Inkontinenz - Berliner Behindertenzeitung
Inkontinenz - Berliner Behindertenzeitung
Inkontinenz - Berliner Behindertenzeitung
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Ausgabe Juli/August 2009<br />
20. Jahrgang 2009<br />
Postvertriebsstück A 11 803<br />
<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung<br />
ehemals BERLIN KONKRET<br />
Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ BBZ<br />
www.berliner-behindertenzeitung.de<br />
Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />
In EIgEnEr SachE<br />
Liebe interessierte Leserschaft<br />
und Kooperationspartner der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Behindertenzeitung</strong>.<br />
Wir möchten uns an dieser<br />
Stelle für Ihr reges Interesse<br />
an der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />
bedanken. Besonderer Dank<br />
gilt unseren Kooperationspartnern<br />
und Berichterstattern, die uns mit<br />
interessanten Themen unterstützen,<br />
für die gute und schnelle Zusammenarbeit.<br />
Das Redaktionsteam freut sich<br />
über jede Unterstützung, auch für<br />
den Versand der Zeitung. Wenn Sie<br />
uns mit redaktionellen Themen,<br />
wie z. Bsp. Berichterstattungen,<br />
Programmhinweisen oder anderen<br />
Artikeln unterstützen möchten,<br />
schicken sie uns diese per<br />
Mail (oder per Post/Fax) an die im<br />
Impressum angegebenen Adressen.<br />
Bitte beachten Sie dabei den<br />
Redaktionsschluss der jeweiligen<br />
Ausgabe, dieser steht immer auf<br />
der Titelseite unten links.<br />
Ihr/Euer Redaktionsteam<br />
Aus dem Inhalt<br />
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n<br />
10 Jahre <strong>Berliner</strong> gleichberechtigungsgesetz<br />
Seite 2<br />
gelebte Inklusion Teil II<br />
Seite 6<br />
neues vom aBB Seite 9<br />
Das nueva referenzprojekt<br />
Berlin Seite 10<br />
alltag im Öffentlichen<br />
nahverkehr Seite 12<br />
BUga 2009<br />
ausfluge nach Schwerin<br />
Seite 15<br />
Mobidat wird grösser<br />
Seite 23<br />
Stadtgespräch Seiten 20-26<br />
Das blaue Kamel 2009<br />
Seite 26<br />
q Die BBZ-Ausgabe Sept. 2009<br />
erscheint am: 27.08.2009<br />
Redaktionsschluss: 13.08.2009<br />
q Der BBV<br />
im Internet: www.bbv-ev.de<br />
E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />
Die Un-Konvention<br />
für die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
von Katrin Grüber<br />
Seit dem 26. März 2009 ist die UN-Konvention für<br />
die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
auch für Deutschland verbindlich. Sie markiert einen<br />
Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik<br />
von einer Politik karitativer Wohltätigkeit zu einer<br />
Politik der Menschenrechte. Ihr Ziel ist die volle<br />
und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe<br />
von allen behinderten Menschen, auch denjenigen<br />
mit einem hohen Unterstützungsbedarf, bei gleichzeitiger<br />
Achtung ihrer Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.<br />
Die Konvention enthält keine „Sonderrechte“ für<br />
behinderte Menschen; sie konkretisiert und präzisiert<br />
lediglich den allgemeinen Menschenrechtsschutz<br />
für die besonderen Gefährdungen, denen<br />
behinderte Menschen ausgesetzt sind. Genau darin<br />
liegt das große Innovationspotenzial der Konven-<br />
©UN Photo/Paulo Filgueiras<br />
tion, so der Direktor des deutschen Institutes für<br />
Menschenrechte in Berlin, Prof. Heiner Bielefeldt.<br />
Bei der Verankerung der Konvention in den verschiedenen<br />
gesellschaftlichen Feldern sind Menschen<br />
mit Behinderung und ihre Verbände als politische<br />
Interessensvertretungen gefragt. Sie spielen<br />
eine wichtige Rolle bei der Umsetzung in Bund,<br />
Ländern und auf kommunaler Ebene.<br />
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband hat gemeinsam<br />
mit dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft<br />
am 25.06.2008 im <strong>Berliner</strong> Kleisthaus die<br />
Veranstaltung „Die Verankerung der UN-Konvention<br />
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
(UN-BRK) – den Prozess mitgestalten“d<br />
urchgeführt. Ein Tagungsbericht erscheint in der<br />
nächsten Ausgabe der bbz. Beiträge der Referenten<br />
und Referentinnen können demnächst von der Website<br />
des IMEW www.imew.de abgerufen werden.
alternative<br />
Wohnformen<br />
für Menschen<br />
mit demenziellen,<br />
geistigen und körperlichen<br />
Einschränkungen<br />
Konzepte | Finanzierung<br />
Betreuung | Praxisbeispiele<br />
Betreute Wohngemeinschaften<br />
schließen eine wichtige Lücke in<br />
der Versorgungs- und Betreuungskette!<br />
Alternative Wohnformen wie<br />
z. B. ambulant betreute Wohngemeinschaften<br />
oder stationäre Hausgemeinschaften<br />
gewinnen als Alternative<br />
zu institutionalisierten<br />
Strukturen klassischer Altenpflegeheime<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Auch der Gesetzgeber hat bereits auf<br />
diesen Trend reagiert. Mit finanziellen<br />
Anreizen für neue Angebote und<br />
der Formulierung von konkreten<br />
Anforderungen z. B. für die Betreuungsleistungen<br />
in der neuen Heimgesetzgebung.<br />
Wie Sie solch ein Projekt erfolgreich<br />
umsetzen und führen, zeigt<br />
Ihnen unser neuer Leitfaden.<br />
q Preis: EUR 68,00 (inkl. 7% MwSt.)<br />
zzgl. Versand. Preise gelten nur für<br />
Zustelladressen in Deutschland,<br />
Auslandspreise auf Anfrage.<br />
Best. Nr. 1605<br />
ISBN: 978-3-934131-85-9<br />
Autor / Herausgeber:<br />
Jürgen Dettbarn-Reggentin,<br />
Heike Reggentin<br />
q Weitere Informationen und<br />
Bestellmöglichkeit bei:<br />
FORUM GesundheitsMedien GmbH<br />
Mandichostraße 18,<br />
86504 Merching<br />
Telefon: 082 33 / 381-410<br />
Telefax: 082 33 / 381-255<br />
E-Mail:<br />
service@gesundheitsmedien.de<br />
Politi k Juli/August 2009 BBZ<br />
10 Jahre <strong>Berliner</strong><br />
gleichberechtigungsgesetz<br />
Aus Anlass des 10jährigen Bestehens<br />
des <strong>Berliner</strong> Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />
(LGBG) fand<br />
am 28. Mai im Wappensaal des Roten<br />
Rathauses ein Fachgespräch über die<br />
Bilanz und die Zukunft dieses Gesetzes<br />
statt.<br />
Berlin war im Jahre 1999 das erste<br />
Bundesland, das ein solches „Gesetz<br />
über die Gleichberechtigung von<br />
Menschen mit und ohne Behinderung“<br />
verabschiedete. Manchen behinderten<br />
Menschen ging es damals<br />
mit seinem auf das Baurecht und die<br />
Gastronomie eingeschränkten Verbandsklagerecht<br />
nicht weit genug.<br />
Andere verbanden große Hoffnungen<br />
mit diesem Gesetz, das jetzt alle Verwaltungen<br />
auf die Herstellung von<br />
Barrierefreiheit verpflichtete und<br />
auch – mit Behindertenbeauftragten<br />
und -beiräten - die Beteiligung von<br />
behinderten Menschen auf Landesund<br />
Bezirksebene sicherte.<br />
Die Senatorin, Frau Dr. Knake-<br />
Werner, wies einleitend darauf hin,<br />
dass Berlin im Jahre 1999 das erste<br />
Bundesland war, dass die 1994 stattgefundene<br />
Ergänzung des Artikel 3,<br />
Absatz 3 Grundgesetz durch den Satz<br />
„Niemand darf wegen seiner Behinderung<br />
benachteiligt werden“ so als<br />
erstes Bundesland gesetzlich konkretisiert<br />
hat.<br />
Der Landesbeauftragte für Menschen<br />
mit Behinderung, Martin Marquard,<br />
erinnerte daran, dass damals<br />
mit diesem Gesetz der in den 80er<br />
Jahren entstehende bürgerrechtliche<br />
Ansatz der Behindertenbewegung<br />
einen Erfolg und eine Konkretisierung<br />
erfahren habe. So bringe das<br />
Gesetz eben die Einsicht zum Ausdruck,<br />
dass Behindertenpolitik nur<br />
in Kooperation mit, nur unter Beteiligung<br />
von behinderten Menschen<br />
sinnvoll gestaltet werden kann.<br />
Zusammenfassend formulierte er<br />
das Resümee, dass das LGBG in Hinblick<br />
auf das Gleichberechtigungsgebot,<br />
das Diskriminierungsverbot und<br />
die Barrierefreiheit Wirkung entfalte<br />
und auch eine Reihe von konkreten,<br />
umzusetzenden Vorschriften enthalte,<br />
dass über das LGBG auch der<br />
alljährliche Verstößebericht des Landesbeauftragten<br />
und das Verbandsklagerecht<br />
wirksame politische Hebel<br />
seien.<br />
Herr Schwarz von der Senatsverwaltung<br />
für Integration, Arbeit und<br />
Soziales machte mehrere konkrete<br />
Veränderungen deutlich, die unter<br />
der Voraussetzung des LGBG entstanden<br />
seien. Zum einen sei heute<br />
die Gebärdensprache als besondere<br />
Kommunikationsform zwischen<br />
hörbehinderten Menschen rechtlich<br />
anerkannt, sei das im LGBG enthaltene<br />
Verbandklagerecht bisher bereits<br />
zweimal „gelebt“ worden, habe auch<br />
der unverzichtbare Sonderfahrdienst<br />
eine gesetzliche Absicherung erfahren.<br />
Wahlprüfsteine<br />
ABiD stellt Parteien auf den Prüfstand<br />
Bei den vor uns liegenden Wahlen<br />
stehen auch die Mitglieder des<br />
Allgemeinen Behindertenverbandes<br />
in Deutschland „Für Selbstbestimmung<br />
und Würde“ e.V. (ABiD) vor<br />
der Entscheidung, wem sie – und ggf.<br />
ihre Familien, Freunde und Assistent/<br />
innen – auf europäischer, Bundes-,<br />
Landes- und ggf. kommunaler Ebene<br />
ihre Stimme geben. Um ihnen<br />
ihre Entscheidung durch Sachkunde<br />
zu erleichtern, forderte der ABiD die<br />
Parteien auf, einige Fragen zu beantworten.<br />
Die bereits eingegangenen<br />
Antworten werden auf unserer Internetseite<br />
www.abid-ev.de unter „Standpunkte“<br />
und in anderweitig geeigneter<br />
Form veröffentlicht.<br />
1. Beabsichtigt Ihre Partei, zur Umsetzung<br />
der UN-Behindertenrechts-<br />
konvention ein Maßnahmepaket zu<br />
beschließen?<br />
Wenn ja: Nennen Sie uns bitte die fünf<br />
wichtigsten Eckpunkte. Wenn nein:<br />
Warum nicht?<br />
2. Beabsichtigt Ihre Partei, die Forderung<br />
aus der Behindertenbewegung<br />
aufzugreifen, ein einkommens- und<br />
vermögensunabhängiges Teilhabesicherungsgesetz<br />
zu verabschieden?<br />
3. Wie steht Ihre Partei zum Selbstvertretungsanspruch<br />
von Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen?<br />
Wie viele Menschen mit Behinderungen<br />
kandidieren für Ihre Partei für<br />
das Europa-Parlament, für den Bundestag<br />
und für die in diesem Jahr zu<br />
wählenden Landtage?<br />
Wer hat den jeweils aussichtsreichsten<br />
Wahlkreis bzw. Listenplatz? Welchen?<br />
Dr. Manfred Schmidt, der Vorsitzende<br />
des Landesbeirats, verwies<br />
darauf, dass mit dem LGBG eben<br />
auch die Vertretung der landesweiten<br />
Selbsthilfe gesetzlich garantiert ist;<br />
so könne der Senat den Landesbeauftragten<br />
nur im Einvernehmen mit<br />
dem Landesbeirat berufen. Für die<br />
kommende Neuwahl des Landesbeauftragten<br />
habe sich der Landesbeirat<br />
auf einen Wunschkandidaten geeinigt,<br />
„über den man sich hoffentlich<br />
mit dem Senat verständigen könne“.<br />
Frau Beese, Bezirksbeauftragte in<br />
Steglitz-Zehlendorf, problematisierte<br />
die unterschiedliche Ausstattung der<br />
Bezirksbeauftragten-Arbeitsplätze in<br />
den <strong>Berliner</strong> Bezirken. Die Wirksamkeit<br />
von deren Arbeit sei nicht zuletzt<br />
abhängig vom Umfang der Arbeitszeit<br />
und dem Vorhandensein von<br />
Mitarbeiter/innen; nur zwei Bezirke<br />
hätten dafür eine zusätzliche Stelle<br />
eingerichtet.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
wurde unter anderem daran erinnert,<br />
dass es immer wieder vernehmliche<br />
Aktionen der behindertenpolitisch<br />
Aktiven waren, die sowohl die Verabschiedung<br />
des LGBG als auch die<br />
praktische Umsetzung der damit gegeben<br />
rechtlichen Grundlagen, die<br />
Schaffung von Barrierefreiheit als<br />
einer Barrierefreiheit für alle voranbrachten.<br />
R. S.<br />
4. Wie steht Ihre Partei zu der Forderung,<br />
das Amt der/des Behindertenbeauftragten<br />
der Bundesregierung<br />
inhaltlich und formal aufzuwerten?<br />
Werden Sie das Amt zukünftig im<br />
Bundeskanzleramt ansiedeln, um<br />
den Querschnittscharakter von Behindertenpolitik<br />
zu verdeutlichen?<br />
Wird die/der Behindertenbeauftragte<br />
zukünftig mehr eigenen Gestaltungsspielraum<br />
– z.B. ein eigenes Budget<br />
zur Projektförderung – erhalten?<br />
5. Wird Ihre Partei den Behindertenpauschbetrag<br />
im Steuerrecht anheben?<br />
Wenn ja: um wie viel? Wenn nein:<br />
warum nicht?<br />
6. Welche Ihrer programmatischen Dokumente<br />
und Wahlmaterialien sind<br />
in leichter Sprache bzw. in einer für<br />
blinde bzw. gehörlose Menschen verständlichen<br />
Form erhältlich?<br />
q www.abid-ev.de<br />
Elvira Queiser, ABiD
BBZ Juli/August 2009<br />
Das gesamte Patienten-<br />
und Pflegerecht<br />
Dieser Ratgeber enthält die Gesetze<br />
und Verordnungen des<br />
Patienten- und Pflegerechts entsprechend<br />
dem neuem Rechtsstand<br />
(1.2.2009).<br />
Über Selbstbestimmungsrecht,<br />
Patientenaufklärung und Sterbebegleitung<br />
ist nachzulesen. Medizinrechtliches<br />
zum Transfusionswesen,<br />
zu Organtransplantationen, Röntgenstrahlung,<br />
Medizinprodukten und<br />
Arzneimittel ist zu finden.<br />
Das Berufsrecht der Pflegekräfte<br />
einschl. der Beschäftigung von ausländischen<br />
Haushaltshilfen ist zu<br />
finden.<br />
Die gesetzliche Krankenversicherung<br />
ist mit dem Fünften Buch des<br />
Sozialgesetzbuches sowie den Richtlinien<br />
über die Verordnung von Heil-<br />
und Hilfsmitteln, der Übersicht der<br />
Festbeträge für Hilfsmittel, den Richtlinien<br />
für Häusliche Krankenpflege<br />
und der spezialisierten ambulanten<br />
Palliativversorgung berücksichtigt.<br />
Die soziale Pflegeversicherung<br />
wird mit dem Elften Buch des Sozialgesetzbuches<br />
und den dazu ergangenen<br />
Richtlinien, Maßstäben und<br />
Grundsätzen zur Sicherung und Weiterentwicklung<br />
der Pflegequalität vorgestellt.<br />
Das Heimrecht des Bundes sowie<br />
die Gesetze für Baden-Württemberg,<br />
Bayern und Nordrhein-Westfalen sind<br />
zu finden. Das Stichwortverzeichnis<br />
ist hilfreich.<br />
q Das gesamte<br />
Patienten- und Pflegerecht,<br />
Walhalla Verlag, 918 Seiten,<br />
Paperback,<br />
ISBN: 978-3-8029-7406-9,<br />
Euro 19,95<br />
© Gabriele Becker<br />
Einladung zur ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung 2009<br />
des <strong>Berliner</strong> Behindertenverbandes<br />
„Für Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (BBV)<br />
Liebe Mitglieder/innen,<br />
namens des BBV-Vorstands lade ich<br />
Sie/Euch hiermit ganz herzlich und<br />
fristgemäß zu unserer diesjährigen<br />
ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
ein:<br />
D Zeit:Sonnabend,<br />
11. Juli 2009, 11:00 bis 15:00 Uhr<br />
Ort:Holzmarktstraße 15-17<br />
(BVG-Gebäude) 10179 Berlin-Mitte<br />
(Nähe S+U-Bhf. Jannowitzbrücke)<br />
(Aufzug bei S-Bahn für Rollstuhlbenutzer/innen<br />
vorhanden)<br />
Tagesordnung:<br />
1. Bericht des Vorstands und der Kassenprüfer<br />
2. Diskussion der Berichte / Entlastung<br />
des Vorstands<br />
3. Wahlen<br />
4. Diskussion aktueller Fragen (wird<br />
kurzfristig präzisiert)<br />
5. Verschiedenes<br />
Die UN-Behindertenrechts-Konvention<br />
ist ratifiziert. Die Regierung<br />
meint, damit sei genug getan. Wir<br />
verlangen jedoch, endlich mit der<br />
umfassenden Umsetzung zu beginnen.<br />
Es geht um nicht mehr und nicht<br />
weniger als unsere volle Teilhabe, um<br />
Nachteilsausgleich, um Barrierenbeseitigung,<br />
um Assistenz, um unsere<br />
freie Persönlichkeitsentfaltung. Dafür<br />
lohnt sich der Kampf! Zumal wir das<br />
Nutzen-für-Alle-Prinzip verwirklichen.<br />
Was uns hilft, richtet sich gegen niemanden.<br />
Es schafft aber für viele<br />
Andere zumindest auch mehr Komfort.<br />
Wir werden einen neuen Vorstand<br />
wählen, der uns demnächst weiter<br />
führt.<br />
Es erwartet Euch/Sie<br />
Ilja Seifert & der ganze BBV-Vorstand<br />
Aktu e ll<br />
aUFrUF:<br />
Beirat von und für Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Das Bezirksamt sucht Mitglieder<br />
für den zur Unterstützung und<br />
Beratung der Beauftragten für Menschen<br />
mit Behinderung und der<br />
Bezirksverordnetenversammlung<br />
(BVV).<br />
Der Beirat wird zusammengesetzt<br />
aus bis zu 20 stimmberechtigten Mitgliedern.<br />
Die Hälfte der Mitglieder<br />
setzt sich zusammen aus Menschen mit<br />
einer körperlichen, geistigen oder seelischen<br />
Behinderung oder deren Angehörigen,<br />
die andere Hälfte aus Vertreter/innen<br />
von Behindertenorganisationen,<br />
-verbänden, Selbsthilfegruppen<br />
oder Trägern der Behindertenarbeit.<br />
Einzelmitglieder müssen ihren<br />
Wohnsitz in Tempelhof-Schöneberg<br />
haben, Behindertenorganisationen, -<br />
verbände und Träger ihren Wirkungskreis<br />
auch im Bezirk haben.<br />
Der Beirat arbeitet ehrenamtlich<br />
auf der Grundlage des Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />
mit dem Ziel,<br />
Diskriminierungen abzubauen und<br />
Gleichstellung und Teilhabe für Menschen<br />
mit Behinderung herzustellen.<br />
Bei der Auswahl der Bewerber/innen<br />
durch das Bezirksamt wird angestrebt,<br />
dass unterschiedliche Behinderungsformen<br />
vertreten sind, möglichst alle<br />
Altersgruppen, der Anteil von Männern<br />
und Frauen gleichmäßig verteilt<br />
ist. Bewerbungen von Menschen mit<br />
Migrationshintergrund sind besonders<br />
erwünscht.<br />
Der Beirat wird sich im Oktober<br />
2009 konstituieren und ist eingesetzt<br />
für die Dauer der Wahlperiode der<br />
a n z e i g e<br />
BVV.<br />
Wenn Sie sich bewerben möchten,<br />
können Sie dies schriftlich und formlos<br />
tun mit der Angabe Ihrer persönlichen<br />
Daten (Vor- und Zuname,<br />
Adresse, Tel.- Nr., E-Mail-Adresse),<br />
Ihrer Behinderungsart bzw. der Ihrer/<br />
Ihres Angehörigen, Ihres Alters, und<br />
mit der Angabe über einen Migrationshintergrund.<br />
Bewerbungen können per Post, per<br />
Fax oder per E-Mail eingereicht werden<br />
bis zum 31. august 2009 an:<br />
q Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />
Beauftragte für Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Frau Schneider<br />
Tempelhofer Damm 165,<br />
12099 Berlin<br />
Fax: 75 60-35 70<br />
(Achtung: ab 3.7.: 90 277-35 70)<br />
E-Mail:<br />
franziska.schneider@ba-ts.berlin.de<br />
Sollten Sie Fragen zum Bewerbungsverfahren<br />
oder zum Beirat<br />
haben, können Sie sich auch telefonisch<br />
an die Beauftragte für Menschen<br />
mit Behinderung, Frau Schneider,<br />
wenden: 75 60-72 55, ab 3. Juli: 90<br />
277-72 55.<br />
Behindertenorganisationen, Selbsthilfegruppen<br />
und Träger der Behindertenhilfe<br />
können sich mit einem<br />
Formular bewerben, das sie bei Frau<br />
Schneider anfordern können.<br />
Pressestelle, Bezirksamt<br />
Tempelhof-Schöneberg
Termine im<br />
D Dienstag der 28.07.2009 15:00<br />
– 17:00 Uhr - kostenfrei<br />
Pflegekurse für pflegende Angehörige<br />
und an der Pflege interessierte<br />
Menschen<br />
(der Kurs ist auf sehbehinderte und<br />
blinde Menschen ausgerichtet)<br />
Thema: Heben & Tragen, Transfer,<br />
Bobath Konzept<br />
Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich.<br />
Die Teilnehmer entscheiden den<br />
Inhalt der Veranstaltungen mit. Die Pflege<br />
eines Angehörigen wird in der Zeit der<br />
Schulung übernommen!<br />
D 29.07.2009 - Stammtisch der jungen<br />
Blinden und Sehgeschädigten,<br />
Näheres zu den Inhalten des Stammtisches<br />
entnehmen Sie bitte unserer<br />
Homepage:<br />
www.kein-handicap.com/aktuelles.<br />
Bitte bestätigen sie Ihre Teilnahme an<br />
einem der Stammtische telefonisch oder<br />
per Mail: kontakt@kein-handicap.com<br />
D Pflegekurse in Gebärdensprache<br />
Wegen großer Resonanz Pflegekurse<br />
für gehörlose Menschen - kostenfrei<br />
(Thema Diabetes, Typen und Therapien<br />
/ in Gebärdensprache)<br />
Die Kurse finden immer an einem<br />
Donnerstag in der Zeit von 10:00<br />
– 12:00 Uhr im kleinen Konferenzraum<br />
(Förderverein der Gehörlosen) statt.<br />
Ort: Förderverein der Gehörlosen im<br />
Wilhelm-Mertens-Haus der Gehörlosen,<br />
Schönhauser Allee 36,10435 Berlin,<br />
nähe U-Bahnhof Eberswalder Str.<br />
D 09.07.2009 Folgeerkrankungen der<br />
Blutzuckerkrankheit<br />
D 23.07.2009 Folgeerkrankungen der<br />
Blutzuckerkrankheit<br />
D 06.08.2009 Notfall, Überzuckerung<br />
und Unterzuckerung<br />
D 20.08.2009 Notfall, Überzuckerung<br />
und Unterzuckerung<br />
D 03.09.2009 Risiko Alkohol bei<br />
Blutzuckerkrankheit<br />
D 17.09.2009 Risiko Alkohol bei<br />
Blutzuckerkrankheit<br />
D 01.10.2009 Ernährung bei Diabetes<br />
D 15.10.2009 Ernährung bei Diabetes<br />
Die Kurse sind kostenfrei! Bitte vorher<br />
anmelden, die Teilnehmerzahl ist<br />
begrenzt.<br />
Formulare per Fax unter<br />
030 – 80 20 18 67 oder bei Frau Bittel!<br />
Bei großer Nachfrage werden weitere<br />
Termine angeboten.<br />
Steffi Reimann, Inhaberin & PDL<br />
q PflegekompetenCenter –<br />
kein Handicap<br />
Birgit Knebel & Steffi Reimann GbR<br />
Stillerzeile 123, 12587 Berlin<br />
Tel: 030 – 80 20 18 67<br />
Fax.:030 – 80 20 18 87<br />
www.kein-handicap.com<br />
von Franziska Littwin<br />
Natürlich kommt Frau gerade<br />
dann an der TRAM-Haltestelle<br />
an, wenn die TRAM gerade weg ist<br />
– laut Plan samstags nur alle 20 min<br />
auf die nächste warten. Also Laufen.<br />
Das neu eröffnete PflegekompetenzCenter<br />
– kein Handicap hat sich<br />
in einer ruhigen Ecke Friedrichhagens<br />
angesiedelt – bietet seine Leistungen<br />
aber berlinweit an.<br />
Ganz „schnöde“ gesagt, ist es ein<br />
ambulanter Pflegedienst mit Kassenzulassung<br />
und einem umfangreichen<br />
Dienstleistungsangebot für Jedermann<br />
– so verrät es die Internetseite.<br />
Und auch meine erste Begegnung<br />
(nach kleinem Fußmarsch) mit Frau<br />
Reimann, der Inhaberin, im PflegekompetenzCenter<br />
fand statt im<br />
Rahmen einer Dienstleistung - einem<br />
Pflegekurs (Grundstufe). Er ist gedacht<br />
für pflegende Angehörige, aber<br />
auch Ehrenamtler, Zivis, Pflegekräfte,<br />
Praktikanten und manchmal auch für<br />
neugierige Journalisten. Kleine Gruppen<br />
erlauben es dem Kursleiter spezieller<br />
auf die Anwesenden mit ihren<br />
Fragen einzugehen. Spezialisiert auf<br />
die Pflege von Sehbehinderten, Blinden<br />
und Hörbehinderten, finden entsprechende<br />
Kurse auch in Gebärdensprache<br />
und leichter Sprache statt.<br />
Der von mir besuchte Pflegekurs<br />
Damit Patienten mit Symptomen<br />
einer entzündlich-rheumatischen<br />
Erkrankung zügig zum Spezialisten<br />
kommen, bieten viele Rheumatologen<br />
spezielle Sprechstunden an. Damit<br />
schließen sie eine Versorgungslücke:<br />
Weil es in Deutschland zu wenig<br />
rheumatologische Fachärzte gibt, betragen<br />
die Wartezeiten nicht selten<br />
mehrere Monate. Die besten Behandlungschancen<br />
bestehen jedoch,<br />
wenn die Erkrankung früh erkannt<br />
und behandelt wird. Die Frühdiagnose-Sprechstunden<br />
haben das Ziel,<br />
Patienten mit einem kurzen Krankheitsverlauf<br />
einen raschen Termin<br />
außerhalb der üblichen Wartezeiten<br />
anzubieten. Die aktualisierten Adressen<br />
der anbietenden Ärzte in den Re-<br />
G e s u n dh e it<br />
Pflegekompetenzcenter<br />
– kein handicap<br />
beinhaltet drei Module. In Modul 1<br />
werden Grundlagen der Pflege vermittelt<br />
und Leistungen der Pflegeversicherung<br />
und anderer Träger<br />
genannt, die der zu Pflegende aber<br />
auch der Pflegende gegebenenfalls<br />
in Anspruch nehmen kann. Modul<br />
2 verdeutlicht an Beispielen, etwa<br />
erforderliche Maßnahmen zur Prophylaxe<br />
(Dekubitus, Sturz), noch<br />
einmal mehr, welche Belastungen auf<br />
den Pflegenden zukommen. Deshalb<br />
werden in diesem Modul auch die<br />
Entlastungsmöglichkeiten für Pflegende,<br />
z. Bsp. die Kurzzeitpflege, Tagespflege,<br />
ehrenamtliche Hilfe (die<br />
auch vom PflegekompetenzCenter<br />
vermittelt wird) aufgezeigt. Das sind<br />
Momente, in denen auch der „Psychologe“<br />
im Kursleiter gefordert ist, denn<br />
es kommt doch vor, dass sich Kursteilnehmer<br />
ihrer Belastung als pflegender<br />
Angehöriger resigniert und erschöpft<br />
bewusst werden. Ein Entspannungskurs<br />
mit Wenke Maisch rundet in<br />
Modul 3 das Gehörte ab. Nach einer<br />
kleinen Einführung in das Thema<br />
Entspannung und ihre Bewandtniss,<br />
kann man es sich dank autogenem<br />
Training auf einer bunten Wiese für<br />
kurze Zeit gemütlich machen und den<br />
Alltag vergessen.<br />
Eine Weiterführung sind Kurse zu<br />
speziellen Themen – Diabetes melli-<br />
Mit Frühdiagnose-Sprechstunden<br />
schneller zum rheumatologen:<br />
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie veröffentlicht aktualisierte<br />
Adressen Regionalen Kooperativen Rheumazentren<br />
gionalen Rheumazentren sind nun<br />
online.<br />
Das Überweisungsprocedere in die<br />
Frühdiagnose-Sprechstunden ist bei<br />
den Praxen unterschiedlich: Manche<br />
Rheumatologen fordern zur Anmeldung<br />
ein Faxformular oder das persönliche<br />
Telefonat mit dem Hausarzt.<br />
Entscheidend ist jedoch die Vermittlung<br />
durch den Hausarzt, der die<br />
Verdachtsdiagnose und Entzündungsparameter<br />
durchgibt. Die Adressen<br />
der Ärzte und Institutionen mit Frühdiagnose-Sprechstunden<br />
stehen auf<br />
den Seiten der jeweiligen Regionalen<br />
Kooperativen Rheumazentren unter:<br />
q www.dgrh.de/rheumalandkarte.html<br />
(dort jeweils in<br />
den rechten Spalten).<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
tus etwa. Wenn es um Themen wie<br />
<strong>Inkontinenz</strong> und Produktschulung<br />
oder Hebe- und Tragetechniken geht,<br />
sind auch Ärzte, Firmen und Therapeuten<br />
die Referenten.<br />
Bewährt hat sich die Zusammenarbeit<br />
mit Sanitätshäusern für die Vergabe<br />
von Hilfsmitteln.<br />
Die angebotenen Dienstleistungen<br />
reichen von der kostenlosen Beratung<br />
zu allen pflegerelevanten Themen<br />
über Verhinderungspflege und Urlaubsvertretung<br />
bis kooperierenden<br />
Schreibbüros, die Briefe und Formulare<br />
in Brailleschrift übersetzten.<br />
Momentan werden bereits 25 Klienten<br />
„fest“ betreut. Hinzu kommen<br />
Stammtische für Sehbehinderte,<br />
Blinde und Hörbehinderte. Durch den<br />
Versuch jedes Mal auch einen Dienstleister<br />
(Optiker, Vorführung von Blindenhunden)<br />
zum Stammtisch einzuladen,<br />
wird versucht die Treffen auch<br />
interessant zu gestalten.<br />
Für die Zukunft sind die Einrichtung<br />
einer Tagesstätte und die Schaffung<br />
eines zentralen Beratungsbüros<br />
geplant. Regelmäßige Beratungen für<br />
Gehörlose und andere Interessenten<br />
finden bereits im Förderverein der<br />
Gehörlosen in der Schönhauser Allee<br />
statt. Hier fährt die Bahn in kurzen<br />
Abständen.<br />
EInLaDUng<br />
Zum Sommerfest und<br />
Tag der offenen Tür<br />
15 Jahre MEDIAN Klinik<br />
Hoppegarten<br />
D Samstag, den 11.07.2009<br />
von 12:00 – 18:00 Uhr<br />
Unsere Gäste können sich an diesem<br />
Tage das Gelände und das<br />
Haus ansehen Es gibt Führungen<br />
durch die einzelnen Abteilungen.<br />
Man kann sich über verschiedene<br />
Therapieformen und Anwendungen<br />
informieren, und diese in Schnupperkursen<br />
kennen lernen... und vieles<br />
mehr. Seien Sie herzlich willkommen!<br />
q<br />
Kontakt<br />
Rennbahnallee 107,<br />
15366 Hoppegarten<br />
Telefon: +49(0)3342 353 - 0<br />
Telefax: +49(0)3342 353 - 222<br />
E-Mail: rehaklinik.hoppegarten@<br />
median-kliniken.de
Man könnte sagen, dass in<br />
Deutschland fast jeder zweite<br />
Erwachsene übergewichtig ist.<br />
Es ist längst bekannt, dass sich<br />
dann das Risiko für Erkrankungen<br />
(z.B. an Diabetes, Herz-Kreislauf,<br />
Gelenken) erhöht. In der Mehrzahl<br />
der Fälle ist bei Übergewicht der Fettanteil<br />
über das normale Maß hinaus<br />
erhöht. Dann spricht man von Adipositas<br />
(Fettleibigkeit).<br />
Als Maß für das Körpergewicht hat<br />
sich heute international der BMI-Wert<br />
(Bodymass-Index) durchgesetzt: BMI<br />
= Körpergewicht in kg / (Körpergröße<br />
in m)2.<br />
Früher hat man oft das Normalgewicht<br />
wie folgt berechnet: Körpergröße<br />
in cm – 100.<br />
Das Idealgewicht lag dann noch<br />
einmal 10 kg darunter.<br />
Orientierende BMI-Vergleichswerte<br />
sind:<br />
BMI: 30 – 40 d.h. Starkes Übergewicht<br />
bzw. Adipositas<br />
BMI: 25 – 29 d.h. Übergewicht<br />
BMI: 20 – 24 d.h. Normalgewicht<br />
BMI: < 20 d.h. Untergewicht<br />
Der BMI ist auch abhängig von<br />
Alter und Geschlecht. - z.B. gilt ein<br />
BMI von > 24 bei 19-24 Jährigen bereits<br />
als Übergewicht. Dagegen spricht<br />
man bei 65 Jährigen erst bei einem<br />
BMI > 29 von Übergewicht. Bei<br />
Frauen spricht man bei einem BMI<br />
> 24 von Übergewicht. Sie speichern<br />
mehr Fett als Männer. Bei Männern<br />
fängt Übergewicht erst beim BMI ><br />
25 an.<br />
Wer darf z.B. nicht abnehmen?<br />
Chronisch Kranke/Menschen mit<br />
akuten gesundheitlichen Problemen.<br />
gegenmaßnahmen<br />
Da bei Übergewichtigen die „Bremsung“<br />
des Appetits oft vermindert ist,<br />
erweist sich eine gesunde Ernährung<br />
als besonders notwendig. Nur eine<br />
langfristige Verhaltensänderung von<br />
Ernährungsgewohnheiten (Reduktion<br />
der Energiezufuhr bei ausreichender<br />
Nährstoffversorgung), evtl. Bewegung<br />
sowie soziale Unterstützung bringen<br />
einen dauerhaften Erfolg. Der Gewichtsverlust<br />
darf nur langsam erfolgen.<br />
Dann kann ein „Jo-Jo-Effekt“<br />
verhindert werden. Hierbei handelt<br />
es sich um den „gefürchteten Teufelskreis“,<br />
der oft auf abgebrochene<br />
„Wunderdiäten“ folgt. Aus Frust<br />
kommt es dann zu Überessensreaktionen,<br />
worauf man wieder mit Abmagerungskuren<br />
reagiert. Diese führen<br />
oftmals wiederum zu einer Gewichtszunahme<br />
usw. .... Die „Wunderpille“<br />
zum „schnellen“ Abnehmen gibt es<br />
nicht!<br />
Fastenkuren und drastisch kaloriengesenkte<br />
Diäten bringen nur<br />
kurzfristige Erfolge in Form eines<br />
anfänglichen großen Verlustes an<br />
Gewebeflüssigkeit. Sie rufen oft den<br />
„Jo-Jo-Effekt“ hervor - sollten also<br />
maximal als Einstieg in eine langfristige<br />
Umstellung der Ernährungsgewohnheiten<br />
dienen.<br />
Bei extremer Fettleibigkeit ist eine<br />
stationäre Fastenkur unter ärztlicher<br />
Aufsicht ratsam. Später ist auch eine<br />
psychotherapeutische Begleitung sinn-<br />
voll.<br />
Tipps zur gewichtsreduktion:<br />
• Kleine erreichbare Ziele setzen;<br />
mehrere kleine statt wenige große<br />
Mahlzeiten;<br />
• Weniger zum Abend hin essen; nie<br />
das Frühstück auslassen;<br />
• Viel trinken;. gut würzen (nicht salzen);<br />
beim Essen nichts nebenher<br />
tun;<br />
• Mäßige Kalorienreduktion!; Gewichtsverlust<br />
max. 0,5 kg pro Woche;<br />
• Sichtbare und versteckte Fette reduzieren;<br />
Öle sparsam einsetzen;<br />
• Vermeidung von Haushaltszucker<br />
und Weißmehlprodukten;<br />
• Weniger Alkohol, Fertiggerichte;<br />
besser Nahrung mit hoher Nährstoffdichte;<br />
• 1-2 „Schalttage“ pro Woche, z.B.<br />
Obst- oder Safttag;<br />
• Nie hungrig einkaufen – Einkaufszettel!;<br />
• Stoffwechsel anregen durch körperliche<br />
Aktivität (evtl.).<br />
Tricks sind:<br />
• verdünnte Säfte trinken; reichlich<br />
vor Mahlzeiten trinken;<br />
• Heißhungerattacken vermeiden durch<br />
regelmäßige Nahrungsaufnahme,<br />
lang sättigende Produkte (z.B. Vollkornprodukte);<br />
• Lust auf Süßes – dann z.B. Rooibos-<br />
Tee mit Vanille-, Karamellgeschmack<br />
oder Quark mit Zimt/Vanille; Vanille-Duftöl;<br />
Hunger auf Herzhaftes<br />
– dann Gemüsebrühe;<br />
• „Zwischendurchnaschen“ vermeiden,<br />
wenn stets nach dem Essen<br />
Zähne geputzt werden;<br />
• lieber ein prall gefüllter kleiner Teller<br />
als ein großer Teller mit wenig drauf.<br />
Kohlenhydrate und Ballaststoffe<br />
satt, vor allem aus Obst, Gemüse und<br />
vollem Korn, und Bewegung (evtl.) –<br />
das ist die beste Schlankheitskur; und<br />
seien Sie geduldig!<br />
Sc hwe rpu n kt Te i l 9:<br />
Übergewicht<br />
Diäten:<br />
Es gibt inzwischen hunderte:<br />
• Fett-, eiweiß-, kohlenhydratreiche;<br />
• Kalorienreduzierte Mischkost; Formuladiäten;<br />
Blitzdiäten; Trennkostdiäten.<br />
Etliche sind nicht zu empfehlen,<br />
z.B. die sehr einseitigen Diäten. Sie<br />
können der Gesundheit sogar gefährlich<br />
werden! Viele basieren auch auf<br />
Behauptungen, die wissenschaftlich<br />
nicht haltbar sind.<br />
Woran erkennt man nun eine unseriöse<br />
Diät?<br />
- wenn sie verspricht, schnell, problemlos<br />
und ohne eigenes Engagement<br />
abzunehmen und Sie<br />
trotzdem nach wie vor alles essen<br />
können<br />
- wenn mit Vorher/Nachher-Bildern<br />
geworben wird.<br />
- wenn die Wirkungsweise nicht<br />
richtig erklärt wird, sie extrem kalorienarm<br />
ist.<br />
Diäten, die empfehlbar sind: z.B.<br />
Weight-Watchers-Diät, Brigitte-Diät<br />
und Haysche Trennkost (nicht in<br />
a n z e i g e<br />
Selbstbestimmt<br />
leben durch<br />
aktivierende<br />
Unterstützung<br />
Kompetente pflegerische Versorgung sowie sozialpädagogische<br />
Betreuung und Begleitung im Alltag<br />
– das ist, was wir für Sie tun können. Dabei steht<br />
für uns der Mensch im Mittelpunkt.<br />
PHÖNIX - Soziale Dienste - gGmbH<br />
Grützmacherweg 18<br />
13599 Berlin-Spandau<br />
Telefon 030 355 304-0<br />
Telefax 030 355 304-222<br />
www.phoenix-soziale-dienste.de<br />
jedem Fall). Außerdem kann ein Beratungsgespräch<br />
hilfreich sein.<br />
Chirurgische Eingriffe sind<br />
nicht ratsam: Fettgewebsabsaugung<br />
und Magenverkleinerung.<br />
Schlankheitsmittel („Fatburner“;<br />
„Sattmacher“) sind in den meisten<br />
Fällen nutzlos, richten aber auch<br />
keinen Schaden an.<br />
„Medikamente“ zur Gewichtsreduktion<br />
(„Anti-Fett-Pillen“, Appetitzügler)<br />
sind weniger harmlos als<br />
Schlankheitsmittel – also keinesfalls<br />
zu empfehlen.<br />
A. Szardning<br />
q<br />
Literatur u.a.:<br />
Ernährungsratgeber der CMA<br />
(Centrale Marketing-Gesellschaft<br />
der deutschen Agrarwirtschaft<br />
mbH) Wichtige Fragen – Richtige<br />
Antworten. Bonn. 12/2001.
