

ADAC-Bundesendlauf Cloppenburg<br />

Siegesfahrten<br />

Bei Sonnenschein und angenehm sommerlichen<br />

Temperaturen erlebten am Samstag,<br />

26. September, zirka 300 Zuschauer das letzte<br />

Rennen der Saison in der Cloppenburger MSC-<br />

Arena. Aus den ADAC-Motorsportregionen Berlin/Brandenburg,<br />

Hansa, Ostwestfalen-Lippe,<br />

Sachsen, Schleswig-Holstein, Südbayern, Weser-Ems<br />

und Westfalen kamen nicht weniger als<br />

30 Jungs und sieben Mädels im Alter von sechs<br />

bis 18 Jahren, um in vier Klassen 29 Rennläufe<br />

zu bestreiten.<br />

In der Juniorenklasse A konnte Marlon Hegener<br />

(MSC Cloppenburg/Weser-Ems) seine Vorläufe<br />

mit Maximum beenden. Im Finale musste er<br />

sich zwar Bruno Thomas geschlagen geben,<br />

doch reichte dem Deutschen Meister ein<br />

Niels Oliver Wessel (MSC Schwarme/Weser-<br />

Ems) gewann die Rennen der Juniorklasse C.<br />

Nach mäßigen Starts und mit einem großen<br />

Kämpferherz gab der Deutsche Meister in der<br />

MSC-Arena keinen Punkt ab. Ihm folgten aufs<br />

Podest Fabien Neid und Celina Liebmann. Beide<br />

zeigten tollen Sport mit harten, aber fairen<br />

Fights in allen Läufen.<br />

In der U18-500-ccm-Klasse war Lukas Fienhage<br />

(MSC Cloppenburg/Weser-Ems) ganz oben auf<br />

dem Podest. Nur ein einziger Punkt fehlte zum<br />

Maximum, den Fienhage an Sandro Wassermann<br />

abgeben musste. Am Ende des Tages<br />

reichte es für Wassermann zum 3. Platz. Fabian<br />

Wachs kam auf einen guten 2. Platz. Seine konstante<br />

Leistung über den gesamten Rennverlauf<br />

führte letztlich zum verdienten Vizetitel.<br />

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung,<br />

waren sich ADAC-Offizielle sowie Teilnehmer,<br />

Eltern und Fans einig. • MSC Cloppenburg<br />

Top3 in<br />

Wittstock:<br />

1. Nicki<br />

Pedersen<br />

(Mitte)<br />

2. Renat<br />

Gafurow<br />

(links)<br />

3. Thomas<br />

H. Jonasson<br />

Junior A - U<strong>11</strong> - 50 ccm:<br />

1. Marlon Hegener (Mitte)<br />

2. Bruno Thomas (links)<br />

3. Mascha Schwend (rechts)<br />

(links hinten Ludger Spils)<br />

Junioren - U18 - 500 ccm:<br />

1. Lukas Fienhage (Mitte)<br />

2. Fabian Wachs (links)<br />

3. Sandro Wassermann (rechts)<br />

Race of the Night - Wittstock<br />

Hochkarätig<br />

Eines der wohl bestbesetzten und -besuchten<br />

offenen Speedwayrennen in Deutschland in<br />

diesem Jahr sahen gut 5000 Fans auf dem Heidering<br />

in Wittstock. Immerhin fünf aktuelle GP-<br />

Fahrer, mit Nicki Pedersen an der Spitze, waren<br />

eingeladen und auch der Rest des Fahrerfeldes<br />

war hochkarätig. Das hohe finanzielle Risiko<br />

wurde voll durch den guten Besuch belohnt.<br />

Fünfundzwanzig Fahrer in fünf Gruppen gingen<br />

in die Vorrunde. Hier flogen Krzysztof Kasprzak<br />

und Sam Ermolenko raus. Aber auch für Tobi<br />

Busch und Mathias Schultz war nach den vier<br />

Vorläufen Schluss.<br />

Im Last Chance Heat konnten sich Mariusz Staszewski<br />

und Renat Gafurow für die Semifinals<br />

qualifizieren. Hier war dann auch für Michael<br />

Härtel und Roberto Haupt Feierabend.<br />

Auch die beiden Semifinals mit jeweils sechs<br />

Fahrern waren absolut sehenswert. Semi 1 gewann<br />

Matej Zagar in tollem Kampf gegen Nicki<br />

Pedersen und „Zorro“ Magnus Zetterström wurde<br />

Dritter. Tobi Kroner, Marius Staszewski und<br />

Henry van der Steen qualifizierten sich nicht<br />

weiter. Im zweiten Semifinale siegte etwas<br />

überraschend Renat Gafurow vor Kenneth Bjer-<br />

2. Platz im Endlauf für den Tagessieg. Bruno<br />

Thomas bestätigte mit dem Finalsieg seinen<br />

2. Platz in der Gesamtwertung vor Mascha<br />

Schwend.<br />

Bei den B-Junioren gab es einen klaren Sieger.<br />

Lukas Wegner (Speedwayteam Wolfslake/Berlin/Brandenburg)<br />

fuhr ein lupenreines Maximum<br />

und war damit zu Recht auf dem obersten<br />

Podestplatz. Um die Plätze 2 und 3 gab es noch<br />

ein Stechen zwischen Finn Loheider und Maximilian<br />

Troidl, da beide nach dem Finale 10 Punkte<br />

auf dem Konto hatten. Nach einem guten<br />

Start konnte Finn dieses Stechen für sich entscheiden<br />

und erreichte damit den 2. Platz in der<br />

Gesamtwertung vor Maximilian Troidl.<br />

ADAC Bundesendlauf <strong>Bahnsport</strong> - Cloppenburg - 26.9.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Junior A - U<strong>11</strong> - 50 ccm: 1. Marlon Hegener, 23 Punkte; 2. Bruno<br />

Thomas, 22; 3. Mascha Schwend, 18; 4. Laura Linner, 15; 5. Max<br />

Streller, 13; 6. Tobias Wunderer, 2; 7. Freyja Redlich, 9; 8. Julian<br />

Ploog, 8; 9. Krystian Czarnecki, 8; 10. Fabian Stutzke, 8; <strong>11</strong>. Frieda<br />

Thomas, 4; 12. Paul Weisheit, 4; 13. Mika-Fynn Janßen, 2.<br />

Junior B - U14 - 125 ccm: 1. Lukas Wegner, 12 Punkte; 2. Finn Loheider,<br />

10; 3. Maximilian Troidl, 10; 4. Tim Wunderer, 7; 5. Kevin<br />

Lück, 6; 6. Luca Kastner, 4; 7. Tom Finger, 4; 8. Tomek-Matten<br />

Dau, 4; 9. Timo Wachs, 2; 10. Calvin Richter, 1; <strong>11</strong>. Nick-Colin Haltermann,<br />

0; 12. Nikodem Czarnecki, 0.<br />

Junior C - U18 - 250 ccm: 1. Niels Oliver Wessel, 12 Punkte; 2. Fabien<br />

Neid, 10; 3. Celina Liebmann, 6; 4. Jonas Wilke, 4; 5. Birger<br />

Jähn, 4; 6. Jana Maria Muschiol, 0.<br />

Junioren - U18 - 500 ccm: 1. Lukas Fienhage, <strong>11</strong> Punkte; 2. Fabian<br />

Wachs, 9; 3. Sandro Wassermann, 7; 4. Richard Geyer, 5; 5. Ole<br />

Fethke, 3; 6. Cherelle Harm, 0.<br />

Wittstock-Sieger Nicki Pedersen<br />

26 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Teterow<br />

Saisonabschluss<br />

Zum Saisonende reisten noch einmal 37 Nachwuchsfahrer<br />

am 10. Oktober in die Bergringstadt,<br />

um ihr Punktekonto für die Norddeutsche<br />

Bahnmeisterschaft (NBM) und für die Landesmeisterschaft<br />

M/V aufzubessern. Neunundzwanzigmal<br />

standen sie in der Bergring-Arena<br />

am Startband, bis die Sieger in den Klassen PW<br />

50 ccm, 50 ccm, 80 ccm, 125 ccm und 250 ccm<br />

nach spannenden Läufen und ausgezeichneten<br />

Bahnverhältnissen feststanden. Die „Programmschreiber“<br />

hatten keine ruhige Minute,<br />

denn es ging Schlag auf Schlag. Auf dem obersten<br />

Treppchen standen zum Schluss vier Fahrer<br />

mit einem Maximum an Punkten, nur in der<br />

80-ccm-Klasse büßte der Gewinner einen Zähler<br />

ein. • Peter Stanislawski; Foto: Hans-Werner Ruge<br />

ADAC-Speedwayrennen - Clubsport - Teterow - 10.10.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

LM Junior A - 50 ccm (U<strong>11</strong>): 1. Bruno Thomas, 28 Punkte; 2. Daniel<br />

Schröder, 24; 3. Max Streller, 17; 4. Mascha Schwend, 17;<br />

5. Freyja Redlich, 14; 6. Julian Ploog, 8; 7. Paul Weisheit, 4;<br />

8. Frieda Thomas, 0.<br />

LM Junior A - PW 50 ccm (U<strong>11</strong>): 1. Paul Percy Martens, 20 Punkte;<br />

2. Noel-Maximilian Koch, 14; 3. Hannah Grunwald, 13; 4. Lia Jolien<br />

Klein, 9; 5. Fin Zimmermann, 4; 6. Joris Paul Wende, 0.<br />

LM Junior B - 125 ccm (U14): 1. Finn Loheider, 16 Punkte; 2. Calvin<br />

Richter, 13; 3. Marvin Wiegert, 12; 4. Chayenne Wiegert, 9;<br />

5. Nick Haltermann, 5; 6. Lukas Wegner, 4; 7. Tom Finger, 4; 8. Timo<br />

Wachs, 4; 9. Lena Pukallus, 2.<br />

LM Junior B II 80 ccm (U14): 1. Lukas Baumann, <strong>11</strong> Punkte;<br />

2. Fynn Ole Schmietendorf, 10; 3. Benn Ernst, 9; 4. Maximilian<br />

Reinhold, 6; 5. Verena Schöpke, 3; 6. Jacob Brockmöller, 1;<br />

7. Jordan Kulwicki, 0.<br />

LM U18 - 250 ccm: 1. Mads Hansen, 12 Punkte; 2. Niels Oliver<br />

Wessel, 9; 3. Darrell de Vries, 7; 4. Kennett Jürgensen, 6; 5. Fabien<br />

Neid, 4; 6. Birger Jähn, 2; Jana-Maria Moschiol, 2.<br />

LM Junior B - 125 ccm (U14):<br />

1. Finn Loheider (Mitte)<br />

2. Calvin Richter (links)<br />

3. Marvin Wiegert (rechts)<br />

re und Thomas H. Jonasson. Andreas Jonsson,<br />

Sebastian Ulamek und Matthias Kröger, der<br />

stürzte, schieden aus.<br />

Das Finale machte Nicki Pedersen schon am<br />

Start für sich klar. Er siegte vor dem Schweden<br />

Jonasson und Gafurow. Zagar wurde Vierter und<br />

Bjerre und Zetterström drehten vorher ab.<br />

Die Zuschauer waren jedenfalls total begeistert,<br />

wenn auch durchgefroren, als es zur Siegerehrung<br />

ging. Übrigens war Emil Saifutdinow<br />

mit seiner Mannschaft ebenfalls in Wittstock<br />

und versteigerte zusammen mit Moderator<br />

Egon Müller seine EM-Kombi zugunsten seines<br />

schwer verletzten russischen Fahrerkollegen<br />

Witali Belousow.<br />

Dank gilt der gesamten Mauer-Truppe, die dieses<br />

hohe Risiko einging.<br />

• Text: Wolfgang Radszuweit; Fotos: Daniel Sievers<br />

Race of the Night - Wittstock - 10.10.<strong>2015</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Finale: 1. Nicki Pedersen, DK; 2. Tomas H. Jonasson, S; 3. Renat<br />

