reformleben - Ausgabe Nr. 3

Das Gehirn
isst mit
Nahrung für graue Zellen
Sigrid Oldendorf
Rund 100 Milliarden Nervenzellen hat
ein Mensch. Sie ermöglichen Höchstleistungen,
sind aber manchmal auch
ebenso unzuverlässig. Eigentlich nicht verwunderlich,
dass das riesige Nerven-Netzwerk von
insgesamt circa 100.000 Kilometern Länge wie
jede High-Tech-Anlage störanfällig ist, aber
damit abfinden möchte sich niemand – warum
auch, wenn es Möglichkeiten gibt, die Zahl der
Aussetzer zu reduzieren.
Der Kopf steuert Denken, Handeln und
Gefühle, erinnert ans Essen und Trinken,
verknüpft ständig von außen einströmende
Informationen mit gespeichertem Wissen und
Erinnerungen. Viele Dinge merkt er sich – zumindest
eine Zeit lang. Dabei stehen die einzelnen
Nervenzellen, die Neuronen, in regem
Austausch miteinander. Den Kontakt zwischen
zwei Neuronen stellen die so genannten Synapsen
her. Die Signalübertragung geschieht
vorwiegend chemisch, Nervenzellen schütten
einen Neurotransmitter, einen Überträgerstoff,
aus, der eine Art elektrischen Impuls erzeugt.
Lässt die Übermittlung zu wünschen übrig,
kann das Angebot an Neurotransmittern
mit gezielter Zufuhr von „Bausteinen“ gepusht
werden. An der Reizleitung sind weitere Substanzen
wie Calcium- und Magnesiumverbindungen,
Eiweiße und Hormone beteiligt.
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