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Report


Herausgeber:<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Verkehrsforum</strong> e.V.<br />

10785 Berlin, Klingelhöferstraße 7<br />

Telefon: 030-263954-0<br />

Telefax: 030-263954-22<br />

Internet: www.verkehrsforum.de<br />

Email: info@verkehrsforum.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Ingrid Kudirka<br />

Fotos:<br />

ACE Auto Club Europa (S. 21)<br />

Amadea.Berlin (S. 13)<br />

BLG Logistics (S. 29)<br />

BMU/Brigitte Hiss (S. 23)<br />

BMW AG, München (Deutschland) (S. 35)<br />

Da<strong>im</strong>ler AG (S. 24)<br />

Deutsche Bundesbank (S. 18)<br />

Deutscher Bundestag/Lichtblick/Ach<strong>im</strong> Melde (S. 8)<br />

Deutscher Bundestag/Studio Kohlmeier (S. 7)<br />

Fraport AG (S. 15, 36)<br />

Hamburger Hafen und Logistik AG (Titel, S. 30)<br />

Parlament Européen (S. 10/11)<br />

Rolls-Royce plc. 2010 (S. 27)<br />

Wikipedia (S. 17)<br />

Layout und Produktion:<br />

msm.media | amadea.berlin<br />

www.amadea-berlin.de<br />

Berlin, März 2011


<strong>Deutsches</strong> <strong>Verkehrsforum</strong><br />

Report 2010/2011<br />

www.verkehrsforum.de


Inhalt:<br />

Verkehrspolitik und Rahmenbedingungen > 6<br />

Infrastruktur und Finanzierung > 14<br />

Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aschutz > 22<br />

Güterverkehr und Logistik > 28<br />

Personenverkehr > 34<br />

Chronik 2010/2011 > 38<br />

Positionspapiere, Lenkungskreise 2010/2011 > 46<br />

Präsidium des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s > 48<br />

Mitglieder des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s > 50


Reformen konsequent<br />

weiterverfolgen<br />

Klaus-Peter Müller<br />

Vorsitzender des Präsidiums des<br />

Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

COMMERZBANK AG<br />

Nach der schwersten Wirtschaftskrise seit 1945<br />

erlebte die deutsche Wirtschaft <strong>im</strong> Jahr 2010<br />

einen ungeahnten Aufschwung. Die Konjunkturpakete<br />

der Bundesregierung haben ihre Wirkung<br />

entfaltet. Und Unternehmen waren gut<br />

beraten, ihre Mitarbeiter so weit wie möglich<br />

weiter zu beschäftigen und konnten so bei anziehender<br />

Konjunktur wieder voll in den Produktionsprozess<br />

einsteigen. Insgesamt ist das<br />

eingetreten, was das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

auch während der Krise prognostiziert hat: Die<br />

Globalisierung ist ein langfristiger Wachstumspfad<br />

– er wird auch durch eine Krise nicht verlassen.<br />

Erschüttert wurde der Luftverkehr durch die <strong>im</strong>mer<br />

noch vorhandene terroristische Bedrohungslage.<br />

Im Oktober 2010 wurden in Flugzeugen Paketbomben<br />

entdeckt. Deutschland und die Europäische<br />

Union haben angemessen reagiert. Vor<br />

allem muss es ein internationales Zusammenspiel<br />

geben, nationale oder kontinentale Alleingänge<br />

nützen an dieser Stelle nichts. Gleichzeitig<br />

ist es notwendig, Drittstaaten mit kritischer<br />

Sicherheitslage stufenweise an die hohen Standards<br />

der EU heranzuführen. Das sinnvolle Konzept<br />

der Sicheren Lieferkette sollte global erhalten<br />

und weiter gestärkt werden. Außerdem ist<br />

für die Absicherung der Transportketten eine<br />

enge Zusammenarbeit aller Akteure eine grund-<br />

Report 2010/2011<br />

legende Voraussetzung. Wir dürfen die<br />

Versorgung unserer Bürger und der Wirtschaft<br />

nicht durch nutzlose zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen<br />

aufs Spiel setzen.<br />

Editorial<br />

Ebenso ist für die Versorgungssicherheit eine<br />

bedarfsgerechte Infrastruktur unverzichtbar. Im<br />

Vordergrund steht hier der Erhalt, aber es geht<br />

auch um Aus- und Neubaumaßnahmen. Wenn<br />

Deutschland als Wirtschaftstandort in Konkurrenz<br />

mit anderen Standorten bestehen will, muss es<br />

ebenfalls in der Lage sein, Großprojekte umzusetzen,<br />

die bereits alle gerichtlichen Instanzen,<br />

politischen Prozesse und jahrelange Planfeststellungsverfahren<br />

durchlaufen haben. Auch <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf Glaubwürdigkeit und Vertragstreue mit<br />

europäischen Partnern können wir es uns nicht Vor über<br />

leisten, beschlossene Großprojekte quasi über anderthalb<br />

Nacht einzustellen. Eine Lehre aus »Stutt- Jahren startete<br />

gart 21« sollte sein, von Anfang an offe- die Bundesregierung<br />

ner und realistischer mit Bürgerprotes- mit einem deutlichen<br />

ten, aber auch mit Finanzplanungen von Bekenntnis zur Mobilität<br />

Großprojekten umzugehen sowie de- in die neue Legislaturren<br />

Planungs- und Genehmigungsverperiode. Dazu hat das<br />

fahren zu beschleunigen. Denn es ist Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

kaum möglich, sämtliche Kosten für seinerzeit mit den Vorschlägen<br />

15 oder mehr Jahre exakt vorauszu- aus dem Strategiepapier<br />

berechnen.<br />

»Mobilität für Deutschland«<br />

wesentliche Anregungen für<br />

Wir sind eine Gesellschaft, deren den Koalitionsvertrag geliefert.<br />

Wohlstand und Wachstum mit Mo- Diese Anregungen müssen zu<br />

bilität eng verbunden ist. Diese Mobi- Reformen sowie deren Umlität<br />

nachhaltig, bezahlbar, sicher, setzung führen, denn die Zeit<br />

effizient und hochwertig zu gestal- wird knapp.<br />

ten, ist eines der großen Aufgaben, Welche weiteren Themen das<br />

der sich die Verkehrswirtschaft und Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> <strong>im</strong><br />

auch die Politik stellen müssen. Wir als vergangenen Jahr begleitet<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Verkehrsforum</strong> setzen uns und initiiert hat, können<br />

dafür nach Kräften ein.<br />

Sie in diesem Report<br />

2010/2011 nach-<br />

Klaus-Peter Müller<br />

lesen.<br />

5


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

6<br />

Verkehrspolitik und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Lage der Trotz Wirtschaftsaufschwung in Deutschland<br />

Verkehrswirtschaft bleiben Risiken für die konjunkturelle Ent-<br />

hat sich <strong>im</strong> Laufe des wicklung. Währungsstreitigkeiten oder in-<br />

Jahres 2010 nach der solvente Staaten, nicht nur <strong>im</strong> Euroraum,<br />

schwersten Nachkriegsre- können negative Folgen für die he<strong>im</strong>izession<br />

weiter erholt. Die sche Wirtschaft nach sich ziehen.<br />

Konjunkturpakete der Bundes- Allerdings hat die deutsche Mobilitätsregierung<br />

haben ihre Wirkung branche unter Beweis gestellt, dass<br />

gezeigt. Begleitet von einem sie auch unter schwierigsten Bedin-<br />

starken Ansteigen der Welthangungen handlungsfähig bleibt. Sie<br />

delsströme um ca. 11 Prozent ist war zwangsläufig und <strong>im</strong> besonde-<br />

die Weltwirtschaft 2010 auf den ren Maße von der Finanzkrise betrof-<br />

Wachstumspfad zurückgekehrt. fen, doch sie erholt sich ebenso kon-<br />

Davon profitieren die großen sequent und rasch. Die Unterneh-<br />

europäischen Logistikmärkte, was men haben erfolgreiche Strategien in<br />

auch für die Exportnation der Rezession umgesetzt. Dennoch<br />

Deutschland wichtige Impulse sind Teile der Verkehrswirtschaft auch<br />

mit sich bringt. Unterstützend <strong>im</strong> Aufschwung auf gezielte Flankie-<br />

ist die Politik gefordert, günstige<br />

Rahmenbedingungen<br />

rung durch die Politik angewiesen.<br />

für den Wirtschaftsauf- Investitionen<br />

schwung zu schaffen Die Konjunkturpakete I und II in den Jah-<br />

und geplante Strukren 2009 und 2010 brachten auch für die<br />

turreformenum- Verkehrsinfrastruktur zusätzliche Finanzmitzusetzen.tel.<br />

Insgesamt hat der Bund 480 Mrd. Euro für<br />

die sogenannte Bankenrettung bereitgestellt so-<br />

wie 80 Mrd. Euro für die beiden Konjunkturpakete.<br />

Dadurch stiegen in den Jahren 2009 und<br />

2010 in investiven Mittel <strong>im</strong> Bundesverkehrshaushalt<br />

gegenüber 2008 um 2 Mrd. Euro auf<br />

12 Mrd. Euro jährlich. In erster Linie kam es der<br />

Bundesregierung darauf an, kurzfristige konjunkturelle<br />

Wirkungen zu erzielen, die sich bereits<br />

<strong>im</strong> Laufe des Jahres 2010 zeigten. Im Verkehrswegebau<br />

wirken diese Investitionen zudem<br />

langfristig und sind daher gut angelegtes<br />

Geld. Durch die beiden Konjunkturpakete und<br />

weitere Maßnahmen, wie etwa der Verlängerung<br />

des Kurzarbeitergeldes, schaffte es die<br />

Bundesregierung, dem wirtschaftlichen Aufschwung<br />

auf die Sprünge zu helfen.<br />

Allerdings hat Deutschland nun ein enormes<br />

Staatsdefizit, das durch einen strengen Sparkurs<br />

(Stichwort: Schuldenbremse) in den nächsten<br />

Jahrzehnten abgebaut werden soll. Für den Verkehrshaushalt<br />

2011 verringern sich die Infrastrukturinvestitionen<br />

um 2 Mrd. Euro gegenüber<br />

dem Vorjahr. Der Einzelplan für Verkehr <strong>im</strong><br />

Bundeshaushalt fällt auf unter 10 Mrd. Euro<br />

und damit auf das unterfinanzierte Vorkrisenniveau<br />

von 2008.


Positionen<br />

Wesentliche Maßnahmen aus dem<br />

Koalitionsvertrag umsetzen<br />

■ Grundlegende Reformen bei Priorisierung,<br />

Finanzierung, Planung, Bau und Erhalt der<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

■ Stärkere Vertretung deutscher Interessen<br />

bei Themen der EU-Verkehrspolitik in<br />

Brüssel<br />

■ Symmetrische Öffnung des europäischen<br />

Eisenbahnmarkts über einheitliche Regulierungsvorschriften<br />

■ Koordinierter Ausbau der Flughafeninfrastruktur<br />

und Schaffung wettbewerbsfähiger<br />

Betriebszeiten bei Flughäfen<br />

■ Verbesserung der Zufahrten und Hinterlandanbindungen<br />

bei Seehäfen<br />

■ Entwicklung alternativer Antriebe und<br />

Kraftstoffe für besseren Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

Report 2010/2011<br />

Die Unternehmen der Verkehrswirtschaft haben<br />

die Krise genutzt, um Prozesse effizienter zu gestalten<br />

und ihr Kapazitätsmanagement zu verbessern.<br />

Soweit es möglich war, wurden Investitionen<br />

aufrechterhalten. Auch zukünftig müssen<br />

die Mobilitätsdienstleister Verkehre besser<br />

vernetzen und ihre Effizienz steigern, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Die Politik sollte <strong>im</strong><br />

Gegenzug mit entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

die Anstrengungen der Unternehmen<br />

unterstützen:<br />

■ Infrastruktur und Finanzierung sichern<br />

■ Aktionsplan Güterverkehr und Logistik zügig<br />

umsetzen<br />

Verkehrspolitik und<br />

Rahmenbedingungen<br />

7<br />

»Langfristig können wir die Aufgaben bei<br />

der Infrastruktur mit der heutigen<br />

Haushaltsfinanzierung nicht bewältigen.<br />

Daher brauchen wir dringend innovative<br />

Ansätze, um unsere Verkehrswege wettbewerbsfähig<br />

zu halten.«<br />

Dr. Peter Ramsauer MdB, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

8<br />

»Das Zeitfenster in dieser Legislaturperiode<br />

wird enger, die Bundesregierung muss die<br />

Reformaufträge aus der Koalitionsvereinbarung<br />

umgehend anpacken.«<br />

Dr. Peter Noé, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF AG<br />

■ Nachhaltigkeit fördern<br />

■ Wettbewerb in Europa angleichen<br />

■ Verkehrswirtschaft nicht zusätzlich belasten<br />

Innovative Wege<br />

Damit Deutschland weiterhin wirtschaftlich leistungsfähig<br />

bleibt, will das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

nach den Worten von Dr. Peter Ramsauer MdB<br />

Mobilität ermöglichen. Wichtigste Maßnahme<br />

hierfür sei die Investition in Verkehrswege und<br />

deren effiziente Nutzung. Allerdings sind für<br />

eine ausreichende Finanzierung laut Ramsauer<br />

die Haushaltsmittel des Bundes zu knapp.<br />

Straßen, Schienen, Häfen, Wasserstraßen und<br />

Luftverkehr müssen daher intelligent miteinander<br />

verbunden werden. Zudem will das BMVBS<br />

neue innovative Wege für die Infrastrukturfinanzierung<br />

nutzen, zum Beispiel für Öffentlich-Private-Partnerschaften.<br />

Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> vertritt die Auffassung,<br />

dass gezielter Erhalt sowie Neu- und<br />

Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auch in Zeiten<br />

der Haushaltskonsolidierung nicht zur Disposition<br />

stehen dürfen, da bedarfsgerechte Verkehrswege<br />

die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Kl<strong>im</strong>aschutz sind. Je länger not-<br />

>Fakten<br />

Wirtschaft und Verkehr<br />

■ Die EU rechnet für 2010 und 2011 mit<br />

einem Wirtschaftswachstum von 1,75%.<br />

2012 soll das BIP um 2% steigen. Für<br />

Deutschland liegen die Schätzungen bei<br />

3,7% für 2010, 2,2% für 2011 und 2,0%<br />

für 2012.<br />

■ EU-Staaten bleiben Deutschlands wichtigste<br />

Handelspartner. Trotz starken Rückgangs<br />

2009 auf 508,4 Mrd. Euro (minus<br />

18,3%), verringerte sich ihr Anteil am<br />

Gesamtwert der deutschen Ausfuhren<br />

nur um 0,4% auf 62,9%. Die Ausfuhren<br />

aus Deutschland gingen 2009 um 18,4%<br />

gegenüber 2008 zurück. Der Export<br />

Deutschlands stieg 2010 voraussichtlich<br />

um 9% auf 875,5 Mrd. Euro.<br />

■ Rund 4% der europäischen Arbeitskräfte<br />

sind direkt <strong>im</strong> Verkehrsektor beschäftigt.<br />

Die Wertschöpfung <strong>im</strong> Transportsektor<br />

beträgt rund 4% des europäischen BIP.<br />

■ Die Beschäftigtenzahl der Logistik in<br />

Deutschland ging <strong>im</strong> Krisenjahr 2009 auf<br />

2,7 Mio. zurück (2008 = 2,8 Mio.).<br />

■ Der Güterverkehr wächst in der EU stärker<br />

als die Wirtschaft insgesamt. Zwischen<br />

2004 und 2007 stieg die Güterverkehrsleistung<br />

in der EU 27 jährlich um<br />

3,2%, das BIP um 2,7%.<br />

■ Die von Fahrzeugen emittierten Luftschadstoffe<br />

sind in der EU deutlich reduziert<br />

worden. Die Feinstaubemissionen sanken<br />

um ein Drittel zwischen 1990 und 2006.


wendige Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur<br />

aufgeschoben werden, desto teurer wird die<br />

Gesamtrechnung.<br />

Bilanz Koalitionsvertrag<br />

Viele Maßnahmenvorschläge des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s zur Bundestagswahl 2009 sind<br />

<strong>im</strong> Koalitionsvertrag aufgegriffen worden. Nach<br />

gut anderthalb Jahren Regierung lohnt sich ein<br />

Blick darauf, welche Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag<br />

nun in der Planungs- oder Umsetzungsphase<br />

sind.<br />

Es wurde angekündigt, eine neue Grundkonzeption<br />

für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP)<br />

zu erarbeiten. In einem ersten Schritt hat das<br />

BMVBS die Bedarfspläne mit Fokus auf die<br />

Wirtschaftlichkeit der Projekte hin überprüft.<br />

Die Bedarfspläne legen fest, welche Schienenund<br />

Straßenausbauprojekte des Bundes gebaut<br />

werden. Das Ergebnis: Von den jetzt 38 überprüften<br />

Schienen-Neubauprojekten weisen 9<br />

nicht das erforderliche Nutzen-Kosten-Verhältnis<br />

auf und werden daher vorerst nicht umgesetzt.<br />

Bei den Straßenbauprojekten mussten<br />

keine Verschiebungen vorgenommen werden.<br />

Die Ergebnisse sollten bald in eine neue Grundkonzeption<br />

des BVWP eingehen.<br />

Die Koalition hat sich für eine Stärkung der verkehrsträgerbezogenen<br />

Finanzierungskreisläufe<br />

ausgesprochen. Im Jahr 2011 wird die Lkw-Maut<br />

für den Verkehrträger Straße verwendet. Die <strong>im</strong><br />

Koalitionsvertrag beschriebene »Garantie für eine<br />

zukunftsgerechte Infrastruktur« konnte bisher<br />

noch nicht mit entsprechenden Maßnahmen<br />

in vollem Umfang eingelöst werden. Diese<br />

Verpflichtung sollte <strong>im</strong> Sinne der Infrastruktur-<br />

Report 2010/2011<br />

finanzierung aus dem Zukunftsprogramm Verkehrsinfrastruktur<br />

des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

mit einer soliden Strukturreform erfüllt<br />

werden. Auch die Erreichung des wichtigen Zieles,<br />

Genehmigungsverfahren und Verkehrswegeplanung<br />

zu beschleunigen, steht noch aus.<br />

Güterverkehr und Logistik<br />

Abgeschlossen und bereits in der Umsetzungsphase<br />

ist der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik,<br />

den das BMVBS gemeinsam mit dem Gewerbe<br />

erarbeitet hat. Auch die Förderung des<br />

Kombinierten Verkehrs (KV) wird gemäß Koalitionsvertrag<br />

weitergeführt, mit rund 88 Mio.<br />

Euro <strong>im</strong> Jahr 2010, allerdinds nur <strong>im</strong> reduzierten<br />