Gafurow, RUS; 4. Matej Zagar, SLO; 5. Kenneth Bjerre, DK;<br />

6. Magnus Zetterström, S.<br />

Semifinale 1: 1. Matej Zagar, SLO; 2. Nicki Pedersen, DK; 3. Magnus<br />

Zetterström, S; 4. Tobias Kroner, D; 5. Marius Staszewski,<br />

PL; 6. Henry van der Steen, NL.<br />

Semifinale 2: 1. Renat Gafurow, RUS; 2. Kenneth Bjerre, DK;<br />

3. Tomas H. Jonasson, S; 4. Andreas Jonsson, S; 5. Sebastian<br />

Ulamek, PL; 6. Matthias Kröger, D.<br />

Der Österreicher<br />

Daniel Gappmaier<br />

holte sich den<br />

Silbernen Stahlschuh<br />

von Meißen<br />

• Archiv-Fotos:<br />

Alfred Domes<br />

43. Silberner Stahlschuh - 3.10.<strong>2015</strong><br />

MEISSEN<br />

Ergebnisse:<br />

Silberner Stahlschuh: 1. Daniel Gappmaier, A, 15 Punkte;<br />

2. Sam Jensen, DK, 14; 3. Tomas Suchanek, CZ, <strong>11</strong>+1;<br />

4. Wojciech Lisiecki, PL, <strong>11</strong>+0; 5. Ronny Weis, D, 10; 6. Emil<br />

Engström, DK, 9; 7. Jacob Bukhave, DK, 9; 8. Stanislav Melnichuk,<br />

UKR, 8; 9. Henry van der Steen, NL, 8; 10. Piotr Dziatkowiak,<br />

PL, 6; <strong>11</strong>. Mathias Bartz, D, 5; 12. Milen Manev,<br />

BG, 4; 13. Jaroslav Petrak, CZ, 4; 14. Richard Geyer, D, 3;<br />

15. Vitali Lysak, UA, 3.<br />

Junior A - 50 ccm: 1. Bruno Thomas, 24 Punkte; 2. Mascha<br />

Schwend, 19; 3. Max Streller, 17; 4. Daniel Schröder, 10;<br />

5. Frieda Thomas, 7; 6. Freyja Redlich, 7; 7. Paul Weisheit, 0.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 27


PORTRÄT VALENTIN GROBAUER<br />

Der »VALLE« aus dem Rottal …<br />

Im Jahr 2000 kaufte sich sein Vater Hannes zusammen<br />

mit seinem Cousin ein <strong>Bahnsport</strong>-Seitenwagengespann.<br />

Für den damals sechsjährigen<br />

Valentin gab es nichts Schöneres, als die<br />

beiden auf den Rennveranstaltungen zu begleiten,<br />

bei den Vorbereitungen zu helfen und<br />

die Fahrerlager-Atmosphäre aufzunehmen.<br />

Von Jahr zu Jahr erfasste der „Renn-Bazillus“<br />

Valentin immer mehr und so war es nur noch<br />

eine Frage der Zeit, bis er selbst die Rennfahrerei<br />

in Angrif nahm. Am Ostersamstag 2006,<br />

im Rottalstadion in Pocking, war es dann endlich<br />

soweit. Mit einer 125-ccm-Maschine stellte<br />

er sich erstmalig dem Startmarschall. Eine<br />

Platzierung im ersten Drittel war fürs erste<br />

Rennen ein vielversprechender Einstieg in die<br />

Speedwayszene. „Valle“, wie er inzwischen<br />

nur noch genannt wird, sammelte in den folgenden<br />

Saisons eifrig Rennpraxis und verbesserte<br />

seinen Fahrstil, bis er 2010 den Umstieg<br />

auf die wesentlich stärkeren 250-ccm-Bikes<br />

vollzog. Diese etwa 40 PS starken Bikes kamen<br />

seinem Fahrstil sehr entgegen, da hier<br />

der Dreh am Gasgrif im Gegensatz zu den<br />

125-ccm-Motoren schon wohl dosiert sein<br />

musste. Zahlreiche gute Platzierungen in<br />

dieser Saison zeigten, dass er den Umstieg<br />

problemlos vollzogen hat. Die Silbermedaille<br />

am Saisonende bei der „Youth Gold Trophy“<br />

in Slany, Tschechien (die inofzielle Weltmeisterschaft<br />

in der 250- ccm-Klasse) war der Lohn<br />

für seine Anstrengungen und zeigte zugleich<br />

das enorme Talent des sympathischen Rottaler<br />

Motorsportlers.<br />

Nach diesem beeindruckenden Erfolg war der<br />

Umstieg in die 500-ccm-Klasse ein weiterer<br />

logischer Schritt. Für „Valle“ hieß es folglich,<br />

sich nicht nur an die 70 PS starken Aggregate<br />

von GM gewöhnen zu müssen, sondern auch<br />

die Gegner waren von nun an vorwiegend Vollprofs,<br />

die im Durchschnitt drei Rennen pro<br />

Woche fahren und dadurch einen enormen<br />

Vorsprung an Rennpraxis aufweisen. Trainingsmöglichkeiten<br />

sind für deutsche Speedwayfahrer<br />

generell ziemlich begrenzt, weshalb<br />

Valentin bis vor Kurzem nach Pfafenhofen<br />

musste, um etwas Neues zu testen oder einfach<br />

nur um Fahrpraxis zu sammeln. Trotz<br />

dieses Handicaps konnte er sich in dieser<br />

internationalen Klasse etablieren<br />

und schon bald beachtliche Erfolge<br />

einfahren. Dass diese Sportart zu<br />

den gefährlichsten im Motorsport<br />

zählt, musste „Valle“<br />

schon einige Male selbst am<br />

eigenen Leib verspüren.<br />

Beim letztjährigen Junioren-EM-Finale<br />

in<br />

Rybnik (Polen)<br />

war<br />

ein Bruch<br />

des linken<br />

Schlüsselbeins<br />

zu beklagen und auch<br />

diese Saison begann alles andere<br />

als erfreulich. Zwei Wirbelbrüche<br />

und ein Kreuzbandriss waren das<br />

Resultat eines Sturzes beim ersten Ligarennen<br />

der Saison in Stralsund. Als ich<br />

die schwere Verletzung von Darcy Ward vor<br />

einigen Wochen erwähne (Querschnittlähmung),<br />

wird Valentin ziemlich nachdenklich<br />

und meint: „Ein Wirbel höher und ich könnte<br />

heute genau so … aber Speedwayrennen<br />

sind nun mal gefährlich, mit diesem Risiko<br />

muss man leben.“ Die körperliche Fitness<br />

spielt bei Verletzungen eine nicht geringe<br />

Rolle und deswegen verbringt der 21-jährige<br />

Rennfahrer so viel Zeit wie möglich im Fitness-<br />

Studio und auf dem Rennrad. Wer den ausgebildeten<br />

Karosserie- und Fahrzeugmechaniker<br />

ohne Rennmontur zu sehen bekommt, erkennt<br />

sofort, dass er vom Körperbau her, nicht zu<br />

groß, drahtig und ohne ein Gramm zu viel,<br />

die idealen Voraussetzungen für diesen Sport<br />

mitbringt.<br />

Freizeit ist ohnehin ein Wort, welches Valentin<br />

kaum noch kennt. Als wir dieses Gespräch<br />

führten (Mittwoch, nach dem U21-Finale in<br />

Tschechien), kam er soeben von seiner Arbeitsstätte<br />

und wir trafen uns in der Werkstatt,<br />

wo er gerade die Kupplungsbeläge feinschlif.<br />

„Wir waren am Samstag in Tschechien bei der<br />

Junioren-WM in Pardubice und sind gleich anschließend<br />

nach Augsburg zu einem ofenen<br />

Rennen aufgebrochen. Am Dienstag habe ich<br />

die Motorräder gewaschen und bereite sie<br />

jetzt für das kommende Wochenende in Ungarn<br />

(Best-Pairs-EM-Finale) vor. Mein Mechaniker<br />

Lucas kommt Donnerstagabend zu mir<br />

und wir fahren dann gemeinsam am Freitag<br />

früh nach Ungarn zur Best-Pairs-EM“, erzählte<br />

er. Über seinen Mechaniker Lucas Ziegler, der<br />

bis vor Kurzem noch selbst aktiv war, sowie<br />

seinen zweiten Boxenmann Michael spricht er<br />

nur in höchsten Tönen. Valentin<br />

weiß genau, dass die<br />

beiden und auch sein<br />

Vater Hannes einen<br />

nicht unerheblichen<br />

Anteil<br />

an den<br />

v o n<br />

ihm<br />

in<br />

jüngster Zeit errungenen Erfolgen haben. Ich<br />

frage ihn, woher die plötzliche Leistungsexplosion<br />

in dieser Saison herkommt: Punktbester<br />

Fahrer bei der U21-Team-WM in Güstrow, Platz<br />

6 bei der U21-Weltmeisterschaft in Pardubice.<br />

Valle meint: „Bei manchem Fahrer kommt der<br />

Klick eher, bei manchem später. Während der<br />

Saisonvorbereitung habe ich heuer sehr viel<br />

in der Werkstatt gemacht und mich auch körperlich<br />

gut auf die Saison vorbereitet. Äußerst<br />

hilfreich waren auch Videoanalysen von<br />

Grand-Prix-Fahrern. Des Weiteren<br />

war ich mit meiner Mannschaft<br />

am Saisonbeginn fast zwei<br />

Wochen in Rybnik beim Training<br />

und auch die schnellen<br />

Motoren von Joachim<br />

Kugelmann dürfen nicht<br />

unerwähnt bleiben. So ein<br />

Training in Polen ist mit deutschen<br />

Verhältnissen nicht zu<br />

vergleichen. Hier wirst du ständig<br />

vom Trainer beobachtet und mit Tipps versorgt.<br />

Du fährst zuerst ein freies Training,<br />

dann schreibt der Trainer einen Startplan<br />

und du fährst gegen jeden einmal<br />

vom Startband weg, einmal<br />

1 Runde und zweimal 2 Runden.<br />

Anschließend schreibt<br />

er die Punkte auf und generiert<br />

daraus ein<br />

Test-Match.“<br />

28 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Wie sehen deine Pläne für die nächste Saison<br />

aus? „Als absolutes Highlight steht für mich<br />

noch das U21-Team-WM-Finale Ende Oktober<br />

in Australien bevor. Vielleicht kann ich dort<br />

zusammen mit meinen drei Teamkollegen eine<br />

Medaille für Deutschland holen. Das polnische<br />

Junioren-Team dürfte für uns alle unantastbar<br />

bleiben, aber mit dem dänischen und australischen<br />

Team stehen wir, denke ich, auf<br />

Augenhöhe, sodass ein beinharter<br />

Kampf um die Silber- und Bronzemedaille<br />

bevorsteht.<br />

Für nächstes Jahr plane ich in das englische<br />

Ligageschäft einzusteigen. Mir liegen diesbezüglich<br />

schon einige Anfragen interessierter<br />

Clubs von der Insel vor. Im Moment stehen<br />

auch die Chancen gut, in Polen bei einer Ligamannschaft<br />

einen Vertrag fürs nächste Jahr<br />

zu bekommen. Auf jeden Fall werde ich die<br />

kommenden Wochen intensiv dafür nutzen,<br />

die bisherigen Sponsoren über meine Pläne<br />

zu informieren und wenn möglich,<br />

weitere Förderer an Land ziehen.<br />

Der Speedwaysport ist nicht nur<br />

gefährlich, sondern auch leider<br />

sehr kostenintensiv.<br />

Text u. Fotos: Manfred Hirsch<br />

STECKBRIEF<br />

Vorname: Valentin (Valle)<br />

Name: Grobauer<br />

Geburtsdatum: 21.12.1994<br />

Wohnort: Ruhstorf/Rott<br />

Beruf: Karosserie- und<br />

Fahrzeugmechaniker<br />

Mechaniker Lucas, Michael, Papa<br />

Vorbild: Jaroslaw Hampel<br />

Motorrad: Motor GM<br />

Rahmen Jawa<br />

Tuner: Kugelmann<br />

Helm: Soumi<br />

Kombi: Maliniak<br />

Transporter: VW-T5<br />

Verein: DMV White Tigers<br />

MSC Olching<br />

ZKS Row Rybnik<br />

Sponsoren: Zweirad Würdinger<br />

Elektro Wylzoll<br />

Bäckerei Wagner<br />

… den Traum<br />

verwirklichen!<br />

„Werbefäche wäre noch<br />

genügend vorhanden“,<br />

meint Valle.<br />

Wer ihn unterstützen möchte,<br />

erreicht ihn unter:<br />

Tel . +49 (0)8534 1458<br />

Es läuft zur Zeit ziemlich gut für den<br />

niederbayerischen Speedwayfahrer<br />

Valentin Grobauer. Er gehört zu der<br />

kleinen Gruppe hochtalentierter<br />

deutscher Bahnfahrer, auf die sich<br />

die Zukunftshofnungen des<br />

Speedwaysports konzentrieren.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 29


LANGBAHN-DM<br />

Pfarrkirchen<br />

1. DM-Titel für Jörg Tebbe<br />

Vorweg zwei Anmerkungen. Zuerst die gute. Danke an den RSC Pfarrkirchen für die kurzfristige Übernahme<br />

des DM-Finales und Anerkennung für die reibungslose Organisation. Für die weniger erfreuliche<br />

kann der Veranstalter nichts, denn es ist schon mehr als negativ auffällig, dass im als Langbahnnation<br />

geltenden Deutschland nur zwölf Fahrer um den Titel kämpften.<br />

30 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Der neue Deutsche Langbahnmeister<br />

Jörg Tebbe (21) vor Stephan Katt (42)<br />

und Enrico Janoschka (4)<br />

Siegerehrung für Jörg Tebbe (Mitte),<br />

Bernd Diener (links) und Stephan Katt<br />

Bei einem Blick auf die Starterliste war eigentlich vorhersehbar,<br />

dass die Favoritenrolle wohl bei Stephan<br />

Katt, Jörg Tebbe und Bernd Diener liegen würde, Außenseiterchancen<br />

hatten Enrico Janoschka und Markus<br />

Eibl.<br />

Den Auftakt beherrschte Tebbe mit einem deutlichen<br />

Start-Ziel-Sieg. Dahinter lieferten sich Janoschka und<br />

erfreulicherweise David Pfeffer einen sehenswerten<br />

Kampf um die weiteren Plätze. In Lauf 2 dann ein ebenso<br />

deutlicher Sieg von Diener, während Katt Mühe mit<br />

Eibl hatte. Der dritte Heat sah erneut Bernd Diener mit<br />

deutlichem Vorsprung im Ziel und das mit der schnellsten<br />

Zeit des Tages von 127,0 km/h. Zweitplatzierter der<br />

junge David Pfeffer. Lokalmatador Markus Eibl schied<br />

mit einem Plattfuß aus und Tebbe hatte Mühe, wenigstens<br />

2 Punkte zu holen. Lauf 4 dann eine Beute von Janoschka<br />

vor Katt und Nadine Frenk, die im Rottal ihre<br />

Abschiedsvorstellung gab.<br />

Damit nur noch Diener ungeschlagen, dahinter Janoschka,<br />

Katt und Tebbe. Im fünften Vorlauf machte es<br />

Tebbe gut, holte den Sieg vor Katt und Pfeffer, während<br />

Frenk in der Fahrerlagerkurve weggerutscht war. Zum<br />

sechsten und letzten Vorlauf wollte es Janoschka wissen,<br />

aber er wurde wegen Bandberührung ausgeschlossen<br />

und Diener musste mit seiner zweiten Maschine<br />

einen Punkt an Eibl abgeben.<br />

Vor den beiden Halbfinalläufen führte Diener mit<br />

14 Punkten vor Tebbe (12), Katt (12) und dem erfreulich<br />

stark auftretenden Pfeffer mit 10. Das erste Semifinale<br />

sah wieder Diener erfolgreich vor Janoschka und Pfeffer.<br />

Das zweite Halbfinale wurde eine Beute von Tebbe<br />

vor Katt, neben Christian Hülshorst schied hier erneut<br />

der 1. Vorsitzende des RSC, Markus Eibl, aus, das war<br />

als Aktiver auf der Heimbahn einfach nicht sein Tag. Damit<br />

hatte Diener vor dem Finale 2 Punkte Vorsprung vor<br />

Tebbe, 3 vor Katt, 5 vor Janoschka. Dreizehn Zähler hatte<br />

Pfeffer und mit 10 Punkten noch im Finale dabei: Marcel<br />

Dachs.<br />

Die Startplatzwahl bei Start und Ziel machten die Aktiven<br />

dann spannend. Diener entschied sich etwas überraschend<br />

für Gelb, Tebbe nahm Blau, Katt Rot, Janoschka<br />

Weiß, Pfeffer Grün und für Dachs blieb somit der äußere<br />

Startplatz. Diese Startplatzwahl kostete Diener,<br />

wie er später einräumte, wahrscheinlich den Titel, denn<br />

er kam zwischen Janoschka und Pfeffer ganz schlecht<br />

weg und auch nicht mehr an Janoschka vorbei und so<br />

ging das Finale und damit der Meistertitel an Jörg Tebbe<br />

– der erste Titel für den sympathischen Mann aus dem<br />

Emsland.<br />

Im Rahmenprogramm gewann unangefochten mit Maximum<br />

Dennis Helfer vor Jamie Isherwood und Philipp<br />

Schmuttermayr bei der B-Lizenz Solo.<br />

Bei den Gespannen dominierten die Deutschen Meister<br />

Markus Venus/Markus Heiß, bis im Finale der Hinterreifen<br />

wegflog. Venus meinte später, da habe er geglaubt,<br />

der Sieg sei weg, doch dann fielen auch Stefan Brandhofer/Daniel<br />

Eibl aus, konnten aber schiebend einen<br />

Punkt retten, was für Rang 2 reichte hinter Venus/Heiß<br />

und vor Florian Kreuzmayr/Benjamin Maier.<br />

• Text: Volker Linke; Fotos: Manfred Hirsch<br />

LANGBAHN-DM Pfarrkirchen - 27.9.<strong>2015</strong><br />

Pl./Name 1 2 3 4 5 Ges.<br />

1. Jörg Tebbe 5 2 5 5 5 22<br />

2. Bernd Diener 5 5 4 5 2 21<br />

3. Stephan Katt 4 4 4 4 4 20<br />

4. Enrico Janoschka 4 5 D 4 3 16<br />

5. David Pfeffer 3 4 3 3 1 14<br />

6. Marcel Dachs 1 3 3 3 0 10<br />

7. Markus Eibl 3 A 5 A 8<br />

8. Kai Dorenkamp 2 1 2 2 7<br />

9. Nadine Frenk 2 3 D 1 6<br />

10. Jens Benneker 1 1 2 2 6<br />

<strong>11</strong>. Christian Hülshorst 0 2 1 A 3<br />

12. Bernd Dinklage A 0 1 A 1<br />

Dennis Helfer<br />

vor Jamie Isherwood<br />

DMV-Sandbahnrennen Pfarrkirchen - 27.9.<strong>2015</strong><br />

Rahmenprogramm-Ergebnisse:<br />

B-Solo: 1. Dennis Helfer, 20 Punkte; 2. Jamie Isherwood,<br />

12; 3. Philipp Schmuttermayr, 10; 4. Marc Herter,<br />

7; 5. Michael Wenninger, 7; 6. Frank Ernst, 3.<br />

EVLS 2V: 1. Kevin Teager, GB, 18 Vorlaufpunkte;<br />

2. Franz Greisel, 15; 3. Wolfgang Starr, 15; 4. Andreas<br />

Büschke, 15; 5. Sven-Erik Geitsund, N, <strong>11</strong>; 6. Geoff Urben,<br />

GB, <strong>11</strong>; 7. Keith Snelling, GB, 13; 8. Bill Haynes,<br />

GB, 9; 9. Brad Davis, GB, 7; 10. John Wheatley, GB, 5;<br />

<strong>11</strong>. Brian Basset, GB, 4; 12. Alfred Pflügl, D, 1; 13. Rainer<br />

Borchers, D, 2; 14. Roy Gomm, GB, 0.<br />

EVLS 4V: 1. Bob Dolman, GB, 18 Vorlaufpunkte;<br />

2. Wolfgang Barth, 17; 3. Paul Evitts, GB, 15; 4. Henk<br />

Snijder, NL, 18; 5. Arne Andersen, DK, 15; 6. John<br />

Hartley, GB, 15; 7. Ulrich Büschke, 17; 8. Graeme<br />

Brown, GB, 13; 9. Dave Hammond, GB, 13; 10. Bart<br />

Uil, NL, 12; <strong>11</strong>. Nathan Morton, GB, 10; 12. Karel Kadlec,<br />

CZ, 12; 13. John Freeman, GB, 9; 14. Johan Last,<br />

NL, 9; 15. Paul Morfey, GB, 7; 16. Manfred Giertz, 8;<br />

17. Roel Geersing, NL, 6; 18. Rainer Arndt, 8; 19. Gerd<br />

Maurer, 6; 20. Jan Bohac, CZ, 4; 21. Francesco Barbetta,<br />

I, 8; 22. Hilbert Tel, NL, 4; 23. Andreas Blache,<br />

3; 24. Mick Norton, GB, 1; 25. Steen Larsen, DK, 1.<br />

Seitenwagen: 1. Markus Venus/Markus Heiß,<br />

15 Punkte; 2. Stefan Brandhofer/Daniel Eibl, 14;<br />

3. Florian Kreuzmayr/Benjamin Maier, 12; 4. Markus<br />

Brandhofer/Michael Zapf, 10; 5. Matthias Motk/Sonja<br />

End, 9; 6. Achim San Millan/Christian San Millan,<br />

8; 7. Martin Brandl/Hermann Brandl, 4; 8. Janina<br />

Würterle/Julia Starke, 3.<br />

Festival der Seitenwagen-Champions<br />

19./20.9.<strong>2015</strong><br />

HAUNSTETTEN<br />

Ergebnis:<br />

1. Markus Venus/Markus Heiß, <strong>11</strong> Vorlaufpunkte;<br />

2. Markus Brandhofer/Michael Zapf, 9; 3. Stefan<br />

Brandhofer/Daniel Eibl, 10; 4. Martin Brandl/Hermann<br />

Brandl, 10; 5. William Matthijssen/Nathalie<br />

Stellingwerf, NL, 9; 6. Kevin Hübsch/Mike Hübsch,<br />

8; 7. Matthias Motk/ Sonja End, 7; 8. Imanuel<br />

Schramm/Hermann Bacher, 7; 9. Gary Southgate/<br />

Ciara Southgate, GB, 4; 10. Achim San Millan/Christian<br />

San Millan, 8; <strong>11</strong>. Joshua Goodwin/Liam Brown,<br />

GB, 3; 12. Florian Kreuzmayr/Benjamin Maier, 3;<br />

13. Guillaume Camblon/Chloe Agaz, F, 3; 14. Manuel<br />

Meier/Lydia Neuendorf, 3; 15. Udo Poppe/Martin<br />

Weick, 0.<br />

A-Finale: 1. Venus/Heiß; 2. M.Brandhofer/Zapf;<br />

3. S.Brandhofer/Eibl; 4. Brandl/Brandl.<br />

B-Finale: 1. S.Brandhofer/Eibl; 2. M.Brandhofer/<br />

Zapf; 3. Matthijssen/Stellingwerf; 4. Hübsch/<br />

Hübsch.<br />

C-Finale: 1. Motk/End; 2. Schramm/Bacher;<br />

3. Southgate/Southgate.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 31


LANGBAHN-DM<br />

INTERVIEW<br />

Jörg Tebbe<br />

„Trotzdem hier!“ - Ein Kommentar von Susi Weber<br />

Liebe BSA-Leser,<br />

die Titel sind vergeben, die Sommersaison hat ein Ende. Dass es Sieger<br />

und Besiegte gibt, gehört zu den unvermeidlichen Dingen des Sports.<br />

Dass <strong>2015</strong> mit dem Langbahnsport gleich eine ganze Sparte an Stellenwert<br />

verlor, ist für mich eine bemerkenswerte und höchst traurige Entwicklung.<br />

Nein, ich meine damit ausdrücklich nicht den „Verlust“ der goldglänzenden<br />

Medaille im Einzel- und im Teamwettbewerb. Viel mehr wiegt<br />

für mich anderes, nämlich jene Geringschätzung des nationalen Wettbewerbs,<br />

der Deutschen Meisterschaft. Dreizehn Fahrer im Norden und ganze<br />

drei (!) im Süden hatten sich zu Beginn der Saison in den entsprechenden<br />

Meisterschaften eingeschrieben, die letztlich als Qualifikation für das<br />

höchste deutsche Prädikat dienen. Dass schließlich bei der DM die nationale<br />

