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Technologietransfer| w.news 10.2015

10.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Technologietransfer • Dienstleistung im Wandel • Verlagsjournal wirtschaftinform.de

10.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Technologietransfer • Dienstleistung im Wandel • Verlagsjournal wirtschaftinform.de

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NR. 10 | 2015<br />

WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK HEILBRONN-FRANKEN<br />

TRANSFER ERFOLGREICH.<br />

Technologietransfer heute –<br />

schnell, flexibel, agil.<br />

Seite 12


STANDPUNKT<br />

FLEXIBILITÄT IST ANGESAGT<br />

Liebes IHK-Mitglied,<br />

derzeit vergeht kein Tag, an dem die<br />

Schlagzeilen in sämtlichen Medien nicht<br />

von einem Thema beherrscht werden:<br />

Flüchtlinge. Doch trotz all der enormen<br />

Herausforderungen, deren Bewältigung<br />

unsere Gesellschaft über viele Jahre hinweg<br />

große Anstrengungen abverlangen<br />

und nachhaltig verändern wird, zeigt sich<br />

Deutschland zum allergrößten Teil weltoffen<br />

und flexibel. Und dies ist gut so!<br />

IHK-Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach und IHK-<br />

Hauptgeschäftsführerin Elke Döring.<br />

Wirtschaftsmagazin<br />

der IHK<br />

Heilbronn-Franken<br />

www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />

HERAUSGEBER<br />

IHK Heilbronn-Franken<br />

Postfach 2209<br />

74012 Heilbronn<br />

Ferdinand-Braun-Str. 20<br />

74074 Heilbronn<br />

Telefon 07131 9677-0<br />

Telefax 07131 9677-199<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

TITELBILD<br />

© puckillustrations – Fotolia.com<br />

Gestaltung: adextra<br />

Auch die IHK Heilbronn-Franken geht<br />

in die Offensive, wenn es darum geht<br />

qualifizierten Asylbewerbern mit Bleiberechtsperspektive<br />

als Fachkräfte für die<br />

regionalen Unternehmen zu gewinnen.<br />

Auf Initiative der IHK Heilbronn-Franken<br />

wurde hierzu mit Akteuren aus Wirtschaft,<br />

Politik und Verwaltung ein erstes<br />

Pilotprojekt im Main-Tauber-Kreis durchgeführt.<br />

Die Resonanz von Unternehmen<br />

und Flüchtlingen war sehr positiv. Kontakte<br />

wurden geknüpft, Folgegespräche<br />

vereinbart und auch erste konkrete Einstellungen<br />

sind zu verzeichnen.<br />

Auch während der Bildungsmesse hat<br />

die IHK bereits Sonderveranstaltungen<br />

für Flüchtlinge aus Vorbereitungsklassen<br />

durchgeführt. Im Rahmen der „Passgenauen<br />

Besetzung“ werden darüber hinaus kontinuierlich<br />

Erstkontakte zwischen Firmen<br />

und entsprechend qualifizierten Flüchtlingen<br />

hergestellt. Außerdem wurde speziell<br />

für Flüchtlinge eine Börse zur Einstiegsqualifikation<br />

etabliert, die unter anderem<br />

grundlegende Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und Praktika bietet.<br />

Aber dies kann nur ein erster Schritt<br />

sein. Wir brauchen viele solcher oder<br />

ähnlicher Projekte. Von allen Beteiligten<br />

aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />

wird dabei ein hohes Maß an Pragma -<br />

tismus, Ideenreichtum und vor allem<br />

Flexibilität notwendig sein, wenn es uns<br />

gelingen soll, Flüchtlinge schnell in den<br />

Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

„Wir schaffen das“ – aber nur, wenn<br />

wir den Mut haben, die Dinge anders als<br />

bisher anzugehen. Ihre IHK wird Sie<br />

dabei unterstützen.<br />

Ihr<br />

Ihre<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

3


INHALT<br />

IHK + REGION<br />

6 Verkostet und versiegelt –<br />

Brennerei Ziegler aus<br />

Freudenberg<br />

10 Fraunhofer-Kongress<br />

„Urban Future“<br />

11 KfW-Runder Tisch – erste<br />

Hilfe für Unternehmen<br />

TITEL<br />

12 Virtuelles Forschungs -<br />

institut eingerichtet<br />

16 Innovationsmanagement<br />

in Unternehmen<br />

20 Smarter Nachwuchs –<br />

Kooperationen mit<br />

Hochschulen<br />

24 Hermes Award 2015 –<br />

Wittenstein ausgezeichnet<br />

GELD + MÄRKTE<br />

28 Chile – am anderen<br />

„Ende der Welt“<br />

32 Russland bleibt schwie -<br />

riger Handelspartner<br />

33 Finanzierung für den<br />

Mittelstand<br />

DOSSIER<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

IM WANDEL<br />

34 Dienstleistungen –<br />

Trends und neue Märkte<br />

40 Erlebnis Einkauf<br />

42 Handel macht Städte<br />

attraktiv – Interview<br />

WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />

46 „Know-how-Transfer“ –<br />

über die Schulter geschaut<br />

47 Pilotprojekt – Azubi- und<br />

Praktikumsbörse<br />

SERVICE + INFO<br />

48 Erfolgsfaktor Schutzrechte<br />

50 Genießen in der Region –<br />

zu Gast im Lorca in<br />

Weinsberg<br />

52 Aktionstag – Gründer<br />

und die digitale Welt<br />

AM 19. OKTOBER<br />

GANZTÄGIG<br />

GESCHLOSSEN!<br />

Liebes IHK-Mitglied,<br />

am Montag, 19. Oktober werden aufgrund<br />

einer internen Schulungsveranstaltung aller<br />

IHK-Mitarbeiter sowohl die IHK-Hauptgeschäftsstelle<br />

in Heilbronn als auch die IHK-<br />

Geschäfts- und Außenstellen in Schwäbisch<br />

Hall, Bad Mergentheim und Wert heim ganztägig<br />

geschlossen sein. Am 20. Okto ber sind<br />

wir dann wieder wie gewohnt für Sie da.<br />

Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.<br />

Ihre Elke Döring<br />

34 DIENSTLEISTUNGEN IM WANDEL<br />

28 CHILE<br />

48 SCHUTZRECHTE<br />

4 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


INDEX<br />

12 TECHNOLOGIETRANSFER<br />

RECHT + RAT<br />

54 Compliance – Heraus -<br />

forderung und Chance<br />

56 Vorgehen gegen Nach -<br />

ahmer erschwert<br />

58 Unterlassungserklärung –<br />

Inhalte prüfen<br />

59 Bei Krankheit richtig<br />

reagieren<br />

FIRMEN + LEUTE<br />

60 Meldungen aus<br />

den Unternehmen<br />

RUBRIKEN<br />

26 Newsticker „Neues aus<br />

Berlin und Brüssel“<br />

26 IHK-Veranstaltungen<br />

44 Statistik: Wirtschaftszahlen<br />

53 Seminare – IHK-Zentrum<br />

für Weiterbildung<br />

53 Börsen<br />

66 Made in Heilbronn-Franken<br />

66 Kultur-Tipps<br />

66 Impressum<br />

BEILAGEN<br />

Engelbert Strauss GmbH<br />

& Co. KG<br />

GGS – German Graduate<br />

School of Management<br />

and Law gGmbH<br />

VERLAGSJOURNAL<br />

WIRTSCHAFTINFORM.DE<br />

2 Logistik, Kran- & Hebetechnik<br />

6 TOP100-Websites aus der<br />

Region – besteseiten.de<br />

7 Familienunternehmen<br />

11 Termine, Kleinanzeigen &<br />

Branchendomains<br />

hierimweb.de<br />

12 Große Kreisstädte<br />

der Region<br />

15 Unternehmen aktuell &<br />

Stellenangebote<br />

stelleninfos.de<br />

ADEXTRA, Talheim............................52<br />

ALL FOR ONE STEEB,<br />

Heilbronn........................................65<br />

AUDI, Neckarsulm............................22<br />

AZO CONTROLS, Neckarsulm ...........63<br />

BECHTLE, Neckarsulm .....................22<br />

BERA, Schwäbisch Hall....................60<br />

BEREWA, Schwäbisch Hall...............63<br />

BW-CAR..........................................13<br />

CIROSEC, Heilbronn.........................62<br />

CROWDNINE, Stuttgart ....................52<br />

DHBW, Mosbach..............................64<br />

DM, Wertheim..................................63<br />

DUALE HOCHSCHULE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG...................20<br />

EXPERIMENTA, Heilbronn.................61<br />

GEBRÜDER ZIEGLER,<br />

Freudenberg......................................6<br />

GEFUNDEN.NET, Neckarsulm...........52<br />

GGS, Heilbronn................................20<br />

HAERING, Unterheinriet...................63<br />

HEMMANN, Bad Rappenau.............60<br />

HOCHSCHULE HEILBRONN........15|20<br />

IHK HEILBRONN-FRANKEN...............60<br />

INDECA, Heilbronn...........................52<br />

IPS, Crailsheim................................65<br />

KAUFLAND, Heilbronn......................22<br />

KLINIK HOHENLOHE,<br />

Bad Mergentheim............................62<br />

KSPG, Neckarsulm...........................63<br />

LANDESGARTENSCHAU,<br />

Öhringen.........................................60<br />

L-BANK ...........................................33<br />

LAYHER, Güglingen....................22|64<br />

LORCA, Weinsberg...........................50<br />

LOSBERGER, Bad Rappenau...........61<br />

MARBET, Künzelsau.........................64<br />

NECKARMEDIA, Heilbronn................52<br />

RADIO TON, Heilbronn .....................63<br />

ROTO, Bad Mergentheim..................61<br />

SBG, Heilbronn................................64<br />

SCHAFFITZEL,<br />

Schwäbisch Hall..............................62<br />

SCHEUERLE, Pfedelbach..................64<br />

SIC!SALES, Heilbronn......................52<br />

SPORTHAUS SAEMANN,<br />

Heilbronn........................................42<br />

STADTINITIATIVE HEILBRONN ...........42<br />

STIMME, Heilbronn..........................61<br />

THEATER, Heilbronn.........................38<br />

VOLLERT, Weinsberg.........................65<br />

WHF, Heilbronn................................63<br />

WITTENSTEIN, Igersheim..................24<br />

WÜRTH, Künzelsau ..........................65<br />

ZIEHL-ABEGG, Künzelsau.................62<br />

Ihre Bezugsadresse hat sich geändert?<br />

E-Mail an: pr@heilbronn.ihk.de


IHK + REGION<br />

6 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


VERKOSTET<br />

UND<br />

VERSIEGELT<br />

Seit 150 Jahren gibt es in Freudenberg<br />

die Brennerei Ziegler.<br />

Eine Manufaktur für Genüsse.<br />

VON K ATHARINA M ÜLLER<br />

© Tom River


IHK + REGION<br />

Das Licht ist gedämpft, es riecht<br />

lieblich, aromatisch, nach Holz<br />

und nach Malz. Bis unter das<br />

Dach stapeln sich die Fässer<br />

in der ehemaligen Tabakscheune.<br />

Aus Eichen- und Kastanienholz<br />

sind die alten Sherry- und Bourbon-<br />

Fässer, in de nen der „Aureum“-Whisky<br />

der Gebr. Josef und Matthäus Ziegler<br />

GmbH lagert.<br />

Ausgewogenes Klima in der Region<br />

Das Brennen hat in Freudenberg seit<br />

150 Jahren Tradition: Als eine der wenigen<br />

Brauereien war der Betrieb der<br />

Familie Ziegler damals mit einem Brennrecht<br />

ausgestattet. Im Jahr 1992 kaufte<br />

die Familie Leibbrand das Un ter neh -<br />

men, 1998 übernahm dann die Hawesko<br />

Holding AG, eines der größten Handelshäuser<br />

für hochwertige Weine und<br />

Champagner den traditionsreichen Familienbetrieb.<br />

Bier gibt es zwar keines<br />

mehr, doch der Name ist geblieben und<br />

gebrannt wird hier noch immer – professionell<br />

und mit hoher Qualität.<br />

Eine blumige Note<br />

Alain Langlois ist seit 1992 Geschäftsführer<br />

der Brennerei und seit 2014 auch<br />

Ralf Henseleit, im Vertrieb bei Ziegler.<br />

Langlois erklärt: „Wir brennen hochwertige<br />

Edelbrände und inzwischen<br />

auch Whisky. Das bietet sich an, denn<br />

hier in der Gegend wird viel Obst angebaut.<br />

Der Whisky lagert bis zu sieben<br />

Jahren im Fass, in dieser Zeit dringt die<br />

Luft mit Blütenstaub durch die Poren<br />

des Holzes in die Fässer und gibt dem<br />

Whisky eine blumige Note.“<br />

Top-Qualität für das Destillieren<br />

Beim Whisky ist die Länge und Art<br />

der Lagerung wichtig – denn Qualität<br />

wird vor allem nach dem Brennen erreicht.<br />

Bei den Obstbränden hingegen<br />

kommt es auf jeden Schritt vor der Destillation<br />

an. Die gesunde und aroma -<br />

tische Frucht und deren Verarbeitung<br />

sind grundlegend wichtig, um einen<br />

Edel brand zu erhalten. Destillateur Paul<br />

Maier erläutert: „Wenn möglich, beziehen<br />

wir das Obst aus der Region, denn<br />

wir brauchen nicht nur eine gute Ernte,<br />

sondern auch einen schnellen Transport.<br />

Den Aprikosen und Williams Birnen genügt<br />

die Anzahl der Sonnenstunden hier<br />

8 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


Ein Destillateur bei der Arbeit.<br />

jedoch nicht, da müssen wir auf Früchte<br />

aus der Steiermark zurückgreifen.“<br />

Im Hof der Brennerei laufen in einem<br />

Jahr rund 700 bis 1.000 Tonnen Früchte<br />

über das Band. Der 26-jährige Paul<br />

Maier hat bei Ziegler seine Ausbildung<br />

absolviert und kennt die Prozesse nun<br />

schon seit über acht Jahren. Er erklärt:<br />

„Faule oder angeschlagene Früchte müssen<br />

aussortiert werden, das können wir<br />

von Hand am besten. Waschen und Entsteinen,<br />

das machen die Maschinen.“<br />

Die Tanks für das Maischen sind computergesteuert,<br />

um optimale Bedingungen<br />

für eine dreiwöchige Gärung im<br />

Winter und Sommer zu garantieren:<br />

Gleichmäßiges Rühren, wohltemperiert<br />

bei 18 Grad. Anschließend wird im Doppelbrennverfahren<br />

destilliert – das sind<br />

zwei Brennvorgänge für eine außergewöhnliche<br />

Qualität. Jetzt kommt es auf<br />

die feine Nase der Destillateure an, erklärt<br />

Paul Maier: „Nur der reinste Alkohol darf<br />

bei uns in die Flaschen. Das ist der so<br />

genannte Mittellauf, das Herzstück des<br />

Brandes. Der muss von uns Destilla -<br />

teuren jedes Mal von Neuem herausgeschmeckt<br />

werden.“<br />

Unter Verschluss<br />

Der gesamte Brennvorgang findet verschlossen,<br />

hinter großen Glasscheiben<br />

statt. Die Brennblasen werden von außen<br />

reguliert, nur Befugte des Zollamtes<br />

haben Zutritt, denn die Ziegler-Brennerei<br />

ist eine so genannte Verschlussbrennerei.<br />

Im Gegensatz zu Abfindungsbrennereien<br />

wird hier zollamtlich die genaue<br />

Alkoholmenge durch geeichte Zähler<br />

ermittelt. Gesichert hinter Glas sind<br />

aber nicht nur die Brandblasen, auch<br />

die fertigen Edelbrände in den Flaschen<br />

sind gut verschlossen: Verkorkt und in<br />

Handarbeit mit Banderole, Lack und<br />

Stempel versiegelt. Edel kommt eine<br />

jede Flasche daher. Bis diese aber verschickt<br />

werden kann, geht sie rund sieben<br />

bis acht Mal durch die Hände der<br />

Mitar beiter. Siegel, Produkterklärung und<br />

zurechtgerücktes, weißes Etikett – alles<br />

muss sitzen.<br />

International gefragt<br />

Die drei Produktsegmente Obstbrände,<br />

Whisky und Gin werden in Deutschland<br />

in alle Marktsegmente – außer in<br />

Discounter – geliefert. Die Nachfrage für<br />

Whisky und Gin wächst im Ausland,<br />

für Obstbrände ist keine Nachfrage vorhanden.<br />

Ziegler ist und bleibt, trotz der<br />

starken Positionierung am Markt, eine<br />

Manufaktur im oberen Preis- und Qualitätssegment.<br />

www.brennerei-ziegler.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

9


KONGRESS „URBAN FUTURES“<br />

Der Kongress „Urban Futures“, dessen Kooperationspartner<br />

die IHK Heilbronn-Franken ist,<br />

findet am 25. und 26. November in Berlin<br />

statt. Die Teilnahmegebühr für den 26. November<br />

beträgt 395 Euro, für beide Kon gress -<br />

ta ge inklusive der Abendveranstaltung<br />

1.095 Euro. Anmeldung und weitere Informationen<br />

unter:<br />

© jovennig – Fotolia.com / animoni – shutterstock.com<br />

www.urban-futures.de<br />

STRATEGIEN UND PROZESSE<br />

FÜR DIE STADT DER ZUKUNFT<br />

Wie kann die Vision einer<br />

nachhaltigen, wandlungsfähigen<br />

und zugleich lebenswerten<br />

Stadt Wirklichkeit werden?<br />

Der Fraunhofer-Kongress<br />

„Ur ban Futures“ widmet sich<br />

dieser Frage.<br />

VON A NDREA K RAHL UND S TEFFEN B RAUN<br />

Als eine der größten Veranstaltungen<br />

im Wissenschaftsjahr<br />

2015 hat der Kongress das<br />

Ziel, die relevanten Akteure<br />

in Deutschland und Europa<br />

für nachhaltige und intelligente Städte<br />

von morgen zusammenzubringen.<br />

Visionäre Köpfe aus Kommunen, Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft werden<br />

die städtischen Standards der Zukunft<br />

aufzeigen. In spannenden Paneldiskussionen<br />

und Expertenvorträgen werden<br />

die entscheidenden Erfolgsfaktoren zur<br />

Umsetzung der Stadt von morgen vorgestellt.<br />

Kreative Workshops bieten Raum<br />

für die Erarbeitung eigener Lösungen<br />

und das Netzwerken mit den Key-Playern<br />

von heute und morgen.<br />

Die Stadt als Lebens- und Wirtschaftsraum<br />

Am ersten Tag, der hauptsächlich in<br />

deutscher Sprache gehalten ist, zeigen<br />

hochkarätige Referenten aus Kommunen,<br />

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

Perspektiven zu „Visionen und<br />

Governance“ auf. Ziel ist es, Heraus -<br />

forderungen und Chancen für die Stadt<br />

als zentraler Lebens- und Wirtschaftsraum<br />

im 21. Jahrhundert gleichermaßen<br />

zu behandeln. Der zweite Tag bietet in<br />

Form drei paralleler Veranstaltungen,<br />

vorwiegend in englischer Sprache, Raum<br />

für vertiefte Diskussionen zu relevanten<br />

Themen auf nationaler, europäischer und<br />

internationaler Ebene. Zusätzlich findet<br />

an beiden Tagen eine begleitende Ausstellung<br />

auf dem „Morgenstadt-Marktplatz“<br />

statt, die über die neuesten Entwicklungen<br />

und Projekte zum Thema<br />

„Stadt der Zukunft“ informiert.<br />

www.urban-futures.de<br />

10 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


IHK + REGION<br />

SPUR<br />

WECHSEL<br />

ERSTE HILFE FÜR<br />

UNTERNEHMEN<br />

Vielen Berufstätigen fällt der<br />

Wechsel in die nachberufliche<br />

Lebens phase schwer. Um diesen<br />

Schritt zu erleichtern, können<br />

Unter nehmen ihren Mitarbeitern<br />

helfen, indem sie ihnen neue Perspektiven<br />

eröffnen.<br />

Der Spurwechsel vom Arbeitsleben<br />

in die Lebensphase<br />

nach der Berufs -<br />

tätigkeit ist für viele Menschen<br />

eine große Umstellung. Unternehmen<br />

sollten es daher als ihre<br />

soziale Verantwortung verstehen,<br />

den Wechsel für ihre Mitarbeiter<br />

aktiv mitzugestalten. Eine<br />

Möglichkeit und gleichzeitig ein<br />

Zugewinn für das Unternehmen<br />

kann die Information über die<br />

Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten<br />

sein. Ehrenämter tragen<br />

einen wichtigen Teil zum gesellschaftlichen<br />

Leben bei und stellen<br />

gleichzeitig eine persönliche<br />

Bereicherung durch eine wertvolle<br />

Tätigkeit dar. In Kooperation<br />

mit der IHK Heilbronn-Franken<br />

bietet das Forum Ehrenamt deshalb<br />

mit dem Projekt „Spurwechsel<br />

– ak tiv in die nachberufliche<br />

Lebensphase“ Beratung für Unternehmen<br />

oder Personalabteilungen<br />

zum Thema ehrenamtliches<br />

Engagement an.<br />

KONTAKT<br />

Geschäftsstelle Forum Ehrenamt<br />

Telefon 07131 8732302<br />

E-Mail fe@forum-ehrenamt.org<br />

Kurt Scheffler<br />

Stv. Vorsitzender<br />

Telefon 07131 46156<br />

E-Mail kurtscheffler@t-online.de<br />

Richard Siemiatkowski-Werner<br />

Stv. Vorsitzender<br />

Telefon 0173 159635<br />

E-Mail rsw@diakonie-heilbronn.de<br />

www.forum-ehrenamt.org<br />

Kompetente, kostenfreie Beratung<br />

für Betriebe in einer (drohenden)<br />

wirtschaftlichen Krise<br />

bietet der KfW-Runder Tisch.<br />

Trotz guter Marktchancen geraten<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

aus allen Branchen<br />

immer wieder in wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten. Rückläufige<br />

Nachfrage, verspätete Anpassungen der<br />

Unternehmensstruktur, Forderungsausfälle<br />

und schleppende Zahlungseingänge<br />

sind nur einige Ursachenbeispiele<br />

für die auftretenden Probleme.<br />

In vielen Fällen mangelt es an einer<br />

fachkundigen Betreuung, um aus der<br />

Krise herauszufinden. Um diesen Entwicklungen<br />

entgegenzuwirken und eine<br />

Hilfe zur Stabilisierung von Unternehmen<br />

und Arbeitsplätzen zu geben, hat<br />

sich die IHK Heilbronn-Franken entschlossen,<br />

gemeinsam mit der KfW einen<br />

„Runden Tisch“ einzurichten.<br />

Der „Runde Tisch“ wird durch die<br />

Kammer vorbereitet und auch moderiert.<br />

Ziel eines ,,Runden Tisches“ ist die<br />

Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes,<br />

über das alle Beteiligten informiert<br />

sind und das zur Stabilisierung der<br />

wirtschaftlichen Situation des Betriebes<br />

und der Arbeitsplätze führt. So bietet<br />

der „Runde Tisch“ der IHK Heilbronn-<br />

Franken praktische und zielgerichtete<br />

Lösungen zur Rettung und Sicherung<br />

des Betriebes.<br />

Den betreuten Unternehmen entstehen<br />

keine Honorarkosten, da diese von<br />

der KfW finanziert werden. Lediglich die<br />

Fahrtkosten für den Einsatz des Beraters<br />

sind von den Betrieben zu tragen.<br />

Eine frühzeitige Meldung der betroffenen<br />

Unternehmen bei der IHK ist dabei<br />

enorm wichtig, Vertraulichkeit ist selbstverständlich.<br />

KONTAKT<br />

Thomas Leykauf<br />

IHK-Referent Wirtschaftsförderung<br />

Telefon 07131 9677-174<br />

E-Mail thomas.leykauf@heilbronn.ihk.de<br />

www.heilbronn.ihk.de/krisenmanagement<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

