Kulturwandel bei Siemens - Siemens Dialog - IG Metall

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07.12.2012 Aufrufe

HAMBURG Kulturwandel bei Siemens Starken Betriebsrat wählen Druck auf Einkommen und Arbeitszeit, Drohungen zu verlagern, Orientierung an kurzfristiger Rendite. Zerbricht die Konsenskultur zwischen Beschäftigten und Firmenleitung bei Siemens? Betriebsräte stehen vor neuen Herausforderungen. Sie müssen Stärke und Innovationskraft beweisen. Bei den Betriebsratswahlen am 1. und 2. März in der NL Hamburg kommt es darauf an. Mit dem Wechsel in der Siemens Führung hat die vorher schon eingeleitete Orientierung mehr an kurzfristigen Gewinnen als an langfristigen Zielen nochmals einen deutlichen Schub erhalten. Nach Veröffentlichung des Jahresabschlusses im November letzten Jahres kritisierte sogar die Zeitung „Die Welt“ den zu strikten Renditekurs von Konzernchef Kleinfeld und fragte: „Welchen Preis muss die Belegschaft am Ende zahlen - und zerbricht die Unternehmenskultur daran? Diese Siemens-Kultur fußt auf einem grundlegenden Konsens zwischen Unternehmensführung und Belegschaft“. Und weiter: „Ein Teil dieser Kultur ist in diesem Jahr bereits verloren gegangen.“ Mitarbeiter Quelle des Erfolgs Wir lesen im Siemens Leitbild: „Die Mitarbeiter sind die Quelle unseres Erfolgs.“ Doch diese O Liste 2 IG Metall Betriebsratswahlen 1. und 2. März 2006 Jetzt sindSie am Zug „Quelle unseres Erfolgs“ wird bei Siemens nur noch als Kostenfaktor betrachtet. Um die Renditeziele zu erreichen, wird outgesourct, verlagert und Personal abgebaut. Die Einkommen werden reduziert und die Arbeitszeit verlängert. Die Niederlassung Hamburg hat in den vergangenen 4 Jahren sage und schreibe 500 Beschäftigte durch Outsourcing und Personalabbau verloren! Hauptsache, die Shareholder sind zufrieden und der Aktienkurs steigt. Die Rechte der Arbeitnehmer treten in den Hintergrund. Sicher, die Herausforderungen sind enorm. Siemens hat das Deutschlandgeschäft jahrelang vernachlässigt und sich durch das egoistische Vorgehen der Bereiche am regionalen Markt geschwächt. Die globale Wirtschaft und das Aufstreben Asiens setzen deutsche Produkte unter Druck. Die rasante technische Entwicklung erfordert Innovationen und Flexibilität des Unternehmens. Der Firmenleitung Paroli bieten Wenn wir als Beschäftigte wollen, dass unsere Interessen Gehör finden - nämlich nicht die kurzfristige Rendite, sondern die langfristige Sicherung des Arbeitsplatzes - dann müssen wir alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen eine starke, durchsetzungsfähige Interessenvertre- Claus Timmann Rüdiger Skrobarczyk Birgit Steinborn Thomas Ahme 55 Seite 2.... Leistungen des Betriebsrates für Sie Seite 3.... BR-Mitglieder stellen sich vor Seite 4.... Berichte aus den Bereichen Seite 5.... Wie geht es weiter bei COM/STS Rudi Ratlos - Segeln mit RD Seite 6.... Neue Tarifgruppen LEE - Jahreseinkommen wieder erreichbar Seite 7.... Teamassistentinnen mit Kompetenz Qualifizierungsplanung hat begonnen Seite 8.... Infos, Gerüchte, Impressum tung. Die IG Metall bietet den Rahmen dafür. Die IG Metall Technologieabteilung gibt Vorschläge für Innovationen, das IG Metall Siemens Team analysiert die Siemens Strategie und liefert Hintergrundwissen zur globalen Herausforderung. Die IG Metall Tarifkommission verhandelt Tarifverträge, die Mindeststandards für Einkommen und Beschäftigung absichern. Als einzelnes, nicht organisiertes Betriebsratsmitglied kann man nicht viel bewegen. Nur im organisierten Team sind wir in der Lage, der Firmenleitung Paroli bieten zu können. Je stärker wir sind, desto mehr können wir für Sie erreichen. Ihre Stimme zählt Der Betriebsrat vertritt die Interessen der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitgeber. Um das tun zu können, kann er gemäß Betriebsverfassungsgesetz in einigen betrieblichen Themen mitbestimmen, in vielen hat er Beratungs- und Informationsrechte. Eine Mitbestimmung bei wirtschaftlichen Entscheidungen gibt es nicht. Der Betriebsrat hat die Einhaltung der Tarifverträge zu überwachen. Verändern kann er Tarifverträge nicht. Das können Betriebsräte nur als Mitglieder der IG Metall über die demokratischen Gremien der IG Metall und in Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber erreichen. Die Arbeitgeber kritisieren die Mitbestimmung als zu teuer und sinnlos. Sie wollen Rechte der Betriebsräte abschaffen. Wie bei allen demokratischen Entscheidungsprozessen gilt auch hier: je weniger sich an einer Wahl beteiligen, desto mehr bekommen diejenigen Aufwind, die meinen, diese Wahlen wären überflüssig. Nutzen Sie also Ihr demokratisches Recht, Ihre Interessenvertretung zu wählen. Gehen Sie zur Betriebsratswahl am 1. oder 2. März 2006.

HAMBURG<br />

<strong>Kulturwandel</strong> <strong>bei</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Starken Betriebsrat wählen<br />

Druck auf Einkommen und Ar<strong>bei</strong>tszeit,<br />

Drohungen zu verlagern, Orientierung an<br />

kurzfristiger Rendite. Zerbricht die Konsenskultur<br />

zwischen Beschäftigten und Firmenleitung<br />

<strong>bei</strong> <strong>Siemens</strong>? Betriebsräte stehen<br />

vor neuen Herausforderungen. Sie müssen<br />

Stärke und Innovationskraft beweisen. Bei<br />

den Betriebsratswahlen am 1. und 2. März in<br />

der NL Hamburg kommt es darauf an.<br />

Mit dem Wechsel in der <strong>Siemens</strong> Führung hat die<br />

vorher schon eingeleitete Orientierung mehr an<br />

kurzfristigen Gewinnen als an langfristigen Zielen<br />

nochmals einen deutlichen Schub erhalten.<br />

Nach Veröffentlichung des Jahresabschlusses<br />

im November letzten Jahres kritisierte sogar die<br />

Zeitung „Die Welt“ den zu strikten Renditekurs<br />

von Konzernchef Kleinfeld und fragte: „Welchen<br />

Preis muss die Belegschaft am Ende zahlen -<br />

und zerbricht die Unternehmenskultur daran?<br />

Diese <strong>Siemens</strong>-Kultur fußt auf einem grundlegenden<br />

Konsens zwischen Unternehmensführung<br />

und Belegschaft“. Und weiter: „Ein Teil<br />

dieser Kultur ist in diesem Jahr bereits verloren<br />

gegangen.“<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter Quelle des Erfolgs<br />

Wir lesen im <strong>Siemens</strong> Leitbild: „Die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

sind die Quelle unseres Erfolgs.“ Doch diese<br />

O Liste 2 <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

Betriebsratswahlen<br />

1. und 2. März 2006<br />

Jetzt sindSie am Zug<br />

„Quelle unseres Erfolgs“ wird <strong>bei</strong> <strong>Siemens</strong><br />

nur noch als Kostenfaktor betrachtet. Um die<br />

Renditeziele zu erreichen, wird outgesourct,<br />

verlagert und Personal abgebaut. Die Einkommen<br />

werden reduziert und die Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

verlängert. Die Niederlassung Hamburg hat in<br />

den vergangenen 4 Jahren sage und schreibe<br />

500 Beschäftigte durch Outsourcing und Personalabbau<br />

verloren! Hauptsache, die Shareholder<br />

sind zufrieden und der Aktienkurs steigt.<br />

Die Rechte der Ar<strong>bei</strong>tnehmer treten in den<br />

Hintergrund. Sicher, die Herausforderungen<br />

sind enorm. <strong>Siemens</strong> hat das Deutschlandgeschäft<br />

jahrelang vernachlässigt und sich durch<br />

das egoistische Vorgehen der Bereiche am<br />

regionalen Markt geschwächt. Die globale Wirtschaft<br />

und das Aufstreben Asiens setzen<br />

deutsche Produkte unter Druck. Die rasante<br />

technische Entwicklung erfordert Innovationen<br />

und Flexibilität des Unternehmens.<br />

Der Firmenleitung Paroli bieten<br />

Wenn wir als Beschäftigte wollen, dass unsere<br />

Interessen Gehör finden - nämlich nicht die<br />

kurzfristige Rendite, sondern die langfristige<br />

Sicherung des Ar<strong>bei</strong>tsplatzes - dann müssen wir<br />

alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen eine<br />

starke, durchsetzungsfähige Interessenvertre-<br />

Claus Timmann Rüdiger Skrobarczyk Birgit Steinborn Thomas Ahme<br />

55<br />

Seite 2.... Leistungen des<br />

Betriebsrates für Sie<br />

Seite 3.... BR-Mitglieder stellen sich vor<br />

Seite 4.... Berichte aus den Bereichen<br />

Seite 5.... Wie geht es weiter<br />

<strong>bei</strong> COM/STS<br />

Rudi Ratlos<br />

- Segeln mit RD<br />

Seite 6.... Neue Tarifgruppen<br />

LEE - Jahreseinkommen<br />

wieder erreichbar<br />

Seite 7.... Teamassistentinnen<br />

mit Kompetenz<br />

Qualifizierungsplanung<br />

hat begonnen<br />

Seite 8.... Infos, Gerüchte, Impressum<br />

tung. Die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> bietet den Rahmen dafür. Die<br />