Lizenzklasse aushelfen darf oder muss, um ein Feld zusammenzubringen<br />

– daran hat man sich gewöhnt. Das brachte in der Vergangenheit<br />

nicht nur schon so manche Überraschung mit sich, sondern hat durchaus<br />

auch seine Berechtigung und sorgt für Verständnis. Nicht aber, dass ein<br />

großer Teil der deutschen Langbahnelite fehlt, wenn es um die „Deutsche“<br />

geht. Zumal mit dem Titelträger 2014 Erik Riss, Martin Smolinski<br />

und Michael Härtel laut Langbahn-Ausschuss-Vorsitzendem Josef Hukelmann<br />

auch jene gefragt wurden, die nicht für SBM/NBM gemeldet hatten.<br />

Abgesehen davon, dass in Bad Hersfeld das Wetter letztlich nicht mitspielte,<br />

konnte einem der Veranstalter von vorneherein leidtun. Ohne den<br />

verheißungsvollen Nachwuchstalenten nahetreten zu wollen, fragten sich<br />

im Vorfeld viele Fans: Wo sind Riss, Kröger und Co.? Ist ihnen die DM nicht<br />

mehr gut genug? Eine jede Weltmeisterschaftsteilnahme hat ihre Ursprünge<br />

– schon rein qualifikationsbedingt – im nationalen Prädikat. Und<br />

auch die Fans wollen ihre Asse in diesen Wettbewerben sehen. Es<br />

schwächt den Wettbewerb, es schadet dem Veranstalter, wenn auf die<br />

Deutsche Meisterschaft verzichtet wird. Und nicht umsonst tauchte in Bad<br />

Hersfeld die bange Frage auf: „Welcher Veranstalter wird sich noch dafür<br />

bewerben, wenn damit zu rechnen ist, dass ein Teil der Spitze einfach darauf<br />

verzichtet?“ Das „Gebäude Langbahnsport“ funktioniert schließlich<br />

nur und ausschließlich im Zusammenspiel Fahrer, Veranstalter und Fans.<br />

Und wackelt eine Säule des ohnehin schon kippeligen Randsportart-Werkes,<br />

entwickelt sich mehr als nur eine bedenkliche Instabilität.<br />

Umso höher ist der Einsatz des RSC Pfarrkirchen zu bewerten, der einfach<br />

in die Bresche sprang und die wetterbedingt abgesagte Veranstaltung in<br />

Bad Hersfeld übernahm. Uneigennützig. Spontan. Und um der Sache und<br />

des Sports Willen. Dass für die Veranstaltung in Pfarrkirchen vonseiten<br />

der DMSB-Verantwortlichen kein Bettelgang bei den säumigen Fahrern<br />

begangen wurde, ist mehr als verständlich. Er wäre auch eine Klatsche für<br />

all jene gewesen, die bereit waren, sich schon in Bad Hersfeld zu messen.<br />

In Pfarrkirchen waren es schließlich noch zwölf, die Deutscher Meister<br />

werden wollten. Und dass es Jörg Tebbe gelang, mindert die Bedeutung<br />

des Titels für ihn keineswegs (siehe auch Interview). Bernd Diener freute<br />

sich sehr herzlich und glaubhaft auch über seinen 2. Platz. Schön! Und<br />

Christian Hülshorst ließ – zugegebenermaßen mit einem Schuss Sarkasmus<br />

– mit einem Schild über seiner Box verlauten: „Grasbahn-Spezialist –<br />

trotzdem hier!“ Ihnen allen sei gratuliert und Danke gesagt. Danke dafür,<br />

was sie für den Sport, für die Fans und schließlich auch für die Veranstalter<br />

tun. Für 2016 ist zu wünschen, dass wir auch „den Rest“ wiedersehen. Jenem<br />

„Rest“, dem wir auch bei der WM im kommenden Jahr die Daumen<br />

drücken – und ihn einfach auch bei der DM gerne zu Gesicht bekommen<br />

würden, meint Susi Weber<br />

BSA: Jörg, du hast in Pfarrkirchen mit einem Laufsieg angefangen und dich<br />

damit eigentlich schon in Favoritenposition gebracht. Doch dann folgte<br />

das Aufeinandertreffen mit Bernd Diener.<br />

Jörg Tebbe: Ja, eigentlich war das zweite Rennen schon der alles entscheidende<br />

Lauf. Ich bin nicht vom Start weggekommen, hatte keinen Antrieb.<br />

Dadurch dass zuvor Wasser gefahren wurde, war es schmierig. In der Kurve<br />

habe ich dann auch noch eine richtige Packung bekommen. Da dachte ich:<br />

Das war’s! Ich bin mit einem 4. Platz reingekommen – und habe einfach<br />

weitergemacht. Zum Glück!<br />

Vor dem Finale lagst du 2 Punkte hinter Bernd Diener. Es dauerte, bis du<br />

dich für einen Startplatz entscheiden konntest.<br />

Richtig. Nachdem Bernd Gelb gewählt hatte, bin ich alle Startplätze durchgegangen.<br />

Ich entschied getreu der Devise: Auf welchem Platz ist es am<br />

feuchtesten, vom Startband bis zur Kurve? Ich habe mich dann für Blau entschieden.<br />

Wie geht man dann einen solchen Endlauf an und wann wusstest du, du<br />

hast den Titel?<br />

Ich wollte den Lauf einfach gewinnen, was ja auch glückte. Erst nach der<br />

Zieldurchfahrt habe ich mich umgeschaut – und konnte nicht erkennen,<br />

wer hinter Stephan Dritter und Vierter ist. Ricky und Bernd waren nahezu<br />

gleichauf. Bescheid wusste ich erst, als ich am Fahrerlagertor ankam und<br />

meine Mechaniker jubelten.<br />

Was bedeutet dir dieser Deutsche Meistertitel?<br />

Ich bin so happy darüber. Endlich hat das hingehauen. Ich hatte bislang in<br />

den Einzelwettbewerben sehr oft sehr viel Pech, habe teilweise auch Fehlentscheidungen<br />

getroffen. Nun hat es endlich, endlich, auch einmal für<br />

mich geklappt.<br />

<strong>2015</strong> fehlte eine ganze Handvoll an Fahrern, die durchaus den Titel gewinnen<br />

hätten können. Was sagst du dazu und mindert dies deinen Erfolg?<br />

Keineswegs. Sie hätten alle mitfahren können, hatten alle die Möglichkeit,<br />

dabei zu sein. Insgesamt war die DM sicher bis zum Schluss spannend. Ich<br />

finde es richtig, dass für Pfarrkirchen keine anderen Fahrer mehr zugelassen<br />

wurden als jene, die schon in Bad Hersfeld im DM-Feld gestanden hatten.<br />

Ich fand es für Bad Hersfeld schade. Da richtet ein Veranstalter ein Prädikat<br />

aus, erhofft sich die besten deutschen Fahrer – und dann sagt einer<br />

nach dem anderen ab. Das ist nicht schön für einen Veranstalter.<br />

Parallel zum ursprünglichen Termin lief beispielsweise Cloppenburg …<br />

Was für Bad Hersfeld nicht einfach war, das Feld überhaupt vollzubekommen,<br />

da auch einige Langbahnfahrer gute Speedwayfahrer sind. Ich bin<br />

sogar Mitglied im Cloppenburger Verein und habe mich dennoch für die<br />

Deutsche Meisterschaft entschieden. Meiner Meinung nach sollte man die<br />

DM fahren.<br />

Wie lief deine <strong>2015</strong>er Saison sonst so?<br />

Ich bin insgesamt 28 Rennen gefahren. Geplant waren so um die 35, 36<br />

Rennen. Leider sind wetterbedingt <strong>2015</strong> einige ausgefallen. Schade, denn<br />

die Unkosten treffen Fahrer wie Veranstalter gleichermaßen.<br />

Und deine Höhepunkte <strong>2015</strong>, neben der DM in Pfarrkirchen?<br />

Ganz sicher gehörte die Teamweltmeisterschaft in Mühldorf dazu, bei der<br />

wir in diesem Jahr Silber geholt haben. Aber auch Herxheim, Anfang der<br />

Saison, war mit Platz 6 und der knapp verpassten Endlaufteilnahme in Ordnung.<br />

Du bist jetzt seit 20 Jahren im <strong>Bahnsport</strong> unterwegs. Was hat sich aus deiner<br />

Sicht denn in dieser Zeit verändert?<br />

Puh, ich denke vieles. Viele Leute sind gekommen und gegangen. Der<br />

<strong>Bahnsport</strong> hat keine einfache Zeit hinter sich. Die Kosten sind gestiegen,<br />

Zuschauer weggeblieben. Im Moment sehe ich im <strong>Bahnsport</strong> einen Aufwärtstrend,<br />

auch wenn die Krise längst noch nicht überwunden ist. Zuversichtlich<br />

macht, dass, wenn man sich bestimmte Veranstaltungen herauspickt,<br />

bei denen die Leute richtig dahinterstehen, ein Zuschauerzuwachs<br />

auszumachen ist. Das stimmt doch schon einmal zuversichtlich.<br />

Wie wird es denn bei dir weitergehen? Ist die „<strong>Bahnsport</strong>-Rente“ schon<br />

ein Thema für dich?<br />

2016 werde ich auf jeden Fall noch aktiv sein. Ich entscheide eigentlich immer<br />

von Jahr zu Jahr. Solange ich fit bin und keine größeren Verletzungen<br />

dazwischenkommen, werde ich weiter fahren. Im kommenden Jahr wird<br />

das Hauptaugenmerk auf der Langbahnweltmeisterschaft liegen. Ob ich<br />

zusätzlich die Europameisterschaft fahre, weiß ich noch nicht.<br />

Die Wintersaison steht bevor. Wie sieht diese bei dir aus?<br />

Ich werde das Maschinenmaterial aufbereiten, schauen, dass ich etwas für<br />

meine Kondition und körperliche Fitness tue. Daran werde ich hart arbeiten<br />

– und hoffen, dass ich 2016 noch stärker zurückkehren werde als dieses<br />

Jahr. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Sponsoren und bei meinem<br />

ganzen Team bedanken, ohne die alles gar nicht möglich wäre. Danke!<br />

• Text und Siegerehrungsfoto: Susi Weber; Action-Foto: Manfred Hirsch<br />

32 BAHNSPORT AKTUELL November '15


„Endlich hat<br />

das hingehauen“<br />

Zum ersten Mal errang Jörg Tebbe mit der<br />

Deutschen Meisterschaft einen bedeutenden Einzeltitel.<br />

Im Interview mit <strong>Bahnsport</strong> aktuell spricht er über den Verlauf<br />

des Rennens, seine Emotionen, die zurückliegende<br />

Saison und seine Zukunft.<br />

Jörg Tebbe holt sich seinen ersten Langbahn-DM-Titel<br />

vor Bernd Diener (links) und Stephan Katt (rechts)<br />

Steckbrief<br />

JÖRG TEBBE<br />

Geboren: 5. April 1979<br />

Geburtsort: Haselünne<br />

Wohnort: Dohren<br />

Familienstand: verheiratet mit Tanja,<br />

ein Sohn, eine Tochter<br />

1. Rennen: 1996 in Harsewinkel<br />

Motorräder: drei Langbahn-,<br />

zwei Speedwaymaschinen<br />

Tuner: William Matthijssen<br />

Erfolge und Stationen: 1999 Norddeutscher<br />

Bahnmeister und Deutscher Vizemeister,<br />

2000 Aufstieg in die I-Lizenz, 2001 erstes<br />

Profijahr und 4. Platz WM GP Tonbridge (GB),<br />

2004 4. Platz WM GP New Plymouth (NZ),<br />

seither ununterbrochen in der Langbahn-<br />

WM dabei, 2006 8. Platz Langbahn-WM,<br />

2010 Tschechischer und Finnischer Meister,<br />

20<strong>11</strong>, 2012 und 2014 Langbahn-Teamweltmeister,<br />

<strong>2015</strong> Deutscher Langbahnmeister<br />

Weitere Infos: www.racing-team-tebbe.de<br />

oder Tebbe Racing-App<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 33


INTERNATIONAL<br />

USA vs. The World: Smoli goes USA<br />

Ein Bayer<br />

in USA<br />

Wiedersehensfreude mit Charlie Venegas<br />

World Team beim<br />

Kaffeetrinken im<br />

Joiner-Haus<br />

Eine Einladungsveranstaltung der Extraklasse.<br />

Zum 14. Mal ließ Dave Joiner, Inhaber von Fast Fridays<br />

Speedway, eine Weltauswahl nach Kalifornien einfliegen.<br />

Dave Joiner am Mikro ... der Mann von Fast Fridays Speedway<br />

Cow Pie Trophy<br />

Bob Hicks hinter mir<br />

„Having Fun“ mit<br />

Charlie Venegas<br />

im Oversize Jacket<br />

We won it!<br />

34 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Im Automuseum Sacramento<br />

So transportiert man in Kalifornien<br />

Im Automuseum Sacramento<br />

Cow Pie Trophy ...<br />

was für ein Event!<br />

Minibike-Rennunfall<br />

Auf ein Bier mit<br />

Billy Janniro<br />

Cow Pie Trophys ... in der Mitte<br />

Ex-Stunt-double Gary Davis<br />

Mit meinen<br />

World-Team-<br />

Gewinnern<br />

(hinten, v.l.)<br />

Mads Korneliussen,<br />

Peter<br />

Karlsson,<br />

Magnus Karlsson,<br />

(vorne)<br />

Max Ruml und<br />

Mikael Max<br />

Es ist fast zehn Jahre her, als ich das erste Mal<br />

an diesem Rennen teilnehmen durfte. Im Jahr<br />

<strong>2015</strong> war ich zum fünften oder sechsten Mal dabei.<br />

An 25 Freitagen im Sommer führt Dave Joiner<br />

mit seinem Team Speedwayveranstaltungen<br />

durch. Abschlussveranstaltung ist seit Jahren<br />

das Rennen USA vs. the World – es ist immer<br />

ein „big day out“.<br />

Ein paar Tage vor der Veranstaltung treffen alle<br />

World Team Rider ein, übernachtet wird gemeinsam<br />

beim Promoter in dessen Haus. Hier<br />

ist Platz genug. Man fühlt sich wie zu Hause. Einen<br />

Tag vor dem Rennen findet ein freies Training<br />

mit Barbecue statt. Die Bikes werden gestellt,<br />

doch in diesem Jahr hätte ich gerne mein<br />

eigenes dabei gehabt, denn im freien Training<br />

stoppte der Motor. Wir mussten auf ein Bike<br />

umsteigen, das schon eine Zeitlang stand, aber<br />

es lief – zunächst. Ein paar Runden konnte ich<br />

drehen. Im Rennen verabschiedete sich die Kette<br />

und ich musste zu Boden. Bob Hicks besorgte<br />

mir dann spontan ein Ersatzbike. Von da an<br />

fühlte ich mich wieder wohl und ab ging die<br />

Show.<br />

Zehn Jahre haben wir gebraucht, um die Amis zu<br />

schlagen. Zum ersten Mal waren auch Veteranen-Speedwayfahrer<br />

hier. Das World Team<br />

(Ü30) konnte sich gut auf der kleinen, speziellen<br />

150-Meter-Bahn präsentieren. Zuerst ist<br />

man erstaunt, wie kurz die Bahn ist, aber der<br />

Sport, der hier gezeigt wird, ist phänomenal.<br />

Hier dreht sich alles um Motorsport. Gemütliches<br />

Beisammensein wird großgeschrieben:<br />

Barbecue, Bikes, Fun, Family, hieß es am Samstag.<br />

Die Speedwaybahn wurde zu einer TT-Strecke<br />

umgebaut und mit allem Möglichen, was da<br />

war, wurde gefahren – „bis das Blut rann“ (siehe<br />

Foto oben rechts).<br />

Das Highlight für die Fahrer ist dann die Cow Pie<br />

World Championship bei Gary Davies, dem<br />

Stunt-Double von Evel Knievel. Auf seiner<br />

Ranch geht es dann um den begehrten Pokal,<br />

die „Cow Pie Trophy“. American Lifestyle pur.<br />

Man kann vieles, was in den USA abgeht, nicht<br />

in Worte fassen! Bilder sprechen mehr als<br />

Worte.<br />

Selten kommt es vor, dass wir Fahrer so entspannt<br />

zusammensitzen können! Danke, Dave<br />

Joiner.<br />

Martin Smolinski<br />

USA vs. The World - 9.10.<strong>2015</strong>:<br />

Ergebnis:<br />

1. The World, 63 Punkte (Martin Smolinski <strong>11</strong>, Peter Karlsson 13,<br />

Mikael Max 13, Mads Korneliussen 7, Max Ruml <strong>11</strong>, Magnus<br />

Karlsson 8); 2. USA, 48 (Billy Janniro 20, Luke Becker 3, Tommy<br />

Hedden 2, Bart Bast 7, Bob Hicks 9, Charlie Venegas 7).<br />

Youth 250 ccm: 1. Colton Hicks; 2. Cameron Krezman.<br />

Youth 150 ccm - A: 1. Sterlin Martin, 2. Alex Martin; 3. Enzo Sorani.<br />

Youth 150 ccm B: 1. Sammy Waddill; 2. Colton Nelson.<br />

Run what u brung: 1. Jay Fodrini.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 35


INTERNATIONAL<br />

ENGLAND<br />

Die Poole Pirates siegen im Elite League Playoff<br />

Final mit (v.l.) Chris Holder, Davey Watt,<br />

Dakota North, Maciej Janowski mit dem Pott,<br />

Kacper Gomolski (verdeckt), Kyle Newman<br />

und (davor) Paul Starke<br />

Elite League Play-off - Halbfinale<br />

Coventry ging unter<br />

Lediglich ein Remis konnten die Bees in ihrem Heimrennen gegen Titelverteidiger<br />

Poole herausfahren. Und das auch nur, weil Hans Andersen<br />

und Danny King im letzten Lauf mit 5:1 gegen Chris Holder und Maciej Janowski<br />

gewannen. Die Poole Pirates kamen zumeist immer besser aus<br />

den Bändern und man fragte sich oftmals, wer eigentlich hier die Gastgeber<br />

sind. Freddie Lindgren als Ersatz für den verletzten Routinier Joonas<br />

Kylmäkorpi war mit einem 1*-1-1-0 ein Totalausfall. Coventry war nur nach<br />

den Läufen 7 und 8 leicht in Front. An der Wimborne Road qualifizierten<br />

sich die Gastgeber ganz sicher für ein neuntes Play-off-Finale. Und das,<br />

obwohl Maciej Janowski auf eine Ersatzmaschine zurückgreifen musste<br />

(an seinem Nummer-1-Bike brach ein Kipphebel) und Exweltmeister Chris<br />

Holder nach zwei Laufsiegen nur noch einen Sturz und einen Ausfall verbuchen<br />

konnte. Coventry konnte nur vier Heats gewinnen und aus keinem<br />

Lauf einen Punktevorsprung herausfahren. Chris Harris verpatzte Heat 6,<br />

seinen Tactical Ride für doppelte Punktzahl, total, als er letztlich noch<br />

stürzte.<br />

Ergebnis: Coventry, 45 Punkte (Hans Andersen 13, Jason Garrity 9, Daniel King 8, Chris Harris 6,<br />