Hildrun Knuth, Bezirksbeauftragte<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
in Berlin- Mitte, berichtet<br />
von ihren Erfahrungen während<br />
eines „Arbeitsplatztausches“ im<br />
Rahmen des EU-Projektes ConAct<br />
III in Lancashire(England).<br />
Nachdem in den ersten beiden<br />
Wochen meines Lernaufenthaltes<br />
vor allem Einblicke in Wohn- und<br />
Lebensbedingungen für Menschen<br />
mit Behinderung im Vordergrund<br />
standen, hatte ich in der 3. und 4.<br />
Woche die Möglichkeit, die Organisation<br />
des „Volunteering“, der ehrenamtliche<br />
Arbeit, kennen zu lernen.<br />
Ehrenamtliche Arbeit wird vom<br />
Volunteer Service organisiert und finanziert<br />
vom Land Lancashire.<br />
Jede/r ist aufgerufen, freie Zeit<br />
für das Gemeinwohl zur Verfügung<br />
Soz iale s<br />
gelebte Inklusion<br />
Aufzeichnungen von einem Lernaufenthalt in der Region Lancashire 19.04.09-16.05.09 (Teil 2)<br />
Karen, Bob und Hildrun beim Einkauf Karen und Bob beim Bowling<br />
a n z e i g e<br />
zu stellen. Volunteering ist für alle<br />
möglich, die sich engagieren wollen,<br />
es gibt fast keine Altersbegrenzung<br />
(16-85), keine Ausgrenzung von Personen<br />
oder Gruppen. Es wird jedoch<br />
Wert auf ein polizeiliches Führungszeugnis<br />
gelegt. Ziel des Service ist<br />
die Vermittlung von Normalität und<br />
Unterstützung bei der Teilhabe am<br />
Leben. Menschen mit Behinderung<br />
oder ältere Menschen melden beim<br />
Volunteer Service einen Bedarf, z.B.<br />
Begleitung beim Einkaufen, Unterstützung<br />
bei Freizeitaktivitäten, gemeinsame<br />
Fahrten usw.. Durch die<br />
Manager/innen, in der Regel Sozialarbeiter/innen,<br />
werden dann die<br />
„passenden“ ehrenamtlichen Kräfte<br />
gesucht. Man nimmt Kontakt auf<br />
und formuliert Vereinbarungen, wie<br />
oft man sich trifft und wann und<br />
welche Inhalte die Treffen haben.<br />
Die Abgrenzung zu bezahlter Arbeit,<br />
z.B. Pflege, wird auch hier gewahrt.<br />
Ich habe Menschen mit Behinderung<br />
kennen gelernt, die ein- oder<br />
zweimal pro Woche mit einem für<br />
sie ausgewählten und akzeptierten<br />
„Freiwilligen“ Zeit verbringen, gemeinsam<br />
Besuche machen, ins Kino<br />
gehen, Tee trinken, sich unterhalten,<br />
angeln gehen usw.. Die Volunteers<br />
sind eingebunden in ein Team,<br />
haben die Möglichkeit sich fortzubilden,<br />
können jederzeit z.B. bei auftretenden<br />
Problemen, die/den zuständige/n<br />
Sozialarbeiter/in kontaktieren.<br />
Vor allem Frauen, Studenten/innen,<br />
für die ehrenamtliche Arbeit ein Zugangskriterium<br />
für das Studium ist,<br />
aber auch Menschen, die zur Zeit<br />
ohne Arbeit sind, engagieren sich<br />
als Volunteers. Ebenso Empfänger/<br />
innen von Sozialleistungen, ist dies<br />
doch, so wird es gesehen, eine gute<br />
Voraussetzung zur Erlangung eines<br />
neuen Arbeitsplatzes und zur Wahrung<br />
der sozialen Kompetenz.<br />
Hier ist nun der gesellschaftliche<br />
Hintergrund so, dass es einfach zum<br />
guten Ton gehört, ehrenamtlich tätig<br />
zu sein. Misstrauen ist angesagt,<br />
wenn sich jemand nirgendwo betätigt.<br />
Referenzen der ehrenamtlichen<br />
Arbeit sind feste Bestandteile bei<br />
Bewerbungen für Arbeits- und Studienplätze.<br />
Erfahrungen beim Volunteering<br />
gehören zum Persönlichkeitsbild.<br />
Volunteers erhalten eine<br />
Aufwandsentschädigung. Bei Leistungsempfängern/innen<br />
wird diese<br />
nicht angerechnet. Am Ende des<br />
Monats wird abgerechnet und die<br />
entstandenen Kosten (Fahrtkosten,<br />
Eintrittsgelder) werden erstattet. Der<br />
Service ist für Nutzer/innen kostenfrei.<br />
Ähnliche Angebote kennen wir<br />
bei uns, z.B. Mobilitätshilfsdienste,<br />
Ehrenamtsbörsen usw.. Was jedoch<br />
in Lancashire besticht, ist die Kontinuität<br />
und die ständige Bereitschaft<br />
(„Rund um die Uhr“) des<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Managements und der freiwilligen<br />
Helfer/innen. Es ist Verlass auf die<br />
Leistung, auch über eine lange Zeit.<br />
Diese Struktur, die ihre Wurzeln in<br />
einer langen Tradition der Wohlfahrt<br />
hat, ist typisch für England. Und es<br />
geht nicht um besondere Förderung,<br />
besondere Erlebnisse und besondere<br />
Unterstützung, sondern eher um<br />
Normalität. Menschen mit Behinderung,<br />
die evtl. aus Unsicherheit oder<br />
weil sie niemanden sonst kennen,<br />
teilhaben wollen am Leben, können<br />
sich jemanden „an die Seite holen“.<br />
Bei einem Besuch erzählte John,<br />
der seit mehr als 4 Jahren, jeden<br />
Dienstag von 13-16 Uhr von Maureen<br />
besucht wird, sie sei die einzig<br />
real existierende Person, mit der er<br />
seine Alltagssorgen bereden kann,<br />
alle anderen sind im Internet. Rod,<br />
blind und Rollstuhlnutzer hat neben<br />
seinen Assistenten und Pflegern<br />
zwei Volunteers, die ihm helfen,<br />
seine Radiosendungen zu gestalten.<br />
Karen verbringt jeden Donnerstag<br />
3 Stunden mit Bob. Sie gehen zum<br />
Bowling, einkaufen, fahren Auto<br />
und hören Musik. Neben Bob betreut<br />
Karen noch einen blinden Mann.<br />
Das verauslagte Geld erhält sie am<br />
Ende des Monats erstattet. Gibt es<br />
ein Limit? Keine Ahnung! Nein, eigentlich<br />
gibt es keine Probleme. Und<br />
warum macht sie das? Weil sie nicht<br />
die ganze Woche zu Hause sitzen<br />
will. Ich lernte die unterschiedlichsten<br />
Menschen kennen und hatte<br />
nicht den Eindruck, dass „etwas besonderes<br />
dahinter steckt“.<br />
Es ist normal.<br />
Hildrun Knuth,<br />
Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung<br />
in Berlin- Mitte,<br />
berichtet von ihren Erfahrungen<br />
während eines „Arbeitsplatztausches“<br />
im Rahmen des EU-Projektes ConAct<br />
III in Lancashire(England).
BBZ Juli/August 2009 Soz iale s<br />
von Franziska Littwin<br />
Der nunmehr 2. Sozialgipfel fand<br />
am 10.06.09 in Berlin statt. Wie<br />
schon im letzten Jahr haben sich ver.<br />
di, Gesundheit Berlin e. V., der SoVD<br />
(Sozial Verband Deutschland), die<br />
Volkssolidarität, der VdK und andere<br />
Organisationen zusammengeschlossen,<br />
um die Einhaltung der Wahlversprechen<br />
zu überprüfen und auf<br />
soziale Missstände aufmerksam zu<br />
machen.<br />
Mit seinem diesjährigen Thema<br />
„Berlin – lebenswert für alle?“ knüpfte<br />
er nahtlos an das Vorjahresthema<br />
„Armut in Berlin“ an.<br />
Bereits Frau Arbeits- und Sozialministerin<br />
Heidi Knake-Werner,<br />
Schirmfrau des Sozialgipfels, machte<br />
in ihren Grußworten deutlich, dass es<br />
unter der für Touristen und flüchtig<br />
Hinschauende attraktiven Oberfläche<br />
mächtig brodelt.<br />
Beängstigend ist die immer weiter<br />
klaffende Schere zwischen Arm und<br />
Reich und die sozialen Unterschiede<br />
innerhalb und zwischen den Bezirken.<br />
Dieses schlägt sich nieder in der<br />
Bildung, aber auch in der Lebenserwartung<br />
der Bürger. Noch immer<br />
werden die Chancen, die Einwan-<br />
„Das Persönliche Budget ist<br />
immer noch eine Innovation zur Erbringung<br />
von Leistungen der Eingliederungshilfe.<br />
Es bietet Chancen<br />
für Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf,<br />
selbstbestimmt<br />
a n z e i g e<br />
derung von ausländischen Mitbürgern<br />
auch bedeuten kann, nicht ausreichend<br />
genutzt. Hinzu kommt der<br />
„Krieg“ mit dem Jobcenter als Hartz<br />
IV-Empfänger.<br />
Von „Berlin – lebenswert für alle?“<br />
kann also nicht die Rede sein. Ebensowenig<br />
trägt die Tatsache, dass trotz<br />
vorhandener Arbeit der Lebensunterhalt<br />
nicht gesichert ist und Sozialhilfe<br />
beantragt werden muss, zum positiven<br />
Lebensgefühl bei. Altersarmut<br />
ist und bleibt auf Grund der zunehmenden<br />
gebrochenen Erwerbsbiografien<br />
ein aktuelles Thema.<br />
Gleichzeitig wies sie darauf hin,<br />
dass der <strong>Berliner</strong> Senat auf Regelungen<br />
für Hartz IV-Sätze, Mindestlöhne,<br />
Gesundheits- und Rentenreformen<br />
keinen Einfluss hat, denn<br />
diese unterliegen der Bundesregierung.<br />
Dafür hat Berlin für die Abschaffung<br />
der Studiengebühren, die<br />
Einführung kostenloser Kita-Plätze<br />
und die Unterstützung vieler sozialer<br />
Projekte gesorgt.<br />
Aus einer Studie der K.-Adenauer-<br />
Stiftung geht hervor, dass jedes sechste<br />
Kind von Kinderarmut betroffen<br />
ist. Deutschland ist auf dem Weg zu<br />
einer Klassengesellschaft, so Herr Dr.<br />
<strong>Inkontinenz</strong>- und/ oder Sexualberatung<br />
bei Ulrike Boppel<br />
<strong>Inkontinenz</strong>fachberaterin, Sexualpädagogin<br />
Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />
blisse, Tel.: 8 47 18 70<br />
2. Sozialgipfel<br />
und gemeindeintegriert zu wohnen.<br />
Bisher sind nur wenige neue<br />
Wohnmodelle entstanden oder<br />
in der Entstehung begriffen, die<br />
unter Beteiligung von Trägereinrichtungen<br />
dieser Zielstellung ein<br />
großes Stück näher kommen.<br />
Neben der wissenschaftlichen<br />
Analyse und den anstehenden sozialpolitischen<br />
Veränderungen in<br />
der Eingliederungshilfe werden auf<br />
dem Fachtag Wohnangebote im<br />
Rahmen des Persönlichen Budgets<br />
in drei Vorträgen betrachtet. Drei<br />
Praxisbeispiele verdeutlichen die<br />
Möglichkeit, dass trägerbezogene<br />
Klundt, Fachreferent für Kinder- und<br />
Jugendpolitik in der Bundestagsfraktion<br />
„Die Linke“. Da mag man kaum<br />
glauben, dass Deutschland noch<br />
immer zu den reichsten Ländern<br />
gehört.<br />
Er vertrat die Ansicht, dass die<br />
Daten der Bundesregierung geschönt<br />
sind und die angeblich ausreichenden<br />
Maßnahmen nicht die Ursachen bekämpfen.<br />
In Berlin erfolgt der Blick auf Kieze<br />
und Bezirke differenzierter. Auswirkungen<br />
von Armut, etwa auf die<br />
Gesundheit, sind bereits nach der<br />
Geburt spürbar – wenig soziale Kontakte<br />
– Vereinsamung. Kein Geheimnis<br />
dürfte es sein, dass Bildungschancen<br />
noch immer abhängig sind vom<br />
Bildungsstatus der Eltern – es entwickelt<br />
sich ein Teufelskreis.<br />
Er plädiert für Konzepte zur Umverteilung,<br />
die soziale Gerechtigkeit<br />
schaffen, auch im Sinne wirtschaftlicher<br />
Entwicklung.<br />
Berlin ist aber auch nicht sehr lebenswert<br />
für ALG II Empfänger. Dies<br />
machte Herr Wagner, Vorsitzender<br />
des Bezirkserwerbslosenausschusses,<br />
ver.di Berlin, in seinen Ausführungen<br />
deutlich.<br />
Wohnangebote im Rahmen des persönlichen<br />
Budgets tatsächlich realisiert<br />
werden können.<br />
Eines steht jetzt schon fest: das<br />
Wohnen mit dem Persönlichen<br />
Budget ist mehr als ‚einfach nur zu<br />
wohnen…’ Menschen mit Behinderung,<br />
Eltern sowie Fachkräfte der<br />
Behindertenhilfe und der Heil- und<br />
Behindertenpädagogik sind eingeladen,<br />
miteinander diese ‚neue Wohnkultur’<br />
zu diskutieren.<br />
a n z e i g e<br />
Er prangert an, dass immer weniger<br />
Menschen einen Anspruch auf ALG<br />
II haben und nannte offen, dass die<br />
Nürnberger Arbeitslosenzahlen geschönt<br />
sind.<br />
Nannte Frau Knake –Werner die<br />
vom <strong>Berliner</strong> Senat geschaffene Mietsituation<br />
für ALG II Empfänger<br />
unterstützend, fand er sie jetzt verschärfter<br />
als zuvor. Nutzlos auch die<br />
Schaffung des Berlin-Passes – er bestätigt<br />
nur bereits bestandene Ermäßigungen,<br />
schafft aber keine neuen.<br />
Was nützt z. B. freier Eintritt in Bibliotheken,<br />
wenn diese meist geschlossen<br />
wurden oder oft ein veraltetes<br />
Angebot bereithalten?!<br />
Auf der anschließenden Podiumsdiskussion<br />
mit Vertretern von Parteien<br />
des <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhauses<br />
wurden die Wahlprüfsteine<br />
hinterfragt – Gute Arbeit schaffen,<br />
Armut bekämpfen, Chancengleichheit<br />
herstellen…In Wahlkampfmanier<br />
wurde sich heiß geredet.<br />
Dem Gewinner sei gesagt: Der 3.<br />
Sozialgipfel der genau hinterfragt,<br />
wird im nächsten Jahr schon stattfinden.<br />
Fachtag „neue Wohnkultur“<br />
q Fachtag „Neue Wohnkultur“<br />
Datum: Freitag, 18. Sept. 2009<br />
Uhrzeit: 9.00 – 13.00 Uhr<br />
Ort: Berlin<br />
Teilnahmegebühr: 20 Euro /<br />
ermäßigt: 15 Euro<br />
Veranstalter: Lebenswege<br />
Wohnprojekte gGmbH, Gubener<br />
Straße 49, 10243 Berlin<br />
Den genauen Tagungsort und Informationen<br />
zur Anmeldung erfahren sie<br />
telefonisch unter 030 / 29 77 35 730.<br />
Fabian Schwarz, Lebenswege für Menschen<br />
mit Behinderungen gGmbH
von Matthias Grombach<br />
In meiner Rechtsangelegenheit<br />
schildert sich die Entwicklung wie<br />
folgt: Ich wandte mich an die Behindertenbeauftragten<br />
der Bundestagsfraktionen.<br />
Diese hatten sich dann an<br />
die Ministerin für Gesundheit und<br />
Soziales des Landes Sachsen-Anhalt<br />
gewandt. Anfang April 2009 fand eine<br />
Gesprächsrunde zusammen mit dem<br />
Sozialministerium statt. Es sollten<br />
Möglichkeiten erörtert werden, die<br />
die ambulante Versorgung in einer eigenen<br />
Wohnung unter Zuhilfenahme<br />
eines ambulanten Dienstes sicherstellt.<br />
Jedoch wurden die Leistungen<br />
der Pflegeversicherung hierfür als<br />
ausreichend erachtet. Dies ist unzutreffend.<br />
Es widerspricht nicht nur<br />
den tatsächlichen Gegebenheiten,<br />
sondern auch den rechtlichen Vorgaben.<br />
Die Pflegestufe III wird dadurch<br />
charakterisiert, dass eine Pflege rund<br />
um die Uhr erforderlich ist.<br />
Ich hatte mich diesbezüglich auf<br />
die Suche nach einem Pflegedienst<br />
gemacht, der diese Versorgungsleistung<br />
sicherstellen könnte. Das günstigste<br />
Angebot belief sich auf 7.930,00<br />
EUR, so dass sich unter Anrechnung<br />
der gedeckelten Leistungen der Pflegeversicherung<br />
von 1.470,00 EUR<br />
ein Restbetrag für die Sozialagentur<br />
von 6.460,00 EUR ergeben hätte.<br />
Ein konkretes Ergebnis wurde in<br />
Auf der 17. Europäischen Konferenz<br />
für Thoraxchirurgie) wurde<br />
die Chefärztin der Klinik für Thoraxchirurgie,<br />
Dr. Gunda Leschber,<br />
zur designierten Präsidentin der European<br />
Society of Thoracic Surgeons<br />
(ESTS) gewählt.<br />
Während des Kongresses in<br />
Krakow (Polen) erhielt Oberarzt Dr.<br />
Johannes Merk den erstmalig verliehenen<br />
Grillo-Preis (benannt nach<br />
dem im Jahr 2006 verstorbenen Thoraxchirurgen<br />
Hermes C. Grillo) für<br />
die „beste innovative/experimentelle<br />
Arbeit“. Ausgezeichnet wurde ein<br />
Projekt zum Ansprechen von Tumoren<br />
auf Chemotherapie im Tiermodell,<br />
wobei mit dem Max-Delbrück-<br />
Zentrum zusammengearbeitet wird.<br />
„Neben Diagnostik und Therapie<br />
ist die Evangelische Lungenkli-<br />
nik Berlin seit ihrer Gründung auch<br />
immer ein Ort der Entwicklung neuer<br />
Behandlungsmethoden. Diese aktuelle<br />
internationale Anerkennung<br />
ist allen Mitarbeitern Dank und Ansporn<br />
zugleich“, sagt Geschäftsführer<br />
Jörg Gottschalk.<br />
Die Klinik für Thoraxchirurgie<br />
ist eine der ersten drei Kliniken in<br />
Deutschland, die im Oktober 2008<br />
von der Deutschen Gesellschaft für<br />
Thoraxchirurgie (DGT) als Thoraxchirurgisches<br />
Zentrum zertifiziert<br />
wurde. Schwerpunkte bilden hier die<br />
operative Behandlung des Lungenkarzinoms<br />
und von Metastasen sowie<br />
die minimal-invasive Thoraxchirurgie<br />
(VATS). Die Thoraxchirurgie<br />
umfasst zudem auch die Chirurgie<br />
von entzündlichen oder gutartigen<br />
Erkrankungen (z. B. Empyem oder<br />
Soz iale s<br />
Warum wir immer unser recht<br />
erkämpfen müssen?!<br />
dieser Besprechung nicht gefunden.<br />
In einem Mediationsverfahren des<br />
Landessozialgerichts wurde losgelöst<br />
von dem eigentlichen gerichtlichen<br />
Verfahren versucht, in einem sehr<br />
ausführlichen Gespräch die gegensätzlichen<br />
Positionen zu erörtern und<br />
gegebenenfalls nach praktikablen Lösungswegen<br />
zu suchen:<br />
Zugegen war je ein Vertreter des<br />
Ministeriums und der Sozialagentur.<br />
Der Ministeriumsvertreter verwies<br />
darauf, dass man an gesetzliche Vorgaben<br />
gebunden sei und infolgedessen<br />
nur ein kostengünstiges Modell<br />
mittragen könne, also eine stationäre<br />
Versorgung. Es wurde sodann erörtert,<br />
dass meine gesamten Bedürfnisse<br />
in die Überlegungen mit einbezogen<br />
werden müssten, da ja nur<br />
so eine Vergleichbarkeit von Kosten<br />
gewährleistet werden könnte. Die von<br />
mir vorgeschlagene ambulante Versorgung<br />
zielt darauf ab, dass sich Tag<br />
und Nacht jemand bei mir aufhält, so<br />
dass meine sämtlichen Bedürfnisse<br />
(Hilfe zur Pflege, Unterstützung in<br />
der hauswirtschaftlichen Versorgung,<br />
Begleitung außer Haus usw.) durch ein<br />
solches geschlossenes System abgedeckt<br />
sind und die Kosten der Versorgung<br />
damit gleichfalls ohne weiteres<br />
geklärt sind. Sie belaufen sich auf den<br />
oben genannten Betrag zusätzlich ergänzender<br />
Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
Bericht eines Betroffenen<br />
sowie der Wohnungskosten. Dem gegenüber<br />
vermochte man keine Zahlen<br />
zu benennen, die den Bedarf in einer<br />
stationären Einrichtung abdecken. Es<br />
wurde lediglich betont, dass die Versorgung<br />
dort wesentlich günstiger sei.<br />
Es wurde sich wie folgt verständigt:<br />
1. Es wird eine abgeschlossene<br />
Wohnung gesucht, die Versorgung<br />
erfolgt dann allerdings über einen<br />
Pflegedienst. Dieser stellt die konkrete<br />
Versorgung sicher, sowie einen<br />
ausreichenden Bereitschaftsdienst.<br />
2. Die erforderlichen Eingliederungshilfemaßnahmen<br />
sind der Abschluss<br />
der Schulausbildung bzw. die Aufnahme<br />
einer beruflichen Tätigkeit/<br />
Lehre meinerseits. Im Sinne einer<br />
Integration zusammen mit Nichtbehinderten.<br />
3. Was die sonstige Teilhabe in der<br />
Gemeinschaft angeht (Freizeit, Veranstaltungen)<br />
so vertrat ich die Auffassung,<br />
dass jeder Mensch ohne Behinderungen<br />
täglich zumindest 2 h<br />
Zeit aufwendet, um soziale Kontakte<br />
in jedweder Art zu pflegen. Derzeit gewährt<br />
die Sozialagentur einen Betrag<br />
von rund 250,00 EUR. Mit diesem Geld<br />
kaufe ich ebenfalls Unterstützungsleistungen<br />
für rund 4 h in der Woche<br />
- pro Tag also ca. 30 Minuten ein.<br />
Hier wurde nicht nach einer Lösung<br />
gesucht. Begründet wurde dies damit,<br />
dass bereits der oben genannte Betrag<br />
Pneumothorax), diagnostische Eingriffe<br />
bei unklaren Veränderungen<br />
und Lungengerüsterkrankungen<br />
sowie Operationen an der Brustwand,<br />
dem Mittelfellraum, der Luftröhre.<br />
Dr. Gunda Leschber wurde im Juni<br />
2003 zur bundesweit ersten Chefärztin<br />
einer Thoraxchirurgischen Klinik<br />
von der Evangelischen Lungenklinik<br />
Berlin berufen. Zu ihrem Spezialgebiet<br />
gehören die gesamte minimal-invasive<br />
Chirurgie und die Video-Mediastinoskopie.<br />
Dr. Johannes Merk<br />
ist Facharzt für Herzchirurgie mit<br />
Schwerpunkt Thoraxchirurgie und<br />
seit 2004 in der Evangelischen Lungenklinik<br />
Berlin als Oberarzt tätig.<br />
Dort ist er Spezialist der Laserchirurgie<br />
von Lungenmetastasen.<br />
Die ESTS wurde 1993 auf Initiative<br />
vom Prof. Dr. med. Ingolf Vogt- Moy-<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
festgestellt sei. Einer Entscheidung im<br />
Widerspruchsverfahren wolle man<br />
nicht vorgreifen.<br />
Es wird zwar versucht, nach Lösungen<br />
zu suchen, aber wahrscheinlich<br />
wird an der bisherigen sehr einschränkenden<br />
Auffassung festgehalten.<br />
Dabei müsse gerade die Bestimmung<br />
des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />
des Landes Sachsen-<br />
Anhalt dazu führen, dass die von mir<br />
angestrebte ambulante Versorgung<br />
gewährt wird. (§ 5 BGstG LSA)<br />
Die Realität sieht bedauerlicherweise<br />
anders aus. Es entsteht der Eindruck,<br />
dass letztendlich ausschließlich<br />
Kostengesichtspunkte eine Rolle<br />
spielen. Unverständlich – kam doch<br />
das <strong>Berliner</strong>-Institut für Bevölkerung<br />
und Entwicklung zu dem Ergebnis,<br />
dass wohnortnahe, selbstbestimmte<br />
und auf den individuellen Bedarf zugeschnittene<br />
Hilfen im ambulanten<br />
Bereich oft kostengünstiger sind, als<br />
eine stationäre Versorgung. Die Sozialämter<br />
haben 2006 hierfür rund<br />
7.400,00 EUR pro Empfänger ausgegeben.<br />
Für die Versorgung im Heim<br />
hingegen 26.000,00 EUR. Auch dies<br />
belegt, dass bei den bereits angesprochenen<br />
Vergleichsbetrachtungen zu<br />
Lasten der Hilfeempfänger verschiedene<br />
Kostenpositionen wohl einfach<br />
außer Acht gelassen werden.<br />
Thoraxchirurgie in Berlin-Buch international anerkannt<br />
kopf (Heidelberg) gegründet, der auch<br />
als erster Präsident die Gesellschaft<br />
vertrat. Mittlerweile ist sie mit 965<br />
Mitgliedern die größte Thoraxchirurgische<br />
Vereinigung Europas und<br />
Amerikas. Zum zweiten Mal gelangte<br />
durch PD Dr. Heikki Toomes (Baden-<br />
Baden) die Präsidentschaft nach<br />
Deutschland. Dr. Gunda Leschber ist<br />
bereits seit dem Jahr 2007 als Beisitzerin<br />
im Präsidium der ESTS vertreten.<br />
Ihr neues Amt als Präsidentin tritt sie<br />
im Juni 2010 für ein Jahr an.<br />
q Die Evangelische<br />
Lungenklinik Berlin<br />
gehört zum Verein zur Errichtung<br />
evangelischer Krankenhäuser e.V.<br />
(VzE).<br />
Presseansprechpartner VzE<br />
Corinna Heinrich
10<br />
Was ist nueva?<br />
der name bedeutet:<br />
nUtzer EValuieren nutzer.<br />
Nueva ist ein Evaluationsverfahren<br />
bei dem NutzerInnen selbst die Qualität<br />
von Wohnangeboten und Dienstleistungen<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
messen und beschreiben.<br />
Nicht nur an der Durchführung,<br />
auch an der Entwicklung des Verfahrens<br />
sind NutzerInnen maßgeblich<br />
beteiligt. Nueva ist ein Projekt der<br />
Firma Atempo aus Österreich. (www.<br />
atempo.at)<br />
Das nueva referenzprojekt Berlin<br />
Die Spastikerhilfe Berlin eG hat sich<br />
gemeinsam mit der Albert-Schweizer-<br />
Stiftung, der <strong>Berliner</strong> Starthilfe und<br />
der Nordberliner Werkgemeinschaft<br />
an dem Projekt des DPWV Landesverband<br />
Berlin zur ‚Evaluation von<br />
Wohndienstleistungen und Werkstätten’<br />
beteiligt.<br />
Vom 19.-20. Januar 2009 fand ein<br />
Vorbereitungsworkshop mit Nueva<br />
und Vertretern der am Modul<br />
‚Wohnen’ beteiligten Träger statt.<br />
Eingeladen waren Mitarbeiter aus<br />
den Leitungsebenen und Nutzer. Sie<br />
sollten das Verfahren genau kennenlernen,<br />
die Fragestellungen an die<br />
Bedingungen in Berlin anpassen und<br />
festlegen, welche Qualitätsstandards<br />
als Maßstab dienen würden.<br />
Die Zusammenarbeit von Nutzern,<br />
Leitungen und Nueva-Fachleuten war<br />
sehr spannend. Es wurde eifrig diskutiert,<br />
viel gelacht und ernsthaft nachgedacht.<br />
Ergebnis waren die Stan-<br />
Den Wunsch, am Leben unserer<br />
Gesellschaft teilzuhaben, hat<br />
jeder in seiner ganz persönlichen Art<br />
und Weise. Ein wichtiger Bestandteil<br />
dessen ist eine den Menschen ausfüllende<br />
Arbeit. Doch nicht alle halten<br />
den Anforderungen, die die Leistungsgesellschaft<br />
an uns stellt, stand.<br />
Die faktura gGmbH ist eine junge<br />
und innovative Werkstatt in der Mitte<br />
Berlins. Hier finden beeinträchtigte<br />
Menschen ein entspanntes, ruhiges,<br />
aber auch anregendes Arbeitsumfeld,<br />
welches ihre unterschiedliche Leistungsfähigkeit<br />
berücksichtigt. Mit<br />
unseren Arbeitsangeboten machen<br />
wir es uns zur Aufgabe, die persönlichen<br />
Neigungen und Potentiale<br />
eines Jeden zu erschließen und im<br />
dards und darüber hinaus zahlreiche<br />
Anregungen für alle Beteiligten.<br />
Im Februar führten Evaluatoren<br />
von Nueva/Österreich in ausgewählten<br />
Einrichtungen und Diensten der<br />
3 Wohnträger Befragungen und Beobachtungen<br />
durch.<br />
Im April stellten Nueva-Mitarbeiter<br />
die Evaluationsergebnisse den<br />
verantwortlichen Leitungen der Spastikerhilfe<br />
Berlin eG vor. Erfreulich<br />
ist, dass hohe Zufriedenheitswerte<br />
erreicht wurden. Interessant ist aber,<br />
dass in einzelnen Bereichen, die Ergebnisse<br />
von den definierten Standards<br />
abweichen. Dies ist grundsätzlich<br />
weder ‚gut’ noch ‚schlecht’, es<br />
beinhaltet vielmehr Anregungen zur<br />
Entwicklung des Angebotes.<br />
Wir haben vereinbart, dass solche<br />
Schwerpunkte von den Teams in<br />
den Einrichtungen herausgearbeitet<br />
werden und Nueva dazu die Fragestellungen<br />
und genauere Ergebnisse<br />
(unter Wahrung der Anonymität) zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Voraussichtlich Mitte Juni 2009<br />
sollen die Ergebnisse durch die Evaluatoren<br />
den Nutzern in den betreffenden<br />
Einrichtungen vorgestellt<br />
werden.<br />
Was ist das Besondere an nueva?<br />
• Die Nutzerperspektive – auf gleicher<br />
Augenhöhe<br />
Die EvaluatorInnen sind selbst<br />
Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />
und Behinderungen und haben Erfahrungen<br />
im betreuten Wohnbereich.<br />
Sie sind also mit der Lebens-<br />
Ar b e it & I nteg ration<br />
Das nueva referenzprojekt Berlin<br />
faktura<br />
ökologisch-kreative Werkstatt im Rahmen der<br />
beruflichen Integration<br />
Rahmen der beruflichen Rehabilitation<br />
weiter zu entwickeln. Erfahren Sie<br />
mehr zur Beruflichen Rehabilitation<br />
bei faktura.<br />
Unsere Werkstatt bietet ein breites<br />
Spektrum an Produkten und Dienstleistungen.<br />
Sie sind Ergebnis des<br />
gesamten Rehabilitations- und Arbeitsprozesses<br />
und in ihrer Qualität<br />
Spiegelbild des Leistungsvermögens<br />
unserer Mitarbeiter. In den unterschiedlichen<br />
Bereichen können<br />
unsere Mitarbeiter ein Arbeitsfeld<br />
finden, das ihren Neigungen, Kenntnissen<br />
und Möglichkeiten entspricht.<br />
Qualifizierte Handwerker, Fachleute<br />
und Meister garantieren eine fachgerechte<br />
und qualitätsbezogene Anleitung.<br />
Entsprechend unseres kreativ-<br />
welt der Befragten vertraut, d.h. sie<br />
wissen worauf es ankommt und reden<br />
‚auf gleicher Ebene’.<br />
Sie erhalten eine qualifizierte Ausbildung<br />
und sind im Rahmen eines<br />
sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnisses<br />
tätig.<br />
• Die Ergebnisperspektive – Bemühen<br />
reicht nicht<br />
Nueva untersucht nicht- wie viele<br />
Audits- ob die Mitarbeiter alle festgelegten<br />
Regelungen auch eingehalten<br />
haben. Bemühen reicht nicht! Entscheidend<br />
ist, welche Qualität bei den<br />
Nutzern ankommt.<br />
• Die Außenperspektive – Unabhängigkeit<br />
und Vertraulichkeit<br />
Die EvaluatorInnen kommen ‚von<br />
außen’, d.h. sie sind weder Angestellte<br />
noch ‚Kunden’ des befragten Trägers.<br />
Die Befragung findet in einer 4-<br />
Augen-Situation statt, die Teilnahme<br />
ist freiwillig, die Auswertung erfolgt<br />
anonym. Die EvaluatorInnen sind zur<br />