Umfang. Die Umsetzung des Nationalen Hafenkonzepts<br />

mit dem Ausbau der seewärtigen Zufahrten<br />

und Hinterlandanbindungen sind zentrale<br />

Gesichtspunkte <strong>im</strong> Aktionsplan Güterverkehr<br />

und Logistik. Für den sich weiter entwickelnden<br />

marit<strong>im</strong>en Verkehr sind Fahrrinnenanpassungen<br />

insbesondere bei Elbe und Weser erforderlich.<br />

Das notwendige Baurecht muss jetzt ohne weiteren<br />

Verzug geschaffen werden. Als Bestandteil<br />

einer Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

hat das BMVBS ein Priorisierungskonzept<br />

vorgelegt, das eine erhebliche Tragweite<br />

für die Wasserstraßen hätte. Priorisierung ist<br />

Verkehrspolitik und<br />

Rahmenbedingungen<br />

9<br />

»Die EU-Kommission untern<strong>im</strong>mt intensive<br />

Anstrengungen über EU-Gesetzgebung<br />

und Überwachung der nationalen<br />

Umsetzung, um die Vision von Verkehrskommissar<br />

Si<strong>im</strong> Kallas über einen einheitlichen<br />

europäischen Eisenbahnmarkt<br />

zu verwirklichen.«<br />

Dr. Matthias Ruete, Generaldirektor der Generaldirektion Mobilität und Verkehr<br />

der Europäischen Kommission


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

10<br />

zwar das Gebot der Stunde, sie darf jedoch nicht<br />

dazu führen, dass Zukunftschancen für durchgängige<br />

Logistikketten versperrt werden. Hinsichtlich<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

wurde das Lärmsanierungsprogramm für den<br />

Schienenverkehr verbessert. Außerdem haben<br />

Politik und Wirtschaft gemeinsam in der Nationalen<br />

Plattform Elektromobilität konkrete Arbeits-<br />

und Umsetzungsmaßnahmen zum wichtigen<br />

industriepolitischen Thema Elektromobilität<br />

in Angriff genommen.<br />

In der nationalen Luftverkehrspolitik fehlt nach<br />

wie vor eine konsequente Koordinierung be<strong>im</strong><br />

Flughafenausbau. Die Bundesregierung ist die<br />

<strong>im</strong> Koalitionsvertrag angekündigte Überprüfung<br />

der Abwägung von wirtschaftlicher Bedeutung<br />

des Luftverkehrs einerseits und Schutz<br />

vor Fluglärm andererseits mit Blick auf die<br />

Nachtflugregelung noch nicht angegangen.<br />

Außerordentliche Nachteile sind zudem durch<br />

die nationale Einführung einer Luftverkehrssteuer<br />

für den Luftverkehrsstandort Deutschland<br />

bereits jetzt zu beobachten.<br />

Europäische Aufgaben<br />

Zentrale Aufgabe der europäischen Verkehrspolitik<br />

ist es nach Ansicht des Deutschen Verkehrs-<br />

forums, den Rahmen für faire Wettbewerbsbedingungen<br />

in Europa zu schaffen. Die Europäische<br />

Union sollte die Wirtschaft <strong>im</strong> Streben<br />

nach qualitativ hochwertigen Leistungen und<br />

Effizienz unterstützen. Dafür muss vor allem<br />

Wettbewerb gefördert, ein einheitlicher Schienenverkehrsmarkt<br />

geschaffen, die Verbreitung<br />

von Best Practices unterstützt und die zentralen<br />

Verkehrsinfrastrukturen ausgebaut werden.<br />

Zur Weiterentwicklung übergeordneter europäischer<br />

Infrastrukturprojekte hat das Deutsche<br />

<strong>Verkehrsforum</strong> grundsätzlich die Neudefinition<br />

der Richtlinie Transeuropäische Verkehrsnetze<br />

(TEN-V) begrüßt und seine Stellungnahme dazu<br />

an die Europäische Kommission abgegeben.<br />

Zentrale Forderung darin ist, insbesondere die<br />

Schlüsselprojekte von gesamteuropäischer Relevanz<br />

umzusetzen und den EU-Zuschuss dort<br />

zu erhöhen. Die Finanzierung von regional bedeutenden<br />

Projekten ohne Bezug zu solchen<br />

EU-Schlüsselprojekten muss daher aus der Kernnetzfinanzierung<br />

der TEN-V herausgelöst werden.<br />

Weißbuch Verkehr<br />

Die EU-Kommission legt die langfristige Strategie<br />

der europäischen Verkehrspolitik in einem<br />

neuen Weißbuch fest. Es enthält Vorschläge,


Positionen<br />

Orientierungspunkte für eine<br />

europäische Verkehrspolitik<br />

■ Stärkere Zusammenarbeit und Integration<br />

aller Verkehrsträger partnerschaftlich und<br />

arbeitsteilig in einem gemeinsamen europäischen<br />

Verkehrssystem (Co-Modalität)<br />

■ Vermeidung von staatlich administrierter<br />

Verteuerung der Mobilität und von<br />

Transportkostensteigerungen<br />

■ Qualitätsziel als Maßstab der EU-Förderpolitik<br />

mit Begleitung und Verbreitung von<br />

Best Practices<br />

■ Ausreichende Finanzierung der TEN-V<br />

ohne nationalen und regionalen Proporz<br />

sowie Aufstockung des Finanzierungsanteils<br />

der EU<br />

■ Mehr Kl<strong>im</strong>aschutz durch Einsatz verbesserter<br />

Technologien, gezielte Verkehrswegeinvestitionen,<br />

opt<strong>im</strong>ierte Transportprozesse<br />

und Eigeninitiative der Verkehrswirtschaft<br />

■ Fokussierung der EU-Forschungspolitik auf<br />

zukunftsgerechte nachhaltige Mobilität<br />

und Aufbau eines Sachverständigengremiums<br />

(Think Tanks)<br />

Report 2010/2011<br />

die einen gemeinsamen Mobilitätsraum schaffen.<br />

Dabei will die Europäische Kommission die<br />

Mobilitätsbedürfnisse der Bürger wie auch der<br />

Wirtschaft berücksichtigen, ohne die Erfordernisse<br />

des Umweltschutzes zu vernachlässigen.<br />

Aus Sicht des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s ist es<br />

wichtig, dass die europäische Verkehrspolitik<br />

neben den Maßnahmen zur deutlichen Emissionsreduktion<br />

und Entkarbonisierung des Verkehrs<br />

auch weitere Schwerpunkte setzt. Insbesondere<br />

die Co-Modalität, also die gegenseitige<br />

Ergänzung der Verkehrsträger unter Einbringung<br />

ihrer individuellen Stärken, muss ein wesentlicher<br />

Aspekt zur nachhaltigen Mobilitätssicherung<br />

in Europa sein.<br />

Elemente wie eine noch umfassendere Anlastung<br />

externer Kosten oder die Einführung einer<br />

Verkehrspolitik und<br />

Rahmenbedingungen<br />

11<br />

»Das Wachstumspotenzial des Eisenbahnverkehrs<br />

<strong>im</strong> grenzüberschreitenden europäischen<br />

Gesamtmarkt ist enorm. Deshalb müssen technische<br />

Hemmnisse abgebaut und die<br />

Interoperabilität der Bahnen in Europa vorangetrieben<br />

werden. Das schaffen vor allem einheitliche<br />

Technologien wie das europäische<br />

Zugsicherungssystem ETCS.«<br />

Dr. Hans-Jörg Grundmann, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und CEO Mobility Division Siemens AG


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

12<br />

1995=100 Prozent<br />

Wachstum von Welt-BIP und -Warenhandel<br />

280 -<br />

260 -<br />

240 -<br />

220 -<br />

200 -<br />

180 -<br />

160 -<br />

140 -<br />

120 -<br />

100 -<br />

1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 p. 2011 p.<br />

■ Welt-BIP ■ weltweiter Warenhandel<br />

[Quelle: IWF, Stand: Oktober 2010]<br />

City-Maut wirken sich hingegen negativ auf<br />

den Mobilitätssektor und die Grundversorgung<br />

der Bürger aus. Hier sollte vielmehr auf Qualität<br />

und Anreizsysteme gesetzt werden, anstatt die<br />

Kosten in die Höhe zu treiben. Denn Mobilität<br />

darf nicht als notwendiges Übel betrachtet werden,<br />

sondern ist eine elementare Voraussetzung,<br />

um Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung<br />

zu sichern und auszubauen.<br />

Fairer Wettbewerb<br />

Nach Meinung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

sollte die Europäische Kommission stärker ihrer<br />

Aufgabe als Hüterin des fairen Wettbewerbs<br />

nachkommen. Sie muss demzufolge unter anderem<br />

auf eine gleichmäßige Marktöffnung des<br />

Schienenverkehrs in allen EU-Staaten hinwirken.<br />

Das Europäische Parlament sieht das ebenso<br />

und erhöhte mit einer Resolution den Druck<br />

auf die Europäische Kommission und die<br />

Mitgliedsstaaten, die Gesetzesvorgaben des<br />

Ersten Eisenbahnpakets endlich umzusetzen.<br />

Am 17. September 2010 hat die Europäische<br />

Kommission einen Vorschlag zur Verbesserung<br />

der Schienenverkehrsdienste veröffentlicht, den<br />

sogenannten Recast des Ersten Eisenbahnpakets.<br />

Der Recast beschäftigt sich mit 3 wesentlichen<br />

Themenkomplexen:<br />

1. Wettbewerbsfragen<br />

2. Regulierungsbehörden<br />

3. Rahmen für öffentliche und private Investoren,<br />

d.h. Transparenz zur Nutzung der Infrastruktur<br />

Neben dem Recast sollen EU-Verletzungsverfahren<br />

zur Umsetzung des Ersten Eisenbahnpakets<br />

gegen 13 Mitgliedsstaaten dessen vollständige<br />

Anwendung befördern. Dies muss nach Ansicht<br />

des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s in letzter Konsequenz<br />

dazu führen, die für Deutschland unbefriedigende<br />

asymmetrische Marktöffnung in<br />

Europa zu beenden. Während europäischen<br />

Wettbewerbern der Zugang zum deutschen<br />

Schienenmarkt gewährt wird, bleiben deutsche<br />

Betreiber von großen nationalen Märkten bislang<br />

ausgeschlossen. Um die technischen Unterschiede<br />

<strong>im</strong> Bereich der unterschiedlichen nationalen<br />

Zugleit- und -kontrollsysteme abzubauen, muss<br />

weiterhin von EU und Mitgliedsstaaten energisch<br />

darauf hingewirkt werden, das European


Report 2010/2011<br />

Train Control System und European Railway<br />

Traffic Management System (ETCS/ERTMS) sukzessive<br />

EU-weit auf denselben Standard gesetzt<br />

bzw. eingeführt werden. Parallel arbeitet die<br />

Europäische Kommission an der Liberalisierung<br />

aller Bereiche des europäischen Schienenverkehrs.<br />

Die gültigen EU-Richtlinien betreffen bislang<br />

nur den Schienengüterverkehr und den<br />

internationalen Schienenpersonenverkehr. Für<br />

das Jahr 2012 ist bereits ein Gesetzesvorschlag<br />

zur Öffnung der nationalen Märkte für den<br />

Schienenpersonenverkehr geplant.<br />

Galileo<br />

Viel Arbeit wartet auf die Europäische Kommission<br />

auch bei der Realisierung des Aktionsplans<br />

zum Satellitennavigationssystem Galileo. Dabei<br />

hinkt sie aus Sicht des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

hinter ihren selbst gesteckten Zielen hinterher.<br />

Zwar wurden die rund 38 Mio. Euro<br />

Fördermittel für die Entwicklung von Galileo-gestützten<br />

Maßnahmen an Dienstleister gezielt eingesetzt.<br />

Allerdings ist das Fehlen von Zeit- und<br />

Kostenrahmen für die Anwender, die darauf<br />

aufbauend ihre Geschäftsmodelle entwickeln<br />

müssen, ein großes Manko. Die Anwender können<br />

sich daher noch nicht aktiv einbringen, was<br />

jedoch zwingend für die Entwicklung eines<br />

Wachstumsmarkts wäre. Hier muss die Europäische<br />

Union die fehlenden Zeitpläne und Kostenabschätzungen<br />

ermitteln und veröffentlichen.<br />

Verkehrspolitik und<br />

Rahmenbedingungen<br />

13<br />

»Auf europäischer Ebene agiert Deutschland<br />

zu wenig, sondern reagiert mehr und versäumt<br />

dadurch, aktiv Zeichen zu setzen.«<br />

Oliver Luksic MdB, Mitglied des Ausschusses für die Angelegenheiten der EU<br />

und des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung <strong>im</strong> Deutschen Bundestag


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

14<br />

Infrastruktur<br />

und Finanzierung<br />

Trotz Die Qualität und Kapazität unserer Ver-<br />

Schuldenbremse kehrswege n<strong>im</strong>mt dramatisch ab – Anlass<br />

braucht Deutschland für mehrere Spitzenverbände der Wirt-<br />

dringend Investitionen schafts- und Mobilitätsbranche, in einer<br />

in die Verkehrsinfra- gemeinsamen Erklärung Maßnahmen<br />

struktur. Sie ist das Rückgrat aufzuzeigen, die dem Verfall der Infra-<br />

für Wachstum und die struktur entgegenwirken. Sie setzt sich<br />

Grundlage für Wohlstand und aber auch mit der chronischen Unter-<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz. Doch anhaltender finanzierung der Verkehrswege aus-<br />

Substanzverzehr und zunehmeneinander und schlägt dagegen eine<br />

de Entwicklungsrückstände unse- Doppelstrategie vor: mehr Investirer<br />

Verkehrswege gefährden diese tionen und zugleich Effizienzsteige-<br />

Funktionen <strong>im</strong>mer mehr. In einer rung <strong>im</strong> Umgang mit den knappen<br />

gemeinsamen Erklärung hat<br />

daher das Deutsche<br />

Finanzmitteln.<br />

<strong>Verkehrsforum</strong> mit anderen In seinem Strategiepapier Zukunfts-<br />

großen Wirtschafts- und programm Verkehrsinfrastruktur for-<br />

Verkehrsverbänden an die dert das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> ein<br />

Politik appelliert, langfristig hohes Investitionsniveau.<br />

Investitionen zu sichern, Zudem sollte sich die Bundesverkehrs-<br />

die Effizienz zu wegefinanzierung sowohl auf die Finan-<br />

verbessern und das zierung durch den Bundeshaushalt als<br />

Wachstum zu auch auf eine zweckgebundene Gebüh-<br />

stärken.<br />

renfinanzierung durch leistungsabhängige<br />

Entgelte stützen: Notwendig ist eine planbare<br />

Bundeshaushaltslinie für die Verkehrswege von<br />

jährlich mindestens 12 Mrd. Euro und die direkte<br />

Zuweisung der Einnahmen aus der Lkw-Maut<br />

an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />

(VIFG).<br />

Bundesverkehrswegeplan<br />

Laut Koalitionsvertrag will die Bundesregierung<br />

eine neue Grundkonzeption des Bundesverkehrswegeplans<br />

(BVWP) erstellen. Das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) arbeitet bereits daran und hat die<br />

Überprüfung der Bedarfspläne für Schiene und<br />

Straße abgeschlossen. Die Ergebnisse dieser<br />

Überprüfung fließen in den neuen BVWP, der<br />

sich mit einem Zeithorizont ab 2015 an den<br />

jezigen anschließen soll.<br />

Der gültige BVWP von 2003 ist massiv unterfinanziert.<br />

Er zeigt trotz angepasster Bewertungsmethodik<br />

keine verkehrsträgerübergreifende<br />

Netzstrategie, sondern ist eine Aneinanderreihung<br />

von Einzelprojekten, die eher politischen<br />

Verteilungskriterien als einem klaren Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis folgen. Für die Projektsumme<br />

von 150 Mrd. Euro <strong>im</strong> Zeitraum von 15 Jahren<br />

müssten 10 Mrd. Euro jährlich zur Verfügung


Positionen<br />

Verbändepapier Infrastruktur<br />

■ Schaffung höchster Priorität für Verkehrswegeinvestitionen<br />

■ Bereitstellung von mindestens 12 Mrd.<br />

Euro p.a. für Bundesverkehrswege ohne<br />

Schwankungen nach Kassenlage der<br />

öffentlichen Haushaltsmittel<br />

■ Direkte Zuweisung der Lkw-Mauteinnahmen<br />

an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />

und komplette Verwendung<br />

für Investitionen; stufenweise Herstellung<br />

stabiler Finanzierungskreisläufe<br />

■ Vermeidung weiterer staatlich administrierter<br />

monetärer Belastungen von<br />

Mobilität<br />

■ Effiziente Mittelverwendung durch Prioritäten,<br />

Engpassbeseitigung, Verantwortungsklarheit,<br />

Nutzung von ÖPP, Beschleunigung<br />

von Planungs- und Genehmigungsverfahren,<br />

Einsatz intelligenter Verkehrssysteme<br />

Report 2010/2011<br />

stehen. Die Defizite bei der Finanzierung sind:<br />

■ Verkehrsetat ist <strong>im</strong>mer unter 10 Mrd. Euro<br />

p.a. (außer 2009 und 2010).<br />

■ Bedarfspläne sind <strong>im</strong> Umsetzungsstau.<br />

■ Finanzierungsvereinbarungen lassen kaum<br />

Spielraum für neue Projekte.<br />

■ Zusätzliche Verpflichtungen wurden nicht einkalkuliert.<br />

■ Preisanstieg <strong>im</strong> Verkehrswegebau in Höhe<br />

von 18 Prozent allein zwischen 2005 und<br />

2010 bleibt unberücksichtigt.<br />

■ Der Modernitätsgrad der Verkehrswege<br />

(Netto- zu Bruttonanlagevermögen), sank <strong>im</strong><br />

Infrastruktur und<br />

Finanzierung<br />

15<br />

»Ohne feste Bindung der Sonderabgaben des<br />

Verkehrs wie Lkw-Maut und Mineralölsteuer<br />

an die Verkehrsinvestitionen ist der<br />

Infrastrukturrückstand nicht aufzuholen.«<br />

Ulrich Klaus Becker, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und Vizepräsident für Verkehr des ADAC


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

16<br />

Zeitraum 1980 bis 2008 von 78 Prozent auf<br />

66 Prozent.<br />

Dadurch bildet sich zwischen 2000 und 2013<br />

allein durch die Gegenüberstellung von Ist- und<br />

Planwerten und unter Einbeziehung der Preissteigerung<br />

eine gewaltige Finanzierungslücke<br />

von mindestens 19,5 Mrd. Euro. Hinzu kommt<br />

der mangelnde Erhalt der Verkehrsinfrastruktur<br />

mit einem Sanierungsstau von rund 2 Mrd. Euro<br />

p.a. für Straßen und 6,8 Mrd. Euro für Brücken.<br />

Auch die Bundesschienenwege sind unterfinanziert:<br />

Der geltende Bedarfsplan sieht 29 bauwürdige<br />

Bedarfsplanprojekte mit einem Volumen<br />

von 25,8 Mrd. Euro für die nächsten 15<br />

Jahre vor (ohne Erhaltungsmaßnahmen in Höhe<br />

von 2,5 Mrd. Euro jährlich aus der Leistungsund<br />

Finanzierungsvereinbarung [LuFV]). Die<br />

tatsächlichen Investitionen in Aus- und Neubaumaßnahmen<br />

laut Einzelplan 12 des Bundeshaushalts<br />

für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen liegen<br />

<strong>im</strong> Durchschnitt lediglich bei knapp 1,3 Mrd.<br />

Euro p.a.<br />

Unausweichliche Folge der Unterfinanzierung<br />

ist der Verschleiß der Verkehrswege. Nur in den<br />

Jahren 2009 und 2010 wurde durch die Konjunkturpakete<br />

der Verkehrshaushalt auf ein notwendiges<br />

Niveau von je 12 Mrd. Euro aufgestockt.<br />

Im Jahr 2011 ist der Verkehrshaushalt <strong>im</strong><br />

Vergleich zu 2009 und 2010 auf rund 9,75<br />

»Zu einem strikten Konsolidierungskurs<br />

zwingt uns auch die <strong>im</strong> Grundgesetz verankerte<br />

Schuldenbremse. Deswegen müssen<br />

wir Verkehrsinvestitionen durch<br />

Priorisierung künftig noch effizienter<br />

einsetzen.«<br />

Werner Gatzer MdB, Parlamentarischer Staatssekretär be<strong>im</strong> Bundesminister der Finanzen<br />

Mrd. Euro geschrumpft. Und der Druck wird<br />

höher, denn die Schuldenbremse zieht <strong>im</strong>mer<br />

stärker an, sodass die Bundesregierung jedes<br />

Jahr zu zusätzlichen Einsparungen gezwungen<br />

ist – bis 2016 sind es rund 10 Mrd. Euro.<br />

Insgesamt bereitet es Sorge, dass die Investitionsquoten<br />

des Bundes kontinuierlich sinken:<br />

Im Jahr 1998 betrug die Investitionsquote<br />

<strong>im</strong> Bundeshaushalt noch 13 Prozent, die Sozialausgaben<br />

machten 37 Prozent des Haushalts<br />

aus. Im Jahr 2010 lag die Investitionsquote bei<br />

mageren 8 Prozent und die Sozialausgaben<br />

wuchsen dagegen auf 54 Prozent an.<br />

Strukturreformen<br />

Aufgrund dieser Entwicklungen sind der effizientere<br />

Mitteleinsatz sowie der gleichzeitige Erhalt<br />

und die verbesserte Nutzung der vorhandenen<br />

Verkehrsinfrastruktur aus Sicht des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s die wichtigsten Stellschrauben.<br />

Weitreichende Strukturreformen bei Finanzierung,<br />

Planung, Bau und Erhalt der Verkehrsinfrastruktur<br />

sind hierfür unentbehrlich. Dazu gehören<br />

eine regelmäßige Zustandsdokumentation<br />

in Form eines Infrastrukturberichts, die Offenlegung<br />

des Finanzbedarfs, die Reform der Infrastrukturfinanzierung<br />

mit einer klaren Bewertung<br />

von Investitionsvorhaben nach Nutzen-Kosten-<br />

Aspekten und die stärkere Einbindung privaten<br />

Kapitals.<br />

Eine LuFV für die Bundesfernstraßen könnte<br />

sicherstellen, dass Investitionsmittel für die Verkehrsinfrastruktur<br />

langfristig zur Verfügung stehen<br />

und nicht dem jährlichen Haushaltsrisiko<br />

unterliegen. Sinnvoll wäre, diese Bundesmittel<br />

den Ländern zur Pflege der Bundesfernstraßen<br />

zu übertragen, wenn diese <strong>im</strong> Gegenzug eine<br />

best<strong>im</strong>mte Straßenqualität sicherstellen. Hier<br />

sollte der Bund gemeinsam mit einem oder mehreren<br />

Bundesländern ein Pilotprojekt starten.


