reformleben - Ausgabe Nr. 3

LebensArt
Artischocke
Pflanze des Monats
Sigrid Oldendorf
Die veredelte Distel aus der Familie der
Korbblütler wurde schon in der Antike
in vielen Ländern des Mittelmeerraumes
angebaut. Sie benötigt für ihre Entwicklung
in der Regel zwei Sommer, bildet im ersten
Jahr eine Blattrosette, aus der im zweiten Jahr
ein bis zu zwei Meter hoher Stängel mit Blütenköpfen
wächst. Vor dem Aufblühen geerntete
Blütenköpfe werden wegen ihres fleischigen
Blütenbodens und der Hüllkelchblätter als Gemüse
geschätzt. Nur unter günstigen Kulturbedingungen
kann die Pflanze bereits im ersten
Jahr eine Blüte entwickeln.
Medizinisch verwendet werden Artischocken
bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen,
Völlegefühl, Reizdarmsyndrom. In
den grünen Blättern und Blütenböden stecken
Inhaltsstoffe, die die Gallenbildung und
den Gallenfluss fördern. Dadurch ist auch die
günstige Wirkung auf die Blutfette zu erklären.
Ferner besitzen Zubereitungen aus Artischockenblättern
antioxidative und leberschützende
Eigenschaften. Jedoch kommt das dafür
wichtige Cynarin nur in kleinen Mengen in der
frischen Pflanze vor, sondern entsteht erst bei
der Extraktbereitung. Mittlerweile werden die
Wirkungen der Artischocke weniger einer Substanz,
sondern mehr dem enthaltenen Gesamtkomplex
der Inhaltsstoffe zugeschrieben.
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