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Inkontinenz - Berliner Behindertenzeitung

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Ausgabe Juli/August 2009<br />

20. Jahrgang 2009<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung<br />

ehemals BERLIN KONKRET<br />

Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ BBZ<br />

www.berliner-behindertenzeitung.de<br />

Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />

In EIgEnEr SachE<br />

Liebe interessierte Leserschaft<br />

und Kooperationspartner der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong>.<br />

Wir möchten uns an dieser<br />

Stelle für Ihr reges Interesse<br />

an der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

bedanken. Besonderer Dank<br />

gilt unseren Kooperationspartnern<br />

und Berichterstattern, die uns mit<br />

interessanten Themen unterstützen,<br />

für die gute und schnelle Zusammenarbeit.<br />

Das Redaktionsteam freut sich<br />

über jede Unterstützung, auch für<br />

den Versand der Zeitung. Wenn Sie<br />

uns mit redaktionellen Themen,<br />

wie z. Bsp. Berichterstattungen,<br />

Programmhinweisen oder anderen<br />

Artikeln unterstützen möchten,<br />

schicken sie uns diese per<br />

Mail (oder per Post/Fax) an die im<br />

Impressum angegebenen Adressen.<br />

Bitte beachten Sie dabei den<br />

Redaktionsschluss der jeweiligen<br />

Ausgabe, dieser steht immer auf<br />

der Titelseite unten links.<br />

Ihr/Euer Redaktionsteam<br />

Aus dem Inhalt<br />

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n<br />

10 Jahre <strong>Berliner</strong> gleichberechtigungsgesetz<br />

Seite 2<br />

gelebte Inklusion Teil II<br />

Seite 6<br />

neues vom aBB Seite 9<br />

Das nueva referenzprojekt<br />

Berlin Seite 10<br />

alltag im Öffentlichen<br />

nahverkehr Seite 12<br />

BUga 2009<br />

ausfluge nach Schwerin<br />

Seite 15<br />

Mobidat wird grösser<br />

Seite 23<br />

Stadtgespräch Seiten 20-26<br />

Das blaue Kamel 2009<br />

Seite 26<br />

q Die BBZ-Ausgabe Sept. 2009<br />

erscheint am: 27.08.2009<br />

Redaktionsschluss: 13.08.2009<br />

q Der BBV<br />

im Internet: www.bbv-ev.de<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

Die Un-Konvention<br />

für die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

von Katrin Grüber<br />

Seit dem 26. März 2009 ist die UN-Konvention für<br />

die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

auch für Deutschland verbindlich. Sie markiert einen<br />

Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik<br />

von einer Politik karitativer Wohltätigkeit zu einer<br />

Politik der Menschenrechte. Ihr Ziel ist die volle<br />

und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe<br />

von allen behinderten Menschen, auch denjenigen<br />

mit einem hohen Unterstützungsbedarf, bei gleichzeitiger<br />

Achtung ihrer Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.<br />

Die Konvention enthält keine „Sonderrechte“ für<br />

behinderte Menschen; sie konkretisiert und präzisiert<br />

lediglich den allgemeinen Menschenrechtsschutz<br />

für die besonderen Gefährdungen, denen<br />

behinderte Menschen ausgesetzt sind. Genau darin<br />

liegt das große Innovationspotenzial der Konven-<br />

©UN Photo/Paulo Filgueiras<br />

tion, so der Direktor des deutschen Institutes für<br />

Menschenrechte in Berlin, Prof. Heiner Bielefeldt.<br />

Bei der Verankerung der Konvention in den verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Feldern sind Menschen<br />

mit Behinderung und ihre Verbände als politische<br />

Interessensvertretungen gefragt. Sie spielen<br />

eine wichtige Rolle bei der Umsetzung in Bund,<br />

Ländern und auf kommunaler Ebene.<br />

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband hat gemeinsam<br />

mit dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft<br />

am 25.06.2008 im <strong>Berliner</strong> Kleisthaus die<br />

Veranstaltung „Die Verankerung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

(UN-BRK) – den Prozess mitgestalten“d<br />

urchgeführt. Ein Tagungsbericht erscheint in der<br />

nächsten Ausgabe der bbz. Beiträge der Referenten<br />

und Referentinnen können demnächst von der Website<br />

des IMEW www.imew.de abgerufen werden.


alternative<br />

Wohnformen<br />

für Menschen<br />

mit demenziellen,<br />

geistigen und körperlichen<br />

Einschränkungen<br />

Konzepte | Finanzierung<br />

Betreuung | Praxisbeispiele<br />

Betreute Wohngemeinschaften<br />

schließen eine wichtige Lücke in<br />

der Versorgungs- und Betreuungskette!<br />

Alternative Wohnformen wie<br />

z. B. ambulant betreute Wohngemeinschaften<br />

oder stationäre Hausgemeinschaften<br />

gewinnen als Alternative<br />

zu institutionalisierten<br />

Strukturen klassischer Altenpflegeheime<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Auch der Gesetzgeber hat bereits auf<br />

diesen Trend reagiert. Mit finanziellen<br />

Anreizen für neue Angebote und<br />

der Formulierung von konkreten<br />

Anforderungen z. B. für die Betreuungsleistungen<br />

in der neuen Heimgesetzgebung.<br />

Wie Sie solch ein Projekt erfolgreich<br />

umsetzen und führen, zeigt<br />

Ihnen unser neuer Leitfaden.<br />

q Preis: EUR 68,00 (inkl. 7% MwSt.)<br />

zzgl. Versand. Preise gelten nur für<br />

Zustelladressen in Deutschland,<br />

Auslandspreise auf Anfrage.<br />

Best. Nr. 1605<br />

ISBN: 978-3-934131-85-9<br />

Autor / Herausgeber:<br />

Jürgen Dettbarn-Reggentin,<br />

Heike Reggentin<br />

q Weitere Informationen und<br />

Bestellmöglichkeit bei:<br />

FORUM GesundheitsMedien GmbH<br />

Mandichostraße 18,<br />

86504 Merching<br />

Telefon: 082 33 / 381-410<br />

Telefax: 082 33 / 381-255<br />

E-Mail:<br />

service@gesundheitsmedien.de<br />

Politi k Juli/August 2009 BBZ<br />

10 Jahre <strong>Berliner</strong><br />

gleichberechtigungsgesetz<br />

Aus Anlass des 10jährigen Bestehens<br />

des <strong>Berliner</strong> Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />

(LGBG) fand<br />

am 28. Mai im Wappensaal des Roten<br />

Rathauses ein Fachgespräch über die<br />

Bilanz und die Zukunft dieses Gesetzes<br />

statt.<br />

Berlin war im Jahre 1999 das erste<br />

Bundesland, das ein solches „Gesetz<br />

über die Gleichberechtigung von<br />

Menschen mit und ohne Behinderung“<br />

verabschiedete. Manchen behinderten<br />

Menschen ging es damals<br />

mit seinem auf das Baurecht und die<br />

Gastronomie eingeschränkten Verbandsklagerecht<br />

nicht weit genug.<br />

Andere verbanden große Hoffnungen<br />

mit diesem Gesetz, das jetzt alle Verwaltungen<br />

auf die Herstellung von<br />

Barrierefreiheit verpflichtete und<br />

auch – mit Behindertenbeauftragten<br />

und -beiräten - die Beteiligung von<br />

behinderten Menschen auf Landesund<br />

Bezirksebene sicherte.<br />

Die Senatorin, Frau Dr. Knake-<br />

Werner, wies einleitend darauf hin,<br />

dass Berlin im Jahre 1999 das erste<br />

Bundesland war, dass die 1994 stattgefundene<br />

Ergänzung des Artikel 3,<br />

Absatz 3 Grundgesetz durch den Satz<br />

„Niemand darf wegen seiner Behinderung<br />

benachteiligt werden“ so als<br />

erstes Bundesland gesetzlich konkretisiert<br />

hat.<br />

Der Landesbeauftragte für Menschen<br />

mit Behinderung, Martin Marquard,<br />

erinnerte daran, dass damals<br />

mit diesem Gesetz der in den 80er<br />

Jahren entstehende bürgerrechtliche<br />

Ansatz der Behindertenbewegung<br />

einen Erfolg und eine Konkretisierung<br />

erfahren habe. So bringe das<br />

Gesetz eben die Einsicht zum Ausdruck,<br />

dass Behindertenpolitik nur<br />

in Kooperation mit, nur unter Beteiligung<br />

von behinderten Menschen<br />

sinnvoll gestaltet werden kann.<br />

Zusammenfassend formulierte er<br />

das Resümee, dass das LGBG in Hinblick<br />

auf das Gleichberechtigungsgebot,<br />

das Diskriminierungsverbot und<br />

die Barrierefreiheit Wirkung entfalte<br />

und auch eine Reihe von konkreten,<br />

umzusetzenden Vorschriften enthalte,<br />

dass über das LGBG auch der<br />

alljährliche Verstößebericht des Landesbeauftragten<br />

und das Verbandsklagerecht<br />

wirksame politische Hebel<br />

seien.<br />

Herr Schwarz von der Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit und<br />

Soziales machte mehrere konkrete<br />

Veränderungen deutlich, die unter<br />

der Voraussetzung des LGBG entstanden<br />

seien. Zum einen sei heute<br />

die Gebärdensprache als besondere<br />

Kommunikationsform zwischen<br />

hörbehinderten Menschen rechtlich<br />

anerkannt, sei das im LGBG enthaltene<br />

Verbandklagerecht bisher bereits<br />

zweimal „gelebt“ worden, habe auch<br />

der unverzichtbare Sonderfahrdienst<br />

eine gesetzliche Absicherung erfahren.<br />

Wahlprüfsteine<br />

ABiD stellt Parteien auf den Prüfstand<br />

Bei den vor uns liegenden Wahlen<br />

stehen auch die Mitglieder des<br />

Allgemeinen Behindertenverbandes<br />

in Deutschland „Für Selbstbestimmung<br />

und Würde“ e.V. (ABiD) vor<br />

der Entscheidung, wem sie – und ggf.<br />

ihre Familien, Freunde und Assistent/<br />

innen – auf europäischer, Bundes-,<br />

Landes- und ggf. kommunaler Ebene<br />

ihre Stimme geben. Um ihnen<br />

ihre Entscheidung durch Sachkunde<br />

zu erleichtern, forderte der ABiD die<br />

Parteien auf, einige Fragen zu beantworten.<br />

Die bereits eingegangenen<br />

Antworten werden auf unserer Internetseite<br />

www.abid-ev.de unter „Standpunkte“<br />

und in anderweitig geeigneter<br />

Form veröffentlicht.<br />

1. Beabsichtigt Ihre Partei, zur Umsetzung<br />

der UN-Behindertenrechts-<br />

konvention ein Maßnahmepaket zu<br />

beschließen?<br />

Wenn ja: Nennen Sie uns bitte die fünf<br />

wichtigsten Eckpunkte. Wenn nein:<br />

Warum nicht?<br />

2. Beabsichtigt Ihre Partei, die Forderung<br />

aus der Behindertenbewegung<br />

aufzugreifen, ein einkommens- und<br />

vermögensunabhängiges Teilhabesicherungsgesetz<br />

zu verabschieden?<br />

3. Wie steht Ihre Partei zum Selbstvertretungsanspruch<br />

von Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen?<br />

Wie viele Menschen mit Behinderungen<br />

kandidieren für Ihre Partei für<br />

das Europa-Parlament, für den Bundestag<br />

und für die in diesem Jahr zu<br />

wählenden Landtage?<br />

Wer hat den jeweils aussichtsreichsten<br />

Wahlkreis bzw. Listenplatz? Welchen?<br />

Dr. Manfred Schmidt, der Vorsitzende<br />

des Landesbeirats, verwies<br />

darauf, dass mit dem LGBG eben<br />

auch die Vertretung der landesweiten<br />

Selbsthilfe gesetzlich garantiert ist;<br />

so könne der Senat den Landesbeauftragten<br />

nur im Einvernehmen mit<br />

dem Landesbeirat berufen. Für die<br />

kommende Neuwahl des Landesbeauftragten<br />

habe sich der Landesbeirat<br />

auf einen Wunschkandidaten geeinigt,<br />

„über den man sich hoffentlich<br />

mit dem Senat verständigen könne“.<br />

Frau Beese, Bezirksbeauftragte in<br />

Steglitz-Zehlendorf, problematisierte<br />

die unterschiedliche Ausstattung der<br />

Bezirksbeauftragten-Arbeitsplätze in<br />

den <strong>Berliner</strong> Bezirken. Die Wirksamkeit<br />

von deren Arbeit sei nicht zuletzt<br />

abhängig vom Umfang der Arbeitszeit<br />

und dem Vorhandensein von<br />

Mitarbeiter/innen; nur zwei Bezirke<br />

hätten dafür eine zusätzliche Stelle<br />

eingerichtet.<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

wurde unter anderem daran erinnert,<br />

dass es immer wieder vernehmliche<br />

Aktionen der behindertenpolitisch<br />

Aktiven waren, die sowohl die Verabschiedung<br />

des LGBG als auch die<br />

praktische Umsetzung der damit gegeben<br />

rechtlichen Grundlagen, die<br />

Schaffung von Barrierefreiheit als<br />

einer Barrierefreiheit für alle voranbrachten.<br />

R. S.<br />

4. Wie steht Ihre Partei zu der Forderung,<br />

das Amt der/des Behindertenbeauftragten<br />

der Bundesregierung<br />

inhaltlich und formal aufzuwerten?<br />

Werden Sie das Amt zukünftig im<br />

Bundeskanzleramt ansiedeln, um<br />

den Querschnittscharakter von Behindertenpolitik<br />

zu verdeutlichen?<br />

Wird die/der Behindertenbeauftragte<br />

zukünftig mehr eigenen Gestaltungsspielraum<br />

– z.B. ein eigenes Budget<br />

zur Projektförderung – erhalten?<br />

5. Wird Ihre Partei den Behindertenpauschbetrag<br />

im Steuerrecht anheben?<br />

Wenn ja: um wie viel? Wenn nein:<br />

warum nicht?<br />

6. Welche Ihrer programmatischen Dokumente<br />

und Wahlmaterialien sind<br />

in leichter Sprache bzw. in einer für<br />

blinde bzw. gehörlose Menschen verständlichen<br />

Form erhältlich?<br />

q www.abid-ev.de<br />

Elvira Queiser, ABiD


BBZ Juli/August 2009<br />

Das gesamte Patienten-<br />

und Pflegerecht<br />

Dieser Ratgeber enthält die Gesetze<br />

und Verordnungen des<br />

Patienten- und Pflegerechts entsprechend<br />

dem neuem Rechtsstand<br />

(1.2.2009).<br />

Über Selbstbestimmungsrecht,<br />

Patientenaufklärung und Sterbebegleitung<br />

ist nachzulesen. Medizinrechtliches<br />

zum Transfusionswesen,<br />

zu Organtransplantationen, Röntgenstrahlung,<br />

Medizinprodukten und<br />

Arzneimittel ist zu finden.<br />

Das Berufsrecht der Pflegekräfte<br />

einschl. der Beschäftigung von ausländischen<br />

Haushaltshilfen ist zu<br />

finden.<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung<br />

ist mit dem Fünften Buch des<br />

Sozialgesetzbuches sowie den Richtlinien<br />

über die Verordnung von Heil-<br />

und Hilfsmitteln, der Übersicht der<br />

Festbeträge für Hilfsmittel, den Richtlinien<br />

für Häusliche Krankenpflege<br />

und der spezialisierten ambulanten<br />

Palliativversorgung berücksichtigt.<br />

Die soziale Pflegeversicherung<br />

wird mit dem Elften Buch des Sozialgesetzbuches<br />

und den dazu ergangenen<br />

Richtlinien, Maßstäben und<br />

Grundsätzen zur Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der Pflegequalität vorgestellt.<br />

Das Heimrecht des Bundes sowie<br />

die Gesetze für Baden-Württemberg,<br />

Bayern und Nordrhein-Westfalen sind<br />

zu finden. Das Stichwortverzeichnis<br />

ist hilfreich.<br />

q Das gesamte<br />

Patienten- und Pflegerecht,<br />

Walhalla Verlag, 918 Seiten,<br />

Paperback,<br />

ISBN: 978-3-8029-7406-9,<br />

Euro 19,95<br />

© Gabriele Becker<br />

Einladung zur ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung 2009<br />

des <strong>Berliner</strong> Behindertenverbandes<br />

„Für Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (BBV)<br />

Liebe Mitglieder/innen,<br />

namens des BBV-Vorstands lade ich<br />

Sie/Euch hiermit ganz herzlich und<br />

fristgemäß zu unserer diesjährigen<br />

ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

ein:<br />

D Zeit:Sonnabend,<br />

11. Juli 2009, 11:00 bis 15:00 Uhr<br />

Ort:Holzmarktstraße 15-17<br />

(BVG-Gebäude) 10179 Berlin-Mitte<br />

(Nähe S+U-Bhf. Jannowitzbrücke)<br />

(Aufzug bei S-Bahn für Rollstuhlbenutzer/innen<br />

vorhanden)<br />

Tagesordnung:<br />

1. Bericht des Vorstands und der Kassenprüfer<br />

2. Diskussion der Berichte / Entlastung<br />

des Vorstands<br />

3. Wahlen<br />

4. Diskussion aktueller Fragen (wird<br />

kurzfristig präzisiert)<br />

5. Verschiedenes<br />

Die UN-Behindertenrechts-Konvention<br />

ist ratifiziert. Die Regierung<br />

meint, damit sei genug getan. Wir<br />

verlangen jedoch, endlich mit der<br />

umfassenden Umsetzung zu beginnen.<br />

Es geht um nicht mehr und nicht<br />

weniger als unsere volle Teilhabe, um<br />

Nachteilsausgleich, um Barrierenbeseitigung,<br />

um Assistenz, um unsere<br />

freie Persönlichkeitsentfaltung. Dafür<br />

lohnt sich der Kampf! Zumal wir das<br />

Nutzen-für-Alle-Prinzip verwirklichen.<br />

Was uns hilft, richtet sich gegen niemanden.<br />

Es schafft aber für viele<br />

Andere zumindest auch mehr Komfort.<br />

Wir werden einen neuen Vorstand<br />

wählen, der uns demnächst weiter<br />

führt.<br />

Es erwartet Euch/Sie<br />

Ilja Seifert & der ganze BBV-Vorstand<br />

Aktu e ll<br />

aUFrUF:<br />

Beirat von und für Menschen mit<br />

Behinderung<br />

Das Bezirksamt sucht Mitglieder<br />

für den zur Unterstützung und<br />

Beratung der Beauftragten für Menschen<br />

mit Behinderung und der<br />

Bezirksverordnetenversammlung<br />

(BVV).<br />

Der Beirat wird zusammengesetzt<br />

aus bis zu 20 stimmberechtigten Mitgliedern.<br />

Die Hälfte der Mitglieder<br />

setzt sich zusammen aus Menschen mit<br />

einer körperlichen, geistigen oder seelischen<br />

Behinderung oder deren Angehörigen,<br />

die andere Hälfte aus Vertreter/innen<br />

von Behindertenorganisationen,<br />

-verbänden, Selbsthilfegruppen<br />

oder Trägern der Behindertenarbeit.<br />

Einzelmitglieder müssen ihren<br />

Wohnsitz in Tempelhof-Schöneberg<br />

haben, Behindertenorganisationen, -<br />

verbände und Träger ihren Wirkungskreis<br />

auch im Bezirk haben.<br />

Der Beirat arbeitet ehrenamtlich<br />

auf der Grundlage des Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />

mit dem Ziel,<br />

Diskriminierungen abzubauen und<br />

Gleichstellung und Teilhabe für Menschen<br />

mit Behinderung herzustellen.<br />

Bei der Auswahl der Bewerber/innen<br />

durch das Bezirksamt wird angestrebt,<br />

dass unterschiedliche Behinderungsformen<br />

vertreten sind, möglichst alle<br />

Altersgruppen, der Anteil von Männern<br />

und Frauen gleichmäßig verteilt<br />

ist. Bewerbungen von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund sind besonders<br />

erwünscht.<br />

Der Beirat wird sich im Oktober<br />

2009 konstituieren und ist eingesetzt<br />

für die Dauer der Wahlperiode der<br />

a n z e i g e<br />

BVV.<br />

Wenn Sie sich bewerben möchten,<br />

können Sie dies schriftlich und formlos<br />

tun mit der Angabe Ihrer persönlichen<br />

Daten (Vor- und Zuname,<br />

Adresse, Tel.- Nr., E-Mail-Adresse),<br />

Ihrer Behinderungsart bzw. der Ihrer/<br />

Ihres Angehörigen, Ihres Alters, und<br />

mit der Angabe über einen Migrationshintergrund.<br />

Bewerbungen können per Post, per<br />

Fax oder per E-Mail eingereicht werden<br />

bis zum 31. august 2009 an:<br />

q Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg<br />

Beauftragte für Menschen mit<br />

Behinderung<br />

Frau Schneider<br />

Tempelhofer Damm 165,<br />

12099 Berlin<br />

Fax: 75 60-35 70<br />

(Achtung: ab 3.7.: 90 277-35 70)<br />

E-Mail:<br />

franziska.schneider@ba-ts.berlin.de<br />

Sollten Sie Fragen zum Bewerbungsverfahren<br />

oder zum Beirat<br />

haben, können Sie sich auch telefonisch<br />

an die Beauftragte für Menschen<br />

mit Behinderung, Frau Schneider,<br />

wenden: 75 60-72 55, ab 3. Juli: 90<br />

277-72 55.<br />

Behindertenorganisationen, Selbsthilfegruppen<br />

und Träger der Behindertenhilfe<br />

können sich mit einem<br />

Formular bewerben, das sie bei Frau<br />

Schneider anfordern können.<br />

Pressestelle, Bezirksamt<br />

Tempelhof-Schöneberg


Termine im<br />

D Dienstag der 28.07.2009 15:00<br />

– 17:00 Uhr - kostenfrei<br />

Pflegekurse für pflegende Angehörige<br />

und an der Pflege interessierte<br />

Menschen<br />

(der Kurs ist auf sehbehinderte und<br />

blinde Menschen ausgerichtet)<br />

Thema: Heben & Tragen, Transfer,<br />

Bobath Konzept<br />

Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich.<br />

Die Teilnehmer entscheiden den<br />

Inhalt der Veranstaltungen mit. Die Pflege<br />

eines Angehörigen wird in der Zeit der<br />

Schulung übernommen!<br />

D 29.07.2009 - Stammtisch der jungen<br />

Blinden und Sehgeschädigten,<br />

Näheres zu den Inhalten des Stammtisches<br />

entnehmen Sie bitte unserer<br />

Homepage:<br />

www.kein-handicap.com/aktuelles.<br />

Bitte bestätigen sie Ihre Teilnahme an<br />

einem der Stammtische telefonisch oder<br />

per Mail: kontakt@kein-handicap.com<br />

D Pflegekurse in Gebärdensprache<br />

Wegen großer Resonanz Pflegekurse<br />

für gehörlose Menschen - kostenfrei<br />

(Thema Diabetes, Typen und Therapien<br />

/ in Gebärdensprache)<br />

Die Kurse finden immer an einem<br />

Donnerstag in der Zeit von 10:00<br />

– 12:00 Uhr im kleinen Konferenzraum<br />

(Förderverein der Gehörlosen) statt.<br />

Ort: Förderverein der Gehörlosen im<br />

Wilhelm-Mertens-Haus der Gehörlosen,<br />

Schönhauser Allee 36,10435 Berlin,<br />

nähe U-Bahnhof Eberswalder Str.<br />

D 09.07.2009 Folgeerkrankungen der<br />

Blutzuckerkrankheit<br />

D 23.07.2009 Folgeerkrankungen der<br />

Blutzuckerkrankheit<br />

D 06.08.2009 Notfall, Überzuckerung<br />

und Unterzuckerung<br />

D 20.08.2009 Notfall, Überzuckerung<br />

und Unterzuckerung<br />

D 03.09.2009 Risiko Alkohol bei<br />

Blutzuckerkrankheit<br />

D 17.09.2009 Risiko Alkohol bei<br />

Blutzuckerkrankheit<br />

D 01.10.2009 Ernährung bei Diabetes<br />

D 15.10.2009 Ernährung bei Diabetes<br />

Die Kurse sind kostenfrei! Bitte vorher<br />

anmelden, die Teilnehmerzahl ist<br />

begrenzt.<br />

Formulare per Fax unter<br />

030 – 80 20 18 67 oder bei Frau Bittel!<br />

Bei großer Nachfrage werden weitere<br />

Termine angeboten.<br />

Steffi Reimann, Inhaberin & PDL<br />

q PflegekompetenCenter –<br />

kein Handicap<br />

Birgit Knebel & Steffi Reimann GbR<br />

Stillerzeile 123, 12587 Berlin<br />

Tel: 030 – 80 20 18 67<br />

Fax.:030 – 80 20 18 87<br />

www.kein-handicap.com<br />

von Franziska Littwin<br />

Natürlich kommt Frau gerade<br />

dann an der TRAM-Haltestelle<br />

an, wenn die TRAM gerade weg ist<br />

– laut Plan samstags nur alle 20 min<br />

auf die nächste warten. Also Laufen.<br />

Das neu eröffnete PflegekompetenzCenter<br />

– kein Handicap hat sich<br />

in einer ruhigen Ecke Friedrichhagens<br />

angesiedelt – bietet seine Leistungen<br />

aber berlinweit an.<br />

Ganz „schnöde“ gesagt, ist es ein<br />

ambulanter Pflegedienst mit Kassenzulassung<br />

und einem umfangreichen<br />

Dienstleistungsangebot für Jedermann<br />

– so verrät es die Internetseite.<br />

Und auch meine erste Begegnung<br />

(nach kleinem Fußmarsch) mit Frau<br />

Reimann, der Inhaberin, im PflegekompetenzCenter<br />

fand statt im<br />

Rahmen einer Dienstleistung - einem<br />

Pflegekurs (Grundstufe). Er ist gedacht<br />

für pflegende Angehörige, aber<br />

auch Ehrenamtler, Zivis, Pflegekräfte,<br />

Praktikanten und manchmal auch für<br />

neugierige Journalisten. Kleine Gruppen<br />

erlauben es dem Kursleiter spezieller<br />

auf die Anwesenden mit ihren<br />

Fragen einzugehen. Spezialisiert auf<br />

die Pflege von Sehbehinderten, Blinden<br />

und Hörbehinderten, finden entsprechende<br />

Kurse auch in Gebärdensprache<br />

und leichter Sprache statt.<br />

Der von mir besuchte Pflegekurs<br />

Damit Patienten mit Symptomen<br />

einer entzündlich-rheumatischen<br />

Erkrankung zügig zum Spezialisten<br />

kommen, bieten viele Rheumatologen<br />

spezielle Sprechstunden an. Damit<br />

schließen sie eine Versorgungslücke:<br />

Weil es in Deutschland zu wenig<br />

rheumatologische Fachärzte gibt, betragen<br />

die Wartezeiten nicht selten<br />

mehrere Monate. Die besten Behandlungschancen<br />

bestehen jedoch,<br />

wenn die Erkrankung früh erkannt<br />

und behandelt wird. Die Frühdiagnose-Sprechstunden<br />

haben das Ziel,<br />

Patienten mit einem kurzen Krankheitsverlauf<br />

einen raschen Termin<br />

außerhalb der üblichen Wartezeiten<br />

anzubieten. Die aktualisierten Adressen<br />

der anbietenden Ärzte in den Re-<br />

G e s u n dh e it<br />

Pflegekompetenzcenter<br />

– kein handicap<br />

beinhaltet drei Module. In Modul 1<br />

werden Grundlagen der Pflege vermittelt<br />

und Leistungen der Pflegeversicherung<br />

und anderer Träger<br />

genannt, die der zu Pflegende aber<br />

auch der Pflegende gegebenenfalls<br />

in Anspruch nehmen kann. Modul<br />

2 verdeutlicht an Beispielen, etwa<br />

erforderliche Maßnahmen zur Prophylaxe<br />

(Dekubitus, Sturz), noch<br />

einmal mehr, welche Belastungen auf<br />

den Pflegenden zukommen. Deshalb<br />

werden in diesem Modul auch die<br />

Entlastungsmöglichkeiten für Pflegende,<br />

z. Bsp. die Kurzzeitpflege, Tagespflege,<br />

ehrenamtliche Hilfe (die<br />

auch vom PflegekompetenzCenter<br />

vermittelt wird) aufgezeigt. Das sind<br />

Momente, in denen auch der „Psychologe“<br />

im Kursleiter gefordert ist, denn<br />

es kommt doch vor, dass sich Kursteilnehmer<br />

ihrer Belastung als pflegender<br />

Angehöriger resigniert und erschöpft<br />

bewusst werden. Ein Entspannungskurs<br />

mit Wenke Maisch rundet in<br />

Modul 3 das Gehörte ab. Nach einer<br />

kleinen Einführung in das Thema<br />

Entspannung und ihre Bewandtniss,<br />

kann man es sich dank autogenem<br />

Training auf einer bunten Wiese für<br />

kurze Zeit gemütlich machen und den<br />

Alltag vergessen.<br />

Eine Weiterführung sind Kurse zu<br />

speziellen Themen – Diabetes melli-<br />

Mit Frühdiagnose-Sprechstunden<br />

schneller zum rheumatologen:<br />

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie veröffentlicht aktualisierte<br />

