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Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 1/2015 (Vol. 1)

Zeitschrift für Züchter und Liebhaber Arabischer Pferde Inhalt: Beduinen-Traditionen und ihre Bedeutung heute von Cynthia Culbertson Aus der Sicht des Richters - vergleichendes Richten Arabische Leistungslinien - Die Sieger am Europa-Championat FN-Statistik - Unter dem Sattel erfolgreich Erfolgreiche Väter - die besten Sportpferdevererber Form und Funktion - Gebäudebeurteilung

Zeitschrift für Züchter und Liebhaber Arabischer Pferde
Inhalt:
Beduinen-Traditionen und ihre Bedeutung heute von Cynthia Culbertson
Aus der Sicht des Richters - vergleichendes Richten
Arabische Leistungslinien - Die Sieger am Europa-Championat
FN-Statistik - Unter dem Sattel erfolgreich
Erfolgreiche Väter - die besten Sportpferdevererber
Form und Funktion - Gebäudebeurteilung

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Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

1/<strong>2015</strong> (<strong>Vol</strong>. 1) • 6,50 €<br />

Geschichte-History<br />

Beduinen-<br />

Traditionen<br />

Bedouin-<br />

Traditions<br />

in the focus<br />

Endurance<br />

Genug ist<br />

Genug!<br />

Enough is<br />

Enough!<br />

Blutlinien-Bloodlines<br />

Leistungslinien<br />

Performance lines<br />

Weltchampionat 2014<br />

A Dynasty of Champions<br />

www.in-the-focus.com/magazine


PERFECTION UNVEILED<br />

2013 MULTI CHAMPION COLT OUT OF ANCHOLY ALI<br />

EOS ARABIANS | Owned and bred by Kathrin Hampe Klingebiel, Germany<br />

Email: khk@eos-arabians.com | www.eos-arabians.com


Frischer Wind<br />

im Blätterwald<br />

Editorial<br />

Die Zeiten ändern sich – und mit ihnen die Lesegewohnheiten<br />

der Menschen. Mit zunehmender Digitalisierung können wir<br />

uns heute ein Leben ohne Internet überhaupt nicht mehr vorstellen,<br />

denn über dieses Medium erreichen uns Informationen aus<br />

aller Welt. Umgekehrt aber kann man auch mit dieser Plattform die<br />

ganze Welt erreichen! Dieser Tatsache wollen wir mit unserer neuen<br />

Araber-Zeitschrift Rechnung tragen.<br />

Fresh Wind<br />

in the Press<br />

Times are changing - and with them the reading habits of the people.<br />

With increasing digitization we can no longer imagine life<br />

without the Internet, because this medium provides us with information<br />

from around the world. Conversely, you can reach the whole<br />

world with this platform! This fact we have taken into account when<br />

developping our new Arabian horse magazine.<br />

Editorial<br />

Doch das Internet ist tückisch, denn seriöse Informationen zu finden<br />

ist nicht immer einfach und viele Webseiten sind ausschließlich auf<br />

Werbeträger ausgerichtet, lassen also an Objektivität und Vielseitigkeit<br />

zu wünschen übrig. Da ich aber aus dem Journalismus komme,<br />

und nicht aus der Werbebranche, liegt mein Augenmerk auf seriöser,<br />

unabhängiger und unparteiischer, das heißt von Verbänden und Interessengruppen<br />

unbeeinflußter Information.<br />

Sie halten daher ein kleines Experiment in Händen: Wir bieten Ihnen<br />

als Leser die Möglichkeit, online die neuesten Informationen aber<br />

auch tiefer gehende, ausführliche Hintergrundartikel im Blog-Format<br />

zu lesen. Letztere sind außerdem auch als blätterbares PDF oder offline,<br />

als PDF zum herunterladen verfügbar, und zwar in einer Aufmachung,<br />

wie sie es von einer Printzeitschrift gewohnt sind. Und wer zu<br />

den Liebhabern der gedruckten Zeitschrift gehört, wird ebenfalls auf<br />

seine Kosten kommen, denn natürlich gibt es das ganze auch als „echte<br />

Zeitschrift“!<br />

Aber auch für Sie als Anzeigenkunde bieten sich ungeahnte Synergie-Effekte.<br />

Sie können wie gewohnt im Print-Medium inserieren, und<br />

sind dennoch im Internet zu finden – durch das blätterbare PDF! Alternativ<br />

können Sie eine Bannerwerbung schalten. Wer sowohl im Printals<br />

auch im Web-Medium schaltet, nutzt den Cross-Media-Effekt, der<br />

sich durch eine große Reichweite auszeichnet, und nicht zuletzt durch<br />

extrem günstige Kombi-Preise.<br />

Und da unsere Zeitschrift zweisprachig deutsch/englisch und sowohl<br />

print als auch online erscheint, vergrößern wir unsere Reichweite in<br />

einem Maße, wie dies über den Verkauf am Kiosk nur schwer erreicht<br />

werden kann, insbesondere was die Verbreitung im Ausland anbelangt.<br />

Davon profitieren insbesondere unsere Anzeigenkunden.<br />

Wenn Sie von unserer Idee begeistert sind, helfen Sie mit und empfehlen<br />

uns Ihren Freunden und Bekannten!<br />

Besuchen Sie uns auf www.in-the-focus.com/magazine -<br />

wir lesen uns!<br />

But the Internet is tricky, and finding reliable information is not always<br />

easy, because many websites are focused exclusively on advertising,<br />

leaving objectivity and versatility to be desired. But since my background<br />

is journalism, and not the advertising industry, my focus is on<br />

serious, independent, and impartial information that is, free of the influence<br />

of associations and interest groups.<br />

Therefore, you are holding a little experiment in hands: We offer you<br />

the opportunity to read the latest information but also in-depth, detailed<br />

background articles online in blog format. The latter articles are<br />

also available as flipping page PDF or offline as PDF for download, in<br />

a presentation you are used to from a print journal. And he who loves<br />

the printed magazine, will also come at his expense, because, of course,<br />

there is also a “real” printed magazine!<br />

But also for you as an advertiser we offer unexpected synergy effects. You<br />

have the choice to advertise in the print media, and yet you are still to be<br />

found on the Internet - through the flipping page PDF! Alternatively, you<br />

can place a banner ad online. Who decides for both print and web media,<br />

uses the cross-media effect, which is characterized by a wide range, combined<br />

with very low prices.<br />

Since our magazine is published bilingual German / English as well as<br />

print and online, we are able to extend our reach to a degree, that is difficult<br />

to achieve by selling through the newsagents, especially if you consider<br />

the distribution outside Germany. This is also for the benefit of our<br />

advertising clients.<br />

If you like our Idea, please help us by recommending our magazine to<br />

your friends and acquaintances!<br />

Visit us on www.in-the-focus.com/magazine -<br />

we read us!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

von Gudrun Waiditschka 40<br />

Artikel<br />

Beduinen-Tradition -<br />

und ihre Bedeutung heute<br />

von Cynthia Culbertson 6<br />

Aus der Sicht des Richters -<br />

das vergleichende Richtsystem<br />

von Pat Maxwell 28<br />

<strong>Arabische</strong> Leistungslinien -<br />

Die Sieger am Europa-Sport-Championat<br />

von Gudrun Waiditschka 36<br />

FN-Statistiken -<br />

Unter dem Sattel erfolgreich<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Erfolgreiche Väter -<br />

die besten Sportpferdevererber<br />

von Gudrun Waiditschka 46<br />

Form und Funktion - Gebäudebeurteilung<br />

Einleitung von Gudrun Waiditschka 54<br />

Beispiele von Nelly Philippot 56<br />

Verschiedenes<br />

Zum Geburtstag - Nil Tahar 32<br />

Helden der Geschichte - Bairactar Or.Ar. 34<br />

Sport-News 48<br />

Termine 60<br />

Impressum 61<br />

Vorschau 62<br />

Cynthia Culbertson untersuchte, wie die Beduinen ihre <strong>Pferde</strong><br />

behandelt und versorgt haben, nachgewiesen durch Textzitate in<br />

vorislamischen Gedichten.<br />

Cynthia Culbertson looked at the earliest literary references of the Arabs<br />

and explored the strong beliefs of care and welfare for the horse as<br />

illustrated by pre-Islamic poetry.<br />

Vielfach wird mit der Leistungsfähigkeit des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s<br />

geworben, aber nur wenige stellen dies auch unter Beweis. Um diejenigen,<br />

die nachweislich eine sportliche Leistung erbracht haben,<br />

herauszustellen, haben wir die FN-Turnierergebnisse näher unter die<br />

Lupe genommen.<br />

Unser Titelbild<br />

Stutfohlen *2014 von LJ<br />

Hilal aus der Fatima Bint<br />

Khidar von Khidar.<br />

Filly * 2014 by LJ Hilal out of<br />

Fatima Bint Khidar by Khidar.<br />

Foto: G. Waiditschka /<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Content<br />

Articles<br />

Table of Content<br />

Bedouin Tradition -<br />

and its Relevance Today<br />

by Cynthia Culbertson 14<br />

World Championships -<br />

A Dynasty of World Champions<br />

by Gudrun Waiditschka 22<br />

A Judges View -<br />

Comparative Judging System<br />

by Pat Maxwell 30<br />

Arabian Performance Lines -<br />

The Winners at the European Sport Horse<br />

Championships by Gudrun Waiditschka 36<br />

Form and Function - Conformation Assessment<br />

Introduction by Gudrun Waiditschka 54<br />

Examples by Nelly Philippot 56<br />

Miscellaneous<br />

Happy Birthday - Nil Tahar 32<br />

Heroes of History - Bairactar db 34<br />

Sport News 48<br />

Event Calendar 60<br />

Mast Head 61<br />

Preview 62<br />

Table of Content<br />

What was already apparent over the last few years, became obvious this<br />

year: The WORLD Championships in reality are “The Championships of<br />

the Arab Countries”, because the big breeding nations, such as USA and<br />

South America, were hardly present.<br />

And from Europe, only the Poles can compete on top level.<br />

Innerhalb der Rasse des <strong>Vol</strong>lblutarabers findet man Leistungslinien,<br />

die im Sport besonders erfolgreich sind - wir zeigen auf, wo.<br />

Within the Arabian breed, you find performance bloodlines that excel in<br />

sports - we show you who they are.<br />

Die belgische Richterin und Distanzpferdezüchterin Nelly Philippot<br />

beurteilt das Exterieur verschiedener <strong>Pferde</strong>, insbesondere unter<br />

Berücksichtigung ihrer Gebrauchsfähigkeit.<br />

Belgian judge and endurance horse breeder Nelly Philippot assesses<br />

the exterior of different horses, especially with regards to their useability.<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

5


WAHO Konferenz 2014<br />

Traditionen<br />

Beduinen-<br />

Traditionen und<br />

ihre Bedeutung<br />

heute<br />

An der WAHO Konferenz 2014 in Doha, Qatar, hielt Cynthia Culbertson einen Vortrag über<br />

Beduinen-Traditionen und <strong>Pferde</strong>zucht. Sie untersuchte, wie die Beduinen ihre <strong>Pferde</strong> behandelt<br />

und versorgt haben, nachgewiesen durch Textzitate in vorislamischen Gedichten.<br />

Die Autorin verweist auf die Beduinen-Tradition, ein arabisches Pferd nicht durch Schläge<br />

sondern nur durch Gesten und Worte zu trainieren und bringt dieses in Kontext mit den<br />

heutigen Trainingsmethoden für den Schauring.<br />

Von Cynthia Culbertson<br />

6<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Ich möchte meinen Vortrag damit beginnen,<br />

zu definieren, was man genau<br />

unter dem Begriff „Tradition“ versteht.<br />

Tradition ist:<br />

1. Die Überlieferung von Glauben, Sitten,<br />

Informationen, etc. von einer Generation<br />

zur anderen;<br />

2. Etwas, das überliefert ist;<br />

3. Eine seit langem etablierte Denkweise<br />

oder Handlung;<br />

4. Ein anhaltendes Muster von kulturellen<br />

Überzeugungen und Praktiken.<br />

Das Schlüsselkonzept der Tradition für mich<br />

ist Langlebigkeit, daher sollten wir dieses ein<br />

wenig genauer betrachten: Also seit wann<br />

genau gibt es eine Beduinen-Tradition mit<br />

<strong>Pferde</strong>n?<br />

Es ist immer noch ein Rätsel, wann genau<br />

das Pferd zu den nomadischen Stämmen der<br />

arabischen Halbinsel gekommen ist und diese<br />

daraus die arabische Rasse entwickelt haben.<br />

Aber wir haben viele Hinweise, und sie<br />

werden laufend mehr. Ein herausragendes<br />

Beispiel sind die vielen Felsmalereien auf der<br />

<strong>Arabische</strong>n Halbinsel aus der Jungseinzeit<br />

(Neolitikum). Zu einem gewissen Zeitpunkt<br />

tauchen hier <strong>Pferde</strong> in der Kunst auf, von denen<br />

viele deutliche Merkmale haben, die wir<br />

mit der arabischen Rasse verbinden.<br />

Während man die Felsmalereien nur schwer<br />

genau datieren kann, so sind doch einige<br />

der <strong>Pferde</strong> in Verbindung mit thamudischen<br />

Schriftzeichen dargestellt. Die thamudische<br />

Schrift ist eine der ältesten arabischen Schriften<br />

und begann bereits im 7. Jahrhundert v.<br />

Chr. und wurde die nächsten rund 1000 Jahre<br />

verwendet. Daher kann man aufgrund dieser<br />

Felsenmalereien das Erscheinen der Rasse<br />

auf der <strong>Arabische</strong>n Halbinsel möglicherweise<br />

auf einen Zeitpunkt vor 2700 Jahren datieren,<br />

aber mit Sicherheit waren Araber-ähnliche<br />

<strong>Pferde</strong> bereits früher in dieser Region zu finden,<br />

und zwar irgendwann in der Zeitspanne,<br />

in der diese Schrift typischerweise verwendet<br />

wurde.<br />

Felsmalereien und <strong>Pferde</strong>kultur<br />

Kriegs- und Jagdszenen mit <strong>Pferde</strong>n sind<br />

häufig, was darauf hindeutet, daß diese Völker<br />

ihre <strong>Pferde</strong> für solche Zwecke sehr geschätzt<br />

haben, und damit bereits sozusagen<br />

eine Tradition der „<strong>Pferde</strong>kultur“ begonnen<br />

haben. Auch individuelle <strong>Pferde</strong> sind dargestellt,<br />

einige mit „wusum“, Stammeszeichen<br />

zur Identifizierung ihrer Besitzer. Ich vermute,<br />

obwohl wir uns dabei nicht sicher sein können,<br />

dass das Bild (S. Xxx) ein bestimmtes<br />

Pferd von jemanden darstellt, das den Stolz<br />

des Besitzers widerspiegelt, sowie die Bedeutung<br />

die man den <strong>Pferde</strong>n in dieser Kultur damals<br />

beigemessen hat.<br />

Ich will nun kurz eine Zeitspanne von ca. 1400<br />

Jahren Revue passieren lassen, die die Beduinen-Tradition<br />

in Hinblick auf das Pferd in die<br />

richtige Perspektive rückt. Dies hilft uns, die<br />

wir mit arabischen <strong>Pferde</strong>n zu tun haben, zu<br />

erkennen, dass diese das Ergebnis von vielen<br />

Züchtergenerationen sind.<br />

Die Zeitlinie beginnt mit dem arabischen<br />

Pferd, wie es in vorislamischen Gedichten gefeiert<br />

wird und bereits eine bestehende starke<br />

Tradition mit <strong>Pferde</strong>n darstellt (Mu’allaqat<br />

– „hängende Gedichte“, datiert 580 v.Chr.).<br />

Dann gehen wir weiter zum Anfang des Islam<br />

(622 v.Chr.), als die Kavallerie,<br />

mit arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>n beritten, die<br />

treibende Kraft für die<br />

Ausweitung des Islam<br />

war und andere Länder<br />

und Kulturen zum ersten<br />

Mal mit diesen aussergewöhnlichen<br />

<strong>Pferde</strong>n<br />

zusammentrafen.<br />

Als nächstes nenne ich die Kreuzzüge (1095-<br />

1291), während dieser Zeit sahen und bewunderten<br />

die Europäer zum ersten das arabische<br />

Pferd. Dann gehen wir weiter zu den<br />

Mamelucken (1250-1811), deren arabische<br />

<strong>Pferde</strong> halfen, die westwärts ausgerichtete<br />

Expansion der Mongolen zu stoppen. Auch<br />

haben die Mamelucken die vielfach erwähnte<br />

Furusiyya entwickelt, ein Handbuch der<br />

Reitkunst. Es folgt die erste bekannte Zucht<br />

arabischer <strong>Pferde</strong> in Europa, die in Polen<br />

stattfand (1533). Danach folgte der Aufstieg<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s als Pferd der Wahl für<br />

die europäische Aristokratie, als Beispiel sei<br />

hier Katharina die Große (1772) genannt, bis<br />

hin zum Königlichen Privatgestüt Weil (1817),<br />

heute Marbach, dessen <strong>Pferde</strong> die weltweit<br />

ältesten, kontinuierlich aufgezeichneten<br />

Abstammungen arabischer <strong>Pferde</strong> besitzen.<br />

Letztendlich kommen wir zu Abbas Pascha I.<br />

in Ägypten, der vielleicht der größte Sammler<br />

arabischer <strong>Pferde</strong> war, die er aus der Wüste<br />

bezogen und ausschließlich nach Beduinentradition<br />

weitergezüchtet hat.<br />

Die Zucht arabischer <strong>Pferde</strong> umfasst in der<br />

arabischen und islamischen Welt eine Zeitspanne<br />

von 1400 Jahren (500 – 1900 n.Chr.),<br />

während im Westen die kontinuierliche<br />

Zucht arabischer <strong>Pferde</strong> nur von 1533-1900<br />

dauerte, und die Zucht in der Wüste in Beduinentradition<br />

zu dieser Zeit noch andauerte.<br />

Beduinentradition respektieren<br />

Aber man muß bedenken, dass auch vor<br />

diese Zeitlinie bereits eine <strong>Pferde</strong>zuchttradition<br />

existiert hat, die etwa 1000 Jahre früher<br />

begann. Damit umfasst die <strong>Pferde</strong>zucht auf<br />

der arabischen Halbinsel einen Zeitraum von<br />

etwa 2700 Jahren.<br />

Und noch eines: Die Menschen haben dieses<br />

Während in der Vergangenheit das<br />

arabische Pferd die beste Rasse der Welt<br />

darstellte, wird es heute oft von anderen<br />

<strong>Pferde</strong>freunden lächerlich gemacht<br />

Pferd, das innerhalb dieser Traditionen und<br />

Werte geschaffen wurde, so sehr geschätzt,<br />

dass sie es ungeachtet aller kulturellen Unterschiede,<br />

Kriege, Modernisierung und<br />

Jahrhunderte der Veränderungen, in seiner<br />

unverkennbaren Form seit Tausenden von<br />

Jahren erhalten haben.<br />

Aber welche der Beduinen-Traditionen betreffen<br />

nun das Pferd? Es ist durchaus legitim,<br />

dass wir uns fragen, warum wir uns über vergangene<br />

Praktiken Gedanken machen sollen,<br />

wo wir doch gar keine Nomaden sind. Dennoch<br />

würde ich sagen, dass die Langlebigkeit<br />

der Rasse einen nie dagewesenen Erfolg darstellt,<br />

der auf der Beduinen-Tradition der <strong>Pferde</strong>zucht<br />

beruht. Es gibt nur wenige ähnliche<br />

Beispiele in der Geschichte, wo Menschen<br />

Traditionen<br />

Zucht arabischer<br />

<strong>Pferde</strong> in Europa<br />

Die Kreuzzüge (1095-1291<br />

CE) während denen die<br />

Europäer zum ersten Mal<br />

arabische <strong>Pferde</strong> sahen<br />

Erste bekannte<br />

Zucht arabischer<br />

<strong>Pferde</strong> in Euroopa in<br />

Polen (1533)<br />

Kgl. Gestüt Weil<br />

mit den ältesten<br />

Stuten- und<br />

Hengstlinien<br />

(1817)<br />

600 800 1000 1200 1400 1600 1800<br />

500 700 900 1100 1300 1500 1700 1900<br />

Zucht arabischer <strong>Pferde</strong><br />

in der arabischen und<br />

islamischen Welt<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

Die Mamelucken<br />

(1250-1811 n.Chr.)<br />

deren arabische <strong>Pferde</strong><br />

halfen, die Mongolen<br />

aufzuhalten<br />

7<br />

Abbas Pasha I (1812-1854)<br />

erhielt arabische <strong>Pferde</strong><br />

direkt aus der Wüste<br />

und züchtete sie in<br />

Beduinen-Tradition


Traditionen<br />

Ich denke, wir sind uns alle einig,<br />

dass wir keine Kunstwerke züchten,<br />

sondern <strong>Pferde</strong><br />

etwas entwickelt haben, das sozusagen 3000<br />

Jahre lange nachgefragt wurde. Das Pferd ist<br />

also in vielerlei Hinsicht Beduinen-Tradition<br />

und als solches verlangt es, dass wir diese<br />

Traditionen respektieren.<br />

Während in der Vergangenheit das arabische<br />

Pferd die beste Rasse der Welt darstellte, wird<br />

es heute oft von anderen <strong>Pferde</strong>freunden<br />

lächerlich gemacht. Wie konnte das passieren?<br />

Warum ist dies passiert? Vielleicht, ja nur<br />

vielleicht, erinnert uns diese Tatsache daran,<br />

dass wir nicht genug darauf achten, was den<br />

Araber zu dem gemacht hat, was über Jahrhunderte<br />

hinweg geschätzt wurde.<br />

Was bedeutet “klassisch”?<br />

Lassen Sie mich zu meinem Wörterbuch zurückkommen,<br />

denn ich will erforschen, was<br />

das eine Wort bedeutet, das wir standing in<br />

Verbindung mit unseren <strong>Pferde</strong>n verwenden,<br />

ungeachtet der Sprache, die wir sprechen.<br />

Dieses Wort ist “klassisch”.<br />

Klassisch bedeutet: “Gehört dem höchsten<br />

Rang an, hat langandauernde Bedeutung<br />

oder Wert, dauerhaft. Beachten Sie wieder<br />

das Konzept der Langlebigkeit. Das arabische<br />

Pferd ist tatsächlich ein Klassiker – es hat dauerhafte<br />

Bedeutung oder Wert.<br />

Nun kommen wir zum Typ. Wenn wir an „arabischen<br />

Typ“ denken, denken wir in erster<br />

Linie an die Silhouette des <strong>Pferde</strong>s: ein kleiner,<br />

gedishter Kopf, gewölbter Hals, flache<br />

Oberlinie und ein hoch getragener Schweif.<br />

Ich denke, wir konzentrieren uns auf diese<br />

Aspekte des Typs, weil sie am einfachsten zu<br />

erkennen sind. Es sind auch Eigenschaften,<br />

die seit Tausenden von Jahren vorhanden<br />

waren, wie es die Felsenmalereien in Arabien<br />

zeigen. Ich dachte immer, dass zu viele unserer<br />

zeitgenössischen Künstler in ihren Darstellungen<br />

des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s übertreiben,<br />

aber nun können Sie sehen, dass es für diese<br />

Übertreibungen eine lange Tradition gibt,<br />

und diese frühen Künstler sich auch auf diese<br />

unverwechselbare Silhouette konzentrierten.<br />

Künstler damals, heute und in der Geschichte<br />

haben diese Eigenschaften hervorgehoben,<br />

es sind die, die am leichtesten erkennbar sind.<br />

Und die Kunst liefert wertvolle Hinweise für<br />

die Züchter des arabischen <strong>Pferde</strong>s.<br />

Dennoch denke ich,<br />

dass wir uns alle einig<br />

sind, dass wir keine<br />

Kunstwerke züchten,<br />

sondern <strong>Pferde</strong>. Und<br />

das arabische Pferd hat<br />

neben seiner auffälligen<br />

Silhouette noch<br />

viel mehr Aspekte. Um<br />

das ganze, d.h. das gesamte Pferd zu verstehen,<br />

schlage ich vor, die Beduinen-Traditionen<br />

weiter zu untersuchen.<br />

Gehen wir auf unserer Zeitlinie zurück, dann<br />

will ich das Pferd aus dem Blickwinkel einer<br />

anderen Kunst beleuchten – der Poesie. Poesie<br />

war die schönste kulturelle Errungenschaft<br />

der Beduinen und in vorislamischer<br />

Zeit wurden Gedichte im Gedächtnis bewahrt<br />

und mündlich von Generation zu Generation<br />

weitergegeben. Während Architektur und<br />

Kunstobjekte oftmals leichter zu bewundern<br />

sind, kann nicht genug darauf hingewiesen<br />

werden, dass die Poesie gleichrangig mit<br />

den größten architektonischen und anderen<br />

künstlerischen Erungenschaften der Geschichte<br />

ist. Der Dichter diente sowohl als<br />

Historiker wie auch als Genealoge für den<br />

Stamm, und für unsere Zwecke gibt er uns einen<br />

idealen Überblick über die Rasse.<br />

Die bekannteste Gedichtform in vorislamischer<br />

Zeit war die Ode, bekannt als Qasida.<br />

Diese weitentwickelten Gedichte folgten einer<br />

typischen Formel mit einem einfachen<br />

Versmaß, wo sich jede Zeile reimt, und die<br />

oft die dichterische Beschreibung des Kamels<br />

oder des <strong>Pferde</strong>s beinhaltet. Das Kamel sollte<br />

uns nicht weiter verwundern, denn es ermöglichte<br />

den Wüstennomaden das Überleben in<br />

der Wüste, indem es Transport, Milch, Fleisch<br />

und Leder lieferte. Aber wenn das Kamel für<br />

das Überleben stand, so bedeutete das Pferd<br />

Lebensqualität durch Fleisch für den Stamm<br />

aus der Jagd und Wohlstand durch Herden,<br />

die in Raubzügen erworben wurden. Kamele<br />

waren eine Notwendigkeit. <strong>Pferde</strong> in vielerlei<br />

Hinsicht ein Luxusgut, welches, wenn man es<br />

hatte, die Lebensqualität erheblich verbesserte.<br />

Diese Gedichte, vor 15 Jahrhunderten geschrieben,<br />

bietet also einen wunderbaren<br />

Einblick in die am höchsten geschätzten Eigenschaften<br />

des <strong>Pferde</strong>s innerhalb der Beduinen-Tradition.<br />

Aber zuerst sollte ich eine Liste<br />

der Eigenschaften machen, die wir heute an<br />

der arabischen Rasse am meisten schätzen:<br />

▶ Blutlinien / Reinheit<br />

▶ Konkaves Profil /<br />

Dish<br />

▶ Flache Oberlinie<br />

▶ Langer, gebogener<br />

Hals<br />

▶ Schweifhaltung<br />

Wie Sie sehen, habe ich die Reinheit als erstes<br />

genannt, und dann die Eigenschaften gelistet,<br />

die die künstlerische Silhouette ausmachen,<br />

auf die wir uns heute so stark konzentrieren.<br />

Nun will ich Ihnen die Reihenfolge der Eigenschaften<br />

geben, wie sie in der vorislamischen<br />

und einigen islamischen Gedichten in Bezug<br />

auf das arabische Pferd auftauchen. Also eine<br />

weitere Liste, die in direktem Bezug zu den<br />

Beduinen-Traditionen steht:<br />

▶ Blutlinien / Reinheit<br />

▶ Hufe<br />

▶ Weicher Galopp<br />

▶ Wendigkeit,<br />

Schnelligkeit<br />

▶ Mut / Sanftheit<br />

▶ Ausdauer<br />

▶ Fliegender Trab<br />

▶ Große Augen<br />

▶ Dünne Haut<br />

▶ Große Nüstern<br />

▶ Guter Charakter<br />

▶ Ausdauer<br />

▶ Hals<br />

▶ Oberlinie<br />

▶ Schweifhaltung<br />

▶ Haut, Haare,<br />

Nüstern, Auge,<br />

Maul<br />

Sie werden sich freuen, dass Reinheit und Herkunft<br />

an oberster Stelle stehen. Aber die weitere<br />

Reihenfolge ist sehr unterschiedlich, und<br />

es sind einige Dinge hinzugekommen, und<br />

andere fehlen verdächigerweise.<br />

Kein Huf, kein Pferd<br />

Fast jedes Gedicht hat einen Hinweis auf<br />

Blutlinien, weshalb Reinheit und Herkunft<br />

von höchster Bedeutung sind.<br />

„Unter den Vätern und Müttern von denen<br />

Ein kleiner, gedishter Kopf,<br />

gewölbter Hals, flache Oberlinie<br />

und ein hoch getragener<br />

Schweif waren bereits in<br />

Felsenmalereien zu erkennen.<br />

8<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


er abstammt, sein Stamm war der des Al-<br />

A`waj“<br />

„... ihr Vater hat ihre Linie zu den besten des<br />

Stammes erhoben...“<br />

Hätte aber irgendjemand gedacht, dass es<br />

Hufe in diese Liste schaffen würden? Interessant<br />

ist, dass der Strahl und eine starker,<br />

harter Huf in fast jedem Gedicht erwähnt<br />

sind. „Kein Huf, kein Pferd“ trifft in jedem Fall<br />

auf die Beduinen-Tradition zu. Der größte<br />

Teil der Wüste besteht, entgegen landläufiger<br />

Meinung, nicht aus Sanddünen, sondern<br />

aus einem felsigen, steinigen Untergrund.<br />

Hufeisen wurden in den frühen Jahrhunderten<br />

nicht verwendet, so dass gute Hufe eine<br />

Notwendigkeit waren. Ein Huf von bestimmter<br />

Qaultät wurde las eine Schlüssel-Eigenschaft<br />

der Rasse erachtet. Die Beduinen<br />

haben ein Sprichwort, das besagt, dass der<br />

ideale Huf „rund wie der Becher eines Sklaven<br />

ist“, oder „wie eine kleine Kindertasse“.<br />

Da ich weder den Becher eines Sklaven, noch<br />

die Tasse eines Knaben gesehen habe, kann<br />

ich nicht genau sagen, was sie mit dieser<br />

Analogie meinten, aber der Schlüssel ist die<br />

„runde“ From – nicht zugespitzt, nicht eng,<br />

sondern weit und rund, hart wie Feuerstein.<br />

Ich frage mich, wieviele Zuchtprogramme<br />

des 21. Jahrhunderts den Hufen Bedeutung<br />

zumessen, wenn sie ihre Zuchtentscheidung<br />

treffen. Dennoch sind diese starken Hufe ein<br />

Hauptgrund für das lange Überleben der<br />

Rasse und ihrer Wertschätzung über Jahrhunderte<br />

hinweg.<br />

„Der Strahl der Hufe ähnelt, in Hinsicht auf<br />

seine Härte, einem Dattelkern, der durch seine<br />

Härte sogar dem Schlag eines Hammers<br />

widersteht ohne zu brechen“.<br />

„Sie gehen auf Hufen so hart, wie der moosbewachsene<br />

Stein im stehenden Wasser.“<br />

Haben Sie bemerkt, dass der „Trab“ nicht auf<br />

der Liste der Eigenschaften ist, die von den<br />

Dichtern genannt wurden? Sie sprechen<br />

über einen geschmeidigen, leichtfüßigen<br />

Galopp. Kein arabisches Pferd wurde von<br />

den Beduinen jemals auf seinen Trab hin<br />

selektiert. In den Worten eines europäischen<br />

Reisenden hieß es „Diese herausragende<br />

<strong>Pferde</strong>rasse ist auf zwei Gangarten beschränkt,<br />

ein majestätischer Schritt und ein<br />

Galopp mit langem Sprung“. Er fährt weiter<br />

fort, dass die Beduinen den Trab als „vulgär<br />

und unedel“ erachteten. Und dennoch bewerten<br />

wir unsere arabischen <strong>Pferde</strong> aufgrund<br />

ihres Trabes und es ist absolut wahr,<br />

dass diese elegante, fliegende Gangart eine<br />

charakteristische Rasse-Eigenschaft ist. Aber<br />

bedenken Sie, der Trab existiert heute, weil<br />

die Beduinen ihre <strong>Pferde</strong> für Jahrhunderte<br />

auf einen schnellen, raumgreifenden Schritt,<br />

einen kadenzierten, leichten Galopp und<br />

einen effizienten Renngalopp gezüchtet haben.<br />

„Beritten auf <strong>Pferde</strong>n, die lange Sprünge im<br />

Galopp machen“.<br />

Das Wüsten-Kriegspferd<br />

Auch der Hinweis auf die Wendigkeit fehlt<br />

in kaum einem der Beispiele, irgendwie verständlich<br />

für ein Wüsten-Kriegspferd, das in<br />

Überraschungsangriffen gegen den Feind<br />

verwendet wird.<br />

„Schnell im Angriff, in der Flucht, in der Wendung,<br />

aber fest wie ein Fels im Sturzbach.“<br />

„Er verfolgte ein Paar<br />

Wildesel in deren<br />

Staub: er ist schnell und<br />

wendig, wenn er seinen<br />

Angriff macht, unerschütterlich.“<br />

Diese Wendigkeit hat<br />

zu der langen Überlebensdauer<br />

der Rasse beigetragen, und stellt<br />

sicher, dass das arabische Pferd und das Blut<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s unverzichtbar für<br />

die Kavallerien sowohl der islamischen als<br />

auch der westlichen Welt waren. Und noch<br />

einmal: Wissen wir, welches der <strong>Pferde</strong> mit<br />

denen wir züchten, das wendigste ist? Wie<br />

auch der Huf, so ist die Wendigkeit eine Eigenschaft,<br />

die die Rasse definiert.<br />

Schnelligkeit war wichtig, sowohl für die<br />

Jagd, als auch für den Krieg, und schnelle<br />

<strong>Pferde</strong> wurden hoch geschätzt, was vielleicht<br />

hilft zu erklären, warum das arabische<br />

Blut so wertvoll bei der Schaffung des Englischen<br />

<strong>Vol</strong>lbluts war.<br />

„... er ist schneller als der Blitz“<br />

„Schnell war sie, wie ein Strauß, sie galoppierte<br />

voller Zorn...“<br />

Der Charakter kommt wohl gleich nach der<br />

Reinheit in der Liste der Eigenschaften, die<br />

von den Beduinen geschätzt wurden. In vielen<br />

dieser Gedichte wird sowohl der Mut als<br />

auch der Sanftmut gepriesen.<br />

„Er ist voller Geist – dann, wenn er sich beruhigt<br />

hat, lenkbar, von sanftem Gemüt und<br />

leicht zu kontrollieren“<br />

Ausdauer wird, wie erwartet, häufig genannt<br />

und ist hoch geschätzt – wir sehen<br />

das Ergebnis bis heute, da der Araber die<br />

herausragendste Ausdauerrasse ist da er<br />

mehr langsam kontrahierende Muskelfasern<br />

hat.<br />

„Er gallopiert weiter, wenn sich andere <strong>Pferde</strong><br />

vor Müdigkeit langsam durch den Staub<br />

schleppen“.<br />

“Schnell im Angriff, in der Flucht, in der<br />

Wendung, aber fest wie ein Fels<br />

im Sturzbach”<br />

Gebäude-Eigenschaften<br />

Wenn wir zum Hals kommen, wird der gebogen<br />

getragene Hals, der gewöhnlich mit<br />

einem Palmwedel vergleichen wird, am häufigsten<br />

genannt, und die Form, und nicht so<br />

sehr die Länge, scheint von höchster Bedeutung<br />

zu sein.<br />

„Die Schimmestute, die bekannt, es gibt keine<br />

wie sie in der Welt,... ihr Hals ist gebogen<br />

wie ein Palmwedel...“<br />

„Und ich kam angeritten, der Hals meiner<br />

Stute gebogen wie eine fruchtbeladene Palme...“<br />

Soweit ich das aus eigener Beobachtung sagen<br />

kann, verschwindet dieser charakteristische<br />

Halsbogen heute zusehends.<br />

Kommen wir zur Oberlinie – diese ist interessant,<br />

denn die Beschreibungen sind irgendwie<br />

widersprüchlich. Eine gute Oberlinie ist<br />

sicherlich von Bedeutung and wird meist mit<br />

der Form einer festen Sanddüne verglichen<br />

oder sogar mit einem Zelt.<br />

„Sie hat die Kruppe wie die Decke eines Lederzeltes,<br />

in welchem innen die Erbauer den<br />

Rahmen gebaut haben“<br />

Traditionen<br />

Ihre Wendigkeit hat zu der<br />

langen Überlebensdauer der<br />

Rasse beigetragen, und war<br />

unverzichtbar für die Ka-<br />

vallerien der islamischen<br />

und der westlichen Welt.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

9


Traditionen<br />

„Seine Kruppe erinnert an die Sanddüne, die<br />

durch Feuchtigkeit fest wurde“.<br />

Eine der wenigen Schilderungen, die das beschreibt,<br />

was wir heute als flache Oberlinie<br />

meinen, vergleicht den Hengst mit einem<br />

anderen Wüstentier.<br />

„Er hat den .... geraden Rücken eines Wildesels“.<br />

Eine hohe Schweifhaltung wird erwähnt,<br />

Man kann kein Pferd richtig beurteilen,<br />

bevor man es nicht unter den verschiedensten<br />

Bedingungen geritten hat.<br />

aber vielleicht nicht so oft, wie man erwarten<br />

würde. Vielleicht, weil man dieses einfach als<br />

selbstverständlich erachtete, da es ja ein so<br />

starkes Rassemerkmal ist. Ein vorislamisches<br />

Gedicht vergleicht die hohe Schweifhaltung<br />

mit einem Skorpion, bereit zum Stechen.<br />

„Die Stute mit hohem Schweif: Ein Skorpion<br />

hebt den Stachel.“<br />

Ich finde das interessant, denn es erinnert an<br />

ein Pferd, das seinen Schweif so hoch trägt,<br />

dass er über den Rücken geschlagen wird<br />

und diese Beschreibung legt nahe, dass arabische<br />

<strong>Pferde</strong> aus dieser Zeit, vor vielen Jahrhunderten,<br />

bereits diese Eigenschaft hatten,<br />

wie wir sie heute kennen.<br />

Bemerkungen über die feine Haut und das<br />

Fehlen der Haare sind recht häufig und offensichtlich<br />

werden <strong>Pferde</strong> mit langen Kötenoder<br />

Kinnhaaren kritisch betrachtet, denn<br />

„kurz im Haar“ ist ein häufig verwendeter<br />

Satz in diesen Gedichten.<br />

„Mit einem Pferd, dessen Wangenknochen<br />

frei von Haaren ist“<br />

„Eine Stute... mit kurzem Haar“<br />

Der gedishte Kopf<br />

Nüstern, Augen, ein kleines Maul – all diesen<br />

Markenzeichen des Typs wird Beachtung geschenkt.<br />

Aber vielleicht ist es interessant, dass<br />

das konkave Profil, das berüchtigte „gedishte“<br />

Gesicht auffälligerweise in der direkten Beschreibung<br />

fehlt. Diese eine Eigenschaft, die<br />

heute völlig überbewertet ist, scheint in der<br />

Beduinen-Tradition keines Lobes Wert zu sein.<br />

Ich möchte auch noch erwähnen, das ein gutes<br />

Gehör und gute Sehkraft wichtige Eigenschaften<br />

für ein Beduinenpferd waren. Ein<br />

Pferd konnte den Stamm warnen, bevor der<br />

Feind sich näherte, oder als erstes das Wild<br />

am Horizont erkennen, was für eine erfolgreiche<br />

Jagd wichtig war.<br />

Ich lebe in der Wüste<br />

von Neu Mexiko und<br />

kann Ihnen von meiner<br />

Stute erzählen, die<br />

immer die erste ist, die<br />

aufmerksam wird, wenn<br />

sich eine Gruppe von<br />

Gabelböcken nähert.<br />

Ich kann diese oft erst<br />

15 Minuten später sehen, nachdem sie mir<br />

„gesagt“ hat, dass da welche sind. Ich vermute,<br />

dass die Beduinen eher auf solche Eigenschaften<br />

selektiert haben, als andere, die uns<br />

offensichtlicher erscheinen.<br />

Ich habe diese poetischen Beispiele genannt<br />

und einfach rangiert, weil sie als ausgezeichneter<br />

Beweis dafür dienen, was in der Beduinen-Tradition<br />

wichtig war. Wenn wir das Erbe<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s weiterführen wollen,<br />