Vertraulichkeit verpflichtet. Durch<br />
dieses Setting wird die Wahrscheinlichkeit<br />
‚sozial erwünschter’ Antworten<br />
minimiert.<br />
Wie funktioniert nueva?<br />
Mindestens 50% der Nutzer eines<br />
Angebotes müssen bereit sein, sich<br />
an der Evaluation zu beteiligen, damit<br />
die Ergebnisse wirklich repräsentativ<br />
sind.<br />
Die Evaluatoren benutzen Fragebögen,<br />
die sie zum besseren Verständnis<br />
mit Pictogrammen ergänzen können.<br />
Für Menschen, die Fragen nicht verstehen<br />
und sich nicht aktiv mitteilen<br />
ökologischen Ansatzes setzen sich<br />
unsere Mitarbeiter in ihren Bereichen<br />
mit dem sparsamen und umweltschonenden<br />
Einsatz von Material und Maschinen<br />
auseinander.<br />
Wir bieten aber auch noch mehr. In<br />
den verschiedenen Arbeitsbereichen<br />
unserer Werkstatt entstehen beeindruckende<br />
handwerkliche Produkte<br />
und werden professionelle Dienstleistungen<br />
ausgeführt als Ergebnis einer<br />
gelungenen Zusammenarbeit von betreuten<br />
Beschäftigten und Mitarbeitern.<br />
Die Ergebnisse unserer Arbeit<br />
messen sich unmittelbar mit den Ergebnissen<br />
und Produkten des ersten<br />
Arbeitsmarktes. Nur mit einem<br />
hohen Anspruch an die Qualität unserer<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
können wir wirtschaftlich erfolgreich<br />
arbeiten. Wir bieten Ihnen Leistungen<br />
im Bereich Malerei/Raumgestaltung,<br />
Filzprodukte/Näharbeiten,<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
können verwenden sie standardisierte<br />
Beobachtungbögen. Außerdem gibt<br />
es Checklisten, zur Ausstattung für<br />
Rolstuhlfahrer, Blinde und hörbehinderte<br />
Menschen.<br />
Der nueva Online-Katalog<br />
Die Evaluationsergebnisse aller<br />
untersuchten Angebote werden in<br />
einem Online-Katalog veröffentlicht<br />
(www.nueva-online.info).<br />
Dieser Katalog bietet interessierten<br />
KundInnen vergleichbare und verständliche<br />
Informationen als Grundlage<br />
für die Auswahl eines geeigneten<br />
Wohnangebotes.<br />
Die Träger haben die Möglichkeit,<br />
sich mit ihrem speziellen Profil darzustellen<br />
und erhalten Anregungen für<br />
die Weiterentwicklung ihrer Dienstleistungen.<br />
Die Leistungsträger erhalten Informationen<br />
über Bedarf und Entwicklungen<br />
zur Angebotsplanung.<br />
Beate Volk-Krüger,<br />
Qualitätsmanagement,<br />
Spastikerhilfe Berlin eG<br />
q Spastikerhilfe Berlin eG<br />
Qualitätsmanagement<br />
Beate Volk-Krüger<br />
Lindenstraße 20-25<br />
10969 Berlin<br />
Telefon (030) 22 500-0<br />
Telefax (030) 22 500-130<br />
E-Mail: bvolk@spastikerhilfe.de<br />
Internet:<br />
www.spastikerhilfe-berlin-eg.de<br />
Kantine/Catering, Digitalisierung<br />
von Medien, PC-Service und Dokumentenarchivierung.<br />
Im Juli 2009 wird bei der faktura<br />
gGmbH in Berlin-Mitte eine Bonbonmanufaktur<br />
eröffnet. Hier wird<br />
ein traditionsreiches Handwerk wiederbelebt.<br />
Die Teilnehmer der faktura<br />
werden köstliche Kreationen unter<br />
fachkundiger Anleitung herstellen.<br />
q Kontakt<br />
faktura gGmbH<br />
Anerkannte Werkstatt für behinderte<br />
Menschen<br />
Rungestrasse 17 | 10179 Berlin<br />
Tel. (030) 280 42 77-21 | Fax -19<br />
mail@faktura-berlin.de<br />
www.faktura-berlin.de
BBZ Juli/August 2009 Ar b e it & I nteg ration<br />
11<br />
Von der Besonderheit des Gästehauses<br />
und Schullandheimes<br />
ahnen Gäste kaum etwas: Doch wer<br />
hier tagt, übernachtet oder feiert, hilft<br />
zugleich psychisch kranken Menschen,<br />
wieder zu arbeiten.<br />
Die beiden zwischen Bäumen verborgenen<br />
Villen sind aus dem Dornröschenschlaf<br />
erwacht. Sorgfältig rekonstruiert<br />
bezaubern sie durch architektonische<br />
Details aus der Gründerzeit<br />
und durch das idyllische Ambiente am<br />
Großen Wannsee. Dazu bilden funktionales<br />
Möbeldesign und zeitgenössische<br />
Kunst den passenden Rahmen<br />
für eine anregende Atmosphäre. „Die<br />
großen und kleinen Gäste sollen sich<br />
vor allen Dingen wohl fühlen“, sagt<br />
Svenja Jürgensen, Betriebsstättenleiterin,<br />
VIA Werkstätten. Und doch<br />
wollen Gästehaus und Schullandheim,<br />
die mit dem Label „Blumenfisch am<br />
Großen Wannsee“ für sich werben, zu<br />
einem Musterbeispiel für gelebte Integration<br />
werden. Denn Teilhabe am Arbeitsleben<br />
bedeutet neben wirtschaftlicher<br />
und persönlicher Selbstständigkeit<br />
auch die gesellschaftliche Anerkennung<br />
und ermöglicht soziale Kontakte.<br />
20 Menschen mit Behinderung<br />
haben hier einen neuen Arbeitsplatz<br />
gefunden. Sämtliche Serviceleistungen<br />
rund um das Objekt werden mit<br />
Hilfe unserer Rehabilitanden aus den<br />
Fachabteilungen Haustechnik, Haus-<br />
a n z e i g e<br />
„Blumenfisch am<br />
großen Wannsee“<br />
wirtschaft und Küche sowie Garten-<br />
und Landschaftsbau erbracht.<br />
Als jüngstes Projekt der VIA Werkstätten<br />
offeriert das Gästehaus den<br />
passenden Rahmen für Klausuren<br />
als auch für Hochzeiten u.ä.. Von<br />
der großen Terrasse aus kann man<br />
über den weitläufigen Garten schauen,<br />
der sich bis zum Ufer des Großen<br />
Wannsees erstreckt. Für eine gute Bewirtung<br />
sorgt der hauseigene Koch.<br />
Die 13 Zimmer haben jeweils ein eigenes<br />
Bad, Fernseher und Safe.<br />
Gleich nebenan bietet das Schullandheim<br />
alles, was Kinderherzen<br />
höher schlagen lässt. Die 6 Schlafräu-<br />
– Tagen und Toben in Traumlage –<br />
me werden von liebenswürdigen Fabelwesen<br />
aus der Abteilung Dekoration<br />
& Design der VIA Werkstätten bewohnt<br />
und die Etagenbetten mit Bullaugen<br />
lassen abenteuerliche Seeräuberstimmung<br />
aufkommen und bieten<br />
die Chance, eingefahrene Ansichten<br />
und Rollenverteilungen gleich mal<br />
über Bord zu werfen und einen neuen<br />
Teamgeist zu entwickeln. Die Betreuungszimmer<br />
laden zum Entspannen<br />
ein und haben separate Duschen.<br />
2008 haben die VIA Werkstätten<br />
den Zuschlag für die Nutzung des Objektes<br />
erhalten. Die Renovierung der<br />
beiden Villen war ein Kraftakt, den die<br />
Rehabilitanden der VIA Werkstätten<br />
mit viel Enthusiasmus, eigener Muskelkraft<br />
wie auch in enger Zusammenarbeit<br />
mit weiteren sozialen Trägern<br />
stemmten. Das Mobiliar wurde übrigens<br />
von der werkstatteigenen Tischlerei<br />
entworfen und produziert. Die<br />
künstlerische Ausrichtung der VIA<br />
Werkstätten ist dabei Konzept und<br />
Sommerfest im<br />
aLBBW<br />
D 09. Juli 2009 11:00-16:00 Uhr<br />
In diesem Jahr feiert das ALBBW<br />
seinen 30. Geburtstag und das Sommerfest<br />
steht ganz im Zeichen des<br />
Jubiläums. Mit einem selbstinszenierten<br />
bunten Bühnenprogramm<br />
unter dem Motto: „Wir zeigen was wir<br />
noch können“, feiert die ganze Belegschaft<br />
gemeinsam mit der Annedore-<br />
Leber-Oberschule und Ehemaligen.<br />
Highlight in diesem Jahr ist eine<br />
lässt ihren TeilnehmerInnen Raum<br />
für Kreativität. Aktuell unterstützen<br />
die VIA Werkstätten an verschiedenen<br />
Standorten in Berlin über 200 Menschen<br />
mit Behinderungen an der Teilhabe<br />
am Arbeitsleben in allen Phasen<br />
der beruflichen Bildung und Rehabilitation.<br />
Wirkliche Integration von<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />
kann aber nur gelingen, wenn<br />
jeder Einzelne von uns unvoreingenommen<br />
auf die Betroffenen zugeht,<br />
sie im Alltag begleitet und in unser<br />
tägliches Leben einbezieht. Daher<br />
sollten auch Betriebe und Arbeitgeber,<br />
diesen Menschen im Arbeitsleben verstärkt<br />
eine Chance geben.<br />
Über den VIa<br />
Unternehmensverbund<br />
Die VIA Werkstätten gGmbH ist<br />
eine Tochterfirma der VIA Verbund<br />
für Integrative Angebote Berlin gemeinnützigen<br />
GmbH. Seit 1991 erbringt<br />
der VIA Unternehmensverbund<br />
soziale Dienstleitungen, betreut und<br />
beschäftigt Menschen mit Behinderungen,<br />
unterstützt Pflegebedürftige<br />
und Senioren.<br />
Der Anspruch des Unternehmens<br />
ist die Integration von benachteiligten<br />
Menschen in die Gesellschaft.<br />
Neben der VIA Werkstätten gGmbH<br />
gehören auch die VIA Pflege gGmbH<br />
und die Pfefferbett gGmbH zum VIA<br />
Unternehmensverbund.<br />
q VIA Verbund für Integrative Angebote<br />
Berlin gem. GmbH<br />
Schönhauser Allee 175<br />
10119 Berlin<br />
Tel.:(0)30 44 35 48 15<br />
Fax:(0)30 44 35 48 18<br />
heitere Spielerallye rund um die<br />
Berufe, die im Hause ausgebildet<br />
werden. Dabei messen sich Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer mit Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern und<br />
ermitteln frei nach „Schlag den Raab“<br />
die „besten Berufs-Allrounder“.<br />
Außerdem sind wieder hauseigene<br />
Bandprojekte mit Überraschungsgästen<br />
am Start. Und wie immer gibt´s<br />
das Fußballspiel: Mitarbeiter(innen)<br />
gegen Azubis.<br />
Wie in jedem Jahr wird im Rahmen<br />
des Fests auch der Ausbildungspreis<br />
„Drechsler“ verliehen, „Hammer“-<br />
Fest auf der Piazza - Ausklang bis<br />
18:00 Uhr<br />
q Annedore-Leber<br />
Berufsbildungswerk Berlin<br />
Paster-Behrens-Straße 88<br />
12359 Berlin<br />
Tel.: 030 66588-0<br />
E-Mail: info@albbw.de<br />
Internet: www.albbw.de
1 Mob i lität<br />
Eileen Moritz und<br />
Christine Albrecht im Podium<br />
Wie barrierefrei ist die City im<br />
Jahre 2009, wo gibt es neue<br />
Aufzüge auf den U- oder S-Bahnhöfen<br />
und was sind aktuelle Probleme<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
bei der täglichen Nutzung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs (ÖPNV)<br />
in Berlin?<br />
Diese und weitere Fragen erörterten<br />
am 11. Juni 2009 ein fünfköpfiges<br />
Podium, moderiert von Eileen<br />
Moritz, Fürst Donnersmarck-Stiftung,<br />
mit einem fachkundigen Publikum<br />
in der Villa Donnersmarck.<br />
Bettina Jeschek von der S-Bahn<br />
Berlin, verantwortlich für die Instandhaltung<br />
der Stationen, und Christine<br />
Albrecht, Beauftragte für Fahrgäste<br />
mit Behinderungen, kennen die<br />
a n z e i g e<br />
alltag im Öffentlichen nahverkehr<br />
Jour Fixe in der Villa Donnersmarck am 11. Juni 2009<br />
Probleme jedes einzelnen Bahnhofs<br />
genau. Insgesamt zogen beide eine<br />
positive Bilanz über die derzeitige Erreichbarkeit<br />
und Barrierefreiheit bei<br />
den U- und S-Bahnhöfen. So verfügen<br />
mittlerweile 74 U-Bahnhöfe über<br />
einen Aufzug oder Rampe und auch<br />
die S-Bahnhöfe sind zu Zweidrittel<br />
entsprechend ausgestattet. Corinna<br />
Lichtenberg vom Arbeitskreis Bauen<br />
und Verkehr der <strong>Berliner</strong> Senatsverwaltung<br />
bestätigte dies: „Ich bin viel<br />
unterwegs und genieße die Freiheit,<br />
die sehr viel größer geworden ist. 1987<br />
gab es erst einen Aufzug, jetzt sind<br />
es 74 U-Bahnhöfe mit Aufzug oder<br />
Rampe.“<br />
Die Senatsverwaltung beabsichtigt,<br />
beim Umbau der Bahnhöfe nicht<br />
nur die Belange von gehbehinderten<br />
Fahrgästen im Blick zu haben. 150<br />
Bahnhöfe verfügen zusätzlich über<br />
ein Blindenleitsystem. Fahrgäste mit<br />
Höreinschränkungen werden sich<br />
künftig leichter an Bushaltestellen<br />
orientieren können. Das bestätigte<br />
Irmgard Königstorfer von der Senatsverwaltung<br />
für Integration, Arbeit<br />
und Soziales „Das Ziel ist es, dass alle<br />
U- und S-Bahnhöfe wirklich barrierefrei<br />
erschlossen sind und die Fahr-<br />
zeuge einen möglichst stufenlosen<br />
Eingang haben.“<br />
Auch Jens-Holger Kirchner, Stadtrat<br />
in Berlin-Pankow, lobte die gute<br />
Zusammenarbeit mit den Unternehmen<br />
des ÖPNV. Das Herstellen größtmöglicher<br />
Barrierefreiheit spielt in<br />
der Zusammenarbeit zwischen ÖPNV<br />
und den Bezirksämtern eine große<br />
Rolle. „ Bei dem Ziel den öffentlichen<br />
Raum barrierefrei umzubauen, muss<br />
man sich vernetzen und in den Gremien<br />
dafür werben“, erklärt Kirchner<br />
seinen Ansatz.<br />
Auch Publikumsstimmen wiesen<br />
daraufhin, dass Barrierefreiheit nicht<br />
am Bahnhofseingang aufhören dürfe.<br />
Baustellen oder Gehwege mit Straßencafés<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
erschweren nicht nur den Rollstuhlfahrern<br />
einen ungehinderten<br />
Zugang zum Bahnhofsgelände. Unzulänglichkeiten<br />
bei Umbaumaßnahmen<br />
um den Bahnhof herum räumte<br />
Kirchner ein und merkte kritisch<br />
an, dass Barrierefreiheit betreffende<br />
Baupläne der Bezirke erst spät umgesetzt<br />
werden und bei der Ausführung<br />
zum Teil schon veraltet sind.<br />
Häufige Reparaturen störanfälliger<br />
Aufzüge und die damit verbundenen<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
langwierigen Umwege der Nutzer,<br />
Stufenunterschiede, Schwierigkeiten<br />
beim Ein- und Ausstieg, Auseinandersetzungen<br />
mit Busfahrern gehören<br />
dennoch immer noch zum Alltag<br />
mobilitätseingeschränkter Fahrgäste.<br />
Die sachkundigen Publikumsgäste<br />
klärten die Podiumsexperten detailliert<br />
über aktuelle Behinderungen auf<br />
und wurden ernst genommen.<br />
Auch bestätigten die Teilnehmer,<br />
dass barrierefreie Maßnahmen allen<br />
Fahrgästen zugute kommen. So äußerte<br />
ein selbst gehbehinderter Gast<br />
unter starkem Applaus der Anwesenden:<br />
„Es ist Zeit, dass alle begreifen,<br />
dass Aufzüge, gute Zugänglichkeit<br />
der Fahrzeuge allen Vorteile bringt<br />
und nicht nur dem behinderten Fahrgast.“<br />
Zwar ist Berlin noch entfernt von<br />
seinem erklärten Ziel, eine barrierefreie<br />
Stadt zu sein, aber die Diskussion<br />
zeigte erneut, dass der eingeschlagene<br />
Weg erfolgreich ist.<br />
Text & Fotos von Ursula Rebenstorf,<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Fürst Donnersmarck-Stiftung
BBZ Juli/August 2009 1<br />
Viele mobilitätseingeschränkte<br />
Menschen haben oft Schwierigkeiten<br />
beim Reisen. Damit das<br />
möglichst nicht der Fall ist, arbeitet<br />
das europäische Parlament seit<br />
Jahren an neuen Fahr- und Fluggastrechten.<br />
Diese ergänzen die allgemeinen<br />
Rechte, die sich beispielsweise<br />
aus dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />
(AGG) ergeben.<br />
Konkret sind im letzten Jahr neue<br />
Rechte im Flugbereich in Kraft getreten.<br />
Demnach dürfen Fluggesellschaften<br />
und Reiseveranstalter<br />
Menschen aufgrund Ihrer einge-<br />
a n z e i g e<br />
Seit Anfang Juni besitzt der U-Bahnhof Frankfurter Allee einen neuen<br />
Aufzug und ist damit für mobilitätsbehinderte Fahrgäste komplett barrierefrei<br />
zugänglich.<br />
Der Bahnhof galt zwar schon zuvor als barrierefrei, da er seit dem Jahr<br />
2005 über einen Aufzug vom Bahnsteig zur Vorhalle verfügt. Mit diesem<br />
Aufzug können Fahrgäste über das Ring-Center auf die Straßenebene<br />
gelangen, was jedoch nur zu den Geschäftszeiten des Centers möglich<br />
ist. Mit dem ergänzenden neuen Aufzug der BVG ist diese zeitliche Begrenzung<br />
überwunden.<br />
Die Kosten für den Einbau des Aufzuges betrugen 600.000 Euro.<br />
Insgesamt stehen den Fahrgästen der BVG nun 103 Aufzüge auf 74 barrierefreien<br />
U-Bahnhöfen im <strong>Berliner</strong> U-Bahnnetz zur Verfügung.<br />
Mob i lität<br />
Weitere Aufzüge für <strong>Berliner</strong> U-Bahnhöfe in diesem Jahr<br />
U-Bhf. Frankfurter Allee<br />
Damit die reise wie im Flug vergeht<br />
schränkten Mobilität oder Behinderung<br />
eine Flugbuchung nicht verweigern.<br />
Darüber hinaus müssen<br />
Fluggesellschaften kostenlos Mobilitätshilfen<br />
und Begleithunde<br />
befördern. Ausnahme gibt es nur<br />
dann, wenn technische Gegebenheiten<br />
oder Sicherheitsvorschriften<br />
dem entgegen sprechen. Wichtig ist<br />
jedoch, dass die Fluggesellschaft<br />
48 Stunden vor dem Flug über die<br />
benötigten Dienstleistungen informiert<br />
wurde.<br />
Diese Regelungen beinhalten<br />
keine Sitzplatzreservierung. Die<br />
Fluggesellschaft entscheidet, wo sie<br />
die Reisenden platziert, da hierbei<br />
auch Sicherheitskriterien mit berücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
Auch die Flughäfen sind verpflichtet<br />
kostenlos Hilfe zu leisten.<br />
Hierzu sind Kontaktpunkte anzugeben,<br />
an denen sich Reisende melden<br />
können, um diese in Anspruch zu<br />
nehmen. Auch hier gilt, eine Anmeldung<br />
48 Stunden vor dem Flug<br />
sollte vorgenommen werden.<br />
Eine Übersicht über diese Rechte<br />
hat jetzt das Bundesministerium für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
herausgegeben. Es ist im Internet<br />
unter www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org/151.html<br />
zu finden.<br />
Sollte es trotzdem Schwierigkeiten<br />
geben, können sich Reisende<br />
beim Luftfahrtbundesamt (www.<br />
lba.de) beschweren oder sich noch<br />
bis 30.11.2009 an die Schlichtungsstelle<br />
Mobilität wenden.<br />
Im Bahnbereich treten in Deutschland<br />
ab 29. Juli 2009 und im restlichen<br />
Europa am 3. Dezember 2009<br />
neue Rechte in Kraft. Neue Rechte<br />
im Bus- und Fährverkehr wird es<br />
auch geben, diese sind jedoch noch<br />
nicht verabschiedet.<br />
Eine Übersicht über alle Ihre<br />
Rechte im Bahn – und Flugverkehr<br />
finden Sie in unserer Broschüre<br />
„Tipps für Reisende“. Diese kann<br />
kostenlos bei der Schlichtungsstelle<br />
bestellt oder aus dem Internet heruntergeladen<br />
werde.<br />
Gerne unterstützt die Schlichtungsstelle<br />
Mobilität auch Sie,<br />
wenn es Probleme bei Ihrer Reise<br />
mit Bahn, Bus, Schiff oder Flugzeug<br />
gab. Sie können Ihr Anliegen<br />
schriftlich, per Fax oder per E-mail<br />
einsenden.<br />
q Kontaktdaten:<br />
Schlichtungsstelle Mobilität<br />
c/o Verkehrsclub Deutschland (VCD)<br />
e.V.<br />
Postfach 61 02 49<br />
10923 Berlin<br />
Tel: 030/469970-0<br />
(Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr),<br />
Fax: 030/469970-10<br />
Mail: schlichtungsstelle@vcd.org<br />
Internet: www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org<br />
Darüber hinaus sind auf 94 U-Bahnhöfen taktile Blindenleitsysteme<br />
eingebaut worden. Zu diesen U-Bahnhöfen gehört übrigens auch der U-<br />
Bahnhof Frankfurter Allee.<br />
Noch in diesem Jahr wird es weitere neue Aufzüge geben: als eines der<br />
wichtigsten Vorhaben ist der U-Bahnhof Leopoldplatz zu nennen. Dazu<br />
kommt der U-Bhf. Theodor-Heuss-Platz, der -ebenfalls ergänzend- einen<br />
Aufzug für den Bahnsteig in Fahrtrichtung Pankow erhält.<br />
Und wenn im August die 3 Bahnhöfe der neuen U-Bahnlinie U 55 in den<br />
Betrieb genommen werden, so ist es selbstverständlich, dass für alle 3<br />
Bahnhöfe taktile Leitsysteme und Aufzüge zur Verfügung stehen.<br />
Wir wünschen Ihnen gute Fahrt.<br />
Informationen zur barrierefreien Fahrt mit der BVG erhalten Sie hier<br />
BVG Call Center 030/19 44 9<br />
Internet www.BVG.de<br />
Aufzugsstörungen der U-Bahn Tel. 030/256 22096<br />
www.BVG.de
1 Mob i lität/ Re i s e n<br />
Wer eine Reise tut, der hat was<br />
zu erzählen. Und manchmal<br />
sind es nicht nur die positiven Dinge.<br />
Wenn es Probleme auf der Reise gab,<br />
sind dann Hinweise auf hilfreiche<br />
Stellen sinnvoll. So haben sich schon<br />
rund 124 000 Reisende mit ihren Problemen<br />
im öffentlichen Fernverkehr<br />
an die Schlichtungsstelle Mobilität<br />
beim VCD e.V. gewendet. Darunter<br />
auch Menschen, deren Mobilität aus<br />
unterschiedlichsten Gründen eingeschränkt<br />
ist. Um eine breite Öffentlichkeit<br />
an den daraus resultierenden<br />
Erfahrungen teilhaben zu lassen, berichtet<br />
die Schlichtungsstelle hier mit<br />
anschaulichen Beispielen über ihre<br />
Arbeit.<br />
In Begleitung eines Nationalpark-<br />
Rangers und einer Gebärdensprach-Dolmetscherin<br />
durchwanderte<br />
kürzlich eine bunt gemischte Gruppe<br />
aus 16 gehörlosen und hörenden Teilnehmern<br />
die blühenden Narzissenwiesen<br />
im südlichen Nationalpark<br />
Eifel. Die Führung war die erste von<br />
insgesamt vier Gebärdensprach-Touren,<br />
die das Nationalparkforstamt Eifel<br />
in diesem Jahr in Zusammenarbeit<br />
mit dem Gehörlosenheim Euskirchen<br />
anbietet. Die nächste Wanderung mit<br />
Gebärdensprach-Übersetzung führte<br />
durch die Laubwälder des nördlichen<br />
Nationalparks.<br />
Entlang des Urftsees führt nun die<br />
dritte Tour am Mittwoch, 26. August,<br />
Im Folgenden geht es um eine gruppenreise<br />
in einem Zug der Deutsche<br />
Bahn ag (DB ag):<br />
Eine Gruppe von Krebspatientinnen<br />
reiste von Dresden nach Fulda. Alle<br />
Reisenden verfügten über einen Behindertenausweis.<br />
Sie hatten sich für<br />
die Reise Reservierungen für zwei<br />
Tische besorgt. Leider war der Wagen,<br />
in denen die Reservierungen vorgenommen<br />
worden waren, nicht Teil des<br />
Zuges, in dem sie dann reisten. Zudem<br />
war der Zug kürzer als sonst üblich<br />
und deshalb sehr voll. Das Ergebnis<br />
war, dass die Frauen stehen mussten.<br />
Dies führte bei einigen von ihnen zu<br />
gesundheitlichen Beschwerden und<br />
bei allen zu sehr viel Ärger.<br />
gebärdensprach-Führungen durch<br />
den nationalpark Eifel<br />
reisen in vollen Zügen<br />
ab 11 Uhr. Ausgangspunkt ist das<br />
Nationalpark-Tor Rurberg. Diese<br />
Wanderung ist kombiniert mit einer<br />
Bootsfahrt auf dem Obersee. Die<br />
letzte Gebärdensprach-Wanderung<br />
im Jahr 2009 führt über die Dreiborner<br />
Hochfläche. Bis Ende 2005 lag<br />
dieser Teil des Nationalparks noch im<br />
militärischen Sperrgebiet des ehemaligen<br />
Truppenübungsplatzes Vogelsang.<br />
Treffpunkt ist am Mittwoch, 28.<br />
Oktober, um 11 Uhr am Adlerhof am<br />
Forum Vogelsang.<br />
Die Touren sind kostenfrei. Lediglich<br />
die Bootsfahrt am 26. August ist<br />
kostenpflichtig. Eine Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich. Weitere Informationen<br />
gibt es beim Nationalparkforstamt<br />
Eifel im Landesbetrieb Wald und<br />
Holz NRW (Tel. 02444.9510-0, Fax -<br />
85, info@nationalpark-eifel.de, www.<br />
nationalpark-eifel.de). Dort können<br />
gegen eine Aufwandsentschädigung<br />
auch individuell gestaltete Führungen<br />
für Gruppen gebucht werden.<br />
Als sie sich im Nachhinein über<br />
den Vorgang beschwerten erhielten<br />
sie von der DB AG einen Reisegutschein,<br />
jedoch keine Erstattung<br />
der Kosten für die Reservierungen.<br />
Damit waren sie unzufrieden, da sie<br />
auf Grund ihrer Unannehmlichkeiten<br />
auf eine teilweise Erstattung ihrer<br />
Kosten gehofft hatten.<br />
Erst durch das Eingreifen der<br />
Schlichtungsstelle Mobilität erstattete<br />
die Deutsche Bahn AG die Kosten<br />
für die Reservierung zurück.<br />
Gerade in Fällen wie diesem ist<br />
wichtig zu wissen, dass Reisende<br />
mit einem Behindertenausweis ab<br />
einem Behindertengrad von 70%<br />
einen Anspruch auf einen Sitzplatz<br />
für Schwerbehinderte haben. Sollten<br />
diese Plätze nicht ausreichen und<br />
niemand von den anderen Reisenden<br />
seinen Sitzplatz freiwillig zur Verfügung<br />
stellen, sollten sich Reisende an<br />
die Zugbegleiterinnen wenden. Diese<br />
findet dann angemessene Lösungen.<br />
Reisende sollten wissen, dass die Tatsache,<br />
dass die Reservierung nicht<br />
eingehalten wurde, keinen Anspruch<br />
auf Erstattung der Fahrtkosten begründet.<br />
Es besteht jedoch ein Anspruch<br />
auf die Erstattung der Reservierungskosten.<br />
Wer auch eine Gruppenreise<br />
buchen möchte sollte dies über die<br />
TelebusfahrerInnen –<br />
eine Spezies für sich...?<br />
von Nina Pfennigsdorf<br />
Wenn man aus dem Haus geht,<br />
trifft sie/er auf dem Weg immer<br />
auf viele fremde Menschen. Wenn ein<br />
Telebus vor der Tür steht, nur auf ein bis<br />
zwei Menschen, meist bekannt. Hier findet<br />
sich die ganze Bandbreite, ganz normale<br />
Menschen – meist weiße Männer,<br />
ohne jede Diskriminierungserfahrung.<br />
Vielleicht wollen sie von uns lernen? Der<br />
Beruf Telebusfahrer ist auf der Grenze<br />
zwischen sozialem und technischem<br />
Arbeitsfeld angesiedelt. Jeder soziale<br />
Beruf kennt ein gewisses Maß an Helfersyndrom.<br />
Über Taxifahrer sagt man,<br />
die seien die heimlichen Psychologen<br />
der Stadt. Mir sind Telebusfahrer lieber.<br />
Aber Überraschung: Wer kommt wohl<br />
heute??<br />
Die Erwerbsarbeitsbedingungen der<br />
Fahrer sind, je nach Firma, unterschiedlich<br />
schlecht. Die Fahrer machen sich<br />
für wenig Einkommen bei der Arbeit die<br />
Rücken kaputt. Zwölf Stunden Arbeitszeit<br />
im Schichtsystem im anwachsenden<br />
Straßenverkehr sind die Regel. Es<br />
kommt zu illegalen Schichtbesetzungen<br />
à la 10 Tage in Folge. Oder dass Fahrer<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Hotline der DB AG unter 01805 99 66<br />
33 (14cent/Minute aus dem deutschen<br />
Festnetz) Stichwort Gruppenreisen<br />
tun. Die Mitarbeiterinnen treffen<br />
dann auch Absprachen mit der Mobilitätsservice-Zentrale<br />
der DB AG,<br />
wenn beispielsweise Ein- und Ausstieghilfen<br />
benötigt werden.<br />
Gerne unterstützt die Schlichtungsstelle<br />
auch Sie, wenn es Probleme bei<br />
ihrer Reise mit Bahn, Bus, Schiff oder<br />
Flugzeug gab. Sie können Ihr Anliegen<br />
schriftlich, per Fax oder per Email<br />
einsenden. Aktuelle „Tipps für<br />
Reisende“ finden sie auf der Internetseitewww.schlichtungsstelle-mobilitaet.org.<br />
q Kontaktdaten:<br />
Schlichtungsstelle Mobilität<br />
c/o Verkehrsclub Deutschland (VCD)<br />
e.V.<br />
Postfach 61 02 49<br />
10923 Berlin<br />
Tel: 030/469970-0<br />
(Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr),<br />
Fax: 030/469970-10<br />
Mail: schlichtungsstelle@vcd.org<br />
Internet: www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org<br />
die Pause nicht einhalten – „keine Zeit“.<br />
Einer gab mal an, seit vier Stunden nicht<br />
ausgetreten zu sein – „zu viele Aufträge“.<br />
Oft kommen auch zu wenig Fahraufträge<br />
heraus. Zudem fehlt oft Feingefühl<br />
gegenüber Frauen, die sich umsetzen, zu<br />
fragen, ob sie beim Anschnallen Hilfe<br />
haben wollen. Das kann sonst schnell<br />
als übergriffig empfunden werden.<br />
Es gibt solche: Blubbern in die<br />
Sprechanlage in Hitler-Imitation: „Hier<br />
ist der deutsche Fahrdienst.“ Dann das<br />
andere Extrem: einer, der meint, dass<br />
wir Behinderten solidarisch mit den<br />
Telebusfahrern gegen gewisse Firmen<br />
demonstrieren sollten. Telebusfahrer-<br />
Schutzverein gründen? Da traut sich<br />
einer noch, mit Kraft richtig zu träumen!<br />
Dieser hier ist eh ungewöhnlich:<br />
der macht Akupunktur, um seinen<br />
alternden Körper zu pflegen, damit<br />
er Freiheiten, die ihm viel bedeuten,<br />
noch länger leben kann. Dann gibt es<br />
da diese drei jungen Kollegen, die sich<br />
als Freunde bezeichnen, nicht mehr als<br />
Männer so einsam-sprachlos leben. Die<br />
meisten liegen irgendwo dazwischen,<br />
freuen sich, dass überhaupt gefahren<br />
wird und erfüllen gerne freundlich vorgebrachte<br />
Wünsche. Und: ruhig öfter<br />
mal „Danke“ sagen am Fahrtende.