<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Technologieabteilung gibt Vorschläge<br />

für Innovationen, das <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> <strong>Siemens</strong> Team<br />

analysiert die <strong>Siemens</strong> Strategie und liefert<br />

Hintergrundwissen zur globalen Herausforderung.<br />

Die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Tarifkommission verhandelt<br />

Tarifverträge, die Mindeststandards für Einkommen<br />

und Beschäftigung absichern. Als einzelnes,<br />

nicht organisiertes Betriebsratsmitglied<br />

kann man nicht viel bewegen. Nur im organisierten<br />

Team sind wir in der Lage, der Firmenleitung<br />

Paroli bieten zu können. Je stärker wir<br />

sind, desto mehr können wir für Sie erreichen.<br />

Ihre Stimme zählt<br />

Der Betriebsrat vertritt die Interessen der<br />

Beschäftigten gegenüber dem Ar<strong>bei</strong>tgeber.<br />

Um das tun zu können, kann er<br />

gemäß Betriebsverfassungsgesetz in einigen<br />

betrieblichen Themen mitbestimmen, in vielen<br />

hat er Beratungs- und Informationsrechte. Eine<br />

Mitbestimmung <strong>bei</strong> wirtschaftlichen Entscheidungen<br />

gibt es nicht. Der Betriebsrat hat die<br />

Einhaltung der Tarifverträge zu überwachen.<br />

Verändern kann er Tarifverträge nicht. Das können<br />

Betriebsräte nur als Mitglieder der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

über die demokratischen Gremien der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

und in Tarifverhandlungen mit dem Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

erreichen.<br />

Die Ar<strong>bei</strong>tgeber kritisieren die Mitbestimmung<br />

als zu teuer und sinnlos. Sie wollen<br />

Rechte der Betriebsräte abschaffen. Wie <strong>bei</strong><br />

allen demokratischen Entscheidungsprozessen<br />

gilt auch hier: je weniger sich an einer Wahl<br />

beteiligen, desto mehr bekommen diejenigen<br />

Aufwind, die meinen, diese Wahlen wären<br />

überflüssig.<br />

Nutzen Sie also Ihr demokratisches Recht,<br />

Ihre Interessenvertretung zu wählen. Gehen Sie<br />

zur Betriebsratswahl am 1. oder 2. März 2006.


2Leistungen des Betriebsrats für Sie<br />

Wahlperiode 2002-2006<br />

Proficard für <strong>Siemens</strong> Beschäftigte<br />

- günstiges Job-Ticket für den HVV<br />

Mentoringprojekt für Frauen<br />

<strong>bei</strong> der Betriebsleitung angeregt, ausgewählte<br />

Kolleginnen wurden für ein Jahr von einem<br />

Mentor aus dem Oberen Management unterstützt<br />

Erhalt der <strong>Siemens</strong> Kantine<br />

Lindenplatz und Wiederaufnahme des<br />

Eigenbetriebs in Rothenburgsort, zusammen<br />

mit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> und dem von ihr empfohlenen<br />

Sachverständigen<br />

Fremdbestimmung?<br />

Zu den diesjährigen Betriebsratswahlen tritt<br />

auch wieder die AUB e.V. an. Die bemerkenswertesten<br />

Merkmale dieses Vereins ist seine Ablehnung<br />

von „Fremdsteuerung und Fernbestimmung<br />

durch betriebsfremde Funktionäre“ und ihre<br />

Fundamentalopposition zu Tarifverträgen, <strong>bei</strong> <strong>Siemens</strong><br />

insbesondere derer der <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong>. Wer ist<br />

nicht gegen betriebsfremde Fremdsteuerung und<br />

Fernbestimmung? Aber wer soll da fremd gesteuert<br />

sein? Birgit Steinborn und Rüdiger Skrobarczyk<br />

als willenlose Werkzeuge der Gewerkschaft? Welch<br />

absurde Vorstellung! Nun ist es kein Geheimnis,<br />

dass die AUB maßgeblich vom <strong>Siemens</strong>-Konzern<br />

gesponsert wird. Wer wird hier eigentlich fremd<br />

gesteuert? Und die Tarifverträge, natürlich sind<br />

sie alles andere als optimal. Meine Wünsche<br />

gehen da noch weit über die Wiedereinführung<br />

Mehr Geld für Auszubildende<br />

Einhaltung des Tarifvertrags durchgesetzt: 50%<br />

mehr Geld für Auszubildende älter als 21<br />

Begleitung von<br />

Umstrukturierungen<br />

I&S und COM 2002<br />

Zusammen mit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> den Verkauf<br />

sämtlicher Servicebereiche der <strong>Siemens</strong> AG<br />

verhindert, stattdessen Verbleib im Konzern<br />

und Gemeinschaftsbetrieb<br />

der STS, SIMS, SEDM,<br />

STV und SSVS (ca. 300<br />

Beschäftigte in Hamburg)<br />

I&S<br />

Personalabbau 2002/2003:<br />

40 Mitar<strong>bei</strong>terInnen <strong>bei</strong> der<br />

Suche nach neuen Ar<strong>bei</strong>tsplätzen<br />

unterstützt<br />

(Coachingprojekt)<br />

SBT<br />

Personalabbau 2004<br />

(Coachingprojekt)<br />

SEDM<br />

Verlagerung nach Hannover<br />

Individuelle Lösungen für die<br />

Betroffenen erreicht<br />

ICN CNS<br />

Personalabbau verhindert,<br />

heute Ergebnisbringer<br />

für STS!<br />

SPE / Ausbildung<br />

mit Hilfe der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Aktion<br />

vor dem <strong>Siemens</strong>haus<br />

Hamburg für mehr Ausbildungsplätze;<br />

Rechte von<br />

Auszubildenden und<br />

Ausbildern gesichert<br />

des Urlaubsgeldes und des 13. Einkommens<br />

hinaus. Darin bin ich mir einig mit meinen <strong>IG</strong>M-<br />

Kolleginnen und Kollegen, auch ist mir kein<br />

Gewerkschaftsfunktionär bekannt, der gegenteiliger<br />

Ansicht wäre. Leider bestimmen weder der<br />

Betriebsrat noch die <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong> allein über die<br />

Inhalte von Tarifverträgen. Vielmehr ist ein Tarifvertrag<br />

das Ergebnis oft langwieriger Verhandlungen<br />

und Auseinandersetzungen, bis hin zum<br />

Ar<strong>bei</strong>tskampf. Ein Tarifvertrag stellt immer einen<br />

Kompromiss zwischen Ar<strong>bei</strong>tgeber und den in der<br />

Gewerkschaft organisierten Ar<strong>bei</strong>tnehmern dar.<br />

Nun ist es leicht, die Keule der Kritik zu schwingen,<br />

wenn die AUB selbst nicht in der Lage ist,<br />

auch nur einen Tarifvertrag abzuschließen. Es ist<br />

eben viel einfacher, an den Ergebnissen anderer<br />

herumzukritteln, wenn man selbst nicht in der<br />

Lage ist, andere Standards zu setzen.<br />

Günter Hameister<br />

Erfolgreiche<br />

Anregung<br />

von Maßnahmen<br />

(ohne Mitbestimmung<br />

<strong>bei</strong> wirtschaftlichen<br />

Entscheidungen)<br />

IP MAS/IP PEP<br />

Maßnahmen zu Vertrieb<br />

und Zusammenar<strong>bei</strong>t mit A&D Berlin<br />

angeregt. Unterstützung durch <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>,<br />