James Sarjeant 6, Fredrik Lindgren (Gast) 3, Kyle Howarth 0); Poole, 45 (Maciej Janowski 10, Kyle<br />

Newman 10, Davey Watt 9, Chris Holder 8, Kacper Gomolski 8, Dakota North 0, Paul Starke 0).<br />

Poole, 58 Punkte (Kacper Gomolski 12, Davey Watt 12, Edward Kennett (Gast) 9, Paul Starke 7, Kyle<br />

Newman 6, Maciej Janowski 6, Chris Holder 6); Coventry, 31 (Hans Andersen 9, Chris Harris 8,<br />

Adam Ellis (Gast) 5, Kyle Howarth 5, Daniel King 4, James Sarjeant 0).<br />

Poole gewinnt 103:76.<br />

Swindon ausgeknockt<br />

Nach ihrem großartigen Titelgewinn in 2012 konnten sich die Robins nicht<br />

mehr für ein Play-off-Finale qualifizieren. Das sollte sich gegen Belle Vue<br />

ändern. Die Aces hatten sich zwar daheim einen 14-Punktevorsprung herausgefahren,<br />

aber was heißt das schon gegen ein Team wie Swindon. Die<br />

Bahn war vom Regen seltsamerweise von den Robins nicht so gut zu beherrschen.<br />

Belle Vue kam mit den Bahnverhältnissen von Anfang an viel<br />

besser zurecht. Es waren dann die Asse, die permanent stachen. Ihr Vorsprung<br />

baute sich nicht ab, er wurde sogar ausgebaut und das bei zwei<br />

Ausfällen von Gastfahrer Andreas Jonsson (für den immer noch verletzten<br />

Matej Zagar) und Craig Cook. Troy Batchelor hatte technische Probleme<br />

und fiel gleich zweimal aus. Er blieb ohne jeden Punkt. Auch SGP-Star Peter<br />

Kildemand, der für den verletzten Darcy Ward fuhr, blieb mit zwei Stürzen<br />

hinter allen Erwartungen und enttäuschte auf ganzer Linie.<br />

Ergebnis: Swindon, 43 Punkte (Nick Morris <strong>11</strong>, Grzegorz Zengota 9, Charles Wright 8, Aaron Summers<br />

7, Peter Kildemand 5, Lewis Rose 3, Troy Batchelor 0); Belle Vue, 47 (Scott Nicholls 12, Andreas<br />

Jonsson (Gast) 8, Josh Grajczonek 7, Max Fricke 7, Craig Cook 6, Steve Worrall 6, Stefan Nielsen 1).<br />

Belle Vue gewinnt 97:79.<br />

Elite League Play-offs<br />

Finale<br />

Ergebnisse: Belle Vue, 46 Punkte (Matej Zagar<br />

14, Craig Cook 12, Scott Nicholls 8, Josh<br />

Grajczonek 5, Max Fricke 4, Steve Worrall 2,<br />

Stefan Nielsen 1); Poole, 46 (Chris Holder 10,<br />

Paul Starke 9, Kyle Newman 9, Dakota North 7,<br />

Davey Watt 5, Maciej Janowski 4, Kacper Gomolski<br />

2).<br />

Poole, 46 Punkte (Maciej Janowski <strong>11</strong>, Kyle<br />

Newman 7, Kacper Gomolski 7, Davey Watt 7,<br />

Dakota North 6, Paul Starke 4, Chris Holder 4);<br />

Belle Vue, 44 (Craig Cook 13, Scott Nicholls 10,<br />

Matej Zagar 5, Josh Grajczonek 5, Stefan Nielsen<br />

4, Max Fricke 4, Steve Worrall 3).<br />

Poole gewinnt 92:90.<br />

Premier League<br />

Ergebnisse: Edinburgh (Kevin Wölbert<br />

3-2-3-3=<strong>11</strong>) - Berwick 61:32 Punkte; Newcastle<br />

- Rye House (Danny Maaßen 1-0-0-0=1)<br />

52:40.<br />

PREMIER LEAGUE ABSCHLUSSTABELLE<br />

Pl./Club<br />

R S U N Ges.<br />

1. Edinburgh (1) 24 17 1 6 61<br />

2. Somerset (2) 24 16 1 7 55<br />

3. Glasgow (3) 24 16 0 8 54<br />

4. Peterborough (4) 24 14 1 9 51<br />

5. Sheffield (5) 24 15 1 8 49<br />

6. Plymouth (6) 24 13 1 10 43<br />

7. Ipswich (7) 24 12 2 10 42<br />

8. Workington (8) 24 12 1 <strong>11</strong> 38<br />

9. Newcastle (9) 24 9 0 15 27<br />

10. Berwick (10) 24 7 1 16 24<br />

<strong>11</strong>. Scunthorpe (<strong>11</strong>) 24 7 1 16 24<br />

12. Rye House (12) 24 6 1 17 21<br />

13. Redcar (13) 24 6 1 17 19<br />

36 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Poole’s Topscorer Maciej Janowski vor Matej Zagar im Elite-League-Play-off-Finale in Poole<br />

Premier League Play-offs - Viertelfinals<br />

Keine Chance für Sheffield<br />

Auch erst durch die Laufsiege in den letzten beiden Heats konnte Peterborough<br />

einen Sieg bei den Tigers herausfahren. Dabei lag Peterborough<br />

nach drei Läufen bereits mit 12 Punkten zurück. Ben Barker fuhr ein brillantes<br />

18-Punkte-Maximum für die Gäste.<br />

Daheim im East of England Showground hatten die Panthers weitaus weniger<br />

Mühe; auch ohne den bis zum Saisonende verletzten PLRC-Sieger<br />

Ulrich Östergaard. Sheffield musste auf Kyle Howarth verzichten, der in<br />

Heat 1 in der letzten Runde spektakulär stürzte.<br />

Ergebnisse: Sheffield - Peterborough 44:46 Punkte; Peterborough - Sheffield 51:38.<br />

Peterborough gewinnt 97:82.<br />

Chance verspielt<br />

Plymouth lag oft bis zu 6 Punkten in Führung. Aber Glasgow zeigte sich<br />

couragiert und verringerte den Rückstand auf annehmbare 2 Punkte.<br />

Beim Rückkampf in Schottland ließen die Tigers nichts anbrennen und<br />

unterstrichen ihre Anwartschaft auf den Meistertitel. Aaron Summers<br />

glänzte mit einem 15-Punkte-Maximum und Richard Lawson fuhr endlich<br />

wieder mal ein gutes Ergebnis mit 3-3-3-2*-2 ein.<br />

Ergebnisse: Plymouth - Glasgow 46:44 Punkte; Glasgow - Plymouth 56:34.<br />

Glasgow gewinnt 100:80.<br />

Premier League Play-offs<br />

Halbfinale<br />

Ergebnisse: Peterborough - Edinburgh 46:44 Punkte; Edinburgh - Peterborough 58:32.<br />

Edinburgh gewinnt 102:78.<br />

Somerset - Glasgow 48:42; Glasgow - Somerset 49:41. Glasgow gewinnt 91:89.<br />

Premier League Knockout Cup<br />

Finale<br />

Ohne Kev’<br />

keinen Cup<br />

Das erste Match begann mit einem<br />

Paukenschlag für die Gäste. Craig<br />

Cook verbesserte den acht Jahre<br />

alten Bahnrekord von Leigh<br />

Adams um 0,38 auf 55,68 Sekunden.<br />

Davon unberührt ließ Somerset<br />

sofort einen 5:1-Sieg folgen.<br />

Bis zum zehnten Lauf gelang es<br />

Somerset, einen Vorsprung von<br />

12 Punkten herauszufahren. Mit<br />

einem Endspurt im letzten Drittel<br />

konnte der Titelverteidiger diesen<br />

Vorsprung auf 8 Punkte verringern.<br />

Auch beim Rückkampf in<br />

Edinburgh mussten die Schotten<br />

auf den verletzten Kevin Wölbert<br />

verzichten. Ohne einen Gastfahrer<br />

wurden Wölberts vorgesehenen<br />

Läufe durch Einsätze seiner Kollegen<br />

ausgeglichen (Rider Replacement).<br />

Erik Riss konnte dem hohen<br />

Druck nicht so recht standhalten.<br />

Er begann mit zwei Null-Punkte-<br />

Ritten. Zwar gewann er Lauf 9,<br />

stürzte aber – in Führung liegend –<br />

in Heat 14 nach einem Aufsteiger<br />

und wurde disqualifiziert. Somerset<br />

fand erst spät ins Rennen. Im<br />

zweiten Drittel lagen die Rebels<br />

zumeist mit 10 Punkten zurück.<br />

Aber Somerset zeigt großen Kampfgeist und konnte mit nur 4 Punkten<br />

Rückstand nach 2008 und 2013 erneut diesen wichtigen Titel gewinnen<br />

und Edinburgh entthronen.<br />

Ergebnisse: Somerset, 49 Punkte (Richie Worrall 10, Paul Starke 10, Josh Grajczonek 9, Brady Kurtz<br />

9, Rasmus Jensen 6, Charles Wright 3, Hynek Stichauer (Gast) 2); Edinburgh, 41 (Craig Cook 15, Erik<br />

Riss 9, Sam Masters 8, Justin Sedgmen 6, Robert Branford 2, Ben Morley (Gast) 1).<br />

Edinburgh, 47 Punkte (Craig Cook 13, Justin Sedgmen <strong>11</strong>, Sam Masters <strong>11</strong>, Robert Branford 5, Erik<br />

Riss 4, Max Clegg 3); Somerset, 43 (Paul Starke 10, Richie Worrall 10, Rasmus Jensen 7, Charles<br />

Wright 7, Josh Grajczonek 5, Luke Chessell (Gast) 2, Brady Kurtz 2). Somerset gewinnt 92:88.<br />

Die Somerset Rebels gewinnen das Premier League Knockout Cup Final mit (v.l.)<br />

Charles Wright, Paul Starke, Gary May, Debbie Hancock, Josh Grajczonek und Richie Worrall<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 37


INTERNATIONAL<br />

League Cup Final Edinburgh - Glasgow:<br />

Erik Riss (4) und Rob Branford (7) gegen<br />

Richard Lawson (1) und Kauko Nieminen (2)<br />

League Cup - Finale<br />

Erster Titel<br />

Bei diesem ersten Aufeinandertreffen zweier schottischer Teams in einem<br />

wichtigen Wettbewerb seit 21 Jahren stellte Edinburgh klar, wer die besten<br />

Schotten sind. Der 21-Punkte-Sieg fiel nicht zu hoch aus, denn Richard<br />

Lawson war bei den Gästen mit einem 1-1-0-0 komplett indisponiert . Nur<br />

zwei Läufe konnte Glasgow gewinnen. Wölbert fuhr in Heat 15 einen Nuller.<br />

Bis dahin war er auf Paid-Maximum-Kurs. Riss gewann einen Lauf,<br />

stürzte aber im vorletzten. Coty Garcia ersetzte den verletzten Max Clegg.<br />

Zwei Tage später beim Rückmatch bei den Tigers hatte Titelverteidiger<br />

Edinburgh erneut keine Probleme. Auch ohne den verletzten Kevin Wölbert<br />

lief es bei den Monarchs gut. Eine Schlüsselrolle nahm dabei Erik<br />

Riss ein. Mit einem 3-2-2-2-0 erfüllte er die Erwartungen. Bis zu Lauf 14 lagen<br />

die Gäste in Führung. Dann wurde Cook als Sturzverursacher gegen<br />

Morris disqualifiziert und Glasgow gewann den Re-run mit 4:2 und errang<br />

noch ein Remis.<br />

Ergebnisse: Edinburgh, 55 Punkte (Craig Cook 14, Kevin Wölbert <strong>11</strong>, Sam Masters 10, Justin<br />

Sedgmen 8, Erik Riss 5, Rob Branford 4, Coty Garcia (Gast) 3); Glasgow, 34 (Aaron Summers 10,<br />

Nick Morris 8, Kauko Nieminen 5, James Sarjeant 4, Victor Palovaara 3, Hynek Stichauer 2, Richard<br />

Lawson 2).<br />

Glasgow, 45 Punkte (Aaron Summers 14, Nick Morris <strong>11</strong>, Victor Palovaara 6, Kauko Nieminen 5,<br />

Richard Lawson 5, James Sarjeant 3, Hynek Stichauer 1); Edinburgh, 45 (Sam Masters 12, Craig<br />

Cook 10, Erik Riss 9, Justin Sedgmen 7, Robert Branford 7, Fernando Garcia (Gast) 0).<br />

Edinburgh gewinnt 100:79.<br />

Die Edinburgh Monarchs siegen im Premier<br />

League Fours in Redcar mit (v.l.) Erik Riss,<br />

Sam Masters, Craig Cook, Justin Sedgmen<br />

und Robert Branford<br />

Premier League Fours - Redcar<br />

Titel Nr. 2<br />

In Redcar wurde das in Peterborough abgebrochene Finale der Fours<br />

nachgeholt. Edinburgh, auch ohne Kevin Wölbert, war wieder einmal eine<br />

Klasse für sich und gewann diesen wichtigen Titel nach 2013 zum zweiten<br />

Mal. Bereits nach sechs (von 16) Läufen führten die Monarchs mit 6 Punkten.<br />

Craig Cook überragte alle mit einem Maximum. Erik Riss fuhr dreimal<br />

0 Punkte. Aber sein Sieg in Lauf 14 war für Edinburgh Gold wert. Titelverteidiger<br />

Somerset ging in den letzen drei Läufen die Luft aus und schrieb<br />

nur 2 Punkte.<br />

Ergebnis: 1. Edinburgh, 30 Punkte (Craig Cook 12, Justin Sedgmen 8, Sam Masters 7, Erik Riss 3);<br />

2. Somerset, 27 (Brady Kurtz 10, Josh Grajczonek 7, Richie Worrall 6, Charles Wright 4); 3. Ipswich,<br />

24 (Daniel King 10, Rohan Tungate 6, Nico Covatti 5, Gino Manzares (Res.) 2, Cameron Heeps 1);<br />

4. Newcastle, 15 (Tero Aarnio 6, Anton Rosen 4, Steve Worrall 3, Ludvig Lindgren 2).<br />

16 Lapper - Ipswich<br />

Danny der King<br />

Localhero Scott Nicholls gewann klar die Vorläufe. Er musste sich nur im<br />

Eröffnungslauf Carl Wilkinson geschlagen geben. Im Finale über 16 Runden<br />

hatte er Pech, als er in der ersten Runde stürzte und Referee Dave Robinson<br />

das Rennen nicht abbrach. Den 33. 16 Lapper gewann dann in der<br />

Addition (Vorläufe + 2 Punkte für den Start aus zweiter Reihe + 16-Lapper-<br />

Punkte) Ipswich-Liebling Daniel King.<br />

Ergebnis - Vorläufe: 1. Scott Nicholls, <strong>11</strong> Punkte; 2. Carl Wilkinson, 10; 3. Daniel King, 9; 4. Kevin<br />

Doolan, 9; 5. Kenneth Hansen, 6; 6. Stefan Nielsen, 6; 7. Nico Covatti, 6; 8. Gino Manzares, 5; 9. Cameron<br />

Heeps, 3; 10. Alex Davies, 3; <strong>11</strong>. Ashley Morris, 3; 12. Paco Castagna, 1.<br />

Hoffnungslauf: 1. Heeps; 2. Davies; 3. Morris; 4. Hume (Res. S).<br />

Finale: 1. Covatti; 2. Nielsen; 3. King; 4. Hansen; 5. Doolan; 6. Wilkinson; 7. Manzares; 8. Nicholls S.<br />

Endergebnis: 1. Daniel King, 9+2+10=21 Punkte; 2. Nico Covatti, 6+14=20; 3. Stefan Nielsen,<br />

6+12=18; 4. Kevin Doolan, 9+2+6=17; 5. Carl Wilkinson, 10+2+4=16; 6. Kenneth Hansen, 6+8=14;<br />

7. Scott Nicholls, <strong>11</strong>+2+0=13; 8. Gino Manzares, 5+2=7.<br />

Rye House<br />

Pairs of Aces<br />

Ergebnis: Aussie Rules, 20 Punkte (Sam Masters 13, Robert Branford 7); The High Flyers, 17 (Luke<br />

Bowen 10, Kyle Hughes 7); The Royal Males, 16 (Daniel King 12, Luke Priest 4); Bombs Away,<br />

15 (Chris Harris <strong>11</strong>, George Hunter 4); Captain & Crew, 15 (Edward Kennett 15, Alfie Bowtell 0);<br />

They’re Electric, 7 (Danyon Hume 5, Sam Woods 2).<br />

National League<br />

Trophy<br />

Ergebnis - Finale: Rye House - Eastbourne (Daniel<br />

Spiller 2*-1-1*-3=7) 41:48 Punkte; Eastbourne<br />

(Daniel Spiller 1-1-2*-3=7) - Rye House 59:31.<br />

Eastbourne gewinnt 107:72.<br />

National League<br />

Gold Cup<br />

Ergebnis - Halbfinale: Rye House - Eastbourne<br />

(Daniel Spiller 2-2-2-2=8) 47:42 Punkte; Eastbourne<br />

(Daniel Spiller 3-2*-3-3=<strong>11</strong>) - Rye House<br />

58:31. Eastbourne gewinnt 100:78.<br />

Cradley - Birmingham 36:54 Punkte; Birmingham<br />

- Cradley 47:43. Birmingham gewinnt 101:79.<br />

Finale: Birmingham - Eastbourne (Daniel Spiller<br />

0-1*-S-2=3) 43:47 Punkte; Eastbourne (Daniel<br />

Spiller 3-2-1-2=8) - Birmingham 52:37. Eastbourne<br />

gewinnt 99:80.<br />

NATIONAL LEAGUE<br />

Pl./Club<br />

R S U N Ges.<br />

1. Birmingham (1) 18 14 0 4 48<br />

2. Eastbourne (2) 17 12 1 4 42<br />

3. Cradley (3) 18 <strong>11</strong> 0 7 37<br />

4. Coventry (5) 16 9 0 7 30<br />

5. Rye House (4) 17 8 1 8 27<br />

6. Mildenhall (8) 17 7 0 10 22<br />

7. King’s Lynn (6) 16 7 0 9 21<br />

8. Buxton (7) 17 6 0 <strong>11</strong> 20<br />

9. Kent (9) 18 4 1 13 18<br />

10. Stoke (10) 16 5 1 10 16<br />

National League Riders Championship - Rye House<br />

Ben Morley top<br />

Der 21-jährige Ben Morley gewann mit einem großartigen Maximum seinen<br />

bislang wichtigsten Einzeltitel. Vizemeister wurde Danny Ayres,<br />

nachdem der Average-Beste der National League, Rob Branford, im Stechen<br />

gestürzt war. • Texte: Andreas Fahldiek; Fotos: Ron MacNeill<br />

Ergebnis: 1. Ben Morley, 15 Punkte; 2. Danny Ayres, 12; 3. Rob Branford, 12; 4. Adam Ellis, <strong>11</strong>, 5. Kyle<br />