Positionen<br />

Infrastruktur-Prioritäten<br />

■ Gezielte Erweiterung und Lückenschluss<br />

schwerpunktmäßig <strong>im</strong> hoch belasteten<br />

Autobahnnetz<br />

■ Sanierung der angegriffenen Substanz<br />

speziell der Bundesautobahnen und kommunalen<br />

Straßen<br />

■ Ausbau der seewärtigen Zufahrten der<br />

Häfen, allen voran in Hamburg und Bremen<br />

■ Ausbau der Hinterlandanbindungen der<br />

Seehäfen bei Schiene, Straßen und<br />

Binnenwasserstraßen entsprechend der<br />

Priorisierung des Nationalen Hafenkonzepts<br />

und der Ahrensburger Liste sowie<br />

Anbindung des Jade-Weser-Ports und der<br />

ARA-Häfen<br />

■ Ausbau der Schienenverkehrswege und<br />

Knotenpunkte, zum Beispiel Ertüchtigung<br />

der Rheintalstrecke, Hinterlandanbindung<br />

der Seehäfen (s.o.) und Ausbau der Y-<br />

Trasse für den Güterverkehr<br />

■ Beseitigung von Engpässen <strong>im</strong> deutschen<br />

Wasserstraßennetz und Weiterentwicklung<br />

tr<strong>im</strong>odaler Infrastrukturen wichtiger Binnenhäfen<br />

■ Ausbau der Flughafeninfrastruktur schwerpunktmäßig<br />

an den Drehkreuzen Frankfurt<br />

und München sowie Bau des Hauptstadtflughafens<br />

BBI<br />

■ Sicherung von wettbewerbsfähigen Betriebszeiten<br />

für alle wichtigen deutschen<br />

Flughäfen<br />

Report 2010/2011<br />

Auch auf kommunaler Ebene wäre diese Strategie<br />

der Mittelbindung angesichts des enormen<br />

Instandhaltungsrückstaus <strong>im</strong> Straßennetz richtig.<br />

Das Bestandsnetz der Bundesschienenwege<br />

profitiert seit 2010 von der LuFV und damit von<br />

planbaren Mittelzuflüssen.<br />

Das BMVBS hat den Vorschlag der Verbände zu<br />

geschlossenen Finanzierungskreisläufen aufgegriffen<br />

und in einem ersten Schritt die Einnahmen<br />

aus der Lkw-Maut des Jahres 2011 für<br />

Investitionen in die Straße zweckgebunden festgelegt.<br />

Geschlossene Finanzierungskreisläufe<br />

sind eine wirksame Entkoppelungsmethode der<br />

Verkehrsinvestitionen von Haushaltsschwankungen.<br />

Für den nächsten BVWP sieht das Deutsche<br />

<strong>Verkehrsforum</strong> als wesentliche Herausforderungen,<br />

gezielt knappe Finanzmittel einzusetzen<br />

und gleichzeitig flexible Möglichkeiten<br />

zu schaffen, dringliche Projekte gegenüber anderen<br />

vorzuziehen. Dafür ist eine Reform des<br />

BVWP erforderlich, die unter anderem folgende<br />

Punkte umfasst:<br />

■ Klare Bedarfsermittlung: Bewertung der<br />

aktuellen Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur,<br />

wobei Aus- und Neubaubedarf<br />

unter Berücksichtigung der noch zu erstellenden<br />

Verkehrsprognose 2030 neu bewertet<br />

und überprüft werden müssen.<br />

Infrastruktur und<br />

Finanzierung<br />

17<br />

»Gerade <strong>im</strong> Güterverkehr ist eine Vielzahl<br />

von Investitionsvorhaben notwendig, die bisher<br />

noch nicht <strong>im</strong> Bundeshaushalt berücksichtigt<br />

wurden. Daher sind meiner Meinung<br />

nach neue Kriterien für den Bundesverkehrswegeplan<br />

erforderlich.«<br />

Florian Pronold MdB, Stellv. Vorsitzender SPD-Bundestagsfraktion


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

18<br />

■ Definition eines Kernnetzes: Das Netz einschließlich<br />

der einzelnen Netzbestandteile<br />

muss anhand seiner jetzigen und der prognostizierten<br />

Versorgungsfunktion aufgeteilt<br />

werden in ein vorrangiges Kernnetz mit<br />

fernräumlichen Erschließungsfunktionen und<br />

ein nachrangiges Netz mit ergänzenden Versorgungsfunktionen.<br />

Hieraus ergeben sich<br />

Projekte von nationaler Bedeutung, die auf<br />

Bundesebene vorrangig vorangetrieben werden<br />

müssen.<br />

■ Wirksame Priorisierung: Infrastrukturmaßnahmen<br />

müssen einer klaren strategischen<br />

Rangfolge unterliegen. Projekte müssen hinsichtlich<br />

der Dringlichkeit ihrer Umsetzung<br />

vorgezogen werden können.<br />

Vorrangige Projekte<br />

Im Koalitionsvertrag sind die Prioritäten nach<br />

Auffassung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s großenteils<br />

richtig gesetzt: Substanzerhalt geht vor<br />

Neubau von Infrastrukturen. Vorrang müssen<br />

Projekte mit gesamtwirtschaftlicher Vorteilhaftigkeit<br />

haben. Im Vordergrund stehen die<br />

Beseitigung von Engpässen und der Ausbau<br />

von Knoten und Hauptachsen, die Hinterlandanbindungen<br />

für Häfen und Flughafendrehkreuze<br />

sowie die Bewältigung europäischer und<br />

globaler Verkehrsströme, an denen Deutschland<br />

teil hat. Dabei ist es notwendig, auf das<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis von Infrastrukturinvestitionen<br />

innerhalb der einzelnen Verkehrssektoren<br />

zu achten, einen nationalen Bedarf zu<br />

definieren, weitere vordringliche Projekte aus<br />

einem »Regionaltopf« zu finanzieren und von<br />

Ländern angemeldete, regionale Projekte lokal<br />

entscheiden und finanzieren zu lassen. Solange<br />

das Problem der Unterfinanzierung des BVWP<br />

nicht gelöst ist, können die laufenden Bedarfspläne<br />

nur durch eine stringente Priorisierung<br />

abgearbeitet werden. Die Zahl der umzusetzen-<br />

>Fakten<br />

Einzelplan 12 des Bundeshaushalts<br />

■ Straße: Vordringlicher Bedarf des BVWP<br />

von 2001 bis 2015 beziffert den Ausbau<br />

von 2.200 km bestehender Autobahnen.<br />

Bis Ende 2009 waren 570 km umgesetzt;<br />

Investitionslinie für 2011 rund 4,9 Mrd.<br />

Euro. 2010 betrug die Investitionslinie<br />

rund 5,3 Mrd. Euro.<br />

■ Schiene: 2011 sind 1,12 Mrd. Euro <strong>im</strong><br />

Schienenbudget verplant (verbleibender<br />

Spielraum 120 Mio. Euro), 2012 sind es<br />

1,03 Mrd. Euro (210 Mio. Euro) und 2013<br />

noch 0,88 Mrd. Euro (360 Mio. Euro). Für<br />

die wichtigsten Neu- und Ausbaumaßnahmen<br />

des BVWP müssen mind. 1,8 Mrd.<br />

Euro p.a. zur Verfügung gestellt werden.<br />

Investitionslinie für 2011 rund 3,9 Mrd.<br />

Euro (Eisenbahnen des Bundes).<br />

2010 waren dies rund 4,3 Mrd. Euro.<br />

■ Bundeswasserstraßen: Gesamtinvestitionsbedarf<br />

für die Infrastruktur ca. 1,3<br />

Mrd. Euro p.a., davon 550 Mio. für den<br />

Ausbau und 450 Mio. Euro für den Ersatz,<br />

Rest sonstige Investitionen. Bereit<br />

gestellter Investitionsanteil laut Bundeshaushalt<br />

2010 rund 1 Mrd, 2011 noch<br />

886 Mio. Euro.<br />

■ Kombinierter Verkehr: Investitionslinie<br />

für 2011 rund 112 Mio. Euro; 2010<br />

betrug die Investitionslinie rund 88 Mio.<br />

Euro.


den Projekte muss in ein realistisches Verhältnis<br />

zum vorhandenen Budget gebracht werden,<br />

wofür zunächst ein zukunftsfähiges Kernnetz<br />

zu definieren und Kompetenzen klar aufzuteilen<br />

sind.<br />

Im vordringlichen Bedarf des BVWP 2003 sind<br />

871 Investitionsvorhaben aufgelistet, davon<br />

800 Straßen-, 47 Schienen- und 24 Wasserprojekte.<br />

Die darin enthaltenen 717 Ortsumgehungen<br />

verdeutlichen die Dominanz der regionalen<br />

Projekte. Hier fehlt über den vordringlichen Bedarf<br />

hinaus eine weitere Abgrenzung wie ein<br />

Kernnetz oder die Festlegung von Projekten nationaler<br />

Bedeutung wie dies zum Beispiel in<br />

Frankreich der Fall ist.<br />

Nach Meinung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

muss das Kernnetz zukünftig die Verkehrsinfrastrukturen,<br />

die eine überregionale Bedeutung<br />

haben, zusammenfassen. Die Bundesebene<br />

sollte dann über diese Magistralen entscheiden<br />

sowie länderübergreifend planen und realisieren,<br />

und zwar nach objektiven Kriterien ohne<br />

Länderquoten. Im Gegenzug erhielten die Bundesländer<br />

für regionale Verkehrswege mehr Eigenverantwortung.<br />

Als Modell kann hier die<br />

Regionalisierung <strong>im</strong> Schienenpersonennahverkehr<br />

dienen, wo zweckgebundene Mittel nach<br />

Länderquoten verteilt werden.<br />

Im Hinblick auf die umfassende Prioritätenliste<br />

der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V)<br />

sollten durch einen reformierten BVWP die Bedarfspläne<br />

entschlackt und in eine klare Rangfolge<br />

gestellt werden. Das erfordert Mut, auch<br />

bereits beschlossene Maßnahmen und Projekte<br />

zurückzustellen oder abzustufen. Voraussetzung<br />

für eine sinnvolle Priorisierung der Projekte sind<br />

transparente und stringente Kriterien für jeden<br />

Verkehrsträger:<br />

■ Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

Report 2010/2011<br />

■ Verkehrsqualität, zum Beispiel Verbesserung<br />

der Verspätungssituation, Staustunden<br />

■ Erhöhung der Zuverlässigkeit des Gesamtnetzes<br />

■ Differenzierung in Kernnetz mit Magistralen<br />

und regionale Verkehrswege<br />

In seinem Strategiepapier Zukunftsprogramm<br />

Verkehrsinfrastruktur hat das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

einen gesamten Verkehrsinfrastrukturbericht<br />

über alle Netze vorgeschlagen. Dieser<br />

würde den Zustand und die Leistungsfähigkeit<br />

frühzeitig identifizieren und wäre alle 2 Jahre zu<br />

aktualisieren.<br />

Zudem sind adäquate Rahmenbedingungen notwendig,<br />

d.h. beispielsweise für den Flugverkehr<br />

international wettbewerbsfähige Betriebszeiten<br />

an den Drehkreuzen zuzulassen oder Anpassungen<br />

der Fahrrinnen in die Seehäfen anzugehen.<br />

Planungsbeschleunigung<br />

Effizientes Bauen und eine sehr viel schnellere<br />

Baureife sparen enorm viel Geld: Bei Schienenund<br />

Straßenbaumaßnahmen vergehen von der<br />

ersten Planungsphase bis zur Baureife mehr als<br />

4 Jahre, bei größeren Projekten wesentlich länger<br />

– sogar bis zu 50 Jahre. In kaum einem<br />

anderen Land dauern Bauvorhaben von Verkehrsprojekten<br />

so lange wie in Deutschland. Die<br />

Infrastruktur und<br />

Finanzierung<br />

19<br />

»Priorität müssen Projekte haben,<br />

die den größten gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Nutzen bringen. Das<br />

sind vor allem die Beseitigung von<br />

Engpässen, der Ausbau von Knoten und<br />

Hauptachsen, aber auch die Verbesserung<br />

von Seehafenhinterlandanbindungen.«<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Staatssekretär <strong>im</strong> Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

20<br />

Mio. Euro<br />

Kumulierte Finanzierungslücke des Bundesverkehrswegeplans 2003<br />

20.000 -<br />

18.000 -<br />

16.000 -<br />

14.000 -<br />

12.000 -<br />

10.000 -<br />

8.000 -<br />

6.000 -<br />

4.000 -<br />

2.000 -<br />

0 -<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

Kumulierte Differenz tatsächlicher Bundesinvestitionen zum durchschnittlichen jährlichen Bedarf des BVWP 2003;<br />

der Bedarf von 10 Mrd./Jahr erhöht sich entsprechend der Baupreissteigerungen bis 2009 und danach um 1,5 Prozent/Jahr.<br />

[Quelle: eigene Darstellung]<br />

überlangen Planungsverfahren be<strong>im</strong> Ausbau<br />

von Flughäfen sind inzwischen zu einer realen<br />

Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts<br />

Deutschland geworden. Die<br />

bisherigen Bürokratie- und Umsetzungsmodi<br />

müssen reformiert werden. So sollten beispielsweise<br />

Entscheidungkompetenzen durch Integration<br />

der Umweltverträglichkeitsprüfung in<br />

die Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren<br />

gebündelt werden, um Doppelprüfungen<br />

zu vermeiden.<br />

In welchen langwierigen Prozessen sich die Bauvorhaben<br />

befinden und dabei <strong>im</strong>mer komplizierter<br />

werden, hat Dieter Posch, Hessischer Minister<br />

für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung,<br />

beispielhaft evaluiert. Er stellt fest,<br />

dass die nationale Umsetzung des europäischen<br />

Naturschutzrechts den Verwaltungen einen<br />

extrem hohen zusätzlichen Prüfungsaufwand<br />

bei naturschutzfachlichen Entscheidungen auf-<br />

bürdet, was erhebliche Planungsverzögerungen<br />

und Kostensteigerungen für Infrastrukturprojekte<br />

zur Folge hat. Mit Blick auf 10 exemplarisch<br />

untersuchte Straßenbauprojekten attestiert<br />

die Bestandsaufnahme in der Summe 38<br />

Jahre zeitliche Verzögerung in der Umsetzung,<br />

und zwar bezogen auf die erste Ausweisung<br />

von FFH-Schutzgebieten <strong>im</strong> Jahr 2000. Hierbei<br />

entstanden zusätzliche Planungskosten in Höhe<br />

von rund 11,5 Mio. Euro.<br />

Durch die langwierigen Planungs- und Realisierungsphasen<br />

können die Gesamtkosten zu Beginn<br />

oftmals nicht präzise kalkuliert werden.<br />

Kalkulationen müssen aber verlässlicher werden<br />

und über einen langen Zeitraum gültig sein. Das<br />

würde auch die öffentliche Meinung zu Großprojekten<br />

positiv beeinflussen. Auch ein verbessertes<br />

Baustellenmanagement, so wie es auch<br />

<strong>im</strong> Aktionsplan Güterverkehr und Logistik vorgesehen<br />

ist, kann volkswirtschaftliche Schäden


Report 2010/2011<br />

reduzieren. Maßnahmen wären beispielsweise<br />

eine vereinfachte Ausschreibungs- und Vertragsgestaltung,<br />

Bauzeitverkürzungen und eine bundesweite<br />

Baustellenkoordination.<br />

Transeuropäische Netze<br />

Zielgerichteter und effizienter Mitteleinsatz ist<br />

auch für europäische Infrastrukturprojekte wichtig.<br />

In seiner Stellungnahme zur Überarbeitung<br />

der Leitlinien TEN-V hat das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

verdeutlicht, dass nur Schlüsselprojekte<br />

von gemeinschaftlicher Bedeutung finanziert werden<br />

sollten. Das bedeutet konkret:<br />

■ Identifizierung von Schlüsselprojekten nach<br />

dem Kosten-Nutzen-Prinzip und der Nachfrageentwicklung<br />

<strong>im</strong> Personen- und Güterverkehr<br />

mit besonderer Berücksichtigung der<br />

Versorgungsfunktion des Güterverkehrs.<br />

■ Konzentration der knappen EU-Finanzen auf<br />

die zentralen europäischen Korridore und deren<br />

Teilstücke, bei denen die gemeinschaftliche,<br />

europäische Bedeutung die nationale<br />

überwiegt.<br />

■ Zeitliche Priorisierung nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip<br />

anhand von langfristigen Verkehrsprognosen<br />

und der Realisierungsdauer.<br />

■ Deutliche Erhöhung des EU-Fördermittelanteils<br />

über die bisherige Grenze von 30 Prozent<br />

hinaus.<br />

Infrastruktur und<br />

Finanzierung<br />

21<br />

»Wir dürfen das Wirtschaftswachstum nicht<br />

aufs Spiel setzen. Darum müssen wir noch<br />

genauer hinsehen, in welche Verkehrswege<br />

wir investieren. Für den neuen Bundesverkehrswegeplan<br />

werden wir deshalb klare<br />

Prioritäten setzen.«<br />

Dr. Michael Meister MdB, Stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

22<br />

Umwelt- und<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

Von Das wirtschaftlich erzielbare CO2-Vermei Biokraftstoffen bis dungspotenzial des Transportsektors durch<br />

alternativen An- technische Weiterentwicklungen beträgt<br />

trieben arbeiten Wirt- etwa 14 Mio. t bis zum Jahr 2020. Das<br />

schaft, Wissenschaft und entspricht rund 9 Prozent des CO2-Aus Politik an der Verbesserung stoßes <strong>im</strong> gesamten Verkehrssektor des<br />

der Umweltbilanz des Ver- Jahres 2007 in Deutschland. Durch die<br />

kehrssektors. Die großen Erfol- Nutzung von Biokraftstoffen wären<br />

ge, die bei der Emissionsreduktion<br />

in Deutschland erreicht<br />

weitere Einsparungen möglich.<br />

wurden, sollen fortgeschrieben Grundsätzlich stehen unterschiedli-<br />

werden. Darum setzt die Verche Wege zur CO2-Emissionsminde kehrswirtschaft auch künftig auf rung zur Verfügung. Daher dürfen<br />

intensive Forschung, Entwicklung die Förderung durch die öffentliche<br />

und Investitionen in neueste Tech- Hand und staatlich gesetzte Rahnologie.<br />

Durch realistische Ziele, menbedingungen für alternative An-<br />

passende Fördermaßnahmen triebe und Kraftstoffe nicht auf eine<br />

und die Gewährleistung eines spezifische Technologie festgelegt<br />

fairen internationalen Wett- sein. Eine breite Förderung unterbewerbsrahmens<br />

muss die schiedlicher Pfade, insbesondere von<br />

öffentliche Hand einen Biokraftstoffen der zweiten Generation,<br />

entscheidenden Beitrag Elektromobilität und Brennstoffzellen, ist<br />

für den Erfolg<br />

dieser Strategie<br />

zum jetzigen Zeitpunkt richtig.<br />

leisten.<br />

Aber Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen dürfen den<br />

Standort Europa <strong>im</strong> globalen Wettbewerb nicht<br />

benachteiligen – europäische oder nationale Insellösungen<br />

sind in ihrer ökologischen Wirkung<br />

beschränkt und verzerren den Wettbewerb.<br />

CO 2-Ziele<br />

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine<br />

Senkung der CO2-Emissionen um mindestens<br />

20 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen. Bei<br />

einer entsprechenden Unterstützung anderer<br />

Industrieländer hatte die EU ein Ziel von minus<br />

30 Prozent ins Auge gefasst.<br />

Anders als von einigen Umweltministern der<br />

Mitgliedstaaten gefordert, wird die EU das bis<br />

2020 geltende europäische CO2-Reduktionsziel allerdings vorläufig nicht von minus 20 Prozent<br />

CO2 auf minus 30 Prozent anheben. Solange<br />

wichtige Staaten außerhalb der EU keine Bereitschaft<br />

zeigen, sich auf anspruchsvolle Reduktionsziele<br />

festzulegen, hat eine einseitige zusätzliche<br />

Anhebung der Anforderungen in Europa<br />

aus Sicht des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s keinen<br />

Sinn. Sie würde nur zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil<br />

für die europäischen Unternehmen<br />

führen, ohne eine weltweite Reduktion<br />

der Emissionen wirksam voranzubringen.