Ar<strong>bei</strong>tskreis Schiffbau.<br />

Betriebsvereinbarungen<br />

verhandelt<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

mit Hilfe der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Rechtsberatung als<br />

erste Niederlassung in Deutschland die<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitvereinbarung abgeschlossen<br />

Flexible Office<br />

Regelung über Rechte der Beschäftigten <strong>bei</strong><br />

Desk-Sharing<br />

Qualifizierung<br />

Unterstützung der Verhandlungen im<br />

Gesamtbetriebsrat<br />

Eintarifierung von<br />

500 Beschäftigten<br />

„Als Servicetechniker<br />

<strong>bei</strong> MED setze ich mich<br />

für mehr Personal in<br />

meinem Bereich ein“<br />

Peter Blome<br />

Vielfach verbesserte Einkommensstufen oder<br />

Gruppen erreicht. Gespräche mit Mitar<strong>bei</strong>ter-<br />

Innen, Verhandlungen mit Führungskräften<br />

und Personalabteilung.<br />

LeE<br />

Zuar<strong>bei</strong>t zu den Verhandlungen des<br />

Gesamtbetriebsrats, gute Chancen, altes<br />

Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu erreichen.<br />

Das steht doch im Intranet<br />

Das Intranet ist total unübersichtlich! Wenn<br />

man etwas mal nicht weiß, oder etwas nicht mitbekommen<br />

hat, bekommt man vom Vorgesetzten<br />

häufig den Spruch zu hören „das steht doch im<br />

Intranet“. Aber wo bloß? Wer mal z.B. ein technisches<br />

Datenblatt, eine Vorlage, ein Organigramm<br />

oder sonst irgendetwas im Intranet<br />

gesucht hat, steht in den meisten Fällen total auf<br />

verlorenem Posten. Und wie viele Seiten muss ich<br />

durchsuchen, um dieses „es steht doch im Intranet“<br />

zu finden? Man findet schon nicht das,<br />

wonach man sucht. Wie soll man das finden, <strong>bei</strong><br />

dem man nicht mal weiß, dass es da steht?!? Ich<br />

finde, es ist auch Aufgabe eines Vorgesetzten,<br />

seine Mitar<strong>bei</strong>ter auf das für ihren Job wichtige<br />

im Intranet hinzuweisen. Den ganzen Tag im<br />

Intranet nach Neuem zu surfen, dafür habe ich<br />

keine Zeit.


Birgit Steinborn<br />

BR-Vorsitzende<br />

<strong>IG</strong>M-Tarifkommission<br />

„Für einen innovativen,<br />

durchsetzungsfähigen Betriebsrat“<br />

„Zwei große Herausforderungen<br />

bestimmen für mich die zukünftige<br />

Wahlperiode:<br />

Erstens eine gute Perspektive für Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

in der RD, insbesondere im derzeitigen<br />

Krisenbereich COM und STS und zweitens die<br />

Sicherung unserer Einkommen durch Tarifverträge.<br />

Dazu engagiere ich mich auch in der Tarifkommission<br />

der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>. Die Ar<strong>bei</strong>tgeber stellen<br />

Tarifverträge und erreichte Standards zunehmend<br />

infrage, gerade zur Zukunft der Niederlassungen<br />

hat <strong>Siemens</strong> das getan. Trotz eines Kompromisses,<br />

der <strong>bei</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeit und Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />

zu Einschnitten führte, haben wir mit<br />

dem Niederlassungstarif speziell für <strong>Siemens</strong>beschäftigte<br />

tarifliche Standards erhalten oder<br />

gesetzt, z.B. zu Qualifizierung oder die Erfolgsbeteiligung<br />

LEE, durch die wir die Chance auf das<br />

alte Urlaubs- und Weihnachtsgeld erreichten.<br />

Mein Ziel ist es wie bisher, als Betriebsrat nicht<br />

nur „Nein“ zu sagen wenn nötig, sondern auch<br />

Alternativen vorzuschlagen. Aber meine Erfahrung<br />

ist, nur Fachwissen und gute Vorschläge<br />

reichen nicht, wir müssen sie auch durchsetzen<br />

können. Das Betriebsverfassungsgesetz bietet da<br />

nur eingeschränkte Möglichkeiten. Durchsetzung<br />

gelingt uns erstens über Tarifverträge und zweitens<br />

wenn uns <strong>bei</strong> der Betriebsratswahl viele<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter und Mitar<strong>bei</strong>terinnen unterstützen.“<br />

Rüdiger Skrobarczyk<br />

Stellv. BR-Vorsitzender<br />

Gesamtbetriebsrat<br />

Wirtschaftsausschuss<br />

<strong>IG</strong>M Leiter der Vertrauensleute<br />

„Ich engagiere mich dafür, dass<br />

in der Hanseatischen Region das<br />

Dienstleistungs- und Servicegeschäft<br />

ausgebaut wird.<br />

Ich will, dass der Standort Hamburg in enger<br />

Kooperation mit den anderen „Küstenstandorten“<br />

als Dienstleistungszentrum unter anderem<br />

für die Maritime Industrie, Luftfahrtindustrie,<br />

Windenergie und das Transport und Logistikgeschäft<br />

mit einem zweistelligem Wachstumspotential<br />

ausgebaut wird, um mehr Beschäftigung<br />

zu erreichen. Ganz wichtig dafür ist das regionale<br />

Netzwerk der Betriebsräte, das die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

organisiert, um Erfahrungen auszutauschen. Im<br />

Wirtschaftsausschuss des Gesamtbetriebsrats<br />

versuche ich auch <strong>bei</strong> der Firmenleitung, für die<br />

geschäftlichen Chancen der „Küstenregion“ zu<br />

werben. Besonders wichtig ist für mich die enge<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t mit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>. Die Möglichkeiten<br />

nach Betriebsverfassungsgesetz sind<br />

begrenzt. Zusammen mit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> setzen wir<br />

uns im GBR mit den Firmenstrategien auseinander<br />

und entwickeln Alternativen, gerade in Hinblick<br />

auf die Herausforderungen der Globalisierung.<br />

Ich würde mich freuen, wenn Sie durch Ihr<br />

klares Votum für die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> <strong>bei</strong> der Betriebsratswahl<br />

unsere Durchsetzungskraft stärken.“<br />

Claus Timmann<br />

freigestellter Betriebsrat<br />

Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>IG</strong>M Vertrauensleute-Netzwerk<br />

„Betriebsratsar<strong>bei</strong>t heißt für<br />

mich zu allererst, die Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

zukunftssicher zu<br />

machen.<br />

Zukunftssicherung heißt für mich: feste Übernahme<br />

von Auszubildenden und lebenslange<br />

Qualifizierung aller Beschäftigten. Von daher ist<br />

es mir wichtig, dass wir über den neuen Tarifvertrag<br />

für die Niederlassungen nun endlich<br />

mehr Möglichkeiten haben, zukunftsichernde<br />

Qualifizierung zu erhalten.<br />

Bei der Umsetzung der individuellen Maßnahmen<br />

werden wir mit Hilfe unseres <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Vertrauensleutenetzwerkes<br />

am Standort Hamburg<br />

die KollegInnen intensiv beraten. Dieses Netzwerk<br />

ist ein wichtiges Stand<strong>bei</strong>n für mich, eine<br />

innovative Betriebsratsar<strong>bei</strong>t umzusetzen. Zur<br />

Zukunftssicherung gehören auch mehr Informations-<br />

und Beteiligungsmöglichkeiten für alle<br />

3<br />

von links<br />

Thomas Ahme<br />

Rüdiger Skrobarczyk<br />

Birgit Steinborn<br />

Claus Timmann<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnen. In vielen Gesprächen in kleinen<br />

Gruppen, die ich in den letzten Monaten<br />

geführt habe, konnten sich die KollegInnen<br />

gut informieren und ihre Meinung im Betriebsrat<br />

einbringen. Ich plane auch, die Homepage<br />

des Betriebsrates zu überar<strong>bei</strong>ten, damit sie<br />

zugriffsfreundlicher wird. Wichtig ist für mich<br />

die feste Übernahme der AuslernerInnen. Da<strong>bei</strong><br />

hilft der Tarifvertrag. Ausbildung ist Zukunftssicherung<br />

für alle Beschäftigten. Unterstützen Sie<br />

uns. Wählen Sie das Team der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>.“<br />