Hughes, <strong>11</strong>; 6. Liam Carr, 10; 7. Ryan Blacklock, 10; 8. Tom Stokes, 8; 9. Danny Hasley, 7; 10. Zach<br />

Wajtknecht, 7; <strong>11</strong>. Marc Owen, 6; 12. Rob Shuttleworth, 5; 13. Jon Armstrong, 3; 14. Connor Mountain,<br />

2; 15. Lee Payne, 1; 16. Ryan Kinsley, 0; 17. Alfie Bowtell (Res.), 0.<br />

38 BAHNSPORT AKTUELL November '15


POLEN<br />

Int. Teamvergleich Polen gegen die Weltauswahl - Lublin - 10.10.<br />

Polen setzt sich durch<br />

Im letzten Testrennen der Saison trat die polnische Nationalmannschaft<br />

gegen die Weltauswahl an. Hans Nielsen, der als Teammanager dieses<br />

Teams fungierte, konnte starke Fahrer verpflichten. Von der Speedwayelite<br />

war lediglich Nicki Pedersen in Lublin abwesend. Nach einem Unentschieden<br />

im Auftaktlauf siegten die Weißroten im nächsten Rennen mit<br />

4:2, übernahmen die Führung und gewannen vor rund 6000 Zuschauern<br />

mit 54:36 deutlich. Ihr bester Mann war Patryk Dudek, der drei Siege und<br />

12 Zähler erzielte. Auch Maciej Janowski und Bartosz Zmarzlik hatten eine<br />

zweistellige Punkteausbeute. Die Gäste konnten nur einen Lauf gewinnen.<br />

In Heat <strong>11</strong> kam Tai Woffinden als Erster ins Ziel und sein Teamkamerad<br />

Peter Kildemand wurde Dritter. Punktbester Fahrer der Weltauswahl<br />

war Greg Hancock. Der US-Amerikaner wurde sechsmal eingesetzt,<br />

schrieb 9 Punkte und einen Bonus. Etwas überraschend erbrachten Troy<br />

Batchelor und Artem Laguta schwache Leistungen.<br />

Ergebnis: Polen, 54 Punkte (Maciej Janowski 10, Przemyslaw Pawlicki 7, Krzysztof Buczkowski 8,<br />

Grzegorz Zengota 7, Bartosz Zmarzlik 10, Patryk Dudek 12); Weltauswahl, 36 (Greg Hancock 9, Artem<br />

Laguta 2, Tai Woffinden 8, Troy Batchelor 1, Niels-Kristian Iversen 7, Peter Kildemand 9).<br />

Junioren-Paarmeisterschaft - Finale - Gorzow - 26.9.<br />

Stal Gorzow Meister<br />

Ergebnis: 1. Stal Gorzow, 27 Punkte (Bartosz Zmarzlik 14, Adrian Cyfer <strong>11</strong>, Rafal Karczmarz 2);<br />

2. Unia Leszno, 21+3 (Dominik Kubera 2, Daniel Kaczmarek 13+3, Bartosz Smektala 6); 3. Falubaz<br />

Zielona Gora, 21+2 (Krystian Pieszczek 16+2, Alex Zgardzinski 0, Mateusz Burzynski 5); 4. KS Torun,<br />

16 (Pawel Przedpelski 13, Oskar Fajfer 3, Marcin Koscielski 0); 5. Unia Tarnow, 15 (Patryk Rolnicki<br />

13, Eryk Budzyn 2); 6. ROW Rybnik, 13 (Kacper Woryna 12, Kamil Wieczorek 1); 7. Ostrovia<br />

Ostrow, <strong>11</strong> (Oskar Ajtner-Gollob 9, Norbert Krakowiak 2).<br />

Int. Speedwayrennen um den Pokal des Präsidenten<br />

der Stadt Czestochowa - 4.10.<br />

Dudek holt den Pott<br />

Ergebnis: 1. Patryk Dudek, 15 Vorlaufpunkte; 2. Przemyslaw Pawlicki, 12; 3. Leon Madsen, DK, <strong>11</strong>;<br />

4. Andreas Jonsson, S, 13; 5. Adrian Miedzinski, 9; 6. Grzegorz Zengota, 9; 7. Maksym Drabik, 9;<br />

8. Andrej Karpov, UA, 8; 9. Krzysztof Buczkowski, 8; 10. Nicolai Klindt, DK, 7; <strong>11</strong>. Scott Nicholls, GB,<br />

7; 12. Kacper Gomolski, 4; 13. Hubert Legowik, 4; 14. Dawid Stachyra, 3; 15. Vaclav Milik, CZ, 1;<br />

16. Wiktor Kulakow, RUS, 0; 17. Bartosz Swiacik, 0; 18. Przemyslaw Portas, 0.<br />

Ekstraliga - Play-off-Runde - Finals<br />

Unia Leszno hat’s geschafft<br />

Nach fünfjähriger Pause ist Unia Leszno wieder polnischer Meister. Die<br />

Vorentscheidung fiel schon im ersten Match. In Czestochowa, wo die<br />

Mannschaft von Betard Sparta in der zweiten Saisonhälfte ihre Rennen<br />

austrägt, siegte Unia mit 49:41 und war vor der Revanche im Alfred-<br />

Smoczyk-Stadion in einer sehr komfortablen Situation. Das Team aus<br />

Wroclaw gab vorzeitig nicht auf und war in Leszno ein ebenbürtiger Gegner<br />

für die Gastgeber. Das Match endete unentschieden und Unia holte<br />

die 14. Goldmedaille.<br />

Auch der Kampf um die Bronzemedaille wurde im Prinzip schon im ersten<br />

Rennen entschieden. KS Torun unterlag im eigenen Stadion der Mannschaft<br />

aus Tarnow mit 40:50. Eine blamable Leistung bot vor allem Grigorij<br />

Laguta. Der Russe kam dreimal auf die Bahn und konnte für die Gastgeber<br />

kein einziges Pünktchen erkämpfen. In der Revanche siegte Unia Tarnow<br />

mit 53:37 und griff wie schon in den letzten zwei Jahren nach Bronze. Laguta<br />

war beim zweiten Match nicht dabei. Der 31-Jährige entschied sich<br />

nämlich für das Paar-EM-Finale in Debrecen. Hätte der Wettbewerb planmäßig<br />

am 26. September stattgefunden, wäre der Russe wahrscheinlich<br />

rechtzeitig nach Tarnow gekommen. Da das Finale jedoch wegen Regens<br />

auf Sonntag verschoben wurde, war das nicht mehr möglich. Alles deutet<br />

darauf hin, dass Laguta sich schon einen neuen Arbeitgeber suchen kann.<br />

Ergebnisse - Hinrunde - 20.9. - um die Goldmedaille in Czestochowa: Betard Sparta Wroclaw,<br />

41 Punkte (Woffinden 12, Milik 0, Jedrzejak 3, M.J.Jensen 1, Janowski 13, Drozdz 2, Drabik 10); Unia<br />

Leszno, 49 (N.Pedersen <strong>11</strong>, Musielak 7, Pr.Pawlicki 3, Saifutdinow 10, Zengota <strong>11</strong>, Pi.Pawlicki 6,<br />

Smektala 1).<br />

Um die Bronzemedaille: KS Torun, 40 Punkte (Holder 5, K.Gomolski 8, Miedzinski 9, G.Laguta 0,<br />

Doyle 4, O.Fajfer 1, P.Przedpelski 13); Unia Tarnow, 50 (Vaculik 9, Mroczka 5, Madsen 9, K.Bjerre 10,<br />

Kolodziej 14, Koza 1, Madej 2).<br />

Rückrunde - 27.9. - um die Goldmedaille: Unia Leszno, 45 Punkte (N.Pedersen 10, Musielak 3,<br />

Pr.Pawlicki 2, Saifutdinow 9, Zengota 10, Pi.Pawlicki 5, Kubera 6); Betard Sparta Wroclaw, 45 (Woffinden<br />

15, Jedrzejak 5, M.J.Jensen 5, Janowski 13, Drabik 7, Gala 0).<br />

Unia Leszno gewann mit insgesamt 94:86 und ist neuer polnischer Teammeister. Betard Sparta<br />

Wroclaw holte die Silbermedaille.<br />

Um die Bronzemedaille: Unia Tarnow, 53 Punkte (Vaculik 13, Mroczka 8, Madsen 10, K.Bjerre 4, Kolodziej<br />

14, Madej 1, Koza 3); KS Torun, 37 (K.Gomolski 3, Holder 3, Doyle <strong>11</strong>, Miedzinski 8, P.Przedpelski<br />

6, O.Fajfer 6).<br />

Unia Tarnow gewann mit insgesamt 103:77 und holte die Bronzemedaille.<br />

Relagationsrennen - 4.10.: Ostrovia Ostrow, 40 Punkte (Mi.Szczepaniak 5, Porsing 10, Michelsen<br />

9, Ma.Szczepaniak 2, Holta 9, Krakowiak 1, Borowicz 4); Stal Rzeszow, 50 (Hancock 15, Baran 3,<br />

Lampart 5, K.Larsen 6, Kildemand <strong>11</strong>, K.Rempala 2, Czaja 8).<br />

<strong>11</strong>.10. - Stal Rzeszow, 62 Punkte (Hancock 10, Baran 8, Lampart 12, K.Larsen <strong>11</strong>, Kildemand 8,<br />

K.Rempala 5, Czaja 8); Ostrovia Ostrow, 28 (Ma.Szczepaniak 12, Malczewski 0, Michelsen 8, Bialk<br />

0, Porsing 6, A.Wozniak 0, Krakowiak 2).<br />

„Stal“ Rzeszow gewann mit insgesamt <strong>11</strong>2:68 und bleibt in der Ekstraliga.<br />

1. Liga - Play-off-Runde - Finals<br />

Daugavpils – Aufstieg ungewiss<br />

Lokomotiv Daugavpils gewann mit insgesamt 91:89 und wurde Meister<br />

der 1. Liga. Ob die Letten in die Ekstraliga aufsteigen werden, ist noch unklar.<br />

Es gibt einige juristische Hindernisse, die zuerst beseitigt werden<br />

müssen. Ostrovia Ostrow wird noch zwei Relegationsrennen gegen Stal<br />

Rzeszow, das vorletzte Team der Ekstraliga, bestreiten.<br />

Ergebnisse - 20.9.: Lokomotiv Daugavpils, 50 Punkte (Lindbäck 14, F.Lindgren 10, Lebedevs 10,<br />

Puodzuks 9); Ostrovia Ostrow, 40 (Holta 15, Nicholls 7, Borowicz 7, Ma.Szczepaniak 5).<br />

27.9.: Ostrovia Ostrow, 49 Punkte (Holta 12, Michelsen 9, Mi.Szczepaniak 8, Nicholls 7, Borowicz<br />

6); Lokomotiv Daugavpils, 41 (Lindbäck 16, F.Lindgren 8, Puodzuks 7, Lebedevs 6).<br />

Relegationsrennen - 4.10.: Polonia Pila, 50 Punkte (R.Jensen 12, Dolny <strong>11</strong>, Monberg 10, Swist 8,<br />

Bach 5); Start Gniezno, 39 (B.Pedersen 12, Kosciuch 10, A.Gomolski 5, Piosicki 5).<br />

<strong>11</strong>.10.: Start Gniezno, 55 Punkte (Suchecki 12, Thorssell 12, B.Pedersen 10, Kosciuch 9, A.Gomolski<br />

6); Polonia Pila, 35 (Dolny 13, R.Jensen 10).<br />

Start Gniezno gewann mit insgesamt 94:85 und bleibt in der 1. Liga.<br />

2. Liga - Play-off-Runde - Finals<br />

Wybrzeze Gdansk – Aufstieg<br />

Wybrzeze Gdansk gewann mit insgesamt 95:85 und steigt in die 1. Liga<br />

auf. Polonia Pila wird noch zwei Relegationsrennen gegen Start Gniezno,<br />

das siebtplatzierte Team der 1. Liga, bestreiten.<br />

Ergebnisse - 20.9.: Polonia Pila, 49 Punkte (Swist 12, R.Jensen <strong>11</strong>, Dolny 10); Wybrzeze Gdansk,<br />

41 (K.Jablonski 13).<br />

27.9.: Wybrzeze Gdansk, 54 Punkte (K.Jablonski 13, Zetterström 12, Gafurow <strong>11</strong>, Brzozowski 10);<br />

Polonia Pila, 36 (Bach 12).<br />

Und wieder Skandal in Ostrow<br />

Immer wieder kommt es im polnischen Speedway zu verschiedenen Skandalen<br />

und viele von ihnen sind mit dem Verein aus Ostrow direkt verbunden.<br />

Vor einigen Jahren wurde Ostrow wegen der Korruptionsaffäre „berühmt“.<br />

Im vergangenen Jahr gab es die Lichtaffäre. Im Finale der 2. Liga<br />

ging nämlich im Stadion das Licht aus, als die Mannschaft aus Ostrow in<br />

Schwierigkeiten steckte und der Gesamtsieg aus ihren Händen hätte entgleiten<br />

können. Die Störung konnte man natürlich nicht beheben und das<br />

Rennen musste einige Tage später wiederholt werden.<br />

Vor dieser Saison konnte der Club Marek Cieslak als Teammanager verpflichten.<br />

Der Mann ist mit allen Wassern gewaschen und seine Methoden<br />

sind oft umstritten. Man muss allerdings zugeben, dass Cieslak sehr erfolgreich<br />

ist. Mit Ostrovia kam er bis ins Finale und kämpfte gegen Daugavpils<br />

um den Aufstieg in die Ekstraliga, obwohl der Club erst in die 1. Liga<br />

aufgestiegen war. Das erste Match gegen Lokomotiv verlor Ostrow in<br />

Lettland mit 40:50 und die Funktionäre waren vor der Revanche im eigenen<br />

Stadion schon siegessicher. Doch am 27. September lief nicht alles<br />

so, wie es sich die Funktionäre vorgestellt hatten. Das Team bezwang<br />

zwar die Letten mit 49:41, aber das war zu wenig, um insgesamt besser zu<br />

sein. Nach dem Rennen kam Vorstandsvorsitzender Miroslaw Wodniczak<br />

ins Fahrerlager. Er und sein Stellvertreter beschuldigten Cieslak, betrunken<br />

zu sein. Er wurde in „Gossensprache“ wüst beschimpft. Dann riefen<br />

die Funktionäre die Polizei, um Cieslaks Alkoholgehalt im Blut untersuchen<br />

zu lassen. Wie sich am nächsten Tag herausstellte, war der Test positiv.<br />

Cieslak hatte zirka eine Promille Alkohol im Blut. Er sagte, dass er<br />

nach dem Rennen den Gegnern gratuliert und von diesen ein Glas Brandy<br />

eingeschenkt bekommen habe. Cieslak fügte hinzu, dass er nach dem<br />

Rennen nicht mehr arbeite und sogar stockbesoffen sein könne. Am Montag<br />

schien die Welt für die „Hauptdarsteller“ wieder in Ordnung zu sein.<br />

Man hätte sich angeblich ausgesprochen und alles wäre vergessen. Doch<br />

dann tauchte ein kurzer Film auf youtube.com auf, wo zu sehen und zu hören<br />

war, wie „sprachgewandt“ der Vorstandsvorsitzende war. Daraufhin<br />

trat er von seinem Posten zurück, war sich aber keiner Schuld bewusst.<br />

Der Journalist, der die Angelegenheit publik gemacht hatte, wäre an allem<br />

schuld.<br />

Jozef Pilsudski, polnischer Staatsgründer nach dem ersten Weltkrieg, war<br />

für seine scharfe Zunge bekannt. Er sagte einst: „Einen Bauernlümmel<br />

kann man vom Kopf bis zum Fuß mit Honig schmieren, und er wird immer<br />

noch nach Kuhmist stinken.“ Die sogenannte „Elite der Neureichen“<br />

könnte nicht treffender charakterisiert werden. • Georg Dobes<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 39


INTERNATIONAL<br />

RUSSLAND<br />

Andrej Kudrjaschow vor Ilja Tschalow, Renat Gafurow und Daniil Schtschurin<br />

Einzelmeisterschaft - Togliatti - 17.9.<br />

Gold für Kudrjaschow<br />

Die Piloten von Turbina Balakowo gaben im modernen Anatoli-Stepanow-<br />

Stadion in Togliatti den Ton an. Nach 20 Heats erzielten Andrej Kudrjaschow<br />

und Ilja Tschalow jeweils 13 Zähler und mussten ein Stechen bestreiten,<br />

um den Sieger unter sich auszumachen. Der 24-jährige Kudrjaschow<br />

konnte sich gegen seinen Teamkollegen durchsetzen und holte vor<br />

zirka 10.000 Fans die Goldmedaille. Er verzeichnete vier Siege und wurde<br />

nur in Lauf 5 hinter Witali Belousow und Sergej Logatschew Dritter. Tschalow<br />

beugte sich nur Sergej Darkin und Kudrjaschow. Den niedrigsten Podestplatz<br />

sicherte sich Renat Gafurow. Der STK-Oktjabrskij-Fahrer erzielte<br />

im Finale drei Siege und schloss mit 12 Punkten ab.<br />

In Rennen 8 kam es zu einem Skandal. Grigori Laguta machte in der Startkurve<br />

das Gas zu, weil er dachte, der Lauf wäre abgebrochen. Die restlichen<br />

Teilnehmer (Marat Gatijatow, Mikhail Litwinow und Denis Nosow)<br />

fuhren jedoch weiter. Der Titelverteidiger versuchte wild gestikulierend<br />

zu protestieren und verließ die Bahn nicht. Schiedsrichter Kholopow aus<br />

Ufa disqualifizierte Laguta nach dem Lauf und im Gegenzug bestritt dieser<br />

aus Protest keine weiteren Läufe.<br />

Die Teamkameraden von Laguta, Wadim Tarasenko und Sergej Logatschew,<br />

unterstützten ihren Kapitän und blieben im dritten Durchgang aus<br />

Solidarität im Fahrerlager. Laguta nahm noch während des Rennens auf<br />

einem russischen Internetportal Stellung zu dem Vorfall. „Der Schiedsrichter<br />

schaltete nach dem Start das rote Licht ein und aus diesem Grund<br />

machte ich das Gas zu. Ich dachte, jemand sei gestürzt oder der Start wäre<br />

unkorrekt. Ich habe protestiert und wollte, dass der Lauf wiederholt wird,<br />

aber der Referee war anderer Meinung. Meine Teamkollegen von Wostok<br />

haben mich unterstützt und dafür möchte ich mich bedanken“, schrieb<br />

der 31-Jährige. Sein jüngerer Bruder Artem absolvierte in der Autostadt an<br />

der Wolga nur ein Rennen. Nachdem der 24-Jährige im Auftaktlauf Dritter<br />

geworden war, verzichtete er auf weitere Starts.<br />

Vizemeister Ilja Tschalow, Meister Andrej Kudrjaschow und Renat Gafurow (v.l.)<br />