so gibt es die große Gefahr, daß wir uns nur<br />

auf bestimmte Eigenschaften konzentrieren,<br />

und andere aus dem Blick verlieren. Wenn<br />

wir dies tun, riskieren wir, die Essenz der arabischen<br />

Rasse zu verlieren, und den eigentlichen<br />

Grund für deren Erfolg und Langlebigkeit.<br />

Das ideale Reitpferd<br />

Für einen Moment will ich zur Kunst zurückkommen,<br />

die die Schönheit und den Adel<br />

dieser Rasse, und ebenso viele Jahrhunderte<br />

von Kultur und Geschichte widerspiegelt.<br />

Ich habe eine Frage an Sie: Schauen Sie sich<br />

die Bilder unten auf dieser Doppelseite an –<br />

was haben sie gemeinsam? Die <strong>Pferde</strong> sind<br />

alle geritten. Haben Sie bemerkt, wieviele der<br />

Gedichte sich auf das Pferd und seine Eigenschaften<br />

in Zusammenhang mit der Reiterei<br />

beziehen?<br />

Die Beduinen-Tradition hat uns das ideale<br />

Reitpferd beschert – ein williger und fröhlicher<br />

Allrounder, der in vielen Disziplinen<br />

verwendet werden kann und in einer unübertroffen<br />

ist – dem Distanzreiten. Der<br />

Araber ist ein Pferd, das auf geringste Hilfen<br />

reagiert und sehr loyal ist. Bedenken Sie, dass<br />

die Beduinen ihre reiterliche Tradition ohne<br />

Gebisse, Steigbügel oder Sporen begannen.<br />

Daher ist es kein Wunder, dass der Araber<br />

ein so sensibles Pferd ist. Die Gedichte der<br />

Beduinen enthüllen eine gewisse Wahrheit,<br />

nämlich dass man kein Pferd richtig beurteilen<br />

kann, bevor man es nicht unter den<br />

verschiedensten Bedingungen geritten hat.<br />

<strong>Pferde</strong>, die nicht die nötige Leistung erbracht<br />

haben, wurden ohne Zweifel ganz schnell aus<br />

der Zuchtpopulation eliminiert.<br />

Und dennoch haben wir heute sehr viele<br />

Züchter, die ihre <strong>Pferde</strong> nie reiten, und einige,<br />

die sie nicht einmal einreiten lassen. Und<br />

doch werden diese <strong>Pferde</strong> regelmäßig zur<br />

Zucht verwendet. Ich war kürzlich auf dem<br />

Gestüt eines neuen Züchters, der viele sehr<br />

schöne Stuten und Jungpferde hatte. Wirklich<br />

sehr schön. Doch in fast jedem Fall ließ<br />

ihr Gebäude darauf schließen, dass sie ein<br />

recht ungeeignetes Reitpferd abgeben würden.<br />

Ich dachte bei mir, würde er wohl mit<br />

diesen <strong>Pferde</strong>n züchten, wenn er sie selbst<br />

reiten müßte? Womit ich nicht sagen will,<br />

dass Schönheit sich nicht mit überragender<br />

Leistungsfähigkeit unter dem Sattel vereinbaren<br />

ließe – wir hatten Jahrhunderte lang<br />

schöne arabische <strong>Pferde</strong>, die uns bewiesen<br />

haben, dass diese wunderbare Kombination<br />

die Norm, und nicht die Ausnahme darstellt.<br />

Ich will Ihnen zwei Beispiele geben, wie<br />

schnell man durch Selektion die Rasse-Eigenschaften<br />

verändern kann. Beide Fotos auf<br />

S. 26 zeigen <strong>Vol</strong>lblutaraber. Das erste ist ein<br />

Beispiel wie im 20.Jahrhundert in den USA<br />

selektiert wurde, um die hohe Knieaktion<br />

der dort heimischen Rassen zu imitieren. Das<br />

zweite ist ein Beispiel, was man erhält, wenn<br />

man Araber für hohe Geschwindigkeit auf<br />

kurzer Distanz züchtet. Ich zeige diese beiden<br />

Beispiele nicht, um diese <strong>Pferde</strong> oder ihre<br />

Züchter zu kritisieren, sondern lediglich um<br />

zu zeigen, wie Selektion auf eng definierte<br />

Kriterien sehr rasch den Rassetyp verändern<br />

kann. Ironischerweise, schauen wir wieder<br />

einmal nur auf die Silhouette. Eines oder gar<br />

Der Charakter ist eine der<br />

rassetypischsten Eigenschaften,<br />

und vielleicht die, für<br />

die die Gefahr besteht, dass<br />

wir sie verlieren, wenn wir<br />

nicht aufpassen.<br />

10<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


eide <strong>Pferde</strong> mögen durchaus viele der weniger<br />

sichtbaren arabischen Eigenschaften<br />

haben, über die ich gerade gesprochen habe,<br />

und die von überragender Bedeutung für die<br />

Rasse sind. Eine dieser Eigenschaften ist der<br />

Charakter, eine Eigenschaft, die nicht sichtbar<br />

ist. Dennoch ist es eine der rassetypischsten<br />

Eigenschaften, und vielleicht eine von denen,<br />

für die die Gefahr besteht, dass wir sie<br />

womöglich verlieren, wenn wir nicht speziell<br />

darauf achten.<br />

Fürsorge als Beduinen-Tradition<br />

Man kann den Charakter des <strong>Pferde</strong>s, wie er<br />

sich unter Beduinen-Traditionen entwickelt<br />

hat, nicht von Respekt und Wohlergehen<br />

trennen, daher will ich beides gleichzeitig<br />

behandeln. Eine der herausstechendsten Eigenschaften<br />

der Beduinen-Tradition, im Vergleich<br />

zu anderen historischen <strong>Pferde</strong>kulturen,<br />

ist, dass die Beduinen das Pferd niemals<br />

als Lasttier verwendet haben. Das kann man<br />

teilweise mit dem Vorhandensein des Kamels<br />

erklären, aber dennoch: Sie verwendeten ihre<br />

<strong>Pferde</strong> nie als Packpferde, um Wagen zu ziehen,<br />

oder vor dem Pflug. <strong>Pferde</strong> wurden als<br />

edle und wertvolle Tiere erachtet, die man<br />

durch solche Verwendung nicht erniedrigen<br />

wollte.<br />

Sogar in vor-islamischen Gedichten gibt es<br />

Beispiele, die auf die Bedeutung des Wohlergehens<br />

der <strong>Pferde</strong> hinweisen. Ich gebe<br />

Ihnen einige Beispiele, übersetzt aus dem<br />

arabischen von James Luck. Ich bewundere<br />

seine Arbeit, denn – da ich einige der Texte<br />

selbst auch übersetzt habe – verstehe ich<br />

die Schwierigkeiten. Aber anders als andere<br />

Übersetzer, hat er nicht versucht, das ganze<br />

in Versform zu bringen, sondern hat die<br />

Gedichte wörtlich übersetzt, wodurch seine<br />

Übersetzungen besonders hilfreich sind, für<br />

denjenigen der etwas über die Rasse erfahren<br />

will.<br />

Aus dem Buch von Abu Ubaida ist uns folgendes<br />

überliefert: „... die Araber haben nichts<br />

und niemanden dieselbe Pflege angedeihen<br />

lassen, als dem Pferd... so sehr, dass ein Araber<br />

die Nacht hungrig verbringen würde, während<br />

der Hunger seines <strong>Pferde</strong>s gestillt wurde,<br />

das Pferd ist ihm wichtiger als er selbst,<br />

als seine Familie und seine Kinder. Er würde<br />

es tränken mit dem reinen Wasser, während<br />

er und seine Familie das klare Wasser trinken,<br />

und man würde die anderen tadeln, wenn sie<br />

ihr Pferd vernachlässigen, wenn es zu dünn<br />

wäre oder schlecht versorgt.“<br />

Ich denke, der letzte Satz illustriert einen<br />

wichtigen Punkt, denn wir tendieren<br />

manchmal dazu, das Beduinenleben mit<br />

ihren <strong>Pferde</strong>n zu romantisieren, und stellen<br />

uns vielleicht etwas idyllisches vor, wie das<br />

großartige Gemälde „Das arabische Zelt“. Wir<br />

müssen uns jedoch daran<br />

erinnern, dass diese<br />

<strong>Pferde</strong> oftmals kurz vor<br />

dem Verhungern waren,<br />

und an schweren<br />

Verwundungen, die<br />

ihnen im Kampf zugefügt<br />

wurden, gestorben sind. Wir müssen<br />

auch realistisch sein – nicht jeder Beduine hat<br />

seine <strong>Pferde</strong> gut behandelt. Aber ich denke,<br />

der wichtigste Punkt ist, dass es trotz eines<br />

Lebens in Entbehrung und dem täglichen<br />

Kampf ums Überleben einen starken Glauben<br />

gab, dass Respekt und Wohlergehen des<br />

<strong>Pferde</strong>s überaus wichtig sind.<br />

Wir haben viele andere Beispiele, wie die, die<br />

ihre <strong>Pferde</strong> nicht gut behandelt haben, von<br />

den anderen kritisiert wurden. Aus der gleichen<br />

Übersetzung haben wir ein Beispiel des<br />

bekannten Poeten und Kriegers Antar: „Oh<br />

Söhne Zabiba`s, was ist mit Eurem Hengstfohlen<br />

los, er ist so dünn, während Eure Bäuche<br />

wachsen?“<br />

Ein anderer vorislamischer Dichter sagte von<br />

seiner Stute: „[Sie] Um Al Hai wird in jedem<br />

Wintercamp wie eine Gleiche behandelt.<br />

Und wir kleiden Sie, ohne dass jemand uns<br />

ermahnt.“<br />

Oder: „Ich behandle ihn freizügig. Mehr noch<br />

als meine Familie. Er hat ein weiches Bett und<br />

liebevolle Pflege.“<br />

Wieder ein anderer Dichter sagt: „Er ist mir<br />

wie meine Familie. Ihm wird zweimal Wasser<br />

gegeben, während sein Herr dünn und ausgemerkelt<br />

ist.“<br />

„Wir bingen ihr frische Milch, wenn die Dürre<br />

über uns kommt, und unabhängig unserer<br />

eigenen Bedürfnisse, während wir nur milchiges<br />

Wasser haben, hoffen wir, dass sie es uns<br />

zurückgibt, von unserem Feind, rasend und<br />

erobernd.“<br />

Und von einer Stute: „Ich halte sie so hoch wie<br />

mich selbst, oder ein Teil von mir, und ich lege<br />

meinen Mantel um sie bei kaltem Wetter...“<br />

Wenn ein Pferd zu einem Araber gebracht<br />

wurde, das Gurtendruck hat: „Die Verwandten<br />

brachten sie zu mir, sie wurde wundgerieben<br />

durch den Gurt und ich versorgte und<br />

pflegte sie. Ich gab ihr Medikamente...“<br />

Der Charakter des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s ist ein<br />

Mit <strong>Pferde</strong>n, die dem Menschen nicht zugetan<br />

waren, wurde nicht gezüchtet.<br />

Geschenk, entstanden in Jahrhunderten des<br />

Zusammenlebens mit dem Menschen in einer<br />

Umwelt, die unbewohnbar ist für <strong>Pferde</strong>.<br />

<strong>Pferde</strong> wurden als Teil der Familie sozialisiert<br />

– sie schlossen sich ihrer „menschlichen Herde“<br />

an, was bedeutet, dass die <strong>Pferde</strong> ihren<br />

Meister genauso beschützten, wie ihr eigenes<br />

Fohlen. Selektion bedeutet, dass mit<br />

<strong>Pferde</strong>n, die sich nicht an ihren Menschen<br />

anschlossen, nicht gezüchtet wurde.<br />

Freundlichkeit und Respekt<br />

Was wir neu-deutsch unter „imprinting“ verstehen,<br />

ist Teil der Beduinen-Tradition. Burkhardt,<br />

ein Schweizer, der unter den Beduinen<br />

in den 1800er in Arabien reiste, schrieb: „Die<br />

Beduinen lassen ein Fohlen nie den Boden berühren,<br />

in dem Moment wo es geboren wird,<br />

es wird vielmehr von ihnen in ihren Armen<br />

aufgefangen und über mehrere Stunden mit<br />

der allergrößten Sorgfalt behandelt; sie waschen<br />

es und dehnen seine delikaten Glieder<br />

und liebkosen es überall wie ein Kind.“ General<br />

Daumas berichtet in seinem Buch „Die <strong>Pferde</strong><br />

der Sahara“ weiter, dass nachdem dies erledigt<br />

ist, die Mitglieder des Zeltlagers das Fohlen in<br />

ihren Armen für eine Weile durch das Lager<br />

tragen, inmitten all des Geschreis und des<br />

Lärms, den jedermann macht.<br />

Traditionen<br />

"Eine bemerkenswerte Eigenschaft<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

ist sein Sanftmut, den es<br />

zweifellos seiner Aufzucht<br />

verdankt, während der es viel<br />

Freundlichkeit erfährt.“<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

11


Traditionen<br />

In James Luck’s Übersetzung von Abu Ubaida<br />

ist ein Vers enthalten, wie die Beduinen<br />

sich um eine Stute kümmern, nachdem sie<br />

geobren hat: „Sie hat durch ihre Hände geboren,<br />

die edle junge Mutter hört ein leises<br />

Murmeln, während die Nachgeburt abgeht. ”<br />

In einem anderen Beispiel, haben wir die Antwort<br />

des Dichters Antar, als er kritisiert wurde<br />

von einer Frau wegen seiner Art, ein Fohlen<br />

Ich denke, wir sind uns alle einig,<br />

dass wir keine Kunstwerke züchten,<br />

sondern <strong>Pferde</strong><br />

zu behandeln: „Erwähne mein Fohlen nicht<br />

einmal und was ich ihm füttere, oder Deine<br />

Haut wird wie die Haut einer Heuschrecke<br />

sein! Die Morgenmilch gehört ihm, auch<br />

wenn es Dich stört.“<br />

Diese Tradition von Ehre und sorgfältiger Pflege<br />

und Behandlung der <strong>Pferde</strong> wurde auch<br />

vom Propheten Mohammed betont, nachdem<br />

der Islam Einzug gehalten hatte. Ich möchte<br />

an die islamische Philosophie in Bezug auf die<br />

Tierliebe erinnern, und betonen, dass diese<br />

Philosophie sich mit dem Islam ausbreitete auf<br />

zwei Drittel der damals bekannten Welt. <strong>Pferde</strong><br />

mit Liebe und Respekt zu behandeln, und<br />

mit ihnen in enger Gemeinschaft zu leben,<br />

war weitestgehend unbekannt in der westlichen<br />

Welt, wo die meisten <strong>Pferde</strong> einfach als<br />

Lasttiere betrachtet wurden. Die Europäer waren<br />

daher überrascht über das Verhältnis zwischen<br />

den <strong>Pferde</strong>n und ihren Besitzern in der<br />

islamischen Welt.<br />

In ihrem Buch „Noble Brutes: How Eastern<br />

Horses Tranformed English Culture” (Edle Tiere:<br />

Wie östliche <strong>Pferde</strong> die englische Kultur<br />

veränderten) gibt Prof. Donna Landry einige<br />

unwiderstehliche Beispiele. Darunter auch<br />

Busbecq, ein Franzose, der das Osmanisches<br />

Reich bereiste: „Es gibt keine Kreatur so sanft<br />

wie ein türkisches Pferd, keines das respektvoller<br />

gegen seinen Meister ist, oder den Pfleger<br />

der ihn sattelt. Der Grund liegt darin, dass<br />

sie ihre <strong>Pferde</strong> mit großer Leichtigkeit behandeln...<br />

Daher werden ihre <strong>Pferde</strong> zu großen<br />

Menschenfreunden; und sie sind weit davon<br />

entfernt auszuschlagen, zusammenzuzucken<br />

oder widersetzlich zu werden, so dass man<br />

kaum ein herrenloses Pferd findet.“<br />

Gleichzeitig schreibt er über den großen Unterscheid<br />

zur <strong>Pferde</strong>behandlung in Europa:<br />

„Aber ach! Unsere christlichen Pfleger behandeln<br />

<strong>Pferde</strong> in einer ganz anderen Weise;<br />

sie glauben, dass sie nicht richtig gestriegelt<br />

sind, wenn sie sie nicht mit ihrer Stimme<br />

anschreien, und ihren<br />

Knüppel oder Peitsche<br />

spüren lassen an ihrer<br />

Seite. Einige <strong>Pferde</strong> zittern<br />

sogar, wenn ihr<br />

Wächter nur in den Stall<br />

kommt, so sehr fürchten<br />

sie ihn.“<br />

Das ursprüngliche Familienpferd<br />

Der Titel dieses Beitrags beinhaltet den Halbsatz<br />

“Bedeutung heute”. Von diesem Punkt an,<br />

werden die Beispiele von Europäern handeln,<br />

die die Beduinen und ihre <strong>Pferde</strong> beobachtet<br />

haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass die<br />

Europäer über die Art und Weise schrieben,<br />

wie die Beduinen ihre <strong>Pferde</strong> behandelten,<br />

weil dies in so starkem Kontrast zu dem<br />

stand, was sie von zu Hause kannten.<br />

Während ich diese Beispiele erwähne, dachte<br />

ich wie sehr wir doch die Beduinen-Traditionen<br />

schätzen sollten, von denen ich rede und wieviel<br />

Bedeutung diese heute noch haben. D’Arvieux,<br />

ein französischer Reisender in der Wüste<br />

im 17. Jahrhundert, beschrieb die Behandlung<br />

einer Stute in einem Beduinenlager wie folgt:<br />

„Sie binden sie niemals an, wenn sie nicht gesattelt<br />

und gezäumt war. Sie ging in all die Zelte<br />

zusammen mit ihrem kleinen Fohlen und besuchte<br />

so jeden; sie wurde von allen geküsst<br />

und beachtet und man gab ihr etwas. Oftmals<br />

kletterte sie über einen Haufen Kinder, die am<br />

Boden des Zeltes lagen und sie überlegte lange<br />

Zeit, wohin sie ihren Huf setzten sollte, denn sie<br />

ging hinein und hinaus, ohne irgendjemanden<br />

zu verletzen. Diese Stuten sind es so sehr gewohnt,<br />

in ihrer Familie zu leben, dass sie bereit<br />

sind, jede Art von Spiel mitzumachen. Die Araber<br />

schlagen sie nie, sie halten viel von ihnen,<br />

reden mit ihnen, schimpfen mit ihnen und geben<br />

ihnen die größtmögliche Fürsorge.“<br />

Russel schrieb: „Eine höchst bemerkenswerte<br />

Eigenschaft der arabischen <strong>Pferde</strong> ist ihre<br />

Sanftheit, die sie ohne Zweifel der Freundlichkeit<br />

verdanken, mit der sie aufgezogen,<br />

und von ihrem Herrn ihr Leben lang behandelt<br />

werden.“<br />

In seinem Buch ‚The Arab of the Desert‘, beschreibt<br />

H.R.P. Dickson das bemerkenswerte<br />

Verhältnis zwischen den Beduinen und ihren<br />

<strong>Pferde</strong>n: „Dass die Stute ein Familienmitglied<br />

ist, hat einen höchst erfreulichen menschenfreundlichen<br />

Effekt auf das arabische Pferd<br />

allgemein. Es ist reizend zu sehen, wie eine<br />

Stute ein Zelt betritt, um vor der kalten Nacht<br />

Schutz zu suchen, oder in der Mittagshitze in<br />

das Frauenabteil kommt, um den stechenden<br />

Sonnenstrahlen des heißen arabischen<br />

Sommers zu entgehen. Keiner verbietet es<br />

ihnen. Sie nehmen Besitz von Rechts wegen,<br />

und sie werden begrüßt, man gibt ihnen wie<br />

selbstverständlich einige Datteln oder etwas<br />

Wasser zu drinken. Durch diese Behandlung<br />

entwickeln sie eine merkwürdige Sanftheit<br />

gegenüber den Frauen, die ständig mit ihnen<br />

umgehen, und insbesondere gegenüber den<br />

Kindern im Zelt.“ - „Und tatsächlich scheint<br />

jede Stute zu verstehen, dass die Kleinen die<br />

Kinder ihrer Beschützer sind, und sie behandeln<br />

sie sanft und mit so viel Fürsorge, als wären<br />

es ihre eigenen.“<br />

Lady Anne Blut beobachtet den gleichen<br />

Charakterzug und schrieb: „Die Veranlagung<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s ist freundlich und liebevoll,<br />

famliliär bis fast lästig. Sie haben keine<br />

Angst vor dem Menschen, und erlauben es<br />

jedem, sich ihnen zu nähern und sie am Kopf<br />

zu nehmen, wenn sie grasen. Wenn sie zufällig<br />

liegen, stehen sie nicht auf, wenn man<br />

ihnen näher kommt...“ - „Diese außerordentliche<br />

Sanftheit und der Mut, obwohl teilweise<br />

ein Resultat des Trainings, ist auch angeboren,<br />

denn ein Fohlen, das im Stall geboren<br />

und aufgezogen wird, ist genauso zahm.“<br />

Der Araber wurde seit langem als das ideale<br />

Familienpferd erachtet, und die Beduinen-Tradition<br />

zeigt, dass diese Rasse<br />

tatsächlich sozusagen das „ursprüngliche“<br />

Familienpferd ist.<br />

Wir stellen uns oft vor, wie ein Beduinenkrieger<br />

auf seinem Pferd durch die Wüste galoppiert,<br />

aber es ist wichtig zu wissen, dass<br />

Unsere christlichen Pfleger<br />

behandeln <strong>Pferde</strong> ganz anders;<br />

sie glauben, dass sie<br />

nicht richtig gestriegelt<br />

sind, wenn sie sie nicht mit<br />

ihrer Stimme anschreien.<br />

12<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Frauen eine wichtige Rolle in der Ausbildung<br />

und in der Pflege der <strong>Pferde</strong> spielten. Ein vorislamischer<br />

Vers eines Gedichts beweist dies:<br />

„Mit Hinblick auf die Pflege ihrer <strong>Pferde</strong>, traut<br />

der Araber keinem außer seinen Söhnen und<br />

seinen Frauen“, und frühe Gedichte belegen<br />

auch, daß es Frauen waren, die die <strong>Pferde</strong> für<br />

den Kampf bereit machten. Ein berühmtes Gedicht<br />

beschreibt sogar, dass sie in der Schlacht<br />

kämpften, wenn die Männer des Stammes<br />

nicht da waren: „Und die Stuten, die von den<br />

Frauen geritten wurden, hatten keine Angst,<br />

als sie einen Raubzug kommen sahen und dies<br />

zeigt auch den Mut der Frauen, die sie reiten.“<br />

Doch der außerordentliche Erfolg der Beduinen<br />

mit ihren <strong>Pferde</strong>n wurde ohne körperliche<br />

Züchtigung erreicht: „Die Araber schlagen<br />

nie ein Pferd,“ beobachteten europäische<br />

Reisende, „sondern behandeln sie mit viel<br />

Freundlichkeit, streicheln und liebkosen sie,<br />

reden mit ihnen und sorgen für sie in außergewöhnlichster<br />

Art und Weise.“ Lady Anne<br />

Blunt bemerkte dies ebenfalls und schrieb<br />

über die Beduinen: „Ihr Verdienst als <strong>Pferde</strong>bändiger<br />

ist unerschütterliche Geduld. Es ist<br />

nicht in ihrer Natur, im Umgang mit dem Tier<br />

die Beherrschung zu verlieren, und ich habe<br />

nie gesehen, dass sie ihre Stuten in irgendeiner<br />

Art schlagen und schlecht behandeln.“<br />

Das Brauchtum der Beduinen verlangt, Worte<br />

oder Gesten zu verwenden, um Lob oder Unmut<br />

zum Ausdruck zu bringen.<br />

Aber was ist von dieser Tradition heute übriggeblieben?<br />

Ich wechsle nun von der fernen Wüste in den<br />

modernen Schauring...<br />

Schauring-Praktiken<br />

Während Sie die “eingefrorene” Aufstellung eines<br />

Schaupferdes sehen – erkennen Sie die Silhouette,<br />

die wir weiter oben diskutiert haben?<br />

Aber unsere <strong>Pferde</strong> sind nicht Modellpferde,<br />

keine Felszeichnungen, keine Gemälde. Verantwortungsvolles<br />

<strong>Pferde</strong>training kann natürlich<br />

eine sofortige Strafe für ein Pferd beinhalten,<br />

das etwas falsch macht, und natürlich Belohnung,<br />

wenn es etwas richtig macht. Aber wir<br />

trainieren heutzutage Trainer, Amateur-Vorführer<br />

und selbst Kinder ihren Araber zu „shanken“,<br />

d.h. ruckartig am Vorführzaum zu ziehen, um<br />

eine Reaktion zu erzielen, die aber eigentlich<br />

eine Reaktion auf Schmerz und Angst ist.<br />

Hat unser edles arabisches Pferd irgendetwas<br />

falsch gemacht? Ich glaube nicht. Wir versuchen<br />

lediglich eine künstliche Pose zu erzielen<br />

– eine unnatürliche Aufstellung, eine aus<br />

Starrheit und Angst. Eine Aufstellung, über die<br />

die meisten Richter sagen, dass sie diese für die<br />

Beurteilung des <strong>Pferde</strong>s gar nicht verwenden.<br />

Natürlich wird dieses arabische Pferd, dieses<br />

vertrauensvolle Pferd, das uns gefallen will,<br />

das sogar ein genetisches Erbe hat, uns nahe<br />

zu sein, lernen zu reagieren, und hoffentlich<br />

belohnt zu werden, nachdem es die unnatürliche<br />

Pose eingenommen hat. Aber belohnt wird<br />

es nur bis zum nächsten mal, wenn es wieder<br />

diese richtige Antwort geben muß, die es aus<br />

Angst und durch Schmerzen gelernt hat.<br />

Was glauben Sie, dass eine Gruppe von Beduinen<br />

denken würde, die sehen, wie ein Pferd<br />

vor einem Vorführer steht und diese Person<br />

plötzlich ruckartig an der Vorführleine zieht<br />

oder gar das Pferd einschüchtert, indem er es<br />

an vergangene Schmerzen erinnert. Wie würden<br />

diese Beduinen den Blick des <strong>Pferde</strong>s voller<br />

Angst statt voller Stolz und Mut interpretieren?<br />

Ich glaube, sie wären entsetzt, und ich denke,<br />

wir alle sollten entsetzt sein. Ich glaube, sie würden<br />

dieses sinnlose und lächerliche Verhalten<br />

bestrafen, genau wie sie es vor Hunderten von<br />

Jahren gemacht hätten, wenn jemand seine<br />

<strong>Pferde</strong> mißhandelt hätte.<br />

Natürlich kommt dieses Verhalten nur bei einem<br />

kleinen Prozentsatz derer vor, die heute<br />

arabische <strong>Pferde</strong> lieben und züchten. Ich glaube,<br />

es gibt eine Mehrheit, die solch ein lächerliches<br />

Verhalten gegenüber einem Araber nicht<br />

dulden würden. Aber ich glaube auch, es gibt<br />

auch immer mehr Züchter jedes Jahr, die ihre<br />

<strong>Pferde</strong> aus diesem Grund nicht mehr zeigen,<br />

und viele, die kein Pferd verkaufen, wenn es<br />

dann in solch einer Art für den Schauring trainiert<br />

wird.<br />

Einige <strong>Pferde</strong> halten dieses Training nicht aus<br />

und damit beginnen wir eine Selektion, bei<br />

der wir diejenigen arabischen <strong>Pferde</strong> favorisieren,<br />

die die Fähigkeit haben, Mißhandlungen<br />

zu tolerieren. Kein einziger der europäischen<br />

Reisenden in den letzten Jahrhunderten, kein<br />

Autor eines Handbuchs für Reitkunst aus dem<br />

islamischen Raum bezeichnete jemals das arabische<br />

Pferd als „verrückt“. Sollten wir uns nicht<br />

fragen, warum dies heute der Fall ist?<br />

Das moderne Gedicht<br />

Ich hatte die Idee, wie wohl ein modernes<br />

Gedicht an ein arabisches Schaupferd lauten<br />

würde. Ich vermute, es gibt viele Gedichte,<br />

die sich anhören wie die früheren Gedichte<br />

der Beduinen, die den Adel unserer <strong>Pferde</strong>,<br />

ihre Schönheit, Grazie unter dem Sattel und<br />

ihren sanften Charakter feiern. Aber was ist<br />

mit einem Gedicht an das moderne Schaupferd?<br />

Vermutlich würde das Gedicht von einem<br />

Trainer geschrieben werden, und nicht<br />

vom Besitzer, aber wie würde das Gedicht<br />

wohl gehen? Vielleicht in etwa so:<br />

Oh edler Hengst<br />

Wie schön Du bist!<br />

Aug’ und Maul durch Make-up gedunkelt,<br />

Dein Haar geschoren<br />

durch die Schermaschine,<br />

Wie tapfer Du bist, welcher Mut!<br />

Vor mir zu stehen, zur Statue gefroren,<br />

mit Angst im Herzen vor meiner Kette und<br />

meiner Peitsche.<br />

Du zitterst in Gehorsam auf meine Befehle,<br />

Und dennoch, reckst Du Dich nach mir,<br />

streckst Deinen Hals,<br />

Deine Ohren aufmerksam, um die mögliche<br />

Strafe zu erkennen.<br />

Und wenn wir fertig sind,<br />

nimmst Du mein Streicheln auf Deinem Hals,<br />

Ich freue mich!<br />

Dein Leid hat Deinem Besitzer heute einen<br />

weiteren Preis gebracht.<br />

Wollen wir, dass ein Gedicht über unsere<br />

Schauchampions so lautet?<br />

Wir haben Hunderte von Jahren der Tradition<br />

in unseren Händen – eine Tradition, die uns<br />

die älteste und reinste <strong>Pferde</strong>rasse der Welt<br />

beschert hat, geliebt von Menschen aller<br />

Länder und Religionen rund um die Welt. Traditionen,<br />

die uns sagen, dass wir dieses edle<br />

Pferd respektieren und ehren sollen.<br />

Ist es nicht unsere heiligste Aufgabe, dieses<br />

Geschenk, das uns gegeben wurde, zu respektieren?<br />

Cynthia Culbertson<br />

Traditionen<br />

"Die Araber schlagen nie ein<br />

Pferd, sondern behandeln<br />

sie mit viel Freundlichkeit,<br />

streicheln sie, und sorgen<br />

für sie in aussergewöhnlichster<br />

Art und Weise."<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

13


WAHO Conference 2014<br />

Bedouin Traditions<br />

Traditions<br />

and its Relevance<br />

today<br />

At the WAHO Conference 2014 in Doha, Qatar, Cynthia Culbertson spoke about Bedouin<br />

traditions in horse breeding. She looked at the earliest literary references of the Arabs and<br />

explored the strong beliefs of care and welfare for the horse as illustrated by pre-Islamic<br />

poetry. The author further discussed the Bedouin tradition of never hitting horses, but only<br />

using words or gestures to train them, and finally brought this<br />

in context with today’s training methods in the show ring.<br />

by Cynthia Culbertson<br />

14<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Let me start this talk by having a look at<br />