Thomas Ahme<br />

freigestellter Betriebsrat<br />

Kompetent in Gehaltsfragen<br />

für Tarif und ÜT-Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

<strong>IG</strong>M Angestellten-Netzwerk<br />

„Ich möchte auch für die nächsten<br />

Jahre in Gehaltsfragen ein<br />

kompetenter Gesprächspartner<br />

für die Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

in der NL Hamburg sein.<br />

Ob es um die Themen der Eingruppierung und<br />

Leistungsbeurteilung nach Tarifvertrag oder um<br />

EFA-Gespräche und Gehaltsentwicklung <strong>bei</strong><br />

übertariflichen Mitar<strong>bei</strong>tern und Mitar<strong>bei</strong>terinnen<br />

geht, werde ich mich mit meinen Erfahrungen<br />

für gute Lösungen einsetzen. Ich möchte<br />

jedem helfen, eine gerechte, leistungsgerechte<br />

Bezahlung und auch finanzielle Förderung zu<br />

erreichen, egal ob Teamassistentin oder Ingenieur<br />

bzw. Ingenieurin. Durch meine Mitar<strong>bei</strong>t<br />

im Angestelltenausschuss der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> bekomme<br />

ich auch Informationen aus anderen<br />

Betrieben, welche Betriebsvereinbarungen und<br />

Lösungen die Betriebsräte dort erar<strong>bei</strong>tet<br />

haben. Diese Erfahrungen und Ideen kann ich in<br />

unsere betrieblichen Lösungsansätze einbringen.<br />

Auch zu Fragen der Ar<strong>bei</strong>tszeit und der<br />

Altersteilzeit sowie der betrieblichen Altersversorgung<br />

(SAF, BSAV) können Sie sich gerne an<br />

mich wenden.<br />

Da ich selbst aus dem Standort Rothenburgsort<br />

komme, ist ein weiterer Schwerpunkt meiner<br />

Ar<strong>bei</strong>t die Betreuung der Mitar<strong>bei</strong>terinnen und<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter der dort ansässigen Bereiche.“


SBT Interview mit Petra Hargens<br />

4Vor 2 Jahren wurde<br />

Landis & Staefa in<br />

die SBT integriert.<br />

Wie fühlt ihr euch jetzt <strong>bei</strong> <strong>Siemens</strong>?<br />

Die Integration <strong>bei</strong> <strong>Siemens</strong> hat <strong>bei</strong> den<br />

Kolleginnen und Kollegen zwar im Vorfeld für<br />

viel Wirbel gesorgt, aber nach jetzt knapp<br />

2 Jahren kann man sagen, dass es für die<br />

meisten auf den direkten Ar<strong>bei</strong>tsablauf wenig<br />

Auswirkungen hat. Sich mit neuen Systemen und<br />

Programmen auseinander<br />

zu setzen, gehörte schon<br />

immer zu den Aufgaben<br />

und die direkte Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit den ehemaligen<br />

SGT Kolleginnen und<br />

Kollegen klappt, wo sie<br />

schon stattfindet, sehr<br />

gut. Was uns auffällt ist,<br />

dass wir nicht mehr so gut<br />

informiert werden. Auch<br />

die Tatsache, dass es keine<br />

direkten Ansprechpartner<br />

zu vielen Themen (z.B.<br />

Gehalt) mehr gibt, sondern nur noch<br />

Hotlines, wo <strong>bei</strong> jedem Anruf ein<br />

anderer Mitar<strong>bei</strong>ter sitzt, wird von<br />

den Kollegen negativ bewertet.<br />

Persönliche Kontakte, Ansprechpartner<br />

und die durch sie auch gegebenen<br />

direkten Informationen sind dadurch<br />

oft leider nicht mehr vorhanden.<br />

Welche Themen sind euch<br />

wichtig?<br />

Viele von uns sind zum Teil skeptisch,<br />

ob sich durch die Eingliederung<br />

Gerd Reichow<br />

die Sicherheit der Ar<strong>bei</strong>tsplätze tatsächlich<br />

erhöht hat. Die Systemtechniker ar<strong>bei</strong>ten seit<br />

langem am Limit, aber Entlastungen durch Einstellungen<br />

sind nicht in Sicht.<br />

Was möchtest du im Betriebsrat erreichen?<br />

Ich hoffe, im Betriebsrat positive Aspekte<br />

einzubringen, da ich zwar eine „alte <strong>Siemens</strong>ianerin“<br />

bin, aber durch die Ausgliederung zur<br />

Landis & Staefa GmbH am 1998 und die Wieder-<br />

RD HANSE A&D<br />

Interview mit Bernd Grimmig<br />

Wie ist die Stimmung <strong>bei</strong> Euch?<br />

Geschäftlich ist die Situation von A&D in der<br />

Hanse sehr gut. Durch den Wechsel der Bereichsleitung<br />

hat sich die Stimmung <strong>bei</strong> den<br />

KollegInnen erheblich verbessert. Bei einigen<br />

KollegInnen jedoch stößt die Eingruppierung<br />

auf Unverständnis. Sie fühlen sich von ihrer<br />

Führungskraft nicht richtig eingeschätzt, wie<br />

verantwortungsvoll und selbstständig ihre<br />

Tätigkeit tatsächlich ist.<br />

eingliederung im Jahr 2004 Erfahrungen gesammelt<br />

habe, die allen nützlich sein können. Mir ist<br />

es da<strong>bei</strong> wichtig, auf der einen Seite die Belange<br />

der SBT Kolleginnen und Kollegen im Betriebsrat<br />

gut zu vertreten und auf der anderen Seite auch<br />

den Kolleginnen und Kollegen die Ar<strong>bei</strong>t eines<br />

großen Betriebsrates nahe zu bringen.<br />

„Sich aktiv für die<br />

eigenen Belange<br />

einsetzen“<br />

Gerd Reichow und Michael Brüggen<br />

Thema <strong>bei</strong> uns ist das „Zusammenwachsen“ mit<br />

den ehemaligen KollegInnen von Landis &<br />

Staefa, die ja seit 2 Jahren hier sind. Diskutiert<br />

wird auch<br />

die Zukunft der<br />

SBT. Die KollegInnenbetrachten<br />

die Chancen<br />

durch die RD<br />

positiv. Das letzte<br />

Geschäftsjahr<br />

sah ja insgesamt<br />

gut aus, aber viele<br />

haben die Per-<br />

Michael<br />

Brüggen<br />

sonalabbauwellen<br />

noch in Erinnerung.<br />

Insofern ist<br />

sicher jeder froh,<br />

der jetzt viel zu tun hat. Doch <strong>bei</strong><br />

Manchen stößt die hohe Ar<strong>bei</strong>tsbelastung<br />

inzwischen deutlich an<br />

Grenzen. Die KollegInnen erwarten,<br />

dass hier Abhilfe geschaffen<br />

wird, sonst wirkt es sich - neben<br />

den gesundheitlichen Belastungen<br />

- auch nachteilig auf die<br />

Petra Hargens<br />

Qualität und die Zufriedenheit der<br />

Kunden aus.<br />

Im Betriebsrat möchten wir weiter die Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />

mit gestalten und mithelfen,<br />

Missstände abzubauen. Außerdem möchten wir<br />

die KollegInnen ermuntern, sich aktiv für die<br />

eigenen Belange einzusetzen. Dazu ist es<br />

wichtig, dass jeder seine Rechte kennt.<br />

Besonders wichtig ist die eigene Qualifizierung.<br />

In der Qualifizierungsplanung ist die SBT sicher<br />

Vorreiter, aber jede/r Mitar<strong>bei</strong>ter/in sollte auch<br />

selbst Vorstellungen entwickeln.<br />

Was möchtest du im Betriebsrat<br />

erreichen?<br />

Die geleistete Ar<strong>bei</strong>t der A&D KollegInnen ist<br />

hervorragend. Ich werde daran mitar<strong>bei</strong>ten, dass<br />

alle eine faire Chance erhalten, ihre berufliche<br />

Laufbahn mitzugestalten und als Unterstützung<br />

dazu eine bedarfsgerechte Weiterbildung erhalten,<br />

denn das sichert Beschäftigung. Im Übrigen<br />

sehe ich mich als Anwalt der Kolleginnen und<br />

Kollegen. Ich hoffe, dass zukünftig eine offenere<br />

Kommunikation über alle Vertriebsgruppen<br />

hinweg dazu <strong>bei</strong>trägt, dass alle KollegInnen<br />

einen guten Kenntnisstand über Ihren Bereich<br />

und vor allem auch über die RD haben.<br />

I&S - Egoismen<br />

überwinden<br />

von Dieter Wieck<br />

Es ist gelungen, sich vom reinen Dienstleister<br />

(Personalgestellung) zur Abteilung mit eigenen<br />

Projekten zu entwickeln. Mehrere nennenswerte<br />

Projekte konnten in der Region akquiriert<br />

werden. Die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

werden zunehmend von<br />

ihren externen Aufgaben<br />

zurückbeordert. Dies sind<br />

positive Ansätze für die<br />

Zukunft, die sich auch in<br />

einer expandierenden<br />

Personalpolitik auswirken<br />

könnten. Um diesen Trend<br />

zu festigen, ist es jedoch<br />

notwendig, die internen<br />

Schnittstellen zu optimieren.<br />

Die Umstellung<br />

von der Personalgestellung<br />

zu den eigenen<br />

Projekten erfordert ein höheres Maß an Flexibilität.<br />

Das ist ohne Einbindung der Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

nicht zu erreichen.<br />

Dies ist sicherlich eine neue Herausforderung<br />

an die unübersichtlichen und starren Führungsstrukturen<br />

innerhalb des SC. Wenn es gelingt,<br />

diese an die neuen Aufgaben anzupassen und<br />

die Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den anderen Bereichen<br />

zu verbessern, wird das SC auf Grund seiner<br />

enormen technischen Kompetenz einen steigenden<br />

Anteil an dem Erfolg der RD haben. Aber<br />

alle müssen verstehen, dass die neue Organisation<br />

RD die Messlatte für den Erfolg bestimmt.<br />

Also muss die Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den anderen<br />

