reformleben - Ausgabe Nr. 5

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Was sind Säuren und Basen? (Ein wenig Chemie rund um den pH-Wert) Chemisch gesehen sind Säuren durch positiv geladene Wasserstoff-Ionen (H+) gekennzeichnet, Basen durch negativ geladene OH-Gruppen (OH-), in denen ein Wasserstoff- und ein Sauerstoff-Ion miteinander verbunden sind. Die Verbindung wird auch Hydroxylgruppe genannt. Überwiegen in einer Lösung die freien H+-Ionen, dann ist sie sauer, sind dagegen mehr OH-Ionen frei, reagiert die Flüssigkeit basisch. Der pH-Wert (potentia hydrogenii, Wirksamkeit des Wasserstoffs) ist das Maß für die Konzentration der Wasserstoff-Ionen in einer wässrigen Lösung. Die Skala des pH-Werts erstreckt sich von pH 1 = stark sauer über pH 7 = neutral bis pH 14 = stark basisch. Eine neutrale Flüssigkeit mit dem pH-Wert 7 hat die gleiche Menge an sauren H+ wie an basischen OH-Teilchen, deren Wirkung sich ausgleicht. Reines Wasser hat diesen Wert. Haut – Normalerweise ist die Hautoberfl ä- che leicht sauer. Der Säureschutzmantel dient unter anderem der Abwehr von Krankheitserregern. Wird dieser beim Duschen, Baden, Schwitzen abgespült, gibt der Körper Säuren ab. Anschließend erneuert die Haut ihren Säureschutzmantel wieder, wodurch ein entsäuernder Effekt entsteht. Doch darf dieser Effekt nicht überschätzt werden, und es hat für die Haut Nachteile, die Entsäuerung zu sehr zu forcieren. Aber ein Basenbad einmal pro Woche und ein Saunabesuch können durchaus gerade jetzt während der kalten Jahreszeit das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wichtig danach: Flüssigkeitsverlust mit basischen Getränken, am besten Kräutertee, ausgleichen und in die Haut ein Öl einmassieren. Fleisch, Wurst, Käse und Zucker tragen am meisten Säureüberschuss bei Guten Appetit mit diesen Tipps! (Basenorientierte Ernährung) Grundsätzlich gilt, dass nicht einzelne Lebensmittel die Bösewichter sind, die unbedingt gemieden werden sollten, sondern es auf die vernünftige Ausrichtung der gesamten Ernährung ankommt. Es gibt Listen mit Basen und Säuren bildenden Lebensmitteln, die sich zum Teil sogar widersprechen, weil manche Speisen und Getränke nur schwach in die eine oder andere Richtung tendieren oder es sogar – wie bei Hülsenfrüchten beispielsweise – auf die Zubereitung ankommt. Manche Tabellen haben daher auch eine dritte, mit neutral überschriebe Spalte. Im Allgemeinen sind Fleisch, Wurst, Käse und Zucker die Nahrungsmittel, die am meisten zum Säureüberschuss beitragen. Obst, Gemüse – es gibt wenige Ausnahmen – und Kartoffeln wirken fast immer basisch. Mit Getränken – viel Wasser, am besten kohlensäurearme Sorten, Kräutertees und Molke – kann erheblich zum Ausgleich des Säureüberschusses aus dem Essen beigetragen werden. Denn beim Essen ist es etwas schwierig, den Säureüberschuss zu vermeiden. Die Liste der »sauren« Nahrungsmittel ist lang, da auch Getreideprodukte und die meisten Nüsse einen, wenn auch nicht sehr hohen Säureüberschuss liefern. Saure Früchte wie Zitronen dagegen versorgen letztendlich den Stoffwechsel mit Basen. Zu den säurebildenden Getränken zählen Softdrinks, das heißt Limonaden und Cola, außerdem Kaffee und alkoholische Getränke. Einige klassische Kombinationen wie Kaffee und Kuchen, Weck, Wurst und Wein sind somit eine Art Säurebomben für den Organismus. Eine Ernährung, die den Säure-Basen- Haushalt des Körpers positiv beeinflusst ist im Grunde genommen nichts anderes als eine gesunde Kost mit viel Gemüse und Obst wie sie von Vertretern der Vollwerternährung schon
5 | 2015 seit Jahrzehnten empfohlen wird. Gemüse und Obst deshalb, weil als Faustregel gilt: Je mehr Mineralstoffe und umso weniger Eiweiß ein Lebensmittel enthält, desto basischer ist seine Wirkung im Stoffwechsel. Doch sollte man nicht übers Ziel hinausschießen. Der Säure-Basen-Haushalt ist nicht der einzige beachtenswerte Aspekt bei der Auswahl der Nahrungsmittel. Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, die Omega-3-Lieferanten Leinsamen und Fisch wegzulassen nur weil sie in den Tabellen unter »sauer« stehen. Die Richtung muss stimmen, das heißt innerhalb einer Mahlzeit ist es am besten, wenn die basischen Lebensmittel überwiegen. Ein Apfel und Weintrauben im Müsli sind ein idealer Ausgleich zu Leinsamen und Haferfl ocken beispielsweise und Kartoffeln und eine große Portion Karotten oder Blattsalat zum Fisch. Mit der Umstellung einiger ungünstiger Gewohnheiten kann der Körper relativ rasch »entsäuert« werden. Neben einer gesunden Ernährung zählt zu einem ganzheitlichen Ansatz ein moderates Bewegungstraining. Das stärkt die Lunge, sorgt für eine gute Unsere Empfehlung zum Thema Gesundheit durch Entschlackung von Peter Jentschura und Josef Lohkämper, Broschiert in der 20.Auflage, 2014 320 Seiten, 14,50 EUR www.gesundheitsliteratur.de 23
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