Adressen Regionalen Kooperativen Rheumazentren<br />

gionalen Rheumazentren sind nun<br />

online.<br />

Das Überweisungsprocedere in die<br />

Frühdiagnose-Sprechstunden ist bei<br />

den Praxen unterschiedlich: Manche<br />

Rheumatologen fordern zur Anmeldung<br />

ein Faxformular oder das persönliche<br />

Telefonat mit dem Hausarzt.<br />

Entscheidend ist jedoch die Vermittlung<br />

durch den Hausarzt, der die<br />

Verdachtsdiagnose und Entzündungsparameter<br />

durchgibt. Die Adressen<br />

der Ärzte und Institutionen mit Frühdiagnose-Sprechstunden<br />

stehen auf<br />

den Seiten der jeweiligen Regionalen<br />

Kooperativen Rheumazentren unter:<br />

q www.dgrh.de/rheumalandkarte.html<br />

(dort jeweils in<br />

den rechten Spalten).<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

tus etwa. Wenn es um Themen wie<br />

<strong>Inkontinenz</strong> und Produktschulung<br />

oder Hebe- und Tragetechniken geht,<br />

sind auch Ärzte, Firmen und Therapeuten<br />

die Referenten.<br />

Bewährt hat sich die Zusammenarbeit<br />

mit Sanitätshäusern für die Vergabe<br />

von Hilfsmitteln.<br />

Die angebotenen Dienstleistungen<br />

reichen von der kostenlosen Beratung<br />

zu allen pflegerelevanten Themen<br />

über Verhinderungspflege und Urlaubsvertretung<br />

bis kooperierenden<br />

Schreibbüros, die Briefe und Formulare<br />

in Brailleschrift übersetzten.<br />

Momentan werden bereits 25 Klienten<br />

„fest“ betreut. Hinzu kommen<br />

Stammtische für Sehbehinderte,<br />

Blinde und Hörbehinderte. Durch den<br />

Versuch jedes Mal auch einen Dienstleister<br />

(Optiker, Vorführung von Blindenhunden)<br />

zum Stammtisch einzuladen,<br />

wird versucht die Treffen auch<br />

interessant zu gestalten.<br />

Für die Zukunft sind die Einrichtung<br />

einer Tagesstätte und die Schaffung<br />

eines zentralen Beratungsbüros<br />

geplant. Regelmäßige Beratungen für<br />

Gehörlose und andere Interessenten<br />

finden bereits im Förderverein der<br />

Gehörlosen in der Schönhauser Allee<br />

statt. Hier fährt die Bahn in kurzen<br />

Abständen.<br />

EInLaDUng<br />

Zum Sommerfest und<br />

Tag der offenen Tür<br />

15 Jahre MEDIAN Klinik<br />

Hoppegarten<br />

D Samstag, den 11.07.2009<br />

von 12:00 – 18:00 Uhr<br />

Unsere Gäste können sich an diesem<br />

Tage das Gelände und das<br />

Haus ansehen Es gibt Führungen<br />

durch die einzelnen Abteilungen.<br />

Man kann sich über verschiedene<br />

Therapieformen und Anwendungen<br />

informieren, und diese in Schnupperkursen<br />

kennen lernen... und vieles<br />

mehr. Seien Sie herzlich willkommen!<br />

q<br />

Kontakt<br />

Rennbahnallee 107,<br />

15366 Hoppegarten<br />

Telefon: +49(0)3342 353 - 0<br />

Telefax: +49(0)3342 353 - 222<br />

E-Mail: rehaklinik.hoppegarten@<br />

median-kliniken.de


Man könnte sagen, dass in<br />

Deutschland fast jeder zweite<br />

Erwachsene übergewichtig ist.<br />

Es ist längst bekannt, dass sich<br />

dann das Risiko für Erkrankungen<br />

(z.B. an Diabetes, Herz-Kreislauf,<br />

Gelenken) erhöht. In der Mehrzahl<br />

der Fälle ist bei Übergewicht der Fettanteil<br />

über das normale Maß hinaus<br />

erhöht. Dann spricht man von Adipositas<br />

(Fettleibigkeit).<br />

Als Maß für das Körpergewicht hat<br />

sich heute international der BMI-Wert<br />

(Bodymass-Index) durchgesetzt: BMI<br />

= Körpergewicht in kg / (Körpergröße<br />

in m)2.<br />

Früher hat man oft das Normalgewicht<br />

wie folgt berechnet: Körpergröße<br />

in cm – 100.<br />

Das Idealgewicht lag dann noch<br />

einmal 10 kg darunter.<br />

Orientierende BMI-Vergleichswerte<br />

sind:<br />

BMI: 30 – 40 d.h. Starkes Übergewicht<br />

bzw. Adipositas<br />

BMI: 25 – 29 d.h. Übergewicht<br />

BMI: 20 – 24 d.h. Normalgewicht<br />

BMI: < 20 d.h. Untergewicht<br />

Der BMI ist auch abhängig von<br />

Alter und Geschlecht. - z.B. gilt ein<br />

BMI von > 24 bei 19-24 Jährigen bereits<br />

als Übergewicht. Dagegen spricht<br />

man bei 65 Jährigen erst bei einem<br />

BMI > 29 von Übergewicht. Bei<br />

Frauen spricht man bei einem BMI<br />

> 24 von Übergewicht. Sie speichern<br />

mehr Fett als Männer. Bei Männern<br />

fängt Übergewicht erst beim BMI ><br />

25 an.<br />

Wer darf z.B. nicht abnehmen?<br />

Chronisch Kranke/Menschen mit<br />

akuten gesundheitlichen Problemen.<br />

gegenmaßnahmen<br />

Da bei Übergewichtigen die „Bremsung“<br />

des Appetits oft vermindert ist,<br />

erweist sich eine gesunde Ernährung<br />

als besonders notwendig. Nur eine<br />

langfristige Verhaltensänderung von<br />

Ernährungsgewohnheiten (Reduktion<br />

der Energiezufuhr bei ausreichender<br />

Nährstoffversorgung), evtl. Bewegung<br />

sowie soziale Unterstützung bringen<br />

einen dauerhaften Erfolg. Der Gewichtsverlust<br />

darf nur langsam erfolgen.<br />

Dann kann ein „Jo-Jo-Effekt“<br />

verhindert werden. Hierbei handelt<br />

es sich um den „gefürchteten Teufelskreis“,<br />

der oft auf abgebrochene<br />

„Wunderdiäten“ folgt. Aus Frust<br />

kommt es dann zu Überessensreaktionen,<br />

worauf man wieder mit Abmagerungskuren<br />

reagiert. Diese führen<br />

oftmals wiederum zu einer Gewichtszunahme<br />

usw. .... Die „Wunderpille“<br />

zum „schnellen“ Abnehmen gibt es<br />

nicht!<br />

Fastenkuren und drastisch kaloriengesenkte<br />

Diäten bringen nur<br />

kurzfristige Erfolge in Form eines<br />

anfänglichen großen Verlustes an<br />

Gewebeflüssigkeit. Sie rufen oft den<br />

„Jo-Jo-Effekt“ hervor - sollten also<br />

maximal als Einstieg in eine langfristige<br />

Umstellung der Ernährungsgewohnheiten<br />

dienen.<br />

Bei extremer Fettleibigkeit ist eine<br />

stationäre Fastenkur unter ärztlicher<br />

Aufsicht ratsam. Später ist auch eine<br />

psychotherapeutische Begleitung sinn-<br />

voll.<br />

Tipps zur gewichtsreduktion:<br />

• Kleine erreichbare Ziele setzen;<br />

mehrere kleine statt wenige große<br />

Mahlzeiten;<br />

• Weniger zum Abend hin essen; nie<br />

das Frühstück auslassen;<br />

• Viel trinken;. gut würzen (nicht salzen);<br />

beim Essen nichts nebenher<br />

tun;<br />

• Mäßige Kalorienreduktion!; Gewichtsverlust<br />

max. 0,5 kg pro Woche;<br />

• Sichtbare und versteckte Fette reduzieren;<br />

Öle sparsam einsetzen;<br />

• Vermeidung von Haushaltszucker<br />

und Weißmehlprodukten;<br />

• Weniger Alkohol, Fertiggerichte;<br />

besser Nahrung mit hoher Nährstoffdichte;<br />

• 1-2 „Schalttage“ pro Woche, z.B.<br />

Obst- oder Safttag;<br />

• Nie hungrig einkaufen – Einkaufszettel!;<br />

• Stoffwechsel anregen durch körperliche<br />

Aktivität (evtl.).<br />

Tricks sind:<br />

• verdünnte Säfte trinken; reichlich<br />

vor Mahlzeiten trinken;<br />

• Heißhungerattacken vermeiden durch<br />

regelmäßige Nahrungsaufnahme,<br />

lang sättigende Produkte (z.B. Vollkornprodukte);<br />

• Lust auf Süßes – dann z.B. Rooibos-<br />

Tee mit Vanille-, Karamellgeschmack<br />

oder Quark mit Zimt/Vanille; Vanille-Duftöl;<br />

Hunger auf Herzhaftes<br />

– dann Gemüsebrühe;<br />

• „Zwischendurchnaschen“ vermeiden,<br />

wenn stets nach dem Essen<br />

Zähne geputzt werden;<br />

• lieber ein prall gefüllter kleiner Teller<br />

als ein großer Teller mit wenig drauf.<br />

Kohlenhydrate und Ballaststoffe<br />

satt, vor allem aus Obst, Gemüse und<br />

vollem Korn, und Bewegung (evtl.) –<br />

das ist die beste Schlankheitskur; und<br />

seien Sie geduldig!<br />

Sc hwe rpu n kt Te i l 9:<br />

Übergewicht<br />

Diäten:<br />

Es gibt inzwischen hunderte:<br />

• Fett-, eiweiß-, kohlenhydratreiche;<br />

• Kalorienreduzierte Mischkost; Formuladiäten;<br />

Blitzdiäten; Trennkostdiäten.<br />

Etliche sind nicht zu empfehlen,<br />

z.B. die sehr einseitigen Diäten. Sie<br />

können der Gesundheit sogar gefährlich<br />

werden! Viele basieren auch auf<br />

Behauptungen, die wissenschaftlich<br />

nicht haltbar sind.<br />

Woran erkennt man nun eine unseriöse<br />

Diät?<br />

- wenn sie verspricht, schnell, problemlos<br />

und ohne eigenes Engagement<br />

abzunehmen und Sie<br />

trotzdem nach wie vor alles essen<br />

können<br />

- wenn mit Vorher/Nachher-Bildern<br />

geworben wird.<br />

- wenn die Wirkungsweise nicht<br />

richtig erklärt wird, sie extrem kalorienarm<br />

ist.<br />

Diäten, die empfehlbar sind: z.B.<br />

Weight-Watchers-Diät, Brigitte-Diät<br />

und Haysche Trennkost (nicht in<br />

a n z e i g e<br />

Selbstbestimmt<br />

leben durch<br />

aktivierende<br />

Unterstützung<br />

Kompetente pflegerische Versorgung sowie sozialpädagogische<br />

Betreuung und Begleitung im Alltag<br />

– das ist, was wir für Sie tun können. Dabei steht<br />

für uns der Mensch im Mittelpunkt.<br />

PHÖNIX - Soziale Dienste - gGmbH<br />

Grützmacherweg 18<br />

13599 Berlin-Spandau<br />

Telefon 030 355 304-0<br />

Telefax 030 355 304-222<br />

www.phoenix-soziale-dienste.de<br />

jedem Fall). Außerdem kann ein Beratungsgespräch<br />

hilfreich sein.<br />

Chirurgische Eingriffe sind<br />

nicht ratsam: Fettgewebsabsaugung<br />

und Magenverkleinerung.<br />

Schlankheitsmittel („Fatburner“;<br />

„Sattmacher“) sind in den meisten<br />

Fällen nutzlos, richten aber auch<br />

keinen Schaden an.<br />

„Medikamente“ zur Gewichtsreduktion<br />

(„Anti-Fett-Pillen“, Appetitzügler)<br />

sind weniger harmlos als<br />

Schlankheitsmittel – also keinesfalls<br />

zu empfehlen.<br />

A. Szardning<br />

q<br />

Literatur u.a.:<br />

Ernährungsratgeber der CMA<br />

(Centrale Marketing-Gesellschaft<br />

der deutschen Agrarwirtschaft<br />

mbH) Wichtige Fragen – Richtige<br />

Antworten. Bonn. 12/2001.


Hildrun Knuth, Bezirksbeauftragte<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

in Berlin- Mitte, berichtet<br />

von ihren Erfahrungen während<br />

eines „Arbeitsplatztausches“ im<br />

Rahmen des EU-Projektes ConAct<br />

III in Lancashire(England).<br />

Nachdem in den ersten beiden<br />

Wochen meines Lernaufenthaltes<br />

vor allem Einblicke in Wohn- und<br />

Lebensbedingungen für Menschen<br />

mit Behinderung im Vordergrund<br />

standen, hatte ich in der 3. und 4.<br />

Woche die Möglichkeit, die Organisation<br />

des „Volunteering“, der ehrenamtliche<br />

Arbeit, kennen zu lernen.<br />

Ehrenamtliche Arbeit wird vom<br />

Volunteer Service organisiert und finanziert<br />

vom Land Lancashire.<br />

Jede/r ist aufgerufen, freie Zeit<br />

für das Gemeinwohl zur Verfügung<br />

Soz iale s<br />

gelebte Inklusion<br />

Aufzeichnungen von einem Lernaufenthalt in der Region Lancashire 19.04.09-16.05.09 (Teil 2)<br />

Karen, Bob und Hildrun beim Einkauf Karen und Bob beim Bowling<br />

a n z e i g e<br />

zu stellen. Volunteering ist für alle<br />

möglich, die sich engagieren wollen,<br />

es gibt fast keine Altersbegrenzung<br />

(16-85), keine Ausgrenzung von Personen<br />

oder Gruppen. Es wird jedoch<br />

Wert auf ein polizeiliches Führungszeugnis<br />

gelegt. Ziel des Service ist<br />

die Vermittlung von Normalität und<br />

Unterstützung bei der Teilhabe am<br />

Leben. Menschen mit Behinderung<br />

oder ältere Menschen melden beim<br />

Volunteer Service einen Bedarf, z.B.<br />

Begleitung beim Einkaufen, Unterstützung<br />

bei Freizeitaktivitäten, gemeinsame<br />

Fahrten usw.. Durch die<br />

Manager/innen, in der Regel Sozialarbeiter/innen,<br />

werden dann die<br />

„passenden“ ehrenamtlichen Kräfte<br />

gesucht. Man nimmt Kontakt auf<br />

und formuliert Vereinbarungen, wie<br />

oft man sich trifft und wann und<br />

welche Inhalte die Treffen haben.<br />

Die Abgrenzung zu bezahlter Arbeit,<br />

z.B. Pflege, wird auch hier gewahrt.<br />

Ich habe Menschen mit Behinderung<br />

kennen gelernt, die ein- oder<br />

zweimal pro Woche mit einem für<br />

sie ausgewählten und akzeptierten<br />

„Freiwilligen“ Zeit verbringen, gemeinsam<br />

Besuche machen, ins Kino<br />

gehen, Tee trinken, sich unterhalten,<br />

angeln gehen usw.. Die Volunteers<br />

sind eingebunden in ein Team,<br />

haben die Möglichkeit sich fortzubilden,<br />

können jederzeit z.B. bei auftretenden<br />

Problemen, die/den zuständige/n<br />

Sozialarbeiter/in kontaktieren.<br />

Vor allem Frauen, Studenten/innen,<br />

für die ehrenamtliche Arbeit ein Zugangskriterium<br />

für das Studium ist,<br />

aber auch Menschen, die zur Zeit<br />

ohne Arbeit sind, engagieren sich<br />

als Volunteers. Ebenso Empfänger/<br />

innen von Sozialleistungen, ist dies<br />

doch, so wird es gesehen, eine gute<br />

Voraussetzung zur Erlangung eines<br />

neuen Arbeitsplatzes und zur Wahrung<br />

der sozialen Kompetenz.<br />

Hier ist nun der gesellschaftliche<br />

Hintergrund so, dass es einfach zum<br />

guten Ton gehört, ehrenamtlich tätig<br />

zu sein. Misstrauen ist angesagt,<br />

wenn sich jemand nirgendwo betätigt.<br />

Referenzen der ehrenamtlichen<br />

Arbeit sind feste Bestandteile bei<br />

Bewerbungen für Arbeits- und Studienplätze.<br />

Erfahrungen beim Volunteering<br />

gehören zum Persönlichkeitsbild.<br />

Volunteers erhalten eine<br />

Aufwandsentschädigung. Bei Leistungsempfängern/innen<br />

wird diese<br />

nicht angerechnet. Am Ende des<br />

Monats wird abgerechnet und die<br />

entstandenen Kosten (Fahrtkosten,<br />

Eintrittsgelder) werden erstattet. Der<br />

Service ist für Nutzer/innen kostenfrei.<br />

Ähnliche Angebote kennen wir<br />

bei uns, z.B. Mobilitätshilfsdienste,<br />

Ehrenamtsbörsen usw.. Was jedoch<br />

in Lancashire besticht, ist die Kontinuität<br />

und die ständige Bereitschaft<br />

(„Rund um die Uhr“) des<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Managements und der freiwilligen<br />

Helfer/innen. Es ist Verlass auf die<br />

Leistung, auch über eine lange Zeit.<br />

Diese Struktur, die ihre Wurzeln in<br />

einer langen Tradition der Wohlfahrt<br />

hat, ist typisch für England. Und es<br />

geht nicht um besondere Förderung,<br />

besondere Erlebnisse und besondere<br />

Unterstützung, sondern eher um<br />

Normalität. Menschen mit Behinderung,<br />

die evtl. aus Unsicherheit oder<br />

weil sie niemanden sonst kennen,<br />

teilhaben wollen am Leben, können<br />

sich jemanden „an die Seite holen“.<br />

Bei einem Besuch erzählte John,<br />

der seit mehr als 4 Jahren, jeden<br />

Dienstag von 13-16 Uhr von Maureen<br />

besucht wird, sie sei die einzig<br />

real existierende Person, mit der er<br />

seine Alltagssorgen bereden kann,<br />

alle anderen sind im Internet. Rod,<br />

blind und Rollstuhlnutzer hat neben<br />

seinen Assistenten und Pflegern<br />

zwei Volunteers, die ihm helfen,<br />

seine Radiosendungen zu gestalten.<br />

Karen verbringt jeden Donnerstag<br />

3 Stunden mit Bob. Sie gehen zum<br />

Bowling, einkaufen, fahren Auto<br />

und hören Musik. Neben Bob betreut<br />

Karen noch einen blinden Mann.<br />

Das verauslagte Geld erhält sie am<br />

Ende des Monats erstattet. Gibt es<br />

ein Limit? Keine Ahnung! Nein, eigentlich<br />

gibt es keine Probleme. Und<br />

warum macht sie das? Weil sie nicht<br />

die ganze Woche zu Hause sitzen<br />

will. Ich lernte die unterschiedlichsten<br />

Menschen kennen und hatte<br />

nicht den Eindruck, dass „etwas besonderes<br />

dahinter steckt“.<br />

Es ist normal.<br />

Hildrun Knuth,<br />

Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung<br />

in Berlin- Mitte,<br />

berichtet von ihren Erfahrungen<br />

während eines „Arbeitsplatztausches“<br />

im Rahmen des EU-Projektes ConAct<br />

III in Lancashire(England).


BBZ Juli/August 2009 Soz iale s<br />

von Franziska Littwin<br />

Der nunmehr 2. Sozialgipfel fand<br />

am 10.06.09 in Berlin statt. Wie<br />

schon im letzten Jahr haben sich ver.<br />

di, Gesundheit Berlin e. V., der SoVD<br />

(Sozial Verband Deutschland), die<br />

Volkssolidarität, der VdK und andere<br />

Organisationen zusammengeschlossen,<br />

um die Einhaltung der Wahlversprechen<br />

zu überprüfen und auf<br />

soziale Missstände aufmerksam zu<br />

machen.<br />

Mit seinem diesjährigen Thema<br />

„Berlin – lebenswert für alle?“ knüpfte<br />

er nahtlos an das Vorjahresthema<br />

„Armut in Berlin“ an.<br />

Bereits Frau Arbeits- und Sozialministerin<br />

Heidi Knake-Werner,<br />

Schirmfrau des Sozialgipfels, machte<br />

in ihren Grußworten deutlich, dass es<br />

unter der für Touristen und flüchtig<br />

Hinschauende attraktiven Oberfläche<br />

mächtig brodelt.<br />

Beängstigend ist die immer weiter<br />

klaffende Schere zwischen Arm und<br />

Reich und die sozialen Unterschiede<br />

innerhalb und zwischen den Bezirken.<br />

Dieses schlägt sich nieder in der<br />

Bildung, aber auch in der Lebenserwartung<br />

der Bürger. Noch immer<br />

werden die Chancen, die Einwan-<br />

„Das Persönliche Budget ist<br />

immer noch eine Innovation zur Erbringung<br />

von Leistungen der Eingliederungshilfe.<br />

Es bietet Chancen<br />

für Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf,<br />

selbstbestimmt<br />

a n z e i g e<br />

derung von ausländischen Mitbürgern<br />

auch bedeuten kann, nicht ausreichend<br />

genutzt. Hinzu kommt der<br />

„Krieg“ mit dem Jobcenter als Hartz<br />

IV-Empfänger.<br />

Von „Berlin – lebenswert für alle?“<br />

kann also nicht die Rede sein. Ebensowenig<br />

trägt die Tatsache, dass trotz<br />

vorhandener Arbeit der Lebensunterhalt<br />

nicht gesichert ist und Sozialhilfe<br />

beantragt werden muss, zum positiven<br />

Lebensgefühl bei. Altersarmut<br />

ist und bleibt auf Grund der zunehmenden<br />

gebrochenen Erwerbsbiografien<br />

ein aktuelles Thema.<br />

Gleichzeitig wies sie darauf hin,<br />

dass der <strong>Berliner</strong> Senat auf Regelungen<br />

für Hartz IV-Sätze, Mindestlöhne,<br />

Gesundheits- und Rentenreformen<br />

keinen Einfluss hat, denn<br />

diese unterliegen der Bundesregierung.<br />

Dafür hat Berlin für die Abschaffung<br />

der Studiengebühren, die<br />

Einführung kostenloser Kita-Plätze<br />

und die Unterstützung vieler sozialer<br />

Projekte gesorgt.<br />

Aus einer Studie der K.-Adenauer-<br />

Stiftung geht hervor, dass jedes sechste<br />

Kind von Kinderarmut betroffen<br />

ist. Deutschland ist auf dem Weg zu<br />

einer Klassengesellschaft, so Herr Dr.<br />

<strong>Inkontinenz</strong>- und/ oder Sexualberatung<br />

bei Ulrike Boppel<br />

<strong>Inkontinenz</strong>fachberaterin, Sexualpädagogin<br />

Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />

blisse, Tel.: 8 47 18 70<br />

2. Sozialgipfel<br />

und gemeindeintegriert zu wohnen.<br />

Bisher sind nur wenige neue<br />

Wohnmodelle entstanden oder<br />

in der Entstehung begriffen, die<br />

unter Beteiligung von Trägereinrichtungen<br />

dieser Zielstellung ein<br />

großes Stück näher kommen.<br />

Neben der wissenschaftlichen<br />

Analyse und den anstehenden sozialpolitischen<br />

Veränderungen in<br />

der Eingliederungshilfe werden auf<br />

dem Fachtag Wohnangebote im<br />

Rahmen des Persönlichen Budgets<br />

in drei Vorträgen betrachtet. Drei<br />

Praxisbeispiele verdeutlichen die<br />

Möglichkeit, dass trägerbezogene<br />

Klundt, Fachreferent für Kinder- und<br />

Jugendpolitik in der Bundestagsfraktion<br />

„Die Linke“. Da mag man kaum<br />

glauben, dass Deutschland noch<br />

immer zu den reichsten Ländern<br />

gehört.<br />

Er vertrat die Ansicht, dass die<br />

Daten der Bundesregierung geschönt<br />

sind und die angeblich ausreichenden<br />

Maßnahmen nicht die Ursachen bekämpfen.<br />

In Berlin erfolgt der Blick auf Kieze<br />

und Bezirke differenzierter. Auswirkungen<br />

von Armut, etwa auf die<br />

Gesundheit, sind bereits nach der<br />

Geburt spürbar – wenig soziale Kontakte<br />

– Vereinsamung. Kein Geheimnis<br />

dürfte es sein, dass Bildungschancen<br />

noch immer abhängig sind vom<br />

Bildungsstatus der Eltern – es entwickelt<br />

sich ein Teufelskreis.<br />

Er plädiert für Konzepte zur Umverteilung,<br />

die soziale Gerechtigkeit<br />

schaffen, auch im Sinne wirtschaftlicher<br />

Entwicklung.<br />

Berlin ist aber auch nicht sehr lebenswert<br />

für ALG II Empfänger. Dies<br />

machte Herr Wagner, Vorsitzender<br />

des Bezirkserwerbslosenausschusses,<br />

ver.di Berlin, in seinen Ausführungen<br />

deutlich.<br />

Wohnangebote im Rahmen des persönlichen<br />

Budgets tatsächlich realisiert<br />

werden können.<br />

Eines steht jetzt schon fest: das<br />

Wohnen mit dem Persönlichen<br />

Budget ist mehr als ‚einfach nur zu<br />

wohnen…’ Menschen mit Behinderung,<br />

Eltern sowie Fachkräfte der<br />

Behindertenhilfe und der Heil- und<br />

Behindertenpädagogik sind eingeladen,<br />

miteinander diese ‚neue Wohnkultur’<br />

zu diskutieren.<br />

a n z e i g e<br />

Er prangert an, dass immer weniger<br />

Menschen einen Anspruch auf ALG<br />

II haben und nannte offen, dass die<br />

Nürnberger Arbeitslosenzahlen geschönt<br />

sind.<br />

Nannte Frau Knake –Werner die<br />

vom <strong>Berliner</strong> Senat geschaffene Mietsituation<br />

für ALG II Empfänger<br />

unterstützend, fand er sie jetzt verschärfter<br />

als zuvor. Nutzlos auch die<br />

Schaffung des Berlin-Passes – er bestätigt<br />

nur bereits bestandene Ermäßigungen,<br />

schafft aber keine neuen.<br />

Was nützt z. B. freier Eintritt in Bibliotheken,<br />

wenn diese meist geschlossen<br />

wurden oder oft ein veraltetes<br />

Angebot bereithalten?!<br />

Auf der anschließenden Podiumsdiskussion<br />

mit Vertretern von Parteien<br />

des <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhauses<br />

wurden die Wahlprüfsteine<br />

hinterfragt – Gute Arbeit schaffen,<br />

Armut bekämpfen, Chancengleichheit<br />

herstellen…In Wahlkampfmanier<br />

wurde sich heiß geredet.<br />

Dem Gewinner sei gesagt: Der 3.<br />

Sozialgipfel der genau hinterfragt,<br />

wird im nächsten Jahr schon stattfinden.<br />

Fachtag „neue Wohnkultur“<br />

q Fachtag „Neue Wohnkultur“<br />

Datum: Freitag, 18. Sept. 2009<br />

Uhrzeit: 9.00 – 13.00 Uhr<br />

Ort: Berlin<br />

Teilnahmegebühr: 20 Euro /<br />

ermäßigt: 15 Euro<br />

Veranstalter: Lebenswege<br />

Wohnprojekte gGmbH, Gubener<br />

Straße 49, 10243 Berlin<br />

Den genauen Tagungsort und Informationen<br />

zur Anmeldung erfahren sie<br />

telefonisch unter 030 / 29 77 35 730.<br />

Fabian Schwarz, Lebenswege für Menschen<br />

mit Behinderungen gGmbH


von Matthias Grombach<br />

In meiner Rechtsangelegenheit<br />

schildert sich die Entwicklung wie<br />

folgt: Ich wandte mich an die Behindertenbeauftragten<br />

der Bundestagsfraktionen.<br />

Diese hatten sich dann an<br />

die Ministerin für Gesundheit und<br />

Soziales des Landes Sachsen-Anhalt<br />

gewandt. Anfang April 2009 fand eine<br />

Gesprächsrunde zusammen mit dem<br />

Sozialministerium statt. Es sollten<br />

Möglichkeiten erörtert werden, die<br />

die ambulante Versorgung in einer eigenen<br />

Wohnung unter Zuhilfenahme<br />

eines ambulanten Dienstes sicherstellt.<br />

Jedoch wurden die Leistungen<br />

der Pflegeversicherung hierfür als<br />

ausreichend erachtet. Dies ist unzutreffend.<br />

Es widerspricht nicht nur<br />

den tatsächlichen Gegebenheiten,<br />

sondern auch den rechtlichen Vorgaben.<br />

Die Pflegestufe III wird dadurch<br />

charakterisiert, dass eine Pflege rund<br />

um die Uhr erforderlich ist.<br />

Ich hatte mich diesbezüglich auf<br />

die Suche nach einem Pflegedienst<br />

gemacht, der diese Versorgungsleistung<br />

sicherstellen könnte. Das günstigste<br />

Angebot belief sich auf 7.930,00<br />

EUR, so dass sich unter Anrechnung<br />

der gedeckelten Leistungen der Pflegeversicherung<br />

von 1.470,00 EUR<br />

ein Restbetrag für die Sozialagentur<br />

von 6.460,00 EUR ergeben hätte.<br />

Ein konkretes Ergebnis wurde in<br />

Auf der 17. Europäischen Konferenz<br />

für Thoraxchirurgie) wurde<br />

die Chefärztin der Klinik für Thoraxchirurgie,<br />

Dr. Gunda Leschber,<br />

zur designierten Präsidentin der European<br />

Society of Thoracic Surgeons<br />

(ESTS) gewählt.<br />

Während des Kongresses in<br />

Krakow (Polen) erhielt Oberarzt Dr.<br />

Johannes Merk den erstmalig verliehenen<br />

Grillo-Preis (benannt nach<br />

dem im Jahr 2006 verstorbenen Thoraxchirurgen<br />

Hermes C. Grillo) für<br />

die „beste innovative/experimentelle<br />

Arbeit“. Ausgezeichnet wurde ein<br />

Projekt zum Ansprechen von Tumoren<br />

auf Chemotherapie im Tiermodell,<br />

wobei mit dem Max-Delbrück-<br />

Zentrum zusammengearbeitet wird.<br />

„Neben Diagnostik und Therapie<br />

ist die Evangelische Lungenkli-<br />

nik Berlin seit ihrer Gründung auch<br />

immer ein Ort der Entwicklung neuer<br />

Behandlungsmethoden. Diese aktuelle<br />

internationale Anerkennung<br />

ist allen Mitarbeitern Dank und Ansporn<br />

zugleich“, sagt Geschäftsführer<br />

Jörg Gottschalk.<br />

Die Klinik für Thoraxchirurgie<br />

ist eine der ersten drei Kliniken in<br />

Deutschland, die im Oktober 2008<br />

von der Deutschen Gesellschaft für<br />

Thoraxchirurgie (DGT) als Thoraxchirurgisches<br />

Zentrum zertifiziert<br />

wurde. Schwerpunkte bilden hier die<br />

operative Behandlung des Lungenkarzinoms<br />

und von Metastasen sowie<br />

die minimal-invasive Thoraxchirurgie<br />

(VATS). Die Thoraxchirurgie<br />

umfasst zudem auch die Chirurgie<br />

von entzündlichen oder gutartigen<br />

Erkrankungen (z. B. Empyem oder<br />

Soz iale s<br />

Warum wir immer unser recht<br />

erkämpfen müssen?!<br />

dieser Besprechung nicht gefunden.<br />

In einem Mediationsverfahren des<br />

Landessozialgerichts wurde losgelöst<br />

von dem eigentlichen gerichtlichen<br />

Verfahren versucht, in einem sehr<br />

ausführlichen Gespräch die gegensätzlichen<br />

Positionen zu erörtern und<br />

gegebenenfalls nach praktikablen Lösungswegen<br />

zu suchen:<br />

Zugegen war je ein Vertreter des<br />

Ministeriums und der Sozialagentur.<br />

Der Ministeriumsvertreter verwies<br />

darauf, dass man an gesetzliche Vorgaben<br />

gebunden sei und infolgedessen<br />

nur ein kostengünstiges Modell<br />

mittragen könne, also eine stationäre<br />

Versorgung. Es wurde sodann erörtert,<br />

dass meine gesamten Bedürfnisse<br />

in die Überlegungen mit einbezogen<br />

werden müssten, da ja nur<br />

so eine Vergleichbarkeit von Kosten<br />

gewährleistet werden könnte. Die von<br />

mir vorgeschlagene ambulante Versorgung<br />

zielt darauf ab, dass sich Tag<br />

und Nacht jemand bei mir aufhält, so<br />

dass meine sämtlichen Bedürfnisse<br />

(Hilfe zur Pflege, Unterstützung in<br />

der hauswirtschaftlichen Versorgung,<br />

Begleitung außer Haus usw.) durch ein<br />

solches geschlossenes System abgedeckt<br />

sind und die Kosten der Versorgung<br />

damit gleichfalls ohne weiteres<br />

geklärt sind. Sie belaufen sich auf den<br />

oben genannten Betrag zusätzlich ergänzender<br />

Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

Bericht eines Betroffenen<br />

sowie der Wohnungskosten. Dem gegenüber<br />

vermochte man keine Zahlen<br />

zu benennen, die den Bedarf in einer<br />

stationären Einrichtung abdecken. Es<br />

wurde lediglich betont, dass die Versorgung<br />

dort wesentlich günstiger sei.<br />

Es wurde sich wie folgt verständigt:<br />

1. Es wird eine abgeschlossene<br />

Wohnung gesucht, die Versorgung<br />

erfolgt dann allerdings über einen<br />

Pflegedienst. Dieser stellt die konkrete<br />

Versorgung sicher, sowie einen<br />

ausreichenden Bereitschaftsdienst.<br />

2. Die erforderlichen Eingliederungshilfemaßnahmen<br />

sind der Abschluss<br />

der Schulausbildung bzw. die Aufnahme<br />

einer beruflichen Tätigkeit/<br />

Lehre meinerseits. Im Sinne einer<br />

Integration zusammen mit Nichtbehinderten.<br />

3. Was die sonstige Teilhabe in der<br />

Gemeinschaft angeht (Freizeit, Veranstaltungen)<br />

so vertrat ich die Auffassung,<br />

dass jeder Mensch ohne Behinderungen<br />

täglich zumindest 2 h<br />

Zeit aufwendet, um soziale Kontakte<br />

in jedweder Art zu pflegen. Derzeit gewährt<br />

die Sozialagentur einen Betrag<br />

von rund 250,00 EUR. Mit diesem Geld<br />

kaufe ich ebenfalls Unterstützungsleistungen<br />

für rund 4 h in der Woche<br />

- pro Tag also ca. 30 Minuten ein.<br />

Hier wurde nicht nach einer Lösung<br />

gesucht. Begründet wurde dies damit,<br />

dass bereits der oben genannte Betrag<br />

Pneumothorax), diagnostische Eingriffe<br />

bei unklaren Veränderungen<br />

und Lungengerüsterkrankungen<br />

sowie Operationen an der Brustwand,<br />

dem Mittelfellraum, der Luftröhre.<br />

Dr. Gunda Leschber wurde im Juni<br />

2003 zur bundesweit ersten Chefärztin<br />

einer Thoraxchirurgischen Klinik<br />

von der Evangelischen Lungenklinik<br />

Berlin berufen. Zu ihrem Spezialgebiet<br />

gehören die gesamte minimal-invasive<br />

Chirurgie und die Video-Mediastinoskopie.<br />

Dr. Johannes Merk<br />

ist Facharzt für Herzchirurgie mit<br />

Schwerpunkt Thoraxchirurgie und<br />

seit 2004 in der Evangelischen Lungenklinik<br />

Berlin als Oberarzt tätig.<br />

Dort ist er Spezialist der Laserchirurgie<br />

von Lungenmetastasen.<br />

Die ESTS wurde 1993 auf Initiative<br />

vom Prof. Dr. med. Ingolf Vogt- Moy-<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

festgestellt sei. Einer Entscheidung im<br />

Widerspruchsverfahren wolle man<br />

nicht vorgreifen.<br />

Es wird zwar versucht, nach Lösungen<br />

zu suchen, aber wahrscheinlich<br />

wird an der bisherigen sehr einschränkenden<br />

Auffassung festgehalten.<br />

Dabei müsse gerade die Bestimmung<br />

des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />

des Landes Sachsen-<br />

Anhalt dazu führen, dass die von mir<br />

angestrebte ambulante Versorgung<br />

gewährt wird. (§ 5 BGstG LSA)<br />

Die Realität sieht bedauerlicherweise<br />

anders aus. Es entsteht der Eindruck,<br />

dass letztendlich ausschließlich<br />

Kostengesichtspunkte eine Rolle<br />

spielen. Unverständlich – kam doch<br />

das <strong>Berliner</strong>-Institut für Bevölkerung<br />

und Entwicklung zu dem Ergebnis,<br />

dass wohnortnahe, selbstbestimmte<br />

und auf den individuellen Bedarf zugeschnittene<br />

Hilfen im ambulanten<br />

Bereich oft kostengünstiger sind, als<br />

eine stationäre Versorgung. Die Sozialämter<br />

haben 2006 hierfür rund<br />

7.400,00 EUR pro Empfänger ausgegeben.<br />

Für die Versorgung im Heim<br />

hingegen 26.000,00 EUR. Auch dies<br />

belegt, dass bei den bereits angesprochenen<br />

Vergleichsbetrachtungen zu<br />

Lasten der Hilfeempfänger verschiedene<br />

Kostenpositionen wohl einfach<br />

außer Acht gelassen werden.<br />

Thoraxchirurgie in Berlin-Buch international anerkannt<br />

kopf (Heidelberg) gegründet, der auch<br />

als erster Präsident die Gesellschaft<br />

vertrat. Mittlerweile ist sie mit 965<br />

Mitgliedern die größte Thoraxchirurgische<br />

Vereinigung Europas und<br />

Amerikas. Zum zweiten Mal gelangte<br />

durch PD Dr. Heikki Toomes (Baden-<br />

Baden) die Präsidentschaft nach<br />

Deutschland. Dr. Gunda Leschber ist<br />

bereits seit dem Jahr 2007 als Beisitzerin<br />

im Präsidium der ESTS vertreten.<br />

Ihr neues Amt als Präsidentin tritt sie<br />

im Juni 2010 für ein Jahr an.<br />

q Die Evangelische<br />

Lungenklinik Berlin<br />

gehört zum Verein zur Errichtung<br />

evangelischer Krankenhäuser e.V.<br />

(VzE).<br />

Presseansprechpartner VzE<br />

Corinna Heinrich


10<br />

Was ist nueva?<br />

der name bedeutet:<br />

nUtzer EValuieren nutzer.<br />

Nueva ist ein Evaluationsverfahren<br />

bei dem NutzerInnen selbst die Qualität<br />

von Wohnangeboten und Dienstleistungen<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