what exactly is meant by the word “tradition”.<br />

Tradition is:<br />

1. The handing down of beliefs, customs, information,<br />

etc. from generation to generation;<br />

2. Something that is handed down;<br />

3. A long established way of thinking or action;<br />

4. A continuing pattern of cultural beliefs or<br />

practices.<br />

The key concept of tradition, to me, is<br />

longevity, so let us explore that a bit further,<br />

just when did a Bedouin tradition with horses<br />

begin?<br />

It is still a mystery as to exactly when the<br />

nomadic tribes of the Arabian Peninsula obtained<br />

horses and developed the Arabian<br />

breed. But we have many clues and they continue<br />

to evolve. One excellent example is the<br />

prolific rock art within the Arabian Peninsula<br />

from Neolithic times forward. At some point<br />

in this history horses appear in this art, many<br />

of which clearly have the characteristics associated<br />

with the Arabian breed.<br />

While rock art is difficult to precisely date,<br />

some of the horses are associated with Thamudic<br />

writing. Thamudic is the most ancient<br />

Arabic script, which began as early as the 7th<br />

century BC and continued for approximately<br />

1000 years. This rock art thus potentially<br />

dates the breed in the peninsula to 2700 years<br />

ago, but certainly places Arabian-like horses<br />

in the region sometime during the span in<br />

which this writing was typically found.<br />

Rockart and Horse Culture<br />

Scenes of war and hunting associated with<br />

the horse are common, indicating these<br />

peoples greatly valued their horses for these<br />

pursuits, and thus had already begun the<br />

tradition of a “horse culture” so to speak. Individual<br />

horses are also depicted, some with<br />

wusum, or tribal marks to identify their owners.<br />

I would suspect, although we cannot be<br />

certain, that this image is actually a portrait of<br />

someone’s horse, showing their pride of ownership<br />

as well as the importance placed upon<br />

these horses in the culture of the time.<br />

Now I want to briefly review a timeline spanning<br />

about 1,400 years to put the Bedouin<br />

tradition with horses in perspective. It also<br />

helps all of us involved with the Arabian<br />

horse today, to understand that we stand<br />

on the shoulders of generations and generations<br />

of breeders.<br />

The timeline begins with the Arabian horse as<br />

celebrated in pre-Islamic poetry, certainly already<br />

illustrating an existing strong tradition<br />

with horses (Mu’allaqat – “hanging poems”<br />

dated to 580 AD). Then we move forward to<br />

the coming of Islam (622 AD) where cavalry<br />

using Arabian horses was the primary force<br />

of the Muslim expansion, and other countries<br />

and cultures were first exposed to these extraordinary<br />

horses.<br />

Next, I include the Crusades (1095-1291)<br />

during which time Europeans first saw and<br />

admired the Arabian horse. We move onward<br />

to the Mamluks (1250-1811) whose<br />

Arabian horses helped to stop the westward<br />

progress of the Mongols and who<br />

produced many noted<br />

furusiyya, or horsemanship<br />

manuals, to the<br />

first known breeding<br />

of purebred Arabian<br />

horses in Europe in Poland<br />

(1533). Then to<br />

the rise of the Arabian<br />

as the horse of choice<br />

of the European aristocracy,<br />

with Catherine<br />

the Great (1772) as just<br />

one example, to the Royal Weil stud of<br />

Germany (now Marbach) (1817), which<br />

has the oldest continuous recorded pedigrees<br />

of Arabian horses in the world today.<br />

Finally, moving on to Abbas Pasha I<br />

of Egypt, perhaps the most prolific recent<br />

collector of horses obtained from the desert<br />

and bred exclusively within the Bedouin tradition.<br />

Arabian horse breeding in the Arab and Islamic<br />

world spans a period of 1400 years<br />

(500 - 1900), while in the West, continuous<br />

Arabian horse breeding lasted only from<br />

1533 – 1900, during which time Arabian<br />

horses were still bred in the desert, arguably<br />

in the Bedouin tradition.<br />

Bedouin Tradition to be Respected<br />

But one has to consider that before this<br />

timeline even begins, a tradition of horse<br />

breeding had already existed for a period<br />

of perhaps a thousand years in the Arabian<br />

peninsula, which makes it up to 27 centuries<br />

of horse breeding in the region.<br />

And one more thing, it also demonstrates<br />

that humans have admired and valued the<br />

horse created within this tradition so much,<br />

that, despite cultural differences, wars, modernization<br />

and centuries of dynamic human<br />

change, they have kept the purebred<br />

Arabian horse in a recognizable form for<br />

thousands of years.<br />

But what of the Bedouin tradition is regarding<br />

the horse? It is legitimate to ask<br />

ourselves why we should care about past<br />

practices when we are not, in fact, desert<br />

nomads. Yet I would argue that the longevity<br />

of the breed demonstrates an unprecedented<br />

success resulting from the<br />

Bedouin tradition of horse breeding. There<br />

While in the past, Arabian horses were<br />

perceived as the premier equines of<br />

the world, today they are often objects of<br />

ridicule from our fellow horse lovers<br />

are very few similar examples in history<br />

where humans developed something that<br />

was “in demand”, so to speak, for nearly<br />

3,000 years. So in many ways the Arabian<br />

horse is living Bedouin tradition, and as<br />

such, demands that we respect and honor<br />

their tradition.<br />

While in the past, Arabian horses were perceived<br />

as the premier equines of the world,<br />

today they are often objects of ridicule from<br />

our fellow horse lovers. How has this happened?<br />

Why has it happened? Maybe, just<br />

maybe, it is a reminder that we are not paying<br />

quite enough attention to what made<br />

the Arabian such a prized horse for centuries.<br />

Traditions<br />

Arab Horse breeding<br />

in Europe<br />

The Crusades (1095-<br />

1291 CE) during which<br />

time Europeans first<br />

saw the Arabian horse<br />

First known breeding<br />

of purebred Arabian<br />

horses in Europe in<br />

Poland (1533)<br />

Royal Stud of<br />

Weil with the<br />

oldest dam- and<br />

sirelines (1817)<br />

600 800 1000 1200 1400 1600 1800<br />

500 700 900 1100 1300 1500 1700 1900<br />

Arab Horse breeding in<br />

the Arab and Islamic World<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

The Mamluks<br />

(1250-1811 CE) whose<br />

Arabian horses helped<br />

to stop the Mongols<br />

15<br />

Abbas Pasha I (1812-1854)<br />

obtained horses straight<br />

from the desert and bred<br />

them in Bedouin tradition


Traditions<br />

What is Classic?<br />

Now I’m going back to the dictionary again<br />

because I want to explore a word we use constantly<br />

in reference to our horses, no matter<br />

what language we are speaking. That word<br />

is “Classic.”<br />

Classic means: Belonging to the highest rank<br />

or class; having lasting significance or worth;<br />

enduring.<br />

Notice the concept of longevity again. The<br />

Arabian horse is indeed a classic – having<br />

lasting significance or worth – enduring.<br />

Now, onward to Bedouin tradition, beginning<br />

with type. When we think of Arabian “type”,<br />

we tend to concentrate on a basic silhouette.<br />

A small, dished head, arched neck, level<br />

topline, and high-carried tail. I think we tend<br />

I think we would all agree that we are not<br />

breeding art, we are breeding horses<br />

to focus on these aspects of type, because,<br />

quite simply, they are the easiest to see.<br />

These are also characteristics that have been<br />

evident for thousands of years, as depicted in<br />

this rock art in Arabia. I always thought too<br />

many of our contemporary artists exaggerate<br />

the Arabian horse, but now you can see that<br />

there is a long tradition of exaggeration! So<br />

these early artists also emphasized this distinctive<br />

silhouette. Artists, then, now and<br />

throughout history have tended to emphasize<br />

these traits because they are the most<br />

visually distinguishing. And art remains an<br />

invaluable reference for breeders of the Arabian<br />

horse.<br />

But I think we would all agree that we are not<br />

breeding art, we are breeding horses. And<br />

the Arabian horse has many more components<br />

beyond this distinctive silhouette. So<br />

to understand the whole horse, the entire<br />

horse, I propose to explore Bedouin tradition.<br />

Going back to our timeline, I will explore the<br />

horse as illuminated by another art – poetry.<br />

Poetry was the finest cultural achievement of<br />

the Bedouin, and in pre-Islamic times poems<br />

were committed to memory and transmitted<br />

orally for generations. While architecture and<br />

artefacts are often more easily appreciated, it<br />

cannot be emphasized enough that this poetry<br />

stands equal to the greatest architecture<br />

and artefacts of history. The poet served as<br />

both historian and genealogist for the tribe,<br />

and for our purposes, gives us an ideal overview<br />

of the breed.<br />

The most well-known type of poem in pre-<br />

Islamic times was the ode known as a qasida.<br />

These elaborate poems followed a typical<br />

formula with a single meter, where every line<br />

rhymed, and which often included the poet’s<br />

description of his camel or his horse. The former,<br />

the camel, should not surprise us, as it<br />

was the camel that largely enabled these desert<br />

nomads to survive – providing transportation,<br />

milk, meat and leather. But if the camel<br />

equalled survival, then<br />

the horse meant quality<br />

of life – meat for the<br />

tribe from hunting and<br />

wealth through livestock<br />

from raiding. Camels<br />

were a necessity. Horses,<br />

in many respects, were a luxury, which, if obtained,<br />

greatly improved one’s life.<br />

So this literature, written about fifteen centuries<br />

ago, is a wonderful insight into the most<br />

highly prized characteristics of horses within<br />

the Bedouin tradition. But first, I thought<br />

I would create a list of characteristics we all<br />

associate with the Arabian breed today:<br />

▶ Bloodlines / purity<br />

▶ Concave profile /<br />

dish<br />

▶ Flat topline<br />

▶ Long, arched neck<br />

▶ High tail carriage<br />

▶ Floating trot<br />

▶ Large Eyes<br />

▶ Thin Skin<br />

▶ Large nostrils<br />

▶ Good disposition<br />

▶ Stamina<br />

You can see that, after establishing purity, I<br />

began with characteristics that make up our<br />

artistic silhouette and those we emphasize<br />

the most today.<br />

Now, I want to rank these characteristics,<br />

loosely, by how often they appear in pre-<br />

Islamic and some early Islamic poetry regarding<br />

an ideal Arabian horse. This is to<br />

say to create another list relating directly to<br />

Bedouin tradition.<br />

You’ll be pleased to see, that purity and heritage<br />

are right up there at the top of the list.<br />

▶ Bloodlines / purity<br />

▶ Hooves<br />

▶ Smooth gallop<br />

▶ Agility / Speed<br />

▶ Courage /<br />

Gentleness<br />

▶ Stamina<br />

▶ Neck<br />

▶ Topline<br />

▶ Tail Carriage<br />

▶ Skin, Hair, Nostrils,<br />

Eye, Muzzle<br />

But beyond that you will notice a considerable<br />

difference in rankings, including some<br />

things that are added and others that are<br />

conspicuously absent.<br />

Almost all of the poetry has at least one reference<br />

to bloodlines, establishing that purity<br />

and heritage were of paramount importance:<br />

“Among the sires and dams from whom he<br />

counts his race were the strain of Al-A’waj”<br />

“…her sires have lifted her line to the best of<br />

strains…”<br />

“No Hoof, no Horse”<br />

Did anybody think hooves would make it into<br />

the list? Interestingly, the frog and a strong<br />

hard hoof are mentioned in almost every single<br />

poem. “No hoof, no horse” most certainly<br />

applies to Bedouin tradition. Most of the desert,<br />

contrary to popular belief, consists not of<br />

sand dunes, but of hard rocky ground. Horse<br />

shoes were not used in the earlier centuries, so<br />

good hooves were always necessary and a distinct<br />

hoof is a key characteristic of the breed.<br />

The Bedouins have a saying that the ideal hoof<br />

is round “like the slave’s goblet” or “like a small<br />

child’s cup.” Since I have not seen a slave’s goblet<br />

or even the cup of a Bedouin child, I can’t<br />

tell you exactly what they meant by this analogy,<br />

but the key shape is “round” – not pointed,<br />

not narrow, but wide and round, tough and<br />

flinty. I wonder how many 21st century breeding<br />

programs consider hooves when making<br />

breeding decisions? Yet these strong hooves<br />

are a primary reason for the breed’s longevity<br />

and value over the centuries.<br />

“The frogs of the feet resemble, by reason of their<br />

hardness, the pits of dates which evade, without<br />

breaking, even the blow of the hammer.”<br />

“They walk on hooves as hard as the moss-covered<br />

stones in stagnant water”<br />

Did you notice that “trot” is not on the list of<br />

characteristics mentioned by the poets? What<br />

they talk about is a smooth effortless gallop.<br />

A small, dished head, arched<br />

neck, level topline, and<br />

high-carried tail have been<br />

evident already in rock art<br />

in Arabia.<br />

16<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


No Arabian horse was ever selected for trotting<br />

ability by a Bedouin, since they never rode at<br />

the trot. In the words of one European traveller<br />

“This distinguished breed of horse is restricted<br />

to two paces, a stately walk, and a gallop with<br />

a long stroke.” He goes on to say they considered<br />

the trot a “vulgar and ignoble gait”. Yet we<br />

most often judge our Arabian horses by their<br />

trot, and it is absolutely true that this elegant<br />

floating gait is a defining breed characteristic.<br />

But, remember, this trot exists today because<br />

the Bedouin bred their horses for centuries for<br />

a fast, ground-covering walk, a cadenced easy<br />

canter and an efficient gallop: “Mounted on a<br />

steed that takes long strides in his gallop”.<br />

The Desert Warhorse<br />

Likewise, some reference to agility is present<br />

in almost every example – quite understandable<br />

for a desert warhorse used in surprise raids<br />

against the enemy.<br />

“Swift to attack, to flee, to turn, yet firm as a rock<br />

swept down by the torrent.”<br />

“He rides down the pair of wild asses in their<br />

dust: he is quick and nimble when he makes his<br />

charge, unswerving”<br />

This agility again has contributed to the breed’s<br />

longevity, ensuring that Arabian horses and<br />

the blood of Arabian horses were invaluable to<br />

cavalry both in the Islamic and Western world.<br />

Again, do we know which of the horses we are<br />

breeding are the most agile? Like the hoof,<br />

agility is a defining breed characteristic.<br />

Speed was important both for the hunt and<br />

warfare, and fleet horses were also highly<br />

prized, perhaps helping to explain why Arabian<br />

blood was so valuable in creating the Thoroughbred.<br />

“….he surpasses the lightning bolt”<br />

“Swift was she, an ostrich, galloped she how<br />

wrathfully…”<br />

Arguably, character is second only to purity<br />

in the attributes of the horse prized by the<br />

Bedouin. In many of these poems we see that<br />

both courage and gentleness praised.<br />

“Full of spirit is he – then, when thou has quieted<br />

him down, tractable, gentle of temper, easy to<br />

control.”<br />

Stamina, as might be expected, is mentioned<br />

often and was highly prized – we see the result<br />

of this today as the Arabian remains the<br />

pre-eminent endurance breed and has a preponderance<br />

of slow-twitch muscle fibres.<br />

“He continues at full gallop when other horses<br />

are dragging their feet in the dust for weariness”.<br />

Conformation Characteristics<br />

When it comes to the neck, the arch across<br />

the top, usually compared to that of a palm<br />

branch, is mentioned most often, and shape<br />

rather than length seems to be the primary<br />

consideration.<br />

“The grey mare the renowned, in the world there<br />

is none like her……her neck curved like a palm<br />

branch…”<br />

“And I came down riding, my mare’s neck held<br />

loftily as a palm fruit-laden…”<br />

In my own observation, this characteristic<br />

curve and arch is somewhat disappearing today.<br />

As for topline, this one is a bit interesting, as<br />

the descriptions are somewhat contradictory.<br />

A good topline is certainly a consideration<br />

and is most often compared<br />

to the shape of a<br />

firm sand dune or even<br />

a tent.<br />

“She has a croup like the<br />

top of a leather tent, inside<br />

which the builders<br />

have assembled the frame”<br />

“His croup, resembling a sand dune which humidity<br />

has made compact.”<br />

One of the very few descriptions of praise regarding<br />

what we might consider a flat topline,<br />

compares the stallion to another desert creature.<br />

“He has the …. straight back of the wild ass.”<br />

High tail carriage is mentioned, but perhaps<br />

not as often as we might expect, and could<br />

have been simply taken for granted since it is<br />

such a strong characteristic of the breed. One<br />

pre-Islamic poem compares the high carried<br />

tail to a scorpion poised to sting.<br />

“The high-tailed mare: a scorpion raising its tail.”<br />

I thought that was interesting, since it brings<br />

to mind a horse carrying his tail so high it flips<br />

over the back, and this description means it<br />

is likely, Arabian horses of this time period,<br />

many centuries ago, also had this characteristic<br />

which we still see today.<br />

Comments about fine skin and lack of hair<br />

are quite common and obviously horses with<br />

long fetlock or chin hair were frowned upon,<br />

as “short of hair” is one of the most used<br />

phrases in this poetry:<br />

“With a horse whose cheekbone is free of hair”<br />

“A mare….short of hair”<br />

The Dished Face<br />

Nostrils, eyes, small muzzles – all hallmarks<br />

of type, are also given some attention. But<br />

perhaps most interestingly, a concave profile,<br />

the infamous “dished face” is conspicuously<br />

absent in direct descriptions. This single<br />

characteristic, one that is overtly emphasized<br />

today, seems not to be a point of praise in the<br />

Bedouin tradition.<br />

I also want to mention that keen hearing and<br />

sight were an important consideration in<br />

Bedouin horse breeding tradition. A horse<br />

could warn the tribe of an approaching enemy<br />

– or be the first to spot the game on<br />

“Swift to attack, to flee, to turn, yet firm as<br />

a rock swept down by the torrent”<br />

the horizon, making for a successful hunt.<br />

I can tell you from living in the deserts of New<br />

Mexico that I have one mare who is always<br />

the first to go on alert and rouse the others<br />

when pronghorn antelope are coming. Often<br />

I cannot see them for 15 minutes after<br />

she “tells” me they are there. I suspect the<br />

Bedouin would be more keen to breed on<br />

this characteristic than others that are much<br />

more obvious to us.<br />

I gave these poetic examples and loosely<br />

ranked them because they serve as excellent<br />

testimony as to what was important in<br />

Bedouin tradition. If we wish to continue the<br />

legacy of the Arabian horse, there is a grave<br />

danger in emphasizing only certain characteristics<br />

of the breed and not others. To do<br />

so we risk losing the essence of the Arabian<br />

breed and the very reasons for its success and<br />

longevity.<br />

Traditions<br />

agility has contributed<br />

to ensure that Arabian<br />

horses were<br />

invaluable to cavalry both<br />

in the Islamic and Western<br />

world.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

17


Traditions<br />

You can never really judge a horse<br />

until you have ridden them in various<br />

conditions.<br />

The ideal Riding Horse<br />

I am going to return to art for a moment that<br />

reflects the beauty and nobility of the breed<br />

and also depicts many centuries of culture and<br />

history.<br />

Now I have a question for you: Have a look at<br />

the pictures at the bottom of these two pages<br />

- what do all of these images have in common?<br />

The horses are all being ridden. Did you<br />

notice, just how much of the poetry described<br />

the horse in the context of its attributes when<br />

being ridden?<br />

Bedouin tradition gave us an ideal riding horse<br />

– a willing and cheerful generalist who can perform<br />

in multiple disciplines and is unrivalled<br />

in one – endurance racing. The Arabian is a<br />

responsive horse and a loyal horse. Remember<br />

that the Bedouin began their tradition of<br />

horsemanship without bits, stirrups or spurs.<br />

So it is no wonder that the Arabian is a sensitive<br />

horse. Their poetry reveals a certain truth – that<br />

you can never really judge a horse until you<br />

have ridden them in various conditions. Horses<br />

that did not perform well were no doubt quickly<br />

eliminated from the breeding population.<br />

Yet we have many, many breeders today who<br />

never ride their horses, and some who never<br />

even train them under saddle. And these<br />

horses enter the breeding populations with<br />

regularity. I was recently at the farm of a new<br />

breeder who had many beautiful mares and<br />

fillies. Truly beautiful. Yet in almost each instance<br />

their conformation was such that they<br />

would deliver quite a jolting ride if trained<br />

under saddle. I had to think to myself, would<br />

he breed these horses if he had to personally<br />

ride them? Which is not to say that beauty cannot<br />

be combined with superior athletic ability<br />

under saddle – we have centuries of beautiful<br />

Arabian horses to show us that this wonderful<br />

combination was the norm rather than an<br />

exception.<br />

Now I will give two examples of how quickly<br />

selection can change breed qualities. Both<br />

images on page 26 are of purebred Arabians.<br />

The first example is 20th century selection in<br />

the United States to emulate that country’s<br />

high-stepping trotting breeds. The second<br />

example is breeding Arabians for speed over<br />

a short distance. I give these examples not to<br />

criticize these horses or their breeders, but<br />

simply to demonstrate how selection for narrowly<br />

defined characteristics quickly affects<br />

breed type. Ironically, once again, we are<br />

just looking at the silhouette. Either or both<br />

of these horses might have many of the less<br />

visible Arabian characteristics<br />

I just spoke of<br />

that are of paramount<br />

importance to the<br />

breed. One of these<br />

might be character, an<br />

attribute which is not<br />

visible. It is, however,<br />

one of the Arabian<br />

breed’s most defining attributes and perhaps<br />

the one that, without given proper attention,<br />

we are in grave danger of losing.<br />

Bedouin Tradition of Caring<br />

You cannot separate character of the horse<br />

within Bedouin tradition from respect and<br />

welfare, so I will address these simultaneously.<br />

One of the most unique characteristics of<br />

the Bedouin tradition, as compared to other<br />

historic horse cultures, is that the Bedouin<br />

never used their horses as beasts of burden.<br />

This may be partially explained by the availability<br />

of the camel, but nevertheless, they<br />

never used their horses as pack animals, to<br />

pull wagons, or to plow the fields. Horses<br />

were considered noble and valuable animals<br />

not to be degraded by such use.<br />

Even in pre-Islamic poetry we see examples of<br />

the importance of horse welfare. I am including<br />

some examples translated by James Luck.<br />

I admire his work, because, having translated<br />

some of the same literature myself, I understand<br />

its difficulty. But also, unlike many other<br />

translators, he did not attempt to render<br />

them into verse, but rather translated them<br />

literally, which makes his translations particularly<br />

helpful to students of the breed.<br />

From the book of Abu Ubaida we have this:<br />

“…the Arabs gave nothing the care and esteem<br />

they gave to horses… so much so that an Arab<br />

man would pass the night hungering while he<br />

satisfied his horse’s hunger, preferring him over<br />

himself, his family and his children. He would<br />

water him with the pure water while they drank<br />

the clear water, and one would censure the others<br />

for neglecting the horses, for their thinness<br />

or poor care.”<br />

I think this last phrase illustrates an important<br />

point because we can sometimes over-romanticize<br />

Bedouin life with horses and perhaps<br />

picture something idyllic like the gorgeous<br />

painting “The Arab Tent”. We must remember<br />

that these horses often faced starvation and<br />

died from grievous wounds inflicted in battle.<br />

We also must be realistic – not every Bedouin<br />

treated their horses properly. But I think the<br />

primary point is that despite a life of privation<br />

and daily challenges for survival, there was an<br />

overwhelmingly strong belief in the importance<br />

of respect and welfare towards horses.<br />

We have many other examples of those who<br />

did not treat their horses properly being chastised.<br />

From the same translation we have an<br />

example from the famed poet and warrior<br />

Antar: “Oh sons of Zabiba, what is the matter<br />

with your colt, so thin, while your bellies protrude?”<br />

Another pre-Islamic poet said of his mare:<br />

“[She] Um Al Hai is treated as an equal in each<br />

winter camp. And we clothe her without anyone<br />

admonishing.”<br />

Or: “I treat him liberally. More so than family. He<br />

has the soft bedding and the gentle care.”<br />

Yet another poet said, “He’s family to me. He’s<br />

twice given water, while his master is lean and<br />

emaciated.”<br />

“We bring her the fresh milk when the drought<br />

comes upon us, in spite of our needs, while we<br />

have milky water, hoping she will pay us back<br />

for it from the enemy, raging and conquering.”<br />

And of a mare: “I hold her equal to myself, or as<br />

a part, and I wrap my robe around her in freezing<br />

weather…”<br />

When a horse was brought to an Arab injured<br />

by the girth: “The kinfolk brought her to me, she<br />

being galled by the girth, and I treated [her] with<br />

care. I medicated her….”<br />

Character is one of the<br />

Arabian breed’s most defining<br />

attributes and perhaps<br />

the one that, without given<br />

proper attention, we are in<br />

grave danger of losing.<br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


The character of the Arabian horse is a gift<br />

from centuries of dependence on humans in<br />

an area inhospitable to horses. Horses were<br />

socialized as part of the family – bonded to<br />

their “human herd” which meant that the<br />

horses were as protective of their masters as<br />

they might be of their own foals. Selection<br />

meant that horses that did not bond well with<br />

humans were simply not bred on.<br />

Kindness and Respect<br />

The modern process of imprinting is part of<br />

the Bedouin tradition. Burkhardt, a Swiss who<br />

travelled among the Bedouin in the 1800’s<br />

wrote: “The Bedouins never let the foal drop<br />

to the ground at the moment of its birth, but<br />

they receive it in their arms and handle it with<br />

the utmost care for several hours; they wash<br />

it and stretch it’s delicate limbs and caress it<br />

all over like a child.” General Daumas in his<br />

book ‚Horses of the Sahara‘ further reported<br />

that after this is done, one of the members<br />

of the camp would carry the foal in his arms<br />

and walk about with it for a while in the camp<br />

in the midst of the clamour and noise which<br />

everyone makes.<br />

James Luck’s translation of Abu Ubaida includes<br />

this verse about Bedouin care after<br />

a mare gives birth: “She’s given birth by their<br />

hands, a low murmur listened for by the noble<br />

new mother in the being wrapped in afterbirth.<br />

They stand her up with provisions – she being<br />

the favoured one – wrapped about the flanks to<br />

protect the empty place.”<br />

In another example, we have the reply of the<br />

poet Antar when he was chastised by a woman<br />

of his treatment of a special colt: “Don’t<br />

even mention my colt and what I feed him or<br />

your skin will be like the skin of a locust! The<br />

morning milking belongs to him, even if you’re<br />

offended.”<br />

This tradition of honour and proper care and<br />

treatment of horses was also emphasized by<br />

the Prophet Muhammad after the coming of<br />

Islam. I would like to remind everyone of the<br />

Islamic philosophy towards kindness to animals<br />

and note that this philosophy extended<br />

as Islam spread to two-thirds of the known<br />

world. Treating horses with kindness and respect<br />

and living in close proximity with them<br />

was largely unknown in the Western world,<br />

however, where most horses were simply<br />

viewed as beasts of burden. Europeans were<br />

therefore astonished at the relationship between<br />

the horses of the Islamic world and<br />

their own.<br />

In her book ‚Noble Brutes: How Eastern Horses<br />

Transformed English Culture‘ Professor<br />

Donna Landry gives several compelling examples.<br />

Among them is Busbecq, a French<br />

traveller to the Ottoman Empire: “There is no<br />

Creature so gentle as a Turkish horse, nor more<br />

respectful to his Master, or the Groom that<br />

dresses him. The reason is, because they treat<br />

their horses with great Levity... This makes their<br />

Horses great Lovers of Mankind; and they are so<br />

far from kicking, wincing, or growing intractable<br />

that you shall hardly find a masterless Horse<br />

among them.”<br />

At the same time he<br />

wrote of the strong<br />

contrast with the horse<br />

treatment in Europe:<br />

„But, alas! Our Christian<br />

Grooms treat Horses at<br />

quite another rate; they<br />

never think them rightly<br />

curried, till they thunder at them with their<br />

Voice, and let their Club or Horse-whip, dwell, as<br />

it were, on their Sides. This makes some Horses<br />

even to tremble when their Keepers come into<br />

the Stable, so that they hate and fear them too.”<br />

The Original Family Horse<br />

If you remember, the title of my talk included<br />

the phrase “relevance today.” From this point<br />

forward, most of my examples are from Europeans<br />

who observed the Bedouin and their<br />

horses. We cannot forget that the reason they<br />

commented on the way the Bedouin treated<br />

their horses was because it was a stark contrast<br />

to anything they were familiar with at<br />

that time.<br />

As I speak on these examples, I thought of<br />

how much we should value the Bedouin traditions<br />

of which I am speaking, and just how<br />

much relevance they have today. D’Arvieux,<br />

a French traveller to the desert in the seventeenth<br />

century, described the treatment of a<br />

mare in a Bedouin encampment: “They never<br />

tied her up when she was not bridled or saddled.<br />

She went into all the tents with a little colt of<br />

hers and so visited everybody that used to kiss<br />

her, make much of her, and give her anything.<br />

She would often go over a heap of children that<br />

were lying at the bottom of the tents and would<br />

be a long time looking where to step, as she<br />

came in or out, not to hurt them. Those mares<br />

are so used to living in that familiarity that they<br />

bear any kind of toying with. The Arabs never<br />

beat them, they make much of them, talk and<br />

reason with them, and take the greatest imaginable<br />

care of them.”<br />

Russel wrote: “A most remarkable feature of<br />

the horses of Arabia is their gentleness, which<br />

they no doubt owe to the kindness with which<br />

they are raised and treated with by their masters<br />

for their whole life.”<br />

It is charming to see the way mares<br />

enter the tent for shelter of a night<br />

when it is cold.<br />

In his book ‚The Arab of the Desert‘, H.R.P. Dickson<br />

described the remarkable relationship<br />

between the Bedouin and their horses: “This<br />

making the mare a member of the family has<br />

a most delightfully humanising effect on Arab<br />

horseflesh generally. It is charming to see the<br />

way mares enter the tent for shelter of a night<br />

when it is cold, or walk into the women’s quarters<br />

in the midday heat of an Arabian summer<br />

to escape the stinging rays of a fierce sun. No<br />

one says them nay. They take possession as of<br />

right, and they are welcomed, given some dates<br />

or a drink of water as a matter of course. This<br />

sort of treatment develops a strange gentleness<br />

towards those women who are always handling<br />

them, and especially towards the tent children.”<br />

“Indeed, every mare seems to understand that<br />

the little ones are the children of her protectors,<br />

and treats them gently and with as much care,<br />

as if they were her own.”<br />

Lady Anne Blunt observed this same gentle<br />

character, writing: “In disposition the Arabians<br />

are gentle and affectionate, familiar indeed almost<br />

to the extent of being troublesome. They<br />

Traditions<br />

A most remarkable feature<br />

of the Arabian is his gentleness,<br />

which he no doubt<br />

owes to the kindness with<br />

which his is raised and<br />

treated for his whole life.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

19


Traditions<br />

have no fear of man whatsoever, and will allow<br />

anyone to come up to them when grazing and<br />

take them by the head. If they happen to be lying<br />

down, they will not move though you come<br />

close to them…” - “This extreme gentleness and<br />

courage, though partly the effect of education,<br />

is also inherited, for a colt born and brought up<br />

in the stable is just as tame.”<br />

The Arabian has long been considered an<br />

ideal family horse, and Bedouin tradition<br />

demonstrates that this breed was the “original”<br />

family horse so to speak.<br />

We often picture Bedouin warriors galloping<br />

across the desert on their steeds, but it is important<br />

to note that the women were given an<br />

What would a group of Bedouin think if<br />

they saw a horse standing up in the typical<br />

frozen pose in front of a handler?<br />

important role in the training and care of horses.<br />

A pre-Islamic verse attests to this: “With regard<br />

to [the care of] their horses the Arabs trusted<br />

none save their sons and their women” and<br />

early poetry also refers to the women getting<br />

horses ready for battle. A famous poem even<br />

refers to them fighting in battle if the men of<br />

the tribe were away: “And the mares who are<br />

ridden by women are not afraid when they see a<br />

raid coming upon them and this shows the courage<br />

of the women who are riding.”<br />

Yet the extraordinary success of the Bedouin<br />

with the horse was achieved without corporal<br />

punishment. “The Arabs never hit their horses,”<br />

early European travellers observed, “but treat<br />

them with gentleness, pet and caress them, talk<br />

to them and care for them in the most extraordinary<br />

way.” Lady Anne Blunt also took notice<br />

of this and wrote of the Bedouin: “Their merit<br />

as horse-breakers is unwearied patience. Loss<br />

of temper with a beast is not in their nature,<br />

and I have never seen them strike or ill-use their<br />

mares in any way.” Bedouin folklore espouses<br />

that words or gestures should be used to express<br />

praise or displeasure.<br />

But what remains of this tradition today?<br />

I flash forward from the distant desert to the<br />

modern show ring.<br />

Show Ring Practices<br />

While watching the frozen stand-up of a<br />

show horse - do you recognize that silhouette<br />

we discussed earlier? But our own horses<br />

are not model horses, not rock drawings, not<br />

paintings. Responsible horse training can certainly<br />

involve prompt punishment of a horse<br />

for wrongdoing, and, of course, reward for<br />

good behaviour. But today we train trainers,<br />

we train amateur horsemen and women, and<br />

even children to shank Arabian horses to get<br />

a response, which is essentially a response of<br />

pain and fear.<br />

Has this noble Arabian horse done anything<br />

wrong? I think not. We are just seeking an<br />

artificial pose – an unnatural<br />

position, one of<br />

rigidity and fear. A pose<br />

most judges admit they<br />

don’t even use to judge<br />

the horse.<br />

Certainly the Arabian<br />

horse, this trusting<br />

horse that wants to please, indeed who has<br />

a genetic legacy to want to be close to you,<br />

will learn to react, and hopefully be rewarded<br />

after achieving this unnatural pose. Yet<br />

rewarded only until the next time he is asked<br />

to give the proper response learned from fear<br />

and pain.<br />

So, what do you think a group of Bedouin<br />

would think if they saw a horse standing in<br />

front of a handler and that person suddenly<br />

shanks the horse or even intimidates the<br />

horse from past pain, not visible in the present.<br />

How would they interpret looks of fear<br />

instead of pride and courage? I believe they<br />

would be appalled, as I believe we should all<br />

be appalled. I believe they would chastise<br />

this senseless and ridiculous behaviour, just<br />

as they chastised those in centuries past who<br />

mistreated their horses.<br />

Of course, this behaviour represents only a<br />

tiny percentage of those who love and breed<br />

Arabians today. I believe there is a majority<br />

who would never condone the travesty of<br />

such behaviour towards an Arabian horse.<br />

But I also believe there are more and more<br />

breeders each year who do not show their<br />

horses as a result, and many who refuse to<br />

sell a horse that will be trained in this manner<br />

for the halter show ring.<br />

Some horses, in fact, cannot withstand this<br />

training, and therefore we are beginning a<br />

process of selecting Arabian horses for their<br />

ability to tolerate abuse. Not one European<br />

traveller from the past centuries, not one<br />

writer of the horsemanship manuals of the<br />

Islamic empires referred to the Arabian breed<br />

as “crazy.” Should we not carefully examine<br />

why this has become the case today?<br />

The Modern Ode<br />

This brought me to an idea of what the modern<br />

ode would be to an Arabian show horse.<br />

I suspect there are many whose ode would<br />

actually be much like those of the Bedouin<br />

poets of the past – celebrating our horses’<br />

nobility, beauty, grace under saddle and kind<br />

disposition. But what about an ode to the<br />

modern halter horse? Likely the poem would<br />

be written by the trainer and not the owner,<br />

but what would the poem sound like?<br />

Perhaps something like this:<br />

O noble stallion!.<br />

How beautiful you are, with your eyes and<br />

muzzle darkened by makeup,<br />

Your hair shorn by clippers.<br />

How brave you are, what courage!<br />

To stand before me, frozen in place, with fear<br />

in your heart of my chain and my whip.<br />

You tremble in obedience to my commands.<br />

Yet still, you reach for me, stretching your<br />

neck, your ears alert to the possibility of punishment.<br />

And when we are done, you accept my token<br />

pat upon your neck.<br />

I rejoice! Your suffering has brought your<br />

owner another prize!<br />

Do we want this to be the ode to our champion<br />

Arabian horses?<br />

We hold countless centuries of tradition in our<br />

hands – tradition that gave us the oldest and<br />

purest breed of horse, beloved by countries<br />

and cultures around the globe. Tradition that<br />

tells us to respect and honour this noble horse.<br />

Is it not our most sacred task to respect this<br />

gift we have been given?<br />

Cynthia Culbertson<br />

Not one European traveler<br />

from the past centuries, not<br />

one writer of the horsemanship<br />

manuals of the Islamic<br />

empires referred to the<br />

Arabian breed as “crazy.”<br />

20<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


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World Championships 2014<br />

Shows<br />

A Dynasty of<br />

World Champions<br />

What a picture book model:<br />

Pustynia Kahila, the daughter of World<br />

Champion Kahil Al Shaqab achieved the<br />

Gold Medal of the Yearling Fillies.<br />

What was already apparent over the last few years, became obvious this year:<br />

The WORLD Championships in reality are “The Championships of the Arab Countries”,<br />

because the big breeding nations, such as USA and South America, were hardly present.<br />

And from Europe, only the Poles can compete on top level.<br />

Text and photos: Gudrun Waiditschka<br />

At the end of the year, the friends of the<br />

Arabian horse look forward to the most<br />

important show of the year - the World<br />

Championships in Paris. This show gives you a<br />

good reason to visit this city of cities in Christmas<br />

glamour - Eiffel Tower, Champs-Elysees,<br />

the Christmas market dotted with Thousands<br />

of lights. However - at 10° C no such Christmas<br />

feelings came on, also because the show<br />

has moved to the end of November, a wee bit<br />

too early for Christmas feelings. But that did<br />

not distract from the show itself, which was<br />

organized perfectly as always.<br />

The Gazal Dynasty<br />

A brief overview at first: Just as in previous<br />

years, this year‘s World Championships were<br />

dominated again by the Gazal Al Shaqab dynasty<br />

- horses from this (sire-)line won 4 out<br />

of 6 Gold Medals, or a total of 11 out of 18<br />

medals, and almost 40% of the horses in the<br />

top ten places were representatives of this<br />

line. And another amazing success: we have<br />

already seen the fourth generation of World<br />

Champions in direct line here in Paris: Gazal<br />

Al Shaqab in 2001, Marwan Al Shaqab (by<br />

Gazal) in 2008, and now Kahil Al Shaqab (by<br />

Marwan) in 2011 and 2014 and his daughter<br />

Pustynia Kahila in 2014. It is almost futile<br />

to point out that Marwan Al Shaqab once<br />

again became the leading sire of this show:<br />

three of his children were Gold Champions,<br />

seven grandchildren won other medals. For<br />

the second time Kahil Al Shaqab participated<br />

and was appointed Champion with 7 out<br />

of 8 votes, this year in the senior category,<br />

after he achieved the junior title in 2011 -<br />

this dynasty of World Champions compares<br />

to none!<br />

22<br />

The other Medal Winners<br />

But despite all the excitement about the Gazal<br />

Al Shaqab dynasty, we should not forget<br />

about the other medal winners, such as Eden<br />

C, who won the Silver Medal of the Senior<br />

Stallions and comes from the Padrons Psyche<br />

line; he achieved one of two medals for Saudi<br />

Arabia. The Bonze Medal once again went<br />

to a Marwan-grandget: Equator by QR Marc<br />

from Poland. But there also was a Gold Champion<br />

of the Padrons Psyche line, it was Excalibur<br />

EA by Shanghai EA, who cannot deny is<br />

sire – in good and bad points. He was the only<br />

grey in a phalanx of bay Gold Medal winners,<br />

but he was the “surprise winner” for a different<br />

reason: He won the Triple Crown and was<br />

the first Gold Medal winner (or Champion) in<br />

the history of the show who came from Uruguay!<br />

Las Rosas Arabians had purchased this<br />

colt from Equus Arabians in Spain. But even<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


through. She is of the first foal crop of Kahil<br />

Al Shaqab at the Polish State Studs, when he<br />

was used there in 2012 after winning his Junior<br />

World Champion title. Behind her, on Silver<br />

rank, the judges placed the Marwan daughter<br />

AJ Sawari of Ajman Stud in UAE. The Bronze<br />

Medal was taken by Victoria Al Shaqab by<br />

Al Adeed Al Shaqab, the “Grandseigneur” of<br />

Al Shaqab Stud, who is 19-years-old by now.<br />

Kwestura (by Monogramm) was unbeatable and won the Platin Medal - at 19 years old, she is still<br />

looking young and has not lost any of her qualities.<br />

doubt, the winner of the yearling fillies, who<br />

was hardly recognizable as a yearling: Pustynia<br />

Kahila (by Kahil Al Shaqab), is an overall<br />

harmonious filly with a wonderful neck, set<br />

on a long, well-angulated shoulder, and with<br />

a good body. Maybe one misses a real highlight<br />

in her, but she is a solid filly through and<br />

he is not free of horses of the Gazal dynasty,<br />

as his dam is a Marwan daughter, and again<br />

the new “magic cross” of combining the Gazal<br />

Al Shaqab and Padrons Psyche lines seems to<br />

have paid off. Also the Silver and Bronze winners<br />

came from one of the two rival families:<br />

FA El Rasheem, a Marwan son got Silver, Kanz<br />

Al Nasser by WH Justice – and thus of the Padrons<br />

Psyche line – got Bronze.<br />

Also the classes of yearling colts – where there<br />

were only 10 starters in total, and therefore<br />

Starters<br />

Number of<br />

all became Top Ten – was taken by a member<br />

of the Gazal dynasty, Ghazwan Al Jassimya,<br />

who is a Marwan-son. Two Marwan grandsons<br />

took Silver and Bronze: Morion from Poland<br />

(by Kahil Al Shaqab, and D Mshary by QR<br />

Marc, from UAE.<br />

The mares gave a different picture if one considers<br />

all medal places, because behind the<br />

Gold Medal Champion Najdah Al Zobair (by<br />

Marwan Al Shaqab) from Qatar, there were<br />

two Laheeb daughters: Badawieh AA, bred by<br />

Ariela Arabians, was at the same time the best<br />

“Straight Egyptian” horse of the show, and represented<br />

a totally different type of Arabian,<br />

compared to what we saw before. The same<br />

can be said about the Bronze Medal winner<br />

Emira from Poland. She, as well, was stamped<br />

by her sire Laheeb, even though Monogramm<br />

was her grandsire.<br />

Another surprise victory went to Donna Molta<br />

Bella SRA, bred in US and by DA Valentino<br />

(by Versace – Fame VF – Bey Shah); she is inbred<br />

to Bey Shah, but one of her great-grandsires<br />

is again Padrons Psyche. Most likely, her<br />

victory came only as a surprise to us Europeans,<br />

because in US she was already “World<br />

Cup Gold Supreme Champion Junior Mare”.<br />

She is owned by the (so far rather unknown)<br />

Al Saqran Stud, that is at home in Kuwait as<br />

well as UAE. Two Marwan grandchildren were<br />

found in the Silver and Bronze ranks: D Shahla<br />

(by Marajj) and Esperanzza Al Ventur (by FA El<br />

Shawan). A great impression left, without any<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