Positionen<br />

Positionspapier Biokraftstoffe<br />

■ Schaffung einer tatsächlichen CO2-Reduk tion unter Berücksichtigung ihres gesamten<br />

Lebenszyklus bei Biokraftstoffen<br />

■ Klare Definition von Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

an die Produktion von Biokraftstoffen<br />

mit internationaler Überprüfbarkeit<br />

■ Erzielung eines wettbewerbsfähigen Preises<br />

für Biokraftstoffe<br />

■ Förderung von Forschung und Entwicklung<br />

in der Markteinführungsphase, Aufbau<br />

von sinnvollen öffentlichen und technologieneutralen<br />

Anreizen<br />

■ Errichtung von politisch verlässlichen<br />

Rahmenbedingungen für die Produzenten<br />

von Biokraftstoffen, für die Automobilindustrie,<br />

die Mineralölwirtschaft sowie<br />

für die Nutzer und die Verkehrwirtschaft<br />

als entscheidender Faktor<br />

Report 2010/2011<br />

In einem Brief an die Europäische Kommission<br />

hat sich das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> mit<br />

Nachdruck gegen eine Verschärfung des EU-<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzzieles zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen.<br />

Bei den CO2-Obergrenzen für leichte Nutzfahrzeuge<br />

haben sich der EU-Rat, das Europäische<br />

Parlament und die EU-Kommission auf einen<br />

Kompromiss geeinigt. Es wird demnach bei<br />

dem frühen Startzeitpunkt 2014 und einem<br />

sehr ambitionierten Langfristziel von 147<br />

Gramm CO2 pro Kilometer <strong>im</strong> Jahr 2020 bleiben.<br />

Das Langfristziel wird überproportional<br />

Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

23<br />

»Der Luftverkehr benötigt eine konzertierte<br />

Initiative von Politik und Wirtschaft, um<br />

einen kommerziellen Einstieg in die Biokraftstoff-Nutzung<br />

zu schaffen.«<br />

Prof. Dr. Wilhelm Bender, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

24<br />

hohe Kosten für Hersteller und Nutzer verursachen.<br />

Immerhin wird mit dem Kompromiss<br />

nun wenigstens Klarheit für Industrie und<br />

Nutzer geschaffen. Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

hat den Diskussionsprozess in der EU<br />

begleitet. Nach den überzogenen Vorschlägen<br />

<strong>im</strong> vorangehenden Verfahren ist der erzielte<br />

Kompromiss mit dem Phasing-in, der Anrechnung<br />

von Öko-Innovationen und den sogenannten<br />

Super Credits für besonders wenig<br />

emittierende Fahrzeuge aus Sicht des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s ein praktikabler Ansatzpunkt.<br />

»Wir müssen regionale Wirtschaftskreisläufe<br />

stärker nutzen, diese besser organisieren<br />

und das deutsche Schienennetz so ertüchtigen,<br />

dass wir in 15 Jahren doppelt soviel<br />

Güterverkehr darauf bewältigen können.«<br />

Winfried Hermann MdB, Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung <strong>im</strong> Deutschen Bundestag<br />

Vorreiter Deutschland<br />

Der Einsatz des Verkehrssektors in Deutschland<br />

für Emissionssenkungen war in den letzten Jahren<br />

sehr erfolgreich. Während die CO2-Emissio nen des Verkehrs in der EU 27 zwischen 1990<br />

und 2007 um 26 Prozent anstiegen, gingen sie<br />

in Deutschland trotz steigender Verkehrsleistung<br />

um 7 Prozent zurück. Neben Deutschland<br />

gelang eine CO2-Emissionssenkung lediglich<br />

Litauen, Estland und Bulgarien.<br />

Wichtige Maßnahmen sind unter anderem die<br />

weiter fortschreitende Ablösung der Dieseltraktion<br />

durch elektrische Antriebe und die Erhöhung<br />

des Anteils erneuerbarer Energien be<strong>im</strong><br />

Bahnstrom.<br />

>Fakten<br />

Investitionen für die Umwelt<br />

■ Die Bundesregierung fördert von 2009<br />

bis 2011 mit insgesamt 500 Mio. Euro<br />

aus dem Konjunkturpaket II den Ausbau<br />

und die Marktvorbereitung der Elektromobilität.<br />

■ Daraus werden zum Beispiel die 8 Modellregionen<br />

zur Elektromobilität in<br />

Deutschland mit 130 Mio. Euro gefördert.<br />

■ Industrie und Wissenschaft schlagen<br />

darin Aktivitäten mit einem Gesamtprojektvolumen<br />

von ca. 4 Mrd. Euro bis<br />

2013 vor. Die Industrie leistet hierbei<br />

einen signifikanten Beitrag.<br />

■ Die deutsche Automobilindustrie wird in<br />

den nächsten Jahren voraussichtlich<br />

rund 20 Mrd. EUR p.a. in Forschung und<br />

Entwicklung investieren, wobei ein maßgeblicher<br />

Teil davon in Elektromobilität,<br />

kraftstoffeffiziente Fahrzeuge sowie<br />

andere energiesparende Maßnahmen<br />

investiert wird.


Auch <strong>im</strong> Luftverkehr ist die Entkoppelung der<br />

Emissionsentwicklung vom Verkehrswachstum<br />

vorangeschritten. Der Kerosinverbrauch stieg in<br />

erheblich geringerem Umfang als die Verkehrsleistung.<br />

Außerdem konnten auf globaler Ebene<br />

erste Schritte in Richtung eines weltweiten<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzplans erreicht werden: Die 190 Mitgliedstaaten<br />

der International Civil Aviation<br />

Organization (ICAO) haben sich <strong>im</strong> Oktober<br />

2010 darauf geeinigt, den Treibstoffverbrauch<br />

<strong>im</strong> Weltluftverkehr zwischen 2020 und 2050<br />

um jährlich 2 Prozent zu senken. Allerdings folgen<br />

daraus noch keine unmittelbaren Reduktionsverpflichtungen<br />

für die Airlines der ICAO-<br />

Länder. Durch die Einbeziehung des Luftverkehrs<br />

in den Europäischen Emissionshandel<br />

werden <strong>im</strong> Wesentlichen die europäischen Fluggesellschaften<br />

ab 2012 extrem schwierigen Reduktionszielen<br />

unterworfen.<br />

Elektromobilität<br />

Damit die ambitionierten Emissionsminderungsziele<br />

auch in den kommenden Jahrzehnten<br />

erreicht werden können, ist <strong>im</strong> Verkehrssektor ein<br />

Bündel unterschiedlicher Maßnahmen erforderlich.<br />

Technologisch stehen verbesserte Antriebe,<br />

Kraftstoffe und Öko-Innovationen <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Gefragt sind darüber hinaus organisatorische<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz<br />

der Verkehrsabläufe. Der bedarfsgerechte<br />

Ausbau der Infrastruktur, der Einsatz von Verkehrstelematik<br />

und die Realisierung des Single<br />

European Sky sind wichtige Elemente dieser<br />

Strategie. Alle Ansätze erfordern eine gezielte<br />

Unterstützung der EU, des Bundes und der Länder<br />

in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich.<br />

Be<strong>im</strong> Straßenverkehr ist die Elektromobilität in<br />

den Mittelpunkt der Bemühungen gerückt. Die<br />

Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) hat<br />

Report 2010/2011<br />

einen Zwischenbericht mit klaren Zielvorgaben<br />

und ersten abgest<strong>im</strong>mten Maßnahmen vorgelegt.<br />

Der internationale Wettbewerbsdruck bei<br />

der Entwicklung ist enorm – bestehende Wettbewerbspositionen<br />

werden infrage gestellt. Darum<br />

muss Deutschland führender Standort für<br />

die Entwicklung, die Produktion und den<br />

Einsatz dieser neuen Technologie werden. Die<br />

Industrie muss gemeinsam mit der Politik,<br />

Wissenschaft und Gesellschaft schnell und entschieden<br />

<strong>im</strong> engen Schulterschluss handeln,<br />

heißt es in dem Bericht.<br />

Diesen ersten Zwischenbericht bewertet das<br />

Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> positiv, denn er greift<br />

die entscheidenden Themen korrekt auf und<br />

gibt die richtigen Ziele vor. Neben den Kernpunkten<br />

des Zwischenberichts, wie der Batteriesystemproduktion,<br />

dem Umsetzungsplan für die<br />

Normung, Schaufensterprojekten, der Energieversorgung<br />

und den politischen Rahmenbedingungen<br />

ist vor allem die Rohstoffversorgung ein<br />

elementares Thema, da es essenziell für die Herstellung<br />

von Akkus ist. Zudem steht noch eine<br />

Antwort auf die Frage aus, wie der Marktstart<br />

für Elektromobilität in Deutschland erfolgreich<br />

gestaltet werden kann. Nicht zuletzt sollten<br />

auch die Logistikwirtschaft, der städtische Lieferverkehr<br />

und die Nutzerseite angemessen<br />

berücksichtigt werden. Elektromobilität muss<br />

Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

25<br />

»Deutschland soll Leitanbieter für<br />

Elektromobilität werden. Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft müssen jetzt<br />

gemeinsam die Voraussetzungen schaffen,<br />

um dieses anspruchsvolle Ziel zu<br />

erreichen.«<br />

Matthias Wissmann, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und Präsident des Verbandes der Automobilindustrie e.V. (VDA)


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

26<br />

aus sich heraus bezahlbar werden – das schließt<br />

nicht aus, dass der Markteintritt mit geeigneten<br />

Mitteln zum richtigen Zeitpunkt vorübergehend<br />

gefördert wird.<br />

Biokraftstoffe<br />

Doch zunächst werden trotz der großen Anstrengungen<br />

<strong>im</strong> Bereich Elektromobilität konventionelle<br />

Antriebe und erdölbasierte Kraftstoffe<br />

eine überragende Bedeutung <strong>im</strong> Verkehrsalltag<br />

behalten. Selbst wenn die politisch<br />

anvisierte 1 Million Elektrofahrzeuge 2020 auf<br />

deutschen Straßen unterwegs sein sollten, werden<br />

<strong>im</strong>mer noch über 40 Mio. Pkw mit konventionellen<br />

Antrieben fahren. Daraus folgt unter<br />

anderem, dass der Verkehr auch weiterhin opt<strong>im</strong>ierte<br />

Biokraftstoffe benötigt, um die Abhängigkeit<br />

von fossilen Brennstoffen zu verringern<br />

und den CO2-Ausstoß weiter zu mindern.<br />

Für die jeweiligen Verkehrsträger gilt:<br />

■ Der Straßenverkehr befindet sich be<strong>im</strong> Einsatz<br />

von Biokraftstoffen auf einem guten,<br />

etablierten Pfad. Es geht nun darum, die erzielten<br />

Erfolge be<strong>im</strong> Einsatz von Biokraftstoff<br />

für die Zukunft fortzuschreiben und auszubauen<br />

und den Anteil von Biokraftstoff <strong>im</strong><br />

Straßenverkehr weiter zu steigern. Die Produktion<br />

der erforderlichen Mengen muss<br />

nachhaltig erfolgen.<br />

■ Dem Einsatz von Biokraftstoffen <strong>im</strong> Luftverkehr<br />

wird inzwischen hohe Aufmerksamkeit<br />

geschenkt, denn hier bestehen auf lange<br />

Sicht keine Antriebsalternativen. Um die<br />

Emissionen vom anhaltenden Luftverkehrswachstum<br />

zu entkoppeln, ist es daher von<br />

entscheidender Bedeutung, das Nachhaltigkeitspotenzial<br />

von Biokerosin zu erschließen.<br />

Dass Biokraftstoffe <strong>im</strong> Luftverkehr eingesetzt<br />

werden können, hat inzwischen eine Vielzahl<br />

von Feldversuchen bewiesen.<br />

■ Im deutschen Schienenverkehr dominiert die<br />

Elektrotraktion. Dennoch ist es denkbar, dass<br />

hier Biokraftstoffe in gewissem Umfang eingesetzt<br />

werden, um die Nachhaltigkeit dieses<br />

Verkehrsträgers weiter zu verbessern.<br />

Noch ungeklärte Herausforderungen liegen<br />

in der motorischen Tauglichkeit, den Verbrauchswerten,<br />

der Lagerung und dem Preis<br />

von Biokraftstoffen.<br />

■ In der Schifffahrt spielt die Be<strong>im</strong>ischung biogener<br />

Kraftstoffe eine bislang untergeordnete<br />

Rolle, obwohl deren Einsatz auch hier<br />

künftig in gewissem Umfang möglich sein<br />

könnte.<br />

Lärmschutz<br />

In den verkehrspolitischen Konzepten der Bundesregierung<br />

soll die Schiene einen Teil des Güterverkehrswachstums<br />

übernehmen und damit<br />

die anderen Verkehrsträger entlasten. Gleichzeitig<br />

bedeutet ein Anstieg des Schienengüterverkehrs<br />

auch eine Zunahme der Lärmemissionen<br />

vor allem an den Hauptstrecken wie <strong>im</strong><br />

Rheintal, die eingedämmt werden müssen.<br />

Dafür gibt es ein breites Spektrum an Lösungsansätzen<br />

– von passiven Maßnahmen wie Lärmschutzwänden<br />

über aktiven Schallschutz an<br />

Fahrzeugen bis hin zu Anreizsystemen wie Fördermaßnahmen<br />

und lärmabhängigen Trassenpreisen.<br />

Wichtig ist dabei, dass die Lösungen<br />

zügig zu hörbaren Verbesserungen führen und<br />

unbürokratisch umgesetzt werden können.<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung und die Deutsche Bahn AG<br />

haben ein Lärmminderungsziel von minus 50 Prozent<br />

bis 2020 gegenüber 2000 gesetzt. Seit<br />

2007 stellt der Bund für die Lärmsanierung rund<br />

100 Mio. Euro jährlich bereit. Bisher sind über<br />

800 Kilometer Strecke und 560 Ortsdurchfahr


Fakten<br />

CO 2 -Reduktionserfolge<br />

■ Die Emissionen <strong>im</strong> Straßenverkehr betrugen<br />

1990 rund 167 Mio. t, mit der Wiedervereinigung<br />

1999 rund 187 Mio. t und<br />

sanken 2009 auf geschätzte 153 Mio. t.<br />

■ Die CO2-Emissionsreduktion der deutschen<br />

Konzernautomarken lag von 2006 bis 2010<br />

bei 13%: 2006 betrug sie 175,2 g CO2 /km;<br />

2010 betrug die CO2-Emission 152,4 g<br />

CO2 /km.<br />

■ Die Abgasemission schwerer LKW wurde<br />

gesenkt (Vergleich Euro 0 = 100% zu Euro 6<br />

ab 2013) bei NOX um minus 97%, bei HC<br />

um minus 95%, bei PM um minus 97%, bei<br />

CO2 um minus 88%.<br />

■ Die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen<br />

und Infrastrukturgesellschaften (CER) will<br />

die spezifischen CO2-Emissionen bis 2020<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu 1990 um 30% senken.<br />

■ Die Deutsche Bahn hat trotz steigender<br />

Verkehrsleistung auf der Schiene von 25%<br />

zwischen 1994 und 2008 ihre absoluten<br />

CO2-Emissionen um 16% und die spezifischen<br />

CO2-Emissionen um 33% gesenkt.<br />

■ Der Kraftstoffverbrauch moderner<br />

Flugzeuge beträgt rund 3,5 Liter pro 100<br />

Passagierkilometer. Fluggeräte der jüngsten<br />

Generation (A 380, Boeing 787) erreichen<br />

sogar einen spezifischen Verbrauch<br />

von unter 3 Litern.<br />

■ Die Marpol-Konvention begrenzt den<br />

Schwefelanteil bei marit<strong>im</strong>en Kraftstoff<br />

seit 2010 auf max. 4,5%, ab 2012 auf max.<br />

3,5% und ab 2020 auf max. 0,5%. In Nordund<br />

Ostsee gelten heute 1%, ab 2015 max.<br />

0,1%.<br />

Report 2010/2011<br />

ten saniert worden. Insgesamt wurden dabei<br />

mehr als 300 km Schallschutzwände und passive<br />

Schallschutzmaßnahmen in 42.400 Wohnungen<br />

gefördert.<br />

Für das Pilotprojekt Leiser Rhein gewährt der<br />

Bund 20 Mio. Euro, um die Lärmsanierung von<br />

bis zu 5.000 Güterwagen mit 50 Prozent zu fördern.<br />

Damit Sanierungskosten und Verschleiß<br />

min<strong>im</strong>iert werden können, muss ferner die<br />

Weiterentwicklung und Zulassung der sogenannten<br />

LL-Sohle forciert werden.<br />

Auch der Luftverkehr kann beachtliche Lärmreduktionen<br />

vorweisen: Die Verkehrsflugzeuge<br />

sind in den letzten 30 Jahren um durchschnittlich<br />

70 Prozent leiser geworden. Die Bundesregierung<br />

hatte für den Luftverkehrssektor <strong>im</strong><br />

Koalitionsvertrag eine Überprüfung der gesetzlichen<br />

Abwägung zum Nachtflugverbot angekündigt.<br />

Mit den gerichtlichen Entscheidungen<br />

zum Ausbau wichtiger Flughäfen ist das Nachtflugreg<strong>im</strong>e<br />

in Deutschland in den letzten Jahren<br />

zunehmend restriktiver geworden. Vor allem<br />

die Wettbewerbsfähigkeit <strong>im</strong> Luftfrachtverkehr<br />

und <strong>im</strong> Charterverkehr wird dadurch infrage<br />

gestellt. Eine politische Initiative der Bundesregierung<br />

zum Thema Betriebszeiten steht aus.<br />

Abgesehen von den wichtigen Tagesrandzeiten<br />

muss ein Mindestmaß an Flugbewegungen für<br />

Flughäfen, die <strong>im</strong> globalen Wettbewerb stehen,<br />

auch zur Nachtzeit gewährleistet sein.<br />

Umwelt- und Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

27<br />

»Wichtig ist vor allem, dass wir eine Lärmreduzierung<br />

an der Quelle, also direkt an<br />

den Fahrzeugen vornehmen. Dies ist unter<br />

Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten sinnvoller,<br />

da passive Maßnahmen wie etwa Lärmschutzwände<br />

nur direkt vor Ort wirken.«<br />

Ulrich Lange MdB, Schienenverkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

28<br />

Güterverkehr<br />

und Logistik<br />

Nach der Unabhängig von besseren Konjunkturaussich-<br />

schwersten Rezesten steht die Logistikbranche vor großen<br />

sion der Nachkriegs- mittel- und langfristigen Herausfordezeit<br />

hat sich die rungen wie zunehmenden Engpässen in<br />

Transport- und Logistik- der Infrastruktur, verschärften Umweltbranche<br />

mit einem deutliund Kl<strong>im</strong>aschutzanforderungen, höhechen<br />

Wachstumsplus <strong>im</strong> Jahr ren Sicherheitsauflagen und der Ver-<br />

2010 zurückgemeldet. Die<br />

Prognose, dass durch die<br />

knappung von Fachpersonal.<br />

Globalisierung der langfristige Um diesen Herausforderungen zu<br />

Wachstumspfad nicht verlassen begegnen, hat die Bundesregierung<br />

wird, hat sich als richtig erwie- den einstigen Masterplan Güterversen.<br />

Mit dem Aktionsplan kehr und Logistik in einem Modera-<br />

Güterverkehr und Logistik soll tionsprozess mit der Wirtschaft und<br />

der Standort Deutschland weiter ihren Verbänden weitergeführt und<br />

gestärkt und der Logistiksektor den Aktionsplan Güterverkehr und<br />

<strong>im</strong> Ausland besser vermarktet Logistik erarbeitet. Der Parlamen-<br />

werden. Wichtig sind hierbei tarische Staatssekretär Dr. Andreas<br />

die Effizienzsteigerung aller Scheuer MdB, Logistikbeauftragter der<br />

Verkehrsträger und die opti- Bundesregierung, moderierte den Ermale<br />

Vernetzung der<br />

Verkehrswege.<br />

stellungsprozess.<br />

Aktionsplan<br />

Mit dem Aktionsplan Güterverkehr und Logistik,<br />

den Bundesminister Dr. Peter Ramsauer<br />

gemeinsam mit Vertretern der Verkehrswirt-<br />

schaft <strong>im</strong> November 2010 präsentierte, will das<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) den Güterverkehr zukünftig<br />

wirtschaftlich, innovativ und bezahlbar<br />

gestalten. Nun kommt es auf die Fortführung<br />

des konstruktiven Dialogs zwischen Politik und<br />

Wirtschaft an, um den Aktionsplan zügig umzusetzen.<br />

Die 18 Prioritäten des Aktionsplans decken sich<br />

in weiten Teilen mit den zentralen Anliegen, die<br />

das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> in seiner Stellungnahme<br />

gegenüber dem BMVBS als vorrangig<br />

eingestuft hat. Der dringliche Handlungsbedarf<br />

besteht in den Bereichen Infrastruktur,<br />

Sicherheit der Lieferkette, Nationales Hafenkonzept<br />

und Vermarktung des Logistikstandorts<br />

Deutschland.<br />

Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> hat von Anfang<br />

an den Entwicklungsprozess des Aktionsplans<br />

eng begleitet und unterstützt die darin genannten<br />

5 Kernziele voll. Die finanziell ausreichende<br />

Unterfütterung der insgesamt 30<br />

Maßnahmen darf jedoch nicht zu kurz kommen.<br />

Die 5 Kernbereiche sind:


Positionen<br />

Aktionsplan umsetzen<br />

■ Entmischung von Güter- und Personenverkehr,<br />

zum Beispiel Erhalt, Aus- und Neubau<br />

der Verkehrswege<br />

■ Aufbau einer Metadatenplattform und Vorbereitung<br />

eines Pilotbetriebes <strong>im</strong> Bereich<br />

Verkehrsmanagementsysteme<br />

■ Umsetzung der Leitfäden für Baustellenund<br />

Störfallmanagement durch Bund und<br />

Länder<br />

■ Ausbau der seewärtigen und landseitigen<br />

Anbindung der Seehäfen und Vernetzung<br />

von See- und Binnenhäfen gemäß<br />

Nationalem Hafenkonzept<br />

■ Etablierung eines Sicherheitsreg<strong>im</strong>es ohne<br />

Behinderung des freien EU-Warenverkehrs<br />

■ Größere Aufgabengebiete und Einbindung<br />

der Wirtschaft in das Netzwerk Güterverkehr<br />

und Logistik<br />

■ Ausrichtung auf Zielgruppen, Aufbau eines<br />

Kontaktnetzwerks <strong>im</strong> Inland<br />

Report 2010/2011<br />

■ Stärkung des Logistikstandorts Deutschland<br />

■ Effizienzsteigerung aller Verkehrsträger<br />

■ Nutzung der Stärken aller Verkehrsträger<br />

durch opt<strong>im</strong>al vernetzte Verkehrswege<br />

■ Förderung der Vereinbarkeit von<br />

Verkehrswachstum mit Umwelt- und<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

■ Unterstützung guter Arbeitsbedingungen<br />

und Ausbildung <strong>im</strong> Transportgewerbe<br />

Vordringliche Maßnahmen für das Kernziel Stärkung<br />

des Logistikstandorts Deutschland sind<br />

die Umsetzung des Nationalen Hafenkonzepts<br />

Güterverkehr und Logistik<br />

29<br />

»Der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik<br />

ist eine integrierte Gesamtstrategie, die zur<br />

Bewältigung des erwarteten Wachstums <strong>im</strong><br />

Güterverkehr notwendig ist.«<br />

Dr. Andreas Scheuer MdB, Parlamentarischer Staatssekretär be<strong>im</strong><br />

Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

30<br />

und des Flughafenkonzepts der Bundesregierung,<br />

die Vermarktung des Logistikstandorts Deutschland<br />

und eine koordinierte Strategie für staatliche<br />

Sicherheitsmaßnahmen <strong>im</strong> Bereich Güterverkehr<br />

und Logistik. Besonders begrüßenswert<br />

ist die Einstufung der Sicherheitsstrategie als<br />

vordringliches Ziel. Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

beteiligt sich an der Erstellung dieser Strategie<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer Arbeitsgruppe des BMVBS.<br />

»Wir listen die Schwachstellen auf den<br />

Transportstrecken jetzt <strong>im</strong> Detail auf. Ein<br />

Teil der Schlussfolgerungen richtet sich an<br />

uns selbst. Bei den Rahmenbedingungen<br />

müssen Bund und Länder aber die richtigen<br />

Weichen stellen.«<br />

Detthold Aden, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und Vorsitzender des Vorstandes BLG Logistics Group AG & Co. KG<br />

Von den prognostizierten Verkehrszuwächsen<br />

soll nach dem Willen der Bundespolitik ein<br />

möglichst großer Anteil durch die Schiene und<br />

Wasserstraßen bewältigt werden. Möglichkeiten<br />

dazu sollen identifiziert und eine Förderstrategie<br />

für den Kombinierten Verkehr (KV)<br />

entwickelt werden. Dazu wird eine umfassende<br />

Studie die Potenziale von mult<strong>im</strong>odalen Verkehren<br />

und Verlagerungsmöglichen erstellt.<br />

Durch den KV kann laut BMBVS jährlich bis zu<br />

1 Million Tonnen CO2 eingespart werden. Daher<br />

wurde die Fördermittel-Ausstattung für 2011<br />

erhöht, wenn auch nur auf 112,1 Mio. Euro,<br />

anstatt wie ursprünglich geplant auf rd. 150<br />

Mio. Euro. Die Bauvorhaben bei Straße, Schiene<br />

und Wasserstraße sollen konsequent priorisiert<br />

>Fakten<br />

Konjunkturentwicklung<br />

■ Nach dem Umsatzrückgang 2009 stieg<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr der Umsatz in der<br />

Logistikwirtschaft um rund 10%, für<br />

2011 und 2012 werden rund 5% Umsatzwachstum<br />

<strong>im</strong> Durchschnitt erwartet.<br />

■ 2009 verzeichnete Deutschland einen<br />

Umsatzrückgang von 12%, stellte mit 92<br />

Mrd. Euro aber das größte Umsatzvolumen<br />

<strong>im</strong> europäischen Transport- und<br />

Logistikmarkt auf. Es folgten Großbritannien<br />

(ca. 78 Mrd. Euro), Frankreich (etwa<br />

69 Mrd. Euro), Italien (rd. 60 Mrd. Euro)<br />

und Spanien (ca. 50 Mrd. Euro).<br />

■ Wachstumsprognosen für den westeuropäischen<br />

Logistikmarkt liegen für<br />

die nächsten Jahre zwischen 4% und 5%<br />

p. a., Deutschland kann überdurchschnittliche<br />

5% bis 6% p. a. erwarten.<br />

■ Die Transport- und Logistikbranche hatte<br />

2009 Rekordstand bei Insolvenzzahlen<br />

von plus 26% auf 1.742 Unternehmensinsolvenzen.


werden. Daraufhin wurden bereits die Bedarfspläne<br />

für Bundesfernstraßen und Bundesschienenwege<br />

überarbeitet. Auch die Bundeswasserstraßenprojekte<br />

wurden auf ihre gesamtwirtschaftliche<br />

Wirkung hin überprüft.<br />

Um die Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer zu<br />

verbessern, soll der Parkplatzmangel an Bundesautobahnen<br />

beseitigt werden – auch durch den<br />

Einsatz von Telematik und die Einbindung privater<br />

Investoren. Bis 2012 soll es weitere 8.000 Lkw-<br />

Stellplätze geben. Vorgesehen sind auch mehr<br />

Praxisorientierung <strong>im</strong> Bereich Aus- und Weiterbildung<br />

sowie gezielte Werbemaßnahmen zur<br />

Imageverbesserung von Güterverkehr und Logistik,<br />

um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.<br />

Nationales Hafenkonzept<br />

Der Startschuss für die Umsetzung des Nationalen<br />

Hafenkonzepts als wichtigen Teils des<br />

Aktionsplans Güterverkehr und Logistik fiel mit<br />

der Gründung des Beirats und des untergeordneten<br />

Lenkungsausschusses. In beiden ist das<br />

Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> vertreten. Der Beirat,<br />

geleitet von Staatssekretär Prof. Klaus-Dieter<br />

Scheurle <strong>im</strong> BMVBS, dient als Gremium zur strategischen<br />

Steuerung. Auf operativer Ebene wird<br />

die Umsetzung durch den Lenkungsausschuss<br />

begleitet. Grundvorrausetzung für den Erfolg ist<br />

neben einer sicheren finanziellen Basis auch die<br />

Bereitstellung ausreichender personeller Ressourcen<br />

seitens der öffentlichen Hand sowie<br />

das Engagement aufseiten der Hafen- und Logistikwirtschaft.<br />

Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

sieht in folgenden Punkten vorrangigen Handlungsbedarf<br />

be<strong>im</strong> Hafenkonzept:<br />

Report 2010/2011<br />

■ Beitrag des Bundes: Verbesserung der seeund<br />

landseitigen Anbindung der See- und<br />

Binnenhäfen, insbesondere Ausbau der seewärtigen<br />

Zufahrten für Hamburg und Bremen<br />

und die Bewältigung des Wachstums<br />

<strong>im</strong> Schienengüterverkehr zwischen Hamburg/Bremen<br />

und Hannover. Ebenso eine<br />

Verknüpfung der Häfen Antwerpen,<br />

Rotterdam, Amsterdam mit dem deutschen<br />

Verkehrsnetz und die Anbindung des neuen<br />

Jade-Weser-Ports. Ertüchtigung der Binnenwasserstraßen<br />

auf wichtigen Routen.<br />

■ Beitrag der Verkehrswirtschaft: konzeptionelle<br />

Vernetzung von See- und Binnenhäfen,<br />

d.h. Kooperation von Hafenstandorten,<br />

Opt<strong>im</strong>ierung von Logistikketten, Weiterentwicklung<br />

tr<strong>im</strong>odaler Binnenland-Hubs, Entlastungsfunktion<br />

von Binnenhafenstandorten<br />

für die Seehäfen und Beseitigung von<br />

Engpässen bei der Abfertigung von Binnenschiffen<br />

in den Seehäfen.<br />

■ Beitrag von Bund und Ländern: Förderung<br />

effizienter Lieferketten durch die öffentliche<br />

Hand, d.h. einfachere und schnellere Förderung<br />

des KV, Ausdehnung der Förderricht-<br />

Güterverkehr und Logistik<br />

31<br />

»Entscheidend ist nun, die Sicherheitsreg<strong>im</strong>e<br />

international deckungsgleich zu<br />

gestalten und eine gegenseitige Anerkennung<br />

zu erreichen.<br />

Das Risiko muss so weit wie möglich eingegrenzt<br />

und Schutzziele von den<br />

Behörden festgelegt werden.«<br />

Dr. Jörg Mosolf, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

sowie Geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung<br />

Horst Mosolf GmbH & Co. KG Internationale Spedition


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

32<br />

linie auf das gesamte See- und Binnenhafensystem<br />

sowie die Angemessenheit von<br />

Securitymaßnahmen und die Entwicklung<br />

international einheitlicher verbindlicher<br />

Standards zur Gefahrenabwehr <strong>im</strong> Warenverkehr.<br />

Sicherheit<br />

Nach dem Fund von Paketbomben in Flugzeugen<br />

<strong>im</strong> Oktober 2010 ist die Debatte über noch<br />

strengere Sicherheitsvorschriften in Europa neu<br />

entbrannt. Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> hat<br />

bereits in seinem Positionspapier von 2007<br />

»Zehn Eckpunkte für die sichere Lieferkette«<br />

eine Strategie für den Warenverkehr vorgelegt.<br />

Bei der Erarbeitung einer Sicherheitsstrategie ist<br />

es unerlässlich, die Unternehmen der Transportwirtschaft<br />

eng einzubinden. In der aktuellen Diskussion<br />

zur Verbesserung der Luftfrachtsicherheit<br />

bringt das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> seine<br />

Expertise in den interministeriellen Arbeitsstab<br />

Luftfrachtsicherheit ein.<br />

Fünf Eckpunkte des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

zur Luftfrachtsicherheit:<br />

■ Sicherheit vorrangig: Die Sicherheit der Logistikkette<br />

hat oberste Priorität. Hier müssen<br />

»Insgesamt wollen wir Deutschland als<br />

Logistikstandort international besser<br />

vermarkten. Dazu haben wir mit der<br />

Logistics Alliance Germany eine<br />

Institution, die gezielt potenzielle Märkte<br />

und Investoren anspricht.«<br />

Enak Ferlemann MdB, Parlamentarischer Staatssekretär be<strong>im</strong><br />

Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Maßnahmen gezielt und bedarfsgerecht sein.<br />

■ Funktionierende Logistikketten: Die Funktionsfähigkeit<br />

der Logistikketten und damit<br />

die weltweite Versorgungsfunktion darf<br />

nicht durch Kontrollmaßnahmen eingeschränkt<br />

werden.<br />

■ Internationale Zusammenarbeit: Rasche und<br />

enge Zusammenarbeit aller Akteure ist eine<br />

grundlegende Voraussetzung für die<br />

Sicherheit.<br />

■ Europa vorbildlich: Das Konzept der sicheren<br />

Transportkette ist in der EU etabliert. Erforderlich<br />

und wirksam sind global deckungsgleiche<br />

Sicherheitsmaßnahmen. Die Sicherheitsstandards<br />

bei Lieferungen aus Drittländern<br />

müssen stufenweise an die hohen<br />

Standards der EU angepasst werden.<br />

■ Risikobasierter Sicherheitsansatz: Kontrollansätze<br />

müssen risikobasiert sein. Die Wirtschaft<br />

ist auf den Staat angewiesen, der Schutzziele<br />

festlegt und Gefährdungspotenziale<br />

ermitteln muss.<br />

Vermarktungsinitiative<br />

Die Bundesregierung und die Wirtschaft haben<br />

es sich zum Ziel gesetzt, Deutschland als führenden<br />

Logistikstandort zu bewerben. Dazu hat<br />

das BMVBS einen finanziellen Beitrag zunächst<br />

bis 2013 in Höhe von 600.000 Euro zur Verfügung<br />

gestellt. Im Lenkungsausschuss der gemeinsamen<br />

Vermarktungsinitiative von BMVBS<br />

und Verkehrswirtschaft hat das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong><br />

vorgeschlagen, neben Messeauftritten<br />

in den sogenannten BRIC-Staaten auch<br />

Veranstaltungen des BMVBS und seiner Vermarktungsgesellschaft<br />

gemeinsam mit der Regierung<br />

des Gastlandes zu initiieren. Diese soll


ten sich gezielt an CEOs und Vertriebsleiter der<br />

örtlichen Verlader wenden. <strong>Zum</strong> Jahresbeginn<br />

2011 hat das BMVBS den Auftrag der Vermarktung<br />

des Logistikstandorts Deutschland der LogisticNetwork<br />

Consultants GmbH (LNC) übertragen,<br />

einem Mitgliedsunternehmen des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s, das künftig die internationale<br />

Vermarktungsplattform Logistics Alliance<br />

Germany betreibt. Zusätzlich zu den aktuell<br />

600.000 Euro des Bundes für das laufende Jahr<br />

werden weitere Finanzmittel durch den Förderverein<br />

zur Vermarktung des Logistikstandorts<br />

Deutschland bereitgestellt.<br />

Vernetzung<br />

Um vorhandene Infrastrukturkapazitäten besser<br />

nutzen zu können, ist der Ausbau von Telematikund<br />

Verkehrsmanagementsystemen erforderlich.<br />

Standardisierte und bundesweit vernetzte<br />

Verkehrsleit- und Informationssysteme helfen<br />

dabei, zum Beispiel durch die telematikgestützte<br />

Vermittlung freier Stellplätze. Das deutsche<br />

Mautsystem könnte europaweit eine Schlüsselrolle<br />

einnehmen, wenn Mautdaten die Verkehrslage<br />

präzisieren oder die Mauthardware<br />

Report 2010/2011<br />

Geschätzte max<strong>im</strong>ale Implementierungs- und Folgekosten für ein 100-prozentiges<br />

Sicherheitsreg<strong>im</strong>e in Europa<br />

Unternehmensgröße<br />

Mitarbeiterzahl<br />

Kosten bei Erfassung von (in Mrd. EUR)<br />

75% der Verkehre 100% der Verkehre<br />

Implementierung<br />

Jährliche<br />

Folgekosten<br />

Implementierung<br />

Jährliche<br />

Folgekosten<br />

Mikro


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

34<br />

Personenverkehr<br />

In Europa Mobilität wird überdurchschnittlich teurer:<br />

leben 500 Mio. 2010 stiegen die Kosten für Mobilität ge-<br />

Menschen, die auf genüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent an<br />

bezahlbare Mobilität und damit stärker als der Verbraucher-<br />

angewiesen sind. Im preisindex (plus 1,3 Prozent) und alle<br />

Personenverkehr wird es die anderen Warenpreisgruppen. Ein Ende<br />

große Zukunftsaufgabe sein, der Teuerung ist nicht abzusehen, denn<br />

ein durchgängiges und hoch- beispielsweise <strong>im</strong> Bereich des Öffentwertiges<br />

Mobilitätsangebot auflichen Personennahverkehrs (ÖPNV)<br />

rechtzuerhalten und weiterzu- stehen in den nächsten Jahren tief<br />

entwickeln. In den Bereichen greifende Veränderungen an. <strong>Zum</strong><br />