Bereichen/Vertrieben weiter verbessert werden.<br />

„Let's do it together“ darf nicht nur ein<br />

Werbeslogan bleiben.<br />

I&S IP<br />

Wie ist die Stimmung <strong>bei</strong><br />

Euch im Schiffbau?<br />

Oliver Mohr: Wir sind immer noch skeptisch.<br />

Es sind viele Projekte in der Pipeline,<br />

aber sie müssen erst noch Auftrag werden.<br />

Die Weiterbildung kommt bisher immer noch<br />

zu kurz. Wir brauchen ein echtes Angebot<br />

von Qualifizierungsmaßnahmen. Es sollten<br />

verstärkt am Standort auch Englischkurse<br />

angeboten werden. Denn die Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

wollen nicht, dass die zusätzlichen fünfzig<br />

Stunden als Ar<strong>bei</strong>tszeit einkassiert werden.<br />

Natürlich ist auch das Einkommen wichtig.<br />

Mit der neuen LEE<br />

werden wir am<br />

Geschäftsvolumen<br />

der RD gemessen.<br />

Überträgt man das<br />

Ergebnis der RD<br />

vom letzten<br />

Geschäftsjahr, bin<br />

ich zuversichtlich.<br />

Wir können wieder<br />

das alte Tarifein-<br />

Oliver Mohr<br />

Dieter Wieck<br />

kommen ereichen.


COM: Klare Strategien und mehr<br />

regionale Entscheidungen nötig<br />

Wie steht es um COM?<br />

Günter Hameister: Der Start in das laufende<br />

Geschäftsjahr rief keine Jubelorgien hervor.<br />

Fehlende Geschäftsstrategie der Zentrale, die<br />

ursprünglich geplante Ausgliederung von<br />

Vertriebsteilen, ernüchternde wirtschaftliche<br />

Eckdaten des Bereichs und massiver Personalabbau<br />

führten <strong>bei</strong> allen zu einer Lähmung.<br />

Rüdiger Skrobarczyk: Der Vorstand frisierte<br />

Zahlen, um Ergebnis auszuweisen, statt Fehlentwicklungen<br />

rechtzeitig zu korrigieren. Das<br />

rächte sich. Inzwischen wurden wenigstens<br />

einige Bereichsvorstände „weggelobt“.<br />

Wie steht COM in der Hanse da?<br />

Kerstin Sprengard: Zentral verursachte<br />

Probleme beeinflussen selbstverständlich<br />

die Region. Der Personalabbau hat<br />

auch hier große Löcher gerissen. Dennoch<br />

gibt es Unterschiede. Wir haben <strong>bei</strong> allen<br />

Problemen weitgehend unsere Ar<strong>bei</strong>tsfähigkeit<br />

erhalten. Unsere Leitungen haben<br />

nicht die zentralen Vorgaben nur durchgewinkt,<br />

sondern konnten sich zumindest<br />

teilweise gegen die Zentrale durchsetzen.<br />

G.H: Die Mitar<strong>bei</strong>terInnen beklagen fehlende<br />

Perspektiven. Diese wiederherzustellen<br />

ist nicht einfach und wird immer<br />

wieder durch zentrale Entscheidungen behindert.<br />

Die Mitar<strong>bei</strong>terInnen erwarten eine<br />

Anerkennung ihres Engagements, statt nur<br />

als Kostenfaktor betrachtet zu werden. Sie<br />

erwarten klare Strategien auf einem hart<br />

umkämpften Markt.<br />

Viele Mitar<strong>bei</strong>terInnen sind in die<br />

BeE gegangen, wie läuft es dort?<br />

K.S: Beratung, Qualifizierung und Vermittlung<br />

sind in vollem Gange. Aus Hamburg<br />

werden 57 Mitar<strong>bei</strong>terInnen in der BeE betreut.<br />

Zum 1. Febr. haben bereits 3 ein neues festes<br />

Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis. Andere bereiten eine Existenzgründung<br />

vor. Die meisten müssen <strong>bei</strong> einer<br />

neuen Firma deutliche Einkommensverluste<br />

hinnehmen. Unsere KollegInnen haben<br />

ungleich größere Chancen auf einen Ar<strong>bei</strong>tsplatz<br />

als andere, die sich ohne BeE bewerben.<br />

Die bisherigen drei Network Operation<br />

Center NOC werden nach Düsseldorf<br />

verlagert. Was hältst du davon?<br />

R.S: Schon <strong>bei</strong> der Zentralisierung der Callcenter<br />

und Remotecenter ging Kundenähe verloren.<br />

Die Kostenersparnis ist fragwürdig. Diese<br />

Strukturen passen mit dem RD-Gedanken nicht<br />

zusammen. Im NOC werden die Kunden betreut,<br />

die ihre IT-Infrastruktur ganz oder teilweise<br />

<strong>Siemens</strong> übertragen. Da<strong>bei</strong> wird zum Teil auch<br />

