Technologietransfer| w.news 10.2015
10.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Technologietransfer • Dienstleistung im Wandel • Verlagsjournal wirtschaftinform.de
10.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Technologietransfer • Dienstleistung im Wandel • Verlagsjournal wirtschaftinform.de
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NR. 10 | 2015<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK HEILBRONN-FRANKEN<br />
TRANSFER ERFOLGREICH.<br />
Technologietransfer heute –<br />
schnell, flexibel, agil.<br />
Seite 12
STANDPUNKT<br />
FLEXIBILITÄT IST ANGESAGT<br />
Liebes IHK-Mitglied,<br />
derzeit vergeht kein Tag, an dem die<br />
Schlagzeilen in sämtlichen Medien nicht<br />
von einem Thema beherrscht werden:<br />
Flüchtlinge. Doch trotz all der enormen<br />
Herausforderungen, deren Bewältigung<br />
unsere Gesellschaft über viele Jahre hinweg<br />
große Anstrengungen abverlangen<br />
und nachhaltig verändern wird, zeigt sich<br />
Deutschland zum allergrößten Teil weltoffen<br />
und flexibel. Und dies ist gut so!<br />
IHK-Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach und IHK-<br />
Hauptgeschäftsführerin Elke Döring.<br />
Wirtschaftsmagazin<br />
der IHK<br />
Heilbronn-Franken<br />
www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />
HERAUSGEBER<br />
IHK Heilbronn-Franken<br />
Postfach 2209<br />
74012 Heilbronn<br />
Ferdinand-Braun-Str. 20<br />
74074 Heilbronn<br />
Telefon 07131 9677-0<br />
Telefax 07131 9677-199<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
TITELBILD<br />
© puckillustrations – Fotolia.com<br />
Gestaltung: adextra<br />
Auch die IHK Heilbronn-Franken geht<br />
in die Offensive, wenn es darum geht<br />
qualifizierten Asylbewerbern mit Bleiberechtsperspektive<br />
als Fachkräfte für die<br />
regionalen Unternehmen zu gewinnen.<br />
Auf Initiative der IHK Heilbronn-Franken<br />
wurde hierzu mit Akteuren aus Wirtschaft,<br />
Politik und Verwaltung ein erstes<br />
Pilotprojekt im Main-Tauber-Kreis durchgeführt.<br />
Die Resonanz von Unternehmen<br />
und Flüchtlingen war sehr positiv. Kontakte<br />
wurden geknüpft, Folgegespräche<br />
vereinbart und auch erste konkrete Einstellungen<br />
sind zu verzeichnen.<br />
Auch während der Bildungsmesse hat<br />
die IHK bereits Sonderveranstaltungen<br />
für Flüchtlinge aus Vorbereitungsklassen<br />
durchgeführt. Im Rahmen der „Passgenauen<br />
Besetzung“ werden darüber hinaus kontinuierlich<br />
Erstkontakte zwischen Firmen<br />
und entsprechend qualifizierten Flüchtlingen<br />
hergestellt. Außerdem wurde speziell<br />
für Flüchtlinge eine Börse zur Einstiegsqualifikation<br />
etabliert, die unter anderem<br />
grundlegende Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und Praktika bietet.<br />
Aber dies kann nur ein erster Schritt<br />
sein. Wir brauchen viele solcher oder<br />
ähnlicher Projekte. Von allen Beteiligten<br />
aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />
wird dabei ein hohes Maß an Pragma -<br />
tismus, Ideenreichtum und vor allem<br />
Flexibilität notwendig sein, wenn es uns<br />
gelingen soll, Flüchtlinge schnell in den<br />
Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />
„Wir schaffen das“ – aber nur, wenn<br />
wir den Mut haben, die Dinge anders als<br />
bisher anzugehen. Ihre IHK wird Sie<br />
dabei unterstützen.<br />
Ihr<br />
Ihre<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
3
INHALT<br />
IHK + REGION<br />
6 Verkostet und versiegelt –<br />
Brennerei Ziegler aus<br />
Freudenberg<br />
10 Fraunhofer-Kongress<br />
„Urban Future“<br />
11 KfW-Runder Tisch – erste<br />
Hilfe für Unternehmen<br />
TITEL<br />
12 Virtuelles Forschungs -<br />
institut eingerichtet<br />
16 Innovationsmanagement<br />
in Unternehmen<br />
20 Smarter Nachwuchs –<br />
Kooperationen mit<br />
Hochschulen<br />
24 Hermes Award 2015 –<br />
Wittenstein ausgezeichnet<br />
GELD + MÄRKTE<br />
28 Chile – am anderen<br />
„Ende der Welt“<br />
32 Russland bleibt schwie -<br />
riger Handelspartner<br />
33 Finanzierung für den<br />
Mittelstand<br />
DOSSIER<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
IM WANDEL<br />
34 Dienstleistungen –<br />
Trends und neue Märkte<br />
40 Erlebnis Einkauf<br />
42 Handel macht Städte<br />
attraktiv – Interview<br />
WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />
46 „Know-how-Transfer“ –<br />
über die Schulter geschaut<br />
47 Pilotprojekt – Azubi- und<br />
Praktikumsbörse<br />
SERVICE + INFO<br />
48 Erfolgsfaktor Schutzrechte<br />
50 Genießen in der Region –<br />
zu Gast im Lorca in<br />
Weinsberg<br />
52 Aktionstag – Gründer<br />
und die digitale Welt<br />
AM 19. OKTOBER<br />
GANZTÄGIG<br />
GESCHLOSSEN!<br />
Liebes IHK-Mitglied,<br />
am Montag, 19. Oktober werden aufgrund<br />
einer internen Schulungsveranstaltung aller<br />
IHK-Mitarbeiter sowohl die IHK-Hauptgeschäftsstelle<br />
in Heilbronn als auch die IHK-<br />
Geschäfts- und Außenstellen in Schwäbisch<br />
Hall, Bad Mergentheim und Wert heim ganztägig<br />
geschlossen sein. Am 20. Okto ber sind<br />
wir dann wieder wie gewohnt für Sie da.<br />
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.<br />
Ihre Elke Döring<br />
34 DIENSTLEISTUNGEN IM WANDEL<br />
28 CHILE<br />
48 SCHUTZRECHTE<br />
4 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
INDEX<br />
12 TECHNOLOGIETRANSFER<br />
RECHT + RAT<br />
54 Compliance – Heraus -<br />
forderung und Chance<br />
56 Vorgehen gegen Nach -<br />
ahmer erschwert<br />
58 Unterlassungserklärung –<br />
Inhalte prüfen<br />
59 Bei Krankheit richtig<br />
reagieren<br />
FIRMEN + LEUTE<br />
60 Meldungen aus<br />
den Unternehmen<br />
RUBRIKEN<br />
26 Newsticker „Neues aus<br />
Berlin und Brüssel“<br />
26 IHK-Veranstaltungen<br />
44 Statistik: Wirtschaftszahlen<br />
53 Seminare – IHK-Zentrum<br />
für Weiterbildung<br />
53 Börsen<br />
66 Made in Heilbronn-Franken<br />
66 Kultur-Tipps<br />
66 Impressum<br />
BEILAGEN<br />
Engelbert Strauss GmbH<br />
& Co. KG<br />
GGS – German Graduate<br />
School of Management<br />
and Law gGmbH<br />
VERLAGSJOURNAL<br />
WIRTSCHAFTINFORM.DE<br />
2 Logistik, Kran- & Hebetechnik<br />
6 TOP100-Websites aus der<br />
Region – besteseiten.de<br />
7 Familienunternehmen<br />
11 Termine, Kleinanzeigen &<br />
Branchendomains<br />
hierimweb.de<br />
12 Große Kreisstädte<br />
der Region<br />
15 Unternehmen aktuell &<br />
Stellenangebote<br />
stelleninfos.de<br />
ADEXTRA, Talheim............................52<br />
ALL FOR ONE STEEB,<br />
Heilbronn........................................65<br />
AUDI, Neckarsulm............................22<br />
AZO CONTROLS, Neckarsulm ...........63<br />
BECHTLE, Neckarsulm .....................22<br />
BERA, Schwäbisch Hall....................60<br />
BEREWA, Schwäbisch Hall...............63<br />
BW-CAR..........................................13<br />
CIROSEC, Heilbronn.........................62<br />
CROWDNINE, Stuttgart ....................52<br />
DHBW, Mosbach..............................64<br />
DM, Wertheim..................................63<br />
DUALE HOCHSCHULE<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG...................20<br />
EXPERIMENTA, Heilbronn.................61<br />
GEBRÜDER ZIEGLER,<br />
Freudenberg......................................6<br />
GEFUNDEN.NET, Neckarsulm...........52<br />
GGS, Heilbronn................................20<br />
HAERING, Unterheinriet...................63<br />
HEMMANN, Bad Rappenau.............60<br />
HOCHSCHULE HEILBRONN........15|20<br />
IHK HEILBRONN-FRANKEN...............60<br />
INDECA, Heilbronn...........................52<br />
IPS, Crailsheim................................65<br />
KAUFLAND, Heilbronn......................22<br />
KLINIK HOHENLOHE,<br />
Bad Mergentheim............................62<br />
KSPG, Neckarsulm...........................63<br />
LANDESGARTENSCHAU,<br />
Öhringen.........................................60<br />
L-BANK ...........................................33<br />
LAYHER, Güglingen....................22|64<br />
LORCA, Weinsberg...........................50<br />
LOSBERGER, Bad Rappenau...........61<br />
MARBET, Künzelsau.........................64<br />
NECKARMEDIA, Heilbronn................52<br />
RADIO TON, Heilbronn .....................63<br />
ROTO, Bad Mergentheim..................61<br />
SBG, Heilbronn................................64<br />
SCHAFFITZEL,<br />
Schwäbisch Hall..............................62<br />
SCHEUERLE, Pfedelbach..................64<br />
SIC!SALES, Heilbronn......................52<br />
SPORTHAUS SAEMANN,<br />
Heilbronn........................................42<br />
STADTINITIATIVE HEILBRONN ...........42<br />
STIMME, Heilbronn..........................61<br />
THEATER, Heilbronn.........................38<br />
VOLLERT, Weinsberg.........................65<br />
WHF, Heilbronn................................63<br />
WITTENSTEIN, Igersheim..................24<br />
WÜRTH, Künzelsau ..........................65<br />
ZIEHL-ABEGG, Künzelsau.................62<br />
Ihre Bezugsadresse hat sich geändert?<br />
E-Mail an: pr@heilbronn.ihk.de
IHK + REGION<br />
6 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
VERKOSTET<br />
UND<br />
VERSIEGELT<br />
Seit 150 Jahren gibt es in Freudenberg<br />
die Brennerei Ziegler.<br />
Eine Manufaktur für Genüsse.<br />
VON K ATHARINA M ÜLLER<br />
© Tom River
IHK + REGION<br />
Das Licht ist gedämpft, es riecht<br />
lieblich, aromatisch, nach Holz<br />
und nach Malz. Bis unter das<br />
Dach stapeln sich die Fässer<br />
in der ehemaligen Tabakscheune.<br />
Aus Eichen- und Kastanienholz<br />
sind die alten Sherry- und Bourbon-<br />
Fässer, in de nen der „Aureum“-Whisky<br />
der Gebr. Josef und Matthäus Ziegler<br />
GmbH lagert.<br />
Ausgewogenes Klima in der Region<br />
Das Brennen hat in Freudenberg seit<br />
150 Jahren Tradition: Als eine der wenigen<br />
Brauereien war der Betrieb der<br />
Familie Ziegler damals mit einem Brennrecht<br />
ausgestattet. Im Jahr 1992 kaufte<br />
die Familie Leibbrand das Un ter neh -<br />
men, 1998 übernahm dann die Hawesko<br />
Holding AG, eines der größten Handelshäuser<br />
für hochwertige Weine und<br />
Champagner den traditionsreichen Familienbetrieb.<br />
Bier gibt es zwar keines<br />
mehr, doch der Name ist geblieben und<br />
gebrannt wird hier noch immer – professionell<br />
und mit hoher Qualität.<br />
Eine blumige Note<br />
Alain Langlois ist seit 1992 Geschäftsführer<br />
der Brennerei und seit 2014 auch<br />
Ralf Henseleit, im Vertrieb bei Ziegler.<br />
Langlois erklärt: „Wir brennen hochwertige<br />
Edelbrände und inzwischen<br />
auch Whisky. Das bietet sich an, denn<br />
hier in der Gegend wird viel Obst angebaut.<br />
Der Whisky lagert bis zu sieben<br />
Jahren im Fass, in dieser Zeit dringt die<br />
Luft mit Blütenstaub durch die Poren<br />
des Holzes in die Fässer und gibt dem<br />
Whisky eine blumige Note.“<br />
Top-Qualität für das Destillieren<br />
Beim Whisky ist die Länge und Art<br />
der Lagerung wichtig – denn Qualität<br />
wird vor allem nach dem Brennen erreicht.<br />
Bei den Obstbränden hingegen<br />
kommt es auf jeden Schritt vor der Destillation<br />
an. Die gesunde und aroma -<br />
tische Frucht und deren Verarbeitung<br />
sind grundlegend wichtig, um einen<br />
Edel brand zu erhalten. Destillateur Paul<br />
Maier erläutert: „Wenn möglich, beziehen<br />
wir das Obst aus der Region, denn<br />
wir brauchen nicht nur eine gute Ernte,<br />
sondern auch einen schnellen Transport.<br />
Den Aprikosen und Williams Birnen genügt<br />
die Anzahl der Sonnenstunden hier<br />
8 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
Ein Destillateur bei der Arbeit.<br />
jedoch nicht, da müssen wir auf Früchte<br />
aus der Steiermark zurückgreifen.“<br />
Im Hof der Brennerei laufen in einem<br />
Jahr rund 700 bis 1.000 Tonnen Früchte<br />
über das Band. Der 26-jährige Paul<br />
Maier hat bei Ziegler seine Ausbildung<br />
absolviert und kennt die Prozesse nun<br />
schon seit über acht Jahren. Er erklärt:<br />
„Faule oder angeschlagene Früchte müssen<br />
aussortiert werden, das können wir<br />
von Hand am besten. Waschen und Entsteinen,<br />
das machen die Maschinen.“<br />
Die Tanks für das Maischen sind computergesteuert,<br />
um optimale Bedingungen<br />
für eine dreiwöchige Gärung im<br />
Winter und Sommer zu garantieren:<br />
Gleichmäßiges Rühren, wohltemperiert<br />
bei 18 Grad. Anschließend wird im Doppelbrennverfahren<br />
destilliert – das sind<br />
zwei Brennvorgänge für eine außergewöhnliche<br />
Qualität. Jetzt kommt es auf<br />
die feine Nase der Destillateure an, erklärt<br />
Paul Maier: „Nur der reinste Alkohol darf<br />
bei uns in die Flaschen. Das ist der so<br />
genannte Mittellauf, das Herzstück des<br />
Brandes. Der muss von uns Destilla -<br />
teuren jedes Mal von Neuem herausgeschmeckt<br />
werden.“<br />
Unter Verschluss<br />
Der gesamte Brennvorgang findet verschlossen,<br />
hinter großen Glasscheiben<br />
statt. Die Brennblasen werden von außen<br />
reguliert, nur Befugte des Zollamtes<br />
haben Zutritt, denn die Ziegler-Brennerei<br />
ist eine so genannte Verschlussbrennerei.<br />
Im Gegensatz zu Abfindungsbrennereien<br />
wird hier zollamtlich die genaue<br />
Alkoholmenge durch geeichte Zähler<br />
ermittelt. Gesichert hinter Glas sind<br />
aber nicht nur die Brandblasen, auch<br />
die fertigen Edelbrände in den Flaschen<br />
sind gut verschlossen: Verkorkt und in<br />
Handarbeit mit Banderole, Lack und<br />
Stempel versiegelt. Edel kommt eine<br />
jede Flasche daher. Bis diese aber verschickt<br />
werden kann, geht sie rund sieben<br />
bis acht Mal durch die Hände der<br />
Mitar beiter. Siegel, Produkterklärung und<br />
zurechtgerücktes, weißes Etikett – alles<br />
muss sitzen.<br />
International gefragt<br />
Die drei Produktsegmente Obstbrände,<br />
Whisky und Gin werden in Deutschland<br />
in alle Marktsegmente – außer in<br />
Discounter – geliefert. Die Nachfrage für<br />
Whisky und Gin wächst im Ausland,<br />
für Obstbrände ist keine Nachfrage vorhanden.<br />
Ziegler ist und bleibt, trotz der<br />
starken Positionierung am Markt, eine<br />
Manufaktur im oberen Preis- und Qualitätssegment.<br />
www.brennerei-ziegler.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
9
KONGRESS „URBAN FUTURES“<br />
Der Kongress „Urban Futures“, dessen Kooperationspartner<br />
die IHK Heilbronn-Franken ist,<br />
findet am 25. und 26. November in Berlin<br />
statt. Die Teilnahmegebühr für den 26. November<br />
beträgt 395 Euro, für beide Kon gress -<br />
ta ge inklusive der Abendveranstaltung<br />
1.095 Euro. Anmeldung und weitere Informationen<br />
unter:<br />
© jovennig – Fotolia.com / animoni – shutterstock.com<br />
www.urban-futures.de<br />
STRATEGIEN UND PROZESSE<br />
FÜR DIE STADT DER ZUKUNFT<br />
Wie kann die Vision einer<br />
nachhaltigen, wandlungsfähigen<br />
und zugleich lebenswerten<br />
Stadt Wirklichkeit werden?<br />
Der Fraunhofer-Kongress<br />
„Ur ban Futures“ widmet sich<br />
dieser Frage.<br />
VON A NDREA K RAHL UND S TEFFEN B RAUN<br />
Als eine der größten Veranstaltungen<br />
im Wissenschaftsjahr<br />
2015 hat der Kongress das<br />
Ziel, die relevanten Akteure<br />
in Deutschland und Europa<br />
für nachhaltige und intelligente Städte<br />
von morgen zusammenzubringen.<br />
Visionäre Köpfe aus Kommunen, Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft werden<br />
die städtischen Standards der Zukunft<br />
aufzeigen. In spannenden Paneldiskussionen<br />
und Expertenvorträgen werden<br />
die entscheidenden Erfolgsfaktoren zur<br />
Umsetzung der Stadt von morgen vorgestellt.<br />
Kreative Workshops bieten Raum<br />
für die Erarbeitung eigener Lösungen<br />
und das Netzwerken mit den Key-Playern<br />
von heute und morgen.<br />
Die Stadt als Lebens- und Wirtschaftsraum<br />
Am ersten Tag, der hauptsächlich in<br />
deutscher Sprache gehalten ist, zeigen<br />
hochkarätige Referenten aus Kommunen,<br />
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
Perspektiven zu „Visionen und<br />
Governance“ auf. Ziel ist es, Heraus -<br />
forderungen und Chancen für die Stadt<br />
als zentraler Lebens- und Wirtschaftsraum<br />
im 21. Jahrhundert gleichermaßen<br />
zu behandeln. Der zweite Tag bietet in<br />
Form drei paralleler Veranstaltungen,<br />
vorwiegend in englischer Sprache, Raum<br />
für vertiefte Diskussionen zu relevanten<br />
Themen auf nationaler, europäischer und<br />
internationaler Ebene. Zusätzlich findet<br />
an beiden Tagen eine begleitende Ausstellung<br />
auf dem „Morgenstadt-Marktplatz“<br />
statt, die über die neuesten Entwicklungen<br />
und Projekte zum Thema<br />
„Stadt der Zukunft“ informiert.<br />
www.urban-futures.de<br />
10 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
IHK + REGION<br />
SPUR<br />
WECHSEL<br />
ERSTE HILFE FÜR<br />
UNTERNEHMEN<br />
Vielen Berufstätigen fällt der<br />
Wechsel in die nachberufliche<br />
Lebens phase schwer. Um diesen<br />
Schritt zu erleichtern, können<br />
Unter nehmen ihren Mitarbeitern<br />
helfen, indem sie ihnen neue Perspektiven<br />
eröffnen.<br />
Der Spurwechsel vom Arbeitsleben<br />
in die Lebensphase<br />
nach der Berufs -<br />
tätigkeit ist für viele Menschen<br />
eine große Umstellung. Unternehmen<br />
sollten es daher als ihre<br />
soziale Verantwortung verstehen,<br />
den Wechsel für ihre Mitarbeiter<br />
aktiv mitzugestalten. Eine<br />
Möglichkeit und gleichzeitig ein<br />
Zugewinn für das Unternehmen<br />
kann die Information über die<br />
Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten<br />
sein. Ehrenämter tragen<br />
einen wichtigen Teil zum gesellschaftlichen<br />
Leben bei und stellen<br />
gleichzeitig eine persönliche<br />
Bereicherung durch eine wertvolle<br />
Tätigkeit dar. In Kooperation<br />
mit der IHK Heilbronn-Franken<br />
bietet das Forum Ehrenamt deshalb<br />
mit dem Projekt „Spurwechsel<br />
– ak tiv in die nachberufliche<br />
Lebensphase“ Beratung für Unternehmen<br />
oder Personalabteilungen<br />
zum Thema ehrenamtliches<br />
Engagement an.<br />
KONTAKT<br />
Geschäftsstelle Forum Ehrenamt<br />
Telefon 07131 8732302<br />
E-Mail fe@forum-ehrenamt.org<br />
Kurt Scheffler<br />
Stv. Vorsitzender<br />
Telefon 07131 46156<br />
E-Mail kurtscheffler@t-online.de<br />
Richard Siemiatkowski-Werner<br />
Stv. Vorsitzender<br />
Telefon 0173 159635<br />
E-Mail rsw@diakonie-heilbronn.de<br />
www.forum-ehrenamt.org<br />
Kompetente, kostenfreie Beratung<br />
für Betriebe in einer (drohenden)<br />
wirtschaftlichen Krise<br />
bietet der KfW-Runder Tisch.<br />
Trotz guter Marktchancen geraten<br />
kleine und mittlere Unternehmen<br />
aus allen Branchen<br />
immer wieder in wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten. Rückläufige<br />
Nachfrage, verspätete Anpassungen der<br />
Unternehmensstruktur, Forderungsausfälle<br />
und schleppende Zahlungseingänge<br />
sind nur einige Ursachenbeispiele<br />
für die auftretenden Probleme.<br />
In vielen Fällen mangelt es an einer<br />
fachkundigen Betreuung, um aus der<br />
Krise herauszufinden. Um diesen Entwicklungen<br />
entgegenzuwirken und eine<br />
Hilfe zur Stabilisierung von Unternehmen<br />
und Arbeitsplätzen zu geben, hat<br />
sich die IHK Heilbronn-Franken entschlossen,<br />
gemeinsam mit der KfW einen<br />
„Runden Tisch“ einzurichten.<br />
Der „Runde Tisch“ wird durch die<br />
Kammer vorbereitet und auch moderiert.<br />
Ziel eines ,,Runden Tisches“ ist die<br />
Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes,<br />
über das alle Beteiligten informiert<br />
sind und das zur Stabilisierung der<br />
wirtschaftlichen Situation des Betriebes<br />
und der Arbeitsplätze führt. So bietet<br />
der „Runde Tisch“ der IHK Heilbronn-<br />
Franken praktische und zielgerichtete<br />
Lösungen zur Rettung und Sicherung<br />
des Betriebes.<br />
Den betreuten Unternehmen entstehen<br />
keine Honorarkosten, da diese von<br />
der KfW finanziert werden. Lediglich die<br />
Fahrtkosten für den Einsatz des Beraters<br />
sind von den Betrieben zu tragen.<br />
Eine frühzeitige Meldung der betroffenen<br />
Unternehmen bei der IHK ist dabei<br />
enorm wichtig, Vertraulichkeit ist selbstverständlich.<br />
KONTAKT<br />
Thomas Leykauf<br />
IHK-Referent Wirtschaftsförderung<br />
Telefon 07131 9677-174<br />
E-Mail thomas.leykauf@heilbronn.ihk.de<br />
www.heilbronn.ihk.de/krisenmanagement<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
11
TITEL<br />
TECHNOLOGIETRANSFER.<br />
12 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
TITEL<br />
VIRTUELLES<br />
FORSCHUNGS-<br />
INSTITUT<br />
EINGERICHTET<br />
Die 20 in Baden-Württemberg forschenden<br />
Hochschulen für angewandte Wissenschaften<br />
(HAW, ehemals Fachhochschulen)<br />
haben BW-CAR, das Baden-Württemberg<br />
Center of Applied Research gegründet.<br />
VON P ROF. DR. MED. WENDELIN S CHRAMM<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
13
© everythingpossible – Fotolia.com<br />
Ziele des BW-CAR sind: eine<br />
Kooperationsplattform für die<br />
Spitzenforschung mit einem<br />
gesicherten Qualitätssystem an<br />
HAWs aufzubauen, die Forschung<br />
in themenspezifischen Clustern<br />
zu stärken, die Sichtbarkeit der Forschung<br />
der HAWs zu erhöhen und<br />
bessere Rahmenbedingungen für HAW-<br />
Wissenschaftler zu schaffen. Ein Hauptaugenmerk<br />
zur Stärkung der HAW-Forschung<br />
liegt dabei, wie vom Wissenschaftsrat<br />
2011 angemahnt, auf der<br />
Qualität der Promotion.<br />
In diesem virtuellen Forschungsinstitut<br />
der Hochschulen, mit Geschäftsstellensitz<br />
im Haus der Wirtschaft in Stuttgart,<br />
finden sich ausgewiesene Forscher<br />
aus dem ganzen Land zusammen und<br />
forschen gemeinsam an relevanten Fragestellungen,<br />
die sich sowohl an der<br />
Hightech-Strategie des Bundes als auch<br />
an den regionalen Bedürfnissen orientieren.<br />
Klasse statt Masse<br />
Nur die forschungsstärksten Professoren<br />
der HAWs werden bei der BW-CAR<br />
aufgenommen. Insgesamt gibt es über<br />
3.100 Professoren in Baden-Württemberg,<br />
von denen rund 100 im Rahmen des<br />
BW-CAR forschen. Forschungsschwerpunkte<br />
sind dabei:<br />
æ MDM – Materials Design and Manufacturing<br />
æ ENERsource – Energiesysteme und<br />
Ressourceneffizienz<br />
æ IKS – Informations- und Kommunikationssysteme<br />
æ iTIS – Technologien für intelligente<br />
Systeme<br />
æ DuT – Diagnostik und Therapie<br />
æ MIG – Management, Innovation und<br />
Gesellschaft<br />
æ MTI – Mensch-Technik-Interaktion<br />
Die Interdisziplinarität der Forschung<br />
durch die Vernetzung über die Fakultätsund<br />
Hochschulgrenzen hinaus steht im<br />
Vordergrund. Die einzelnen Hochschulen<br />
können durch den Austausch mit<br />
Spitzenforschern anderer Hochschulen<br />
ihre Kompetenzen erheblich schärfen<br />
und vertiefen. Dies kommt nicht zuletzt<br />
auch der Auftragsforschung aus der Industrie<br />
sehr zugute. Durch die Einführung<br />