BBZ Juli/August 2009 Re i s e n<br />
1<br />
Text & Fotos von H. Prescha<br />
Am 26.05.09 fuhr die Lichtenberger<br />
Gruppe des BBV, wie bereits in<br />
der BBZ angekündigt, zur BUGA 2009<br />
nach Schwerin. Die diesjährige BUGA<br />
steht unter dem Motto: „Sieben Gärten<br />
Mittendrin“. Als wir am Ausstellungsgelände<br />
angekommen waren, empfing<br />
uns die Dame, die uns 11/2 Stunden<br />
für eine Führung zur Verfügung stand,<br />
bei herrlichstem Sonnenschein.<br />
Nachdem wir alle mit einer Art<br />
Kopfhörer ausgestattet worden, ging<br />
es los. Es kam auch noch Servicepersonal<br />
mit, welches bei Bedarf den Rollstuhlfahrern<br />
bzw. den Läufern behilflich<br />
war. Während der Führung, von<br />
einer Fotografin oft abgelichtet, beka-<br />
BUga 2009 Schwerin<br />
Picknick Führung<br />
a n z e i g e<br />
men wir interessante<br />
Informationen über die<br />
Gestaltung des Geländes.<br />
Diese reicht von<br />
neu angelegten kleinen<br />
Kanälen bis hin<br />
zu dem von Früher belassenen<br />
integrierten<br />
alten Baumbestand.<br />
Unser Rundgang<br />
führte uns durch den<br />
am Eingang gelegenen<br />
Küchengarten<br />
Ufergarten weiter zum<br />
Schlossgarten, in dem das Greenhouse<br />
(welches weiß ist) von Großherzogin<br />
Alexandrine von Mecklenburg-<br />
Schwerin steht, bis hin zum Küchengarten.<br />
Danach war die schöne Füh-<br />
rung zu Ende.<br />
Der Küchengarten<br />
ist ganz außergewöhnlich<br />
gestaltet. Da<br />
stehen z. B. die Erdbeerpflanzenzusammen<br />
mit den Kohlköpfen<br />
und verschiedenen<br />
Kräutern. Beim näheren<br />
Hinsehen konnte<br />
man immer mehr solcher<br />
Kompositionen<br />
entdecken. Ich hätte<br />
nicht gedacht, dass dies so schön aussehen<br />
kann.<br />
Durch die Hitze waren doch einige<br />
von uns ganz schön geschafft. So verbrachte<br />
jeder die restliche Zeit bis zur<br />
Abfahrt nach seinem Geschmack, entweder<br />
mit Ausruhen im Restaurant,<br />
beim Erkunden der restlichen Gärten<br />
oder, so wie wir, beim Picknick.<br />
Nachdem wir es uns hatten gut<br />
schmecken lassen, machten wir uns,<br />
immer mit einem ängstlichen Blick in<br />
Richtung finster werdenden Himmels,<br />
auf in Richtung Ausgang.<br />
Auch bei dunklem Himmel war die<br />
Ansicht des Schweriner Schlosses sehr<br />
beeindruckend.<br />
Alle gut und trocken an Bord ging es<br />
wieder nach Berlin. Als Fazit konnte<br />
gesagt werden: Die Fahrt hat allen<br />
gut gefallen.
1<br />
Re i s e n<br />
Spaziergang in<br />
Fürstenwalde<br />
©Andrea Schatz<br />
von Franziska Littwin<br />
Verstörend viele Menschen hatten<br />
sich am Samstag, den 16.05.09, den<br />
<strong>Berliner</strong> Hauptbahnhof als Treffpunkt<br />
gewählt – trillernde Gewerkschafter,<br />
hoffnungsvolle Fußballfans, und wir,<br />
eine kleine Gruppe behinderter Frauen.<br />
Geplant war eine Fahrt nach Fürstenwalde<br />
mit der Regionalbahn.<br />
Gut, dass wir uns rechtzeitig trafen, so<br />
hatten unsere Rollifahrerinnen genug<br />
Zeit mit dem „störrischen“ Fahrstuhl<br />
(er hält auf jeder Ebene) das Gleis zu erreichen.<br />
Bestens organisiert von Heike<br />
Oldenburg, begleitete uns freundliches<br />
Bahnpersonal bis an den Zug, um die<br />
angemeldete Rampe auszufahren.<br />
Fürstenwalde ist ein überschaubares<br />
Städtchen. Ein Genuss ist es, sich gefahrlos<br />
auf der schwellenlosen „Einkaufsstraße“<br />
die Auslagen der Schaufenster<br />
zu betrachten.<br />
Vom Niederlagetor, hier wurden<br />
bis 1669 die auf der Spree geschifften<br />
Waren für ihren Landweg bis zur Oder<br />
niedergelegt und verzollt, ging es über<br />
den Marktplatz zum Dom und dem nebenliegenden<br />
Städtischen Museum und<br />
der Kulturfabrik.<br />
Anschaulich und mit Audioguide,<br />
erleichternd für Sehbehinderte, rolligerecht<br />
sowieso, wird die interessante<br />
Geschichte der Stadt dargestellt. In der<br />
Kulturfabrik „verloren“ wir spontan unseren<br />
Guide Heike O. – für den Abend<br />
wurde ein Jazzkonzert angekündigt.<br />
Fürstenwalde hat immer wieder neues<br />
zu entdecken.<br />
Im Juni eröffnete die erste behindertengerechte<br />
Kanustation in MOL.<br />
Auf der kleinen Eröffnungsfeier konnte<br />
man die Gelegenheit nutzen, sich auf<br />
dem Gelände der ehemaligen „Pumpstation“<br />
umzusehen. Die großzügigen<br />
Außenanlagen mit Spielplatz, Grillecke,<br />
Terrasse, einer rustikalen Sitzecke<br />
sowie Schwimmsteganlagen laden zum<br />
Verweilen und Entspannen ein und<br />
sind komplett behindertengerecht umgebaut.<br />
Ganz besonders stolz sind wir dabei<br />
über die hier geschaffenen Angebote für<br />
Die Perspektive eines Riesen kann<br />
man entdecken, wenn man sich<br />
in der Zeit zwischen April bis Oktober<br />
aufmacht und den Modellpark mitten<br />
im grünen, gut berollbaren Wuhlheidepark,<br />
nahe des FEZ’s, besucht (ca.<br />
2,5 km vom S-Bahnhof Karlshorst entfernt).<br />
„Mit nur wenigen Schritten von<br />
der Pfaueninsel zum weltberühmten<br />
Schloss Rheinsberg…“ heißt es in der<br />
Ankündigung (www.modellparkberlin.de<br />
) und so konnten wir eine physisch<br />
leicht zu bewältigende Tour in<br />
und um Berlin im Maßstab 1:25 unter<br />
freiem Himmel unternehmen, um –zig<br />
wunderbar kleine Meisterwerke zu bestaunen,<br />
wieder zu erkennen oder neu<br />
zu entdecken.<br />
Originalgetreu in liebevoller Feinarbeit<br />
werden hier - je nach verfügbaren<br />
Mitteln (Arbeitsagentur finanziert)<br />
- kulturhistorische Denkmale aus der<br />
Region Berlin-Brandenburg nachempfunden,<br />
wie z. B. das Brandenburger<br />
Tor, das Pergamonmuseum, die Glienicker<br />
Brücke, zahlreiche Schlösser<br />
oder Klöster, aber auch kleinere<br />
Bauten wie die Marzahner Mühle, der<br />
Grunewaldturm oder Stadtbezirksrathäuser.<br />
Alles, was man schon immer<br />
einmal sehen wollte, kann hier auf<br />
kleinstem Raum gesehen werden.<br />
Plötzlich wurden für uns Treppen<br />
zu Treppchen; Stufen zu Stüfchen; die<br />
gesamte Sehenswürdigkeit könnte, zumindest<br />
theoretisch, leicht abgetastet<br />
werden (Berühren ist natürlich verboten)<br />
– wir sahen also eine Welt ohne<br />
unüberwindbare Barrieren.<br />
Die Realität war etwas anders, wenn<br />
sich die Initiatoren und Mitarbeiter<br />
wahrlich um Barriereabbau bemühten.<br />
Ein Rollstuhl-WC ist vorhanden,<br />
allerdings etwas abseits vom eigentlichen<br />
Ausstellungspark; dafür aber<br />
neben den Schauräumen, denn natürlich<br />
kann man auch die Entstehung der<br />
winzigen Modelle aus Metall, Stein,<br />
Kunststoffen und Acrylfarben live bewundern.<br />
Das WC ist leider - wie so oft<br />
– rollstuhlfreundlich, aber nicht barrierefrei,<br />
d. h. für große E-Rollis schwer<br />
zu befahren (keine Wendemöglichkeit<br />
und nur einseitig befahrbares WC).<br />
Die kleine Imbiss-Ecke ist mit beweglichen<br />
Plastikstühlen und Tischen<br />
ausgestattet und mit Personal, dass die<br />
bestellte Wurst auch zum Tisch trägt,<br />
zu empfehlen.<br />
Leider erwies sich die versteckte<br />
Lage der „Miniwelt“ mitten im Park<br />
als Hürde für Menschen, die z. B. auf<br />
den Fahrdienst angewiesen sind. Für<br />
Unbehinderte zu Fuß oder für anders<br />
mobile Menschen ist der Parkweg von<br />
etwa 500 m leicht zu bewältigen. Die<br />
Fahrer des SFD bzw. alle Autofahrer/innen<br />
mit Schwerbehindertenausweis<br />
(!) dürfen zwar auf bestimmten<br />
Parkwegen mit Schrittgeschwindigkeit<br />
fahren, doch müssen diese gefunden<br />
werden! So waren die Ausschilderungen<br />
(DIN A4 Blätter) zum Mini-<br />
Gelände leider auch minihaft klein<br />
gehalten und für die SFD-Fahrer nicht<br />
zu erkennen.<br />
Unsere Leute, die daraufhin auf die<br />
Geduld und die Flexibilität der SFD-<br />
Fahrer mit Termindruck angewiesen<br />
waren, kamen deshalb leider bereits<br />
gereizt am Eingang des Modellparks<br />
an. Das Bewusstsein, dass der SFD<br />
sie zur Rückfahrt nicht finden wird<br />
und sie dann auch tatsächlich nur mit<br />
großer Ausdauer und vielen Telefonaten<br />
gefunden wurden, trübte so den<br />
sonst sehr gelungenen sonnigen Ausflugstag.<br />
Das nervt die Betreffenden<br />
und Zartbesaitete schwören sich dann<br />
leider: nie wieder! Andererseits, wer<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
gruppe „Mitte“ fühlt sich „riesengroß“<br />
behinderte und auch ältere Menschen.<br />
Dazu gehören ein spezieller Schwimmsteg<br />
mit Rampe (auch für Rollstuhlfahrer<br />
geeignet), behindertengerechte und<br />
durch Rampen zugängliche Toiletten<br />
sowie eine komplett behindertengerechte<br />
Ferienwohnung, ebenfalls für<br />
Rollstuhlfahrer geeignet.<br />
Durch den Umbau des Grundstückes<br />
zur ersten behindertengerechten Kanustation<br />
in MOL, möchten wir auch<br />
die (Wasser)touristische Infrastruktur<br />
unserer Region weiter verbessern,<br />
die Nähe zum Europaradweg R1 soll<br />
Ein Ausflug in den Modellpark Berlin-Brandenburg<br />
Kanustation - Zur alten Oder - Quappendorf<br />
Behindertengerechte Kanustation und Pension<br />
Radfahrern eine zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit<br />
bieten. Weiterhin ist<br />
auf Anfrage die Übernachtung per Zelt<br />
möglich – Zelte sind teilweise vorhanden<br />
und können auf Wunsch zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Das Objekt ist in der Lindenstraße 1a<br />
in 15320 Neuhardenberg OT Quappendorf,<br />
ab Ortseingangsschild nach ca.<br />
200 Metern links abbiegen. Die genaue<br />
Anfahrtsroute finden Sie im Internet.<br />
S. Krohn/Maik Gesche<br />
„reist“ hat immer etwas zu erzählen…<br />
Auf das doch alle wieder Mut für die<br />
„Welt draußen“ haben und auch die<br />
gelungenen und schönen Seiten eines<br />
Ausfluges sehen können – oft klappt<br />
die Mobilität doch auch hervorragend!<br />
Hiltrud Walter<br />
q Bezirksgruppe Mitte des BBV’s<br />
trifft sich bis auf Weiteres jeden<br />
2. Mittwoch im Monat von<br />
15 – 17 Uhr im „Club der<br />
Spittelkolonnaden“, Leipziger Str. 47,<br />
Eingang Jerusalemerstr.<br />
q Modellpark Berlin-Brandenburg<br />
ANREISEINFORMATION<br />
zum Modellpark<br />
Berlin-Brandenburg,<br />
Eichgestell 4, 12459 Berlin<br />
mit der S-Bahn: bis S-Bahnhof<br />
Karlshorst, danach 2 Stationen mit<br />
der Tram M 17, 27, 37 bis Hegemeisterweg,<br />
danach ca 500m Fußweg<br />
mit dem PKW: nutzen Sie bitte die<br />
Parkstreifen der Straße „An der<br />
Wuhlheide“ Höhe Firlstraße bzw.<br />
Einfahrt Wasserwerk, danach ca<br />
500m Fußweg<br />
mit dem Fahrrad: direkt am<br />
Europäischen Radwanderweg R1<br />
Achtung: Sie können nicht mit dem<br />
PKW in die Wuhlheide fahren. Vom<br />
S-Bahnhof Wuhlheide bzw. FEZ sind<br />
es mind. 20 Min.<br />
In unserem Park sind keine Hunde erlaubt.<br />
Ausnahme - Blindenführhunde<br />
geöffnet: 04.04.2009 - 31.10.2009,<br />
täglich 9 - 19 Uhr<br />
BUS gGmbH<br />
Möllendorffstr. 9<br />
10367 Berlin<br />
Fon: 030 – 47 37 89 70<br />
Fax: 030 – 47 37 87 74<br />
modellparkberlin@t-online.de<br />
http://www.modellparkberlin.de<br />
q Fahrrad- und Kajakverleih<br />
Maik Gesche<br />
Marxwalder Straße 4<br />
15306 Gusow-Platkow OT Platkow<br />
Tel.: 0162 - 72 29 044<br />
Fax: 03346 - 85 42 79<br />
Internet:<br />
www.kanustation-quappendorf.de
BBZ Juli/August 2009 Re i s e n<br />
1<br />
Ein Phönix-Traum auf rhein und Mosel<br />
Text & Fotos von U. Gieche<br />
Das Rhein- und Moselareal ist<br />
längst kein Geheimtipp mehr für<br />
Urlaubswillige. Dennoch kommen die<br />
Besucher immer wieder ins Staunen<br />
und entdecken Neues, auch Bekanntes<br />
oder schwelgen beim Anblick der überwältigen<br />
Weinlandschaften in Erinnerungen.<br />
Ein Erlebnis besonderer Art<br />
ist auf jeden Fall eine Erkundungstour<br />
mit einem Flusskreuzfahrtschiff auf<br />
Rhein und Mosel. So jüngst geschehen<br />
mit der MS Rhein Prinzessin, die<br />
der Reiseveranstalter Phönix aus Bonn<br />
in seiner umfangreichen Angebotspalette<br />
für Interessenten bereit hält. Das<br />
Fazit kann in diesem Fall vorweggenommen<br />
werden: Es ist eine Traumtour,<br />
die kaum Wünsche offen lässt.<br />
Die 8- tägige Tour beginnt in der Landeshauptstadt<br />
von Nordrhein-Westfalen<br />
Düsseldorf. Am Rheinufer der<br />
Landesmetropole wird der 110m lange<br />
und 11,4 m breite Liner bestiegen. Die<br />
internationale 30-köpfige Crew wird<br />
in den nächsten Tagen die 132 Passagiere<br />
aus ganz Deutschland sicher<br />
den Rhein und die Mosel bergauf und<br />
bergab schippern. Phönix-Reiseleiterin<br />
Barbara Zeiselmeier, und Hotelmanager<br />
Edgar Spaen kümmern sich liebevoll<br />
um das Einchecken der Gäste, die<br />
schnell ihre Kabinen in Besitz nehmen<br />
können. Bereits wenige Minuten nach<br />
dem Einchecken gibt Kapitän Jan<br />
Oosten das Signal: „Leinen los“ und<br />
die mit je 2x 1060 PS ausgestatteten<br />
Maschinen der MS Rhein Prinzessin<br />
setzen sich in Bewegung. Das erste Tagesziel<br />
Königswinter wird nach sechsstündiger<br />
Fahrtzeit erreicht. Während<br />
der ersten Stunden an Bord erhalten<br />
alle Passagiere die entsprechenden<br />
Informationen zum Schiff, zur Crew,<br />
zu der geplanten Route und den Mahlzeiten.<br />
Das Schiff ist erst im Frühjahr in<br />
See gestochen, nachdem eine Modernisierung<br />
erfolgte. Das wird allen Reiseteilnehmern<br />
schnell bewusst. Die<br />
Unterkünfte sind vom Empfang aus<br />
schnell und bequem mit dem Lift erreichbar.<br />
Die Kabinen sind funktionell<br />
und großzügig ausgestattet. Alle verfügen<br />
zudem über ein Bad mit Dusche.<br />
Zwei ausklappbare Betten, die tagsüber<br />
hochgestellt werden, sorgen dann<br />
für ein bequemes Sitzen oder Relaxen.<br />
Ein Flachbildschirmfernseher fehlt<br />
selbstverständlich nicht. Je nach Kabinenkategorie<br />
kann dann zudem vom<br />
Balkon oder den großen Fenstern aus,<br />
die wunderschöne Landschaft bewundert<br />
werden. Auch an Lesefreunde,<br />
die gar ein Buch vergessen haben, ist<br />
gedacht. In einer eigens dafür einge-<br />
Eine 8-tägige behindertengerechte Flusskreuzschifffahrt mit der MS Rhein Prinzessin<br />
Die MS Rhein Prinzessin kann bis zu 146 Personen an Bord nehmen.<br />
Die Urlaubsgäste konnten den Kapitän, Walter Baumschneider, während des Fahrt über die<br />
Schulter schauen.<br />
richteten Bibliothek kann man im gemütlichen<br />
Ambiente seinem Freizeitvergnügen<br />
nachgehen. Auch während<br />
der Fahrt kann man sich körperlich fit<br />
halten. Fahrradergometer, Laufband<br />
und Steppband stehen hier zur Verfügung.<br />
Selbst eine Sauna fehlt auf dem<br />
Liner nicht. Eine gute Möglichkeit, um<br />
auf sein Gewicht oder Figur zu achten,<br />
denn die tschechische Küchencrew<br />
meinte es allemal mit der Versorgung<br />
der Gäste gut. Im Restaurant wurden<br />
Speisen der Spitzenklasse serviert, die<br />
ein um das andere Mal die Passagiere<br />
zum Zungenschnalzen veranlassten.<br />
Ob zum Mittag- oder Abendessen, der<br />
rührige Küchenchef ließ sich täglich<br />
etwas einfallen, womit er seine Gäste<br />
überraschte und das Gourmetvergnügen<br />
am Tisch erhöhte. Im Salon, am<br />
Schiffsbug gelegen, sorgte zudem ein<br />
Alleinunterhalter täglich für stimmungsvolle<br />
Musik und viele Gäste<br />
ließen sich nicht lange bitten, dazu am<br />
Abend das Tanzbein zu schwingen. Bei<br />
schönem Wetter lädt das große Sonnendeck<br />
die Passagiere zum Verweilen<br />
ein. Im Liegestuhl kann bei einer<br />
frischen Brise die Schifffahrt in seiner<br />
ganzen Erlebnisvielfalt von Rhein und<br />
Mosel genossen werden. Und davon<br />
gibt es eine ganze Menge. Phönix-Rei-<br />
seleiterin Barbara Zwieselmeier sorgte<br />
einmal mehr mit ihren Informationen,<br />
Anekdoten, Sagen oder Mythen für<br />
eine umfangreiche Erlebniskultur. Sie<br />
kennt fast jede/s Burg, Schloss, Denkmal<br />
entlang der über 800 km langen<br />
Tour. Hier ist die über 2000-jährige<br />
Geschichte der Region allgegenwärtig<br />
und ist hautnah zu erleben. Der<br />
Anblick der Weinberge legt zudem<br />
Zeugnis darüber ab, dass hier ein edler<br />
Tropfen reift. Davon konnte man sich<br />
in den Weinlokalen selbst überzeugen.<br />
Ob in Braubach, Cochem, Rüdesheim,<br />
Koblenz, Traben- Trabach, Bernkastel-<br />
Kues, Piesport, Zell oder Linz. Selbstredend<br />
ist natürlich der Besuch auf der<br />
„Längsten Weintheke der Welt“ - der<br />
Drosselgasse in Rüdesheim erforderlich<br />
und zu empfehlen. In der nur 2<br />
Meter breiten Gasse laden unzählige<br />
Winzer der Region zum Verkosten und<br />
Probieren ein. Ein Besuch dieser Touristenattraktion<br />
gehört einfach dazu.<br />
Natürlich gehört bei solch einer Reise<br />
auch eine Weinprobe zum Programm.<br />
In Cochem wurden Interessenten über<br />
die Geschichte des Anbaus, der Produktion<br />
und den vielfältigen Weinsorten<br />
aus erster Winzerhand informiert.<br />
Die Verkostung trug zudem zu einem<br />
ganz besonderen Erlebnis der Reise<br />
bei. Städte und Orte zeichnen sich in<br />
dieser reizvollen Landschaft durch<br />
interessante Fachwerkbauten aus. So<br />
auch in Bernkastel-Kues. Jener Ort,<br />
an dem ein Fachwerkspitzhaus jährlich<br />
Zehntausende Touristen in den<br />
Bann zieht. Das Gleiche ist natürlich<br />
auch bei Koblenz und Trier festzustellen.<br />
Die Garnisonsstadt Koblenz, die<br />
einzige deutsche Stadt, in der Rhein<br />
und Mosel zusammenfließen, zeichnet<br />
sich durch seine fantastischen<br />
Häusergruppen, kunstvolle Erker und<br />
reich verzierte Fassaden in der Altstadt<br />
aus. Das Deutsche Eck mit dem<br />
großen Denkmal ist vom Rhein aus<br />
schon weit sichtbar. Auch in der ältesten<br />
Stadt Deutschlands, Trier, ist die<br />
2000- jährige Geschichte hautnah zu<br />
erleben. Das imperiale Stadttor aus<br />
der Römerzeit- die Porta Nigra-, der<br />
Dom, das Siomeonsstift, die Liebfrauenkirche<br />
oder der Hauptmarkt gehören<br />
zu den vielen Sehenswürdigkeiten<br />
der 100.000 Einwohner zählenden<br />
Geburtsstadt von Karl Marx. Nicht<br />
nur Reiseleiterin Barbara Zwieselmeier<br />
gab so manchen Insidertipp. Auch<br />
der 2. Kapitän Walter Baumschneider<br />
kennt sich in der Region bestens aus.<br />
Kein Wunder, denn der rüstige 70ziger<br />
ist seit 48 Jahren auf den Meeren und<br />
Flüssen der Welt zuhause. Diese Tour<br />
kennt er aus dem FF. Zu fast jedem/r<br />
Weinberg, Burg oder Sehenswürdigkeit<br />
kann er eine Seemannsgeschichte<br />
beisteuern. „Nicht alles muss man<br />
wörtlich nehmen“, lässt der Hamburger<br />
durchblicken und schmunzelt<br />
im hanseatischen Flair. Er und Kapitän<br />
Jan Oosten sorgen für eine reibungslose<br />
Fahrt. Auch bei den neun<br />
Schleusen, die zu durchkreuzen sind,<br />
zeigen die beiden Kapitäne fachliches<br />
Know-how. Teilweise sind die Schleusen<br />
nur 12 Meter breit. „Das Schiff ist<br />
aber auch 11,4 m breit. Hier muss ganz<br />
schön manövriert werden. Oftmals<br />
liegen nur wenige Zentimeter zwischen<br />
Schleusenmauer und Schiffsaußenkante“,<br />
beschreibt Baumschneider<br />
die Filigranarbeit während des Schleusenvorganges.<br />
Die Passagiere staunten,<br />
wie die Kapitäne diese Vorgänge<br />
mit Bravour bewerkstelligten.<br />
Die acht-tägige Tour verrann wie im<br />
Fluge. Ein bisschen Wehmut war am<br />
letzen Kapitänsabenddinner an den<br />
Tischen zu verspüren. Alle waren sich<br />
jedoch einig: Ein wundervolles Urlaubserlebnis-<br />
dank Phönix und der rührigen<br />
Crew aus Holland, Tschechien,<br />
der Slowakei, Bulgarien und Rumänien.<br />
Eine Reise, die jederzeit zu empfehlen<br />
und vor allem für behinderte<br />
Menschen ausgezeichnet geeignet ist.