messen und beschreiben.<br />

Nicht nur an der Durchführung,<br />

auch an der Entwicklung des Verfahrens<br />

sind NutzerInnen maßgeblich<br />

beteiligt. Nueva ist ein Projekt der<br />

Firma Atempo aus Österreich. (www.<br />

atempo.at)<br />

Das nueva referenzprojekt Berlin<br />

Die Spastikerhilfe Berlin eG hat sich<br />

gemeinsam mit der Albert-Schweizer-<br />

Stiftung, der <strong>Berliner</strong> Starthilfe und<br />

der Nordberliner Werkgemeinschaft<br />

an dem Projekt des DPWV Landesverband<br />

Berlin zur ‚Evaluation von<br />

Wohndienstleistungen und Werkstätten’<br />

beteiligt.<br />

Vom 19.-20. Januar 2009 fand ein<br />

Vorbereitungsworkshop mit Nueva<br />

und Vertretern der am Modul<br />

‚Wohnen’ beteiligten Träger statt.<br />

Eingeladen waren Mitarbeiter aus<br />

den Leitungsebenen und Nutzer. Sie<br />

sollten das Verfahren genau kennenlernen,<br />

die Fragestellungen an die<br />

Bedingungen in Berlin anpassen und<br />

festlegen, welche Qualitätsstandards<br />

als Maßstab dienen würden.<br />

Die Zusammenarbeit von Nutzern,<br />

Leitungen und Nueva-Fachleuten war<br />

sehr spannend. Es wurde eifrig diskutiert,<br />

viel gelacht und ernsthaft nachgedacht.<br />

Ergebnis waren die Stan-<br />

Den Wunsch, am Leben unserer<br />

Gesellschaft teilzuhaben, hat<br />

jeder in seiner ganz persönlichen Art<br />

und Weise. Ein wichtiger Bestandteil<br />

dessen ist eine den Menschen ausfüllende<br />

Arbeit. Doch nicht alle halten<br />

den Anforderungen, die die Leistungsgesellschaft<br />

an uns stellt, stand.<br />

Die faktura gGmbH ist eine junge<br />

und innovative Werkstatt in der Mitte<br />

Berlins. Hier finden beeinträchtigte<br />

Menschen ein entspanntes, ruhiges,<br />

aber auch anregendes Arbeitsumfeld,<br />

welches ihre unterschiedliche Leistungsfähigkeit<br />

berücksichtigt. Mit<br />

unseren Arbeitsangeboten machen<br />

wir es uns zur Aufgabe, die persönlichen<br />

Neigungen und Potentiale<br />

eines Jeden zu erschließen und im<br />

dards und darüber hinaus zahlreiche<br />

Anregungen für alle Beteiligten.<br />

Im Februar führten Evaluatoren<br />

von Nueva/Österreich in ausgewählten<br />

Einrichtungen und Diensten der<br />

3 Wohnträger Befragungen und Beobachtungen<br />

durch.<br />

Im April stellten Nueva-Mitarbeiter<br />

die Evaluationsergebnisse den<br />

verantwortlichen Leitungen der Spastikerhilfe<br />

Berlin eG vor. Erfreulich<br />

ist, dass hohe Zufriedenheitswerte<br />

erreicht wurden. Interessant ist aber,<br />

dass in einzelnen Bereichen, die Ergebnisse<br />

von den definierten Standards<br />

abweichen. Dies ist grundsätzlich<br />

weder ‚gut’ noch ‚schlecht’, es<br />

beinhaltet vielmehr Anregungen zur<br />

Entwicklung des Angebotes.<br />

Wir haben vereinbart, dass solche<br />

Schwerpunkte von den Teams in<br />

den Einrichtungen herausgearbeitet<br />

werden und Nueva dazu die Fragestellungen<br />

und genauere Ergebnisse<br />

(unter Wahrung der Anonymität) zur<br />

Verfügung stellt.<br />

Voraussichtlich Mitte Juni 2009<br />

sollen die Ergebnisse durch die Evaluatoren<br />

den Nutzern in den betreffenden<br />

Einrichtungen vorgestellt<br />

werden.<br />

Was ist das Besondere an nueva?<br />

• Die Nutzerperspektive – auf gleicher<br />

Augenhöhe<br />

Die EvaluatorInnen sind selbst<br />

Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

und Behinderungen und haben Erfahrungen<br />

im betreuten Wohnbereich.<br />

Sie sind also mit der Lebens-<br />

Ar b e it & I nteg ration<br />

Das nueva referenzprojekt Berlin<br />

faktura<br />

ökologisch-kreative Werkstatt im Rahmen der<br />

beruflichen Integration<br />

Rahmen der beruflichen Rehabilitation<br />

weiter zu entwickeln. Erfahren Sie<br />

mehr zur Beruflichen Rehabilitation<br />

bei faktura.<br />

Unsere Werkstatt bietet ein breites<br />

Spektrum an Produkten und Dienstleistungen.<br />

Sie sind Ergebnis des<br />

gesamten Rehabilitations- und Arbeitsprozesses<br />

und in ihrer Qualität<br />

Spiegelbild des Leistungsvermögens<br />

unserer Mitarbeiter. In den unterschiedlichen<br />

Bereichen können<br />

unsere Mitarbeiter ein Arbeitsfeld<br />

finden, das ihren Neigungen, Kenntnissen<br />

und Möglichkeiten entspricht.<br />

Qualifizierte Handwerker, Fachleute<br />

und Meister garantieren eine fachgerechte<br />

und qualitätsbezogene Anleitung.<br />

Entsprechend unseres kreativ-<br />

welt der Befragten vertraut, d.h. sie<br />

wissen worauf es ankommt und reden<br />

‚auf gleicher Ebene’.<br />

Sie erhalten eine qualifizierte Ausbildung<br />

und sind im Rahmen eines<br />

sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnisses<br />

tätig.<br />

• Die Ergebnisperspektive – Bemühen<br />

reicht nicht<br />

Nueva untersucht nicht- wie viele<br />

Audits- ob die Mitarbeiter alle festgelegten<br />

Regelungen auch eingehalten<br />

haben. Bemühen reicht nicht! Entscheidend<br />

ist, welche Qualität bei den<br />

Nutzern ankommt.<br />

• Die Außenperspektive – Unabhängigkeit<br />

und Vertraulichkeit<br />

Die EvaluatorInnen kommen ‚von<br />

außen’, d.h. sie sind weder Angestellte<br />

noch ‚Kunden’ des befragten Trägers.<br />

Die Befragung findet in einer 4-<br />

Augen-Situation statt, die Teilnahme<br />

ist freiwillig, die Auswertung erfolgt<br />

anonym. Die EvaluatorInnen sind zur<br />

Vertraulichkeit verpflichtet. Durch<br />

dieses Setting wird die Wahrscheinlichkeit<br />

‚sozial erwünschter’ Antworten<br />

minimiert.<br />

Wie funktioniert nueva?<br />

Mindestens 50% der Nutzer eines<br />

Angebotes müssen bereit sein, sich<br />

an der Evaluation zu beteiligen, damit<br />

die Ergebnisse wirklich repräsentativ<br />

sind.<br />

Die Evaluatoren benutzen Fragebögen,<br />

die sie zum besseren Verständnis<br />

mit Pictogrammen ergänzen können.<br />

Für Menschen, die Fragen nicht verstehen<br />

und sich nicht aktiv mitteilen<br />

ökologischen Ansatzes setzen sich<br />

unsere Mitarbeiter in ihren Bereichen<br />

mit dem sparsamen und umweltschonenden<br />

Einsatz von Material und Maschinen<br />

auseinander.<br />

Wir bieten aber auch noch mehr. In<br />

den verschiedenen Arbeitsbereichen<br />

unserer Werkstatt entstehen beeindruckende<br />

handwerkliche Produkte<br />

und werden professionelle Dienstleistungen<br />

ausgeführt als Ergebnis einer<br />

gelungenen Zusammenarbeit von betreuten<br />

Beschäftigten und Mitarbeitern.<br />

Die Ergebnisse unserer Arbeit<br />

messen sich unmittelbar mit den Ergebnissen<br />

und Produkten des ersten<br />

Arbeitsmarktes. Nur mit einem<br />

hohen Anspruch an die Qualität unserer<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

können wir wirtschaftlich erfolgreich<br />

arbeiten. Wir bieten Ihnen Leistungen<br />

im Bereich Malerei/Raumgestaltung,<br />

Filzprodukte/Näharbeiten,<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

können verwenden sie standardisierte<br />

Beobachtungbögen. Außerdem gibt<br />

es Checklisten, zur Ausstattung für<br />

Rolstuhlfahrer, Blinde und hörbehinderte<br />

Menschen.<br />

Der nueva Online-Katalog<br />

Die Evaluationsergebnisse aller<br />

untersuchten Angebote werden in<br />

einem Online-Katalog veröffentlicht<br />

(www.nueva-online.info).<br />

Dieser Katalog bietet interessierten<br />

KundInnen vergleichbare und verständliche<br />

Informationen als Grundlage<br />

für die Auswahl eines geeigneten<br />

Wohnangebotes.<br />

Die Träger haben die Möglichkeit,<br />

sich mit ihrem speziellen Profil darzustellen<br />

und erhalten Anregungen für<br />

die Weiterentwicklung ihrer Dienstleistungen.<br />

Die Leistungsträger erhalten Informationen<br />

über Bedarf und Entwicklungen<br />

zur Angebotsplanung.<br />

Beate Volk-Krüger,<br />

Qualitätsmanagement,<br />

Spastikerhilfe Berlin eG<br />

q Spastikerhilfe Berlin eG<br />

Qualitätsmanagement<br />

Beate Volk-Krüger<br />

Lindenstraße 20-25<br />

10969 Berlin<br />

Telefon (030) 22 500-0<br />

Telefax (030) 22 500-130<br />

E-Mail: bvolk@spastikerhilfe.de<br />

Internet:<br />

www.spastikerhilfe-berlin-eg.de<br />

Kantine/Catering, Digitalisierung<br />

von Medien, PC-Service und Dokumentenarchivierung.<br />

Im Juli 2009 wird bei der faktura<br />

gGmbH in Berlin-Mitte eine Bonbonmanufaktur<br />

eröffnet. Hier wird<br />

ein traditionsreiches Handwerk wiederbelebt.<br />

Die Teilnehmer der faktura<br />

werden köstliche Kreationen unter<br />

fachkundiger Anleitung herstellen.<br />

q Kontakt<br />

faktura gGmbH<br />

Anerkannte Werkstatt für behinderte<br />

Menschen<br />

Rungestrasse 17 | 10179 Berlin<br />

Tel. (030) 280 42 77-21 | Fax -19<br />

mail@faktura-berlin.de<br />

www.faktura-berlin.de


BBZ Juli/August 2009 Ar b e it & I nteg ration<br />

11<br />

Von der Besonderheit des Gästehauses<br />

und Schullandheimes<br />

ahnen Gäste kaum etwas: Doch wer<br />

hier tagt, übernachtet oder feiert, hilft<br />

zugleich psychisch kranken Menschen,<br />

wieder zu arbeiten.<br />

Die beiden zwischen Bäumen verborgenen<br />

Villen sind aus dem Dornröschenschlaf<br />

erwacht. Sorgfältig rekonstruiert<br />

bezaubern sie durch architektonische<br />

Details aus der Gründerzeit<br />

und durch das idyllische Ambiente am<br />

Großen Wannsee. Dazu bilden funktionales<br />

Möbeldesign und zeitgenössische<br />

Kunst den passenden Rahmen<br />

für eine anregende Atmosphäre. „Die<br />

großen und kleinen Gäste sollen sich<br />

vor allen Dingen wohl fühlen“, sagt<br />

Svenja Jürgensen, Betriebsstättenleiterin,<br />

VIA Werkstätten. Und doch<br />

wollen Gästehaus und Schullandheim,<br />

die mit dem Label „Blumenfisch am<br />

Großen Wannsee“ für sich werben, zu<br />

einem Musterbeispiel für gelebte Integration<br />

werden. Denn Teilhabe am Arbeitsleben<br />

bedeutet neben wirtschaftlicher<br />

und persönlicher Selbstständigkeit<br />

auch die gesellschaftliche Anerkennung<br />

und ermöglicht soziale Kontakte.<br />

20 Menschen mit Behinderung<br />

haben hier einen neuen Arbeitsplatz<br />

gefunden. Sämtliche Serviceleistungen<br />

rund um das Objekt werden mit<br />

Hilfe unserer Rehabilitanden aus den<br />

Fachabteilungen Haustechnik, Haus-<br />

a n z e i g e<br />

„Blumenfisch am<br />

großen Wannsee“<br />

wirtschaft und Küche sowie Garten-<br />

und Landschaftsbau erbracht.<br />

Als jüngstes Projekt der VIA Werkstätten<br />

offeriert das Gästehaus den<br />

passenden Rahmen für Klausuren<br />

als auch für Hochzeiten u.ä.. Von<br />

der großen Terrasse aus kann man<br />

über den weitläufigen Garten schauen,<br />

der sich bis zum Ufer des Großen<br />

Wannsees erstreckt. Für eine gute Bewirtung<br />

sorgt der hauseigene Koch.<br />

Die 13 Zimmer haben jeweils ein eigenes<br />

Bad, Fernseher und Safe.<br />

Gleich nebenan bietet das Schullandheim<br />

alles, was Kinderherzen<br />

höher schlagen lässt. Die 6 Schlafräu-<br />

– Tagen und Toben in Traumlage –<br />

me werden von liebenswürdigen Fabelwesen<br />

aus der Abteilung Dekoration<br />

& Design der VIA Werkstätten bewohnt<br />

und die Etagenbetten mit Bullaugen<br />

lassen abenteuerliche Seeräuberstimmung<br />

aufkommen und bieten<br />

die Chance, eingefahrene Ansichten<br />

und Rollenverteilungen gleich mal<br />

über Bord zu werfen und einen neuen<br />

Teamgeist zu entwickeln. Die Betreuungszimmer<br />

laden zum Entspannen<br />

ein und haben separate Duschen.<br />

2008 haben die VIA Werkstätten<br />

den Zuschlag für die Nutzung des Objektes<br />

erhalten. Die Renovierung der<br />

beiden Villen war ein Kraftakt, den die<br />

Rehabilitanden der VIA Werkstätten<br />

mit viel Enthusiasmus, eigener Muskelkraft<br />

wie auch in enger Zusammenarbeit<br />

mit weiteren sozialen Trägern<br />

stemmten. Das Mobiliar wurde übrigens<br />

von der werkstatteigenen Tischlerei<br />

entworfen und produziert. Die<br />

künstlerische Ausrichtung der VIA<br />

Werkstätten ist dabei Konzept und<br />

Sommerfest im<br />

aLBBW<br />

D 09. Juli 2009 11:00-16:00 Uhr<br />

In diesem Jahr feiert das ALBBW<br />

seinen 30. Geburtstag und das Sommerfest<br />

steht ganz im Zeichen des<br />

Jubiläums. Mit einem selbstinszenierten<br />

bunten Bühnenprogramm<br />

unter dem Motto: „Wir zeigen was wir<br />

noch können“, feiert die ganze Belegschaft<br />

gemeinsam mit der Annedore-<br />

Leber-Oberschule und Ehemaligen.<br />

Highlight in diesem Jahr ist eine<br />

lässt ihren TeilnehmerInnen Raum<br />

für Kreativität. Aktuell unterstützen<br />

die VIA Werkstätten an verschiedenen<br />

Standorten in Berlin über 200 Menschen<br />

mit Behinderungen an der Teilhabe<br />

am Arbeitsleben in allen Phasen<br />

der beruflichen Bildung und Rehabilitation.<br />

Wirkliche Integration von<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

kann aber nur gelingen, wenn<br />

jeder Einzelne von uns unvoreingenommen<br />

auf die Betroffenen zugeht,<br />

sie im Alltag begleitet und in unser<br />

tägliches Leben einbezieht. Daher<br />

sollten auch Betriebe und Arbeitgeber,<br />

diesen Menschen im Arbeitsleben verstärkt<br />

eine Chance geben.<br />

Über den VIa<br />

Unternehmensverbund<br />

Die VIA Werkstätten gGmbH ist<br />

eine Tochterfirma der VIA Verbund<br />

für Integrative Angebote Berlin gemeinnützigen<br />

GmbH. Seit 1991 erbringt<br />

der VIA Unternehmensverbund<br />

soziale Dienstleitungen, betreut und<br />

beschäftigt Menschen mit Behinderungen,<br />

unterstützt Pflegebedürftige<br />

und Senioren.<br />

Der Anspruch des Unternehmens<br />

ist die Integration von benachteiligten<br />

Menschen in die Gesellschaft.<br />

Neben der VIA Werkstätten gGmbH<br />

gehören auch die VIA Pflege gGmbH<br />

und die Pfefferbett gGmbH zum VIA<br />

Unternehmensverbund.<br />

q VIA Verbund für Integrative Angebote<br />

Berlin gem. GmbH<br />

Schönhauser Allee 175<br />

10119 Berlin<br />

Tel.:(0)30 44 35 48 15<br />

Fax:(0)30 44 35 48 18<br />

heitere Spielerallye rund um die<br />

Berufe, die im Hause ausgebildet<br />

werden. Dabei messen sich Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer mit Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und<br />

ermitteln frei nach „Schlag den Raab“<br />

die „besten Berufs-Allrounder“.<br />

Außerdem sind wieder hauseigene<br />

Bandprojekte mit Überraschungsgästen<br />

am Start. Und wie immer gibt´s<br />

das Fußballspiel: Mitarbeiter(innen)<br />

gegen Azubis.<br />

Wie in jedem Jahr wird im Rahmen<br />

des Fests auch der Ausbildungspreis<br />

„Drechsler“ verliehen, „Hammer“-<br />

Fest auf der Piazza - Ausklang bis<br />

18:00 Uhr<br />

q Annedore-Leber<br />

Berufsbildungswerk Berlin<br />

Paster-Behrens-Straße 88<br />

12359 Berlin<br />

Tel.: 030 66588-0<br />

E-Mail: info@albbw.de<br />

Internet: www.albbw.de


1 Mob i lität<br />

Eileen Moritz und<br />

Christine Albrecht im Podium<br />

Wie barrierefrei ist die City im<br />

Jahre 2009, wo gibt es neue<br />

Aufzüge auf den U- oder S-Bahnhöfen<br />

und was sind aktuelle Probleme<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

bei der täglichen Nutzung des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs (ÖPNV)<br />

in Berlin?<br />

Diese und weitere Fragen erörterten<br />

am 11. Juni 2009 ein fünfköpfiges<br />

Podium, moderiert von Eileen<br />

Moritz, Fürst Donnersmarck-Stiftung,<br />

mit einem fachkundigen Publikum<br />

in der Villa Donnersmarck.<br />

Bettina Jeschek von der S-Bahn<br />

Berlin, verantwortlich für die Instandhaltung<br />

der Stationen, und Christine<br />

Albrecht, Beauftragte für Fahrgäste<br />

mit Behinderungen, kennen die<br />

a n z e i g e<br />

alltag im Öffentlichen nahverkehr<br />

Jour Fixe in der Villa Donnersmarck am 11. Juni 2009<br />

Probleme jedes einzelnen Bahnhofs<br />

genau. Insgesamt zogen beide eine<br />

positive Bilanz über die derzeitige Erreichbarkeit<br />

und Barrierefreiheit bei<br />

den U- und S-Bahnhöfen. So verfügen<br />

mittlerweile 74 U-Bahnhöfe über<br />

einen Aufzug oder Rampe und auch<br />

die S-Bahnhöfe sind zu Zweidrittel<br />

entsprechend ausgestattet. Corinna<br />

Lichtenberg vom Arbeitskreis Bauen<br />

und Verkehr der <strong>Berliner</strong> Senatsverwaltung<br />

bestätigte dies: „Ich bin viel<br />

unterwegs und genieße die Freiheit,<br />

die sehr viel größer geworden ist. 1987<br />

gab es erst einen Aufzug, jetzt sind<br />

es 74 U-Bahnhöfe mit Aufzug oder<br />

Rampe.“<br />

Die Senatsverwaltung beabsichtigt,<br />

beim Umbau der Bahnhöfe nicht<br />

nur die Belange von gehbehinderten<br />

Fahrgästen im Blick zu haben. 150<br />

Bahnhöfe verfügen zusätzlich über<br />

ein Blindenleitsystem. Fahrgäste mit<br />

Höreinschränkungen werden sich<br />

künftig leichter an Bushaltestellen<br />

orientieren können. Das bestätigte<br />

Irmgard Königstorfer von der Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit<br />

und Soziales „Das Ziel ist es, dass alle<br />

U- und S-Bahnhöfe wirklich barrierefrei<br />

erschlossen sind und die Fahr-<br />

zeuge einen möglichst stufenlosen<br />

Eingang haben.“<br />

Auch Jens-Holger Kirchner, Stadtrat<br />

in Berlin-Pankow, lobte die gute<br />

Zusammenarbeit mit den Unternehmen<br />

des ÖPNV. Das Herstellen größtmöglicher<br />

Barrierefreiheit spielt in<br />

der Zusammenarbeit zwischen ÖPNV<br />

und den Bezirksämtern eine große<br />

Rolle. „ Bei dem Ziel den öffentlichen<br />

Raum barrierefrei umzubauen, muss<br />

man sich vernetzen und in den Gremien<br />

dafür werben“, erklärt Kirchner<br />

seinen Ansatz.<br />

Auch Publikumsstimmen wiesen<br />

daraufhin, dass Barrierefreiheit nicht<br />

am Bahnhofseingang aufhören dürfe.<br />

Baustellen oder Gehwege mit Straßencafés<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

erschweren nicht nur den Rollstuhlfahrern<br />

einen ungehinderten<br />

Zugang zum Bahnhofsgelände. Unzulänglichkeiten<br />

bei Umbaumaßnahmen<br />

um den Bahnhof herum räumte<br />

Kirchner ein und merkte kritisch<br />

an, dass Barrierefreiheit betreffende<br />

Baupläne der Bezirke erst spät umgesetzt<br />

werden und bei der Ausführung<br />

zum Teil schon veraltet sind.<br />

Häufige Reparaturen störanfälliger<br />

Aufzüge und die damit verbundenen<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

langwierigen Umwege der Nutzer,<br />

Stufenunterschiede, Schwierigkeiten<br />

beim Ein- und Ausstieg, Auseinandersetzungen<br />

mit Busfahrern gehören<br />

dennoch immer noch zum Alltag<br />

mobilitätseingeschränkter Fahrgäste.<br />

Die sachkundigen Publikumsgäste<br />

klärten die Podiumsexperten detailliert<br />

über aktuelle Behinderungen auf<br />

und wurden ernst genommen.<br />

Auch bestätigten die Teilnehmer,<br />

dass barrierefreie Maßnahmen allen<br />

Fahrgästen zugute kommen. So äußerte<br />

ein selbst gehbehinderter Gast<br />

unter starkem Applaus der Anwesenden:<br />

„Es ist Zeit, dass alle begreifen,<br />

dass Aufzüge, gute Zugänglichkeit<br />

der Fahrzeuge allen Vorteile bringt<br />

und nicht nur dem behinderten Fahrgast.“<br />

Zwar ist Berlin noch entfernt von<br />

seinem erklärten Ziel, eine barrierefreie<br />

Stadt zu sein, aber die Diskussion<br />

zeigte erneut, dass der eingeschlagene<br />

Weg erfolgreich ist.<br />

Text & Fotos von Ursula Rebenstorf,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Fürst Donnersmarck-Stiftung


BBZ Juli/August 2009 1<br />

Viele mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen haben oft Schwierigkeiten<br />

beim Reisen. Damit das<br />

möglichst nicht der Fall ist, arbeitet<br />

das europäische Parlament seit<br />

Jahren an neuen Fahr- und Fluggastrechten.<br />

Diese ergänzen die allgemeinen<br />

Rechte, die sich beispielsweise<br />

aus dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz<br />

(AGG) ergeben.<br />

Konkret sind im letzten Jahr neue<br />

Rechte im Flugbereich in Kraft getreten.<br />

Demnach dürfen Fluggesellschaften<br />

und Reiseveranstalter<br />

Menschen aufgrund Ihrer einge-<br />

a n z e i g e<br />

Seit Anfang Juni besitzt der U-Bahnhof Frankfurter Allee einen neuen<br />

Aufzug und ist damit für mobilitätsbehinderte Fahrgäste komplett barrierefrei<br />

zugänglich.<br />

Der Bahnhof galt zwar schon zuvor als barrierefrei, da er seit dem Jahr<br />

2005 über einen Aufzug vom Bahnsteig zur Vorhalle verfügt. Mit diesem<br />

Aufzug können Fahrgäste über das Ring-Center auf die Straßenebene<br />

gelangen, was jedoch nur zu den Geschäftszeiten des Centers möglich<br />

ist. Mit dem ergänzenden neuen Aufzug der BVG ist diese zeitliche Begrenzung<br />

überwunden.<br />

Die Kosten für den Einbau des Aufzuges betrugen 600.000 Euro.<br />

Insgesamt stehen den Fahrgästen der BVG nun 103 Aufzüge auf 74 barrierefreien<br />

U-Bahnhöfen im <strong>Berliner</strong> U-Bahnnetz zur Verfügung.<br />

Mob i lität<br />

Weitere Aufzüge für <strong>Berliner</strong> U-Bahnhöfe in diesem Jahr<br />

U-Bhf. Frankfurter Allee<br />

Damit die reise wie im Flug vergeht<br />

schränkten Mobilität oder Behinderung<br />

eine Flugbuchung nicht verweigern.<br />

Darüber hinaus müssen<br />

Fluggesellschaften kostenlos Mobilitätshilfen<br />

und Begleithunde<br />

befördern. Ausnahme gibt es nur<br />

dann, wenn technische Gegebenheiten<br />

oder Sicherheitsvorschriften<br />

dem entgegen sprechen. Wichtig ist<br />

jedoch, dass die Fluggesellschaft<br />

48 Stunden vor dem Flug über die<br />

benötigten Dienstleistungen informiert<br />

wurde.<br />

Diese Regelungen beinhalten<br />

keine Sitzplatzreservierung. Die<br />

Fluggesellschaft entscheidet, wo sie<br />

die Reisenden platziert, da hierbei<br />

auch Sicherheitskriterien mit berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

Auch die Flughäfen sind verpflichtet<br />

kostenlos Hilfe zu leisten.<br />

Hierzu sind Kontaktpunkte anzugeben,<br />

an denen sich Reisende melden<br />

können, um diese in Anspruch zu<br />

nehmen. Auch hier gilt, eine Anmeldung<br />

48 Stunden vor dem Flug<br />

sollte vorgenommen werden.<br />

Eine Übersicht über diese Rechte<br />

hat jetzt das Bundesministerium für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

herausgegeben. Es ist im Internet<br />

unter www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org/151.html<br />

zu finden.<br />

Sollte es trotzdem Schwierigkeiten<br />

geben, können sich Reisende<br />

beim Luftfahrtbundesamt (www.<br />

lba.de) beschweren oder sich noch<br />

bis 30.11.2009 an die Schlichtungsstelle<br />

Mobilität wenden.<br />

Im Bahnbereich treten in Deutschland<br />

ab 29. Juli 2009 und im restlichen<br />

Europa am 3. Dezember 2009<br />

neue Rechte in Kraft. Neue Rechte<br />

im Bus- und Fährverkehr wird es<br />

auch geben, diese sind jedoch noch<br />

nicht verabschiedet.<br />

Eine Übersicht über alle Ihre<br />

Rechte im Bahn – und Flugverkehr<br />

finden Sie in unserer Broschüre<br />

„Tipps für Reisende“. Diese kann<br />

kostenlos bei der Schlichtungsstelle<br />

bestellt oder aus dem Internet heruntergeladen<br />

werde.<br />

Gerne unterstützt die Schlichtungsstelle<br />

Mobilität auch Sie,<br />

wenn es Probleme bei Ihrer Reise<br />

mit Bahn, Bus, Schiff oder Flugzeug<br />

gab. Sie können Ihr Anliegen<br />

schriftlich, per Fax oder per E-mail<br />

einsenden.<br />

q Kontaktdaten:<br />

Schlichtungsstelle Mobilität<br />

c/o Verkehrsclub Deutschland (VCD)<br />

e.V.<br />

Postfach 61 02 49<br />

10923 Berlin<br />

Tel: 030/469970-0<br />

(Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr),<br />

Fax: 030/469970-10<br />

Mail: schlichtungsstelle@vcd.org<br />

Internet: www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org<br />

Darüber hinaus sind auf 94 U-Bahnhöfen taktile Blindenleitsysteme<br />

eingebaut worden. Zu diesen U-Bahnhöfen gehört übrigens auch der U-<br />

Bahnhof Frankfurter Allee.<br />

Noch in diesem Jahr wird es weitere neue Aufzüge geben: als eines der<br />

wichtigsten Vorhaben ist der U-Bahnhof Leopoldplatz zu nennen. Dazu<br />

kommt der U-Bhf. Theodor-Heuss-Platz, der -ebenfalls ergänzend- einen<br />

Aufzug für den Bahnsteig in Fahrtrichtung Pankow erhält.<br />

Und wenn im August die 3 Bahnhöfe der neuen U-Bahnlinie U 55 in den<br />

Betrieb genommen werden, so ist es selbstverständlich, dass für alle 3<br />

Bahnhöfe taktile Leitsysteme und Aufzüge zur Verfügung stehen.<br />

Wir wünschen Ihnen gute Fahrt.<br />

Informationen zur barrierefreien Fahrt mit der BVG erhalten Sie hier<br />

BVG Call Center 030/19 44 9<br />

Internet www.BVG.de<br />

Aufzugsstörungen der U-Bahn Tel. 030/256 22096<br />

www.BVG.de


1 Mob i lität/ Re i s e n<br />

Wer eine Reise tut, der hat was<br />

zu erzählen. Und manchmal<br />

sind es nicht nur die positiven Dinge.<br />

Wenn es Probleme auf der Reise gab,<br />

sind dann Hinweise auf hilfreiche<br />

Stellen sinnvoll. So haben sich schon<br />

rund 124 000 Reisende mit ihren Problemen<br />

im öffentlichen Fernverkehr<br />

an die Schlichtungsstelle Mobilität<br />

beim VCD e.V. gewendet. Darunter<br />

auch Menschen, deren Mobilität aus<br />

unterschiedlichsten Gründen eingeschränkt<br />

ist. Um eine breite Öffentlichkeit<br />

an den daraus resultierenden<br />

Erfahrungen teilhaben zu lassen, berichtet<br />

die Schlichtungsstelle hier mit<br />

anschaulichen Beispielen über ihre<br />

Arbeit.<br />

In Begleitung eines Nationalpark-<br />

Rangers und einer Gebärdensprach-Dolmetscherin<br />

durchwanderte<br />

kürzlich eine bunt gemischte Gruppe<br />

aus 16 gehörlosen und hörenden Teilnehmern<br />

die blühenden Narzissenwiesen<br />

im südlichen Nationalpark<br />

Eifel. Die Führung war die erste von<br />

insgesamt vier Gebärdensprach-Touren,<br />

die das Nationalparkforstamt Eifel<br />

in diesem Jahr in Zusammenarbeit<br />

mit dem Gehörlosenheim Euskirchen<br />

anbietet. Die nächste Wanderung mit<br />

Gebärdensprach-Übersetzung führte<br />

durch die Laubwälder des nördlichen<br />

Nationalparks.<br />

Entlang des Urftsees führt nun die<br />

dritte Tour am Mittwoch, 26. August,<br />

Im Folgenden geht es um eine gruppenreise<br />

in einem Zug der Deutsche<br />

Bahn ag (DB ag):<br />

Eine Gruppe von Krebspatientinnen<br />

reiste von Dresden nach Fulda. Alle<br />

Reisenden verfügten über einen Behindertenausweis.<br />

Sie hatten sich für<br />

die Reise Reservierungen für zwei<br />

Tische besorgt. Leider war der Wagen,<br />

in denen die Reservierungen vorgenommen<br />

worden waren, nicht Teil des<br />

Zuges, in dem sie dann reisten. Zudem<br />

war der Zug kürzer als sonst üblich<br />

und deshalb sehr voll. Das Ergebnis<br />

war, dass die Frauen stehen mussten.<br />

Dies führte bei einigen von ihnen zu<br />

gesundheitlichen Beschwerden und<br />

bei allen zu sehr viel Ärger.<br />

gebärdensprach-Führungen durch<br />

den nationalpark Eifel<br />

reisen in vollen Zügen<br />

ab 11 Uhr. Ausgangspunkt ist das<br />

Nationalpark-Tor Rurberg. Diese<br />

Wanderung ist kombiniert mit einer<br />

Bootsfahrt auf dem Obersee. Die<br />

letzte Gebärdensprach-Wanderung<br />

im Jahr 2009 führt über die Dreiborner<br />

Hochfläche. Bis Ende 2005 lag<br />

dieser Teil des Nationalparks noch im<br />

militärischen Sperrgebiet des ehemaligen<br />

Truppenübungsplatzes Vogelsang.<br />

Treffpunkt ist am Mittwoch, 28.<br />

Oktober, um 11 Uhr am Adlerhof am<br />

Forum Vogelsang.<br />

Die Touren sind kostenfrei. Lediglich<br />

die Bootsfahrt am 26. August ist<br />

kostenpflichtig. Eine Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich. Weitere Informationen<br />

gibt es beim Nationalparkforstamt<br />

Eifel im Landesbetrieb Wald und<br />

Holz NRW (Tel. 02444.9510-0, Fax -<br />

85, info@nationalpark-eifel.de, www.<br />

nationalpark-eifel.de). Dort können<br />

gegen eine Aufwandsentschädigung<br />

auch individuell gestaltete Führungen<br />

für Gruppen gebucht werden.<br />

Als sie sich im Nachhinein über<br />

den Vorgang beschwerten erhielten<br />

sie von der DB AG einen Reisegutschein,<br />

jedoch keine Erstattung<br />

der Kosten für die Reservierungen.<br />

Damit waren sie unzufrieden, da sie<br />

auf Grund ihrer Unannehmlichkeiten<br />

auf eine teilweise Erstattung ihrer<br />

Kosten gehofft hatten.<br />

Erst durch das Eingreifen der<br />

Schlichtungsstelle Mobilität erstattete<br />

die Deutsche Bahn AG die Kosten<br />

für die Reservierung zurück.<br />

Gerade in Fällen wie diesem ist<br />

wichtig zu wissen, dass Reisende<br />

mit einem Behindertenausweis ab<br />

einem Behindertengrad von 70%<br />

einen Anspruch auf einen Sitzplatz<br />

für Schwerbehinderte haben. Sollten<br />

diese Plätze nicht ausreichen und<br />

niemand von den anderen Reisenden<br />

seinen Sitzplatz freiwillig zur Verfügung<br />

stellen, sollten sich Reisende an<br />

die Zugbegleiterinnen wenden. Diese<br />

findet dann angemessene Lösungen.<br />

Reisende sollten wissen, dass die Tatsache,<br />

dass die Reservierung nicht<br />

eingehalten wurde, keinen Anspruch<br />

auf Erstattung der Fahrtkosten begründet.<br />

Es besteht jedoch ein Anspruch<br />

auf die Erstattung der Reservierungskosten.<br />

Wer auch eine Gruppenreise<br />

buchen möchte sollte dies über die<br />

TelebusfahrerInnen –<br />

eine Spezies für sich...?<br />

von Nina Pfennigsdorf<br />

Wenn man aus dem Haus geht,<br />

trifft sie/er auf dem Weg immer<br />

auf viele fremde Menschen. Wenn ein<br />

Telebus vor der Tür steht, nur auf ein bis<br />

zwei Menschen, meist bekannt. Hier findet<br />

sich die ganze Bandbreite, ganz normale<br />

Menschen – meist weiße Männer,<br />

ohne jede Diskriminierungserfahrung.<br />

Vielleicht wollen sie von uns lernen? Der<br />

Beruf Telebusfahrer ist auf der Grenze<br />

zwischen sozialem und technischem<br />

Arbeitsfeld angesiedelt. Jeder soziale<br />

Beruf kennt ein gewisses Maß an Helfersyndrom.<br />

Über Taxifahrer sagt man,<br />

die seien die heimlichen Psychologen<br />

der Stadt. Mir sind Telebusfahrer lieber.<br />

Aber Überraschung: Wer kommt wohl<br />

heute??<br />

Die Erwerbsarbeitsbedingungen der<br />

Fahrer sind, je nach Firma, unterschiedlich<br />

schlecht. Die Fahrer machen sich<br />

für wenig Einkommen bei der Arbeit die<br />

Rücken kaputt. Zwölf Stunden Arbeitszeit<br />

im Schichtsystem im anwachsenden<br />

Straßenverkehr sind die Regel. Es<br />

kommt zu illegalen Schichtbesetzungen<br />

à la 10 Tage in Folge. Oder dass Fahrer<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Hotline der DB AG unter 01805 99 66<br />