Emil Saifutdinow kündigte schon vorher an, dass er nicht nach Togliatti<br />

kommen wird. Das Rennen in Russland fand zwei Tage vor dem abschließenden<br />

EM-Finale in Ostrow statt und der 25-Jährige wollte kein Risiko<br />

eingehen.<br />

Ergebnis: 1. Andrej Kudrjaschow, 13+3 Punkte; 2. Ilja Tschalow, 13+2; 3. Renat Gafurow, 12; 4. Witali<br />

Belousow, <strong>11</strong>; 5. Denis Gizatullin, 10; 6. Sergej Darkin, 10; 7. Wiktor Kulakow, 8; 8. Denis Nosow,<br />

7; 9. Marat Gatijatow, 5; 10. Wadim Tarasenko, 5; <strong>11</strong>. Daniil Iwanow, 4; 12. Sergej Logatschew,<br />

4; 13. Grigori Laguta, 3; 14. Roman Lachbaum, 3; 15. Maxim Lobsenko, 2; 16. Artem Laguta, 1.<br />

Ausgeschieden: Mikhail Litwinow, 7; Daniil Schtschurin, 1.<br />

Juniorenmeisterschaft - Balakowo - 15.9.<br />

Tarasenko verteidigt Titel<br />

Wadim Tarasenko konnte seinen Juniorentitel erfolgreich verteidigen. Im<br />

„Trud“-Stadion in Balakowo erzielte der Pilot von Wostok Wladiwostok ein<br />

lupenreines Punktemaximum. Vor dem letzten Durchgang war auch Ilja<br />

Tschalow noch ungeschlagen, aber in Heat 20 musste sich der Lokalmatador<br />

dem Piloten aus dem Fernen Osten beugen. Die Bronzemedaille sicherte<br />

sich Sergej Logatschew von Wostok, der auf 13 Punkte kam.<br />

Im Finale gab es viele Stürze. Am schlimmsten erwischte es Arslan Fayzulin,<br />

der nach dem Auftaktlauf ins Krankenhaus gebracht wurde. Der junge<br />

Fahrer zog sich wahrscheinlich einen Bruch im Handgelenk zu.<br />

Ergebnis: 1. Wadim Tarasenko, 15 Punkte; 2. Ilja Tschalow, 14; 3. Sergej Logatschew, 13; 4. Roman<br />

Lachbaum, <strong>11</strong>; 5. Wiktor Kulakow, <strong>11</strong>; 6. Mikhail Litwinow, 9; 7. Gleb Tschugunow, 9; 8. Gleb<br />

Schewtschenko, 9; 9. Iwan Lwow, 6; 10. Wiatcheslaw Monakhow, 5; <strong>11</strong>. Andrej Tschindilow, 5;<br />

12. Wladimir Bogma, 4; 13. Iwan Bolschakow, 3; 14. Sergej Misunow, 2; 15. Dimitri Soljannikow, 1;<br />

16. Alexander Hassanow, 1; 17. Nikita Subarew, 1; 18. Wladimir Morosow, 0; 19. Arslan Fayzulin, 0.<br />

Landespokal der Paare<br />

Balakowo siegt<br />

2. Runde in Balakowo - 22.9. - Ergebnis: 1. Turbina Balakowo, 31 Punkte (Ilja Tschalow 9, Wladimir<br />

Borodulin 7, Andrej Kudrjaschow 15); 2. Mega-Lada Togliatti, 26 (Witali Belousow 12, Sergej Darkin<br />

9, Gleb Tschugunow 5); 3. STK Oktjabrskij Oktjabrskij, 21 (Semen Wlasow 14, Marat Gatijatow 3,<br />

Arslan Fayzulin 4); 4. Wostok Wladiwostok, 20 (Sergej Logatschew 8, Gleb Schewtschenko 0, Wadim<br />

Tarasenko 12); 5. Turbina Balakowo - Team B (außer Konkurrenz), 20 (Wiktor Kulakow 13, Wladimir<br />

Bogma 1, Denis Nosow 6).<br />

3. Runde - Wladiwostok - 8.10. - Ergebnis: 1. Balakowo, 35 Punkte (Borodulin 5, Tschalow 12,<br />

Kudrjaschow 18); 2. Wladiwostok, 29 (Logatschew 10, Schewtschenko 8, Tarasenko <strong>11</strong>); 3. Wladiwostok<br />

- Team B (außer Konkurrenz), 21 (Mark Karion 1, Pawel Laguta 8, Grigori Laguta 12);<br />

4. Togliatti, 17 (Darkin 6, Mikhail Litwinow 3, Tschugunow 8); 5. Oktjabrskij, 17 (Gatijatow 10, Fayzulin<br />

2, Wlasow 5).<br />

Endstand: 1. Balakowo, <strong>11</strong> Matchpunkte; 2. Togliatti, 9; 3. Wladiwostok, 6; 4. Oktjabrskij, 4.<br />

Anatoli-Stepanow-Memorial - Togliatti - 30.9.<br />

Dudek/Darkin/Litwinow siegen<br />

Die siebte Ausgabe des Anatoli-Stepanow-Memorials wurde in Togliatti<br />

als ein Teamrennen ausgetragen. An den Start gingen fünf Mannschaften.<br />

Jedes Team bestand aus einem ausländischen Piloten, einem Junior und<br />

einem älteren Fahrer. Sieger wurden Patryk Dudek/Sergej Darkin/Mikhail<br />

Litwinow, die insgesamt 33 Punkte erkämpften. An dem Rennen in<br />

Russland nahm auch Tobias Busch teil. Der Stralsunder fuhr im Team mit<br />

Artem Laguta und Iwan Bolschakow. Sie belegten mit 19 Zählern Rang 4,<br />

wobei Busch punktbestes Mitglied der Mannschaft war.<br />

TOP-5 JUNIOREN<br />

Pl./Name Club R P L Ave.<br />

1. Ilja Tschalow Balakowo 8 88,0 43 8,84<br />

2. Wadim Tarasenko Wladiwostok 8 74,0 41 8,10<br />

3. Wiktor Kulakow Balakowo 4 38,0 24 6,83<br />

4. Gleb Tschugunow Togliatti 8 61,0 45 6,49<br />

5. Sergej Logatschew Wladiwostok 8 54,5 47 5,15<br />

TEAMMEISTERSCHAFT TOP-10<br />

Pl./Name Club R P L Ave.<br />

1. Grigori Laguta Wladiwostok 8 104 39 <strong>11</strong>,38<br />

2. Artem Laguta Wladiwostok 6 85 32 10,75<br />

3. Andrej Kudrjaschow Balakowo 8 106 46 9,65<br />

4. Witali Belousow Togliatti 8 105 48 8,92<br />

5. Ilja Tschalow Balakowo 8 88 43 8,84<br />

6. Wadim Tarasenko Wladiwostok 8 74 41 8,10<br />

7. Sergej Darkin Togliatti 8 90 48 7,75<br />

8. Wladimir Borodulin Balakowo 6 54 34 7,29<br />

9. Wiktor Kulakow Balakowo 4 38 24 6,83<br />

10. Gleb Tschugunow Togliatti 8 61 45 6,49<br />

40 BAHNSPORT AKTUELL November '15


Karriere beendet?<br />

Witali Belousow<br />

In Lauf 6 kam es zu einer folgenschweren Kollision von Artem Laguta und<br />

Witali Belousow. Beide Fahrer konnten danach keine Rennen mehr absolvieren.<br />

Laguta erlitt glücklicherweise nur starke Prellungen, aber Belousow<br />

wurde minutenlang auf der Bahn medizinisch versorgt, hatte kein Gefühl<br />

in den Beinen und wurde in ein naheliegendes Krankenhaus eingeliefert.<br />

Dort stellte man fest, dass sich der 22-jährige Fahrer an der Wirbelsäule<br />

verletzt hatte. Belousow wurde sofort einer mehrstündigen Operation<br />

unterzogen. Am nächsten Tag wurde der Fahrer noch mal operiert und<br />

lag danach auf der Intensivstation, die er am 5. Oktober verließ. Ein Sprecher<br />

des Krankenhauses teilte mit, der Pilot von Mega-Lada habe einen<br />

Beckenbruch erlitten und ein Wirbel sei beschädigt. Belousow klagte,<br />

dass er sein rechtes Bein nicht bewegen könne, was laut der Mediziner in<br />

Togliatti auf die Verletzung der Wirbelsäule zurückzuführen ist. Ob der<br />

22-Jährige seine sportliche Laufbahn fortsetzen wird, ist noch unklar. Wir<br />

wünschen ihm gute Genesung! • Porträt Belousow: Manfred Hirsch<br />

Ergebnis: 1. Team E, 33 Punkte (Patryk Dudek/PL 15, Sergej Darkin <strong>11</strong>, Mikhail Litwinow 7); 2. Team<br />

D, 27 (Andzejs Lebedevs/LV 12, Renat Gafurow <strong>11</strong>, Roman Lachbaum 4); 3. Team B, 23 (Krzysztof<br />

Buczkowski/PL 10, Ilja Tschalow 8, Wiachteslaw Monakhow 5); 4. Team A, 19 (Tobias Busch/D<br />

0-3-1-1-3-3=<strong>11</strong>, Artem Laguta 3, Iwan Bolschakow 5); 5. Team C, 15 (Rune Holta/PL 7, Witali Belousow<br />

2, Gleb Tschugunow 6).<br />

In der internationalen Klasse war ein ausgeglichenes Fahrerfeld am Start.<br />

Allerdings gab es in den ersten Läufen einige Stürze zu verzeichnen. Lasse<br />

Fredriksen und Kenni Trasborg Hansen konnten daraufhin nicht mehr<br />

antreten. Somit kam Sascha Stumpe, der als Reservefahrer verpflichtet<br />

worden war, zum Einsatz. Aus den Vorläufen qualifizierten sich vier Fahrer<br />

für zwei Finals. Das erste Finale gewann Marcin Nowak vor René Deddens,<br />

Stanislav Melnychuk. Rafal Konopka stürzte. Das zweite Finale dominierte<br />

Deddens vor Nowak, Melnychuck und Konopka.<br />

Wiktor Trofimow war in seinem letzten Heat in Führung liegend gestürzt<br />

und kam auf <strong>11</strong> Zähler. Das bedeutete Platz 5 vor Danny Maaßen (10 Punkte),<br />

Henk Bos (9) und Henry van der Steen, der in seinem zweiten Heat<br />

stürzte und disqualifiziert wurde.<br />

Zu Beginn der Abendveranstaltung, nach dem Sturz von Fredriksen und<br />

Hansen, wurde die Bahn vom Bahndienst bearbeitet, trotzdem gab es<br />

noch einige Stürze. Pech hatte auch Romano Hummel, der in zwei Läufen<br />

mit seiner Primärkette Probleme hatte und ausfiel. Beim zweiten Ausfall<br />

konnte er noch einen Punkt ergattern, indem er sein Motorrad durchs Ziel<br />

schob. • Text u. Fotos: Ubbo Bandy<br />

Ergebnisse - 125 ccm Specials: 1. William Kruit, 15 Vorlaufpunkte; 2. Christian Wagemans, 14;<br />

3. Jeffrey Sijbesma, 8; 4. Magriet Diever, 8; 5. Silvia Middel, 9; 6. Michael de Jong, 5; 7. Sem Ensing,<br />

6; 8. Nigel Hummel, 6; 9. Nynke Sijbesma, 2.<br />

Jopa-Goldhelm: 1. Marcin Nowak, PL, 13 Vorlaufpunkte; 2. René Deddens, D, 13; 3. Stanislav Melnychuk,<br />

UA, 12; 4. Rafal Konopka, PL, 12; 5. Viktor Trofimov, UA, <strong>11</strong>; 6. Danny Maaßen, D, 10; 7. Henk<br />

Bos, NL, 9; 8. Henry van der Steen, NL, 7; 9. Gert Bruinsma, NL, 6; 10. Sascha Stumpe, D, 6; <strong>11</strong>. Romano<br />

Hummel, NL, 5; 12. Nick Lourens, NL, 5; 13. Henk Koonstra, NL, 3; 14. Niclas Nielsen, DK, 3;<br />

15. Lasse Pørtner, DK, 2.<br />

B-Gruppe: 1. Mark Helmhout, 12 Vorlaufpunkte; 2. Dave Meijerink, 12; 3. Kevin Glorie, 7; 4. Kelvin<br />

Bos, 9; 5. Mika Meijer, 6; 6. Ferry Mulder, 6; 7. Lars Zandvliet, 3; 8. Kelly Velda, 2; 9. Jarno de Vries,<br />

0; 10. Andy ter Schuur, 0, alle NL.<br />

<strong>11</strong>. Rinat-Mardanschin-Memorial - Oktjabrskij - 13.9.<br />

Bestschastnow gewinnt<br />

Ergebnis: 1. Oleg Bestschastnow, 12+3 Punkte; 2. Marat Gatijatow, 12+2; 3. Sergej Darkin, <strong>11</strong>+3;<br />

4. Wadim Tarasenko, <strong>11</strong>+2; 5. Roman Lachbaum, 9; 6. Wiktor Golubowskij, 8; 7. Gleb Tschugunow,<br />

8; 8. Iwan Lwow, 8; 9. Arslan Fayzulin, 7; 10. Alexej Gusajew, 6; <strong>11</strong>. Sergej Logatschew, 6; 12. Igor<br />

Kononow, 6; 13. Daniil Iwanow, 5; 14. Denis Nosow, 5; 15. Wladimir Morosow, 4; 16. Maxim Lobsenko,<br />

2; 17. Gleb Schewtschenko, 0.<br />

Speedwayrennen „Großer Preis von Wladiwostok“ - 10.10.<br />

Saisonabschluss<br />

Der russische Saisonabschluss fand im Avantgarde-Stadion in Wladiwostok<br />

statt. Grigori Laguta ließ seinen Gegnern nicht den Hauch einer Chance<br />

und erzielte ein lupenreines Maximum. • Texte u. Fotos: Georg Dobes<br />

Ergebnis: 1. Grigori Laguta, 15 Punkte; 2. Andrej Kudrjaschow, 13; 3. Ilja Tschalow, 12+3; 4. Sergej<br />

Darkin, 12+2: 5. Sergej Logatschew, 12+1; 6. Wadim Tarasenko, <strong>11</strong>; 7. Gleb Tschugunow, 7; 8. Gleb<br />

Schewtschenko, 7; 9. Marat Gatijatow, 7; 10. Mikhail Litwinow, 7; <strong>11</strong>. Arslan Fayzulin, 5; 12. Pawel Laguta,<br />

5; 13. Semen Wlasow, 4; 14. Mark Karion, 2; 15. Witali Ognewskij, 1; 16. Sergej Tarasenko, 0.<br />

René Deddens (auch Foto unten), Sieger Marcin Nowak und Stanislav Melnychuck (v.l.)<br />

NIEDERLANDE<br />

Jopa-Goldhelm-Rennen - Veenoord - 26.9.<strong>2015</strong><br />

Marcin Nowak siegt<br />

Am letzten Samstag im September fand traditionell das Jopa-Goldhelm-<br />

Rennen statt. Bereits am späten Nachmittag wurden die Vorläufe zu den<br />

Rennen der Nachwuchsklassen 125 ccm und der nationalen B-Lizenz 500<br />

ccm gestartet. Die Finalläufe wurden dann im Abendprogramm ausgetragen.<br />

Die 125-ccm-Klasse gewann William Kruit mit Maximum, gefolgt von<br />

Christian Wagemans und Jeffrey Sijbesma. In der nationalen 500-ccm-<br />

Klasse waren zehn Fahrer am Start. Mark Helmhout und Dave Meijerink<br />

hatten nach den Vorläufen je 12 Punkte auf dem Konto und trafen erstmals<br />

im Finale aufeinander. Nach einem heißen Rennen war es am Ende Helmhout,<br />

der als Erster die Zielflagge vor Meijerink sah, gefolgt von Kevin Glorie<br />

und Kelvin Bos.<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 41


INTERNATIONAL<br />

TSCHECHIEN<br />

Extraliga in Divisov: Ales Dryml (Zlata Prilba Pardubice, weiß)<br />

vor Michael Hadek (AK „3ton“ Slany, blau), Michal Skurla (AK Marketa Prag, gelb)<br />

und Jaroslav Petrak (Grepl PDK Mseno, rot)<br />

Teammeisterschaft - Divisov + Pardubice - 28.9. + 2.10.<br />

Pardubice Meister<br />

Da der Bahnmeister die Strecke in Mseno nicht entsprechend präparieren<br />

konnte und schließlich aufgegeben hatte, wurde die vorletzte Runde der<br />

Extraliga nach Divisov verlegt. Die Mannschaft von Zlata Prilba hatte vor<br />

dem Rennen 4 Matchpunkte Vorsprung auf die Prager und hätte vorzeitig<br />

den Meistertitel holen können. Vorausgesetzt, sie würde das Team von<br />

Marketa in Divisov schlagen. Lubomir Vozar, Teammanager aus Pardubice,<br />

konnte in der Jawa-Stadt wieder Vaclav Milik einsetzen, darum war die<br />

Aufgabe durchaus lösbar. Ales Dryml gewann den Auftaktlauf, aber danach<br />

holte das Team aus Slany zwei Siege und übernahm die Spitze. Doch<br />

schon im darauffolgenden Rennen wechselte die Führung. Stichauer erzielte<br />

in Heat 4 3 Punkte, Pardubice ging in Front und gab die Führung<br />

nicht mehr ab. Slany ließ sich zwar nicht abschütteln und hatte nach<br />

16 Läufen nur einen Zähler weniger als Zlata Prilba, aber am Ende gewann<br />

Pardubice mit 5 Punkten Vorsprung und konnte den Titelgewinn feiern.<br />

Hynek Stichauer und Tomas Suchanek erzielten jeweils zweistellige<br />

Punkteausbeuten, sodass es nicht notwendig war, Milik mehr als dreimal<br />

einzusetzen. AK „3ton“ Slany belegte Rang 2. Die besten Piloten des<br />

Teams waren Eduard Krcmar und Jakub Jamrog. Nur einen Punkt weniger<br />

ergatterte PDK Mseno. Sebastian Ulamek bestritt sechs Heats und<br />

schrieb fabelhafte 20 Zähler. Der Pole wurde einmal als Joker eingesetzt.<br />

Die Mannschaft von AK Marketa ging ohne Matej Kus ins Rennen und wurde<br />

Letzte.<br />

Vier Tage später fand in Pardubice das abschließende Rennen der Extraliga<br />

statt. Von Anfang an lieferten sich die Teams aus Pardubice und Slany<br />

einen Kampf um den Tagessieg. Etwas überraschend setzte sich AK<br />

„3ton“ nach Lauf 2 an die Spitze und baute seinen Vorsprung aus. Als die<br />

Gastgeber nach elf Heats 7 Punkte Rückstand hatten, setzte Teammanager<br />

Vozar Vaclav Milik als Joker ein. Der 22-Jährige holte einen Sechser<br />

und Zlata Prilba war wieder dran. Vor dem letzten Lauf führte Slany und<br />

hatte 3 Punkte Vorsprung. Milik kreuzte dann als Sieger die Ziellinie, aber<br />