1<br />
Internationale Deutsche<br />
Meisterschaften der Behindertenleichtathleten<br />
in<br />
Sindelfingen vom 10.-12.<br />
Juli 2009<br />
Berlins Leichtathletikelite mit<br />
großen Erwartungen<br />
Auch blinde Behindertensportler mit ihren<br />
Scouts sind in Sindelfingen am Start.<br />
Foto: U. Gieche<br />
Von Uwe Gieche<br />
Berlins Leichtathletikelite vom Paralympischen<br />
Sport Club Berlin<br />
(PSC) fährt mit großen Hoffnungen zu<br />
den vom 10.-12. Juli 2009 in Sindelfingen<br />
(Baden-Württemberg) stattfindenden<br />
Internationalen Deutschen Leichtathletikmeisterschaften<br />
der BehindertensportlerInnen.<br />
Das zurecht, denn die<br />
jüngsten hervorragenden Ergebnisse bei<br />
den Europameisterschaften der SehbehindertensportlerInnen<br />
im griechischen<br />
Rhodos, lassen diesen Schluss zu. (Siehe<br />
auch Beitrag in dieser Ausgabe) Die<br />
<strong>Berliner</strong> Asse wie Schröter, Ulbricht,<br />
Müller-Rottgardt und Co. werden sich<br />
mit der nationalen und internationalen<br />
Behindertenleichtathletikszene auseinandersetzen<br />
müssen. „Mit der Teilnahme<br />
von Athletinnen und Athleten aus<br />
bisher 17 Nationen werden die international<br />
ausgeschriebenen Titelkämpfe<br />
erneut ihrem Namen gerecht“, hieß es<br />
in einer jüngst veröffentlichten Presseerklärung<br />
des Deutschen Behindertensportverbandes<br />
(DBS).<br />
Im Sindelfinger Floschenstadion<br />
(Baden-Württemberg) werden auch<br />
AthletenInnen aus den USA, Algerien<br />
und den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten erwartet. Damit kommt es<br />
drei Jahre vor den nächsten Paralympics<br />
in London 2012 zu einem der am<br />
besten besetzten Leistungsvergleiche<br />
weltweit. Spitzenleistungen sind vor<br />
allem in den Wettkampfklassen zu erwarten,<br />
in denen es zum Aufeinandertreffen<br />
von Finalisten der Paralympics<br />
2008 aus Peking kommen wird. Einen<br />
ganz besonderen Leistungsvergleich<br />
gibt es auf den Sprintstrecken der unterschenkelamputierten<br />
Frauen, bei denen<br />
Katrin Green (TSV Bayer 04 Leverkusen<br />
– 200 m-Goldmedaille in Peking)<br />
und April Holmes (USA – 100 m-Goldmedaille<br />
im „Vogelnest“) konkurrieren<br />
werden<br />
Der DBS schickt seine komplette<br />
erste Garde ins Rennen, darunter auch<br />
Weitsprung-Paralympicsieger und Weltrekordler<br />
Wojtek Czyz (1. FC Kaiserslautern)<br />
sowie Goldmedaillengewinnerin<br />
Martina Willing (Neubrandenburg).<br />
Von Uwe Gieche<br />
Die Internationalen Schwimmmeisterschaften<br />
der Behinderten<br />
waren jüngst in Berlin ein Festival<br />
der Rekorde. 30 Welt- und 20 Europa-<br />
sowie ein Panamerikanischer<br />
Rekord wurden im schnellen Wasser<br />
der Schwimm- und Sprunghalle an<br />
der Landsberger Allee erzielt. Und<br />
die deutsche Schwimmelite steuerte<br />
mit acht Welt- und einem Europarekord<br />
zu diesem herausragenden Ergebnis<br />
bei. Daniela Schulte vom PSC<br />
schwamm allein dreimal über 200m<br />
Freistil sowie 50m und 200m Rücken<br />
und trug sich so in die Weltbestenliste<br />
ein.<br />
Die dreitägige Veranstaltung, die<br />
475 TeilnehmerInnen aus 119 Vereinen<br />
und Verbänden der Welt zählte,<br />
gehörte zweifelsohne im nacholympischen<br />
Jahr zu den Wettkampfhöhepunkten<br />
des Jahres 2009. Aus Berlin<br />
nahmen 21 Aktive aus 5 Vereinen<br />
(BSV Köpenick 5, BSV Nordost 2,<br />
BSV Wedding-Reinickendorf 1, PSC<br />
Berlin 12 und SC Siemensstadt 1) mit<br />
mehr als 100 Starts teil. Einmal mehr<br />
überzeugten die Asse Lucas Ludwig,<br />
Thomas Grimm und die blinde Ausnahmeathletin<br />
Daniela Schulte.<br />
Gleich beim ersten Wettkampf<br />
sollte dem Sportgymnasiasten Lucas<br />
Ludwig ein Europarekord über die<br />
400m Lagen gelingen. Leider kam<br />
Von Uwe Gieche<br />
Die erfolgreichste deutsche Behindertensportlerin<br />
aller Zeiten, Marianne<br />
Buggenhagen, und Deutschlands<br />
Behindertentischtennis-AS Rainer<br />
Schmidt sind jüngst auf dem 15. Ordentlichen<br />
Verbandstag in Köln zu Botschaftern<br />
berufen worden. Damit beschreitet<br />
der Verband neue Wege, um die vielfältigen<br />
Möglichkeiten und Chancen der<br />
wenige Minuten nach dem Wettkampfende<br />
auch das Dementi des Schiedsgerichts.<br />
Ludwig soll einen Delphin-<br />
Kick nach der Bruststrecke vollzogen<br />
haben, der regelwidrig ist. „So etwas<br />
habe ich noch nie gemacht“, so der<br />
vermeintliche Europarekordhalter<br />
nach Bekanntgabe der Entscheidung.<br />
Sein Trainer legte keinen Protest ein,<br />
da er sich mit einer Tatsachenentscheidung<br />
des Kampfgerichts konfrontiert<br />
sah. „Das kostet nur Geld.<br />
Ein Videobeweis fehlt“, so Ludwigs<br />
Coach.<br />
Die 27-jährige blinde Daniela<br />
Schulte war mit 3 Weltrekorden die<br />
überragende <strong>Berliner</strong> Athletin. Seit<br />
ihrem 13. Lebensjahr ist das Wasser<br />
ihre zweite Heimatstätte geworden.<br />
Die Siege über 200m Freistil sowie<br />
50m und 200m Rücken machten die<br />
körperlichen Betätigung in Bewegungs-<br />
, Spiel- und Sportangeboten stärker in<br />
das Bewusstsein der Menschen mit und<br />
ohne Behinderung zu rücken.<br />
„Bewegung und Sport sollen sich zum<br />
lebensbegleitenden Inhalt des täglichen<br />
Handelns von Menschen mit und ohne<br />
Behinderung entwickeln“, so der Verband<br />
in seiner veröffentlichten Presse-<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Internationale Deutsche Schwimmmeisterschaften<br />
der Behinderten waren ein rekordfestival/<br />
PSc-athletin mit 3 Weltrekorden<br />
Kirsten Bruhn vom PSV Neumünster war<br />
die überragende Athletin der IDM.<br />
Sie erzielte allein 5 Weltrekorde.<br />
Foto: Peter Lindörfer<br />
Paralympicsieger Marianne Buggenhagen und<br />
stolze Mutter von Zwillingen zur<br />
besten blinden Schwimmerin dieser<br />
Meisterschaft. Zudem konnte sie sich<br />
über 500 Euro zusätzlichem Preisgeld<br />
freuen, das mit der Übergabe des Ehrenpokals<br />
verbunden war.<br />
Deutschlands Schwimm-AS Nr. 1.<br />
Kirsten Bruhn vom PSV Neumünster<br />
überragte alle AthletenInnen.<br />
Wenn die 39-Jährige an den Start<br />
geht, ist fast immer ein Rekord zu<br />
erwarten. Und auch in Berlin demonstrierte<br />
die nur 60kg schwere und<br />
177cm große Schwimmerin, dass sie<br />
ihrem Ruf „Rekordjägern“ alle Ehre<br />
machen wird. 5 Weltrekorde über<br />
100m Brust, 100m Rücken, 200m<br />
Brust, 200m Rücken und 50m Brust<br />
waren die <strong>Berliner</strong> Ausbeute, die sie<br />
in einem der schnellsten Becken der<br />
Welt erzielte.<br />
Insgesamt gingen noch 7 Internationale<br />
Deutsche Meistertitel nach<br />
Berlin. Neben Weltrekordlerin Daniela<br />
Schulte wurden noch Internationale<br />
Deutsche Meister: Thomas Grimm<br />
über 100m Brust und Vincent Koch<br />
über 50m Freistil in der C-Jugend.<br />
Das <strong>Berliner</strong> Top-Ergebnis wurde<br />
noch durch sieben dritte- und fünf<br />
zweite Plätze vervollständigt. Mehr<br />
als 130 fleißige, ehrenamtliche Helfer<br />
sorgten für einen reibungslosen Verlauf<br />
der IDM in Berlin.<br />
Bonner rainer Schmidt zu Botschaftern des Deutschen<br />
Marianne Buggenhagen ist sei 30 Jahren<br />
aktiv. Die gebürtige Ueckermünderin<br />
gewann über 30 internationale Paralympic-,<br />
WM- und EM-Titel sowie zahlreiche Deutsche<br />
Meisterschaften. 2001 erschien ihre<br />
Autobiografie mit dem Titel: „Ich bin von<br />
Kopf bis Fuß auf Leben eingestellt“.<br />
Foto: U. Gieche<br />
S p ort<br />
Behindertensportverbandes berufen<br />
Rainer Schmidt, Verwaltungswirt, evangelischer<br />
Theologe und in Bonn lebend, ist seit<br />
25 Jahren aktiv. Viermal stand der 44-Jährige<br />
ganz oben auf dem Treppchen bei den Paralympics.<br />
Zuletzt auch in Peking 2008. Sein<br />
2004 veröffentlichtes Buch unter dem Titel:<br />
„Lieber Arm ab als arm dran“, verrät seine<br />
generelle Lebenseinstellung und seine Haltung<br />
zum Sport. Foto: DBS<br />
erklärung zur Begründung des neuen<br />
Konzepts. Und dabei erhält der Verband<br />
kräftige Unterstützung von den beiden<br />
Sport-Assen aus Leichtathletik und<br />
Tischtennis.<br />
„Als besondere Vorbilder tragen<br />
die Botschafter das Thema Behindertensport<br />
in die breite Öffentlichkeit<br />
und werden zukünftig Tätigkeiten im<br />
Rahmen der PR- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
wahrnehmen sowie eine aktive<br />
und breitangelegte Aufklärungs- und<br />
Schulungsarbeit an Schulen und anderen<br />
Bildungseinrichtungen betreiben“,<br />
formulierte der DBS seinen Anspruch<br />
an diese neue Aufgabe für die 56-jährige<br />
Marianne Buggenhagen und den 44jährigen<br />
Tischtennisplayer. Beide Ausnahmeathleten<br />
kehrten nach den letzten<br />
Paralympics in Peking 2008 mit je einer<br />
Goldmedaille in die Heimat zurück und<br />
schreiben schon heute in ihrer Disziplin<br />
Sportgeschichte.
BBZ Juli/August 2009 1<br />
Tanzen: haus rheinsberg war würdiger gastgeber der Deutschen<br />
Meisterschaften im rollstuhltanzen in der Prinzenstadt<br />
Die German Classic Open in Rheinsberg<br />
waren eine gelungene Generalprobe für die<br />
im nächsten Jahr stattfindenden Weltmei-<br />
Von Uwe Gieche<br />
Das Haus Rheinsberg der Fürst<br />
Donnersmarck-Stiftung war<br />
einmal mehr würdiger Gastgeber der<br />
Internationalen Meisterschaften 2009<br />
im Rollstuhltanzen. In sieben Klassen<br />
wurden die deutschen Titelträger<br />
ermittelt. Bereits im Vorjahr fanden<br />
die German Classic Open in der Prinzenstadt<br />
statt.<br />
Selbstbewusst, angriffslustig und<br />
in Hochform präsentierten sich die<br />
deutschen Paare. Sie boten vielversprechende<br />
und sportlich hochkarätige<br />
Leistungen, die im Einklang mit<br />
der Beherrschung des musikalischen<br />
Rhythmus und den Bewegungen in<br />
den Spezialrollstühlen standen. Die<br />
Wertungsrichter und die zahlreich<br />
anwesenden Zuschauer belohnten die<br />
Deutsche Paare konnten mit Internationaler Spitze mithalten<br />
Akteure durch viel Beifall und hohen<br />
Noten. In Standard LWD 1 Combi<br />
zeigten Christian Feess/Claudia<br />
Maierl vom Rot/Gold Casino Nürnberg<br />
eine fantastische Leistung, die<br />
mit dem Gewinn der Meisterschaft<br />
belohnt worden ist. Auf Rang zwei<br />
kamen Detlev Lütgert/Renate Beune<br />
von der BSG Gütersloh (Nordrhein-<br />
Westfalen). Über diese Silbermedaille<br />
freute sich das Gütersloher Paar<br />
besonders, denn in dieser Leistungsklasse<br />
starteten die Vizemeister das<br />
erste Mal.<br />
Horst Wehner/Angela Schulz vom<br />
VfL von 1848 e.V. Hannover gewannen<br />
gleich zwei Titel. In LWD 2 DUO.<br />
Eine wirkliche Meisterleistung, denn<br />
das neue Rollstuhltanz-Duo hatte nur<br />
ganze drei Wochen Trainingsvorbereitungszeit.<br />
In Latein LWD 1 DUO stellten sich<br />
Christian Schad und Claudia Wulf<br />
von der BSV Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern)<br />
der Konkurrenz.<br />
Das Paar aus der Stadt der vier<br />
Tore faszinierte Publikum und die<br />
kritischen Wertungsrichter gleichermaßen.<br />
Eindrucksvoll demonstrierte<br />
das Duo, wie man auch mit einem<br />
Elektro-Rollstuhl musikalisch tanzen<br />
kann. Der Lohn: Die Meisterschaft.<br />
Eine doppelte Belastung hatte das<br />
hessische Rollstuhltanzpaar Jean-<br />
Marc Clement und Andrea Naumann<br />
vom RSC Frankfurt/M. zu bewerkstelligen.<br />
Als 10 Tänze Paar absolvierten<br />
sie in Rheinsberg eine wahrhafte<br />
sportliche Meisterleistung.<br />
In den Standardtänzen Combi<br />
LWD setzen sie sich mit einer international<br />
starken Konkurrenz auseinander,<br />
dies wurde mit dem Gewinn<br />
der Bronzemedaille bei den German<br />
Classics belohnt und den sicheren<br />
Gewinn der Deutschen Meisterschaft<br />
bedeutet. Den internationalen Titel<br />
holten sich die Vizeweltmeister Alexander<br />
Lapin/Irina Gordeeva aus Russland.<br />
Nur 60 Minuten nach dem kräftezehrenden<br />
Wettkampf nahmen die<br />
Frankfurter den Kampf um den Titel<br />
in der lateinamerikanischen Sektion<br />
auf. Auch hier bewies das RSC-Paar<br />
ihr meisterliches Können. Kein anderes<br />
Duo bewies an diesem Abend eine<br />
so perfekte Beherrschung von Musik<br />
und Tanz, sodass folgerichtig die Wertungsrichter<br />
ihnen den Platz 1 zuerkannten.<br />
Michael Weber, Cheftrainer<br />
des DBS Tanzsport, war äußerst zufrieden<br />
mit den gezeigten Leistungen<br />
in allen Startklassen. „Die deutschen<br />
Tanzpaare haben gezeigt, dass sie bei<br />
der Weltmeisterschaft, die erstmalig<br />
in Deutschland vom 05.-08. November<br />
2010 in Hannover stattfinden wird,<br />
ganz oben mittanzen wollen“, so sein<br />
Fazit der Titelkämpfe in Rheinsberg.<br />
Schwimmeuropameisterschaften<br />
der Behinderten<br />
nach Deutschland<br />
2011 vergeben/<br />
Vertragsunterzeichnung<br />
in Berlin<br />
sterschaften in Hannover. Foto: DBS DBS-Präsident Karl Hermann Haack und<br />
PSc-Leichtathleten erfolgreich bei der EM der<br />
Sehbehinderten in griechenland<br />
Matthias Schröter entführte den Titel über<br />
200m in die Hauptstadt. Foto: U. Gieche<br />
Von Uwe Gieche<br />
Die <strong>Berliner</strong> Behinderten-Leichtathletikelite<br />
vom Paralympischen<br />
SportClub Berlin (PSC) sind Medaillengaranten<br />
bei Internationalen<br />
Meisterschaften. Matthias Schröter,<br />
Thomas Ulbricht und Katrin Müller-<br />
Rottgardt dominierten einmal mehr<br />
bei den jüngst im griechischen Rhodos<br />
stattgefundenen Europameisterschaften<br />
der Sehbehinderten.<br />
Der BVG-Angestellte aus der Hauptstadt,<br />
Matthias Schröter, konnte über<br />
die 200 Meter den Titel in die Hauptstadt<br />
entführen. Der 25-Jährige Hellersdorfer<br />
fügte somit einen weiteren<br />
international bedeutenden Titel seiner<br />
bislang äußerst erfolgreichen Leichtathletikkarriere<br />
hinzu. Den wohl<br />
wichtigsten Titel in seiner sportlichen<br />
Laufbahn konnte der Sehbehinderte<br />
bei den Paralympics in Peking 2008 erringen.<br />
Über 400 Meter stand er ganz<br />
oben auf dem Siegerpodest.<br />
In die Siegerlisten der Europameisterschaften<br />
in Griechenland konnte<br />
sich auch sein Klubkamerad Thomas<br />
Ulbricht eintragen. Das Vielseitig-<br />
keitstalent überzeugte einmal mehr in<br />
S p ort<br />
Zwei Gold- und eine Bronzemedaille für Schröter, Ulbricht und Rottgardt<br />
seiner Spezialdisziplin- dem 5-Kampf.<br />
Der aus Salzwedel (Sachsen-Anhalt)<br />
stammende PSC-Athlet konnte mit<br />
3.296 Punkten und neuem Deutschen<br />
Rekord den Titel nach Berlin holen.<br />
Dabei stellte er zwei persönliche Bestleistungen<br />
über die 100 Meter (11,26<br />
sec) und dem Speerwurf (51,88 m) auf.<br />
6.78m im Weitsprung<br />
und 4:52 Minuten a n z e i g e<br />
über die 1.500 Meter<br />
sorgten für den EM-<br />
Titel bei tropischen<br />
Temperaturen.<br />
Den <strong>Berliner</strong> Erfolg<br />
komplettierte<br />
Katrin Müller-Rottgardt.<br />
Die 27-jährige<br />
Physiotherapeutin<br />
konnte über die 200<br />
Meter die Bronzemedaille<br />
erringen.<br />
Xavier Gonzales, Geschäftsführer IPC,<br />
unterzeichneten den Vertrag für die EM<br />
2011. Foto: W. Gottschalt<br />
Von Uwe Gieche<br />
Die Schwimmeuropameisterschaft<br />
der BehindertenathletInnen<br />
wird 2011 in Deutschland<br />
ausgetragen. Diese Entscheidung<br />
gab das International Paralympic<br />
Committee (IPC) während der im<br />
Vormonat stattgefundenen Internationalen<br />
Deutschen Schwimmeisterschaften<br />
in Berlin bekannt. Die Unterzeichnung<br />
des Vertrages zwischen<br />
dem Deutschen Behindertensportverband<br />
(DBS) und dem IPC fand in<br />
der Schwimm- und Sprunghalle an<br />
der Landsberger Allee statt.<br />
Die Europameisterschaft wird im<br />
Juni 2011 im <strong>Berliner</strong> Velodrom im<br />
Europa Sportpark Berlin ausgetragen.<br />
Der Terminplan wird demnächst festgelegt.<br />
Dr. Karl Quade,Vizepräsident<br />
Leistungssport im DBS, zeigte sich<br />
von dem neuen Sportevent in Berlin<br />
nach der Vertragsunterzeichnung begeistert:<br />
„Wir sind stolz darauf, dass<br />
das IPC dieses hohe Vertrauen in uns<br />
setzt und werden alles dafür tun, für<br />
die Athletinnen und Athleten eine<br />
unvergessliche Veranstaltung durchzuführen.<br />
Da dieser Zeitpunkt nur<br />
ein Jahr vor den Paralympics 2012<br />
in London liegt, werden wir sicherlich<br />
die besten Sportlerinnen und<br />
Sportler aus ganz Europa begrüßen<br />
können.“
0 Stadtg e s p räc h<br />
Für die Bürger Berlins und die Besucher<br />
der Bundeshauptstadt aus<br />
aller Welt gibt es eine neue Attraktion:<br />
Das Science Center Medizintechnik<br />
ist am Dienstag, 16. Juni 2009, in Anwesenheit<br />
von Bundesaußenminister<br />
Frank-Walter Steinmeier, Thüringens<br />
Ministerpräsident Dieter Althaus, Berlins<br />
Regierendem Bürgermeister Klaus<br />
Wowereit und mehreren hundert Gästen<br />
feierlich eingeweiht worden.<br />
Die Otto Bock HealthCare lädt in der<br />
Ebertstraße zwischen Potsdamer Platz<br />
und Brandenburger Tor zu interaktiven<br />
Erlebnissen ein und ermöglicht<br />
Wissensvermittlung an multimedialen<br />
Installationen. Unter dem Motto „Begreifen,<br />
was uns bewegt“ eröffnet das<br />
MedTech-Unternehmen interessante<br />
Einblicke für Laien und Experten.<br />
Drei Gebäudeebenen mit zusammen<br />
450 Quadratmetern bilden eine<br />
offene Bühne der Medizintechnik für<br />
jedermann. Der Besucher lernt spielerisch,<br />
wie komplex scheinbar selbstverständliche<br />
Bewegungsabläufe wie<br />
das Gehen oder das Greifen sind. Dort<br />
Internationaler Paralympic-Day<br />
am 11. Juli 2009 in<br />
Berlin<br />
Serienweise Paralympicsieger von Pekings<br />
und Deutschlands-Elite erwartet<br />
Von Uwe Gieche<br />
Das International ParalympicCommitee<br />
(IPC) hat nach 2007 den<br />
Internationalen Paralympic-Day zum<br />
zweiten Mal an Berlin vergeben.<br />
Mit dieser Entscheidung will das IPC<br />
die erfolgreiche Veranstaltung generell<br />
in Berlin etablieren. Ausschlag für die<br />
Berlin-Entscheidung war u.a. auch die<br />
damalige überragende Medienpräsenz.<br />
„Der Internationale Paralympic Day<br />
2009 stellt eine einzigartige Möglichkeit<br />
dar, spannenden Paralympischen Sport<br />
und begeisternde Paralympicsportler<br />
Science center Medizintechnik macht<br />
Mobilität zum Erlebnis<br />
Start für eine einzigartige Technologie-Bühne in Berlin.<br />
wird anschaulich verdeutlicht, wie das<br />
Verständnis biologischer Abläufe die<br />
Forschung und Entwicklung in der<br />
Medizintechnik inspiriert.<br />
Praktische Beispiele geben Einblick<br />
in die menschliche Anatomie und die<br />
Bionik. Ein weiterer Themen-Schwerpunkt<br />
ist die Bedeutung von medizintechnischen<br />
Innovationen für Menschen<br />
mit Handicap. Die Gäste im Science<br />
Center Medizintechnik erleben<br />
unmittelbar die Funktionalität von<br />
Prothesen, Orthesen oder Rollstühlen,<br />
wie zum Beispiel auf einem virtuellen<br />
Parcours über den Pariser Platz<br />
in Berlin.<br />
Die markante Fassadengestaltung<br />
ist der Struktur von Muskelfasern<br />
nachempfunden. Ab Einbruch der<br />
Dunkelheit sorgt die Licht-Installation<br />
„Walker“ für einen weiteren Blickfang.<br />
Aus nur 15 bewegten leuchtenden<br />
Punkten entsteht ein verblüffend charakteristisches<br />
menschliches Gangbild.<br />
Die oberen Etagen des Hauses<br />
werden für Begegnungen mit Exper-<br />
aus erster Hand zu erleben“, sagte IPC<br />
Präsident Sir Philip Craven bei der Vertragsunterzeichnung.<br />
Das Brandenburger Tor in Berlin<br />
wird wieder als Hintergrund für die<br />
Demonstration des Paralympischen<br />
Sports dienen und die Zuschauer in<br />
den Bann ziehen. Hautnah sind die<br />
Paralympischen Athletinnen und Athleten<br />
zu erleben.<br />
Eine große Auswahl des Paralympischen<br />
Sports wird vorgestellt. Blindenfußball<br />
(5-a-side football), Weitsprung,<br />
Tischtennis, Rollstuhlbasketball,<br />
Rollstuhlrugby oder auch Rollstuhltanz<br />
werden den Besuchern präsentiert.<br />
Mit Blick auf die Winter Paralympics<br />
2010 in Vancouver hat das IPC das Programm<br />
um die Wintersportarten Bi-<br />
ten aus Orthopädietechnik, Medizin<br />
und Rehabilitationstherapie sowie für<br />
Seminare der Otto Bock Academy genutzt.<br />
Zu diesem Bereich gehört auch<br />
ein Kompetenz-Zentrum mit einer<br />
Orthopädie-Werkstatt zur praxisgerechten<br />
Demonstration moderner Patientenversorgungen.<br />
Für die Architektur<br />
des Gebäudes zeichnen Gnädinger<br />
Architekten verantwortlich.<br />
Die Ausstellungs- und Mediengestaltung<br />
stammt von ART+COM Berlin.<br />
Für Frank-Walter Steinmeier ist das<br />
Science Center Medizintechnik „ein<br />
Wissenschaftszentrum, das erleben<br />
und verstehen lässt, wofür Medizintechnik<br />
unseres Landes in der Zukunft<br />
steht.“ Und er betonte: „Wir brauchen<br />
eine globale Verantwortungsgemeinschaft.“<br />
Das Unternehmen Otto Bock wurde<br />
vor 90 Jahren als junges start-up-Unternehmen<br />
in Berlin gegründet und<br />
ist heute Weltmarktführer im Bereich<br />
Prothetik mit Tochtergesellschaften<br />
in 40 Ländern der Erde. Weitere Geschäftsfelder<br />
sind die Orthetik, Rollstühle<br />
und seit 2006 die Neurostimulation.<br />
Alle nationalen und internationalen<br />
Aktivitäten werden in der<br />
Firmenzentrale in Duderstadt/ Südniedersachsen<br />
koordiniert.<br />
Der Geschäftsführende Gesellschafter,<br />
Professor Hans Georg Näder, ist der<br />
Enkel des Firmengründers Otto Bock<br />
und sieht Berlin als idealen Schauplatz<br />
für das Science Center Medizintechnik,<br />
das die Öffentlichkeit für ein gesellschaftlich<br />
hoch relevantes Thema<br />
sensibilisieren und zugleich Kontakte<br />
zur nationalen und internationalen<br />
athlon und Schlittenhockey (Ice Sledge<br />
Hockey) erweitert.<br />
Sportlerinnen und Sportler aus der<br />
ganzen Welt werden in der Hauptstadt<br />
erwartet.<br />
Bislang liegen folgende Zusagen vor:<br />
- Im Rollstuhlbasketball der Damen<br />
kommt es zum Vergleich zwischen<br />
Deutschland und den Niederlanden.<br />
- Paralympics Goldmedaillengewinner<br />
im Tischtennis Holger Nikelis<br />
und die Biathlon Paralympic Goldmedaillengewinnerin<br />
Verena Bentele<br />
zeigen ihr Können.<br />
- Weltklasseleichtathlet Casey Tibbs<br />
(USA), mehrfacher Paralympic Medaillengewinner<br />
in Peking 2008 und<br />
Urs Kolly, mehrfacher Paralympic<br />
Goldmedaillengewinner sind im<br />
Weitsprung zu erleben und treffen<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Experten-Szene vertiefen soll: „Berlin<br />
ist eine boomende Drehscheibe dieser<br />
Welt und eine etablierte Metropole<br />
der Medizintechnik. Mit dieser Rückkehr<br />
in die Hauptstadt schließt sich<br />
ein Kreis in unserer Firmen- und Familiengeschichte.<br />
Mich fasziniert, wie<br />
aus Visionen Realität wird, die Menschen<br />
hilft. Für die Anwender bedeuten<br />
unsere Hilfsmittel Unabhängigkeit<br />
im Alltag und Integration in die Gesellschaft.“<br />
Eine erfolgreiche öffentliche Generalprobe<br />
erlebte das Science Center<br />
Medizintechnik bereits am Sonnabend,<br />
13. Juni, bei der „Langen Nacht<br />
der Wissenschaften“. Ab Donnerstag,<br />
18. Juni, ist der Ausstellungsbereich<br />
jeweils donnerstags bis sonntags von<br />
10 bis 18 Uhr geöffnet. Für Besuchergruppen<br />
sind Anmeldungen nach Absprache<br />
auch zu anderen Zeiten möglich.<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Interessierte unter www.sciencentermedizintechnik.de.<br />
Joachim F. Hamacher,<br />
Vice President<br />
Otto Bock Science Center Medizintechnik<br />
q Kontakt<br />
Otto Bock<br />
Sciencecenter Medizintechnik<br />
Ebertstraße 15a<br />
D-10117 Berlin<br />
Telefon: 030 / 39 82 06 - 0<br />
Telefax: 030 / 39 82 06 - 111<br />
E-Mail: info@sciencecentermedizintechnik.de<br />
Internet: www.sciencecentermedizintechnik.de<br />
auf die <strong>Berliner</strong> Matthias Schröder<br />
und Thomas Ulbricht vom PSC. Beide<br />
jüngst erst erfolgreich bei der EM<br />
in Griechenland.<br />
Vor allem der Nachwuchs wird die<br />
Möglichkeit erhalten, einige Sportarten-<br />
wie Rollstuhlbasketball- selbst auszuprobieren.<br />
Dank einer großartigen Unterstützung<br />
von international bekannten Unternehmen<br />
und deutschen Förderern<br />
des Paralympicsports wie beispielsweise<br />
Allianz SE und Deutsche Telekom,<br />
Otto Bock Health Care, den „Event<br />
Partnern“ Deutsche Bahn, Bundesvereinigung<br />
Deutscher Apothekerverbände<br />
(ABDA) und Deutsche Gesetzliche<br />
Unfallversicherung (DGVU) kann der<br />
Paralympic-Day am 11. Juli 2009 in<br />
Berlin stattfinden.