23<br />

Breeders and Owners of participating Horsess<br />

Medals<br />

Breeder<br />

Some Statistics<br />

The largest contingent, with a total of 17<br />

horses, was shown by Poland (State Studs<br />

and private breeders). That they ended up<br />

on 4th place as breeder’s nation and 5th place<br />

in the ranking of the best owners nation,<br />

is surprising, but at least Michalow won all<br />

four Medals for Poland, and therefore can<br />

be regarded as the best individual breeder<br />

or exhibitor. One has to realize that the Arab<br />

countries, such as Qatar and UAE compete<br />

with many self-bred horses by now – and<br />

as you can see from the table, they are very<br />

successful at that. Naturally, Qatar has many<br />

Marwan offspring, which add to the glory of<br />

this country. Al Shaqab Stud ranks second, after<br />

Michalow, in the list of the most successful<br />

breeders.<br />

What is worrying is the fact that this year no<br />

horse from USA was shown – although the US<br />

was represented with 13 horses “bred in USA”,<br />

Owner<br />

Breeder Owner Gold Silver Bronze Gold Silver Bronze<br />

QAT 8 10 2 2 2 2<br />

UAE 7 14 1 2 1 2 4 1<br />

USA 13 0 1 2<br />

POL 19 17 1 1 2 1 1 2<br />

ESP 4 2 1<br />

ISR 1 0 1<br />

BRZ 5 0 1<br />

URU 0 1 1<br />

KSA 5 12 1 1<br />

FRA 17 16<br />

ITA 10 13<br />

GER 6 2<br />

BEL 4 5<br />

GBR 4 4<br />

OMN 3 5<br />

EGY 2 3<br />

AUS 2 0<br />

RSA 1 2<br />

NED 1 2<br />

NOR 1 1<br />

AUT 1 0<br />

SWE 1 0<br />

MOR 0 3<br />

KUW 0 1<br />

BHR 0 1<br />

DEN 0 1<br />

Total 115 115<br />

Shows


Shows<br />

and thus ranks third in the ranking of breeders<br />

nations. So, it is not a matter of quality of<br />

their breeding products! Similar things could<br />

be said about Brazil, and if it was not for the<br />

surprise winner from Uruguay, South America<br />

would not have been present at this year’s<br />

World Championships, too. Australia was<br />

sadly missed as well – so the question needs<br />

to be raised, if this is indeed still a WORLD<br />

Championship, if the biggest breeders nations<br />

are missing?<br />

To research the causes, we probably must not<br />

speculate too much, because in the old days,<br />

the World Championships was a platform<br />

where a championship qualifier or an actual<br />

medal winner was sold immediately after the<br />

show on the spot for good money to one of<br />

the Arab countries. These times seem to be<br />

over, because the Arab studs are breeding<br />

(part of) their champions themselves. And so<br />

the costs are out of all proportion to the benefit<br />

of participation.<br />

European countries were represented at the<br />

show, of course, and here especially France.<br />

France is the biggest breeding nation in Europe<br />

and had a group of 16 horses at the show,<br />

but this is due to the fact that they fight for<br />

a special prize of their breeders association<br />

at the same time. A total of three horses in<br />

French ownership were in the Top Ten (i.e.<br />

5%). Italy, the second biggest breeding nation<br />

in Europe, was represented with 13 horses<br />

at the show and one horse in the Top Ten; the<br />

latter is true also for Great Britain, Spain, and<br />

Belgium.<br />

The Platin Champions<br />

As in the previous few years, some former<br />

World Champions competed for the title of<br />

Platin Champion. This year, there were two<br />

mares, both coming form Ajman Stud and<br />

they could not have been more different in<br />

Marquis achieved the Platinum Champion title undisputed and with him another Gazal descendant<br />

got the highest honours possible.<br />

type and appearance: On the one hand there<br />

was the chestnut Kwestura (by Monogramm),<br />

on the other the grey Loubna (by Imperial<br />

Imdal), the one representing “Polish power”,<br />

the other an Egyptian fairy tale mare. The title<br />

finally went to Kwestura, who looked at the<br />

age of 19 years just fantastic and still knows<br />

how to move!<br />

In the stallion class, the honour went to Marquis,<br />

and thus a Marwan son also among the<br />

Platin Champions.<br />

Some Food for Thought<br />

As we have seen earlier, the Gazal dynasty<br />

dominates the showring in the top class. If<br />

we include the Padrons Psyche dynasty in<br />

our calculation, then these two groups of<br />

horses have accounted for 66 % of all Top Ten<br />

winners. This leads to the conclusion, that without<br />

any stallion of one of these two lines, it<br />

is not possible today to breed a show horse to<br />

compete on highest level. But that also bears<br />

a grave danger: The genepool for show horses<br />

gets narrower, because horses that do not<br />

fit into this „template“ of the standard show<br />

horse, have little chance – exceptions such as<br />

Badawieh AA only confirm the rule.<br />

Let’s look which other sires (or rather sirelines)<br />

managed to have offspring in the Top<br />

Ten? Considering, how dominant El Shaklan<br />

and his sons were some years ago, his blood<br />

has almost disappeared in the direct male<br />

line. Only one yearling filly by Shahram, whose<br />

great-grandsire is Sanadik El Shaklan, was<br />

among them. Somewhat more often you find<br />

representatives of Versace (by Fame VF – Bey<br />

Shah) through three of his son: AJ Portofino,<br />

Vitorio TO and DA Valentino. Straight Egyptians<br />

were rare – apart from Badawieh AA, only<br />

Adham Saqr (by Imperial Madori) and Bebars<br />

Al Farida (by Imperial Baarez) could be found<br />

in the Top Ten. Apart from these groups, Khidar<br />

was represented with three offspring and<br />

TS Apolo, who is tailing back to Aladinn, was<br />

present himself as well as his daughter.<br />

It is a pity that obviously only one “show horse<br />

ideal” exists today, the tastes of the judges<br />

have all become the same and were reduced<br />

to this one ideal. The Arabian horse was<br />

known throughout the centuries for its wide<br />

variation in shape and appearance, as well as<br />

for its variety in strains and families within the<br />

breed. If this development among the show<br />

horses continues, the diversity, a characteristic<br />

of the breed, falls by the wayside.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

24<br />

Bronze Medal Winner Equator is a son of QR<br />

Marc and thus a grandson of Marwan Al<br />

Shaqab.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Welt-Champions 2014 / World Champions 2014<br />

Yearling Female Gold Champion: PUSTYNIA KAHILA<br />

Yearling Female Silver Champion: AJ SAWARI<br />

Yearling Female Bronze Champion: VICTORIA AL SHAQAB<br />

Yearling Male Gold Champion: GHAZWAN ALJASSIMYA<br />

Yearling Male Silver Champion: MORION<br />

Yearling Male Bronze Champion: D MSHARY<br />

Junior Female Gold Champion: DONNA MOLTA BELLA SRA<br />

Junior Female Silver Champion: D SHAHLA<br />

Junior Female Bronze Champion: ESPERANZZA AL VENTUR<br />

Senior Female Platinum Champion: KWESTURA<br />

Senior Female Gold Champion: NAJDAH AL ZOBAIR<br />

Senior Female Silver Champion: BADAWIEH AA<br />

Senior Female Bronze Champion: EMIRA<br />

Junior Male Gold Champion: EXCALIBUR EA<br />

Junior Male Silver Champion: FA EL RASHEEM<br />

Junior Male Bronze Champion: KANZ AL NASSER<br />

Senior Male Platinum Champion: MARQUIS CAHR<br />

Senior Male Gold Champion: KAHIL AL SHAQAB<br />

Senior Male Silver Champion: EDEN C<br />

Senior Male Bronze Champion: EQUATOR<br />

Shows<br />

The sire of one Gold and one Silver<br />

Medal Winner took himself the<br />

World Champion title:<br />

Kahil Al Shaqab (by Marwan<br />

Al Shaqab).<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

25


Welt-Championat / World Championships, Paris 28.-30.11.2014<br />

Judges: Aragno, G. (IT); Eberhardt, S. (DE); Marei, N. (EGY); Norden, A. (SE); Polo, J. (USA); Rocco, V. (BRZ); Tengstedt, M. (DK); Veray, M. (FR)<br />

Top Ten - Jährlingsstute / Yearling Fillies - (18 Starter / entries)<br />

AJ SAWARI (Marwan Al Shaqab/Siberia SA) 2013 Ajman Stud/UAE Ajman Stud/UAE<br />

AL JAZEERA (Kahil Al Shaqab/Alhasa) 2013 Janow Podlaski/PL Janow Podlaski/PL<br />

BDOUR AL NASSER (Marwan Al Shaqab/Aliah Al Nasser) 2013 Al Nasser Stud/QAT Al Nasser Stud/QAT<br />

CERANOVA (Kahil Al Shaqab/Cerinola) 2013 Janow Podlaski/PL Janow Podlaski/PL<br />

KHAMILAH ALBIDAYER (Shangai EA/Kadidjah de Jamila) 2013 Albidayer Stud/UAE Albidayer Stud/UAE<br />

ORLA TURNIA (Shangai EA/Orlanka) 2013 Redestowicz/PL Al Thumama Stud/QAT<br />

PSYRELLA (Sharahm/JB Psynderella) 2013 Els/RSA Els/ZA<br />

PUSTYNIA KAHILA (Kahil Al Shaqab/Pustynna Malwa) 2013 Michalow/PL Michalow/PL<br />

SHAIKHA AL SHAQAB (Jahil Al Shaqab/Shamilar Prestige) 2013 Al Shaqab Stud/QAT Al Shaqab Stud/QAT<br />

VICTORIA AL SHAQAB (Farhoud Al Shaqab/Victoria II) 2013 Al Shaqab Stud/QAT Al Shaqab Stud/QAT<br />

Shows<br />

Top Ten - Jährlingshengste / Yearling Colts - (10 Starter / entries)<br />

AJ MARZAN (AJ Portofino/Hed Ab Maria) 2013 Ajman Stud/UAE Ajman Stud/UAE<br />

AL ASEEL (Van Gogh AM/Claudiaa) 2013 Bedeker/USA Al Sayed & Alsaqran Stud/KSA<br />

CALATEON (Vitorio To/Calatea) 2013 Kondrasiuk/PL Mark Arabians/PL<br />

D MSHARY (QR Marc/FT Shaella) 2013 Dubai Arabian Stud/UAE Dubai Arabian Stud/UAE<br />

GHAZWAN ALJASSIMYA (Marwan Al Shaqab/Athina El Jamaal) 2013 Aljassimya Farm/UAE Aljassimya Farm/UAE<br />

HF SANTIAGO DE MAGNIFIQUE (Magic Magnifique/Gazals Serina) 2013 Heartfall Arabians/SE Ahla Stud/KSA<br />

LOAY AL KHALEDIAH (El Placio VO/Llayla) 2013 Al Khalediah Stud/KSA Al Khalediah Stud/KSA<br />

MAMOUN ALBIDAYER (RFI Farid/Mirana) 2013 Albidayer Stud/UAE Albidayer Stud/UAE<br />

MORION (Kahil Al Shaqab/Mesalina) 2013 Michalow/PL Michalow/PL<br />

NEON EA (Khidar/Nectra EA) 2013 Equus Arabians/ES Equus Arabians/ES<br />

Yearling Female Silver Champion:<br />

AJ SAWARI<br />

Yearling Male Gold Champion:<br />

GHAZWAN ALJASSIMYA<br />

Yearling Male Silver Champion:<br />

MORION<br />

Top Ten - 2-3-jährige Stuten / Fillies 2-3 yrs old (21 Starter / entries)<br />

D SHAHLA (Marajj/FT Shaella) 2012 Dubai Arabian Stud/UAE Dubai Arabian Stud/UAE<br />

DELIGHT’S DIVAH RB (Ajman Moniscione/Honey’s Delight RB) 2012 Haras Das Cascatas/BRZ Al Sayed Stud/KSA<br />

DONNA MOLTA BELLA SRA (DA Valentino/RD Fabreanna) 2012 Grossman/USA Al Saqran Stud/KUW<br />

ESPERANZZA AL VENTUR (FA El Shawan/Honey’s Delight RB) 2012 Arabes de Santa Ventura/USA Athbah Stud/KSA<br />

GHAZALAH ALAALYA (Monticeto LN/JMF Jezell) 2011 The Primavere Partnership/USA Al Aalya Stud/KSA<br />

MESHAEL AL KHALEDIAH (El Palacio VO/Ghala Al Khalediah) 2012 Al Khalediah Stud/KSA Al Khalediah Stud/KSA<br />

PATRIA (Eden C/Palmeta) 2012 Janow Podlaski/PL Janow Podlaski/PL<br />

PENELOPE KA (QR Marc/Polonia) 2012 Gheysens/BE Al Thumama Stud/QAT<br />

STAR OF AL ZOBAIR (Ajman Moniscione/S Rhapsody) 2012 Agropec. Vila Dos Pinheiros/BRZ Al Zobair Stud/UAE<br />

SZAKIRA (WH Justice/Splendida) 2011 Delvaux-Brimioulle/BE Delvaux-Brimioulle/BE<br />

Junior Female Gold Champion:<br />

DONNA MOLTA BELLA SRA<br />

Junior Female Silver Champion:<br />

D SHAHLA<br />

Junior Female Bronze Champion:<br />

ESPERANZZA AL VENTUR<br />

26<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Top Ten - 2-3-jährige Hengste / Colts 2-3 yrs old (22 Starter / entries)<br />

BEBARS AL FARIDA (Imperial Baarez/Salma) 2012 Al Farida Stud/EGY Al Farida Stud/EGY<br />

EXCALIBUR EA (Shangai EA/Essence of Marwan) 2011 Marino/USA D’Arenberg/UY<br />

FA EL RASHEEM (Fa El Shawan/Virtuosa MLR) 2011 Rieder/USA Dubai Arabian Stud/UAE<br />

FA STARLIGHT (Ajman Moniscione/Kadidjha de Jalima) 2011 Allman/FR Starlight Partnership/FR<br />

KANZ AL NASSER (WH Justice/Ftoon Al Shaqab) 2012 Al Nasser Stud/QAT Al Nasser Stud/QAT<br />

PRUSSIA MI (Abha Qatar/Parada) 2012 Ambition Investments/AUS Al Mohamadia Stud/KSA<br />

PSYCHE KERET (Khidar/Psyche Victoria) 2011 Chrcynno-Palac Stud/PL Chrcynno-Palac Stud/PL<br />

RP BURJ AL ARAB (WH Justice/Pamira Bint Psytadel) 2012 Hammer-Moliterno/DE Els/DE<br />

SULTAN AL SHAQAB (Amir Al Shaqab/Abha Al Shaqab) 2012 Al Shaqab/QAT Al Shaqab/QAT<br />

VALENT<strong>IN</strong>O ALBIDAYER (Marajj/Falcons Lovesong BHF) 2011 Albidayer Stud/UAE JD Arabians/FR<br />

Shows<br />

Junior Male Gold Champion:<br />

EXCALIBUR EA<br />

Junior Male Silver Champion:<br />

FA EL RASHEEM<br />

Junior Male Bronze Champion:<br />

KANZ AL NASSER<br />

Top Ten - 4-jährige und ältere Stuten / Mares 4 yrs & over (20 Starter / entries)<br />

AL PR<strong>IN</strong>CESS ALIHA (WH Justice/Al Aliha) 2008 Huber/AT Royal Cavalry Of Oman/OMA<br />

BADAWIEH AA (Laheeb/Bahiha) 2005 Maslati & Ariela Arabians/ISR Ajman Stud/UAE<br />

EMIRA (Laheeb/Embra) 2000 Michalow/PL Michalow/PL<br />

FAHERA (TS Apolo/Epy) 2008 Lo/IT Steinkeller/IT<br />

K<strong>IN</strong>SHASA JA (Eden C/Nusaibah) 2010 Severin/FR Maffre-Chabbert/FR<br />

KLASSICAL DREAM MI (Klass/Mustangs Magnum) 2008 Mulawa Arabian Stud/AUS Al Khalediah Stables/KSA<br />

NAJDAH AL ZOBAIR (Marwan Al Shaqab/JFN Bint Ludhan) 2007 Al Zobair Stud/UAE Al Zobair Stud/UAE<br />

PEPITA (Ekstern/Pepesza) 2005 Janow Podlaski/PL Janow Podlaski/PL<br />

WILDA (Gazal Al Shaqab/Wilga) 2004 Michalow/PL Michalow/PL<br />

ZIGI ZANA (QR Marc/Zagrobla) 2009 Michalow/PL Michalow/PL<br />

Top Ten - 4-jährige und ältere Hengste / Stallions 4 yrs & over (24 Starter / entries)<br />

ADHAM SAQR (Imperial Madori/Amira Sakr) 2007 Sakr/EGY El Farida Stud/EGY<br />

BAAHIR EL MARWAN (Marwan Al Shaqab/HB Bessolea) 2008 Taylor Arabians/USA Al Saqran Stud/UAE<br />

EDEN C (Enzo/Silken Sable) 2005 Coleal Farms/USA Alsayed Stud/KSA<br />

EQUATOR (QR Marc/Ekliptyka) 2010 Michalow/PL Michalow/PL<br />

FAKHR AL KHALEDIAH (Marquis/Barah Al Khalidiah) 2009 Al Khalidiah Stud/KSA Al Khalidiah Stud/KSA<br />

IM BAYARD CATHARE (Padrons Immage/Shamilah Bagheera) 2004 Roques/FR Royal Cavalry/OMA<br />

KAHIL AL SHAQAB (Marwan Al Shaqab/OFW Mishaal) 2008 Al Shaqab Stud/QAT Al Shaqab Stud/QAT<br />

MOUNTASSAR AL ZOBAIR (Khidar/Falha Al Shaqab) 2007 Al Zobair Stud/UAE Al Naseem Stud/BAH<br />

ROHARA BACARA (Padrons Psyche/Sidia) 2001 Rohara Arabians/USA Al Fares Arabians/GB<br />

TS APOLO (TS Don Brave/Fairness FHP) 2003 Salloum/BRZ Haras Royal Bouznika/MOR<br />

Senior Female Gold Champion:<br />

NAJDAH AL ZOBAIR<br />

Senior Female Silver Champion:<br />

BADAWIEH AA<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

27<br />

Senior Female Bronze Champion:<br />

EMIRA


Vergleichendes Richtsystem<br />

Aus der Sicht des<br />

Richters<br />

Schauen<br />

Was geht im Kopf eines Richters vor,<br />

der eine Klasse mit Hilfe des vergleichenden<br />

Richtsystems richtet?<br />

Der verstorbene Major Pat Maxwell,<br />

der auf über 50 Jahre Erfahrung mit<br />

diesem Richtsystem zurückblickte,<br />

erläuterte in einem Artikel 2006,<br />

was er denkt und macht, während<br />

er im Ring steht.<br />

Bildlegende<br />

Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Anmerkung der Redaktion: Das Englische<br />

(vergleichende) Richtsystem ist<br />

auf dem europäischen Kontinent eher<br />

selten, trotz aller Vorteile. Wir wollen<br />

aus diesem Grund in loser Folge die<br />

verschiedensten Richtsyteme vorstellen,<br />

mit ihren Vor und Nachteilen. Den<br />

Anfang macht dieser Artikel, der bereits<br />

2006 erschienen ist, um den Ausstellern<br />

ein besseres Verständnis der Abläufe zu<br />

geben.<br />

Der Ursprung<br />

Das Englische Richtsystem entwickelte sich<br />

aus den Landwirtschaftsschauen, die ihren<br />

Ursprung im 18. Jahrhundert in England hatten,<br />

als man die Nutztiere bewertete, um sie<br />

züchterisch zu verbessern. Diese Schauen beinhalteten<br />

auch <strong>Pferde</strong>, und arabische <strong>Pferde</strong><br />

wurden damals speziell zur Verbesserung der<br />

Zucht importiert. Das System besteht darin<br />

(und tut dies noch immer), daß ein Richter jedes<br />

Tier mit allen anderen vergleicht und den<br />

Sieger anhand einer Reihe von Kriterien auswählt,<br />

die ihm seine eigene Erfahrung diktiert.<br />

Dieses System funktioniert auch heute noch<br />

sehr gut, wie andere Richtsysteme auch, solange<br />

der Richter fair ist.<br />

Wollte man allein aufgrund des ersten Eindrucks<br />

vergleichend richten, dann wäre richten<br />

wirklich einfach: Mann führt einfach die<br />

<strong>Pferde</strong> in den Ring, einmal herum, reiht sie auf<br />

und vergib die Schleifen - fertig. Das aber, würde<br />

der Sache nicht gerecht werden und der<br />

Zweck dieses Beitrags soll sein, eine Methode,<br />

die funktioniert und praktisch ist, näher zu erläutern.<br />

28<br />

Die innere Einstellung<br />

Keines der beiden System sollte als überlegen<br />

betrachtet werden, die Qualität des Richtens<br />

an diesem Tag ist, was zählt. Beide Systeme<br />

funktionieren gut mit ordentlich ausgebildeten<br />

und ehrlichen Richtern. Der Unterschied<br />

vom Blickpunkt des Richters aus betrachtet<br />

ist, daß jedes der beiden Systeme eine andere<br />

gedankliche Einstellung dazu von seitens<br />

des Richters bedarf. Ich will hier nicht auf das<br />

5 Kriterien 10/20 Punkte-System eingehen,<br />

das ist den Araber Journal-Lesern bestens<br />

bekannt und wir wissen, daß jeder Richter<br />

ein Pferd benoten sollte, indem er es mit<br />

seinem eigenen „inneren“ Ideal vergleicht.<br />

Im Englischen System vergleicht der Richter<br />

aber jedes Pferd mit jedem anderen Pferd im<br />

Ring, und nicht gegen ein Ideal. Es gibt keine<br />

Punkte, nur einen Rangliste. Dieses effektiv<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Unterschiede zwischen den Systemen<br />

A. Vergleichend - ein Richter<br />

(englisches System)<br />

B. Nicht-vergleichend - Analytisches<br />

Notensystem durch eine Richtergruppe<br />

‣ Schrittrunde<br />

‣ Schrittrunde (um das allgemeine<br />

‣ Aufstellung in einer vorläufigen Reihen- Qualitätsniveau einzuschätzen)<br />

folge (das beste Pferd zur Rechten) ‣ Einzelvorstellung im Stand, Schritt, Trab<br />

‣ genaue Betrachtung im Detail ‣ Notengebung unmittelbar danach<br />

‣ Einzelvorstellung – Schritt und Trab ‣ Pferd mit der höchsten<br />

‣ Schrittrunde und endgültige Reihung Gesamtpunktzahl gewinnt<br />

Vor- und Nachteile<br />

✔ schnell - 2 1/2 Minuten pro Pferd ✘ langsam - 3 1/2 Minuten pro Pferd<br />

✔ einfach, billig - nur ein Richter ✘ teuer - 3 bis 5 Richter<br />

✘ Schwierig, den Gedanken des Richters<br />

✘<br />

zu folgen (nicht transparent)<br />

✔ rechenschaftspflichtig, transparent -<br />

Dem Richter könnte mißtraut werden,<br />

Punkte aller Richter sind öffentlich.<br />

weil er weniger verantwortlich<br />

gemacht werden kann<br />

und fair zu gewährleisten, ist das Problem.<br />

Der Richter muß daher ein System haben. Es<br />

gibt aber keine schriftlich niedergelegten Regeln<br />

darüber – als Richter wird von einem erwartet,<br />

daß man sein eigenes System hat und<br />

dieses fair und gründlich anwendet.<br />

In der Praxis verwenden die meisten Richter<br />

das gleiche Grundprinzip, das darauf abzielt,<br />

jedes Pferd unter verschiedenen Gesichtspunkten<br />

zu betrachten, oder indem man es<br />

eine bestimmte Aufgabe erfüllen läßt. Dabei<br />

kann zu jedem Zeitpunkt die Reihenfolge der<br />

Rangierung – wenn nötig – geändert werden,<br />

damit es leichter ist, jedes Pferd mit dem anderen<br />

zu vergleichen, das heißt Seite an Seite<br />

zu sehen. Der Schauring wird also sozusagen<br />

zur Arbeitsfläche des Richters, um <strong>Pferde</strong> miteinander<br />

vergleichen zu können. Man kann<br />

keine zwei <strong>Pferde</strong> miteinander vergleichen,<br />

die je am entgegengesetzten Ende des Rings<br />

stehen. Die <strong>Pferde</strong> werden also aufgereiht, eines<br />

neben dem anderen, und stehen in der<br />

Reihenfolge wie der Richter es wünscht, obwohl<br />

ich auch Richter gesehen habe, die bei<br />

40 <strong>Pferde</strong>n in der Klasse mit dem Ende der<br />

Reihe angefangen haben, das heißt mit den<br />

<strong>Pferde</strong>n, die am schlechtesten waren, um einen<br />

besseren Blick auf die guten zu haben.<br />

Das Entsetzen auf den Tribünen war sehenswert,<br />

bis endlich der Groschen gefallen ist!<br />

In den letzten Jahren, insbesondere durch die<br />

große Bedeutung des Trabs auf ECAHO-Schauen<br />

hat sich das allgemein akzeptierte englische<br />

System etwas geändert und die Vorführer<br />

können auch gebeten werden, mit ihren<br />

<strong>Pferde</strong>n im Trab in den Ring zu kommen und/<br />

oder nach der ersten Runde im Schritt eine individuelle<br />

Trabrunde im Ring zu drehen. Der<br />

Richter berücksichtigt dieses dann in seiner<br />

ersten Rangierung. Selbstverständlich werden<br />

<strong>Pferde</strong> in jedem System in Bezug auf Typ,<br />

Gebäude und Bewegungen bewertet, wobei<br />

dem Typ Priorität gewährt wird.<br />

Ein effizienter und in seiner Persönlichkeit<br />

dominierender Ringsteward ist wichtig um<br />

<strong>Pferde</strong> und Vorführer in der gewünschten<br />

Reihenfolge und am richtigen Platz zu halten.<br />

Der Richter kann nicht beides, richten und<br />

den Verkehr lenken. Bei diesem System ist der<br />

Ringsteward so wichtig wie der Richter und<br />

beide müssen als Team arbeiten.<br />

Schlussfolgerung<br />

Wo es sich um kleinere Schauen handelt, bietet<br />

das Englische Richtsystem Vorteile, weil<br />

es zeit- und kosteneffizienter ist. Die große<br />

Mehrheit der Schauen in England werden mit<br />

diesem System gerichtet. Könnte es sein, daß<br />

die größere Anzahl der Schauen in England<br />

etwas mit dem Richtsystem zu tun hat? Es hat<br />

sicherlich Vorteile für den kleinen Schauorganisator,<br />

und damit für den kleinen Züchter/<br />

Besitzer.<br />

Pat Maxwell<br />

(Nachdruck aus Araber Journal 8/2006)<br />

Schauen<br />

Vorgehensweise im Schauring<br />

Aktion Worauf der Richter achtet<br />

‣ <strong>Pferde</strong> kommen im Schritt in den Ring (oder traben eine Runde)<br />

mit 2 Längen zwischen den <strong>Pferde</strong>n. 2-3 Schrittrunden bis der<br />

Richter zufrieden ist und genug gesehen hat.<br />

‣ Die <strong>Pferde</strong> traben einzeln eine Runde und schließen sich der<br />

Gruppe am Ende an.<br />

‣ Aufstellung in einer vorläufigen Reihenfolge. <strong>Pferde</strong> stehen in<br />

einer Reihe, der erste rechts mit Kopf zur Tribüne, 2 m Abstand<br />

zwischen den <strong>Pferde</strong>n und diese müssen zur Inspektion still<br />

stehen. Der Richter betrachtet jedes Pferd von vorn, von hinten,<br />

von beiden Seiten und vergleicht es mit dem Pferd auf jeder Seite.<br />

Anmerkung: Bei dieser Vorgehensweise muß der Richter jedes Pferd wenigstens 6 mal betrachtet haben.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

29<br />

‣ Schwingender Schritt, Übertritt<br />

‣ Ausdruck – aufmerksam aber ruhig<br />

‣ Gesamteindruck des Gebäudes, Hals und Kopfhaltung<br />

‣ [Anm.: Man übersieht kein Pferd, wenn man diese entgegen ihrer<br />

Laufrichtung betrachtet].<br />

‣ Balance, Kadenz, Schwung, Verstärkung<br />

‣ [Anmerkung: Ich gebe <strong>Pferde</strong>n mit gutem Schritt und Trab (2 ✔ ✔),<br />

<strong>Pferde</strong>n mit gutem Schritt oder Trab (1 ✔), weder noch, kein<br />

Häckchen. In der Reihenfolge der Aufstellung kommen 2 ✔ ✔ zuerst,<br />

dann 1 ✔, dann die <strong>Pferde</strong> ohne alles].<br />

‣ Typ, Kopf und Hals, Gebäude, Beine von der Seite, Brust,<br />

Hinterhand und Beine von vorn und von hinten.<br />

‣ Der Vergleich mit den <strong>Pferde</strong>n auf beiden Seiten läßt<br />

‣ Richter kann die Reihenfolge aufgrund neuer Information ändern.<br />

Diskrepanzen erkennen.<br />

‣ Jedes Pferd wird einzeln vorgezogen und aufgestellt. ‣ Ruft sich das Pferd nochmals ins Gedächtnis<br />

‣ Aufforderung im Schritt 15 m in einer geraden Linie zu gehen. ‣ Ist die Bewegung gerade? Nein, dann sind die Beine fehlerhaft.<br />

‣ Aufforderung im Trab auf der Geraden zurückzukommen und weiter<br />

eine Runde auf dem Ring zu traben, danach zurück in die Linie.<br />

‣ Abschließende Schrittrunde und Aufforderung zur Aufstellung,<br />

letzte Reihenfolge ordnen.<br />

‣ Überprüfung der endgültigen Reihenfolge und wenn<br />

zufriedenstellend:<br />

‣ Vergabe der Schleifen und Ehrenpreise<br />

‣ Prüfung, ob die Bewegungen gerade sind und Bewertung der<br />

Verstärkung im Trab auf der Runde.<br />

‣ Reihenfolge kann geändert werden aufgrund der Bewegung.<br />

‣ auf Fehler, durch Richter oder Ringsteward gemacht.<br />

‣ [Anmerkung: Ich gehe gern hinter den <strong>Pferde</strong>n entlang, von<br />

hier ist es leicht, die Oberlinien miteinander zu vergleichen, was<br />

manchmal noch einen falschen ersten Eindruck revidiert.]


Comparative Judging System<br />

A Judge’s<br />

Viewpoint<br />

Shows<br />

Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

What goes on in the mind of a judge, who is judging a<br />

class of horses by using the comparative system?<br />

Late Major Pat Maxwell, who had more than 50 years<br />

of judging experience with this system, explains in this<br />

article his thoughts while in the ring.<br />

Editors note: The English (comparative)<br />

Judging System is rather uncommon on<br />

the European Continent, despite its advantages.<br />

For that reason, we are going to introduce<br />

our readers to the various judging<br />

systems, including their advantages and<br />

disadvantages. The first will be this article<br />

written in 2006, for the exhibitors to get a<br />

better understanding of the procedures,<br />

advantages and disadvantages.<br />

The Origin<br />

The English system is derived from agricultural<br />

shows which began during the 18th century<br />

in England to judge the farm stock which were<br />

being improved by breeding. This included<br />

horses, and Arab horses were imported at this<br />

time for this reason. The system was (and still<br />

is) one judge comparing each animal with all<br />

the others and picking winners on a series of<br />

criteria dictated by his own experience. This<br />

basic system works still well today , as do other<br />

methods of judging, as long as the judge is fair.<br />

If it was possible to judge comparatively, alone,<br />

entirely on first impression, judging would be<br />

only too easy. Bring them in, walk them round,<br />

call them in in ranking order and hand out the<br />

rosettes.<br />

This however is inadequate and it is the aim<br />

of this article to explain a working, practical<br />

method.<br />

Mental Approach<br />

Neither system should be regarded as superior,<br />

the standard of the judging on the day<br />

30<br />

is what counts. Both work well with reasonably<br />

competent and honest judges.<br />

The difference from a judge‘s point of view<br />

is that each demands a different mental approach<br />

by the judge. I will not enlarge on the<br />

5 topics 10/20 points system because Araber<br />

Journal readers are familiar with it and we<br />

all know that each judge should mark each<br />

exhibit comparing it against his own mental<br />

ideal. In the English system the judge compares<br />

each horse against all the others and<br />

not against an ideal. There are no scores,<br />

only rankings. To do this efficiently and fairly<br />

is the problem. The judge must have a system.<br />

Nothing is laid down in written rules<br />

about this, as a judge you are expected to<br />

have your own system and to apply it fairly<br />

and thoroughly.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


A. Comparative one judge<br />

(English System)<br />

In practice most judges use the same basic<br />

system which is aimed at examining each<br />

horse under various headings or by performing<br />

certain tests, and at each stage re-arranging<br />

the order of line-up as necessary to make<br />

it easier to compare one horse with another,<br />

that is to say side-by-side. The arena is in fact<br />

a work-top to enable horses to be compared<br />

with each other. You cannot compare two<br />

horses at opposite ends of the ring. Horses<br />

Differences Between the Systems<br />

B. Non-Comparative - analytical figure<br />

systems with a panel of judges<br />

‣ walk round ‣ walk round (to assess general level)<br />

‣ pull in preliminary order<br />

(best horse on the right)<br />

‣ examine in detail<br />

‣ individual presentations - walk and<br />

trot<br />

‣ walk round and final selection<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✘<br />

✘<br />

‣ individual presentations, standing,<br />

walking, trotting<br />

‣ award marks immediately after<br />

‣ highest total wins<br />

Advantages and Disadvantages<br />

quick - 2 1/2 minutes per horse<br />

simple<br />

cheap - one judge only<br />

Hard to follow judge’s reasoning<br />

(opaque)<br />

Judge may be distrusted because he<br />

may appear to be less accountable<br />

✘<br />

✘<br />

✔<br />

slow - 3 1/2 minutes per horse<br />

expensive - 3 to 5 judges<br />

accountable, transparent - points of<br />

each judge are public<br />

are brought in one by one, standing in a line<br />

in order of preference, although I have seen a<br />

judge with 40 horses in a class start bringing<br />

in the back row first, that is the horses that<br />

were the least good, in order to get a good<br />

view of the better ones. The consternation in<br />

the grandstand was well worth seeing, until<br />

the penny dropped!<br />

In recent years because of the importance<br />

of a flamboyant trot in ECAHO competitions<br />

the generally accepted English system has<br />

changed slightly and exhibits may be asked<br />

to enter the ring at trot and/or do an individual<br />

trot round the arena immediately after<br />

the first walk round. The judge then takes this<br />

into account in bringing in his preliminary<br />

order.<br />

It is axiomatic in all systems that horses must<br />

be evaluated on type, conformation and<br />

movement with type taking precedence.<br />

An efficient and personally dominating ring<br />

steward is vital to keep horses and handlers<br />

in order and in the right places. The judge<br />

cannot both judge and direct the traffic. With<br />

this system the ring steward is as important<br />

as the judge and they must work as a team.<br />

Conclusion and Final Question<br />

Where smaller shows are concerned the English<br />

system seems to offer a balance of advantage<br />

because of its efficiencies in cost and<br />

time. The vast majority of shows in England<br />

are judged in the comparative system. Could<br />

the much larger number of shows in England<br />

compared with, for example Germany<br />

and France, have something to do with this<br />

Judging System? It clearly favours the small<br />

show organiser and therefore the small owner/breeder.<br />

Pat Maxwell<br />

(This article is reprinted from Araber Journal /<br />

Arabian Horse Europe 8/2006)<br />

Shows<br />

Procedure in the Show Ring<br />

Action What the Judge is looking for<br />

‣ Horses to enter walking (or trotting one circuit) 2 lengths<br />

between each. Walk round 2-3 times till the judge is satisfied he<br />

has seen enough<br />

‣ Horses trot individually one round and rejoin back of queue<br />

‣ Call in preliminary order. Horses stand in line, 1st on right facing<br />

the grandstand, 2 m apart and must stand still for inspection.<br />

Judge examines each from front, rear and both sides, compares<br />

with horses on either side.<br />

Note that following this routine the judge must have looked at each exhibit at least 6 times.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

31<br />

‣ swinging walk, overstep (hind footprint ahead of preceding<br />

fore footprint)<br />

‣ outlook - keen but calm<br />

‣ overall conformation, neck and head carriage<br />

‣ [Note: by looking at the horses anticlockwise, i.e. in the opposite<br />

direction to the direction in which the horses are walking, it is less<br />

likely to miss one.]<br />

‣ balance, cadence, impulsion, extension<br />

‣ [Note: I keep a list of horse numbers: horses that show good<br />

walk & trot (2 ticks) horses good walk or trot (1 tick), neither get<br />

nothing. Line up 2 ticks first, then 1 tick, then nothings].<br />

‣ type, head and neck, conformation, legs from the side, chest,<br />

hindquarters and legs from the front and rear<br />

‣ Judge may change order in light of information so far. ‣ comparison with horses either side reveals discrepancies.<br />

‣ Call out each horse in order to stand in front of line ‣ remind himself which horse it is<br />

‣ Order walk away 15 m in straight line ‣ check action is straight - if not legs are faulty<br />

‣ Order trot back in straight line, and trot on round ring and go<br />

back to place in line<br />

‣ straight action and extension on trot round the arena<br />

‣ Final walk in order of line-up, pull in final order.<br />

‣ order may be changed to take account of action and<br />

movement<br />

‣ mistakes, either judges or ring stewards<br />

‣ Check final order, when satisfied:-<br />

[Note: I like to walk up the back of the line from where it is easy to<br />

‣ Call for rosettes, present prizes<br />

compare toplines against each other, which sometimes shows up<br />

a bad first assessment]


Zum 30. Geburtstag<br />

Zum 30. Geburtstag<br />

Ein solch klassisch schönes Gesicht<br />

braucht kein Make-up -<br />

Nil Tahar (Ansata Halim Shah / Tiffaha),<br />

hier im Alter von 28 Jahren abgebildet. -<br />

Such a classical beautiful face does not<br />

need any make-up - Nil Tahar ,<br />

pictured at the age of 28.<br />

Nil<br />

Foto: A. Studer<br />

Happy Birthday<br />

Tahar<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong><br />

32


Ende letzten Jahres feierte die Stute Nil Tahar ihren<br />

By the end of last year, Nil Tahar celebrated her 30th birthday.<br />

30. Geburtstag. Die gebürtige “Schweizerin” lebt<br />

Born in Switzerland, she lives since 1995 in the<br />

seit 1995 im Süden Frankreichs bei Arlette Studer und<br />

South of France with Arlette Studer and is the<br />

ist die “Königin vom Gestüt Haras des Trois Chênes”.<br />

“Queen of Haras des Trois Chênes”.<br />

Geboren im Dezember 1984 auf dem Gestüt der Familie<br />

Aeschbacher in der Schweiz war die Bestimmung von Nil Tahar<br />

als Zuchtstute auf Nile Arabians vorgezeichnet, denn schließlich<br />

liest sich ihr Pedigree wie das „Who is Who“ der Araberzucht der<br />

1980er und 90er Jahre: Ihr Vater war kein geringerer als Ansata Halim<br />

Shah, Reserve-Junior-Weltchampion 1983, der als Pachthengst bei Dr.<br />

Nagel stand und auch als Hauptbeschäler in den Staatsgestüten Bábolna<br />

und Marbach wirkte. Ihre Mutter war Tiffaha, der Inbegriff einer<br />

arabischen Stute und unvergessene Welt- und Europa-Championesse<br />

von 1995. Auch Nil Tahar wurde erfolgreich auf Schauen gezeigt und<br />

errang – neben einigen nationalen Titeln – den Junior-Champion-Titel<br />

an der internationalen Schau Frauenfeld 1987, und erreichte einen<br />

zweiten Platz in Paris im selben Jahr. Kein Wunder gab es für Nil Tahar<br />

Kaufangebote, auch aus den arabischen Ländern. Als Zuchtstute<br />

brachte sie für Aeschbachers zwei Hengste, Nil Tarik (v. Gips) und und<br />

Nil Arus (v. Present).<br />

Als Arlette Studer 1995 wieder einmal zu Gast bei Aeschbachers auf<br />

deren Gestüt Nile Arabians in Brenles war um sich die <strong>Pferde</strong> anzusehen,<br />

zeigte man ihr bereitwillig den gesamten Bestand – nur eine fehlte:<br />

Nil Tahar. „Sie stand im Stall, und ich hatte den Eindrucck, dass sie<br />

etwas traurig dreinblickte“, meint Arlette Studer, „vielleicht fühlte sie<br />

sich auch einfach wegen des großen Sarkoid-Geschwürs, das sie vorne<br />

an der Brust hatte, etwas unwohl.“ Außerdem war sie schon mehrer<br />

Jahre nicht mehr tragend geworden und so entschlossen sich die<br />

Aeschbachers, ihr die Stute zur „Dauerpacht“ anzubieten. Kurz darauf<br />

fand der Umzug nach Frankreich statt, wo sie fortan zusammen mit<br />

dem gestütseigenen Hengst Sindibad auf der Weide lebte. Aber trotz<br />

dessen Bemühungen wurde Nil Tahar nicht tragend – lag es doch an<br />

dem Geschwür, das ihr so viel Kraft und Lebensenergie raubte?<br />

Über Freunde hörte Arlette Studer von einem Tierarzt in Spanien, der<br />

derartige Geschwüre schon mehrfach erfolgreich behandelt hatte.<br />

Gesagt, getan, der Tierarzt kam und seine Behandlung schlug an: das<br />

Geschwür brach auf, die Wunde reinigte sich von innen und heute<br />

zeugt nur noch eine große Narbe davon. Die weitläufigen Weiden und<br />

das milde Klima von Südfrankreich halfen sicher bei der Genesung,<br />

denn Nil Tahar blühte immer mehr auf – und wurde sogar wieder tragend!<br />

Sie brachte in Frankreich noch drei Fohlen, von denen die Stute<br />

AS Tarifa und der Hengst Thanoon (beide von Icham) noch im Gestüt<br />

stehen. Seit 2000 ist sie nicht mehr tragend geworden. „Sie ist eine<br />

ausgesprochene Hengstmutter“, meint Arlette Studer, „denn sie hatte<br />

ja auch nur ein Stutfohlen, AS Tarifa. Ihr Sohn Thanoon ist ihr sehr ähnlich,<br />

nur in ‚männlicher Ausführung’ – er dagegen bringt überwiegend<br />

Stutfohlen.“ Auf weitläufigen Weiden genießt Nil Tahar täglichen Weidegang<br />

und kann selbst entscheiden, wann sie in den Stall kommen<br />

will – wenn jedoch das Futter ruft, ist sie immer die erste, die kommt.<br />

„Nil Tahar ist auch eine gute ‚Großmutter’ für unsere Jungpferde. Derzeit<br />

geht sie mit den Jährlingen und Zweijährigen auf die Weide und<br />

hilft bei deren Erziehung. Für mich ist es wichtig, dass die <strong>Pferde</strong> psychisch<br />

im Gleichgewicht sind – das fördert auch die Gesundheit.“<br />

„Tahar ist eine wunderbare Stute und nun schon über 20 Jahre bei uns.<br />

Ihre grosse Leistung ist es, ihre Krankheit besiegt zu haben, noch vital<br />

und voller Energie zu sein und ein so hohes Alter erreicht zu haben. Es<br />

geht ihr heute blendend und wir hoffen das sie noch viele Frühlinge<br />

bei uns erleben darf.“<br />

Gudrun Waiditschka<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

33<br />

Born in December 1984 at Nile Arabians Stud of the Aeschbacher<br />

family in Switzerland, Nil Tahar‘s destiny was to become a broodmare,<br />

as her pedigree reads like the “Who is Who” of Arabian horse<br />

breeding in those days, the 1980ies and 90ies. Her sire, was no less than<br />

Ansata Halim Shah, Reserve Junior World Champion in 1983, and leased<br />

by Dr. Nagel for his Katharinenhof Stud as well as by the National Studs<br />

of Bábolna and Marbach. Her dam was Tiffaha, the embodiment of an<br />

Arabian mare and unforgotten World and European Champion Mare<br />

in 1995. Nil Tahar as well was shown successfully at various shows and<br />

achieved - among some national titles - the Junior Champion Title at the<br />

international Show in Frauenfeld in 1987, as well as a second place in Paris<br />

the same year. No wonder, there were offers to purchase Nil Tahar, also<br />

from some Arab countries. As broodmare, she had two sons, Nil Tarik (by<br />

Gips) and Nil Arus (by Present) at Nile Arabians Stud.<br />

When Arlette Studer visited the Aeschbacher family at their stud in Brenles<br />

in 1995, she wanted to see the horses, of course, and they were shown<br />

to her willingly - just one horse was missing: Nil Tahar. “She was standing<br />

in her stall, and I had the impression that she was somewhat sad”, said Arlette<br />

Studer, “maybe she didn’t feel well, because of a huge sarcoid ulcer in<br />

front of her breast.” Apart from that, she hasn’t been pregnant for several<br />

years and so the Aeschbacher family offered her for “permanent lease”<br />

to Arlette Studer. Only short time later, Nil Tahar moved to the South of<br />

France, where she lived together with the stud sire Sindibad. But despite<br />

all his efforts, Nil Tahar did not become pregnant again - was it indeed the<br />

ulcer that took so much of her strength and vitality?<br />

Through some friends, Arlette Studer heard of a veterinarian, who had<br />

treated such sarcoids successfully. No sooner said than done, the vet<br />

came to France, and his treatment was successful: the ulcer opened, the<br />

wound cleansed itself and healed from within - today, only a big scare<br />

reminds of it. The vast pasture and the mild climate in the South of France<br />

did their share in her full recovery, as Nil Tahar flourished more and<br />

more - and became even pregnant again! Here in France, she had three<br />

more foals, of which the filly, AS Tarifa and one stallion, Thanoon (both by<br />

Icham) are still at stud. Since 2000, she has not been pregnant again. „She<br />

is a typical dam of stallions“, says Arlette Studer, „as she had only one filly,<br />

AS Tarifa. Her son Thanoon is very similar to her, just the ‚male version‘ of<br />

her. He, on the other side, produces mainly fillies.“<br />

Nil Tahar enjoys her daily time on the spacious pastures and can decide<br />

herself, when she wants to come inside - if food is calling, she is the first<br />

to come. „Nil Tahar also is a good granny for our youngsters. At the moments<br />

she spends her time out in the fields with the yearlings and twoyear-olds<br />

and helps with their education. For me, it is important that the<br />

horses are mentally balanced - that also furthers their health.“<br />

„Tahar is a wonderful mare and now lives with us for more than 20 years.<br />

Her biggest achievement is to have defeated her illnesses, to be still vital<br />

and full of energy and to have reached such a high age. Today, she really<br />

feels well and we hope that she will be around us for many more spring<br />

times.“<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Birthday Greetings


Helden der Geschichte - Heroes of History<br />

Helden der Geschichte<br />

Bairaktar<br />

Erst verkannt -<br />

dann verehrt<br />

Bairaktar war die Krone des Gestüts, ein eminentes Thier, dessen Nachkommenschaft<br />

unerreicht dasteht. Der König benutzte ihn eine Zeit<br />

lang als Reitpferd, da man von seiner Productionskraft noch keine<br />

vollgültigen Beweise besass; als man sich jedoch hievon überzeucht hatte,<br />

wurde er fortan als Beschäler benutzt und so lange beibehalten, als es<br />

seine Kräfte gestatteten.“ So liest man über den Original-Araber-Hengst<br />

Bairaktar Or.Ar. posthum in den Gestütsanalen und tatsächlich war<br />

Bairaktar – der Name bedeutet „der Fahnenträger“ – rückblickend ohne<br />

Zweifel der bedeutendste Hengst in der Geschichte des königlichen Privatgestüts<br />

Weil der Könige von Württemberg. Doch das war nicht von<br />

Anfang an der Fall.<br />

Noch bevor das Königliche Gestüt Weil im September 1817 gegründet<br />

wurde, wurden die beiden Hengste Bairaktar und Tajar im Mai<br />

1817 durch Baron von Fechtig nach Europa gebracht. Beides waren<br />

Hengste der Rasse Saklawi Djedran, die von Fechtig durch einen Mittelsmann<br />

im Orient ankaufen lies.<br />

34<br />

Bairaktar was the crown of the stud, an eminent animal, whose<br />

offspring stand unrivaled. The King used him for some time as<br />

riding horse, while there was no evidence yet about his prepotency;<br />

when he also convinced in this respect, he was used as sire and<br />

remained in this position as long as his strength would allow“. This<br />

we read posthumously about the desertbred stallion Bairaktar db<br />

in the history books of the breed and indeed, Bairaktar - his name<br />

means „standard bearer“ - was retrospectively without any doubt<br />

the most important stallion in the history of the Royal Stud of Weil<br />

of the Kings of Württemberg. But that was not the case right from<br />

the beginning.<br />

Even before the foundation of the Royal Stud of Weil in September<br />

1817, the two stallions Bairaktar and Tajar arrived in Europe in May<br />

1817, imported by Baron von Fechtig. Both stallions belonged to the<br />

race Saklawi Djedran, and von Fechtig had acquired them through a<br />

middleman in the Orient.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Die beiden Hengste kamen erst in den Leibreitstall, wo in der Inventarliste<br />

der Wert „derjenigen Leibreitpferde“ angegeben wurrde, „welche Sr.<br />

Königliche Majestät als Privat-Eigenthum“ behalten will. Dabei wurde Tajar<br />

mit 1000 Louis d’Or, Bairaktar aber nur mit 600 Louis d’Or taxiert, was<br />

darauf hindeutet, daß man den braunen Tajar zu diesem Zeitpunkt mehr<br />

schätzte als Bairaktar. Und während Tajar noch im Jahr seiner Ankunft in<br />

Weil als Beschäler eingetzt wurde, wurde Bairaktar erst im folgenden Jahr<br />

(1818) zur Zucht verwendet. Er deckte zwei Jahre (1818-1819), wobei er<br />

jeweils im Schatten von Tajar stand, dem etwa doppelt so viele Stuten<br />

zugeführt wurden. Lag es an der Stutengrundlage, die zu der damaligen<br />

Zeit noch aus siebenbürger, türkischen, russischen und nur einer „ächt<br />

arabischen“ Stute (Murana I) bestand, daß Bairaktars Nachkommen nicht<br />

recht überzeugen konnten?<br />

Als dann im August 1819 ein Transport von original-arabischen<br />

Hengste vom Grafen Rzewuski in Weil eintraf, übernahm der beste daraus,<br />

Goumousch Bournu, an der Seite Tajars die Stelle des Hauptbeschälers<br />

in Weil und Bairaktar verblieb im Leibreitstall, wo er vier Jahre<br />

hindurch [1820-1824] als Leibreitpferd des Königs „ausgezeichnete<br />

Dienste leistete“. Offensichtlich wurde er aber während der Decksaison<br />

auch als Landbeschäler in Altshausen (Oberschwaben) eingesetzt,<br />

denn hier stand er ab 1820 im Marstall von Schloß Altshausen,<br />

dem Landschloß der königlichen Familie, das sie auf ihrer Reise von<br />

Stuttgart nach Friedrichshafen als Zwischenstation aber auch für gelegentliche<br />

Jagdaufenthalte nutzten. In Altshausen deckten damals<br />

neben Bairaktar noch weitere arabische und orientalische Hengste,<br />

wie beispielsweise die Rzewuski-Hengste Sheraky, Wechaby und Hurschid.<br />

Die Fohlen, die von diesen „königlichen Hengsten“ aus Landstuten<br />

fielen, wurden teilweise vom König wieder aufgekauft.<br />

Nachdem Goumousch Bournu viel zu früh im Juni 1824 starb, holte<br />

man Bairaktar zur Decksaison 1825 wieder ins Gestüt zurück. Endlich<br />

bestand die Stutengrundlage aus großenteils original-arabischen Stuten<br />

und er bekam die edelsten davon zugeteilt, u.a. Schakra I Or.Ar.,<br />

Kabron I Or.Ar., Elkanda I Or.Ar., Sady III 1821, Hamdany I Or.Ar., Hasfoura<br />

Or.Ar. und Abuloulou Or.Ar.<br />

Im Jahr 1828 hatte er dann wohl durch seine Nachzucht überzeugt,<br />

denn es heißt: „Unter den Originalhengsten behauptet Bairactar den<br />

ersten Rang. Er hat vorzügliche Knochen und ist stark für seine Grösse.<br />

Seine Sehnen könnten klarer seyn, doch da er lange und stark vom Könige<br />

gebraucht ist, auch Feuer erhalten hat, so mag solches früher besser<br />

gewesen seyn. Seine Füllen sind gut.“<br />

Mitte der 1840er Jahre befanden sich in Kleinhohenheim etwa 50<br />

Hengstfohlen “unter denen viele ganz ausgezeichnete, die nachmals als<br />

Beschäler benutzt wurden, insbesondere die Söhne von Bairaktar.“ Prof.<br />

Rueff schreibt über Bairaktar „Dieser Originalhengst war von edlen Formen<br />

und besonders stark und regelmäßig gebaut, im Gang vorzüglich,<br />

allein im Halse nicht schlank und lang genug, und in der Schulter etwas<br />

steil. Bairaktar I. vererbte sehr gut und ist zu den besten Arabern zu zählen,<br />

wleche je nach Europa importiert wurden.“<br />

Am Todestag von Bairaktar notierte König Wilhelm in seinen privaten<br />

Aufzeichnungen mit dürren Worten: „Den 17. Februar [1839] Bairaktar<br />

der 1ste Hengst des Gestüts seit Gründung gefallen“. Zuvor zeigte der<br />

Hengst über etwa 30 Stunden hinweg Koliksymptome, dann Lähmungserscheinungen<br />

und schließlich konnte nicht mehr aufstehen.<br />

Eduard Hering, der den Hengst behandelte und nach seinem Ableben<br />

seziert hat, berichtet: „Bei... Bairaktar..., fand ich fünfzehn eckige Gallensteine,<br />

zusammen 6 ½ Drachmen schwer.“ Sein Skelett wurde an die<br />

„Thierarzneischule“ in Stuttgart (Hohenheim) abgegeben. Betrachtet<br />

man das Skelett, das bis in die 1980er Jahre im Museum der Universität<br />

Hohenheim stand und nun im Gestütsmuseum Offenhausen (bei<br />

Marbach) zu sehen ist, so war Bairaktar in seinen alten Tagen wohl ein<br />

schlechter Fresser, denn er hatte ein ausgeprägtes Treppengebiss.<br />

Züchterisch jedoch war er unübertroffen, hatte er doch bis zu seinem<br />

Tod über 200 Fohlen im Gestüt gezeugt und war bis zuletzt fruchtbar.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Both stallions were brought to the Royal Stables at first, where<br />

the inventory list of those horses, the King intended to keep as<br />

his private propberty, gives their value: Tajar was prized with<br />

1000 Louis d‘Or, while Bairaktars prize was only 600 Louis d‘Or.<br />

This means, at the time Tajar was valued higher than Bairaktar.<br />

And while Tajar was used as sire in Weil already in the year of his<br />

arrival, Bairaktar was used only one year later (1818). He covered<br />

the following two seasons (1818-1819), but still standing in<br />

the shadow of Tajar who got about twice as many mares than<br />

Bairaktar. Was it because of the broodmare band, which consisted<br />

at the time of Transylvanian, Turkish, Russian and only one<br />

„pure Arabian mare“ (Murana I), that Bairakatars offspring did not<br />

convince fully?<br />

When in August 1819 a transport of desert-bred Arabian stallions<br />

of Count Rzewuski arrived in Weil, the best of them, Goumousch<br />

Bournu, became chief sire in Weil alongside Tajar, and Bairaktar<br />

was left in the Royal Stables. Here he remained the following<br />

four years as riding horse of the King [1820-1824], and he did an<br />

„excellent service“. During covering season, he obviously was also<br />

used to serve the farm mares around Altshausen (Upper Swabia),<br />

where he was stabled in the Royal Stables at the castle there, the<br />

country estate of the Royal family, that was used as stopover when<br />

travelling from Stuttgart to Friedrichshafen, but also for occasional<br />

hunting holidays. In Altshausen other oriental stallions were also<br />

standing at stud, among them also some of the Rzewsuki-stallions,<br />

such as Sheraky, Wechaby and Hurschid. The foals of these „Royal<br />

Stallions“ out of farm mares were sometimes bought back by the<br />

King to support the farmers.<br />

When Goumousch Bournu died far too early in June 1824, Bairaktar<br />

was finally used as sire again during the covering season of 1825.<br />

Finally, the brood mares consisted of predominantly desert-bred<br />

mares and he served the best of them, such as Schakra I db, Kabron<br />

I db, Elkanda I db, Sady III 1821, Hamdany I db, Hasfoura db, and<br />

Abuloulou db.<br />

In 1828 he had then probably convinced by his offspring, for it is<br />

said: „Among the desert-bred stallions Bairactar claims the first<br />

place. He has excellent bones and is strong for his size. His tendons<br />

could be more clear, but since was used for a long time and intensively<br />

by the king, and as he also had received fire, it may have been<br />

better before. His offspring are good.“<br />

In the mid-1840s, there were about 50 colts at Kleinhohenheim,<br />

„among which were many excellent, who were later on used as<br />

sires, especially the sons of Bairaktar“. Prof. Rueff recalls about<br />

Bairaktar: „This desertbred stallion was of noble forms and especially<br />

strong and correctly built, his movements excellent, yet alone<br />

his neck not slender and long enough, and his shoulders a little<br />

steep. Bairaktar inherited very good and is among the best Arabs,<br />

who were imported to Europe ever.“<br />

On the death of Bairaktar, King William noted in his private notes in<br />

plain words: „On 17th February [1839], Bairakter, the first sire of the<br />

stud since its foundation died“. Bevor, the stallions showed colic<br />

symptons over about 30 hours, then he got paralysed and couldn‘t<br />

get up anymore. Eduard Hering, who treated the horse and dissected<br />

him after his death, reported: „In Bairaktar, I found fifteen<br />

square gallstones, weighing 6 ½ Drachmen together.“ His skeleton<br />

was given to the veterinary school at Stuttgart (Hohenheim). Looking<br />

at the skeleton, which was at the Museum of the University of<br />

Hohenheim until the 1980ies, and now stands at the stud museum<br />

Offenhausen (near Marbach), we can see, that Bairaktar might have<br />

had trouble eating, as he had a very remarkable steps in his molar<br />

teeth.<br />

His influence as a breeding stallion was never surpassed by any<br />

horse in Weil, where he had sired more than 200 foals and was fertile<br />

until his end.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Heroes of History<br />

Dieser Artikel ist ein Vorabdruck aus dem Buch „Königliche <strong>Pferde</strong>“<br />

zum 200jährigen Jubiläum der Weil-Marbacher Zucht, das im Jahr<br />

2017 begangen wird. Erscheinungstermin ist das Frühjahr 2017.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

35<br />

This article is an extract of the book „Royal Horses“, celebrating the<br />

200-year-anniversary of the Weil-Marbach breeding, that will be<br />

committed in 2017. Release date of the book is spring 2017.


Blutlinien<br />

1<br />

Fair Orkan (DEN) -<br />

(LM Polaris / Bint Quahir)<br />

<strong>Arabische</strong> Leistungslinien<br />

Arabian Performance<br />

Innerhalb der Rasse des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />

findet man Blutlinien oder "<strong>Pferde</strong>typen", die<br />

für bestimmte Aufgaben besonders geeignet<br />

sind. Aber es nicht immer so einfach zu wissen,<br />

wo man die besten Leistungslinien findet.<br />

Wir geben einige Hinweise am Beispiel<br />

der Disziplinen Dressur und Reining.<br />

Lines<br />

Within the Arabian breed, you find bloodlines<br />

or „types“, which are specialized for<br />

different tasks. But it is not always so easy to<br />

know where to look for the best<br />

performance lines.<br />

36<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Die nachfolgenden Beobachtungen wurden während der Europameisterschaften<br />

für Sport-Araber gemacht und sollen einen<br />

Hinweis darauf geben, wo man Leistungslinien innerhalb der<br />

arabischen Rasse finden kann. Natürlich gibt es zahlreiche Ausnahmen<br />

von dieser „Regel“, d.h. <strong>Pferde</strong>, die nicht den Kriterien entsprechen und<br />

dennoch gleich gute Leistungen erbringen, wie unsere Beispiele. Dennoch,<br />

die Ergebnisse von elf Jahren Top-Leistung mag einen Hinweis<br />

darauf geben, wo man nach Leistungspferden suchen muß.<br />

The following observations are made during the European Championships<br />

for Sports Arabians and may give you some hints as to<br />

where to look if you are interested in performance bloodlines. These<br />

observations are not absolute, which means, there will be plenty of exceptions,<br />

horses that don’t fit the common criteria, but nevertheless are<br />

performing just as well as our examples. However, the results of eleven<br />

years of high-end performance may give you some hints as to where to<br />

look in your search for performance horses.<br />

Der Ursprung der Dressur<br />

Sieht man vom Renn- und Distanzsport ab, so kann man die heutigen<br />

Sportdisziplinen in Klassisch (Dressur, Springen, Vielseitigkeit) und Western<br />

(Reining, Trail, Pleasure) unterscheiden. Bevor wir untersuchen, welche<br />

Blutlinien für welche Aufgabe am besten geeignet sind, schauen wir,<br />

wie sich diese Disziplinen entwickelt haben.<br />

Die Klassische Dressur hat ihren Ursprung im 15. Jahrhundert und die<br />

<strong>Pferde</strong> damals würden wir heute als „Barockpferde“ mit starkem iberischen<br />

Einfluß bezeichnen. Es war eine Kunstform, wie sie noch heute<br />

von der Spanischen Reitschule in Wien, der Königlich Andalusischen und<br />

der Portugiesischen Schule der Reitkunst, sowie dem Cadre Noir in Samur<br />

praktiziert wird. Dressur als Sportdisziplin wurde auf der Basis der<br />

Kavallerieschulen im 20. Jahrhundert entwickelt. Als dann die Dressur<br />

zum Sportwettbewerb wurde, entwickelten sich die Sportpferderassen<br />

zusammen mit dem Sport in einer Art „Co-Evolution“: Die Regeln (und<br />

die Prüfungen) wurden den <strong>Pferde</strong>n angepasst und die <strong>Pferde</strong>rassen den<br />

Prüfungen. Daher erwarten Dressurrichter auch ein gewisses „Standardpferd“<br />

im Dressurring, und dass die Prüfungsteile nach einem gewissen<br />

„Standard“ ausgeführt werden. Das macht es schwierig für andere Rassen,<br />

die nicht die Bewegungsmechanik eines Warmbluts haben, in offenen<br />

Wettbewerben zu bestehen – und die Araber sind hier keine Ausnahme.<br />

The Origin of Dressage<br />

Leaving racing and endurance aside, present day sports discipline are divided<br />

into classic (dressage, show jumping, eventing) and Western (reining,<br />

trail, pleasure). Before we are looking at which bloodlines are most suitable<br />

for the job, we have to look at how these sport disciplines evolved.<br />

The classical Dressage has its origin in the 15th century, and was performed<br />

by horses we would today describe as "barock horses" of strong Iberian influence.<br />

It was an art, as it still is exercised by the Spanish Riding school in<br />

Vienna, the Royal Andalucían School of Equestrian Art, the Portuguese<br />

School of the Art of Riding in Queluz (near Lisbon) and the Cadre Noir of<br />

Saumur, France. Dressage as a sports discipline was build on the principles<br />

of military cavalry in the 20th century. When dressage became a competitive<br />

sport, the horse breeds evolved together with this sport in what we<br />

could call a co-evolution: The rules (and tests) evolved around the sport<br />

horse breeds as did these breeds around the sport, and therefore, dressage<br />

judges expect to see a certain "standard" horse to compete in a dressage<br />

test, they expect the tests to be executed in a certain "standard" way. This<br />

makes it difficult for any other breed, that does not have the mechanics and<br />

movements of a Warmblood to be competitive in open competitions, and<br />

the Arabian is no exception.<br />

Bloodlines<br />

Die besten Dressurpferde<br />

The Top Dressage Horses<br />

Wenn uns dies klar ist, dann ist es ganz verständlich, daß ein arabisches<br />

Bearing this in mind, it is quite evident that an Arabian dressage horse<br />

Dressurpferd wie ein „kleines Warmblut“ aussehen und sich must look and move like a “little Warmblood” and indeed, if you look at<br />

bewegen muß. Schaut man sich die erfolgreichsten Araber an, die some of the very successful Arabians that performed at Prix St. Georg<br />

auf Prix St. George-Niveau am Europa-Championat teilnehmen, so level at the European Championships for Sports Arabians, you will see<br />

kann man das ganz klar erkennen: <strong>Pferde</strong> mit überdurchschnittlichen exactly that: Horses with above average movements, strong hindquarters<br />

Bewegungen, mit kräftiger Hinterhand und guter Balance. Während<br />

and overall balance. During the years 2002-2010 and 2013-2014<br />

den Jahren 2002-2010 und 2013-2014 (elf Jahre), habe ich die Sieger,<br />

(11 years), I have analysed the winners, second and third placed horses<br />

zweit- und drittplazierten <strong>Pferde</strong> im Prix St. George angeschaut. in the Prix St. George test. On top of all we find the five-time Gold medal<br />

Ganz oben finden wir den fünffachen Goldmedaillen-Gewinner Period<br />

winner Period (Drug / Progulka), a Russian-bred stallion of outstand-<br />

(Drug / Progulka), ein russischer Araber aus herausragenden Lei- ing performance bloodlines. His sire Drug was once best European race<br />

stungslinien. Sein Vater Drug war einst das beste Rennpferd Europas<br />

horse as well as European Champion in-hand. Drug left in Russia some<br />

war und gleichzeitig Europa-Champion in der Schau. Er hat in excellent offspring; all excel by their fantastic elastic movements. Sec-<br />

Russland einige ausgezeichnete Nachkomen hinterlassen, alle mit ond comes Padrons Khen Saabi (Padrons Kadar / Alba), a stallion whose<br />

fantastischen Bewegungen. Auf dem zweiten Platz kommt Padrons pedigree shows a blend of some Russian blood on the sire side, but also<br />

Khen Saabi (Padrons Kadar / Alba), ein Hengst, dessen Pedigree eine Crabbet, old-German and American domestic lines. He tails back to the<br />

Mischung von russischem Blut auf der Vaterseite mit Crabbet, alten famous Patron from Russia, just like Padrons Must (Padrons Immage<br />

deutschen und amerikanischen Linien darstellt. Er geht auf Patron aus / Bint Pustinia), who is also in the top placings of Dressage horses,<br />

Russland zurück, genauso wie Padrons Must (Padrons Immage / Bint but has more Russian blood and is actually even inbred to Padron (by<br />

Pustinia), der auch in den obersten Rängen der Dressurpferde rangiert,<br />

Patron). Other horses of Russian or predominantly Russian blood are<br />

aber mehr russisches Blut hat und sogar auf Padron (v. Patron) Noginsk, bred in Russa by Gordon out of Navigacia; Spirit MB from Bel-<br />

ingezogen ist. Andere <strong>Pferde</strong> mit ganz oder teilweise russischem Blut gium, by Russian Pobeg out of Daicha who has some English blood; MS<br />

sind Noginsk (Gordon / Navigacia), gezogen in Russland; Spirit MB aus Madrass from Germany by Kamerton out of Marenah; the pure Russian<br />

Belgien, vom Russen Pobeg a.d. Daicha, die auch einiges englische Sanod (Pernod / Savanna); the half-Russian Sharif III (by Gips) out of a<br />

Blut führt; MS Madrass (Kamerton / Marenah) aus Deutschland (siehe Spanish-Egyptian dam; and El Samalon (El Nabila B / Sonoma Delight)<br />

auch S. 41); der rein-russische Sanod (Pernod / Savanna); der halbe with 50% Russian blood.<br />

Russe Sharif III (v. Gips) aus einer spanisch-ägyptischen Mutter; und Another group are those of Polish origin or Polish related: Here, Estella<br />

El Samalon (El Nabila B / Sonoma Delight) mit 50% russischem Blut. (Mezallians / Edycia) and Carat (Cenzor / Celicia) take the lead as pure<br />

Eine andere Gruppe sind die mit polnischem oder teilweise polnischem<br />

Polish horses. The rest of the horses again are a blend with more or less<br />

Pedigree. In dieser Gruppe übernehmen Estella (Mezallians / Spanish, Russian, and mixed lines, on top of these Fair Orkan (LM Pola-<br />

Edycia) und Carat (Cenzor / Clicia) die Führung. Die restlichen <strong>Pferde</strong> ris / Bint Quahir). There has been only one pure Spanish, Kar Testo Rosso<br />

sind eine Mischung mit mehr oder weniger spanischen, russischen (Kar Testador/Zafarina) and one horse of English blood, Aurilla Gold<br />

und „gemixten“ Linien, die von Fair Orkan (LM Polaris / Bint Quahir) (Elegant Gold/Silver Auriole).<br />

angeführt wird. Es gab nur einen reinen Spanier, Kar Testo Rosso (Kar All in all, one can conclude that the Russian lines dominate this discipline,<br />

Testador / Zafarina) und ein Pferd aus englischen Linien, Aurilla Gold followed by Polish and Spanish lines, while Egyptian lines, although<br />

(Elegant Gold / Silver Auriole).<br />

widely spread in the genepool of the Arabian horse, play hardly any role.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

37


Blutlinien<br />

Insgesamt kann man daraus schließen, dass die Russischen Linien diese<br />

Disziplin dominieren, gefolgt von polnischen und spanischen Linien,<br />

während die Ägyptischen Linien, wenngleich weit verbreitet, kaum bzw.<br />

erst weiter hinten im Pedigree eine Rolle spielen.<br />

Reining, die Königsdisziplin im Westernsport<br />

Eine andere Disziplin, die bestimmte körperliche und mentale Voraussetzungen<br />

erfordert, ist Reining. Diese Disziplin hat sich aus der iberischen<br />

Arbeitsreitweise entwickelt, die zusammen mit den <strong>Pferde</strong>n nach Amerika<br />

importiert und später in die Westernreitweise weiter entwickelt wurde.<br />

Insbesondere die Rinderarbeit erfordert Bewegungen, die zum Teil<br />

noch immer in der Reining (aber noch stärker im Cutting und Working<br />

Cow Horse) zu finden sind. Und wieder gibt es eine andere Rasse, das<br />

American Quarterhose, das auf diese Disziplin maßgeschneidert ist und<br />

umgekehrt. Das QH dominiert diese Disziplin in den offenen Wettbewerben<br />

und Reining ist die Königsdisziplin der QH. Ähnliches, was wir über<br />

die Dressur gesagt haben, gilt auch hier, denn es ist schwer, den gleichen<br />

Score (Benotung) für einen Araber zu bekommen, der gegen ein QH antritt,<br />

selbst wenn die Leistungen auf gleichem Niveau sind.<br />

Ein guter Reiner braucht eine besonders starke Hinterhand, gute Sprunggelenke<br />

und ein starkes Fundament; bergauf-gerichtete oder elastische<br />

Bewegungen sind nicht gefordert. Und wieder ist es ein rein russischer<br />

Hengst, der diese Disziplin in Europa anführt: Baikal (Balaton / Kashmir)<br />

mit drei Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille. Bedenkt man, daß<br />

die Nachkommen von Balaton in Russland nicht gerade als „Leistungspferde“<br />

bekannt sind – wobei „Leistung“ hier mit „Rennleistung“ gleichgesetzt<br />

wird – und bedenkt man, dass Balaton oftmals sehr lange <strong>Pferde</strong><br />

gemacht hat, so ist Baikal in jeder Hinsicht ein Ausnahmehengst. Mittlerweile<br />

ist er 17 Jahre alt, und noch immer topfit und gesund auf den<br />

Beinen. Ebenfalls aus überwiegend russsichen Linien stammt Manavka,<br />

die erste Europa-Championesse in der Reining. Eysha Bint Muscateal<br />

und Muscateal’s Saphir, die beide Gold gewannen, und Shiney Muscalena<br />

(aus der Manavka), die zwei Silbermedaillen errang stammen alle<br />

von MHR Muscateal, der aus russischen (Muscat), polnischen und amerikanischen<br />

Linien gezogen ist und 1995 selbst US National Champion<br />

in der Reining war aber auch das Blut von Bask, dem bekannten polnischen<br />

Leistungshengst führt. Zid ibn El Zahim (El Zahim / Ornea) ist kein<br />

so typischer Vertreter für ein Reining-Pferd und stammt aus englischen<br />

Linien mit einem Tropfen polnischen und russischen Blutes. Auch einige<br />

polnisch gezogene <strong>Pferde</strong> waren an der Spitze der Leistungspferde in der<br />

Reining, namentlich Leksak und Garusz (s.S. 39).<br />

Sportpferde werden typvoller<br />

Diese kurze Liste zeigt, dass russische und polnische Linien den Sport<br />

dominieren, nur gelegentlich unterbrochen durch spanische oder englische<br />

Blutbeimischungen. Aber warum ist dies so?<br />

Seit Jahrzehnten hat Russland und Polen alle ihre <strong>Pferde</strong> auf der Rennbahn<br />

getstet, in England und Spanien waren sie beliebte Reitpferde.<br />

Zugegeben, „Geschwindigkeit“ wird weder in der Dressur noch in der<br />

Reining gefordert, aber das Renntraining überprüft auch die Arbeitseinstellung,<br />

Bereitschaft, Gehorsam und Eignung. Und letztendlich braucht<br />

es für jede Sportdisziplin ein bestimmtes Maß an Sportlichkeit, die man in<br />

einem Rennpferd findet. Außerdem werden dabei die Gesundheit, Herz,<br />

Lunge, etc. überprüft und über viele Generationen werden dadurch die<br />

ungeeigneten <strong>Pferde</strong> aus der Zucht eliminiert.<br />

Manche sagen, dass diese Sportpferde nicht mehr wie Araber aussehen,<br />

sie sind nicht typvoll genug. Aber wenn man nach Scottsdale geht, sieht<br />

man viele <strong>Pferde</strong> mit guten Leistungen und auch mit Typ. Das eine<br />

schließt das andere nicht aus. Und auch hier in Europa scheint es sich<br />

zu ändern. Der Spruch „die Hässlichen werden geritten, die Schönen<br />

gehen in die Schau“ ist überholt. Die Züchter haben realisiert, dass<br />

auch der Freizeitreiter ein hübsches Pferd vorzieht. Man sieht mittlerweile<br />

auch (frühere) Schaupferde, oder <strong>Pferde</strong> aus berühmten<br />

Schaupferdelinien. Diese <strong>Pferde</strong> sind dann auch „hübsch“, und sie<br />

kombinieren dies mit Sportlickeit, für die der Araber einst bekannt<br />

war, als er noch ein Kriegspferd war. Es wird spannend sein, solche<br />

<strong>Pferde</strong> in Zukunft vermehrt an der EM zu sehen. G. Waiditschka<br />