Luft- oder Straßenverkehr können einen besteht ein hoher Bedarf an<br />

die Bürger grenzüberschreitende Ersatzinvestitionen in Infrastruktur<br />

Mobilitätsangebote nutzen. Eine und Fahrzeuge, zum anderen wer-<br />

vollständige Marktöffnung <strong>im</strong> den die finanziellen Mittel knapper.<br />

Schienenpersonenverkehr steht Zwar wurde in den 80er- und 90erjedoch<br />

noch aus. Die Jahren erheblich in den ÖPNV und<br />

Europäische Kommission hat dessen Infrastruktur investiert, auf-<br />

eine Vision formuliert, nach grund der hohen Förderquoten seitens<br />

der sie diesen Markt für alle der öffentlichen Hand waren die Ab-<br />

Eisenbahnunternehmen schreibungsbeträge jedoch gering. Diese<br />

und deren Kunden<br />

öffnen will.<br />

fehlen jetzt für Ersatzinvestitionen.<br />

Große Herausforderung für die Länder wird<br />

es in den nächsten Jahren sein, mit der Fortschreibung<br />

der Regionalisierungsmittel und der<br />

<strong>im</strong> Koalitionsvertrag vorgesehenen Neuregelung<br />

der Investitionsförderung auszukommen.<br />

Das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) endet mit dem Jahr 2013. Die Länder<br />

sind nun dafür verantwortlich, das gestiegene<br />

Mehrwertsteueraufkommen über das Entflechtungsgesetz<br />

für den ÖPNV einzusetzen. Damit<br />

können die Länder pro Jahr 1,33 Mrd. Euro zur<br />

Verbesserung des ÖPNV, für Ersatzinvestitionen<br />

oder zum kommunalen Straßenbau verwenden.<br />

Soll der Erfolg des ÖPNV fortgeschrieben und<br />

Planungssicherheit gewährleistet werden, müsste<br />

schnellstmöglich eine Ersatzlösung für die<br />

auslaufenden Regionalisierungsmittel und Mittel<br />

aus dem GVFG gefunden werden.<br />

Marktöffnung<br />

<strong>Zum</strong> 1. Januar 2010 hat die Europäische Union<br />

den Schienenpersonenverkehr für den grenzüberschreitenden<br />

Wettbewerb geöffnet. Damit<br />

sollen alle lizenzierten Eisenbahnunternehmen<br />

der EU für internationale Verkehre den Netzzugang<br />

in allen Mitgliedsstaaten erhalten. Für<br />

2012 plant die Europäische Kommission zudem<br />

einen Gesetzesvorschlag zur Öffnung der nationalen<br />

Märkte für den Personenverkehr. Damit


Positionen<br />

Verkehrstelematik<br />

■ Bundesweite Vernetzung der Verkehrsinformations-<br />

und managementsysteme<br />

■ Ergänzung der Verkehrsinfrastruktur durch<br />

intelligente Telematiksysteme<br />

■ Öffnung der Verkehrsinformationen der<br />

öffentlichen Hand und Zusammenführung<br />

der Daten über Unternehmensgrenzen hinweg<br />

■ Ausbau einer übergreifenden Datenplattform<br />

für Verkehrsinformationen aller<br />

Verkehrsträger<br />

■ Digitalisierung des Verkehrsfunks<br />

■ Schaffung der Infrastrukturvoraussetzungen<br />

für das Notrufsystem e-Call<br />

■ Freigabe von Mautdaten für Verkehrsinformationen<br />

■ Zulassung einer Schnittstellengesellschaft<br />

für das deutsche Mautsystem zur Ermöglichung<br />

von Mehrwertdiensten für dieses<br />

System<br />

Report 2010/2011<br />

wird der Forderung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s,<br />

die Märkte in der EU rasch symmetrisch zu<br />

öffnen, nähergekommen.<br />

Neben den rechtlichen Vorschriften, müssen<br />

auch die technischen Voraussetzungen für einen<br />

durchgängigen Schienenverkehr in Europa<br />

geschaffen werden. Abzubauen sind zudem administrative<br />

Hürden, über die noch einige Staaten<br />

ihren nationalen Markt vor Wettbewerbern<br />

abschotten, beispielsweise Zulassungsverfahren<br />

für Lokomotiven oder aufwendige Marktzugangsvorschriften.<br />

Personenverkehr<br />

35<br />

»Der öffentliche Personenverkehr wird<br />

gebraucht, um für die gesamte Bevölkerung<br />

Mobilität zu ermöglichen. Deshalb ist es<br />

wichtig, dass der Staat ordnungspolitische<br />

und finanzielle Rahmenbedingungen<br />

schafft, damit der Sektor seine Aufgaben<br />

bestmöglich erfüllen kann.«<br />

Dr. Rüdiger Grube, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und Vorsitzender des Vorstandes Deutsche Bahn AG und DB Mobility Logistics AG


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

36<br />

»Ohne innovative Verkehrstelematik ist eine<br />

nachhaltige Mobilitätspolitik nicht denkbar.<br />

Angesichts der notwendigen Haushaltskonsolidierung<br />

müssen wir die vorhandenen<br />

Mittel effektiver nutzen. Hierfür bietet die<br />

Telematik große Chancen.«<br />

Steffen Bilger MdB, Mitglied <strong>im</strong> Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

des Deutschen Bundestags<br />

Der globale Verkehr braucht internationale Vorgaben<br />

für den Kl<strong>im</strong>aschutz. Das gilt auch für<br />

den Luftverkehr, an den enorm hohe Erwartungen<br />

bei der weiteren Begrenzung seiner Emissionen<br />

gerichtet werden. Die Vorreiterrolle, die<br />

sich Europa und speziell Deutschland politisch<br />

zugeschrieben haben, darf aber nicht dazu führen,<br />

dass der Wettbewerb <strong>im</strong> Luftverkehr in<br />

eine Schieflage gerät.<br />

Luftverkehrssteuer<br />

Die Bundesregierung hat mit der Einführung<br />

einer nationalen Luftverkehrssteuer genau diesen<br />

problematischen Weg beschritten. Die Luftverkehrssteuer<br />

wird unvermeidlich eine spürbare<br />

Abwanderung von Fluggästen und Wertschöpfung<br />

aus Deutschland hin zur europäischen<br />

Konkurrenz zur Folge haben. Das hat die<br />

Erfahrung mit der vorübergehenden Geltung<br />

einer ähnlichen Steuer in den Niederlanden gezeigt.<br />

Die Mittel der Luftverkehrssteuer kommen<br />

dabei nicht dem Kl<strong>im</strong>aschutz zugute, sondern<br />

ausschließlich dem Fiskus. Darum darf die<br />

Steuer nach der Aktivierung des Emissionshandels<br />

<strong>im</strong> europäischen Luftverkehr 2012 nicht<br />

aufrechterhalten werden. Die Luftverkehrssteuer<br />

stellt de facto auch für den Kunden eine weitere<br />

Belastung dar und verteuert damit Mobilität.<br />

>Fakten<br />

Finanzbedarf ÖPNV<br />

■ Nachholbedarf für Erneuerungsinvestitionen<br />

in Fahrwege und Bahnhöfe der<br />

U-Bahnen, Stadt- und Straßenbahnen<br />

beträgt ca. 2,4 Mrd. Euro.<br />

■ Turnusgemäße Reinvestitionen zusätzlich<br />

bis 2025 von jährlich 550 Mio. Euro;<br />

Auftraggeber und Infrastrukturbetreiber<br />

finanzieren aus Eigenmitteln rund 220<br />

Mio. Euro jährlich – Finanzlücke erhöht<br />

sich p.a. um ca. 330 Mio. Euro.<br />

■ Reinvestitionsbedarf für Fahrwege der<br />

nichtbundeseigenen Eisenbahnen <strong>im</strong><br />

SPNV jährlich beträgt ca. 80 Mio. Euro.<br />

■ Der Finanzierungsbedarf für den ÖPNV<br />

erhöht sich von 8,58 Mrd. Euro 2007 auf<br />

real ca. 9,16 Mrd. Euro (ca. 6,8%) <strong>im</strong> Jahr<br />

2025, das bedeutet eine Erhöhung des<br />

Finanzbedarfs um ca. 580 Mio. Euro für<br />

diesen Zeitraum.<br />

■ Bei den genannten Beträgen ist kein<br />

Inflationsfaktor enthalten.<br />

■ Der jährliche Bedarf an Neuinvestitionen<br />

für ÖPNV-Projekte steigt nominal von<br />

1,65 Mrd. Euro 2007 auf 2,03 Mrd. Euro<br />

für 2025.


Zusätzliche Kosten <strong>im</strong> Luftverkehr können für<br />

die Reisenden auch durch weitere Sicherheitsmaßnahmen<br />

entstehen. Die besonderen Sicherheitsanforderungen<br />

sollten nach Meinung des<br />

Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s auf ein handhabbares<br />

Maß beschränkt bleiben und nicht durch<br />

<strong>im</strong>mer weitere Verschärfungen die Fluggäste,<br />

Flughäfen und Fluggesellschaften belasten,<br />

ohne dass ein erkennbarer Sicherheitsgewinn<br />

erzielt wird. Vielmehr sollte die Intelligenz <strong>im</strong><br />

System erhöht werden, d.h. der Informationsaustausch<br />

zwischen den Zuständigen und den<br />

Kontrollprozessen verbessert werden. Das Deutsche<br />

<strong>Verkehrsforum</strong> begrüßt den Ansatz des<br />

Europäischen Parlaments, dass Regierungen,<br />

die zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen vorschreiben,<br />

die über den gemeinsamen Sicherheitskatalog<br />

der EU hinausgehen, für die dadurch<br />

verursachten Kosten selbst aufkommen<br />

sollen. Die Sicherheitsanforderungen müssen<br />

außerdem stärker international abgest<strong>im</strong>mt<br />

und doppelte Kontrollen vermieden werden.<br />

Telematik<br />

Telematik <strong>im</strong> Personenverkehr ermöglicht vielerlei<br />

Informationen und Anwendungen für den<br />

Nutzer, zum Beispiel über Staus <strong>im</strong> Straßennetz,<br />

Verspätungen <strong>im</strong> öffentlichen Verkehr, elektronische<br />

Tickets oder mehr Sicherheit durch<br />

Fahrerassistenzsysteme (FAS). Verkehrslageinformationen,<br />

Fahrplandaten und geografische<br />

Informationen werden <strong>im</strong>mer enger vernetzt.<br />

So werden die Nutzer be<strong>im</strong> Vergleich von<br />

verschiedenen Angeboten in ihrer Verkehrsmittelwahl<br />

unterstützt. Der Bund will dies mit<br />

der Entwicklung einer Metadatenplattform fördern,<br />

auf der mobilitätsrelevante Informationen<br />

von Unternehmen und der öffentlichen Hand<br />

zusammengeführt werden sollen.<br />

Report 2010/2011<br />

Ein breiter Einsatz von Verkehrstelematik verbessert<br />

zudem die Sicherheit in der Mobilität.<br />

Mit eCall haben die Hersteller gemeinsam mit<br />

der EU-Kommission den Rahmen für ein europäisches<br />

Notrufsystem gesetzt. Aufseiten der<br />

Automobilindustrie sind die Konzepte fahrzeugseitig<br />

weitgehend umgesetzt und über<br />

eigene Callcenter realisiert. Die Mitgliedstaaten<br />

stehen nun in der Pflicht, eine einheitliche<br />

europäische Infrastruktur mit gleichen Zuständigkeiten<br />

und Strukturen für das Notrufsystem<br />

aufzubauen.<br />

Bereits heute bietet der mit einem Datenchip<br />

ausgestattete E-Personalausweis die Möglichkeit,<br />

alltägliche Vorgänge in der Mobilitätskette<br />

zu erleichtern. So lässt sich bei der Reisebuchung<br />

oder der Kfz-Zulassungsstelle der Zugang<br />

und die Legit<strong>im</strong>ation der Kunden stark<br />

vereinfachen und dadurch der Aufwand auf<br />

Kundenseite rationalisieren. Auch ÖPNV-Unternehmen<br />

setzen teilweise elektronische Tickets<br />

ein, um den Kunden den Zugang und die Abrechnung<br />

<strong>im</strong> ÖPNV zu erleichtern. Die sogenannte<br />

VDV-Kernapplikation setzt dabei den<br />

Rahmen, damit alle Funktionen und die Umsetzung<br />

standardisiert sind und der Vision eines<br />

umfassenden, unternehmensübergreifenden<br />

Tickets nichts mehr <strong>im</strong> Wege steht.<br />

Personenverkehr<br />

37<br />

»Wir brauchen Telematik <strong>im</strong> Fahrzeug<br />

und als intelligente Infrastruktur,<br />

um den Verkehrsteilnehmer besser<br />

zu informieren und Mobilität insgesamt<br />

noch sicherer zu machen.«<br />

Prof. Dr. Gerhard Zeidler, Präsidiumsmitglied des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

und Präsident des Präsidialrats DEKRA e.V.


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

38<br />

(l) Dr. Mosolf, Dr. Steinle<br />

und Ruske sprachen <strong>im</strong><br />

Lenkungskreis über verkehrspolitische<br />

Themen<br />

und Nachhaltigkeit in der<br />

Logistikbranche (v. l.)<br />

(r) Top-Thema <strong>im</strong><br />

Lenkungskreis<br />

Straßenverkehr war<br />

Elektromobilität, hier<br />

Becker, Dr. Salomon, Sts<br />

Bomba und Hailer (v. l.)<br />

Chronik<br />

2010/2011<br />

März<br />

■ Konstituierende Sitzung der Parlamentsgruppe<br />

Schienenverkehr <strong>im</strong> Deutschen<br />

Bundestag unter Einbeziehung des<br />

Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s unter Leitung<br />

von Winfried Hermann MdB, Vorsitzender des<br />

Bundestagsausschusses für Verkehr, Bau- und<br />

Stadtentwicklung. Vortragende waren Dr. Rüdiger<br />

Grube, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen<br />

Bahn AG und DB Mobility Logistics AG<br />

und Thomas Hailer, Geschäftsführer <strong>Deutsches</strong><br />

<strong>Verkehrsforum</strong>.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Güterverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Dr. Jörg<br />

Mosolf, Geschäftsführender Gesellschafter und<br />

Sprecher der Geschäftsführung Horst Mosolf<br />

GmbH & Co. KG Internationale Spedition, in<br />

Berlin. Vortragende waren Christoph Glatzel;<br />

Principal McKinsey & Company, Inc.; Klaus-Dieter<br />

Ruske, Partner PricewaterhouseCoopers AG<br />

und Dr. Veit Steinle, Leiter Abteilung Umweltpolitik<br />

und Infrastruktur, Grundsatzfragen des<br />

Ressorts <strong>im</strong> Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS).<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Straßenverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Ulrich<br />

Klaus Becker, Vizepräsident für Verkehr des<br />

ADAC, in Berlin. Vortragende waren Rainer<br />

Bomba, Staatssekretär <strong>im</strong> BMVBS; André Metzner,<br />

Programmleiter Elektromobilität, NOW<br />

GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie; Dr. Norbert Salo-


mon, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit; Dr. Max<strong>im</strong>ilian<br />

Schwalm, BMW Group; Dr. Andreas Ziolek,<br />

Leiter Regionale Projektleitstelle der Modellregion<br />

Rhein-Ruhr, EnergieAgentur.NRW.<br />

■ Arbeitskreis Kommunikation unter Leitung<br />

von Ingrid Kudirka, Leiterin Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>Deutsches</strong> <strong>Verkehrsforum</strong>.<br />

Vortragende waren Carsten Brönstrup, Der Tagesspiegel<br />

und Kerstin Schwenn, Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Häfen<br />

und Schifffahrt unter Leitung seines Vorsitzenden<br />

Detthold Aden, Vorsitzender des Vorstands<br />

BLG Logistics Group AG & Co. KG, in<br />

Berlin. Vortragende waren der Parlamentarische<br />

Staatssekretär Enak Ferlemann MdB; Dr. Gunther<br />

Jaegers, Geschäftsführer der Reederei Jaegers<br />

GmbH und Präsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB); Dr. Sebastian<br />

Jürgens, Mitglied des Vorstandes, HHLA<br />

Hamburger Hafen und Logistik AG; Axel Kluth,<br />

JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG,<br />

Wilhelmshaven; Dr. Ulrich Malchow, Geschäftsführer<br />

der Port Feeder Barge GmbH und Rainer<br />

Schätzlein, Bereichsleiter <strong>im</strong> Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>.<br />

Report 2010/2011<br />

■ Parlamentarisches Mittagessen <strong>im</strong> Europäischen<br />

Parlament unter Leitung des Präsidiumsvorsitzenden<br />

Klaus-Peter Müller, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates Commerzbank AG. Vortragende<br />

waren die Präsidiumsmitglieder Dr.<br />

Klaus Baur, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Bombardier Transportation GmbH Deutschland;<br />

Prof. Dr. Wilhelm Bender, Vorsitzender des Vorstandes<br />

Fraport AG 1993-2009; Dr. Jörg Mosolf;<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler, Präsident des Präsidialrats<br />

DEKRA e.V. und Dr. Dieter-Lebrecht<br />

Koch MdEP, stellvertretender Vorsitzender des<br />

Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr.<br />

■ Konstituierende Versammlung der Parlamentarischen<br />

Gruppe Binnenschifffahrt<br />

unter Einbeziehung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

in Berlin. Vortragende waren Herbert<br />

Behrens MdB; Parlamentarischer Staatssekretär<br />

Enak Ferlemann MdB; Gustav Herzog<br />

MdB; Matthias Lietz MdB; Torsten Staffeldt<br />

MdB; Dr. Valerie Wilms MdB.<br />

April<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Telematik/<br />

Telekommunikation unter Leitung seines<br />

Vorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Zeidler, in Berlin.<br />

Vortragende waren Steffen Bilger MdB, Berichterstatter<br />

der CDU/CSU-Fraktion <strong>im</strong> Verkehrsausschuss<br />

des Bundestages; Michael Förster,<br />

Robert Bosch GmbH; Dr. Bernd Thomas,<br />

Project Manager R&D Research, Navigon AG;<br />

Dr. Florian Eck, stellvertretender Geschäftsführer<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Verkehrsforum</strong>.<br />

■ Veranstaltung Regulierung mit Augenmaß:<br />

Wieviel Staat braucht der Verkehrssektor?<br />

unter Leitung des Präsidiumsmitglieds<br />

Dr. Rüdiger Grube. Vortragende waren Prof. Dr.<br />

Gerd Aberle, Justus-Liebig-Universität Gießen;<br />

Matthias von Randow, Bevollmächtigter des Vor-<br />

Chronik<br />

39<br />

Dr. Eck, Kluth, Aden,<br />

Schäfer, Dr. Malchow und<br />

Dr. Jaegers be<strong>im</strong> Lenkungskreis<br />

Häfen und<br />

Schifffahrt mit Themen<br />

zur Finanzierung und<br />

Vernetzung Seehäfen und<br />

Binnenschifffahrt (v. l.)