BBZ Juli/August 2009 Stadtg e s p räc h<br />
1<br />
Lesen so wie ich es mag<br />
Am Sehbehindertentag gab es gute Tipps<br />
Anlässlich des bundesweiten Sehbehindertentages<br />
am 6.6.2009<br />
zeigten der Allgemeine Blinden- und<br />
Sehbehindertenverein Berlin gegr.<br />
1874 e. V. (ABSV), der Blindenhilfswerk<br />
Berlin e. V. und der Arbeitskreis<br />
Vergrößernde Sehhilfen in der Thalia<br />
Filiale im Alexa, wie man trotz Sehbehinderung<br />
oder nachlassenden Sehvermögens<br />
sein Lieblingsbuch, den<br />
BVG-Fahrplan oder den Beipackzettel<br />
seines Medikaments lesen kann.<br />
Thalia, der Marktführer im deutschsprachigen<br />
Sortimentsbuchhandel, beteiligte<br />
sich mit über 60 Filialen an der<br />
diesjährigen bundesweiten Aktion.<br />
Es wurden neben einer Auswahl von<br />
Großdruck- und Hörbüchern (u. a. im<br />
Sonderformat DAISY) auch das neue<br />
E-Book mit Lupenfunktion, verschiedenste<br />
Lesegeräte, Lupen, Lampen<br />
und ein Lesepult vorgestellt. Mit Hilfe<br />
von Simulationsbrillen hatten die sehenden<br />
Besucher die Möglichkeit<br />
selbst zu erleben, wie mühsam das<br />
Lesen mit einer Sehbehinderung ist.<br />
Eberhard Dietrich hat sich schon<br />
lange auf diesen Tag gefreut.<br />
Endlich ist es soweit: Ein sympathischer<br />
Fahrlehrer steht mit seinem<br />
Golf bereit. Nach einer kurzen Einweisung<br />
geht`s los. Das Auto bewegt<br />
sich ruhig, zu hören ist nur die Stimme<br />
des Fahrlehrers: „Ein bisschen<br />
nach rechts, jetzt voll nach links und<br />
Kupplung treten.“ Der blinde Fahrer<br />
hört konzentriert zu, befolgt akkurat<br />
die Anweisungen des Fahrlehrers<br />
und sitzt entspannt am Steuer. Jetzt<br />
biegt das Auto auf eine gerade Strecke<br />
– eine Chance, stärker auf `s Gaspedal<br />
zu treten. Die Tachonadel schlägt aus<br />
und zeigt 160 km/h an. Kein Problem,<br />
die riesige Anlage erlaubt schnelles<br />
Fahren sowie Lenk- und Bremsmanöver<br />
ohne Risiko. Auf eine schnelle<br />
Reaktionszeit kam es beim Hütchen-Parcours<br />
an, links, rechts, links,<br />
Lesen ist aus unserem Alltag nicht<br />
wegzudenken und je älter wir werden,<br />
umso wichtiger wird es für uns. Wie<br />
das Statistische Bundesamt ermittelte,<br />
verbringen 18-25-jährige ca. 30 Minuten<br />
täglich mit dem Lesen, Rentner<br />
dagegen durchschnittlich mehr als 70<br />
Minuten pro Tag. Für viele Senioren<br />
ist es deshalb ein einschneidendes Erlebnis,<br />
wenn die Augen nachlassen<br />
und das Lesen plötzlich zum Problem<br />
wird.<br />
Viele Betroffene wissen nicht, dass<br />
man mit relativ einfachen „Tricks“,<br />
etwas für seine Lesefähigkeit tun<br />
kann. Beim diesjährigen Sehbehindertentag<br />
drehte sich deshalb alles um<br />
dieses Thema.<br />
Hintergrund: Laut WHO gibt es ca.<br />
eine Million sehbehinderte Menschen<br />
in Deutschland. Ein Mensch ist sehbehindert,<br />
wenn er auf dem besser<br />
sehenden Auge selbst mit Brille oder<br />
Kontaktlinse nicht mehr als 30 Prozent<br />
von dem sieht, was ein Mensch<br />
mit normaler Sehkraft erkennt. Der<br />
Sehbehindertentag wurde 1998 vom<br />
DBSV eingeführt und findet jährlich<br />
am 6. Juni statt.<br />
Juliane Eichhorst,<br />
Öffentlichkeitsarbeit Blindenhilfswerk Berlin e.V.,<br />
q Blindenhilfswerk Berlin e. V.<br />
Rothenburgstrasse 15<br />
12165 Berlin<br />
Tel: 030/79 25 031<br />
Fax: 030/79 31 415<br />
rechts – kein Hütchen ist umgefahren<br />
worden. Und zum Schluss noch einmal<br />
eine große Runde zur Entspannung.<br />
Eberhard Dietrich ist zufrieden<br />
und schmunzelt.<br />
Ähnlich begeistert waren die Reaktionen<br />
der über 350 blinden und<br />
sehbehinderten Teilnehmer aus ganz<br />
Deutschland, die sich in Groß Dölln<br />
getroffen haben, um einmal selbstständig<br />
ein Fahrzeug zu fahren.<br />
Neben PKWs, standen sogar LKWs<br />
und Busse zur Verfügung. Das Autofahren<br />
für Blinde und Sehbehinderte<br />
ist in dieser Größenordnung einzigartig<br />
und verdankt seinen Erfolg der<br />
langjährigen Kooperation des Allgemeinen<br />
Blinden- und Sehbehindertenvereins<br />
Berlin mit den Fahrlehrerverbänden<br />
Berlin und Brandenburg<br />
sowie dem Driving Center<br />
Groß Dölln, das seine ideale Anlage<br />
Sinnliches Einkaufen im<br />
Kaufhaus Lafayette<br />
Gleichmäßig fuhren die Fingerkuppen<br />
von Frau Borchert und<br />
Herrn Lubnau über das weiße Papier<br />
ihres Buches. Die Seiten sind leer und<br />
nur bei genauerem Hinsehen sind<br />
kleine erhabene Punkte zu erkennen.<br />
Nach einiger Zeit fällt den ersten Betrachtern<br />
auf: Die Vorleser sind blind.<br />
Innerhalb des bundesweiten Lesemarathons<br />
„Tour de Braille“ und<br />
in Anlehnung an den Sehbehindertentag<br />
organisierte der Blindenhilfswerk<br />
Berlin e. V. am 5. Juni 2009 eine<br />
Lesung im Kaufhaus Lafayette. Es<br />
wurden einzelne Passagen aus dem<br />
Buch „Der kleine Prinz“ vorgelesen.<br />
Die Besucher zeigten viel Interesse<br />
und hatten die Möglichkeit Fragen<br />
zum Thema „Blindheit und Sehbehinderung“<br />
zu stellen. Um einen Einblick<br />
zu bekommen, wie blinde und sehbehinderte<br />
Menschen sich ausschließlich<br />
mit ihrem Tast-, Hör-, und Geruchssinn<br />
im Leben zurechtfinden, bekamen<br />
die Besucher an einer kleinen<br />
„Simulationsstation“ die Möglichkeit<br />
kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.<br />
Der ehemalige Militärflugplatz ist<br />
heute das größte Fahrtrainingszentrum<br />
Europas.<br />
Rund 100 Fahrlehrer aus Berlin<br />
und Brandenburg waren mit ihren<br />
Fahrschulfahrzeugen in die Schorfheide<br />
gekommen, um den blinden<br />
und sehbehinderten Menschen dieses<br />
Fahrerlebnis zu ermöglichen. Für sie<br />
war es selbstverständlich, dass sie so<br />
einen Tag ehrenamtlich unterstützen.<br />
Viele der Teilnehmer waren bereits<br />
zum wiederholten Mal dabei,<br />
schließlich findet diese Aktion bereits<br />
zum neunten Mal statt. In diesem<br />
Jahr gab es spannende Zusatzangebote:<br />
So konnte man in einem Überschlagfahrzeug<br />
erfahren, wie wichtig<br />
es ist, sich anzuschnallen und trainieren,<br />
wie man sich aus einem auf<br />
sich einmal in die Lage eines blinden<br />
Menschen zu versetzen. Mit Hilfe von<br />
Schlafbrillen galt es zu erraten, was<br />
sich in den Fühlkisten und Riechdosen<br />
befand. Gern wurde auch die<br />
Aktion „Dein Name in Punktschrift“<br />
angenommen und auch der eine oder<br />
andere ließ sich zu einem „Mensch<br />
ärgere Dich nicht Spiel“ im Dunkeln<br />
überreden. So wurde der Einkaufsbummel<br />
im Lafayette zu einem „sinnlichen<br />
Erlebnis“.<br />
Die Blindenschrift ist eine geniale<br />
Erfindung und fasziniert blinde und<br />
sehende Menschen bis heute gleichermaßen.<br />
Zu verdanken haben wir sie<br />
dem Franzosen Louis Braille, der am<br />
4. Januar 2009 seinen 200. Geburtstag<br />
gefeiert hätte.<br />
Der Franzose Louis Braille, der<br />
selbst im Vorschulalter erblindete,<br />
hatte bereits im Alter von 16 Jahren ein<br />
ebenso einfaches wie geniales Punktsystem<br />
entwickelt, das sich bis heute<br />
auf der ganzen Welt als „die Blindenschrift“<br />
durchgesetzt hat. Dank Braille-Schrift<br />
haben auch Menschen, die<br />
nicht sehen können, Zugang zu Literatur,<br />
Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben.<br />
Juliane Eichhorst<br />
q Blindenhilfswerk Berlin e. V.<br />
Rothenburgstrasse 15<br />
12165 Berlin<br />
Tel: 030/79 25 031<br />
Fax: 030/79 31 415<br />
Blinde und Sehbehinderte fuhren auto in groß Dölln<br />
dem Kopf stehenden Fahrzeug befreit.<br />
Viele Blinde und Sehbehinderte<br />
konnten an diesem Tag zum ersten<br />
Mal Motorrad oder Quad fahren – das<br />
allerdings auf dem Sozius. Ganz Mutige<br />
nahmen an einem Rundflug über<br />
das Gelände teil. Erschöpft, aber<br />
glücklich nahmen alle Teilnehmer<br />
am späten Nachmittag wieder Platz<br />
in „ihrem“ Fahrschulfahrzeug, mit<br />
dem sie zurück nach Berlin gebracht<br />
wurden.<br />
Paloma Rändel,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
q Allgemeiner Blinden- und<br />
Sehbehindertenverein<br />
Berlin gegr. 1874 e. V.<br />
älteste Selbsthilfeorganisation der<br />
Blinden und Sehbehinderten Sitz:<br />
Auerbacher Straße 7, 14193 Berlin<br />
http://www.absv.de
Eine Welt ohne<br />
Behinderung -<br />
Vision oder alptraum?<br />
von Dr. Klaus Jaschinski<br />
„Eine Welt ohne Behinderung -<br />
Vision oder Alptraum?“ – diese Fragestellung<br />
stand als Thema im Mittelpunkt<br />
des diesjährigen Lobetaler<br />
Fachtags, der am 30. April in Erkner<br />
stattfand und speziell dem 100-jährigen<br />
Bestehen der dortigen Einrichtung<br />
„Heim Gottesschutz“ für Menschen<br />
mit Behinderungen gedachte.<br />
Geladen dazu hatten die Hoffnungstaler<br />
Anstalten Lobetal und das Institut<br />
Mensch, Ethik und Wissenschaft<br />
(IMEW), um die Situation von<br />
Menschen mit Behinderungen aus<br />
geschichtlicher Perspektive und in<br />
der Gegenwart in ihren unterschiedlichen<br />
Facetten zu beleuchten. Ursprünglich<br />
sollte das Rathaus Erkner<br />
als Tagungsort dienen. Die Meldung<br />
von fast 200 Teilnehmern zwang allerdings<br />
zum Umdisponieren und<br />
Ausweichen auf Räumlichkeiten in<br />
und um die Genezareth-Kirche, was<br />
von den Veranstaltern und ihren freiwilligen<br />
Helfern mit Bravour gemeistert<br />
wurde.<br />
Neben Honoratioren der Stadt<br />
Erkner und diversen Vereinen und<br />
Verbänden waren Vertreter aller im<br />
Parlament präsenten politischen Parteien<br />
zugegen. Das Gros letzterer<br />
hielt jedoch nicht lange durch – wie<br />
üblich!<br />
Nach einleitenden Worten der Be-<br />
grüßung und Würdigung, u.a. durch<br />
die Veranstalter und den Bürgermeister<br />
der Stadt Erkner, ging man<br />
dann auch gleich in medias res. Den<br />
Auftakt der Fachvorträge lieferte<br />
Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl von<br />
der Universität Bielefeld mit Ausführungen<br />
zum Thema „Menschen<br />
mit Behinderungen im Spannungsfeld<br />
von Exklusion und Inklusion.<br />
Deutschland im 20. Jahrhundert“.<br />
Ihm folgte Prof. Dr. LeRoy Walters<br />
von der Georgetown-University in<br />
Washington mit Betrachtungen zum<br />
Leben von Pastor Paul Braune und<br />
seinem mutigen Kampf gegen die Ermordung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
1940. Dr. Katrin Grüber<br />
vom IMEW in Berlin knüpfte daran<br />
an und beleuchtete Facetten von Eugenik<br />
mit sozialer und politischer<br />
Brisanz von ihren Anfängen bis hin<br />
zu Vorgängen und Auswüchsen in<br />
der Gegenwart.<br />
Im Anschluss bekamen die Tagungsteilnehmer<br />
im Rahmen von<br />
vier Workshops (Menschenbild und<br />
Behinderung, Sexualität und Behinderung,<br />
Demenz und Behinderung<br />
und Behinderung in historischer<br />
Perspektive) nach eigener Wahl Gelegenheit,<br />
sich einzubringen, Fragen<br />
zu stellen und einen vertiefenden<br />
Meinungsaustausch zu führen.<br />
Zur Überleitung zum Abschlussgespräch<br />
gab es noch zwei weitere<br />
Fachvorträge von Pastor Bernward<br />
Wolf, stellvertretender Vorsitzender<br />
des Vorstandes der v. Bodelschwinghschen<br />
Anstalten Bethel<br />
(Was ist der Mensch, dass du seiner<br />
gedenkst.) und von Markus Kurth,<br />
MdB (Die UN-Konvention und die<br />
Folgen für das Menschenbild), die<br />
mit Worten der Besinnung appellierten<br />
und einen Ausblick zu geben versuchten.<br />
Zweifelsohne konnte konstatiert<br />
werden, dass mit Blick auf die Geschichte<br />
inzwischen Beachtliches<br />
geleistet wurde zur Verbesserung<br />
der Lebensumstände von Menschen<br />
mit Behinderungen. Allerdings ist in<br />
der tagtäglichen Praxis jedoch längst<br />
nicht alles so, wie es sein sollte und es<br />
auch hätte sein können. Denn da, wo<br />
heutzutage Politiker und ihre gedungenen<br />
sogenannten Experten medienwirksam<br />
nur allzu gern schwülstig<br />
schwafeln, bleibt zur Erzielung und<br />
Verankerung echter Resultate Bürgerinitiative<br />
umso mehr gefragt!<br />
Stadtg e s p räc h<br />
von Susanne Baumstark<br />
Es tut sich was in Sachen Antidiskriminierung:<br />
Jetzt gibt es sogar schon<br />
eine Warteliste für das Diversity*-Sensibilisierungstraining<br />
mit Schwerpunkt<br />
Behinderung, das von der Landesstelle<br />
für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung<br />
bei der Senatsverwaltung für Integration,<br />
Arbeit und Soziales organisiert<br />
und angeboten wird. Eigentlich war geplant,<br />
dieses Training nur einmal mit 16<br />
bis 18 Teilnehmer/innen anzubieten. Die<br />
Fülle der Anmeldungen aber veranlasste<br />
die Landesstelle, dies zu überdenken.<br />
Ende März fand nun bereits das dritte<br />
Training mit 20 bis 22 Teilnehmer/innen<br />
statt. Und noch immer ist die Warteliste<br />
nicht abgearbeitet. Den „riesengroßen<br />
Bedarf“ findet auch Eren Ünsal, Leiterin<br />
der Landesstelle für Gleichbehandlung,<br />
sehr erfreulich: „Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer kommen aus ganz<br />
verschiedenen Zielgruppen – aus der<br />
Verwaltung, von Beratungsstellen, aus<br />
Projekten oder aus dem Rechtsbereich.<br />
Einige arbeiten direkt mit Menschen mit<br />
Behinderungen, andere kommen in ihrer<br />
Funktion als Personalverantwortliche,<br />
aber auch selbst Betroffene sind interessiert.“<br />
Die Leitung des zweitägigen, kostenfreien<br />
Trainings ist – entsprechend dem<br />
Diversity-Gedanken – mit Judy Gummich<br />
(Migrationshintergrund) und Constanze<br />
Schnepf (Behinderung) „vielfältig“<br />
besetzt. Zu Anfang sind die Teilnehmer/innen<br />
gefordert, eigene Fähigkeiten,<br />
Ängste, Unsicherheiten, Vorbehalte<br />
sowie ihre Identitätsbildung zu reflektieren.<br />
Thematisiert werden außerdem<br />
strukturelle und begriffliche Diskriminierung,<br />
umfassende Barrierefreiheit, die<br />
UN-Behindertenrechtskonvention sowie<br />
der „Eisberg der Vielfalt“. Berlins Be-<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
„Sie taten ihm nichts,<br />
also auch nichts gutes“<br />
Diversity mit Schwerpunkt Behinderung beim Senat<br />
hindertenbeauftragter Martin Marquard<br />
bietet zudem als Gastreferent einen komprimierten<br />
Überblick über die Landesgesetzgebung<br />
für Menschen mit Behinderungen.<br />
Am Ende werden Schritte hin zu<br />
einer diskriminierungsfreien Alltagskultur<br />
diskutiert. Als symbolische Beschreibung<br />
der Situation dient das Zitat aus<br />
Max Frischs „Andorra“: „Sie taten ihm<br />
nichts, also auch nichts Gutes.“<br />
Im zweiten Halbjahr wird es noch<br />
einmal ein Diversity-Training mit<br />
Schwerpunkt Behinderung sowie eines<br />
mit Schwerpunkt Alter geben. Andere<br />
Schwerpunktthemen sind in Planung.<br />
Eren Ünsal steht im Gespräch mit der<br />
Verwaltungsakademie, um eine Kooperation<br />
bezüglich der Trainings zu erreichen.<br />
Wenn sich die Akademie auch finanziell<br />
bei diesen Angeboten beteiligt,<br />
könnten diese zur regelmäßigen Einrichtung<br />
werden. Nähere Information gibt es<br />
bei der Landesstelle unter Telefon 9028-<br />
2726 oder über Mail an die Adresse<br />
q antidiskriminierungsstelle@<br />
senias.verwalt-berlin.de.<br />
*Diversity Mainstreaming ist ein<br />
Denkmodell, das die Wertschätzung<br />
von Vielfalt in der Gesellschaft (Behinderung,<br />
Alter, Homosexualität<br />
etc.) und ihre Einbettung in alle<br />
Politik- und Gesellschaftsbereiche<br />
als Querschnittsthema fordert. Es<br />
stammt aus der amerikanischen<br />
Bürgerrechtsbewegung, wurde aber<br />
bisher vorwiegend von der Wirtschaft<br />
für ihre Bedarfe umgesetzt. Erst seit<br />
jüngster Zeit beginnt auch die Soziale<br />
Arbeit, Diversity in ihre Konzepte<br />
zu integrieren und damit die bisher<br />
einseitige, nach Personengruppen getrennte,<br />
Antidiskriminierungspolitik<br />
zu überwinden.<br />
Schritte zur diskriminierungsfreien alltagskultur<br />
- Eine unvollständige Ideensammlung -<br />
• Sensibilisierungs- und Kommunikationstrainings durchführen<br />
• Regelmäßige Pflichtschulungen in Betrieben<br />
• Konkrete Barrieren abbauen<br />
• Checklisten entwickeln zur Vermeidung von Barrieren<br />
• Personalentwicklung modernisieren<br />
• Menschen mit Behinderungen einbeziehen<br />
• Unabhängige Anlaufstellen für nachteilsfreie<br />
Beschwerdemöglichkeiten einrichten<br />
• Anträge stellen und Leute nerven<br />
• Vernetzung und Austausch von Projekten, Personen, Vereinen etc.<br />
• verständliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Statistiken für Nachweis von struktureller Diskriminierung<br />
und für Projektförderung<br />
• Arbeitsgruppen für Behindertenfragen beim Senat kontaktieren<br />
• Fahrdienste einrichten
BBZ Juli/August 2009 Stadtg e s p räc h<br />
von Sven Przibilla<br />
MOBIDAT WIRD GRÖSSER -<br />
unter diesem Motto wurde zur<br />
Eröffnung der MOBIDAT – Außenstelle<br />
am 16. Juni 2009 in die Romy-<br />
Schneider-Straße 4 (in der Spandauer<br />
Wasserstadt) eingeladen. Um 11 Uhr<br />
wurde im Beisein des Bezirksbeauftragten<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
von Charlottenburg/Wilmersdorf,<br />
Herrn Friedrich, Vertretern<br />
sozialer Einrichtungen, MOBIDAT<br />
- MitarbeiterInnen und BürgerInnen<br />
eine weitere Außen-stelle der MOBI-<br />
DAT - Datenbank für ein barrierefreies<br />
Leben in Berlin eröffnet.<br />
Auf gut 120 m2 arbeiten hier zukünftig<br />
unsere MitarbeiterInnen<br />
und beraten vor Ort auf Wunsch die<br />
<strong>Berliner</strong>Innen und Besucher unserer<br />
Stadt über die barrierefreie Zugänglichkeit<br />
öffentlicher Einrichtungen<br />
und Gebäude.<br />
Im Rahmen seiner Eröffnungsrede<br />
hob der Projektleiter, Thorsten<br />
Stellmacher, die Bedeutung der Einrichtung<br />
einer weiteren Außenstelle<br />
von MOBIDAT für die Stadtbezirke<br />
Spandau, Charlottenburg/Wilmers-<br />
Besucherservice hauptstadtzoos<br />
für Senioren<br />
Die Fördergemeinschaft von Tierpark<br />
Berlin und Zoo Berlin e. V.<br />
bietet in diesem Jahr einen ehrenamtlichen<br />
Besucherservice für Senioren<br />
an. Die Hauptstadtzoos – Tierpark<br />
und Zoo – sind vor allem für ältere<br />
Menschen oft soziale Treffpunkte,<br />
Orte der Begegnung und des Kennenlernens.<br />
Diese Kontakte sind bei<br />
älteren Menschen oft von einem Tag<br />
zum anderen unterbrochen. Gerade<br />
in einer Großstadt wie Berlin ist dann<br />
die Gefahr der Vereinsamung groß.<br />
Die Freunde der Hauptstadtzoos<br />
möchten mit der Aktion „Patenschaft<br />
zum tierischen Bummel“ diesen<br />
Menschen einen Besuch im <strong>Berliner</strong><br />
Tierpark oder im Zoo ermöglichen.<br />
Zum ehrenamtlichen Besucherservice<br />
gehören der Abhol- und Bringedienst,<br />
bei dem die älteren Menschen<br />
mit Fahrzeugen von zu Hause abgeholt<br />
werden, sowie die Begleitung bei<br />
einem Rundgang durch den Tierpark<br />
oder Zoo.<br />
Der Service ist kostenfrei; lediglich<br />
der Eintritt in den Zoo bzw. Tierpark<br />
ist notwendig.<br />
„Wir haben immer wieder festgestellt,<br />
dass viele Besucherinnen<br />
MOBIDaT WIrD grÖSSEr<br />
Eröffnung der MOBIDAT Außenstelle Spandau<br />
und Charlottenburg<br />
© Divina Sumiran Mariani, Kunst-Fotografin,<br />
www.divina-sumiran.de<br />
dorf und unsere Stadt hervor: „Mit<br />
unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen,<br />
Berlin l(i)ebenswerter und attraktiver<br />
zu machen. Barrierefreiheit<br />
bedeutet schließlich: Mehr Lebensqualität<br />
für alle Menschen.“<br />
„Bis zur Eröffnung ist nicht alles<br />
so glatt gelaufen, wie wir es uns vorgestellt<br />
hatten“, sagte Rosemarie<br />
Voltattorni, Bezirksleiterin der Datenbank<br />
MOBIDAT von Charlottenburg<br />
/ Wilmersdorf.<br />
Abholen zum tierischen Bummel im Zoo und im Tierpark<br />
und Besucher, die seit vielen Jahren<br />
den Tierpark oder den Zoo besucht<br />
haben, aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht mehr die Hauptstadtzoos<br />
besuchen können. Hieraus haben wir<br />
diesen ehrenamtlichen Service entwickelt,<br />
der einen unvergesslichen Tag<br />
im Zoo oder im Tierpark ermöglicht.“,<br />
so Thomas Ziolko, Vorsitzender<br />
der Freunde der Hauptstadtzoos.<br />
Interessierte, die gerne von ihrem<br />
Zuhause abgeholt werden wollen und<br />
einen der beiden Hauptstadtzoos gefahren<br />
werden möchten, können sich<br />
bei der Fördergemeinschaft von Tierpark<br />
Berlin und Zoo Berlin e. V. telefonisch<br />
unter 030-51 53 14 07 immer donnerstags<br />
von 13 bis 15 Uhr melden.<br />
Für das Projekt werden auch immer<br />
noch ehrenamtliche Helferinnen und<br />
Helfer gesucht! Wer Lust hat, sich<br />
in seiner Freizeit ehrenamtlich zu<br />
betätigen und anderen Menschen<br />
zu helfen, der kann sich gern unter<br />
Tel. 51 53 14 07 oder per Email info@<br />
freunde-hauptstadtzoos.de melden.<br />
Thomas Ziolko,<br />
Vorsitzender der Freunde Hauptstadtzoos<br />
„Aber der Umgang mit der Thematik<br />
„Barrieren und Hindernisse“<br />
ist uns nicht fremd, denn diese Begriffe<br />
gehören zum täglichen Vokabular<br />
unserer Arbeit. Entscheidend<br />
ist, dass wir es geschafft haben und<br />
somit in Zukunft in der Lage sind,<br />
jedem, der auf Informationen über<br />
die Barrierefreiheit von Berlins Einrichtungen<br />
und Geschäften angewiesen<br />
ist, entsprechende Auskünfte<br />
geben zu können“, fügte sie mit nicht<br />
unberechtigtem Stolz hinzu. Gemeinsam<br />
mit ihrem Kollegen, Lutz<br />
Leupold geleitete sie Gäste, darunter<br />
auch den ehemaligen (damals lautete<br />
die Bezeichnung noch) Behindertenbeauftragten<br />
von Charlottenburg,<br />
Herrn Eisel, durch die hellen und<br />
freundlich gestalteten Räume der<br />
Einrichtung.<br />
In einem Gespräch mit der BBZ-Re-<br />
q Freunde Hauptstadtzoos<br />
Fördergemeinschaft von Tierpark<br />
Berlin und Zoo Berlin e. V.<br />
Am Tierpark 125<br />
10319 Berlin<br />
Tel. 030-51 53 14 07<br />
Fax. 030-512 40 61<br />
www.freunde-hauptstadtzoos.de<br />
info@freunde-hauptstadtzoos.de<br />
a n z e i g e<br />
daktion, sagte Thorsten Stellmacher:<br />
„Wir wollen nicht nur, dass die Menschen<br />
Kenntnis über die Datenbank<br />
MOBIDAT erhalten, wir wünschen<br />
uns auch, dass die BürgerInnen MO-<br />
BIDAT intensiver nutzen, gleichzusetzen<br />
mit der selbstverständlichen<br />
Nutzung von einschlägigen Suchmaschinen<br />
im Internet.“ In diesem Zusammenhang<br />
wies der Projektleiter<br />
ausdrücklich darauf hin, dass MO-<br />
BIDAT nicht nur über das Internet<br />
zu erreichen ist, sondern auch über<br />
die dafür eingerichtete Info-Hotline:<br />
030/74 77 71 15. „Dieser Service wird<br />
von uns selbstverständlich kostenlos<br />
angeboten.“ (T.Stellmacher)<br />
Die Datenbank enthält derzeit Angaben<br />
über die Barrierefreiheit von<br />
mehr als 23 000 Einrichtungen.<br />
Die Facette unserer Dienstleistungen<br />
wurde dahingehend erweitert,<br />
dass wir nunmehr mit MOBIDAT<br />
ROUTING auch in der Lage sind,<br />
barrierefreie Stadtrundgänge anzubieten.<br />
Doch das ist nur eins der<br />
vielen Vorhaben, das das MOBIDAT<br />
– Team für die Zukunft plant.
