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Kundenorientierte Gestaltung und Vereinbarung standardisierter IT ...

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16 Thematische Einordnung<br />

2.3 Mass Customization<br />

2.3.1 Gr<strong>und</strong>lagen des Mass Customization<br />

Mass Customization – zu deutsch Massenindividualisierung [Kotler & Bliemel 1995:<br />

424] oder Massendifferenzierung [Büttgen & Ludwig 1997: 13] – hat zum Ziel, individuelle<br />

K<strong>und</strong>enbedarfe an Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen in massenproduktionsähnlicher<br />

Effizienz decken zu können [Hart 1995; Tseng & Jiao 2001]. Dafür soll eine k<strong>und</strong>enindividuelle<br />

Konfiguration den Anforderungen des K<strong>und</strong>en genügen ohne unnötige<br />

Merkmale zu beinhalten [Pine & Gilmore 1999: 79]. Für diesen Zweck muss der K<strong>und</strong>e<br />

in den Individualisierungsprozess integriert werden [Mintzberg 1988]. Dies kann an<br />

verschiedenen Punkten entlang des Erstellungsprozesses erfolgen, wobei der gewählte<br />

Punkt der K<strong>und</strong>enintegration den Grad der Individualisierbarkeit bestimmt [Lampel &<br />

Mintzberg 1996]. Der Individualisierungsgrad reicht von der Adaption bereits gelieferter<br />

Produkte <strong>und</strong> Leistungen bis hin zum individuellen Design <strong>und</strong> Produktionsprozess<br />

[Hart 1995]. Einen Überblick über Differenzierungen verschiedener Individualisierungsmöglichkeiten<br />

geben die Literaturanalysen von Da Silveria [2001: 3] <strong>und</strong> Piller<br />

[2006: 217f.]. Eine weithin verbreitete Differenzierung liefert Mintzberg [1988] mit<br />

der Unterscheidung zwischen der echten (pure), zugeschnittenen (tailored) <strong>und</strong> standardisierten<br />

(standardized) Individualisierung. Für eine echte Individualisierung werden<br />

Produkte <strong>und</strong> Leistungen bereits zum Zeitpunkt des Designs k<strong>und</strong>enindividuell<br />

ausgestaltet. Die zugeschnittene Individualisierung ändert ein entwickeltes Produkt<br />

bzw. eine definierte Leistung k<strong>und</strong>enspezifisch ab. Die standardisierte Individualisierung<br />

stellt eine Lösung aus vordefinierten Komponenten zusammen.<br />

Neben dem Punkt der K<strong>und</strong>enintegration wird als zweite Dimension zur Bestimmung<br />

verschiedener Mass Customization Typen die Umsetzungsweise der Individualisierung<br />

herangezogen [Duray et al. 2000: 611f.]. Sie differenziert sich durch die Anwendung<br />

verschiedener Modularisierungs- <strong>und</strong> Wiederverwendungsmechanismen (Modultechniken)<br />

[Pine 1993]. Die verschiedenen Modultechniken werden durch Duray et al.<br />

[2000: 608] <strong>und</strong> Blecker et al. [2005: 163ff.] zusammengefasst. Als Module werden<br />

dabei in sich vollständige <strong>und</strong> lose gekoppelte Komponenten mit definierten Beziehungen<br />

verstanden [Wolters 2002; Blecker et al. 2005: 163f.]. Eine der meistzitierten<br />

Modultechniktypologien wurde von Ulrich <strong>und</strong> Tung [1991; 1995] vorgestellt: Sie<br />

unterscheiden die anteilige Wiederverwendung (component-sharing), die Komponentenanpassung<br />

(alter/cut-to-fit), die Modulzusammenstellung (mix/sectionalmodularity),<br />

die Modulergänzung auf einer Basis (bus-modularity) <strong>und</strong> den Modulaustausch<br />

(swapping-modularity). Ergänzend kategorisieren Duray et al. [2000: 610] diese<br />

Typen nach ihrem Freiheitsgrad der Individualisierung in frei abänderbare Module<br />

zur echten oder zugeschnittenen Individualisierung einerseits <strong>und</strong> standardisierte, zusammenstellbare<br />

Module zur standardisierten Individualisierung andererseits.

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