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

40<br />

(l) Die Diskussionsrunde<br />

zu Regulierung <strong>im</strong> Verkehrssektor<br />

mit<br />

Prof. Dr. Aberle, von<br />

Randow, Hermann MdB,<br />

Lange MdB, Sts Prof.<br />

Scheurle, Homburg und<br />

Moderator Dr. Delhaes<br />

(v. l.)<br />

(ro) Müller (r) und Hailer<br />

(l) begrüßen Verkehrsminister<br />

Ramsauer zur<br />

Mitgliederversammlung<br />

(ru) Prominente erste<br />

Reihe und aufmerksame<br />

Zuhörer während der<br />

Rede von Minister Ramsauer:<br />

Müller, Grube,<br />

Mayrhuber, Aden und<br />

Wissmann (v. l.)<br />

stands für Politik und Verkehrsrechte Air Berlin<br />

PLC & Co. Luftverkehrs KG; Winfried Hermann<br />

MdB; Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr<br />

DB Mobility Logistics AG; Ulrich Lange<br />

MdB, Mitglied des Ausschusses für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung <strong>im</strong> Deutschen Bundes-<br />

tag; Staatssekretär Prof. Klaus-Dieter Scheurle,<br />

BMVBS unter der Moderation von Dr. Daniel<br />

Delhaes, Handelsblatt.<br />

Mai<br />

■ 52. Präsidiumssitzung des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s unter Leitung seines Vorsitzenden<br />

Klaus-Peter Müller in Berlin. Teilnehmer<br />

waren Detthold Aden; Dr. Klaus Baur; Prof. Dr.<br />

Wilhelm Bender; Dr. Olaf Berlien, Vorsitzender<br />

der ThyssenKrupp Technologies AG; Hans-Georg<br />

Brinkmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

der Kühne + Nagel AG & Co KG; Dr. Rüdiger<br />

Grube; Dr. Hans-Jörg Grundmann, CEO Mobility<br />

Division Siemens AG; Ulrich Homburg;<br />

Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Vorstandes<br />

Deutsche Lufthansa AG; Dr. Jörg Mosolf;<br />

Dr. Peter Noé, Mitglied des Vorstands HOCH-<br />

TIEF AG; Norbert Schüßler, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Schüßler Plan Ingenieurgesellschaft<br />

mbH; Dieter Schweer, Mitglied der<br />

Hauptgeschäftsführung Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie e.V.; Hermann Ude, Mitglied<br />

des Vorstands Deutsche Post AG, CEO DHL<br />

Global Forwarding Freight; Prof. Dr. Gerhard<br />

Zeidler sowie Thomas Hailer und Dr. Florian Eck.<br />

Als Gast nahm Dr. h.c. Hans M. Schabert, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung LEONHARD<br />

WEISS GmbH & Co. KG, teil.<br />

■ 26. Mitgliederversammlung unter Leitung<br />

des Vorsitzenden des Präsidiums des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s, Klaus-Peter Müller. Vortragender<br />

war Dr. Peter Ramsauer MdB, Bundesminister<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />

Die anschließende Diskussion mit Detthold<br />

Aden; Dr. Rüdiger Grube; Wolfgang Mayrhuber;<br />

Dr. Peter Ramsauer MdB und Matthias<br />

Wissmann, Präsident des Verbandes der Auto-<br />

mobilindustrie (VDA) wurde moderiert von<br />

Kerstin Schwenn.<br />

Juni<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Luftverkehr<br />

auf der ILA 2010 unter Leitung seines<br />

Vorsitzenden Prof. Dr. Wilhelm Bender. Vortragende<br />

waren Dieter Posch, Minister für Wirt


schaft, Verkehr und Landesentwicklung des Landes<br />

Hessen; Gerold Reichle, Leiter der Abteilung<br />

Luft- und Raumfahrt, BMVBS; Dr. Gerald Weber,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung, Airbus<br />

Deutschland GmbH; Vorstand Produktion und<br />

Mitglied des Exekutive Committee, Airbus S.A.S.<br />

September<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Häfen<br />

und Schifffahrt in Hamburg unter Leitung<br />

seines Vorsitzenden Detthold Aden. Vortragende<br />

waren Dr. Ottmar Gast, Sprecher der<br />

Geschäftsführung Hamburg Südamerikanische<br />

Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG; Reinhard<br />

Klingen, Leiter der Abteilung Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt, BMVBS; Karsten Sachsenröder,<br />

Member of the Management Board, DB<br />

Schenker Rail GmbH; Peter Wenzel, Staatsrat<br />

der Behörde für Wirtschaft und Arbeit der<br />

Freien und Hansestadt Hamburg.<br />

■ Veranstaltung »Zukunftsprogramm Verkehrsinfrastruktur<br />

– Neue Strategien gegen<br />

den Investitionsstau« unter Leitung von<br />

Dr. Peter Noé und Ulrich Klaus Becker. Vortragende<br />

waren Staatssekretär Werner Gatzer, Bundesministerium<br />

der Finanzen; Dr. Gunther Jaegers;<br />

Dr. Volker Kefer, Vorstand Technik, Systemverbund<br />

und Dienstleistungen Vorstand Infrastruktur<br />

Deutsche Bahn AG; Staatssekretär<br />

Prof. Klaus-Dieter Scheurle unter der Moderation<br />

von Kerstin Schwenn.<br />

Report 2010/2011<br />

■ 53. Arbeitsausschusssitzung unter Leitung<br />

seines Vorsitzenden Klaus-Peter Müller in Berlin.<br />

Teilnehmer waren Prof. Dr. Wilhelm Bender;<br />

Dieter Schweer; Matthias Wissmann sowie Dr.<br />

Florian Eck und Thomas Hailer.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Straßenverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Ulrich<br />

Klaus Becker. Vortragende waren Norbert<br />

Barthle MdB, Haushaltspolitischer Sprecher der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Obmann der<br />

Fraktion <strong>im</strong> Haushaltsausschuss des Deutschen<br />

Bundestages; Oliver Luksic MdB, Mitglied des<br />

Ausschusses für die Angelegenheiten der<br />

Europäischen Union und des Ausschusses für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung des Deutschen<br />

Bundestages und Guido Zielke, Leiter der<br />

gemeinsamen Geschäftstelle Elektromobilität,<br />

BMVBS, Mitglied des Lenkungskreises der<br />

Nationalen Plattform Elektromobilität.<br />

■ Dialog Forum »Gutes Geld für gute<br />

Leistung – Finanzierungsperspektiven<br />

des ÖPNV« des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

anlässlich der InnoTrans 2010 unter Mitwirkung<br />

des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV). Vortragende waren Dirk Biesenbach, Sprecher<br />

des Vorstands Rheinbahn AG; Burkhard<br />

Ehlen, Geschäftsführer Verkehrsverbund Oberelbe<br />

GmbH (VVO); Dr. Dieter Glück, Dr. Martin<br />

Henke, Geschäftsführer Verband Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen (VDV); Ulrich Koch, Ge-<br />

Chronik<br />

41<br />

(lo) Lenkungskreis Luftverkehr<br />

auf der ILA in<br />

Berlin mit Prof. Dr. Bender,<br />

Posch und Reichle (v. l.)<br />

(ro) Staatssekretär<br />

Werner Gatzer bei seiner<br />

Rede zu Möglichkeiten<br />

gegen den Investitionsstau<br />

<strong>im</strong> Verkehrswegebau<br />

aus Sicht des Bundesfinanzministeriums


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

42<br />

(lo) Setzten sich be<strong>im</strong> Dialogforum<br />

auf der Innotrans<br />

für europäische<br />

Liberalisierung <strong>im</strong><br />

Schienenpersonennahverkehr<br />

ein: Pasquarelli,<br />

Lange MdB, Cramer<br />

MdEP, Dr. Sondermann,<br />

Homburg und Audoux<br />

(v. l.)<br />

(lu) Ferlemann MdB,<br />

Dr. Mosolf, Dr. Slotta und<br />

Dr. Rodi erkannten gute<br />

Fortschritte be<strong>im</strong> Entwicklungsprozess<br />

des<br />

Aktionsplans Güterverkehr<br />

und Logistik<br />

(r) Homburg (v) und<br />

Lange MdB (h) diskutierten<br />

<strong>im</strong> Lenkungskreis<br />

Schienenverkehr über<br />

effektive Lösungen<br />

gegen Schienenlärm<br />

schäftsführer Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe<br />

Elbe-Weser GmbH (EVB); Staatssekretär<br />

Alexander Schweitzer, Ministerium für Wirtschaft,<br />

Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes<br />

Rheinland-Pfalz; Frank Sennhenn, Vorsitzender<br />

des Vorstands DB Regio AG, unter der Moderation<br />

von Kerstin Schwenn.<br />

■ Dialogforum »Liberalisierung <strong>im</strong> Schienenpersonenverkehr:<br />

Freie Fahrt für freie<br />

Bahnen?« des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s anlässlich<br />

der InnoTrans 2010 unter Leitung seines<br />

Vorsitzenden Ulrich Homburg. Vortragende waren<br />

Jean-Pierre Audoux, Délégué Général Fédération<br />

des Industries Ferroviaires (FIF); Michael Cramer<br />

MdEP/MEP, Mitglied Ausschuss für Verkehr und<br />

Fremdenverkehr <strong>im</strong> Europäischen Parlament; Enrico<br />

Grillo Pasqaurelli, Direktor Landverkehr, Generaldirektion<br />

Mobilität und Verkehr der Europäischen<br />

Kommission; Ulrich Lange MdB; Dr. Axel Sondermann,<br />

Geschäftsführer Veolia Verkehr GmbH,<br />

unter der Moderation von Nikolaus Doll, Die Welt.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Güterverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Dr. Jörg<br />

Mosolf in Berlin. Vortragende waren Parlamentarischer<br />

Staatssekretär Enak Ferlemann MdB; Dr.<br />

Hansjörg Rodi, Vorsitzender des Vorstandes<br />

Schenker Deutschland AG; Dr. Gerd Slotta, CEO<br />

Reverse Logistics GmbH.<br />

Oktober<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Schienenverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Ulrich<br />

Homburg. Vortragende waren Thomas Berner,<br />

Sektion Grossprojekte, Bundesamt für Verkehr,<br />

Bern; Hans-Steffen Kerth, Fachbereichsleiter<br />

Ordnungspolitik <strong>im</strong> Eisenbahnverkehr, Verband<br />

Deutscher Verkehrsunternehmen; Dr. Jens Klocksin,<br />

Leiter Referat LA18 Lärmschutz Schiene,<br />

BMVBS; Ulrich Lange MdB, Schienenverkehrspolitischer<br />

Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Infrastruktur<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Dr. Peter<br />

Noé. Vortragende waren Antje Geese, Referatsleiterin<br />

Grundsatzfragen der Infrastrukturfinanzierung,<br />

BMVBS; Thomas Hailer; Dr. Michael<br />

Meister MdB, Stellvertretender Vorsitzender der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion; Florian Pronold<br />

MdB, Stellvertretender Vorsitzender SPD-Bundestagsfraktion.


■ Parlamentarischer Abend zum Thema<br />

»Potenziale und Perspektiven für den<br />

europäischen Schienenverkehr« des Parlamentsgruppe<br />

Schienenverkehr <strong>im</strong> Deutschen<br />

Bundestag unter Mitwirkung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

unter der Leitung von Winfried Hermann<br />

MdB. Vortragende waren Prof. Dr. Christian<br />

Böttger, Hochschule für Technik und Wirtschaft,<br />

Berlin; Olaf Krüger, Direktor Zentralleitung<br />

europäische Bahnverkehre Kühne + Nagel<br />

(AG & Co.) KG und Dr. Matthias Ruete, Generaldirektor<br />

Generaldirektion Mobilität und<br />

Verkehr der Europäischen Kommission.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Luftverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Prof.<br />

Dr. Wilhelm Bender. Vortragende waren Joach<strong>im</strong><br />

Buse, Vice President Aviation Biofuel, Deutsche<br />

Lufthansa AG; Dr. Jürgen Ringbeck, Geschäftsführer<br />

Booz & Company GmbH und Richard<br />

Wynne, Director - Policy Analysis and Management,<br />

Boeing Commercial Airplanes.<br />

Report 2010/2011<br />

■ 53. Präsidiumssitzung des Deutschen<br />

<strong>Verkehrsforum</strong>s in Berlin unter Leitung seines<br />

Vorsitzenden Klaus-Peter Müller. Teilnehmer<br />

waren Ulrich Klaus Becker; Prof. Dr. Wilhelm<br />

Bender; Hans-Georg Brinkmann; Dr. Uwe Franke,<br />

Vorsitzender des Vorstand Deutsche BP Aktiengesellschaft;<br />

Dr. Christoph Franz, Stellv. Vorsitzender<br />

des Vorstands Deutsche Lufthansa AG,<br />

Ressort Lufthansa Passage; Ulrich Homburg; Dr.<br />

Jörg Mosolf; Dr. Hans M. Schabert; Norbert<br />

Schüßler; Hermann Ude; Matthias Wissmann;<br />

sowie Dr. Florian Eck und Thomas Hailer. Vortragender<br />

in der verkehrspolitischen Diskussion<br />

war Staatssekretär Prof. Klaus-Dieter Scheurle.<br />

November<br />

■ Fachgespräch »Betriebliches Mobilitätsmanagement:<br />

Effizientes Instrument<br />

oder ›nice to have‹?« des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

unter Mitwirkung des ACE Auto<br />

Club Europa. Vortragende waren Eike Bretschneider,<br />

Leiter Verkehrsmanagement Institut<br />

für Verkehrssystemtechnik DLR; Marco Gajeweski,<br />

Relationship Management Mercedes-<br />

Benz Werk Kassel Da<strong>im</strong>ler AG; Thomas Hailer;<br />

Gunnar Heipp, Leiter Strategische Planungsprojekte<br />

Münchner Verkehrsgesellschaft mbH<br />

MVG; Matthias Knobloch, Leiter Verbindungsbüro<br />

Berlin, ACE Auto Clup Europa e.V.; Swantje-<br />

Angelika Küpper, K+K Küpper und Wolfgang<br />

Nickel, Geschäftsführender Gesellschafter Planungsgruppe<br />

Nord PGN.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Telematik/Telekommunikation<br />

unter der Leitung<br />

seines Vorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Zeidler.<br />

Vortragende waren Drs. Sjef Janssen, Geschäftsführer<br />

der VDV-Kernapplikations GmbH<br />

& Co.KG; Hans-Jürgen Mäurer, Leiter Entwicklung<br />

Prüftechnik, DEKRA Automobil GmbH; Dr.<br />

Joach<strong>im</strong> Scholten, Verkehr und Umwelt, BMW<br />

Chronik<br />

43<br />

(o) Der Lenkungskreis<br />

Infrastruktur will<br />

Prioritäten be<strong>im</strong> Bundesverkehrswegeplan<br />

und<br />

Strukturreformen, v. l.<br />

Dr. Noé, Geese, Pronold<br />

MdB und Meister MdB<br />

(u) Prof. Dr. Böttger,<br />

Dr. Ruete, Hermann MdB<br />

und Krüger machten sich<br />

Gedanken über die Chancen<br />

des Eisenbahnverkehrs<br />

in Europa


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

44<br />

(l) Für einen durchgängigen<br />

Zugverkehr in Europa<br />

sind technische Voraussetzungen<br />

nötig, diese<br />

thematisierten be<strong>im</strong><br />

Lenkungskreis Bahntechnologie<br />

Faure, Schein,<br />

Dr. Grundmann, Harting<br />

und Hörster (v. l.)<br />

(r) Becker und Müller tauschen<br />

sich vor Beginn der<br />

Veranstaltung über elektrische<br />

Mobilität aus (v. l.)<br />

Group; Dr. Veit Steinle und Dr. Jörg Wegner,<br />

Partner/Alexander Schmid, Partner, Bearing-<br />

Point Management & Technology Consultants.<br />

■ Arbeitsgruppe Kommunikation unter Leitung<br />

von Ingrid Kudirka. Vortragende waren Dr.<br />

Daniel Delhaes, Handelsblatt und Nikolaus Doll,<br />

Die Welt.<br />

■ 6. Deutscher Luftverkehrs-Kongress des<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.<br />

(BDI), Bundesverband der Deutschen Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie e.V., Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Verkehrsflughäfen e.V. (ADV), Deutsche<br />

Lufthansa AG in Berlin unter Beteiligung<br />

des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Bahntechnologie<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Dr.<br />

Hans-Jörg Grundmann. Vortragende waren<br />

Andreas Busemann, CTO/CIO Infrastruktur, DB<br />

Netz AG; Christian Faure, Programme Manager,<br />

Bahnverkehr und Interoperabilität, Abteilung<br />

Landverkehr, Europäische Kommission; Michael<br />

Harting, Leiter Abteilung Landverkehr <strong>im</strong><br />

BMVBS und Gerald Hörster, Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes.<br />

Januar<br />

■ Elektromobilität in Deutschland: Eine<br />

Zwischenbilanz des Deutschen Verkehrs-<br />

forums unter Beteiligung des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Industrie (BDI)<br />

unter Leitung von Klaus-Peter Müller, und Matthias<br />

Wissmann, Vortragende auf den Podien<br />

waren Ingo Alphéus, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

RWE Effizienz GmbH; Ulrich Klaus Becker;<br />

Peter Berger, Portfolio Offering Management<br />

Smart Energy, T-System International<br />

GmbH; Staatssekretär Rainer Bomba; Rolf Lübke,<br />

Geschäftsführer DB Rent GmbH; Dr. Christian<br />

Malorny, Practice Leader Deutschland<br />

Automotive & Assembly McKinsey & Company,<br />

Inc.; Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

ZVEI, Zentralverband Elektrotechnik-<br />

und Elektroindustrie; Hartmut Rauen, Mitglied<br />

der Hauptgeschäftsführung Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau; MinDir Werner<br />

Ressing, Leiter der Abteilung Industriepolitik<br />

des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie;<br />

Georg Schlaghecken, Director Green<br />

Technologies DHL Solutions & Innovations; Markus<br />

Schulz, Leiter Konzernrepräsentanz Berlin<br />

Evonik Industries AG; Dr. Andreas Zielke, Global<br />

Practice Leader Automotive & Assembly McKinsey<br />

& Company, Inc.; unter der Moderation von<br />

Kerstin Schwenn.<br />

Februar<br />

■ Veranstaltung »Politik trifft Logistik«<br />

der Deutschen Logistik-Zeitung (DVZ) und des<br />

Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s <strong>im</strong> Haus der Com-


merzbank; Begrüßung Sven Gohlke, Leiter Großkunden<br />

Region Ost, Commerzbank AG und Thomas<br />

Hailer. Diskussion mit Winfried Herrmann<br />

MdB und Andreas Renschler, Präsidiumsmitglied<br />

des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s und Mitglied des<br />

Vorstandes der Da<strong>im</strong>ler AG Truck Group unter<br />

der Moderation von Björn Helmke, DVZ.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Güterverkehr<br />

<strong>im</strong> Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong> unter Leitung<br />

seines Vorsitzenden Dr. Jörg Mosolf. Vortragende<br />

waren Dr. Jörg Mosolf; Daniel Arzani,<br />

BMVBS; Dr. Christian Kille, Leiter Geschäftsfeld<br />

Markt, Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply<br />

Chain Services SCS, Fraunhofer-Institut für integrierte<br />

Schaltungen IIS; Stefan Schröder, Geschäftsführer,<br />

LogisticNetwork Consultants<br />

GmbH.<br />

■ Parlamentarischer Abend »Deutschlandtakt<br />

– Anforderungen, Umsetzung und<br />

Finanzierung« der Parlamentsgruppe Schienenverkehr<br />

<strong>im</strong> Deutschen Bundestag unter Mitwir-<br />

Report 2010/2011<br />

kung des Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s unter der<br />

Leitung seines Vorsitzenden Winfried Hermann<br />

MdB. Vortragende waren Jörg Vogelsänger, Minister<br />

für Infrastruktur und Landwirtschaft des<br />

Landes Brandenburg, Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz<br />

der Länder; Berthold Huber,<br />

Vorstandsvorsitzender DB Fernverkehr AG und<br />

Bernhard Wewers, Präsident BAG-SPNV e. V.<br />

■ Sitzung des Lenkungskreises Luftverkehr<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Prof.<br />

Dr. Wilhelm Bender. Vortragende waren Staatsminister<br />

Sven Morlok MdL, Minister für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Verkehr und stellvertretender<br />

Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und<br />

Jens Flottau, Luftfahrtjounalist, Luftfahrt-Korrespondent<br />

der Süddeutschen Zeitung.<br />

***<br />

Chronik<br />

45<br />

(lo) Politik trifft<br />

Wirtschaft – vor dem<br />

Meinungsaustausch<br />

Helmke, Gohlke, Renschler<br />

und Hermann MdB<br />

(v. l.)<br />

(lu) Logistik <strong>im</strong> Aufschwung,<br />

darüber sprachen<br />

<strong>im</strong> Lenkungskreis<br />

Güterverkehr Hailer,<br />

Dr. Mosolf, Schröder,<br />

Aden, Dr. Kille, Arzani<br />

und Dr. Eck (v. l.)<br />

(ro) Inwieweit ein<br />

Deutschlandtakt möglich<br />

ist diskutierten Wewers,<br />

Vogelsänger, Hermann<br />

MdB und Huber (v. l.)<br />

(ru) Prof. Dr. Bender<br />

und Morlok MdL machten<br />

sich be<strong>im</strong> Lenkungskreis<br />

Luftverkehr für gute<br />

Bedingungen für den<br />

Luftverkehr stark (v. l.)