Zu ihrem ersten “Parlamentarischen<br />
Sommer” hatte die Lebenshilfe<br />
Berlin am 19. Juni Vertreter des <strong>Berliner</strong><br />
Senats, des Abgeordnetenhauses<br />
und der Bezirke in das Haus der Lebenshilfe,<br />
Dohnagestell 10 eingeladen.<br />
Thema des Dialogs mit der <strong>Berliner</strong><br />
Politik ist das Recht auf lebenslanges<br />
Lernen auch für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung.<br />
Während lebenslanges Lernen für<br />
die meisten Bürger heute eine Selbstverständlichkeit<br />
ist, finden erwachsene<br />
Menschen mit Behinderung in Berlin<br />
bisher kaum Angebote. Mit der Unterzeichnung<br />
der UN-Konvention über<br />
die Rechte von Menschen mit Behinderung<br />
hat sich Deutschland verpflichtet,<br />
Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit<br />
für alle Menschen zu realisieren.<br />
Daher sei die Weiterentwicklung zu<br />
einem Bildungssystem, in dem Menschen<br />
mit und ohne Behinderung gemeinsam<br />
lernen können, eine zentrale<br />
Herausforderung für die <strong>Berliner</strong> Bildungspolitik,<br />
so der 1. Vorsitzende der<br />
Lebenshilfe Berlin Ulrich Arndt.<br />
Zusammen mit dem Paritätischen<br />
Läufer mit geistiger Behinderung<br />
nahmen teil an der<br />
<strong>Berliner</strong> Teamstaffel<br />
Mit Unterstützung von freiwilligen<br />
Begleitläufern der Firmen<br />
PriceWaterhouseCoopers (PWC) und<br />
Cisco nahmen geistig behinderte<br />
Sportler der Lebenshilfe Berlin teil<br />
an der 10. <strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe-<br />
TEAM-Staffel. Insgesamt beteiligten<br />
sich 4.009 Staffeln mit 20.045 Läuferinnen<br />
und Läufern am größten deutschen<br />
Staffellauf im Tiergarten vom<br />
10. bis 12. Juni.<br />
Ermutigt durch den Erfolg im letzten<br />
Jahr, gingen in diesem Jahr zwei<br />
Staffeln der Lebenshilfe Berlin an den<br />
Start. Am 11. Juni unterstützten Mitarbeiter<br />
von PWC und Ulrich Arndt,<br />
der Vorsitzende der Lebenshilfe<br />
Berlin, eine Staffel als Guides, einen<br />
Tag später Mitarbeiter von Cisco und<br />
Lebenshilfe-Vorstandsmitglied Andreas<br />
Porten die zweite Staffel der<br />
Lebenshilfe Berlin.<br />
Ulrich Arndt, selbst ein leidenschaftlicher<br />
Läufer, bedankte sich bei<br />
den beteiligten Firmen für die erfolgreiche<br />
Kooperation: „Durch das Engagement<br />
der Guides gehörten Menschen<br />
mit geistiger Behinderung bei so<br />
einem großen Laufevent dazu. Sportliche<br />
Erfolge machten sie stolz und<br />
gaben ihnen Selbstbewusstsein.“ Die<br />
Läufer haben inzwischen den Spaß an<br />
der Bewegung für sich entdeckt und<br />
trainieren im wöchentlichen Lauftreff<br />
der Lebenshilfe Berlin für Menschen<br />
mit und ohne Behinderung.<br />
q Lebenshilfe Berlin<br />
www.lebenshilfe-berlin.de<br />
Wohlfahrtsverband Berlin hat die Lebenshilfe<br />
Berlin deshalb an der Humboldt-Universität<br />
ein Gutachten “Zur<br />
Situation der Erwachsenenbildung<br />
von Menschen mit geistiger Behinderung<br />
in Berlin” in Auftrag gegeben.<br />
Prof. Dr. Karl-Ernst Ackermann und<br />
der Diplom-Pädagoge Mathis Amelung<br />
führten die Studie durch und<br />
stellen die Ergebnisse beim Parlamentarischen<br />
Sommer vor.<br />
Aufgrund der in der Expertise festgestellten<br />
Unterversorgung in der Erwachsenenbildung<br />
für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung fordert die Lebenshilfe<br />
Berlin<br />
• Einführung, Ausbau und Abstimmung<br />
bedarfsgerechter Fort- und<br />
Weiterbildungsangebote an den<br />
<strong>Berliner</strong> Volkshochschulen<br />
Stadtg e s p räc h<br />
Lebenshilfe Berlin fordert recht auf<br />
lebenslanges Lernen auch für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Mit einer Festveranstaltung feierte<br />
die NAKOS am 15. Juni<br />
2009 in Berlin ihr 25-jähriges Jubiläum.<br />
Zu dem Empfang im Kleisthaus<br />
kamen rund 100 Gäste aus<br />
Politik und Gesellschaft, darunter<br />
der frühere <strong>Berliner</strong> Senator für Gesundheit,<br />
Soziales und Familie, Ulf<br />
Fink (CDU).<br />
Als Hausherrin begrüßte die Beauftragte<br />
der Bundesregierung für<br />
die Belange behinderter Menschen,<br />
Karin Evers-Meyer (SPD), die Anwesenden.<br />
Ein persönliches Grußwort<br />
sprachen der stellvertretende Vorsitzende<br />
des Paritätischen Gesamtverbandes,<br />
Cord Wellhausen, der Leiter<br />
der Unterabteilung 21 beim Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, Christoph Linzbach,<br />
sowie die Leiterin der Unterabteilung<br />
Prävention im Bundesgesundheitsministerium,<br />
Dr. Petra<br />
Drohsel.<br />
Die Beauftragte der Bundesregierung<br />
für die Belange der Patientinnen<br />
und Patienten, Helga Kühn-<br />
Mengel, würdigte in einem schriftlichen<br />
Grußwort die NAKOS als<br />
einzige Stelle, die das Wissen und<br />
die Laienkompetenz von Selbsthilfegruppen<br />
sowie Informationen zur<br />
Selbsthilfe koordiniert und zum<br />
Transfernutzen anbiete. „Sie baut<br />
• Regelfinanzierung aus dem Bildungsetat<br />
• Barrierefreier Zugang zu allen Lernorten<br />
• An den Bedürfnissen von Menschen<br />
mit geistiger Behinderung ausgerichtete<br />
Angebote in kleinen Gruppen<br />
mit entsprechend qualifizierten Kursleitern,<br />
die leichte Sprache verwenden<br />
• Einrichtung einer Koordinationsrunde<br />
aller in der Erwachsenenbildung<br />
tätigen Bildungsinstitutionen sowie<br />
einer Online-Datenbank mit dem<br />
kompletten Kursverzeichnis.<br />
Damit Inklusion Schule macht, fordert<br />
die Lebenshilfe Berlin den Senat weiterhin<br />
auf, den im <strong>Berliner</strong> Schulgesetz<br />
festgeschriebenen Vorrang des gemeinsamen<br />
Unterrichts endlich konsequent<br />
25 Jahre naKOS<br />
- Festveranstaltung mit 100 Gästen –<br />
Brücken zwischen Selbsthilfe, Versorgung<br />
und anderen zivilgesellschaftlichen<br />
Organisationen“. Frau<br />
Kühn-Mengel konnte aus Termingründen<br />
nicht an dem Empfang teilnehmen.<br />
Als Unterstützer und Förderer<br />
beim Aufbau der NAKOS hielt Herr<br />
Dr. Ulf Fink (CDU) die Festansprache.<br />
Dabei beschrieb er die Entwicklung<br />
der NAKOS seit ihrer Einrichtung<br />
im Jahre 1984 im Rahmen des<br />
bundesweit ersten Förderprogramms<br />
für Selbsthilfegruppen durch den<br />
<strong>Berliner</strong> Senat. Zugleich betonte<br />
er die heutige Bedeutung der Nationalen<br />
Kontaktstelle als zentraler<br />
Ansprechpartner für die Belange<br />
von Selbsthilfegruppen, der Selbsthilfeunterstützung<br />
und der Selbsthilfeförderung<br />
in Deutschland.<br />
Herr Klaus-Dieter Voß, Mitglied<br />
des Vorstands des GKV Spitzenverbandes,<br />
hob in einem Ausblick die Anerkennung<br />
der Selbsthilfebewegung<br />
im Feld der gesundheitlichen Versorgung<br />
hervor, welche als Ansporn<br />
für eine Weiterentwicklung in anderen<br />
Feldern genutzt werden müsse.<br />
Bund, Länder und Kommunen und<br />
weitere Sozialleistungsträger müssten<br />
das positive Wirken der Selbsthilfe<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
der Prävention, der Rehabilitation<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
umzusetzen und damit die Abkehr vom<br />
Sondersystem Förderschule. Um gerechte<br />
und solidarische Bildungschancen<br />
für alle Schülerinnen und Schüler<br />
zu ermöglichen, muss der Finanzierungsvorbehalt<br />
abgeschafft werden, der<br />
in Zeiten knapper Kassen das gemeinsame<br />
Lernen von Kindern mit und ohne<br />
Behinderung oft aushebelt.<br />
Die Lebenshilfe Berlin ist eine Elternselbsthilfe-Organisation<br />
mit 1.600<br />
Mitgliedern, die sich für die Rechte von<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und ihrer Familien einsetzt und im<br />
kommenden Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum<br />
feiert. Mit einem umfangreichen<br />
Angebot in den Bereichen Wohnen,<br />
Arbeit, Beratung und rechtliche Betreuung,<br />
Bildung, Freizeit und Reisen, sozialpädiatrischen<br />
Zentren, einer Integrationskindertagesstätte<br />
und Familien- und<br />
Einzelfallhilfe, rund 1.000 Mitarbeitern<br />
an fast 100 Standorten gehört die Lebenshilfe<br />
zu den großen Anbietern der<br />
Behinderten- und Jugendhilfe in Berlin.<br />
q Weitere Informationen unter<br />
www.lebenshilfe-berlin.de<br />
und des bürgerschaftlichen Engagements<br />
befördern und unterstützen.<br />
Als weitere Gäste konnten begrüßt<br />
werden Herrn Hubert Hüppe, Beauftragter<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
für die Belange der<br />
Menschen mit Behinderungen und<br />
Herrn Sönke Rix (SPD), ordentliches<br />
Mitglied im Ausschuss Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend.<br />
Mit dabei waren die Kolleginnen<br />
und Kollegen aus den anderen Einrichtungen<br />
der Deutschen Arbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfegruppen,<br />
Herr Prof. Raimund Geene vom<br />
Vorstand, Vertreter und Vertreterinnen<br />
des Landes Berlin, von Unternehmen,<br />
von Wohlfahrtsverbänden,<br />
von Kliniken, dem Rehabereich<br />
und viele Vertreter und Vertreterinnen<br />
von Selbsthilfeorganisation<br />
und Selbsthilfekontaktstellen.<br />
q Kontakt<br />
NAKOS<br />
Nationale Kontakt- und<br />
Informationsstelle<br />
zur Anregung und Unterstützung<br />
von Selbsthilfegruppen<br />
Wilmersdorfer Str. 39<br />
10627 Berlin<br />
Tel.: 030 / 31 01 89 60<br />
Fax: 030 / 31 01 89 70<br />
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
BBZ Juli/August 2009 Stadtg e s p räc h<br />
Iris Hölling, bisher im Vorstand<br />
des World Network of Users and<br />
Survivors of Psychiatry (WNUSP,<br />
Weltnetzwerk von Psychiatrie-Betroffenen),<br />
berichtete über die Weltkonferenz<br />
der WNUSP in Kampala,<br />
Uganda im März 09. Es ging um<br />
Realisierbarkeit unserer Rechte nach<br />
Ratifizierung der UN Konvention<br />
für Menschen mit Behinderungen.<br />
Neben viel Sonne, Wärme, Tanz,<br />
Singen, 60 Sorten Bananen und Vorführung<br />
von erfolgreichen psychosozialen<br />
Projekten wurde inhaltlich<br />
hart gearbeitet. 80 TeilnehmerInnen<br />
waren aus 28 Ländern überwiegend<br />
aus dem globalen Süden anwesend.<br />
Es war eine interessante Erfahrung,<br />
als Weiße in der Minderheit zu sein,<br />
bemerkte Hölling.<br />
Der Vortrag fand im Haus des<br />
Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />
(DPWV) am 26. Mai 09<br />
statt. Die Wandpräsentation war<br />
sehr schön freiheitsversprechend auf<br />
einem Bildhintergrund mit Himmel<br />
und Meer angeordnet. WNUSP ist<br />
eine Weltorganisation von Betroffenenorganisationen.<br />
Für die Aufnahme<br />
bei WNUSP zählt die Selbstdefinition.<br />
Außerhalb Europas, mit<br />
Weltnetzwerk von Psychiatrie-Betroffenen:<br />
„Unsere rechte realität werden lassen – Menschenrechte im Zeitalter<br />
der Un Konvention für Menschen mit Behinderungen“<br />
Am 26. März 2009 ist in Deutschland<br />
die UN-Konvention über<br />
die Rechte von Menschen mit Behinderung<br />
in Kraft getreten. Mit der von<br />
den Vereinten Nationen im September<br />
2000 verabschiedeten Millenniumserklärung<br />
und den darin enthaltenen<br />
acht Millenniums-Entwicklungszielen<br />
sind Rahmenbedingungen geschaffen,<br />
die die Chance eröffnen, Menschen<br />
mit Behinderung in Entwicklungsländern<br />
gleichberechtigt am Entwicklungsprozess<br />
zu beteiligen und damit<br />
ihre Lebensbedingungen nachhaltig<br />
zu verbessern.<br />
80 % der Menschen mit Behinderung<br />
weltweit leben in Entwicklungsländern<br />
und sind von Armut in besonderem<br />
Maße betroffen. Nach UN-<br />
Schätzungen leben 82 % von ihnen unterhalb<br />
der Armutsgrenze und bilden<br />
ein Fünftel der Menschen, die von<br />
weniger als einem US-Dollar pro Tag<br />
leben.<br />
Daher ist die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele<br />
für sie von<br />
Psychiatrie als Station, gibt es viele<br />
Wege, mit Verrücktsein umzugehen.<br />
Die ugandische Betroffenen-Organisation<br />
Mental Health Uganda (Psychische<br />
Gesundheit U.) hatte 2004<br />
fast 4000 Mitglieder. Aus der Familie<br />
ausgeschlossen zu werden, ist auch<br />
wirtschaftlich in Afrika eine Katastrophe.<br />
Die Behindertenrechtskonvention<br />
(BRK) ist die achte Menschenrechtskonvention.<br />
Recht auf Informierte<br />
Zustimmung (Art. 25, informed consent)<br />
sowie auf Unterstützte Entscheidungsfindung<br />
(Art. 12 (4), supported<br />
decision making) sind festgeschrieben.<br />
Einige in der BRK festgeschriebenen<br />
Rechte widersprechen existierenden<br />
deutschen Gesetzen. Es gibt<br />
Handlungsbedarf, auf Bundes- und<br />
Länderebene.<br />
Informierte Zustimmung schließt<br />
heute leicht Überredung mit ein. Alle<br />
Umfragen zeigen, dass Betroffene<br />
sich in der Regel nicht ausreichend<br />
über mögliche Folgen ihrer Entscheidung<br />
informiert fühlen. WNUSP<br />
geht davon aus, dass jeder Mensch<br />
für seine Entscheidungen (Medikamente,<br />
Umzug, LebenspartnerIn...)<br />
eigenverantwortlich ist. Unterstützte<br />
besonderer Relevanz und erfordert<br />
eine gleichberechtigte Berücksichtigung.<br />
Mit der Menschenrechtskonvention<br />
der Vereinten Nationen sind die<br />
rechtlichen Grundlagen geschaffen,<br />
die eine inklusive Berücksichtigung<br />
bei allen entwicklungspolitischen Projekten<br />
und Programmen verbindlich<br />
macht.<br />
Menschen mit Behinderung haben<br />
ein Recht auf Entwicklung und selbstbestimmte<br />
Beteiligung. Wie dieses<br />
konkret umgesetzt werden kann,<br />
zeigen bezev und Handicap International<br />
mit dieser neuen Ausstellung.<br />
Die Ausstellung und begleitende<br />
Eröffnungsveranstaltung ist ein Beitrag<br />
zur VENRO-Kampagne „Deine<br />
Stimme gegen Armut“ und weist<br />
gleichzeitig auf die notwendige Berücksichtigung<br />
von Menschen mit<br />
Behinderung bei den internationalen<br />
Bemühungen zur Bekämpfung der<br />
Armut hin.<br />
Damit die Ausstellung an möglichst<br />
vielen Orten gezeigt werden kann,<br />
Entscheidungsfindung sei allerdings<br />
nicht immer leicht. Wenn eine Unterschrift<br />
zur freiwilligen Unterbringung<br />
auf der offenen Station erpresst<br />
wird, indem mensch sonst auf die geschlossene<br />
Station muss, so ist dies<br />
nicht freier Wille, sondern Nötigung.<br />
Es wird erst richtig schwierig, wenn<br />
zuvor ein Krisenplan gemacht wurde,<br />
aber in der akuten Krise gerade alles<br />
anders gewollt wird. Art. 26 schließt<br />
Peer Support mit ein. Beispielhaft<br />
hierfür ist die Persönliche Ombudsperson<br />
in Schweden Skane, die als<br />
professionelle, hochqualifizierte<br />
Person 100 %ig im Auftrag des Klienten<br />
arbeitet und bei unabhängigen<br />
Trägern nutzerkontrolliert beschäftigt<br />
ist. Sie/ Er hilft, Entscheidungen auszudrücken<br />
und umzusetzen.<br />
Möglichkeiten, die Behindertenrechtskonvention<br />
zu nutzen sind:<br />
Menschenrechtsüberwachung, dringende<br />
Appelle an den Spezialberichterstatter<br />
über Folter, Nichtregierungsorganisationen<br />
berichten an<br />
das zuständige Komitee. Es gibt alle<br />
vier Jahre eine Berichtsverpflichtung<br />
der Regierungen, zu denen Schattenberichte,<br />
also Ergänzungen zu<br />
geschönten Regierungsberichten, er-<br />
Was hat die Behindertenrechtskonvention mit der<br />
internationalen armutsbekämpfung zu tun?<br />
Neue Ausstellung zu Entwicklung, Behinderung und Menschenrechten<br />
suchen wir engagierte Einzelpersonen,<br />
Gruppen oder Organisationen, die<br />
diese in ihre Stadt holen. Diese kann<br />
sowohl in ‚klassischen’ Ausstellungsräumen,<br />
(z.B. Foyer, Rathaus, Bibliothek),<br />
als auch im Rahmen von Veranstaltungen,<br />
Projektwochen, Informationstagen,<br />
etc. gezeigt werden.<br />
Die Ausstellung besteht aus zwölf<br />
farbigen Foto- und Informationstafeln<br />
im DIN A1-Format und wird begleitet<br />
durch eine Broschüre, die ausführliche<br />
Informationen bereithält. Die Ausstellung<br />
sowie eine entsprechende Anzahl<br />
von Begleitbroschüren können kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
q Weitere Informationen und Kontakt:<br />
Mareike Bübl<br />
Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit<br />
e.V. (bezev)<br />
Wandastr. 9, 45136 Essen<br />
Tel.: 0201/17 88 963;<br />
Fax: 0201/17 89 026<br />
Email: kontakt-bezev@t-online.<br />
de; Internet: www.bezev.de<br />
stellt werden können. Individuelle<br />
Beschwerden sowie Einfordern von<br />
Untersuchungsbesuchen bei schwerwiegenden<br />
Verstößen sind möglich.<br />
Wenn die Regierung keine Maßnahmen<br />
umsetzt, werden Klagen die einzige<br />
Möglichkeit zur Durchsetzung<br />
der Rechte sein.<br />
Es fielen sowohl er- als auch entmutigende<br />
Sätze wie: „Dies ist oberstgültiges<br />
Gesetz, das über den Gesetzen<br />
der Länder steht.“; „Dies ist ein<br />
großer Durchbruch und Erfolg“, aber<br />
auch: „... wird aber in der konkreten<br />
Umsetzung dauern. Wer weiß, ob wir<br />
das überhaupt noch erleben.“ Warten<br />
wir es ab, aber nicht nur warten. Von<br />
nix kommt nix. „Demokratie ist eine<br />
Sache zum Mitmachen und keine Angelegenheit<br />
für Zuschauer.“ (Klaus<br />
Staeck) Iris Hölling steht gerne für<br />
weitere Informationsveranstaltungen<br />
zur Verfügung.<br />
Heike Oldenburg<br />
q Weitere Informationen:<br />
www.wnusp.net, http://un.org/disabilities<br />
(engl.), ihoelling@web.de<br />
EInLaDUng<br />
Zum Tag der offenen Tür<br />
Sie kennen uns noch nicht oder<br />
möchten uns mal wieder besuchen?<br />
Sie möchten sich über neue Angebote<br />
informieren?<br />
Am Mittwoch, den 08.07.09 laden<br />
wir Sie von 13.00 - 16.00 Uhr zu einem<br />
Tag der offenen Tür herzlich ein. Sie<br />
können sich unser Haus ansehen und<br />
sich informieren, was SPEKTRUM<br />
Ihnen alles zu bieten hat.<br />
Unter einem Dach gibt es bei uns<br />
Vielfalt: Angebote der beruflichen<br />
Rehabilitation und Weiterbildung, die<br />
auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
führen, Angebote zur Basisqualifizierung<br />
(ESF-Projekte VERA und<br />
PLAN) und auch unsere Werkstatt<br />
SPEKTRUM NetzWerk mit ihren Bildungs-<br />
und Arbeitsbereichen hat an<br />
diesem Tag für Sie geöffnet.<br />
gruppen bitten wir um anmeldung.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
q<br />
SPEKTRUM Gesellschaft für berufliche<br />
Bildung und Integration mbH<br />
Oleanderstr. 18 / Eingang Schneeglöckchenstr.<br />
26 • 10407 Berlin<br />
Tel. 030 47 99 12-0<br />
Fax 030 47 99 12-12<br />
www.spektrum-berlin.de<br />
info@spektrum-berlin.de
Stadtg e s p räc h<br />
D Eröffnung am 3. Juli 2009,<br />
Heinrich-Heine-Straße 27, 10179<br />
Berlin (Annenhöfe)<br />
„Am Freitag, den 3. Juli eröffnet die<br />
Lebenshilfe Berlin das „Lebenshilfe<br />
Center“ in der Heinrich-Heine-Straße<br />
27, 10179 Berlin. Das Lebenshilfe-Center<br />
bietet Beratung, Information und Service<br />
aus einer Hand. Zu allen Themen,<br />
die Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und ihre Familien bewegen. Zu den vielfältigen<br />
Dienstleistungen der Lebenshilfe<br />
Berlin und ihrer Kooperationspartner.<br />
Egal, ob Sie allgemeine Informationen<br />
zum Leben mit Behinderung in Berlin<br />
suchen, konkreten Beratungsbedarf<br />
haben oder sich erst einmal einen Überblick<br />
über unsere Angebote verschaffen<br />
wollen, hier sind Sie an der richtigen<br />
Adresse.<br />
Das Lebenshilfe-Center ist montags,<br />
freitags und samstags von 10 Uhr<br />
bis 15 Uhr sowie dienstags, mittwochs<br />
und donnerstags von 15 Uhr bis 20 Uhr<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Das Lebenshilfe center<br />
Beratung I Information I Service<br />
Wohnverbund Pistoriusstraße<br />
D Am 01. Juli 2009 eröffnet „DIE<br />
REHA – WOHNEN UND FREIZEIT“<br />
ein neues Haus in Berlin-<br />
Weißensee.<br />
Der Wohnverbund Pistoriusstraße<br />
bietet unter dem Motto »Was<br />
braucht der Mensch?« differenzierte<br />
Wohn- und Beschäftigungsangebote<br />
für Erwachsene mit geistiger und/<br />
oder mehrfacher Behinderung.<br />
Das Angebot umfasst drei unterschiedliche<br />
Wohn- und Betreuungsbereiche:<br />
Trainingswohnen, Dauer-<br />
vor Ort und unter der Telefonnummer<br />
60.0000.60 erreichbar“.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Ihr Lebenshilfe Center Team<br />
Erik Friedrich,<br />
Geschäftsführung,<br />
Lebenshilfe e.V. Landesverband Berlin<br />
wohnen und Betreutes Einzelwohnen.<br />
So kann sehr flexibel auf jede Bewohnerin<br />
und jeden Bewohner eingegangen<br />
werden. Weitere Informationen<br />
finden sie auf unserer Internetseite.<br />
q<br />
Kontakt<br />
Verein für Rehabilitation Behinderter<br />
e. V. DIE REHA - WOHNEN<br />
UND FREIZEIT Wohnverbund<br />
Pistoriusstraße<br />
Pistoriusstraße 17<br />
13086 Berlin<br />
Email: info@verein-die-reha.de<br />
Internet: www.verein-die-reha.de<br />
Wa agerecht:<br />
1 Daseinsform, 4 Jungtier, 10 Abschiedsgruß, 11 bauliche Veränderung, 12 Ansiedlung,<br />
13 Kohlenwagen der Lok, 16 schweiz. Mathematiker, 17 Gebirgspflanze,<br />
18 Fernsehsender, 19 Hausflur (landschaftl.), 21 Elch, 24 Zahl, 27 Nachtvogel,<br />
30 nordamerika. See, 31 musikal. Übungsstück, 34 staatenbildendes Insekt, 36<br />
chem. Zeichen f. Arsen, 37 Tragtier, 39 Operettengestalt aus „Die Fledermaus“,<br />
42 Füllgerät, 44 indischer Staat, 46 oriental. Vorname, 48 Käse (engl.), 49 nordwestdeutscher<br />
Fluss, 50 Filmwitz, 51 Anrede, 52 franz. Schauspielerin<br />
Senkrecht:<br />
1 Beleuchtungskörper, 2 Paradiesgarten, 3 Automarke, 4 Abk. f. Kilometer, 5<br />
Einwand/Bedenken, 6 Ton, 7 Stier, 8 Prognosen, 9 Haushaltsplan, 11 Grabgefäß,<br />
14 Vorraum, 15 Ohr (engl.), 20 kurzer Augenblick, 22 Kummer, 23 starke<br />
Verneinung, 25 Naumburger Domfigur, 26 fröhlich, 28 Fahrzeugbesitzer, 29 Verhältniswort,<br />
32 Damm, 33 Laubbaum, 35 Irland (Landessprache), 38 früher, 40<br />
Schiffsbaum, 41 Zeitangabe, 43 sächl. Fürwort, 45 Großmutter, 47 franz. Artikel,<br />
AUFLöSUNG RäTSEL AUSGABE MAI 2009<br />
Waagerecht: 1 Garantie, 7 Israel, 12 Laos, 13 Mantel, 15 Armada, 17 Unna, 18 Luk, 20 de,<br />
21 Mars, 23 Duese, 26 Saar, 28 erst, 29 Olive, 31 Tegel, 34 Log, 35 intern, 37 LP, 39 Eta, 40<br />
nie, 41 Egge, 43 Po, 45 Elan, 47 Aster, 48 Format, 51 Szene, 52 Eisen, 55 Fahrt, 58 Dessau,<br />
61 Aue, 62 Aorta, 65 Stall, 66 Anker, 68 Aula, 69 Delta, 71 Gehoer, 73 in, 74 Biber, 75Pat, 76<br />
Raum, 78 um, 79 Gnom, 82 St., 83 Ebene, 84 Lanze, 87 Luette, 88 Rhein<br />
Senkrecht: 1 Gladiole, 2 Aare, 3 Rom, 4 Asam, 5 Tiara, 6 Emu, 7 Inn, 8 Stadel, 9 Re, 10<br />
Alles, 11 Lake, 14 Ani, 16 Dasein, 19 Usti, 22 Sattel, 24 Ur, 25 Riga, 27 Ree, 30 Lotto, 32<br />
Grenze, 33 eng, 36 Niete, 37 Lese, 38 Tor, 42 Ganges, 43 per, 44 Emir, 46 As, 48 Fifa, 49<br />
Rehe, 50 Astana, 53 Esau, 54 Kulant, 56 Auge, 57 Streb, 59 Star, 60 Allianz, 63 ok, 64<br />
Regime, 66 AT, 67 Horn, 69 Dur, 70 Laute, 72 Heger, 74 Bube, 77 ASU, 80 ole, 81 Mai, 83 ET,<br />
85 NN, 86 es
BBZ Juli/August 2009<br />
Glauben Sie, das Klavierspielen<br />
sei Ihnen unmöglich, weil Sie<br />
eine körperliche Behinderung haben?<br />
Die „Klavier-Paralympics“ sind<br />
Feste, mit denen gezeigt wird, dass<br />
Unmögliches möglich ist. Behinderte<br />
Klavierspieler aus der ganzen Welt<br />
werden dem Publikum vorführen,<br />
welche reichen Möglichkeiten ihnen<br />
das Klavier bietet, ihre Gefühle und<br />
Gedanken auszudrücken und ihren<br />
Zuhörern mitzuteilen.<br />
Schließlich kennen wir aus der Musikgeschichte<br />
viele behinderte Musi-<br />
Arild Röland ist Milchbauer, Terje<br />
Karlsrud Lehrer. Beide Männer<br />
stehen mitten im Leben, gehen ihrem<br />
Beruf nach – dafür müssen sie jedoch<br />
viel mehr Energie aufbringen als andere.<br />
Arild, mit Albinismus geboren, verfügt<br />
nur über 10 Prozent der normalen<br />
Sehstärke. Terje ist in seiner Kindheit<br />
vollständig erblindet. Beide Männer<br />
sind die Protagonisten des Buches<br />
»Andere Augen – ein Fotolesetasthörbuch«,<br />
das mehr als nur ein Bildband<br />
über zwei Norweger ist. Es ist ein Bildband<br />
für Blinde, Sehbehinderte und<br />
Sehende gleichermaßen.<br />
Fotolesetasthörbuch nennt der<br />
freischaffende Grafikdesigner und<br />
Fotograf Gregor Strutz (29) seinen<br />
a n z e i g e<br />
ker: Beethoven hinterließ uns trotz<br />
seiner Taubheit großartige Kompositionen.<br />
Wenn ein Gelähmter auch<br />
nur einen einzigen Finger zu bewegen<br />
vermag, kann er dem Klavier<br />
wundervolle und anrührende Melodien<br />
entlocken. Die Teilnehmer<br />
sollen nicht in Wettbewerb mit professionellen<br />
Pianisten treten, sondern<br />
ihre Leistungen werden unter<br />
Berücksichtigung ihrer speziellen<br />
Handicaps bewertet. Dieses Musik-<br />
Festival zeigt die unermesslichen<br />
Möglichkeiten des Menschen – an-<br />
»andere augen – ein Fotolesetasthörbuch«<br />
Der Bildband baut Brücken zwischen Blinden, Sehbehinderten und Sehenden – und nach Norwegen<br />
Bildband, der im Rahmen<br />
des Ausstellungsquartetts<br />
»Menschen+Perspektiven«<br />
bis 27.06.09 im Kleisthaus in<br />
Berlin gezeigt wurde. Es vereint<br />
unterschiedliche Sehmethoden<br />
und ermöglicht damit<br />
verschiedene Annäherungen<br />
an die Protagonisten der<br />
Fotoreportage: Großformatige<br />
Bilder, Informationen in<br />
Blindenschrift, einen umfassenden<br />
Textteil und Audio-<br />
CDs. Zu jedem der rund 50 Fotos gibt<br />
es atmosphärische Beschreibungen<br />
auf CD. Des Weiteren sind Interviews<br />
mit den beiden Norwegern zu lesen<br />
und zu hören. Das Buch kombiniert so<br />
– einzigartig – mehrere Möglichkeiten,<br />
damit Menschen mit unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen an die gleichen Informationen<br />
gelangen können. Ganz im<br />
Sinne des universal design: Zugang für<br />
möglichst viele, ohne dabei zu separieren.<br />
Zudem wurde eine neue Drucktechnik<br />
für Blindenschrift angewandt,<br />
um Fotos und Blindenschrift auf ein<br />
und demselben Papier unterbringen zu<br />
können.<br />
Die Beauftragte der Bundesregierung<br />
für die Belange behinderter Menschen,<br />
Ku ltu r<br />
2. Internationales Piano-Festival für behinderte Pianisten<br />
(ehemalige Piano-Paralympics)<br />
30. September bis 4. Oktober 2009 Vancouver<br />
gefüllt mit vielen neuen Ideen und<br />
Melodien.<br />
Durch das internationale Pianofestival<br />
soll das Verständnis für Behinderte<br />
gefördert werden. Es geht auch darum,<br />
jede Persönlichkeit mit ihren speziellen<br />
Begabungen und Fähigkeiten<br />
zu achten sowie durch die Musik die<br />
Kultur anderer Länder kennen zu<br />
lernen.<br />
Die Veranstaltung wird in zwei<br />
Kursen durchgeführt. In einem werden<br />
bestimmte Aufgaben gestellt. Im anderen<br />
– der kein Wettbewerb ist - . bietet<br />
Karin Evers-Meyer, begeistert von Herr<br />
Strutz als Vorreiter einer dringend notwendigen<br />
Umkehr vom Fürsorge- zum<br />
Teilhabe- und Selbstbestimmungsgedanken<br />
über Menschen mit Behinderung,<br />
hat die Schirmherrschaft übernommen.<br />
Sie wünscht dem Projekt<br />
den verdienten guten Erfolg und viele<br />
Nachahmer.<br />
gregor Strutz studierte Grafikdesign<br />
an der Fachhochschule für Technik<br />
und Wirtschaft Berlin. Bereits während<br />
des Studiums beschäftigte er sich mit<br />
barrierefreiem Grafik-Design.<br />
Das Projekt »Andere Augen – ein<br />
Fotolesetasthörbuch« entstand im<br />
Rahmen seiner Diplomarbeit in Kooperation<br />
mit der Deutschen Zentralbücherei<br />
für Blinde zu Leipzig. Der<br />
<strong>Berliner</strong> arbeitet derzeit an weiteren<br />
Projekten für Barrierefreiheit im öffentlichen<br />
Raum.<br />
q Weitere Informationen:<br />
»Andere Augen<br />
– ein Fotolesetasthörbuch«<br />
ISBN-Nummer: 978-3-00-026921-9<br />
Preis: 31,00 Euro<br />
www.andereaugen.de<br />
jeder behinderte Klavierspieler die Ergebnisse<br />
seiner Mühe am Klavier dar.<br />
Der Kurs wird getrennt nach verschiedenen<br />
Behinderungen durchgeführt:<br />
Das öffentliche Finale findet vom<br />
20. September bis 4 Oktober 2009 in<br />
Vancouver statt.<br />
Neue Methoden des Klavierspiels<br />
behinderter Menschen, speziell erarbeitete<br />
Noten sowie Ideen zu Veränderungen<br />
an Instrumenten für die<br />
Belange der Behinderten werden der<br />
Öffentlichkeit anschließend zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
BIEnE 2009<br />
Anmeldung zum<br />
Wettbewerb läuft<br />
Mit BIENE 2009 suchen die Stiftung<br />
Digitale Chancen und die<br />
Aktion Mensch in diesem Jahr zum<br />
sechsten Mal die Vorreiter bei der barrierefreien<br />
Gestaltung von Internetangeboten.<br />
Gesucht werden innovative<br />
und kreative Lösungen, die nicht nur<br />
die gesetzlichen und technischen Mindestanforderungen<br />
an Barrierefreiheit<br />
erfüllen und den Bewertungskriterien<br />
des Wettbewerbs entsprechen, sondern<br />
darüber hinausgehen.<br />
Anbieter von Webseiten oder Agenturen<br />
können ihre Wettbewerbsbeiträge<br />
bis zum 15. Juli 2009 einreichen.<br />
Zusätzlich haben Nutzerinnen und<br />
Nutzer die Möglichkeit, Webseiten<br />
vorzuschlagen, die sie im Sinne der<br />
Barrierefreiheit für vorbildlich halten.<br />
Anmeldungen und Vorschläge<br />
können über entsprechende Formulare<br />
auf der Internetseite des Wettbewerbs<br />
unter folgendem Link eingereicht<br />
werden:<br />
q http://www.biene-award.<br />
de/award/bewerben/<br />
Weitere Informationen über BIENE<br />
finden Sie hier:<br />
http://www.biene-award.de/award/
q RuT – Rad und Tat<br />
Offene Initiative<br />
Lesbischer Frauen e.V.<br />
Schillerpromenade 1<br />
12049 Berlin - Neukölln<br />
Fon/Fax 030/621 47 53<br />
radundtatberlin@arcor.de<br />
www.lesbischeinitiativerut.de<br />
www.rut-radundtat.de<br />
www.rut-infopool.de<br />
Juli 2009<br />
Doppelkopfabend, jeden Donnerstag<br />
von 18.30-21 Uhr<br />
02.07., 09.07., 16.07., 23.07., 30.07.,<br />
06.08., 13.08., 20.08., 27.08.<br />
Freitag, 03.07., 16 h: Info-Café zum<br />
Besuchsdienst und 20 Jahre RuT<br />
Info-Café, jeden Freitag, 17-19 Uhr<br />
Freitag, 10.07., 17.07., 24.07.,<br />
31.07., 07.08, 14.08., 21.08., 28.08.<br />
Freitag, 03.07., 18 h: Hörabend:<br />
Ich will nicht mehr im Schrank leben<br />
- Alte Lesben und Schwule starten<br />
gemeinsam durch<br />
Sprechende Hände treffen sich.<br />
Gehörlose und hörende Frauen<br />
gebärden in Café-Atmosphäre<br />
Samstag, 04.07., 01. 08., 17-20 Uhr<br />
Nordic Walking Gruppe, jeden<br />
Dienstag, 10 Uhr<br />
Dienstag, 07.07., 14.07., 21.07.,<br />
28.07., 04.08., 11.08., 18.08.,<br />
25.08.<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
Theater Thikwa im Juli 2009:<br />
Gastspiel: Theater zum westlichen Stadthirschen<br />
TROMPETE GALGEN FEUERSTRAHL<br />
