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Zukünftige Auswirkungen der Sechs-Stunden-Regelung gemäß §24 EEG 2014

Eine Studie von Energy Brainpool im Auftrag des BWE. Stand: 11/2014

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Stand: 11/2014

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Zudem existieren verschiedene operative Flexibilitätshemmnisse. So findet teilweise keine<br />

Nutzung des Kurzfristhandels, speziell des Intraday-Handels, zur Kraftwerkseinsatzoptimierung<br />

durch die Energieproduzenten statt, da die (finanziellen) Anreize nicht ausreichend<br />

hoch sind. Den Kraftwerksbetreibern, die ihren Strom bereits am Terminmarkt veräußert<br />

haben, entstehen keine echten Kosten bei Weiterbetrieb des Kraftwerks in negativen Preisstunden,<br />

es entgehen ihnen lediglich Zusatzgewinne. Auch schränkte das bisherige Auktionierungsverfahren<br />

am Day-Ahead-Markt <strong>der</strong> EPEX Spot die Abgabe von interdependenten<br />

Geboten ein, die die technischen Kraftwerksbeschränkungen adäquat wi<strong>der</strong>spiegeln können.<br />

2 Weitere Erklärungsansätze umfassen verschiedene regulatorische Hemmnisse wie die<br />

langen Vorlaufzeiten <strong>der</strong> Regelenergievermarktung und die bisher zu geringe Nutzung von<br />

Windkraftanlagen zur Blindleistungsbereitstellung.<br />

Damit kann festgehalten werden, dass die Entstehung negativer Preise we<strong>der</strong> allein auf die<br />

Erzeugung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien noch auf die technischen Beschränkungen<br />

<strong>der</strong> übrigen Marktakteure zurückgeführt werden kann. Vielmehr handelt es sich um<br />

ein Bündel an Faktoren, die negative Preise begünstigen.<br />

2.3. Historische Häufigkeiten negativer Preise in den Jahren 2008 bis <strong>2014</strong><br />

Seit <strong>der</strong> Einführung negativer Preise am Spotmarkt sind diese zunächst in 2008 und 2009<br />

relativ häufig aufgetreten. 2010 und 2011 dagegen wurden durch zunehmende Optimierung<br />

<strong>der</strong> Kraftwerksfahrweise und des Gebotsverhaltens am Spotmarkt sowie die Erholung <strong>der</strong><br />

deutschen Wirtschaft nach <strong>der</strong> Finanzkrise und damit einhergehen<strong>der</strong> ansteigen<strong>der</strong> Stromnachfrage<br />

weniger häufig negative Preise verzeichnet. Seit 2012 sind jedoch wie<strong>der</strong> öfter<br />

<strong>Stunden</strong> mit Markträumungspreisen unterhalb <strong>der</strong> Null zu beobachten. Die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Häufigkeit negativer Preise kann in folgen<strong>der</strong> Grafik nachvollzogen werden:<br />

2 Hier hat sich zu Beginn des Jahres <strong>2014</strong> bereits eine Verbesserung durch die Einführung <strong>der</strong> Möglichkeit,<br />

abhängige Blockgebote abzugeben, eingestellt.<br />

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