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

46<br />

Positionspapiere, Lenkungskreise<br />

2010/2011<br />

Positionspapiere<br />

■ Zur Sicherheit von Luftfrachtverkehren, Stellungnahme<br />

■ Biokraftstoffe: Potenziale nutzen – Marktfähigkeit<br />

ausnutzen – Nachhaltigkeit sichern<br />

■ Revision der Transeuropäischen Verkehrsnetz<br />

(TEN-V) Politik, Stellungnahme<br />

■ Verkehrsinfrastruktur: Investitionen sichern,<br />

Effizienz verbessern, Wachstum stärken<br />

Gemeinsame Verbändeerklärung<br />

■ Positionspapier der deutschen Luftverkehrsund<br />

Tourismuswirtschaft: Regelungen für<br />

den Luftverkehr <strong>im</strong> EU-Emissionshandelssystem<br />

(EU ETS)<br />

Lenkungskreise<br />

Lenkungskreis Bahntechnologie<br />

Dr. Hans-Jörg Grundmann, CEO Mobility, Siemens<br />

AG<br />

Themenauswahl:<br />

■ Europäische Zulassungsverfahren für<br />

Bahntechnik<br />

■ Signalsystem ERTMS/ETCS – Finanzierung<br />

und Umsetzung<br />

■ Weiterentwicklung der Europäischen Eisenbahnpakete<br />

Lenkungskreis Güterverkehr<br />

Dr. Jörg Mosolf, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

und Sprecher der Geschäftsführung Horst<br />

Mosolf GmbH & Co. KG<br />

Themenauswahl:<br />

■ Aktionsplan Güterverkehr und Logistik der<br />

Bundesregierung<br />

■ Potenziale der Entsorgungslogistik für die<br />

Logistikwirtschaft<br />

■ Sicherheitsreg<strong>im</strong>e und Rahmenbedingungen<br />

■ Güterverkehrsmarkt Deutschland:<br />

Bewertung der aktuellen Entwicklung<br />

Lenkungskreis Häfen und Schifffahrt<br />

Detthold Aden, Vorsitzender des Vorstandes<br />

BLG Logistics Group AG & Co. KG<br />

Themenauswahl:<br />

■ Umsetzung des Hafen- und Logistikkonzeptes<br />

des Bundes<br />

■ Konzepte und Planungen für den Seehafenhinterlandverkehr<br />

■ Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes und die Priorisierung von<br />

Infrastrukturprojekten<br />

■ Strategische Maßnahmen für eine leistungsfähige<br />

deutsche Binnenschiffahrt<br />

Lenkungskreis Infrastruktur<br />

Dr. Peter Noé, Mitglied des Vorstands HOCH-<br />

TIEF AG<br />

Themenauswahl:<br />

■ Haushaltspolitische Aspekte der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung<br />

■ Aktueller Stand und Entwicklung von Reformen<br />

der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung<br />

■ Bewertung des sog. Posch-Papiers »Infrastrukturplanung<br />

in Deutschland – Planungsbeschleunigung<br />

und Kosteneinsparung«<br />

Lenkungskreis Luftverkehr<br />

Prof. Dr. Wilhelm Bender, Vorsitzender des Vorstandes<br />

Fraport AG (1993-2009)<br />

Themenauswahl:<br />

■ Infrastrukturausbau und Betriebszeiten der<br />

Flughäfen


■ Weichenstellung der europäischen Luftverkehrsindustrie<br />

für Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

■ Potentiale und Perspektiven für Biokraftstoffe<br />

<strong>im</strong> Luftverkehr<br />

■ Luftverkehrspolitik der neuen Bundesregierung<br />

Lenkungskreis Schienenverkehr<br />

Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr DB<br />

Mobility Logistics AG<br />

Themenauswahl:<br />

■ Lärmsanierung <strong>im</strong> Schienenverkehr – Best<br />

Practice Schweiz<br />

■ Das Pilotprojekt Leiser Rhein<br />

■ Lärmvermeidung an der Quelle: Strategische<br />

Ansätze für den Schienenverkehr in Deutschland<br />

und Europa<br />

Lenkungskreis Straßenverkehr<br />

Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident für Verkehr<br />

des ADAC<br />

Themenauswahl:<br />

■ Modellregionen Elektromobilität – Zielsetzungen,<br />

Projekte<br />

■ Der Mini E – Ergebnisse des Feldversuchs in<br />

Berlin<br />

■ Perspektiven der Verkehrswegefinanzierung<br />

für den Straßenverkehr<br />

■ Europäische Straßenverkehrspolitik<br />

■ Nationale Plattform Elektromobilität<br />

Lenkungskreis Telematik/Telekommunikation<br />

Prof. Dr. Gerhard Zeidler, Präsident des Präsidialrats<br />

DEKRA e.V.<br />

Themenauswahl:<br />

Report 2010/2011<br />

■ Navigationssysteme für die Zukunft: Marktentwicklung<br />

und Perspektiven<br />

■ Intelligente Verkehrssysteme: ITS für die<br />

Transeuropäischen Netze<br />

■ E-Safety, E-Call, Telematik-Plan & Co: Die<br />

Entwicklung der Europäischen Rahmenbedingungen<br />

■ E-Ticket <strong>im</strong> Öffentlichen Personenverkehr:<br />

Status und Weiterentwicklung<br />

Arbeitsgruppe Kommunikation:<br />

Ingrid Kudirka, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Verkehrsforum</strong> e.V.<br />

Themenauswahl:<br />

■ Diskussion mit den Redakteuren Carsten<br />

Brönstrup (Der Tagesspiegel), Kerstin<br />

Schwenn (FAZ), Nikolaus Doll (DIE WELT), Dr.<br />

Daniel Delhaes (Handelsblatt)<br />

■ Nachhaltigkeit, Nachtflüge, Luftverkehrssteuer<br />

Parlamentsgruppen:<br />

Das Deutsche <strong>Verkehrsforum</strong> unterstützte in<br />

2010 folgende interfraktionelle Parlamentsgruppen<br />

des Deutschen Bundestages:<br />

■ Parlamentsgruppe Schienenverkehr:<br />

Vorstand: Winfried Hermann MdB, Ulrich Lange<br />

MdB, Uwe Beckmeyer MdB, Patrick Döring MdB,<br />

Sabine Leidig MdB, Geschäftsführer: Thomas<br />

Hailer<br />

■ Parlamentsgruppe Binnenschifffahrt:<br />

Leitung: Torsten Staffeldt MdB, Matthias Lietz<br />

MdB, Gustav Herzog MdB, Herbert Behrens MdB,<br />

Dr. Valerie Wilms MdB<br />

Positionspapiere<br />

Lenkungskreise<br />

47


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

48<br />

Präsidium des<br />

Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

Klaus-Peter Müller<br />

(Vorsitzender)<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

COMMERZBANK AG<br />

Detthold Aden<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

BLG Logistics Group AG & Co. KG<br />

Prof. Dr. Wilhelm Bender<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Fraport AG<br />

1993-2009<br />

Dr. Uwe Franke<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

BP Europa SE<br />

Dr. Hans-Jörg<br />

Grundmann<br />

CEO Mobility Division<br />

Siemens AG<br />

Dr. Klaus Baur<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Bombardier Transportation GmbH<br />

Deutschland<br />

Dr. Olaf Berlien<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

ThyssenKrupp AG<br />

Dr. Christoph Franz<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Deutsche Lufthansa AG<br />

(ab Mai 2010)<br />

Ulrich Homburg<br />

Vorstand Personenverkehr<br />

DB Mobility Logistics AG<br />

Ulrich Klaus Becker<br />

Vizepräsident für Verkehr<br />

Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.<br />

Hans-Georg Brinkmann<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Kühne + Nagel (AG & Co) KG<br />

Dr. Rüdiger Grube<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Deutsche Bahn AG und<br />

DB Mobility Logistics AG<br />

Wolfgang Mayrhuber<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Deutsche Lufthansa AG<br />

(2001 - bis Mai 2010)


Dr. Jörg Mosolf<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

und Sprecher der Geschäftsführung<br />

Horst Mosolf GmbH & Co. KG<br />

Internationale Spedition<br />

Dr. h.c. Hans M. Schabert<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG<br />

Hermann Ude<br />

Mitglied des Vorstands Deutsche Post AG<br />

CEO DHL Global Forwarding, Freight<br />

Stand: Februar 2011<br />

Dr. Peter Noé<br />

Mitglied des Vorstands<br />

HOCHTIEF Aktiengesellschaft<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

HOCHTIEF Concessions AG<br />

Norbert Schüßler<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Schüßler-Plan Consult GmbH<br />

Matthias Wissmann<br />

Präsident<br />

Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)<br />

Andreas Renschler<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Da<strong>im</strong>ler AG<br />

Truck Group<br />

Report 2010/2011<br />

Dieter Schweer<br />

Mitglied der Hauptgeschäftsführung<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.<br />

(BDI)<br />

Prof. Dr. Gerhard Zeidler<br />

Präsident des Präsidialrats<br />

DEKRA e.V.<br />

Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr<br />

(Ehrenvorsitzender des Präsidiums)<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates Dürr AG<br />

Präsidium<br />

49


Report 2010/2011 www.verkehrsforum.de<br />

50<br />

Mitglieder des<br />

Deutschen <strong>Verkehrsforum</strong>s<br />

A<br />

■ AAE Ahaus Alstätter Eisenbahn AG, Mainz<br />

■ ACE Auto Club Europa e.V., Stuttgart<br />

■ ACV Automobil-Club Verkehr Bundesrepublik<br />

Deutschland, Köln<br />

■ ADAC e.V., München<br />

■ adesse anwälte, Berlin<br />

■ AD HOC European Relations, Gütersloh<br />

■ AGES International GmbH & Co. KG, Langenfeld<br />

■ Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG, Berlin<br />

■ ALSTOM Transport Deutschland GmbH, Salzgitter<br />

■ Andreas Schmid Logistik AG, Gersthofen<br />

■ A.T. Kearney GmbH, Berlin<br />

■ AUDI AG, Ingolstadt<br />

■ Autobahn Tank & Rast GmbH, Bonn<br />

■ Autohof - Tanken - Rasten - Parken eG,<br />

Herbolzhe<strong>im</strong><br />

B<br />

■ BearingPoint GmbH, Frankfurt/M<br />

■ Bilfinger Berger SE, Mannhe<strong>im</strong><br />

■ BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen<br />

■ BMW AG, München<br />

■ Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH,<br />

Bochum<br />

■ Boeing International Corporation, Berlin<br />

■ Bombardier Transportation GmbH, Berlin<br />

■ Booz & Company GmbH, Düsseldorf<br />

■ BP Europa SE, Hamburg<br />

■ BPW Bergische Achsen KG, Wiehl<br />

■ bremenports GmbH & Co. KG, Bremen<br />

■ Brunsbüttel Ports GmbH, Brunsbüttel<br />

■ Bundesverband der Deutschen<br />

Tourismuswirtschaft e.V. (BTW), Berlin<br />

■ Bundesverband der Deutschen Zementindustrie<br />

e.V., Berlin<br />

■ Buss Group GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

C<br />

■ Captrain Deutschland GmbH, Berlin<br />

■ Commerzbank AG, Frankfurt/M<br />

■ CON MOTO Consulting Group GmbH, München<br />

■ CSC Deutschland Solutions GmbH, Wiesbaden<br />

D<br />

■ Da<strong>im</strong>ler AG, Stuttgart<br />

■ DAKOSY Datenkommunikationssystem AG,<br />

Hamburg<br />

■ DEKRA e.V., Stuttgart<br />

■ Deutsche Bahn AG, Berlin<br />

■ Deutsche Bank AG, Frankfurt/M<br />

■ Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt/M<br />

■ Deutsche Post AG, Bonn<br />

■ DEVK Allgemeine Versicherungs-AG, Köln<br />

■ DFDS Seaways GmbH, Cuxhaven<br />

■ DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen<br />

■ DHL Freight GmbH, Bonn<br />

■ DLR <strong>Deutsches</strong> Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, Köln<br />

■ Dornier Consulting GmbH, Friedrichshafen<br />

■ duisport. Duisburger Hafen AG, Duisburg<br />

■ DVB Bank SE, Frankfurt/M<br />

■ DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />

■ Dyckerhoff AG, Wiesbaden<br />

E<br />

■ EADS Deutschland GmbH, München<br />

■ EDAG GmbH & Co. KGaA, Fulda<br />

■ Emch + Berger Holding GmbH, Berlin<br />

■ Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Stuttgart<br />

F<br />

■ Fährhafen Sassnitz GmbH, Sassnitz-Neu Mukran<br />

■ Fichtner Water and Transportation GmbH,<br />

Stuttgart<br />

■ Fiege Stiftung & Co. KG, Greven<br />

■ Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH, Berlin<br />

■ Flughafen Düsseldorf GmbH, Düsseldorf<br />

■ Flughafen Hamburg GmbH, Hamburg<br />

■ Flughafen Köln/Bonn GmbH, Köln<br />

■ Flughafen München GmbH, München<br />

■ Flughafen Nürnberg GmbH, Nürnberg<br />

■ Fraport AG, Frankfurt/M<br />

■ Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain<br />

Services (SCS), Nürnberg<br />

G<br />

■ Garbe Logistic AG, Hamburg<br />

■ GEFCO Deutschland GmbH, Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

■ Gerd Körner Consulting KG, Weiterstadt<br />

H<br />

■ HaCon Ingenieurgesellschaft mbH, Hannover<br />

■ Häfen und Güterverkehr Köln AG, Köln<br />

■ Hafen Hamburg Marketing e.V., Hamburg<br />

■ Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft,<br />

Hamburg<br />

■ Hamburg Port Authority AöR, Hamburg<br />

■ Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-<br />

Gesellschaft KG, Hamburg<br />

■ Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.,<br />

Berlin<br />

■ HBG Hafenbetriebsgesellschaft Wilhelmshaven<br />

mbH, Wilhelmshaven<br />

■ HCL GmbH, Eschborn<br />

■ Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG,<br />

Osnabrück<br />

■ HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen<br />

■ HOLM GmbH (House of Logistics & Mobility),<br />

Frankfurt/M<br />

■ Horst Mosolf GmbH & Co. KG, Kirchhe<strong>im</strong>/Teck<br />

I<br />

■ i4 Transportation GmbH & Co. KG, Mannhe<strong>im</strong><br />

■ IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und<br />

Verkehr, Berlin<br />

■ IBM Deutschland GmbH, Ehningen<br />

■ Imperial Logistics International GmbH, Duisburg<br />

■ Ing.-Büro Dipl.-Ing. H. Vössing GmbH, Düsseldorf<br />

■ Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik<br />

(ISL), Bremen


J<br />

■ JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG,<br />

Wilhelmshaven<br />

■ Jeppesen GmbH, Neu-Isenburg<br />

K<br />

■ KfW IPEX-Bank GmbH, Frankfurt/M<br />

■ Kienbaum Consultants International GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

■ Knorr-Bremse AG, München<br />

■ KombiConsult GmbH, Frankfurt/M<br />

■ Kombiverkehr KG, Frankfurt/M<br />

■ Kühne + Nagel (AG & Co.) KG, Hamburg<br />

L<br />

■ LEHNKERING GmbH, Duisburg<br />

■ Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, Göppingen<br />

■ Linklaters LLP, Berlin<br />

■ LNC LogisticNetwork Consultants GmbH,<br />

Hannover<br />

■ Logica Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/M<br />

■ Logplan GmbH, Frankfurt/M<br />

■ Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion<br />

mbH, München<br />

M<br />

■ Magdeburger Hafen GmbH, Magdeburg<br />

■ MAN Truck & Bus AG, München<br />

■ Max Aicher GmbH & Co. KG, Freilassing<br />

■ McKinsey & Company, Inc., München<br />

■ Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG,<br />

Frankfurt/M<br />

■ MetaSystem Deutschland GmbH, München<br />

■ MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH,<br />

Mannhe<strong>im</strong><br />

■ Mitteldeutsche Flughafen AG, Leipzig<br />

■ M&M Militzer & Münch Deutsche Holding<br />

GmbH, Hof<br />

■ M. M. Warburg & CO KGaA, Hamburg<br />

■ MTU Aero Engines GmbH, München<br />

N<br />

■ Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG,<br />

Neuss<br />

■ NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH,<br />

Chemnitz<br />

■ NordWestLinie e.V., Voltlage<br />

■ North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co.,<br />

Bremerhaven<br />

O<br />

■ OBERMEYER Planen + Beraten GmbH, München<br />

■ On Rail GmbH, Mettmann<br />

■ Oskar Schunck AG & Co. KG, München<br />

P<br />

■ PERSONALUNION, Hamburg<br />

■ Plasser & Theurer GmbH, Wien<br />

■ Port of Rotterdam, Rotterdam<br />

■ PricewaterhouseCoopers AG WPG, Frankfurt/M<br />

■ PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG,<br />

Hamburg<br />

R<br />

■ Railistics GmbH, Wiesbaden<br />

■ Reederei Jaegers GmbH, Duisburg<br />

■ Reverse Logistics GmbH, Dornach<br />

■ RMV Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH,<br />

Hofhe<strong>im</strong><br />

■ Robert Bosch GmbH, Stuttgart<br />

■ Roland Berger Strategy Consultants GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

■ Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG,<br />

Dahlewitz<br />

S<br />

■ Schenker AG, Essen<br />

■ Schmid Mobility Solutions GmbH, Willich<br />

■ Schnellecke Group AG & Co. KG, Wolfsburg<br />

■ Schüßler Plan Consult GmbH, Düsseldorf<br />

■ Seaports of Niedersachsen GmbH, Oldenburg<br />

■ Seehafen Wismar GmbH, Wismar<br />

■ SHS Business Consultants GbR, München<br />

■ Siemens AG, Erlangen<br />

■ SPIEKERMANN AG Consulting Engineers,<br />

Düsseldorf<br />

■ Steria Mummert Consulting AG, Münster<br />

T<br />

■ Talgo (Deutschland) GmbH, Berlin<br />

■ TFG Transfracht Internationale Gesellschaft für<br />

kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG,<br />

Frankfurt/M<br />

■ Thales Deutschland GmbH, Stuttgart<br />

■ ThyssenKrupp AG, Essen / Düsseldorf<br />

■ Toll Collect GmbH, Berlin<br />

■ TransCare AG, Wiesbaden<br />

■ TransInvest Holding AG, St. Gallen<br />

■ T-Systems International GmbH, Frankfurt/M.<br />

■ TUIfly GmbH, Hannover<br />

U<br />

■ UNITI Bundesverband mittelständischer<br />

Mineralölunternehmen e.V., Berlin<br />

■ UPS Transport OHG, Neuss<br />

V<br />

■ VDA Verband der Automobilindustrie e.V., Berlin<br />

■ VdTÜV - Verband der TÜV e.V., Berlin<br />

■ VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen,<br />

Köln<br />

■ Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V. (VEDA),<br />

Nordhorn<br />

■ Volkswagen Logistics GmbH & Co. OHG,<br />

Wolfsburg<br />

■ VTG Aktiengesellschaft, Hamburg<br />

W<br />

■ Wagener & Herbst Management Consultants<br />

GmbH, Potsdam<br />

■ WestLB AG, Düsseldorf<br />

■ Wilmer Cutler Pickering Hale and Dorr LLP, Berlin<br />

■ Wincanton GmbH, Mannhe<strong>im</strong><br />

Z<br />

■ ZDS Zentralverband der Deutschen<br />

Seehafenbetriebe e.V., Hamburg<br />

Stand: Februar 2011


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