nach den Gesprächen mit Schizophrenen<br />
von Leo Navratil<br />
Do 9. - So 12. Juli um 20 Uhr<br />
„Bender benutzt die Sprache wie ein<br />
Seziermesser. Sehr konzentriert und<br />
sorgfältig schält er Schicht um Schicht<br />
aus den Texten heraus, quälende Befindlichkeiten,<br />
visionäre Weltvorstellungen,<br />
Anwandlungen von heiterer Unbeschwertheit,<br />
bis am Ende etwas dasteht,<br />
was mit sich ganz allein ist: ein Mensch.“<br />
Regine Bruckmann, zitty<br />
Theater Thikwa +<br />
Theater zum westlichen Stadthirschen<br />
KAFKA AM SPRACHRAND<br />
Fr 17. - So 19. + Do 23. - So 26. Juli<br />
um 20 Uhr<br />
Ein Experiment im Sprachlabyrinth<br />
auf einer zunehmend von weißen<br />
Mäusen bevölkerten Bühne<br />
Vier ganz und gar unterschiedlich<br />
sprachfähige und sprechwillige Schauspieler<br />
konfrontieren sich mit bekannten<br />
und weniger bekannten Textminiaturen<br />
von Franz Kafka und begegnen sich an<br />
den Grenzen von Laut, Klang, Sprache<br />
und Sinn. Ein Drahtseilakt für vier hoff-<br />
D „Noch ’ne Schrippe? Noch ’n Ei?<br />
Lesbenfrühstück!“<br />
Sonntag, 26.07., 30. 08., 11-14 Uhr<br />
Zusätzliche Termine<br />
Bitte zu diesen Terminen anmelden!<br />
Outdoor:<br />
D Wanderung Griebnitzsee<br />
– Sacrower See – Max-Tränkel-<br />
Garten<br />
Sonntag, 5. Juli.<br />
D Kanutour Feldberger Seenplatte<br />
Samstag, 11. und Sonntag, 12. Juli.<br />
Vorbesprechung: Montag, 6. Juli,<br />
18 Uhr<br />
D 20 km auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen<br />
Fahrrad- und Handbiketour * Samstag,<br />
18. Juli, 12 Uhr.<br />
* Angebote der „Vernetzungsgruppe<br />
Behinderte Lesben“ sind Kooperationsveranstaltungen<br />
von Lesbenberatung<br />
e.V., Netzwerk behinderter<br />
Frauen Berlin e.V. und RuT - Rad und<br />
Tat e.V.<br />
D Rad- und Badetour Werbellinsee<br />
Samstag, 25. Juli. Bitte anmelden<br />
bis 22.7.<br />
D Mit dem Fahrrad von Bernau nach<br />
Berlin<br />
Sonntag, 2. August, 9.30 Uhr. Bitte<br />
anmelden bis 30.7.<br />
D Angstfreier Umgang mit Pferden<br />
Mittwochs, 19. August, 26. August,<br />
2. September, 9. September,<br />
jeweils 18.30-19.30 Uhr. Bitte anmelden<br />
bis 13.8.<br />
D Rad-Tagestour von Slubice (Frankf./<br />
nungsvoll überforderte Clowns ...<br />
Premiere Samstag 18. Juli 2009<br />
um 20 Uhr<br />
So 19. + Mi 22. - So 26. + Mi 29. - Fr 31.<br />
Juli jeweils um 20 Uhr<br />
Theater Thikwa + matthaei & konsorten präsentieren<br />
im 200. Geburtsjahr Charles Darwins:<br />
MISSING LINK coop. Berlin<br />
Auf Streifzug mit der<br />
Evolutionsguerilla<br />
Kennen Sie diesen Schock, mitten<br />
im Alltag zu merken, wie einfach<br />
alles anders sein könnte? Wundern<br />
Sie sich auch immer öfter, warum<br />
die Dinge so absurd schief laufen?<br />
Unauffällig hat die Evolutionsguerilla<br />
die letzten Jahre geforscht – Parasiten<br />
beobachtet, Botenstoffe trainiert, kommunizierende<br />
Röhren verlegt. Jetzt wird<br />
sie öffentlich!<br />
Kommen Sie mit auf die Forschungsreisen<br />
der Evolutionsguerilleros durch<br />
die Stadt. Erleben Sie mitten unter<br />
ihnen, wie sie ihre letzten Ergebnisse<br />
zusammentragen, unfehlbare Lösungen<br />
ausfeilen und von strategischen Punkten<br />
aus die Viren des Neuen einspeisen.<br />
Evolution ist machbar – auch für die<br />
<strong>Berliner</strong> Zelle!<br />
F40-Spielplan Juni/Juli 09<br />
Wenn nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen um 20 Uhr<br />
1.-5. Juli | Talking Heads | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />
8.-11. Juli | Marx in Soho | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />
9.-12. Juli | Trompete Galgen Feuerstrahl | THEATER THIKWA<br />
12. Juli | My Father’s War | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />
14-18 July | Dirt | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />
17.-19., 23.-26. Juli | Kafka am Sprachrand | THEATER THIKWA<br />
nicht im F40: 18.,19., 22.-26., 29.-31. Juli | Missing Link - auf Streifzug mit der<br />
Evolutionsguerilla | täglich wechselnde Veranstaltungsorte - Zugang nur mit<br />
Voranmeldung | THEATER THIKWA<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
D<br />
Te r m i n e<br />
Oder) nach Kostrzyn (Küstrin)<br />
Sonntag, 23. August. Bitte anmelden<br />
bis 18.8.<br />
D Zu neuen Ufern!<br />
Freitag, 28. August bis Montag, 31.<br />
August. Bitte anmelden<br />
Vorbesprechung: Montag, 24.<br />
August, 18 Uhr<br />
Workshops/ Gruppen:<br />
D Neubeginn der Modulreihe mit<br />
Dorothee Gold und Dorothee Mevissen:<br />
‚Zwischen deinem Mund und<br />
meinem Ohr geht so viel verloren<br />
…’<br />
7 Übungstage für Lesben, die ihre<br />
Kontakt- und Beziehungsfähigkeit<br />
verbessern wollen.<br />
D 7 Module 18.7 2009 – 30.1.2010,<br />
Samstags oder Sonntags, 12 – 18<br />
Uhr,<br />
als Reihe oder einzeln buchbar. 1.<br />
Termin Bitte anmelden bis 10.7.<br />
D Angeleitete Sucht-Selbsthilfegruppe<br />
für betroffene Lesben und Angehörige<br />
(Partnerinnen, Freundinnen, …)<br />
Austausch und Unterstützung,<br />
Themen, Kontakte, Neues entwickeln<br />
etc.<br />
Sabine Löffler, Dipl.-Sozialpädagogin<br />
(FH), Gestalttherapeutin und<br />
trockene Alkoholikerin begleitet die<br />
Gruppe.<br />
D Jeden 1. und 3. Montag/Monat<br />
nächste Treffen: 6. Juli, 20. Juli,<br />
3. August, 17. August, jeweils 19-<br />
20.30 Uhr<br />
q Theater Thikwa - news@thikwa.de F40,<br />
Fidicinstr. 40, 10965 Berlin Kreuzberg U6 Platz der Luftbrücke, Bus<br />
104, Bus 184, Bus 341 Bus M19 Haltestelle Mehringdamm Eintrittspreise:<br />
16,- (Studio 12,-) / ermäßigt 9,- (Studio 7,-) / öffentliche<br />
Generalproben 3,- / 3-Euro-Ticket / Gruppen ab 10 Besuchern<br />
zahlen pro Karte 1 Euro weniger Reservierung: 691 12 11 tickets@thikwa.de<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Live-aftergame<br />
Party<br />
n Abschlussfeier des Fußballturnier<br />
für Mannschaften mit geistig<br />
Behinderten von Bastille e.V. mit<br />
den Band’s<br />
“Die Halben“ aus Köpenick +<br />
„Workshop“ aus Aachen<br />
D Sa, den 11.Juli ab 19.00 Uhr,<br />
Eintritt frei<br />
Alte Feuerwache Friedrichshain<br />
(barrierefrei),<br />
Marchlewskistr. 6,<br />
10243 Berlin-Friedrichshain,<br />
Tel.: 030 – 426 66 36<br />
n 3. Band-Workshop<br />
Es ist soweit: der 3. Handiclapped-<br />
Band-Workshop startet im September<br />
2009!<br />
Du willst Musik machen und gern<br />
einmal in einer Band spielen?<br />
Wir bieten einen Kurs für Dich an.<br />
Dort kannst Du andere Musiker<br />
treffen und gemeinsam proben!<br />
Wir treffen uns insgesamt 4 mal<br />
mit einem Musiker und gehen dann<br />
in ein Tonstudio. Dort können wir<br />
aufnehmen, wie Du mit anderen<br />
spielst!<br />
Auf folgenden Instrumenten kannst<br />
du dich ausprobieren:<br />
• Schlagzeug<br />
• Handpercussion<br />
(Conga,Djembe,Shaker,etc.)<br />
• Keyboard<br />
• Akkustik–Gitarre<br />
• E-Gitarre<br />
• E-Bass, Cajon und Gesang<br />
D mit Martin Talir, Musiker und Musiklehrer<br />
Kosten: 20,- Euro für vier Termine<br />
Die Termine werden mit den Teilnehmern<br />
abgesprochen. Voraussichtlich<br />
finden diese im Werk 9,<br />
Berlin Mitte an Samstagen von<br />
10.00-12.00 Uhr statt.<br />
q Meldet euch an:<br />
per Tel.: 030-37 30 54 54<br />
oder 0162-161 70 61<br />
oder per E-Mail: handiclapped@<br />
web.de, www.handiclapped.de
BBZ Juli/August 2009<br />
T V-Magazin<br />
er schwer und sitzt seitdem im Rollstuhl.<br />
Vom Fliegen hielt ihn das allerdings<br />
nicht ab. Bernd Pritzschke<br />
baute sich sein Flugzeug so um, dass<br />
07/2009<br />
25.07.2009<br />
27.07.2009<br />
01.08.2009<br />
14.08.2009<br />
18.08.2009<br />
11:05 Uhr MDR<br />
09:20 Uhr MDR<br />
10:45 Uhr RBB<br />
11:30 Uhr 3sat<br />
06:05 Uhr 3sat<br />
er es ohne Hilfe der Beine steuern<br />
kann. Längst ist er wieder in luftigen<br />
Höhen - als Hobbypilot und professionell,<br />
denn der <strong>Berliner</strong> arbeitet nach<br />
wie vor als Fluglehrer.<br />
In den SonntagsFragen lässt sich<br />
n Sport-Kultur-Wochenende<br />
Bewegung macht Spaß<br />
Vielen von uns fehlt die Bewegung<br />
im Alltag. Doch die kindliche<br />
Grenzen überwinden…<br />
Es klingt so banal, aber trifft es eben<br />
wortwörtlich: Im Juli berichtet<br />
diesmal Alfred Biolek zu speziellen<br />
Sichtweisen verführen. Ein Gespräch<br />
über „Menschenerkenntnis“.<br />
Freude an Bewegung steckt noch in uns<br />
und die Vorteile regelmäßigen Sports<br />
sind allgemein bekannt: Man wird kreativer,<br />
fröhlicher, schlanker, bekommt<br />
„selbstbestimmt!“ über Menschen, Dies und mehr im Juli.<br />
Ausdauer und Selbstvertrauen.<br />
die Grenzen – konkreter: ihre eigenen Durch die Sendung führt Mathes Dues. An diesem Sport-Kulturwochenende<br />
Grenzen – in einer bemerkenswerten<br />
stellen wir Ihnen Angebote und Ideen<br />
Art und Weise überwinden.<br />
Pablo Pineda ist ein stolzer Spanier august-reportagen bei<br />
von sinnvollen und gezielten Bewegungsmöglichkeiten<br />
für Menschen mit<br />
und das vollkommen zu Recht. Der „selbstbestimmt!“<br />
Behinderung in Theorie und Praxis<br />
34-Jährige ist der erste Europäer mit<br />
vor. Dabei geht es nicht nur um Gesun-<br />
Down-Syndrom, der ein Universitäts- Auch in diesem Jahr sendet „selbstderhaltung und Leistungssteigerung,<br />
diplom vorweisen kann. Der Grundbestimmt!“ im August insgesamt sondern vor allem um Freude an der<br />
schullehrer spricht mit ausladenden 5 Sendungen (3 Neuproduktionen Bewegung und Spaß in der Gruppe.<br />
Gesten und lauter Stimme. „Ich will in und 2 Wiederholungen) Reportagen.<br />
meinem Unterricht auch behinderten<br />
D Freitag, 3. Juli 2009<br />
Kindern Mut machen. Sie können ein 01.08.2009 11:05 MDR<br />
n Bewegtes Sommerfest<br />
eigenes, glückliches Leben führen.“<br />
Nun kommt Pablo Pineda auch ins<br />
Kino: „Yo tambien – ich auch“ heißt<br />
12.09.2009<br />
11.09.2009<br />
15.09.2009<br />
10:45 RBB<br />
11:30 3sat<br />
06:05 3sat<br />
15.00 Uhr - 18.30 Uhr<br />
Ein interaktiver Sportparcours mit<br />
Bogenschießen, Rollstuhlbasket-<br />
der Film, in dem er seine Geschichte Die Freiheit des Fliegens<br />
ball, Boule, einem Ruderergometer,<br />
selbst erzählt und spielt.<br />
Mit Bernd Pritzschke die sächsische Gymnastik und Fitness, Tischtennis<br />
Bildender Künstler wollte er immer Elbe entlang<br />
und Torwandschießen lädt alle Gäste<br />
werden, doch dann kam der Zweite<br />
zum Mitmachen ein. Weiter Aktionen<br />
Weltkrieg und Dario Malkowski 08.08.2009 11:05 Uhr<br />
sind u.a.: Autogrammstunde mit Ma-<br />
verlor sein Augenlicht. Aufgeben, die 10.08.2009 09:20 Uhr<br />
rianne Buggenhagen, Livemusik mit<br />
Kunst, die ihm Berufung ist? Der Erziehung mit handicap<br />
der Gruppe Jumping Jive, Sportquiz mit<br />
Magdeburger kämpfte, suchte nach Wenn Kinder besondere Eltern ha- Preisen, Akrobatische Vorführungen<br />
neuen Wegen und absolvierte trotz ben<br />
und eine kurze Show der Cheerleader<br />
Handicap in Leipzig ein Kunststudi-<br />
der ALBA-Rollstuhl-Basketballer.<br />
um. Er lernte mit seinen Händen zu 15.08.2009 11:05<br />
Dazu gibt es gutes Essen, kühle Ge-<br />
„sehen“ und zu schaffen. Heute ist Kunst ohne grenzen<br />
tränke und natürlich (sportliche) Pow-<br />
Dario Malkowski ein renommierter<br />
Bildhauer. Seine Plastiken, Skulp-<br />
Atelier Goldstein<br />
erdrinks. Eintritt frei<br />
turen und Reliefs sind nicht nur in 22.08.2009 11:05<br />
D Samstag, 4. Juli 2009<br />
Deutschland, sondern auch in Russland,<br />
Frankreich und in den USA zu<br />
sehen.<br />
24.08.2009 09:20<br />
Die Welt mit neuen augen<br />
- Wiederholung von 2008<br />
n Tanzsport 18.00 - 21.00 Uhr<br />
Eine bewegende Party für Jung und<br />
Alt, für Tanzsportler und solche,<br />
Bernd Pritzschke lebt für das Flie-<br />
die es werden wollen.<br />
gen. Doch diese Leidenschaft hätte 29.08.2009 11:05<br />
Die Gruppe Poison Ivy spielt Rock-<br />
ihn fast das Leben gekostet. Bei Therapeuten auf vier Pfoten<br />
musik der 50er und 60er Jahre. Dabei<br />
einem Anzeige Landemanöver Berlinverunglückte konret 22.09.2005 - Wiederholung von 2007 10:26 Uhr Se sind die Songs von Nat King Cole,<br />
Chuck Berry und Elvis Presley. Natüra<br />
n z e i g e a n z e i g e<br />
Servicebetrieb für<br />
Körperbehinderte<br />
tel 030 47411246<br />
fax 030 47411247<br />
MEDICAR<br />
Reha-Technik für Behinderte<br />
Rollstuhlverleih- und Reparatur, Notdienst<br />
13127 Berlin · Pankstraße 8-10<br />
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Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung<br />
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Te r m i n e<br />
Veranstaltungen der<br />
Villa Donnersmarck<br />
lich sind im Repertoire von Poison Ivy<br />
auch die Klassiker der Sixties vertreten,<br />
Songs der Rolling Stones, Beatles, der<br />
Kinks und vieler weiterer bekannter<br />
Gruppen der damaligen Zeit.<br />
Der Wintergarten hält reichlich<br />
kühle Getränke und herzhafte Stärkungen<br />
bereit.<br />
Eintritt: 3,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />
Sonntag, 5. Juli 2009<br />
n Körper und Geist in Bewegung<br />
14.00 - 14.30 Uhr und 14.30 - 15.00 Uhr<br />
Rollstuhlsport mit der Rollstuhlsportgruppe<br />
„Rollstuhl und Bewegung“<br />
der Villa Donnersmarck<br />
referent: Dr. Klaus J. Hempel<br />
Eintritt frei<br />
D 15.00 - 16.00 Uhr<br />
Mentales Muskeltraining<br />
referentinnen: Sagitta Meißner und<br />
Gisela Poppenberg<br />
Kosten: 3,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />
D 16.00 - 17.00 Uhr<br />
Yoga für Fußgänger und<br />
Rollstuhlfahrer<br />
referentin: Sonka Hecker<br />
Kosten: 3,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />
D 17.30 - 19.30 Uhr<br />
Bewegung in Gedanken^<br />
- Gedankenbewegung<br />
Musikalisches Gehirnjogging<br />
Mitwirkende: Michael Klink, Renegald<br />
Gruwe, Sagitta Meißner und Gisela<br />
Poppenberg<br />
Kosten: 5,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />
q Schädestraße 9-13<br />
14165 Berlin-Zehlendorf<br />
Tel. 030/ 847 187 0<br />
Fax: 030/ 847 187 23<br />
villadonnersmarck@fdst.de<br />
www.fdst.de
0<br />
Alle Veranstaltungen finden im Netzwerk<br />
statt – Ausnahmen werden angekündigt.<br />
Rechtzeitige Anmeldung ist für alle<br />
Veranstaltungen erforderlich.<br />
n Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />
Multipler Sklerose<br />
Bärbel Schweitzer, Psychologin und<br />
selbst MS-betroffen, begleitet die<br />
Gruppe.<br />
D Mi. 1.7. und 5.8., 16.30-18.30 Uhr<br />
Bei Interesse bitte vorab anrufen.<br />
n Info-Café<br />
D Fr. 10.7. und 14.8, 16.00-18.00 Uhr<br />
Kosten: 2,- Euro<br />
Anmeldeschluss: Mittwoch davor<br />
n Gesprächskreis für Frauen mit Lernschwierigkeiten<br />
Leitung: Angelika Kruschat, Monika<br />
Schwendt<br />
D Do. 9.+23.7. und 13.+27.8., 18.30-<br />
20.00 Uhr<br />
n Kostenlose Rechtsberatung<br />
zu allen Fragen rund um die Behinderung<br />
bietet Rechtsanwältin Tanja Ruperti.<br />
(nur nach vorheriger Terminvereinbarung<br />
unter<br />
Tel. 617 09-167/-168).<br />
D Mi. Juli entfällt, 19.8., 17.00–19.00<br />
Uhr<br />
n Gruppe für Frauen mit psychischen<br />
Gesundheitsproblemen<br />
Neugegründete Gruppe für Frauen<br />
mit Psychiatrieerfahrung trifft sich<br />
zum Erfahrungsaustausch. Heike<br />
Oldenburg freut sich auf weitere<br />
Teilnehmerinnen. Bei Interesse<br />
bitte im Netzwerk melden.<br />
D Mi. 22.7. und 26.8., 18.00-20.00<br />
Uhr<br />
n Frühstück für behinderte und nicht<br />
behinderte Frauen<br />
D Sa. 25.7. und 22.8., 11.00-14.00 Uhr<br />
Kosten: 3,- Euro<br />
Bitte anmelden bis zum Mittwoch<br />
vorher!<br />
n 20 km auf dem Radweg<br />
Berlin-Kopenhagen*<br />
Fahrrad- und Handbiketour<br />
Wir radeln entlang der Havel vom<br />
S-Bhf Hennigsdorf zum S-/U-Bhf Tegel.<br />
Nach den ersten 10 km rasten<br />
wir im Fährhaus am Aalemannufer.<br />
Dort setzen wir mit der Fähre über<br />
nach Tegelort und fahren entlang<br />
des Tegeler Sees weitere 10 km<br />
nach Tegel. Bahnhöfe und Fährhaus<br />
sind rollstuhlgerecht.<br />
Bei Regen entfällt die Veranstaltung.<br />
Begleitung: Sabine Löffler, Dörte<br />
Gregorschewski<br />
D Termin: 18. Juli 2009, 12 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bhf Hennigsdorf, auf<br />
dem Bahnsteig<br />
Kosten: S-Bahn-Ticket (ABC 2,80<br />
Euro, Fahrradticket 2 Euro), Fähre<br />
(ca. 1 Euro), Mittagessen<br />
Anmeldeschluss: Dienstag, 14. Juli<br />
2009<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V.<br />
q Netzwerk behinderter<br />
Frauen Berlin e.V.,<br />
Leinestr. 51 • 12049 Berlin<br />
Tel.: 030/ 617 09 167/ -8<br />
Fax : 030/ 617 09 167<br />
E-Mail: info@netzwerk-behinderterfrauen-berlin.dewww.netzwerk-behinderter-frauenberlin.de<br />
q Theater Charlottchen,<br />
Droysenstr. 1 / 10629 Berlin,<br />
Tel.: 030 / 324 47 17,<br />
Fax: 030 / 32 70 22 31<br />
Eintrittspreise:<br />
Abendprogramm:<br />
11 Euro /ermäßigt: 8,50 Euro<br />
(Hekticket: 5,50 Euro)<br />
Kindertheater:<br />
(Erwachsene & Kinder): 5 Euro<br />
A B E N D P R O G R A M M<br />
Kabarett B.A.S.F. (Bissig Aber Sonst Friedlich) :<br />
Mit dem Zweiten lachen Sie besser<br />
Am Sa. 04.07. um 20.30 Uhr<br />
„Bissig Aber Sonst Friedlich“<br />
sorgen fürs politische Klima – und<br />
andere Katastrophen im Wirtschafts<br />
– und Bierdeckel – Standort Deutschland<br />
und werden die vergammelten<br />
Zeitgeister unseres Landes, die keiner<br />
rief, einfach umettiketieren und dem<br />
hungrigen Abnicke-Wahlvolk als 1A-<br />
Bühnen-Delikatesse servieren.<br />
(3. Platz des „niederrheinischen comedypreises“)<br />
Die Peperonis / Improtheater<br />
Am Sa. 11.07. um 20.30 Uhr<br />
Ein überraschendes Zusammenspiel<br />
– nur für heute Nacht. Großes<br />
& kleines Schauspiel. Alltägliches &<br />
Ungewöhnliches, laute & leise Töne<br />
mit Klavier zum Lachen & Weinen.<br />
Kurz: ALLES kann passieren!<br />
K I N D E R P R O G R A M M<br />
Theater Kaleidoskop :<br />
Die Tanne & das Aschengrübel<br />
(2 – 8 Jahre)<br />
Am Sa. 04.07. um 15.30 / So. 05.07.<br />
um 11.30 & 15.30 Uhr<br />
Der Rabe Waldgeist bewahrt unter<br />
seiner Tanne ein Geheimnis auf.<br />
Wird Aschengrübel das Geheimnis<br />
herausfinden? – Ein Schweizer Hausmärchen.<br />
Hexe Knickebein:<br />
Ein musikalisches Kinderprogramm<br />
(ab 3 J.)<br />
Am Sa. 11.07. um 15.30 Uhr<br />
Catharina Caspar alias „Hexe Knickebein“<br />
komponiert & textet wunderschöne<br />
Lieder für Kinder. Nicht<br />
erstaunlich ist, dass Kinder UND<br />
Ve r e i n e<br />
Eltern Fans von Hexe-Knickebein-<br />
Liedern sind…Das Geheimnis: Qualität,<br />
Originalität & Leichtigkeit. Die<br />
Texte erzählen aus dem Alltagsleben<br />
von Kindern, sind voller feinsinnigem<br />
Humor, phantasievoll & kindgerecht<br />
aber nicht infantilisiert.<br />
Pünktchen-Theater :<br />
Das Feuerzeug (ab 4 J.)<br />
Am So. 12.07. um 11.30 & 15.30 Uhr<br />
Es wird die Geschichte vom Soldaten<br />
erzählt, der vom König aus dem<br />
Krieg entlassen, ohne Geld aber fröhlich,<br />
auf der Landstrasse einer Hexe<br />
begegnet. Sie bittet ihn, ein vergessenes<br />
Feuerzeug aus einem hohlen<br />
Baum herauszuholen. Der Soldat mag<br />
der Alten die Bitte nicht abschlagen<br />
und steigt in den Baum hinab…<br />
S O M M E R P A U S E<br />
I M C H A R L O T T C H E N<br />
Vom 13.07. bis 03.09. gehen wir in<br />
die Sommerpause; das Abendprogramm<br />
startet wieder am Fr., den<br />
04.09. und das Kindertheater am Sa.,<br />
den 05.09.<br />
n Lesung in den „Gärten der Welt“<br />
Seit 2004 veröffentlicht Heike<br />
Oldenburg eigene Texte. Auf einer<br />
Wiese im Erholungspark Marzahn<br />
stellt sie eine Auswahl ihres Werkes<br />
vor. Wir lassen die Lesung mit<br />
Bewegung im nahe gelegenen Labyrinth<br />
ausklingen. Bei Regen findet<br />
die Lesung in einem überdachten<br />
Raum im Park statt.<br />
Autorin: Heike Oldenburg, Studium<br />
der Anglistik<br />
D Termin: Samstag, 1. August 2009,<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Treffpunkt: 13.00 Uhr am Eingangstor<br />
Eisenacher Str. 99, 12658 Berlin,<br />
Anreise: S-Bahn Marzahn, Bus 195<br />
oder U-Bahn 5 bis Cottbusser Platz,<br />
Bus 195 bis Haltestelle Erholungspark<br />
Marzahn. An der Kasse können<br />
Rollstühle (gegen Pfand) kostenlos<br />
ausgeliehen werden, Voranmeldung<br />
unter der Telefonnummer 7009 06<br />
– 615.<br />
Kosten: Eintritt und Cafébesuch<br />
Anmeldeschluss: Dienstag, 28. Juli<br />
2009<br />
„Jung & hungrig“<br />
hallo, liebe Freunde der<br />
Kochkunst!<br />
Hiermit möchten wir dich gern zu<br />
unserer Kochgruppe „Jung &<br />
Hungrig“ einladen.<br />
Wir sind die gern lachende 25-jährige<br />
Sarah, die die Herausforderung<br />
mag, und die ehrliche Anne mit<br />
ihren 23 Jahren und viel Assistenzerfahrung<br />
und haben tierisch Lust<br />
2x im Monat mit euch jungen Leuten<br />
zu kochen, zu quatschen, zu spielen<br />
u.v.m. (eurer und unserer Fantasie<br />
sind keine Grenzen gesetzt!). Stattfinden<br />
soll das Ganze:<br />
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jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />
jeweils um 17:00 bis ca. 20 00 Uhr<br />
im BZSL e.V., Prenzlauer Allee 36<br />
(Frankonia-Höfe), 10405 Berlin,<br />
Termine:<br />
13.07. • 27.07.<br />
10.08. • 24.08.<br />
Wenn ihr Zeit und Interesse habt,<br />
dann meldet euch doch unter<br />
www.jung-und-hungrig@bzsl.de<br />
Wir freuen uns auf euch!<br />
Sarah & Anne
BBZ Juli/August 2009 1<br />
I M P R E S S U M<br />
<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung BBZ<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />
Jägerstraße 63 D; 10117 Berlin<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />
10117 Berlin-Mitte,<br />
Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />
Fax: 030/ 20 45 00 67<br />
Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />
Sandy Krohn<br />
Redaktion:<br />
berliner-behindertenzeitung@berlin.de<br />
skr-bbv@t-online.de<br />
Sport-Redaktion:<br />
Uwe Gieche,<br />
uwe.gieche@freenet.de<br />
Tel.: 0177/2942 922<br />
Abonnentenanfragen:<br />
Kathleen Schmidt<br />
Tel.: 030/447 65 95<br />
kathleen-schmidt@gmx.de<br />
Anzeigenaufträge:<br />
Franziska Littwin<br />
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berliner-behindertenzeitung@berlin.de<br />
Satz und Layout: ©ANA TOMIA gfx,<br />
Thilo Jiptner • 030/ 61 40 21 23<br />
Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck,<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />
erscheint monatlich, mindestens<br />
10 x im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt<br />
15,- EUR. Für Mitglieder des<br />
BBV ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Zeichnungen und Fotos<br />
wird keine Haftung übernommen.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
vor, Artikel zu kürzen. Namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder.<br />
Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />
ist erwünscht. Belegexemplare<br />
bitte an die Redaktion schicken.<br />
Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />
Adressen & Sprechzeiten<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> c/o BBV<br />
Jägerstr. 63 D • 10117 Berlin<br />
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www.berliner-behindertenzeitung.de<br />
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www.bbv-ev.de<br />
E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />
Geschäftsstelle des<br />
Beschäftigungswerkes des BBV e.V.<br />
Bizetstraße 51-55 • 13088 Berlin<br />
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fertig zu werden. Und doch hat sie ein<br />
Gutes: sie ist die Schwester der Freiheit<br />
und lässt uns nachdenken, was wir<br />
in unserer Lebensplanung verkehrt<br />
machen. Die Einsamkeit sollte mit jemandem<br />
reden. Vielleicht mit Dir???<br />
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Abonnement für 15 EURO im Jahr<br />
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der Deutschen rheuma-Liga Berlin<br />
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Bundesverband unter<br />
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de/home/layout2/<br />
page_sta_1063.html.<br />
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Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />
mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />
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• Fördergruppen<br />
• Behindertenwohnstätten<br />
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Wir unterrichten außerdem<br />
• Klavier und Orgel<br />
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• Gehörbildung<br />
• Gesang und Atemtechnik<br />
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oder mit Orffschen Instrumenten<br />
musizieren.<br />
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Bezirke Trep/Köp., F’hain, HSH, W’see.<br />
Bitte melden bei Stöcker 0151/27 01 12 42.<br />
Vielen Dank!<br />
Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort
Ein Projekt von Albatros e.V.<br />
Von Sven Przibilla,<br />
FOTOS von Angelo Favia<br />
Gestatten, ich möchte Sie mit einer<br />
Dame bekannt machen, eben einer<br />
Königin, 21 Jahre alt, gut gebaut,<br />
mit den Maßen: 67 Meter lang und<br />
knapp 9 Meter breit. Natürlich erkennen<br />
Sie sofort, dass es sich hier nicht<br />
um ein menschliches Wesen handeln<br />
kann, vielmehr um eine sehr große und<br />
imponierende „technische“ Dame.<br />
Ihr Name „Havel Queen“.<br />
Sie ist ein Fahrgastschiff der besonderen<br />
Art in der Flotte der „Stern und<br />
Kreis Schifffahrt GmbH“.<br />
„Was ist nun das Besondere an<br />
diesem Schiff?“, werden Sie fragen.<br />
Die Antwort ist ganz einfach. Die<br />
„MS Havel Queen“ ist in ihrer Bauart<br />
einzigartig auf den <strong>Berliner</strong> Gewässern<br />
vertreten. Sie ist auch der einzige<br />
„Dampfer“ (die Betreiber mögen mir<br />
dieses Wort verzeihen) auf den Seen<br />
von Berlin, der auch den Nutzungsanforderungen<br />
von Menschen mit motorischen<br />
Einschränkungen gerecht<br />
wird. Das Schiff ist nicht nur für die<br />
„einfachen“ Rollstühle, wie z.B. Faltrollstühle,<br />
sondern auch für die größeren<br />
und schwereren E-Rollis geeignet.<br />
An Bord befindet sich ein behindertengerechtes<br />
WC und ein Fahrstuhl,<br />
der die RollstuhlfahrerInnen zum<br />
Oberdeck bringt, von dort lässt sich<br />
während der Rundfahrt bei Kaffee und<br />
Kuchen oder einer schönen kühlen<br />
„Molle“ die reizvolle Natur der Oberhavel-Seenlandschaft<br />
genießen.<br />
Übrigens, dass Sie mit einem Fahr-<br />
a n z e i g e<br />
unterwegs<br />
stuhl zum Oberdeck eines Schiffes gelangen<br />
können, wie es bei der „Havel<br />
Queen“ der Fall ist, ist bisher noch<br />
immer einmalig.<br />
Grund genug, sich dieses Schiff mal<br />
aus der Nähe anzusehen. Ich fuhr zu<br />
ihrem Heimathafen Alt - Tegel an der<br />
Greenwichpromenade (behindertengerechter<br />
Zugang vorhanden) um mir<br />
ein Bild von der „Queen“ zu machen.<br />
Zufällig steckte ich mir an diesem<br />
Tag für die S-Bahnfahrt eines meiner<br />
Lieblingsbücher aus Kindertagen ein -<br />
Mark Twains „Die Abenteuer des Tom<br />
Sawyer“. Ich schaute nicht schlecht,<br />
als vor mir ein „Dampfer“ lag, von<br />
dem ich gerade gelesen hatte.<br />
Das ist kein Wunder, denn die<br />
„Havel Queen“ ist der Nachbau eines<br />
„Mississippi - Raddampfers“, vermutlich<br />
aus den Tagen Mark Twains. In<br />
Dienst gestellt wurde sie 1988 zum<br />
hundertjährigen Bestehen der „Stern<br />
und Kreis Schifffahrt“. Außerdem<br />
ist die „Queen“ eine echte <strong>Berliner</strong>in.<br />
Das Schiff wurde auf einer Spandauer<br />
Werft gebaut.<br />
Orte<br />
Die zweistündige Havelseen-Rundfahrt<br />
ist wunderschön, auch wenn das<br />
Wetter mal nicht so sein sollte. Sitzt<br />
man dann auf dem Oberdeck, lehnt<br />
sich zurück, legt seinen Arm auf die<br />
Rehling, raucht entspannt eine Zigarette<br />
(zum Glück dort erlaubt) und träumt<br />
sich dann in die ein oder andere Villa,<br />
die langsam an einem vorüberzieht,<br />
hinein, ist man wunschlos glücklich.<br />
Das monotone Geräusch der sich drehenden<br />
Schaufelräder macht schläfrig.<br />
Na ja, und wenn Sie dann doch noch<br />
nebenher die eine oder andere Seite<br />
von Mark Twain lesen sollten, fühlen<br />
Sie sich erst recht auf den großen „Old<br />
Man River“ versetzt. Für den kleinen<br />
Hunger erhalten Sie ein Deck tiefer zu<br />
moderaten Preisen auch einen Snack<br />
für zwischendurch, selbstverständlich<br />
wird auch für den Durst etwas angeboten.<br />
Unsere Gastgeberin, die „Havel<br />
Queen“, ist nicht nur für die „kleinen<br />
Rundfahrten“ ausgelegt. Sie ist ein<br />
„Veranstaltungsschiff“, das allen Ansprüchen<br />
gerecht wird. Sie können<br />
in drei Salons und einer Bar richtig<br />
tolle Partys und (Vorsicht neudeutsch)<br />
Events erleben, wenn es denn der<br />
Geldbeutel zulässt. So findet zum Beispiel<br />
im September eines der vielen<br />
Saisonhighlights statt: „Wannsee in<br />
Flammen“, mit Live Musik und Buffet<br />
(kalt + warm) an Bord.<br />
Ich kann Ihnen den Besuch dieser<br />
„Königin“ wirklich nur empfehlen,<br />
und dazu brauchen Sie nicht einmal<br />
das „Hofprotokoll“ zu beherrschen.<br />
Postvertriebsstück A 11 803<br />
Juli/August 2009 BBZ<br />
Zu Besuch bei einer Königin<br />
– der „MS Havel Queen“<br />
Fahren Sie nach Tegel, steigen Sie ein<br />
und ich verspreche Ihnen, Sie gewinnen<br />
ganz neue Eindrücke und Ansichten<br />
von diesem Teil unserer tollen<br />
Stadt.<br />
In diesem Sinne: „gute Fahrt und immer<br />
eine handbreit Wasser unterm<br />
Kiel“.<br />
... und vergessen Sie nicht Ihren „Tom<br />
Sawyer“!<br />
q MS HAVEL QUEEN<br />
Greenwichpromenade 1<br />
13505 Berlin<br />
Telefon: 030 – 53 63 60-0<br />
Internet: www.sternundkreis.de<br />
Abfahrtzeiten:<br />
ab Tegel-Greenwichpromenade<br />
10:30 Uhr, 13:00 Uhr, 15:45 Uhr<br />
oder unter der o.g.<br />
Telefonnummer erfragen<br />
Anfahrt<br />
Bus: Haltestelle U Alt-Tegel<br />
Linien: 124, 125, 133, 222<br />
Entfernung zur Anlegestelle: 500m<br />
U-Bahn<br />
Haltestelle: Alt-Tegel U6<br />
Entfernung zur Anlegestelle: 500m<br />
Behindertengerechter Zugang<br />
zur Anlegestelle vorhanden<br />
Schwerbehinderte ab 70% und<br />
deren Begleitperson erhalten auf<br />
allen Linientouren 15% Rabatt<br />
Mobidat<br />
q Informationsdienst<br />
bei Albatros e.V.<br />
zur Barrierefreiheit öffentlich<br />
zugänglicher Gebäude in Berlin,<br />
Langhansstraße 64, 13086 Berlin,<br />
(Mo - Fr: 9 - 16 Uhr)<br />
Tel.: 030/ 74 77 71 15,<br />
Fax: 030/ 74 77 71 20,<br />
www.mobidat.net,<br />
kontakt@mobidat.net<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />
– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –