Verwaltungsrat - Sparkasse Krefeld

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Kreditwirtschaft
- Entwicklung der Kreditmärkte
Als externes Konjunkturrisiko trafen die Finanzwirtschaft weltweit und damit auch
hierzulande Finanzmarktturbulenzen, die durch die so genannte US-Subprime-Krise
ausgelöst wurden. In der zweiten Jahreshälfte 2007 standen zunächst Liquiditätsaspekte
im Vordergrund. Durch Rating-Herabstufungen für forderungsbesicherte
Wertpapiere, in denen amerikanische Hypotheken niedrigerer Bonität verbrieft wurden,
kam es ab Sommer 2007 zu vielfältigen Liquiditätsanspannungen, die zu einer
hohen Volatilität der Geldmarktsätze führten. Insbesondere in den längerfristigen
Segmenten wichen die Sätze erheblich vom Leitzinsniveau ab. Das Eurosystem reagierte
darauf mit einer Vielzahl liquiditätssteuernder Maßnahmen. Im Anschluss
ergaben sich Auswirkungen auf das Eigenkapital von Kreditinstituten und realwirtschaftliche
Folgewirkungen. Nachdem zahlreiche Finanzinstitute immer größere
Forderungen abschreiben und zum Teil erhebliche Rekapitalisierungen vornehmen
mussten, rückten Offenheit und Transparenz im Interesse der Kreditwirtschaft und
damit der gesamten Wirtschaft stärker in den Vordergrund.
Da die fundamentalen Ursachen noch nicht ausgestanden sind, ist es verfrüht, die
Krise als erledigt zu bezeichnen. Insgesamt waren und sind die Turbulenzen eine
ernste Belastungsprobe für das globale Finanzsystem. Vor diesem Hintergrund gewinnen
die Verbesserung der Risikosteuerung und des Risikomanagements der
Kreditinstitute im Rahmen des regulatorischen Rahmenwerks (Basel II) eine neue
Bedeutung. Auch die alten Tugenden der Finanzierung – wie sorgfältige Prüfung der
Bonität und vorsichtige Bewertung – rücken wieder stärker in den Fokus.
- Entwicklung im Bankenmarkt
Den externen Rahmenbedingungen standen jedoch konjunkturelle Erholungstendenzen
gegenüber. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen war rückläufi g, mit der
konjunkturellen Erholung sank tendenziell der Risikovorsorgebedarf, das Investitionsvolumen
stieg. Die Verbesserung darf dabei allerdings nicht den Blick dafür versperren,
dass es nach wie vor Risiken gibt. Aber gerade als Finanzintermediäre sind
Kreditinstitute dafür prädestiniert und vor allem willens, Risiken zu übernehmen.
Das Bankenjahr 2007 war aufgrund der o.a. Entwicklung der Kreditmärkte durch
gewisse Turbulenzen auch mit Auswirkungen auf das deutsche Bankensystem
gekennzeichnet. Zwar standen und stehen amerikanische Wirtschaft und Banken
besonders im Fokus, gleichwohl sind jedoch auch europäische Finanzinstitute weiterhin
mit Risiken konfrontiert. Unter den deutschen Banken sind hauptsächlich
große Institute von der Subprime-Krise betroffen. Dabei aufgetretene Probleme
bei einzelnen Instituten sind auf eine übermäßige Risikokonzentration in außerbilanziellen
Geschäftsmodellen zurückzuführen. Das Engagement zweier Banken –
der IKB sowie der Sachsen LB – überstieg dabei in Relation zum Eigenkapital den
Durchschnitt der anderen Banken deutlich. Die sich daraus ergebenden Schiefl agen
wurden teils unter Einbindung der öffentlichen Anteilseigner, teils aber auch unter
Einbindung des gesamten Bankensystems gelöst. So nahm die Landesbank Baden-
Württemberg die Sachsen LB auf; die Kreditanstalt für Wiederaufbau als größte
Anteilseignerin übernahm von der IKB zugesagte Liquiditätslinien und außerdem
mögliche Verluste aus risikobehafteten Positionen der IKB-Bilanz.