33 (14cent/Minute aus dem deutschen<br />

Festnetz) Stichwort Gruppenreisen<br />

tun. Die Mitarbeiterinnen treffen<br />

dann auch Absprachen mit der Mobilitätsservice-Zentrale<br />

der DB AG,<br />

wenn beispielsweise Ein- und Ausstieghilfen<br />

benötigt werden.<br />

Gerne unterstützt die Schlichtungsstelle<br />

auch Sie, wenn es Probleme bei<br />

ihrer Reise mit Bahn, Bus, Schiff oder<br />

Flugzeug gab. Sie können Ihr Anliegen<br />

schriftlich, per Fax oder per Email<br />

einsenden. Aktuelle „Tipps für<br />

Reisende“ finden sie auf der Internetseitewww.schlichtungsstelle-mobilitaet.org.<br />

q Kontaktdaten:<br />

Schlichtungsstelle Mobilität<br />

c/o Verkehrsclub Deutschland (VCD)<br />

e.V.<br />

Postfach 61 02 49<br />

10923 Berlin<br />

Tel: 030/469970-0<br />

(Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr),<br />

Fax: 030/469970-10<br />

Mail: schlichtungsstelle@vcd.org<br />

Internet: www.schlichtungsstelle-mobilitaet.org<br />

die Pause nicht einhalten – „keine Zeit“.<br />

Einer gab mal an, seit vier Stunden nicht<br />

ausgetreten zu sein – „zu viele Aufträge“.<br />

Oft kommen auch zu wenig Fahraufträge<br />

heraus. Zudem fehlt oft Feingefühl<br />

gegenüber Frauen, die sich umsetzen, zu<br />

fragen, ob sie beim Anschnallen Hilfe<br />

haben wollen. Das kann sonst schnell<br />

als übergriffig empfunden werden.<br />

Es gibt solche: Blubbern in die<br />

Sprechanlage in Hitler-Imitation: „Hier<br />

ist der deutsche Fahrdienst.“ Dann das<br />

andere Extrem: einer, der meint, dass<br />

wir Behinderten solidarisch mit den<br />

Telebusfahrern gegen gewisse Firmen<br />

demonstrieren sollten. Telebusfahrer-<br />

Schutzverein gründen? Da traut sich<br />

einer noch, mit Kraft richtig zu träumen!<br />

Dieser hier ist eh ungewöhnlich:<br />

der macht Akupunktur, um seinen<br />

alternden Körper zu pflegen, damit<br />

er Freiheiten, die ihm viel bedeuten,<br />

noch länger leben kann. Dann gibt es<br />

da diese drei jungen Kollegen, die sich<br />

als Freunde bezeichnen, nicht mehr als<br />

Männer so einsam-sprachlos leben. Die<br />

meisten liegen irgendwo dazwischen,<br />

freuen sich, dass überhaupt gefahren<br />

wird und erfüllen gerne freundlich vorgebrachte<br />

Wünsche. Und: ruhig öfter<br />

mal „Danke“ sagen am Fahrtende.


BBZ Juli/August 2009 Re i s e n<br />

1<br />

Text & Fotos von H. Prescha<br />

Am 26.05.09 fuhr die Lichtenberger<br />

Gruppe des BBV, wie bereits in<br />

der BBZ angekündigt, zur BUGA 2009<br />

nach Schwerin. Die diesjährige BUGA<br />

steht unter dem Motto: „Sieben Gärten<br />

Mittendrin“. Als wir am Ausstellungsgelände<br />

angekommen waren, empfing<br />

uns die Dame, die uns 11/2 Stunden<br />

für eine Führung zur Verfügung stand,<br />

bei herrlichstem Sonnenschein.<br />

Nachdem wir alle mit einer Art<br />

Kopfhörer ausgestattet worden, ging<br />

es los. Es kam auch noch Servicepersonal<br />

mit, welches bei Bedarf den Rollstuhlfahrern<br />

bzw. den Läufern behilflich<br />

war. Während der Führung, von<br />

einer Fotografin oft abgelichtet, beka-<br />

BUga 2009 Schwerin<br />

Picknick Führung<br />

a n z e i g e<br />

men wir interessante<br />

Informationen über die<br />

Gestaltung des Geländes.<br />

Diese reicht von<br />

neu angelegten kleinen<br />

Kanälen bis hin<br />

zu dem von Früher belassenen<br />

integrierten<br />

alten Baumbestand.<br />

Unser Rundgang<br />

führte uns durch den<br />

am Eingang gelegenen<br />

Küchengarten<br />

Ufergarten weiter zum<br />

Schlossgarten, in dem das Greenhouse<br />

(welches weiß ist) von Großherzogin<br />

Alexandrine von Mecklenburg-<br />

Schwerin steht, bis hin zum Küchengarten.<br />

Danach war die schöne Füh-<br />

rung zu Ende.<br />

Der Küchengarten<br />

ist ganz außergewöhnlich<br />

gestaltet. Da<br />

stehen z. B. die Erdbeerpflanzenzusammen<br />

mit den Kohlköpfen<br />

und verschiedenen<br />

Kräutern. Beim näheren<br />

Hinsehen konnte<br />

man immer mehr solcher<br />

Kompositionen<br />

entdecken. Ich hätte<br />

nicht gedacht, dass dies so schön aussehen<br />

kann.<br />

Durch die Hitze waren doch einige<br />

von uns ganz schön geschafft. So verbrachte<br />

jeder die restliche Zeit bis zur<br />

Abfahrt nach seinem Geschmack, entweder<br />

mit Ausruhen im Restaurant,<br />

beim Erkunden der restlichen Gärten<br />

oder, so wie wir, beim Picknick.<br />

Nachdem wir es uns hatten gut<br />

schmecken lassen, machten wir uns,<br />

immer mit einem ängstlichen Blick in<br />

Richtung finster werdenden Himmels,<br />

auf in Richtung Ausgang.<br />

Auch bei dunklem Himmel war die<br />

Ansicht des Schweriner Schlosses sehr<br />

beeindruckend.<br />

Alle gut und trocken an Bord ging es<br />

wieder nach Berlin. Als Fazit konnte<br />

gesagt werden: Die Fahrt hat allen<br />

gut gefallen.


1<br />

Re i s e n<br />

Spaziergang in<br />

Fürstenwalde<br />

©Andrea Schatz<br />

von Franziska Littwin<br />

Verstörend viele Menschen hatten<br />

sich am Samstag, den 16.05.09, den<br />

<strong>Berliner</strong> Hauptbahnhof als Treffpunkt<br />

gewählt – trillernde Gewerkschafter,<br />

hoffnungsvolle Fußballfans, und wir,<br />

eine kleine Gruppe behinderter Frauen.<br />

Geplant war eine Fahrt nach Fürstenwalde<br />

mit der Regionalbahn.<br />

Gut, dass wir uns rechtzeitig trafen, so<br />

hatten unsere Rollifahrerinnen genug<br />

Zeit mit dem „störrischen“ Fahrstuhl<br />

(er hält auf jeder Ebene) das Gleis zu erreichen.<br />

Bestens organisiert von Heike<br />

Oldenburg, begleitete uns freundliches<br />

Bahnpersonal bis an den Zug, um die<br />

angemeldete Rampe auszufahren.<br />

Fürstenwalde ist ein überschaubares<br />

Städtchen. Ein Genuss ist es, sich gefahrlos<br />

auf der schwellenlosen „Einkaufsstraße“<br />

die Auslagen der Schaufenster<br />

zu betrachten.<br />

Vom Niederlagetor, hier wurden<br />

bis 1669 die auf der Spree geschifften<br />

Waren für ihren Landweg bis zur Oder<br />

niedergelegt und verzollt, ging es über<br />

den Marktplatz zum Dom und dem nebenliegenden<br />

Städtischen Museum und<br />

der Kulturfabrik.<br />

Anschaulich und mit Audioguide,<br />

erleichternd für Sehbehinderte, rolligerecht<br />

sowieso, wird die interessante<br />

Geschichte der Stadt dargestellt. In der<br />

Kulturfabrik „verloren“ wir spontan unseren<br />

Guide Heike O. – für den Abend<br />

wurde ein Jazzkonzert angekündigt.<br />

Fürstenwalde hat immer wieder neues<br />

zu entdecken.<br />

Im Juni eröffnete die erste behindertengerechte<br />

Kanustation in MOL.<br />

Auf der kleinen Eröffnungsfeier konnte<br />

man die Gelegenheit nutzen, sich auf<br />

dem Gelände der ehemaligen „Pumpstation“<br />

umzusehen. Die großzügigen<br />

Außenanlagen mit Spielplatz, Grillecke,<br />

Terrasse, einer rustikalen Sitzecke<br />

sowie Schwimmsteganlagen laden zum<br />

Verweilen und Entspannen ein und<br />

sind komplett behindertengerecht umgebaut.<br />

Ganz besonders stolz sind wir dabei<br />

über die hier geschaffenen Angebote für<br />

Die Perspektive eines Riesen kann<br />

man entdecken, wenn man sich<br />

in der Zeit zwischen April bis Oktober<br />

aufmacht und den Modellpark mitten<br />

im grünen, gut berollbaren Wuhlheidepark,<br />

nahe des FEZ’s, besucht (ca.<br />

2,5 km vom S-Bahnhof Karlshorst entfernt).<br />

„Mit nur wenigen Schritten von<br />

der Pfaueninsel zum weltberühmten<br />

Schloss Rheinsberg…“ heißt es in der<br />

Ankündigung (www.modellparkberlin.de<br />

) und so konnten wir eine physisch<br />

leicht zu bewältigende Tour in<br />

und um Berlin im Maßstab 1:25 unter<br />

freiem Himmel unternehmen, um –zig<br />

wunderbar kleine Meisterwerke zu bestaunen,<br />

wieder zu erkennen oder neu<br />

zu entdecken.<br />

Originalgetreu in liebevoller Feinarbeit<br />

werden hier - je nach verfügbaren<br />

Mitteln (Arbeitsagentur finanziert)<br />

- kulturhistorische Denkmale aus der<br />

Region Berlin-Brandenburg nachempfunden,<br />

wie z. B. das Brandenburger<br />

Tor, das Pergamonmuseum, die Glienicker<br />

Brücke, zahlreiche Schlösser<br />

oder Klöster, aber auch kleinere<br />

Bauten wie die Marzahner Mühle, der<br />

Grunewaldturm oder Stadtbezirksrathäuser.<br />

Alles, was man schon immer<br />

einmal sehen wollte, kann hier auf<br />

kleinstem Raum gesehen werden.<br />

Plötzlich wurden für uns Treppen<br />

zu Treppchen; Stufen zu Stüfchen; die<br />

gesamte Sehenswürdigkeit könnte, zumindest<br />

theoretisch, leicht abgetastet<br />

werden (Berühren ist natürlich verboten)<br />

– wir sahen also eine Welt ohne<br />

unüberwindbare Barrieren.<br />

Die Realität war etwas anders, wenn<br />

sich die Initiatoren und Mitarbeiter<br />

wahrlich um Barriereabbau bemühten.<br />

Ein Rollstuhl-WC ist vorhanden,<br />

allerdings etwas abseits vom eigentlichen<br />

Ausstellungspark; dafür aber<br />

neben den Schauräumen, denn natürlich<br />

kann man auch die Entstehung der<br />

winzigen Modelle aus Metall, Stein,<br />

Kunststoffen und Acrylfarben live bewundern.<br />

Das WC ist leider - wie so oft<br />

– rollstuhlfreundlich, aber nicht barrierefrei,<br />

d. h. für große E-Rollis schwer<br />

zu befahren (keine Wendemöglichkeit<br />

und nur einseitig befahrbares WC).<br />

Die kleine Imbiss-Ecke ist mit beweglichen<br />

Plastikstühlen und Tischen<br />

ausgestattet und mit Personal, dass die<br />

bestellte Wurst auch zum Tisch trägt,<br />

zu empfehlen.<br />

Leider erwies sich die versteckte<br />

Lage der „Miniwelt“ mitten im Park<br />

als Hürde für Menschen, die z. B. auf<br />

den Fahrdienst angewiesen sind. Für<br />

Unbehinderte zu Fuß oder für anders<br />

mobile Menschen ist der Parkweg von<br />

etwa 500 m leicht zu bewältigen. Die<br />

Fahrer des SFD bzw. alle Autofahrer/innen<br />

mit Schwerbehindertenausweis<br />

(!) dürfen zwar auf bestimmten<br />

Parkwegen mit Schrittgeschwindigkeit<br />

fahren, doch müssen diese gefunden<br />

werden! So waren die Ausschilderungen<br />

(DIN A4 Blätter) zum Mini-<br />

Gelände leider auch minihaft klein<br />

gehalten und für die SFD-Fahrer nicht<br />

zu erkennen.<br />

Unsere Leute, die daraufhin auf die<br />

Geduld und die Flexibilität der SFD-<br />

Fahrer mit Termindruck angewiesen<br />

waren, kamen deshalb leider bereits<br />

gereizt am Eingang des Modellparks<br />

an. Das Bewusstsein, dass der SFD<br />

sie zur Rückfahrt nicht finden wird<br />

und sie dann auch tatsächlich nur mit<br />

großer Ausdauer und vielen Telefonaten<br />

gefunden wurden, trübte so den<br />

sonst sehr gelungenen sonnigen Ausflugstag.<br />

Das nervt die Betreffenden<br />

und Zartbesaitete schwören sich dann<br />

leider: nie wieder! Andererseits, wer<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

gruppe „Mitte“ fühlt sich „riesengroß“<br />

behinderte und auch ältere Menschen.<br />

Dazu gehören ein spezieller Schwimmsteg<br />

mit Rampe (auch für Rollstuhlfahrer<br />

geeignet), behindertengerechte und<br />

durch Rampen zugängliche Toiletten<br />

sowie eine komplett behindertengerechte<br />

Ferienwohnung, ebenfalls für<br />

Rollstuhlfahrer geeignet.<br />

Durch den Umbau des Grundstückes<br />

zur ersten behindertengerechten Kanustation<br />

in MOL, möchten wir auch<br />

die (Wasser)touristische Infrastruktur<br />

unserer Region weiter verbessern,<br />

die Nähe zum Europaradweg R1 soll<br />

Ein Ausflug in den Modellpark Berlin-Brandenburg<br />

Kanustation - Zur alten Oder - Quappendorf<br />

Behindertengerechte Kanustation und Pension<br />

Radfahrern eine zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit<br />

bieten. Weiterhin ist<br />

auf Anfrage die Übernachtung per Zelt<br />

möglich – Zelte sind teilweise vorhanden<br />

und können auf Wunsch zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Das Objekt ist in der Lindenstraße 1a<br />

in 15320 Neuhardenberg OT Quappendorf,<br />

ab Ortseingangsschild nach ca.<br />

200 Metern links abbiegen. Die genaue<br />

Anfahrtsroute finden Sie im Internet.<br />

S. Krohn/Maik Gesche<br />

„reist“ hat immer etwas zu erzählen…<br />

Auf das doch alle wieder Mut für die<br />

„Welt draußen“ haben und auch die<br />

gelungenen und schönen Seiten eines<br />

Ausfluges sehen können – oft klappt<br />

die Mobilität doch auch hervorragend!<br />

Hiltrud Walter<br />

q Bezirksgruppe Mitte des BBV’s<br />

trifft sich bis auf Weiteres jeden<br />

2. Mittwoch im Monat von<br />

15 – 17 Uhr im „Club der<br />

Spittelkolonnaden“, Leipziger Str. 47,<br />

Eingang Jerusalemerstr.<br />

q Modellpark Berlin-Brandenburg<br />

ANREISEINFORMATION<br />

zum Modellpark<br />

Berlin-Brandenburg,<br />

Eichgestell 4, 12459 Berlin<br />

mit der S-Bahn: bis S-Bahnhof<br />

Karlshorst, danach 2 Stationen mit<br />

der Tram M 17, 27, 37 bis Hegemeisterweg,<br />

danach ca 500m Fußweg<br />

mit dem PKW: nutzen Sie bitte die<br />

Parkstreifen der Straße „An der<br />

Wuhlheide“ Höhe Firlstraße bzw.<br />

Einfahrt Wasserwerk, danach ca<br />

500m Fußweg<br />

mit dem Fahrrad: direkt am<br />

Europäischen Radwanderweg R1<br />

Achtung: Sie können nicht mit dem<br />

PKW in die Wuhlheide fahren. Vom<br />

S-Bahnhof Wuhlheide bzw. FEZ sind<br />

es mind. 20 Min.<br />

In unserem Park sind keine Hunde erlaubt.<br />

Ausnahme - Blindenführhunde<br />

geöffnet: 04.04.2009 - 31.10.2009,<br />

täglich 9 - 19 Uhr<br />

BUS gGmbH<br />

Möllendorffstr. 9<br />

10367 Berlin<br />

Fon: 030 – 47 37 89 70<br />

Fax: 030 – 47 37 87 74<br />

modellparkberlin@t-online.de<br />

http://www.modellparkberlin.de<br />

q Fahrrad- und Kajakverleih<br />

Maik Gesche<br />

Marxwalder Straße 4<br />

15306 Gusow-Platkow OT Platkow<br />

Tel.: 0162 - 72 29 044<br />

Fax: 03346 - 85 42 79<br />

Internet:<br />

www.kanustation-quappendorf.de


BBZ Juli/August 2009 Re i s e n<br />

1<br />

Ein Phönix-Traum auf rhein und Mosel<br />

Text & Fotos von U. Gieche<br />

Das Rhein- und Moselareal ist<br />

längst kein Geheimtipp mehr für<br />

Urlaubswillige. Dennoch kommen die<br />

Besucher immer wieder ins Staunen<br />

und entdecken Neues, auch Bekanntes<br />

oder schwelgen beim Anblick der überwältigen<br />

Weinlandschaften in Erinnerungen.<br />

Ein Erlebnis besonderer Art<br />

ist auf jeden Fall eine Erkundungstour<br />

mit einem Flusskreuzfahrtschiff auf<br />

Rhein und Mosel. So jüngst geschehen<br />

mit der MS Rhein Prinzessin, die<br />

der Reiseveranstalter Phönix aus Bonn<br />

in seiner umfangreichen Angebotspalette<br />

für Interessenten bereit hält. Das<br />

Fazit kann in diesem Fall vorweggenommen<br />

werden: Es ist eine Traumtour,<br />

die kaum Wünsche offen lässt.<br />

Die 8- tägige Tour beginnt in der Landeshauptstadt<br />

von Nordrhein-Westfalen<br />

Düsseldorf. Am Rheinufer der<br />

Landesmetropole wird der 110m lange<br />

und 11,4 m breite Liner bestiegen. Die<br />

internationale 30-köpfige Crew wird<br />

in den nächsten Tagen die 132 Passagiere<br />

aus ganz Deutschland sicher<br />

den Rhein und die Mosel bergauf und<br />

bergab schippern. Phönix-Reiseleiterin<br />

Barbara Zeiselmeier, und Hotelmanager<br />

Edgar Spaen kümmern sich liebevoll<br />

um das Einchecken der Gäste, die<br />

schnell ihre Kabinen in Besitz nehmen<br />

können. Bereits wenige Minuten nach<br />

dem Einchecken gibt Kapitän Jan<br />

Oosten das Signal: „Leinen los“ und<br />

die mit je 2x 1060 PS ausgestatteten<br />

Maschinen der MS Rhein Prinzessin<br />

setzen sich in Bewegung. Das erste Tagesziel<br />

Königswinter wird nach sechsstündiger<br />

Fahrtzeit erreicht. Während<br />

der ersten Stunden an Bord erhalten<br />

alle Passagiere die entsprechenden<br />

Informationen zum Schiff, zur Crew,<br />

zu der geplanten Route und den Mahlzeiten.<br />

Das Schiff ist erst im Frühjahr in<br />

See gestochen, nachdem eine Modernisierung<br />

erfolgte. Das wird allen Reiseteilnehmern<br />

schnell bewusst. Die<br />

Unterkünfte sind vom Empfang aus<br />

schnell und bequem mit dem Lift erreichbar.<br />

Die Kabinen sind funktionell<br />

und großzügig ausgestattet. Alle verfügen<br />

zudem über ein Bad mit Dusche.<br />

Zwei ausklappbare Betten, die tagsüber<br />

hochgestellt werden, sorgen dann<br />

für ein bequemes Sitzen oder Relaxen.<br />

Ein Flachbildschirmfernseher fehlt<br />

selbstverständlich nicht. Je nach Kabinenkategorie<br />

kann dann zudem vom<br />

Balkon oder den großen Fenstern aus,<br />

die wunderschöne Landschaft bewundert<br />

werden. Auch an Lesefreunde,<br />

die gar ein Buch vergessen haben, ist<br />

gedacht. In einer eigens dafür einge-<br />

Eine 8-tägige behindertengerechte Flusskreuzschifffahrt mit der MS Rhein Prinzessin<br />

Die MS Rhein Prinzessin kann bis zu 146 Personen an Bord nehmen.<br />

Die Urlaubsgäste konnten den Kapitän, Walter Baumschneider, während des Fahrt über die<br />

Schulter schauen.<br />

richteten Bibliothek kann man im gemütlichen<br />

Ambiente seinem Freizeitvergnügen<br />

nachgehen. Auch während<br />

der Fahrt kann man sich körperlich fit<br />

halten. Fahrradergometer, Laufband<br />

und Steppband stehen hier zur Verfügung.<br />

Selbst eine Sauna fehlt auf dem<br />

Liner nicht. Eine gute Möglichkeit, um<br />

auf sein Gewicht oder Figur zu achten,<br />

denn die tschechische Küchencrew<br />

meinte es allemal mit der Versorgung<br />

der Gäste gut. Im Restaurant wurden<br />

Speisen der Spitzenklasse serviert, die<br />

ein um das andere Mal die Passagiere<br />

zum Zungenschnalzen veranlassten.<br />

Ob zum Mittag- oder Abendessen, der<br />

rührige Küchenchef ließ sich täglich<br />

etwas einfallen, womit er seine Gäste<br />

überraschte und das Gourmetvergnügen<br />

am Tisch erhöhte. Im Salon, am<br />

Schiffsbug gelegen, sorgte zudem ein<br />

Alleinunterhalter täglich für stimmungsvolle<br />

Musik und viele Gäste<br />

ließen sich nicht lange bitten, dazu am<br />

Abend das Tanzbein zu schwingen. Bei<br />

schönem Wetter lädt das große Sonnendeck<br />

die Passagiere zum Verweilen<br />

ein. Im Liegestuhl kann bei einer<br />

frischen Brise die Schifffahrt in seiner<br />

ganzen Erlebnisvielfalt von Rhein und<br />

Mosel genossen werden. Und davon<br />

gibt es eine ganze Menge. Phönix-Rei-<br />

seleiterin Barbara Zwieselmeier sorgte<br />

einmal mehr mit ihren Informationen,<br />

Anekdoten, Sagen oder Mythen für<br />

eine umfangreiche Erlebniskultur. Sie<br />

kennt fast jede/s Burg, Schloss, Denkmal<br />

entlang der über 800 km langen<br />

Tour. Hier ist die über 2000-jährige<br />

Geschichte der Region allgegenwärtig<br />

und ist hautnah zu erleben. Der<br />

Anblick der Weinberge legt zudem<br />

Zeugnis darüber ab, dass hier ein edler<br />

Tropfen reift. Davon konnte man sich<br />

in den Weinlokalen selbst überzeugen.<br />

Ob in Braubach, Cochem, Rüdesheim,<br />

Koblenz, Traben- Trabach, Bernkastel-<br />

Kues, Piesport, Zell oder Linz. Selbstredend<br />

ist natürlich der Besuch auf der<br />

„Längsten Weintheke der Welt“ - der<br />

Drosselgasse in Rüdesheim erforderlich<br />

und zu empfehlen. In der nur 2<br />

Meter breiten Gasse laden unzählige<br />

Winzer der Region zum Verkosten und<br />

Probieren ein. Ein Besuch dieser Touristenattraktion<br />

gehört einfach dazu.<br />

Natürlich gehört bei solch einer Reise<br />

auch eine Weinprobe zum Programm.<br />

In Cochem wurden Interessenten über<br />

die Geschichte des Anbaus, der Produktion<br />

und den vielfältigen Weinsorten<br />

aus erster Winzerhand informiert.<br />

Die Verkostung trug zudem zu einem<br />

ganz besonderen Erlebnis der Reise<br />

bei. Städte und Orte zeichnen sich in<br />

dieser reizvollen Landschaft durch<br />

interessante Fachwerkbauten aus. So<br />

auch in Bernkastel-Kues. Jener Ort,<br />

an dem ein Fachwerkspitzhaus jährlich<br />

Zehntausende Touristen in den<br />

Bann zieht. Das Gleiche ist natürlich<br />

auch bei Koblenz und Trier festzustellen.<br />

Die Garnisonsstadt Koblenz, die<br />

einzige deutsche Stadt, in der Rhein<br />

und Mosel zusammenfließen, zeichnet<br />

sich durch seine fantastischen<br />

Häusergruppen, kunstvolle Erker und<br />

reich verzierte Fassaden in der Altstadt<br />

aus. Das Deutsche Eck mit dem<br />

großen Denkmal ist vom Rhein aus<br />

schon weit sichtbar. Auch in der ältesten<br />

Stadt Deutschlands, Trier, ist die<br />

2000- jährige Geschichte hautnah zu<br />

erleben. Das imperiale Stadttor aus<br />

der Römerzeit- die Porta Nigra-, der<br />

Dom, das Siomeonsstift, die Liebfrauenkirche<br />

oder der Hauptmarkt gehören<br />

zu den vielen Sehenswürdigkeiten<br />

der 100.000 Einwohner zählenden<br />

Geburtsstadt von Karl Marx. Nicht<br />

nur Reiseleiterin Barbara Zwieselmeier<br />

gab so manchen Insidertipp. Auch<br />

der 2. Kapitän Walter Baumschneider<br />

kennt sich in der Region bestens aus.<br />

Kein Wunder, denn der rüstige 70ziger<br />

ist seit 48 Jahren auf den Meeren und<br />

Flüssen der Welt zuhause. Diese Tour<br />

kennt er aus dem FF. Zu fast jedem/r<br />

Weinberg, Burg oder Sehenswürdigkeit<br />

kann er eine Seemannsgeschichte<br />

beisteuern. „Nicht alles muss man<br />

wörtlich nehmen“, lässt der Hamburger<br />

durchblicken und schmunzelt<br />

im hanseatischen Flair. Er und Kapitän<br />

Jan Oosten sorgen für eine reibungslose<br />

Fahrt. Auch bei den neun<br />

Schleusen, die zu durchkreuzen sind,<br />

zeigen die beiden Kapitäne fachliches<br />

Know-how. Teilweise sind die Schleusen<br />

nur 12 Meter breit. „Das Schiff ist<br />

aber auch 11,4 m breit. Hier muss ganz<br />

schön manövriert werden. Oftmals<br />

liegen nur wenige Zentimeter zwischen<br />

Schleusenmauer und Schiffsaußenkante“,<br />

beschreibt Baumschneider<br />

die Filigranarbeit während des Schleusenvorganges.<br />

Die Passagiere staunten,<br />

wie die Kapitäne diese Vorgänge<br />

mit Bravour bewerkstelligten.<br />

Die acht-tägige Tour verrann wie im<br />

Fluge. Ein bisschen Wehmut war am<br />

letzen Kapitänsabenddinner an den<br />

Tischen zu verspüren. Alle waren sich<br />

jedoch einig: Ein wundervolles Urlaubserlebnis-<br />

dank Phönix und der rührigen<br />

Crew aus Holland, Tschechien,<br />

der Slowakei, Bulgarien und Rumänien.<br />

Eine Reise, die jederzeit zu empfehlen<br />

und vor allem für behinderte<br />

Menschen ausgezeichnet geeignet ist.