Personal des Kunden übernommen. Würde<br />

das NOC verlagert, würden weitere zukünftige<br />

Kunden verprellt. Der Wirtschaftsausschuss des<br />

Gesamtbetriebsrats hat diese Maßnahme erst<br />

einmal gestoppt.<br />

Welche Folgen hat das Zusammenwachsen<br />

von Daten und Sprache?<br />

G.H: Diese Entwicklung erfordert einen enormen<br />

Qualifizierungsbedarf. In der Technik ist<br />

dies mit völlig neuen Ar<strong>bei</strong>tsinhalten verbunden.<br />

Statt Hardware- sind zunehmend reine<br />

Softwarelösungen gefordert. Sprachkommunikation<br />

findet zunehmend über Datennetze<br />

statt. Die eigenständigen Kommunikationsnetze<br />

verlieren an Bedeutung. Dafür brauchen wir<br />

neue Geschäftsmodelle und Vertriebskonzepte.<br />

R.S: Eines dieser neuen Geschäftsmodelle<br />

ist Managed Service in Verbindung mit einem<br />

NOC. Aber gleichzeitig dürfen die bestehenden<br />

Altkunden mit herkömmlichen Anforderungen<br />

nicht vernachlässigt werden.<br />

Rüdiger Skrobarczyk<br />

Günter Hameister<br />

Kerstin Sprengard<br />

Die Abgrenzung<br />

zwischen<br />

öffentlicher und<br />

privater Kommunikationstechnik<br />

verwischt. Welche<br />

Folgen hat das?<br />

K.S: Heute können Leistungsmerkmale einer<br />

privaten Kommunikationsanlage in der Vermittlungstechnik<br />

des Carrier realisiert werden.<br />

Eine Anlage <strong>bei</strong>m Kunden ist nicht mehr erforderlich.<br />

Mit der Hipath 8000 können in umgekehrter<br />

Richtung Leistungen der Vermittlungstechnik<br />

<strong>bei</strong>m Kunden nachgebildet werden.<br />

Dieser Umstand führt zu einer zunehmenden<br />

Konkurrenz zwischen <strong>bei</strong>den Lösungsansätzen.<br />

Der COM Bereich muss dringend entscheiden,<br />

wie wir uns dort positionieren.<br />

Wie sollte sich der Service aufstellen?<br />

G.H: Wir dürfen keinen „Billigwettbewerb“<br />

anstreben, sondern Alleinstellungsmerkmale<br />

in Qualität und Breite unseres Services herausstellen.<br />

Was fordert der Betriebsrat zu<br />

COM/STS?<br />

R.S: Der Bereich COM und die STS sind noch<br />

nicht so richtig in Region Deutschland angekommen.<br />

Der COM Vertrieb ist regional aufgestellt<br />

und STS wird zentral ausgesteuert. Das<br />

passt nicht zusammen. Wir fordern ein abgestimmtes<br />

Vertriebs- und Servicekonzept.<br />

5<br />

Segeln mit der RD<br />

Ich war begeistert. Ich sollte einen<br />

Küsten-Event organisieren. „Wir an der<br />

Küste müssen unseren Kunden zeigen,<br />

dass sie es jetzt mit <strong>Siemens</strong> One zu tun<br />

haben. Unsere Chance - <strong>Siemens</strong> aus einer<br />

Hand - muss erlebt werden“, so unser Chef<br />

der Region Hanse. Die RD-Leitung in<br />

Berlin war davon begeistert. Auch die<br />

Zentrale in München soll merken, was wir<br />

hier machen. Eine spannende Aufgabe.<br />

Bei einem gemütlichen Glas Rotwein<br />

zusammen mit meiner lieben Sabrina<br />

sprudelten die Ideen nur so heraus: Ein<br />

zweitägiger Segeltörn mit einhundertfünfzig<br />

Kunden unserer Region, das wär'<br />

doch was. Und <strong>Siemens</strong> One werde zum<br />

Anfassen deutlich. Sofort ging ich den<br />

Event an. Als erstes antwortete der COM<br />

Chef Ganswindt aus München auf Englisch.<br />

Das sei eine top + Idee. Wir sollten<br />

aber ein modernes Frachtschiff buchen.<br />

Damit kämen wir auch schneller von Hamburg<br />

nach Indien. Außerdem, COM habe<br />

als Global Player für Events schließlich<br />

langjährige Erfahrung. Selbst als es COM<br />

schon schlecht ging, habe man noch hervorragende<br />

Events veranstaltet. Dann antwortete<br />

der Bereich Industrie mit Dr.<br />

Wucherer. Es sei besser, mit dem Flugzeug<br />

nach China zu fliegen und dann mit einem<br />

koreanischen Containerschiff über Rotterdam<br />

nach Hamburg zu fahren. Die Zukunft<br />

von <strong>Siemens</strong> im Norden liege schließlich<br />

in Asien. Hatte ich etwa die RD-Vision<br />

falsch verstanden? Auch der RD-Leitung in<br />

Berlin gelang es nicht, den ZV von unserem<br />

Konzept zu überzeugen. Aber ich<br />

war sicher, so würden wir unsere hanseatischen<br />

Kunden eher abschrecken. Der<br />

ZV-Vorsitzende überließ es seinem<br />

Ar<strong>bei</strong>tsdirektor, Dr. Radomski, zu schlichten.<br />

Dieser entschied top down ++ „Mit<br />

dem russischen Segelschiff „Kruisenstern“<br />

segeln wir zwei Tage von Kiel aus.<br />

Die Ehefrauen oder Sekretärinnen dürfen<br />

mitfahren“. Endlich, einer hatte das Küstenfeeling<br />

verstanden. Es gelang mir<br />

noch, die chinesische Musikgruppe auszuladen.<br />

Sie sollte das Lied singen: „Din,<br />

Don, Won - aus Deutschland davon“. Stattdessen<br />

sang der <strong>Siemens</strong> Chor zur Begrüßung<br />

deutsche Seemannslieder. Wir wurden<br />

zünftig mit einem Glas „Küstennebel“<br />

an Bord begrüßt. Bevor man ablegte, kam<br />

es nochmals zum Streit. Ganswindt und<br />

Wucherer wollten durch den Nordostseekanal<br />

nach Asien segeln. Da sprach die RD-<br />

Leitung lautstark ein Machtwort: „Wir sind<br />

hier in Deutschland und nicht in China.<br />

Wir segeln in die Ostsee“. Endlich wurde<br />

Klartext geredet. Unsere Kunden klatschten<br />

heftigen Beifall. Sabrina, die mich<br />

begleitete, war begeistert. Spät nach Mitternacht<br />

flüsterte mir Sabrina in unserer<br />

Kabine ins Ohr: „Wenn das so weiter geht,<br />

hat <strong>Siemens</strong> in Deutschland eine gute<br />

Perspektive“.<br />

Rudi Ratlos


6Betriebsrat erreichte bessere Eingruppierung<br />

bis März `05<br />

Sonderzulage<br />

Leistungszulage<br />

Grundvergütung<br />

(Tarifgruppe)<br />

Flächentarif Alt<br />

Tarifliches Jahreseinkommen<br />

ist<br />

wieder erreichbar<br />

Im Dezember hat der Gesamtbetriebsrat<br />

ohne Gegenstimmen der<br />

neuen Leistung- und ergebnisbezogenen<br />

Erfolgsbeteiligung (LEE)<br />

zugestimmt. Aus Sicht des Gesamtbetriebsrates<br />

ist der Kern der GBR<br />

Forderung erreicht und der<br />

Tarifvertrag eingehalten worden.<br />

Die Mitar<strong>bei</strong>terInnen können<br />

wieder ihr altes tarifliches Jahreseinkommen<br />

erreichen.<br />

Die LEE ersetzt als variables Einkommen<br />

das bisherige Urlaubsgeld und das anteilige<br />

13. Monatseinkommen.<br />

Geschäftsvolumen als Grundlage<br />

Für die Beschäftigten in den bisherigen<br />

Servicegesellschaften ersetzt LEE die bisherige<br />

Gewinnbeteiligung. Die LEE enthält<br />

Erzielte LeE in % vom Monatsentgelt<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

ab April `05<br />

Sonderzulage<br />

Ausgleichszulage bis 10 %<br />

tarifl. Leistungskomponente<br />

Grundvergütung<br />

(Tarifgruppe)<br />

Ergänzungstarif Neu<br />

Auf dieser Basis ergeben sich zum Beispiel folgende Eckwerte:<br />

Überschreitung<br />

des Vorjahres-<br />

Istwertes um<br />

Erzielte LeE<br />

zusätzlich insgesamt<br />

3% 30/60 = 0,50 ME 0,50 ME<br />

5% 20/80 = 0,25 ME 0,75 ME<br />

6,96% 19,6/40 = 0,49 ME 1,24 ME<br />

Die Mitar<strong>bei</strong>terInnen der ehemaligen<br />

<strong>Siemens</strong> AG Bereiche wurden gemäß<br />

Tarifvertrag neuen Entgeltgruppen<br />

zugeordnet.<br />

Diese wurden mit dem Betriebsrat beraten,<br />

bevor sie den Mitar<strong>bei</strong>terInnen mitgeteilt<br />

wurden. Die Firma bezog sich in ihrem ersten<br />

Vorschlag sehr stark auf die tariflichen Richt<strong>bei</strong>spiele.<br />

Für die Eingruppierung ist jedoch<br />

die jeweilige Tätigkeit entscheidend, die in<br />

jedem Einzelfall geprüft und eingruppiert<br />

werden muss. So haben Betriebsrat und Personalabteilung<br />

jeden einzelnen Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

und Mitar<strong>bei</strong>terin durchgesprochen.<br />

einen Ergebnisteil und einen Leistungsteil.<br />

Für den Ergebnisteil wird das Geschäftsvolumen<br />

genommen, d.h. Auftragseingang und<br />

Umsatz mal 0,5. Ausgangsbasis ist das<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte<br />

Geschäftsvolumen. Für das Geschäftsjahr<br />

05/06 ist folgendes vereinbart: Bei Erreichen<br />

des Planzieles Geschäftsvolumen RD, also<br />

eine Steigerung des Istwertes um 7 %,<br />

werden 1,24 Monatseinkommen zusätzlich<br />

ausgezahlt. (siehe Kurve)<br />

In der RD Nettovertriebskosten<br />

als Grundlage<br />

Für den Leistungsteil in der RD wurden als<br />

Messgröße die Nettovertriebskosten nach<br />

dem gleichen Prinzip pro RD-Region als<br />

EURO-Werte in einer linearen Kurve festgelegt.<br />

Auch die Nicht RD-Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

haben als Ergebnisteil das erzielte<br />

Geschäftsvolumen der RD. Für den Leistungsteil<br />

werden je nach Bereichen<br />

außerhalb der RD unterschiedliche Ziele<br />

vereinbart. Im Leistungsteil können nochmals<br />

bis zu 1,24 Monatseinkommen erzielt<br />

werden.<br />

Abweichung vom Vorjahres-Ist in %<br />

0<br />

-1 0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Falls der vergleichbare Vorjahres-Istwert um mehr als 20 % übertroffen wird, werden 248 %<br />

des Monatsentgeltes gezahlt.<br />

Der Betriebsrat hat <strong>bei</strong> vielen Mitar<strong>bei</strong>ter-<br />

Innen die angewandten Richt<strong>bei</strong>spiele in<br />

Frage gestellt. Unter Einbeziehung der<br />

Betriebsratsmitglieder und der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />

Vertrauensleute wurden stichprobenartig aus<br />

den jeweiligen Abteilungen und in Gesprächen<br />

mit Mitar<strong>bei</strong>terInnen Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

analysiert und zum Teil treffendere Richt<strong>bei</strong>spiele<br />

angewandt. Wo die neue Eingruppierung<br />

im Vergleich zur Tätigkeitsbezeichnung<br />

und zum alten Einkommen passten, hat der<br />

Betriebsrat akzeptiert.<br />

Der Betriebsrat konnte für viele Mitar<strong>bei</strong>ter-<br />

Innen eine bessere Eingruppierung oder Einstufung<br />

als ursprünglich vorgesehen erreichen.<br />

Ende der<br />

Bescheidenheit<br />

von Harald Lehning<br />

<strong>IG</strong>M Verwaltungsstelle Hamburg<br />

Die Einkommen sollen um fünf<br />

Prozent steigen - so lautet die<br />

Forderung der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> für die<br />

<strong>Metall</strong>- und Elektroindustrie.<br />

Wohlgemerkt die Forderung,<br />

nicht der Abschluss. Aber wie<br />

selbstverständlich beginnt sofort<br />

das große Jammern <strong>bei</strong> den<br />

Ar<strong>bei</strong>tgebern: Der Abschied von<br />

der Bescheidenheit zerstöre weitere<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze und das „zarte<br />

Pflänzchen Aufschwung“ würde<br />

im Keime erstickt. Es ist nicht nur<br />

heuchlerisch, sondern geradezu<br />

peinlich, wenn die Ar<strong>bei</strong>tgeber auch in dieser Tarifrunde<br />

das Klagelied über die hohen Lohnkosten<br />

anstimmen.<br />

Denn für die Branche gilt: Die Gewinne sind üppig,<br />

die Aktienkurse steigen. Ob Anlagen, Autos oder<br />

Maschinen - ein Ausfuhrrekord jagt den anderen. Wir<br />

sind Weltmeister im Export, der Standort Deutschland<br />

ist wettbewerbsfähig wie kaum je zuvor. Der Anteil der<br />

Löhne und Gehälter an der gesamtwirtschaftlichen<br />

Leistung jedoch ist in den letzten Jahren beständig<br />

zurückgegangen. Lohnverzicht schafft generell keine<br />

neuen Ar<strong>bei</strong>tsplätze. In schwierigen Einzelfällen sind<br />

unsere Tarifverträge flexibel genug, um Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

zu retten. Was unserer Wirtschaft fehlt, ist Binnennachfrage.<br />

Das heißt: Mehr Geld in die Tüte, mehr<br />

Kaufkraft, die endlich für den Aufschwung sorgen<br />

könnte und damit für neue Ar<strong>bei</strong>tsplätze. Beim Wettbewerb<br />

um die niedrigsten Löhne kann Deutschland<br />

nur verlieren. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen<br />

jedoch die Märkte erobern. Zukunftsfähige<br />

Konzepte erfordern Investitionen in Forschung und<br />

Entwicklung, in optimierte Ar<strong>bei</strong>tsprozesse und in<br />

Qualifizierung der Beschäftigten. Da besteht noch<br />

erheblicher Nachholbedarf. Gute Bezahlung, gute<br />

Ausbildung - das sind die Grundlagen. „Besser statt<br />

billiger“ - nur so führt der Weg aus der Krise. Deshalb<br />

fordert die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> eine spürbare Entgelterhöhung<br />

und Zukunftssicherung durch einen Tarifvertrag zu<br />

Qualifizierung und Innovation.


Mehr Weiterbildung für<br />

Teamassistentinnen<br />

Die Aufgaben einer<br />

Teamassistentin<br />

sind sehr vielschichtig.<br />

Ich bin Teamassistentin<br />

in der SBT.<br />

Ich bin für die Reisekostenabwicklung<br />

des F2-<br />

Personals für 2 Regionen<br />

zuständig und zusätzlich<br />

noch für einige „Kleinigkeiten“<br />

wie Personendosimetrie(Strahlenbelastung<br />

<strong>bei</strong> Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

in Kernkraftwerken),<br />

Privatfahrgenehmigungen und vieles mehr.<br />

Ich überwache die Einhaltung der Richtlinien,<br />

korrigiere Abrechnungen, wenn nötig, und<br />

weise die Kollegen auf evtl. Fehler hin. Ich<br />

habe es folglich mit einer Vielzahl von gesetzlichen<br />

und firmeninternen Regelungen<br />

zu tun, die ich gut beherrschen<br />

muss. Sehe ich mir die<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze meiner „Mit-Assistentinnen“<br />

an, so stelle ich fest,<br />

„Ich<br />

ar<strong>bei</strong>te<br />

Teilzeit“<br />

von Christine Melich<br />

Seit nunmehr 13 Jahren ar<strong>bei</strong>te ich in<br />

Teilzeit, 30 Stunden die Woche. Schon<br />

damals musste ich mir den Spruch anhören:<br />

Du hast es gut, du kannst jetzt schon nach<br />

Hause gehen! Sicher war es gut, schon JETZT<br />

nach Hause zu gehen, doch warum gehe ich<br />

denn jetzt schon nach Hause? Nach der Babypause<br />

hatte ich Beruf und Familie unter einen<br />

Hut zu bringen, also musste ich meine Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

verkürzen, denn nur so konnte ich die Kinderbetreuung<br />

sicherstellen. Was meine Kollegen<br />

nicht so bedenken ist, weniger ar<strong>bei</strong>ten<br />

bedeutet auch weniger Geld, weniger Zulagen<br />

und auch weniger Qualifizierung, denn alles<br />

dass viele völlig unterschiedliche<br />

Aufgaben<br />

haben. Das macht das<br />

Thema Qualifizierung<br />

nicht gerade einfach. Es<br />

ist sehr gut, dass im neuen<br />

Tarifvertrag der Anspruch auf ein jährliches<br />

Qualifizierungsgespräch geregelt ist. Sieht<br />

man sich dann das Weiterbildungsprogramm<br />

für Teamassistentinnen an, muss einem einfach<br />

auffallen, dass das Angebot sehr<br />

beschränkt ist. Ich will mich im Betriebsrat<br />

dafür einsetzen, dass wir eine Erweiterung des<br />

Qualifizierungs-Angebotes erreichen. Bisher<br />

kommen für Teamassistentinnen vorwiegend<br />

„Wieder-Auffrischungs-Seminare“ wie Excel,<br />

Word, Power Point in die Qualifizierungs-<br />

Planung. Das reicht meiner Ansicht nach<br />

nicht. Formulieren wir Teamassistentinnen<br />

doch unsere Qualifizierungs-Forderungen und<br />

setzen diese gemeinsam mit dem Betriebsrat<br />

um, damit wir zukünftig noch besser mit den<br />

immer größer werdenden Anforderungen an<br />

unseren Ar<strong>bei</strong>tsplätzen umgehen können.<br />

Sabine Saathoff<br />

wird an meiner verkürzten Ar<strong>bei</strong>tszeit prozentual<br />

gemessen. Hab` ich das gut? Stehen Versetzungen<br />

oder Projekte an, wird schon sehr<br />

genau geschaut, ob die neue Stelle mit Teilzeit<br />

besetzt werden kann, ob es denn geht, dass ein<br />

Elternteil einen wichtigen Posten besetzt, wo<br />

Kinder doch auch krank werden, die Tagesmutter<br />

oder der Kindergarten ausfällt und sei dies<br />

auch nur für Stunden. Doch da vergessen<br />

viele Vorgesetzte das Organisationstalent<br />

mancher Eltern, denn mit Kindern und Beruf<br />

lernen sie, möglichst alles unter einen Hut zu<br />

bekommen. Ich habe mich als Betriebsrätin<br />

auch schon seit vielen Jahren dafür eingesetzt,<br />

dass auch die Firma Teilzeitbeschäftigte<br />

als gleichwertig anerkennt. Bis heute habe<br />

ich - <strong>bei</strong> rechtzeitiger Ankündigung - Mehrar<strong>bei</strong>t<br />