Reining - the King's Discipline in Western<br />

Another discipline that requires a certain conformation and mind set<br />

of the horse is Reining. This disciplines originated from the Iberian<br />

Working Equitation, that was imported to America together with the<br />

horses that later were developed into Western Horses. Especially the<br />

cow work required the moves that are partly still present in Reining<br />

(and more so in other Western disciplines, such as cutting and working<br />

cow horse). And again, we have another breed, the American<br />

Quarterhorse, which is tailor-made for this discipline and vice versa.<br />

The QH is dominating this discipline in the open competitions and<br />

Reining is the Quarter Horse’ “Kings Discipline” . Similar to what was<br />

said about dressage, it is sometimes difficult to get the same score<br />

with your Arabian in competition against Quarter Horses, even if<br />

they perform on the same level.<br />

It is quite evident, that a good reining horse needs to have extremely<br />

strong hindquarters, good hocks and strong legs in general; elevated<br />

gaits or elastic movements are not required. Again it is a pure Russian<br />

stallion on the top of this discipline in Europe, namely Baikal (Balaton<br />

/ Kashmir) with 3 Gold, 3 Silver and 1 Bronze medal to his credit.<br />

Considering, that Balaton offspring are not known as "performers"<br />

in Russia, where “performance” is used synonymous to “racing”, and<br />

considering that Balaton often made a long body, Baikal is an exception<br />

in all aspects. He is 17 years old now and still going strong and<br />

sound on his legs. In the meantime, his offspring are also entering<br />

the Western ring. Manavka, the first European Reining Champion<br />

was also predominantly Russian-bred. The following winners have<br />

the Russian Muscat in their pedigree: Eysha Bint Muscateal and Muscateal's<br />

Saphir as Gold medal winners and Shiney Musaclena (out of<br />

Manavka) with two Silver Medals, all of them sired by MHR Muscateal.<br />

MHR Muscateal was of Russian, Polish and American domestic<br />

lines. In 1995, he was himself US National Champion in Reining and<br />

carries the blood of the Polish stallion Bask, a well-known performance<br />

horse. Zid Ibn El Zahim (El Zahim / Orena) is not such a typical<br />

representative of a Reining horse and comes from English lines with a<br />

drop of Polish and Russian blood. Also some Polish bred horses were<br />

among the top performance horses for Reining, namely Leksak and<br />

Garusz (s. p. 39).<br />

Sport Horses are Getting Prettier<br />

From this short list of examples, it becomes evident, that Russian and<br />

Polish bloodlines seem to dominate the sport scene, occasionally<br />

with some Spanish and English blood admixture. But why is this? For<br />

decades, Russia and Poland have tested all their horses on the race<br />

track, and England and Spain emphasised on other equstrian sports.<br />

Admittedly, racing (i.e. speed) is not really required in either Dressage<br />

or Reining, but racing also tests the spirit and mind, willingness, obedience<br />

and workability. And last not least, all sports disciplines require<br />

a certain athleticism which is always present in a race horses. On top<br />

of all, their soundness, heart, lung, and cardio-vascular system was<br />

also tested over many generations and any inferior horses were eliminated<br />

from breeding. This type of selection, even with a general aim<br />

for fitness, created a sports horse that proved to be superior to others.<br />

Some say, these sport horses don’t look like Arabians anymore, they<br />

are not pretty enough. But if you go to Scottsdale, there are plenty of<br />

horses with good performance points but also with type. The one does<br />

not exclude the other. And there seem to be a change, also in Europe.<br />

It is no longer true that the “ugly horses are ridden, the beauties go to<br />

the show”. Breeders have realized that also the leasure rider prefers a<br />

pretty horse, and there seems to be a change in the appearance of our<br />

sports horses, as well as in their pedigrees. Independent from the European<br />

Championships, there are sports competitions on a lower level,<br />

where you can see some (former) show horses, or horses of famous<br />

show horse lines, for example sired by El Nabila B, Kubinec, Padrons<br />

Immage and Simeon Sadik - these horses often have the "pretty" looks<br />

of an Arabian combined with the athleticism for which the Arabian<br />

horse was known for, when he was still used as a war horse. It will<br />

be exciting to see more horses like these to compete in the European<br />

Championships in the future.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

38<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


European Champions in Dressage<br />

2<br />

2002 - Sanod (NED) - (Pernod/Savanna), r.: C. Schelvis<br />

2003 - Period (GER) - (Drug/Progulka), r.: D. Reichenwallner 2<br />

2004 - Sarid (GER) - (Sawlagan/Shahbanu), r.: C. Schreiber<br />

2005 - Period (GER) - (Drug/Progulka), r.: D. Reichenwallner 2<br />

2006 - Period (GER) - (Drug/Progulka), r.: D. Reichenwallner<br />

2007 - Estella (AUT) - (Mezalians/Edycia), r.: T. Tentschert 3<br />

2008 - Period (GER) - (Drug/Progulka), r.: D. Reichenwallner<br />

2<br />

2009 - Period (GER) - (Drug/Progulka), r.: D. Reichenwallner<br />

2010 - Chocco (SWE) - (Chock/Cornette), r.: L. Carlsson<br />

2013 - Fair Orkan (DEN) - (LM Polaris / Bint Quahir), r.: L. Frandsen<br />

2014 - Bimaal (SWE) (v. LM Limaal / Bitcha), r: Eva Palmaer 4<br />

Die Europa-Championate 2011 und 2012 wurden nicht durchgeführt.<br />

The European Championships 2011 and 2012 were cancelled.<br />

1<br />

Bloodlines<br />

3 4<br />

5 6<br />

European Champions in Reining<br />

2002 - Manavka (NED) - (Karon/Tarteel), r.: Chr. Mantler<br />

2003 - Leksak (SWE) - (Lekier/Sanaka), r.: M. Rasmussen<br />

2004 - Baikal (AUT) - (Balaton/Kashmir), r.: M. Dünser<br />

2005 - Eysha Bint Muscateal (AUT) - (MHR Muscateal/Ebeya),<br />

r.: G. Hairas 6<br />

2006 - Baikal (AUT) - (Balaton/Kashmir), r.: D. Pfann<br />

2007 - Eysha Bint Muscateal (AUT) - (MHR Muscateal/Ebeya),<br />

r.: G. Hairas 6<br />

2008 - Zid Ibn El Zahim (GER) - (El Zahim/Orena), r.: M. Pauli<br />

2009 - Zid Ibn El Zahim (GER) - (El Zahim/Orena), r.: M. Pauli<br />

2010 - Garusz (Saturn / Gabriella Light), r.: E. Holmstedt<br />

2013 - Baikal (AUT) - (Balaton/Kashmir), r.: D. Pfann<br />

5<br />

2014 - Muscateal's Saphir (AUT) - (MHR Muscateal / Desert Shalimar),<br />

r.: Doris Pfann<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

5<br />

5<br />

7<br />

39<br />

7<br />

Alle Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>


FN-Ranglisten analysiert (Teil I)<br />

Unter dem Sattel<br />

erfolgreich<br />

Sport<br />

Bildlegende<br />

Vielfach wird mit der Leistungsfähigkeit des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s geworben, aber nur<br />

wenige stellen dies auch unter Beweis. Um diejenigen, die nachweislich eine sportliche<br />

Leistung erbracht haben, herauszustellen, haben wir die FN-Turnierergebnisse näher unter<br />

die Lupe genommen, wohl wissend, dass es auch andere Sportarten gibt, die in den<br />

nächsten Ausgaben untersucht werden sollen.<br />

40<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Objektive Kriterien<br />

Eine Möglichkeit, relativ objektiv die Sportpferde<br />

innerhalb der klassischen Disziplinen<br />

zu vergleichen, bieten die FN-Ergebnisse in<br />

Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Fahren<br />

- wobei es leider in 2014 keine arabischen<br />

<strong>Pferde</strong> gab, die im Fahrsport ins Preisgeld<br />

gekommen wären. Hier kann man die <strong>Pferde</strong><br />

nach Jahresgewinnsumme, Lebensgewinnsumme<br />

und nach Ranglistenpunkte<br />

(RLP) vergleichen – alle Betrachtungsweisen<br />

ergeben eine unterschiedliche Reihenfolge,<br />

und jede hat so ihre Fallstricke. Der größte<br />

Nachteil dabei ist leider für unsere Araber,<br />

dass die Ergebenisse von WBO-Turnieren<br />

(Breitensport-Wettbewerbe), nicht in die Datenbank<br />

aufgenommen werden, und somit<br />

hier nicht berücksichtigt werden konnten.<br />

Das betrifft für 2014 beispielsweise die speziellen<br />

Araber-Turniere anläßlich des Asil Cups<br />

und das Araber-Turnier in Marbach, aber auch<br />

das Europa-Championat der Sport-Araber,<br />

das letztes Jahr im polnischen Staatsgestüt<br />

Janow Podlaski stattfand. Natürlich fallen darunter<br />

auch alle anderen WBO-Turniere, die<br />

nicht speziell für Araber ausgeschrieben sind,<br />

an denen aber der eine oder andere Araber<br />

teilgenommen hat.<br />

Sport<br />

(li außen) El Samalon ox (El Nabila / Sonoma<br />

Delight) unter Manja Höhne.<br />

(li) Wakil ox (Wisznu Ibn Sawih / Louise-Ann)<br />

unter Angela Gricks.<br />

(ob) MS Madrass MS Madrass (Kamerton /<br />

Marenah) unter Susanne Giese.<br />

(re außen) Gordon Chamway (Gaylord I /<br />

Samiah) unter Christine Pape.<br />

Die <strong>Vol</strong>lblutaraber im Einzelnen<br />

Werfen wir zuerst einen Blick auf die <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />

von denen so gern behauptet<br />

wird, dass sie „nur schön“ seien. Der Sieger<br />

El Samalon (El Nabila / Sonoma Delight)<br />

unter Manja Höhne straft diese Behauptung<br />

Lügen, denn er ist ganz klar schön und leistungsfähig;<br />

er ist auf den ersten Blick als<br />

„Araber“ erkennbar, und dennoch ein leistungsfähiges<br />

Dressurpferd bis Klasse M in<br />

Konkurrenz mit Warmblütern. Ein Sieg gegen<br />

25 Mitstreiter aus dem Warmblutlager war<br />

das „Highlight“ in 2014 und spülte 77 Punkte<br />

auf das Ranglistenpunkte-Konto. Weiter<br />

erreichten die beiden einen 4. und einen 10.<br />

Platz in M-Dressuren in Ostdeutschland. Nicht<br />

gewertet wurde, wie oben erwähnt, das Europa-Championat<br />

in Polen, wo die beiden sich<br />

die Bronze-Medaille in der Dressur im Prix St.<br />

TOP TEN der <strong>Vol</strong>lbllutaraber - nach FN-Ranglistenpunkte 2014<br />

Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-<br />

keit<br />

1 El Samalon 2002<br />

El Nabila B /<br />

W<br />

Sonoma Delight<br />

2 Wakil 1996<br />

Wisznu Ibn Sawih<br />

W<br />

/ Louise-Ann<br />

3 MS Madrass 2005<br />

Kamerton 32 /<br />

W<br />

Marenah<br />

Fahren<br />

Gesamt<br />

RLP<br />

M. Höhne 161 161 123,00 € 1.424,00 €<br />

A. Gricks 123 2 125 358,00 € 928,00 €<br />

S. Giese 108 108 71,00 € 489,00 €<br />

4 Gordon Chamway 2000 H Gaylord I / Samiah Chr. Pape 99 99 90,00 € 206,00 €<br />

5 No Doubt 11 1999 H Fargo / Dshamila J. Fischer 73 5 78 189,00 € 274,00 €<br />

JGS<br />

LGS<br />

Djamila Bint<br />

Halim I / Asra<br />

6<br />

2001 S<br />

Halim<br />

Nahema<br />

BS Specific / Haifi<br />

7 Haifi El Sorrento 2005 W<br />

Dinjah<br />

8 Al Ashar 2005 H Ashur / Aswana V<br />

9<br />

Sharik Ibn Sheik<br />

Mandu<br />

2003 H<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

Sheik Mandu /<br />

Safrah<br />

10 Gorbas Gagarin 2003 W Davidoff /<br />

Wenkum Gorba<br />

R.-S.<br />

Speer<br />

S. Hoyler,<br />

S. Palm<br />

A.Werner,<br />

I. Mense<br />

41<br />

74 74 224,00 € 1.037,00 €<br />

52 52 117,00 € 184,00 €<br />

15 34 49 96,00 € 1.102,00 €<br />

K. Trice 36 36 103,00 € 227,00 €<br />

S.<br />

Stephan<br />

35 35 35,00 € 1.070,00 €


Sport<br />

George erritten haben. Leider hat sich El Samalon<br />

einen Sehnenschaden zugezogen, so<br />

dass er nicht nach Aachen kommen konnte –<br />

hoffen wir, dass die Genesung vorangeht und<br />

er dieses Jahr wieder mit dabei ist! El Samalon<br />

stammt von El Nabila B ab, russisch/ägyptisch<br />

gezogener National-Champion in USA und<br />

Brasilien, sowie World Cup-Champion in Las<br />

Vegas – „mehr“ Schaupferd geht kaum; mütterlicherseits<br />

geht er mit Sonoma Delight auf<br />

russisch/englische Linien zurück – beides<br />

Linien, die auf Reiteigenschaften selektiert<br />

wurden, was sich offensichtlich auch über die<br />

Generationen hinweg erhält.<br />

Auf Platz zwei unserer „Hitliste“ landete Wakil<br />

(Wisznu Ibn Sawih / Louise-Ann), der<br />

sein Punktekonto hauptsächlich mit A-Dressuren<br />

füllte. Seit 2008 ist er mit seiner ständigen<br />

Reiterin Angela Gricks auf Turnieren<br />

unterwegs, 2014 waren die beiden zum ersten<br />

mal auch in Aachen mit dabei, wo sie in<br />

den A- und L-Dressur starteten, und sechste<br />

und achte Plätze belegten. „Fast alles was Wakil<br />

kann, hat er von mir und umgekehrt. Wir<br />

haben uns wirklich alles selbst erarbeitet, zusammen<br />

mit meiner Mutter, die Reitlehrerin<br />

ist“, erzählt Angela Gricks. „Dank der nun bald<br />

13 Jahren, in denen ich fast jeden Tag mit ihm<br />

verbracht habe, ist er wirklich ein Teil von mir<br />

geworden. Viele sagen ja, es gibt ein Pferd im<br />

Leben, das besonders ist, mehr als alle anderen<br />

– und, ja, ich denke Wakil ist genau so ein<br />

besonderes Pferd und wird es immer sein.<br />

Er ist ehrlich, treu, arbeitswillig und wenn er<br />

jemanden gut kennt, dann geht er mit ihm<br />

wirklich durch dick und dünn.“ Väterlicherseits<br />

stammt Wakil über Wisznu Ibn Sawih<br />

aus Weil-Marbacher Linien mit einigem polnischen<br />

Blut, seine Mutter Louise-Ann stammt<br />

aus England und ist aus englisch/polnischen<br />

Linien gezogen. Beide Eltern waren im Besitz<br />

von Angela Gricks’ Großmutter, und so war<br />

Wakil Zeit seines Lebens ein Familienmitglied.<br />

<strong>Pferde</strong> in Lebensstellung<br />

Der beste Sportaraber 2013 ist auf Platz drei<br />

gerutscht: MS Madrass (Kamerton / Marenah).<br />

Hier war es die Reiterin Susanne Giese,<br />

die aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

die volle Saison reiten konnte, ja eigentlich<br />

hatten die beiden nur das Turnier in Aachen<br />

bestritten, dabei aber in der M** einen sechsten<br />

Platz belegt, was allein 90 Punkte auf das<br />

Konto brachte. „Ich habe ihn zum ersten Mal<br />

als zweijährigen Hengst auf dem Gestüt ‚Vogelsberg-Araber’<br />

von Maria Sens und Harald<br />

Frey gesehen“, erzählt seine Besitzerin Susanne<br />

Giese. „’Maddi’ zeichnete sich durch seine<br />

Bewegungen und seine Aufmerksamkeit aus.<br />

Ich habe mich sofort in ihn verliebt und gekauft.<br />

Madrass‘ Ausbildung verlief problemlos.<br />

Er wollte und will immer arbeiten, alles<br />

richtig machen und das seit seinem ersten<br />

Tag als Reitpferd. Gleichzeitig ist das wohl<br />

sein größtes Problem: Durch seinen Ehrgeiz<br />

ist es manchmal schwierig, ihn in der gewünschten<br />

Losgelassenheit zu präsentieren.<br />

Madrass ist sehr intelligent und lernt Lektionen<br />

sehr schnell. ‚Privat’ ist Maddi ein netter<br />

Kerl. Mit seinem Freund, Carat, und ein paar<br />

Warmblut-Kollegen geht er täglich auf die<br />

Weide, ist immer für Blödsinn zu haben, ständig<br />

in Bewegung und beim Wettrennen der<br />

schnellste! Er ist ein ganz besonderer und<br />

liebenswerter Charakter. Mit seinen gerade<br />

mal zehn Jahren hat er hoffentlich noch viele<br />

erfolgreiche Jahre vor sich.“<br />

Abstammungsmäßig konnte man seine<br />

Reiteignung bereits vorhersehen, stammt er<br />

doch aus „rein russischen“ Linien. Sein Vater<br />

Kamerton ist rennleistungsgeprüft und seine<br />

Nachkommen sind überwiegend auf langen<br />

Distanzen unterwegs.<br />

Ein ganz anderer Typus Pferd ist Gordon<br />

Chamway (Gaylord I / Samiah), der eher<br />

„quadratisch, praktisch, gut“ daher kommt<br />

und den vierten Platz in unserer Top Ten belegt.<br />

Unter seiner Besitzerin Christine Pape<br />

war sein größter Erfolg in 2014 ein zweiter<br />

Platz in der M*-Dressur in Salzkotten. Bereits<br />

sein Vater Gaylord I war unter Christine Pape<br />

im Dressurviereck bis Klasse M zu sehen.<br />

Blutsmäßig ist Gordon Chamway eine Mischung<br />

aus polnischen, russischen, ägyptischen<br />

und englischen Linien, wobei die englischen<br />

wohl am prägendsten waren.<br />

Dressurtalente überwiegen<br />

Platz fünf belegt No Doubt (Fargo / Dshamila)<br />

unter seiner Reiterin Jasmin Fischer. Auch<br />

dieses Paar war 2014 insbesondere in der<br />

Dressur der Kl. A und L unterwegs, hat aber<br />

auch einen Ausflug in das Gelände (Geländeritt<br />

Kl. A) nicht gescheut. No Doubt wurde<br />

„ohne Zweifel“ einst unter dem arabischen<br />

Namen „Daoud“ im Stutbuch registriert; sein<br />

Vater Fargo entammt sozusagen dem „Golden<br />

Cross“, also 25 % ägyptisch x 75 % spanischen<br />

Blutlinien, seine Mutter ist aus der<br />

Zucht von Ingeborg Wagner und somit klassisch<br />

Weil-Marbach gezogen mit den Hamdi-Töchtern<br />

Dawa und Danil im Pedigree.<br />

Die einzige, die ihre Ranglistenpunkte ausschließlich<br />

im Parcours „ersprungen“ hat, ist<br />

die Fuchsstute Djamila Bint Halim (Halim I<br />

/ Asra Nahema) unter ihrer Reiterin Ria-Samira<br />

Speer, die auf Platz sechs nach RLP gelandet<br />

sind. Dieses Paar war erfolgreich bis<br />

Kl. A* und A** unterwegs; die letzte Prüfung<br />

des Jahres 2014 war dann auch das Highlight<br />

mit einem Sieg in der Springprüfung Kl. A**.<br />

Auch in Djamila’s Pedigree findet sich etwas<br />

Weil-Marbacher Blut, die Mehrheit der Vorfahren<br />

aber ist ägyptisch.<br />

Auf Platz sieben dann Haifi El Sorrento (BS<br />

Specific / Haifi Dinjah) unter seiner Ausbilderin<br />

Susanne Hoyler. Das Paar würde eigentlich<br />

weiter nach vorne gehören, wenn eben,<br />

wie eingangs erwähnt, gewisse WBO-Turniere<br />

in den FN-Ranglisten mitgezählt würden.<br />

In L ist er mittlerweile sicher, und so konnte<br />

das Paar als ihren größten Erfolg einen fünften<br />

Platz in der L-Kür in der Aachener Soers<br />

verbuchen, anläßlich des ANC Turniers. Trotz<br />

dessen, dass er eigentlich ein „Großer“ ist<br />

mit rund 1,65 m Stockmaß (!), ist er doch<br />

ein „kleiner Schisshase“, der selbst vor dem<br />

Klicken der Kamera erschreckt – aber auch<br />

das wird mit mehr Turniererfahrung immer<br />

besser. Über den Winter sollen nun noch die<br />

Galoppwechsel trainiert werden, dann steht<br />

für die kommende Turniersaison einem Start<br />

in seiner ersten M-Dressur nichts mehr im<br />

Wege.<br />

Blutssmäßig stammt Sorrento von einem „typischen“<br />

Schaupferde-Vater ab: BS Specific<br />

war nicht nur selbst Europa-Champion, auch<br />

seine Mutter, die rein spanische gezogene<br />

Basara Saiyana, war Junioren Welt-Championesse.<br />

Haifi Dinjah ist ägyptisch / Marbach<br />

gezogen, und geht über die Mutterlinie auf<br />

das rumänische Gestüt Mangalia zurück.<br />

Springen mit Manier<br />

Das Springtalent Al Ashar (Ashur / Aswana<br />

V) ist einer der wenigen, die sowohl in<br />

Dressur, als auch (vor allem) im Springen<br />

unterwegs waren – allerdings im letzten<br />

Jahr deutlich weniger als die Jahre zuvor,<br />

was seinen achten Platz erklärt. Nach der Lebensgewinnsumme<br />

würde er auf Rang drei<br />

liegen. Der gekörte und leistungsgeprüfte<br />

Hengst steht auch der Reitponyzucht zur<br />

Verfügung und ist einer der wenigen aktiven<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber-Deckhengste im Sport. Er<br />

kann im Springen unter seiner Reiterin Anne<br />

Werner auf Platzierungen in Kl. L zurückblicken.<br />

Das beste aber an ihm ist seine Springmanier<br />

- um einen Araber mit einer so vorbildlichen<br />

Springmanier zu sehen, muß man<br />

weit gehen! Al Ashar geht väterlicherseits auf<br />

die Stute LM Sadunga zurück, die vielfache<br />

Schau-Champions gebracht hat. Insgesamt<br />

betrachtet ist sein Pedigree eine Mischung<br />

aus ägyptisch, spanisch, Marbach, polnisch.<br />

Auf Dressurprüfungen der Kl. A sammelte<br />

Sharik Ibn Sheik Mandu (Sheik Mandu /<br />

Safrah) mit seiner Reiterin Karin Trice seine<br />

Punkte, was ihm den neunten Rang in der<br />

Top Ten einbrachte. Bereits sein Vater Sheik<br />

Mandu war im Sport unterwegs, allerdings<br />

eher im Gelände als im Dressurviereck. Interessant<br />

auch, dass Sheik Mandu der einzige<br />

Hengst ist, der zwei Nachkommen unterschiedlicher<br />

Rassen in den Top Tens hat,<br />

denn auch sein Anglo-Araber-Sohn Shandor<br />

hat sich innerhalb seiner Rassegruppe behaupten<br />

können. Gezogen ist der Hengst<br />

ägyptisch-polnisch.<br />

Der letzte im Bunde, der es in die Top Ten geschafft<br />

hat, ist Gorbas Gagarin (Davidoff /<br />

Wenkum Gorba) unter Sophie Stephan. Im<br />

letzten Jahr stand nur ein Start in Aachen<br />

auf dem Turnierprogramm, der mit einem<br />

siebten Platz in der Dressur Kl. M* endete.<br />

Die Jahre zuvor war das Paar weit häufiger<br />

unterwegs und kommt daher in der Lebensgewinnsumme<br />

auf Rang vier. Der Hengst<br />

stammt überwiegend aus russischen Linien,<br />

mit etwas polnischem Blut und hat das<br />

Springtalent Davidoff zum Vater, sowie das<br />

Dressurtalent (bis Kl. S) Gomel als Großvater<br />

im Pedigree.<br />

42<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Sport<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

Alle Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

43<br />

(o.l.) El Ashar ox (Ashur / Aswana V) ist einer der wenigen aktiven <strong>Vol</strong>lblutaraber-Deckhengste<br />

im Sport; seine Stärke liegt im Springen.<br />

(m.l.) Roxana ShA (Occident / Rahwina) unter Ina-Charlotte Weber ist<br />

vor allem im Springparcours unterwegs. Die beiden siegten in Aachen<br />

beim ANC Turnier im Zeitspringen Kl. L.<br />

(u.l.) Banderas ShA (Puschkin R / Bagiera) war 2014 vor allem in<br />

Springprüfungen und Vielseitigkeiten der Kl. A unter seinem Reiter<br />

Jonathan Marquardt unterwegs, der mit diesem Hengst auch hessischer<br />

Vize-Meister in der Vielseitigkeit wurde.<br />

(o.r.) Haifi El Sorrento ox (BS Specific / Haifi Dinjah) unter seiner Ausbilderin<br />

Susanne Hoyler. Ihr größter Erfolg 2014 war einen fünften Platz<br />

in der L-Kür in der Aachener Soers.<br />

(m.r.) Gorbas Gagarin ox (Davidoff / Wenkum Gorba) unter Sophie<br />

Stephan. Im letzten Jahr stand nur ein Start in Aachen auf dem Turnierprogramm,<br />

der mit einem siebten Platz in der Dressur Kl. M* endete.


Sport<br />

Der Wallach Saladin ShA (Pamour ox / Santana II) war 2014 unter seinen Reiterinnen Mareike<br />

Placke und Jule Schwidop im Springparcours bis Kl. L unterwegs. Er führt 75% <strong>Vol</strong>lblutaraber-Blut,<br />

sein Muttervater ist Gadar, selbst ein hervorragendes Springpferd.<br />

Zehn aus 31<br />

Diese Top Ten darf nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass 2014 nur 31 <strong>Vol</strong>lblutaraber in<br />

Deutschland zumindest so erfolgreich im Turniersport<br />

gegangen sind, dass sie ins Preisgeld<br />

gekommen sind. Sicher ist es für einen<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber nicht einfach, sich in einem<br />

„gemischten“ und von Warmblutpferden dominierten<br />

Feld zu behaupten, aber die Ursachen<br />

liegen tiefer, und sind auch darin zu suchen,<br />

dass es an geeigneten Reitern mangelt,<br />

die mit entsprechendem Können auch einen<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber zu reiten bereit sind. Sofern<br />

sie genügend Einfühlungsvermögen haben,<br />

sind sie nämlich in der Regel durchaus von<br />

dieser Rasse angetan.<br />

Die Shagya-Araber<br />

Kommen wir zur zweiten Gruppe: die Shagya-Araber.<br />

Hier siegte nach Ranglistenpunkten<br />

sowie nach Jahresgewinnsumme die<br />

bildschöne Roxana (Occident / Rahwina)<br />

unter Ina-Charlotte Weber. Sie ist vor allem<br />

im Springparcours unterwegs und siegte in<br />

Aachen beim ANC Turnier im Zeitspringen<br />

Kl. L und errang zwei weitere dritte Plätze in<br />

Springprüfungen der Kl. A* und L. Die Stute<br />

geht über ihren Urgroßvater Pamino auf<br />

Bajar zurück, der als Springpferdevererber<br />

bekannt ist und von dem rund 170 Nachkommen<br />

im Sport eingesetzt werden, die<br />

zusammen die stolze Summe von 228.000 €<br />

an Preisgeldern gewannen. Mütterlicherseits<br />

geht Roxana auf <strong>Pferde</strong> aus den Staatsgestüten<br />

Mangalia, Topolcianky und Babolna<br />

zurück.<br />

Während Roxana eine Ur-Ur-Enkelin von Bajar<br />

ist, ist der zweitplazierte Banderas (Puschkin<br />

R / Bagiera) ein Ur-Enkel. Aber auch<br />

Banderas hat ganz klar das „Spring-Gen“<br />

geerbt und war 2014 vor allem in Springprüfungen<br />

und Vielseitigkeiten der Kl. A unter<br />

seinem Reiter Jonathan Marquardt unterwegs,<br />

der mit diesem Hengst auch hessischer<br />

Vize-Meister in der Vielseitigkeit wurde. Betrachtet<br />

man die Lebensgewinnsumme, so<br />

führt Banderas die Liste der dieses Jahr sportlich<br />

aktiven Shagya-Araber an.<br />

Vom gleichen Vater, aus dem gleichen Stall,<br />

nämlich dem Gestüt Rhön der Familie Wehner,<br />

und unter dem gleichen Reiter schaffte<br />

es Diamant (Puschkin R / Diema II) auf<br />

Platz 3 der Top Ten. Der zwei Jahre jüngere<br />

Diamant kommt in der Jahresleistung schon<br />

fast an seinen Halbbruder heran, in der Lebensgewinnsumme<br />

steht er naturgemäß<br />

noch etwas zurück. Auch er war vor allem<br />

in Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen der<br />

Kl. A unterwegs, in Salzkotten wagten beide<br />

einen Ausflug in die Kl. L und belegten den<br />

zweiten (Diamant) und dritten Platz (Banderas).<br />

Die beiden Hengste sind eine der<br />

wenigen aktiven Deckhengste, die auch aktiv<br />

im Turniersport gehen.<br />

Und noch ein Springpferd: Baricello (Shagan<br />

/ Bushra) nahm unter seiner Reiterin Annika<br />

Henke an Springen der Kl. A* teil, und<br />

konnte drei Siege verbuchen, was genug<br />

Punkte auf’s Konto spülte, um den vierten<br />

Rang zu belegen. Vier Nachkommen von<br />

Shagan werden in Deutschland im Sport<br />

eingesetzt, der weit größere Teil seiner<br />

Nachkommen steht in Ungarn, wo er lange<br />

Jahre gedeckt hatte.<br />

TOP TEN der Shagya-Araber - nach FN-Ranglistenpunkte 2014<br />

Name geb. G Abstammung Reiter Dressur<br />

1 Roxana 286 2005 S Occident /<br />

Rahwina<br />

2 Banderas 11 2001 H Puschkin R /<br />

Bagiera<br />

3 Diamant 555 2003 H Puschkin R /<br />

Diema II<br />

4 Baricello 4 1999 W Shagan / Bushra<br />

5 Saladin 48 2004<br />

Pamour ox /<br />

W<br />

Santana II<br />

6 Belmondo 163 2005 W Puschkin R /<br />

Bagiera<br />

Springen<br />

Vielseitigkeit<br />

Fahren<br />

Gesamt<br />

RLP<br />

I.-Ch. Weber 19 176 195 485,00 € 965,00 €<br />

J. Marquardt 45 76 121 291,00 € 2.376,00 €<br />

J. Marquardt 66 44 110 223,00 € 1.103,00 €<br />

A. Henke<br />

E. Thal<br />

M. Placke<br />

J. Schwidop<br />

E.-M. Kienberger<br />

JGS<br />

LGS<br />

50 50 150,00 € 221,00 €<br />

40 40 87,00 € 251,00 €<br />

39 39 74,00 € 92,00 €<br />

7 Sleipnir 36 2001 H Kodaly / Sahbel J. Schnaufer 9 9 27,00 € 63,00 €<br />

8 Santiago 263 2009 W Samurai / Mamaia k.A. 7 7 20,00 € 20,00 €<br />

9 Bailando 35 2006 W Bazar / Melissa L. Mitschke 6 6 18,00 € 33,00 €<br />

10 Orsha 2 1997 S Bazar / Ocarina<br />

S. Schwertfeger<br />

5 5 15,00 € 30,00 €<br />

10 Xail Shary 1995 S Kamar / Sabrina II E. Boysen 5 5 15,00 € 30,00 €<br />

44<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


TOP TEN der Anglo-Araber - nach FN-Ranglistenpunkte 2014<br />

Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-<br />

keit<br />

1 Bonaparte N AA 1996 H<br />

Benedict N AA /<br />

Marina AA<br />

2 Neskwik AA 2003 H<br />

Noble Roi xx /<br />

Tropica x<br />

Fahren<br />

Gesamt<br />

RLP<br />

k. A. 539 539 311,00 € 20.117,00 €<br />

C. Voigts 57 215 272 456,00 € 773,00 €<br />

Haskar del<br />

Askar AA / Pedra M.<br />

3 2005 H<br />

Chapulin AA<br />

ox<br />

Petersen<br />

18 122 55 195 236,00 € 1.541,00 €<br />

4 Hadjara AA 2000 S<br />

Beg xx /<br />

Hamdany II ox<br />

C. Böhm 59 120 179 394,00 € 1.529,00 €<br />

5 Jumeaux RH AA 2007 H<br />

Don-Caster AA /<br />

Oceania AA<br />

A. Lux 10 133 33 176 340,00 € 381,00 €<br />

6 Ismahn AA 2005 H Marek x / J.<br />

Inka IV x Marquardt<br />

106 43 149 284,00 € 1.985,00 €<br />

7 Hera AA 248 2005 S<br />

Heraldik xx / J. Obermaier<br />

Sinai<br />

5 68 65 138 306,00 € 798,00 €<br />

8 Isotop AA 5 2007 W Marek x / A.<br />

Inka IV x Meusert<br />

111 21 132 383,00 € 516,00 €<br />

9 Shandor AA 83 2003 H<br />

Sheik Mandu ox /<br />

J. Bluhm<br />

Unika AA<br />

107 5 112 178,00 € 178,00 €<br />

10 Carlotta AA 124 2004 S<br />

Remon AA /<br />

Carina AA<br />

C. Weynell 72 72 102,00 € 238,00 €<br />

JGS<br />

LGS<br />

Sport<br />

Auch der Wallach Saladin (Pamour ox /<br />

Santana II) war 2014 unter seinen Reiterinnen<br />

Mareike Placke und Jule Schwidop<br />

im Springparcours bis Kl. L unterwegs. Er<br />

stammt vom <strong>Vol</strong>lblutaraber Pamour ox aus<br />

Janow Podlaski, der Muttervater ist Gadar,<br />

der wiederum den <strong>Vol</strong>lblutaraber Diem zum<br />

Vater hat und als hervorragendes Springpferd<br />

bekannt ist.<br />

Die restlichen Platzierungen in der TOP TEN<br />

können der nebenstehenden Tabelle entnommen<br />

werden.<br />

Die Anglo-Araber<br />

Die Liste der Anglo-Araber führt wie die<br />

Jahre zuvor Bonaparte N AA (Benedict N<br />

AA/ Marina AA) an, doch wird sich dies in<br />

Zukunft ändern, denn der 1996 bei Christian<br />

Thoroe geborene Hengst wurde Anfangs<br />

des Jahres in Verden vom Sport verabschiedet.<br />

Mit über 20.000 € hat er die höchste Lebensgewinnsumme<br />

der "deutschen" Anglo-<br />

Araber, noch 2014 gewann er - 18jährig - ein<br />

M**-Springen. Züchterisch gab er seinen<br />

Nachkommen seine enorme Härte mit, die<br />

er selbst im schwesten Parcours der Welt,<br />

dem Hamburger Springderby, bewies. Den<br />

Züchtern steht er weiterhin zur Verfügung,<br />

auf Deckstation im Landgestüt Celle.<br />

In Hinblick auf die nachfolgenden <strong>Pferde</strong><br />

muß leider aus Platzgründen auf die obenstehende<br />

Tabelle verwiesen werden.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Haskar del Chapulin AA (Askar AA / Pedra<br />

ox) hier bei der HLP in Marbach, die er als Sieger<br />

beendete. In 2014 startete er in einer Springprüfung<br />

der Kl. M*, siegreich bis Kl. L. Züchterisch ist<br />

er gekört für Araber, Reitponys und Deutsches<br />

Reitpferd, außerdem ist er für die Zucht von<br />

Vielseitigkeitspferden im “Buschprogramm des<br />

<strong>Pferde</strong>zuchtverbandes Baden-Württemberg”<br />

aufgenommen; in der Top Ten ist er auf Platz 3.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

45<br />

English Summary<br />

One of the best ways to compare sport horses<br />

across different "classic" disciplines are the<br />

"ranking points" of the German National Equestrian<br />

Federation (FN). Here, the level of competition,<br />

the number of competitors, etc., are all<br />

taken into account which often gives a different<br />

ranking than the earnings.<br />

All in all, only 31 purebred Arabians, registered<br />

as sport horses, achieved placings in 2014 and<br />

thus ranking points. Best of these was El Samalon<br />

(El Nabila / Sonoma Delight) with his<br />

rider Manja Höhne, the two of which were also<br />

seen at the European Championships for Arabian<br />

Sports Horses in Janow Podlaski (although<br />

this competition is not included in this statistic).<br />

He is performing in Dressage up to level<br />

M, where he achieved a victory also in "open"<br />

Warmblood competitions. He also leads the list<br />

of life earnings.<br />

The best representative of the Shagya-Arabian<br />

breed was the mare Roxana (Occident / Rahwina)<br />

who competed in Show Jumping up to Level<br />

A* and L. She carries Bajar-Blood, who gave<br />

his jumping talent to his offspring with great<br />

consistency, and has about 170 offspring competing,<br />

earning more than 220.000 € in total.<br />

Also second and third placed Banderas and<br />

Diamant (by Puschkin R) have Bajar in their<br />

pedigree, and are placed 1st and 2nd in the lifetime<br />

earnings.<br />

Among the Anglo Arabians, it was - once again<br />

- Bonaparte N AA (Benedict N AA / Marina<br />

AA) who took the lead, but it will be the last<br />

time, as he was retired from the sport earlier<br />

this year. Born in 1996, he accumulated lifetime<br />

earnings of more than 20.000 €, and was still<br />

active in 2014, winning a M**-Show Jumping<br />

competition. As a sire, he gave his incredible<br />

toughness to his offspring, that he had proven<br />

himself in the most difficult show jumping<br />

course of the world, at the "Hamburg Derby".<br />

He still is available for interested breeders, standing<br />

at stud at the State Stud Celle. -gw-


FN-Ranglisten analysiert (Teil II)<br />

Erfolgreiche Väter<br />

Blutlinien<br />

Denkt man an Sportpferdevererber in der Araberzucht, so trifft man bei den Shagya-<br />