einer „Experimentierklausel“ in das<br />
Landeshochschulgesetz stellt das Land<br />
einem Hochschulverband von HAWs ein<br />
temporäres, leistungsorientiertes Promotionsrecht<br />
in Aussicht. Bislang laufen<br />
Promotionen für die wissenschaftsorientierten<br />
Masterstudenten klassisch über<br />
Kooperationsprojekte mit Universitätsprofessoren<br />
im In- und Ausland.<br />
Forschung auf Augenhöhe<br />
Ein großer Schritt in der Welt der<br />
Wissenschaft, aber auch ein berechtigter.<br />
Im Schnitt wirbt ein Professor der<br />
virtuellen Hochschule für seine Forschung<br />
rund 262.000 Euro an Drittmitteln<br />
ein und veröffentlicht rund sechs<br />
14 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
TITEL<br />
Netzwerkstrategie<br />
Netzwerkmanagement<br />
Netzwerksteuerung<br />
HAW BW e.V. Mitgliederversammlung<br />
Steuerkreis<br />
Vorstand<br />
Geschäftsstelle<br />
Forschungsschwerpunkte des BW-CAR (Sprecher und Vertreter)<br />
MDM – Materials Design and Manufacturing<br />
ENERsource – Energiesysteme und Ressourceneffizienz<br />
Netzwerkarbeit<br />
IKS – Informations- und Kommunikationssysteme<br />
iTIS – Technologie für intelligente Systeme<br />
DuT – Diagnostik und Therapie<br />
MIG – Management, Innovation und Gesellschaft<br />
MTI – Mensch-Technik-Interaktion<br />
Quelle:<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg<br />
Publikationen pro Jahr, wovon mindestens<br />
ein Artikel durch mindestens zwei<br />
externe Professoren der gleichen Fachrichtung<br />
vor Veröffentlichung geprüft<br />
wurde (peer review): Leistungszahlen<br />
der Wissenschaft, die auf Augenhöhe zu<br />
Universitäten sind, obwohl den HAWs<br />
wesentlich weniger Mittel und Personal<br />
für Forschung zur Verfügung stehen.<br />
Auch die Hochschule Heilbronn engagiert<br />
sich im virtuellen Forschungsinstitut.<br />
Im Forschungsschwerpunkt Mensch-<br />
Technik-Interaktion stellt sie mit Professor<br />
Gerrit Meixner den Sprecher, und<br />
im Schwerpunkt Management, Innovation<br />
und Gesellschaft ist sie mit Professorin<br />
Nicola Marsden beteiligt.<br />
Auch bei der Einwerbung des millionenschweren<br />
Verbundprojektes „ZAFH<br />
ENSource“, das die urbanen Energiesysteme<br />
und Ressourceneffizienz erforscht,<br />
war die Hochschule Heilbronn mit Professor<br />
Heinz Frank vom Campus Künzelsau<br />
involviert.<br />
Mit ihren aktuell sieben Kompetenzfeldern<br />
hat die Hochschule Heilbronn<br />
darüber hinaus ihre Forschung gut profiliert.<br />
æ Automotive und Mobility<br />
æ Materials Processing & Engineering<br />
æ Digitale Lebenswelten und Gesundheit<br />
æ Sozial- und Verhaltensforschung<br />
æ Magnetische Systeme<br />
æ Verkehr und Logistik<br />
æ Digital Business Transformation<br />
KONTAKT<br />
Unternehmen, die an einer Kooperation mit der<br />
Hochschule Heilbronn interessiert sind, können<br />
sich wenden an:<br />
Prof. Dr. med. Wendelin Schramm<br />
Prorektor Forschung der Hochschule Heilbronn<br />
E-Mail wendelin.schramm@hs-heilbronn.de<br />
www.hs-heilbronn.de<br />
H ALLEN<br />
Industrie- und Gewerbehallen<br />
von der Planung und Produktion bis zur<br />
schlüsselfertigen Halle<br />
Wolf System GmbH<br />
94486 Osterhofen<br />
Tel. 09932/37-0<br />
gbi@wolfsystem.de<br />
www.wolfsystem.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
15
TITEL<br />
16 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
TITEL<br />
INNOVATIONSMANAGEMENT<br />
IN UNTERNEHMEN<br />
Zunächst kaum einzuschätzen,<br />
letztendlich nicht wegzudenken.<br />
VON P ROF. DR. HEINZ-THEO WAGNER<br />
Hat ein Mitarbeiter eine innovative<br />
Idee, bespricht er diese<br />
vielleicht mit dem Geschäftsführer<br />
in der Mittagspause,<br />
oder eine neue Anforderung<br />
vom Kunden wird vom Außendienst<br />
direkt an den Geschäftsführer über -<br />
mittelt. Die Kommunikation in kleinen<br />
Unternehmen funktioniert oft reibungslos.<br />
Mit steigender Mitarbeiterzahl ist<br />
es jedoch nicht mehr so einfach jede<br />
Idee anzuhören und diese auch direkt<br />
umzusetzen. Es ist deshalb wichtig, ein<br />
zentral und systematisch geregeltes Innovationsmanagement<br />
zu besitzen, ohne<br />
durch zu strikte Bürokratie dem Fortschritt<br />
entgegenzuwirken. Dabei gilt es<br />
Balancen zu finden:<br />
æ Zwischen Frontend und Backend. Die<br />
Suche nach innovativen Ideen ist<br />
wichtig, aber auch die Umsetzung<br />
und die Kommerzialisierung dieser<br />
Ideen spielen eine wesentliche Rolle.<br />
Grundsätzlich geht es darum, Werte<br />
zu schaffen, und zwar aus Kundensicht.<br />
Nur dann wird ein Unternehmen dauerhaft<br />
Erfolg haben. Dabei ist Agilität gefragt,<br />
denn Marktchancen müssen im<br />
besten Fall schnell erkannt und auch<br />
genutzt werden.<br />
In jedem Unternehmen zu finden<br />
Grundsätzlich befasst sich jedes Unternehmen<br />
mit Innovationsmanagement.<br />
Der Unterschied liegt darin wie umfassend<br />
und nachhaltig dieses betrieben<br />
wird. Am Beispiel Ideenmanagement<br />
sieht man, wie heterogen die Landschaft<br />
ist: Die Grafik (siehe unten) stellt das<br />
Ergebnis einer Befragung des produzierenden<br />
Gewerbes dar.<br />
Dem Rückwärtsgang vorbeugen<br />
Die Fähigkeit dauerhaft Innovationen<br />
hervorzubringen und neue Werte<br />
zu schaffen wird allgemein als sehr erstrebenswert<br />
erachtet. Wenn dies nicht<br />
gelingt, kommt es über die Zeit zu<br />
einer – aus Sicht der Kunden – Austauschbarkeit<br />
mit Wettbewerbern und<br />
da mit zur Erosion eventuell vorhandener<br />
▼<br />
æ Zwischen neuen und angestammten<br />
Märkten. Ein Unternehmen sollte<br />
stets versuchen neue Märkte zu erschließen.<br />
Gleichzeitig ist es jedoch<br />
wichtig, angestammte Märkte nicht<br />
zu vernachlässigen und auch dort<br />
Wettbewerbsvorteile auszubauen.<br />
æ Zwischen strukturiertem Management<br />
und geeigneter Führung. Es ist wichtig,<br />
ein Innovationsmanagement zu<br />
etablieren, welches die Innovationsprozesse<br />
steuert und strukturiert.<br />
Darüber hinaus sollte jedoch nicht<br />
vergessen werden, dass auch ein innovatives<br />
Klima wichtig ist, welches<br />
Mitarbeitern erlaubt, sich miteinzubringen.<br />
15<br />
10<br />
5<br />
IDEENMANAGEMENT<br />
Aussage: „Wir haben ein strukturiertes Ideenmanagement“ (in Prozent)<br />
8,2<br />
17,5<br />
15,3<br />
-3 -2 -1 0 1 2 3<br />
stimme indifferent stimme<br />
gar nicht zu<br />
voll zu<br />
Die Balken geben jeweils die Prozentanteile der Antworten von 229 Unternehmen aus dem produzierenden<br />
Gewerbe an. Quelle: Wagner, H.-T., et al. 2011. Unternehmensnetzwerke und Innovations -<br />
erfolg: Eine empirische Untersuchung im produzierenden Gewerbe. Stuttgart: Ibidem-Verlag.<br />
15,3<br />
15,7<br />
19,7<br />
8,3<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
17
TITEL<br />
Wettbewerbsvorteile. Sind andere Unter -<br />
nehmen im Wettbewerb innovativer und<br />
stimmt deren Preispolitik, können Umsätze<br />
und Margen im eigenen Unternehmen<br />
schnell den Rückwärtsgang<br />
einlegen. Wie viel Zeit das benötigt, ist<br />
branchen-spezifisch und hängt von der<br />
Umfelddynamik ab. In einigen Hochtechnologiebranchen<br />
ist ein Jahr ohne<br />
Innovation zu lange, in anderen Branchen<br />
können problemlos mehrere innovationslose<br />
Jahre aufeinander folgen.<br />
Grundsätzlich ist es ratsam ein „First<br />
Mover“ zu sein, wenn sich zum Beispiel<br />
eine bestimmte Technologie in einer<br />
frühen Entwicklungsphase befindet und<br />
das eigene Unternehmen gerade in diesem<br />
Bereich Kompetenzen hat. In reifen<br />
Märkten hingegen ist es oftmals besser,<br />
einem Wettbewerber schnell oder mit<br />
sicherem Abstand zu folgen, um die<br />
Marktwirkung zu sehen. Die Gra fik<br />
(siehe unten) zeigt, wie diese Frage im<br />
produzierenden Gewerbe Deutschlands<br />
beantwortet wurde.<br />
Scrum – eine agile Methode<br />
Agile Methoden werden bereits seit<br />
vielen Jahren in der Software-Entwicklung<br />
eingesetzt. Hierzu gehören etwa<br />
Extreme Programming (XP), Dynamic<br />
System Development Method (DSDM)<br />
und die nicht nur auf Software beschränkte<br />
Scrum-Methode. Bei diesen<br />
wird der Entwicklungsprozess in Teilschritte<br />
zerlegt und die Anforderungen<br />
an das Endprodukt in Abstimmung mit<br />
dem Kunden schrittweise konkretisiert.<br />
Man verspricht sich eine Verbesserung<br />
der Kundenzufriedenheit mit den Entwicklungsergebnissen,<br />
geringere Korrekturaufwände<br />
nach Auslieferung, kürzere<br />
Entwicklungszeiten und die Fähigkeit,<br />
mit sich ändernden Anforderungen umzugehen.<br />
Speziell bei Scrum wird der<br />
Entwicklungsprozess in zeitlich definierte<br />
Zyklen (Sprints) zerlegt und es wird<br />
berücksichtigt, dass sich Anforderungen<br />
ändern oder sich während der Entwicklung<br />
neue Erkenntnisse ergeben.<br />
Am Ende eines jeden Sprints muss ein<br />
Ergebnis stehen, welches das Gesamtprojekt<br />
nach vorne bringt. Kunden sind<br />
bei jedem Schritt eingebunden und sehen<br />
die jeweiligen Fortschritte. Scrum bringt<br />
Vorteile, hat aber auch Herausforderungen.<br />
Die Flexibilität des Entwicklungsprozesses<br />
stellt nicht nur neue Anforderungen<br />
an die Teams, sondern verlangt<br />
auch Flexibilität von den Lieferanten, die<br />
beispielsweise die verschiedenen Komponenten<br />
bereitstellen müssen. Ebenso<br />
kann der Ressourcenverbrauch während<br />
der Entwicklung hoch sein, wenn mehrere<br />
physische Prototypen er stellt werden<br />
müssen, weil Simulationswerkzeuge<br />
nicht verfügbar oder nicht sinnvoll<br />
einsetzbar sind.<br />
Scrum im Rahmen des<br />
Innovationsmanagements<br />
Eine typische Kreativitäts- oder Innovationsmethode<br />
ist Scrum nicht, sondern<br />
eher ein Projekt- oder Prozessmanagement.<br />
Dennoch lässt es sich als Rahmenwerk<br />
für die Führung von Entwicklungsprozessen<br />
beschreiben. Es ist mit seiner<br />
Agilität positiv zu sehen, was allerdings<br />
mit entsprechender Agilität insbesondere<br />
im Frontend der Innovation einhergehen<br />
muss – denn eine agile Entwicklungsmethode<br />
ist besonders dann von<br />
Nutzen, wenn auch Marktchancen „agil“<br />
identifiziert werden, die dann schnell<br />
genutzt werden können.<br />
Die drei Grundbausteine<br />
Unabhängig von der Methode, die ein<br />
Unternehmen verwendet, sollten bei der<br />
Einführung eines Innovationsmanagements<br />
drei Dinge berücksichtigt werden:<br />
æ Nur wenige unterschiedliche Werkzeuge<br />
des Innovationsmanagements einsetzen,<br />
diese aber gezielt und systematisch<br />
anwenden<br />
æ Keine Bürokratie aufbauen – nur<br />
durchführen, was eindeutig einem<br />
vorher definierten Ziel dient und so -<br />
mit notwendig ist<br />
æ Wenige, passende Kennzahlen zur<br />
Steuerung des Geschehens erheben,<br />
die einfach zu beschaffen sind.<br />
www.ggs.de<br />
KONTAKT<br />
Kai Plambeck<br />
IHK-Referent Innovation<br />
Geschäftsbereich Standortpolitik<br />
Telefon 07131 9677-297<br />
E-Mail kai.plambeck@heilbronn.ihk.de<br />
STRATEGIETYPEN<br />
„Welchem dieser Strategietypen gehört Ihr Unternehmen an?“ (in Prozent)<br />
50<br />
57,2<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
22,3<br />
First Mover Fast Follower Secure Follower Keine/Mehrfachnennung<br />
Die Balken geben jeweils die Prozentanteile der Antworten von 229 Unternehmen aus dem produzierenden<br />
Gewerbe an. Quelle: Wagner, H.-T., et al. 2011. Unternehmensnetzwerke und Innovations -<br />
erfolg: Eine empirische Untersuchung im produzierenden Gewerbe. Stuttgart: Ibidem-Verlag.<br />
9,6<br />
10,9<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Heinz-Theo Wagner ist Professor für<br />
Management und Innovation an der German<br />
Graduate School of Management and Law in<br />
Heilbronn. Seine Forschungsschwerpunkte<br />
sind: Geschäftswertbeitrag der Informationstechnologie,<br />
Grundlagen der Innovationsfähigkeit<br />
von Unternehmen sowie Kernkompetenzen<br />
und Rekombination von Ressourcen.<br />
18 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
Treffen Sie Ihre B2B-Zielgruppe:<br />
Reichweitensieg<br />
der IHK-Zeitschriften<br />
Die Reichweiten im Mittelstand (in Prozent)<br />
IHK-Zeitschriften 43,4<br />
Der Spiegel 20,6<br />
Stern 17,0<br />
Focus 16,1<br />
Creditreform Magazin 9,6<br />
Welt am Sonntag 8,1<br />
Die Zeit 7,2<br />
Manager Magazin 6,7<br />
Impulse 5,0<br />
Markt- und Mittelstand 2,4<br />
Die Reichweitenstudie Entscheider<br />
im Mittelstand 2012 beweist: Mit den<br />
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Das sind 1,47 Millionen Leser<br />
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TITEL<br />
SMARTER NACHWUCHS<br />
FÜR UNTERNEHMEN<br />
Interview mit Prof. Dr.-Ing. Markus Fittinghoff, Prodekan des Studiengangs<br />
Technisches Logistikmanagement (TLM) der Hochschule Heilbronn, zum<br />
Thema Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen.<br />
Hochschulen als Ort der angewandten<br />
Wissenschaften spie len<br />
für Betriebe ohne eigene Forschungsabteilung<br />
eine gro ße<br />
Rolle, um wichtiges Know-how<br />
zu generieren – sei es durch gemeinsame<br />
Forschungsprojekte, Auftragsforschung<br />
oder die Bereitschaft Studierende im<br />
Unternehmen zu betreuen. Gerade für<br />
kleine und mittlere Unternehmen bietet<br />
Letzteres die Gelegenheit, frühzeitig Kontakt<br />
mit den Nachwuchskräften aufzunehmen.<br />
Die Möglichkeiten in der Region<br />
reichen von der Einstellung eines Studierenden<br />
der Dualen Hochschule Baden-<br />
Württemberg, dem Angebot eines Platzes<br />
für einen der kooperativen Studiengänge<br />
der Hochschule Heilbronn, über die<br />
Betreuung einer Bachelor- oder Masterarbeit<br />
eines Studierenden der Hochschule<br />
Heilbronn bis hin zur berufsbegleitenden<br />
Betreuung eines Masteranden<br />
der German-Graduate-School Heilbronn.<br />
W.<strong>news</strong> sprach mit Prof. Dr.-Ing. Markus<br />
Fittinghoff, Prodekan des Studiengangs<br />
Technisches Logistikmanagement (TLM)<br />
der Hochschule Heilbronn, über mögliche<br />
Kooperationen.<br />
Wie können sich Betriebe einen Studierenden<br />
ins Unternehmen holen?<br />
Die häufigs te Art und Weise, wie dies<br />
die Firmen tun, ist das Anbieten einer<br />
Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit<br />
oder eines Praktikums. Es gibt da rü ber<br />
hinaus im Logistikbereich auch noch<br />
die Möglichkeit eine Studentengruppe,<br />
im Rahmen des Verbundprojektes im<br />
6. Semester, ins Unternehmen zu holen.<br />
Was genau ist ein Verbundprojekt?<br />
Im Verbundprojekt wird eine konkrete<br />
Aufgabenstellung des Unternehmens<br />
– das vorher mit der Hochschule abgesprochen<br />
wurde – von bis zu vier Studierenden<br />
bearbeitet. Hierzu kommen<br />
die Studierenden während des Semesters<br />
zwölf bis dreizehn Wochen lang, zweimal<br />
pro Woche in das Unternehmen.<br />
Neben der Untersuchung der Aufgabenstellung<br />
erarbeiten sie Umsetzungs- und<br />
Verbesserungsmöglichkeiten und zeigen<br />
weitere Potenziale zum Thema auf.<br />
Wichtig ist, dass den Studierenden während<br />
dieser Zeit ein kompetenter Betreuer<br />
zur Seite gestellt wird. Am Ende des<br />
Verbundprojekts präsentieren die Studenten<br />
ihre Ergebnisse im Unternehmen<br />
und an der Hochschule. Unser TLM-<br />
Studiengang hat eine Kapazität von<br />
etwa zehn bis 15 Verbundprojekten pro<br />
Semester. Interessierte Unternehmen<br />
melden sich mit ihrem Thema unter der<br />
angegebenen E-Mail-Adresse. Die Verbundprojekte<br />
starten jeweils im Oktober<br />
beziehungsweise April. Die Auswahl<br />
der Projekte treffen Professoren an der<br />
Hochschule. Eine Warteliste existiert momentan<br />
nicht. Neue Projekte von regional<br />
ansässigen Unternehmen in und um<br />
Heilbronn sind stets willkommen.<br />
Wie unterscheidet sich eine Bachelor- oder<br />
Masterarbeit davon?<br />
Bei einer Bachelor- oder Masterarbeit<br />
meldet das Unternehmen eine passende<br />
Aufgabenstellung an die Hochschule.<br />
Die se sollte dabei so konzipiert sein, dass<br />
20 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
sie mit wissenschaftlichen Methoden inklusive<br />
einer vorangehenden Studienarbeit<br />
innerhalb von sechs Monaten<br />
gelöst werden kann. Bei Unsicherheit,<br />
ob ein Thema geeignet ist, können sich<br />
Unternehmen an die Hochschule wenden.<br />
Meist kann dies dann telefonisch<br />
geklärt werden. Die eingereichten Aufgabenstellungen<br />
veröffentlicht die Hochschule<br />
unter ihren Studierenden, die sich<br />
dann bei Interesse beim Unternehmen<br />
bewerben können. Hierzu werden von<br />
der Meldung der Aufgabenstellung bis<br />
zum Beginn des Projektes ungefähr drei<br />
bis sechs Monate Vorlaufzeit benötigt.<br />
Nach der Auswahl des Studierenden<br />
durch das Unternehmen ist dieser rund<br />
sechs Monate täglich im Unternehmen<br />
und erstellt dabei seine Abschlussarbeit.<br />
Können Sie ein paar Beispiele für solche<br />
wissenschaftliche Aufgaben nennen?<br />
Es kann zum Beispiel darum gehen,<br />
welche Auswirkungen ein neues Gesetz<br />
auf das Unternehmen hat, ob sich die<br />
Anschaffung einer bestimmten Ma -<br />
schine lohnt, ob eine neu entwickelte<br />
Technik im Unternehmen sinnvoll ist,<br />
ob oder wie eine neue Software eingeführt<br />
werden, oder durch die Umge -<br />
staltung von Prozessen die Produktivität<br />
in einem bestimmten Bereich erhöht<br />
werden kann. Hierbei vergleicht der<br />
Studierende in seiner Arbeit die aktu -<br />
elle Ist-Situation mit der gewünschten<br />
Situation und/oder gibt Handlungsempfehlungen<br />
dazu ab.<br />
Zu beachten ist dabei, dass es sich<br />
um Studierende handelt, welche die<br />
Aufgabe ausführen. Für sehr komplexe<br />
und forschungsintensive Aufgaben<br />
besteht auch die Möglichkeit, sie als<br />
Auftragsforschung an die Hochschule<br />
zu geben. Es kam auch schon vor, dass<br />
größere Aufgabenstellungen gesplittet<br />
wurden und durch mehrere parallel<br />
eingesetzte Studierende bearbeitet wurden.<br />
Die Hochschule Heilbronn unterstützt<br />
interessierte Unternehmen auf<br />
Anfrage dabei, eine geeignete Aufgabenstellung<br />
für die Studierenden zu<br />
formulieren.<br />
Was war Ihr persönliches Aufgaben-Highlight<br />
bei der Betreuung der Abschluss -<br />
arbeiten?<br />
Im vergangenen Semester war dies<br />
ein IT-Projekt zur Steuerung des europäischen<br />
Warenflusses für ein Unternehmen.<br />
Warum war diese Aufgabe so besonders?<br />
Hier musste der Studierende im Ausland<br />
umfangreiche Prozessanalysen<br />
durchführen, Schwachstellen und Risiken<br />
in der Ist-Situation aufzeigen und<br />
die Amortisationsdauer einer neuen Software<br />
bestimmen.<br />
Was sollte ein Unternehmen bei der Zusammenarbeit<br />
mit Studierenden beachten?<br />
Wichtig ist, dass eine kompetente<br />
Betreuung gewährleistet ist, die den<br />
Studierenden hilft, sich in das Unternehmen<br />
und das Thema einzuarbeiten.<br />
In der Regel müssen die notwendigen<br />
Zugangsberechtigungen für die Daten,<br />
Zahlen und Fakten des Betriebs zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
▼<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
21
Auch die Erreichbarkeit der Unternehmen<br />
ist ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />
der Studierenden. Für weiter<br />
entfernt angesiedelte Unternehmen ist<br />
es vorteilhaft, wenn sie die Studie ren -<br />
den unterstützen. Das Engagement der<br />
Unternehmen kann dabei von der Fahrt -<br />
kosten un terstützung bis hin zur Miete<br />
eines Zimmers oder einer Ferien woh -<br />
nung während des Aufenthalts im Unternehmen<br />
gehen.<br />
Welche Chancen und Vorteile haben Unternehmen,<br />
wenn sie einen Studierenden<br />
bei sich eine Abschlussarbeit schreiben<br />
lassen?<br />
Betriebe, die Bachelor- beziehungsweise<br />
Masterarbeiten anbieten, machen<br />
sich bei den Studierenden bekannt. Gerade<br />
für kleinere und mittlere Unternehmen<br />
und solche, die keine starke<br />
Arbeitgebermarke haben, ist das eine<br />
Chance, geeignete Nachwuchskräfte zu<br />
finden. Da die Studierenden sechs Monate<br />
lang im Unternehmen tätig sind,<br />
lernen sich beide Seiten sehr gut kennen,<br />
ehe sie sich eventuell länger aneinander<br />
binden.<br />
Welche Vorteile haben die Studierenden,<br />
wenn sie ihre Bachelor- beziehungsweise<br />
Masterarbeiten bei weniger bekannten<br />
kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />
schreiben?<br />
Bei kleinen und mittleren Unternehmen<br />
ist für die Studierenden die Chance<br />
größer, den Betrieb im Rahmen ihrer<br />
Abschlussarbeiten im Gesamten kennenzulernen.<br />
Deshalb sind sie gerade<br />
bei Studierenden beliebt, die sich ganzheitlich<br />
betätigen möchten.<br />
Hinzu kommt, dass bei den KMU vie -<br />
le Jobs vorhanden sind und viele neue<br />
Jobs auch dort entstehen. Bei wach -<br />
senden kleinen und mittleren Unternehmen<br />
ist die Chance für Studierende<br />
daher größer, im Anschluss an ihre Abschlussarbeit<br />
übernommen zu werden,<br />
nicht zuletzt wegen der im Gegensatz<br />
zu großen Unternehmen oftmals fehlenden<br />
Bürokratie bei der Einstellung<br />
neuer Mitarbeiter.<br />
Kennen Sie ein Beispiel, bei dem ein Unternehmen<br />
einen Studierenden übernommen<br />
hat?<br />
Ja, die Firma Layher GmbH & Co. KG<br />
in Güglingen hat einen ihrer Bacheloranden<br />
direkt im Anschluss als Projektleiter<br />
übernommen. Aber auch bei Audi,<br />
Bechtle und Kaufland sind unsere Absolventen<br />
direkt übernommen worden.<br />
KONTAKT<br />
Unternehmen, die Interesse an einem Verbundprojekt<br />
oder einem Bachelorand beziehungsweise<br />
Masterand haben, können sich per E-Mail<br />
wenden an:<br />
Hochschule Heilbronn<br />
Team Technisches Logistikmanagement (TLM)<br />
E-Mail TLM@hs-heilbronn.de<br />
www.hs-heilbronn.de<br />
22 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
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TITEL<br />
LUST AUF VERÄNDERUNG<br />
Die Wittenstein AG wurde auf der Hannover Messe für das Galaxie-<br />
Antriebssystem mit dem Hermes Award 2015, dem „Oscar für Ingenieure“,<br />
ausgezeichnet.<br />
W.<strong>news</strong> sprach mit Bert<br />
Miecznik, Innovationsmanager,<br />
Generierungsprozess-Management<br />
bei der<br />
Igers hei mer Wittenstein AG.<br />
Was ist für Sie Innovation?<br />
Eine Innovation liegt immer dann<br />
vor, wenn es erfolgreich gelingt, den<br />
Kundennutzen durch neue Produkte,<br />
Dienstleistungen, Prozesse oder sogar<br />
Geschäftsmodelle zu steigern.<br />
ternehmenswerte. Die übrigen vier sind<br />
Verantwortung, Vertrauen, Offenheit<br />
und Wandel. Die haben natürlich auch<br />
allesamt sehr viel mit Innovation zu tun.<br />
Wittenstein setzt nicht nur auf inno -<br />
vative Produkte, sondern versucht vielmehr,<br />
in allen Aktivitäten innovativ zu<br />
sein. Bestes Beispiel ist unsere jüngs te<br />
Investition am Unternehmenshauptsitz<br />
Igersheim-Harthausen: rund 35 Millionen<br />
Euro flossen in die Wittenstein-<br />
Innovationsfabrik.<br />
Wie wichtig ist für Wittenstein das Thema<br />
Innovation?<br />
Für die Wittenstein AG ist die leidenschaftliche<br />
Innovationskraft Teil der<br />
Unternehmensphilosophie, die von der<br />
Unternehmerfamilie Wittenstein zusammen<br />
mit den Mitarbeitern festgeschrieben<br />
wurde. Innovation erscheint<br />
darin als einer der fünf zentralen Un-<br />
Blick auf das Galaxie-Antriebssystem.<br />
© Wittenstein<br />
Weshalb ist Wittenstein so innovativ?<br />
Bei Wittenstein besteht ein leidenschaftlicher<br />
Ansporn, ständig an neuen<br />
Pionierleistungen zu arbeiten. So etwas<br />
schafft man aber nur, wenn man Menschen<br />
hat, die an ihre Ideen glauben<br />
und sich für ihre Umsetzung einsetzen.<br />
Und zwar gerade auch dann, wenn die<br />
Widerstände schier übermächtig zu wer-<br />
Anzeige<br />
PR-BEITRAG<br />
Komplexe Arbeitswelten fordern Individuallösungen<br />
Studien belegen, dass die künftige Arbeitswelt<br />
vom Fachkräftemangel und gesellschaftlichen<br />
Veränderungen geprägt sein wird. Das<br />
künftige Bürogebäude wird so komplex sein<br />
wie die künftige Gesellschaft. Wenn beides<br />
noch funktionieren soll, dann kommen der<br />
Architektur und der Innenarchitektur wichtige<br />
Rollen zu. „Es ist denkbar, dass in künftigen<br />
Büros erfahrene 70-jährige Mitarbeiter<br />
auf hochqualifizierte 24-jährige stoßen“,<br />
erläutert Anna Philipp, „und beide verlangen<br />
völlig unterschiedliche Arbeitsplatzsituationen,<br />
um ihre volle Leistung einbringen zu<br />
können.“ Die vielfältigen und unterschiedlichen<br />
Anforderungen machen deutlich, wie<br />
maßgeschneidert der Arbeitsplatz sein muss.<br />
Es gibt nur gute Individuallösungen, keine<br />
Patentlösung. Das Büro der Zukunft muss<br />
nicht nur auf technische, sondern auch auf<br />
gesellschaftliche Entwicklungen reagieren.<br />
Diese individuelle Planung ist kein „nice-tohave“,<br />
sondern eine absolute Notwendigkeit,<br />
um Effektivität und Kreati vität innerhalb der<br />
Arbeitswelt zu erzeugen und vor allem zu steigern.<br />
Dazu ist die Zusammenarbeit von Architekten,<br />
Innen architekten und Fachplanern<br />
Voraussetzung. Eine der Kompetenzen von<br />
Philipp Architekten ist die Auseinandersetzung<br />
mit den Arbeitsorten der Zukunft. Eine<br />
inspirierende Büro- und Firmenlandschaft<br />
zu entwerfen, die im Sinne der Unternehmensziele<br />
motiviert und vereint, ist eine der<br />
Aufgaben von Philipp Architekten.<br />
V.i.S.d.P.: Philipp Architekten GmbH<br />
www.philipparchitekten.de<br />
24 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
TITEL<br />
den scheinen. Wenn wir uns sicher sind,<br />
dass wir es trotzdem schaffen können,<br />
dann probieren wir es. Und wenn es<br />
vielleicht beim ersten Anlauf noch<br />
nicht ganz gelingt, dann probieren wir<br />
es wieder, unter Berücksichtigung dessen,<br />
was wir beim ersten Mal gelernt<br />
haben. Man findet diese Vorgehens -<br />
weise heute übrigens oft in modernen<br />
Schlagworten wie „agile Entwicklung“<br />
wieder.<br />
Viele große Technologieunternehmen wurden<br />
in der Vergangenheit von neuen Technologien<br />
und Firmen überrascht und vom<br />
Markt verdrängt. Welche Fragen muss sich<br />
ein Unternehmen stellen, damit dies nicht<br />
passiert?<br />
Auf der einen Seite muss ein Unternehmen<br />
seinen Finger stark am Puls<br />
des aktuellen Marktes haben, sehr eng<br />
mit seinen Kunden interagieren, um<br />
deren Wünsche und Bedürfnisse, aber<br />
eben auch Veränderungen davon mittels<br />
schwacher Signale detektieren zu<br />
können. Das ist die Jetzt-Ebene. Zusätzlich<br />
braucht ein nachhaltig aufgestelltes<br />
Unternehmen die Zukunfts-<br />
Ebene eines strategischen Foresight.<br />
Diese fragt danach, wie die Welt in 10<br />
oder 20 Jahren aussehen und funktionieren<br />
wird, was dann die Bedürfnisse<br />
und wirtschaftlichen Chancen sein<br />
werden. Vieles davon ist heute schon<br />
sehr klar erkennbar, wenn man nur die<br />
Augen öffnet.<br />
Was sind die Aufgaben eines erfolgreichen<br />
Innovationsmanagements in der Zukunft?<br />
Die modernste Sichtweise des Innovationsmanagements<br />
fokussiert zunehmend<br />
die unternehmerisch handelnden<br />
Menschen hinter jeder Innovation.<br />
Seien es die Intrapreneure innerhalb<br />
einer bestehenden Organisation, oder<br />
eben zunehmend auch die Entrepreneure,<br />
die ihre Innovation mit Leidenschaft<br />
und Herzblut im eigenen Start-up unternehmerisch<br />
entwickeln und am Markt<br />
durchsetzen. Innovationsmanagement<br />
wird zukünftig noch stärker darauf zu<br />
achten haben, unternehmerische Talente<br />
zu finden, zu entwickeln und mit<br />
passenden Unterstützungsangeboten zu<br />
fördern.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Einführung<br />
eines Innovationsmanagements<br />
gemacht und haben Sie Tipps für andere<br />
Unternehmen, bei denen dies noch nicht<br />
zentral gesteuert wird?<br />
Innovationsmanagement kann nur<br />
funktionieren, wenn es zumindest in<br />
der Gesamtverantwortung „Chefsache“<br />
bleibt. Wenn es zu den Werten und Zielen<br />
des gesamten Unternehmens passt.<br />
Und wenn das Unternehmen insgesamt<br />
Lust auf permanente Veränderung hat.<br />
Drei Dinge, die man beim Innovationsmanagement<br />
berücksichtigen sollte?<br />
Offenheit und andauernde Lernbereitschaft.<br />
Gelassenheit und Vertrauen<br />
auf die eigenen Stärken. Neugier und<br />
spielerische Lust, immer wieder etwas<br />
Neues auszuprobieren.<br />
Ihr persönliches Highlight im Innovationsmanagement?<br />
Ich persönlich liebe die Verbindung<br />
von „Design Thinking“ und TRIZ: Erst<br />
gemeinsam mit den Menschen die<br />
Wünsche und Bedürfnisse erkennen<br />
und erkunden, und dafür dann wahrhaft<br />
erfinderisch-innovative Lösungen<br />
entwickeln. Diese Kombination ist neu<br />
und unglaublich spannend.<br />
Ein Highlight ist natürlich auch<br />
immer, wenn es große Erfolge zu feiern<br />
gibt. Das neueste Beispiel dafür ist das<br />
revolutionäre Galaxie-Antriebssystem,<br />
das auf der Hannover Messe mit dem<br />
Hermes Award 2015 ausgezeichnet<br />
wurde, dem „Oscar für Ingenieure“.<br />
Wenn eigentlich die gesamte Fachwelt<br />
eine radikale Innovation so überschwänglich<br />
aufnimmt wie bei diesem<br />
Beispiel, dann ist das schon ein tolles<br />
Feedback und zeigt, dass der eingeschlagene<br />
Weg der Richtige ist.<br />
www.wittenstein.de<br />
KONTAKT<br />
Kai Plambeck<br />
IHK-Referent Innovation<br />
Telefon 07131 9677-297<br />
E-Mail kai.plambeck@heilbronn.ihk.de<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
25
NEWSTICKER<br />
NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL<br />
Pensionsrückstellungen: Wirtschaftsrat<br />
unterstützt DIHK-Forderung Berlin. In<br />
Deutschland hat jedes dritte Unternehmen<br />
Pensionsrückstellungen für die Mitarbeiter<br />
und leidet darunter, dass diese<br />
durch die Niedrigverzinsung aufgestockt<br />
werden müssen. Das hat eine DIHK-Umfrage<br />
ergeben. Das Steuerrecht verschärft<br />
die Belastung, denn die zusätzliche Vorsorge<br />
wird wie ein Gewinn besteuert.<br />
Der DIHK schlägt daher die Anpassung<br />
des Steuerrechts vor und bekommt<br />
dafür mittlerweile Unterstützung aus Teilen<br />
der Union. Sowohl der Wirtschaftsrat<br />
der CDU als auch die Arbeitnehmergruppe<br />
der Union im Bundestag haben<br />
sich dieser Forderung angeschlossen.<br />
Ansprechpartner: Tim Gemkow<br />
gemkow.tim@dihk.de<br />
Wirtschaftlich bedeutender Wendepunkt<br />
im Atomstreit mit Iran<br />
Berlin. Nach dem Ende des Atomstreits<br />
mit dem Iran haben Bundeswirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel und DIHK-Präsident<br />
Eric Schweitzer in Teheran erste<br />
Weichen für deutsche Unternehmen in<br />
der Region gestellt. Schweitzer nutzte<br />
die – übrigens erste westliche – Delegationsreise,<br />
um eine Reihe von Anliegen<br />
auf höchster Ebene zu platzieren. Auf<br />
dem Programm standen unter anderem<br />
Gespräche mit Präsident Hassan Ruhani<br />
sowie Industrieminister Mohammad Reza<br />
Nematzadeh. Für kleine und mittlere Unternehmen<br />
ist besonders die Aufhebung<br />
der Finanzsanktionen von zentraler Bedeutung:<br />
„Das ist das vielleicht dickste<br />
Brett, das wir momentan zu bohren<br />
haben“, so Schweitzer. Am 14. Juli 2015<br />
einigte sich die Gruppe der E3+3<br />
(Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />
China, Russland, USA) mit dem<br />
Iran auf eine umfassende Vereinbarung<br />
zur Beilegung des mehr als zehn Jahre<br />
andauernden Konflikts um das iranische<br />
Atomprogramm.<br />
Ansprechpartner: Steffen Behm<br />
behm.steffen@dihk.de<br />
KWK-Eigenstromerzeugung droht Einbruch<br />
Berlin. Als Folge der Energiewende<br />
investieren immer mehr Betriebe in die<br />
Erzeugung eigenen Stromes. Sie sichern<br />
sich so gegen Schwankungen bei Preisen<br />
und Versorgung ab. Außerdem dient<br />
es dem Klimaschutz. Statt diesen positiven<br />
Trend nachhaltig zu unterstützen, tut<br />
die Politik jetzt alles, um die Eigen er -<br />
zeugung teuer und damit unattraktiv zu<br />
machen. Denn nach Plan des BMWi<br />
soll der Topf für die KWK-Förderung zwar<br />
verdoppelt werden, die finanzielle Unterstützung<br />
für Eigenerzeugungsanlagen<br />
aber weitgehend auslaufen. Der vorgesehene<br />
Ausbau der Förderung kommt<br />
dann fast ausschließlich Anlagen der<br />
Versorger zugute. Der DIHK wendet sich<br />
gegen diese doppelte Bestrafung der<br />
Betriebe. Denn sie erhalten selbst keine<br />
Förderung mehr, müssen aber über eine<br />
Umlage die höhere Förderung mit zahlen.<br />
„Kommt das Gesetz, bedeutet das<br />
nicht nur das Aus für neue Anlagen, es<br />
wird auch niemand mehr in die Modernisierung<br />
oder den Ersatz bestehender<br />
investieren“, warnte DIHK-Präsident Eric<br />
Schweitzer. Dies sei ein drastisches Beispiel<br />
für völlige Fehlanreize. Die Politik<br />
müsse hier dringend nachsteuern. Dazu<br />
sollte die EEG-Umlage für die Eigenerzeugung<br />
wieder gestrichen werden, fordert<br />
Schweitzer.<br />
Ansprechpartner: Sebastian Bolay<br />
bolay.sebastian@dihk.de<br />
Spitzenverbände fordern Korrektur bei<br />
Unternehmensbewertung Berlin. Die<br />
Neuregelung der Erbschaftssteuer befindet<br />
sich in der entscheidenden Phase.<br />
Die ersten Beratungen in den Gremien<br />
des Bundestages und Bundesrates<br />
haben begonnen. Der DIHK hat deshalb<br />
jetzt in Schreiben an die Finanzminister<br />
der Länder und die Finanzpolitiker der<br />
Bundestagsparteien erneut gemeinsam<br />
mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft<br />
auf einen erheblichen Fehler des<br />
Gesetzes hingewiesen. Die Erbschaftssteuer<br />
kann nach dem aktuellen Gesetzentwurf<br />
für viele Familienunternehmen<br />
bedrohlich werden, weil sie unrealistisch<br />
hoch bewertet werden. Das jetzige Bewertungsrecht<br />
berücksichtigt in keiner<br />
Weise, dass Eigentümer ihre Anteile<br />
nicht frei am Markt veräußern oder nur<br />
einen Teil des Unternehmensgewinns<br />
entnehmen können. Aus den viel zu<br />
hohen Unternehmenswerten folgen zum<br />
Teil erdrosselnde Steuerbelastungen. Die<br />
Wirtschaftsverbände fordern deshalb:<br />
Das aktuelle Bewertungsgesetz muss<br />
korrigiert werden, wenn es zu einer<br />
sachgerechten, verfassungsfesten Erbschaftssteuer<br />
kommen soll, die letztlich<br />
die Nachfolge von Unternehmen nicht<br />
erschwert oder sogar unmöglich macht.<br />
Nur so kann auch verhindert werden,<br />
dass den Betrieben Mittel entzogen werden,<br />
die sie dringend für In ves titionen<br />
und den Erhalt der Arbeitsplätze benö -<br />
tigen.<br />
Ansprechpartner: Rainer Kambeck<br />
kambeck.rainer@dihk.de<br />
IHK-Veranstaltungen (Auszug) Okt.–Nov. 2015<br />
Datum Veranstaltung Ort Preis<br />
14.<strong>10.2015</strong> TTIP – Chance oder Risiko? IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />
15.<strong>10.2015</strong> Existenzgründungsberatungen Rathaus Crailsheim kostenfrei<br />
20.<strong>10.2015</strong> Unternehmensnachfolge im Ländlichen Raum – Sparkasse Hohenlohekreis, Künzelsau kostenfrei<br />
Planung, Potenziale, Erfahrungen<br />
22.<strong>10.2015</strong> Gründer- und Jungunternehmertreff Heilbronn-Franken Innovationsfabrik, Heilbronn 5,00 €<br />
23.<strong>10.2015</strong> Pflichten beim Versand von Gefahrgut – kostenlose Infoveranstaltung IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />
23.<strong>10.2015</strong> Lieferantenerklärungen IHK-Geschäftsstelle Bad Mergentheim 71,40 €<br />
26.<strong>10.2015</strong> 1. Handelstag Heilbronn-Franken IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />
26.<strong>10.2015</strong> Unterrichtung nach dem Gaststättengesetz Heilbronn 100,00 €<br />
27.<strong>10.2015</strong> Sprechtag für Freiberufler IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />
29.<strong>10.2015</strong> Russland-Update 2015 – Sanktionen, Zertifizierung, Zoll und Logistik IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn 120,00 €<br />
29.<strong>10.2015</strong> RKW-Sprechtag IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />
02.11.2015 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe nach § 34a GewO Heilbronn 425,00 €<br />
04.11.2015 Sprechtag für Existenzgründer Rathaus Künzelsau kostenfrei<br />
09.11.2015 Prüferworkshop für Prüfer/-innen im Bereich Ausbildung Hotel Nestor, Neckarsulm kostenfrei<br />
Weitere Infos zu den Veranstaltungen unter www.heilbronn.ihk.de/termine<br />
26 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
IHK + REGION<br />
CHILE AM ANDEREN<br />
28 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015 Bunte Häuser in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso.
„ENDE DER WELT“<br />
Der Name Chile hat mehr als eine ursprüng -<br />
liche Bedeutung. Führt man ihn allerdings auf<br />
„chile“, ein Wort der Ureinwohner zurück, so<br />
bedeutet er etwa „der Ort, wo die Welt endet“.<br />
VON D R. FRITZ A UDEBERT<br />
© brizardh – Fotolia.com
GELD + MÄRKTE<br />
Geographisch gesehen liegt<br />
Chile jedoch nur bedingt am<br />
„Ende der Welt“. Immerhin<br />
erstreckt sich Chile aber über<br />
6.435 Kilometern Pazifikküste<br />
bis zum untersten Zipfel Südamerikas,<br />
tatsächlich dort, wo der Kontinent<br />
geografisch endet.<br />
Neben dem schmalen, aber äußerst<br />
lang gezogenen Festlandstreifen, der an<br />
Peru, Bolivien und Argentinien grenzt,<br />
gehören zu Chile auch einige Inselgruppen<br />
im Pazifischen Ozean. Außerdem<br />
beansprucht Chile einen Teil der<br />
Antarktis für sich. Die wenigen Städte<br />
in Chile sind entlang der pazifischen<br />
Küste angesiedelt. Darunter ist die<br />
Hauptstadt Santiago de Chile das politische<br />
und ökonomische Zentrum des<br />
Landes. Laut dem Wirtschaftsmagazin<br />
„America Economica“ ist Santiago<br />
auch die wichtigste Stadt für Geschäfte<br />
in Lateinamerika. Viele internationale<br />
Unternehmen wie Yahoo, Kodak, Microsoft,<br />
Nestlé, IBM, Motorola, Coca-Cola<br />
und Ford haben dort eine Auslands -<br />
niederlassung. Um das Potenzial Lateinamerikas<br />
als Unternehmen erfolgreich<br />
zu nutzen, braucht es jedoch mehr als<br />
Kenntnisse über Geografie und Wirtschaft<br />
des Landes. Für Geschäftsbeziehungen<br />
und Vertragsabschlüsse ist es<br />
entscheidend, die chilenische Kultur so -<br />
wie soziale Verhaltensweisen zu kennen<br />
und zu respektieren.<br />
Indirekte Kommunikation ist nicht gleich<br />
Zurückhaltung<br />
Einer der größten Unterschiede zwischen<br />
Kulturen ist die Art der Kommunikation.<br />
Während in Deutschland häufig<br />
sehr direkt kommuniziert wird, ist die<br />
Kommunikation in Chile eher indirekt.<br />
Um das Gesagte richtig zu verstehen<br />
und zu interpretieren, ist es daher ratsam,<br />
auf den Kontext und die nonverbalen<br />
Aspekte des Gesprächs zu achten.<br />
Mimik und Augenkontakt sowie Gestik<br />
und der Abstand zum Gesprächspartner<br />
implizieren eine bestimmte Bedeutung.<br />
Auch symbolische oder metaphorische<br />
Sprache kann ein Mittel der indirekten<br />
Kommunikation sein.<br />
Indirekte Kommunikation ist jedoch<br />
nicht immer mit Zurückhaltung gleichzusetzen.<br />
Emotionale und hitzige Diskussionen<br />
sind in der chilenischen Geschäftswelt,<br />
ebenso wie im restlichen Latein -<br />
amerika, üblich. „Die emotionale Ausdrucksweise<br />
der Chilenen zeigt ihren<br />
Enthusiasmus und persönlichen Einsatz<br />
und steht nicht im Gegensatz zu ihrer<br />
eher indirekten Kommunikationsweise.<br />
Emotionalität ist also mit einer guten<br />
Beziehung zum Geschäftspartner gleichzusetzen“,<br />
erklärt Arne Kühn, Inter -<br />
kultureller Berater der ICUnet.AG für<br />
Lateinamerika. Ferner sind Eloquenz<br />
und rhetorische Fähigkeiten in der chilenischen<br />
Gesellschaft hoch angesehen,<br />
da sie den Status und die Intelligenz<br />
einer Person zur Schau tragen.<br />
Santiago de Chile, die Hauptstadt von Chile.<br />
Voller Körpereinsatz für indirekte Kritik<br />
Neben der Kommunikation unterscheiden<br />
sich Chilenen und Deutsche<br />
auch im Umgang mit Körperkontakt. In<br />
Chile halten die Menschen nur wenig<br />
Abstand zu ihrem Gesprächspartner.<br />
„Man sollte nicht überrascht sein, wenn<br />
man vom Geschäftspartner an Arm oder<br />
Schulter berührt wird. Diese Geste ist<br />
ein Zeichen von Wohlwollen und Vertrauen“,<br />
verrät Arne Kühn. Man sollte<br />
daher nicht zurücktreten, wodurch das<br />
Gegenüber peinlich berührt wäre. Um<br />
einem chilenischen Partner Interesse und<br />
Ernsthaftigkeit zu vermitteln, sollte außerdem<br />
Augenkontakt gehalten werden.<br />
Ist das Wesen der Chilenen meist herzlich<br />
und freundlich, sind sie jedoch<br />
auch sehr stolz und leicht zu beleidigen.<br />
Deshalb ist man stets gut beraten,<br />
auf die Wortwahl zu achten und Kritik,<br />
insbesondere in der Öffentlichkeit, zu<br />
vermeiden. Chilenen selbst sprechen kritische<br />
Themen nur sehr vorsichtig an.<br />
Kritik wird allenfalls als Hilfsangebot<br />
formuliert.<br />
Gute Beziehungen machen gute Geschäfte<br />
In der chilenischen Gesellschaft sind<br />
persönliche Beziehungen höchst bedeutend<br />
und wertvoll. Daher ist es relevant,<br />
auf die Eigenheiten der chilenischen<br />
Geschäftspartner zu achten, um nicht<br />
nur kurzfristige Verträge und schnelle<br />
Abschlüsse auszuhandeln, sondern solide<br />
und langfristige Beziehungen aufzubauen.<br />
Diese Beziehungen sind Grundstein<br />
eines zukünftigen Geschäftserfolgs<br />
in Chile. Arne Kühn: „Chilenen investieren<br />
viel Zeit, Beziehungen zu pflegen<br />
und Netzwerke zu knüpfen. Internationale<br />
Geschäftsleute sollten das auch<br />
tun.“ Die richtigen Kontakte sind sowohl<br />
für den Abschluss von Verträgen als<br />
auch zum Informationsaustausch ele -<br />
men tar. Das richtige Netzwerk und die<br />
persönliche Beziehung zum Geschäftspartner<br />
können entscheidend sein, ob<br />
der gewünschte Geschäftserfolg eintritt.<br />
Zeit ist ein dehnbarer Begriff<br />
Das Wochenende ist bei den meisten<br />
Chilenen für die Familie reserviert, die<br />
in der Gesellschaft einen großen Stellenwert<br />
hat. Chilenen machen auch selten<br />
Überstunden, da sie das von ihren<br />
Familien fernhält.<br />
Das Verhältnis zu Zeit ist in Chile<br />
zweigeteilt. Bei privaten Gelegenheiten<br />
wie Essensverabredungen ist es weniger<br />
wichtig, wann man ankommt. Es wird<br />
sogar als unhöflich angesehen, pünktlich<br />
zu einem Abendessen zu erscheinen.<br />
Bei geschäftlichen Treffen hingegen<br />
wird durchaus Pünktlichkeit erwartet.<br />
Dennoch starten auch Meetings häufig<br />
zehn bis fünfzehn Minuten später und<br />
Verhandlungen dauern länger als ursprünglich<br />
geplant. Kommt man sogar<br />
überpünktlich zu einem Meeting, kann<br />
es sein, dass der chilenische Partner den<br />
Besucher warten lässt, um beschäftigt<br />
und wichtig zu wirken. Auch beim Beantworten<br />
von E-Mails, Faxen, Briefen<br />
oder Anrufen lassen sich Chilenen häufig<br />
Zeit. Meist kommt eine Antwort<br />
erst, wenn es eine definitive Entscheidung<br />
gibt.<br />
30 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
GELD + MÄRKTE<br />
Über Umwege zum Vertragsziel<br />
Geschäftliche Termine sollten bereits<br />
einige Wochen vor der Ankunft in Chile<br />
gemacht werden. Da in Januar und<br />
Febru ar Sommerferien sind, ist dieser<br />
Zeitraum jedoch zu meiden. Zu Beginn<br />
des ersten Meetings ist es üblich, sich<br />
gegenseitig Visitenkarten zu überreichen.<br />
Diesen sollte man wenigstens<br />
kurz Aufmerksamkeit schenken, um der<br />
Position des Gegenübers Respekt zu<br />
zollen. Die Gespräche beginnen häufig<br />
nicht direkt mit dem eigentlichen<br />
Thema des Meetings. Zunächst werden<br />
persönliche Informationen über beispielsweise<br />
Familie oder kurze Höflichkeiten<br />
ausgetauscht. Als ausländischer<br />
Gast sollte man diese Gelegenheit nutzen,<br />
um zu zeigen, dass man sich für<br />
das Land interessiert. In diesen ersten<br />
Minuten wird der eigentliche Grundstein<br />
für erfolgreiche Verhandlungen<br />
gelegt. Die persönliche Beziehung zwischen<br />
Vertragspartnern entscheidet über<br />
das Zustandekommen eines Vertrags.<br />
„Bei Verhandlungen sollte man nicht<br />
zu viel Druck aufbauen und zu Kompromissen<br />
bereit sein“, führt Arne Kühn<br />
an. Die Kompromissbereitschaft zeigt auf,<br />
dass man mehr Wert auf die persönliche<br />
Beziehung als auf die finanziellen<br />
Aspekte des Handels legt. Dies empfinden<br />
Chilenen als positiv. Beim Festlegen<br />
der Vertragsbedingungen sollten<br />
ausländische Geschäftsleute jedoch bedenken,<br />
dass durchaus im Vorhinein zu<br />
viel versprochen wird. Der Vertrag ist<br />
daher besser immer zweimal zu prüfen.<br />
Das A und O für erfolgreiche internationale<br />
Geschäfte am namentlichen<br />
„Ende der Welt“ ist die persönliche Beziehung<br />
zwischen den Geschäftspartnern.<br />
Dazu braucht es Kenntnis der chilenischen<br />
Kultur und einen offenen Umgang<br />
mit ihren Menschen. Denn letztendlich<br />
wird in Chile ein Vertrag nicht<br />
zwischen zwei Unternehmen, sondern<br />
zwischen zwei gleichberechtigten Partnern<br />
geschlossen.<br />
Der Autor<br />
Dr. Fritz Audebert ist Gründer und Vorstandsvorsitzender<br />
der ICUnet.AG.<br />
Die ICUnet.AG ist Service-, Innovations- und<br />
Qualitätsführer für interkulturelle Beratung,<br />
Qualifizierung und Global Mobility Management<br />
mit Büros in Berlin, Bremen, Dubai,<br />
Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München,<br />
Passau, Rio de Janeiro, Shanghai, Stuttgart,<br />
Wien, Wolfsburg und Zürich. Über 160 feste<br />
Mitarbeiter bilden zusammen mit weit über<br />
350 freien Mitarbeitern das interdisziplinäre<br />
Ex per tenteam mit Kompetenz für mehr als<br />
75 Länder und 25 Sprachen.<br />
www.icunet.ag<br />
VR-InnovationsPreis<br />
Mittelstand 2016<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
WirmachendenWegfrei.<br />
Innovative Unternehmen aus Baden-Württemberg mit beispielhaften Projekten<br />
und Leistungen gesucht! Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.<br />
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die Preisträger!<br />
Einsendeschluss: 30. Oktober 2015
GELD + MÄRKTE<br />
RUSSLAND BLEIBT<br />
SCHWIERIGER HANDELSPARTNER<br />
Russland-Update 2015: Sanktionen, Zertifizierung,<br />
Zoll und Logistik – das sind Themen<br />
einer IHK-Veranstaltung am 29. Oktober<br />
im Heilbronner Haus der Wirtschaft.<br />
VON P HILIPP B AHN<br />
Warenexporte nach Russland<br />
müssen mit vielschichtigen<br />
Zollvorschriften<br />
sowie mit teilweise<br />
undurchsichtigen sonstigen<br />
Anforderungen in Einklang stehen und<br />
erfordern daher eine besonders sorgfältige<br />
Vorbereitung. Diese betreffen allen<br />
voran die Zertifizierung von Importund<br />
Exportgütern, wie zum Beispiel industrielle<br />
Ausrüstung, Maschinen und<br />
Anlagen.<br />
Die Regularien stellen selbst erfahrene<br />
Zollexporten vor gewisse Herausforderungen.<br />
So werden beispielsweise in<br />
Zukunft Zertifikate nur noch auf eine<br />
im Hoheitsgebiet der Zollunion registrierte<br />
juristische Person ausgestellt. Dies<br />
kann ein Hemmnis für diejenigen Unternehmen<br />
darstellen, die entweder nicht<br />
über eine eigene Niederlassung verfügen<br />
oder keinen dauerhaften Vertriebspartner<br />
in einem der drei Mitgliedsstaaten<br />
(Russland, Kasachstan, Belarus) haben.<br />
Höhere Anforderungen werden zudem<br />
auch an die Dokumentation gestellt.<br />
Umfangreiche Informationen<br />
In der IHK-Veranstaltung erhalten die<br />
Teilnehmer ein Update über die aktuellen<br />
Entwicklungen bei den EU-Sanktionen<br />
gegen Russland, über Neuerungen und<br />
Änderungen im Zertifizierungssystem für<br />
Russland und die Eurasische Wirtschaftsunion<br />
sowie über aktuelle Entwicklungen<br />
im Bereich des russischen Zolls und<br />
des russischen Import-Embargos.<br />
VERANSTALTUNG<br />
RUSSLAND-UPDATE 2015<br />
Am Donnerstag, 29. Oktober informieren<br />
Marktexperten ab 9 Uhr im Heilbronner Haus<br />
der Wirtschaft zu den Themen Sanktionen,<br />
Zertifizierung, Zoll und Logistik in Russland. Informationen<br />
gibt es im Internet unter:<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
Dok.-Nr. TER001272<br />
32 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
FINANZIERUNG<br />
FÜR DEN<br />
MITTELSTAND<br />
Förderprogramme der L-Bank im 1. Halbjahr<br />
2015 stark gefragt.<br />
VON M ARTIN N EUBERGER<br />
Im 1. Halbjahr 2015 förderte die<br />
L-Bank 493 Unternehmen in der<br />
Region Heilbronn-Franken. Das<br />
ausgereichte Darlehensvolumen von<br />
154 Millionen Euro liegt um 69 Prozent<br />
höher als im gleichen Vorjahreszeit -<br />
raum. Insgesamt wurden Investitionen<br />
in Höhe von 266 Millionen Euro mit -<br />
finanziert. Mehr als 860 neue Arbeitsplätze<br />
werden dadurch geschaffen. Dies<br />
geht aus einer Mitteilung der L-Bank<br />
hervor.<br />
Gefördert wurden 163 Existenzgründer<br />
mit Darlehen über 38,2 Millionen<br />
Euro. 330 mittelständischen Unternehmen<br />
wurden 115,8 Millionen Euro Fördermittel<br />
bewilligt.<br />
Vielfältige Förderprogramme<br />
Die L-Bank Baden-Württemberg bietet<br />
vielfältige Förderprogramme:<br />
æ Die Gründungsfinanzierung und die<br />
Startfinanzierung 80 unterstützen bei<br />
der Unternehmensgründung oder Betriebsübernahme.<br />
Für etablierte Unternehmen<br />
gibt es mit der Wachstumsfinanzierung<br />
zinsgünstige Mittel.<br />
æ Der Liquiditätskredit unterstützt bei<br />
der Betriebsmittelfinanzierung sowie<br />
bei Konsolidierungen und Umschuldungen.<br />
æ Das Entwicklungsprogramm „Ländlicher<br />
Raum“ fördert Betriebe in strukturschwachen<br />
Gebieten.<br />
æ Unternehmen, die in Forschung und<br />
neue Technologien investieren, werden<br />
ebenfalls unterstützt.<br />
æ Mit der Ressourceneffizienzfinanzierung<br />
werden Investitionen in die Ener -<br />
gie- und Materialeinsparung sowie<br />
Umweltschutzmaßnahmen gefördert.<br />
Bei fehlenden Sicherheiten kann die<br />
Bürgschaftsbank Baden-Württemberg als<br />
Risikopartner einspringen. Bürgschaften<br />
gibt es zur Besicherung von Bank- und<br />
Förderdarlehen sowie für Aval- und Lea -<br />
sing finan zie run gen. Beteiligungskapital<br />
der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />
Baden-Württemberg verbessert<br />
die Eigenkapitalausstattung eines<br />
Unternehmens.<br />
Finanzierungs- und Fördermittelberatung<br />
der IHK<br />
Zur Sicherstellung einer betriebsgerechten<br />
Finanzierung ist es für Unternehmen<br />
sinnvoll, sich über Förderprogramme<br />
von Land und Bund sowie<br />
Finan zierungsalternativen wie Mezzaninedarlehen,<br />
Leasing oder Factoring zu<br />
informieren. Fundierte Unterstützung<br />
hierbei gibt die IHK Heilbronn-Franken<br />
mit umfassenden Informationen und<br />
persönlichen Gesprächen. Ein ergänzendes<br />
Angebot sind Finanzierungssprechtage<br />
mit der L-Bank und der Bürgschaftsbank<br />
beziehungsweise der MBG.<br />
Ziel des IHK-Services ist es, gut vorbereitet<br />
zum Gespräch bei der Hausbank<br />
zu gehen. Denn die Förderprogramme<br />
können nur im Hausbankverfahren beantragt<br />
werden.<br />
www.l-bank.de<br />
www.buergschaftsbank.de<br />
www.mbg.de<br />
FINANZIERUNGSSPRECHTAGE<br />
Die IHK Heilbronn-Franken organisiert gemeinsam<br />
mit der Handwerkskammer regelmäßige<br />
Finanzierungssprechtage mit der L-Bank sowie<br />
Bürgschaftsbank/MBG.<br />
Nächste Termine<br />
æ27. Oktober in Heilbronn<br />
æ10. November in Schwäbisch Hall<br />
IHK-BROSCHÜRE „FINANZIELLE<br />
GEWERBEFÖRDERUNG“<br />
Die Publikation bietet einen detaillierten und<br />
raschen Überblick über die Förderprogramme.<br />
Auf 24 Seiten sind Zuschuss-, Darlehens-,<br />
Bürgschafts- und Beratungsprogramme des<br />
Landes und des Bundes dargestellt.<br />
BESTELLUNG<br />
Die Broschüre gibt es kostenlos bei der IHK<br />
Heilbronn-Franken oder per Download im Internet:<br />
Jennifer Mohr<br />
Unternehmensnachfolge &<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Telefon 07131 9677-136<br />
E-Mail jennifer.mohr@heilbronn.ihk.de<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
Rubrik Existenzgründung/Unternehmensförderung<br />
KONTAKT<br />
Martin Neuberger<br />
IHK-Referent Wirtschaftsförderung<br />
Telefon 07131 9677-112<br />
E-Mail martin.neuberger@heilbronn.ihk.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
33
dossier<br />
INTELLIGENTE<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
TRENDS UND NEUE MÄRKTE<br />
Die Digitalisierung transformiert gerade die gesamte Wirtschaft,<br />
die reale und die digi tale Welt wachsen zusammen.<br />
Traditionelle Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand.<br />
VON P ROF. DR. GÜNTHER K ÄßER-PAWELKA<br />
34 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
35
dossier<br />
Mobilität ist nicht mehr zwangsläufig an den Kauf eines Fahrzeuges gebunden.<br />
In Baden-Württemberg ist der Anteil<br />
der Dienstleistungen an der Gesamtwirtschaft<br />
kontinuierlich gestiegen.<br />
Inzwischen stellt der Sektor fast<br />
70 Prozent aller Beschäftigten und<br />
trägt mit über 65 Prozent zur Wertschöpfung<br />
bei. Insbesondere der Anteil<br />
der wissensintensiven Dienstleistungen<br />
hat sich erhöht, das sind Dienstleistungen,<br />
die unmittelbar an technologische<br />
Innovationen anknüpfen. In Zukunft<br />
werden nicht mehr einfach nur Autos<br />
verkauft, sondern Mobilität. Wer am<br />
Markt bestehen will, muss intelligente,<br />
maßgeschneiderte Dienstleistungen anbieten.<br />
Doch was genau passiert bei diesem<br />
Megatrend? Fünf Beispiele zeigen, wie<br />
Unternehmen von den neuen Entwicklungen<br />
profitieren und worauf sie sich in<br />
den nächsten Jahren einstellen können.<br />
Mobilität wird neu definiert<br />
Eine zunehmende Zahl insbesondere<br />
junger Menschen setzt auf neue Formen<br />
der Mobilität: Zugang statt Besitz.<br />
Mobilität wird immer mehr zur Dienstleistung,<br />
die nicht zwangsläufig an den<br />
Kauf eines Fahrzeugs gebunden ist. Car -<br />
sharing boomt, aber auch alternative<br />
Mobilitätskonzepte, wie zum Beispiel<br />
Bike-Sharing, Mitfahrbörsen, Trampen<br />
mit dem iPhone oder der private Taxidienst<br />
Uber, verzeichnen hohe Wachstumsraten.<br />
Die Experten der Unternehmensberatung<br />
Roland Berger sehen in<br />
den neuen Geschäftsfeldern und Dienstleistungen<br />
rund um die Mobilität ein<br />
jährliches Wachstum von bis zu 35 Prozent.<br />
Begünstigt wird dieser Trend durch<br />
die Verknappung der Rohstoffe und<br />
steigende Energiepreise. Eine Rolle<br />
spielt auch die zunehmende Urbanisierung.<br />
Mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung<br />
wird laut OECD bis 2050 in<br />
Städten leben. Auch in der Region Heilbronn-Franken<br />
ist dieser Trend spürbar.<br />
Hinzu kommt die steigende Anzahl der<br />
Ein-Personen-Haushalte (Singles, ältere<br />
Menschen), die nach individuellen Mobilitätsleistungen<br />
verlangen.<br />
Auch für Firmenkunden gehen die<br />
Angebote längst über das Betreiben einer<br />
Fahrzeugflotte oder klassische Lea sing -<br />
an ge bo te hinaus. So kombiniert die Bahn-<br />
Tochter DB Rent GmbH nach indivuellen<br />
Vorgaben verschiedene Mobilitätsangebote<br />
wie Carsharing, Call a Bike und Corporate<br />
Carsharing mit den Angeboten des<br />
Nah- und Fernverkehrs der Deutschen<br />
Bahn. Mit einem maßgeschneiderten<br />
Mobilitätskonzept können Unternehmen<br />
Kosten und Emissionen reduzieren und<br />
Mitarbeitern als Teil ihrer Vergütung<br />
Zugang zu Carsharing- und Fahrrad-<br />
Mietsystemen bieten. So lassen sich<br />
auch leicht Elektrofahrzeuge für die gewerbliche<br />
und private Nutzung in den<br />
Fahrzeugpool integrieren. Experten sehen<br />
gerade in gemeinsam genutzten Fuhrpark-Konzepten<br />
das größte Wachstumspotenzial<br />
für die Elektromobilität.<br />
Weitere Potenziale zur Kostenreduktion<br />
und zur Schaffung echter Mehrwerte<br />
versprechen Tracking-Dienstleistungen,<br />
die unmittelbar vor der Markteinführung<br />
stehen. So ist es beispielsweise möglich,<br />
exakte Informationen über Standort,<br />
Tank- und Kilometerstand jedes einzelnen<br />
Fahrzeugs permanent abzurufen<br />
oder ein finanzamttaugliches Fahrtenbuch<br />
für Geschäfts- und Privatfahrten<br />
zu erstellen.<br />
Das Internet der Dinge<br />
Das Internet der Dinge – die Vernetzung<br />
von Maschinen mit der digitalen<br />
Welt – ist dem Kindesalter entwachsen.<br />
Heute ist es möglich, nahezu jede<br />
Maschine mit dem Web zu vernetzen.<br />
Ein Blick in den Haushalt genügt: Jede<br />
Waschmaschine, jeder Fernseher, sogar<br />
Staubsauger und Teppiche können über<br />
eine Schnittstelle mit dem Web verbunden<br />
werden. Diese Verbindung geht bis<br />
36 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />
an die Haut: Über sogenannte Wearables<br />
messen Textilien, Armbanduhren oder<br />
Brillen Herzfrequenz, Kalorienverbrauch<br />
und Schlafgewohnheiten. Der Umsatz<br />
an Wea ra bles stieg im vergangenen Jahr<br />
von 1,7 Millionen auf 5 Millionen Geräte<br />
(Quelle IDC).<br />
Self – Tracking – Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
Auch die Nutzung der Potenziale des<br />
Self-Tracking durch möglichst viele Mitarbeiter<br />
liegt durchaus im Interesse der<br />
Unternehmen. Krankheiten und Belastungen<br />
lassen sich früher erkennen und<br />
damit Ausfallzeiten vermeiden oder<br />
redu zieren. Momentan bewegen sich<br />
die Kosten für krankheitsbedingte Fehlzeiten<br />
für die deutsche Wirtschaft nach<br />
aktuellen Daten der Bundesvereinigung<br />
der Arbeitgeberverbände auf 43,6 Milliarden<br />
Euro. Durch betriebliche Programme<br />
zum Self-Tracking lassen sich<br />
auch Mitarbeiter erreichen, die wenig<br />
gesundheits- und fitnessorientiert leben.<br />
Self-Tracking bietet diesen Menschen<br />
einen leichten Zugang zur Selbstkontrolle<br />
ihrer sportlichen Aktivität und<br />
Gesundheitsdaten. Die Ergebnisse sind<br />
sofort sichtbar und die Mitarbeiter unterliegen<br />
keinem Gruppenzwang. Oft steigt<br />
die Motivation schon nach wenigen<br />
Tagen. Allerdings muss darauf geachtet<br />
werden, dass sensible Daten in den Händen<br />
des Nutzers bleiben.<br />
In den nächsten Jahren wird das Self-<br />
Tracking eine neue Dimension erreichen.<br />
Die neuen Angebote gehen über das Erfassen<br />
physischer Parameter weit hinaus:<br />
Puls-, Bewegungs-, Blutdruck-Scanning<br />
wird zum Basisangebot. Die Zukunft<br />
gehört den ganzheitlichen Messinstrumenten,<br />
die die körperliche, geistige und<br />
seelische Gesundheit scannen und da bei<br />
selbstverständlich auf verschiedenen<br />
Output-Devices (Tablet PC, Smartphone)<br />
nutzbar gemacht werden können.<br />
Smart Homes – Wachstum für das Handwerk<br />
Das Thema Heimvernetzung hat in<br />
Deutschland Fuß gefasst: Aktuell nutzt<br />
jeder siebte Deutsche in seinem Haushalt<br />
eine Smart-Home-Anwendung. Gerade<br />
für kleine und mittlere Handwerksbetriebe<br />
birgt dieser Trend ein enor mes<br />
Wachstumspotenzial. Laut Studie der<br />
Zeitung „Handelsblatt“ erwägen 58 Prozent<br />
aller Deutschen eine Hausauto ma -<br />
tion bei einem Neubau, bei einer Sanie -<br />
rung sogar 69 Prozent. Erste Anlaufstelle<br />
für Kunden ist neben den Spezialanbietern<br />
vor allem das Handwerk. In<br />
der Region Heilbronn-Franken haben<br />
die Kunden die Auswahl aus verschiedenen<br />
Gewerken: Neben Elek tro tech -<br />
nikern vertreiben auch Rollladenbauer,<br />
▼<br />
WERTBESTÄNDIG<br />
LEBENSRÄUME<br />
GESTALTEN<br />
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Ganzheitliche Lösungen für immer anspruchsvollere Aufgaben bestimmen das Bauen der Gegenwart<br />
und Zukunft. Nachhaltiges Bauen im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie stellen neue<br />
Herausforderungen an den Generalunternehmer und Bauherrn dar, die es zu lösen gilt.<br />
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beginnt mit Ihrer Projektidee und geht - falls gewünscht - mit unserem After-Sales-Service auch weit<br />
über die Schlüsselübergabe hinaus.<br />
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EINFACH.GUT.GEBAUT<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
37
dossier<br />
Lichtdesigner, SHK-Handwerker und Ener -<br />
gie- und Gebäudetechniker entsprechende<br />
Systeme. Die Region spiegelt das allgemeine<br />
Bild in Deutschland wider:<br />
Marktstrukturen sind noch nicht gefestigt,<br />
die Kunden zeigen keine Präferenz<br />
für einen bestimmten Anbieter.<br />
Vorteile sehen die meisten im Energie -<br />
sparbereich und beim Thema Sicherheit.<br />
Vorbehalte äußert vor allem die ältere<br />
Generation bei der Datenweitergabe.<br />
Dienstleister, die in Zukunft wissen, wie<br />
sie mit sensiblen Daten im Smart Home<br />
umgehen, haben im Wettbewerb die<br />
Nase vorn.<br />
Kundenbeziehungen in Echtzeit – Social<br />
Customer-Relationship-Management (CRM)<br />
Mit Hilfe des Social Web war es noch<br />
nie so einfach, sich mit Kunden auszutauschen<br />
und mehr über deren Bedürfnisse<br />
zu erfahren. Richtig genutzt, kann<br />
Social CRM gerade für kleine und mittlere<br />
Betriebe einen Wettbewerbsvorsprung<br />
bedeuten. Bevor eine Firma mit einer<br />
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Aktuell benutzt jeder siebte<br />
Deutsche in seinem Haushalt<br />
eine Smart-Home-Anwendung.<br />
Social-CRM-Strategie online geht, muss<br />
sie im Unternehmen die notwendigen<br />
Strukturen schaffen. Um sich zeitnah<br />
und kompetent um das Feedback auf den<br />
verschiedenen Kanälen zu kümmern,<br />
sollte das Social-CRM-Team von den<br />
Fachabteilungen unterstützt werden.<br />
Die neuen Kunden erwarten vor allem<br />
eins: wenig Werbung und echte Dialoge.<br />
Das Theater Heilbronn zeigt, wie es geht.<br />
2010 mit dem ersten Tweet gestartet, ist<br />
es heute in sechs sozialen Netzwerken<br />
und einem eigenen Blog aktiv. Ob tweetup,<br />
Flashmob oder Blogparade – die<br />
Heilbronner Bühne zählt in Baden-<br />
Württembergs Kulturlandschaft zu den<br />
Social-Media-Vorreitern. Der Erfolg ist<br />
spür- und messbar: von der Anzahl der<br />
Dialoge und begeisterten Rückmeldungen<br />
bis hin zum Kartenverkauf.<br />
Eine Studie von Forrester Research<br />
ergab, dass 85 Prozent der B2B-Entscheider<br />
das Netz zur Recherche und<br />
Verfolgung von Trends nutzen. Hier<br />
können Unternehmen aktiv im Prozess<br />
der Kaufentscheidung Unterstützung<br />
leisten. Spezielle Programme finden rele -<br />
vante Beiträge im Social Web und ermöglichen<br />
Mitarbeitern eine Teilnahme an<br />
Dialogen in sozialen Netzwerken oder<br />
Blogs. Für kleine und mittlere Unternehmen,<br />
die Nischenprodukte anbieten,<br />
ist es oft noch einfacher, nah und produktiv<br />
zu interagieren. Oft besteht der<br />
Kundenkreis aus einem überschaubaren,<br />
aber sehr interessierten Publikum.<br />
Fazit<br />
Wir werden uns nicht in eine reine<br />
Dienstleistungsgesellschaft verwandeln,<br />
aber an den Dienstleistungen um technische<br />
Innovationen wird sich künftig<br />
mehr denn je der wirtschaftliche Erfolg<br />
oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden.<br />
DIHK, Bundeswirtschaftsministerium<br />
und Ver.di haben im April in einer<br />
gemeinsamen Erklärung darauf hingewiesen,<br />
dass sich viele Wertschöpfungsketten<br />
und Geschäftsmodelle als Folge<br />
der Digitalisierung stark verändern, wegfallen<br />
oder neu formieren. Der Neuanfang<br />
verspricht Chancen: Neben der<br />
„Industrie 4.0“ sollen auch die „Dienstleistungen<br />
4.0“ ein weltweites Qualitätsversprechen<br />
für die deutsche Wirtschaft<br />
werden.<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Günther Käßer-Pawelka ist Mitbegründer<br />
des Studiengangs BWL-Dienstleistungsmanagement<br />
an der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg und hat ihn auch in Heilbronn<br />
aufgebaut. Seit über 20 Jahren ist er als<br />
Professor an der Dualen Hochschule tätig, gehörte<br />
zum Aufbauteam der DHBW Heilbronn<br />
und ist Präsident des Marketing-Club Heilbronn.<br />
38 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
NR. 7/8 JULI/AUGUST 2013<br />
Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken www.heilbronn.ihk.de<br />
IHK-Jahresabschluss<br />
2012<br />
Gute Wirtschaftslage<br />
prägt Bilanz S.15<br />
TOP-Wissenschaft<br />
Unterstützung bei der<br />
Suche nach Forschungspartnern<br />
S.61<br />
Krisenmanagement<br />
Hilfe für Handel in der<br />
Mannheimer City S.82<br />
Sascha Greibich<br />
Geschäftsführer der<br />
Spedition Knubben,<br />
Mannheim<br />
Henriette Koppenhöfer<br />
Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin der<br />
Spedition Koppenhöfer,<br />
Frankenthal<br />
SEPA<br />
Jetzt umstellen 08<br />
Ausgabe 07-08 / 2013<br />
5. Juli 2013<br />
MANAGEMENT IN DER PRAXIS<br />
Mehr Erfolg durch<br />
professionellen Service 10<br />
TITELTHEMA<br />
ERBSCHAFTSSTEUER<br />
Betriebsvermögen schonende<br />
Regelungen auf dem Prüfstand 12<br />
Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd 04<br />
‹regional kombinieren & profitieren›<br />
IHK-Zeitschriften erreichen 287.300 Unternehmen in Baden-Württemberg<br />
Profitieren Sie von dieser hohen Reichweite durch die Kombination Ihrer<br />
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IHK-Region<br />
Rhein-Neckar<br />
IHK-Region<br />
Heilbronn-Franken<br />
IHK-Region<br />
Stuttgart<br />
IHK-Region<br />
Ostwürttemberg<br />
Wirtschaft<br />
trifft Sport<br />
GEWERBE GEBIETE<br />
Attraktive Rahmen -<br />
bedingungen<br />
Seite 26<br />
ENGPASS<br />
Fachkräfte<br />
willkommen<br />
Seite 10<br />
w<strong>news</strong><br />
Seite 14<br />
ihk-zeitschriften.de<br />
+<br />
Herausforderung<br />
Infrastruktur<br />
Wichtige Projekte<br />
werfen ihre<br />
Schatten voraus<br />
S.4<br />
magazin<br />
in Ostwürttemberg<br />
© www.hettenbach.de<br />
Gestaltung<br />
und Innovation<br />
Interessengemeinschaft der Anzeigenverwaltungen für IHK-Zeitschriften in Baden-Württtemberg e.V.<br />
Ansprechpartner: AZV IHK-Kombi Südwest · Jägerweg 1 · 76532 Baden-Baden · Tel. 07221 2119 21 · Fax 2119 15 · info@ihk-zeitschriften.de
dossier<br />
DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />
ERLEBNIS<br />
EINKAUF<br />
Ob online oder im stationären Handel: Händler<br />
müssen Begehrlichkeiten beim Kunden wecken.<br />
VON L UCIA D IRKES UND S ABINE B USCHMANN, ECC KÖLN<br />
Ob der Lebensmitteleinkauf oder<br />
der Stadtbummel am Wochen -<br />
ende – die Kundenansprüche<br />
an den stationären Handel sind<br />
gestiegen. Was früher rein der<br />
Versorgung diente, möchte heute von<br />
den Konsumenten erlebt werden. Gerade<br />
in Zeiten des Online-Handels funktioniert<br />
Einkaufen schneller und bequemer<br />
denn je. Um Kunden also langfristig an<br />
ein Unternehmen binden zu können und<br />
sich von Wettbewerbern abzuheben, muss<br />
vor allem eins geboten werden: Erlebnis.<br />
Regenkammer und Prosecco beim Schuhkauf<br />
– Erlebnis im stationären Handel<br />
Einige stationäre Händler gehen in<br />
Sachen Erlebnis bereits mit sehr gutem<br />
Beispiel voran – so beispielsweise Globetrotter:<br />
Der Outdoor-Ausstatter überzeugt<br />
mit echtem Erlebnis-Shopping: So können<br />
Outdoor-Begeisterte in einem großen<br />
Wassersportbecken Kanus und Taucherausrüstung<br />
vor dem Kauf ausprobieren.<br />
Außerdem gibt es eine Kälte- und Regenkammer,<br />
in welchen die Widerstands -<br />
fähigkeit von Jacken getestet werden<br />
kann, einen Klettertunnel zum Austesten<br />
des Kletter-Equipments und eine<br />
Dunkelkammer, in der Taschenlampen<br />
ausprobiert werden können – ein Einkaufserlebnis<br />
der besonderen Art.<br />
Inszenierungen dieser Art sind selbstverständlich<br />
nicht für alle Händler umsetzbar<br />
– insbesondere kleinen und mittleren<br />
Unternehmen fehlen hier Budget<br />
und Verkaufsfläche. Aber auch mit klei -<br />
nem Budget können Händler den Einkauf<br />
zum Erlebnis werden lassen. So<br />
zum Beispiel ein kleiner Kölner Schuhladen:<br />
Beim sogenannten „Schuh-Kränzchen“<br />
können Frauen nach Voranmeldung<br />
mit vier bis zehn Freundinnen<br />
außerhalb der regulären Öffnungszeiten<br />
in Ruhe durch das Angebot schauen<br />
und sich dabei kostenlos mit Prosecco<br />
und Häppchen versorgen lassen. Welche<br />
Frau würde dabei nicht von einem<br />
Erlebnis sprechen?<br />
Gezielte Kundenansprache, innovativer<br />
Service und Inspiration – so sprechen<br />
Händler auch online alle Sinne an<br />
Auch im Online-Handel wird das The -<br />
ma Erlebnis zunehmend diskutiert und<br />
als Profilierungsmöglichkeit gegen über<br />
Wettbewerbern genutzt. So versuchen<br />
Online-Händler in punkto Erlebnis beispielsweise<br />
durch Services wie Live-Chat-<br />
Beratung, Augmented-Reality-Applikationen<br />
oder personalisierte Themenwelten<br />
nachzuziehen.<br />
Bei Butlers können sich Kunden beispielsweise<br />
per Video-Chat live beraten<br />
und durch die Filialen führen lassen.<br />
Auch über die Shop-Gestaltung können<br />
Erlebnisse vermittelt werden: Der On line-<br />
Shop des Männer-Fernsehsenders DMAX<br />
ersetzt so zum Beispiel den „Kaufen“-<br />
Button durch einen „Will ich haben“-<br />
Button und die Kategorie „Geschenke<br />
für echte Männer“ spricht die Zielgruppe<br />
des Online-Shops ganz gezielt an.<br />
Der Online-Shop des Musikinstrumentenhändlers<br />
Thomann hingegen überzeugt<br />
durch Beratung: So können Kunden<br />
sich durch Soundbeispiele oder<br />
Produktvideos vom Klang der Instrumente<br />
überzeugen. Der Hürde, der nicht<br />
vorhandenen Haptik und Nähe zum<br />
Produkt, wird hiermit entgegengewirkt.<br />
Auch Blogs spielen eine wichtige<br />
Rolle, um die Kunden über Informationen<br />
hinaus zu inspirieren. So setzt O ² in<br />
seinem Blog „#YouCanDo“ nicht nur auf<br />
hilfreiche Informationsangebote, sondern<br />
auch auf spaßige Inhalte wie Bastelanleitungen<br />
für ein Schuhkartonkino oder<br />
den „Twofie Generator“, mit dem man<br />
sein eigenes Kunstwerk erschaffen kann.<br />
Ebenso setzt der Fashion-Online-Shop<br />
AboutYou von Otto ganz klar auf Inspiration.<br />
Mit Apps wie „Get the Look“<br />
können Konsumenten dem Kleidungsstil<br />
von verschiedenen Prominenten<br />
folgen und die Outfits direkt shoppen.<br />
Erlebnis im Online-Handel hat also<br />
viele Gesichter – welche Umsetzung nun<br />
die optimale ist, ist individuell unter-<br />
40 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
schiedlich und richtet sich nach der<br />
jeweiligen Zielgruppe, die angesprochen<br />
werden soll.<br />
Erlebnis im Handel: Hype oder Wertschöpfungslieferant?<br />
Als Händler stellt sich nun die Frage,<br />
ob ein auf Erlebnis ausgerichteter Einkauf<br />
– egal ob offline oder online – nun<br />
wirklich Umsatzpotenziale birgt. Josef<br />
Sanktjohanser (Präsident Handelsverband<br />
Deutschland) sagte im Rahmen der<br />
Experteninterviews für eine E-Commerce-<br />
Center-Studie: „Erlebnis schafft Wertschöpfung,<br />
da Kunden durch ein Erlebnis<br />
dazu motiviert werden, online oder im<br />
stationären Handel einzukaufen. Es ist<br />
aber erstmal ein Image trei ber und wirkt<br />
darüber auf den Umsatz eines Unternehmens.“<br />
Erlebnisse im Handel wirken sich<br />
also positiv auf den Umsatz aus, verbessern<br />
die Kundenbindung und erhöhen<br />
die Weiterempfehlungsbereitschaft. Die<br />
größte Herausforderung liegt jedoch<br />
darin, das emotionale Shopping-Erlebnis<br />
über alle Kanäle hinweg gleich gut<br />
zu transportieren. Das bedeutet auch,<br />
die positive Ausstrahlung des Ladengeschäfts<br />
authentisch auf den Online-Shop<br />
zu übertragen. 83 Prozent der Händler<br />
gehen davon aus, dass die Bedeutung<br />
von Erlebnisvermittlung in Online-Shops<br />
zukünftig zunehmen wird. Und auch<br />
Boris Hedde, Geschäftsführer des Institut<br />
für Handelsforschung Köln, stimmt dem<br />
zu: „Wir beobachten einen deutlichen<br />
Bedeutungszuwachs, was die Gestaltung<br />
von Online-Shops angeht. Gut aufbereitete<br />
Informationen, ansprechend inszenierte<br />
Themenwelten und Personalisierungen<br />
von Inhalten und Ansprache<br />
können dabei helfen, Shopping-Erlebnisse<br />
zu kreieren und die Lücke zwischen<br />
den Kanälen zu schließen.“<br />
Besonders in Zukunft wird das Thema<br />
Erlebnis im Handel weiter zunehmen, da<br />
die Händler aufgrund von Markt sätti -<br />
gung und Wettbewerbsdruck mehr oder<br />
weniger dazu gezwungen sein werden.<br />
„Der erste Händler, der es schafft, ein<br />
richtig gutes, kanalübergreifendes und<br />
wertschöpfendes Erlebnis aufzubauen<br />
und zu etablieren, damit seine Zielgruppe<br />
erreicht und begeistert, hat wirklich ein<br />
Alleinstellungsmerkmal und damit einen<br />
großen Vorteil gegenüber Pure Playern<br />
wie Ama zon und Co.“, weiß Marco Werner,<br />
Head of E-Commerce bei Fressnapf.<br />
Wer mehr zum Thema „Erlebnis im<br />
Handel“ wissen möchte, findet die ECC-<br />
Studien „Erlebnis im Handel – auch<br />
online alle Sinne ansprechen?!“ und<br />
„Einkaufserlebnisse über alle Kanäle“<br />
kostenfrei im Internet unter:<br />
www.erlebnis-handel.de<br />
1. HANDELSTAG HEILBRONN-<br />
FRANKEN<br />
Im Heilbronner Haus der Wirtschaft findet am<br />
26. Okto ber von 14.30 bis 18.30 Uhr der<br />
1. Handelstag Heilbronn-Franken statt.<br />
Die Digitalisierung hat auch im Handel Einzug<br />
gehalten. Damit steht der Handel vor vollkommen<br />
neuen Herausforderungen. Neue Technologien<br />
gewinnen immer stärker an Bedeutung,<br />
E-Commerce ist auf dem Vormarsch. Händler<br />
benötigen fundierte Informationen, um auf<br />
die se Herausforderungen adä quat reagieren<br />
zu können.<br />
Beim 1. Handelstag Heilbronn-Franken werden<br />
die Herausforderungen des stationären Handels<br />
anschaulich und eindringlich skizziert.<br />
Die weiter wachsenden Umsätze im Online-<br />
Handel eröffnen aber auch viele Chancen.<br />
Daher sollen im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
auch Möglichkeiten der Verschmelzung von<br />
Vertriebskanälen aufgezeigt werden. Dazu werden<br />
Praxisbeispiele und konkrete Handlungsempfehlungen<br />
präsentiert.<br />
ANMELDUNG<br />
Herbert Feiler<br />
IHK-Referent Handel<br />
Telefon 07131 9677-128<br />
E-Mail herbert.feiler@heilbronn.ihk.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
41
dossier<br />
DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />
HANDEL MACHT<br />
STÄDTE ATTRAKTIV<br />
W.<strong>news</strong> sprach mit Thomas<br />
Gauß, IHK-Vizepräsident<br />
und Geschäftsführer des<br />
Heilbronner Sporthauses<br />
Saemann GmbH und Co<br />
KG so wie 1. Vorsitzender der Stadtinitiative<br />
Heilbronn, über die Zukunft des<br />
stationären Einzelhandels im Zeitalter<br />
der Digitalisierung.<br />
Der stationäre Einzelhandel leidet unter<br />
der Onlinekonkurrenz, dem Flächenwachstum<br />
und der schrumpfenden Konsumentenzahl.<br />
Wie kann er es mit dieser drei fa -<br />
chen Herausforderung aufnehmen – zum<br />
Beispiel durch Multichanneling, persönliche<br />
Kundenberatung, spezielle Services?<br />
Er wird diese beachtliche Herausforderung<br />
meistern, indem er ein gesundes<br />
Gleichgewicht zwischen dem Online-<br />
Handel und dem stationären Geschäft<br />
schafft. In diesem Fall sollte das Beste<br />
aus beiden Welten vereint werden: Ein<br />
virtuelles Online-Schaufenster, über<br />
das man vom heimischen Wohnzimmer<br />
aus die vielseitigen Sortimente sichten<br />
kann und ein kompetentes Fachgeschäft<br />
vor Ort, in dem man fachmän -<br />
nische Beratung erhält und sich gut<br />
aufgehoben fühlt. Die Kombination aus<br />
beiden Welten ist in meinen Augen eine<br />
wichtige und notwendige Entwicklung<br />
in Richtung Zukunft und bietet gegenüber<br />
dem reinen Distanzhandel sogar<br />
Vorteile.<br />
Wie können Einzelhändler, zum Beispiel<br />
auch durch Zusammenarbeit untereinander,<br />
ihre Wettbewerbsposition verbessern?<br />
Eine engere Zusammenarbeit wird<br />
einer der wichtigsten Schritte in die Zukunft<br />
sein. Gerade Handels- und Gewerbevereine<br />
wie die Stadtinitiative<br />
Heilbronn e. V. sind dabei von großer<br />
Bedeutung, da hier die verschiedensten<br />
Branchen zusammenkommen und miteinander<br />
agieren können. Zusätzlich ist<br />
vor allem in diesem Bereich eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem jeweiligen<br />
Stadtmarketing wichtig. Auch die Kammern<br />
sollten diese Aspekte in ihren<br />
Fokus rücken.<br />
Welches Potenzial sehen Sie im Local<br />
Commerce, also in der Digitalisierung des<br />
klassischen stationären Handels? Wie beurteilen<br />
Sie in diesem Zusammenhang On -<br />
line-Plattformen wie zum Beispiel Online-<br />
City-Wuppertal (OCW)?<br />
Die OCW gibt die Richtung vor in die<br />
sich der Einzelhandel bewegen sollte.<br />
Hier liegen die Prioritäten nicht darauf,<br />
einen großen Umsatz über Online-Handel<br />
zu generieren, sondern die Frequenz im<br />
stationären Handel durch einen attraktiven<br />
Auftritt im Internet zu steigern –<br />
was in Wuppertal sehr gut funktioniert.<br />
Local Commerce muss nicht allein<br />
bedeuten, einen individuellen Online-<br />
Shop zu entwickeln, sondern das lokale<br />
Geschäft mit neuen Ideen ins Internet<br />
zu bringen, um so für die online-affi nen<br />
Kunden attraktiv zu werden.<br />
Wo haben Einzelhandelsgeschäfte künftig<br />
die besten Chancen: im Nahbereich, auf<br />
der grünen Wiese oder nur in den großen<br />
Innenstädten?<br />
Dort wo sie mit attraktivem Angebot<br />
und gutem Marketing Nachfrage erzeugen.<br />
Das ist nicht standortgebunden.<br />
Was müssen die Kommunen tun, um einen<br />
attraktiven Einzelhandel zu behalten?<br />
Die Kommunen selbst müssen in je -<br />
dem Fall dazu beitragen, dass die Städte<br />
leben. Durch Veranstaltungen, schöne<br />
Fußgängerzonen und eine gute Verkehrsanbindung<br />
wird eine Stadt erst attraktiv<br />
und zieht Besucher an. Das ist wie in<br />
den großen Einkaufscentern: Der „Vermieter“<br />
muss das Umfeld schaffen, mit<br />
attraktivem Ambiente, Frequenz und<br />
gutem Marketing. Ohne Handel ist eine<br />
Innenstadt tot.<br />
42 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
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STATISTIK<br />
WIRTSCHAFTS-<br />
ZAHLEN<br />
Die Umsätze der regionalen Industriebetriebe<br />
sind im Juli 2015 im Vergleich zum Vorjah -<br />
resmonat um 0,3 Prozent zurückgegangen.<br />
Der Rückgang des Auslandsgeschäfts betrug<br />
1,7 Prozent gegenüber Juli 2014. Die regio -<br />
nalen Industriebetriebe beschäftigten im Juli<br />
2015 insgesamt 114.622 Personen, dies waren<br />
1.778 Beschäftigte mehr als im entsprechenden<br />
Vorjahresmonat (+ 1,6 Prozent).<br />
Im August 2015 lag die Arbeitslosenquote<br />
bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in<br />
der Region Heilbronn-Franken bei 3,8 Prozent<br />
(Baden-Württemberg 3,9 Prozent).<br />
PREISE<br />
Index für die Lebenshaltung<br />
Verbraucherpreisindex Aug. 2014 Aug. 2015<br />
Veränd.<br />
in %<br />
Baden-Württemberg (2010 = 100) 106,5 106,7 + 0,2<br />
Deutschland (insgesamt) (2010 = 100) 107,0 107,2 + 0,2<br />
Gewerbliche Indizes Aug. 2014 Aug. 2015<br />
Veränd.<br />
in %<br />
Industrielle Erzeugnisse (2010 = 100) 105,7 103,9 – 1,7<br />
Einzelhandelspreise (2010 = 100) 104,8 105,0 + 0,2<br />
Großhandelspreise (2010 = 100) 106,3 105,1 – 1,1<br />
ARBEITSMARKT<br />
Offene Stellen<br />
Veränd.<br />
Aug. 2014 Aug. 2015 in %<br />
Stadt- und Landkreis Heilbronn 3.107 3.882 + 24,9<br />
Hohenlohekreis 876 981 + 12,0<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 1.471 1.749 + 18,9<br />
Main-Tauber-Kreis 1.584 1.680 + 6,1<br />
Region Heilbronn-Franken 7.038 8.292 + 17,8<br />
Baden-Württemberg 76.754 87.289 + 13,7<br />
Deutschland (früheres Bundesgebiet) 414.437 480.997 + 16,1<br />
Deutschland (insgesamt) 515.092 596.542 + 15,8<br />
Arbeitslose<br />
Veränd.<br />
Aug. 2014 Aug. 2015 in %<br />
Stadt- und Landkreis Heilbronn 11.052 10.669 – 3,5<br />
Hohenlohekreis 1.905 2.030 + 6,6<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 3.941 3.934 – 0,2<br />
Main-Tauber-Kreis 2.620 2.533 – 3,3<br />
Region Heilbronn-Franken 19.518 19.166 – 1,8<br />
Baden-Württemberg 238.033 234.156 – 1,6<br />
Deutschland (früheres Bundesgebiet) 2.104.801 2.042.054 – 3,0<br />
Deutschland (insgesamt) 2.901.823 2.795.597 – 3,7<br />
Arbeitslosenquote August 2015<br />
in % der in % aller<br />
abh. EWP 1) EWP 2)<br />
Stadt- und Landkreis Heilbronn 4,6 4,2<br />
Hohenlohekreis 3,5 3,1<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 4,0 3,6<br />
Main-Tauber-Kreis 3,8 3,4<br />
Region Heilbronn-Franken 4,2 3,8<br />
Baden-Württemberg 4,4 3,9<br />
Deutschland (früheres Bundesgebiet) 6,4 5,8<br />
Deutschland (insgesamt) 7,1 6,4<br />
Aktuelle Wirtschaftszahlen inklusive der „Einfuhr- und Ausfuhrpreise“ (Gewerbliche Indizes und Industrielle<br />
Erzeugnisse) können Sie direkt nachlesen unter www.heilbronn.ihk.de/wirtschaftszahlen.<br />
Hinweis für den Abschluss von Wertsicherungsklauseln:<br />
Die Berechnung der Indizes für das frühere Bundesgebiet, die neuen Länder und für spezielle Haushalts -<br />
typen wurde ab Februar 2003 bei der Umstellung auf das Preisbasisjahr 2000 eingestellt.<br />
Weitere Informationen zu Wertsicherungsklauseln bietet das Statistische Bundesamt:<br />
Telefon 0611 754777, Internet: www.destatis.de/wsk/ (interaktives Berechnungsprogramm).<br />
Die Daten werden monatlich aktualisiert. Quelle: Statistisches Landesamt Baden- Württem berg, Statistisches<br />
Bundesamt, eigene Berechnungen (Tabelle: IHK Heilbronn-Franken).<br />
1) bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen (sozialversicherungspflichtig Beschäf tigte, geringfügig<br />
Beschäftigte, Beamte, Arbeitslose)<br />
2) bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen<br />
Die Daten werden monatlich aktualisiert. Quelle: Agenturen für Arbeit der Region; Regio nal direktion Baden-<br />
Württemberg der Bundesagentur für Arbeit; Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen (Tabelle: IHK<br />
Heilbronn-Franken).<br />
44 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
STATISTIK<br />
VERARBEITENDES GEWERBE 3)<br />
Beschäftigte<br />
Veränd.<br />
Juli 2014 Juli 2015 in %<br />
Stadtkreis Heilbronn 9.675 10.274 + 6,2<br />
Landkreis Heilbronn 44.385 45.217 + 1,9<br />
Hohenlohekreis 18.708 18.644 – 0,3<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 23.057 23.526 + 2,0<br />
Main-Tauber-Kreis 17.019 16.961 – 0,3<br />
Region Heilbronn-Franken 112.844 114.622 + 1,6<br />
Baden-Württemberg 1.100.602 1.112.349 + 1,1<br />
Deutschland 5.355.487 5.395.766 + 0,8<br />
Umsatz (in 1.000 Euro)<br />
Veränd.<br />
Juli 2014 Juli 2015 in %<br />
Stadtkreis Heilbronn 227.340 236.809 + 4,2<br />
Landkreis Heilbronn 1.638.438 1.612.876 – 1,6<br />
Hohenlohekreis 369.565 376.033 + 1,8<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 438.437 429.934 – 1,9<br />
Main-Tauber-Kreis 266.002 276.618 + 4,0<br />
Region Heilbronn-Franken 2.939.782 2.932.270 – 0,3<br />
Baden-Württemberg 27.159.198 29.960.962 + 10,3<br />
Deutschland 143.824.966 147.538.383 + 2,6<br />
davon Export (in 1.000 Euro)<br />
Veränd.<br />
Juli 2014 Juli 2015 in %<br />
Stadtkreis Heilbronn 102.244 102.476 + 0,2<br />
Landkreis Heilbronn • • •<br />
Hohenlohekreis 189.822 213.813 + 12,6<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 176.556 183.922 + 4,2<br />
Main-Tauber-Kreis • • •<br />
Region Heilbronn-Franken 1.673.857 1.644.853 – 1,7<br />
Baden-Württemberg 14.981.272 17.545.010 + 17,1<br />
Deutschland 68.273.660 72.697.499 + 6,5<br />
BESCHÄFTIGTE Verarbeitendes Gewerbe<br />
120.000*<br />
72.000*<br />
24.000<br />
18.000<br />
12.000<br />
6.000<br />
9.675<br />
10.274<br />
Juli 2014<br />
Juli 2015<br />
44.385<br />
45.217<br />
18.708<br />
18.644<br />
Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />
Heilbronn Heilbronn kreis Schwäbisch Kreis Heilbronn-<br />
* gekürzt<br />
Hall<br />
Franken<br />
DAVON EXPORT Verarbeitendes Gewerbe<br />
1.800.000*<br />
250.000<br />
Juli 2014<br />
Juli 2015<br />
23.057<br />
UMSATZ Verarbeitendes Gewerbe<br />
3.500.000*<br />
2.000.000*<br />
500.000<br />
375.000<br />
250.000<br />
125.000<br />
227.340<br />
236.809<br />
Juli 2014<br />
Juli 2015<br />
1.638.438<br />
1.612.876<br />
369.565<br />
376.033<br />
Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />
Heilbronn Heilbronn kreis Schwäbisch Kreis Heilbronn-<br />
* gekürzt<br />
Hall<br />
Franken<br />
438.437<br />
23.526<br />
429.934<br />
17.019<br />
266.002<br />
16.961<br />
276.618<br />
112.844<br />
2.939.782<br />
1.673.857<br />
114.622<br />
2.932.270<br />
1.644.853<br />
3) Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten, Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008<br />
(WZ 2008); Daten 2014: jahreskorrigierte Werte<br />
• = keine Angaben aus Geheimhaltungsgründen<br />
Die Daten stehen immer mit einer Verzögerung von rund zwei Monaten zur Verfügung und werden monatlich<br />
aktualisiert. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen<br />
(Tabelle: IHK Heilbronn-Franken).<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
102.244<br />
102.476<br />
Keine Angaben aus<br />
Geheimhaltungsgründen<br />
189.822<br />
213.813<br />
Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />
Heilbronn Heilbronn kreis Schwäbisch Kreis Heilbronn-<br />
* gekürzt<br />
Hall<br />
Franken<br />
176.556<br />
183.922<br />
Keine Angaben aus<br />
Geheimhaltungsgründen<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
45
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit dem WJD-Bundesvorsitzenden<br />
Daniel Senf (links) und Philipp Kardinahl, WJD-Bundesvorstandsmitglied.<br />
ÜBER DIE SCHULTER GESCHAUT<br />
Eine Woche lang haben rund 150 Mitglieder<br />
der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />
Parlamentarier unterschiedlichster Partei -<br />
en in Berlin begleitet. Das bundesweit einzigartige<br />
Projekt „Know-how-Transfer“ (KHT)<br />
hat zum Ziel, den Erfahrungsaustausch<br />
zwischen Wirtschaft und Politik zu steigern.<br />
Junge Unternehmer und Führungskräfte<br />
aus ganz Deutschland<br />
folgten Politikern verschiedener<br />
Couleur eine Woche lang<br />
auf Schritt und Tritt. Zum 21. Mal<br />
war für den „Know-how-Transfer“ wieder<br />
jeweils ein Wirtschaftsjunior einem<br />
Abgeordneten zugeteilt und begleitete<br />
diesen über all hin, zu Terminen und<br />
Arbeitsgruppensitzungen.<br />
Berufspolitiker bei der Arbeit<br />
Die Wirtschaftsjuniorinnen Ricarda<br />
Zartmann, Alexandra Knoerzer und<br />
Stephanie Spohn aus der Region Heilbronn-Franken<br />
waren zum ersten Mal<br />
mit von der Partie. Ricarda Zartmann<br />
hatte Gelegenheit, den Landesvorsit -<br />
zenden der CDU Baden-Württemberg,<br />
Thomas Strobl, zu begleiten. Alexandra<br />
Knoerzer bekam Einblicke bei Christian<br />
Freiherr von Stetten, dem Vorsitzenden<br />
der Finanzkommission der CDU/CSU-<br />
Bundestagsfraktion. Und Stephanie<br />
Spohn war mit Lothar Binding, dem<br />
finanz politischen Sprecher der SPD-<br />
Bundestagsfraktion unterwegs.<br />
Neben der Teilnahme an Fraktionsund<br />
Ausschusssitzungen bekamen die<br />
Drei auch einen Eindruck davon, wie<br />
sich Politiker auf diese Termine vorbereiten.<br />
Die jungen Unternehmerinnen<br />
betonten, wie faszinierend es für sie gewesen<br />
sei, dass so viele Assistenten den<br />
Abgeordneten zuarbeiteten und dafür<br />
Sorge trugen, dass alles glatt laufe.<br />
Aufmerksamkeit wecken<br />
Hauptthemen in den Sitzungen wa -<br />
ren unter anderem die praktikable Umsetzung<br />
des Mindestlohns, die Thematik<br />
NSA und BND, die Flüchtlingsproblematik<br />
und auch die heiß umstrittene<br />
Erbschaftssteuerreform. Ein zentrales<br />
Anliegen der Wirtschaftsjuniorinnen war<br />
es, auf den Fachkräftemangel aufmerksam<br />
zu machen. Ricarda Zartmann<br />
erklärt: „Ich bin gerade dabei, politisch<br />
aktiver zu werden. Da war dieses Projekt<br />
eine sehr gute Möglichkeit, einen<br />
Einblick in die Politik zu erhalten und<br />
mit verschiedenen Politikern ins Gespräch<br />
zu kommen.“ Nicht zuletzt beklagten die<br />
Wirtschaftsjuniorinnen 60.000 offene<br />
Stellen und 12.000 offene Ausbildungsplätze.<br />
Stephanie Spohn: „Uns Wirtschaftsjunioren<br />
ist es sehr wichtig, dass<br />
bundesweit junge Menschen nicht am<br />
Arbeitsmarkt vorbei qualifiziert werden.<br />
Deswegen fordern wir eine bessere<br />
Berufsorientierung in Schulen. Es ist<br />
katastrophal, dass es in den meisten<br />
Bundesländern noch immer kein Pflichtfach<br />
Wirtschaft gibt, das dazu einen<br />
Beitrag leisten könnte.“<br />
Unternehmen besuchen<br />
Die Wirtschaftsjuniorinnen sprachen<br />
sich zudem dafür aus, dass sich in Zu -<br />
kunft auch Politiker noch öfter auf den<br />
Weg in Unternehmen machen sollten.<br />
Dann lernten diese im Gegenzug auch<br />
den Unternehmeralltag besser kennen<br />
und der Erfahrungsaustausch zwischen<br />
Politik und Wirtschaft würde sich noch<br />
mehr intensivieren.<br />
(red)<br />
46 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />
PILOTPROJEKT<br />
AZUBI- UND PRAKTIKUMSBÖRSE<br />
Ein Pilotprojekt der Wirtschaftsjunioren<br />
(WJ) Regionalgruppe Main-Tauber soll<br />
kleinen Ausbildungsbetrieben erleichtern,<br />
sich ohne großen Eigenaufwand vor Schülern<br />
zu präsentieren und dadurch mit potenziellen<br />
Auszubildenden in Kontakt zu<br />
kommen.<br />
VON M ELANIE R ENJE<br />
In Zusammenarbeit mit der Kaufmännischen<br />
Schule Bad Mergentheim<br />
organisierten die WJ erstmals<br />
eine „Azubi- und Praktikumsbörse“.<br />
Ziel des Projektes war, Unternehmen<br />
ohne großen Aufwand bei Schülern<br />
bekannt zu machen.<br />
WJ präsentieren Unternehmen<br />
Hierfür waren Mitglieder der WJ im<br />
Unterricht künftiger Abschlussklassen<br />
der Kaufmännischen Schule Bad Mer -<br />
gent heim zu Gast, um die von den teilnehmenden<br />
Unternehmen formulierten<br />
„Steckbriefe“ mit Informationen zum<br />
Ausbildungsangebot persönlich vorzustellen.<br />
Bestand Interesse für einen Ausbildungsbetrieb,<br />
vermittelten die WJ den<br />
Kontakt zwischen den Schülern und dem<br />
Unternehmen.<br />
Unbesetzte Ausbildungsstellen<br />
Zwar steht Nachwuchskräften im<br />
Main-Tauber-Kreis ein breit gefächertes<br />
Angebot für die Berufswahl zur Verfügung,<br />
denn Messen und Infotage liefern<br />
den Schülern einen ersten Überblick zu<br />
den vielfältigen Möglichkeiten der beruflichen<br />
Ausbildung. Doch gerade für<br />
kleinere Betriebe ist diese zeitintensive<br />
Form der Rekrutierung nur schwer umsetzbar.<br />
Daher bleiben dort Ausbildungsplätze<br />
mangels Anzahl oder Eignung der<br />
Bewerber manchmal unbesetzt.<br />
Kein Mehraufwand für Betriebe<br />
So ist die „Azubi- und Praktikumsbörse“<br />
eine besonders gute Gelegenheit,<br />
potenzielle Azubis anzusprechen und<br />
junge Menschen durch gezielte Informationen<br />
in ihrer Entscheidung zu bestärken,<br />
sich um einen Ausbildungsplatz<br />
zu bewerben. Ausbildungsbetriebe der<br />
Region werden somit ohne großen Eigenaufwand<br />
bekannt. Regionalgruppenvorsitzender<br />
Wolfgang Hornung erläutert:<br />