Michael Hadek, der Zweiter wurde, schenkte dem Team aus der Kleinstadt<br />

nördlich von Prag den Sieg. Wäre die Mannschaft von Marketa in Pardubice<br />

Letzte gewesen, wäre Slany Vizemeister geworden. Doch die Prager belegten<br />

Tagesplatz 3 und erkämpften am Ende die Silbermedaille.<br />

Ergebnisse - Divisov - 28.9.: 1. Zlata Prilba Pardubice, 37 Punkte (Patrik Mikel 2, Hynek Stichauer<br />

12, Tomas Suchanek <strong>11</strong>, Ales Dryml 7, Vaclav Milik 5); 2. AK „3ton“ Slany, 32 (Michael Hadek 4, Michal<br />

Dudek 3, Eduard Krcmar 13, Jakub Jamrog 12); 3. Grepl PDK Mseno, 31 (Jan Holub 5, Filip Hajek<br />

0, Martin Malek 6, Jaroslav Petrak 0, Sebastian Ulamek 20); 4. AK Marketa Prag, 26 (Ondrej Smetana<br />

0, Michal Skurla 3, Zdenek Holub 10, Josef Franc 13).<br />

Pardubice - 2.10.: 1. Slany, 42 Punkte (Eduard Krcmar 14, Michal Dudek 4, Michael Hadek 10, Jakub<br />

Jamrog 14); 2. Pardubice, 40 (Vaclav Milik 18, Patrik Mikel 3, Tomas Suchanek <strong>11</strong>, Josef Novak 1,<br />

Ales Dryml 7); 3. Prag, 25 (Filip Hajek 0, Michal Skurla 5, Ondrej Smetana 2, Zdenek Holub 10, Josef<br />

Franc 8); 4. Mseno, 16 (Jan Holub 4, Martin Mejtsky (Gast) 1, Jaroslav Petrak (Gast) 0, Martin Malek<br />

<strong>11</strong>).<br />

TEAMMEISTERSCHAFT<br />

Pl./Club R P Ges.<br />

1. Pardubice 8 28 294<br />

2. Prag 8 20 233<br />

3. Slany 8 19 236<br />

4. Mseno 8 13 203<br />

Junioren-Einzelmeisterschaft - Runde 8 - Brezolupy - 3.10.<br />

Gold für Holub<br />

Wieder einmal bewies Zdenek Holub in Brezolupy, unweit der slowakischen<br />

Grenze, dass er in dieser Saison bester tschechischer Junior ist. Der<br />

19-jährige AK-Marketa-Fahrer erzielte in der letzten Runde des Wettbewerbs<br />

Punktemaximum und holte die Goldmedaille. Eduard Krcmar von<br />

AK Slany erkämpfte in Brezolupy mit 14 Zählern Platz 2 und wurde Vizemeister.<br />

Michal Skurla belegte Tagesrang 3, aber nach der Bronzemedaille<br />

griff sein Teamkamerad aus Prag, Ondrej Smetana.<br />

Ergebnis: 1. Zdenek Holub, 15 Punkte; 2. Eduard Krcmar, 14; 3. Michal Skurla, 13; 4. Ondrej Smetana,<br />

12; 5. Patrik Mikel, <strong>11</strong>; 6. Josef Novak, 10; 7. Adam Fencl, 9; 8. Stepan Reznicek, 7; 9. Jan Mihalik,<br />

SK, 6; 10. Martin Mejtsky, 6; <strong>11</strong>. Filip Hajek, 6; 12. Krystof Rybar, 4; 13. Michal Tomka, SK, 0.<br />

Endstand der Meisterschaft: 1. Holub, 98 Punkte; 2. Krcmar, 94; 3. Smetana, 85; 4. Skurla, 72;<br />

5. Mikel, 72; 6. Hajek, 52; 7. Novak, 46; 8. Tomka, 40; 9. Mejtsky, 38; 10. Fencl, 34: <strong>11</strong>. Patrik Buri,<br />

SK, 34; 12. Michael Härtel, D, 26.<br />

Das schlechteste Resultat wird gestrichen.<br />

Junioren-Teammeisterschaft - Finale - Divisov - 4.10.<br />

Holub/Krcmar Meister<br />

Da die zwei besten Junioren des Landes das Nationalteam bildeten, gab<br />

es vor dem Finale in Divisov keinen Zweifel daran, wer den Titel holen<br />

wird. Die einzige Frage war nur, ob Zdenek Holub und Eduard Krcmar ein<br />

Maximum erzielen würden. Diese Frage wurde schon im Auftaktlauf mit<br />

„Nein“ beantwortet, als Krcmar wegen technischer Probleme ausfiel und<br />

das Duo von AK Brezolupy ein Unentschieden holte. Danach erkämpften<br />

Holub und Krcmar vier Doppelsiege und wurden erwartungsgemäß Junioren-Teammeister.<br />

Das Team von AK Marketa sicherte sich die Silbermedaille.<br />

Ondrej Smetana und Michal Skurla hatten gegen die Triumphatoren<br />

keine Chance, holten aber trotzdem vier 5:1-Siege. Die niedrigste Stufe<br />

des Podiums bestiegen Krystof Rybar und Patrik Mikel.<br />

Ergebnis: 1. CZ-Nationalteam, 23 Punkte (Zdenek Holub 12, Eduard Krcmar <strong>11</strong>); 2. AK Marketa Prag,<br />

21 (Ondrej Smetana 9, Michal Skurla 12); 3. AK Brezolupy, 16 (Krystof Rybar 4, Patrik Mikel 12);<br />

4. AK Slany, 14 (Adam Fencl 5, Filip Hajek 9); 5. SC Zarnovica, SK, 8 (Jan Mihalik 1, Michal Tomka 7);<br />

6. Zlata Prilba Pardubice, 8 (Josef Novak 7, Martin Mejtsky 1).<br />

Lubos-Tomicek-Memorial - Prag - 21.9.<br />

Przemyslaw Pawlicki top<br />

Einen Tag nach dem Goldhelmrennen in Pardubice fand das Lubos-Tomicek-Memorial<br />

statt. Der Speedwayklassiker wurde bereits zum 47. Mal in<br />

der tschechischen Hauptstadt ausgetragen. Das Starterfeld war nicht so<br />

stark wie in Pardubice, aber den Organisatoren war es unter anderem gelungen,<br />

Nicki Pedersen zu verpflichten. Der Däne galt als größter Favorit,<br />

wurde aber im Marketa-Stadion seiner Rolle nicht gerecht. Schon im Auftaktrennen<br />

musste sich der 38-Jährige dem Australier Rohan Tungate<br />

beugen. Später konnten auch Przemyslaw Pawlicki, Martin Smolinski und<br />

der Schwede Jacob Thorssell den dreifachen Weltmeister hinter sich lassen.<br />

„Power“ schloss die Vorläufe mit insgesamt <strong>11</strong> Punkten ab und qualifizierte<br />

sich für den Endlauf, in dem fünf Piloten um den Sieg kämpften.<br />

Bester Fahrer der Qualifikation war Pawlicki. Der 24-Jährige erlitt nur eine<br />

Niederlage und kam auf 14 Zähler. Der Pole unterlag dem Russen Renat<br />

Gafurow. Smolinski startete zunächst von Außenbahnen und hatte nach<br />

zwei Läufen nur einen Zähler auf dem Konto, doch dann fuhr der Olchinger<br />

von Innenbahnen und fand keinen Bezwinger mehr. Mit 10 Punkten zog<br />

der 30-Jährige in den Endlauf ein. Auch Vaclav Milik gesellte sich zu den Finalteilnehmern.<br />

Rohan Tungate, Patryk Dudek und Goldhelm-Sieger Jurica<br />

Pavlic erzielten in den Vorläufen jeweils 10 Zähler, schieden jedoch<br />

aufgrund schlechterer Plätze unglücklich aus.<br />

Im Finale bewies „Przemek“ Pawlicki, dass er an diesem Abend bester Pilot<br />

war und kreuzte als Sieger die Ziellinie. Eine große Überraschung war<br />

der 2. Rang von Renat Gafurow, wobei der Russe in Prag einen sehr guten<br />

Eindruck hinterließ. Der 32-Jährige war nach drei Durchgängen noch ungeschlagen<br />

und fiel in Lauf 15 an 2. Position liegend aus. Nicki Pedersen<br />

wurde Dritter vor Vaclav Milik und Martin Smolinski. „Im Finale habe ich<br />

es in der ersten Kurve nicht nach innen geschafft und wurde rausgedrückt,<br />

damit war ich dann weg. Da in Prag vieles vom Start abhängt, haben<br />

wir einige Dinge in Zusammenarbeit mit Jawa probiert und in den letzten<br />

Läufen waren auch meine Starts endlich mal besser“, schrieb Smoli<br />

auf seiner Internetseite. Er erwähnte auch eine Rangelei mit Pedersen.<br />

„Wir haben uns am Start zum Finale ganz schön beharkt und auch die Ellenbogen<br />

eingesetzt, um unseren Platz zu verteidigen, da war ganz schön<br />

Feuer drin. Nach dem Rennen hatten wir dann aber beide ein Lächeln im<br />

Gesicht und alles war in Butter“, so der deutsche Pilot, der am Ende Platz<br />

5 innehatte. • Text u. Foto: Georg Dobes<br />

Ergebnis: 1. Przemyslaw Pawlicki, PL, 14 Vorlaufpunkte; 2. Renat Gafurow, RUS, 10; 3. Nicki Pedersen,<br />

DK, <strong>11</strong>; 4. Vaclav Milik, 10; 5. Martin Smolinski, D, 10; 6. Rohan Tungate, AUS, 10; 7. Patryk Dudek,<br />

PL, 10; 8. Jurica Pavlic, KRO, 10; 9. Ben Barker, GB, 9; 10. Matej Kus, 8; <strong>11</strong>. Jacob Thorssell, S,<br />

6; 12. Josef Franc, 4; 13. Martin Vaculík, SK, 3; 14. Michal Skurla, 2; 15. Zdenek Holub, 1; 16. Eduard<br />

Krcmar, 1; 17. Norbert Magosi, H, 1; 18. Ondrej Smetana, 0.<br />

42 BAHNSPORT AKTUELL November '15


IN MEMORIAM<br />

NACHRUF<br />

MSCO trauert um sein<br />

Ehrenmitglied Helmuth Grill<br />

Am 23. September starb Helmuth Grill im Alter von 95 Jahren. Mit<br />

ihm verliert der Motorsportclub Olching ein echtes „Speedway-<br />

Urgestein“: Insgesamt 50 Jahre war der bis ins hohe Alter rüstige<br />

Münchener Mitglied des MSCO.<br />

Im Sommer 1965 hatte ihn ein Arbeitskollege nach Olching zum<br />

Rennen mitgenommen. Helmuth Grill war immer schon ein großer<br />

Motorsportfan gewesen, war vom <strong>Bahnsport</strong> sofort begeistert,<br />

trat in den Verein ein und engagierte sich fortan. Unter anderem<br />

fungierte er viele Jahre als Jugendleiter des Vereins und als<br />

die Speedway-Bundesliga ins Leben gerufen wurde, übernahm<br />

er den Posten des Mannschaftsbetreuers.<br />

Helmuth Grill war auch derjenige, der wichtige Baulichkeiten im<br />

Olchinger Fahrerlager begründete – mit dem „Boxenstopp“, der<br />

dem Motorsportclub fortan eine eigene Bewirtschaftung ermöglichte,<br />

erschloss er dem Verein eine wichtige Einnahmequelle.<br />

Großes Können bewies er auf dem Traktor: Als Bahnchef präparierte<br />

er die Rennpiste wie kein anderer. Sein Know-how in diesem<br />

Bereich ging sogar so weit, dass man ihn 1989 ins Münchner<br />

Olympiastadion holte, wo er die eigens für das Speedway-WM-<br />

Finale eingebaute Rennbahn WM-tauglich machte.<br />

Seine Verdienste um den Motorsport brachten Helmuth Grill<br />

zahlreiche Ehrungen ein, darunter auch viele durch den ADAC.<br />

Der MSC Olching blickt mit tiefer Dankbarkeit auf das jahrzehntelange<br />

Engagement von Helmuth Grill zurück und wird ihm stets<br />

ein ehrendes Andenken bewahren. • Tanja Schön<br />

Zum Tod von Jan van Es<br />

Manchmal nimmt das Schicksal seltsame Wege. In der Oktober-<br />

Ausgabe von <strong>Bahnsport</strong> aktuell berichteten wir noch über Jan<br />

van Es, für den Manfred Wahlers, alias „Brennholz Manni“, eine<br />

Art „Kontaktbörse“ aufbaute und um Kontakte zum bekannten<br />

niederländischen Video-Reporter bat. Und ausgerechnet am<br />

Tag, an dem <strong>Bahnsport</strong> aktuell 10/15 gedruckt wurde, verstarb<br />

Jan van Es. Er wurde 72 Jahre alt und hinterlässt drei Töchter.<br />

Letztlich war es ein Lungenversagen, das zum Tod führte. Jan van<br />

Es, am 25. November 1942 geboren, lebte in den vergangenen<br />

knapp zwei Jahren in einem Seniorenheim im niederländischen<br />

Hoogezand, nachdem ein Wohnungsbrand kurz vor Weihnachten<br />

2013 alles, auch seine <strong>Bahnsport</strong>erinnerungen, vernichtete.<br />

Jan van Es verbrachte seine Jugend in Harem und wuchs gemeinsam<br />

mit Bruder und Schwester auf. Schon als junger Mann war er<br />

großer Motorsportfan. Als Soldat war er in Wiesbaden bei den<br />

Amerikanern einquartiert. Dort kam es einst auch zur Begegnung<br />

mit der Rocklegende Elvis Presley. Ungefähr zu dieser Zeit lernte<br />

er Ursula kennen und lieben. Die Töchter Marianne, Karin und<br />

Adri wurden geboren. Beruflich arbeitete Jan van Es – über<br />

20 Jahre hinweg – im Gartencenter seiner Eltern. Nach der Trennung<br />

von seiner Frau Ursula lernte er Thea kennen. Sie brachte<br />

ihre Söhne Harry und René in die Beziehung mit ein.<br />

Beruflich veränderte sich Jan van Es: Er lieferte Zahnersatz und<br />

Materialen aus, bis ihn im Alter von 51 Jahren ein Herzstillstand<br />

ereilte. Danach hatte er – bedingt durch seine Kündigung – Zeit.<br />

Zeit, vor allem für seinen Motorsport, für seine Bilder und Videos.<br />

Als seine Lebensgefährtin Thea erkrankte, betreute er sie.<br />

„Es fiel ihm sehr schwer, als sie starb und er seinen Weg alleine<br />

fortsetzen musste“, erzählt Tochter Marianne. Nach dem Wohnungsbrand<br />

vor knapp zwei Jahren war relativ schnell klar: Jan<br />

kann nicht zurück in sein Haus. Auch deshalb nicht, weil eine Demenz<br />

diagnostiziert worden war.<br />

Ältere <strong>Bahnsport</strong>fans kennen Jan van Es als den Mann mit der Kamera,<br />

mit dem nimmermüden, sonnigen Gemüt – und als den<br />

Mann mit den kleinen Zigarillos. Seine Videos und Fotos bot er zu<br />

günstigen Konditionen an – und nicht selten hat er auch einiges<br />

verschenkt. „Jan war speziell, ein guter Erzähler, ein Unikum, ein<br />

Original“, sagt Manfred Wahlers – und erinnert an die vielen Tüten,<br />

die der sympathische Niederländer zuhauf in seinem<br />

„Wohnauto“ mit sich führte. Gleichzeitig hatte Jan van Es aber<br />

auch eine sehr poetische Seite. So verteilte er beispielsweise<br />

seine Adresse samt Daten auf einem Zettel unter einem Gedicht<br />

mit dem Titel „Ich wünsche dir Zeit“.<br />

Jans Zeit endete in den Mittagsstunden des 23. September. Beigesetzt<br />

wurde Jan van Es am 29. September in Groningen. Beileidsbekundungen<br />

und -briefe können an Marianne Bossinga,<br />

Noordbroeksterstraat 154, NL-96<strong>11</strong> BL Sappermeer, gerichtet<br />

werden. • Susi Weber<br />

November '15 BAHNSPORT AKTUELL 43


NOTIZEN/LESERBRIEFE<br />

Jürgen Baumgarten (JB German Oil , links) und Michael Schubert (Kock GmbH Sägewerkstechnik)<br />

gehen ab sofort gemeinsame Wege, indem sie hanseatisch per Handschlag<br />

ihre Vertriebskooperation geschlossen haben<br />

Perfekte hanseatische<br />

Vertriebsverbindung<br />

JB German Oil kooperiert mit norddeutschem Vertriebspartner<br />

Manchmal sind es die kleinen Zufälle und die Gemeinsamkeiten, die für<br />

echte Synergie-Effekte sorgen. So auch im Falle der Kooperation zwischen<br />

JB German Oil und der Kock GmbH Sägewerkstechnik. „Ich weiß<br />

nicht, ob wir jemals zueinandergefunden hätten, wenn die gemeinsame<br />

Leidenschaft nicht gewesen wäre.“ Für Jürgen Baumgarten, Geschäftsführer<br />

des Anbieters von hochwertigen Schmierstoffen „Made in Germany“<br />

aus dem mecklenburgischen Wittenburg, liegt der Ursprung der<br />

jüngst eingespielten Partnerschaft auf der Hand. In der Tat verbindet den<br />

ehemaligen Motorsportler und „Hans Dampf in allen Gassen“, wenn es<br />

um spektakuläre Einlagen mit dem Motorrad ging, und Michael Schubert,<br />

den Vertriebsleiter des Expertenteams für Sägewerkstechnik aus Moorrege<br />

(Schleswig-Holstein), eine große Leidenschaft: Motorsport. Schubert,<br />

seines Zeichens in seiner Freizeit derzeit der wohl gefragteste Stadionsprecher<br />

bei Speedway- und <strong>Bahnsport</strong>veranstaltungen in ganz Deutschland,<br />

sei laut Baumgarten der perfekte Ansprechpartner, wenn es um den<br />

Vertrieb der Produkte aus dem Hause „JB“ geht. „Nicht nur der Zugang<br />

zum Rennsport ist interessant – mit dem Vertriebsnetz der Kock GmbH<br />

bieten sich überaus interessante Möglichkeiten“, so Baumgarten.<br />

So wird das gesamte Lieferspektrum deutschlandweit angeboten. Schubert:<br />

„Eigentlich waren wir nur auf der Suche nach einem Lieferanten für<br />

hochwertiges Sägekettenöl. Was wir dann jedoch angeboten bekamen,<br />

eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.“<br />

Der Bedarf an Motorölen im <strong>Bahnsport</strong> steht unter anderem bei Kock und<br />