machen können, konnte im Team mitar<strong>bei</strong>ten,<br />

Weiterbildung außerhalb der Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

machen, Betriebsratsseminare (mit Kinderbetreuung)<br />

besuchen. Trotz mancher<br />

Benachteiligungen, ganz persönlich gemeint,<br />

würde ich mich immer wieder für den großen<br />

Hut entscheiden, unter dem meine Kinder,<br />

Familie und auch mein Beruf passen. Hab ich<br />

es gut!<br />

Christine Melich mit Philip und Emily<br />

7<br />

Qualifizierung<br />

planen<br />

Der Betriebsrat hatte Anfang Dezember<br />

alle Führungskräfte aufgefordert, die<br />

Qualifizierungsplanung vorzulegen.<br />

Inzwischen gab es die ersten Gespräche.<br />

Hier<strong>bei</strong> ist positiv der Bereich SBT zu nennen.<br />

Dort wird für alle, auch ÜT MItar<strong>bei</strong>terInnen,<br />

eine Planung erstellt. Wenn die<br />

Planung eine geringere Qualifizierungszeit<br />

als 50 Std. vorsieht, bittet die Geschäftsleitung<br />

die zuständigen Führungskräfte um<br />

Stellungnahme. Leider sehen immer noch<br />

viele Bereiche andere Themen als wichtiger<br />

an, als eine strukturierte<br />

Qualifizierungsplanung.<br />

Obwohl schon das erste<br />

Quartal abgelaufen ist,<br />

sind dennoch nicht alle<br />

Qualifizierungsgespräche<br />

zwischen den Vorgesetzten<br />

und Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

geführt. Der Betriebsrat<br />

erwartet, dass ihm die<br />

abschließende Planung<br />

im März für alle Bereiche<br />

vorgelegt wird. Viele Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

erwarten<br />

das auch. Bernd Grimmig<br />

Bürogleitzeit<br />

über SIPORT<br />

Die Gleitzeiterfassung über den<br />

Mitar<strong>bei</strong>terausweis soll zukünftig<br />

über das <strong>Siemens</strong><br />

Produkt SIPORT erfolgen.<br />

Das laufende Gleitzeitsystem<br />

wird nicht mehr auf<br />

die neuen Ar<strong>bei</strong>tszeiten<br />

umgestellt. SIPORT ist ein<br />

Zugangskontrollsystem,<br />

das neu am Lindenplatz<br />

und in Rothenburgsort<br />

installiert werden soll. Die<br />

aufgelaufenen Stunden<br />

vom alten System werden<br />

zurzeit gesammelt. Zum<br />

Start des neuen Systems<br />

sollen sie bewertet nach V2 / V3 Stunden<br />

wieder eingestellt werden. Bitte beachten<br />

Sie, dass die geleisteten (V2) Gleitstunden<br />

pro Monat nicht über 22 Std. gehen dürfen.<br />

Alles was darüber hinaus geleistet wird,<br />

sind (V3) Mehrar<strong>bei</strong>tsstunden und somit<br />

zustimmungspflichtig durch Ihre Führungskraft<br />

und den Betriebsrat. Alle Mitar<strong>bei</strong>ter-<br />

Innen im Innendienst sind berechtigt, an<br />

der Gleitzeiterfassung teilzunehmen.<br />

Fred Lieberich


8<br />

Neue<br />

Schreibtische<br />

der Renner<br />

Ein Highlight der Renovierung<br />

sind die höhenverstellbaren<br />

Schreibtische. Etliche<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnen haben<br />

diesen Vorzug schon in kurzer<br />

Zeit schätzen gelernt.<br />

Doch so selbstverständlich, wie es heute<br />

aussieht, war es nicht. Anfang 2004 haben<br />

die Betriebsräte sich für die Einführung von<br />

höhenverstellbaren Schreibtischen ausgesprochen.<br />

Schnell war auch eine Übereinkunft<br />

mit der örtlichen Betriebsleitung<br />

zustande gekommen. Wer nun glaubt, damit<br />

sei alles in Butter gewesen, hatte sich gewaltig<br />

getäuscht.<br />

Es interessierte die SRE-Leitung in<br />

München nicht im mindesten, dass sich in<br />

Hamburg Betriebsleitung und Betriebsrat<br />

auf ein Fabrikat geeinigt haben - natürlich<br />

mit den örtlichen SRE Verantwortlichen.<br />

Nach einem halben Jahr kam wie „Jack aus<br />

der Box“ ein neues Fabrikat aufs Trapez. Nur<br />

mit dem kleinen aber feinen Unterschied,<br />

dass die neue Abschaltautomatik der<br />

Schreibtische nicht dem Stand der Sicherheitstechnik<br />

entsprach. Der Schreibtisch<br />

konnte als „Presse“ oder „Hebebühne“ eingesetzt<br />

werden, da er ungebremst in die<br />

End-Stellung fuhr. Erst nach weiteren Monaten<br />

- im Januar 2005 - hat der Betriebsrat<br />

unter Einsatz aller Kräfte erreicht, dass ein<br />

funktionsfähiger und höhenverstellbarer<br />

Schreibtisch eingeführt wurde. Hieran wird<br />

wieder deutlich, wie wichtig das Engagement<br />

des Betriebsrats ist. Gesundheitsschutz<br />

sollte das wichtigste Ziel auch am<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplatz sein. Ohne Betriebsrat sähen<br />

die Ar<strong>bei</strong>tsplätze wohl so manches Mal<br />

schlechter aus.<br />

<strong>Siemens</strong> gibt Studie in Auftrag: wie<br />

kann die dreidimensionale Führungsstruktur<br />

der I&S Service Center auf einem<br />

zweidimensionalen Organigramm dargestellt<br />

werden.<br />

Reisekosten senken gemäß MOVE 25: Ab<br />

sofort mit dem Fahrrad zu Kunden fahren!<br />

Nebeneffekt: das verlängert die<br />

bezahlte Reisezeit.<br />

Geiz ist nicht geil! <strong>Siemens</strong> zahlt freiwillig<br />

5% mehr.<br />

Die Nürnberger STS Leitung bekommt<br />

durch die Regionalisierung weniger Einfluss.<br />

Mehr Ar<strong>bei</strong>tsplätze für<br />

Schwerbehinderte<br />

Hermann Riege,<br />

I&S SIMS, Betriebsrat<br />

und Vertrauensmann der<br />

Schwerbehinderten<br />

„Meine Hauptaufgabe ist es, die Eingliederung<br />

von schwerbehinderten bzw. gleichgestellten<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnen in den Ar<strong>bei</strong>tsprozess<br />

zu unterstützen. Ich unterstütze die Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

z.B. <strong>bei</strong> Problemen am Ar<strong>bei</strong>tsplatz,<br />

Kur- und Gleichstellungsanträgen.<br />

Zusätzlich zum Sozialgesetzbuch und<br />

Betriebsverfassungsgesetz haben wir dieses<br />

durch eine betriebliche Integrationsvereinbarung<br />

geregelt.<br />

Meine Ziele sind der Erhalt der Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

Wählen Sie die Liste 2 der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> am:<br />

1. März 2006, Lindenplatz, 3. Flur BR,<br />

Besprechungsraum 357,<br />

von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />

2. März 2006, Rothenburgsort BR Büro,<br />

Haus Pinnau EG, von 7.00 bis 14.00 Uhr<br />

2. März 2006, Überseering 33, 2.OG<br />

Tür 1, Raum 1 „Aquarium“,<br />

von 8.00 bis 13.00 Uhr<br />

2. März 2006, Königsreihe 22, 1.OG<br />

kleiner Besprechungsraum,<br />

von 9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Büro des Wahlvorstands ist Lindenplatz,<br />

3. Flur, Betriebsratsbüro Raum 354,<br />

Claus Timmann, 040 / 28 89-38 95<br />

für Schwerbehinderte<br />

und auch für<br />

Menschen, die aus<br />

gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr<br />

überall einsetzbar<br />

sind. Schwerbehinderung oder Krankheit kann<br />

jeden treffen. Eine wesentliche Ursache sind<br />

die immer höheren Anforderungen und der<br />

damit verbundene Gesundheitsverschleiß in<br />

der Ar<strong>bei</strong>tswelt. Um hier optimal beraten und<br />

unterstützen zu können, besuche ich regelmäßig<br />

Fortbildungen der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> und des Integrationsamts.<br />

Wichtig ist es, an den Ursachen<br />

anzusetzen. Prävention ist wichtig. Deswegen<br />

engagiere ich mich auch für den betrieblichen<br />

Gesundheitsschutz.“<br />

Zeitung für die Beschäftigten<br />

des SIEMENS Konzerns Hamburg<br />

Herausgeber: <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>, Verwaltungsstelle Hamburg,<br />

Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg<br />

Verantwortlich i.S.d.P.: Bernhard Janßen<br />

Redaktionsleitung: Claus Timmann<br />

Redaktion: Bernd Grimmig, Bernhard Janßen,<br />

Ernst-Alfred Lieberich, Rüdiger Skrobarczyk,<br />

Birgit Steinborn, Claus Timmann (Schlußredaktion)<br />

Mitar<strong>bei</strong>t an dieser Ausgabe:<br />

Thomas Ahme, Björn Ahrens, Günter Hameister,<br />

Harald Lehning, Christine Melich, Hermann Riege,<br />

Sabine Saathoff, Anne Schmuck, Kerstin Sprengard,<br />

Dieter Wieck<br />

Gesamtherstellung:<br />

Verlag und Druckerei Hintze GmbH,<br />

Emilienstraße 14a, 20259 Hamburg<br />

Hergestellt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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