1<br />

Internationale Deutsche<br />

Meisterschaften der Behindertenleichtathleten<br />

in<br />

Sindelfingen vom 10.-12.<br />

Juli 2009<br />

Berlins Leichtathletikelite mit<br />

großen Erwartungen<br />

Auch blinde Behindertensportler mit ihren<br />

Scouts sind in Sindelfingen am Start.<br />

Foto: U. Gieche<br />

Von Uwe Gieche<br />

Berlins Leichtathletikelite vom Paralympischen<br />

Sport Club Berlin<br />

(PSC) fährt mit großen Hoffnungen zu<br />

den vom 10.-12. Juli 2009 in Sindelfingen<br />

(Baden-Württemberg) stattfindenden<br />

Internationalen Deutschen Leichtathletikmeisterschaften<br />

der BehindertensportlerInnen.<br />

Das zurecht, denn die<br />

jüngsten hervorragenden Ergebnisse bei<br />

den Europameisterschaften der SehbehindertensportlerInnen<br />

im griechischen<br />

Rhodos, lassen diesen Schluss zu. (Siehe<br />

auch Beitrag in dieser Ausgabe) Die<br />

<strong>Berliner</strong> Asse wie Schröter, Ulbricht,<br />

Müller-Rottgardt und Co. werden sich<br />

mit der nationalen und internationalen<br />

Behindertenleichtathletikszene auseinandersetzen<br />

müssen. „Mit der Teilnahme<br />

von Athletinnen und Athleten aus<br />

bisher 17 Nationen werden die international<br />

ausgeschriebenen Titelkämpfe<br />

erneut ihrem Namen gerecht“, hieß es<br />

in einer jüngst veröffentlichten Presseerklärung<br />

des Deutschen Behindertensportverbandes<br />

(DBS).<br />

Im Sindelfinger Floschenstadion<br />

(Baden-Württemberg) werden auch<br />

AthletenInnen aus den USA, Algerien<br />

und den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten erwartet. Damit kommt es<br />

drei Jahre vor den nächsten Paralympics<br />

in London 2012 zu einem der am<br />

besten besetzten Leistungsvergleiche<br />

weltweit. Spitzenleistungen sind vor<br />

allem in den Wettkampfklassen zu erwarten,<br />

in denen es zum Aufeinandertreffen<br />

von Finalisten der Paralympics<br />

2008 aus Peking kommen wird. Einen<br />

ganz besonderen Leistungsvergleich<br />

gibt es auf den Sprintstrecken der unterschenkelamputierten<br />

Frauen, bei denen<br />

Katrin Green (TSV Bayer 04 Leverkusen<br />

– 200 m-Goldmedaille in Peking)<br />

und April Holmes (USA – 100 m-Goldmedaille<br />

im „Vogelnest“) konkurrieren<br />

werden<br />

Der DBS schickt seine komplette<br />

erste Garde ins Rennen, darunter auch<br />

Weitsprung-Paralympicsieger und Weltrekordler<br />

Wojtek Czyz (1. FC Kaiserslautern)<br />

sowie Goldmedaillengewinnerin<br />

Martina Willing (Neubrandenburg).<br />

Von Uwe Gieche<br />

Die Internationalen Schwimmmeisterschaften<br />

der Behinderten<br />

waren jüngst in Berlin ein Festival<br />

der Rekorde. 30 Welt- und 20 Europa-<br />

sowie ein Panamerikanischer<br />

Rekord wurden im schnellen Wasser<br />

der Schwimm- und Sprunghalle an<br />

der Landsberger Allee erzielt. Und<br />

die deutsche Schwimmelite steuerte<br />

mit acht Welt- und einem Europarekord<br />

zu diesem herausragenden Ergebnis<br />

bei. Daniela Schulte vom PSC<br />

schwamm allein dreimal über 200m<br />

Freistil sowie 50m und 200m Rücken<br />

und trug sich so in die Weltbestenliste<br />

ein.<br />

Die dreitägige Veranstaltung, die<br />

475 TeilnehmerInnen aus 119 Vereinen<br />

und Verbänden der Welt zählte,<br />

gehörte zweifelsohne im nacholympischen<br />

Jahr zu den Wettkampfhöhepunkten<br />

des Jahres 2009. Aus Berlin<br />

nahmen 21 Aktive aus 5 Vereinen<br />

(BSV Köpenick 5, BSV Nordost 2,<br />

BSV Wedding-Reinickendorf 1, PSC<br />

Berlin 12 und SC Siemensstadt 1) mit<br />

mehr als 100 Starts teil. Einmal mehr<br />

überzeugten die Asse Lucas Ludwig,<br />

Thomas Grimm und die blinde Ausnahmeathletin<br />

Daniela Schulte.<br />

Gleich beim ersten Wettkampf<br />

sollte dem Sportgymnasiasten Lucas<br />

Ludwig ein Europarekord über die<br />

400m Lagen gelingen. Leider kam<br />

Von Uwe Gieche<br />

Die erfolgreichste deutsche Behindertensportlerin<br />

aller Zeiten, Marianne<br />

Buggenhagen, und Deutschlands<br />

Behindertentischtennis-AS Rainer<br />

Schmidt sind jüngst auf dem 15. Ordentlichen<br />

Verbandstag in Köln zu Botschaftern<br />

berufen worden. Damit beschreitet<br />

der Verband neue Wege, um die vielfältigen<br />

Möglichkeiten und Chancen der<br />

wenige Minuten nach dem Wettkampfende<br />

auch das Dementi des Schiedsgerichts.<br />

Ludwig soll einen Delphin-<br />

Kick nach der Bruststrecke vollzogen<br />

haben, der regelwidrig ist. „So etwas<br />

habe ich noch nie gemacht“, so der<br />

vermeintliche Europarekordhalter<br />

nach Bekanntgabe der Entscheidung.<br />

Sein Trainer legte keinen Protest ein,<br />

da er sich mit einer Tatsachenentscheidung<br />

des Kampfgerichts konfrontiert<br />

sah. „Das kostet nur Geld.<br />

Ein Videobeweis fehlt“, so Ludwigs<br />

Coach.<br />

Die 27-jährige blinde Daniela<br />

Schulte war mit 3 Weltrekorden die<br />

überragende <strong>Berliner</strong> Athletin. Seit<br />

ihrem 13. Lebensjahr ist das Wasser<br />

ihre zweite Heimatstätte geworden.<br />

Die Siege über 200m Freistil sowie<br />

50m und 200m Rücken machten die<br />

körperlichen Betätigung in Bewegungs-<br />

, Spiel- und Sportangeboten stärker in<br />

das Bewusstsein der Menschen mit und<br />

ohne Behinderung zu rücken.<br />

„Bewegung und Sport sollen sich zum<br />

lebensbegleitenden Inhalt des täglichen<br />

Handelns von Menschen mit und ohne<br />

Behinderung entwickeln“, so der Verband<br />

in seiner veröffentlichten Presse-<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Internationale Deutsche Schwimmmeisterschaften<br />

der Behinderten waren ein rekordfestival/<br />

PSc-athletin mit 3 Weltrekorden<br />

Kirsten Bruhn vom PSV Neumünster war<br />

die überragende Athletin der IDM.<br />

Sie erzielte allein 5 Weltrekorde.<br />

Foto: Peter Lindörfer<br />

Paralympicsieger Marianne Buggenhagen und<br />

stolze Mutter von Zwillingen zur<br />

besten blinden Schwimmerin dieser<br />

Meisterschaft. Zudem konnte sie sich<br />

über 500 Euro zusätzlichem Preisgeld<br />

freuen, das mit der Übergabe des Ehrenpokals<br />

verbunden war.<br />

Deutschlands Schwimm-AS Nr. 1.<br />

Kirsten Bruhn vom PSV Neumünster<br />

überragte alle AthletenInnen.<br />

Wenn die 39-Jährige an den Start<br />

geht, ist fast immer ein Rekord zu<br />

erwarten. Und auch in Berlin demonstrierte<br />

die nur 60kg schwere und<br />

177cm große Schwimmerin, dass sie<br />

ihrem Ruf „Rekordjägern“ alle Ehre<br />

machen wird. 5 Weltrekorde über<br />

100m Brust, 100m Rücken, 200m<br />

Brust, 200m Rücken und 50m Brust<br />

waren die <strong>Berliner</strong> Ausbeute, die sie<br />

in einem der schnellsten Becken der<br />

Welt erzielte.<br />

Insgesamt gingen noch 7 Internationale<br />

Deutsche Meistertitel nach<br />

Berlin. Neben Weltrekordlerin Daniela<br />

Schulte wurden noch Internationale<br />

Deutsche Meister: Thomas Grimm<br />

über 100m Brust und Vincent Koch<br />

über 50m Freistil in der C-Jugend.<br />

Das <strong>Berliner</strong> Top-Ergebnis wurde<br />

noch durch sieben dritte- und fünf<br />

zweite Plätze vervollständigt. Mehr<br />

als 130 fleißige, ehrenamtliche Helfer<br />

sorgten für einen reibungslosen Verlauf<br />

der IDM in Berlin.<br />

Bonner rainer Schmidt zu Botschaftern des Deutschen<br />

Marianne Buggenhagen ist sei 30 Jahren<br />

aktiv. Die gebürtige Ueckermünderin<br />

gewann über 30 internationale Paralympic-,<br />

WM- und EM-Titel sowie zahlreiche Deutsche<br />

Meisterschaften. 2001 erschien ihre<br />

Autobiografie mit dem Titel: „Ich bin von<br />

Kopf bis Fuß auf Leben eingestellt“.<br />

Foto: U. Gieche<br />

S p ort<br />

Behindertensportverbandes berufen<br />

Rainer Schmidt, Verwaltungswirt, evangelischer<br />

Theologe und in Bonn lebend, ist seit<br />

25 Jahren aktiv. Viermal stand der 44-Jährige<br />

ganz oben auf dem Treppchen bei den Paralympics.<br />

Zuletzt auch in Peking 2008. Sein<br />

2004 veröffentlichtes Buch unter dem Titel:<br />

„Lieber Arm ab als arm dran“, verrät seine<br />

generelle Lebenseinstellung und seine Haltung<br />

zum Sport. Foto: DBS<br />

erklärung zur Begründung des neuen<br />

Konzepts. Und dabei erhält der Verband<br />

kräftige Unterstützung von den beiden<br />

Sport-Assen aus Leichtathletik und<br />

Tischtennis.<br />

„Als besondere Vorbilder tragen<br />

die Botschafter das Thema Behindertensport<br />

in die breite Öffentlichkeit<br />

und werden zukünftig Tätigkeiten im<br />

Rahmen der PR- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

wahrnehmen sowie eine aktive<br />

und breitangelegte Aufklärungs- und<br />

Schulungsarbeit an Schulen und anderen<br />

Bildungseinrichtungen betreiben“,<br />

formulierte der DBS seinen Anspruch<br />

an diese neue Aufgabe für die 56-jährige<br />

Marianne Buggenhagen und den 44jährigen<br />

Tischtennisplayer. Beide Ausnahmeathleten<br />

kehrten nach den letzten<br />

Paralympics in Peking 2008 mit je einer<br />

Goldmedaille in die Heimat zurück und<br />

schreiben schon heute in ihrer Disziplin<br />

Sportgeschichte.


BBZ Juli/August 2009 1<br />

Tanzen: haus rheinsberg war würdiger gastgeber der Deutschen<br />

Meisterschaften im rollstuhltanzen in der Prinzenstadt<br />

Die German Classic Open in Rheinsberg<br />

waren eine gelungene Generalprobe für die<br />

im nächsten Jahr stattfindenden Weltmei-<br />

Von Uwe Gieche<br />

Das Haus Rheinsberg der Fürst<br />

Donnersmarck-Stiftung war<br />

einmal mehr würdiger Gastgeber der<br />

Internationalen Meisterschaften 2009<br />

im Rollstuhltanzen. In sieben Klassen<br />

wurden die deutschen Titelträger<br />

ermittelt. Bereits im Vorjahr fanden<br />

die German Classic Open in der Prinzenstadt<br />

statt.<br />

Selbstbewusst, angriffslustig und<br />

in Hochform präsentierten sich die<br />

deutschen Paare. Sie boten vielversprechende<br />

und sportlich hochkarätige<br />

Leistungen, die im Einklang mit<br />

der Beherrschung des musikalischen<br />

Rhythmus und den Bewegungen in<br />

den Spezialrollstühlen standen. Die<br />

Wertungsrichter und die zahlreich<br />

anwesenden Zuschauer belohnten die<br />

Deutsche Paare konnten mit Internationaler Spitze mithalten<br />

Akteure durch viel Beifall und hohen<br />

Noten. In Standard LWD 1 Combi<br />

zeigten Christian Feess/Claudia<br />

Maierl vom Rot/Gold Casino Nürnberg<br />

eine fantastische Leistung, die<br />

mit dem Gewinn der Meisterschaft<br />

belohnt worden ist. Auf Rang zwei<br />

kamen Detlev Lütgert/Renate Beune<br />

von der BSG Gütersloh (Nordrhein-<br />

Westfalen). Über diese Silbermedaille<br />

freute sich das Gütersloher Paar<br />

besonders, denn in dieser Leistungsklasse<br />

starteten die Vizemeister das<br />

erste Mal.<br />

Horst Wehner/Angela Schulz vom<br />

VfL von 1848 e.V. Hannover gewannen<br />

gleich zwei Titel. In LWD 2 DUO.<br />

Eine wirkliche Meisterleistung, denn<br />

das neue Rollstuhltanz-Duo hatte nur<br />

ganze drei Wochen Trainingsvorbereitungszeit.<br />

In Latein LWD 1 DUO stellten sich<br />

Christian Schad und Claudia Wulf<br />

von der BSV Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

der Konkurrenz.<br />

Das Paar aus der Stadt der vier<br />

Tore faszinierte Publikum und die<br />

kritischen Wertungsrichter gleichermaßen.<br />

Eindrucksvoll demonstrierte<br />

das Duo, wie man auch mit einem<br />

Elektro-Rollstuhl musikalisch tanzen<br />

kann. Der Lohn: Die Meisterschaft.<br />

Eine doppelte Belastung hatte das<br />

hessische Rollstuhltanzpaar Jean-<br />

Marc Clement und Andrea Naumann<br />

vom RSC Frankfurt/M. zu bewerkstelligen.<br />

Als 10 Tänze Paar absolvierten<br />

sie in Rheinsberg eine wahrhafte<br />

sportliche Meisterleistung.<br />

In den Standardtänzen Combi<br />

LWD setzen sie sich mit einer international<br />

starken Konkurrenz auseinander,<br />

dies wurde mit dem Gewinn<br />

der Bronzemedaille bei den German<br />

Classics belohnt und den sicheren<br />

Gewinn der Deutschen Meisterschaft<br />

bedeutet. Den internationalen Titel<br />

holten sich die Vizeweltmeister Alexander<br />

Lapin/Irina Gordeeva aus Russland.<br />

Nur 60 Minuten nach dem kräftezehrenden<br />

Wettkampf nahmen die<br />

Frankfurter den Kampf um den Titel<br />

in der lateinamerikanischen Sektion<br />

auf. Auch hier bewies das RSC-Paar<br />

ihr meisterliches Können. Kein anderes<br />

Duo bewies an diesem Abend eine<br />

so perfekte Beherrschung von Musik<br />

und Tanz, sodass folgerichtig die Wertungsrichter<br />

ihnen den Platz 1 zuerkannten.<br />

Michael Weber, Cheftrainer<br />

des DBS Tanzsport, war äußerst zufrieden<br />

mit den gezeigten Leistungen<br />

in allen Startklassen. „Die deutschen<br />

Tanzpaare haben gezeigt, dass sie bei<br />

der Weltmeisterschaft, die erstmalig<br />

in Deutschland vom 05.-08. November<br />

2010 in Hannover stattfinden wird,<br />

ganz oben mittanzen wollen“, so sein<br />

Fazit der Titelkämpfe in Rheinsberg.<br />

Schwimmeuropameisterschaften<br />

der Behinderten<br />

nach Deutschland<br />

2011 vergeben/<br />

Vertragsunterzeichnung<br />

in Berlin<br />

sterschaften in Hannover. Foto: DBS DBS-Präsident Karl Hermann Haack und<br />

PSc-Leichtathleten erfolgreich bei der EM der<br />

Sehbehinderten in griechenland<br />

Matthias Schröter entführte den Titel über<br />

200m in die Hauptstadt. Foto: U. Gieche<br />

Von Uwe Gieche<br />

Die <strong>Berliner</strong> Behinderten-Leichtathletikelite<br />

vom Paralympischen<br />

SportClub Berlin (PSC) sind Medaillengaranten<br />

bei Internationalen<br />

Meisterschaften. Matthias Schröter,<br />

Thomas Ulbricht und Katrin Müller-<br />

Rottgardt dominierten einmal mehr<br />

bei den jüngst im griechischen Rhodos<br />

stattgefundenen Europameisterschaften<br />

der Sehbehinderten.<br />

Der BVG-Angestellte aus der Hauptstadt,<br />

Matthias Schröter, konnte über<br />

die 200 Meter den Titel in die Hauptstadt<br />

entführen. Der 25-Jährige Hellersdorfer<br />

fügte somit einen weiteren<br />

international bedeutenden Titel seiner<br />

bislang äußerst erfolgreichen Leichtathletikkarriere<br />

hinzu. Den wohl<br />

wichtigsten Titel in seiner sportlichen<br />

Laufbahn konnte der Sehbehinderte<br />

bei den Paralympics in Peking 2008 erringen.<br />

Über 400 Meter stand er ganz<br />

oben auf dem Siegerpodest.<br />

In die Siegerlisten der Europameisterschaften<br />

in Griechenland konnte<br />

sich auch sein Klubkamerad Thomas<br />

Ulbricht eintragen. Das Vielseitig-<br />

keitstalent überzeugte einmal mehr in<br />

S p ort<br />

Zwei Gold- und eine Bronzemedaille für Schröter, Ulbricht und Rottgardt<br />

seiner Spezialdisziplin- dem 5-Kampf.<br />

Der aus Salzwedel (Sachsen-Anhalt)<br />

stammende PSC-Athlet konnte mit<br />

3.296 Punkten und neuem Deutschen<br />

Rekord den Titel nach Berlin holen.<br />

Dabei stellte er zwei persönliche Bestleistungen<br />

über die 100 Meter (11,26<br />

sec) und dem Speerwurf (51,88 m) auf.<br />

6.78m im Weitsprung<br />

und 4:52 Minuten a n z e i g e<br />

über die 1.500 Meter<br />

sorgten für den EM-<br />

Titel bei tropischen<br />

Temperaturen.<br />

Den <strong>Berliner</strong> Erfolg<br />

komplettierte<br />

Katrin Müller-Rottgardt.<br />

Die 27-jährige<br />

Physiotherapeutin<br />

konnte über die 200<br />

Meter die Bronzemedaille<br />

erringen.<br />

Xavier Gonzales, Geschäftsführer IPC,<br />

unterzeichneten den Vertrag für die EM<br />

2011. Foto: W. Gottschalt<br />

Von Uwe Gieche<br />

Die Schwimmeuropameisterschaft<br />

der BehindertenathletInnen<br />

wird 2011 in Deutschland<br />

ausgetragen. Diese Entscheidung<br />

gab das International Paralympic<br />

Committee (IPC) während der im<br />

Vormonat stattgefundenen Internationalen<br />

Deutschen Schwimmeisterschaften<br />

in Berlin bekannt. Die Unterzeichnung<br />

des Vertrages zwischen<br />

dem Deutschen Behindertensportverband<br />

(DBS) und dem IPC fand in<br />

der Schwimm- und Sprunghalle an<br />

der Landsberger Allee statt.<br />

Die Europameisterschaft wird im<br />

Juni 2011 im <strong>Berliner</strong> Velodrom im<br />

Europa Sportpark Berlin ausgetragen.<br />

Der Terminplan wird demnächst festgelegt.<br />

Dr. Karl Quade,Vizepräsident<br />

Leistungssport im DBS, zeigte sich<br />

von dem neuen Sportevent in Berlin<br />

nach der Vertragsunterzeichnung begeistert:<br />

„Wir sind stolz darauf, dass<br />

das IPC dieses hohe Vertrauen in uns<br />

setzt und werden alles dafür tun, für<br />

die Athletinnen und Athleten eine<br />

unvergessliche Veranstaltung durchzuführen.<br />

Da dieser Zeitpunkt nur<br />

ein Jahr vor den Paralympics 2012<br />

in London liegt, werden wir sicherlich<br />

die besten Sportlerinnen und<br />

Sportler aus ganz Europa begrüßen<br />

können.“


0 Stadtg e s p räc h<br />

Für die Bürger Berlins und die Besucher<br />

der Bundeshauptstadt aus<br />

aller Welt gibt es eine neue Attraktion:<br />

Das Science Center Medizintechnik<br />

ist am Dienstag, 16. Juni 2009, in Anwesenheit<br />

von Bundesaußenminister<br />

Frank-Walter Steinmeier, Thüringens<br />

Ministerpräsident Dieter Althaus, Berlins<br />

Regierendem Bürgermeister Klaus<br />

Wowereit und mehreren hundert Gästen<br />

feierlich eingeweiht worden.<br />

Die Otto Bock HealthCare lädt in der<br />

Ebertstraße zwischen Potsdamer Platz<br />

und Brandenburger Tor zu interaktiven<br />

Erlebnissen ein und ermöglicht<br />

Wissensvermittlung an multimedialen<br />

Installationen. Unter dem Motto „Begreifen,<br />

was uns bewegt“ eröffnet das<br />

MedTech-Unternehmen interessante<br />

Einblicke für Laien und Experten.<br />

Drei Gebäudeebenen mit zusammen<br />

450 Quadratmetern bilden eine<br />

offene Bühne der Medizintechnik für<br />

jedermann. Der Besucher lernt spielerisch,<br />

wie komplex scheinbar selbstverständliche<br />

Bewegungsabläufe wie<br />

das Gehen oder das Greifen sind. Dort<br />

Internationaler Paralympic-Day<br />

am 11. Juli 2009 in<br />

Berlin<br />

Serienweise Paralympicsieger von Pekings<br />

und Deutschlands-Elite erwartet<br />

Von Uwe Gieche<br />

Das International ParalympicCommitee<br />

(IPC) hat nach 2007 den<br />

Internationalen Paralympic-Day zum<br />

zweiten Mal an Berlin vergeben.<br />

Mit dieser Entscheidung will das IPC<br />

die erfolgreiche Veranstaltung generell<br />

in Berlin etablieren. Ausschlag für die<br />

Berlin-Entscheidung war u.a. auch die<br />

damalige überragende Medienpräsenz.<br />

„Der Internationale Paralympic Day<br />

2009 stellt eine einzigartige Möglichkeit<br />

dar, spannenden Paralympischen Sport<br />

und begeisternde Paralympicsportler<br />

Science center Medizintechnik macht<br />

Mobilität zum Erlebnis<br />

Start für eine einzigartige Technologie-Bühne in Berlin.<br />

wird anschaulich verdeutlicht, wie das<br />

Verständnis biologischer Abläufe die<br />

Forschung und Entwicklung in der<br />

Medizintechnik inspiriert.<br />

Praktische Beispiele geben Einblick<br />

in die menschliche Anatomie und die<br />

Bionik. Ein weiterer Themen-Schwerpunkt<br />

ist die Bedeutung von medizintechnischen<br />

Innovationen für Menschen<br />

mit Handicap. Die Gäste im Science<br />

Center Medizintechnik erleben<br />

unmittelbar die Funktionalität von<br />

Prothesen, Orthesen oder Rollstühlen,<br />

wie zum Beispiel auf einem virtuellen<br />

Parcours über den Pariser Platz<br />

in Berlin.<br />

Die markante Fassadengestaltung<br />

ist der Struktur von Muskelfasern<br />

nachempfunden. Ab Einbruch der<br />

Dunkelheit sorgt die Licht-Installation<br />

„Walker“ für einen weiteren Blickfang.<br />

Aus nur 15 bewegten leuchtenden<br />

Punkten entsteht ein verblüffend charakteristisches<br />

menschliches Gangbild.<br />

Die oberen Etagen des Hauses<br />

werden für Begegnungen mit Exper-<br />

aus erster Hand zu erleben“, sagte IPC<br />

Präsident Sir Philip Craven bei der Vertragsunterzeichnung.<br />

Das Brandenburger Tor in Berlin<br />

wird wieder als Hintergrund für die<br />

Demonstration des Paralympischen<br />

Sports dienen und die Zuschauer in<br />

den Bann ziehen. Hautnah sind die<br />

Paralympischen Athletinnen und Athleten<br />

zu erleben.<br />

Eine große Auswahl des Paralympischen<br />

Sports wird vorgestellt. Blindenfußball<br />

(5-a-side football), Weitsprung,<br />

Tischtennis, Rollstuhlbasketball,<br />

Rollstuhlrugby oder auch Rollstuhltanz<br />

werden den Besuchern präsentiert.<br />

Mit Blick auf die Winter Paralympics<br />

2010 in Vancouver hat das IPC das Programm<br />

um die Wintersportarten Bi-<br />

ten aus Orthopädietechnik, Medizin<br />

und Rehabilitationstherapie sowie für<br />

Seminare der Otto Bock Academy genutzt.<br />

Zu diesem Bereich gehört auch<br />

ein Kompetenz-Zentrum mit einer<br />

Orthopädie-Werkstatt zur praxisgerechten<br />

Demonstration moderner Patientenversorgungen.<br />

Für die Architektur<br />

des Gebäudes zeichnen Gnädinger<br />

Architekten verantwortlich.<br />

Die Ausstellungs- und Mediengestaltung<br />

stammt von ART+COM Berlin.<br />

Für Frank-Walter Steinmeier ist das<br />

Science Center Medizintechnik „ein<br />

Wissenschaftszentrum, das erleben<br />

und verstehen lässt, wofür Medizintechnik<br />

unseres Landes in der Zukunft<br />

steht.“ Und er betonte: „Wir brauchen<br />

eine globale Verantwortungsgemeinschaft.“<br />

Das Unternehmen Otto Bock wurde<br />

vor 90 Jahren als junges start-up-Unternehmen<br />

in Berlin gegründet und<br />

ist heute Weltmarktführer im Bereich<br />

Prothetik mit Tochtergesellschaften<br />

in 40 Ländern der Erde. Weitere Geschäftsfelder<br />

sind die Orthetik, Rollstühle<br />

und seit 2006 die Neurostimulation.<br />

Alle nationalen und internationalen<br />

Aktivitäten werden in der<br />

Firmenzentrale in Duderstadt/ Südniedersachsen<br />

koordiniert.<br />

Der Geschäftsführende Gesellschafter,<br />

Professor Hans Georg Näder, ist der<br />

Enkel des Firmengründers Otto Bock<br />

und sieht Berlin als idealen Schauplatz<br />

für das Science Center Medizintechnik,<br />

das die Öffentlichkeit für ein gesellschaftlich<br />

hoch relevantes Thema<br />

sensibilisieren und zugleich Kontakte<br />

zur nationalen und internationalen<br />

athlon und Schlittenhockey (Ice Sledge<br />

Hockey) erweitert.<br />

Sportlerinnen und Sportler aus der<br />

ganzen Welt werden in der Hauptstadt<br />

erwartet.<br />

Bislang liegen folgende Zusagen vor:<br />

- Im Rollstuhlbasketball der Damen<br />

kommt es zum Vergleich zwischen<br />

Deutschland und den Niederlanden.<br />

- Paralympics Goldmedaillengewinner<br />

im Tischtennis Holger Nikelis<br />

und die Biathlon Paralympic Goldmedaillengewinnerin<br />

Verena Bentele<br />

zeigen ihr Können.<br />

- Weltklasseleichtathlet Casey Tibbs<br />

(USA), mehrfacher Paralympic Medaillengewinner<br />

in Peking 2008 und<br />

Urs Kolly, mehrfacher Paralympic<br />

Goldmedaillengewinner sind im<br />

Weitsprung zu erleben und treffen<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Experten-Szene vertiefen soll: „Berlin<br />

ist eine boomende Drehscheibe dieser<br />

Welt und eine etablierte Metropole<br />

der Medizintechnik. Mit dieser Rückkehr<br />

in die Hauptstadt schließt sich<br />

ein Kreis in unserer Firmen- und Familiengeschichte.<br />

Mich fasziniert, wie<br />

aus Visionen Realität wird, die Menschen<br />

hilft. Für die Anwender bedeuten<br />

unsere Hilfsmittel Unabhängigkeit<br />

im Alltag und Integration in die Gesellschaft.“<br />

Eine erfolgreiche öffentliche Generalprobe<br />

erlebte das Science Center<br />

Medizintechnik bereits am Sonnabend,<br />

13. Juni, bei der „Langen Nacht<br />

der Wissenschaften“. Ab Donnerstag,<br />

18. Juni, ist der Ausstellungsbereich<br />

jeweils donnerstags bis sonntags von<br />

10 bis 18 Uhr geöffnet. Für Besuchergruppen<br />

sind Anmeldungen nach Absprache<br />

auch zu anderen Zeiten möglich.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Interessierte unter www.sciencentermedizintechnik.de.<br />

Joachim F. Hamacher,<br />

Vice President<br />

Otto Bock Science Center Medizintechnik<br />

q Kontakt<br />

Otto Bock<br />

Sciencecenter Medizintechnik<br />

Ebertstraße 15a<br />

D-10117 Berlin<br />

Telefon: 030 / 39 82 06 - 0<br />

Telefax: 030 / 39 82 06 - 111<br />

E-Mail: info@sciencecentermedizintechnik.de<br />

Internet: www.sciencecentermedizintechnik.de<br />

auf die <strong>Berliner</strong> Matthias Schröder<br />

und Thomas Ulbricht vom PSC. Beide<br />

jüngst erst erfolgreich bei der EM<br />

in Griechenland.<br />

Vor allem der Nachwuchs wird die<br />

Möglichkeit erhalten, einige Sportarten-<br />

wie Rollstuhlbasketball- selbst auszuprobieren.<br />

Dank einer großartigen Unterstützung<br />

von international bekannten Unternehmen<br />

und deutschen Förderern<br />

des Paralympicsports wie beispielsweise<br />

Allianz SE und Deutsche Telekom,<br />

Otto Bock Health Care, den „Event<br />

Partnern“ Deutsche Bahn, Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände<br />

(ABDA) und Deutsche Gesetzliche<br />

Unfallversicherung (DGVU) kann der<br />

Paralympic-Day am 11. Juli 2009 in<br />

Berlin stattfinden.