„Auf diese Weise erhalten insbesondere<br />
auch kleinere und mittlere Ausbildungsbetriebe<br />
die nötige Aufmerksamkeit, sich<br />
Schülern in der Bewerbungsphase direkt<br />
vorzustellen.“<br />
Pilotprojekt erfolgreich<br />
Nach der ersten Runde „Azubi- und<br />
Praktikumsbörse“ in diesem Jahr erhielten<br />
die WJ positive Rückmeldungen von<br />
rund 350 angesprochenen Schülern und<br />
von den Unternehmen. Das Projektteam<br />
wurde somit darin bestätigt, die Börse<br />
auch im nächsten Jahr fortzusetzen.<br />
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ERFOLGSFAKTOR<br />
SCHUTZRECHTE<br />
Patente und Gebrauchsmuster schützen technische<br />
Erfindungen vor Nachahmung. Marken und<br />
eingetragene Designs können zum Schutz von<br />
Namen, Logos und dem Produktdesign eingesetzt<br />
werden. Oft werden gewerbliche Schutzrechte<br />
auf diese Funktion reduziert. Dass zum<br />
Beispiel Paten te auch eine Informationsfunktion<br />
haben, wird vielfach nur unterschwellig<br />
oder gar nicht wahrgenommen.<br />
VO N H E L M U T J A H N K E<br />
Erfolgreiche Unternehmen verschaffen<br />
sich deshalb bereits<br />
beim Start eines Entwicklungsprojektes<br />
einen Überblick<br />
über die Schutzrechtssituation<br />
und warten mit den Patentrecherchen<br />
nicht ab, bis Prototypen vorliegen.<br />
Patente als Informationsquelle<br />
Eine wichtige Frage ist, welche Problemlösungen<br />
patentiert werden sollten<br />
und welche durch Geheimhaltung als<br />
firmeninternes Know-how geschützt werden<br />
können. Da das Patenterteilungsverfahren<br />
in der Regel deutlich länger als<br />
18 Monate dauert, kann es vorkommen,<br />
dass mit großem Aufwand erarbeitete<br />
Entwicklungsergebnisse in Form einer<br />
Offenlegungsschrift veröffentlicht werden,<br />
ohne dass es am Ende zu einer<br />
Patent er tei lung kommt. In diesem Fall<br />
sind nicht nur die hohen Kosten für<br />
die Patentanmeldung zu verkraften, sondern<br />
es wurde auch interessierten Mitbewerbern<br />
die Möglichkeit gegeben, sich<br />
kostenlos und detailliert über Konkurrenzentwicklungen<br />
zu informieren. Es<br />
spricht also viel dafür, die Patentab -<br />
teilung eng mit der Entwicklung zu<br />
verzahnen. Besonders sinnvoll ist es,<br />
Patentexperten in neu zusammengestellte<br />
Entwicklungsteams zu integrieren.<br />
Durch frühzeitige Patentrecherchen<br />
lässt sich nämlich am effektivsten klären,<br />
welche Entwicklungsvarianten bereits<br />
durch fremde Schutzrechte blockiert sind.<br />
Gleichzeitig kommen dabei oft wichtige<br />
Informationen über bekannte und unbekannte<br />
Wettbewerber ans Licht. Dabei<br />
kommt insbesondere die Informationsfunktion<br />
der Patentdokumente zum Tragen:<br />
Experten gehen davon aus, dass<br />
etwa 80 Prozent des gesamten technischen<br />
Wissens in der Patentliteratur enthalten<br />
ist. Wer diesen Wissenspool vernachlässigt,<br />
wird auf Dauer nicht erfolg -<br />
reich sein. Auch wenn die unternehmensspezifische<br />
Patentstrategie keine eigenen<br />
Anmeldungen vorsieht, da beispielsweise<br />
auf Geheimhaltung gesetzt wird, sollten<br />
veröffentlichte Patentdokumente als<br />
Informationsquelle genutzt werden. Da -<br />
rüber hinaus können Patente auch in<br />
Lizenzverhandlungen mit Wettbewerbern<br />
zum Einsatz kommen. Verfügt ein Unternehmen<br />
über kein eigenes Patentportfolio,<br />
fehlt praktisch die entsprechende
S E R V I C E + I N F O<br />
„Währung“, um über den Austausch von<br />
Lizenzen zu einem kostengünstigen Inte -<br />
ressenausgleich zu kommen.<br />
Datenbanken geben Auskunft<br />
Einen guten Einstieg ins Thema<br />
„Recherche“ findet man beispielsweise<br />
durch die Analyse der Schutzrechtssituation<br />
eines Konkurrenten. Datenbanken,<br />
die sowohl vom Deutschen Patent- und<br />
Markenamt als auch vom Europäischen<br />
Patentamt im Internet kostenlos angeboten<br />
werden, ermöglichen einen schnellen<br />
Überblick. Im Informationszentrum<br />
Patente in Stuttgart wird man bei der<br />
Recherche von sachkundigem Personal<br />
kostenlos unterstützt. Insbesondere dann,<br />
wenn eine Suchanfrage keine Treffer in<br />
der Datenbank lieferte, ist Vorsicht geboten.<br />
Häufiger jedoch werden bei zu allgemeinen<br />
Suchanfragen Hunderte von<br />
Treffern gefunden. Professionelle Datenbanken<br />
im Informationszentrum helfen,<br />
den Zeitaufwand für Recherche und<br />
Auswertung deutlich zu reduzieren und<br />
stehen Besuchern kostenlos zur Verfügung.<br />
Die Ergebnisse solcher Recherchen<br />
sollten durch besonders geschulte<br />
Mitarbeiter ausgewertet und die relevanten<br />
Dokumente allen Entwicklern zur<br />
Verfügung gestellt werden. Die dort enthaltenen<br />
Informationen inspirieren häufig<br />
zu bisher nicht bekannten Lösungen.<br />
Managementaufgabe Schutzrechtsstrategie<br />
Die Festlegung einer unternehmensspezifischen<br />
Schutzrechtsstrategie ist eine<br />
Managementaufgabe, die für den langfristigen<br />
Erfolg eines technologie orien -<br />
tier ten Unternehmens von großer Bedeutung<br />
ist. Die Schutzrechtsstrategie ist<br />
Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />
und kann nur in enger Abstimmung aller<br />
Abteilungen festgelegt werden, da sie<br />
über die Entwicklung hinaus auch Auswirkungen<br />
auf den Vertrieb und das<br />
Marketing hat. Die Patentabteilung ist<br />
für die Umsetzung der Schutzrechtsstrategie<br />
verantwortlich. Dabei werden neben<br />
Patenten und Gebrauchsmustern auch<br />
die nicht-technischen Schutzrechte im -<br />
mer wichtiger. Nur durch eine Kombination<br />
von Schutzrechten können Schlüsselprodukte<br />
optimal geschützt werden.<br />
So sind insbesondere im asiatischen<br />
Raum die Chancen vor Gericht bei einer<br />
Markenverletzung wesentlich besser als<br />
bei einer Patentverletzung.<br />
KONTAKT<br />
Informationszentrum Patente<br />
Telefon 0711 123-2558<br />
E-Mail info@patente-stuttgart.de<br />
www.patente-stuttgart.de<br />
DER AUTOR<br />
Helmut Jahnke ist Leiter des Informationszentrums<br />
Patente beim Regierungspräsidium<br />
Stuttgart.<br />
www.patente-stuttgart.de<br />
WORKSHOP<br />
OPTIMALER PRODUKTSCHUTZ –<br />
GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE<br />
SINNVOLL EINSETZEN<br />
Am Mittwoch, 21. Oktober, bietet die IHK Heilbronn-Franken<br />
zwischen 9.45 und 15 Uhr einen<br />
Workshop zum Thema „Optimaler Produktschutz<br />
– gewerbliche Schutzrechte sinnvoll einsetzen“<br />
im Heilbronner Haus der Wirtschaft an.<br />
Die Referenten Dr. Hans-Jürgen Bigus, Geschäftsführer<br />
der Hirschmann Laborgeräte GmbH &<br />
Co. KG, Eberstadt und Helmut Jahnke, Leiter<br />
des Informationszentrums Patente, Stuttgart<br />
sowie Dipl.-Ing. Steffen Lenz, Patentanwalt der<br />
Kanzlei Lichti Patentanwälte, Karlsruhe referieren<br />
unter anderem zu den Themen Schutzrechte<br />
im Überblick und Schutzrechtsstrategien<br />
in der Praxis.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung im Internet<br />
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Oliven aus Andalusien. Ganz verschiedene<br />
Produkte aus Spanien durchprobieren ist<br />
im Urlaub kein Problem. Aber auch im<br />
Nordosten von Baden-Württemberg kann<br />
man Tapas und die feine spanische Küche<br />
finden. Genießen in der Region zu Gast im<br />
Restaurant Lorca in Weinsberg.<br />
VON K ATHARINA M ÜLLER<br />
Für Einheimische ist meist klar:<br />
Wenn die Spätzle aus Schwaben<br />
kommen, ist das ein typisches<br />
Produkt aus der Region<br />
und für gewöhnlich stimmt<br />
dann auch die Qualität. „Genauso ist<br />
das in Spanien“, erklärt der 33-Jährige<br />
mit spanischem Akzent. Alejandro<br />
Jime nez ist Koch im Restaurant Lorca.<br />
„Für uns ist klar, wenn der Reis aus<br />
Valencia kommt, ist das der beste für<br />
die Paella und auch die Niora muss mit<br />
rein“, das ist eine besondere Paprika<br />
aus diesem Gebiet, welche die Paella<br />
als „richtige“ Paella auszeichnet, wie<br />
Jimenez betont.<br />
Spanische Küche in Weinsberg<br />
Vor drei Jahren ist er nach Deutschland<br />
gekommen und ein Jahr später<br />
kam auch sein jüngerer Bruder Juan José<br />
Jimenez hinterhergereist. Heute arbeiten<br />
sie gemeinsam im Restaurant Lorca,<br />
Alejandro in der Küche und Juan im Ser -<br />
vice. In der Anfangszeit hatte Alejan dro<br />
Jimenez, wenn er in Deutschland unterwegs<br />
war, vergeblich nach spanischen<br />
Restaurants gesucht, wo schon in der<br />
Karte deutlich wird, dass auf traditionelle<br />
Speisen mit den originalen Produkten<br />
aus den jeweiligen Regionen Wert gelegt<br />
wird. „Damit wurde das zu unserem<br />
Auftrag mit dem neuen Restaurant.<br />
Wir haben hier durchweg spanische<br />
Produkte und wählen alle gewissenhaft<br />
aus. Wenn wie bei uns ein 24 Monate<br />
alter Serrano-Schinken aus der Sierra<br />
Nevada in der Karte aufgeführt ist,<br />
oder das Entrecôte vom Rind aus Burgos<br />
stammt, deutet das auf unser hohes<br />
Bewusstsein für die spanische Esskultur<br />
hin.“<br />
Literarisch und kulinarisch<br />
Schon immer hatten beide eine große<br />
Begeisterung für Kultur – literarischer<br />
und kulinarischer Art. Das Restaurant<br />
hat seinen Namen von dem, in Spanien<br />
geschätzten Dichter Federico García<br />
Lorca, der wie die Brüder in der Provinz<br />
Granada geboren wurde. Und nicht nur<br />
den Namen haben die beiden aus der<br />
Heimat mitgebracht, auch ihre Leidenschaft<br />
für frische und hochwer tige Zutaten.<br />
Diese kommt nicht von ungefähr,<br />
50 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
1<br />
1<br />
Die Brüder Alejandro Jimenez (links) und Juan José Jimenez vom Restaurant Lorca.<br />
© Sommerfeld/Müller<br />
betont Juan Jimenez: „Unser Vater war<br />
Fischer und bei uns gab es jeden Tag<br />
frischen Fisch im Haus. Unsere Mutter<br />
war eine sehr gute Köchin, da haben<br />
wir schon immer mitgekocht und viele<br />
Rezepte ausprobiert.“<br />
Bei niedriger Temperatur garen<br />
Nicht nur die Erfahrungen aus dem<br />
Elternhaus, auch die Arbeit in ver -<br />
schiedenen Restaurants in Spanien, die<br />
Alejandro Jimenez selbst geführt hat,<br />
prägten seine Kochtechnik. Mit Chefkoch<br />
Manuel José García Rodriguez hat<br />
er sich Verstärkung geholt, denn dieser<br />
stammt ebenfalls aus Andalusien und<br />
kennt sich mit den heimischen Spezialitäten<br />
ebenso aus, wie mit denjenigen<br />
aus Katalonien. Gemeinsam kochen sie<br />
nach dem Prinzip des „Niedrigtemperaturgarens“.<br />
Alejandro Jimenez erzählt<br />
begeistert: „Das Fleisch ist dann wie<br />
Butter, es zerfällt auf der Zunge. Das ist<br />
ein traditionelles Verfahren, wobei die<br />
Produkte nicht an Geschmack verlieren.“<br />
Lust am Probieren<br />
Das Gemüse bleibt aromatisch, das<br />
Fleisch saftig und für die Gäste bleibt es<br />
spannend: Denn die Karte für den Mittagstisch<br />
wechselt wöchentlich, das Menü<br />
für den Abend alle zwei bis drei Monate<br />
und mit den saisonalen Produkten variieren<br />
auch die Tapas. Wenn Juan José<br />
von der Gazpacho spricht, einer kalten<br />
Gemüse-Crème, die nicht nur gelöffelt,<br />
sondern gerade an heißen Tagen gerne<br />
getrunken wird, kommt er ins Schwärmen<br />
und fällt dabei sofort in seine Muttersprache:<br />
„Gazpacho es muy rico y muy tipico<br />
en Andalucia“ und fügt auf deutsch<br />
hinzu: „typisch für Andalusien und sehr<br />
lecker. Ich trinke die im Sommer täglich,<br />
das ist wie ein isotonisches Getränk.“<br />
„Viele Gäste kommen wegen der Gazpacho,<br />
dem fest in der Karte etablierten<br />
Entrecôte aus Burgos, den Tapas und<br />
natürlich wegen der Paella mit dem typischen<br />
Reis aus Valencia“, berichten die<br />
Brüder. Räume mit Rundbögen, eine Sonnenterasse,<br />
ein Gewölbekeller – hier stellt<br />
sich schnell Urlaubsflair ein – dazu die<br />
feinen Speisen, spanische Musik und<br />
ein Kellner, der mit spanischem Akzent<br />
Deutsch spricht. Juan José sagt lachend:<br />
„Wenn ich Spanisch spreche, antworten<br />
manche Gäste dann ebenfalls auf Spanisch,<br />
das macht denen Spaß und die<br />
sagen auch oft, sie fühlen sich wie in<br />
Spanien – als seien sie im Urlaub. Weil<br />
es hier so gut schmeckt und vielleicht<br />
auch, weil das Zubereiten der frischen<br />
Produkte etwas Zeit braucht – ganz wie<br />
in Spanien eben auch.“<br />
www.lorca-restaurant.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
51
SERVICE + INFO<br />
DIGITALI-<br />
SIERUNG<br />
IM UNTER-<br />
NEHMEN<br />
Am Aktionstag „MakeIT – so nutzen Gründer<br />
die digitale Welt“ der IHK Heilbronn-<br />
Franken am 19. November erhalten Gründer<br />
und Jungunternehmer ab 18 Uhr praxisnahe<br />
Impulse und Tipps zum Thema Digitalisierung.<br />
VON C HRISTINA N AHR-ETTL<br />
Im Zuge der Digitalisierung eröffnen<br />
sich Gründern und Jungunternehmern<br />
ganz neue Möglichkeiten.<br />
So gewinnt beispielhaft das Thema<br />
„digitales Marketing“ immer mehr<br />
an Bedeutung. Bereits auf dem täglichen<br />
Weg ins Büro kann digitale Werbung<br />
auf Anzeigetafeln Aufmerksamkeit erregen.<br />
Beim Fernsehen wird digitale Werbung<br />
von vielen schon als ganz normal<br />
empfunden und wer vor dem Schlafengehen<br />
mit dem Tablet oder Laptop im<br />
Internet surft, beendet seinen Tag wiederum<br />
mit digitalen Werbeanzeigen.<br />
„Digital kann mich mal – oder?“ lautet<br />
der Titel von Simone Oppenländers<br />
Vortrag, bei dem sie Jungunternehmer<br />
und Gründer dazu anregen möchte, sich<br />
mit der Frage auseinanderzusetzen, inwieweit<br />
sie selbst schon digital denken,<br />
ob und wie digitale Medien in ihrem<br />
Unternehmen bereits eingebunden sind.<br />
Gerade diese Präsenz und auch die gro -<br />
ße Reichweite des digitalen Marketings<br />
können im Gründungs- und Festigungsprozess<br />
von großem Nutzen sein.<br />
Praxisnahe Hilfestellung<br />
Der Aktionstag der IHK Heilbronn-<br />
Franken, der im Rahmen einer bundesweiten<br />
Initiative der Industrie- und Handelskammern<br />
und des Deutschen Industrie<br />
und Handelskammertages (DIHK)<br />
stattfindet, soll zeigen, wie die ersten<br />
Schritte zum digitalen Vertrieb gestaltet<br />
werden können, wie eine Marke im Netz<br />
geschützt werden kann und wie die<br />
Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten<br />
im Netz zum Erfolg führen kann.<br />
Ab 18 Uhr halten erfahrene Experten<br />
und Unternehmer Vorträge und geben in<br />
Workshops zu Digital-Brand-Management,<br />
digitalem Vertrieb, digital Social<br />
Media und digitaler Finan zie rungs su che<br />
praxisnahe Hilfestellungen. Der Vortrag<br />
„Wo werden Sie bei Google gefunden?“<br />
sowie Statements zu „Digitalisierung jetzt<br />
erst recht!“ aus den Work shops runden<br />
das Programm ab.<br />
Im Anschluss besteht zudem die Möglichkeit,<br />
sich mit IHK-Referenten zu den<br />
Themen Existenzgründung und E-Commerce<br />
auszutauschen sowie die Gründungswerkstatt<br />
Heilbronn-Franken, ein<br />
softwarebasiertes Tool zur Businessplan -<br />
erstellung, zu testen.<br />
Referenten<br />
Zu Gast beim Aktionstag der IHK-<br />
Heilbronn-Franken sind:<br />
æ Marcel Appolt, Indeca GmbH<br />
æ Mario Buric, Crowdnine UG<br />
æ Christoph Gotzmann, gefunden.net<br />
æ Wolfram Herzog, SIC!Sales<br />
æ Kay Winter, Neckarmedia<br />
æ Simone Oppenländer, adextra<br />
Die Veranstaltung ist kostenfrei. De -<br />
tail lierte Informationen gibt es im Internet<br />
unter:<br />
www.heilbronn.ihk.de/existenzgruendung<br />
ANMELDUNG<br />
Eine Anmeldung bis 12. November ist erforderlich<br />
bei:<br />
Sabrina Hohl<br />
Existenzgründung & Unternehmensförderung<br />
Telefon 07131 9677-118<br />
E-Mail sabrina.hohl@heilbronn.ihk.de<br />
52 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
SERVICE + INFO<br />
IHK-Zentrum für Weiterbildung<br />
AKTUELLE VERANSTALTUNGEN (AUSZUG)<br />
Datum Veranstaltung Ort Nr. Preis<br />
10.<strong>10.2015</strong> Ausbilderlehrgang zur Vorbereitung auf die Ausbilder-Eignungsprüfung MGH 6240M ab 540,00 €<br />
ab 10.<strong>10.2015</strong> IHK-Zertifikatslehrgang „Führungskräftetraining“ Heilbronn 6320H 790,00 €<br />
ab 10.<strong>10.2015</strong> Basic English (A1) – English for Beginners – Intensivtraining am Samstag Heilbronn 6400H ab 640,00 €<br />
ab 10.<strong>10.2015</strong> Refresh your English – Business English Basics included (A2) Heilbronn 6413H ab 640,00 €<br />
ab 10.<strong>10.2015</strong> Spanisch für den Beruf: Für Wiedereinsteiger und Fortgeschrittene (A2) Heilbronn 6445H ab 640,00 €<br />
ab 10.<strong>10.2015</strong> Zertifikatslehrgang Betriebswirtschaftliche Grundlagen Heilbronn 6220H ab 690,00 €<br />
13.<strong>10.2015</strong> Effektive Personalauswahlverfahren Heilbronn 2410H 260,00 €<br />
14.<strong>10.2015</strong> Gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in – Vollzeit Heilbronn 37068H 3.450,00 €<br />
14.<strong>10.2015</strong> Einführung ins Facebook-Marketing Heilbronn 1935H 260,00 €<br />
15.<strong>10.2015</strong> Ausbilderlehrgang zur Vorbereitung auf die praktische SHA, MGH 6245 240,00 €<br />
Ausbilder-Eignungsprüfung – nur für Fachwirte<br />
15.<strong>10.2015</strong> Durchsetzungsstarke Gesprächsführung Heilbronn 2270H 260,00 €<br />
22.<strong>10.2015</strong> Beschwerde- und Reklamationsmanagement Heilbronn 2565H 260,00 €<br />
28.<strong>10.2015</strong> Wirkungsvolles Forderungsmanagement im Inland und Ausland Heilbronn 1169H 260,00 €<br />
02.–03.11.2015 Einführungsseminar für neue Auszubildende Heilbronn 2820H 115,00 €<br />
06.11.2015 Gepr. Fachwirt/-in im Gesundheits- u. Sozialwesen Heilbronn 34006H 3.250,00 €<br />
10.11.2015 Gepr. Betriebswirt/-in – Vollzeit Heilbronn 81066H 4.300,00 €<br />
19.11.2015 Gepr. IT-Projektleiter/-in Heilbronn 48525H 5.200,00 €<br />
IHK-Zentrum für Weiterbildung · Ferdinand-Braun-Str. 20 · 74074 Heilbronn · Tel. 07131 9677-986 · weiterbildung@heilbronn.ihk.de · www.ihk-weiterbildung.de<br />
Weitere Weiterbildungsträger befinden sich auf der bundesweiten Weiterbildungsdatenbank WIS.<br />
EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE<br />
Angebote<br />
Schreibwarengeschäft im Landkreis<br />
Heilbronn mit Lotto/Post,<br />
Postbank, Tabakwaren, Geschenkartikel<br />
und Zeitschriften. Moderne<br />
Ladeneinrichtung vorhanden,<br />
1-A-Lage.<br />
HN-EX-01395<br />
Gesuche<br />
Hausverwaltung zum Kauf gesucht.<br />
Regionale Immobilien -<br />
geselllschaft mit langjähriger<br />
Historie und solventem Gesellschafter<br />
sucht zur Ausweitung der<br />
bestehenden Geschäftstätigkeit<br />
Hausverwaltung zum Kauf. Die<br />
Übernahme des Personals ist gewünscht.<br />
Ein schrittweiser Übergang<br />
im Rahmen einer Nachfolgeregelung<br />
wäre denkbar.<br />
HN-EX-01392<br />
Versicherungsmakler(-bestände)<br />
zum Kauf gesucht. Regionaler<br />
Versicherungsmakler übernimmt<br />
die Bestände und gegebenenfalls<br />
Personal.<br />
HN-EX-01393<br />
Vermögensverwaltungs- und Investmentfondsbestände<br />
zum Kauf<br />
gesucht. Regionaler Finanzdienstleister<br />
mit langjähriger Historie<br />
und ausgezeichneter Reputation<br />
übernimmt die Bestände und<br />
sichert eine unabhängige und<br />
kompetente Beratung und Betreuung<br />
der Kunden zu.<br />
HN-EX-01394<br />
Gut eingeführtes und rentables<br />
Damenmodegeschäft im gehobenen<br />
Genre im Großraum Heilbronn/Ludwigsburg<br />
zur Über nah -<br />
me oder tätigen Teilhaberschaft<br />
gesucht. Der Jahresumsatz sollte<br />
bei mindestens 350.000 Euro liegen.<br />
Denkbar ist ein sofortiger Kauf<br />
oder eine schrittweise Übernahme.<br />
HN-EX-01397<br />
KONTAKT<br />
Jennifer Mohr<br />
Unternehmensnachfolge &<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Telefon 07131 9677-136<br />
E-Mail jennifer.mohr@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
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Büro- oder<br />
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Regalsysteme<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
53
RECHT + RAT<br />
HERAUSFORDERUNG<br />
UND CHANCE<br />
Das Thema Compliance-Management ist<br />
für alle, insbesondere auch für mittelständische<br />
Unternehmen interessant. Oft fehlt<br />
es allerdings noch am Risikobewusstsein.<br />
VON P ROF. DR. MARTIN S CHULZ<br />
Ein Blick in die Medienlandschaft<br />
zeigt: Compliance ist und bleibt<br />
für viele Unternehmen ein aktu -<br />
elles Thema. Compliance bedeutet<br />
so viel wie „Übereinstimmung<br />
mit Regeln“ oder „Regelbefolgung“.<br />
Dass Rechtsvorschriften und sonstige<br />
Normen eingehalten werden sollten, ist<br />
nicht neu. Neu sind allerdings die drastischen<br />
Folgen von „Non-Compliance”.<br />
Regelverletzungen können Unternehmen,<br />
ihre Manager und Mitarbeiter teuer zu<br />
stehen kommen und sogar existenzbedrohend<br />
sein. Die Sanktionen von „Non-<br />
Compliance“ reichen von Strafen und<br />
Bußgeldern, der Verpflichtung zum Schadensersatz,<br />
dem Verlust von Aufträgen<br />
über die Unwirksamkeit von Rechtsgeschäften<br />
bis hin zu nachhaltigen Reputations-<br />
und Imageschäden. Zugleich wird<br />
das Netz rechtlicher Anforderungen für<br />
Unternehmer, Manager und Mitarbeiter<br />
immer dichter – damit korrespondiert<br />
ein erhöhtes Risiko von Regelverstößen.<br />
Letztere resultieren beispielsweise aus den<br />
Bereichen Anti-Korruptionsrecht, Kartellrecht,<br />
Produkthaftungsrecht oder aus dem<br />
Arbeits- und Datenschutzrecht und dem<br />
Steuerrecht. Die systematische Steuerung<br />
dieser Risiken erfordert ein funktionierendes<br />
Compliance-Management.<br />
Compliance-Management als Organisationsaufgabe<br />
Im Fokus von Compliance-Management<br />
stehen grundlegende Organisationsfragen:<br />
Wie lassen sich Unternehmen<br />
so organisieren, dass Regelverletzungen<br />
möglichst vermieden und Nachteile aus<br />
Regelverstößen minimiert werden können?<br />
Was kann man lernen, um Regelverletzungen<br />
in Zukunft zu vermeiden?<br />
Für die Umsetzung von Compliance-<br />
Management im Unternehmen haben<br />
sich branchenübergreifend bestimmte<br />
Kernelemente entwickelt: Hierzu zählen<br />
eine systematische Bestandsaufnahme<br />
der Compliance-Risiken des Unternehmens,<br />
verbunden mit einer sorgfältigen<br />
Analyse der relevanten Vorschriften.<br />
Daran schließt sich die Konzeption von<br />
Prozessen und Maßnahmen an, welche<br />
auf das spezifische Compliance-Risikoprofil<br />
des Unternehmens abgestimmt<br />
sind. Den Umfang der erforderlichen<br />
Maßnahmen und Ressourcen kann die<br />
Geschäftsleitung gestalten. Maßgebend<br />
sind Faktoren wie Unternehmensgröße<br />
und Anzahl der Mitarbeiter, Branche,<br />
das Geschäftsmodell und seine Risikostruktur<br />
sowie der geographische Tätigkeitsbereich<br />
des Unternehmens. Weitere<br />
Gestaltungselemente sind die Steuerung<br />
relevanter Informationen sowie<br />
die regelmäßige Schulung und Fortbildung<br />