Arabern auf "alte Bekannte" aus der Zuchtszene. Nicht so bei den <strong>Vol</strong>lblutarabern, hier<br />

haben die besten Sportpferdevererber in der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht kaum eine Rolle gespielt.<br />

Das sollte uns zu Denken geben...<br />

<strong>Arabische</strong>r Adel in der Ponyzucht<br />

Und noch einmal haben wir uns die FN-Listen<br />

näher angeschaut, diesmal um herauszufinden,<br />

wer die besten Sportpferde-Vererber<br />

sind. Das Ergebnis mag überraschen, denn zumindest<br />

bei den <strong>Vol</strong>lblutarabern sind es nicht<br />

die „bekannten Gesichter“, die hier vorne stehen.<br />

Berücksichtigt wurden Nachkommen<br />

aller Rassen, doch erreichten die Reitponys<br />

die höchste Nachkommen-Lebensgewinnsummen<br />

für ihren Vater Merafic<br />

(Daikir / Masarrah), insgesamt<br />

über 100.000 €, was ihn an die Spitze<br />

der Sport-Vererber brachte. Der<br />

im Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

geborene Hengst ist auf Halef ingezogen<br />

und somit aus polnisch-ägyptischen<br />

Blutlinien. Bis zu seinem Tod<br />

1983 hinterließ er der Reitponyzucht<br />

über 20 gekörte Hengste und 100 eintragene<br />

Zuchtstuten.<br />

Auf Platz zwei landete der Reitponyvererber<br />

Nalet (Arax / Nevidimka),<br />

der innerhalb der Reitpony-Zucht ein<br />

Linienbegründer wurde. Väterlicherseits<br />

entstammt er der Bairactar-Linie<br />

mütterlicherseits geht er auf Koalicja<br />

zurück und ist somit auf Amurath<br />

1881 ingezogen. 1971 war er als Vierjährig<br />

Siegerhengst der Araberschau<br />

in Celle. Seine Nachkommen finden<br />

wir vor allem in der Ponyzucht, unter<br />

ihnen 13 gekörte Hengste und<br />

70 eingetragene Zuchtstuten, davon<br />

wurden 15 prämiert. Aber im Gegensatz<br />

zu Merafic hatte er auch einige wenige<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber-Nachkommen, die jedoch in<br />

der Nachkommen-Lebensgewinnsumme keine<br />

Rolle spielten.<br />

Aus der ehemaligen DDR stammt Galib ben<br />

Afas (Abu Afas / Galka), geboren 1966 im Zoo<br />

Rostock und aus alten polnischen Linien gezogen,<br />

die man außerhalb dieser Population<br />

kaum noch findet. Mit über 47.000 € liegt<br />

er auf Platz drei, seine sportlichen Nachkommen<br />

finden sich hauptsächlich in der<br />

Warmblutzucht, wo er einige hochkarätige<br />

Springpferde zeugte, er wurde aber auch bis<br />

in die 1980er Jahre in der Haflingerzucht eingesetzt.<br />

Ebenfalls aus dem Rostocker Zoo stammt<br />

Gharib ben Lancer (Polish Lancer / Granada),<br />

der auf Platz vier folgt. Auch er entstammt<br />

alten polnischen Linien und wurde in der<br />

Mecklenburger Warmblutzucht, sowie in der<br />

Lewitzer Scheckenzucht eingesetzt.<br />

Auf Platz fünf liegt der aus England stammende<br />

Fuchs Dagon (Magnet / Dajema);<br />

er wurde jahrelang in der Reitponyzucht<br />

Der in der ehemaligen DDR geborene Hengst Galib Ben Afas<br />

(Abu Afas / Galka) wurde sowohl in der Warmblutzucht als auch<br />

in der Araberzucht eingesetzt. Seine polnische Herkunft ist Garant<br />

für "Sportgene".<br />

Foto: privat<br />

Rheinland-Pfalz eingesetzt. Seine Nachkommen<br />

gingen erfolgreich im Dressursport bis<br />

Kl. M. Die weiteren Platzierungen in der Top<br />

Ten können nebenstehender Tabelle entnommen<br />

werden.<br />

Darüberhinaus soll auf den Hengst Kosmonaut<br />

verwiesen werden, der auf Platz 12<br />

liegt - er hat fast ausschließlich in der Trakehner-Zucht<br />

gewirkt und hat dort gekörte<br />

Söhne und Prämienstuten hinterlassen, die<br />

auch noch rittig sind. Die Araberzüchter hatten<br />

diesen Hengst leider weitgehend ignoriert.<br />

Eine weitergehende Liste finden Sie auf unserer<br />

Internetseite.<br />

Araberblut in der Warmblutzucht<br />

Bei den Shagya-Arabern sieht die Sache etwas<br />

anders aus - hier dominiert wie erwartet der<br />

Hengst Bajar mit großem Vorsprung den Rest<br />

der Hengste. Seine Nachkommen haben über<br />

228.000 € gewonnen, meist in Springwettbewerben.<br />

Die meisten seiner Nachkommen<br />

sind Warmblüter aus dem Hannover'schen<br />

und Schleswig-Holstein'schen Zuchtgebiet.<br />

Aber er hat es auch geschafft, mit<br />

drei Shagya-Araber-Söhnen in dieser<br />

Top Ten vertreten zu sein: mit Baron,<br />

Bazar und Ghazzir. Ghazzir wiederum<br />

wurde überwiegend in der Trakehner-Zucht<br />

eingesetzt, wo er mit<br />

relativ wenig Nachkommen, sehr<br />

gute Sportpferde produzierte. Leider<br />

wurde auch er - ähnlich wie Kosmonaut<br />

- kaum in seiner eigenen Rasse<br />

eingesetzt.<br />

Auch dem berühmten Gazal VII gelang<br />

es, sowohl selbst in die Top<br />

Ten zu kommen, als auch zusätzlich<br />

drei seiner Nachkommen in diesem<br />

Ranking zu platzieren, es sind dies<br />

Czardas, Gazal I und Ali Baba. Czardas<br />

ist immerhin der Vater von Amor,<br />

einer der einflußreichsten Hengste<br />

der letzten Jahrzehnte. Amor finden<br />

wir auf Platz 11 dieser Liste, und so<br />

scheint neben Bajar auch die Linie<br />

Gazal VII - Czardas - Amor ähnlich<br />

qualitätsvolle Sportpferde hervorzubringen.<br />

Außerhalb dieser beiden Gruppen liegt<br />

der Hengst Mersuch, der im Hannover'schen<br />

Zuchtgebiet Einsatz fand, sowie Radautz, der<br />

ausschließlich in den arabischen Rassen eingesetzt<br />

wurde und somit weitgehend ohne<br />

die Hilfe der Warmblüter auf seine recht hohe<br />

Nachkommen-Gewinnsumme kam.<br />

Auch hier können weitergehende Informationen<br />

online gefunden werden.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Weitergehende Tabellen finden Sie auf<br />

unserer Website:<br />

www.in-the-focus.com/magazine/<br />

46<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Die TOP TEN der <strong>Vol</strong>lblutaraberhengste mit Nachkommen im Sport (nach Lebensgewinnsumme der Nachkommen)<br />

Name geb. Abstammung<br />

LGS aller<br />

Anzahl<br />

Nachkommen<br />

NK mit<br />

Preisgeld<br />

Einsatzgebiet<br />

Merafic 1966 (Daikir / Masarrah v. Haladin) 103.128,00 € 117 Dt. Reitpony / Westfalen; VZAP<br />

Nalet 1967 (Arax / Nevidimka v. Knippel) 82.742,00 € 83 Dt. Reitpony / Westfalen; VZAP<br />

Galib Ben Afas 1966 (Abu Afas / Galka v. Marabut) 47.713,00 € 47 DDR; WB; VZAP<br />

Gharib Ben Lancer 1978<br />

(Polish Lancer / Granada<br />

v. Abu Afas)<br />

42.688,00 € 34 DDR, WB, VZAP<br />

Dagon 1972 (Magnet / Dajema v. Shihab Kid) 41.021,00 € 21 Dt. Reitpony / Rheinland-Pfalz<br />

Nijm 1967 (Galan / Fatme v. Haladin) 35.418,00 € 55 Dt. Reinpony / Westfalen, Rheinland; VZAP<br />

Elsing 1982 (El Paso / Elsinoe v. Celebes) 27.420,00 € 2 Polnisches Warmblut<br />

Sinbad 1966 (Iridos / Norama v. Noran) 26.316,00 € 20 Dt. Reitpony / Westfalen<br />

Zaran 1971 (Khaliq / Nharbi v. Gharbi) 25.453,00 € 15 Dt. Reitpony / Hannover<br />

Nehros 1968 (Zehros / Norama v. Noran) 22.365,00 € 33 Dt. Reitpony / Hannover, Schl. Holstein<br />

Blutlinien<br />

Merafic (Daikir / Masarrah v. Haladin) *1966<br />

Radautz (Shagya X X / 730 Shagya XII-35 v.<br />

Shagya XII) *1966<br />

Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Kosmonaut (Naftalin / Kalinka v. Aswan) *1986<br />

im Einsatz in der Trakehnerzucht; auf Platz 12.<br />

Gazal VII (Gazal II / 129 Shagya XXV v. Shagya<br />

XXV) *1944<br />

Dschinn (Nabuch / Dahana v. Daikir) *1969<br />

im Einsatz in der Dt. Reitponyzucht; auf Pl. 15.<br />

Ghazzir (Bajar / Galina v. Gazal VII) *1983<br />

Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Die TOP TEN der Shagya-Araber-Hengste mit Nachkommen im Sport (nach Lebensgewinnsumme der Nachkommen)<br />

Name geb. Abstammung<br />

LGS aller<br />

Anzahl<br />

Nachkommen<br />

NK mit<br />

Preisgeld<br />

Einsatzgebiet<br />

Bajar 1969 (Suakim x Gazelle v. Sultan) 228.535,00 € 124 VZAP; Schl.Holstein; Hannover<br />

Mersuch<br />

(5072 Mersuch V-2)<br />

1958<br />

(Mersuch V / 66 Shagya XXXI v.<br />

Shagya XXXI)<br />

64.302,00 € 73 VZAP; Hannover<br />

Czardas 1967<br />

(Gazal VII / Czarda v. Siglavy<br />

Bagdady V)<br />

48.540,00 € 47 VZAP; Hannover<br />

Gazal I 1956 (Gazal VII / Olympia I v. O'Bajan X) 37.852,00 € 53 VZAP; Rheinland<br />

Radautz 1966<br />

(Shagya XX / 730 Shagya XII-35 v.<br />

Shagya XII)<br />

33.503,00 € 29 VZAP<br />

Gazal VII 1944<br />

(Gazal II / 129 Shagya XXV v.<br />

Shagya XXV)<br />

28.397,00 € 24 VZAP; Hannover; Trakehner<br />

Baron 1978 (Bajar / Duna v. O'Bajan XIII) 25.421,00 € 34 VZAP; ZFDP; Schl. Holstein<br />

Bazar 1986 (Bajar / Sabrina v. Radautz) 24.416,00 € 9 VZAP; Brandenburg<br />

Ali Baba 1963<br />

(Gazal VII / Pustzamädel v.<br />

Koheilan X)<br />

22.366,00 € 39 Hessen<br />

Ghazzir 1983 (Bajar / Galina v. Gazal VII) 22.201,00 € 8 Trakehner<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

47


Sport News<br />

Fronleitenhof<br />

Manchmal muss man neue Wege gehen, um sein Ziel zu erreichen.<br />

Das wissen auch die Züchter von Schaupferden nur zu gut, aber für<br />

die Zucht arabischer Sportpferde ist dies ein eher ungewöhnlicher<br />

Zug. Für Petra Dries vom Fronleitenhof in Österreich führte der<br />

neue Weg in die USA.<br />

Als Tochter Leona bei John O’Hara, einem bekanten Western Trainer,<br />

ein Praktikum machte, sah sie beiden <strong>Vol</strong>lbrüder TA Mozart und TA Markoni.<br />

TA Mozart hatte bereits die Scottdale Reining Futurity im Jahr<br />

2010 gewonnen, ein zweiter Sieg folgte ein Jahr später. Von Beginn<br />

an mochte Leona Markoni, genannt “Pepper” ganz besonders und so<br />

kaufte Familie Dries den damals dreijährigen bunten Fuchs. TA Markoni<br />

(Kordelas / Marieta) blieb in den USA und wurde dort weiterhin von<br />

John O’Hara trainiert und auf Turnieren<br />

vorgestellt. Im Alter von vier<br />

und fünf erreichte er u.a. zweimal<br />

einen Platz in der TOP TEN in der<br />

Arabian Reining Futurity in Scottsdale<br />

und er kam in die TOP TEN der<br />

US Nationals.<br />

Einmal in Scottsdale reiten - für<br />

Leona Dries ging im Februar <strong>2015</strong><br />

dieser Wunsch in erfüllung and<br />

sie wurde auf Anhieb mit Markoni<br />

Champion Amateur Limit Rider<br />

(d.h. der Reiter darf bei der NRHA<br />

nicht mehr als eine gewisse Gewinnsumme<br />

aufweisen). Die beiden<br />

wurden auch dreifache Reserve<br />

Champions im Non-Pro-Derby<br />

(Rookie, Inermediate und Limited),<br />

welches für sechs- bis achtjährige <strong>Vol</strong>lblutaraber offen ist.<br />

Zwischenzeitlich ist Pepper nun auf dem Fronleitenhof in Österreich<br />

angekommen. Er soll mit Leona Dries auf Turnieren in Europa gezeigt<br />

und dann als Zuchthengst auf dem Fronleitenhof eingesetzt werden,<br />

ein Gestüt, das sich auf die Zucht von arabischen Westernpferden spezialisiert<br />

hat. “Wir sind sehr glücklich, dass wir uns vor drei Jahren für ihn<br />

entschieden haben“, sagt Petra Dries. „Er ist ein sehr athletischer Hengst,<br />

korrekt gebaut, mit einem unglaublich ausgeglichenen Gemüt. Als wir<br />

in den USA waren, waren wir sehr beeindruckt, welche Bedeutung<br />

hier das Reiten von <strong>Vol</strong>lblutarabern hat, wieviele <strong>Pferde</strong> professionell<br />

auf hohem Niveau ausgebildet und vorgestellt werden,“ sagt Petra<br />

Dries, und es wurde ein Langzeitprojekt geplant.<br />

Der Zuchthengst auf dem Fronleitenhof, Baikal (Balaton / Kashmir) ist<br />

der erfolgreichste <strong>Vol</strong>lblutaraber im Westernsport in Europa (zweimal<br />

Champion, zweimal Vize-Champion in der Reining, sowie zweimal<br />

Vize-Champion im Trail an den Europameisterschaften 2003-2009,<br />

abgesehen von zahlreichen Österreichischen Meisterschaftstiteln).<br />

Damit war bald die Idee geboren, die Nachkommen von Baikal auch<br />

in Scottsdale zu zeigen, um zu sehen, wie sie sich im Vergleich mit den<br />

besten Westernpferden der USA schlagen. Drei Stuten aus polnischen<br />

Blutlinien wurden gekauft und Gefriersamen von Baikal nach USA<br />

importiert. 2014 wurde Baikal’s Halo, das erste Baikal-Baby geboren,<br />

aus der TA Hula (Emigrant – Hulanka v. Eukalyptus). Die beiden anderen<br />

Stuten erwarten ihre Fohlen in <strong>2015</strong>. Auch wurden schon einige<br />

Decksprünge an interessierte Züchter in den USA verkauft.<br />

„Das ganze ist natürlich ein Projekt über viele Jahre“, sagt Petra Dries,<br />

„aber wir freuen uns darauf, seine Nachkommen unter dem Sattel auf<br />

den Westernturnieren in den USA zu sehen.“<br />

48<br />

goes USA<br />

Sometimes you have to go new ways, to achieve your goal. Many<br />

show horse breeders know this very well, but for Arabian performance<br />

horses, it is not such a common move. For Petra Dries<br />

of Fronleitenhof Stud in Austria, the new way led to the United<br />

States.<br />

When daughter Leona volunteered at John O’Hara Western Training<br />

Stable, she met the fullbrothers TA Mozart and TA Markoni. TA Mozart<br />

had already won the Scottsdale Reining Futurity in 2010, a second<br />

win followed one year later, so his fullbrother was expected to have<br />

similar potential. Right from the beginning, Leona liked Markoni, called<br />

„Pepper“, a lot and so the Dries family bought the colourful chestnut<br />

as a three-year-old. TA Markoni remained in US and was further<br />

trained and shown by John O’Hara,<br />

achieving at the age of four<br />

and five, twice a placing in the Top<br />

Ten in the Arabian Reining Futurity<br />

at Scottsdale and a placing in the<br />

Top Ten at the US Nationals.<br />

To ride once in your life in Scottsdale<br />

- this dream came true for, Leona<br />

Dries in February <strong>2015</strong>, when<br />

she showed Markoni and they<br />

became Champion Amateur Limit<br />

Rider (Limit Rider means, the rider<br />

shall not have earned a certain<br />

amount at NRHA competitions).<br />

The team also became three times<br />

Reserve Champion at the Non Pro<br />

Derby (Rookie, Intermediate and<br />

TM Markoni und Leona Dries<br />

in Scottsdale, dem Mekka der<br />

Araber-Western-Freunde. -<br />

TM Markoni and Leona Dries at<br />

Scottsdale, the Mecca of Arabian<br />

Western Riding.<br />

photo: privat<br />

Limited), which was open for sixto<br />

eight-year-old purebred Arabians.<br />

In the meantime, Pepper arrived<br />

at the Fronleitenhof Stud in<br />

Austria. Plans are, that he will be<br />

shown by Leona at competitions<br />

in Europe and then used for breeding<br />

at Fronleitenhof Stud, which<br />

is specialized in Arabian Western Horses. „We are very happy that we<br />

have decided to buy him three years ago“, says Petra Dries. „He is a<br />

very athletic stallion, with correct conformation and an unbelievably<br />

gentle character. When we were in US, we were impressed, how many<br />

horses are professionally trained and presented at a high level,” says<br />

Petra Dries, and planned a long-term project.<br />

Fronleitenhof’s Chief Sire Baikal (Balaton / Kashmir) is the most successful<br />

purebred Arabian Western horse in Europe (twice Champion<br />

and twice Vice Champion Reining as well as twice Vice Champion Trail<br />

at the European Championships 2003-2009, apart from various Austrian<br />

National titles). Soon the idea was born to show offspring of Baikal<br />

in Scottsdale, to see where they would be standing in comparison<br />

to the best of Western horses in the USA. Three mares of Polish bloodlines<br />

were bought and frozen semen of Baikal imported to US. In 2014,<br />

TA Hula (Emigrant / Hulanka by Eukalyptus) gave birth to Baikal’s<br />

Halo, the first Baikal baby abroad. The other two mares expect their<br />

foals in <strong>2015</strong>. Also, some frozen semen was sold to breeders in USA.<br />

„It’s a long-term project,“ says Petra Dries, „scheduled over a period<br />

of many years, but we are looking forward to see his offspring under<br />

saddle competing in US Western shows.“<br />

Gudrun Waiditschka<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Skandal im Distanzsport - Endurance Scandal<br />

Distanzreiten<br />

Genug ist Genug!<br />

Enough is Enough!<br />

Was erst nur wie eine “Häufung von Doping-Fällen” aussah, hat sich in den größten<br />

Skandal des Distanzsports entwickelt, der alles umfasst: <strong>Pferde</strong>wechsel während des Rittes,<br />

nicht stattgefundene Schein-Rennen zur Qualifikation, eine steigende Zahl von Dopingfällen<br />

und zahlreiche tote <strong>Pferde</strong> entlang der Piste. Wenn der Distanzport überleben soll,<br />

müssen sich alle Reiter gegen diese Praktiken wehren, um ihren Sport zu retten.<br />

What looked at first to be „just an accumulation of doping cases “, has developed<br />

into the biggest scandal in endurance riding, including mid-ride horse-swaps,<br />

bogus races for qualification, increasing number of doping cases and numerous<br />

dead horses on the track. If endurance shall survive, all endurance riders have<br />

to stand up against these practices, to save their sport.<br />

Schuldig sind all die, die ein<br />

Teil der Maschinerie sind, um<br />

die Eitelkeit der Scheichs zu<br />

befriedigen.<br />

Alle Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

50<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Um es gleich vorweg zu nehmen, ich<br />

persönlich bin ein Freund des Distanzsports,<br />

weil ich denke, es ist eine der<br />

besten Reitsportdisziplinen. Mit den verschiedenen<br />

Rittlängen bietet der Sport etwas für<br />

jeden, für den Amateur wie für den Profi, er<br />

stärkt das Band zwischen Pferd und Reiter,<br />

er bietet ein wunderbares Naturerlebnis und<br />

kommt dem am nächsten, was unsere <strong>Pferde</strong><br />

am liebsten machen – laufen. Und nicht<br />

zuletzt ist der Distanzsport für unsere <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong> besonders geeignet, weil sie dort<br />

am besten abschneiden.<br />

<strong>Pferde</strong>wechsel und Schein-Rennen<br />

In den letzten Jahren haben die “Gruppe<br />

VII-Länder”, also die arabischen Länder und<br />

insbesondere die Vereinigten <strong>Arabische</strong>n Emirate,<br />

den Sport in eine Tragödie verwandelt.<br />

So wurden von deren Reiter vermutlich bereits<br />

2011 <strong>Pferde</strong> während des Rittes ausgetauscht,<br />

denn ein Pferd aus den UAE sah verdächtig<br />

anders aus am Start und am Finish, was durch<br />

Fotos bewiesen wurde. Weitere solche <strong>Pferde</strong>wechsel<br />

fanden 2012 statt, wurden von der FEI<br />

untersucht, aber ergebnislos eingestellt – angeblich<br />

gab es nicht genügend Beweise.<br />

Die jüngste Entwicklung sind Schein-Rennen,<br />

Distanzritte, die zwar bei der FEI angemeldet<br />

wurden, auch bezahlt, und die Ausschreibung<br />

eingereicht, aber die Ritte fanden nur auf dem<br />

Papier statt – inklusive der getürkten Resultate!<br />

Man muß wissen, dass die Ergebnisse von<br />

den Nationalen Reiterlichen Verbänden eines<br />

jeden Landes in die FEI Datenbank eingegeben<br />

werden. Und eigentlich müßten wir dankbar<br />

sein, daß sie die Ergebnisse so schlecht<br />

getürkt hatten, denn sie nahmen einfach Ergebnisse<br />

vorangegangener Ritte und übertrugen<br />

sie mit „kopieren / einfügen“. Eine Erfolgsrate<br />

von rund 90% war aber verdächtig, denn<br />

sonst liegt diese bei 35-40% (siehe Tabelle 1).<br />

Einige dieser Schein-Rennen, mittlerweile ist<br />

die Rede von etwa 12 Rennen, waren Qualifikationsritte<br />

für den „Presedents Cup“. Es ist<br />

nicht nur unfair gegenüber den Mitreitern, die<br />

sich tatsächlich qualifizieren mußten, es ist insbesondere<br />

auch unfair gegenüber den <strong>Pferde</strong>n,<br />

von denen manche (noch) nicht genug<br />

Erfahrung, Training, Fitness und Gesundheit,<br />

etc. haben, um an einem 160 km-Ritt durch<br />

die Wüste teilzunehmen.<br />

Über Jahre schon wurden die vielen Dopingfälle<br />

von der pferdeliebenden Öffentlichkeit<br />

kritisiert. Und auch hier übernimmt die UAE<br />

mit 30 Fällen seit 2006 die Führung, verglichen<br />

mit 16 Fällen in ganz Europa, obwohl in<br />

den UAE nur 198 Ritte veranstaltet wurden,<br />

Tabelle / Table 1<br />

verglichen mit 1056 in Europa. Ein weiterer<br />

Grund zur Sorge ist die ständig zunehmende<br />

Geschwindigkeit an diesen „Wüstenrennen“,<br />

denn es sind Rennen, keine Ritte. Tabelle 1<br />

zeigt wie die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

des Siegers im 160 km-CEI***-Ritt in Al Wathba<br />

in Abu Dhabi/UAE von 22 km/h auf 27 km/h<br />

anstieg, das ist eine Zunahme von 23%.<br />

Armer Splitters Creek Bundy<br />

Beide Faktoren zusammen, die Zunahme der<br />

Geschwindigkeit und das Doping, um gegebenenfalls<br />

Lahmheiten zu vertuschen, führen<br />

unweigerlich zu Überbeanspruchung und dem<br />

Zusammenbruch von einer steigenden Zahl<br />

von <strong>Pferde</strong>n. Und das war auch das Schicksal<br />

des armen Splitters Creek Bundy, der das Fass<br />

zum Überlaufen brachte. Bundy war ein 12jähriger<br />

Araber-Partbred-Wallach aus Australien,<br />

verkauft in die UAE in 2010. Vor seinem Export,<br />

hatte er sechs 80-km-Ritte, einen 100-km-Ritt<br />

und in 2009 den Tom Quilty Gold Cup über 160<br />

km in Wertung beendet – man darf also annehmen,<br />

daß er gesund war. Seit seiner Ankunft in<br />

den UAE, hat er an 10 internationalen Ritten<br />

(CEI) von 80-120 km teilgenommen, und fünf in<br />

Wertung beendet. Sein letzter Ritt war dann der<br />

Al Reef Cup, ein nationaler 120 km-Ritt in Abu<br />

Dhabi. Kurz vor dem Ende der zweiten Schleife<br />

brach er mit zwei gebrochenen Vorderbeinen<br />

zusammen - das Bild ging durch alle Medien.<br />

Dopingtests ergaben, daß er einen ganzen<br />

Cocktail von Schmerzmitteln in seinem Blut<br />

hatte, kein Wunder also, dass er vor seinem Zusammenbruch<br />

nicht lahmte. Und obwohl dies<br />

an einem nationalen Ritt passierte, und somit<br />

nicht unter die Zuständigkeit der FEI fällt, war<br />

es doch genug: die FEI strich daraufhin die letzten<br />

zwei internationalen Ritte der UAE aus dem<br />

Kalender. Der arme Bundy war nicht der einzige<br />

Fall, allein an diesem Ritt sind zwei weitere <strong>Pferde</strong><br />

gestorben, und insgesamt wird von über 60<br />

<strong>Pferde</strong>n pro Saison in den UAE geredet, deren<br />

Knochen aufgrund von Ermüdungserscheinungen<br />

und Überbelastung brechen.<br />

Wer ist verantwortlich?<br />

Was hier aufgelistet wurde, ist längst noch<br />

nicht alles, aber es gibt zumindest einen Eindruck<br />

von der Situation. Doch sind es nicht<br />

nur die Gruppe VII-Länder, die man für die<br />

derzeitige Situation zur Verantwortung ziehen<br />

muß. Da sind auch die FEI-Offiziellen, die<br />

im entscheidenden Moment wegschauen<br />

und bestehende Regeln nicht strikt genug<br />

anwenden, da ist die FEI selbst, die – bis vor<br />

kurzem unter der Präsidentschaft der Ehefrau<br />

Jahr - Year<br />

des größten Dopingsünders im Distanzsport –<br />

nichts dagegen unternahm. Da sind die <strong>Pferde</strong>züchter<br />

und –trainer, die ihre <strong>Pferde</strong> in den<br />

Mittleren Osten verkaufen, wissend, daß die<br />

Lebenserwartung eines Distanzpferdes dort<br />

nur 1 bis 2 Jahre ist. Schuldig sind all die, die<br />

ein Teil der Maschinerie sind, um die Eitelkeit<br />

der Scheichs zu befriedigen.<br />

Was kann man tun?<br />

Wie also kann man diese Situation verändern?<br />

Unter dem Druck von verschiedenen Nationalen<br />

Reiterverbänden, hat die FEI kürzlich -<br />

mittlwerweile unter Präsident Ingmar De Vos<br />

- einige wichtige und längst überfällige Entscheidungen<br />

getroffen: Am 12. März <strong>2015</strong> hat<br />

die „FEI den nationalen Reiterverband der UAE<br />

für unbestimmte Zeit suspendiert, als Konsequenz<br />

der Untersuchung der FEI in Bezug auf<br />

verschiedene tierschutzrelevante Probleme<br />

und der Nichtbeachtung von FEI Regeln in der<br />

Disziplin Distanzsport.... Unter dieser Suspendierung,<br />

die sofort in Kraft tritt, darf die UAE<br />

nicht mehr an Sitzungen der FEI teilnehmen,<br />

oder repräsentiert sein, darf keine internationalen<br />

Veranstaltungen mehr organisieren,<br />

und seine Mitglieder dürfen nicht an internationalen<br />

Ritten teilnehmen.“ Im Dezember 2014<br />

hatte die FEI (noch unter Präsidentin Prinzessin<br />

Haya Bint Al Hussein) entschieden, die FEI Weltmeisterschaft<br />

im Distanzsport 2016 nach Dubai<br />

zu vergeben, aber auf der FEI Website steht<br />

heute (12.3.) dass „die Vergabe verschoben“ sei.<br />

Dies sind alles wichtige und richtige Schritte,<br />

die Situation in den Griff zu bekommen.<br />

Weitere Schritte sollten sein:<br />

▶ Verbot von “Jockeys”, d.h. Reiter müssen das<br />

Pferd regelmäßig vor einem internationalen<br />

Ritt geritten haben;<br />

▶ Änderung der Streckenführung um die Geschwindigkeit<br />

zu senken, und den Ritt technisch<br />

anspruchsvoller zu machen;<br />

▶ Offizielle sollten für die Ritte jeweils von der<br />

FEI ausgewählt und entsandt werden;<br />

▶ Ausländische Reiter haben keine Starterlaubnis<br />

für nationale Ritte in den UAE;<br />

▶ Reiter aus den UAE dürfen nicht an FEI Ritten<br />

teilnehmen;<br />

▶ Identifikation der <strong>Pferde</strong> am Start, Vetgate<br />

und Finish durch Microchip;<br />

▶ Überprüfung der Ergebnisse.<br />

Nur wenn wir die Täter isolieren, sie von der<br />

internationalen Plattform verbannen und sie<br />

mit Missachtung strafen, werden sie erkennen,<br />

daß man mit Geld nicht alles kaufen kann, insbesondere<br />

das, was sie am meisten suchen:<br />

Internationale Aufmerksamkeit.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Distanzreiten<br />

Ritt - Ride<br />

Al Wathba,<br />

Abu Dhabi<br />

(UAE)<br />

160+CEI3*<br />

Durchschn. /<br />

average speed<br />

(km/h)<br />

Finished /Teiln.<br />

( % finished)<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

22,0 23,9 23,3 24,6 25,2 24,9 25,2 26,2 26,4 27,0<br />

20 / 74<br />

(27,0%)<br />

28 / 101<br />

(27,7%)<br />

22 / 87<br />

(25,3%)<br />

20 / 76<br />

(26,3%)<br />

45 / 105<br />

(42,8%)<br />

32 / 99<br />

(32,3%)<br />

46 / 126<br />

(36,5%)<br />

46 / 132<br />

(34,8%)<br />

47 / 127<br />

(37,0%)<br />

65 / 158<br />

(41,1%)<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

51


Endurance Riding<br />

To make one point quite clear at the beginning:<br />

I am personally a fan of endurance<br />

riding, because I believe it is one of the best<br />

equestrian sports. With varying ride lengths it<br />

offers something for everybody, from amateur<br />

to professional, it strengthens the bond between<br />

rider and horse, it provides a wonderful nature<br />

experience and comes closest to what our horses<br />

are made for - running. And last not least, endurance<br />

is especially suitable for the Arabian horse,<br />

who often excels at this discipline.<br />

Horse-Swaps and Bogus-Races<br />

Over the last couple of years, the “Group VII<br />

countries”, i.e. the Ara countries, and here in particular,<br />

the United Arab Emirates, have changed<br />

this sport into a tragedy. Suspected horse swaps<br />

took place already in 2011, when a horse from<br />

UAE looked suspiciously different at the start and<br />

at the finish, as documented by photos. More<br />

mid-horse swaps occurred in 2012, investigated<br />

by the FEI, but without any further action, as apparently<br />

there was not sufficient proof.<br />

The most recent development are ‘bogus races’,<br />

endurance rides that are affiliated with the FEI,<br />

affiliation fee paid, proposals send in, but actually<br />

these rides never took place in real life, only<br />

on paper – including the fake results! One has<br />

to know that the results are entered into the FEI<br />

database by the National Equestrian Federations<br />

of each country. And actually, we have to<br />

be thankful that they were so bad in faking the<br />

results, as they took results of previous (real) races<br />

and simply copy / pasted them. A completion<br />

rate of around 90% arouse suspicion, while it<br />

usually is more like 35-40% (see table 1). Some<br />

of these ‘bogus races’, of which 12 or so were<br />

found so far, were qualifiers, among others for<br />

the Presidents Cup. It is not only unfair for your<br />

fellow competitors who have to go through<br />

the selection process in reality, it is especially<br />

unfair for the horses, who may not (yet) have<br />

the necessary experience, training, fitness and<br />

health, etc., to actually be ready for a 160 km<br />

race across the desert.<br />

For several years, the high number of doping cases<br />

was of concern to the horse loving community<br />

worldwide. And again, it is the UAE taking the inglorious<br />

lead: 30 doping cases since 2006, compared<br />

to 16 in the whole of Europe, while there<br />

were only 198 rides in UAE compared to 1056 FEIrides<br />

in Europe. Yet, another reason for concern<br />

is the ever-increasing speed at these races, and<br />

indeed they are races, not rides. Table 1 shows,<br />

that the average speed of the winner of the 160<br />

km CEI*** ride at Al Wathba in Abu Dhabi/UAE<br />

increased from 22 km/h to 27 km/h, i.e. by 23%.<br />

Poor Splitters Creek Bundy<br />

Both facts together, increased speed and doping<br />

to cover-up any lameness, inevitably leads<br />

to overuse and collapse of an increasing number<br />

of horses. And indeed, this was the fate of<br />

poor Splitters Creek Bundy who really brought<br />

the barrel to overflow. Bundy was a 12-year-old<br />

Partbred Arab from Australia, sold to the UAE in<br />

2010. Prior to his exportation he had completed<br />

6 x 80 km rides, 1 x 100 km ride, and the 2009<br />

Tom Quilty Gold Cup ride of 160 km – one must<br />

assume, with such a record, that the horse was<br />

sound. Since his arrival in the UAE in 2010, he<br />

participated in 10 international rides (CEI) of<br />

80-120 km and finishing five. His last ride then<br />

was the Al Reef Cup, a 120 km national ride<br />

in Abu Dhabi. Just near the end of the second<br />

loop he broke down with both forelegs broken.<br />

Dope tests revealed that he had a whole cocktail<br />

of painkillers in his blood, so no wonder he<br />

was not lame prior to his break-down. And although<br />

this happened at a national event, and<br />

as such not under the jurisdiction of the FEI, it<br />

was enough for FEI to take off the two remaining<br />

international meetings in the UAE from the<br />

FEI calendar. Poor Bundy is not an individual<br />

case, two more horses at the very same race<br />

died, and in total, there appear to be about 60<br />

cases (or more) of broken bones by fatigue failure<br />

due to overuse per season.<br />

Who else is to be blamed?<br />

What I have just listed, is by far not all, but it’s<br />

enough to give you the picture. However, it is<br />

not only the Group VII countries that are to be<br />

blamed for the current plight. There are also FEI<br />

Officials, who turned a blind eye to what’s going<br />

on at the rides and did not enforce existing<br />

rules, there is the FEI itself, which – until recently<br />

presided by the wife of the worst doping offender<br />

in endurance – did not take any action. There<br />

are horse breeders who don’t mind selling their<br />

horses to the Middle East, knowing that life expectancy<br />

of an endurance horse there is only 1<br />

to 2 years after importation. Guilty are all those,<br />

who are part of the machinery to satisfy the<br />

vanity of the sheiks.<br />

What can be done?<br />

So what can be done to resolve the situation?<br />

Under the pressure of several National Equestrian<br />

Federations, the FEI, now with President<br />

Ingmar de Vos, has recently made some important,<br />

and long overdue decisions: On 12th<br />

March <strong>2015</strong> the “FEI has suspended the National<br />

Federation of the United Arab Emirates<br />

(UAE) for an indeterminate period following<br />

an investigation by the FEI into major horse<br />

welfare issues and non-compliance with FEI<br />

Rules and Regulations in the discipline of Endurance…<br />

Under the terms of the suspension,<br />

which has been imposed immediately, the UAE<br />

National Federation may not attend or be represented<br />

at any session or meeting of any body<br />

of the FEI, may not organise any international<br />

events, and its members cannot participate in<br />

any international events.” In December 2014,<br />

the FEI (still under President Princess Haya<br />

Bint Al Hussein) decided that the FEI World Endurance<br />

Championships 2016 will be held in<br />

Dubai, but the FEI Website today (12.3.) indicates<br />

“allocation postponed”. These are important<br />

and correct steps to resolve the problem.<br />

Other steps should be:<br />

▶ to ban jockeys, i.e. riders have to have ridden<br />

a particular horse on a regular basis prior to<br />

any start at an international event;<br />

▶ to alter the course of endurance rides in order<br />

to reduce speed and to make the ride a challenge<br />

on a more technical level;<br />

▶ to send Officials for the respective rides that<br />

have been selected by the FEI;<br />

▶ to ban any foreign riders to participate in national<br />

endurance rides in the UAE;<br />

▶ to ban UAE riders from FEI endurance rides;<br />

▶ identification of horses at start, vetgates and<br />

finish by microchips;<br />

▶ verifying results.<br />

Only if we manage to isolate the offender, to<br />

ban him from the international platform and to<br />

punish him with disrespect, will he realise that<br />

all his money does not buy him what he seeks<br />

most: International attention.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Tabelle / Table 2<br />