BBZ Juli/August 2009 Stadtg e s p räc h<br />

1<br />

Lesen so wie ich es mag<br />

Am Sehbehindertentag gab es gute Tipps<br />

Anlässlich des bundesweiten Sehbehindertentages<br />

am 6.6.2009<br />

zeigten der Allgemeine Blinden- und<br />

Sehbehindertenverein Berlin gegr.<br />

1874 e. V. (ABSV), der Blindenhilfswerk<br />

Berlin e. V. und der Arbeitskreis<br />

Vergrößernde Sehhilfen in der Thalia<br />

Filiale im Alexa, wie man trotz Sehbehinderung<br />

oder nachlassenden Sehvermögens<br />

sein Lieblingsbuch, den<br />

BVG-Fahrplan oder den Beipackzettel<br />

seines Medikaments lesen kann.<br />

Thalia, der Marktführer im deutschsprachigen<br />

Sortimentsbuchhandel, beteiligte<br />

sich mit über 60 Filialen an der<br />

diesjährigen bundesweiten Aktion.<br />

Es wurden neben einer Auswahl von<br />

Großdruck- und Hörbüchern (u. a. im<br />

Sonderformat DAISY) auch das neue<br />

E-Book mit Lupenfunktion, verschiedenste<br />

Lesegeräte, Lupen, Lampen<br />

und ein Lesepult vorgestellt. Mit Hilfe<br />

von Simulationsbrillen hatten die sehenden<br />

Besucher die Möglichkeit<br />

selbst zu erleben, wie mühsam das<br />

Lesen mit einer Sehbehinderung ist.<br />

Eberhard Dietrich hat sich schon<br />

lange auf diesen Tag gefreut.<br />

Endlich ist es soweit: Ein sympathischer<br />

Fahrlehrer steht mit seinem<br />

Golf bereit. Nach einer kurzen Einweisung<br />

geht`s los. Das Auto bewegt<br />

sich ruhig, zu hören ist nur die Stimme<br />

des Fahrlehrers: „Ein bisschen<br />

nach rechts, jetzt voll nach links und<br />

Kupplung treten.“ Der blinde Fahrer<br />

hört konzentriert zu, befolgt akkurat<br />

die Anweisungen des Fahrlehrers<br />

und sitzt entspannt am Steuer. Jetzt<br />

biegt das Auto auf eine gerade Strecke<br />

– eine Chance, stärker auf `s Gaspedal<br />

zu treten. Die Tachonadel schlägt aus<br />

und zeigt 160 km/h an. Kein Problem,<br />

die riesige Anlage erlaubt schnelles<br />

Fahren sowie Lenk- und Bremsmanöver<br />

ohne Risiko. Auf eine schnelle<br />

Reaktionszeit kam es beim Hütchen-Parcours<br />

an, links, rechts, links,<br />

Lesen ist aus unserem Alltag nicht<br />

wegzudenken und je älter wir werden,<br />

umso wichtiger wird es für uns. Wie<br />

das Statistische Bundesamt ermittelte,<br />

verbringen 18-25-jährige ca. 30 Minuten<br />

täglich mit dem Lesen, Rentner<br />

dagegen durchschnittlich mehr als 70<br />

Minuten pro Tag. Für viele Senioren<br />

ist es deshalb ein einschneidendes Erlebnis,<br />

wenn die Augen nachlassen<br />

und das Lesen plötzlich zum Problem<br />

wird.<br />

Viele Betroffene wissen nicht, dass<br />

man mit relativ einfachen „Tricks“,<br />

etwas für seine Lesefähigkeit tun<br />

kann. Beim diesjährigen Sehbehindertentag<br />

drehte sich deshalb alles um<br />

dieses Thema.<br />

Hintergrund: Laut WHO gibt es ca.<br />

eine Million sehbehinderte Menschen<br />

in Deutschland. Ein Mensch ist sehbehindert,<br />

wenn er auf dem besser<br />

sehenden Auge selbst mit Brille oder<br />

Kontaktlinse nicht mehr als 30 Prozent<br />

von dem sieht, was ein Mensch<br />

mit normaler Sehkraft erkennt. Der<br />

Sehbehindertentag wurde 1998 vom<br />

DBSV eingeführt und findet jährlich<br />

am 6. Juni statt.<br />

Juliane Eichhorst,<br />

Öffentlichkeitsarbeit Blindenhilfswerk Berlin e.V.,<br />

q Blindenhilfswerk Berlin e. V.<br />

Rothenburgstrasse 15<br />

12165 Berlin<br />

Tel: 030/79 25 031<br />

Fax: 030/79 31 415<br />

rechts – kein Hütchen ist umgefahren<br />

worden. Und zum Schluss noch einmal<br />

eine große Runde zur Entspannung.<br />

Eberhard Dietrich ist zufrieden<br />

und schmunzelt.<br />

Ähnlich begeistert waren die Reaktionen<br />

der über 350 blinden und<br />

sehbehinderten Teilnehmer aus ganz<br />

Deutschland, die sich in Groß Dölln<br />

getroffen haben, um einmal selbstständig<br />

ein Fahrzeug zu fahren.<br />

Neben PKWs, standen sogar LKWs<br />

und Busse zur Verfügung. Das Autofahren<br />

für Blinde und Sehbehinderte<br />

ist in dieser Größenordnung einzigartig<br />

und verdankt seinen Erfolg der<br />

langjährigen Kooperation des Allgemeinen<br />

Blinden- und Sehbehindertenvereins<br />

Berlin mit den Fahrlehrerverbänden<br />

Berlin und Brandenburg<br />

sowie dem Driving Center<br />

Groß Dölln, das seine ideale Anlage<br />

Sinnliches Einkaufen im<br />

Kaufhaus Lafayette<br />

Gleichmäßig fuhren die Fingerkuppen<br />

von Frau Borchert und<br />

Herrn Lubnau über das weiße Papier<br />

ihres Buches. Die Seiten sind leer und<br />

nur bei genauerem Hinsehen sind<br />

kleine erhabene Punkte zu erkennen.<br />

Nach einiger Zeit fällt den ersten Betrachtern<br />

auf: Die Vorleser sind blind.<br />

Innerhalb des bundesweiten Lesemarathons<br />

„Tour de Braille“ und<br />

in Anlehnung an den Sehbehindertentag<br />

organisierte der Blindenhilfswerk<br />

Berlin e. V. am 5. Juni 2009 eine<br />

Lesung im Kaufhaus Lafayette. Es<br />

wurden einzelne Passagen aus dem<br />

Buch „Der kleine Prinz“ vorgelesen.<br />

Die Besucher zeigten viel Interesse<br />

und hatten die Möglichkeit Fragen<br />

zum Thema „Blindheit und Sehbehinderung“<br />

zu stellen. Um einen Einblick<br />

zu bekommen, wie blinde und sehbehinderte<br />

Menschen sich ausschließlich<br />

mit ihrem Tast-, Hör-, und Geruchssinn<br />

im Leben zurechtfinden, bekamen<br />

die Besucher an einer kleinen<br />

„Simulationsstation“ die Möglichkeit<br />

kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.<br />

Der ehemalige Militärflugplatz ist<br />

heute das größte Fahrtrainingszentrum<br />

Europas.<br />

Rund 100 Fahrlehrer aus Berlin<br />

und Brandenburg waren mit ihren<br />

Fahrschulfahrzeugen in die Schorfheide<br />

gekommen, um den blinden<br />

und sehbehinderten Menschen dieses<br />

Fahrerlebnis zu ermöglichen. Für sie<br />

war es selbstverständlich, dass sie so<br />

einen Tag ehrenamtlich unterstützen.<br />

Viele der Teilnehmer waren bereits<br />

zum wiederholten Mal dabei,<br />

schließlich findet diese Aktion bereits<br />

zum neunten Mal statt. In diesem<br />

Jahr gab es spannende Zusatzangebote:<br />

So konnte man in einem Überschlagfahrzeug<br />

erfahren, wie wichtig<br />

es ist, sich anzuschnallen und trainieren,<br />

wie man sich aus einem auf<br />

sich einmal in die Lage eines blinden<br />

Menschen zu versetzen. Mit Hilfe von<br />

Schlafbrillen galt es zu erraten, was<br />

sich in den Fühlkisten und Riechdosen<br />

befand. Gern wurde auch die<br />

Aktion „Dein Name in Punktschrift“<br />

angenommen und auch der eine oder<br />

andere ließ sich zu einem „Mensch<br />

ärgere Dich nicht Spiel“ im Dunkeln<br />

überreden. So wurde der Einkaufsbummel<br />

im Lafayette zu einem „sinnlichen<br />

Erlebnis“.<br />

Die Blindenschrift ist eine geniale<br />

Erfindung und fasziniert blinde und<br />

sehende Menschen bis heute gleichermaßen.<br />

Zu verdanken haben wir sie<br />

dem Franzosen Louis Braille, der am<br />

4. Januar 2009 seinen 200. Geburtstag<br />

gefeiert hätte.<br />

Der Franzose Louis Braille, der<br />

selbst im Vorschulalter erblindete,<br />

hatte bereits im Alter von 16 Jahren ein<br />

ebenso einfaches wie geniales Punktsystem<br />

entwickelt, das sich bis heute<br />

auf der ganzen Welt als „die Blindenschrift“<br />

durchgesetzt hat. Dank Braille-Schrift<br />

haben auch Menschen, die<br />

nicht sehen können, Zugang zu Literatur,<br />

Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben.<br />

Juliane Eichhorst<br />

q Blindenhilfswerk Berlin e. V.<br />

Rothenburgstrasse 15<br />

12165 Berlin<br />

Tel: 030/79 25 031<br />

Fax: 030/79 31 415<br />

Blinde und Sehbehinderte fuhren auto in groß Dölln<br />

dem Kopf stehenden Fahrzeug befreit.<br />

Viele Blinde und Sehbehinderte<br />

konnten an diesem Tag zum ersten<br />

Mal Motorrad oder Quad fahren – das<br />

allerdings auf dem Sozius. Ganz Mutige<br />

nahmen an einem Rundflug über<br />

das Gelände teil. Erschöpft, aber<br />

glücklich nahmen alle Teilnehmer<br />

am späten Nachmittag wieder Platz<br />

in „ihrem“ Fahrschulfahrzeug, mit<br />

dem sie zurück nach Berlin gebracht<br />

wurden.<br />

Paloma Rändel,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

q Allgemeiner Blinden- und<br />

Sehbehindertenverein<br />

Berlin gegr. 1874 e. V.<br />

älteste Selbsthilfeorganisation der<br />

Blinden und Sehbehinderten Sitz:<br />

Auerbacher Straße 7, 14193 Berlin<br />

http://www.absv.de


Eine Welt ohne<br />

Behinderung -<br />

Vision oder alptraum?<br />

von Dr. Klaus Jaschinski<br />

„Eine Welt ohne Behinderung -<br />

Vision oder Alptraum?“ – diese Fragestellung<br />

stand als Thema im Mittelpunkt<br />

des diesjährigen Lobetaler<br />

Fachtags, der am 30. April in Erkner<br />

stattfand und speziell dem 100-jährigen<br />

Bestehen der dortigen Einrichtung<br />

„Heim Gottesschutz“ für Menschen<br />

mit Behinderungen gedachte.<br />

Geladen dazu hatten die Hoffnungstaler<br />

Anstalten Lobetal und das Institut<br />

Mensch, Ethik und Wissenschaft<br />

(IMEW), um die Situation von<br />

Menschen mit Behinderungen aus<br />

geschichtlicher Perspektive und in<br />

der Gegenwart in ihren unterschiedlichen<br />

Facetten zu beleuchten. Ursprünglich<br />

sollte das Rathaus Erkner<br />

als Tagungsort dienen. Die Meldung<br />

von fast 200 Teilnehmern zwang allerdings<br />

zum Umdisponieren und<br />

Ausweichen auf Räumlichkeiten in<br />

und um die Genezareth-Kirche, was<br />

von den Veranstaltern und ihren freiwilligen<br />

Helfern mit Bravour gemeistert<br />

wurde.<br />

Neben Honoratioren der Stadt<br />

Erkner und diversen Vereinen und<br />

Verbänden waren Vertreter aller im<br />

Parlament präsenten politischen Parteien<br />

zugegen. Das Gros letzterer<br />

hielt jedoch nicht lange durch – wie<br />

üblich!<br />

Nach einleitenden Worten der Be-<br />

grüßung und Würdigung, u.a. durch<br />

die Veranstalter und den Bürgermeister<br />

der Stadt Erkner, ging man<br />

dann auch gleich in medias res. Den<br />

Auftakt der Fachvorträge lieferte<br />

Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl von<br />

der Universität Bielefeld mit Ausführungen<br />

zum Thema „Menschen<br />

mit Behinderungen im Spannungsfeld<br />

von Exklusion und Inklusion.<br />

Deutschland im 20. Jahrhundert“.<br />

Ihm folgte Prof. Dr. LeRoy Walters<br />

von der Georgetown-University in<br />

Washington mit Betrachtungen zum<br />

Leben von Pastor Paul Braune und<br />

seinem mutigen Kampf gegen die Ermordung<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

1940. Dr. Katrin Grüber<br />

vom IMEW in Berlin knüpfte daran<br />

an und beleuchtete Facetten von Eugenik<br />

mit sozialer und politischer<br />

Brisanz von ihren Anfängen bis hin<br />

zu Vorgängen und Auswüchsen in<br />

der Gegenwart.<br />

Im Anschluss bekamen die Tagungsteilnehmer<br />

im Rahmen von<br />

vier Workshops (Menschenbild und<br />

Behinderung, Sexualität und Behinderung,<br />

Demenz und Behinderung<br />

und Behinderung in historischer<br />

Perspektive) nach eigener Wahl Gelegenheit,<br />

sich einzubringen, Fragen<br />

zu stellen und einen vertiefenden<br />

Meinungsaustausch zu führen.<br />

Zur Überleitung zum Abschlussgespräch<br />

gab es noch zwei weitere<br />

Fachvorträge von Pastor Bernward<br />

Wolf, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Vorstandes der v. Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel<br />

(Was ist der Mensch, dass du seiner<br />

gedenkst.) und von Markus Kurth,<br />

MdB (Die UN-Konvention und die<br />

Folgen für das Menschenbild), die<br />

mit Worten der Besinnung appellierten<br />

und einen Ausblick zu geben versuchten.<br />

Zweifelsohne konnte konstatiert<br />

werden, dass mit Blick auf die Geschichte<br />

inzwischen Beachtliches<br />

geleistet wurde zur Verbesserung<br />

der Lebensumstände von Menschen<br />

mit Behinderungen. Allerdings ist in<br />

der tagtäglichen Praxis jedoch längst<br />

nicht alles so, wie es sein sollte und es<br />

auch hätte sein können. Denn da, wo<br />

heutzutage Politiker und ihre gedungenen<br />

sogenannten Experten medienwirksam<br />

nur allzu gern schwülstig<br />

schwafeln, bleibt zur Erzielung und<br />

Verankerung echter Resultate Bürgerinitiative<br />

umso mehr gefragt!<br />

Stadtg e s p räc h<br />

von Susanne Baumstark<br />

Es tut sich was in Sachen Antidiskriminierung:<br />

Jetzt gibt es sogar schon<br />

eine Warteliste für das Diversity*-Sensibilisierungstraining<br />

mit Schwerpunkt<br />

Behinderung, das von der Landesstelle<br />

für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung<br />

bei der Senatsverwaltung für Integration,<br />

Arbeit und Soziales organisiert<br />

und angeboten wird. Eigentlich war geplant,<br />

dieses Training nur einmal mit 16<br />

bis 18 Teilnehmer/innen anzubieten. Die<br />

Fülle der Anmeldungen aber veranlasste<br />

die Landesstelle, dies zu überdenken.<br />

Ende März fand nun bereits das dritte<br />

Training mit 20 bis 22 Teilnehmer/innen<br />

statt. Und noch immer ist die Warteliste<br />

nicht abgearbeitet. Den „riesengroßen<br />

Bedarf“ findet auch Eren Ünsal, Leiterin<br />

der Landesstelle für Gleichbehandlung,<br />

sehr erfreulich: „Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer kommen aus ganz<br />

verschiedenen Zielgruppen – aus der<br />

Verwaltung, von Beratungsstellen, aus<br />

Projekten oder aus dem Rechtsbereich.<br />

Einige arbeiten direkt mit Menschen mit<br />

Behinderungen, andere kommen in ihrer<br />

Funktion als Personalverantwortliche,<br />

aber auch selbst Betroffene sind interessiert.“<br />

Die Leitung des zweitägigen, kostenfreien<br />

Trainings ist – entsprechend dem<br />

Diversity-Gedanken – mit Judy Gummich<br />

(Migrationshintergrund) und Constanze<br />

Schnepf (Behinderung) „vielfältig“<br />

besetzt. Zu Anfang sind die Teilnehmer/innen<br />

gefordert, eigene Fähigkeiten,<br />

Ängste, Unsicherheiten, Vorbehalte<br />

sowie ihre Identitätsbildung zu reflektieren.<br />

Thematisiert werden außerdem<br />

strukturelle und begriffliche Diskriminierung,<br />

umfassende Barrierefreiheit, die<br />

UN-Behindertenrechtskonvention sowie<br />

der „Eisberg der Vielfalt“. Berlins Be-<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

„Sie taten ihm nichts,<br />

also auch nichts gutes“<br />

Diversity mit Schwerpunkt Behinderung beim Senat<br />

hindertenbeauftragter Martin Marquard<br />

bietet zudem als Gastreferent einen komprimierten<br />

Überblick über die Landesgesetzgebung<br />

für Menschen mit Behinderungen.<br />

Am Ende werden Schritte hin zu<br />

einer diskriminierungsfreien Alltagskultur<br />

diskutiert. Als symbolische Beschreibung<br />

der Situation dient das Zitat aus<br />

Max Frischs „Andorra“: „Sie taten ihm<br />

nichts, also auch nichts Gutes.“<br />

Im zweiten Halbjahr wird es noch<br />

einmal ein Diversity-Training mit<br />

Schwerpunkt Behinderung sowie eines<br />

mit Schwerpunkt Alter geben. Andere<br />

Schwerpunktthemen sind in Planung.<br />

Eren Ünsal steht im Gespräch mit der<br />

Verwaltungsakademie, um eine Kooperation<br />

bezüglich der Trainings zu erreichen.<br />

Wenn sich die Akademie auch finanziell<br />

bei diesen Angeboten beteiligt,<br />

könnten diese zur regelmäßigen Einrichtung<br />

werden. Nähere Information gibt es<br />

bei der Landesstelle unter Telefon 9028-<br />

2726 oder über Mail an die Adresse<br />

q antidiskriminierungsstelle@<br />

senias.verwalt-berlin.de.<br />

*Diversity Mainstreaming ist ein<br />

Denkmodell, das die Wertschätzung<br />

von Vielfalt in der Gesellschaft (Behinderung,<br />

Alter, Homosexualität<br />

etc.) und ihre Einbettung in alle<br />

Politik- und Gesellschaftsbereiche<br />

als Querschnittsthema fordert. Es<br />

stammt aus der amerikanischen<br />

Bürgerrechtsbewegung, wurde aber<br />

bisher vorwiegend von der Wirtschaft<br />

für ihre Bedarfe umgesetzt. Erst seit<br />

jüngster Zeit beginnt auch die Soziale<br />

Arbeit, Diversity in ihre Konzepte<br />

zu integrieren und damit die bisher<br />

einseitige, nach Personengruppen getrennte,<br />

Antidiskriminierungspolitik<br />

zu überwinden.<br />

Schritte zur diskriminierungsfreien alltagskultur<br />

- Eine unvollständige Ideensammlung -<br />

• Sensibilisierungs- und Kommunikationstrainings durchführen<br />

• Regelmäßige Pflichtschulungen in Betrieben<br />

• Konkrete Barrieren abbauen<br />

• Checklisten entwickeln zur Vermeidung von Barrieren<br />

• Personalentwicklung modernisieren<br />

• Menschen mit Behinderungen einbeziehen<br />

• Unabhängige Anlaufstellen für nachteilsfreie<br />

Beschwerdemöglichkeiten einrichten<br />

• Anträge stellen und Leute nerven<br />

• Vernetzung und Austausch von Projekten, Personen, Vereinen etc.<br />

• verständliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Statistiken für Nachweis von struktureller Diskriminierung<br />

und für Projektförderung<br />

• Arbeitsgruppen für Behindertenfragen beim Senat kontaktieren<br />

• Fahrdienste einrichten


BBZ Juli/August 2009 Stadtg e s p räc h<br />

von Sven Przibilla<br />

MOBIDAT WIRD GRÖSSER -<br />

unter diesem Motto wurde zur<br />

Eröffnung der MOBIDAT – Außenstelle<br />

am 16. Juni 2009 in die Romy-<br />

Schneider-Straße 4 (in der Spandauer<br />

Wasserstadt) eingeladen. Um 11 Uhr<br />

wurde im Beisein des Bezirksbeauftragten<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

von Charlottenburg/Wilmersdorf,<br />

Herrn Friedrich, Vertretern<br />

sozialer Einrichtungen, MOBIDAT<br />

- MitarbeiterInnen und BürgerInnen<br />

eine weitere Außen-stelle der MOBI-<br />

DAT - Datenbank für ein barrierefreies<br />

Leben in Berlin eröffnet.<br />

Auf gut 120 m2 arbeiten hier zukünftig<br />

unsere MitarbeiterInnen<br />

und beraten vor Ort auf Wunsch die<br />

<strong>Berliner</strong>Innen und Besucher unserer<br />

Stadt über die barrierefreie Zugänglichkeit<br />

öffentlicher Einrichtungen<br />

und Gebäude.<br />

Im Rahmen seiner Eröffnungsrede<br />

hob der Projektleiter, Thorsten<br />

Stellmacher, die Bedeutung der Einrichtung<br />

einer weiteren Außenstelle<br />

von MOBIDAT für die Stadtbezirke<br />

Spandau, Charlottenburg/Wilmers-<br />

Besucherservice hauptstadtzoos<br />

für Senioren<br />

Die Fördergemeinschaft von Tierpark<br />

Berlin und Zoo Berlin e. V.<br />

bietet in diesem Jahr einen ehrenamtlichen<br />

Besucherservice für Senioren<br />

an. Die Hauptstadtzoos – Tierpark<br />

und Zoo – sind vor allem für ältere<br />

Menschen oft soziale Treffpunkte,<br />

Orte der Begegnung und des Kennenlernens.<br />

Diese Kontakte sind bei<br />

älteren Menschen oft von einem Tag<br />

zum anderen unterbrochen. Gerade<br />

in einer Großstadt wie Berlin ist dann<br />

die Gefahr der Vereinsamung groß.<br />

Die Freunde der Hauptstadtzoos<br />

möchten mit der Aktion „Patenschaft<br />

zum tierischen Bummel“ diesen<br />

Menschen einen Besuch im <strong>Berliner</strong><br />

Tierpark oder im Zoo ermöglichen.<br />

Zum ehrenamtlichen Besucherservice<br />

gehören der Abhol- und Bringedienst,<br />

bei dem die älteren Menschen<br />

mit Fahrzeugen von zu Hause abgeholt<br />

werden, sowie die Begleitung bei<br />

einem Rundgang durch den Tierpark<br />

oder Zoo.<br />

Der Service ist kostenfrei; lediglich<br />

der Eintritt in den Zoo bzw. Tierpark<br />

ist notwendig.<br />

„Wir haben immer wieder festgestellt,<br />

dass viele Besucherinnen<br />

MOBIDaT WIrD grÖSSEr<br />

Eröffnung der MOBIDAT Außenstelle Spandau<br />

und Charlottenburg<br />

© Divina Sumiran Mariani, Kunst-Fotografin,<br />

www.divina-sumiran.de<br />

dorf und unsere Stadt hervor: „Mit<br />

unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen,<br />

Berlin l(i)ebenswerter und attraktiver<br />

zu machen. Barrierefreiheit<br />

bedeutet schließlich: Mehr Lebensqualität<br />

für alle Menschen.“<br />

„Bis zur Eröffnung ist nicht alles<br />

so glatt gelaufen, wie wir es uns vorgestellt<br />

hatten“, sagte Rosemarie<br />

Voltattorni, Bezirksleiterin der Datenbank<br />

MOBIDAT von Charlottenburg<br />

/ Wilmersdorf.<br />

Abholen zum tierischen Bummel im Zoo und im Tierpark<br />

und Besucher, die seit vielen Jahren<br />

den Tierpark oder den Zoo besucht<br />

haben, aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht mehr die Hauptstadtzoos<br />

besuchen können. Hieraus haben wir<br />

diesen ehrenamtlichen Service entwickelt,<br />

der einen unvergesslichen Tag<br />

im Zoo oder im Tierpark ermöglicht.“,<br />

so Thomas Ziolko, Vorsitzender<br />

der Freunde der Hauptstadtzoos.<br />

Interessierte, die gerne von ihrem<br />

Zuhause abgeholt werden wollen und<br />

einen der beiden Hauptstadtzoos gefahren<br />

werden möchten, können sich<br />

bei der Fördergemeinschaft von Tierpark<br />

Berlin und Zoo Berlin e. V. telefonisch<br />

unter 030-51 53 14 07 immer donnerstags<br />

von 13 bis 15 Uhr melden.<br />

Für das Projekt werden auch immer<br />

noch ehrenamtliche Helferinnen und<br />

Helfer gesucht! Wer Lust hat, sich<br />

in seiner Freizeit ehrenamtlich zu<br />

betätigen und anderen Menschen<br />

zu helfen, der kann sich gern unter<br />

Tel. 51 53 14 07 oder per Email info@<br />

freunde-hauptstadtzoos.de melden.<br />

Thomas Ziolko,<br />

Vorsitzender der Freunde Hauptstadtzoos<br />

„Aber der Umgang mit der Thematik<br />

„Barrieren und Hindernisse“<br />

ist uns nicht fremd, denn diese Begriffe<br />

gehören zum täglichen Vokabular<br />

unserer Arbeit. Entscheidend<br />

ist, dass wir es geschafft haben und<br />

somit in Zukunft in der Lage sind,<br />

jedem, der auf Informationen über<br />

die Barrierefreiheit von Berlins Einrichtungen<br />

und Geschäften angewiesen<br />

ist, entsprechende Auskünfte<br />

geben zu können“, fügte sie mit nicht<br />

unberechtigtem Stolz hinzu. Gemeinsam<br />

mit ihrem Kollegen, Lutz<br />

Leupold geleitete sie Gäste, darunter<br />

auch den ehemaligen (damals lautete<br />

die Bezeichnung noch) Behindertenbeauftragten<br />

von Charlottenburg,<br />

Herrn Eisel, durch die hellen und<br />

freundlich gestalteten Räume der<br />

Einrichtung.<br />

In einem Gespräch mit der BBZ-Re-<br />

q Freunde Hauptstadtzoos<br />

Fördergemeinschaft von Tierpark<br />

Berlin und Zoo Berlin e. V.<br />

Am Tierpark 125<br />

10319 Berlin<br />

Tel. 030-51 53 14 07<br />

Fax. 030-512 40 61<br />

www.freunde-hauptstadtzoos.de<br />

info@freunde-hauptstadtzoos.de<br />

a n z e i g e<br />

daktion, sagte Thorsten Stellmacher:<br />

„Wir wollen nicht nur, dass die Menschen<br />

Kenntnis über die Datenbank<br />

MOBIDAT erhalten, wir wünschen<br />

uns auch, dass die BürgerInnen MO-<br />

BIDAT intensiver nutzen, gleichzusetzen<br />

mit der selbstverständlichen<br />

Nutzung von einschlägigen Suchmaschinen<br />

im Internet.“ In diesem Zusammenhang<br />

wies der Projektleiter<br />

ausdrücklich darauf hin, dass MO-<br />

BIDAT nicht nur über das Internet<br />

zu erreichen ist, sondern auch über<br />

die dafür eingerichtete Info-Hotline:<br />

030/74 77 71 15. „Dieser Service wird<br />

von uns selbstverständlich kostenlos<br />

angeboten.“ (T.Stellmacher)<br />

Die Datenbank enthält derzeit Angaben<br />

über die Barrierefreiheit von<br />

mehr als 23 000 Einrichtungen.<br />

Die Facette unserer Dienstleistungen<br />

wurde dahingehend erweitert,<br />

dass wir nunmehr mit MOBIDAT<br />

ROUTING auch in der Lage sind,<br />

barrierefreie Stadtrundgänge anzubieten.<br />

Doch das ist nur eins der<br />

vielen Vorhaben, das das MOBIDAT<br />

– Team für die Zukunft plant.


Zu ihrem ersten “Parlamentarischen<br />

Sommer” hatte die Lebenshilfe<br />

Berlin am 19. Juni Vertreter des <strong>Berliner</strong><br />

Senats, des Abgeordnetenhauses<br />

und der Bezirke in das Haus der Lebenshilfe,<br />

Dohnagestell 10 eingeladen.<br />

Thema des Dialogs mit der <strong>Berliner</strong><br />

Politik ist das Recht auf lebenslanges<br />

Lernen auch für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung.<br />

Während lebenslanges Lernen für<br />

die meisten Bürger heute eine Selbstverständlichkeit<br />

ist, finden erwachsene<br />

Menschen mit Behinderung in Berlin<br />

bisher kaum Angebote. Mit der Unterzeichnung<br />

der UN-Konvention über<br />

die Rechte von Menschen mit Behinderung<br />

hat sich Deutschland verpflichtet,<br />

Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit<br />

für alle Menschen zu realisieren.<br />

Daher sei die Weiterentwicklung zu<br />

einem Bildungssystem, in dem Menschen<br />

mit und ohne Behinderung gemeinsam<br />

lernen können, eine zentrale<br />

Herausforderung für die <strong>Berliner</strong> Bildungspolitik,<br />

so der 1. Vorsitzende der<br />

Lebenshilfe Berlin Ulrich Arndt.<br />

Zusammen mit dem Paritätischen<br />

Läufer mit geistiger Behinderung<br />

nahmen teil an der<br />

<strong>Berliner</strong> Teamstaffel<br />

Mit Unterstützung von freiwilligen<br />

Begleitläufern der Firmen<br />

PriceWaterhouseCoopers (PWC) und<br />

Cisco nahmen geistig behinderte<br />

Sportler der Lebenshilfe Berlin teil<br />

an der 10. <strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe-<br />

TEAM-Staffel. Insgesamt beteiligten<br />

sich 4.009 Staffeln mit 20.045 Läuferinnen<br />

und Läufern am größten deutschen<br />

Staffellauf im Tiergarten vom<br />

10. bis 12. Juni.<br />

Ermutigt durch den Erfolg im letzten<br />

Jahr, gingen in diesem Jahr zwei<br />

Staffeln der Lebenshilfe Berlin an den<br />

Start. Am 11. Juni unterstützten Mitarbeiter<br />

von PWC und Ulrich Arndt,<br />

der Vorsitzende der Lebenshilfe<br />

Berlin, eine Staffel als Guides, einen<br />

Tag später Mitarbeiter von Cisco und<br />

Lebenshilfe-Vorstandsmitglied Andreas<br />

Porten die zweite Staffel der<br />

Lebenshilfe Berlin.<br />

Ulrich Arndt, selbst ein leidenschaftlicher<br />

Läufer, bedankte sich bei<br />

den beteiligten Firmen für die erfolgreiche<br />

Kooperation: „Durch das Engagement<br />

der Guides gehörten Menschen<br />

mit geistiger Behinderung bei so<br />

einem großen Laufevent dazu. Sportliche<br />

Erfolge machten sie stolz und<br />

gaben ihnen Selbstbewusstsein.“ Die<br />

Läufer haben inzwischen den Spaß an<br />

der Bewegung für sich entdeckt und<br />

trainieren im wöchentlichen Lauftreff<br />

der Lebenshilfe Berlin für Menschen<br />

mit und ohne Behinderung.<br />

q Lebenshilfe Berlin<br />

www.lebenshilfe-berlin.de<br />

Wohlfahrtsverband Berlin hat die Lebenshilfe<br />

Berlin deshalb an der Humboldt-Universität<br />

ein Gutachten “Zur<br />

Situation der Erwachsenenbildung<br />

von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

in Berlin” in Auftrag gegeben.<br />

Prof. Dr. Karl-Ernst Ackermann und<br />

der Diplom-Pädagoge Mathis Amelung<br />

führten die Studie durch und<br />

stellen die Ergebnisse beim Parlamentarischen<br />

Sommer vor.<br />

Aufgrund der in der Expertise festgestellten<br />

Unterversorgung in der Erwachsenenbildung<br />

für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung fordert die Lebenshilfe<br />

Berlin<br />

• Einführung, Ausbau und Abstimmung<br />

bedarfsgerechter Fort- und<br />

Weiterbildungsangebote an den<br />

<strong>Berliner</strong> Volkshochschulen<br />

Stadtg e s p räc h<br />

Lebenshilfe Berlin fordert recht auf<br />

lebenslanges Lernen auch für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Mit einer Festveranstaltung feierte<br />

die NAKOS am 15. Juni<br />

2009 in Berlin ihr 25-jähriges Jubiläum.<br />

Zu dem Empfang im Kleisthaus<br />

kamen rund 100 Gäste aus<br />

Politik und Gesellschaft, darunter<br />

der frühere <strong>Berliner</strong> Senator für Gesundheit,<br />

Soziales und Familie, Ulf<br />

Fink (CDU).<br />

Als Hausherrin begrüßte die Beauftragte<br />

der Bundesregierung für<br />

die Belange behinderter Menschen,<br />

Karin Evers-Meyer (SPD), die Anwesenden.<br />

Ein persönliches Grußwort<br />

sprachen der stellvertretende Vorsitzende<br />

des Paritätischen Gesamtverbandes,<br />

Cord Wellhausen, der Leiter<br />

der Unterabteilung 21 beim Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend, Christoph Linzbach,<br />

sowie die Leiterin der Unterabteilung<br />

Prävention im Bundesgesundheitsministerium,<br />

Dr. Petra<br />

Drohsel.<br />

Die Beauftragte der Bundesregierung<br />

für die Belange der Patientinnen<br />

und Patienten, Helga Kühn-<br />

Mengel, würdigte in einem schriftlichen<br />

Grußwort die NAKOS als<br />

einzige Stelle, die das Wissen und<br />

die Laienkompetenz von Selbsthilfegruppen<br />

sowie Informationen zur<br />

Selbsthilfe koordiniert und zum<br />

Transfernutzen anbiete. „Sie baut<br />

• Regelfinanzierung aus dem Bildungsetat<br />

• Barrierefreier Zugang zu allen Lernorten<br />

• An den Bedürfnissen von Menschen<br />

mit geistiger Behinderung ausgerichtete<br />

Angebote in kleinen Gruppen<br />

mit entsprechend qualifizierten Kursleitern,<br />

die leichte Sprache verwenden<br />

• Einrichtung einer Koordinationsrunde<br />

aller in der Erwachsenenbildung<br />

tätigen Bildungsinstitutionen sowie<br />

einer Online-Datenbank mit dem<br />

kompletten Kursverzeichnis.<br />

Damit Inklusion Schule macht, fordert<br />

die Lebenshilfe Berlin den Senat weiterhin<br />

auf, den im <strong>Berliner</strong> Schulgesetz<br />

festgeschriebenen Vorrang des gemeinsamen<br />

Unterrichts endlich konsequent<br />

25 Jahre naKOS<br />

- Festveranstaltung mit 100 Gästen –<br />

Brücken zwischen Selbsthilfe, Versorgung<br />

und anderen zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen“. Frau<br />

Kühn-Mengel konnte aus Termingründen<br />

nicht an dem Empfang teilnehmen.<br />

Als Unterstützer und Förderer<br />

beim Aufbau der NAKOS hielt Herr<br />

Dr. Ulf Fink (CDU) die Festansprache.<br />

Dabei beschrieb er die Entwicklung<br />

der NAKOS seit ihrer Einrichtung<br />

im Jahre 1984 im Rahmen des<br />

bundesweit ersten Förderprogramms<br />

für Selbsthilfegruppen durch den<br />

<strong>Berliner</strong> Senat. Zugleich betonte<br />

er die heutige Bedeutung der Nationalen<br />

Kontaktstelle als zentraler<br />

Ansprechpartner für die Belange<br />

von Selbsthilfegruppen, der Selbsthilfeunterstützung<br />

und der Selbsthilfeförderung<br />

in Deutschland.<br />

Herr Klaus-Dieter Voß, Mitglied<br />

des Vorstands des GKV Spitzenverbandes,<br />

hob in einem Ausblick die Anerkennung<br />

der Selbsthilfebewegung<br />

im Feld der gesundheitlichen Versorgung<br />

hervor, welche als Ansporn<br />

für eine Weiterentwicklung in anderen<br />

Feldern genutzt werden müsse.<br />

Bund, Länder und Kommunen und<br />

weitere Sozialleistungsträger müssten<br />

das positive Wirken der Selbsthilfe<br />

insbesondere in den Bereichen<br />

der Prävention, der Rehabilitation<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

umzusetzen und damit die Abkehr vom<br />

Sondersystem Förderschule. Um gerechte<br />

und solidarische Bildungschancen<br />

für alle Schülerinnen und Schüler<br />

zu ermöglichen, muss der Finanzierungsvorbehalt<br />

abgeschafft werden, der<br />

in Zeiten knapper Kassen das gemeinsame<br />

Lernen von Kindern mit und ohne<br />

Behinderung oft aushebelt.<br />

Die Lebenshilfe Berlin ist eine Elternselbsthilfe-Organisation<br />

mit 1.600<br />

Mitgliedern, die sich für die Rechte von<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und ihrer Familien einsetzt und im<br />

kommenden Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum<br />

feiert. Mit einem umfangreichen<br />

Angebot in den Bereichen Wohnen,<br />

Arbeit, Beratung und rechtliche Betreuung,<br />

Bildung, Freizeit und Reisen, sozialpädiatrischen<br />

Zentren, einer Integrationskindertagesstätte<br />

und Familien- und<br />

Einzelfallhilfe, rund 1.000 Mitarbeitern<br />

an fast 100 Standorten gehört die Lebenshilfe<br />

zu den großen Anbietern der<br />

Behinderten- und Jugendhilfe in Berlin.<br />

q Weitere Informationen unter<br />

www.lebenshilfe-berlin.de<br />

und des bürgerschaftlichen Engagements<br />

befördern und unterstützen.<br />

Als weitere Gäste konnten begrüßt<br />

werden Herrn Hubert Hüppe, Beauftragter<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

für die Belange der<br />

Menschen mit Behinderungen und<br />

Herrn Sönke Rix (SPD), ordentliches<br />

Mitglied im Ausschuss Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend.<br />

Mit dabei waren die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus den anderen Einrichtungen<br />

der Deutschen Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfegruppen,<br />