aller Unternehmensangehörigen<br />
in Compliance-Fragen. Die eingeleiteten<br />
Compliance-Maßnahmen sollten dokumentiert<br />
und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit<br />
hin überprüft werden.<br />
Compliance als<br />
Chance für den Mittelstand<br />
Das Thema Compliance ist für alle<br />
Unternehmen relevant, insbesondere für<br />
mittelständische Unternehmen. Denn<br />
während viele Konzerne und Großunternehmen<br />
umfangreiche Compliance-<br />
Systeme etabliert haben, fehlt es bei<br />
vielen Mittelständlern noch an vergleichbaren<br />
Strukturen und Prozessen<br />
und zum Teil auch an dem notwendigen<br />
Risikobewusstsein. Mittelständische<br />
Unternehmen sind daher für Compliance-<br />
Risiken besonders anfällig. Andererseits<br />
zeichnen sich viele Mittelständler durch<br />
ein besonderes Engagement ihrer Gründer<br />
beziehungsweise Eigentümer und eine<br />
funktionierende Werte- und Unternehmenskultur<br />
aus. Diese Merkmale bieten<br />
eine gute Grundlage für ein funktionierendes<br />
Compliance-Management.<br />
Schlüsselfaktor Compliance-Kultur<br />
Für den Erfolg des Compliance-Managements<br />
ist nämlich die sogenannte<br />
Compliance-Kultur von zentraler Bedeutung,<br />
also die Frage, inwieweit die Befolgung<br />
von Regeln als Wert geachtet wird.<br />
Die Compliance-Kultur wird maßgeblich<br />
durch das Verhalten der Geschäftsleitung<br />
und der Aufsichtsgremien beeinflusst,<br />
auch die Führungskräfte spielen eine<br />
Schlüsselrolle. Erforderlich ist in jedem<br />
Fall ein unmissverständliches Bekenntnis<br />
(„Commitment”) zur Einhaltung relevanter<br />
Normen und Werte. Ebenso<br />
wichtig ist die Klarstellung, dass „Non-<br />
Compliance” im Unternehmen konsequent<br />
verfolgt und sanktioniert wird. Die<br />
zentrale Rolle von Unternehmerpersönlichkeiten<br />
in vielen mittelständischen<br />
Unternehmen und den von ihnen verkörperten<br />
Werten bietet zugleich eine<br />
große Chance zur Gestaltung der Compliance-Kultur<br />
als zentralem Erfolgsfaktor<br />
für ein funktionierendes Compliance-Management.<br />
www.ggs.de<br />
54 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
RECHT + RAT<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Martin Schulz, LL.M. (Yale) ist Professor<br />
für deutsches und internationales Privatund<br />
Unternehmensrecht sowie Akademischer<br />
Direktor des berufsbegleitenden Master-Programms<br />
„LL.M. in Business Law“ an der German<br />
Graduate School of Management and Law<br />
(GGS), Heilbronn. Zu seinen Forschungs- und<br />
Publikationsschwerpunkten zählen Compliance-<br />
Management im Unternehmen sowie Wissensmanagement<br />
für Juristen. Die German Graduate<br />
School of Management and Law (GGS)<br />
bildet Manager und Nachwuchsführungskräfte<br />
aus. Neben den berufsbegleitenden Master-<br />
Studiengängen MBA, MSc. und LL.M. bietet<br />
die GGS im Bereich Executive Edu ca tion ein<br />
umfangreiches Seminarprogramm an. In der<br />
Forschung widmet sich die GGS insbesondere<br />
den Themen Innovation, Unternehmertum und<br />
Compliance.<br />
VERANSTALTUNG<br />
COMPLIANCE-MANAGEMENT<br />
Die IHK Heilbronn-Franken bietet am 18. November<br />
2015 von 18 bis 20.15 Uhr eine kostenfreie<br />
Veranstaltung zum Thema Compliance<br />
für mittelständische Unternehmen an.<br />
Prof. Dr. Martin Schulz von der German Graduate<br />
School of Management and Law<br />
gGmbH (GGS) wird als einer von insgesamt<br />
vier ausgewiesenen Compliance-Experten erläutern,<br />
was sich hinter dem Begriff Compliance<br />
verbirgt und ob die Einführung von Compliance-Regelungen<br />
im Unternehmen sinnvoll<br />
oder sogar zwingend notwendig ist. Mit der<br />
Veranstaltung soll anhand von praxisnahen<br />
Beispielen ferner aufgezeigt werden, wie eine<br />
erfolgreiche Compliance-Strategie entwickelt<br />
und nachhaltig etabliert werden kann.<br />
Zielgruppe sind Firmeninhaber, Geschäftsführer,<br />
Vorstände und Compliance-Officers.<br />
GEWERBE- & INDUSTRIEBAU<br />
Firmen- und Bürogebäude ∙ Industrie- und Lagerhallen<br />
Werkstätten und Baumärkte<br />
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Industriestraße 8<br />
D-84326 Falkenberg<br />
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Fax 06201/25998-20<br />
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ANMELDUNG<br />
Jana Till<br />
Telefax 07131 9677-88442<br />
E-Mail jana.till@heilbronn.ihk.de<br />
KONTAKT<br />
Manuela Dlugosch<br />
IHK-Referentin Wirtschaftsrecht<br />
Telefon 07131 9677-213<br />
E-Mail manuela.dlugosch@heilbronn.ihk.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
55
RECHT + RAT<br />
VORGEHEN<br />
GEGEN<br />
NACHAHMER<br />
ERSCHWERT<br />
Der Bundesgerichtshof (BGH) erschwert<br />
das Vorgehen gegen Nachahmerprodukte<br />
auf Messen.<br />
VON S TEFAN W IDDER<br />
Auf der Internationalen Süßwarenmesse<br />
(ISM) in Köln wurden<br />
auf einem Stand mit Schokolade<br />
überzogene Keksstangen<br />
ausgestellt, die den von der<br />
Klägerin unter der Produktbezeichnung<br />
„Mikado“ vertriebenen dünnen Keksstangen<br />
in hohem Maße ähnelten. Die Verpackung<br />
und die Bezeichnung „Biscolata<br />
Stix“ waren aber abweichend. Während<br />
noch das Oberlandesgericht maßgeblich<br />
auf die Verbraucheranschauung abstellte<br />
und einen Unterlassungsanspruch der<br />
Klägerin bejahte, trat der BGH dem deutlich<br />
entgegen. Nach seiner Auffassung<br />
könne bei einer Fachmesse wie der ISM,<br />
die sich ausschließlich an Fachbesucher<br />
wende, nicht ohne weiteres davon ausgegangen<br />
werden, dass die dort ausgestellten<br />
Produkte auch auf dem deutschen<br />
Markt angeboten werden sollen.<br />
Dabei komme es nicht darauf an, ob<br />
durch einen expliziten Hinweis wie „Not<br />
for sale in Germany“ auf eine fehlende<br />
Vertriebsabsicht hingewiesen werde.<br />
Zielgruppe entscheidend<br />
Der Vortrag der Klägerin, dass die<br />
Beklagte alle auf der ISM ausgestellten<br />
Produkte auch in Deutschland vertreibe,<br />
sei nicht ausreichend, da die Produktpräsentation<br />
auf einer Messe auch nur<br />
dem Zweck dienen könne, eine Vertriebsentscheidung<br />
vorzubereiten. Bei<br />
der von der Klägerin behaupteten Herkunftstäuschung<br />
wäre damit nicht auf<br />
die Zielgruppe der Verbraucher abzustellen<br />
gewesen, sondern auf die Fachbesucher,<br />
die regelmäßig über genauere<br />
Kenntnisse der im Markt vertretenen<br />
Produkte, ihrer Gestaltung und ihrer<br />
Herkunft als das allgemeine Publikum<br />
verfügen.<br />
§ BGH Urteil vom 23. Oktober 2014 –<br />
I ZR 133/13<br />
KONTAKT<br />
Stefan Widder, Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />
IHK-TIPP<br />
Die im konkreten Fall wohl richtige Entscheidung<br />
ist deswegen problematisch, weil der<br />
BGH der allgemeinen Lebenserfahrung widerspricht,<br />
dass auch die meisten internationalen<br />
Fachmessen der Verkaufsförderung und<br />
eben nicht der bloßen Leistungsschau dienen.<br />
Wenn insbesondere ausländische Rechtsverletzer<br />
auf Messen künftig behaupten, keinen<br />
Vertrieb in Deutschland zu planen, muss der<br />
Rechteinhaber erst tatsächliche Vertriebsschritte<br />
in Deutschland abwarten.<br />
Ihr flexibler<br />
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Heilbronn-Franken<br />
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Beratung: Tel. 07131 745502-33<br />
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RECHT + RAT<br />
DISKRIMINIERENDE MERKMALE VERMEIDEN<br />
Mit einer altersdiskriminierenden Kündigung<br />
im Kleinbetrieb wird deren Unwirk -<br />
samkeit und Schadensersatz riskiert.<br />
VON S TEFAN W IDDER<br />
In einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis<br />
war aufgrund einer Umstrukturierung<br />
die Kündigung einer der fünf<br />
dort beschäftigten Arzthelferinnen<br />
notwendig geworden. Nachdem die<br />
Wahl auf die mit 63 Jahren älteste<br />
Arbeit nehmerin gefallen war, wurde die<br />
Kündigung damit begründet, dass die<br />
Arbeitnehmerin „inzwischen pensionsberechtigt“<br />
sei. Die gekündigte Arbeitnehmerin<br />
bezweifelte die Wirksamkeit<br />
der Kündigung und verlangte vor dem<br />
Arbeitsgericht eine Entschädigung we -<br />
gen Altersdiskriminierung, da das Kündigungsschreiben<br />
eine Benachteiligung<br />
wegen ihres Alters vermuten lasse.<br />
„Pensionsberechtigung“ schließt Altersdiskriminierung<br />
nicht aus<br />
Anders als in den beiden Vorinstanzen<br />
hatte die Klägerin vor dem Bundesarbeitsgericht<br />
Erfolg, denn nach dessen<br />
Auffassung verstößt die Kündigung ge -<br />
gen das Benachteiligungsverbot des § 7<br />
Abs. 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
(AGG) und sei deshalb unwirksam.<br />
Während nach Darstellung der<br />
Arbeitgeberseite die Kündigung lediglich<br />
freundlich und verbindlich formuliert gewesen<br />
sei, sah das Bundesarbeitsgericht<br />
keinen ausreichenden Beweis dafür, dass<br />
die wegen der Erwähnung der „Pensionsberechtigung“<br />
zu vermutende Altersdiskriminierung<br />
nicht vorliegt.<br />
§ Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 23. Juli<br />
2015 – 6 AZR 457/14<br />
KONTAKT<br />
Stefan Widder, Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />
IHK-TIPP<br />
Auch bei einer grundsätzlich unproblematischen<br />
Kündigung im Kleinbetrieb (siehe auch<br />
w.<strong>news</strong> 02|2015, Seite 46) sind jegliche Hinweise<br />
auf diskriminierende Merkmale im Sinne<br />
des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
zu vermeiden, da ansonsten die Unwirk samkeit<br />
der Kündigung und sogar Schadensersatz riskiert<br />
werden.<br />
40 Euro<br />
Für<br />
bekommt<br />
man hier einen Brillen-Bügel.<br />
In Bangladesch: Augenlicht.<br />
Genau diese Summe kostet dort eine<br />
Operation, durch die Blinde sehen können.<br />
Für uns nicht wenig, aber dort unbezahlbar.<br />
Vielleicht der beste Grund um zu helfen.<br />
spendenkonto:<br />
Sparkasse KölnBonn | Kto-Nr. 40 006<br />
BLZ 370 501 98 | Stichwort: Blinde<br />
Telefon (0228) 9265250 | www.andheri-hilfe.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
57
R E C H T + R AT<br />
UNTERLASSUNGSERKLÄRUNG:<br />
INHALTE PRÜFEN<br />
Unterlassungserklärung: Ein nicht gelöschter<br />
Google-Cache kann eine Vertragsstrafe<br />
auslösen.<br />
VO N S T E FA N W I D D E R<br />
Wer wegen eines Wettbewerbsverstoßes<br />
im Internet<br />
eine Unterlassungserklärung<br />
abgegeben hat, ist<br />
meist verpflichtet, sicherzustellen,<br />
dass die von der Unterlassungserklärung<br />
betroffenen Inhalte seiner<br />
Webseite nicht mehr im Internet aufgerufen<br />
werden können. Ein vom Oberlandesgericht<br />
Celle zu entscheidender<br />
Fall drehte sich um die Frage, ob ein<br />
Verstoß gegen die abgegebene Unterlassungserklärung<br />
auch dann vorliegt,<br />
wenn der fragliche Inhalt auf der Webseite<br />
zwar gelöscht wurde, aber über<br />
eine Internetsuchmaschine noch einige<br />
Wochen abrufbar war. Gängige Internet-Suchmaschinen<br />
wie „Google“ oder<br />
„Yahoo!“ zeigen eine Internetseite im<br />
Einzelfall noch bis zu vier Wochen als<br />
Treffer an, obwohl der fragliche Inhalt<br />
bereits gelöscht wurde. Ursache hierfür<br />
ist der Suchmaschinen-Cache, der dem<br />
Suchmaschinennutzer die darin gespeicherte<br />
Version der gesuchten Internetseite<br />
anzeigt.<br />
Antrag bei Google nötig<br />
Das Oberlandesgericht Celle kam zum<br />
Ergebnis, dass der Unterlassungsschuldner<br />
durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen<br />
hat, dass die durch die Unterlassungserklärung<br />
betroffenen Inhalte<br />
seiner Webseite auch nicht mehr über<br />
Google als gängigste Internetsuchmaschine<br />
aufgerufen werden können. Der<br />
Schuldner muss in diesem Fall gegen -<br />
über Google den Antrag auf Löschung<br />
im Google-Cache beziehungsweise auf<br />
Entfernung der von der Webseite bereits<br />
gelöschten Inhalte stellen. Allerdings sah<br />
das Gericht letztlich nur ein geringes<br />
Verschulden der Beklagten als gegeben<br />
an und reduzierte die beantragte Vertragsstrafe<br />
um die Hälfte, was aber<br />
immer noch 2.500 Euro waren.<br />
§ OLG Celle, Urteil vom 29. Januar 2015 – 13 U<br />
58/14<br />
Erkennen und verändern.<br />
KONTAKT<br />
Stefan Widder, Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />
„Uns fehlen Fachkräfte.“<br />
„Erstens kennt man uns zu wenig.“<br />
„Zweitens fördern wir unsere Talente nicht.“<br />
Packen wir´s an!<br />
Offenes Seminar am Montag, 9. November 2015 in Bad<br />
Mergentheim: „Fachkräftemangel – und was Sie dagegen<br />
tun können“ Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!<br />
IHK-TIPP<br />
Wer eine Unterlassungserklärung wegen eines<br />
Wettbewerbsverstoßes im Internet abgegeben<br />
hat, sollte zu seiner eigenen Sicherheit überprüfen,<br />
ob die von ihm gelöschten Inhalte<br />
nicht doch noch über gängige Suchmaschinen<br />
aufgerufen werden können. Im Zweifel<br />
sollten entsprechende Löschungsanträge zumindest<br />
bei den wichtigsten Suchmaschinenbetreibern<br />
gestellt werden.<br />
Begegnen Sie dem Fachkräftemangel aktiv. Auf zwei Wegen.<br />
1. Nach außen: Ein starkes Markenprofil und große Bekanntheit steigern<br />
Ihre Chancen, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.<br />
2. Nach innen: Talente im Unternehmen erkennen und weiterzubilden<br />
hilft, gute Leute langfristig zu binden. Und macht Sie unabhängiger vom<br />
Personalmarkt.<br />
Praxisnahe Tipps für beide Wege<br />
gibt Harten & Breuninger.<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK HEILBRONN-FRANKEN<br />
97990 Weikersheim · Tel. 07934 9131-0<br />
info@harten-breuninger.de · www.harten-breuninger.de<br />
ANZEIGEN BUCHEN:<br />
-mediadaten de<br />
58 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
BEI KRANKHEIT<br />
RICHTIG REAGIEREN<br />
IHK-Infoveranstaltung „Krankheit und ihre<br />
Folgen für den Bestand des Arbeitsverhältnisses“<br />
am 3. November im Heilbronner<br />
Haus der Wirtschaft.<br />
VO N S T E FA N W I D D E R<br />
Krankheit ist der häufigste Grund<br />
für eine personenbedingte Kündigung.<br />
Lang andauernde Krank -<br />
heitszeiten, häufige Kurzerkrankungen<br />
und krankheitsbedingte<br />
Leistungsminderung sind Phänomene,<br />
mit denen sich jeder Personalverantwortliche<br />
auseinandersetzen muss.<br />
Praxisnah und unterlegt von aktueller<br />
Rechtsprechung werden die an eine negative<br />
Gesundheitsprognose zu stellenden<br />
Anforderungen und die Notwendigkeit<br />
der Beeinträchtigung betrieblicher Belange<br />
infolge der Erkrankung ebenso<br />
dargestellt, wie die Kriterien für eine<br />
Interessenabwägung unter Berücksichtigung<br />
des betrieblichen Eingliederungsmanagements.<br />
Neben der Beantwortung von Fragen,<br />
die im Zusammenhang mit einer krankheitsbedingten<br />
Kündigung häufig gestellt<br />
werden, wie die nach der Verpflichtung<br />
zur Beteiligung an Eingliederungsmaßnahmen,<br />
nach Entgeltfortzahlungspflichten<br />
sowie der Urlaubsabgeltung trotz<br />
bestehender Arbeitsunfähigkeit, will die<br />
Veranstaltung mit praxisorientierten<br />
Handlungsempfehlungen dazu beitragen,<br />
dass die krankheitsbedingte Kündigung<br />
und ein sich anschließender Prozess<br />
vor dem Arbeitsgericht nicht zum<br />
Lotteriespiel werden.<br />
KONTAKT<br />
Stefan Widder<br />
Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />
VERANSTALTUNG<br />
KRANKHEIT UND IHRE FOLGEN<br />
FÜR DEN BESTAND DES ARBEITS-<br />
VERHÄLTNISSES<br />
æVeranstaltungstermin:<br />
Dienstag, 3. November 2015<br />
14 bis etwa 17 Uhr<br />
æVeranstaltungsort:<br />
IHK Heilbronn-Franken<br />
Ferdinand-Braun-Str. 20, 74074 Heilbronn<br />
Saal Franken<br />
æReferenten:<br />
Hansjörg Krueger und Dr. Rüdiger Gaenslen,<br />
Rechtsanwälte und Fachanwälte für Arbeitsrecht<br />
von der SLP Anwaltskanzlei GmbH in<br />
Heilbronn/Reutlingen<br />
Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich ausschließlich<br />
an IHK-Mitglieder.<br />
ANMELDUNG<br />
Yvonne Korb<br />
Telefax 07131 9677-88211<br />
E-Mail yvonne.korb@heilbronn.ihk.de<br />
Home Office Arbeiten in vertrauter Umgebung –<br />
USM Möbelbausysteme verbinden Welten.<br />
Fr. Breuninger GmbH, Hauptstraße 34, 74653 Künzelsau<br />
Tel: 0 79 40 / 91 82 - 0, info@breuninger24.de, www.breuninger24.de<br />
www.usm.com<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
59
FIRMEN + LEUTE<br />
HEMMANN,<br />
BAD RAPPENAU<br />
Arbeitgeber-Siegel<br />
„Top Job“<br />
Die hemmann Orthopädie-<br />
Technik GmbH ist mit dem<br />
Unternehmersiegel „Top Job“<br />
als einer der „Top-Arbeitgeber<br />
2015“ und der „Top-Arbeit-<br />
geber Health Care 2015“ ausgezeichnet<br />
worden. Das Haus<br />
für Orthopädie-Technik und<br />
Gesundheit, das auch in der<br />
Bewegungsanalyse und Rehabilitation<br />
tätig ist, hat rund<br />
100 Beschäftigte. Mit dem seit<br />
2002 vergebenen Sie gel werden<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und -identifikation und Führungsqualität<br />
vom Zentrum<br />
für Arbeitgeber attraktivität in<br />
Konstanz gewürdigt.<br />
www.hemmann-online.de<br />
A<br />
BERA,<br />
SCHWÄBISCH<br />
HALL<br />
Wertorientierung<br />
ls einziger kommerzieller<br />
Personaldienstleister wur -<br />
de die Bera GmbH zum dritten<br />
Mal für ihre nachhaltige und<br />
werteorientierte Unternehmenskultur<br />
mit dem Gütesiegel<br />
„Arbeit plus“ geehrt. Mit dem<br />
Siegel würdigt die Evangelische<br />
Kirche in Deutschland<br />
(EKD) öffentlich Unternehmen,<br />
die beweisen, „dass eine sozial<br />
nachhaltige Unternehmenspolitik,<br />
gute Mitarbeiterführung<br />
und wirtschaftlicher Erfolg<br />
nicht zwingend in Gegensatz<br />
stehen müssen“, wie es in der<br />
Mitteilung der Bera zur Auszeichnung<br />
heißt.<br />
www.bera.eu<br />
Die IHK Heilbronn-Franken<br />
hat auch im Jahr 2015, zum<br />
1. September, wieder neue Auszubildende<br />
eingestellt. Lena Schulze,<br />
© Müller<br />
IHK HEILBRONN-FRANKEN, HEILBRONN – Neue Azubis<br />
Der Kletterturm der Landesgartenschau<br />
2016 wird „sicher<br />
kommen“, meldet die Landesgartenschau<br />
Öhringen 2016 GmbH.<br />
Innerhalb von nur vier Monaten<br />
sei es dem engagierten Team<br />
Daniela Wagner, Christoph Nestle<br />
und Maiko Winter absolvieren<br />
eine Ausbildung zur Kauffrau<br />
beziehungsweise zum Kaufmann<br />
Die neuen Auszubildenden der IHK Heilbronn-Franken (von links): Christoph Nestle, Daniela<br />
Wagner, Maiko Winter und Lena Schulze.<br />
LANDESGARTENSCHAU, ÖHRINGEN<br />
Realisierung eines Kletterturms<br />
von Spendensammlern gelungen,<br />
300.000 Euro für das Grundmodell<br />
des Kletterturms zusammenzubekommen.<br />
Bereits 35 der 72 Treppenstufen<br />
seien verkauft. Das Bauwerk<br />
soll unterhalb der Öhringer<br />
für Bürokommunikation. Aktuell<br />
bildet die IHK elf Auszubildende<br />
aus. „Die Ausbildung und Förderung<br />
des internen Nachwuchses<br />
ist in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
eine der wichtigsten betrieblichen<br />
Aufgaben. Die IHK Heilbronn-Franken<br />
ist sich ihrer Verantwortung<br />
im demografischen<br />
Wandel bewusst. Sie bietet auch<br />
Ausbildungsplätze in Teilzeit an<br />
und gibt jungen Menschen mit<br />
einer Behinderung eine Chance“,<br />
sagt Ausbildungsleiterin Jutta<br />
Seifried.<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
Realschule mit 36 Stationen eine<br />
der Hauptattraktionen der Landesgartenschau<br />
werden und noch<br />
20 weitere Jahre erhalten bleiben.<br />
www.oehringen2016.de<br />
© Laga<br />
60 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
FIRMEN + LEUTE<br />
Die 4. Klasse der Teckschule aus Dettingen unter Teck wurde als „ein mil lions ter Besucher der experimenta“ geehrt.<br />
EXPERIMENTA, HEILBRONN – 25 „einmillionste Besucher“<br />
Eine Schülergruppe wurde als<br />
„einmillionster Besucher der<br />
experimenta“ geehrt. Hochrechnungen<br />
hatten ergeben, dass die<br />
4. Klasse der Teckschule aus Dettingen<br />
unter Teck die ein mil lions -<br />
ten Besucher der Science Centers<br />
sein würden. Für die 25 Kinder<br />
sei es „ein unvergesslicher Tag“<br />
gewesen, meldet die experimenta<br />
gGmbH. Die Klasse durfte sich<br />
außerdem über ein „tolles Überraschungspaket“<br />
und eine Familientageskarte<br />
für den „einmillionsten<br />
Besucher“ freuen.<br />
www.experimenta-heilbronn.de<br />
LOSBERGER, BAD RAPPENAU – Mobil und ökologisch<br />
Die Losberger GmbH unterstützte<br />
den evangelischen Kirchentag<br />
in Stuttgart dabei, „sich nachhaltig<br />
weiterzuentwickeln“. So<br />
wurde mit Losberger ausgelotet,<br />
wie Zelte umweltfreundlich gestaltet<br />
werden könnten. Aus der<br />
Zusammenarbeit ergab sich<br />
Highlight beim „Grünen Zelt“ waren<br />
die Patchwork-Planen. Neben dem<br />
„Grünen Zelt“ stellte Losberger für<br />
den Kirchentag insgesamt rund<br />
30.000 Quadratmeter Zelthallen.<br />
© experimenta<br />
das „grüne Zelt“, bei dem viele<br />
Bauteile zu einem nachhaltigen<br />
Raumkonzept beitragen. Diese wurden<br />
aus Reststoffen und Verschnittware<br />
der Losberger Planenproduktion<br />
hergestellt. Bei der Materialauswahl<br />
sowie der Ausstattung<br />
wurden Kriterien zur nachhaltigen<br />
Beschaffung zugrunde gelegt.<br />
Hauptaugenmerk lag auf Dachplanen,<br />
die eine bessere Energienutzung<br />
zulassen.<br />
www.losberger.com<br />
© Losberger<br />
STIMME,<br />
HEILBRONN<br />
Erster Platz bei<br />
„Young Reader“<br />
Die Heilbronner Stimme<br />
GmbH & Co. KG hat beim<br />
„World Young Reader Prize“<br />
in der Kategorie „Digital First“<br />
den ersten Platz errungen. Sie<br />
erhielt die Auszeichnung für<br />
ein „WhatsApp“-Projekt über<br />
die Bombardierung Heilbronns<br />
vor 70 Jahren. Mit<br />
dem Preis werden vom Weltverband<br />
WAN Ifra Medienprojekte<br />
für junge Menschen<br />
ausgezeichnet. Die Jury würdigte<br />
besonders die Tatsache,<br />
dass die Geschichte wie in<br />
Echtzeit erzählt wird, mit den<br />
Worten „innovativ, einfach<br />
mitreißend und hervorragend<br />
umgesetzt“.<br />
www.stimme.de<br />
ROTO, BAD<br />
MERGENTHEIM<br />
Bei „Rad am<br />
Ring” mit dabei<br />
Die Roto Dach- und Solartechnologie<br />
GmbH nutzt<br />
seit Jahren das „sportliche<br />
Großereignis Rad am Ring“,<br />
um Spenden für soziale Projekte<br />
zu sammeln. Dieses Jahr<br />
„erradelten“ die beiden Roto-<br />
Teams 24.000 Euro Spendengelder.<br />
Für Christoph Hugenberg<br />
vom Roto-Vorstand stehen<br />
„die Menschen, Organisationen<br />
und Einrichtungen, die wir<br />
dank der großzügigen Spenden<br />
unserer zahlreichen Sponsoren<br />
unterstützen können“<br />
eindeutig im Fokus dieser Veranstaltung,<br />
bei der bis jetzt<br />
150.000 Euro zusammengekommen<br />
seien.<br />
www.roto-frank.de<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
61
© Schaffitzel<br />
Für die „Bahnhof- und Rokokobrücke“, einer 2014 zur Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd errichteten Fußgängerbrücke,<br />
erhielt Schaffitzel den Holzbaupreis „Inge nieurbauwerk“.<br />
KLINIK HOHEN -<br />
LOHE, BAD<br />
MER GENT HEIM<br />
Hohe Qualität<br />
bestätigt<br />
Mit einem sehr guten Ergebnis<br />
hat die Klinik Hohenlohe<br />
der Kliniken Hohenlohe<br />
GmbH & Co. Betriebs-KG<br />
ihre erneute Zertifizierung nach<br />
DIN EN ISO 9001:2008, Degemed<br />
(Dt. Ges. für medizinische<br />
Rehabilitation) und BAR<br />
(Bundes-AG für Rehabilitation)<br />
bestanden. Damit erfülle das<br />
Haus eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Belegung durch<br />
Kranken- und Rentenversicherungen.<br />
Zwei Tage lang prüften<br />
die Auditoren der Zertifizierungsgesellschaft<br />
LGA Inter-<br />
Cert (TÜV Rheinland) das Qualitätsmanagement<br />
der Klinik.<br />
www.rhm-kliniken.de<br />
SCHAFFITZEL, SCHWÄBISCH HALL – Holzbaupreis 2015<br />
Für den Holzbaupreis Baden-<br />
Württemberg 2015 wurden<br />
160 Projekte eingereicht – ein<br />
Beweis für die Bedeutung des<br />
Holzbaus im Land, schreibt die<br />
Schaffitzel Holzindustrie GmbH +<br />
CIROSEC,<br />
HEILBRONN<br />
Unterstützung<br />
für Kinderdorf<br />
Seit 1960 haben Jungen und<br />
Mädchen ein zweites Zuhause<br />
im Land, die nicht bei ihren<br />
leiblichen Eltern wohnen können.<br />
Zum SOS-Kinderdorf Baden-Württemberg<br />
gehören zehn Familien,<br />
zwei familienorientierte Wohngruppen,<br />
ein Kindergarten, ein<br />
Waldkindergarten und ambulante<br />
Familienhilfe. Die cirosec GmbH,<br />
ein Spezialist für den IT-Sicherheitsbereich,<br />
möchte ihr soziales<br />
Engagement ausweiten und wird<br />
deshalb diese „jahrzehntealte, aber<br />
immer noch hochaktuelle Idee“<br />
des Kinderdorfs regelmäßig unterstützen.<br />
www.cirosec.de<br />
Co. KG. Ein Sonderpreis wird von<br />
MLR und Landesbeirat Holz für<br />
beispielhafte technische Bauwerke<br />
verliehen. Den Sonderpreis „Inge -<br />
nieurbauwerk“ erhielt Schaffitzel<br />
für die „beispielhafte Verwendung<br />
Der Umsatz der Ziehl-Abegg SE<br />
lag im ersten Halbjahr mit<br />
218 Millionen Euro um sieben<br />
Prozent höher. Damit einher geht<br />
der bisher höchste Auftragsbestand<br />
(88,4 Millionen Euro). Getragen<br />
werde die Entwicklung „weitgehend<br />
durch das Geschäft im Ausland“,<br />
wird mitgeteilt, „doch auch<br />
die Vorzeichen aus Deutschland<br />
von Holz“ bei der „Bahnhof- und<br />
Rokokobrücke“, die 2014 zur<br />
Landesgartenschau Schwäbisch<br />
Gmünd errichtet wurde.<br />
www.schaffitzel.de<br />
ZIEHL-ABEGG, KÜNZELSAU<br />
Höchster Auftragsbestand<br />
für das zweite Halbjahr“ seien<br />
deutlich positiv. Die Wirtschaftssanktionen<br />
wegen der Ukrainekrise<br />
belasten das Geschäft „deutlich“,<br />
so Vorstandsvorsitzender Peter<br />
Fenkl, und zwar weniger direkt<br />
als indirekt.<br />
www.ziehl-abegg.de<br />
Die Elektronikerin Vanessa Eichhorn prüft bei Ziehl-Abegg einen Ventilator.<br />
© Ziehl-Abegg / Achim Köpf<br />
62 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015
FIRMEN + LEUTE<br />
DM, WERTHEIM<br />
Neueröffnung<br />
Im August eröffnete die „dmdrogerie<br />
markt GmbH & Co. KG“<br />
ein neues Geschäft in Wert heim-<br />
Bestenheid. Am Eröffnungstag<br />
konnten die Besucher ihren eigenen<br />
Button gestalten, erhielten<br />
Getränke von einer Saftbar und<br />
zehn Prozent Rabatt. Der neue,<br />
750 Quadratmeter große Markt<br />
verfügt über zahlreiche Kun den -<br />
parkplätze. Die „dm-drogerie markt“<br />
hat europaweit 52.000 Beschäftigte<br />
in 3.000 Märkten, in Deutschland<br />
sind es 37.000 Beschäftigte.<br />
www.dm.de<br />
W<br />
RADIO TON,<br />
HEILBRONN<br />
Marktführerschaft<br />
ie die neueste Zahlenveröffentlichung<br />
der Media Analyse<br />
ausweist, bleibt die Regionalhörfunk-Gesellschaft<br />
Radio<br />
Ton mit 65.000 Hörern pro Stunde<br />
Marktführer unter den privaten<br />
Lokalsendern in Baden-<br />
Württemberg. Das Sendegebiet<br />
der Radio Ton GmbH & Co. KG<br />
umfasst das Gebiet Main-Tauber,<br />
Heilbronn, Hohenlohe, Ostwürttemberg<br />
und Neckar-Alb.<br />
www.radioton.de<br />
BEREWA,<br />
SCHWÄBISCH HALL<br />
Imagefilm<br />
Die berewa Lichtwerbung GmbH<br />
präsentiert unter dem Motto<br />
„berewa in 80 Sekunden“ einen<br />
neuen Imagefilm. Nach vielen<br />
Stunden Dreh, Schnitt, texten und<br />
vertonen stehe damit ein Imagefilm<br />
zur Verfügung, der einen noch<br />
besseren Einblick in die Arbeit<br />
des Unternehmens gebe“, heißt<br />
es in einer Mitteilung des Unternehmens.<br />
www.berewa.de<br />
AZO CONTROLS,<br />
NECKARSULM<br />
Ausbildungsfirma<br />
In einem erstmaligen Projekt<br />
haben Auszubildende und<br />
Studierende der Azo Controls<br />
GmbH eine „automatisierte<br />
Müslidosiermaschine entwickelt,<br />
gefertigt und vermarktet“.<br />
Dazu sei für ein Jahr eine<br />
interne Ausbildungsfirma gegründet<br />
worden, meldet Azo,<br />
in der jeder der Auszubildenden<br />
die Tätigkeit seines späteren<br />
Berufsfelds übernommen<br />
habe. Bei „komplexen Aufgaben“<br />
wurden sie von erfahrenen<br />
Azo-Beschäftigten unterstützt.<br />
Die Rolle der Kunden<br />
wurde von den Ausbildern<br />
über nom men.<br />
www.azo.com<br />
© KSPG<br />
KSPG, NECKARSULM – Konzern-Teams beim „Motorman“<br />
Im Main-Tauber-Kreis gibt es ein<br />
Projekt zur Arbeitsmarktintegration<br />
qualifizierter Asylsuchender.<br />
Wie die daran beteiligte Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken<br />
GmbH schreibt, wurde ein erstes<br />
Seit er 2010 zum ersten Mal<br />
durchgeführt wurde, lockt<br />
der „Motorman Run“ immer<br />
mehr Läufer und Zuschauer an.<br />
Namensgeber und Hauptsponsor<br />
des Extremlaufs ist die MS Motorservice<br />
International mit ihrer<br />
Werbefigur „Motorman“. MS ist<br />
eine Tochtergesellschaft der KSPG<br />
AG, und auch von weiteren KSPG-<br />
Töchtern haben sich Teams angemeldet.<br />
„Das rege Interesse“, so<br />
WHF, HEILBRONN – Pilotprojekt Asylbewerber<br />
Hansjörg Rölle von der Geschäftsleitung,<br />
„zeigt, dass ein Sportevent<br />
dieser Art die Verbundenheit über<br />
das Arbeitsleben hinaus stärkt“.<br />
www.kspg.com<br />
„Job-Speed-Dating“ mit Unternehmen<br />
durchgeführt. Partner sind<br />
die Agentur für Arbeit Schwäbisch<br />
Hall-Tauberbischofsheim,<br />
die Handwerkskammer und die<br />
IHK Heilbronn-Franken, das Landratsamt,<br />
der Regionalverband und<br />
die Stadt Wertheim. Initiiert wur -<br />
de das Projekt schon 2014 vom<br />
Wertheimer OB Stefan Mikulicz.<br />
www.heilbronn-franken.com<br />
HAERING,<br />
UNTERHEINRIET<br />
Anteilserwerb<br />
bei Schwepa<br />
Nach dem altersbedingten<br />
Ausscheiden des Gesellschafters<br />
Lothar Baumgärtner<br />
bei der Schwarzwälder Edelputzwerke<br />
GmbH (Schwepa)<br />
hat die Haering GmbH seine<br />
Geschäftsanteile erworben. Sie<br />
ist damit alleiniger Gesellschafter.<br />
Die Schwepa stellt<br />
mineralische Pulverprodukte<br />
her und vertreibt vornehmlich<br />
über den Baustoff-Fachhandel<br />
und Verarbeiter. Haering dagegen<br />
ist Vollsortimenter für Farben,<br />
Putze und Lacke, sodass<br />
sich nach Haering-Mitteilung<br />
beide Bereiche „hervorragend<br />
ergänzen“.<br />
www.haering.eu<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
63
FIRMEN + LEUTE<br />
DHBW<br />
MOSBACH,<br />
BAD MERGENT-<br />
HEIM<br />
Schüler zu Gast<br />
Bei der Zweigstelle der Dualen<br />
Hochschule Baden-<br />
Württemberg (DHBW) Mosbach<br />
verbrachten 15 Schüler aus<br />
sechs Ländern Europas besondere<br />
Sommerferien. Sie nahmen<br />
an einem vierwöchigen Intensivsprachkurs<br />
teil und erhielten<br />
Einblick in das Studium an der<br />
DHBW. Idealerweise bewerben<br />
sie sich dann für ein Praktikum<br />
und einen Studienplatz, so die<br />
DHBW. Sie seien damit „besondere<br />
Arbeitskräfte für die<br />
dualen Partnerunternehmen<br />
der Region“, heißt es in der<br />
Meldung weiter, und können<br />
den Fachkräftemangel lindern.<br />
www.dhbw-mosbach.de<br />
SBG HEILBRONN-<br />
FRANKEN,<br />
HEILBRONN<br />
Erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr<br />
Die Sparkassenbeteiligungsgesellschaft<br />
Heilbronn-Franken<br />
(SBG) gehört mit 166 Beteiligungen<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
„bundesweit zu den größten<br />
Beteiligungsgesellschaften der<br />
Sparkassen“: Ihr „Portfolio-Volumen“<br />
beläuft sich auf 34 Millionen<br />
Euro, wobei fast sechs Millionen<br />
Euro Volumen und 31 neue<br />
Beteiligungen 2014 dazugekommen<br />
sind, dem bislang erfolgreichsten<br />
Geschäftsjahr. Auch<br />
2015 sei „gut angelaufen“ – „wir<br />
konnten bereits zehn neue Beteiligungen<br />
abschließen“, so SBG-<br />
Geschäftsführer Oliver Schoch.<br />
www.kreisparkasse-heilbronn.de<br />
Übergabe der 100. Achslinie der Scheuerle-Combi-Baureihe (von links): Bernd Schwengsbier,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung TII Sales, Susanne Rettenmaier, geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der TII Group, Inhaber-Ehepaar der Spedition Kübler Hanne und Heinz Rößler.<br />
SCHEUERLE, PFEDELBACH<br />
100. Achslinie der Combi-Baureihe<br />
Zu dem 85-jährigen Jubiläum<br />
der Spedition Kübler hat die<br />
Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH<br />
die 100. Achslinie der Combi-Baureihe<br />
für deren Fuhrpark geliefert.<br />
Zum Abschluss der offiziellen Feier<br />
übergab Susanne Rettenmaier, geschäftsführende<br />
Gesellschafterin<br />
der TII Group, zu der Scheuerle<br />
gehört, das Drei-Achs-Intercombi-<br />
Fahrwerk an Kübler-Inhaber Heinz<br />
Rößler. Sie dankte der Spedition<br />
Kübler für die 35 Jahre Zusammenarbeit<br />
und würdigte die persönliche<br />
Verbundenheit zwischen<br />
den Unternehmerfamilien.<br />
www.scheuerle.com<br />
MARBET,<br />
KÜNZELSAU<br />
Höchstpunktzahl<br />
bei Nachhaltigkeit<br />
Die marbet Marion & Bettina<br />
Würth GmbH & Co. KG erhielt<br />
die Famab-Zertifizierung<br />
für Nachhaltigkeit. Mit 94 von<br />
100 Punkten erzielte die Live-<br />
Kommunikationsagentur die<br />
Höchstpunktzahl. Ganzheitlicher<br />
und wertschätzender Umgang<br />
mit Partnern, Kunden<br />
und Beschäftigten sei ebenso<br />
in den Standards verankert<br />
wie in der Branche einmalige<br />
Arbeitszeit- und Karrieremodelle.<br />
In den 50 Teilfragen des<br />
Erhebungsbogens der Famab<br />
geht es um ökologische, ökonomische<br />
und ethische Fragen.<br />
www.marbet.com<br />
© Layher<br />
LAYHER, GÜGLINGEN – Technolino im Kindergarten<br />
Die Wilhelm Layher GmbH &<br />
Co. KG und der Eibensbacher<br />
Kindergarten „Haselnussweg“ nahmen<br />
wie in jedem Jahr am Projekt<br />
„Technolino“ teil. Der in diesem<br />
Jahr von Layher-Azubis hergestellte<br />
„Matsch- und Sandtisch“<br />
wurde dem Kindergarten bei<br />
einem Sommerfest übergeben. Er<br />
soll die Kinder im Vorschulalter<br />
im Sinne von „Technolino“ für<br />
die spannende Welt der Technik<br />
begeistern, und dafür engagiere<br />
sich Layher, heißt es in der Mitteilung<br />
weiter.<br />
www.layher.com<br />
64 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015<br />
Layher bringt Technik ins Spiel: Übergabe des Projekts „Technolino“ an den Eibensbacher Kindergarten „Haselnussweg“.
FIRMEN + LEUTE<br />
Dr.-Ing. Markus Deimel ist neuer Geschäftsführer<br />
der Vollert An lagenbau GmbH, er wird<br />
Gerhard Geist stufenweise ablösen.<br />
VOLLERT,<br />
WEINSBERG<br />
Markus Deimel neuer<br />
Geschäftsführer<br />
Dr.-Ing. Markus Deimel ist seit<br />
Juli neuer Geschäftsführer<br />
der Vollert Anlagenbau GmbH.<br />
Er übernimmt stufenweise die<br />
Aufgaben von Gerhard Geist,<br />
der Ende nächsten Jahres nach<br />
über 35 Jahren bei Vollert in<br />
den Ruhe stand geht. Dr. Deimel<br />
kommt von Baustoff-Anlagenhersteller<br />
Grenzebach BSH, wo er<br />
zuletzt Bereichsleiter Engineering<br />
war. Gerhard Geist war seit 1979<br />
Chefkonstrukteur und seit 2000<br />
Geschäftsführer, er habe „Vollert<br />
in den letzten Jahrzehnten entscheidend<br />
mit geprägt“.<br />
www.vollert.de<br />
IPS, CRAILSHEIM – Preis für Beratung<br />
Die International Packaging<br />
Systems GmbH (IPS) wurde<br />
als „Top Consultant“ mit dem<br />
Preis des deutschen Mittelstands<br />
in der Kategorie „Technische Beratung“<br />
ausgezeichnet. IPS ist ein<br />
Tochterunternehmen der Gerhard<br />
Schubert GmbH. Als „Engineering“-Dienstleister<br />
und Generalunternehmer<br />
entwickelt und liefert<br />
IPS auf den Kunden zugeschnittene,<br />
individuelle Verpackungslinien.<br />
Dazu bietet sie lieferantenunabhängige<br />
Beratung im Endverpackungsbereich<br />
für Branchen wie<br />
Pharma oder Konsumgüter.<br />
www.ips-packaging.com<br />
WÜRTH, KÜNZELSAU – Ministerbesuch<br />
Peter Friedrich, Landesminister<br />
für Bundesrat, Europa und<br />
internationale Angelegenheiten<br />
besuchte die Würth-Gruppe am<br />
Firmensitz. Einer Unternehmensvorstellung<br />
durch leitende Persönlichkeiten<br />
folgte eine Gesprächsrunde<br />
zu beruflicher, dualer,<br />
akademischer und internationaler<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach (links)<br />
erklärt Minister Peter Friedrich die Funk -<br />
tionsweise eines Würth Kanban-Behälters, der<br />
mithilfe einer integrierten Kamera und RFID-<br />
Transponder selbstständig Ware nachbestellt.<br />
Bildung sowie zur Digitalisierung<br />
als Herausforderung für Unternehmen<br />
und Kunden. Eine Führung<br />
durch Museum Würth und Logistikzentrum<br />
und ein gemeinsames<br />
Mittagessen im Betriebsrestaurant<br />
beschloss den Ministerbesuch.<br />
www.wuerth.com<br />
ALL FOR ONE<br />
STEEB,<br />
HEILBRONN<br />
Ergebnisse des<br />
3. Quartals<br />
Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs<br />
2014/2015 konnte<br />
die All for One Steeb AG<br />
den Umsatz um 16 Prozent auf<br />
60,1 Millionen Euro steigern.<br />
Für die neun Monate ergibt<br />
sich ein Umsatzanstieg um<br />
zwölf Prozent auf 180,4 Millionen<br />
Euro. Outsourcing Services<br />
erzielte ein Umsatzwachstum<br />
um zwölf Prozent und<br />
macht mit 82,4 Millionen Euro<br />
46 Prozent des Umsatzes aus.<br />
Der Verkauf von Softwarelizenzen<br />
stieg zwar im 3. Quartal<br />
um 4,5 Prozent, verringerte<br />
sich aber seit Oktober 2014<br />
um sieben Prozent auf 21,5<br />
und Consulting stieg in neun<br />
Monaten um 20 Prozent auf<br />
72,9 Millionen Euro.<br />
www.all-for-one.com<br />
Themen der Dezember-Ausgabe 12/2015<br />
TITEL-THEMA:<br />
Unternehmen erfolgreich führen<br />
ANZEIGENSCHLUSS:<br />
30.<strong>10.2015</strong><br />
DOSSIER-THEMA:<br />
Digitale Herausforderung<br />
THEMEN DES VERLAGSJOURNALS<br />
WIRTSCHAFTINFORM.DE:<br />
Finanzplatz Heilbronn, Inkasso &<br />
Forderungsmanagement<br />
Medienwelt, Druck & Verpackung<br />
Rechtsanwälte & Steuerberater<br />
Geldanlage & Altersvorsorge<br />
ANZEIGENVERKAUF:<br />
recon-marketing GmbH<br />
Werderstraße 134<br />
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Telefon: 07131 7930-313<br />
Fax: 07131 7930-350<br />
E-Mail: w.<strong>news</strong>@recon-marketing.de<br />
Internet: w.<strong>news</strong>-mediadaten.de<br />
NR. 10 | 2015<br />
W IRT S C H A F T S M AG A Z IN DE R IHK HE ILB R O N N - F R A N K E N<br />
Technologietransfer heute –<br />
schnell, flexibel, agil.<br />
Seite 12<br />
TRANSFER ERFOLGREICH.<br />
OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />
65
kultur-tipps<br />
Geht es um das<br />
Thema Buchdruck,<br />
hat fast<br />
jeder denselben<br />
Namen im Kopf –<br />
Gutenberg. Doch<br />
auch die Region<br />
Heilbronn-Franken<br />
hat rund 350 Jahre<br />
nach Erfindung<br />
der Druckerpresse<br />
dazu beigetragen,<br />
dass wir heute Die Papierfabrik „Widmannsthal“.<br />
Bü cher, Zeitungen<br />
und Magazine lesen können. Johann Jakob<br />
Widmann hieß der gebürtige Heilbronner, der<br />
1825 Ersatzteile für die erste in Deutschland<br />
aufgestellte Donkin-Papiermaschine herstellen<br />
sollte. Er sah die englische Maschine und ihm<br />
war klar: Das geht schneller, besser und billiger.<br />
Nach langem Tüfteln war es soweit. Er hatte eine<br />
deutsche Endlospapiermaschine entworfen, die<br />
ihre englische Vorgängerin in den Schatten stellte.<br />
Er baute sie erstmals für den Papierfabrikanten<br />
Gustav Schaeuffelen, der sie 1829 in Betrieb<br />
nahm. Schnell wollten auch andere Unternehmen<br />
von Widmanns Innovationen profitieren<br />
und so konnte er<br />
eine Fabrik mit<br />
etwa 80 Mitarbeitern<br />
aufbauen und<br />
seine Maschinen in<br />
ganz Deutschland<br />
verkaufen. Dann<br />
riss seine Glückssträhne<br />
– das Patent<br />
fehlte und<br />
auch andere Hersteller<br />
begannen<br />
Papiermaschinen<br />
nach Widmanns<br />
Plänen zu bauen. Die wachsende Konkurrenz und<br />
das Hungerjahr 1846 brachten den Heilbronner<br />
Tüftler zu Fall. Er musste Insolvenz anmelden und<br />
wanderte in die USA aus. Doch auch wenn er die<br />
Region verließ, bleibt sein Beitrag zum Thema<br />
Buchdruck erhalten und auf die Frage „wem<br />
verdanken wir es, dass wir Bestseller, aktuelle<br />
Tageszeitungen und die w.<strong>news</strong> lesen können?“<br />
kommt jetzt vielleicht auch ein anderer Name<br />
in den Sinn: Johann Jakob Widmann. (csc)<br />
Quelle: Dr. Helmut Schmolz, Stadtarchivdirektor a.D.<br />
Heilbronn (2013)<br />
Schlagen auch Sie ein Produkt „Made in Heilbronn-Franken“ vor:<br />
Einfach per Mail unter pr@heilbronn.ihk.de oder telefonisch unter 07131 9677-109<br />
Mit allen Sinnen genießen<br />
– das kann man bei<br />
Christina Rommels Tour „Schokolade<br />
– das Konzert“. Neben<br />
der Popsängerin stehen bei den<br />
Konzerten die Rommel-Band<br />
und ein Chocolatier auf der<br />
Bühne. Nicht zu vergessen: die<br />
Schokoladenmädchen. Denn<br />
die verteilen die Kreationen<br />
des Schokokünstlers an die<br />
Zuschauer. Am 14. November<br />
findet das kulinarische Konzert<br />
ab 20 Uhr in der Erlenbachhalle<br />
in Igersheim statt und eines<br />
ist den meisten schon vorab<br />
klar: Es wird für Augen, Ohren<br />
und Gaumen etwas geboten.<br />
www.christina-rommel.de/live/<br />
schokoladen-konzerte<br />
Benjamin Tomkins sagt über<br />
sich selbst: „Früher war ich<br />
schizophren, aber jetzt sind wir<br />
wieder ok“. Mit dem gleichnamigen<br />
Bühnenprogramm lässt<br />
er am 22. Oktober in Künzels -<br />
66 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015<br />
Endloses Papier<br />
MADE IN HEILBRONN-FRANKEN<br />
MUSIK, SPASS UND SPANNUNG<br />
„Schokolade – das Konzert“ Christina<br />
Rommel spielt am 14. November<br />
in Igersheim.<br />
au-Gaisbach die Puppen tanzen.<br />
Ab 20 Uhr präsentiert er<br />
sich und seine Puppenfamilie<br />
im Alma-Würth-Saal und bietet<br />
Comedy, Gesang, Witz und<br />
Ironie. Wer ihn und seine verschiedenen<br />
Charaktere kennenlernen<br />
möchte, kann gleichzeitig<br />
zum Tierschutz beitragen.<br />
Denn die Theatergage des Puppenflüsterers<br />
wird gespendet.<br />
www.kuenzelsau.de<br />
Mörderischen Spaß beim<br />
Vier-Gänge-Menü – das<br />
bietet das Krimidinner im Ringhotel<br />
„Die Krone“ am 14. November<br />
in Schwäbisch Hall.<br />
Dabei geht’s diesmal in die Luft.<br />
„Ein Schuss ins Blaue“ heißt<br />
das Bühnenprogramm, bei dem<br />
sich ab 19.30 Uhr die „Túnfifill“,<br />
das Luftschiff der Reederei<br />
Gulban, in die Lüfte erhebt<br />
und aus der Jungfernfahrt eine<br />
Mörderjagd über den Wolken<br />
wird. Wer die Kombination aus<br />
Kulinarik und Krimi nicht verpassen<br />
möchte, kann über das<br />
Ringhotel „Die Krone“ Karten<br />
reservieren.<br />
(csc)<br />
www.hotel-diekrone.de<br />
IMPRESSUM<br />
w.<strong>news</strong> ist das offizielle Organ der<br />
IHK Heilbronn-Franken.<br />
Online-Ausgabe: www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />
Herausgeber:<br />
IHK Heilbronn-Franken<br />
Ferdinand-Braun-Straße 20<br />
74074 Heilbronn<br />
Telefon 07131 9677-0<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
Geschäftsstellen:<br />
Bad Mergentheim<br />
Telefon 07931 9646-0<br />
Schwäbisch Hall<br />
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Redaktion:<br />
Matthias Marquart (Koordination)<br />
Julia Sommerfeld<br />
Katharina Müller (Volontärin)<br />
Telefon 07131 9677-109<br />
E-Mail pr@heilbronn.ihk.de<br />
Der Bezug der Zeitschrift erfolgt<br />
im Rahmen der grundsätzlichen<br />
Beitragspflicht als Mitglied der IHK.<br />
Die mit dem Namen eines nicht der<br />
Redaktion angehörenden Verfassers<br />
oder seinen Initialen gekennzeich -<br />
neten Beiträge geben die Meinung<br />
des Autors, aber nicht unbedingt die<br />
der IHK Heilbronn-Franken wieder.<br />
Das Verlagsjournal wirtschaftinform.de<br />
wird sowohl redaktionell als auch<br />
inhaltlich ausschließlich verantwortet<br />
und betreut von der HETTENBACH<br />
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 12 vom<br />
01.12.2011<br />
Print<br />
Auflage IVW-geprüft<br />
k<br />
ompensiert<br />
Id-Nr. 1113492<br />
www.bvdm-online.de<br />
Emissionen durch Emissions einsparungen ausgeglichen<br />
w.<strong>news</strong>-mediadaten.de
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Qualität ist für uns keine Frage der Unternehmensgröße<br />
Als in Generationen gewachsenes Hohenloher Familienunternehmen wissen wir, was<br />
auch unsere kleinen und mittelständischen Kunden bewegt. Denn gerade dann liegt<br />
eine große Herausforderung in cleverer Organisation, effizientem Einsatz der Kapazitäten<br />
und Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen. Das sagen unsere Kunden:<br />
Heinz Smykalla, Geschäftsführer, HDS Ventilatoren Vertriebs-GmbH, Dörzbach (11 Mitarbeiter)<br />
„Rüdinger übernimmt für uns den gesamten Stückgut-Transport – tagtäglich seit unserer<br />
Unternehmensgründung. Unser zufriedenes Feedback: zuverlässig, pünktlich, schnell.“<br />
Frank Reinmuth, Geschäftsführer, Heinrich Reinmuth GmbH & Co., Mosbach (19 Mitarbeiter)<br />
„Neben der Abholung bei Zulieferern und Auslieferung unserer Erzeugnisse an Handelskunden<br />
unterstützt uns die Rüdinger Spedition auch beim Export in die Schweiz mit<br />
Erstellung der Ausfuhrbegleitdokumente und Importverzollung. Mit der Zusammenarbeit<br />
sind wir hoch zufrieden.“<br />
Peter Keilbach, Dipl. Produktgestalter, Keilbach Designprodukte, Dörzbach (10 Mitarbeiter)<br />
„Wir sind Hersteller von hochwertigen Produkten bei denen die Gestaltung eine<br />
hohe Priorität hat. Zahlreiche internationale Design-Awards zieren unsere Produkte.<br />
Den zuverlässigen Transport macht seit 20 Jahren die Spedition Rüdinger.“<br />
Testen Sie uns unverbindlich!<br />
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Sie sich bitte direkt an Sandra Platzgummer:<br />
Tel. (06294) 90 8 - 98<br />
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