Dopingfälle im Distanzsport - Doping Cases in Endurance Riding<br />

Gruppe VII - Group VII<br />

In allen anderen<br />

Jahr (Anz. Ritte in<br />

Europa<br />

Disziplinen<br />

Gesamt<br />

der Welt / Gr. VII)<br />

JOR +<br />

Rest<br />

UAE KSA BHN QAT<br />

Year (No. of rides in<br />

OMN Europe<br />

In all other<br />

Total<br />

the World / Gr. VII)<br />

disciplines<br />

2006 (175 / 40) 2 1 3 1 23 30<br />

2007 (183 / 47) 1 4 28 33<br />

2008 (203 / 44) 1 2 1 16 20<br />

2009 (288 / 50) 9 1 1 12 23<br />

2010 (299 / 51) 2 2 1 1 8 14<br />

2011 (300 / 50) 4 1 2 9 16<br />

2012 (320 / 67) 8 1 1 7 17<br />

2013 (312 / 54) 2 2 1 (+2*) 1 2 (+1*) 1 2 (+1*) 11 (+4*)<br />

2014 (298 / 62) 1 (+1*) (+3*) (+1*) 2 (+1*) 5 (+13) 8 (+19*)<br />

Summe - Total 30 6 (+1*) 3 1 (+5*) 1 (+1*) 16 (+2*) 5 110 (+14*) 175 (+23*)<br />

in % 36 (37*)% 64 (63*)% 100 %<br />

(*) Die Zahl in Klammer gibt die Fälle an, die derteit noch untersucht werden - The numbers in brackets indicate the cases which are still under investigation.<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Arabian Horses<br />

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1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

53<br />

Design: G. Waiditschka/<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>


Gebäude-Beurteilung - Conformation Assessment<br />

Gebäude-Beurteilung<br />

Form und Funktion<br />

Form and Function<br />

Kennen Sie alle Knochen eines <strong>Pferde</strong>s?<br />

Können Sie die Fachbegriffe richtig<br />

anwenden?<br />

Wenn nicht, können Sie hier nachschauen.<br />

Bevor unsere Expertin auf den nachfolgenden Seiten verschiedene<br />

<strong>Pferde</strong> unterschiedlichen Exterieurs beschreibt und beurteilt,<br />

wollen wir Ihnen die Fachbegriffe der Exterieurbeurteilung beim<br />

Pferd näher bringen. In diesem ersten Teil konzentrieren wir uns auf<br />

den Körper, auf die Proportionen der einzelnen Teile, auf Schulter und<br />

Kruppe, die Winkelungen, sowie die diesen Bereichen zugrunde liegenden<br />

Knochen, durch die letztendlich die Bewegungsmechanik<br />

wesentlich bestimmt wird. (gw)<br />

Do you know all the bones in a horse?<br />

Can you use all the technical terms correctly?<br />

If not, we give you the chance to look them<br />

up here.<br />

Before our expert will describe and judge some horses with different<br />

conformation on the following few pages, we will give you<br />

a brief introduction into the technical terms of conformation assessment<br />

in the horse. In this first part, we concentrate on the body,<br />

the proportion of the various parts, on shoulder and croup, the angulation,<br />

as well as the underlying bones, that are responsible for the<br />

mechanics of movement. (gw)<br />

Knochen und Gelenke / Bones and Joints<br />

1 - Buggelenk, Schultergelenk / shoulder joint<br />

2 - Ellbogengelenk / elbow joint<br />

3 - Vorderfußwurzelgelenk / carpal joint, knee<br />

4 - Hüftgelenk / hip joint<br />

5 - Kniegelenk / stifle<br />

6 - Sprunggelenk / hock<br />

a - Schulterblatt /<br />

shoulder blade [scapula]<br />

b - Oberarmknochen /<br />

upper arm [humerus]<br />

c - Unterarmknochen /<br />

forearm [radius]<br />

d - Röhrbein, Hauptmittelfußknochen<br />

/ cannon bone [metacarpus]<br />

e - Becken / pelvis<br />

e1 - Kreuzhöcker / point of croup<br />

sacral tuberosity [tuber sacrale]<br />

e2 - Hüfthöcker / point of hip<br />

coxal tuberosity [tuber coxae]<br />

e3 - Sitzbeinhöcker / point of buttlock<br />

[tuber ischiaticum]<br />

f - Oberschenkelknochen / femur<br />

g - Unterschenkelknochen / tibia<br />

h - Hinterröhre, Hintermittelfußknochen<br />

/ Metatarsal bones [metatarsus]<br />

54<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Längen und Winkel /<br />

Lengths and Angles<br />

a-b Länge und Lage (Schräge) der Schulter /<br />

length and slope of the shoulder<br />

a-b-c Winkel der Schulter / shoulder angulation<br />

c-d Länge des Oberarms / length of forearm<br />

d-e Länge des Röhrbeins / length of cannon<br />

f-g<br />

f-g-h<br />

g-h<br />

g-h-i<br />

h-i<br />

h-i-k<br />

Lage des Beckens / position (slope) of the<br />

pelvis<br />

Winkel des Hüftgelenks / hip angulation<br />

Länge des Oberschenkels / length of the<br />

femur<br />

Winkel des Knies / stifle angulation<br />

Länge des Unterschenkels / lenth of tibia<br />

Winkel des Sprunggelenks / hock angulation<br />

Conformation Assessment<br />

Längenverhältnisse und Rotationspunkte /<br />

Length ratios and Rotation Points<br />

d<br />

1<br />

c<br />

3<br />

a<br />

2<br />

e<br />

A B C<br />

b<br />

A - Hinterhand / hindquarters, haunches<br />

B - Mittelhand / barrel, body<br />

C - Vorhand / forehand<br />

a - Widerrist / withers<br />

b - Buggelenk / point of shoulder<br />

c - Hüfthöcker / point of hip<br />

d - Sitzbeinhöcker / point of buttck<br />

e- Kniegelenk / stifle<br />

1 - Rotationspunkt des Beckens /<br />

rotation point of the pelvis<br />

2 - Rotationspunkt der Schulter /<br />

rotation point of the shoulder<br />

3 - "Schwimmlinie" / "floating line"<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

55


Gebäude-Beurteilung / Conformation Assessment<br />

Gebäude-Beurteilung<br />

Form und Funktion 1<br />

Form and Function<br />

Belgian judge and<br />

endurance horse breeder<br />

Nelly Philippot assesses<br />

the exterior of different<br />

horses, especially taking<br />

into account their usability.<br />

We start with an 8-year-old<br />

stallion of racing bloodlines.<br />

Die belgische Richterin und Distanzpferde-<br />

züchterin Nelly Philippot beurteilt das<br />

Exterieur verschiedener <strong>Pferde</strong>, insbesondere<br />

unter Berücksichtigung ihrer<br />

Gebrauchsfähigkeit. Wir beginnen mit<br />

einem 8jährigen Hengst aus Rennlinien.<br />

Typ: Dieser 8jährige Hengst ist definitiv ein arabischer Rennhengst. Seinen<br />

Kopf kann man auf dem Bild nicht deutlich sehen, aber offensichtlich<br />

hat er keinen dish. Er hat ein feines Maul und dünne Haut, genug<br />

Schweifhaltung (da er nur dasteht). Sein Geschlechtstyp ist befriedigend<br />

(schön geschwungener Hals), die Oberlinie ist gut genug für ein<br />

Sportpferd, aber nicht das, was der Schauring verlangt.<br />

Harmonie: Das Pferd ist kompakt und im Quadratformat (gelber Rahmen),<br />

was bedeutet, dass Widerristhöhe und Körperlänge gleich sind.<br />

Wenn wir seinen Körper in drei Teile teilen (Hinterhand, Mittelhand,<br />

Vorhand), sind seine Hinterhand und Vorhand kürzer als die Mittelhand;<br />

ideal wäre, wenn alle drei Teile gleich sind. Seine Beine sind zu<br />

leicht für den Körper, insbesondere die Gelenke.<br />

Hals: Die Länge des Halses ist gut, er ist ideal aufgesetzt für maximale<br />

Effizienz, während er als Balancierstange genutzt wird (i.e. verlängern<br />

und verkürzen des Halses in Schritt und Galopp, was in diesen beiden<br />

Gangarten hilft, die Schrittlänge zu vergrößern (dies betrifft den Trab<br />

nicht so sehr). Der Hals ist gut aufgesetzt in einem 45°-Winkel zum<br />

Körper und schön geschwungen. Der Übergang zum Widerrist ist<br />

fließend, ebenso zum Kopf.<br />

56<br />

Type: This 8-year-old stallion is definitely an Arabian race horse stallion.<br />

His head can not be seen clearly on the picture, but apparantly no dish.<br />

He has a refined muzzle and thin skin, enough tailcarriage (enough<br />

while simply standing). His male expression is satisfactory (nicely crested<br />

neck), the topline is good enough for a sport-horse, but not in the fashion<br />

of a showhorse.<br />

Harmony: He is a compact horse and stands in a square format (yellow<br />

frame), which means, his withers height is the same as his body length.<br />

If we devide his body in three parts (quarters, middle part and front),<br />

his quarters and front are shorter than his middle part; ideally all three<br />

parts should be equal. His legs are slightly too light, especially his joints,<br />

for the body.<br />

Neck: The length of the neck is good, it is ideally set for maximum<br />

efficiency while being used as a balancing pole, i.e. stretching and<br />

successive bending of the neck in walk and galopp, which helps for<br />

the length of the stride in these two gaits (does not affect so much the<br />

trot). The neck is well-directed and well set-on in a 45° angle to the body<br />

with good arch. There is a very good smooth transition to withers, and<br />

smooth transition to the head.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


8<br />

6<br />

d<br />

e<br />

δ<br />

γ<br />

c<br />

7<br />

β<br />

5<br />

f<br />

g<br />

1<br />

9<br />

a<br />

α<br />

b<br />

3<br />

4<br />

2<br />

1 - Widerrist / Withers<br />

2 - Buggelenk / Point of Shoulder<br />

3 - Ellbogen / Elbow<br />

4 - Vorderfußwurzelgelenk, Vorderknie /<br />

Knee<br />

5 - Hüfthöcker / Point of Hip<br />

6 - Hüftgelenk & Drehpunkt/ Hip Joint<br />

& Rotation Point<br />

7 - Knie / Stifle<br />

8 - Sprunggelenk / Hocks<br />

9 - Drehpunkt der Schulter /<br />

Rotation point of Shoulder<br />

a - Schulter / Shoulder<br />

b - Oberarm / Upper Arm (Humerus)<br />

c - Hüfte, Becken / Hip, Pelvis<br />

d - Oberschenkel / Thigh (Femur)<br />

e - Unterschenkeln / Gaskin (Tibia)<br />

f - “Schwimmlinie” / “Floating Line”<br />

g - Horizontale / Horizontal Line<br />

Conformation Assessment<br />

Winkel /Angles<br />

α - Buggelenk / Point of Shoulder (90°)<br />

β - Kruppe / Croup (45°)<br />

γ - Hüfte / Hip Joint (ca. 90°)<br />

Körper: Der Körper ist harmonisch und gut verbunden. Die<br />

"Schwimmlinie" (oder "Wasserlinie", d.h. eine Linie (f) vom Drehpunkt<br />

der Hüfte (6) zum Drehpunkt der Schulter (9); letzterer ist 1/3 der<br />

Schulterlänge) ist bergauf, nicht bergab, womit das Pferd lenkbar ist.<br />

Der Drehpunkt der Schulter ist definiert, als der Punkt der Schulter<br />

von dem der untere Teil des Schulterblattes in der Bewegung sich<br />

nach vorne bewegt, während der obere Teil des Schulterblattes sich<br />

nach hinten bewegt.<br />

Der Hals ist gut angesetzt und der Widerrist gut ausgeprägt, könnte<br />

aber etwas weiter in den Rücken reichen. Die Schulter (a) ist steil,<br />

aber lang; der Oberarm (b) ist lang und gut gewinkelt, mit einem<br />

Winkel von etwa 90° gegenüber der Schulter, was für einen guten<br />

Raumgriff nach vorne sorgt.<br />

Die Oberlinie ist kurz, etwas eingetieft, aber in der Lende gut<br />

verbunden, der Schweifansatz ist tief. Der Körper ist tief über die<br />

gesamte Länge, mit genügend Gurtlage.<br />

Die Kruppe ist kurz (d.h. kurzes Becken (c)), aber gut ausgerichtet<br />

(β - 45° gegen die Horizontale), wodurch maximale Effizienz in der<br />

Vorwärtsbewegung erreicht wird. Der Oberschenkel (d) ist recht kurz,<br />

und dadurch die Position des Knies (7) hinter der Senkrechten, die<br />

vom Hüfthöcker nach unten führt.<br />

Der Winkel zwischen Becken (c) und Oberschenkel (d) ist gut, ca. 90°<br />

(γ), was maximale Effizienz in der Bewegung erlaubt. Die Muskeln<br />

der Hinterhand reichen nicht genügend weit nach unten zu den<br />

Sprunggelenken (8), wodurch längere Sehnen nötig werden, die<br />

aber schwächer sind als Muskeln (Sehnen können schlechter trainiert<br />

werden und brauchen länger zu heilen, wenn sie verletzt sind).<br />

Beine: Generell kann man sagen, dass die Gelenke, insbesondere die<br />

Sprunggelenke für die Körpermasse des <strong>Pferde</strong>s zu schwach sind.<br />

Vorderbeine: Ein guter Punkt sind die kurzen Röhrbeine, aber der<br />

Unterarm ist zu schwach bemuskelt. Etwas geschnürt unter dem<br />

Karpalwurzelgelenk (4). Die Fesseln sind eher schräg und verstärken<br />

dadurch den Stress auf die tiefe Beugesehne.<br />

Hinterhand: Die Sprunggelenke sind viel zu schwach, und der Winkel<br />

(δ) zu offen, wodurch ein steiles Sprunggelenk (8) entsteht. Dem<br />

Pferd fehlt die Muskulatur an den Unterschenkeln; es ist geschnürt<br />

unter den Sprunggelenken.<br />

Fazit: Seine Bewegungen, insbesondere der Galopp ist vermutlich<br />

raumgreifend; der schwächste Punkt des <strong>Pferde</strong>s sind vermutlich die<br />

Sprunggelenke.<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

57<br />

Body: The body is harmonious and the coupling is smooth. The<br />

“floating line” or “water line” (i.e. a line (f) drawn from the hip joint (6)<br />

to the rotation point of the shoulder (9); the latter is 1/3 of the length<br />

of the shoulder) is rather uphill than downhill, allowing a steerable<br />

horse. The rotation point of the shoulder is defined as the point of<br />

the shoulder from where the lower part of the scapulum (shoulder<br />

blade) moves forward in movement, the top part of the scapulmum<br />

moves backwards.<br />

The neck is well set-on to the body and the hight of the withers<br />

is good, but could extend further into the back. The shoulder (a)<br />

is steep, but long; the upper arm (b) is long and well-sloped, with<br />

an angle of around 90° towards the shoulder, allowing for a long<br />

forward stride.<br />

The topline is short, slightly dipped, but with well-coupled loins, the<br />

tail-set is low. The body is deep, over the full length of the body with<br />

enough girth passage.<br />

The croup is short (i.e. short pelvis (c)), but very well directed (β - 45°<br />

to the horizontal) which allows maximum efficiency in the forward<br />

movement. The femur (d) is fairly short, and therefore the position of<br />

the knee (7) is behind the vertical drawn down from the point of the<br />

hip (5)).<br />

The angle between the pelvis (c) and femur (d) is good, at about 90°<br />

(γ), which gives maximum efficiency for the movements. The muscles<br />

of the buttock do not extend low enough towards the hock (8), making<br />

longer tendons necessary, which are weaker than muscles (tendons<br />

are less trainable and take longer to repair in case of damage) .<br />

Legs: Generally speaking, the joints, especially the hocks are too<br />

light for the body mass of the horse.<br />

Frontlegs: A positive point are his short cannons, but he lacks muscles<br />

in the fore-arm. Slightly tied in under the (front) knee (4). The<br />

pasterns are rather sloping and thus are enhancing the stress on the<br />

deep flexor tendon.<br />

Hindlegs: The hocks far too light, and the angle (δ) too open, thus<br />

resulting in steep hocks (8). The horse lacks muscles on the gaskin; it<br />

is tied in under the hocks.<br />

Conclusion: His movements, especially gallop is probably far-reaching;<br />

the weakest point of the horse will probably be the hocks.<br />

Nelly Philippot


Gebäude-Beurteilung / Conformation Assessment<br />

Gebäude-Beurteilung<br />

Form und Funktion 2<br />

Form and Function<br />

The second horse for<br />

Nelly Philippot to judge,<br />

is a 14-year-old stallion<br />

of racing bloodlines.<br />

In our next issue, we will<br />

look at some show horses.<br />

Alle Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Das zweite Pferd, das von Nelly Philippot<br />

beurteilt wird, ist ein 14jähriger Hengst aus<br />

Rennlinien.<br />

In unserer nächsten Ausgabe werden wir<br />

uns einige Schaupferde ansehen.<br />

Typ: Dieses Pferd ist ein Araber ohne jeglichen Rassetyp; sein Kopf<br />

hat nicht die dreieckige Form, die für den Araber typisch ist, sein<br />

Schweif ist tief angesetzt. Er hat eine starke Hinterhand mit ausgeprägter<br />

Muskulatur, wodurch er eher dem Typ eines Quarter Horse<br />

gleicht. Er sieht aus wie ein Wallach, i.e. sein Hals ist nicht geschwungen,<br />

es fehlt die aufmerksame, angespannte Haltung, die ein Hengst<br />

haben sollte.<br />

Hals: Der Hals ist tief angesetzt, aber er hat keinen "Tauben-Hals<br />

(d.h. keine "Ausbeulung" am Übergang von der Brust zum Hals); der<br />

Übergang zur Brust ist okay, der Übergang zum Widerrist ist sehr gut.<br />

Die Länge des Halses ist nicht ausreichend (viel kürzer als in Beispiel<br />

1), der Übergang vom Hals zum Kopf nicht so fließend (ihm fehlt<br />

"Genick"), der Kehlgang ist nicht "arabisch".<br />

Der Widerrist ist gut, er reicht besser in den Rücken, aber ist nicht so<br />

ausgeprägt wie beim Beispiel 1.<br />

Schulter: Die Schulter (a) ist steiler als bei Pferd 1, und das Schulterblatt<br />

ist kürzer. Der Oberarm (b) ist recht kurz und mehr horizontal<br />

gelagert.<br />

58<br />

Type: This horse is an un-typey race-Arabian; his head does not<br />

have the triangular shape which is typical for the Arabian, his tail is<br />

low-set. He has strong quarters with bulk muscles, which makes him<br />

more a Quarter-horse type. He looks like a gelding, i.e. his neck is not<br />

arched, there is not the tense expression that a stallion should have.<br />

Neck: The neck is set low, but not a "pigeon-neck", (i.e. no bulging<br />

part at the transition breast to neck); the transition with the breast<br />

is okay, the transition to the withers is very good. The length of neck<br />

is not sufficient (far less than in horse no. 1), the transition of the<br />

neck to head not so flowing (he lacks “poll”), the throatlatch is not<br />

“Arabian”.<br />

His withers is good, better extended into the back, but not as high as<br />

in horse no. 1<br />

Shoulder: The shoulder (a) is more steep than in horse no. 1, and<br />

the scapulum is shorter. The upper arm (b) is rather short and more<br />

horizontal.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


1 - Widerrist / Withers<br />

2 - Buggelenk / Point of Shoulder<br />

3 - Ellbogen / Elbow<br />

4 - Vorderfußwurzelgelenk, Vorderknie /<br />

Knee<br />

5 - Hüfthöcker / Point of Hip<br />

6 - Hüftgelenk & Drehpunkt/ Hip Joint<br />

& Rotation Point<br />

7 - Knie / Stifle<br />

8 - Sprunggelenk / Hocks<br />

9 - Fesselgelenk / Fetlock Joint<br />

10 - Drehpunkt der Schulter /<br />

Rotation point of Shoulder<br />

a - Schulter / Shoulder<br />

b - Oberarm / Upper Arm (Humerus)<br />

c - Hüfte, Becken / Hip, Pelvis<br />

d - Oberschenkel / Thigh (Femur)<br />

e - Unterschenkeln / Gaskin (Tibia)<br />

f - “Schwimmlinie” / “Floating Line”<br />

g - Horizontale / Horizontal Line<br />

2<br />

10<br />

a<br />

α<br />

b<br />

3<br />

4<br />

1<br />

f<br />

g<br />

5<br />

β<br />

c<br />

γ<br />

d<br />

7<br />

e<br />

δ<br />

6<br />

8<br />

Conformation Assessment<br />

Winkel /Angles<br />

α - Buggelenk / Point of Shoulder<br />

β - Kruppe / Croup<br />

γ - Hüfte / Hip Joint<br />

9<br />

Durch diese beiden Punkte wird die Vorhand sehr kurz (siehe links).<br />

Da der Winkel zwischen Oberarm und Schulter gut ist (α - 90°), hat<br />

das Pferd vermutlich eine ergiebige Bewegungen, aber nicht so<br />

gut wie das Pferd in Beispiel 1, aufgrund der kürzeren und steileren<br />

Schulter und der Oberarm ist nicht so weit unter dem Körper.<br />

Körper: Sein Körper ist weniger tief als der von Pferd 1, aber er<br />

behält die Tiefe über die ganze Länge des Körpers. Sein Rücken und<br />

die Lenden sind kräftig, aber nicht in der Art, wie es für Schaupferde<br />

Mode ist. Er hat eine gute Gurtenlage, weit hinter dem Buggelenk.<br />

Die Kruppe ist kurz; das Becken (c) ist sehr steil und sehr stark<br />

bemuskelt; der Oberschenkel (d) ist kurz und ziemlich horizontal,<br />

aber dennoch im 90°-Winkel mit dem Becken (γ), so dass sich das<br />

Hüftgelenk (6) wirkungsvoll in der Vorwärtsbewegung schließen<br />

kann. Auch dieser Teil des Körpers ist stark bemuskelt.<br />

Die steile Schulter, zusammen mit dem relativ kurzen Oberarm<br />

ergeben eine kompakte Vorderpartie und zusammen mit der kurzen<br />

Kruppe erscheint die Mittelhand als zu lang, obwohl sie es eigentlich<br />

nicht ist!<br />

Beine: Die Vorderbeine sind okay, steile Fesseln, die Gelenke sind<br />

klar definiert.<br />

Die Hinterbeine haben sehr steile (offene) Sprunggelenke und<br />

weiche Fesseln (was gewöhnlich zusammengehört), und das Pferd<br />

ist geschnürt unter den Sprunggelenken (8).<br />

Er steht vorne rückständig, um die Hinterbeine von dem Gewicht zu<br />

entlasten. Die schwachen (weichen) Fesseln hinten korrelieren mit<br />

den zu steilen (offenen) Sprunggelenken (8, δ). Steile Sprungelenke<br />

sind weniger effektiv in der Stoßdämpfung und daher werden die<br />

Fesselgelenke überbelastet.<br />

Fazit: Vermutlich ein Pferd mit einem starken "Take-off" im Rennen<br />

(wie bei Quarter Horses), aber der Raumgriff ist nicht sehr groß.<br />

These two positions make the front a very short one (see photo left).<br />

As the angulation of the upper-arm with the shoulder is good (α -<br />

90°), the horse probably has efficient forward movement, but not as<br />

ample as the horse no. 1 due to the shorter and steeper shoulder and<br />

the upper-arm too much under the body.<br />

Body: His body is less deep than horse no. 1, but keeps the depth all<br />

through the length of the body. His back and loins are strong, but<br />

not fashionable for a show-horse. He has a good girth passage, well<br />

behind the point of the shoulder.<br />

The croup is very short: the pelvis (c) is very steep und very strongly<br />

muscled; the femur (d) is short and rather horizontal, but still at 90°<br />

with pelvis (γ), so the efficiency of closing the hip joint (6) will be<br />

okay in forward propulsion. This part is also very strongly muscled.<br />

The straight shoulder, together with the rather short upper arm, give<br />

a compact front-part; and, together with the short croup the middle<br />

part appears to be long, despite it is not long in itself!<br />

Legs: the frontlegs are okay, steep in the pastern, the joints are well<br />

defined.<br />

The hindlegs have very steep hocks and are weak in the pastern<br />

(which usually goes together), and the horse is tied-in under the<br />

hocks (8).<br />

He stands under him in the front, to take weight off his hind-legs. The<br />

weak (low) pastern behind correlate with his very steep hocks (8, δ).<br />

Steep hocks are less efficient in shock absorption and therefore the<br />

fetlock-joint (9) will be overloaded.<br />

Conclusion: Probably a horse with very strong “take-off “ in racing<br />

(quarter-horses type), but not a very far reaching stride.<br />

Nelly Philippot<br />

Wenn Sie ihr Pferd von einem namhaften Richter beurteilt haben If you wish to have your horse judged by a notable Arabian horse<br />

möchten, senden Sie uns ihr Foto. Jedoch muß das Foto das Pferd judge, please send us your photo. However, the photo must show<br />

genau von der Seite zeigen, die Beine "offen" zum Fotografen. the horse from the side with the legs “open” to the photographer.<br />

Der Fotograf muß sich parallel zum Pferd aufstellen, das Pferd muß auf The photographer has to stand parallel to the horse, the horse has<br />

ebenem, festen Untergrund stehen. Um Verzerrungen zu vermeiden, to stand on firm and even ground. To avoid distortions, use lenses<br />

sollten sie ein Objektiv mit mehr als 50 mm Brennweite benutzen.<br />

with more than 50 mm focal length.<br />

Bitte keine "handy-Fotos".<br />

Please do not send any photos taken with your mobile.<br />

Bitte senden an: redaktion@in-the-focus.com<br />

Please e-mail to: redaktion@in-the-focus.com<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

59


Termine <strong>2015</strong> / Shows & Events <strong>2015</strong><br />

11.-12. April VVÖ-Meisterschaft Dressur, 1. Turnier Ranzenbach, NÖ /AT www.vvö.com<br />

25.-26. April Berlin Arabian Horse Cup (B + S) Bonhomme Stud, Berlin / DE www.berlin-arabian-horse-cup.com<br />

26. April European Amateur Cup Haarlebeek / BE www.europeanamateurcup.eu<br />

Terminkalender<br />

1.-3. Mai GAWA-Symposion Kreuth / DE www.gawa-online.de<br />

9. Mai<br />

Araber-Highlights <strong>2015</strong><br />

at Sax Arabians<br />

9.-10. Mai Trailkurs mit Doris Pfann<br />

14. Mai<br />

Open Day at Kossack Stud &<br />

AVS Dressagecompetition (B-L-M-Z)<br />

16.-17. Mai<br />

Nationales u. Internationales<br />

Championat (N & B)<br />

24.-25. Mai<br />

Arabica, Orientalica,<br />

Egyptian Europe Cup<br />

Altfraunhofen / DE<br />

Zucht- und Trainingsstall Layan<br />

Arabians, Hollabrun / AT<br />

Kossack Stud, Beemster / NL<br />

Wels / AT<br />

Rennbahn Frankfurt-Niederrad / DE<br />

www.sax-arabians.com<br />

www.layan-arabians.at<br />

www.kossack.com<br />

www.vvö.com<br />

www.arabica-frankfurt.com<br />

30.-31. Mai VVÖ-Meisterschaft Dressur, 2. Turnier Altheim, OÖ /AT www.vvö.com<br />

30.-31. Mai Concours International d´Ittenwiller St. Pierre – Ittenwiler / FR www.acaage.fr<br />

30.-31. Mai Bruges Arabian Horse Event Tillegem Castle, Brügge / BE<br />

5.-7. Juni<br />

Offene Österr. Sport-Araber<br />

Meisterschaften<br />

Wiener Neustadt /AT<br />

60<br />

www.bruges-arabian-horseevent.com<br />

www.friends-of-arabiansporthorses.at<br />

13.-14. Juni Championnat de la Mediterrannee Menton / FR www.mentonarabianhorseshow.com<br />

19. Juni<br />

Stutbuchaufnahme / Hengstanerkennung<br />

& nat. Schau für ShA-, AA- & PbA<br />

Stadl Paura / AT www.araber-zuchtverband.com<br />

20.-21. Juni VVÖ-Meisterschaft Dressur, 3. Turnier Weikersheim, NÖ / AT www.vvö.com<br />

27.-28. Juni Swiss Mountain Cup Obergerlafingen / CH www.swissmountaincup.com<br />

3. + 4. Juli Marbach Classics HuL Gestüt Marbach / DE www.gestuet-marbach.de<br />

4.-5. Juli Emerald Trophy (C, B, Am.) Brecht / BE www.flaxman.nl<br />

10.-12. Juli ZSAA Distanzritte, SLP und HLP HuL Gestüt Marbach / DE www.zsaa.org<br />

11.-12. Juli<br />

Int. Tage des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s<br />

Intern. Arabian Horse Days<br />

Gestüt Ismer, Ströhen / DE<br />

www.ismer-stud.com<br />

12. Juli Sachsen-Araber Wilsdruff, Kaufbach / DE sachsenaraber@power.ms<br />

25.-26. Juli Franken-Araber Bad Kissingen / DE www.vzap.org<br />

25.-26 Juli Trailkurs mit Doris Pfann<br />

31. Juli -<br />

1. August<br />

Hengstleistungsprüfung und<br />

Stutenleistungsprüfung des VZAP<br />

Zucht- und Trainingsstall Layan<br />

Arabians, Hollabrun / AT<br />

Hünfeld / DE<br />

www.layan-arabians.at<br />

www.vzap.org<br />

1.-2. August West Coast Cup Koksijde / BE www.westcoast-arabian-cup.com<br />

1.-2. August Kauber Platte Championat Gestüt Kauber Platte, Kaub / DE www.kauber-platte-championat.de<br />

6.-9. August<br />

AHO Breeder’s European<br />

Championships & AHO World Cup<br />

Chantilly / FR<br />

www.ahosite.org<br />

16. August Araber WBO-Turnier HuL Gestüt Marbach / DE www.gestuet-marbach.de,<br />

22.-23. August 6. Araber-Sommerfestival Stadl Paura / AT www.araberfestival.at<br />

29.-30. August Egyptian Event Europe Lanaken / BE www.egyptian-event-europe.com<br />

11.-13.<br />

September<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in Westfalen Salzkotten / DE www.arab-horses.org<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


Fließtext 11.-13. European Championships Titel for<br />

September Sports Arabians<br />

Janow Podlaski / PL<br />

www.janow.arabians.pl<br />

12.-13.<br />

September<br />

VVÖ-Meisterschaft Dressur, 4. Turnier Wels, OÖ / AT www.vvö.com<br />

25.-27.<br />

September<br />

ANC Reitturnier Aachen /DE www.vzap.org<br />

25. September Deutsches Nationales Championat Aachen / DE www.vzap.org<br />

26.-27.<br />

September<br />

All Nations Cup Aachen / DE www.vzap.org<br />

26.-27.<br />

September<br />

VVÖ-Meisterschaft Dressur, 5. Turnier Ranzenbach, NÖ / AT www.vvö.com<br />

27. September Hengstparade Marbach HuL Gestüt Marbach / DE www.gestuet-marbach.de<br />

3. + 4. Oktober Hengstparade Marbach HuL Gestüt Marbach / DE www.gestuet-marbach.de<br />

4. Oktober Prix de l'Arc de Triomphe Longchamp, Paris / FR http://www.france-galop.com<br />

17.-18. Oktober<br />

30. Oktober -<br />

1. November<br />

VVÖ-Meisterschaft Dressur, 6. Turnier<br />

Finale<br />

Weikersdorf NÖ / AT<br />

www.vvö.com<br />

Hengstschau & Körung des VZAP Alsfeld /DE www.vzap.org<br />

27.-29. November World Championships Paris / FR www.salon-cheval.com<br />

Terminkalender<br />

Araber Trophy-Ritte <strong>2015</strong><br />

04. April Hardyna Distanz (50 und 35 km) Kronau b. Karlsruhe<br />

18. April Forellenhof Distanz (36, 58 und 72 km) SC Mannheim-Blumenau<br />

2. Mai Hohenzollern-Distanz - VZAP Cup (41 und 82 km) Albstadt-Onstmettingen<br />

22.-25. Mai Beluga-Arabian-Cup (3 Tage, 200 km)<br />

13. Juni Hess. Ried / My Akhalteke Cup 2014 (40, 41 und 82 km) Burghof, Wolfskehlen<br />

4.-5. Juli Tor zum Allgäu / Myakhalteke Cup (126 km) Eggenreute bei Wangen i.Allgäu<br />

27.Juli - 2. August<br />

Schwäbische Alb - Weites Land (5 Tage, 356 km)<br />

15.-16. August Asil Club Marbach Distanz (33, 42 und 84 km) HuL Gestüt Marbach<br />

12.-13. September Abenteuer Pfälzer Wald - ZSAA Cup (126 km) Lemberg b. Pirmasens<br />

3. Oktober El Naarah Cup (36, 58 und 72 km) Veranstaltungsort: SC Mannheim-Blumenau<br />

17. oder 24. Oktober Pyramid Society Cup (35 und 50 km) Kronau b. Karlsruhe<br />

evtl. 21. November Nikolaus-Distanz (ca. 50 km, Kartenritt) Weiterstadt/Lautertal Staffel<br />

Infos zu allen Ritten bei: Ina Baader, 0177-8989891, ina.baader@web.de<br />

Impressum - Mast Head<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />

e-mail: redaktion@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

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magazine/<br />

1/<strong>2015</strong> - www.in-the-focus.com/magazine<br />

Erscheinungsweise / Published:<br />

vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

Einzelheft / Single Copy:<br />

6,50 € + 1,50 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 3,50 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

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61<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

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nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

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Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.


Vorschau - Preview<br />

Vorschau - Preview<br />

Ausgabe 2/<strong>2015</strong> - erhältlich Ende Juni <strong>2015</strong><br />

Issue 2/<strong>2015</strong> - available at the end of June <strong>2015</strong><br />

Die Schausaison startet im Mai mit den internationalen Schauen in<br />

Wels und Frankfurt - wir sind dabei!<br />

The show season starts in May with the international shows at Wels<br />

and Frankfurt - see you there!<br />

Der ZSAA lädt zur 24.Hengstkörung und Anerkennung für Hengste<br />

aller ZSAA-Zuchtabteilungen ins <strong>Pferde</strong>zentrum nach Alsfeld ein.<br />

The ZSAA invites everybody for their 24th Stallion Licensing and<br />

approval, for stallions of all ZSAA managed Arabian breeds at the<br />

horse center in Alsfeld.<br />

Die GAWA veröffentlichte Ende letzten Jahres ihre Jahreswertung.<br />

Wir werfen für Sie einen Blick darauf.<br />

The German Arabian Western Association (GAWA) published at the<br />

end of last year its yearly statistics. We have cast a glance at it for<br />

you.<br />

Das Gestüt Murana an der deutsche-tschechischen Grenze ist<br />

bekannt für seine typvollen Araber, die auch Reitpferdepoints aufweisen.<br />

Wir haben die Zuchtstätte besucht!<br />

Alle Foto: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Murana Stud at the border between Germany and Czech Republic is<br />

known for their typey, but also rideable Arabians.<br />

We have visited them!<br />

62<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2015</strong>


KAUBER PLATTE – CLASSIC ARABIAN BLOODL<strong>IN</strong>ES<br />

– www.vollblutaraber.de & www.kauber-platte.de – phone: +49 – 163 - 4007325<br />

*2009<br />

(Al Lahab (Elite) /<br />

KP Naima)<br />

gold-prämiert<br />

ZSAA Eintragung<br />

Besitzer:<br />

Kauber Platte,<br />

56349 Kaub<br />

KP Al Nahim<br />

KP Maryoom<br />

*2000<br />

(Hakeel Ibn<br />

Kaisoon (Elite) /<br />

KP Mofida)<br />

Hengstleistungsprüfung<br />

und<br />

gold-prämiert<br />

ZSAA Eintragung<br />

Besitzer:<br />

Reinhild Moritz,<br />

56349 Kaub<br />

KP Mokeel<br />

*1996, Dahman Shahwan<br />

(Hakeel Ibn Kaysoon (Elite) /<br />

Mofida), Stm. 159,<br />

Besitzer: Kauber Platte,<br />

56349 Kaub<br />

*1998, rein ägyptisch<br />

(Faa El Sharik / Sahira El Nile)<br />

Silber-Schleife ZSAA<br />

Besitzer: Birgit Sehlbach,<br />

65606 Villmar-Seelbach<br />

Sajeed Ibn Sharik<br />

Foto: Martin Kubat<br />

Foto: Monika Pehr<br />

*2004<br />

rein ägyptisch<br />

(AR Shah Ali /<br />

Tarifa)<br />

Besitzer:<br />

Gisela Westerburg,<br />

52379 Langerwehe AR Shahram<br />

Ali Nour El Dahab<br />

AUSBILDUNGSZENTRUM ANTON BAUMANN<br />

Showtraining – Riding – Endurance – phone: +49 – 170 – 4622035<br />

*2001<br />

rein ägyptisch<br />

(MA Alishah /<br />

Chrymont Bint<br />

Gasoudah III)<br />

Besitzer: Al Batra<br />

Stud - P. Nutt<br />

58706 Menden


13. ARABICA<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> auf der<br />

Rennbahn Frankfurt-Niederrad<br />

Pfingsten<br />

24. Mai <strong>2015</strong><br />

Nationale Schau mit 10er-Punkte-System<br />

1. Europa-Championat für “Straight Egyptians”<br />

25. Mai <strong>2015</strong><br />

Internationale Schau mit 20er-Punkte-System<br />

Fardos Promotion Markus Metzler, fardos-promotion@t-online.de<br />

Tel. & Fax: +49(0)6643/918506, mobile: +49(0)162/967 6597<br />

mit Greifvogelschau,<br />

Ponyreiten Ponyreiten und und<br />

Züchter-Abend!<br />

Züchter-Abend!<br />

Züchter-Abend!<br />

www.Arabica-Frankfurt.com

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