Herr Prof. Raimund Geene vom<br />

Vorstand, Vertreter und Vertreterinnen<br />

des Landes Berlin, von Unternehmen,<br />

von Wohlfahrtsverbänden,<br />

von Kliniken, dem Rehabereich<br />

und viele Vertreter und Vertreterinnen<br />

von Selbsthilfeorganisation<br />

und Selbsthilfekontaktstellen.<br />

q Kontakt<br />

NAKOS<br />

Nationale Kontakt- und<br />

Informationsstelle<br />

zur Anregung und Unterstützung<br />

von Selbsthilfegruppen<br />

Wilmersdorfer Str. 39<br />

10627 Berlin<br />

Tel.: 030 / 31 01 89 60<br />

Fax: 030 / 31 01 89 70<br />

E-Mail: selbsthilfe@nakos.de


BBZ Juli/August 2009 Stadtg e s p räc h<br />

Iris Hölling, bisher im Vorstand<br />

des World Network of Users and<br />

Survivors of Psychiatry (WNUSP,<br />

Weltnetzwerk von Psychiatrie-Betroffenen),<br />

berichtete über die Weltkonferenz<br />

der WNUSP in Kampala,<br />

Uganda im März 09. Es ging um<br />

Realisierbarkeit unserer Rechte nach<br />

Ratifizierung der UN Konvention<br />

für Menschen mit Behinderungen.<br />

Neben viel Sonne, Wärme, Tanz,<br />

Singen, 60 Sorten Bananen und Vorführung<br />

von erfolgreichen psychosozialen<br />

Projekten wurde inhaltlich<br />

hart gearbeitet. 80 TeilnehmerInnen<br />

waren aus 28 Ländern überwiegend<br />

aus dem globalen Süden anwesend.<br />

Es war eine interessante Erfahrung,<br />

als Weiße in der Minderheit zu sein,<br />

bemerkte Hölling.<br />

Der Vortrag fand im Haus des<br />

Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

(DPWV) am 26. Mai 09<br />

statt. Die Wandpräsentation war<br />

sehr schön freiheitsversprechend auf<br />

einem Bildhintergrund mit Himmel<br />

und Meer angeordnet. WNUSP ist<br />

eine Weltorganisation von Betroffenenorganisationen.<br />

Für die Aufnahme<br />

bei WNUSP zählt die Selbstdefinition.<br />

Außerhalb Europas, mit<br />

Weltnetzwerk von Psychiatrie-Betroffenen:<br />

„Unsere rechte realität werden lassen – Menschenrechte im Zeitalter<br />

der Un Konvention für Menschen mit Behinderungen“<br />

Am 26. März 2009 ist in Deutschland<br />

die UN-Konvention über<br />

die Rechte von Menschen mit Behinderung<br />

in Kraft getreten. Mit der von<br />

den Vereinten Nationen im September<br />

2000 verabschiedeten Millenniumserklärung<br />

und den darin enthaltenen<br />

acht Millenniums-Entwicklungszielen<br />

sind Rahmenbedingungen geschaffen,<br />

die die Chance eröffnen, Menschen<br />

mit Behinderung in Entwicklungsländern<br />

gleichberechtigt am Entwicklungsprozess<br />

zu beteiligen und damit<br />

ihre Lebensbedingungen nachhaltig<br />

zu verbessern.<br />

80 % der Menschen mit Behinderung<br />

weltweit leben in Entwicklungsländern<br />

und sind von Armut in besonderem<br />

Maße betroffen. Nach UN-<br />

Schätzungen leben 82 % von ihnen unterhalb<br />

der Armutsgrenze und bilden<br />

ein Fünftel der Menschen, die von<br />

weniger als einem US-Dollar pro Tag<br />

leben.<br />

Daher ist die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele<br />

für sie von<br />

Psychiatrie als Station, gibt es viele<br />

Wege, mit Verrücktsein umzugehen.<br />

Die ugandische Betroffenen-Organisation<br />

Mental Health Uganda (Psychische<br />

Gesundheit U.) hatte 2004<br />

fast 4000 Mitglieder. Aus der Familie<br />

ausgeschlossen zu werden, ist auch<br />

wirtschaftlich in Afrika eine Katastrophe.<br />

Die Behindertenrechtskonvention<br />

(BRK) ist die achte Menschenrechtskonvention.<br />

Recht auf Informierte<br />

Zustimmung (Art. 25, informed consent)<br />

sowie auf Unterstützte Entscheidungsfindung<br />

(Art. 12 (4), supported<br />

decision making) sind festgeschrieben.<br />

Einige in der BRK festgeschriebenen<br />

Rechte widersprechen existierenden<br />

deutschen Gesetzen. Es gibt<br />

Handlungsbedarf, auf Bundes- und<br />

Länderebene.<br />

Informierte Zustimmung schließt<br />

heute leicht Überredung mit ein. Alle<br />

Umfragen zeigen, dass Betroffene<br />

sich in der Regel nicht ausreichend<br />

über mögliche Folgen ihrer Entscheidung<br />

informiert fühlen. WNUSP<br />

geht davon aus, dass jeder Mensch<br />

für seine Entscheidungen (Medikamente,<br />

Umzug, LebenspartnerIn...)<br />

eigenverantwortlich ist. Unterstützte<br />

besonderer Relevanz und erfordert<br />

eine gleichberechtigte Berücksichtigung.<br />

Mit der Menschenrechtskonvention<br />

der Vereinten Nationen sind die<br />

rechtlichen Grundlagen geschaffen,<br />

die eine inklusive Berücksichtigung<br />

bei allen entwicklungspolitischen Projekten<br />

und Programmen verbindlich<br />

macht.<br />

Menschen mit Behinderung haben<br />

ein Recht auf Entwicklung und selbstbestimmte<br />

Beteiligung. Wie dieses<br />

konkret umgesetzt werden kann,<br />

zeigen bezev und Handicap International<br />

mit dieser neuen Ausstellung.<br />

Die Ausstellung und begleitende<br />

Eröffnungsveranstaltung ist ein Beitrag<br />

zur VENRO-Kampagne „Deine<br />

Stimme gegen Armut“ und weist<br />

gleichzeitig auf die notwendige Berücksichtigung<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung bei den internationalen<br />

Bemühungen zur Bekämpfung der<br />

Armut hin.<br />

Damit die Ausstellung an möglichst<br />

vielen Orten gezeigt werden kann,<br />

Entscheidungsfindung sei allerdings<br />

nicht immer leicht. Wenn eine Unterschrift<br />

zur freiwilligen Unterbringung<br />

auf der offenen Station erpresst<br />

wird, indem mensch sonst auf die geschlossene<br />

Station muss, so ist dies<br />

nicht freier Wille, sondern Nötigung.<br />

Es wird erst richtig schwierig, wenn<br />

zuvor ein Krisenplan gemacht wurde,<br />

aber in der akuten Krise gerade alles<br />

anders gewollt wird. Art. 26 schließt<br />

Peer Support mit ein. Beispielhaft<br />

hierfür ist die Persönliche Ombudsperson<br />

in Schweden Skane, die als<br />

professionelle, hochqualifizierte<br />

Person 100 %ig im Auftrag des Klienten<br />

arbeitet und bei unabhängigen<br />

Trägern nutzerkontrolliert beschäftigt<br />

ist. Sie/ Er hilft, Entscheidungen auszudrücken<br />

und umzusetzen.<br />

Möglichkeiten, die Behindertenrechtskonvention<br />

zu nutzen sind:<br />

Menschenrechtsüberwachung, dringende<br />

Appelle an den Spezialberichterstatter<br />

über Folter, Nichtregierungsorganisationen<br />

berichten an<br />

das zuständige Komitee. Es gibt alle<br />

vier Jahre eine Berichtsverpflichtung<br />

der Regierungen, zu denen Schattenberichte,<br />

also Ergänzungen zu<br />

geschönten Regierungsberichten, er-<br />

Was hat die Behindertenrechtskonvention mit der<br />

internationalen armutsbekämpfung zu tun?<br />

Neue Ausstellung zu Entwicklung, Behinderung und Menschenrechten<br />

suchen wir engagierte Einzelpersonen,<br />

Gruppen oder Organisationen, die<br />

diese in ihre Stadt holen. Diese kann<br />

sowohl in ‚klassischen’ Ausstellungsräumen,<br />

(z.B. Foyer, Rathaus, Bibliothek),<br />

als auch im Rahmen von Veranstaltungen,<br />

Projektwochen, Informationstagen,<br />

etc. gezeigt werden.<br />

Die Ausstellung besteht aus zwölf<br />

farbigen Foto- und Informationstafeln<br />

im DIN A1-Format und wird begleitet<br />

durch eine Broschüre, die ausführliche<br />

Informationen bereithält. Die Ausstellung<br />

sowie eine entsprechende Anzahl<br />

von Begleitbroschüren können kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

q Weitere Informationen und Kontakt:<br />

Mareike Bübl<br />

Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit<br />

e.V. (bezev)<br />

Wandastr. 9, 45136 Essen<br />

Tel.: 0201/17 88 963;<br />

Fax: 0201/17 89 026<br />

Email: kontakt-bezev@t-online.<br />

de; Internet: www.bezev.de<br />

stellt werden können. Individuelle<br />

Beschwerden sowie Einfordern von<br />

Untersuchungsbesuchen bei schwerwiegenden<br />

Verstößen sind möglich.<br />

Wenn die Regierung keine Maßnahmen<br />

umsetzt, werden Klagen die einzige<br />

Möglichkeit zur Durchsetzung<br />

der Rechte sein.<br />

Es fielen sowohl er- als auch entmutigende<br />

Sätze wie: „Dies ist oberstgültiges<br />

Gesetz, das über den Gesetzen<br />

der Länder steht.“; „Dies ist ein<br />

großer Durchbruch und Erfolg“, aber<br />

auch: „... wird aber in der konkreten<br />

Umsetzung dauern. Wer weiß, ob wir<br />

das überhaupt noch erleben.“ Warten<br />

wir es ab, aber nicht nur warten. Von<br />

nix kommt nix. „Demokratie ist eine<br />

Sache zum Mitmachen und keine Angelegenheit<br />

für Zuschauer.“ (Klaus<br />

Staeck) Iris Hölling steht gerne für<br />

weitere Informationsveranstaltungen<br />

zur Verfügung.<br />

Heike Oldenburg<br />

q Weitere Informationen:<br />

www.wnusp.net, http://un.org/disabilities<br />

(engl.), ihoelling@web.de<br />

EInLaDUng<br />

Zum Tag der offenen Tür<br />

Sie kennen uns noch nicht oder<br />

möchten uns mal wieder besuchen?<br />

Sie möchten sich über neue Angebote<br />

informieren?<br />

Am Mittwoch, den 08.07.09 laden<br />

wir Sie von 13.00 - 16.00 Uhr zu einem<br />

Tag der offenen Tür herzlich ein. Sie<br />

können sich unser Haus ansehen und<br />

sich informieren, was SPEKTRUM<br />

Ihnen alles zu bieten hat.<br />

Unter einem Dach gibt es bei uns<br />

Vielfalt: Angebote der beruflichen<br />

Rehabilitation und Weiterbildung, die<br />

auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

führen, Angebote zur Basisqualifizierung<br />

(ESF-Projekte VERA und<br />

PLAN) und auch unsere Werkstatt<br />

SPEKTRUM NetzWerk mit ihren Bildungs-<br />

und Arbeitsbereichen hat an<br />

diesem Tag für Sie geöffnet.<br />

gruppen bitten wir um anmeldung.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

q<br />

SPEKTRUM Gesellschaft für berufliche<br />

Bildung und Integration mbH<br />

Oleanderstr. 18 / Eingang Schneeglöckchenstr.<br />

26 • 10407 Berlin<br />

Tel. 030 47 99 12-0<br />

Fax 030 47 99 12-12<br />

www.spektrum-berlin.de<br />

info@spektrum-berlin.de


Stadtg e s p räc h<br />

D Eröffnung am 3. Juli 2009,<br />

Heinrich-Heine-Straße 27, 10179<br />

Berlin (Annenhöfe)<br />

„Am Freitag, den 3. Juli eröffnet die<br />

Lebenshilfe Berlin das „Lebenshilfe<br />

Center“ in der Heinrich-Heine-Straße<br />

27, 10179 Berlin. Das Lebenshilfe-Center<br />

bietet Beratung, Information und Service<br />

aus einer Hand. Zu allen Themen,<br />

die Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und ihre Familien bewegen. Zu den vielfältigen<br />

Dienstleistungen der Lebenshilfe<br />

Berlin und ihrer Kooperationspartner.<br />

Egal, ob Sie allgemeine Informationen<br />

zum Leben mit Behinderung in Berlin<br />

suchen, konkreten Beratungsbedarf<br />

haben oder sich erst einmal einen Überblick<br />

über unsere Angebote verschaffen<br />

wollen, hier sind Sie an der richtigen<br />

Adresse.<br />

Das Lebenshilfe-Center ist montags,<br />

freitags und samstags von 10 Uhr<br />

bis 15 Uhr sowie dienstags, mittwochs<br />

und donnerstags von 15 Uhr bis 20 Uhr<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Das Lebenshilfe center<br />

Beratung I Information I Service<br />

Wohnverbund Pistoriusstraße<br />

D Am 01. Juli 2009 eröffnet „DIE<br />

REHA – WOHNEN UND FREIZEIT“<br />

ein neues Haus in Berlin-<br />

Weißensee.<br />

Der Wohnverbund Pistoriusstraße<br />

bietet unter dem Motto »Was<br />

braucht der Mensch?« differenzierte<br />

Wohn- und Beschäftigungsangebote<br />

für Erwachsene mit geistiger und/<br />

oder mehrfacher Behinderung.<br />

Das Angebot umfasst drei unterschiedliche<br />

Wohn- und Betreuungsbereiche:<br />

Trainingswohnen, Dauer-<br />

vor Ort und unter der Telefonnummer<br />

60.0000.60 erreichbar“.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Ihr Lebenshilfe Center Team<br />

Erik Friedrich,<br />

Geschäftsführung,<br />

Lebenshilfe e.V. Landesverband Berlin<br />

wohnen und Betreutes Einzelwohnen.<br />

So kann sehr flexibel auf jede Bewohnerin<br />

und jeden Bewohner eingegangen<br />

werden. Weitere Informationen<br />

finden sie auf unserer Internetseite.<br />

q<br />

Kontakt<br />

Verein für Rehabilitation Behinderter<br />

e. V. DIE REHA - WOHNEN<br />

UND FREIZEIT Wohnverbund<br />

Pistoriusstraße<br />

Pistoriusstraße 17<br />

13086 Berlin<br />

Email: info@verein-die-reha.de<br />

Internet: www.verein-die-reha.de<br />

Wa agerecht:<br />

1 Daseinsform, 4 Jungtier, 10 Abschiedsgruß, 11 bauliche Veränderung, 12 Ansiedlung,<br />

13 Kohlenwagen der Lok, 16 schweiz. Mathematiker, 17 Gebirgspflanze,<br />

18 Fernsehsender, 19 Hausflur (landschaftl.), 21 Elch, 24 Zahl, 27 Nachtvogel,<br />

30 nordamerika. See, 31 musikal. Übungsstück, 34 staatenbildendes Insekt, 36<br />

chem. Zeichen f. Arsen, 37 Tragtier, 39 Operettengestalt aus „Die Fledermaus“,<br />

42 Füllgerät, 44 indischer Staat, 46 oriental. Vorname, 48 Käse (engl.), 49 nordwestdeutscher<br />

Fluss, 50 Filmwitz, 51 Anrede, 52 franz. Schauspielerin<br />

Senkrecht:<br />

1 Beleuchtungskörper, 2 Paradiesgarten, 3 Automarke, 4 Abk. f. Kilometer, 5<br />

Einwand/Bedenken, 6 Ton, 7 Stier, 8 Prognosen, 9 Haushaltsplan, 11 Grabgefäß,<br />

14 Vorraum, 15 Ohr (engl.), 20 kurzer Augenblick, 22 Kummer, 23 starke<br />

Verneinung, 25 Naumburger Domfigur, 26 fröhlich, 28 Fahrzeugbesitzer, 29 Verhältniswort,<br />

32 Damm, 33 Laubbaum, 35 Irland (Landessprache), 38 früher, 40<br />

Schiffsbaum, 41 Zeitangabe, 43 sächl. Fürwort, 45 Großmutter, 47 franz. Artikel,<br />

AUFLöSUNG RäTSEL AUSGABE MAI 2009<br />

Waagerecht: 1 Garantie, 7 Israel, 12 Laos, 13 Mantel, 15 Armada, 17 Unna, 18 Luk, 20 de,<br />

21 Mars, 23 Duese, 26 Saar, 28 erst, 29 Olive, 31 Tegel, 34 Log, 35 intern, 37 LP, 39 Eta, 40<br />

nie, 41 Egge, 43 Po, 45 Elan, 47 Aster, 48 Format, 51 Szene, 52 Eisen, 55 Fahrt, 58 Dessau,<br />

61 Aue, 62 Aorta, 65 Stall, 66 Anker, 68 Aula, 69 Delta, 71 Gehoer, 73 in, 74 Biber, 75Pat, 76<br />

Raum, 78 um, 79 Gnom, 82 St., 83 Ebene, 84 Lanze, 87 Luette, 88 Rhein<br />

Senkrecht: 1 Gladiole, 2 Aare, 3 Rom, 4 Asam, 5 Tiara, 6 Emu, 7 Inn, 8 Stadel, 9 Re, 10<br />

Alles, 11 Lake, 14 Ani, 16 Dasein, 19 Usti, 22 Sattel, 24 Ur, 25 Riga, 27 Ree, 30 Lotto, 32<br />

Grenze, 33 eng, 36 Niete, 37 Lese, 38 Tor, 42 Ganges, 43 per, 44 Emir, 46 As, 48 Fifa, 49<br />

Rehe, 50 Astana, 53 Esau, 54 Kulant, 56 Auge, 57 Streb, 59 Star, 60 Allianz, 63 ok, 64<br />

Regime, 66 AT, 67 Horn, 69 Dur, 70 Laute, 72 Heger, 74 Bube, 77 ASU, 80 ole, 81 Mai, 83 ET,<br />

85 NN, 86 es


BBZ Juli/August 2009<br />

Glauben Sie, das Klavierspielen<br />

sei Ihnen unmöglich, weil Sie<br />

eine körperliche Behinderung haben?<br />

Die „Klavier-Paralympics“ sind<br />

Feste, mit denen gezeigt wird, dass<br />

Unmögliches möglich ist. Behinderte<br />

Klavierspieler aus der ganzen Welt<br />

werden dem Publikum vorführen,<br />

welche reichen Möglichkeiten ihnen<br />

das Klavier bietet, ihre Gefühle und<br />

Gedanken auszudrücken und ihren<br />

Zuhörern mitzuteilen.<br />

Schließlich kennen wir aus der Musikgeschichte<br />

viele behinderte Musi-<br />

Arild Röland ist Milchbauer, Terje<br />

Karlsrud Lehrer. Beide Männer<br />

stehen mitten im Leben, gehen ihrem<br />

Beruf nach – dafür müssen sie jedoch<br />

viel mehr Energie aufbringen als andere.<br />

Arild, mit Albinismus geboren, verfügt<br />

nur über 10 Prozent der normalen<br />

Sehstärke. Terje ist in seiner Kindheit<br />

vollständig erblindet. Beide Männer<br />

sind die Protagonisten des Buches<br />

»Andere Augen – ein Fotolesetasthörbuch«,<br />

das mehr als nur ein Bildband<br />

über zwei Norweger ist. Es ist ein Bildband<br />

für Blinde, Sehbehinderte und<br />

Sehende gleichermaßen.<br />

Fotolesetasthörbuch nennt der<br />

freischaffende Grafikdesigner und<br />

Fotograf Gregor Strutz (29) seinen<br />

a n z e i g e<br />

ker: Beethoven hinterließ uns trotz<br />

seiner Taubheit großartige Kompositionen.<br />

Wenn ein Gelähmter auch<br />

nur einen einzigen Finger zu bewegen<br />

vermag, kann er dem Klavier<br />

wundervolle und anrührende Melodien<br />

entlocken. Die Teilnehmer<br />

sollen nicht in Wettbewerb mit professionellen<br />

Pianisten treten, sondern<br />

ihre Leistungen werden unter<br />

Berücksichtigung ihrer speziellen<br />

Handicaps bewertet. Dieses Musik-<br />

Festival zeigt die unermesslichen<br />

Möglichkeiten des Menschen – an-<br />

»andere augen – ein Fotolesetasthörbuch«<br />

Der Bildband baut Brücken zwischen Blinden, Sehbehinderten und Sehenden – und nach Norwegen<br />

Bildband, der im Rahmen<br />

des Ausstellungsquartetts<br />

»Menschen+Perspektiven«<br />

bis 27.06.09 im Kleisthaus in<br />

Berlin gezeigt wurde. Es vereint<br />

unterschiedliche Sehmethoden<br />

und ermöglicht damit<br />

verschiedene Annäherungen<br />

an die Protagonisten der<br />

Fotoreportage: Großformatige<br />

Bilder, Informationen in<br />

Blindenschrift, einen umfassenden<br />

Textteil und Audio-<br />

CDs. Zu jedem der rund 50 Fotos gibt<br />

es atmosphärische Beschreibungen<br />

auf CD. Des Weiteren sind Interviews<br />

mit den beiden Norwegern zu lesen<br />

und zu hören. Das Buch kombiniert so<br />

– einzigartig – mehrere Möglichkeiten,<br />

damit Menschen mit unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen an die gleichen Informationen<br />

gelangen können. Ganz im<br />

Sinne des universal design: Zugang für<br />

möglichst viele, ohne dabei zu separieren.<br />

Zudem wurde eine neue Drucktechnik<br />

für Blindenschrift angewandt,<br />

um Fotos und Blindenschrift auf ein<br />

und demselben Papier unterbringen zu<br />

können.<br />

Die Beauftragte der Bundesregierung<br />

für die Belange behinderter Menschen,<br />

Ku ltu r<br />

2. Internationales Piano-Festival für behinderte Pianisten<br />

(ehemalige Piano-Paralympics)<br />

30. September bis 4. Oktober 2009 Vancouver<br />

gefüllt mit vielen neuen Ideen und<br />

Melodien.<br />

Durch das internationale Pianofestival<br />

soll das Verständnis für Behinderte<br />

gefördert werden. Es geht auch darum,<br />

jede Persönlichkeit mit ihren speziellen<br />

Begabungen und Fähigkeiten<br />

zu achten sowie durch die Musik die<br />

Kultur anderer Länder kennen zu<br />

lernen.<br />

Die Veranstaltung wird in zwei<br />

Kursen durchgeführt. In einem werden<br />

bestimmte Aufgaben gestellt. Im anderen<br />

– der kein Wettbewerb ist - . bietet<br />

Karin Evers-Meyer, begeistert von Herr<br />

Strutz als Vorreiter einer dringend notwendigen<br />

Umkehr vom Fürsorge- zum<br />

Teilhabe- und Selbstbestimmungsgedanken<br />

über Menschen mit Behinderung,<br />

hat die Schirmherrschaft übernommen.<br />

Sie wünscht dem Projekt<br />

den verdienten guten Erfolg und viele<br />

Nachahmer.<br />

gregor Strutz studierte Grafikdesign<br />

an der Fachhochschule für Technik<br />

und Wirtschaft Berlin. Bereits während<br />

des Studiums beschäftigte er sich mit<br />

barrierefreiem Grafik-Design.<br />

Das Projekt »Andere Augen – ein<br />

Fotolesetasthörbuch« entstand im<br />

Rahmen seiner Diplomarbeit in Kooperation<br />

mit der Deutschen Zentralbücherei<br />

für Blinde zu Leipzig. Der<br />

<strong>Berliner</strong> arbeitet derzeit an weiteren<br />

Projekten für Barrierefreiheit im öffentlichen<br />

Raum.<br />

q Weitere Informationen:<br />

»Andere Augen<br />

– ein Fotolesetasthörbuch«<br />

ISBN-Nummer: 978-3-00-026921-9<br />

Preis: 31,00 Euro<br />

www.andereaugen.de<br />

jeder behinderte Klavierspieler die Ergebnisse<br />

seiner Mühe am Klavier dar.<br />

Der Kurs wird getrennt nach verschiedenen<br />

Behinderungen durchgeführt:<br />

Das öffentliche Finale findet vom<br />

20. September bis 4 Oktober 2009 in<br />

Vancouver statt.<br />

Neue Methoden des Klavierspiels<br />

behinderter Menschen, speziell erarbeitete<br />

Noten sowie Ideen zu Veränderungen<br />

an Instrumenten für die<br />

Belange der Behinderten werden der<br />

Öffentlichkeit anschließend zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

BIEnE 2009<br />

Anmeldung zum<br />

Wettbewerb läuft<br />

Mit BIENE 2009 suchen die Stiftung<br />

Digitale Chancen und die<br />

Aktion Mensch in diesem Jahr zum<br />

sechsten Mal die Vorreiter bei der barrierefreien<br />

Gestaltung von Internetangeboten.<br />

Gesucht werden innovative<br />

und kreative Lösungen, die nicht nur<br />

die gesetzlichen und technischen Mindestanforderungen<br />

an Barrierefreiheit<br />

erfüllen und den Bewertungskriterien<br />

des Wettbewerbs entsprechen, sondern<br />

darüber hinausgehen.<br />

Anbieter von Webseiten oder Agenturen<br />

können ihre Wettbewerbsbeiträge<br />

bis zum 15. Juli 2009 einreichen.<br />

Zusätzlich haben Nutzerinnen und<br />

Nutzer die Möglichkeit, Webseiten<br />

vorzuschlagen, die sie im Sinne der<br />

Barrierefreiheit für vorbildlich halten.<br />

Anmeldungen und Vorschläge<br />

können über entsprechende Formulare<br />

auf der Internetseite des Wettbewerbs<br />

unter folgendem Link eingereicht<br />

werden:<br />

q http://www.biene-award.<br />

de/award/bewerben/<br />

Weitere Informationen über BIENE<br />

finden Sie hier:<br />

http://www.biene-award.de/award/


q RuT – Rad und Tat<br />

Offene Initiative<br />

Lesbischer Frauen e.V.<br />

Schillerpromenade 1<br />

12049 Berlin - Neukölln<br />

Fon/Fax 030/621 47 53<br />

radundtatberlin@arcor.de<br />

www.lesbischeinitiativerut.de<br />

www.rut-radundtat.de<br />

www.rut-infopool.de<br />

Juli 2009<br />

Doppelkopfabend, jeden Donnerstag<br />

von 18.30-21 Uhr<br />

02.07., 09.07., 16.07., 23.07., 30.07.,<br />

06.08., 13.08., 20.08., 27.08.<br />

Freitag, 03.07., 16 h: Info-Café zum<br />

Besuchsdienst und 20 Jahre RuT<br />

Info-Café, jeden Freitag, 17-19 Uhr<br />

Freitag, 10.07., 17.07., 24.07.,<br />

31.07., 07.08, 14.08., 21.08., 28.08.<br />

Freitag, 03.07., 18 h: Hörabend:<br />

Ich will nicht mehr im Schrank leben<br />

- Alte Lesben und Schwule starten<br />

gemeinsam durch<br />

Sprechende Hände treffen sich.<br />

Gehörlose und hörende Frauen<br />

gebärden in Café-Atmosphäre<br />

Samstag, 04.07., 01. 08., 17-20 Uhr<br />

Nordic Walking Gruppe, jeden<br />

Dienstag, 10 Uhr<br />

Dienstag, 07.07., 14.07., 21.07.,<br />

28.07., 04.08., 11.08., 18.08.,<br />

25.08.<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

Theater Thikwa im Juli 2009:<br />

Gastspiel: Theater zum westlichen Stadthirschen<br />

TROMPETE GALGEN FEUERSTRAHL<br />

nach den Gesprächen mit Schizophrenen<br />

von Leo Navratil<br />

Do 9. - So 12. Juli um 20 Uhr<br />

„Bender benutzt die Sprache wie ein<br />

Seziermesser. Sehr konzentriert und<br />

sorgfältig schält er Schicht um Schicht<br />

aus den Texten heraus, quälende Befindlichkeiten,<br />

visionäre Weltvorstellungen,<br />

Anwandlungen von heiterer Unbeschwertheit,<br />

bis am Ende etwas dasteht,<br />

was mit sich ganz allein ist: ein Mensch.“<br />

Regine Bruckmann, zitty<br />

Theater Thikwa +<br />

Theater zum westlichen Stadthirschen<br />

KAFKA AM SPRACHRAND<br />

Fr 17. - So 19. + Do 23. - So 26. Juli<br />

um 20 Uhr<br />

Ein Experiment im Sprachlabyrinth<br />

auf einer zunehmend von weißen<br />

Mäusen bevölkerten Bühne<br />

Vier ganz und gar unterschiedlich<br />

sprachfähige und sprechwillige Schauspieler<br />

konfrontieren sich mit bekannten<br />

und weniger bekannten Textminiaturen<br />

von Franz Kafka und begegnen sich an<br />

den Grenzen von Laut, Klang, Sprache<br />

und Sinn. Ein Drahtseilakt für vier hoff-<br />

D „Noch ’ne Schrippe? Noch ’n Ei?<br />

Lesbenfrühstück!“<br />

Sonntag, 26.07., 30. 08., 11-14 Uhr<br />

Zusätzliche Termine<br />

Bitte zu diesen Terminen anmelden!<br />

Outdoor:<br />

D Wanderung Griebnitzsee<br />

– Sacrower See – Max-Tränkel-<br />

Garten<br />

Sonntag, 5. Juli.<br />

D Kanutour Feldberger Seenplatte<br />

Samstag, 11. und Sonntag, 12. Juli.<br />

Vorbesprechung: Montag, 6. Juli,<br />

18 Uhr<br />

D 20 km auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen<br />

Fahrrad- und Handbiketour * Samstag,<br />

18. Juli, 12 Uhr.<br />

* Angebote der „Vernetzungsgruppe<br />

Behinderte Lesben“ sind Kooperationsveranstaltungen<br />

von Lesbenberatung<br />

e.V., Netzwerk behinderter<br />

Frauen Berlin e.V. und RuT - Rad und<br />

Tat e.V.<br />

D Rad- und Badetour Werbellinsee<br />

Samstag, 25. Juli. Bitte anmelden<br />

bis 22.7.<br />

D Mit dem Fahrrad von Bernau nach<br />

Berlin<br />

Sonntag, 2. August, 9.30 Uhr. Bitte<br />

anmelden bis 30.7.<br />

D Angstfreier Umgang mit Pferden<br />

Mittwochs, 19. August, 26. August,<br />

2. September, 9. September,<br />

jeweils 18.30-19.30 Uhr. Bitte anmelden<br />

bis 13.8.<br />

D Rad-Tagestour von Slubice (Frankf./<br />

nungsvoll überforderte Clowns ...<br />

Premiere Samstag 18. Juli 2009<br />

um 20 Uhr<br />

So 19. + Mi 22. - So 26. + Mi 29. - Fr 31.<br />

Juli jeweils um 20 Uhr<br />

Theater Thikwa + matthaei & konsorten präsentieren<br />

im 200. Geburtsjahr Charles Darwins:<br />

MISSING LINK coop. Berlin<br />

Auf Streifzug mit der<br />

Evolutionsguerilla<br />

Kennen Sie diesen Schock, mitten<br />

im Alltag zu merken, wie einfach<br />

alles anders sein könnte? Wundern<br />

Sie sich auch immer öfter, warum<br />

die Dinge so absurd schief laufen?<br />

Unauffällig hat die Evolutionsguerilla<br />

die letzten Jahre geforscht – Parasiten<br />

beobachtet, Botenstoffe trainiert, kommunizierende<br />

Röhren verlegt. Jetzt wird<br />

sie öffentlich!<br />

Kommen Sie mit auf die Forschungsreisen<br />

der Evolutionsguerilleros durch<br />

die Stadt. Erleben Sie mitten unter<br />

ihnen, wie sie ihre letzten Ergebnisse<br />

zusammentragen, unfehlbare Lösungen<br />

ausfeilen und von strategischen Punkten<br />

aus die Viren des Neuen einspeisen.<br />

Evolution ist machbar – auch für die<br />

<strong>Berliner</strong> Zelle!<br />

F40-Spielplan Juni/Juli 09<br />

Wenn nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen um 20 Uhr<br />

1.-5. Juli | Talking Heads | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />

8.-11. Juli | Marx in Soho | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />

9.-12. Juli | Trompete Galgen Feuerstrahl | THEATER THIKWA<br />

12. Juli | My Father’s War | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />

14-18 July | Dirt | ENGLISH THEATRE BERLIN<br />

17.-19., 23.-26. Juli | Kafka am Sprachrand | THEATER THIKWA<br />

nicht im F40: 18.,19., 22.-26., 29.-31. Juli | Missing Link - auf Streifzug mit der<br />

Evolutionsguerilla | täglich wechselnde Veranstaltungsorte - Zugang nur mit<br />

Voranmeldung | THEATER THIKWA<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

Te r m i n e<br />

Oder) nach Kostrzyn (Küstrin)<br />

Sonntag, 23. August. Bitte anmelden<br />

bis 18.8.<br />

D Zu neuen Ufern!<br />

Freitag, 28. August bis Montag, 31.<br />

August. Bitte anmelden<br />

Vorbesprechung: Montag, 24.<br />

August, 18 Uhr<br />

Workshops/ Gruppen:<br />

D Neubeginn der Modulreihe mit<br />

Dorothee Gold und Dorothee Mevissen:<br />

‚Zwischen deinem Mund und<br />

meinem Ohr geht so viel verloren<br />

…’<br />

7 Übungstage für Lesben, die ihre<br />

Kontakt- und Beziehungsfähigkeit<br />

verbessern wollen.<br />

D 7 Module 18.7 2009 – 30.1.2010,<br />

Samstags oder Sonntags, 12 – 18<br />

Uhr,<br />

als Reihe oder einzeln buchbar. 1.<br />

Termin Bitte anmelden bis 10.7.<br />

D Angeleitete Sucht-Selbsthilfegruppe<br />

für betroffene Lesben und Angehörige<br />

(Partnerinnen, Freundinnen, …)<br />

Austausch und Unterstützung,<br />

Themen, Kontakte, Neues entwickeln<br />

etc.<br />

Sabine Löffler, Dipl.-Sozialpädagogin<br />

(FH), Gestalttherapeutin und<br />

trockene Alkoholikerin begleitet die<br />

Gruppe.<br />

D Jeden 1. und 3. Montag/Monat<br />

nächste Treffen: 6. Juli, 20. Juli,<br />

3. August, 17. August, jeweils 19-<br />

20.30 Uhr<br />

q Theater Thikwa - news@thikwa.de F40,<br />

Fidicinstr. 40, 10965 Berlin Kreuzberg U6 Platz der Luftbrücke, Bus<br />

104, Bus 184, Bus 341 Bus M19 Haltestelle Mehringdamm Eintrittspreise:<br />

16,- (Studio 12,-) / ermäßigt 9,- (Studio 7,-) / öffentliche<br />

Generalproben 3,- / 3-Euro-Ticket / Gruppen ab 10 Besuchern<br />

zahlen pro Karte 1 Euro weniger Reservierung: 691 12 11 tickets@thikwa.de<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Live-aftergame<br />