JB im Fokus. „Wir haben ein extrem hochwertiges Produkt, das es gilt, entsprechend<br />

bekanntzumachen.“ Die geschäftliche Verbindung besiegelten<br />

die beiden gebürtigen Norddeutschen dabei stilecht hanseatisch.<br />

Schubert: „Ein Handschlag und ein Wort – mehr brauchen wir nicht!“<br />

Der Zeitpunkt der geschlossenen Kooperation erscheint zudem nahezu<br />

perfekt, denn mit dem Ende der aktuellen Saison werden sich jetzt viele<br />

Rennteams neu aufstellen. Schubert und Baumgarten sind sich sicher,<br />

dass für die neuformierte norddeutsche Geschäftsverbindung eine optimale<br />

Situation vorliegt, wollen die beiden hanseatischen Kaufleute im<br />

nächsten Jahr doch nicht nur auf dem <strong>Bahnsport</strong>sektor gemeinsam voll<br />

durchstarten.<br />

Bereits in den ersten Wochen der Zusammenarbeit zog Schubert ein erstes<br />

positives Fazit. „Die Nachfrage ist sehr gut angelaufen. Auch die Resonanzen<br />

der Kunden ist durchweg positiv.“ Von besten Erfahrungen mit<br />

den Motorölen aus dem Hause „JB“ berichtet indes auch Rennfahrer und<br />

Motorentuner Matthias Kröger. Nach Tests in seinen eigenen Motoren hat<br />

Kröger auch bei seinen Kunden das Speedway-Power-Öl eingesetzt und<br />

ist begeistert. Kröger: „Letztlich überzeugt hat mich das Resultat nach<br />

den Ölwechseln. Keine Rückstände und eine perfekte Schmierung.“<br />

Die nächsten Einsatzgebiete für die norddeutschen Öllieferanten sind bereits<br />

geplant, bietet die anstehende Eisspeedwaysaison doch reichlich<br />

Platz zur Entfaltung. Baumgarten und Schubert wollen jedoch allen Interessenten<br />

den Zugang zu ihren Produkten ermöglichen. Nicht nur Profisportler<br />

seien somit im Fokus der Vertriebsaktivitäten – die gesamte Produktpalette<br />

kann dabei von jedem ambitionierten Motorradfahrer im<br />

Hause Kock bezogen werden.“<br />

Herxheim<br />

Schnuppertrainings <strong>2015</strong><br />

ein toller Erfolg<br />

Insgesamt dreimal wurde <strong>2015</strong> ein „Schnuppertraining“ auf der Speedwaybahn<br />

durchgeführt. Beim ersten Termin im Frühjahr kamen über<br />

30 Teilnehmer zur MSV Herxheim und auch die anderen Termine waren<br />

gut besucht. Werbeleiter und Jugendwart Andreas Obermeier, der die Gesamtleitung<br />

der Trainings innehatte, war positiv überrascht, dass so viele<br />

dem Angebot der MSVH gefolgt sind.<br />

Kids zwischen sechs und 14 Jahren probierten auf der 50-ccm-Maschine,<br />

wie man am schnellsten um die Speedwaybahn kommt. Instruktor Martin<br />

Theobald wies vor allem Teilnehmer ein, die sich auf der großen 500-ccm-<br />

Maschine versuchten und erläuterte, was alles zu beachten ist, gab zahlreiche<br />

Tipps und fuhr auch selbst ein paar Demonstrationsrunden. Nach<br />

der Einweisung versuchten die Teilnehmer dann zuallererst in den Drift zu<br />

gelangen, was jedoch schwerer war, als manche dachten. „Von außen<br />

sieht das so leicht aus“, war mehrfach zu hören, denn die Umsetzung ist<br />

leider nicht so einfach, wie es ausschaut. Dennoch waren viele zufrieden,<br />

das mal ausprobiert zu haben und warten schon auf den nächsten Termin,<br />

wenn möglich auch mal auf der Langbahn.<br />

Ein besonderer Gast bei den Trainings war auch Verbandsbürgermeisterin<br />

Hedi Braun. Diese war bei zwei Trainings vor Ort und begrüßte diese Trainings,<br />

da doch der Sandbahnsport einfach mit Herxheim verwurzelt ist.<br />

Einer Runde auf der Sandbahn als Mitfahrerin bei Martin Theobald konnte<br />

sie sich nicht entziehen, aber Martin fuhr hier schon entsprechend verhalten.<br />

Erste Früchte trug die Nachwuchsarbeit bereits: Beim Rennen zum Team<br />

Cup konnte Christopher Kuhnt aus Zweibrücken in der 50-ccm-Jugendklasse<br />

erstmals an einem Rennen teilnehmen. Bei den Trainings kümmerte<br />

sich Mario Wüst um die Kids mit dem 50-ccm-Motorrad. Martin Theobald<br />

betreute die 500er Klasse. Auch Christopher König und Rudi Eichenlaub<br />

brachten sich hier bei der Organisation mit ein. Ein herzliches Dankeschön<br />

an alle Beteiligten nochmals auf diesem Wege.<br />

Nach dem erfolgreichen ersten Jahr bleibt es weiterhin das Ziel dieser sogenannten<br />

„Schnuppertrainings“, dass die MSVH endlich wieder Eigengewächse<br />

auf die Rennbahn bringt, denn in den letzten Jahren sind die<br />

Pfälzer Fahrer leider nicht mehr so zahlreich. Die Trainings sollen auch<br />

2016 weiter stattfinden, um weiterhin entsprechende Nachwuchsarbeit<br />

für den Motorsport zu leisten. • Text u. Fotos: MSV Herxheim<br />

Die Teilnehmer<br />

beim Schnuppertraining<br />

im Oktober<br />

Werbeleiter und Jugendwart<br />

Andreas Obermeier konnte<br />

die Verbandsbürgermeisterin<br />

Hedi Braun begrüßen<br />

44 BAHNSPORT AKTUELL November '15


LESERBRIEFE<br />

Mythos Pardubice: Was<br />

das Rennen so speziell macht<br />

(aus nordostdeutscher Sicht)<br />

Zum 67. Mal ging es Mitte September <strong>2015</strong> im tschechischen Pardubice um<br />

den heißbegehrten Speedway-Goldhelm. Und wieder waren hunderte,<br />

wenn nicht tausende Fans aus dem Norden der Republik dabei.<br />

Was zieht sie in das 700 Kilometer entfernte Speedwaystadion? Zum einen<br />

natürlich spannende Rennen und packende Zweikämpfe auf höchstem internationalen<br />

Niveau. Zum anderen das Flair, die Atmosphäre und das<br />

Beisammensein einer ganzen <strong>Bahnsport</strong>familie. Man kennt sich seit Jahren,<br />

seit Jahrzehnten.<br />

Auf der Autobahn wird auf die Nummernschilder anderer Fahrzeuge geschaut.<br />

Und wenn dann ein GÜ, LWL, HRO, PCH, HST, NB oder TET vorne ansteht,<br />

können das nur Gleichgesinnte sein, die denselben Weg vor sich<br />

haben. Schon über Winter plant der Pardubice-Fan sein Wochenende im<br />

kommenden Spätsommer. Hotels, Pensionen, Stellplätze für Zelte und<br />

Wohnwagen werden gebucht. Wer zu spät aufwacht, hat keine Chance<br />

mehr auf eine Unterkunft, muss auf umliegende Ortschaften ausweichen.<br />

Auf anderen Rennstrecken ist das Thema „Pardubice“ immer präsent.<br />

„Fahrt ihr auch wieder?“ Und meistens kommt als Antwort ein klares Ja.<br />

Wer einmal dort war, für den gibt es am Goldhelmwochenende nichts<br />

Wichtigeres.<br />

Nach acht Stunden Autofahrt und Quartier-Einchecken steht bei den meisten<br />

die schöne Innenstadt zum Bummeln auf dem Programm. Und das ist<br />

drei Tage so: Eine Straßenseite hoch, die andere wieder runter und immer<br />

wieder ein „Hallo“ vieler Bekannter. Dort ein Bier (oder auch mehr), hier<br />

ein Cappuccino. Die „Familie“ ist angekommen und unter sich.<br />

Dann vielleicht noch mal zurück ins Quartier, um sich rennfertig zu machen,<br />

den Rucksack packen und auf zur Rennbahn. Dort gehen die Begrüßungen<br />

erst so richtig los. Man sitzt beim Bierchen, tippt schon den Sieger<br />

und fachsimpelt nicht nur über den geliebten Sport, sondern über Gott<br />

und die Welt.<br />

Und wenn zu Beginn die Nationalhymne ertönt, stehen bei so manchem<br />

die Haare zu Berge, Gänsehaut-Feeling pur! Rennen um Rennen wird speziell<br />

auf die deutschen Fahrer geachtet: Schaffen sie den Einzug in die<br />

nächste Runde? Und wenn es dann einer bis ins Finale schafft, ist die Stimmung<br />

nicht zu übertreffen. Martin Smolinski, Deutschlands Nummer 1,<br />

schaffte es dieses Mal sogar aufs Podium – was für eine Sensation! So etwas<br />

hat wohl noch niemand miterlebt. Oder doch? 1971 schaffte es der<br />

Neubrandenburger Hans-Jürgen Fritz, auch er wurde Dritter.<br />

Schon auf dem Nachhauseweg denkt man ans nächste Jahr – Pardubice,<br />

wir kommen wieder – immer wieder! • Peter Stanislawski; Foto: Daniel Sievers<br />

Beschwerde<br />

Leider muss ich mich über das Rennen in Berghaupten beschweren und<br />

ärgern. Am Samstag, 29.8.15, lief das Rennen zügig ab. Aber am Sonntag,<br />

30.8.15, bei 40 Grad Hitze, wurde der Ablauf so verzögert, dass viele Leute<br />

schon während dem Rennen den Nachhauseweg antraten. Bei solch einer<br />

Hitze wurde das Rennen eineinhalb Stunden verzögert und kein Wort über<br />

das Warum oder Wieso verloren. Die Siegerehrung war erst gegen zirka<br />

18:30 Uhr.<br />

Ich besuche seit fast 30 Jahren das Berghauptener Rennen und werde mir<br />

überlegen, ob ich noch mal die 800 Kilometer fahren werde. Ich möchte<br />

auch noch erwähnen, dass nach jedem Lauf bei anderen Rennen immer<br />

die Geschwindigkeit angesagt wird, aber das war in Berghaupten an beiden<br />

Tagen nicht der Fall. Lag das nur am Sprecher oder ist man dort einfach<br />

nicht in der Lage?<br />

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November '15 BAHNSPORT AKTUELL 45


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NOTIZEN/IMPRESSUM<br />

Gelebte Integration<br />

in Wittenburg<br />

Was Ex-Stuntman Jürgen Baumgarten<br />

anpackt, hat Hand und<br />

Fuß. JB-German-Oil-Geschäftsführer<br />

sorgte kürzlich für Schlagzeilen,<br />

als er nunmehr 130 Kriegsflüchtlinge<br />

aus Syrien in seinen<br />

eigens umgebauten Geschäftsräumen<br />

aufnahm. Damit aber<br />

nicht genug. Für Baumgarten war<br />

es eine Herzensangelegenheit,<br />

diese auch beim traditionellen<br />

Oktoberfest seines Unternehmens<br />

begrüßen zu dürfen. Zusammen<br />

mit rund 100 geladenen<br />

Gästen wurde ein harmonisches<br />

Fest gefeiert, welches ganz im<br />

Zeichen der Integration stand.<br />

Unter den Gästen befand sich<br />

auch der 2. Vorsitzende des MSC<br />

Brokstedt und bekannte <strong>Bahnsport</strong>-Stadionsprecher<br />

Michael<br />

Schubert, der zusammen mit seiner<br />

Frau Sabine und Sohn Sam<br />

der Einladung gefolgt war. Schubert:<br />

„Ich denke, was Jürgen<br />

Baumgarten hier organisiert hat,<br />

ist etwas ganz Besonderes. Für<br />

mich ist dies eindeutig gelebte Integration.<br />

Hier hatten wir die Gelegenheit,<br />

mit einigen Syrern, die<br />

kürzlich aus ihrer Heimat geflohen<br />

sind, über ihre persönlichen<br />

Schicksale zu sprechen. Wenn ich<br />

beispielsweise die Geschichte eines<br />

16-jährigen Jungen höre, der<br />

zusammen mit seiner elf Jahre alten<br />

Schwester ohne Eltern vor<br />

zwei Monaten hierher nach Wittenburg<br />

gekommen ist, muss ich<br />

doch schlucken.“ Für Jürgen<br />

Baumgarten war die Teilnahme<br />

der Flüchtlinge beim JB-Oktoberfest<br />

eine Selbstverständlichkeit.<br />

„Ich denke, im tristen Alltag ist so<br />

etwas eine tolle Abwechslung.<br />

Ganz nebenbei möchte ich für eine<br />

Verständigung zwischen den<br />

zum Teil sehr unterschiedlichen<br />

Kulturen – wenn auch nur in dem<br />

von mir bescheiden gegebenen<br />

Rahmen – sorgen.“ Die Besucher<br />

waren sich letztlich einig, dass<br />

das Vorhaben gelungen war und<br />

das Oktoberfest der JB German Oil<br />

ein gelebtes Symbol von gelebter<br />

Integration syrischer Kriegsflüchtlinge<br />

in Deutschland war.<br />

Jürgen Baumgarten (JB German Oil)<br />

begrüßte auf seinem traditionellen Firmen-Oktoberfest<br />

neben Geschäftspartnern<br />

und Freunden auch die derzeit<br />

in den eigenen Geschäftsräumen<br />

untergebrachten syrischen Kriegsflüchtlinge.<br />

Unter den geladenen Gästen<br />

befand sich auch <strong>Bahnsport</strong>-Stadionsprecher<br />

Michael Schubert, der mit<br />

Frau und Kind nach Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

gereist war<br />

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46 BAHNSPORT AKTUELL November '15 <strong>Bahnsport</strong> aktuell 12/<strong>2015</strong> erscheint am 30.<strong>11</strong>.


45. Jahrgang • D: 4,50 A: 5,00 LUX: 5,00 B: 5,00 NL: 5,00 I: 5,00 (Alle Angaben in Euro) 8,50 CHF • D 3392 E • ISSN 2198–2902<br />

NR. 5/15<br />

ABO-TIPP<br />

SPEEDWAY • SANDBAHN • GRASBAHN • EISSPEEDWAY<br />

Story:<br />

Buddy<br />

Prijs<br />

Interview:<br />

Mark Riss<br />

Steffen<br />

Höppner<br />

Deutsches<br />

Paar glänzt<br />

in Güstrow<br />

Matej Zagar siegt beim abgebrochenen<br />

Grand-Prix-Auftakt in Warschau/PL –<br />

bleibt der Skandal wieder ohne Folgen?<br />

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NEU<br />

Der neue L200.<br />

Profis fliegen drauf<br />

Abb. zeigt L200 Club Cab PLUS 2.4 DI-D+ mit Sonderausstattung. Veröffentlichung der MMD Automobile GmbH, 65428 Rüsselsheim<br />

Der neue L200 ist wie geschaffen für Enduro-Fahrer und ihre Bikes. Dank großer Ladefl äche, serienmäßigem Allradantrieb mit Gelände untersetzung,<br />

starken Dieselmotoren und einer Anhängelast bis zu 3,1 t (optional 3,5 t möglich) beeindruckt er auf jeder Strecke. Das Zubehörprogramm<br />

lässt vom Transport bis hin zur Optik keine Wünsche offen. Sie bekommen ihn als Club Cab mit 2 + 2 Sitzen oder als komfortable,<br />

5-sitzige Doppelkabine. Ab 26.290 EUR 1 bei Ihrem Mitsubishi Handelspartner. Am besten schnell testen.<br />

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* 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km, Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie<br />

Messverfahren VO (EG) 715 / 2007: L200 Club Cab PLUS 2.4 DI-D+ Kraftstoffverbrauch (l / 100 km) innerorts 7,6; außerorts 5,7;<br />

kombiniert 6,4. CO 2<br />

-Emission kombiniert 169 g / km. Effi zienzklasse B. L200 Kraftstoffverbrauch (l / 100 km) kombiniert 7,2 – 6,4.<br />

CO 2<br />

-Emission kombiniert 189 – 169 g / km. Effi zienzklasse C – B.<br />

1 | Unverbindliche Preisempfehlung (UPE) der MMD Automobile GmbH ab Importlager, zuzüglich Überführungskosten.

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