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reformleben - Ausgabe Nr. 3

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mit der Wandlung des<br />

hartherzigen Egoisten<br />

und Geizhalses Ebenezer<br />

Scrooge zu einem<br />

neuen Altruisten klang<br />

das schon an.<br />

Altruismus ist eine<br />

wichtige, meines Erachtens<br />

essenzielle<br />

Komponente sinnvollen<br />

Lebens, aber gewiss<br />

nicht die Einzige. Ohnehin kann ich Ihnen, liebe<br />

Leserinnen und Leser, nicht sagen (das wäre<br />

anmaßend) was ihr Sinn sei. Den eigenen Sinn<br />

(bitte nicht mit Eigensinn verwechseln) zu entdecken<br />

und zu beachten, auch zu entwickeln,<br />

ist höchst individuelle Aufgabe.<br />

Verständlicherweise fragen Menschen solange<br />

es ihnen halbwegs gut geht, solange sie<br />

von Schicksalsschlägen und Herausforderungen<br />

verschont bleiben, kaum nach dem Sinn<br />

ihres Lebens. Ihnen geht es um ganz andere,<br />

scheinbar wichtigere Dinge. Umfragen zufolge<br />

ist jede/jeder Dritte der Befragten am Sinn des<br />

eigenen Lebens nicht interessiert. In schwierigen<br />

Lebensphasen kann sich das als nachteilig<br />

erweisen – in Verzweiflung münden. Sinnfreien<br />

Personen fällt es schwerer Belastungen, Enttäuschungen<br />

und Verluste , sowie Krankheiten<br />

zu überwinden.<br />

Oft ist dann zu hören, alles sei sinnlos. Mit<br />

dieser Einstellung neigen Kranke dazu, die<br />

rationalen Chancen ihrer Therapie zu unterschätzen<br />

und deren gewiss sorgfältig zu beachtende<br />

Nebenwirkungen zu überschätzen. Aber<br />

manchmal setzt dann doch eine Sinnsuche ein,<br />

wodurch die Heilungschancen wachsen.<br />

Manchen Menschen wird erst nach vielen<br />

Jahren klar, dann oft sehr plötzlich, dass ihr Lebenssinn<br />

ihnen bisher nicht bewusst war. Weil<br />

sie vor allem äußeren Dingen – und noch mehr<br />

dem dafür erforderlichen Geld – nach jagten.<br />

Wenn diese Erkenntnis sehr spät kommt – mitunter<br />

zu spät – kann vieles schon schief gelaufen<br />

und Tragik entstanden sein.<br />

Dann wächst die Gefahr, depressiv zu werden.<br />

Die Depression ist eine potentiell lebensverneinende<br />

Krankheit und eine der quälendsten.<br />

Häufig berichten Patienten, die an<br />

einer Depression leiden, dass ihnen ihr Leben<br />

sinnlos erscheine, dass ihnen alles sinnlos<br />

geworden sei. Die ursächlichen Zusammenhänge<br />

zwischen Depression und Sinnverlusten<br />

sind wechselseitig. Was davon zuerst entstand<br />

– das Fehlen von Sinn oder die Depression –<br />

soll und kann nicht apodiktisch beurteilt, oder<br />

gar verurteilt werden. Wahrscheinlich werden<br />

Depressionen von einem Mangel an bestimmten<br />

Neurotransmittern (Botenstoffen im Zentralnervensystem)<br />

mit verursacht. Daher sind<br />

Mittel (pflanzlicher oder auch synthetischer<br />

Herkunft) zur Bildung von Neurotransmittern<br />

auch hilfreich zum Lindern von Depressionen.<br />

Andererseits kann der Mangel an diesen Botenstoffen<br />

– und damit die Depression – auch<br />

aus Erschöpfung und Überforderung resultieren,<br />

vor allem dann, wenn das eigene Leben als<br />

sinnlos empfunden wird.<br />

Korrelation zwischen Depression<br />

und dem Fehlen von Sinn<br />

Auch deshalb ist es sinnvoll, statt sinnleer<br />

oder gar sinnlos, sinnvoll zu sein. Der Sinn<br />

kann jedoch nicht erzwungen oder verordnet,<br />

auch nicht gekauft werden. Zudem wirkt auch<br />

eine bevormundende Politik, die alles und jedes<br />

regeln und kontrollieren will, mit Gesetzen,<br />

deren Nachhaltigkeit keineswegs sicher ist, deren<br />

Risiken und Nebenwirkungen weit weniger<br />

überprüft sind, als die von Medikamenten, individuell<br />

nicht gerade sinnstiftend.<br />

Quem deus vult perdere, prius dementat, sagt<br />

eine lateinische Weisheit aus alter Zeit: Wen<br />

Gott zerstören will, dem nimmt er vorher den<br />

Verstand bzw. den Sinn. Ist das ein Menetekel<br />

für unsere Zeit, in der Demenz immer häufiger<br />

wird? Aus dem lateinischen Verb dementare ist<br />

der Begriff Demenz entstanden.<br />

Einer der hilfreichsten und wirksamsten<br />

Psychotherapeuten im vorigen Jahrhundert war<br />

der Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl<br />

(1905 –1997). Die von ihm aus der Existenz-<br />

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