Party<br />

n Abschlussfeier des Fußballturnier<br />

für Mannschaften mit geistig<br />

Behinderten von Bastille e.V. mit<br />

den Band’s<br />

“Die Halben“ aus Köpenick +<br />

„Workshop“ aus Aachen<br />

D Sa, den 11.Juli ab 19.00 Uhr,<br />

Eintritt frei<br />

Alte Feuerwache Friedrichshain<br />

(barrierefrei),<br />

Marchlewskistr. 6,<br />

10243 Berlin-Friedrichshain,<br />

Tel.: 030 – 426 66 36<br />

n 3. Band-Workshop<br />

Es ist soweit: der 3. Handiclapped-<br />

Band-Workshop startet im September<br />

2009!<br />

Du willst Musik machen und gern<br />

einmal in einer Band spielen?<br />

Wir bieten einen Kurs für Dich an.<br />

Dort kannst Du andere Musiker<br />

treffen und gemeinsam proben!<br />

Wir treffen uns insgesamt 4 mal<br />

mit einem Musiker und gehen dann<br />

in ein Tonstudio. Dort können wir<br />

aufnehmen, wie Du mit anderen<br />

spielst!<br />

Auf folgenden Instrumenten kannst<br />

du dich ausprobieren:<br />

• Schlagzeug<br />

• Handpercussion<br />

(Conga,Djembe,Shaker,etc.)<br />

• Keyboard<br />

• Akkustik–Gitarre<br />

• E-Gitarre<br />

• E-Bass, Cajon und Gesang<br />

D mit Martin Talir, Musiker und Musiklehrer<br />

Kosten: 20,- Euro für vier Termine<br />

Die Termine werden mit den Teilnehmern<br />

abgesprochen. Voraussichtlich<br />

finden diese im Werk 9,<br />

Berlin Mitte an Samstagen von<br />

10.00-12.00 Uhr statt.<br />

q Meldet euch an:<br />

per Tel.: 030-37 30 54 54<br />

oder 0162-161 70 61<br />

oder per E-Mail: handiclapped@<br />

web.de, www.handiclapped.de


BBZ Juli/August 2009<br />

T V-Magazin<br />

er schwer und sitzt seitdem im Rollstuhl.<br />

Vom Fliegen hielt ihn das allerdings<br />

nicht ab. Bernd Pritzschke<br />

baute sich sein Flugzeug so um, dass<br />

07/2009<br />

25.07.2009<br />

27.07.2009<br />

01.08.2009<br />

14.08.2009<br />

18.08.2009<br />

11:05 Uhr MDR<br />

09:20 Uhr MDR<br />

10:45 Uhr RBB<br />

11:30 Uhr 3sat<br />

06:05 Uhr 3sat<br />

er es ohne Hilfe der Beine steuern<br />

kann. Längst ist er wieder in luftigen<br />

Höhen - als Hobbypilot und professionell,<br />

denn der <strong>Berliner</strong> arbeitet nach<br />

wie vor als Fluglehrer.<br />

In den SonntagsFragen lässt sich<br />

n Sport-Kultur-Wochenende<br />

Bewegung macht Spaß<br />

Vielen von uns fehlt die Bewegung<br />

im Alltag. Doch die kindliche<br />

Grenzen überwinden…<br />

Es klingt so banal, aber trifft es eben<br />

wortwörtlich: Im Juli berichtet<br />

diesmal Alfred Biolek zu speziellen<br />

Sichtweisen verführen. Ein Gespräch<br />

über „Menschenerkenntnis“.<br />

Freude an Bewegung steckt noch in uns<br />

und die Vorteile regelmäßigen Sports<br />

sind allgemein bekannt: Man wird kreativer,<br />

fröhlicher, schlanker, bekommt<br />

„selbstbestimmt!“ über Menschen, Dies und mehr im Juli.<br />

Ausdauer und Selbstvertrauen.<br />

die Grenzen – konkreter: ihre eigenen Durch die Sendung führt Mathes Dues. An diesem Sport-Kulturwochenende<br />

Grenzen – in einer bemerkenswerten<br />

stellen wir Ihnen Angebote und Ideen<br />

Art und Weise überwinden.<br />

Pablo Pineda ist ein stolzer Spanier august-reportagen bei<br />

von sinnvollen und gezielten Bewegungsmöglichkeiten<br />

für Menschen mit<br />

und das vollkommen zu Recht. Der „selbstbestimmt!“<br />

Behinderung in Theorie und Praxis<br />

34-Jährige ist der erste Europäer mit<br />

vor. Dabei geht es nicht nur um Gesun-<br />

Down-Syndrom, der ein Universitäts- Auch in diesem Jahr sendet „selbstderhaltung und Leistungssteigerung,<br />

diplom vorweisen kann. Der Grundbestimmt!“ im August insgesamt sondern vor allem um Freude an der<br />

schullehrer spricht mit ausladenden 5 Sendungen (3 Neuproduktionen Bewegung und Spaß in der Gruppe.<br />

Gesten und lauter Stimme. „Ich will in und 2 Wiederholungen) Reportagen.<br />

meinem Unterricht auch behinderten<br />

D Freitag, 3. Juli 2009<br />

Kindern Mut machen. Sie können ein 01.08.2009 11:05 MDR<br />

n Bewegtes Sommerfest<br />

eigenes, glückliches Leben führen.“<br />

Nun kommt Pablo Pineda auch ins<br />

Kino: „Yo tambien – ich auch“ heißt<br />

12.09.2009<br />

11.09.2009<br />

15.09.2009<br />

10:45 RBB<br />

11:30 3sat<br />

06:05 3sat<br />

15.00 Uhr - 18.30 Uhr<br />

Ein interaktiver Sportparcours mit<br />

Bogenschießen, Rollstuhlbasket-<br />

der Film, in dem er seine Geschichte Die Freiheit des Fliegens<br />

ball, Boule, einem Ruderergometer,<br />

selbst erzählt und spielt.<br />

Mit Bernd Pritzschke die sächsische Gymnastik und Fitness, Tischtennis<br />

Bildender Künstler wollte er immer Elbe entlang<br />

und Torwandschießen lädt alle Gäste<br />

werden, doch dann kam der Zweite<br />

zum Mitmachen ein. Weiter Aktionen<br />

Weltkrieg und Dario Malkowski 08.08.2009 11:05 Uhr<br />

sind u.a.: Autogrammstunde mit Ma-<br />

verlor sein Augenlicht. Aufgeben, die 10.08.2009 09:20 Uhr<br />

rianne Buggenhagen, Livemusik mit<br />

Kunst, die ihm Berufung ist? Der Erziehung mit handicap<br />

der Gruppe Jumping Jive, Sportquiz mit<br />

Magdeburger kämpfte, suchte nach Wenn Kinder besondere Eltern ha- Preisen, Akrobatische Vorführungen<br />

neuen Wegen und absolvierte trotz ben<br />

und eine kurze Show der Cheerleader<br />

Handicap in Leipzig ein Kunststudi-<br />

der ALBA-Rollstuhl-Basketballer.<br />

um. Er lernte mit seinen Händen zu 15.08.2009 11:05<br />

Dazu gibt es gutes Essen, kühle Ge-<br />

„sehen“ und zu schaffen. Heute ist Kunst ohne grenzen<br />

tränke und natürlich (sportliche) Pow-<br />

Dario Malkowski ein renommierter<br />

Bildhauer. Seine Plastiken, Skulp-<br />

Atelier Goldstein<br />

erdrinks. Eintritt frei<br />

turen und Reliefs sind nicht nur in 22.08.2009 11:05<br />

D Samstag, 4. Juli 2009<br />

Deutschland, sondern auch in Russland,<br />

Frankreich und in den USA zu<br />

sehen.<br />

24.08.2009 09:20<br />

Die Welt mit neuen augen<br />

- Wiederholung von 2008<br />

n Tanzsport 18.00 - 21.00 Uhr<br />

Eine bewegende Party für Jung und<br />

Alt, für Tanzsportler und solche,<br />

Bernd Pritzschke lebt für das Flie-<br />

die es werden wollen.<br />

gen. Doch diese Leidenschaft hätte 29.08.2009 11:05<br />

Die Gruppe Poison Ivy spielt Rock-<br />

ihn fast das Leben gekostet. Bei Therapeuten auf vier Pfoten<br />

musik der 50er und 60er Jahre. Dabei<br />

einem Anzeige Landemanöver Berlinverunglückte konret 22.09.2005 - Wiederholung von 2007 10:26 Uhr Se sind die Songs von Nat King Cole,<br />

Chuck Berry und Elvis Presley. Natüra<br />

n z e i g e a n z e i g e<br />

Servicebetrieb für<br />

Körperbehinderte<br />

tel 030 47411246<br />

fax 030 47411247<br />

MEDICAR<br />

Reha-Technik für Behinderte<br />

Rollstuhlverleih- und Reparatur, Notdienst<br />

13127 Berlin · Pankstraße 8-10<br />

info@medicar.de · www.medicar.de<br />

Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung<br />

Verkauf | Beratung | Service<br />

Te r m i n e<br />

Veranstaltungen der<br />

Villa Donnersmarck<br />

lich sind im Repertoire von Poison Ivy<br />

auch die Klassiker der Sixties vertreten,<br />

Songs der Rolling Stones, Beatles, der<br />

Kinks und vieler weiterer bekannter<br />

Gruppen der damaligen Zeit.<br />

Der Wintergarten hält reichlich<br />

kühle Getränke und herzhafte Stärkungen<br />

bereit.<br />

Eintritt: 3,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />

Sonntag, 5. Juli 2009<br />

n Körper und Geist in Bewegung<br />

14.00 - 14.30 Uhr und 14.30 - 15.00 Uhr<br />

Rollstuhlsport mit der Rollstuhlsportgruppe<br />

„Rollstuhl und Bewegung“<br />

der Villa Donnersmarck<br />

referent: Dr. Klaus J. Hempel<br />

Eintritt frei<br />

D 15.00 - 16.00 Uhr<br />

Mentales Muskeltraining<br />

referentinnen: Sagitta Meißner und<br />

Gisela Poppenberg<br />

Kosten: 3,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />

D 16.00 - 17.00 Uhr<br />

Yoga für Fußgänger und<br />

Rollstuhlfahrer<br />

referentin: Sonka Hecker<br />

Kosten: 3,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />

D 17.30 - 19.30 Uhr<br />

Bewegung in Gedanken^<br />

- Gedankenbewegung<br />

Musikalisches Gehirnjogging<br />

Mitwirkende: Michael Klink, Renegald<br />

Gruwe, Sagitta Meißner und Gisela<br />

Poppenberg<br />

Kosten: 5,00 Euro, Anmeldung erbeten<br />

q Schädestraße 9-13<br />

14165 Berlin-Zehlendorf<br />

Tel. 030/ 847 187 0<br />

Fax: 030/ 847 187 23<br />

villadonnersmarck@fdst.de<br />

www.fdst.de


0<br />

Alle Veranstaltungen finden im Netzwerk<br />

statt – Ausnahmen werden angekündigt.<br />

Rechtzeitige Anmeldung ist für alle<br />

Veranstaltungen erforderlich.<br />

n Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />

Multipler Sklerose<br />

Bärbel Schweitzer, Psychologin und<br />

selbst MS-betroffen, begleitet die<br />

Gruppe.<br />

D Mi. 1.7. und 5.8., 16.30-18.30 Uhr<br />

Bei Interesse bitte vorab anrufen.<br />

n Info-Café<br />

D Fr. 10.7. und 14.8, 16.00-18.00 Uhr<br />

Kosten: 2,- Euro<br />

Anmeldeschluss: Mittwoch davor<br />

n Gesprächskreis für Frauen mit Lernschwierigkeiten<br />

Leitung: Angelika Kruschat, Monika<br />

Schwendt<br />

D Do. 9.+23.7. und 13.+27.8., 18.30-<br />

20.00 Uhr<br />

n Kostenlose Rechtsberatung<br />

zu allen Fragen rund um die Behinderung<br />

bietet Rechtsanwältin Tanja Ruperti.<br />

(nur nach vorheriger Terminvereinbarung<br />

unter<br />

Tel. 617 09-167/-168).<br />

D Mi. Juli entfällt, 19.8., 17.00–19.00<br />

Uhr<br />

n Gruppe für Frauen mit psychischen<br />

Gesundheitsproblemen<br />

Neugegründete Gruppe für Frauen<br />

mit Psychiatrieerfahrung trifft sich<br />

zum Erfahrungsaustausch. Heike<br />

Oldenburg freut sich auf weitere<br />

Teilnehmerinnen. Bei Interesse<br />

bitte im Netzwerk melden.<br />

D Mi. 22.7. und 26.8., 18.00-20.00<br />

Uhr<br />

n Frühstück für behinderte und nicht<br />

behinderte Frauen<br />

D Sa. 25.7. und 22.8., 11.00-14.00 Uhr<br />

Kosten: 3,- Euro<br />

Bitte anmelden bis zum Mittwoch<br />

vorher!<br />

n 20 km auf dem Radweg<br />

Berlin-Kopenhagen*<br />

Fahrrad- und Handbiketour<br />

Wir radeln entlang der Havel vom<br />

S-Bhf Hennigsdorf zum S-/U-Bhf Tegel.<br />

Nach den ersten 10 km rasten<br />

wir im Fährhaus am Aalemannufer.<br />

Dort setzen wir mit der Fähre über<br />

nach Tegelort und fahren entlang<br />

des Tegeler Sees weitere 10 km<br />

nach Tegel. Bahnhöfe und Fährhaus<br />

sind rollstuhlgerecht.<br />

Bei Regen entfällt die Veranstaltung.<br />

Begleitung: Sabine Löffler, Dörte<br />

Gregorschewski<br />

D Termin: 18. Juli 2009, 12 Uhr<br />

Treffpunkt: S-Bhf Hennigsdorf, auf<br />

dem Bahnsteig<br />

Kosten: S-Bahn-Ticket (ABC 2,80<br />

Euro, Fahrradticket 2 Euro), Fähre<br />

(ca. 1 Euro), Mittagessen<br />

Anmeldeschluss: Dienstag, 14. Juli<br />

2009<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V.<br />

q Netzwerk behinderter<br />

Frauen Berlin e.V.,<br />

Leinestr. 51 • 12049 Berlin<br />

Tel.: 030/ 617 09 167/ -8<br />

Fax : 030/ 617 09 167<br />

E-Mail: info@netzwerk-behinderterfrauen-berlin.dewww.netzwerk-behinderter-frauenberlin.de<br />

q Theater Charlottchen,<br />

Droysenstr. 1 / 10629 Berlin,<br />

Tel.: 030 / 324 47 17,<br />

Fax: 030 / 32 70 22 31<br />

Eintrittspreise:<br />

Abendprogramm:<br />

11 Euro /ermäßigt: 8,50 Euro<br />

(Hekticket: 5,50 Euro)<br />

Kindertheater:<br />

(Erwachsene & Kinder): 5 Euro<br />

A B E N D P R O G R A M M<br />

Kabarett B.A.S.F. (Bissig Aber Sonst Friedlich) :<br />

Mit dem Zweiten lachen Sie besser<br />

Am Sa. 04.07. um 20.30 Uhr<br />

„Bissig Aber Sonst Friedlich“<br />

sorgen fürs politische Klima – und<br />

andere Katastrophen im Wirtschafts<br />

– und Bierdeckel – Standort Deutschland<br />

und werden die vergammelten<br />

Zeitgeister unseres Landes, die keiner<br />

rief, einfach umettiketieren und dem<br />

hungrigen Abnicke-Wahlvolk als 1A-<br />

Bühnen-Delikatesse servieren.<br />

(3. Platz des „niederrheinischen comedypreises“)<br />

Die Peperonis / Improtheater<br />

Am Sa. 11.07. um 20.30 Uhr<br />

Ein überraschendes Zusammenspiel<br />

– nur für heute Nacht. Großes<br />

& kleines Schauspiel. Alltägliches &<br />

Ungewöhnliches, laute & leise Töne<br />

mit Klavier zum Lachen & Weinen.<br />

Kurz: ALLES kann passieren!<br />

K I N D E R P R O G R A M M<br />

Theater Kaleidoskop :<br />

Die Tanne & das Aschengrübel<br />

(2 – 8 Jahre)<br />

Am Sa. 04.07. um 15.30 / So. 05.07.<br />

um 11.30 & 15.30 Uhr<br />

Der Rabe Waldgeist bewahrt unter<br />

seiner Tanne ein Geheimnis auf.<br />

Wird Aschengrübel das Geheimnis<br />

herausfinden? – Ein Schweizer Hausmärchen.<br />

Hexe Knickebein:<br />

Ein musikalisches Kinderprogramm<br />

(ab 3 J.)<br />

Am Sa. 11.07. um 15.30 Uhr<br />

Catharina Caspar alias „Hexe Knickebein“<br />

komponiert & textet wunderschöne<br />

Lieder für Kinder. Nicht<br />

erstaunlich ist, dass Kinder UND<br />

Ve r e i n e<br />

Eltern Fans von Hexe-Knickebein-<br />

Liedern sind…Das Geheimnis: Qualität,<br />

Originalität & Leichtigkeit. Die<br />

Texte erzählen aus dem Alltagsleben<br />

von Kindern, sind voller feinsinnigem<br />

Humor, phantasievoll & kindgerecht<br />

aber nicht infantilisiert.<br />

Pünktchen-Theater :<br />

Das Feuerzeug (ab 4 J.)<br />

Am So. 12.07. um 11.30 & 15.30 Uhr<br />

Es wird die Geschichte vom Soldaten<br />

erzählt, der vom König aus dem<br />

Krieg entlassen, ohne Geld aber fröhlich,<br />

auf der Landstrasse einer Hexe<br />

begegnet. Sie bittet ihn, ein vergessenes<br />

Feuerzeug aus einem hohlen<br />

Baum herauszuholen. Der Soldat mag<br />

der Alten die Bitte nicht abschlagen<br />

und steigt in den Baum hinab…<br />

S O M M E R P A U S E<br />

I M C H A R L O T T C H E N<br />

Vom 13.07. bis 03.09. gehen wir in<br />

die Sommerpause; das Abendprogramm<br />

startet wieder am Fr., den<br />

04.09. und das Kindertheater am Sa.,<br />

den 05.09.<br />

n Lesung in den „Gärten der Welt“<br />

Seit 2004 veröffentlicht Heike<br />

Oldenburg eigene Texte. Auf einer<br />

Wiese im Erholungspark Marzahn<br />

stellt sie eine Auswahl ihres Werkes<br />

vor. Wir lassen die Lesung mit<br />

Bewegung im nahe gelegenen Labyrinth<br />

ausklingen. Bei Regen findet<br />

die Lesung in einem überdachten<br />

Raum im Park statt.<br />

Autorin: Heike Oldenburg, Studium<br />

der Anglistik<br />

D Termin: Samstag, 1. August 2009,<br />

13.00 bis 17.00 Uhr<br />

Treffpunkt: 13.00 Uhr am Eingangstor<br />

Eisenacher Str. 99, 12658 Berlin,<br />

Anreise: S-Bahn Marzahn, Bus 195<br />

oder U-Bahn 5 bis Cottbusser Platz,<br />

Bus 195 bis Haltestelle Erholungspark<br />

Marzahn. An der Kasse können<br />

Rollstühle (gegen Pfand) kostenlos<br />

ausgeliehen werden, Voranmeldung<br />

unter der Telefonnummer 7009 06<br />

– 615.<br />

Kosten: Eintritt und Cafébesuch<br />

Anmeldeschluss: Dienstag, 28. Juli<br />

2009<br />

„Jung & hungrig“<br />

hallo, liebe Freunde der<br />

Kochkunst!<br />

Hiermit möchten wir dich gern zu<br />

unserer Kochgruppe „Jung &<br />

Hungrig“ einladen.<br />

Wir sind die gern lachende 25-jährige<br />

Sarah, die die Herausforderung<br />

mag, und die ehrliche Anne mit<br />

ihren 23 Jahren und viel Assistenzerfahrung<br />

und haben tierisch Lust<br />

2x im Monat mit euch jungen Leuten<br />

zu kochen, zu quatschen, zu spielen<br />

u.v.m. (eurer und unserer Fantasie<br />

sind keine Grenzen gesetzt!). Stattfinden<br />

soll das Ganze:<br />

q<br />

jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />

jeweils um 17:00 bis ca. 20 00 Uhr<br />

im BZSL e.V., Prenzlauer Allee 36<br />

(Frankonia-Höfe), 10405 Berlin,<br />

Termine:<br />

13.07. • 27.07.<br />

10.08. • 24.08.<br />

Wenn ihr Zeit und Interesse habt,<br />

dann meldet euch doch unter<br />

www.jung-und-hungrig@bzsl.de<br />

Wir freuen uns auf euch!<br />

Sarah & Anne


BBZ Juli/August 2009 1<br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung BBZ<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

Jägerstraße 63 D; 10117 Berlin<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin-Mitte,<br />

Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />

Fax: 030/ 20 45 00 67<br />

Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />

Sandy Krohn<br />

Redaktion:<br />

berliner-behindertenzeitung@berlin.de<br />

skr-bbv@t-online.de<br />

Sport-Redaktion:<br />

Uwe Gieche,<br />

uwe.gieche@freenet.de<br />

Tel.: 0177/2942 922<br />

Abonnentenanfragen:<br />

Kathleen Schmidt<br />

Tel.: 030/447 65 95<br />

kathleen-schmidt@gmx.de<br />

Anzeigenaufträge:<br />

Franziska Littwin<br />

flippflepp@yahoo.de<br />

berliner-behindertenzeitung@berlin.de<br />

Satz und Layout: ©ANA TOMIA gfx,<br />

Thilo Jiptner • 030/ 61 40 21 23<br />

Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck,<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

erscheint monatlich, mindestens<br />

10 x im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt<br />

15,- EUR. Für Mitglieder des<br />

BBV ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Zeichnungen und Fotos<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

vor, Artikel zu kürzen. Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />

ist erwünscht. Belegexemplare<br />

bitte an die Redaktion schicken.<br />

Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />

Adressen & Sprechzeiten<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> c/o BBV<br />

Jägerstr. 63 D • 10117 Berlin<br />

Tel.: 030/2 04 38 47<br />

Fax: 030/20 45 00 67<br />

Homepage im Internet:<br />

www.berliner-behindertenzeitung.de<br />

E-Mail:<br />

berliner-behindertenzeitung@berlin.de<br />

Homepage des BBV e.V.:<br />

www.bbv-ev.de<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

Geschäftsstelle des<br />

Beschäftigungswerkes des BBV e.V.<br />

Bizetstraße 51-55 • 13088 Berlin<br />

Tel.: 030/9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24<br />

Wohnung zu verk aufen<br />

Charlottenburg - Nähe Lietzensee,<br />

3-Zimmerwohnung (75 qm), bezugsfrei,<br />

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12165 Berlin, Tel: 030/40008656<br />

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Das Böse, das uns angetan wurde,<br />

kann man überwinden. Das einzige<br />

Problem ist mit unserer Einsamkeit<br />

fertig zu werden. Und doch hat sie ein<br />

Gutes: sie ist die Schwester der Freiheit<br />

und lässt uns nachdenken, was wir<br />

in unserer Lebensplanung verkehrt<br />

machen. Die Einsamkeit sollte mit jemandem<br />

reden. Vielleicht mit Dir???<br />

Achim+Axel – Freunde aus Bln/<br />

Brandenburg suchen jung gebliebene<br />

Frauen zwischen 46 und 66 Jahren im<br />

Rolli oder auch ohne, behindert oder<br />

blind. Auch ist einer von uns Zweien<br />

auf einem Auge durch einen Sportunfall<br />

erblindet. Flexibel im Straßenverkehr<br />

(KFZ), deshalb besonders Mädels<br />

aus Berlin-j.w.d. und Brandenburg bevorzugt.<br />

Obwohl Internet vorhanden<br />

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10115 Berlin Einsamkeit-Freiheit<br />

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Ich möchte die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> abonnieren (Bitte ankreuzen!)<br />

Abonnement für 15 EURO im Jahr<br />

Förderabonnement für 25 EUR/Jahr oder 50 EUR/Jahr oder . . . . . . . EUR/Jahr<br />

Solidar-Abo für ALG II-Empfänger-, Kleinrentner-, StudentInnen auf Anfrage möglich<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint 10x im Jahr.<br />

Konto-Nummer: 7083705021<br />

BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

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Sie können auch ein Abonnement der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> für ein Jahr verschenken.<br />

Geschenk-Abo für<br />

D i e s & Das<br />

Freie Kursplätze:<br />

Wassergymnastik(Funktionstraining)<br />

der Deutschen rheuma-Liga Berlin<br />

e.V. in angemieteten Einrichtungen.<br />

q Anmeldungen und Informationen<br />

nimmt zentral Herrn Jones,<br />

Tel. 030 32 290 29 23,<br />

Fax 030 32 290 29 39,<br />

E-Mail:<br />

jones@rheuma-liga-berlin.de,<br />

entgegen.<br />

Werden Sie Model für die<br />

rheuma-Liga!<br />

Für die neue PR-Kampagne „Rheuma<br />

– keine Frage des Alters“, die<br />

zu ihrem 40-jährigen Jubiläum 2010<br />

in Vorbereitung ist, sucht die Deutsche<br />

Rheuma-Liga e.V. lebendige,<br />

begeisterungsfähige Menschen für<br />

Fotoaufnahmen: ältere Männer und<br />

Frauen jenseits der 50 und eher jugendlich<br />

wirkende Frauen und Männer<br />

zwischen 20 und 30 Jahren.<br />

q Mehr zur Kampagne beim<br />

Bundesverband unter<br />

http://www.rheumaliga.<br />

de/home/layout2/<br />

page_sta_1063.html.<br />

Rollstuhlfahrer sucht Rolli,<br />

der den ISK perfekt beherrscht, auch im<br />

Rollstuhl, und Lust+Zeit hat, mir das<br />

Procedere bei mir zuhause zu zeigen,<br />

habe (noch) e. suprapub. K., der muss<br />

aber wg. ständiger HWI und meiner desolaten<br />

Nierenfunktion baldmöglichst<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />

mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />

Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

raus. Ich würde mich freuen, wenn sich<br />

jemand d. Zeit nimmt – soll auch nicht<br />

umsonst sein, wohne Nähe S-Schönholz,<br />

Andreas, Tel.: 492 14 83<br />

Wir machen Musik<br />

Unsere Musiktherapeuten musizieren<br />

und singen mit Gruppen<br />

in Alten- und Pflegeheimen, in<br />

• Behindertenwerkstätten<br />

• Fördergruppen<br />

• Behindertenwohnstätten<br />

• Heimen<br />

Wir unterrichten außerdem<br />

• Klavier und Orgel<br />

• Holzblasinstrumente<br />

• Gehörbildung<br />

• Gesang und Atemtechnik<br />

Wer Interesse hat, kann Noten lernen<br />

oder mit Orffschen Instrumenten<br />

musizieren.<br />

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Weitere Auskünfte und<br />

Anmeldung unter:<br />

<strong>Berliner</strong> behinderte Kinder e.V.<br />

Verein zur Förderung von Kindern,<br />

Jugendlichen, Erwachsenen und<br />

Gebrechlichen<br />

Karolingerplatz 9<br />

14052 Berlin<br />

Tel. 030/302 20 93<br />

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Wir, 1 Rollifahrer-Paar, suchen eine<br />

barrierefrei zugängliche Wohnung zum<br />

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WM bis ca. 600 Euro, bevorzugte<br />

Bezirke Trep/Köp., F’hain, HSH, W’see.<br />

Bitte melden bei Stöcker 0151/27 01 12 42.<br />

Vielen Dank!<br />

Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort


Ein Projekt von Albatros e.V.<br />

Von Sven Przibilla,<br />

FOTOS von Angelo Favia<br />

Gestatten, ich möchte Sie mit einer<br />

Dame bekannt machen, eben einer<br />

Königin, 21 Jahre alt, gut gebaut,<br />

mit den Maßen: 67 Meter lang und<br />

knapp 9 Meter breit. Natürlich erkennen<br />

Sie sofort, dass es sich hier nicht<br />

um ein menschliches Wesen handeln<br />

kann, vielmehr um eine sehr große und<br />

imponierende „technische“ Dame.<br />

Ihr Name „Havel Queen“.<br />

Sie ist ein Fahrgastschiff der besonderen<br />

Art in der Flotte der „Stern und<br />

Kreis Schifffahrt GmbH“.<br />

„Was ist nun das Besondere an<br />

diesem Schiff?“, werden Sie fragen.<br />

Die Antwort ist ganz einfach. Die<br />

„MS Havel Queen“ ist in ihrer Bauart<br />

einzigartig auf den <strong>Berliner</strong> Gewässern<br />

vertreten. Sie ist auch der einzige<br />

„Dampfer“ (die Betreiber mögen mir<br />

dieses Wort verzeihen) auf den Seen<br />

von Berlin, der auch den Nutzungsanforderungen<br />

von Menschen mit motorischen<br />

Einschränkungen gerecht<br />

wird. Das Schiff ist nicht nur für die<br />

„einfachen“ Rollstühle, wie z.B. Faltrollstühle,<br />

sondern auch für die größeren<br />

und schwereren E-Rollis geeignet.<br />

An Bord befindet sich ein behindertengerechtes<br />

WC und ein Fahrstuhl,<br />

der die RollstuhlfahrerInnen zum<br />

Oberdeck bringt, von dort lässt sich<br />

während der Rundfahrt bei Kaffee und<br />

Kuchen oder einer schönen kühlen<br />

„Molle“ die reizvolle Natur der Oberhavel-Seenlandschaft<br />

genießen.<br />

Übrigens, dass Sie mit einem Fahr-<br />

a n z e i g e<br />

unterwegs<br />

stuhl zum Oberdeck eines Schiffes gelangen<br />

können, wie es bei der „Havel<br />

Queen“ der Fall ist, ist bisher noch<br />

immer einmalig.<br />

Grund genug, sich dieses Schiff mal<br />

aus der Nähe anzusehen. Ich fuhr zu<br />

ihrem Heimathafen Alt - Tegel an der<br />

Greenwichpromenade (behindertengerechter<br />

Zugang vorhanden) um mir<br />

ein Bild von der „Queen“ zu machen.<br />

Zufällig steckte ich mir an diesem<br />

Tag für die S-Bahnfahrt eines meiner<br />

Lieblingsbücher aus Kindertagen ein -<br />

Mark Twains „Die Abenteuer des Tom<br />

Sawyer“. Ich schaute nicht schlecht,<br />

als vor mir ein „Dampfer“ lag, von<br />

dem ich gerade gelesen hatte.<br />

Das ist kein Wunder, denn die<br />

„Havel Queen“ ist der Nachbau eines<br />

„Mississippi - Raddampfers“, vermutlich<br />

aus den Tagen Mark Twains. In<br />

Dienst gestellt wurde sie 1988 zum<br />

hundertjährigen Bestehen der „Stern<br />

und Kreis Schifffahrt“. Außerdem<br />

ist die „Queen“ eine echte <strong>Berliner</strong>in.<br />

Das Schiff wurde auf einer Spandauer<br />

Werft gebaut.<br />

Orte<br />

Die zweistündige Havelseen-Rundfahrt<br />

ist wunderschön, auch wenn das<br />

Wetter mal nicht so sein sollte. Sitzt<br />

man dann auf dem Oberdeck, lehnt<br />

sich zurück, legt seinen Arm auf die<br />

Rehling, raucht entspannt eine Zigarette<br />

(zum Glück dort erlaubt) und träumt<br />

sich dann in die ein oder andere Villa,<br />

die langsam an einem vorüberzieht,<br />

hinein, ist man wunschlos glücklich.<br />

Das monotone Geräusch der sich drehenden<br />

Schaufelräder macht schläfrig.<br />

Na ja, und wenn Sie dann doch noch<br />

nebenher die eine oder andere Seite<br />

von Mark Twain lesen sollten, fühlen<br />

Sie sich erst recht auf den großen „Old<br />

Man River“ versetzt. Für den kleinen<br />

Hunger erhalten Sie ein Deck tiefer zu<br />

moderaten Preisen auch einen Snack<br />

für zwischendurch, selbstverständlich<br />

wird auch für den Durst etwas angeboten.<br />

Unsere Gastgeberin, die „Havel<br />

Queen“, ist nicht nur für die „kleinen<br />

Rundfahrten“ ausgelegt. Sie ist ein<br />

„Veranstaltungsschiff“, das allen Ansprüchen<br />

gerecht wird. Sie können<br />

in drei Salons und einer Bar richtig<br />

tolle Partys und (Vorsicht neudeutsch)<br />

Events erleben, wenn es denn der<br />

Geldbeutel zulässt. So findet zum Beispiel<br />

im September eines der vielen<br />

Saisonhighlights statt: „Wannsee in<br />

Flammen“, mit Live Musik und Buffet<br />

(kalt + warm) an Bord.<br />

Ich kann Ihnen den Besuch dieser<br />

„Königin“ wirklich nur empfehlen,<br />

und dazu brauchen Sie nicht einmal<br />

das „Hofprotokoll“ zu beherrschen.<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

Juli/August 2009 BBZ<br />

Zu Besuch bei einer Königin<br />

– der „MS Havel Queen“<br />

Fahren Sie nach Tegel, steigen Sie ein<br />

und ich verspreche Ihnen, Sie gewinnen<br />

ganz neue Eindrücke und Ansichten<br />

von diesem Teil unserer tollen<br />

Stadt.<br />

In diesem Sinne: „gute Fahrt und immer<br />

eine handbreit Wasser unterm<br />

Kiel“.<br />

... und vergessen Sie nicht Ihren „Tom<br />

Sawyer“!<br />

q MS HAVEL QUEEN<br />

Greenwichpromenade 1<br />

13505 Berlin<br />

Telefon: 030 – 53 63 60-0<br />

Internet: www.sternundkreis.de<br />

Abfahrtzeiten:<br />

ab Tegel-Greenwichpromenade<br />

10:30 Uhr, 13:00 Uhr, 15:45 Uhr<br />

oder unter der o.g.<br />

Telefonnummer erfragen<br />

Anfahrt<br />

Bus: Haltestelle U Alt-Tegel<br />

Linien: 124, 125, 133, 222<br />

Entfernung zur Anlegestelle: 500m<br />

U-Bahn<br />

Haltestelle: Alt-Tegel U6<br />

Entfernung zur Anlegestelle: 500m<br />

Behindertengerechter Zugang<br />

zur Anlegestelle vorhanden<br />

Schwerbehinderte ab 70% und<br />

deren Begleitperson erhalten auf<br />

allen Linientouren 15% Rabatt<br />

Mobidat<br />

q Informationsdienst<br />

bei Albatros e.V.<br />

zur Barrierefreiheit öffentlich<br />

zugänglicher Gebäude in Berlin,<br />

Langhansstraße 64, 13086 Berlin,<br />

(Mo - Fr: 9 - 16 Uhr)<br />

Tel.: 030/ 74 77 71 15,<br />

Fax: 030/ 74 77 71 20,<br />

www.mobidat.net,<br />

kontakt@mobidat.net<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />

– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –

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