11


TITEL<br />

TECHNOLOGIETRANSFER.<br />

12 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


TITEL<br />

VIRTUELLES<br />

FORSCHUNGS-<br />

INSTITUT<br />

EINGERICHTET<br />

Die 20 in Baden-Württemberg forschenden<br />

Hochschulen für angewandte Wissenschaften<br />

(HAW, ehemals Fachhochschulen)<br />

haben BW-CAR, das Baden-Württemberg<br />

Center of Applied Research gegründet.<br />

VON P ROF. DR. MED. WENDELIN S CHRAMM<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

13


© everythingpossible – Fotolia.com<br />

Ziele des BW-CAR sind: eine<br />

Kooperationsplattform für die<br />

Spitzenforschung mit einem<br />

gesicherten Qualitätssystem an<br />

HAWs aufzubauen, die Forschung<br />

in themenspezifischen Clustern<br />

zu stärken, die Sichtbarkeit der Forschung<br />

der HAWs zu erhöhen und<br />

bessere Rahmenbedingungen für HAW-<br />

Wissenschaftler zu schaffen. Ein Hauptaugenmerk<br />

zur Stärkung der HAW-Forschung<br />

liegt dabei, wie vom Wissenschaftsrat<br />

2011 angemahnt, auf der<br />

Qualität der Promotion.<br />

In diesem virtuellen Forschungsinstitut<br />

der Hochschulen, mit Geschäftsstellensitz<br />

im Haus der Wirtschaft in Stuttgart,<br />

finden sich ausgewiesene Forscher<br />

aus dem ganzen Land zusammen und<br />

forschen gemeinsam an relevanten Fragestellungen,<br />

die sich sowohl an der<br />

Hightech-Strategie des Bundes als auch<br />

an den regionalen Bedürfnissen orientieren.<br />

Klasse statt Masse<br />

Nur die forschungsstärksten Professoren<br />

der HAWs werden bei der BW-CAR<br />

aufgenommen. Insgesamt gibt es über<br />

3.100 Professoren in Baden-Württemberg,<br />

von denen rund 100 im Rahmen des<br />

BW-CAR forschen. Forschungsschwerpunkte<br />

sind dabei:<br />

æ MDM – Materials Design and Manufacturing<br />

æ ENERsource – Energiesysteme und<br />

Ressourceneffizienz<br />

æ IKS – Informations- und Kommunikationssysteme<br />

æ iTIS – Technologien für intelligente<br />

Systeme<br />

æ DuT – Diagnostik und Therapie<br />

æ MIG – Management, Innovation und<br />

Gesellschaft<br />

æ MTI – Mensch-Technik-Interaktion<br />

Die Interdisziplinarität der Forschung<br />

durch die Vernetzung über die Fakultätsund<br />

Hochschulgrenzen hinaus steht im<br />

Vordergrund. Die einzelnen Hochschulen<br />

können durch den Austausch mit<br />

Spitzenforschern anderer Hochschulen<br />

ihre Kompetenzen erheblich schärfen<br />

und vertiefen. Dies kommt nicht zuletzt<br />

auch der Auftragsforschung aus der Industrie<br />

sehr zugute. Durch die Einführung<br />

einer „Experimentierklausel“ in das<br />

Landeshochschulgesetz stellt das Land<br />

einem Hochschulverband von HAWs ein<br />

temporäres, leistungsorientiertes Promotionsrecht<br />

in Aussicht. Bislang laufen<br />

Promotionen für die wissenschaftsorientierten<br />

Masterstudenten klassisch über<br />

Kooperationsprojekte mit Universitätsprofessoren<br />

im In- und Ausland.<br />

Forschung auf Augenhöhe<br />

Ein großer Schritt in der Welt der<br />

Wissenschaft, aber auch ein berechtigter.<br />

Im Schnitt wirbt ein Professor der<br />

virtuellen Hochschule für seine Forschung<br />

rund 262.000 Euro an Drittmitteln<br />

ein und veröffentlicht rund sechs<br />

14 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


TITEL<br />

Netzwerkstrategie<br />

Netzwerkmanagement<br />

Netzwerksteuerung<br />

HAW BW e.V. Mitgliederversammlung<br />

Steuerkreis<br />

Vorstand<br />

Geschäftsstelle<br />

Forschungsschwerpunkte des BW-CAR (Sprecher und Vertreter)<br />

MDM – Materials Design and Manufacturing<br />

ENERsource – Energiesysteme und Ressourceneffizienz<br />

Netzwerkarbeit<br />

IKS – Informations- und Kommunikationssysteme<br />

iTIS – Technologie für intelligente Systeme<br />

DuT – Diagnostik und Therapie<br />

MIG – Management, Innovation und Gesellschaft<br />

MTI – Mensch-Technik-Interaktion<br />

Quelle:<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg<br />

Publikationen pro Jahr, wovon mindestens<br />

ein Artikel durch mindestens zwei<br />

externe Professoren der gleichen Fachrichtung<br />

vor Veröffentlichung geprüft<br />

wurde (peer review): Leistungszahlen<br />

der Wissenschaft, die auf Augenhöhe zu<br />

Universitäten sind, obwohl den HAWs<br />

wesentlich weniger Mittel und Personal<br />

für Forschung zur Verfügung stehen.<br />

Auch die Hochschule Heilbronn engagiert<br />

sich im virtuellen Forschungsinstitut.<br />

Im Forschungsschwerpunkt Mensch-<br />

Technik-Interaktion stellt sie mit Professor<br />

Gerrit Meixner den Sprecher, und<br />

im Schwerpunkt Management, Innovation<br />

und Gesellschaft ist sie mit Professorin<br />

Nicola Marsden beteiligt.<br />

Auch bei der Einwerbung des millionenschweren<br />

Verbundprojektes „ZAFH<br />

ENSource“, das die urbanen Energiesysteme<br />

und Ressourceneffizienz erforscht,<br />

war die Hochschule Heilbronn mit Professor<br />

Heinz Frank vom Campus Künzelsau<br />

involviert.<br />

Mit ihren aktuell sieben Kompetenzfeldern<br />

hat die Hochschule Heilbronn<br />

darüber hinaus ihre Forschung gut profiliert.<br />

æ Automotive und Mobility<br />

æ Materials Processing & Engineering<br />

æ Digitale Lebenswelten und Gesundheit<br />

æ Sozial- und Verhaltensforschung<br />

æ Magnetische Systeme<br />

æ Verkehr und Logistik<br />

æ Digital Business Transformation<br />

KONTAKT<br />

Unternehmen, die an einer Kooperation mit der<br />

Hochschule Heilbronn interessiert sind, können<br />

sich wenden an:<br />

Prof. Dr. med. Wendelin Schramm<br />

Prorektor Forschung der Hochschule Heilbronn<br />

E-Mail wendelin.schramm@hs-heilbronn.de<br />

www.hs-heilbronn.de<br />

H ALLEN<br />

Industrie- und Gewerbehallen<br />

von der Planung und Produktion bis zur<br />

schlüsselfertigen Halle<br />

Wolf System GmbH<br />

94486 Osterhofen<br />

Tel. 09932/37-0<br />

gbi@wolfsystem.de<br />

www.wolfsystem.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

15


TITEL<br />

16 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


TITEL<br />

INNOVATIONSMANAGEMENT<br />

IN UNTERNEHMEN<br />

Zunächst kaum einzuschätzen,<br />

letztendlich nicht wegzudenken.<br />

VON P ROF. DR. HEINZ-THEO WAGNER<br />

Hat ein Mitarbeiter eine innovative<br />

Idee, bespricht er diese<br />

vielleicht mit dem Geschäftsführer<br />

in der Mittagspause,<br />

oder eine neue Anforderung<br />

vom Kunden wird vom Außendienst<br />

direkt an den Geschäftsführer über -<br />

mittelt. Die Kommunikation in kleinen<br />

Unternehmen funktioniert oft reibungslos.<br />

Mit steigender Mitarbeiterzahl ist<br />

es jedoch nicht mehr so einfach jede<br />

Idee anzuhören und diese auch direkt<br />

umzusetzen. Es ist deshalb wichtig, ein<br />

zentral und systematisch geregeltes Innovationsmanagement<br />

zu besitzen, ohne<br />

durch zu strikte Bürokratie dem Fortschritt<br />

entgegenzuwirken. Dabei gilt es<br />

Balancen zu finden:<br />

æ Zwischen Frontend und Backend. Die<br />

Suche nach innovativen Ideen ist<br />

wichtig, aber auch die Umsetzung<br />

und die Kommerzialisierung dieser<br />

Ideen spielen eine wesentliche Rolle.<br />

Grundsätzlich geht es darum, Werte<br />

zu schaffen, und zwar aus Kundensicht.<br />

Nur dann wird ein Unternehmen dauerhaft<br />

Erfolg haben. Dabei ist Agilität gefragt,<br />

denn Marktchancen müssen im<br />

besten Fall schnell erkannt und auch<br />

genutzt werden.<br />

In jedem Unternehmen zu finden<br />

Grundsätzlich befasst sich jedes Unternehmen<br />

mit Innovationsmanagement.<br />

Der Unterschied liegt darin wie umfassend<br />

und nachhaltig dieses betrieben<br />

wird. Am Beispiel Ideenmanagement<br />

sieht man, wie heterogen die Landschaft<br />

ist: Die Grafik (siehe unten) stellt das<br />

Ergebnis einer Befragung des produzierenden<br />

Gewerbes dar.<br />

Dem Rückwärtsgang vorbeugen<br />

Die Fähigkeit dauerhaft Innovationen<br />

hervorzubringen und neue Werte<br />

zu schaffen wird allgemein als sehr erstrebenswert<br />

erachtet. Wenn dies nicht<br />

gelingt, kommt es über die Zeit zu<br />

einer – aus Sicht der Kunden – Austauschbarkeit<br />

mit Wettbewerbern und<br />

da mit zur Erosion eventuell vorhandener<br />

▼<br />

æ Zwischen neuen und angestammten<br />

Märkten. Ein Unternehmen sollte<br />

stets versuchen neue Märkte zu erschließen.<br />

Gleichzeitig ist es jedoch<br />

wichtig, angestammte Märkte nicht<br />

zu vernachlässigen und auch dort<br />

Wettbewerbsvorteile auszubauen.<br />

æ Zwischen strukturiertem Management<br />

und geeigneter Führung. Es ist wichtig,<br />

ein Innovationsmanagement zu<br />

etablieren, welches die Innovationsprozesse<br />

steuert und strukturiert.<br />

Darüber hinaus sollte jedoch nicht<br />

vergessen werden, dass auch ein innovatives<br />

Klima wichtig ist, welches<br />

Mitarbeitern erlaubt, sich miteinzubringen.<br />

15<br />

10<br />

5<br />

IDEENMANAGEMENT<br />

Aussage: „Wir haben ein strukturiertes Ideenmanagement“ (in Prozent)<br />

8,2<br />

17,5<br />

15,3<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3<br />

stimme indifferent stimme<br />

gar nicht zu<br />

voll zu<br />

Die Balken geben jeweils die Prozentanteile der Antworten von 229 Unternehmen aus dem produzierenden<br />

Gewerbe an. Quelle: Wagner, H.-T., et al. 2011. Unternehmensnetzwerke und Innovations -<br />

erfolg: Eine empirische Untersuchung im produzierenden Gewerbe. Stuttgart: Ibidem-Verlag.<br />

15,3<br />

15,7<br />

19,7<br />

8,3<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

17


TITEL<br />

Wettbewerbsvorteile. Sind andere Unter -<br />

nehmen im Wettbewerb innovativer und<br />

stimmt deren Preispolitik, können Umsätze<br />

und Margen im eigenen Unternehmen<br />

schnell den Rückwärtsgang<br />

einlegen. Wie viel Zeit das benötigt, ist<br />

branchen-spezifisch und hängt von der<br />

Umfelddynamik ab. In einigen Hochtechnologiebranchen<br />

ist ein Jahr ohne<br />

Innovation zu lange, in anderen Branchen<br />

können problemlos mehrere innovationslose<br />

Jahre aufeinander folgen.<br />

Grundsätzlich ist es ratsam ein „First<br />

Mover“ zu sein, wenn sich zum Beispiel<br />

eine bestimmte Technologie in einer<br />

frühen Entwicklungsphase befindet und<br />

das eigene Unternehmen gerade in diesem<br />

Bereich Kompetenzen hat. In reifen<br />

Märkten hingegen ist es oftmals besser,<br />

einem Wettbewerber schnell oder mit<br />

sicherem Abstand zu folgen, um die<br />

Marktwirkung zu sehen. Die Gra fik<br />

(siehe unten) zeigt, wie diese Frage im<br />

produzierenden Gewerbe Deutschlands<br />

beantwortet wurde.<br />

Scrum – eine agile Methode<br />

Agile Methoden werden bereits seit<br />

vielen Jahren in der Software-Entwicklung<br />

eingesetzt. Hierzu gehören etwa<br />

Extreme Programming (XP), Dynamic<br />

System Development Method (DSDM)<br />

und die nicht nur auf Software beschränkte<br />

Scrum-Methode. Bei diesen<br />

wird der Entwicklungsprozess in Teilschritte<br />

zerlegt und die Anforderungen<br />

an das Endprodukt in Abstimmung mit<br />

dem Kunden schrittweise konkretisiert.<br />

Man verspricht sich eine Verbesserung<br />

der Kundenzufriedenheit mit den Entwicklungsergebnissen,<br />

geringere Korrekturaufwände<br />

nach Auslieferung, kürzere<br />

Entwicklungszeiten und die Fähigkeit,<br />

mit sich ändernden Anforderungen umzugehen.<br />

Speziell bei Scrum wird der<br />

Entwicklungsprozess in zeitlich definierte<br />

Zyklen (Sprints) zerlegt und es wird<br />

berücksichtigt, dass sich Anforderungen<br />

ändern oder sich während der Entwicklung<br />

neue Erkenntnisse ergeben.<br />

Am Ende eines jeden Sprints muss ein<br />

Ergebnis stehen, welches das Gesamtprojekt<br />

nach vorne bringt. Kunden sind<br />

bei jedem Schritt eingebunden und sehen<br />

die jeweiligen Fortschritte. Scrum bringt<br />

Vorteile, hat aber auch Herausforderungen.<br />

Die Flexibilität des Entwicklungsprozesses<br />

stellt nicht nur neue Anforderungen<br />

an die Teams, sondern verlangt<br />

auch Flexibilität von den Lieferanten, die<br />

beispielsweise die verschiedenen Komponenten<br />

bereitstellen müssen. Ebenso<br />

kann der Ressourcenverbrauch während<br />

der Entwicklung hoch sein, wenn mehrere<br />

physische Prototypen er stellt werden<br />

müssen, weil Simulationswerkzeuge<br />

nicht verfügbar oder nicht sinnvoll<br />

einsetzbar sind.<br />

Scrum im Rahmen des<br />

Innovationsmanagements<br />

Eine typische Kreativitäts- oder Innovationsmethode<br />

ist Scrum nicht, sondern<br />

eher ein Projekt- oder Prozessmanagement.<br />

Dennoch lässt es sich als Rahmenwerk<br />

für die Führung von Entwicklungsprozessen<br />

beschreiben. Es ist mit seiner<br />

Agilität positiv zu sehen, was allerdings<br />

mit entsprechender Agilität insbesondere<br />

im Frontend der Innovation einhergehen<br />

muss – denn eine agile Entwicklungsmethode<br />

ist besonders dann von<br />

Nutzen, wenn auch Marktchancen „agil“<br />

identifiziert werden, die dann schnell<br />

genutzt werden können.<br />

Die drei Grundbausteine<br />

Unabhängig von der Methode, die ein<br />

Unternehmen verwendet, sollten bei der<br />

Einführung eines Innovationsmanagements<br />

drei Dinge berücksichtigt werden:<br />

æ Nur wenige unterschiedliche Werkzeuge<br />

des Innovationsmanagements einsetzen,<br />

diese aber gezielt und systematisch<br />

anwenden<br />

æ Keine Bürokratie aufbauen – nur<br />

durchführen, was eindeutig einem<br />

vorher definierten Ziel dient und so -<br />

mit notwendig ist<br />

æ Wenige, passende Kennzahlen zur<br />

Steuerung des Geschehens erheben,<br />

die einfach zu beschaffen sind.<br />

www.ggs.de<br />

KONTAKT<br />

Kai Plambeck<br />

IHK-Referent Innovation<br />

Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

Telefon 07131 9677-297<br />

E-Mail kai.plambeck@heilbronn.ihk.de<br />

STRATEGIETYPEN<br />

„Welchem dieser Strategietypen gehört Ihr Unternehmen an?“ (in Prozent)<br />

50<br />

57,2<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

22,3<br />

First Mover Fast Follower Secure Follower Keine/Mehrfachnennung<br />

Die Balken geben jeweils die Prozentanteile der Antworten von 229 Unternehmen aus dem produzierenden<br />

Gewerbe an. Quelle: Wagner, H.-T., et al. 2011. Unternehmensnetzwerke und Innovations -<br />

erfolg: Eine empirische Untersuchung im produzierenden Gewerbe. Stuttgart: Ibidem-Verlag.<br />

9,6<br />

10,9<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Heinz-Theo Wagner ist Professor für<br />

Management und Innovation an der German<br />

Graduate School of Management and Law in<br />

Heilbronn. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind: Geschäftswertbeitrag der Informationstechnologie,<br />

Grundlagen der Innovationsfähigkeit<br />

von Unternehmen sowie Kernkompetenzen<br />

und Rekombination von Ressourcen.<br />

18 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


Treffen Sie Ihre B2B-Zielgruppe:<br />

Reichweitensieg<br />

der IHK-Zeitschriften<br />

Die Reichweiten im Mittelstand (in Prozent)<br />

IHK-Zeitschriften 43,4<br />

Der Spiegel 20,6<br />

Stern 17,0<br />

Focus 16,1<br />

Creditreform Magazin 9,6<br />

Welt am Sonntag 8,1<br />

Die Zeit 7,2<br />

Manager Magazin 6,7<br />

Impulse 5,0<br />

Markt- und Mittelstand 2,4<br />

Die Reichweitenstudie Entscheider<br />

im Mittelstand 2012 beweist: Mit den<br />

IHK-Zeitschriften erreichen Sie mit<br />

Abstand die meisten mittelständischen<br />

Firmenlenker in Deutschland.<br />

Das sind 1,47 Millionen Leser<br />

pro Ausgabe.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ihkzeitschriften.de<br />

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TITEL<br />

SMARTER NACHWUCHS<br />

FÜR UNTERNEHMEN<br />

Interview mit Prof. Dr.-Ing. Markus Fittinghoff, Prodekan des Studiengangs<br />

Technisches Logistikmanagement (TLM) der Hochschule Heilbronn, zum<br />

Thema Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen.<br />

Hochschulen als Ort der angewandten<br />

Wissenschaften spie len<br />

für Betriebe ohne eigene Forschungsabteilung<br />

eine gro ße<br />

Rolle, um wichtiges Know-how<br />

zu generieren – sei es durch gemeinsame<br />

Forschungsprojekte, Auftragsforschung<br />

oder die Bereitschaft Studierende im<br />

Unternehmen zu betreuen. Gerade für<br />

kleine und mittlere Unternehmen bietet<br />

Letzteres die Gelegenheit, frühzeitig Kontakt<br />

mit den Nachwuchskräften aufzunehmen.<br />

Die Möglichkeiten in der Region<br />

reichen von der Einstellung eines Studierenden<br />

der Dualen Hochschule Baden-<br />

Württemberg, dem Angebot eines Platzes<br />

für einen der kooperativen Studiengänge<br />

der Hochschule Heilbronn, über die<br />

Betreuung einer Bachelor- oder Masterarbeit<br />

eines Studierenden der Hochschule<br />

Heilbronn bis hin zur berufsbegleitenden<br />

Betreuung eines Masteranden<br />

der German-Graduate-School Heilbronn.<br />

W.<strong>news</strong> sprach mit Prof. Dr.-Ing. Markus<br />

Fittinghoff, Prodekan des Studiengangs<br />

Technisches Logistikmanagement (TLM)<br />

der Hochschule Heilbronn, über mögliche<br />

Kooperationen.<br />

Wie können sich Betriebe einen Studierenden<br />

ins Unternehmen holen?<br />

Die häufigs te Art und Weise, wie dies<br />

die Firmen tun, ist das Anbieten einer<br />

Bachelor- beziehungsweise Masterarbeit<br />

oder eines Praktikums. Es gibt da rü ber<br />

hinaus im Logistikbereich auch noch<br />

die Möglichkeit eine Studentengruppe,<br />

im Rahmen des Verbundprojektes im<br />

6. Semester, ins Unternehmen zu holen.<br />

Was genau ist ein Verbundprojekt?<br />

Im Verbundprojekt wird eine konkrete<br />

Aufgabenstellung des Unternehmens<br />

– das vorher mit der Hochschule abgesprochen<br />

wurde – von bis zu vier Studierenden<br />

bearbeitet. Hierzu kommen<br />

die Studierenden während des Semesters<br />

zwölf bis dreizehn Wochen lang, zweimal<br />

pro Woche in das Unternehmen.<br />

Neben der Untersuchung der Aufgabenstellung<br />

erarbeiten sie Umsetzungs- und<br />

Verbesserungsmöglichkeiten und zeigen<br />

weitere Potenziale zum Thema auf.<br />

Wichtig ist, dass den Studierenden während<br />

dieser Zeit ein kompetenter Betreuer<br />

zur Seite gestellt wird. Am Ende des<br />

Verbundprojekts präsentieren die Studenten<br />

ihre Ergebnisse im Unternehmen<br />

und an der Hochschule. Unser TLM-<br />

Studiengang hat eine Kapazität von<br />

etwa zehn bis 15 Verbundprojekten pro<br />

Semester. Interessierte Unternehmen<br />

melden sich mit ihrem Thema unter der<br />

angegebenen E-Mail-Adresse. Die Verbundprojekte<br />

starten jeweils im Oktober<br />

beziehungsweise April. Die Auswahl<br />

der Projekte treffen Professoren an der<br />

Hochschule. Eine Warteliste existiert momentan<br />

nicht. Neue Projekte von regional<br />

ansässigen Unternehmen in und um<br />

Heilbronn sind stets willkommen.<br />

Wie unterscheidet sich eine Bachelor- oder<br />

Masterarbeit davon?<br />

Bei einer Bachelor- oder Masterarbeit<br />

meldet das Unternehmen eine passende<br />

Aufgabenstellung an die Hochschule.<br />

Die se sollte dabei so konzipiert sein, dass<br />

20 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


sie mit wissenschaftlichen Methoden inklusive<br />

einer vorangehenden Studienarbeit<br />

innerhalb von sechs Monaten<br />

gelöst werden kann. Bei Unsicherheit,<br />

ob ein Thema geeignet ist, können sich<br />

Unternehmen an die Hochschule wenden.<br />

Meist kann dies dann telefonisch<br />

geklärt werden. Die eingereichten Aufgabenstellungen<br />

veröffentlicht die Hochschule<br />

unter ihren Studierenden, die sich<br />

dann bei Interesse beim Unternehmen<br />

bewerben können. Hierzu werden von<br />

der Meldung der Aufgabenstellung bis<br />

zum Beginn des Projektes ungefähr drei<br />

bis sechs Monate Vorlaufzeit benötigt.<br />

Nach der Auswahl des Studierenden<br />

durch das Unternehmen ist dieser rund<br />

sechs Monate täglich im Unternehmen<br />

und erstellt dabei seine Abschlussarbeit.<br />

Können Sie ein paar Beispiele für solche<br />

wissenschaftliche Aufgaben nennen?<br />

Es kann zum Beispiel darum gehen,<br />

welche Auswirkungen ein neues Gesetz<br />

auf das Unternehmen hat, ob sich die<br />

Anschaffung einer bestimmten Ma -<br />

schine lohnt, ob eine neu entwickelte<br />

Technik im Unternehmen sinnvoll ist,<br />

ob oder wie eine neue Software eingeführt<br />

werden, oder durch die Umge -<br />

staltung von Prozessen die Produktivität<br />

in einem bestimmten Bereich erhöht<br />

werden kann. Hierbei vergleicht der<br />

Studierende in seiner Arbeit die aktu -<br />

elle Ist-Situation mit der gewünschten<br />

Situation und/oder gibt Handlungsempfehlungen<br />

dazu ab.<br />

Zu beachten ist dabei, dass es sich<br />

um Studierende handelt, welche die<br />

Aufgabe ausführen. Für sehr komplexe<br />

und forschungsintensive Aufgaben<br />

besteht auch die Möglichkeit, sie als<br />

Auftragsforschung an die Hochschule<br />

zu geben. Es kam auch schon vor, dass<br />

größere Aufgabenstellungen gesplittet<br />

wurden und durch mehrere parallel<br />

eingesetzte Studierende bearbeitet wurden.<br />

Die Hochschule Heilbronn unterstützt<br />

interessierte Unternehmen auf<br />

Anfrage dabei, eine geeignete Aufgabenstellung<br />

für die Studierenden zu<br />

formulieren.<br />

Was war Ihr persönliches Aufgaben-Highlight<br />

bei der Betreuung der Abschluss -<br />

arbeiten?<br />

Im vergangenen Semester war dies<br />

ein IT-Projekt zur Steuerung des europäischen<br />

Warenflusses für ein Unternehmen.<br />

Warum war diese Aufgabe so besonders?<br />

Hier musste der Studierende im Ausland<br />

umfangreiche Prozessanalysen<br />

durchführen, Schwachstellen und Risiken<br />

in der Ist-Situation aufzeigen und<br />

die Amortisationsdauer einer neuen Software<br />

bestimmen.<br />

Was sollte ein Unternehmen bei der Zusammenarbeit<br />

mit Studierenden beachten?<br />

Wichtig ist, dass eine kompetente<br />

Betreuung gewährleistet ist, die den<br />

Studierenden hilft, sich in das Unternehmen<br />

und das Thema einzuarbeiten.<br />

In der Regel müssen die notwendigen<br />

Zugangsberechtigungen für die Daten,<br />

Zahlen und Fakten des Betriebs zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

▼<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

21


Auch die Erreichbarkeit der Unternehmen<br />

ist ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />

der Studierenden. Für weiter<br />

entfernt angesiedelte Unternehmen ist<br />

es vorteilhaft, wenn sie die Studie ren -<br />

den unterstützen. Das Engagement der<br />

Unternehmen kann dabei von der Fahrt -<br />

kosten un terstützung bis hin zur Miete<br />

eines Zimmers oder einer Ferien woh -<br />

nung während des Aufenthalts im Unternehmen<br />

gehen.<br />

Welche Chancen und Vorteile haben Unternehmen,<br />

wenn sie einen Studierenden<br />

bei sich eine Abschlussarbeit schreiben<br />

lassen?<br />

Betriebe, die Bachelor- beziehungsweise<br />

Masterarbeiten anbieten, machen<br />

sich bei den Studierenden bekannt. Gerade<br />

für kleinere und mittlere Unternehmen<br />

und solche, die keine starke<br />

Arbeitgebermarke haben, ist das eine<br />

Chance, geeignete Nachwuchskräfte zu<br />

finden. Da die Studierenden sechs Monate<br />

lang im Unternehmen tätig sind,<br />

lernen sich beide Seiten sehr gut kennen,<br />

ehe sie sich eventuell länger aneinander<br />

binden.<br />

Welche Vorteile haben die Studierenden,<br />

wenn sie ihre Bachelor- beziehungsweise<br />

Masterarbeiten bei weniger bekannten<br />

kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

schreiben?<br />

Bei kleinen und mittleren Unternehmen<br />

ist für die Studierenden die Chance<br />

größer, den Betrieb im Rahmen ihrer<br />

Abschlussarbeiten im Gesamten kennenzulernen.<br />

Deshalb sind sie gerade<br />

bei Studierenden beliebt, die sich ganzheitlich<br />

betätigen möchten.<br />

Hinzu kommt, dass bei den KMU vie -<br />

le Jobs vorhanden sind und viele neue<br />

Jobs auch dort entstehen. Bei wach -<br />

senden kleinen und mittleren Unternehmen<br />

ist die Chance für Studierende<br />

daher größer, im Anschluss an ihre Abschlussarbeit<br />

übernommen zu werden,<br />

nicht zuletzt wegen der im Gegensatz<br />

zu großen Unternehmen oftmals fehlenden<br />

Bürokratie bei der Einstellung<br />

neuer Mitarbeiter.<br />

Kennen Sie ein Beispiel, bei dem ein Unternehmen<br />

einen Studierenden übernommen<br />

hat?<br />

Ja, die Firma Layher GmbH & Co. KG<br />

in Güglingen hat einen ihrer Bacheloranden<br />

direkt im Anschluss als Projektleiter<br />

übernommen. Aber auch bei Audi,<br />

Bechtle und Kaufland sind unsere Absolventen<br />

direkt übernommen worden.<br />

KONTAKT<br />

Unternehmen, die Interesse an einem Verbundprojekt<br />

oder einem Bachelorand beziehungsweise<br />

Masterand haben, können sich per E-Mail<br />

wenden an:<br />

Hochschule Heilbronn<br />

Team Technisches Logistikmanagement (TLM)<br />

E-Mail TLM@hs-heilbronn.de<br />

www.hs-heilbronn.de<br />

22 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


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regional,<br />

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TITEL<br />

LUST AUF VERÄNDERUNG<br />

Die Wittenstein AG wurde auf der Hannover Messe für das Galaxie-<br />

Antriebssystem mit dem Hermes Award 2015, dem „Oscar für Ingenieure“,<br />

ausgezeichnet.<br />

W.<strong>news</strong> sprach mit Bert<br />

Miecznik, Innovationsmanager,<br />

Generierungsprozess-Management<br />

bei der<br />

Igers hei mer Wittenstein AG.<br />

Was ist für Sie Innovation?<br />

Eine Innovation liegt immer dann<br />

vor, wenn es erfolgreich gelingt, den<br />

Kundennutzen durch neue Produkte,<br />

Dienstleistungen, Prozesse oder sogar<br />

Geschäftsmodelle zu steigern.<br />

ternehmenswerte. Die übrigen vier sind<br />

Verantwortung, Vertrauen, Offenheit<br />

und Wandel. Die haben natürlich auch<br />

allesamt sehr viel mit Innovation zu tun.<br />

Wittenstein setzt nicht nur auf inno -<br />

vative Produkte, sondern versucht vielmehr,<br />

in allen Aktivitäten innovativ zu<br />

sein. Bestes Beispiel ist unsere jüngs te<br />

Investition am Unternehmenshauptsitz<br />

Igersheim-Harthausen: rund 35 Millionen<br />

Euro flossen in die Wittenstein-<br />

Innovationsfabrik.<br />

Wie wichtig ist für Wittenstein das Thema<br />

Innovation?<br />

Für die Wittenstein AG ist die leidenschaftliche<br />

Innovationskraft Teil der<br />

Unternehmensphilosophie, die von der<br />

Unternehmerfamilie Wittenstein zusammen<br />

mit den Mitarbeitern festgeschrieben<br />

wurde. Innovation erscheint<br />

darin als einer der fünf zentralen Un-<br />

Blick auf das Galaxie-Antriebssystem.<br />

© Wittenstein<br />

Weshalb ist Wittenstein so innovativ?<br />

Bei Wittenstein besteht ein leidenschaftlicher<br />

Ansporn, ständig an neuen<br />

Pionierleistungen zu arbeiten. So etwas<br />

schafft man aber nur, wenn man Menschen<br />

hat, die an ihre Ideen glauben<br />

und sich für ihre Umsetzung einsetzen.<br />

Und zwar gerade auch dann, wenn die<br />

Widerstände schier übermächtig zu wer-<br />

Anzeige<br />

PR-BEITRAG<br />

Komplexe Arbeitswelten fordern Individuallösungen<br />

Studien belegen, dass die künftige Arbeitswelt<br />

vom Fachkräftemangel und gesellschaftlichen<br />

Veränderungen geprägt sein wird. Das<br />

künftige Bürogebäude wird so komplex sein<br />

wie die künftige Gesellschaft. Wenn beides<br />

noch funktionieren soll, dann kommen der<br />

Architektur und der Innenarchitektur wichtige<br />

Rollen zu. „Es ist denkbar, dass in künftigen<br />

Büros erfahrene 70-jährige Mitarbeiter<br />

auf hochqualifizierte 24-jährige stoßen“,<br />

erläutert Anna Philipp, „und beide verlangen<br />

völlig unterschiedliche Arbeitsplatzsituationen,<br />

um ihre volle Leistung einbringen zu<br />

können.“ Die vielfältigen und unterschiedlichen<br />

Anforderungen machen deutlich, wie<br />

maßgeschneidert der Arbeitsplatz sein muss.<br />

Es gibt nur gute Individuallösungen, keine<br />

Patentlösung. Das Büro der Zukunft muss<br />

nicht nur auf technische, sondern auch auf<br />

gesellschaftliche Entwicklungen reagieren.<br />

Diese individuelle Planung ist kein „nice-tohave“,<br />

sondern eine absolute Notwendigkeit,<br />

um Effektivität und Kreati vität innerhalb der<br />

Arbeitswelt zu erzeugen und vor allem zu steigern.<br />

Dazu ist die Zusammenarbeit von Architekten,<br />

Innen architekten und Fachplanern<br />

Voraussetzung. Eine der Kompetenzen von<br />

Philipp Architekten ist die Auseinandersetzung<br />

mit den Arbeitsorten der Zukunft. Eine<br />

inspirierende Büro- und Firmenlandschaft<br />

zu entwerfen, die im Sinne der Unternehmensziele<br />

motiviert und vereint, ist eine der<br />

Aufgaben von Philipp Architekten.<br />

V.i.S.d.P.: Philipp Architekten GmbH<br />

www.philipparchitekten.de<br />

24 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


TITEL<br />

den scheinen. Wenn wir uns sicher sind,<br />

dass wir es trotzdem schaffen können,<br />

dann probieren wir es. Und wenn es<br />

vielleicht beim ersten Anlauf noch<br />

nicht ganz gelingt, dann probieren wir<br />

es wieder, unter Berücksichtigung dessen,<br />

was wir beim ersten Mal gelernt<br />

haben. Man findet diese Vorgehens -<br />

weise heute übrigens oft in modernen<br />

Schlagworten wie „agile Entwicklung“<br />

wieder.<br />

Viele große Technologieunternehmen wurden<br />

in der Vergangenheit von neuen Technologien<br />

und Firmen überrascht und vom<br />

Markt verdrängt. Welche Fragen muss sich<br />

ein Unternehmen stellen, damit dies nicht<br />

passiert?<br />

Auf der einen Seite muss ein Unternehmen<br />

seinen Finger stark am Puls<br />

des aktuellen Marktes haben, sehr eng<br />

mit seinen Kunden interagieren, um<br />

deren Wünsche und Bedürfnisse, aber<br />

eben auch Veränderungen davon mittels<br />

schwacher Signale detektieren zu<br />

können. Das ist die Jetzt-Ebene. Zusätzlich<br />

braucht ein nachhaltig aufgestelltes<br />

Unternehmen die Zukunfts-<br />

Ebene eines strategischen Foresight.<br />

Diese fragt danach, wie die Welt in 10<br />

oder 20 Jahren aussehen und funktionieren<br />

wird, was dann die Bedürfnisse<br />

und wirtschaftlichen Chancen sein<br />

werden. Vieles davon ist heute schon<br />

sehr klar erkennbar, wenn man nur die<br />

Augen öffnet.<br />

Was sind die Aufgaben eines erfolgreichen<br />

Innovationsmanagements in der Zukunft?<br />

Die modernste Sichtweise des Innovationsmanagements<br />

fokussiert zunehmend<br />

die unternehmerisch handelnden<br />

Menschen hinter jeder Innovation.<br />

Seien es die Intrapreneure innerhalb<br />

einer bestehenden Organisation, oder<br />

eben zunehmend auch die Entrepreneure,<br />

die ihre Innovation mit Leidenschaft<br />

und Herzblut im eigenen Start-up unternehmerisch<br />

entwickeln und am Markt<br />

durchsetzen. Innovationsmanagement<br />

wird zukünftig noch stärker darauf zu<br />

achten haben, unternehmerische Talente<br />

zu finden, zu entwickeln und mit<br />

passenden Unterstützungsangeboten zu<br />

fördern.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Einführung<br />

eines Innovationsmanagements<br />

gemacht und haben Sie Tipps für andere<br />

Unternehmen, bei denen dies noch nicht<br />

zentral gesteuert wird?<br />

Innovationsmanagement kann nur<br />

funktionieren, wenn es zumindest in<br />

der Gesamtverantwortung „Chefsache“<br />

bleibt. Wenn es zu den Werten und Zielen<br />

des gesamten Unternehmens passt.<br />

Und wenn das Unternehmen insgesamt<br />

Lust auf permanente Veränderung hat.<br />

Drei Dinge, die man beim Innovationsmanagement<br />

berücksichtigen sollte?<br />

Offenheit und andauernde Lernbereitschaft.<br />

Gelassenheit und Vertrauen<br />

auf die eigenen Stärken. Neugier und<br />

spielerische Lust, immer wieder etwas<br />

Neues auszuprobieren.<br />

Ihr persönliches Highlight im Innovationsmanagement?<br />

Ich persönlich liebe die Verbindung<br />

von „Design Thinking“ und TRIZ: Erst<br />

gemeinsam mit den Menschen die<br />

Wünsche und Bedürfnisse erkennen<br />

und erkunden, und dafür dann wahrhaft<br />

erfinderisch-innovative Lösungen<br />

entwickeln. Diese Kombination ist neu<br />

und unglaublich spannend.<br />

Ein Highlight ist natürlich auch<br />

immer, wenn es große Erfolge zu feiern<br />

gibt. Das neueste Beispiel dafür ist das<br />

revolutionäre Galaxie-Antriebssystem,<br />

das auf der Hannover Messe mit dem<br />

Hermes Award 2015 ausgezeichnet<br />

wurde, dem „Oscar für Ingenieure“.<br />

Wenn eigentlich die gesamte Fachwelt<br />

eine radikale Innovation so überschwänglich<br />

aufnimmt wie bei diesem<br />

Beispiel, dann ist das schon ein tolles<br />

Feedback und zeigt, dass der eingeschlagene<br />

Weg der Richtige ist.<br />

www.wittenstein.de<br />

KONTAKT<br />

Kai Plambeck<br />

IHK-Referent Innovation<br />

Telefon 07131 9677-297<br />

E-Mail kai.plambeck@heilbronn.ihk.de<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

25


NEWSTICKER<br />

NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL<br />

Pensionsrückstellungen: Wirtschaftsrat<br />

unterstützt DIHK-Forderung Berlin. In<br />

Deutschland hat jedes dritte Unternehmen<br />

Pensionsrückstellungen für die Mitarbeiter<br />

und leidet darunter, dass diese<br />

durch die Niedrigverzinsung aufgestockt<br />

werden müssen. Das hat eine DIHK-Umfrage<br />

ergeben. Das Steuerrecht verschärft<br />

die Belastung, denn die zusätzliche Vorsorge<br />

wird wie ein Gewinn besteuert.<br />

Der DIHK schlägt daher die Anpassung<br />

des Steuerrechts vor und bekommt<br />

dafür mittlerweile Unterstützung aus Teilen<br />

der Union. Sowohl der Wirtschaftsrat<br />

der CDU als auch die Arbeitnehmergruppe<br />

der Union im Bundestag haben<br />

sich dieser Forderung angeschlossen.<br />

Ansprechpartner: Tim Gemkow<br />

gemkow.tim@dihk.de<br />

Wirtschaftlich bedeutender Wendepunkt<br />

im Atomstreit mit Iran<br />

Berlin. Nach dem Ende des Atomstreits<br />

mit dem Iran haben Bundeswirtschaftsminister<br />

Sigmar Gabriel und DIHK-Präsident<br />

Eric Schweitzer in Teheran erste<br />

Weichen für deutsche Unternehmen in<br />

der Region gestellt. Schweitzer nutzte<br />

die – übrigens erste westliche – Delegationsreise,<br />

um eine Reihe von Anliegen<br />

auf höchster Ebene zu platzieren. Auf<br />

dem Programm standen unter anderem<br />

Gespräche mit Präsident Hassan Ruhani<br />

sowie Industrieminister Mohammad Reza<br />

Nematzadeh. Für kleine und mittlere Unternehmen<br />

ist besonders die Aufhebung<br />

der Finanzsanktionen von zentraler Bedeutung:<br />

„Das ist das vielleicht dickste<br />

Brett, das wir momentan zu bohren<br />

haben“, so Schweitzer. Am 14. Juli 2015<br />

einigte sich die Gruppe der E3+3<br />

(Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

China, Russland, USA) mit dem<br />

Iran auf eine umfassende Vereinbarung<br />

zur Beilegung des mehr als zehn Jahre<br />

andauernden Konflikts um das iranische<br />

Atomprogramm.<br />

Ansprechpartner: Steffen Behm<br />

behm.steffen@dihk.de<br />

KWK-Eigenstromerzeugung droht Einbruch<br />

Berlin. Als Folge der Energiewende<br />

investieren immer mehr Betriebe in die<br />

Erzeugung eigenen Stromes. Sie sichern<br />

sich so gegen Schwankungen bei Preisen<br />

und Versorgung ab. Außerdem dient<br />

es dem Klimaschutz. Statt diesen positiven<br />

Trend nachhaltig zu unterstützen, tut<br />

die Politik jetzt alles, um die Eigen er -<br />

zeugung teuer und damit unattraktiv zu<br />

machen. Denn nach Plan des BMWi<br />

soll der Topf für die KWK-Förderung zwar<br />

verdoppelt werden, die finanzielle Unterstützung<br />

für Eigenerzeugungsanlagen<br />

aber weitgehend auslaufen. Der vorgesehene<br />

Ausbau der Förderung kommt<br />

dann fast ausschließlich Anlagen der<br />

Versorger zugute. Der DIHK wendet sich<br />

gegen diese doppelte Bestrafung der<br />

Betriebe. Denn sie erhalten selbst keine<br />

Förderung mehr, müssen aber über eine<br />

Umlage die höhere Förderung mit zahlen.<br />

„Kommt das Gesetz, bedeutet das<br />

nicht nur das Aus für neue Anlagen, es<br />

wird auch niemand mehr in die Modernisierung<br />

oder den Ersatz bestehender<br />

investieren“, warnte DIHK-Präsident Eric<br />

Schweitzer. Dies sei ein drastisches Beispiel<br />

für völlige Fehlanreize. Die Politik<br />

müsse hier dringend nachsteuern. Dazu<br />

sollte die EEG-Umlage für die Eigenerzeugung<br />

wieder gestrichen werden, fordert<br />

Schweitzer.<br />

Ansprechpartner: Sebastian Bolay<br />

bolay.sebastian@dihk.de<br />

Spitzenverbände fordern Korrektur bei<br />

Unternehmensbewertung Berlin. Die<br />

Neuregelung der Erbschaftssteuer befindet<br />

sich in der entscheidenden Phase.<br />

Die ersten Beratungen in den Gremien<br />

des Bundestages und Bundesrates<br />

haben begonnen. Der DIHK hat deshalb<br />

jetzt in Schreiben an die Finanzminister<br />

der Länder und die Finanzpolitiker der<br />

Bundestagsparteien erneut gemeinsam<br />

mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft<br />

auf einen erheblichen Fehler des<br />

Gesetzes hingewiesen. Die Erbschaftssteuer<br />

kann nach dem aktuellen Gesetzentwurf<br />

für viele Familienunternehmen<br />

bedrohlich werden, weil sie unrealistisch<br />

hoch bewertet werden. Das jetzige Bewertungsrecht<br />

berücksichtigt in keiner<br />

Weise, dass Eigentümer ihre Anteile<br />

nicht frei am Markt veräußern oder nur<br />

einen Teil des Unternehmensgewinns<br />

entnehmen können. Aus den viel zu<br />

hohen Unternehmenswerten folgen zum<br />

Teil erdrosselnde Steuerbelastungen. Die<br />

Wirtschaftsverbände fordern deshalb:<br />

Das aktuelle Bewertungsgesetz muss<br />

korrigiert werden, wenn es zu einer<br />

sachgerechten, verfassungsfesten Erbschaftssteuer<br />

kommen soll, die letztlich<br />

die Nachfolge von Unternehmen nicht<br />

erschwert oder sogar unmöglich macht.<br />

Nur so kann auch verhindert werden,<br />

dass den Betrieben Mittel entzogen werden,<br />

die sie dringend für In ves titionen<br />

und den Erhalt der Arbeitsplätze benö -<br />

tigen.<br />

Ansprechpartner: Rainer Kambeck<br />

kambeck.rainer@dihk.de<br />

IHK-Veranstaltungen (Auszug) Okt.–Nov. 2015<br />

Datum Veranstaltung Ort Preis<br />

14.<strong>10.2015</strong> TTIP – Chance oder Risiko? IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />

15.<strong>10.2015</strong> Existenzgründungsberatungen Rathaus Crailsheim kostenfrei<br />

20.<strong>10.2015</strong> Unternehmensnachfolge im Ländlichen Raum – Sparkasse Hohenlohekreis, Künzelsau kostenfrei<br />

Planung, Potenziale, Erfahrungen<br />

22.<strong>10.2015</strong> Gründer- und Jungunternehmertreff Heilbronn-Franken Innovationsfabrik, Heilbronn 5,00 €<br />

23.<strong>10.2015</strong> Pflichten beim Versand von Gefahrgut – kostenlose Infoveranstaltung IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />

23.<strong>10.2015</strong> Lieferantenerklärungen IHK-Geschäftsstelle Bad Mergentheim 71,40 €<br />

26.<strong>10.2015</strong> 1. Handelstag Heilbronn-Franken IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />

26.<strong>10.2015</strong> Unterrichtung nach dem Gaststättengesetz Heilbronn 100,00 €<br />

27.<strong>10.2015</strong> Sprechtag für Freiberufler IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />

29.<strong>10.2015</strong> Russland-Update 2015 – Sanktionen, Zertifizierung, Zoll und Logistik IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn 120,00 €<br />

29.<strong>10.2015</strong> RKW-Sprechtag IHK-Hauptgeschäftsstelle Heilbronn kostenfrei<br />

02.11.2015 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe nach § 34a GewO Heilbronn 425,00 €<br />

04.11.2015 Sprechtag für Existenzgründer Rathaus Künzelsau kostenfrei<br />

09.11.2015 Prüferworkshop für Prüfer/-innen im Bereich Ausbildung Hotel Nestor, Neckarsulm kostenfrei<br />

Weitere Infos zu den Veranstaltungen unter www.heilbronn.ihk.de/termine<br />

26 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


IHK + REGION<br />

CHILE AM ANDEREN<br />

28 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015 Bunte Häuser in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso.


„ENDE DER WELT“<br />

Der Name Chile hat mehr als eine ursprüng -<br />

liche Bedeutung. Führt man ihn allerdings auf<br />

„chile“, ein Wort der Ureinwohner zurück, so<br />

bedeutet er etwa „der Ort, wo die Welt endet“.<br />

VON D R. FRITZ A UDEBERT<br />

© brizardh – Fotolia.com


GELD + MÄRKTE<br />

Geographisch gesehen liegt<br />

Chile jedoch nur bedingt am<br />

„Ende der Welt“. Immerhin<br />

erstreckt sich Chile aber über<br />

6.435 Kilometern Pazifikküste<br />

bis zum untersten Zipfel Südamerikas,<br />

tatsächlich dort, wo der Kontinent<br />

geografisch endet.<br />

Neben dem schmalen, aber äußerst<br />

lang gezogenen Festlandstreifen, der an<br />

Peru, Bolivien und Argentinien grenzt,<br />

gehören zu Chile auch einige Inselgruppen<br />

im Pazifischen Ozean. Außerdem<br />

beansprucht Chile einen Teil der<br />

Antarktis für sich. Die wenigen Städte<br />

in Chile sind entlang der pazifischen<br />

Küste angesiedelt. Darunter ist die<br />

Hauptstadt Santiago de Chile das politische<br />

und ökonomische Zentrum des<br />

Landes. Laut dem Wirtschaftsmagazin<br />

„America Economica“ ist Santiago<br />

auch die wichtigste Stadt für Geschäfte<br />

in Lateinamerika. Viele internationale<br />

Unternehmen wie Yahoo, Kodak, Microsoft,<br />

Nestlé, IBM, Motorola, Coca-Cola<br />

und Ford haben dort eine Auslands -<br />

niederlassung. Um das Potenzial Lateinamerikas<br />

als Unternehmen erfolgreich<br />

zu nutzen, braucht es jedoch mehr als<br />

Kenntnisse über Geografie und Wirtschaft<br />

des Landes. Für Geschäftsbeziehungen<br />

und Vertragsabschlüsse ist es<br />

entscheidend, die chilenische Kultur so -<br />

wie soziale Verhaltensweisen zu kennen<br />

und zu respektieren.<br />

Indirekte Kommunikation ist nicht gleich<br />

Zurückhaltung<br />

Einer der größten Unterschiede zwischen<br />

Kulturen ist die Art der Kommunikation.<br />

Während in Deutschland häufig<br />

sehr direkt kommuniziert wird, ist die<br />

Kommunikation in Chile eher indirekt.<br />

Um das Gesagte richtig zu verstehen<br />

und zu interpretieren, ist es daher ratsam,<br />

auf den Kontext und die nonverbalen<br />

Aspekte des Gesprächs zu achten.<br />

Mimik und Augenkontakt sowie Gestik<br />

und der Abstand zum Gesprächspartner<br />

implizieren eine bestimmte Bedeutung.<br />

Auch symbolische oder metaphorische<br />

Sprache kann ein Mittel der indirekten<br />

Kommunikation sein.<br />

Indirekte Kommunikation ist jedoch<br />

nicht immer mit Zurückhaltung gleichzusetzen.<br />

Emotionale und hitzige Diskussionen<br />

sind in der chilenischen Geschäftswelt,<br />

ebenso wie im restlichen Latein -<br />

amerika, üblich. „Die emotionale Ausdrucksweise<br />

der Chilenen zeigt ihren<br />

Enthusiasmus und persönlichen Einsatz<br />

und steht nicht im Gegensatz zu ihrer<br />

eher indirekten Kommunikationsweise.<br />

Emotionalität ist also mit einer guten<br />

Beziehung zum Geschäftspartner gleichzusetzen“,<br />

erklärt Arne Kühn, Inter -<br />

kultureller Berater der ICUnet.AG für<br />

Lateinamerika. Ferner sind Eloquenz<br />

und rhetorische Fähigkeiten in der chilenischen<br />

Gesellschaft hoch angesehen,<br />

da sie den Status und die Intelligenz<br />

einer Person zur Schau tragen.<br />

Santiago de Chile, die Hauptstadt von Chile.<br />

Voller Körpereinsatz für indirekte Kritik<br />

Neben der Kommunikation unterscheiden<br />

sich Chilenen und Deutsche<br />

auch im Umgang mit Körperkontakt. In<br />

Chile halten die Menschen nur wenig<br />

Abstand zu ihrem Gesprächspartner.<br />

„Man sollte nicht überrascht sein, wenn<br />

man vom Geschäftspartner an Arm oder<br />

Schulter berührt wird. Diese Geste ist<br />

ein Zeichen von Wohlwollen und Vertrauen“,<br />

verrät Arne Kühn. Man sollte<br />

daher nicht zurücktreten, wodurch das<br />

Gegenüber peinlich berührt wäre. Um<br />

einem chilenischen Partner Interesse und<br />

Ernsthaftigkeit zu vermitteln, sollte außerdem<br />

Augenkontakt gehalten werden.<br />

Ist das Wesen der Chilenen meist herzlich<br />

und freundlich, sind sie jedoch<br />

auch sehr stolz und leicht zu beleidigen.<br />

Deshalb ist man stets gut beraten,<br />

auf die Wortwahl zu achten und Kritik,<br />

insbesondere in der Öffentlichkeit, zu<br />

vermeiden. Chilenen selbst sprechen kritische<br />

Themen nur sehr vorsichtig an.<br />

Kritik wird allenfalls als Hilfsangebot<br />

formuliert.<br />

Gute Beziehungen machen gute Geschäfte<br />

In der chilenischen Gesellschaft sind<br />

persönliche Beziehungen höchst bedeutend<br />

und wertvoll. Daher ist es relevant,<br />

auf die Eigenheiten der chilenischen<br />

Geschäftspartner zu achten, um nicht<br />

nur kurzfristige Verträge und schnelle<br />

Abschlüsse auszuhandeln, sondern solide<br />

und langfristige Beziehungen aufzubauen.<br />

Diese Beziehungen sind Grundstein<br />

eines zukünftigen Geschäftserfolgs<br />

in Chile. Arne Kühn: „Chilenen investieren<br />

viel Zeit, Beziehungen zu pflegen<br />

und Netzwerke zu knüpfen. Internationale<br />

Geschäftsleute sollten das auch<br />

tun.“ Die richtigen Kontakte sind sowohl<br />

für den Abschluss von Verträgen als<br />

auch zum Informationsaustausch ele -<br />

men tar. Das richtige Netzwerk und die<br />

persönliche Beziehung zum Geschäftspartner<br />

können entscheidend sein, ob<br />

der gewünschte Geschäftserfolg eintritt.<br />

Zeit ist ein dehnbarer Begriff<br />

Das Wochenende ist bei den meisten<br />

Chilenen für die Familie reserviert, die<br />

in der Gesellschaft einen großen Stellenwert<br />

hat. Chilenen machen auch selten<br />

Überstunden, da sie das von ihren<br />

Familien fernhält.<br />

Das Verhältnis zu Zeit ist in Chile<br />

zweigeteilt. Bei privaten Gelegenheiten<br />

wie Essensverabredungen ist es weniger<br />

wichtig, wann man ankommt. Es wird<br />

sogar als unhöflich angesehen, pünktlich<br />

zu einem Abendessen zu erscheinen.<br />

Bei geschäftlichen Treffen hingegen<br />

wird durchaus Pünktlichkeit erwartet.<br />

Dennoch starten auch Meetings häufig<br />

zehn bis fünfzehn Minuten später und<br />

Verhandlungen dauern länger als ursprünglich<br />

geplant. Kommt man sogar<br />

überpünktlich zu einem Meeting, kann<br />

es sein, dass der chilenische Partner den<br />

Besucher warten lässt, um beschäftigt<br />

und wichtig zu wirken. Auch beim Beantworten<br />

von E-Mails, Faxen, Briefen<br />

oder Anrufen lassen sich Chilenen häufig<br />

Zeit. Meist kommt eine Antwort<br />

erst, wenn es eine definitive Entscheidung<br />

gibt.<br />

30 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


GELD + MÄRKTE<br />

Über Umwege zum Vertragsziel<br />

Geschäftliche Termine sollten bereits<br />

einige Wochen vor der Ankunft in Chile<br />

gemacht werden. Da in Januar und<br />

Febru ar Sommerferien sind, ist dieser<br />

Zeitraum jedoch zu meiden. Zu Beginn<br />

des ersten Meetings ist es üblich, sich<br />

gegenseitig Visitenkarten zu überreichen.<br />

Diesen sollte man wenigstens<br />

kurz Aufmerksamkeit schenken, um der<br />

Position des Gegenübers Respekt zu<br />

zollen. Die Gespräche beginnen häufig<br />

nicht direkt mit dem eigentlichen<br />

Thema des Meetings. Zunächst werden<br />

persönliche Informationen über beispielsweise<br />

Familie oder kurze Höflichkeiten<br />

ausgetauscht. Als ausländischer<br />

Gast sollte man diese Gelegenheit nutzen,<br />

um zu zeigen, dass man sich für<br />

das Land interessiert. In diesen ersten<br />

Minuten wird der eigentliche Grundstein<br />

für erfolgreiche Verhandlungen<br />

gelegt. Die persönliche Beziehung zwischen<br />

Vertragspartnern entscheidet über<br />

das Zustandekommen eines Vertrags.<br />

„Bei Verhandlungen sollte man nicht<br />

zu viel Druck aufbauen und zu Kompromissen<br />

bereit sein“, führt Arne Kühn<br />

an. Die Kompromissbereitschaft zeigt auf,<br />

dass man mehr Wert auf die persönliche<br />

Beziehung als auf die finanziellen<br />

Aspekte des Handels legt. Dies empfinden<br />

Chilenen als positiv. Beim Festlegen<br />

der Vertragsbedingungen sollten<br />

ausländische Geschäftsleute jedoch bedenken,<br />

dass durchaus im Vorhinein zu<br />

viel versprochen wird. Der Vertrag ist<br />

daher besser immer zweimal zu prüfen.<br />

Das A und O für erfolgreiche internationale<br />

Geschäfte am namentlichen<br />

„Ende der Welt“ ist die persönliche Beziehung<br />

zwischen den Geschäftspartnern.<br />

Dazu braucht es Kenntnis der chilenischen<br />

Kultur und einen offenen Umgang<br />

mit ihren Menschen. Denn letztendlich<br />

wird in Chile ein Vertrag nicht<br />

zwischen zwei Unternehmen, sondern<br />

zwischen zwei gleichberechtigten Partnern<br />

geschlossen.<br />

Der Autor<br />

Dr. Fritz Audebert ist Gründer und Vorstandsvorsitzender<br />

der ICUnet.AG.<br />

Die ICUnet.AG ist Service-, Innovations- und<br />

Qualitätsführer für interkulturelle Beratung,<br />

Qualifizierung und Global Mobility Management<br />

mit Büros in Berlin, Bremen, Dubai,<br />

Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München,<br />

Passau, Rio de Janeiro, Shanghai, Stuttgart,<br />

Wien, Wolfsburg und Zürich. Über 160 feste<br />

Mitarbeiter bilden zusammen mit weit über<br />

350 freien Mitarbeitern das interdisziplinäre<br />

Ex per tenteam mit Kompetenz für mehr als<br />

75 Länder und 25 Sprachen.<br />

www.icunet.ag<br />

VR-InnovationsPreis<br />

Mittelstand 2016<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

WirmachendenWegfrei.<br />

Innovative Unternehmen aus Baden-Württemberg mit beispielhaften Projekten<br />

und Leistungen gesucht! Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.<br />

Sie haben eine technische Innovation, kreative Marketing- und Dienstleistungskonzepte oder andere<br />

Lösungen für Ihren unternehmerischen Erfolg realisiert? Dann bewerben Sie sich. Ausschreibungsunterlagen<br />

erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank oder im Internet unter vr-innovationspreis.de<br />

50.000 Euro &<br />

Filmporträts für<br />

die Preisträger!<br />

Einsendeschluss: 30. Oktober 2015


GELD + MÄRKTE<br />

RUSSLAND BLEIBT<br />

SCHWIERIGER HANDELSPARTNER<br />

Russland-Update 2015: Sanktionen, Zertifizierung,<br />

Zoll und Logistik – das sind Themen<br />

einer IHK-Veranstaltung am 29. Oktober<br />

im Heilbronner Haus der Wirtschaft.<br />

VON P HILIPP B AHN<br />

Warenexporte nach Russland<br />

müssen mit vielschichtigen<br />

Zollvorschriften<br />

sowie mit teilweise<br />

undurchsichtigen sonstigen<br />

Anforderungen in Einklang stehen und<br />

erfordern daher eine besonders sorgfältige<br />

Vorbereitung. Diese betreffen allen<br />

voran die Zertifizierung von Importund<br />

Exportgütern, wie zum Beispiel industrielle<br />

Ausrüstung, Maschinen und<br />

Anlagen.<br />

Die Regularien stellen selbst erfahrene<br />

Zollexporten vor gewisse Herausforderungen.<br />

So werden beispielsweise in<br />

Zukunft Zertifikate nur noch auf eine<br />

im Hoheitsgebiet der Zollunion registrierte<br />

juristische Person ausgestellt. Dies<br />

kann ein Hemmnis für diejenigen Unternehmen<br />

darstellen, die entweder nicht<br />

über eine eigene Niederlassung verfügen<br />

oder keinen dauerhaften Vertriebspartner<br />

in einem der drei Mitgliedsstaaten<br />

(Russland, Kasachstan, Belarus) haben.<br />

Höhere Anforderungen werden zudem<br />

auch an die Dokumentation gestellt.<br />

Umfangreiche Informationen<br />

In der IHK-Veranstaltung erhalten die<br />

Teilnehmer ein Update über die aktuellen<br />

Entwicklungen bei den EU-Sanktionen<br />

gegen Russland, über Neuerungen und<br />

Änderungen im Zertifizierungssystem für<br />

Russland und die Eurasische Wirtschaftsunion<br />

sowie über aktuelle Entwicklungen<br />

im Bereich des russischen Zolls und<br />

des russischen Import-Embargos.<br />

VERANSTALTUNG<br />

RUSSLAND-UPDATE 2015<br />

Am Donnerstag, 29. Oktober informieren<br />

Marktexperten ab 9 Uhr im Heilbronner Haus<br />

der Wirtschaft zu den Themen Sanktionen,<br />

Zertifizierung, Zoll und Logistik in Russland. Informationen<br />

gibt es im Internet unter:<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

Dok.-Nr. TER001272<br />

32 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


FINANZIERUNG<br />

FÜR DEN<br />

MITTELSTAND<br />

Förderprogramme der L-Bank im 1. Halbjahr<br />

2015 stark gefragt.<br />

VON M ARTIN N EUBERGER<br />

Im 1. Halbjahr 2015 förderte die<br />

L-Bank 493 Unternehmen in der<br />

Region Heilbronn-Franken. Das<br />

ausgereichte Darlehensvolumen von<br />

154 Millionen Euro liegt um 69 Prozent<br />

höher als im gleichen Vorjahreszeit -<br />

raum. Insgesamt wurden Investitionen<br />

in Höhe von 266 Millionen Euro mit -<br />

finanziert. Mehr als 860 neue Arbeitsplätze<br />

werden dadurch geschaffen. Dies<br />

geht aus einer Mitteilung der L-Bank<br />

hervor.<br />

Gefördert wurden 163 Existenzgründer<br />

mit Darlehen über 38,2 Millionen<br />

Euro. 330 mittelständischen Unternehmen<br />

wurden 115,8 Millionen Euro Fördermittel<br />

bewilligt.<br />

Vielfältige Förderprogramme<br />

Die L-Bank Baden-Württemberg bietet<br />

vielfältige Förderprogramme:<br />

æ Die Gründungsfinanzierung und die<br />

Startfinanzierung 80 unterstützen bei<br />

der Unternehmensgründung oder Betriebsübernahme.<br />

Für etablierte Unternehmen<br />

gibt es mit der Wachstumsfinanzierung<br />

zinsgünstige Mittel.<br />

æ Der Liquiditätskredit unterstützt bei<br />

der Betriebsmittelfinanzierung sowie<br />

bei Konsolidierungen und Umschuldungen.<br />

æ Das Entwicklungsprogramm „Ländlicher<br />

Raum“ fördert Betriebe in strukturschwachen<br />

Gebieten.<br />

æ Unternehmen, die in Forschung und<br />

neue Technologien investieren, werden<br />

ebenfalls unterstützt.<br />

æ Mit der Ressourceneffizienzfinanzierung<br />

werden Investitionen in die Ener -<br />

gie- und Materialeinsparung sowie<br />

Umweltschutzmaßnahmen gefördert.<br />

Bei fehlenden Sicherheiten kann die<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg als<br />

Risikopartner einspringen. Bürgschaften<br />

gibt es zur Besicherung von Bank- und<br />

Förderdarlehen sowie für Aval- und Lea -<br />

sing finan zie run gen. Beteiligungskapital<br />

der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

Baden-Württemberg verbessert<br />

die Eigenkapitalausstattung eines<br />

Unternehmens.<br />

Finanzierungs- und Fördermittelberatung<br />

der IHK<br />

Zur Sicherstellung einer betriebsgerechten<br />

Finanzierung ist es für Unternehmen<br />

sinnvoll, sich über Förderprogramme<br />

von Land und Bund sowie<br />

Finan zierungsalternativen wie Mezzaninedarlehen,<br />

Leasing oder Factoring zu<br />

informieren. Fundierte Unterstützung<br />

hierbei gibt die IHK Heilbronn-Franken<br />

mit umfassenden Informationen und<br />

persönlichen Gesprächen. Ein ergänzendes<br />

Angebot sind Finanzierungssprechtage<br />

mit der L-Bank und der Bürgschaftsbank<br />

beziehungsweise der MBG.<br />

Ziel des IHK-Services ist es, gut vorbereitet<br />

zum Gespräch bei der Hausbank<br />

zu gehen. Denn die Förderprogramme<br />

können nur im Hausbankverfahren beantragt<br />

werden.<br />

www.l-bank.de<br />

www.buergschaftsbank.de<br />

www.mbg.de<br />

FINANZIERUNGSSPRECHTAGE<br />

Die IHK Heilbronn-Franken organisiert gemeinsam<br />

mit der Handwerkskammer regelmäßige<br />

Finanzierungssprechtage mit der L-Bank sowie<br />

Bürgschaftsbank/MBG.<br />

Nächste Termine<br />

æ27. Oktober in Heilbronn<br />

æ10. November in Schwäbisch Hall<br />

IHK-BROSCHÜRE „FINANZIELLE<br />

GEWERBEFÖRDERUNG“<br />

Die Publikation bietet einen detaillierten und<br />

raschen Überblick über die Förderprogramme.<br />

Auf 24 Seiten sind Zuschuss-, Darlehens-,<br />

Bürgschafts- und Beratungsprogramme des<br />

Landes und des Bundes dargestellt.<br />

BESTELLUNG<br />

Die Broschüre gibt es kostenlos bei der IHK<br />

Heilbronn-Franken oder per Download im Internet:<br />

Jennifer Mohr<br />

Unternehmensnachfolge &<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Telefon 07131 9677-136<br />

E-Mail jennifer.mohr@heilbronn.ihk.de<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

Rubrik Existenzgründung/Unternehmensförderung<br />

KONTAKT<br />

Martin Neuberger<br />

IHK-Referent Wirtschaftsförderung<br />

Telefon 07131 9677-112<br />

E-Mail martin.neuberger@heilbronn.ihk.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

33


dossier<br />

INTELLIGENTE<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

TRENDS UND NEUE MÄRKTE<br />

Die Digitalisierung transformiert gerade die gesamte Wirtschaft,<br />

die reale und die digi tale Welt wachsen zusammen.<br />

Traditionelle Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand.<br />

VON P ROF. DR. GÜNTHER K ÄßER-PAWELKA<br />

34 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

35


dossier<br />

Mobilität ist nicht mehr zwangsläufig an den Kauf eines Fahrzeuges gebunden.<br />

In Baden-Württemberg ist der Anteil<br />

der Dienstleistungen an der Gesamtwirtschaft<br />

kontinuierlich gestiegen.<br />

Inzwischen stellt der Sektor fast<br />

70 Prozent aller Beschäftigten und<br />

trägt mit über 65 Prozent zur Wertschöpfung<br />

bei. Insbesondere der Anteil<br />

der wissensintensiven Dienstleistungen<br />

hat sich erhöht, das sind Dienstleistungen,<br />

die unmittelbar an technologische<br />

Innovationen anknüpfen. In Zukunft<br />

werden nicht mehr einfach nur Autos<br />

verkauft, sondern Mobilität. Wer am<br />

Markt bestehen will, muss intelligente,<br />

maßgeschneiderte Dienstleistungen anbieten.<br />

Doch was genau passiert bei diesem<br />

Megatrend? Fünf Beispiele zeigen, wie<br />

Unternehmen von den neuen Entwicklungen<br />

profitieren und worauf sie sich in<br />

den nächsten Jahren einstellen können.<br />

Mobilität wird neu definiert<br />

Eine zunehmende Zahl insbesondere<br />

junger Menschen setzt auf neue Formen<br />

der Mobilität: Zugang statt Besitz.<br />

Mobilität wird immer mehr zur Dienstleistung,<br />

die nicht zwangsläufig an den<br />

Kauf eines Fahrzeugs gebunden ist. Car -<br />

sharing boomt, aber auch alternative<br />

Mobilitätskonzepte, wie zum Beispiel<br />

Bike-Sharing, Mitfahrbörsen, Trampen<br />

mit dem iPhone oder der private Taxidienst<br />

Uber, verzeichnen hohe Wachstumsraten.<br />

Die Experten der Unternehmensberatung<br />

Roland Berger sehen in<br />

den neuen Geschäftsfeldern und Dienstleistungen<br />

rund um die Mobilität ein<br />

jährliches Wachstum von bis zu 35 Prozent.<br />

Begünstigt wird dieser Trend durch<br />

die Verknappung der Rohstoffe und<br />

steigende Energiepreise. Eine Rolle<br />

spielt auch die zunehmende Urbanisierung.<br />

Mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung<br />

wird laut OECD bis 2050 in<br />

Städten leben. Auch in der Region Heilbronn-Franken<br />

ist dieser Trend spürbar.<br />

Hinzu kommt die steigende Anzahl der<br />

Ein-Personen-Haushalte (Singles, ältere<br />

Menschen), die nach individuellen Mobilitätsleistungen<br />

verlangen.<br />

Auch für Firmenkunden gehen die<br />

Angebote längst über das Betreiben einer<br />

Fahrzeugflotte oder klassische Lea sing -<br />

an ge bo te hinaus. So kombiniert die Bahn-<br />

Tochter DB Rent GmbH nach indivuellen<br />

Vorgaben verschiedene Mobilitätsangebote<br />

wie Carsharing, Call a Bike und Corporate<br />

Carsharing mit den Angeboten des<br />

Nah- und Fernverkehrs der Deutschen<br />

Bahn. Mit einem maßgeschneiderten<br />

Mobilitätskonzept können Unternehmen<br />

Kosten und Emissionen reduzieren und<br />

Mitarbeitern als Teil ihrer Vergütung<br />

Zugang zu Carsharing- und Fahrrad-<br />

Mietsystemen bieten. So lassen sich<br />

auch leicht Elektrofahrzeuge für die gewerbliche<br />

und private Nutzung in den<br />

Fahrzeugpool integrieren. Experten sehen<br />

gerade in gemeinsam genutzten Fuhrpark-Konzepten<br />

das größte Wachstumspotenzial<br />

für die Elektromobilität.<br />

Weitere Potenziale zur Kostenreduktion<br />

und zur Schaffung echter Mehrwerte<br />

versprechen Tracking-Dienstleistungen,<br />

die unmittelbar vor der Markteinführung<br />

stehen. So ist es beispielsweise möglich,<br />

exakte Informationen über Standort,<br />

Tank- und Kilometerstand jedes einzelnen<br />

Fahrzeugs permanent abzurufen<br />

oder ein finanzamttaugliches Fahrtenbuch<br />

für Geschäfts- und Privatfahrten<br />

zu erstellen.<br />

Das Internet der Dinge<br />

Das Internet der Dinge – die Vernetzung<br />

von Maschinen mit der digitalen<br />

Welt – ist dem Kindesalter entwachsen.<br />

Heute ist es möglich, nahezu jede<br />

Maschine mit dem Web zu vernetzen.<br />

Ein Blick in den Haushalt genügt: Jede<br />

Waschmaschine, jeder Fernseher, sogar<br />

Staubsauger und Teppiche können über<br />

eine Schnittstelle mit dem Web verbunden<br />

werden. Diese Verbindung geht bis<br />

36 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />

an die Haut: Über sogenannte Wearables<br />

messen Textilien, Armbanduhren oder<br />

Brillen Herzfrequenz, Kalorienverbrauch<br />

und Schlafgewohnheiten. Der Umsatz<br />

an Wea ra bles stieg im vergangenen Jahr<br />

von 1,7 Millionen auf 5 Millionen Geräte<br />

(Quelle IDC).<br />

Self – Tracking – Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

Auch die Nutzung der Potenziale des<br />

Self-Tracking durch möglichst viele Mitarbeiter<br />

liegt durchaus im Interesse der<br />

Unternehmen. Krankheiten und Belastungen<br />

lassen sich früher erkennen und<br />

damit Ausfallzeiten vermeiden oder<br />

redu zieren. Momentan bewegen sich<br />

die Kosten für krankheitsbedingte Fehlzeiten<br />

für die deutsche Wirtschaft nach<br />

aktuellen Daten der Bundesvereinigung<br />

der Arbeitgeberverbände auf 43,6 Milliarden<br />

Euro. Durch betriebliche Programme<br />

zum Self-Tracking lassen sich<br />

auch Mitarbeiter erreichen, die wenig<br />

gesundheits- und fitnessorientiert leben.<br />

Self-Tracking bietet diesen Menschen<br />

einen leichten Zugang zur Selbstkontrolle<br />

ihrer sportlichen Aktivität und<br />

Gesundheitsdaten. Die Ergebnisse sind<br />

sofort sichtbar und die Mitarbeiter unterliegen<br />

keinem Gruppenzwang. Oft steigt<br />

die Motivation schon nach wenigen<br />

Tagen. Allerdings muss darauf geachtet<br />

werden, dass sensible Daten in den Händen<br />

des Nutzers bleiben.<br />

In den nächsten Jahren wird das Self-<br />

Tracking eine neue Dimension erreichen.<br />

Die neuen Angebote gehen über das Erfassen<br />

physischer Parameter weit hinaus:<br />

Puls-, Bewegungs-, Blutdruck-Scanning<br />

wird zum Basisangebot. Die Zukunft<br />

gehört den ganzheitlichen Messinstrumenten,<br />

die die körperliche, geistige und<br />

seelische Gesundheit scannen und da bei<br />

selbstverständlich auf verschiedenen<br />

Output-Devices (Tablet PC, Smartphone)<br />

nutzbar gemacht werden können.<br />

Smart Homes – Wachstum für das Handwerk<br />

Das Thema Heimvernetzung hat in<br />

Deutschland Fuß gefasst: Aktuell nutzt<br />

jeder siebte Deutsche in seinem Haushalt<br />

eine Smart-Home-Anwendung. Gerade<br />

für kleine und mittlere Handwerksbetriebe<br />

birgt dieser Trend ein enor mes<br />

Wachstumspotenzial. Laut Studie der<br />

Zeitung „Handelsblatt“ erwägen 58 Prozent<br />

aller Deutschen eine Hausauto ma -<br />

tion bei einem Neubau, bei einer Sanie -<br />

rung sogar 69 Prozent. Erste Anlaufstelle<br />

für Kunden ist neben den Spezialanbietern<br />

vor allem das Handwerk. In<br />

der Region Heilbronn-Franken haben<br />

die Kunden die Auswahl aus verschiedenen<br />

Gewerken: Neben Elek tro tech -<br />

nikern vertreiben auch Rollladenbauer,<br />

▼<br />

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Ganzheitliche Lösungen für immer anspruchsvollere Aufgaben bestimmen das Bauen der Gegenwart<br />

und Zukunft. Nachhaltiges Bauen im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie stellen neue<br />

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Als kompetenter Partner im Schlüsselfertigbau planen wir mit Ihnen gemeinsam die optimale Lösung.<br />

Kurze Bauzeiten, vertraglich festgelegte Baukosten und die hohe Kompetenz unserer Mitarbeiter<br />

sichern Ihren Projekterfolg von Beginn an. Die gemeinsame partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

beginnt mit Ihrer Projektidee und geht - falls gewünscht - mit unserem After-Sales-Service auch weit<br />

über die Schlüsselübergabe hinaus.<br />

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EINFACH.GUT.GEBAUT<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

37


dossier<br />

Lichtdesigner, SHK-Handwerker und Ener -<br />

gie- und Gebäudetechniker entsprechende<br />

Systeme. Die Region spiegelt das allgemeine<br />

Bild in Deutschland wider:<br />

Marktstrukturen sind noch nicht gefestigt,<br />

die Kunden zeigen keine Präferenz<br />

für einen bestimmten Anbieter.<br />

Vorteile sehen die meisten im Energie -<br />

sparbereich und beim Thema Sicherheit.<br />

Vorbehalte äußert vor allem die ältere<br />

Generation bei der Datenweitergabe.<br />

Dienstleister, die in Zukunft wissen, wie<br />

sie mit sensiblen Daten im Smart Home<br />

umgehen, haben im Wettbewerb die<br />

Nase vorn.<br />

Kundenbeziehungen in Echtzeit – Social<br />

Customer-Relationship-Management (CRM)<br />

Mit Hilfe des Social Web war es noch<br />

nie so einfach, sich mit Kunden auszutauschen<br />

und mehr über deren Bedürfnisse<br />

zu erfahren. Richtig genutzt, kann<br />

Social CRM gerade für kleine und mittlere<br />

Betriebe einen Wettbewerbsvorsprung<br />

bedeuten. Bevor eine Firma mit einer<br />

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Aktuell benutzt jeder siebte<br />

Deutsche in seinem Haushalt<br />

eine Smart-Home-Anwendung.<br />

Social-CRM-Strategie online geht, muss<br />

sie im Unternehmen die notwendigen<br />

Strukturen schaffen. Um sich zeitnah<br />

und kompetent um das Feedback auf den<br />

verschiedenen Kanälen zu kümmern,<br />

sollte das Social-CRM-Team von den<br />

Fachabteilungen unterstützt werden.<br />

Die neuen Kunden erwarten vor allem<br />

eins: wenig Werbung und echte Dialoge.<br />

Das Theater Heilbronn zeigt, wie es geht.<br />

2010 mit dem ersten Tweet gestartet, ist<br />

es heute in sechs sozialen Netzwerken<br />

und einem eigenen Blog aktiv. Ob tweetup,<br />

Flashmob oder Blogparade – die<br />

Heilbronner Bühne zählt in Baden-<br />

Württembergs Kulturlandschaft zu den<br />

Social-Media-Vorreitern. Der Erfolg ist<br />

spür- und messbar: von der Anzahl der<br />

Dialoge und begeisterten Rückmeldungen<br />

bis hin zum Kartenverkauf.<br />

Eine Studie von Forrester Research<br />

ergab, dass 85 Prozent der B2B-Entscheider<br />

das Netz zur Recherche und<br />

Verfolgung von Trends nutzen. Hier<br />

können Unternehmen aktiv im Prozess<br />

der Kaufentscheidung Unterstützung<br />

leisten. Spezielle Programme finden rele -<br />

vante Beiträge im Social Web und ermöglichen<br />

Mitarbeitern eine Teilnahme an<br />

Dialogen in sozialen Netzwerken oder<br />

Blogs. Für kleine und mittlere Unternehmen,<br />

die Nischenprodukte anbieten,<br />

ist es oft noch einfacher, nah und produktiv<br />

zu interagieren. Oft besteht der<br />

Kundenkreis aus einem überschaubaren,<br />

aber sehr interessierten Publikum.<br />

Fazit<br />

Wir werden uns nicht in eine reine<br />

Dienstleistungsgesellschaft verwandeln,<br />

aber an den Dienstleistungen um technische<br />

Innovationen wird sich künftig<br />

mehr denn je der wirtschaftliche Erfolg<br />

oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden.<br />

DIHK, Bundeswirtschaftsministerium<br />

und Ver.di haben im April in einer<br />

gemeinsamen Erklärung darauf hingewiesen,<br />

dass sich viele Wertschöpfungsketten<br />

und Geschäftsmodelle als Folge<br />

der Digitalisierung stark verändern, wegfallen<br />

oder neu formieren. Der Neuanfang<br />

verspricht Chancen: Neben der<br />

„Industrie 4.0“ sollen auch die „Dienstleistungen<br />

4.0“ ein weltweites Qualitätsversprechen<br />

für die deutsche Wirtschaft<br />

werden.<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Günther Käßer-Pawelka ist Mitbegründer<br />

des Studiengangs BWL-Dienstleistungsmanagement<br />

an der Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg und hat ihn auch in Heilbronn<br />

aufgebaut. Seit über 20 Jahren ist er als<br />

Professor an der Dualen Hochschule tätig, gehörte<br />

zum Aufbauteam der DHBW Heilbronn<br />

und ist Präsident des Marketing-Club Heilbronn.<br />

38 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


NR. 7/8 JULI/AUGUST 2013<br />

Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken www.heilbronn.ihk.de<br />

IHK-Jahresabschluss<br />

2012<br />

Gute Wirtschaftslage<br />

prägt Bilanz S.15<br />

TOP-Wissenschaft<br />

Unterstützung bei der<br />

Suche nach Forschungspartnern<br />

S.61<br />

Krisenmanagement<br />

Hilfe für Handel in der<br />

Mannheimer City S.82<br />

Sascha Greibich<br />

Geschäftsführer der<br />

Spedition Knubben,<br />

Mannheim<br />

Henriette Koppenhöfer<br />

Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der<br />

Spedition Koppenhöfer,<br />

Frankenthal<br />

SEPA<br />

Jetzt umstellen 08<br />

Ausgabe 07-08 / 2013<br />

5. Juli 2013<br />

MANAGEMENT IN DER PRAXIS<br />

Mehr Erfolg durch<br />

professionellen Service 10<br />

TITELTHEMA<br />

ERBSCHAFTSSTEUER<br />

Betriebsvermögen schonende<br />

Regelungen auf dem Prüfstand 12<br />

Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd 04<br />

‹regional kombinieren & profitieren›<br />

IHK-Zeitschriften erreichen 287.300 Unternehmen in Baden-Württemberg<br />

Profitieren Sie von dieser hohen Reichweite durch die Kombination Ihrer<br />

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IHK-Region<br />

Rhein-Neckar<br />

IHK-Region<br />

Heilbronn-Franken<br />

IHK-Region<br />

Stuttgart<br />

IHK-Region<br />

Ostwürttemberg<br />

Wirtschaft<br />

trifft Sport<br />

GEWERBE GEBIETE<br />

Attraktive Rahmen -<br />

bedingungen<br />

Seite 26<br />

ENGPASS<br />

Fachkräfte<br />

willkommen<br />

Seite 10<br />

w<strong>news</strong><br />

Seite 14<br />

ihk-zeitschriften.de<br />

+<br />

Herausforderung<br />

Infrastruktur<br />

Wichtige Projekte<br />

werfen ihre<br />

Schatten voraus<br />

S.4<br />

magazin<br />

in Ostwürttemberg<br />

© www.hettenbach.de<br />

Gestaltung<br />

und Innovation<br />

Interessengemeinschaft der Anzeigenverwaltungen für IHK-Zeitschriften in Baden-Württtemberg e.V.<br />

Ansprechpartner: AZV IHK-Kombi Südwest · Jägerweg 1 · 76532 Baden-Baden · Tel. 07221 2119 21 · Fax 2119 15 · info@ihk-zeitschriften.de


dossier<br />

DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />

ERLEBNIS<br />

EINKAUF<br />

Ob online oder im stationären Handel: Händler<br />

müssen Begehrlichkeiten beim Kunden wecken.<br />

VON L UCIA D IRKES UND S ABINE B USCHMANN, ECC KÖLN<br />

Ob der Lebensmitteleinkauf oder<br />

der Stadtbummel am Wochen -<br />

ende – die Kundenansprüche<br />

an den stationären Handel sind<br />

gestiegen. Was früher rein der<br />

Versorgung diente, möchte heute von<br />

den Konsumenten erlebt werden. Gerade<br />

in Zeiten des Online-Handels funktioniert<br />

Einkaufen schneller und bequemer<br />

denn je. Um Kunden also langfristig an<br />

ein Unternehmen binden zu können und<br />

sich von Wettbewerbern abzuheben, muss<br />

vor allem eins geboten werden: Erlebnis.<br />

Regenkammer und Prosecco beim Schuhkauf<br />

– Erlebnis im stationären Handel<br />

Einige stationäre Händler gehen in<br />

Sachen Erlebnis bereits mit sehr gutem<br />

Beispiel voran – so beispielsweise Globetrotter:<br />

Der Outdoor-Ausstatter überzeugt<br />

mit echtem Erlebnis-Shopping: So können<br />

Outdoor-Begeisterte in einem großen<br />

Wassersportbecken Kanus und Taucherausrüstung<br />

vor dem Kauf ausprobieren.<br />

Außerdem gibt es eine Kälte- und Regenkammer,<br />

in welchen die Widerstands -<br />

fähigkeit von Jacken getestet werden<br />

kann, einen Klettertunnel zum Austesten<br />

des Kletter-Equipments und eine<br />

Dunkelkammer, in der Taschenlampen<br />

ausprobiert werden können – ein Einkaufserlebnis<br />

der besonderen Art.<br />

Inszenierungen dieser Art sind selbstverständlich<br />

nicht für alle Händler umsetzbar<br />

– insbesondere kleinen und mittleren<br />

Unternehmen fehlen hier Budget<br />

und Verkaufsfläche. Aber auch mit klei -<br />

nem Budget können Händler den Einkauf<br />

zum Erlebnis werden lassen. So<br />

zum Beispiel ein kleiner Kölner Schuhladen:<br />

Beim sogenannten „Schuh-Kränzchen“<br />

können Frauen nach Voranmeldung<br />

mit vier bis zehn Freundinnen<br />

außerhalb der regulären Öffnungszeiten<br />

in Ruhe durch das Angebot schauen<br />

und sich dabei kostenlos mit Prosecco<br />

und Häppchen versorgen lassen. Welche<br />

Frau würde dabei nicht von einem<br />

Erlebnis sprechen?<br />

Gezielte Kundenansprache, innovativer<br />

Service und Inspiration – so sprechen<br />

Händler auch online alle Sinne an<br />

Auch im Online-Handel wird das The -<br />

ma Erlebnis zunehmend diskutiert und<br />

als Profilierungsmöglichkeit gegen über<br />

Wettbewerbern genutzt. So versuchen<br />

Online-Händler in punkto Erlebnis beispielsweise<br />

durch Services wie Live-Chat-<br />

Beratung, Augmented-Reality-Applikationen<br />

oder personalisierte Themenwelten<br />

nachzuziehen.<br />

Bei Butlers können sich Kunden beispielsweise<br />

per Video-Chat live beraten<br />

und durch die Filialen führen lassen.<br />

Auch über die Shop-Gestaltung können<br />

Erlebnisse vermittelt werden: Der On line-<br />

Shop des Männer-Fernsehsenders DMAX<br />

ersetzt so zum Beispiel den „Kaufen“-<br />

Button durch einen „Will ich haben“-<br />

Button und die Kategorie „Geschenke<br />

für echte Männer“ spricht die Zielgruppe<br />

des Online-Shops ganz gezielt an.<br />

Der Online-Shop des Musikinstrumentenhändlers<br />

Thomann hingegen überzeugt<br />

durch Beratung: So können Kunden<br />

sich durch Soundbeispiele oder<br />

Produktvideos vom Klang der Instrumente<br />

überzeugen. Der Hürde, der nicht<br />

vorhandenen Haptik und Nähe zum<br />

Produkt, wird hiermit entgegengewirkt.<br />

Auch Blogs spielen eine wichtige<br />

Rolle, um die Kunden über Informationen<br />

hinaus zu inspirieren. So setzt O ² in<br />

seinem Blog „#YouCanDo“ nicht nur auf<br />

hilfreiche Informationsangebote, sondern<br />

auch auf spaßige Inhalte wie Bastelanleitungen<br />

für ein Schuhkartonkino oder<br />

den „Twofie Generator“, mit dem man<br />

sein eigenes Kunstwerk erschaffen kann.<br />

Ebenso setzt der Fashion-Online-Shop<br />

AboutYou von Otto ganz klar auf Inspiration.<br />

Mit Apps wie „Get the Look“<br />

können Konsumenten dem Kleidungsstil<br />

von verschiedenen Prominenten<br />

folgen und die Outfits direkt shoppen.<br />

Erlebnis im Online-Handel hat also<br />

viele Gesichter – welche Umsetzung nun<br />

die optimale ist, ist individuell unter-<br />

40 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


schiedlich und richtet sich nach der<br />

jeweiligen Zielgruppe, die angesprochen<br />

werden soll.<br />

Erlebnis im Handel: Hype oder Wertschöpfungslieferant?<br />

Als Händler stellt sich nun die Frage,<br />

ob ein auf Erlebnis ausgerichteter Einkauf<br />

– egal ob offline oder online – nun<br />

wirklich Umsatzpotenziale birgt. Josef<br />

Sanktjohanser (Präsident Handelsverband<br />

Deutschland) sagte im Rahmen der<br />

Experteninterviews für eine E-Commerce-<br />

Center-Studie: „Erlebnis schafft Wertschöpfung,<br />

da Kunden durch ein Erlebnis<br />

dazu motiviert werden, online oder im<br />

stationären Handel einzukaufen. Es ist<br />

aber erstmal ein Image trei ber und wirkt<br />

darüber auf den Umsatz eines Unternehmens.“<br />

Erlebnisse im Handel wirken sich<br />

also positiv auf den Umsatz aus, verbessern<br />

die Kundenbindung und erhöhen<br />

die Weiterempfehlungsbereitschaft. Die<br />

größte Herausforderung liegt jedoch<br />

darin, das emotionale Shopping-Erlebnis<br />

über alle Kanäle hinweg gleich gut<br />

zu transportieren. Das bedeutet auch,<br />

die positive Ausstrahlung des Ladengeschäfts<br />

authentisch auf den Online-Shop<br />

zu übertragen. 83 Prozent der Händler<br />

gehen davon aus, dass die Bedeutung<br />

von Erlebnisvermittlung in Online-Shops<br />

zukünftig zunehmen wird. Und auch<br />

Boris Hedde, Geschäftsführer des Institut<br />

für Handelsforschung Köln, stimmt dem<br />

zu: „Wir beobachten einen deutlichen<br />

Bedeutungszuwachs, was die Gestaltung<br />

von Online-Shops angeht. Gut aufbereitete<br />

Informationen, ansprechend inszenierte<br />

Themenwelten und Personalisierungen<br />

von Inhalten und Ansprache<br />

können dabei helfen, Shopping-Erlebnisse<br />

zu kreieren und die Lücke zwischen<br />

den Kanälen zu schließen.“<br />

Besonders in Zukunft wird das Thema<br />

Erlebnis im Handel weiter zunehmen, da<br />

die Händler aufgrund von Markt sätti -<br />

gung und Wettbewerbsdruck mehr oder<br />

weniger dazu gezwungen sein werden.<br />

„Der erste Händler, der es schafft, ein<br />

richtig gutes, kanalübergreifendes und<br />

wertschöpfendes Erlebnis aufzubauen<br />

und zu etablieren, damit seine Zielgruppe<br />

erreicht und begeistert, hat wirklich ein<br />

Alleinstellungsmerkmal und damit einen<br />

großen Vorteil gegenüber Pure Playern<br />

wie Ama zon und Co.“, weiß Marco Werner,<br />

Head of E-Commerce bei Fressnapf.<br />

Wer mehr zum Thema „Erlebnis im<br />

Handel“ wissen möchte, findet die ECC-<br />

Studien „Erlebnis im Handel – auch<br />

online alle Sinne ansprechen?!“ und<br />

„Einkaufserlebnisse über alle Kanäle“<br />

kostenfrei im Internet unter:<br />

www.erlebnis-handel.de<br />

1. HANDELSTAG HEILBRONN-<br />

FRANKEN<br />

Im Heilbronner Haus der Wirtschaft findet am<br />

26. Okto ber von 14.30 bis 18.30 Uhr der<br />

1. Handelstag Heilbronn-Franken statt.<br />

Die Digitalisierung hat auch im Handel Einzug<br />

gehalten. Damit steht der Handel vor vollkommen<br />

neuen Herausforderungen. Neue Technologien<br />

gewinnen immer stärker an Bedeutung,<br />

E-Commerce ist auf dem Vormarsch. Händler<br />

benötigen fundierte Informationen, um auf<br />

die se Herausforderungen adä quat reagieren<br />

zu können.<br />

Beim 1. Handelstag Heilbronn-Franken werden<br />

die Herausforderungen des stationären Handels<br />

anschaulich und eindringlich skizziert.<br />

Die weiter wachsenden Umsätze im Online-<br />

Handel eröffnen aber auch viele Chancen.<br />

Daher sollen im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

auch Möglichkeiten der Verschmelzung von<br />

Vertriebskanälen aufgezeigt werden. Dazu werden<br />

Praxisbeispiele und konkrete Handlungsempfehlungen<br />

präsentiert.<br />

ANMELDUNG<br />

Herbert Feiler<br />

IHK-Referent Handel<br />

Telefon 07131 9677-128<br />

E-Mail herbert.feiler@heilbronn.ihk.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

41


dossier<br />

DIENSTLEISTUNG IM WANDEL<br />

HANDEL MACHT<br />

STÄDTE ATTRAKTIV<br />

W.<strong>news</strong> sprach mit Thomas<br />

Gauß, IHK-Vizepräsident<br />

und Geschäftsführer des<br />

Heilbronner Sporthauses<br />

Saemann GmbH und Co<br />

KG so wie 1. Vorsitzender der Stadtinitiative<br />

Heilbronn, über die Zukunft des<br />

stationären Einzelhandels im Zeitalter<br />

der Digitalisierung.<br />

Der stationäre Einzelhandel leidet unter<br />

der Onlinekonkurrenz, dem Flächenwachstum<br />

und der schrumpfenden Konsumentenzahl.<br />

Wie kann er es mit dieser drei fa -<br />

chen Herausforderung aufnehmen – zum<br />

Beispiel durch Multichanneling, persönliche<br />

Kundenberatung, spezielle Services?<br />

Er wird diese beachtliche Herausforderung<br />

meistern, indem er ein gesundes<br />

Gleichgewicht zwischen dem Online-<br />

Handel und dem stationären Geschäft<br />

schafft. In diesem Fall sollte das Beste<br />

aus beiden Welten vereint werden: Ein<br />

virtuelles Online-Schaufenster, über<br />

das man vom heimischen Wohnzimmer<br />

aus die vielseitigen Sortimente sichten<br />

kann und ein kompetentes Fachgeschäft<br />

vor Ort, in dem man fachmän -<br />

nische Beratung erhält und sich gut<br />

aufgehoben fühlt. Die Kombination aus<br />

beiden Welten ist in meinen Augen eine<br />

wichtige und notwendige Entwicklung<br />

in Richtung Zukunft und bietet gegenüber<br />

dem reinen Distanzhandel sogar<br />

Vorteile.<br />

Wie können Einzelhändler, zum Beispiel<br />

auch durch Zusammenarbeit untereinander,<br />

ihre Wettbewerbsposition verbessern?<br />

Eine engere Zusammenarbeit wird<br />

einer der wichtigsten Schritte in die Zukunft<br />

sein. Gerade Handels- und Gewerbevereine<br />

wie die Stadtinitiative<br />

Heilbronn e. V. sind dabei von großer<br />

Bedeutung, da hier die verschiedensten<br />

Branchen zusammenkommen und miteinander<br />

agieren können. Zusätzlich ist<br />

vor allem in diesem Bereich eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem jeweiligen<br />

Stadtmarketing wichtig. Auch die Kammern<br />

sollten diese Aspekte in ihren<br />

Fokus rücken.<br />

Welches Potenzial sehen Sie im Local<br />

Commerce, also in der Digitalisierung des<br />

klassischen stationären Handels? Wie beurteilen<br />

Sie in diesem Zusammenhang On -<br />

line-Plattformen wie zum Beispiel Online-<br />

City-Wuppertal (OCW)?<br />

Die OCW gibt die Richtung vor in die<br />

sich der Einzelhandel bewegen sollte.<br />

Hier liegen die Prioritäten nicht darauf,<br />

einen großen Umsatz über Online-Handel<br />

zu generieren, sondern die Frequenz im<br />

stationären Handel durch einen attraktiven<br />

Auftritt im Internet zu steigern –<br />

was in Wuppertal sehr gut funktioniert.<br />

Local Commerce muss nicht allein<br />

bedeuten, einen individuellen Online-<br />

Shop zu entwickeln, sondern das lokale<br />

Geschäft mit neuen Ideen ins Internet<br />

zu bringen, um so für die online-affi nen<br />

Kunden attraktiv zu werden.<br />

Wo haben Einzelhandelsgeschäfte künftig<br />

die besten Chancen: im Nahbereich, auf<br />

der grünen Wiese oder nur in den großen<br />

Innenstädten?<br />

Dort wo sie mit attraktivem Angebot<br />

und gutem Marketing Nachfrage erzeugen.<br />

Das ist nicht standortgebunden.<br />

Was müssen die Kommunen tun, um einen<br />

attraktiven Einzelhandel zu behalten?<br />

Die Kommunen selbst müssen in je -<br />

dem Fall dazu beitragen, dass die Städte<br />

leben. Durch Veranstaltungen, schöne<br />

Fußgängerzonen und eine gute Verkehrsanbindung<br />

wird eine Stadt erst attraktiv<br />

und zieht Besucher an. Das ist wie in<br />

den großen Einkaufscentern: Der „Vermieter“<br />

muss das Umfeld schaffen, mit<br />

attraktivem Ambiente, Frequenz und<br />

gutem Marketing. Ohne Handel ist eine<br />

Innenstadt tot.<br />

42 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


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STATISTIK<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

ZAHLEN<br />

Die Umsätze der regionalen Industriebetriebe<br />

sind im Juli 2015 im Vergleich zum Vorjah -<br />

resmonat um 0,3 Prozent zurückgegangen.<br />

Der Rückgang des Auslandsgeschäfts betrug<br />

1,7 Prozent gegenüber Juli 2014. Die regio -<br />

nalen Industriebetriebe beschäftigten im Juli<br />

2015 insgesamt 114.622 Personen, dies waren<br />

1.778 Beschäftigte mehr als im entsprechenden<br />

Vorjahresmonat (+ 1,6 Prozent).<br />

Im August 2015 lag die Arbeitslosenquote<br />

bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in<br />

der Region Heilbronn-Franken bei 3,8 Prozent<br />

(Baden-Württemberg 3,9 Prozent).<br />

PREISE<br />

Index für die Lebenshaltung<br />

Verbraucherpreisindex Aug. 2014 Aug. 2015<br />

Veränd.<br />

in %<br />

Baden-Württemberg (2010 = 100) 106,5 106,7 + 0,2<br />

Deutschland (insgesamt) (2010 = 100) 107,0 107,2 + 0,2<br />

Gewerbliche Indizes Aug. 2014 Aug. 2015<br />

Veränd.<br />

in %<br />

Industrielle Erzeugnisse (2010 = 100) 105,7 103,9 – 1,7<br />

Einzelhandelspreise (2010 = 100) 104,8 105,0 + 0,2<br />

Großhandelspreise (2010 = 100) 106,3 105,1 – 1,1<br />

ARBEITSMARKT<br />

Offene Stellen<br />

Veränd.<br />

Aug. 2014 Aug. 2015 in %<br />

Stadt- und Landkreis Heilbronn 3.107 3.882 + 24,9<br />

Hohenlohekreis 876 981 + 12,0<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 1.471 1.749 + 18,9<br />

Main-Tauber-Kreis 1.584 1.680 + 6,1<br />

Region Heilbronn-Franken 7.038 8.292 + 17,8<br />

Baden-Württemberg 76.754 87.289 + 13,7<br />

Deutschland (früheres Bundesgebiet) 414.437 480.997 + 16,1<br />

Deutschland (insgesamt) 515.092 596.542 + 15,8<br />

Arbeitslose<br />

Veränd.<br />

Aug. 2014 Aug. 2015 in %<br />

Stadt- und Landkreis Heilbronn 11.052 10.669 – 3,5<br />

Hohenlohekreis 1.905 2.030 + 6,6<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 3.941 3.934 – 0,2<br />

Main-Tauber-Kreis 2.620 2.533 – 3,3<br />

Region Heilbronn-Franken 19.518 19.166 – 1,8<br />

Baden-Württemberg 238.033 234.156 – 1,6<br />

Deutschland (früheres Bundesgebiet) 2.104.801 2.042.054 – 3,0<br />

Deutschland (insgesamt) 2.901.823 2.795.597 – 3,7<br />

Arbeitslosenquote August 2015<br />

in % der in % aller<br />

abh. EWP 1) EWP 2)<br />

Stadt- und Landkreis Heilbronn 4,6 4,2<br />

Hohenlohekreis 3,5 3,1<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 4,0 3,6<br />

Main-Tauber-Kreis 3,8 3,4<br />

Region Heilbronn-Franken 4,2 3,8<br />

Baden-Württemberg 4,4 3,9<br />

Deutschland (früheres Bundesgebiet) 6,4 5,8<br />

Deutschland (insgesamt) 7,1 6,4<br />

Aktuelle Wirtschaftszahlen inklusive der „Einfuhr- und Ausfuhrpreise“ (Gewerbliche Indizes und Industrielle<br />

Erzeugnisse) können Sie direkt nachlesen unter www.heilbronn.ihk.de/wirtschaftszahlen.<br />

Hinweis für den Abschluss von Wertsicherungsklauseln:<br />

Die Berechnung der Indizes für das frühere Bundesgebiet, die neuen Länder und für spezielle Haushalts -<br />

typen wurde ab Februar 2003 bei der Umstellung auf das Preisbasisjahr 2000 eingestellt.<br />

Weitere Informationen zu Wertsicherungsklauseln bietet das Statistische Bundesamt:<br />

Telefon 0611 754777, Internet: www.destatis.de/wsk/ (interaktives Berechnungsprogramm).<br />

Die Daten werden monatlich aktualisiert. Quelle: Statistisches Landesamt Baden- Württem berg, Statistisches<br />

Bundesamt, eigene Berechnungen (Tabelle: IHK Heilbronn-Franken).<br />

1) bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen (sozialversicherungspflichtig Beschäf tigte, geringfügig<br />

Beschäftigte, Beamte, Arbeitslose)<br />

2) bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen<br />

Die Daten werden monatlich aktualisiert. Quelle: Agenturen für Arbeit der Region; Regio nal direktion Baden-<br />

Württemberg der Bundesagentur für Arbeit; Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen (Tabelle: IHK<br />

Heilbronn-Franken).<br />

44 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


STATISTIK<br />

VERARBEITENDES GEWERBE 3)<br />

Beschäftigte<br />

Veränd.<br />

Juli 2014 Juli 2015 in %<br />

Stadtkreis Heilbronn 9.675 10.274 + 6,2<br />

Landkreis Heilbronn 44.385 45.217 + 1,9<br />

Hohenlohekreis 18.708 18.644 – 0,3<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 23.057 23.526 + 2,0<br />

Main-Tauber-Kreis 17.019 16.961 – 0,3<br />

Region Heilbronn-Franken 112.844 114.622 + 1,6<br />

Baden-Württemberg 1.100.602 1.112.349 + 1,1<br />

Deutschland 5.355.487 5.395.766 + 0,8<br />

Umsatz (in 1.000 Euro)<br />

Veränd.<br />

Juli 2014 Juli 2015 in %<br />

Stadtkreis Heilbronn 227.340 236.809 + 4,2<br />

Landkreis Heilbronn 1.638.438 1.612.876 – 1,6<br />

Hohenlohekreis 369.565 376.033 + 1,8<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 438.437 429.934 – 1,9<br />

Main-Tauber-Kreis 266.002 276.618 + 4,0<br />

Region Heilbronn-Franken 2.939.782 2.932.270 – 0,3<br />

Baden-Württemberg 27.159.198 29.960.962 + 10,3<br />

Deutschland 143.824.966 147.538.383 + 2,6<br />

davon Export (in 1.000 Euro)<br />

Veränd.<br />

Juli 2014 Juli 2015 in %<br />

Stadtkreis Heilbronn 102.244 102.476 + 0,2<br />

Landkreis Heilbronn • • •<br />

Hohenlohekreis 189.822 213.813 + 12,6<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 176.556 183.922 + 4,2<br />

Main-Tauber-Kreis • • •<br />

Region Heilbronn-Franken 1.673.857 1.644.853 – 1,7<br />

Baden-Württemberg 14.981.272 17.545.010 + 17,1<br />

Deutschland 68.273.660 72.697.499 + 6,5<br />

BESCHÄFTIGTE Verarbeitendes Gewerbe<br />

120.000*<br />

72.000*<br />

24.000<br />

18.000<br />

12.000<br />

6.000<br />

9.675<br />

10.274<br />

Juli 2014<br />

Juli 2015<br />

44.385<br />

45.217<br />

18.708<br />

18.644<br />

Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />

Heilbronn Heilbronn kreis Schwäbisch Kreis Heilbronn-<br />

* gekürzt<br />

Hall<br />

Franken<br />

DAVON EXPORT Verarbeitendes Gewerbe<br />

1.800.000*<br />

250.000<br />

Juli 2014<br />

Juli 2015<br />

23.057<br />

UMSATZ Verarbeitendes Gewerbe<br />

3.500.000*<br />

2.000.000*<br />

500.000<br />

375.000<br />

250.000<br />

125.000<br />

227.340<br />

236.809<br />

Juli 2014<br />

Juli 2015<br />

1.638.438<br />

1.612.876<br />

369.565<br />

376.033<br />

Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />

Heilbronn Heilbronn kreis Schwäbisch Kreis Heilbronn-<br />

* gekürzt<br />

Hall<br />

Franken<br />

438.437<br />

23.526<br />

429.934<br />

17.019<br />

266.002<br />

16.961<br />

276.618<br />

112.844<br />

2.939.782<br />

1.673.857<br />

114.622<br />

2.932.270<br />

1.644.853<br />

3) Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten, Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008<br />

(WZ 2008); Daten 2014: jahreskorrigierte Werte<br />

• = keine Angaben aus Geheimhaltungsgründen<br />

Die Daten stehen immer mit einer Verzögerung von rund zwei Monaten zur Verfügung und werden monatlich<br />

aktualisiert. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen<br />

(Tabelle: IHK Heilbronn-Franken).<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

102.244<br />

102.476<br />

Keine Angaben aus<br />

Geheimhaltungsgründen<br />

189.822<br />

213.813<br />

Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />

Heilbronn Heilbronn kreis Schwäbisch Kreis Heilbronn-<br />

* gekürzt<br />

Hall<br />

Franken<br />

176.556<br />

183.922<br />

Keine Angaben aus<br />

Geheimhaltungsgründen<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

45


Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit dem WJD-Bundesvorsitzenden<br />

Daniel Senf (links) und Philipp Kardinahl, WJD-Bundesvorstandsmitglied.<br />

ÜBER DIE SCHULTER GESCHAUT<br />

Eine Woche lang haben rund 150 Mitglieder<br />

der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

Parlamentarier unterschiedlichster Partei -<br />

en in Berlin begleitet. Das bundesweit einzigartige<br />

Projekt „Know-how-Transfer“ (KHT)<br />

hat zum Ziel, den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Wirtschaft und Politik zu steigern.<br />

Junge Unternehmer und Führungskräfte<br />

aus ganz Deutschland<br />

folgten Politikern verschiedener<br />

Couleur eine Woche lang<br />

auf Schritt und Tritt. Zum 21. Mal<br />

war für den „Know-how-Transfer“ wieder<br />

jeweils ein Wirtschaftsjunior einem<br />

Abgeordneten zugeteilt und begleitete<br />

diesen über all hin, zu Terminen und<br />

Arbeitsgruppensitzungen.<br />

Berufspolitiker bei der Arbeit<br />

Die Wirtschaftsjuniorinnen Ricarda<br />

Zartmann, Alexandra Knoerzer und<br />

Stephanie Spohn aus der Region Heilbronn-Franken<br />

waren zum ersten Mal<br />

mit von der Partie. Ricarda Zartmann<br />

hatte Gelegenheit, den Landesvorsit -<br />

zenden der CDU Baden-Württemberg,<br />

Thomas Strobl, zu begleiten. Alexandra<br />

Knoerzer bekam Einblicke bei Christian<br />

Freiherr von Stetten, dem Vorsitzenden<br />

der Finanzkommission der CDU/CSU-<br />

Bundestagsfraktion. Und Stephanie<br />

Spohn war mit Lothar Binding, dem<br />

finanz politischen Sprecher der SPD-<br />

Bundestagsfraktion unterwegs.<br />

Neben der Teilnahme an Fraktionsund<br />

Ausschusssitzungen bekamen die<br />

Drei auch einen Eindruck davon, wie<br />

sich Politiker auf diese Termine vorbereiten.<br />

Die jungen Unternehmerinnen<br />

betonten, wie faszinierend es für sie gewesen<br />

sei, dass so viele Assistenten den<br />

Abgeordneten zuarbeiteten und dafür<br />

Sorge trugen, dass alles glatt laufe.<br />

Aufmerksamkeit wecken<br />

Hauptthemen in den Sitzungen wa -<br />

ren unter anderem die praktikable Umsetzung<br />

des Mindestlohns, die Thematik<br />

NSA und BND, die Flüchtlingsproblematik<br />

und auch die heiß umstrittene<br />

Erbschaftssteuerreform. Ein zentrales<br />

Anliegen der Wirtschaftsjuniorinnen war<br />

es, auf den Fachkräftemangel aufmerksam<br />

zu machen. Ricarda Zartmann<br />

erklärt: „Ich bin gerade dabei, politisch<br />

aktiver zu werden. Da war dieses Projekt<br />

eine sehr gute Möglichkeit, einen<br />

Einblick in die Politik zu erhalten und<br />

mit verschiedenen Politikern ins Gespräch<br />

zu kommen.“ Nicht zuletzt beklagten die<br />

Wirtschaftsjuniorinnen 60.000 offene<br />

Stellen und 12.000 offene Ausbildungsplätze.<br />

Stephanie Spohn: „Uns Wirtschaftsjunioren<br />

ist es sehr wichtig, dass<br />

bundesweit junge Menschen nicht am<br />

Arbeitsmarkt vorbei qualifiziert werden.<br />

Deswegen fordern wir eine bessere<br />

Berufsorientierung in Schulen. Es ist<br />

katastrophal, dass es in den meisten<br />

Bundesländern noch immer kein Pflichtfach<br />

Wirtschaft gibt, das dazu einen<br />

Beitrag leisten könnte.“<br />

Unternehmen besuchen<br />

Die Wirtschaftsjuniorinnen sprachen<br />

sich zudem dafür aus, dass sich in Zu -<br />

kunft auch Politiker noch öfter auf den<br />

Weg in Unternehmen machen sollten.<br />

Dann lernten diese im Gegenzug auch<br />

den Unternehmeralltag besser kennen<br />

und der Erfahrungsaustausch zwischen<br />

Politik und Wirtschaft würde sich noch<br />

mehr intensivieren.<br />

(red)<br />

46 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />

PILOTPROJEKT<br />

AZUBI- UND PRAKTIKUMSBÖRSE<br />

Ein Pilotprojekt der Wirtschaftsjunioren<br />

(WJ) Regionalgruppe Main-Tauber soll<br />

kleinen Ausbildungsbetrieben erleichtern,<br />

sich ohne großen Eigenaufwand vor Schülern<br />

zu präsentieren und dadurch mit potenziellen<br />

Auszubildenden in Kontakt zu<br />

kommen.<br />

VON M ELANIE R ENJE<br />

In Zusammenarbeit mit der Kaufmännischen<br />

Schule Bad Mergentheim<br />

organisierten die WJ erstmals<br />

eine „Azubi- und Praktikumsbörse“.<br />

Ziel des Projektes war, Unternehmen<br />

ohne großen Aufwand bei Schülern<br />

bekannt zu machen.<br />

WJ präsentieren Unternehmen<br />

Hierfür waren Mitglieder der WJ im<br />

Unterricht künftiger Abschlussklassen<br />

der Kaufmännischen Schule Bad Mer -<br />

gent heim zu Gast, um die von den teilnehmenden<br />

Unternehmen formulierten<br />

„Steckbriefe“ mit Informationen zum<br />

Ausbildungsangebot persönlich vorzustellen.<br />

Bestand Interesse für einen Ausbildungsbetrieb,<br />

vermittelten die WJ den<br />

Kontakt zwischen den Schülern und dem<br />

Unternehmen.<br />

Unbesetzte Ausbildungsstellen<br />

Zwar steht Nachwuchskräften im<br />

Main-Tauber-Kreis ein breit gefächertes<br />

Angebot für die Berufswahl zur Verfügung,<br />

denn Messen und Infotage liefern<br />

den Schülern einen ersten Überblick zu<br />

den vielfältigen Möglichkeiten der beruflichen<br />

Ausbildung. Doch gerade für<br />

kleinere Betriebe ist diese zeitintensive<br />

Form der Rekrutierung nur schwer umsetzbar.<br />

Daher bleiben dort Ausbildungsplätze<br />

mangels Anzahl oder Eignung der<br />

Bewerber manchmal unbesetzt.<br />

Kein Mehraufwand für Betriebe<br />

So ist die „Azubi- und Praktikumsbörse“<br />

eine besonders gute Gelegenheit,<br />

potenzielle Azubis anzusprechen und<br />

junge Menschen durch gezielte Informationen<br />

in ihrer Entscheidung zu bestärken,<br />

sich um einen Ausbildungsplatz<br />

zu bewerben. Ausbildungsbetriebe der<br />

Region werden somit ohne großen Eigenaufwand<br />

bekannt. Regionalgruppenvorsitzender<br />

Wolfgang Hornung erläutert:<br />

„Auf diese Weise erhalten insbesondere<br />

auch kleinere und mittlere Ausbildungsbetriebe<br />

die nötige Aufmerksamkeit, sich<br />

Schülern in der Bewerbungsphase direkt<br />

vorzustellen.“<br />

Pilotprojekt erfolgreich<br />

Nach der ersten Runde „Azubi- und<br />

Praktikumsbörse“ in diesem Jahr erhielten<br />

die WJ positive Rückmeldungen von<br />

rund 350 angesprochenen Schülern und<br />

von den Unternehmen. Das Projektteam<br />

wurde somit darin bestätigt, die Börse<br />

auch im nächsten Jahr fortzusetzen.<br />

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System: wirtschaftlich,<br />

schnell und nachhaltig<br />

konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de<br />

GOLDBECK Süd GmbH, Niederlassung Stuttgart<br />

70499 Stuttgart, Hemminger Straße 21<br />

Tel. 07 11 / 88 02 55-0


S E R V I C E + I N F O<br />

ERFOLGSFAKTOR<br />

SCHUTZRECHTE<br />

Patente und Gebrauchsmuster schützen technische<br />

Erfindungen vor Nachahmung. Marken und<br />

eingetragene Designs können zum Schutz von<br />

Namen, Logos und dem Produktdesign eingesetzt<br />

werden. Oft werden gewerbliche Schutzrechte<br />

auf diese Funktion reduziert. Dass zum<br />

Beispiel Paten te auch eine Informationsfunktion<br />

haben, wird vielfach nur unterschwellig<br />

oder gar nicht wahrgenommen.<br />

VO N H E L M U T J A H N K E<br />

Erfolgreiche Unternehmen verschaffen<br />

sich deshalb bereits<br />

beim Start eines Entwicklungsprojektes<br />

einen Überblick<br />

über die Schutzrechtssituation<br />

und warten mit den Patentrecherchen<br />

nicht ab, bis Prototypen vorliegen.<br />

Patente als Informationsquelle<br />

Eine wichtige Frage ist, welche Problemlösungen<br />

patentiert werden sollten<br />

und welche durch Geheimhaltung als<br />

firmeninternes Know-how geschützt werden<br />

können. Da das Patenterteilungsverfahren<br />

in der Regel deutlich länger als<br />

18 Monate dauert, kann es vorkommen,<br />

dass mit großem Aufwand erarbeitete<br />

Entwicklungsergebnisse in Form einer<br />

Offenlegungsschrift veröffentlicht werden,<br />

ohne dass es am Ende zu einer<br />

Patent er tei lung kommt. In diesem Fall<br />

sind nicht nur die hohen Kosten für<br />

die Patentanmeldung zu verkraften, sondern<br />

es wurde auch interessierten Mitbewerbern<br />

die Möglichkeit gegeben, sich<br />

kostenlos und detailliert über Konkurrenzentwicklungen<br />

zu informieren. Es<br />

spricht also viel dafür, die Patentab -<br />

teilung eng mit der Entwicklung zu<br />

verzahnen. Besonders sinnvoll ist es,<br />

Patentexperten in neu zusammengestellte<br />

Entwicklungsteams zu integrieren.<br />

Durch frühzeitige Patentrecherchen<br />

lässt sich nämlich am effektivsten klären,<br />

welche Entwicklungsvarianten bereits<br />

durch fremde Schutzrechte blockiert sind.<br />

Gleichzeitig kommen dabei oft wichtige<br />

Informationen über bekannte und unbekannte<br />

Wettbewerber ans Licht. Dabei<br />

kommt insbesondere die Informationsfunktion<br />

der Patentdokumente zum Tragen:<br />

Experten gehen davon aus, dass<br />

etwa 80 Prozent des gesamten technischen<br />

Wissens in der Patentliteratur enthalten<br />

ist. Wer diesen Wissenspool vernachlässigt,<br />

wird auf Dauer nicht erfolg -<br />

reich sein. Auch wenn die unternehmensspezifische<br />

Patentstrategie keine eigenen<br />

Anmeldungen vorsieht, da beispielsweise<br />

auf Geheimhaltung gesetzt wird, sollten<br />

veröffentlichte Patentdokumente als<br />

Informationsquelle genutzt werden. Da -<br />

rüber hinaus können Patente auch in<br />

Lizenzverhandlungen mit Wettbewerbern<br />

zum Einsatz kommen. Verfügt ein Unternehmen<br />

über kein eigenes Patentportfolio,<br />

fehlt praktisch die entsprechende


S E R V I C E + I N F O<br />

„Währung“, um über den Austausch von<br />

Lizenzen zu einem kostengünstigen Inte -<br />

ressenausgleich zu kommen.<br />

Datenbanken geben Auskunft<br />

Einen guten Einstieg ins Thema<br />

„Recherche“ findet man beispielsweise<br />

durch die Analyse der Schutzrechtssituation<br />

eines Konkurrenten. Datenbanken,<br />

die sowohl vom Deutschen Patent- und<br />

Markenamt als auch vom Europäischen<br />

Patentamt im Internet kostenlos angeboten<br />

werden, ermöglichen einen schnellen<br />

Überblick. Im Informationszentrum<br />

Patente in Stuttgart wird man bei der<br />

Recherche von sachkundigem Personal<br />

kostenlos unterstützt. Insbesondere dann,<br />

wenn eine Suchanfrage keine Treffer in<br />

der Datenbank lieferte, ist Vorsicht geboten.<br />

Häufiger jedoch werden bei zu allgemeinen<br />

Suchanfragen Hunderte von<br />

Treffern gefunden. Professionelle Datenbanken<br />

im Informationszentrum helfen,<br />

den Zeitaufwand für Recherche und<br />

Auswertung deutlich zu reduzieren und<br />

stehen Besuchern kostenlos zur Verfügung.<br />

Die Ergebnisse solcher Recherchen<br />

sollten durch besonders geschulte<br />

Mitarbeiter ausgewertet und die relevanten<br />

Dokumente allen Entwicklern zur<br />

Verfügung gestellt werden. Die dort enthaltenen<br />

Informationen inspirieren häufig<br />

zu bisher nicht bekannten Lösungen.<br />

Managementaufgabe Schutzrechtsstrategie<br />

Die Festlegung einer unternehmensspezifischen<br />

Schutzrechtsstrategie ist eine<br />

Managementaufgabe, die für den langfristigen<br />

Erfolg eines technologie orien -<br />

tier ten Unternehmens von großer Bedeutung<br />

ist. Die Schutzrechtsstrategie ist<br />

Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />

und kann nur in enger Abstimmung aller<br />

Abteilungen festgelegt werden, da sie<br />

über die Entwicklung hinaus auch Auswirkungen<br />

auf den Vertrieb und das<br />

Marketing hat. Die Patentabteilung ist<br />

für die Umsetzung der Schutzrechtsstrategie<br />

verantwortlich. Dabei werden neben<br />

Patenten und Gebrauchsmustern auch<br />

die nicht-technischen Schutzrechte im -<br />

mer wichtiger. Nur durch eine Kombination<br />

von Schutzrechten können Schlüsselprodukte<br />

optimal geschützt werden.<br />

So sind insbesondere im asiatischen<br />

Raum die Chancen vor Gericht bei einer<br />

Markenverletzung wesentlich besser als<br />

bei einer Patentverletzung.<br />

KONTAKT<br />

Informationszentrum Patente<br />

Telefon 0711 123-2558<br />

E-Mail info@patente-stuttgart.de<br />

www.patente-stuttgart.de<br />

DER AUTOR<br />

Helmut Jahnke ist Leiter des Informationszentrums<br />

Patente beim Regierungspräsidium<br />

Stuttgart.<br />

www.patente-stuttgart.de<br />

WORKSHOP<br />

OPTIMALER PRODUKTSCHUTZ –<br />

GEWERBLICHE SCHUTZRECHTE<br />

SINNVOLL EINSETZEN<br />

Am Mittwoch, 21. Oktober, bietet die IHK Heilbronn-Franken<br />

zwischen 9.45 und 15 Uhr einen<br />

Workshop zum Thema „Optimaler Produktschutz<br />

– gewerbliche Schutzrechte sinnvoll einsetzen“<br />

im Heilbronner Haus der Wirtschaft an.<br />

Die Referenten Dr. Hans-Jürgen Bigus, Geschäftsführer<br />

der Hirschmann Laborgeräte GmbH &<br />

Co. KG, Eberstadt und Helmut Jahnke, Leiter<br />

des Informationszentrums Patente, Stuttgart<br />

sowie Dipl.-Ing. Steffen Lenz, Patentanwalt der<br />

Kanzlei Lichti Patentanwälte, Karlsruhe referieren<br />

unter anderem zu den Themen Schutzrechte<br />

im Überblick und Schutzrechtsstrategien<br />

in der Praxis.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung im Internet<br />

unter:<br />

www.heilbronn.ihk.de/schutzrechte<br />

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GANZ WIE IN ESPAÑA<br />

Reis aus Valencia, Fleisch aus Burgos und<br />

Oliven aus Andalusien. Ganz verschiedene<br />

Produkte aus Spanien durchprobieren ist<br />

im Urlaub kein Problem. Aber auch im<br />

Nordosten von Baden-Württemberg kann<br />

man Tapas und die feine spanische Küche<br />

finden. Genießen in der Region zu Gast im<br />

Restaurant Lorca in Weinsberg.<br />

VON K ATHARINA M ÜLLER<br />

Für Einheimische ist meist klar:<br />

Wenn die Spätzle aus Schwaben<br />

kommen, ist das ein typisches<br />

Produkt aus der Region<br />

und für gewöhnlich stimmt<br />

dann auch die Qualität. „Genauso ist<br />

das in Spanien“, erklärt der 33-Jährige<br />

mit spanischem Akzent. Alejandro<br />

Jime nez ist Koch im Restaurant Lorca.<br />

„Für uns ist klar, wenn der Reis aus<br />

Valencia kommt, ist das der beste für<br />

die Paella und auch die Niora muss mit<br />

rein“, das ist eine besondere Paprika<br />

aus diesem Gebiet, welche die Paella<br />

als „richtige“ Paella auszeichnet, wie<br />

Jimenez betont.<br />

Spanische Küche in Weinsberg<br />

Vor drei Jahren ist er nach Deutschland<br />

gekommen und ein Jahr später<br />

kam auch sein jüngerer Bruder Juan José<br />

Jimenez hinterhergereist. Heute arbeiten<br />

sie gemeinsam im Restaurant Lorca,<br />

Alejandro in der Küche und Juan im Ser -<br />

vice. In der Anfangszeit hatte Alejan dro<br />

Jimenez, wenn er in Deutschland unterwegs<br />

war, vergeblich nach spanischen<br />

Restaurants gesucht, wo schon in der<br />

Karte deutlich wird, dass auf traditionelle<br />

Speisen mit den originalen Produkten<br />

aus den jeweiligen Regionen Wert gelegt<br />

wird. „Damit wurde das zu unserem<br />

Auftrag mit dem neuen Restaurant.<br />

Wir haben hier durchweg spanische<br />

Produkte und wählen alle gewissenhaft<br />

aus. Wenn wie bei uns ein 24 Monate<br />

alter Serrano-Schinken aus der Sierra<br />

Nevada in der Karte aufgeführt ist,<br />

oder das Entrecôte vom Rind aus Burgos<br />

stammt, deutet das auf unser hohes<br />

Bewusstsein für die spanische Esskultur<br />

hin.“<br />

Literarisch und kulinarisch<br />

Schon immer hatten beide eine große<br />

Begeisterung für Kultur – literarischer<br />

und kulinarischer Art. Das Restaurant<br />

hat seinen Namen von dem, in Spanien<br />

geschätzten Dichter Federico García<br />

Lorca, der wie die Brüder in der Provinz<br />

Granada geboren wurde. Und nicht nur<br />

den Namen haben die beiden aus der<br />

Heimat mitgebracht, auch ihre Leidenschaft<br />

für frische und hochwer tige Zutaten.<br />

Diese kommt nicht von ungefähr,<br />

50 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


1<br />

1<br />

Die Brüder Alejandro Jimenez (links) und Juan José Jimenez vom Restaurant Lorca.<br />

© Sommerfeld/Müller<br />

betont Juan Jimenez: „Unser Vater war<br />

Fischer und bei uns gab es jeden Tag<br />

frischen Fisch im Haus. Unsere Mutter<br />

war eine sehr gute Köchin, da haben<br />

wir schon immer mitgekocht und viele<br />

Rezepte ausprobiert.“<br />

Bei niedriger Temperatur garen<br />

Nicht nur die Erfahrungen aus dem<br />

Elternhaus, auch die Arbeit in ver -<br />

schiedenen Restaurants in Spanien, die<br />

Alejandro Jimenez selbst geführt hat,<br />

prägten seine Kochtechnik. Mit Chefkoch<br />

Manuel José García Rodriguez hat<br />

er sich Verstärkung geholt, denn dieser<br />

stammt ebenfalls aus Andalusien und<br />

kennt sich mit den heimischen Spezialitäten<br />

ebenso aus, wie mit denjenigen<br />

aus Katalonien. Gemeinsam kochen sie<br />

nach dem Prinzip des „Niedrigtemperaturgarens“.<br />

Alejandro Jimenez erzählt<br />

begeistert: „Das Fleisch ist dann wie<br />

Butter, es zerfällt auf der Zunge. Das ist<br />

ein traditionelles Verfahren, wobei die<br />

Produkte nicht an Geschmack verlieren.“<br />

Lust am Probieren<br />

Das Gemüse bleibt aromatisch, das<br />

Fleisch saftig und für die Gäste bleibt es<br />

spannend: Denn die Karte für den Mittagstisch<br />

wechselt wöchentlich, das Menü<br />

für den Abend alle zwei bis drei Monate<br />

und mit den saisonalen Produkten variieren<br />

auch die Tapas. Wenn Juan José<br />

von der Gazpacho spricht, einer kalten<br />

Gemüse-Crème, die nicht nur gelöffelt,<br />

sondern gerade an heißen Tagen gerne<br />

getrunken wird, kommt er ins Schwärmen<br />

und fällt dabei sofort in seine Muttersprache:<br />

„Gazpacho es muy rico y muy tipico<br />

en Andalucia“ und fügt auf deutsch<br />

hinzu: „typisch für Andalusien und sehr<br />

lecker. Ich trinke die im Sommer täglich,<br />

das ist wie ein isotonisches Getränk.“<br />

„Viele Gäste kommen wegen der Gazpacho,<br />

dem fest in der Karte etablierten<br />

Entrecôte aus Burgos, den Tapas und<br />

natürlich wegen der Paella mit dem typischen<br />

Reis aus Valencia“, berichten die<br />

Brüder. Räume mit Rundbögen, eine Sonnenterasse,<br />

ein Gewölbekeller – hier stellt<br />

sich schnell Urlaubsflair ein – dazu die<br />

feinen Speisen, spanische Musik und<br />

ein Kellner, der mit spanischem Akzent<br />

Deutsch spricht. Juan José sagt lachend:<br />

„Wenn ich Spanisch spreche, antworten<br />

manche Gäste dann ebenfalls auf Spanisch,<br />

das macht denen Spaß und die<br />

sagen auch oft, sie fühlen sich wie in<br />

Spanien – als seien sie im Urlaub. Weil<br />

es hier so gut schmeckt und vielleicht<br />

auch, weil das Zubereiten der frischen<br />

Produkte etwas Zeit braucht – ganz wie<br />

in Spanien eben auch.“<br />

www.lorca-restaurant.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

51


SERVICE + INFO<br />

DIGITALI-<br />

SIERUNG<br />

IM UNTER-<br />

NEHMEN<br />

Am Aktionstag „MakeIT – so nutzen Gründer<br />

die digitale Welt“ der IHK Heilbronn-<br />

Franken am 19. November erhalten Gründer<br />

und Jungunternehmer ab 18 Uhr praxisnahe<br />

Impulse und Tipps zum Thema Digitalisierung.<br />

VON C HRISTINA N AHR-ETTL<br />

Im Zuge der Digitalisierung eröffnen<br />

sich Gründern und Jungunternehmern<br />

ganz neue Möglichkeiten.<br />

So gewinnt beispielhaft das Thema<br />

„digitales Marketing“ immer mehr<br />

an Bedeutung. Bereits auf dem täglichen<br />

Weg ins Büro kann digitale Werbung<br />

auf Anzeigetafeln Aufmerksamkeit erregen.<br />

Beim Fernsehen wird digitale Werbung<br />

von vielen schon als ganz normal<br />

empfunden und wer vor dem Schlafengehen<br />

mit dem Tablet oder Laptop im<br />

Internet surft, beendet seinen Tag wiederum<br />

mit digitalen Werbeanzeigen.<br />

„Digital kann mich mal – oder?“ lautet<br />

der Titel von Simone Oppenländers<br />

Vortrag, bei dem sie Jungunternehmer<br />

und Gründer dazu anregen möchte, sich<br />

mit der Frage auseinanderzusetzen, inwieweit<br />

sie selbst schon digital denken,<br />

ob und wie digitale Medien in ihrem<br />

Unternehmen bereits eingebunden sind.<br />

Gerade diese Präsenz und auch die gro -<br />

ße Reichweite des digitalen Marketings<br />

können im Gründungs- und Festigungsprozess<br />

von großem Nutzen sein.<br />

Praxisnahe Hilfestellung<br />

Der Aktionstag der IHK Heilbronn-<br />

Franken, der im Rahmen einer bundesweiten<br />

Initiative der Industrie- und Handelskammern<br />

und des Deutschen Industrie<br />

und Handelskammertages (DIHK)<br />

stattfindet, soll zeigen, wie die ersten<br />

Schritte zum digitalen Vertrieb gestaltet<br />

werden können, wie eine Marke im Netz<br />

geschützt werden kann und wie die<br />

Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten<br />

im Netz zum Erfolg führen kann.<br />

Ab 18 Uhr halten erfahrene Experten<br />

und Unternehmer Vorträge und geben in<br />

Workshops zu Digital-Brand-Management,<br />

digitalem Vertrieb, digital Social<br />

Media und digitaler Finan zie rungs su che<br />

praxisnahe Hilfestellungen. Der Vortrag<br />

„Wo werden Sie bei Google gefunden?“<br />

sowie Statements zu „Digitalisierung jetzt<br />

erst recht!“ aus den Work shops runden<br />

das Programm ab.<br />

Im Anschluss besteht zudem die Möglichkeit,<br />

sich mit IHK-Referenten zu den<br />

Themen Existenzgründung und E-Commerce<br />

auszutauschen sowie die Gründungswerkstatt<br />

Heilbronn-Franken, ein<br />

softwarebasiertes Tool zur Businessplan -<br />

erstellung, zu testen.<br />

Referenten<br />

Zu Gast beim Aktionstag der IHK-<br />

Heilbronn-Franken sind:<br />

æ Marcel Appolt, Indeca GmbH<br />

æ Mario Buric, Crowdnine UG<br />

æ Christoph Gotzmann, gefunden.net<br />

æ Wolfram Herzog, SIC!Sales<br />

æ Kay Winter, Neckarmedia<br />

æ Simone Oppenländer, adextra<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei. De -<br />

tail lierte Informationen gibt es im Internet<br />

unter:<br />

www.heilbronn.ihk.de/existenzgruendung<br />

ANMELDUNG<br />

Eine Anmeldung bis 12. November ist erforderlich<br />

bei:<br />

Sabrina Hohl<br />

Existenzgründung & Unternehmensförderung<br />

Telefon 07131 9677-118<br />

E-Mail sabrina.hohl@heilbronn.ihk.de<br />

52 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


SERVICE + INFO<br />

IHK-Zentrum für Weiterbildung<br />

AKTUELLE VERANSTALTUNGEN (AUSZUG)<br />

Datum Veranstaltung Ort Nr. Preis<br />

10.<strong>10.2015</strong> Ausbilderlehrgang zur Vorbereitung auf die Ausbilder-Eignungsprüfung MGH 6240M ab 540,00 €<br />

ab 10.<strong>10.2015</strong> IHK-Zertifikatslehrgang „Führungskräftetraining“ Heilbronn 6320H 790,00 €<br />

ab 10.<strong>10.2015</strong> Basic English (A1) – English for Beginners – Intensivtraining am Samstag Heilbronn 6400H ab 640,00 €<br />

ab 10.<strong>10.2015</strong> Refresh your English – Business English Basics included (A2) Heilbronn 6413H ab 640,00 €<br />

ab 10.<strong>10.2015</strong> Spanisch für den Beruf: Für Wiedereinsteiger und Fortgeschrittene (A2) Heilbronn 6445H ab 640,00 €<br />

ab 10.<strong>10.2015</strong> Zertifikatslehrgang Betriebswirtschaftliche Grundlagen Heilbronn 6220H ab 690,00 €<br />

13.<strong>10.2015</strong> Effektive Personalauswahlverfahren Heilbronn 2410H 260,00 €<br />

14.<strong>10.2015</strong> Gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in – Vollzeit Heilbronn 37068H 3.450,00 €<br />

14.<strong>10.2015</strong> Einführung ins Facebook-Marketing Heilbronn 1935H 260,00 €<br />

15.<strong>10.2015</strong> Ausbilderlehrgang zur Vorbereitung auf die praktische SHA, MGH 6245 240,00 €<br />

Ausbilder-Eignungsprüfung – nur für Fachwirte<br />

15.<strong>10.2015</strong> Durchsetzungsstarke Gesprächsführung Heilbronn 2270H 260,00 €<br />

22.<strong>10.2015</strong> Beschwerde- und Reklamationsmanagement Heilbronn 2565H 260,00 €<br />

28.<strong>10.2015</strong> Wirkungsvolles Forderungsmanagement im Inland und Ausland Heilbronn 1169H 260,00 €<br />

02.–03.11.2015 Einführungsseminar für neue Auszubildende Heilbronn 2820H 115,00 €<br />

06.11.2015 Gepr. Fachwirt/-in im Gesundheits- u. Sozialwesen Heilbronn 34006H 3.250,00 €<br />

10.11.2015 Gepr. Betriebswirt/-in – Vollzeit Heilbronn 81066H 4.300,00 €<br />

19.11.2015 Gepr. IT-Projektleiter/-in Heilbronn 48525H 5.200,00 €<br />

IHK-Zentrum für Weiterbildung · Ferdinand-Braun-Str. 20 · 74074 Heilbronn · Tel. 07131 9677-986 · weiterbildung@heilbronn.ihk.de · www.ihk-weiterbildung.de<br />

Weitere Weiterbildungsträger befinden sich auf der bundesweiten Weiterbildungsdatenbank WIS.<br />

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE<br />

Angebote<br />

Schreibwarengeschäft im Landkreis<br />

Heilbronn mit Lotto/Post,<br />

Postbank, Tabakwaren, Geschenkartikel<br />

und Zeitschriften. Moderne<br />

Ladeneinrichtung vorhanden,<br />

1-A-Lage.<br />

HN-EX-01395<br />

Gesuche<br />

Hausverwaltung zum Kauf gesucht.<br />

Regionale Immobilien -<br />

geselllschaft mit langjähriger<br />

Historie und solventem Gesellschafter<br />

sucht zur Ausweitung der<br />

bestehenden Geschäftstätigkeit<br />

Hausverwaltung zum Kauf. Die<br />

Übernahme des Personals ist gewünscht.<br />

Ein schrittweiser Übergang<br />

im Rahmen einer Nachfolgeregelung<br />

wäre denkbar.<br />

HN-EX-01392<br />

Versicherungsmakler(-bestände)<br />

zum Kauf gesucht. Regionaler<br />

Versicherungsmakler übernimmt<br />

die Bestände und gegebenenfalls<br />

Personal.<br />

HN-EX-01393<br />

Vermögensverwaltungs- und Investmentfondsbestände<br />

zum Kauf<br />

gesucht. Regionaler Finanzdienstleister<br />

mit langjähriger Historie<br />

und ausgezeichneter Reputation<br />

übernimmt die Bestände und<br />

sichert eine unabhängige und<br />

kompetente Beratung und Betreuung<br />

der Kunden zu.<br />

HN-EX-01394<br />

Gut eingeführtes und rentables<br />

Damenmodegeschäft im gehobenen<br />

Genre im Großraum Heilbronn/Ludwigsburg<br />

zur Über nah -<br />

me oder tätigen Teilhaberschaft<br />

gesucht. Der Jahresumsatz sollte<br />

bei mindestens 350.000 Euro liegen.<br />

Denkbar ist ein sofortiger Kauf<br />

oder eine schrittweise Übernahme.<br />

HN-EX-01397<br />

KONTAKT<br />

Jennifer Mohr<br />

Unternehmensnachfolge &<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Telefon 07131 9677-136<br />

E-Mail jennifer.mohr@<br />

heilbronn.ihk.de<br />

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Büro- oder<br />

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Fax 07062 23902-29<br />

Regalsysteme<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

53


RECHT + RAT<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

UND CHANCE<br />

Das Thema Compliance-Management ist<br />

für alle, insbesondere auch für mittelständische<br />

Unternehmen interessant. Oft fehlt<br />

es allerdings noch am Risikobewusstsein.<br />

VON P ROF. DR. MARTIN S CHULZ<br />

Ein Blick in die Medienlandschaft<br />

zeigt: Compliance ist und bleibt<br />

für viele Unternehmen ein aktu -<br />

elles Thema. Compliance bedeutet<br />

so viel wie „Übereinstimmung<br />

mit Regeln“ oder „Regelbefolgung“.<br />

Dass Rechtsvorschriften und sonstige<br />

Normen eingehalten werden sollten, ist<br />

nicht neu. Neu sind allerdings die drastischen<br />

Folgen von „Non-Compliance”.<br />

Regelverletzungen können Unternehmen,<br />

ihre Manager und Mitarbeiter teuer zu<br />

stehen kommen und sogar existenzbedrohend<br />

sein. Die Sanktionen von „Non-<br />

Compliance“ reichen von Strafen und<br />

Bußgeldern, der Verpflichtung zum Schadensersatz,<br />

dem Verlust von Aufträgen<br />

über die Unwirksamkeit von Rechtsgeschäften<br />

bis hin zu nachhaltigen Reputations-<br />

und Imageschäden. Zugleich wird<br />

das Netz rechtlicher Anforderungen für<br />

Unternehmer, Manager und Mitarbeiter<br />

immer dichter – damit korrespondiert<br />

ein erhöhtes Risiko von Regelverstößen.<br />

Letztere resultieren beispielsweise aus den<br />

Bereichen Anti-Korruptionsrecht, Kartellrecht,<br />

Produkthaftungsrecht oder aus dem<br />

Arbeits- und Datenschutzrecht und dem<br />

Steuerrecht. Die systematische Steuerung<br />

dieser Risiken erfordert ein funktionierendes<br />

Compliance-Management.<br />

Compliance-Management als Organisationsaufgabe<br />

Im Fokus von Compliance-Management<br />

stehen grundlegende Organisationsfragen:<br />

Wie lassen sich Unternehmen<br />

so organisieren, dass Regelverletzungen<br />

möglichst vermieden und Nachteile aus<br />

Regelverstößen minimiert werden können?<br />

Was kann man lernen, um Regelverletzungen<br />

in Zukunft zu vermeiden?<br />

Für die Umsetzung von Compliance-<br />

Management im Unternehmen haben<br />

sich branchenübergreifend bestimmte<br />

Kernelemente entwickelt: Hierzu zählen<br />

eine systematische Bestandsaufnahme<br />

der Compliance-Risiken des Unternehmens,<br />

verbunden mit einer sorgfältigen<br />

Analyse der relevanten Vorschriften.<br />

Daran schließt sich die Konzeption von<br />

Prozessen und Maßnahmen an, welche<br />

auf das spezifische Compliance-Risikoprofil<br />

des Unternehmens abgestimmt<br />

sind. Den Umfang der erforderlichen<br />

Maßnahmen und Ressourcen kann die<br />

Geschäftsleitung gestalten. Maßgebend<br />

sind Faktoren wie Unternehmensgröße<br />

und Anzahl der Mitarbeiter, Branche,<br />

das Geschäftsmodell und seine Risikostruktur<br />

sowie der geographische Tätigkeitsbereich<br />

des Unternehmens. Weitere<br />

Gestaltungselemente sind die Steuerung<br />

relevanter Informationen sowie<br />

die regelmäßige Schulung und Fortbildung<br />

aller Unternehmensangehörigen<br />

in Compliance-Fragen. Die eingeleiteten<br />

Compliance-Maßnahmen sollten dokumentiert<br />

und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit<br />

hin überprüft werden.<br />

Compliance als<br />

Chance für den Mittelstand<br />

Das Thema Compliance ist für alle<br />

Unternehmen relevant, insbesondere für<br />

mittelständische Unternehmen. Denn<br />

während viele Konzerne und Großunternehmen<br />

umfangreiche Compliance-<br />

Systeme etabliert haben, fehlt es bei<br />

vielen Mittelständlern noch an vergleichbaren<br />

Strukturen und Prozessen<br />

und zum Teil auch an dem notwendigen<br />

Risikobewusstsein. Mittelständische<br />

Unternehmen sind daher für Compliance-<br />

Risiken besonders anfällig. Andererseits<br />

zeichnen sich viele Mittelständler durch<br />

ein besonderes Engagement ihrer Gründer<br />

beziehungsweise Eigentümer und eine<br />

funktionierende Werte- und Unternehmenskultur<br />

aus. Diese Merkmale bieten<br />

eine gute Grundlage für ein funktionierendes<br />

Compliance-Management.<br />

Schlüsselfaktor Compliance-Kultur<br />

Für den Erfolg des Compliance-Managements<br />

ist nämlich die sogenannte<br />

Compliance-Kultur von zentraler Bedeutung,<br />

also die Frage, inwieweit die Befolgung<br />

von Regeln als Wert geachtet wird.<br />

Die Compliance-Kultur wird maßgeblich<br />

durch das Verhalten der Geschäftsleitung<br />

und der Aufsichtsgremien beeinflusst,<br />

auch die Führungskräfte spielen eine<br />

Schlüsselrolle. Erforderlich ist in jedem<br />

Fall ein unmissverständliches Bekenntnis<br />

(„Commitment”) zur Einhaltung relevanter<br />

Normen und Werte. Ebenso<br />

wichtig ist die Klarstellung, dass „Non-<br />

Compliance” im Unternehmen konsequent<br />

verfolgt und sanktioniert wird. Die<br />

zentrale Rolle von Unternehmerpersönlichkeiten<br />

in vielen mittelständischen<br />

Unternehmen und den von ihnen verkörperten<br />

Werten bietet zugleich eine<br />

große Chance zur Gestaltung der Compliance-Kultur<br />

als zentralem Erfolgsfaktor<br />

für ein funktionierendes Compliance-Management.<br />

www.ggs.de<br />

54 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


RECHT + RAT<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Martin Schulz, LL.M. (Yale) ist Professor<br />

für deutsches und internationales Privatund<br />

Unternehmensrecht sowie Akademischer<br />

Direktor des berufsbegleitenden Master-Programms<br />

„LL.M. in Business Law“ an der German<br />

Graduate School of Management and Law<br />

(GGS), Heilbronn. Zu seinen Forschungs- und<br />

Publikationsschwerpunkten zählen Compliance-<br />

Management im Unternehmen sowie Wissensmanagement<br />

für Juristen. Die German Graduate<br />

School of Management and Law (GGS)<br />

bildet Manager und Nachwuchsführungskräfte<br />

aus. Neben den berufsbegleitenden Master-<br />

Studiengängen MBA, MSc. und LL.M. bietet<br />

die GGS im Bereich Executive Edu ca tion ein<br />

umfangreiches Seminarprogramm an. In der<br />

Forschung widmet sich die GGS insbesondere<br />

den Themen Innovation, Unternehmertum und<br />

Compliance.<br />

VERANSTALTUNG<br />

COMPLIANCE-MANAGEMENT<br />

Die IHK Heilbronn-Franken bietet am 18. November<br />

2015 von 18 bis 20.15 Uhr eine kostenfreie<br />

Veranstaltung zum Thema Compliance<br />

für mittelständische Unternehmen an.<br />

Prof. Dr. Martin Schulz von der German Graduate<br />

School of Management and Law<br />

gGmbH (GGS) wird als einer von insgesamt<br />

vier ausgewiesenen Compliance-Experten erläutern,<br />

was sich hinter dem Begriff Compliance<br />

verbirgt und ob die Einführung von Compliance-Regelungen<br />

im Unternehmen sinnvoll<br />

oder sogar zwingend notwendig ist. Mit der<br />

Veranstaltung soll anhand von praxisnahen<br />

Beispielen ferner aufgezeigt werden, wie eine<br />

erfolgreiche Compliance-Strategie entwickelt<br />

und nachhaltig etabliert werden kann.<br />

Zielgruppe sind Firmeninhaber, Geschäftsführer,<br />

Vorstände und Compliance-Officers.<br />

GEWERBE- & INDUSTRIEBAU<br />

Firmen- und Bürogebäude ∙ Industrie- und Lagerhallen<br />

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Industriestraße 8<br />

D-84326 Falkenberg<br />

Telefon +49 8727 18-462<br />

Telefax +49 8727 18-502<br />

Info@Haas-Fertigbau.de<br />

Stahlhallen<br />

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Badener Str. 5 · 69493 Hirschberg<br />

Telefon 06201/25998-0<br />

Fax 06201/25998-20<br />

www.hps-fertighallen.de<br />

*******<br />

ANMELDUNG<br />

Jana Till<br />

Telefax 07131 9677-88442<br />

E-Mail jana.till@heilbronn.ihk.de<br />

KONTAKT<br />

Manuela Dlugosch<br />

IHK-Referentin Wirtschaftsrecht<br />

Telefon 07131 9677-213<br />

E-Mail manuela.dlugosch@heilbronn.ihk.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

55


RECHT + RAT<br />

VORGEHEN<br />

GEGEN<br />

NACHAHMER<br />

ERSCHWERT<br />

Der Bundesgerichtshof (BGH) erschwert<br />

das Vorgehen gegen Nachahmerprodukte<br />

auf Messen.<br />

VON S TEFAN W IDDER<br />

Auf der Internationalen Süßwarenmesse<br />

(ISM) in Köln wurden<br />

auf einem Stand mit Schokolade<br />

überzogene Keksstangen<br />

ausgestellt, die den von der<br />

Klägerin unter der Produktbezeichnung<br />

„Mikado“ vertriebenen dünnen Keksstangen<br />

in hohem Maße ähnelten. Die Verpackung<br />

und die Bezeichnung „Biscolata<br />

Stix“ waren aber abweichend. Während<br />

noch das Oberlandesgericht maßgeblich<br />

auf die Verbraucheranschauung abstellte<br />

und einen Unterlassungsanspruch der<br />

Klägerin bejahte, trat der BGH dem deutlich<br />

entgegen. Nach seiner Auffassung<br />

könne bei einer Fachmesse wie der ISM,<br />

die sich ausschließlich an Fachbesucher<br />

wende, nicht ohne weiteres davon ausgegangen<br />

werden, dass die dort ausgestellten<br />

Produkte auch auf dem deutschen<br />

Markt angeboten werden sollen.<br />

Dabei komme es nicht darauf an, ob<br />

durch einen expliziten Hinweis wie „Not<br />

for sale in Germany“ auf eine fehlende<br />

Vertriebsabsicht hingewiesen werde.<br />

Zielgruppe entscheidend<br />

Der Vortrag der Klägerin, dass die<br />

Beklagte alle auf der ISM ausgestellten<br />

Produkte auch in Deutschland vertreibe,<br />

sei nicht ausreichend, da die Produktpräsentation<br />

auf einer Messe auch nur<br />

dem Zweck dienen könne, eine Vertriebsentscheidung<br />

vorzubereiten. Bei<br />

der von der Klägerin behaupteten Herkunftstäuschung<br />

wäre damit nicht auf<br />

die Zielgruppe der Verbraucher abzustellen<br />

gewesen, sondern auf die Fachbesucher,<br />

die regelmäßig über genauere<br />

Kenntnisse der im Markt vertretenen<br />

Produkte, ihrer Gestaltung und ihrer<br />

Herkunft als das allgemeine Publikum<br />

verfügen.<br />

§ BGH Urteil vom 23. Oktober 2014 –<br />

I ZR 133/13<br />

KONTAKT<br />

Stefan Widder, Syndikus<br />

Telefon 07131 9677-443<br />

E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />

IHK-TIPP<br />

Die im konkreten Fall wohl richtige Entscheidung<br />

ist deswegen problematisch, weil der<br />

BGH der allgemeinen Lebenserfahrung widerspricht,<br />

dass auch die meisten internationalen<br />

Fachmessen der Verkaufsförderung und<br />

eben nicht der bloßen Leistungsschau dienen.<br />

Wenn insbesondere ausländische Rechtsverletzer<br />

auf Messen künftig behaupten, keinen<br />

Vertrieb in Deutschland zu planen, muss der<br />

Rechteinhaber erst tatsächliche Vertriebsschritte<br />

in Deutschland abwarten.<br />

Ihr flexibler<br />

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Heilbronn-Franken<br />

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Beratung: Tel. 07131 745502-33<br />

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RECHT + RAT<br />

DISKRIMINIERENDE MERKMALE VERMEIDEN<br />

Mit einer altersdiskriminierenden Kündigung<br />

im Kleinbetrieb wird deren Unwirk -<br />

samkeit und Schadensersatz riskiert.<br />

VON S TEFAN W IDDER<br />

In einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis<br />

war aufgrund einer Umstrukturierung<br />

die Kündigung einer der fünf<br />

dort beschäftigten Arzthelferinnen<br />

notwendig geworden. Nachdem die<br />

Wahl auf die mit 63 Jahren älteste<br />

Arbeit nehmerin gefallen war, wurde die<br />

Kündigung damit begründet, dass die<br />

Arbeitnehmerin „inzwischen pensionsberechtigt“<br />

sei. Die gekündigte Arbeitnehmerin<br />

bezweifelte die Wirksamkeit<br />

der Kündigung und verlangte vor dem<br />

Arbeitsgericht eine Entschädigung we -<br />

gen Altersdiskriminierung, da das Kündigungsschreiben<br />

eine Benachteiligung<br />

wegen ihres Alters vermuten lasse.<br />

„Pensionsberechtigung“ schließt Altersdiskriminierung<br />

nicht aus<br />

Anders als in den beiden Vorinstanzen<br />

hatte die Klägerin vor dem Bundesarbeitsgericht<br />

Erfolg, denn nach dessen<br />

Auffassung verstößt die Kündigung ge -<br />

gen das Benachteiligungsverbot des § 7<br />

Abs. 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG) und sei deshalb unwirksam.<br />

Während nach Darstellung der<br />

Arbeitgeberseite die Kündigung lediglich<br />

freundlich und verbindlich formuliert gewesen<br />

sei, sah das Bundesarbeitsgericht<br />

keinen ausreichenden Beweis dafür, dass<br />

die wegen der Erwähnung der „Pensionsberechtigung“<br />

zu vermutende Altersdiskriminierung<br />

nicht vorliegt.<br />

§ Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 23. Juli<br />

2015 – 6 AZR 457/14<br />

KONTAKT<br />

Stefan Widder, Syndikus<br />

Telefon 07131 9677-443<br />

E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />

IHK-TIPP<br />

Auch bei einer grundsätzlich unproblematischen<br />

Kündigung im Kleinbetrieb (siehe auch<br />

w.<strong>news</strong> 02|2015, Seite 46) sind jegliche Hinweise<br />

auf diskriminierende Merkmale im Sinne<br />

des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

zu vermeiden, da ansonsten die Unwirk samkeit<br />

der Kündigung und sogar Schadensersatz riskiert<br />

werden.<br />

40 Euro<br />

Für<br />

bekommt<br />

man hier einen Brillen-Bügel.<br />

In Bangladesch: Augenlicht.<br />

Genau diese Summe kostet dort eine<br />

Operation, durch die Blinde sehen können.<br />

Für uns nicht wenig, aber dort unbezahlbar.<br />

Vielleicht der beste Grund um zu helfen.<br />

spendenkonto:<br />

Sparkasse KölnBonn | Kto-Nr. 40 006<br />

BLZ 370 501 98 | Stichwort: Blinde<br />

Telefon (0228) 9265250 | www.andheri-hilfe.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

57


R E C H T + R AT<br />

UNTERLASSUNGSERKLÄRUNG:<br />

INHALTE PRÜFEN<br />

Unterlassungserklärung: Ein nicht gelöschter<br />

Google-Cache kann eine Vertragsstrafe<br />

auslösen.<br />

VO N S T E FA N W I D D E R<br />

Wer wegen eines Wettbewerbsverstoßes<br />

im Internet<br />

eine Unterlassungserklärung<br />

abgegeben hat, ist<br />

meist verpflichtet, sicherzustellen,<br />

dass die von der Unterlassungserklärung<br />

betroffenen Inhalte seiner<br />

Webseite nicht mehr im Internet aufgerufen<br />

werden können. Ein vom Oberlandesgericht<br />

Celle zu entscheidender<br />

Fall drehte sich um die Frage, ob ein<br />

Verstoß gegen die abgegebene Unterlassungserklärung<br />

auch dann vorliegt,<br />

wenn der fragliche Inhalt auf der Webseite<br />

zwar gelöscht wurde, aber über<br />

eine Internetsuchmaschine noch einige<br />

Wochen abrufbar war. Gängige Internet-Suchmaschinen<br />

wie „Google“ oder<br />

„Yahoo!“ zeigen eine Internetseite im<br />

Einzelfall noch bis zu vier Wochen als<br />

Treffer an, obwohl der fragliche Inhalt<br />

bereits gelöscht wurde. Ursache hierfür<br />

ist der Suchmaschinen-Cache, der dem<br />

Suchmaschinennutzer die darin gespeicherte<br />

Version der gesuchten Internetseite<br />

anzeigt.<br />

Antrag bei Google nötig<br />

Das Oberlandesgericht Celle kam zum<br />

Ergebnis, dass der Unterlassungsschuldner<br />

durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen<br />

hat, dass die durch die Unterlassungserklärung<br />

betroffenen Inhalte<br />

seiner Webseite auch nicht mehr über<br />

Google als gängigste Internetsuchmaschine<br />

aufgerufen werden können. Der<br />

Schuldner muss in diesem Fall gegen -<br />

über Google den Antrag auf Löschung<br />

im Google-Cache beziehungsweise auf<br />

Entfernung der von der Webseite bereits<br />

gelöschten Inhalte stellen. Allerdings sah<br />

das Gericht letztlich nur ein geringes<br />

Verschulden der Beklagten als gegeben<br />

an und reduzierte die beantragte Vertragsstrafe<br />

um die Hälfte, was aber<br />

immer noch 2.500 Euro waren.<br />

§ OLG Celle, Urteil vom 29. Januar 2015 – 13 U<br />

58/14<br />

Erkennen und verändern.<br />

KONTAKT<br />

Stefan Widder, Syndikus<br />

Telefon 07131 9677-443<br />

E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />

„Uns fehlen Fachkräfte.“<br />

„Erstens kennt man uns zu wenig.“<br />

„Zweitens fördern wir unsere Talente nicht.“<br />

Packen wir´s an!<br />

Offenes Seminar am Montag, 9. November 2015 in Bad<br />

Mergentheim: „Fachkräftemangel – und was Sie dagegen<br />

tun können“ Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!<br />

IHK-TIPP<br />

Wer eine Unterlassungserklärung wegen eines<br />

Wettbewerbsverstoßes im Internet abgegeben<br />

hat, sollte zu seiner eigenen Sicherheit überprüfen,<br />

ob die von ihm gelöschten Inhalte<br />

nicht doch noch über gängige Suchmaschinen<br />

aufgerufen werden können. Im Zweifel<br />

sollten entsprechende Löschungsanträge zumindest<br />

bei den wichtigsten Suchmaschinenbetreibern<br />

gestellt werden.<br />

Begegnen Sie dem Fachkräftemangel aktiv. Auf zwei Wegen.<br />

1. Nach außen: Ein starkes Markenprofil und große Bekanntheit steigern<br />

Ihre Chancen, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.<br />

2. Nach innen: Talente im Unternehmen erkennen und weiterzubilden<br />

hilft, gute Leute langfristig zu binden. Und macht Sie unabhängiger vom<br />

Personalmarkt.<br />

Praxisnahe Tipps für beide Wege<br />

gibt Harten & Breuninger.<br />

WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK HEILBRONN-FRANKEN<br />

97990 Weikersheim · Tel. 07934 9131-0<br />

info@harten-breuninger.de · www.harten-breuninger.de<br />

ANZEIGEN BUCHEN:<br />

-mediadaten de<br />

58 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


BEI KRANKHEIT<br />

RICHTIG REAGIEREN<br />

IHK-Infoveranstaltung „Krankheit und ihre<br />

Folgen für den Bestand des Arbeitsverhältnisses“<br />

am 3. November im Heilbronner<br />

Haus der Wirtschaft.<br />

VO N S T E FA N W I D D E R<br />

Krankheit ist der häufigste Grund<br />

für eine personenbedingte Kündigung.<br />

Lang andauernde Krank -<br />

heitszeiten, häufige Kurzerkrankungen<br />

und krankheitsbedingte<br />

Leistungsminderung sind Phänomene,<br />

mit denen sich jeder Personalverantwortliche<br />

auseinandersetzen muss.<br />

Praxisnah und unterlegt von aktueller<br />

Rechtsprechung werden die an eine negative<br />

Gesundheitsprognose zu stellenden<br />

Anforderungen und die Notwendigkeit<br />

der Beeinträchtigung betrieblicher Belange<br />

infolge der Erkrankung ebenso<br />

dargestellt, wie die Kriterien für eine<br />

Interessenabwägung unter Berücksichtigung<br />

des betrieblichen Eingliederungsmanagements.<br />

Neben der Beantwortung von Fragen,<br />

die im Zusammenhang mit einer krankheitsbedingten<br />

Kündigung häufig gestellt<br />

werden, wie die nach der Verpflichtung<br />

zur Beteiligung an Eingliederungsmaßnahmen,<br />

nach Entgeltfortzahlungspflichten<br />

sowie der Urlaubsabgeltung trotz<br />

bestehender Arbeitsunfähigkeit, will die<br />

Veranstaltung mit praxisorientierten<br />

Handlungsempfehlungen dazu beitragen,<br />

dass die krankheitsbedingte Kündigung<br />

und ein sich anschließender Prozess<br />

vor dem Arbeitsgericht nicht zum<br />

Lotteriespiel werden.<br />

KONTAKT<br />

Stefan Widder<br />

Syndikus<br />

Telefon 07131 9677-443<br />

E-Mail stefan.widder@heilbronn.ihk.de<br />

VERANSTALTUNG<br />

KRANKHEIT UND IHRE FOLGEN<br />

FÜR DEN BESTAND DES ARBEITS-<br />

VERHÄLTNISSES<br />

æVeranstaltungstermin:<br />

Dienstag, 3. November 2015<br />

14 bis etwa 17 Uhr<br />

æVeranstaltungsort:<br />

IHK Heilbronn-Franken<br />

Ferdinand-Braun-Str. 20, 74074 Heilbronn<br />

Saal Franken<br />

æReferenten:<br />

Hansjörg Krueger und Dr. Rüdiger Gaenslen,<br />

Rechtsanwälte und Fachanwälte für Arbeitsrecht<br />

von der SLP Anwaltskanzlei GmbH in<br />

Heilbronn/Reutlingen<br />

Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich ausschließlich<br />

an IHK-Mitglieder.<br />

ANMELDUNG<br />

Yvonne Korb<br />

Telefax 07131 9677-88211<br />

E-Mail yvonne.korb@heilbronn.ihk.de<br />

Home Office Arbeiten in vertrauter Umgebung –<br />

USM Möbelbausysteme verbinden Welten.<br />

Fr. Breuninger GmbH, Hauptstraße 34, 74653 Künzelsau<br />

Tel: 0 79 40 / 91 82 - 0, info@breuninger24.de, www.breuninger24.de<br />

www.usm.com<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

59


FIRMEN + LEUTE<br />

HEMMANN,<br />

BAD RAPPENAU<br />

Arbeitgeber-Siegel<br />

„Top Job“<br />

Die hemmann Orthopädie-<br />

Technik GmbH ist mit dem<br />

Unternehmersiegel „Top Job“<br />

als einer der „Top-Arbeitgeber<br />

2015“ und der „Top-Arbeit-<br />

geber Health Care 2015“ ausgezeichnet<br />

worden. Das Haus<br />

für Orthopädie-Technik und<br />

Gesundheit, das auch in der<br />

Bewegungsanalyse und Rehabilitation<br />

tätig ist, hat rund<br />

100 Beschäftigte. Mit dem seit<br />

2002 vergebenen Sie gel werden<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und -identifikation und Führungsqualität<br />

vom Zentrum<br />

für Arbeitgeber attraktivität in<br />

Konstanz gewürdigt.<br />

www.hemmann-online.de<br />

A<br />

BERA,<br />

SCHWÄBISCH<br />

HALL<br />

Wertorientierung<br />

ls einziger kommerzieller<br />

Personaldienstleister wur -<br />

de die Bera GmbH zum dritten<br />

Mal für ihre nachhaltige und<br />

werteorientierte Unternehmenskultur<br />

mit dem Gütesiegel<br />

„Arbeit plus“ geehrt. Mit dem<br />

Siegel würdigt die Evangelische<br />

Kirche in Deutschland<br />

(EKD) öffentlich Unternehmen,<br />

die beweisen, „dass eine sozial<br />

nachhaltige Unternehmenspolitik,<br />

gute Mitarbeiterführung<br />

und wirtschaftlicher Erfolg<br />

nicht zwingend in Gegensatz<br />

stehen müssen“, wie es in der<br />

Mitteilung der Bera zur Auszeichnung<br />

heißt.<br />

www.bera.eu<br />

Die IHK Heilbronn-Franken<br />

hat auch im Jahr 2015, zum<br />

1. September, wieder neue Auszubildende<br />

eingestellt. Lena Schulze,<br />

© Müller<br />

IHK HEILBRONN-FRANKEN, HEILBRONN – Neue Azubis<br />

Der Kletterturm der Landesgartenschau<br />

2016 wird „sicher<br />

kommen“, meldet die Landesgartenschau<br />

Öhringen 2016 GmbH.<br />

Innerhalb von nur vier Monaten<br />

sei es dem engagierten Team<br />

Daniela Wagner, Christoph Nestle<br />

und Maiko Winter absolvieren<br />

eine Ausbildung zur Kauffrau<br />

beziehungsweise zum Kaufmann<br />

Die neuen Auszubildenden der IHK Heilbronn-Franken (von links): Christoph Nestle, Daniela<br />

Wagner, Maiko Winter und Lena Schulze.<br />

LANDESGARTENSCHAU, ÖHRINGEN<br />

Realisierung eines Kletterturms<br />

von Spendensammlern gelungen,<br />

300.000 Euro für das Grundmodell<br />

des Kletterturms zusammenzubekommen.<br />

Bereits 35 der 72 Treppenstufen<br />

seien verkauft. Das Bauwerk<br />

soll unterhalb der Öhringer<br />

für Bürokommunikation. Aktuell<br />

bildet die IHK elf Auszubildende<br />

aus. „Die Ausbildung und Förderung<br />

des internen Nachwuchses<br />

ist in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

eine der wichtigsten betrieblichen<br />

Aufgaben. Die IHK Heilbronn-Franken<br />

ist sich ihrer Verantwortung<br />

im demografischen<br />

Wandel bewusst. Sie bietet auch<br />

Ausbildungsplätze in Teilzeit an<br />

und gibt jungen Menschen mit<br />

einer Behinderung eine Chance“,<br />

sagt Ausbildungsleiterin Jutta<br />

Seifried.<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

Realschule mit 36 Stationen eine<br />

der Hauptattraktionen der Landesgartenschau<br />

werden und noch<br />

20 weitere Jahre erhalten bleiben.<br />

www.oehringen2016.de<br />

© Laga<br />

60 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


FIRMEN + LEUTE<br />

Die 4. Klasse der Teckschule aus Dettingen unter Teck wurde als „ein mil lions ter Besucher der experimenta“ geehrt.<br />

EXPERIMENTA, HEILBRONN – 25 „einmillionste Besucher“<br />

Eine Schülergruppe wurde als<br />

„einmillionster Besucher der<br />

experimenta“ geehrt. Hochrechnungen<br />

hatten ergeben, dass die<br />

4. Klasse der Teckschule aus Dettingen<br />

unter Teck die ein mil lions -<br />

ten Besucher der Science Centers<br />

sein würden. Für die 25 Kinder<br />

sei es „ein unvergesslicher Tag“<br />

gewesen, meldet die experimenta<br />

gGmbH. Die Klasse durfte sich<br />

außerdem über ein „tolles Überraschungspaket“<br />

und eine Familientageskarte<br />

für den „einmillionsten<br />

Besucher“ freuen.<br />

www.experimenta-heilbronn.de<br />

LOSBERGER, BAD RAPPENAU – Mobil und ökologisch<br />

Die Losberger GmbH unterstützte<br />

den evangelischen Kirchentag<br />

in Stuttgart dabei, „sich nachhaltig<br />

weiterzuentwickeln“. So<br />

wurde mit Losberger ausgelotet,<br />

wie Zelte umweltfreundlich gestaltet<br />

werden könnten. Aus der<br />

Zusammenarbeit ergab sich<br />

Highlight beim „Grünen Zelt“ waren<br />

die Patchwork-Planen. Neben dem<br />

„Grünen Zelt“ stellte Losberger für<br />

den Kirchentag insgesamt rund<br />

30.000 Quadratmeter Zelthallen.<br />

© experimenta<br />

das „grüne Zelt“, bei dem viele<br />

Bauteile zu einem nachhaltigen<br />

Raumkonzept beitragen. Diese wurden<br />

aus Reststoffen und Verschnittware<br />

der Losberger Planenproduktion<br />

hergestellt. Bei der Materialauswahl<br />

sowie der Ausstattung<br />

wurden Kriterien zur nachhaltigen<br />

Beschaffung zugrunde gelegt.<br />

Hauptaugenmerk lag auf Dachplanen,<br />

die eine bessere Energienutzung<br />

zulassen.<br />

www.losberger.com<br />

© Losberger<br />

STIMME,<br />

HEILBRONN<br />

Erster Platz bei<br />

„Young Reader“<br />

Die Heilbronner Stimme<br />

GmbH & Co. KG hat beim<br />

„World Young Reader Prize“<br />

in der Kategorie „Digital First“<br />

den ersten Platz errungen. Sie<br />

erhielt die Auszeichnung für<br />

ein „WhatsApp“-Projekt über<br />

die Bombardierung Heilbronns<br />

vor 70 Jahren. Mit<br />

dem Preis werden vom Weltverband<br />

WAN Ifra Medienprojekte<br />

für junge Menschen<br />

ausgezeichnet. Die Jury würdigte<br />

besonders die Tatsache,<br />

dass die Geschichte wie in<br />

Echtzeit erzählt wird, mit den<br />

Worten „innovativ, einfach<br />

mitreißend und hervorragend<br />

umgesetzt“.<br />

www.stimme.de<br />

ROTO, BAD<br />

MERGENTHEIM<br />

Bei „Rad am<br />

Ring” mit dabei<br />

Die Roto Dach- und Solartechnologie<br />

GmbH nutzt<br />

seit Jahren das „sportliche<br />

Großereignis Rad am Ring“,<br />

um Spenden für soziale Projekte<br />

zu sammeln. Dieses Jahr<br />

„erradelten“ die beiden Roto-<br />

Teams 24.000 Euro Spendengelder.<br />

Für Christoph Hugenberg<br />

vom Roto-Vorstand stehen<br />

„die Menschen, Organisationen<br />

und Einrichtungen, die wir<br />

dank der großzügigen Spenden<br />

unserer zahlreichen Sponsoren<br />

unterstützen können“<br />

eindeutig im Fokus dieser Veranstaltung,<br />

bei der bis jetzt<br />

150.000 Euro zusammengekommen<br />

seien.<br />

www.roto-frank.de<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

61


© Schaffitzel<br />

Für die „Bahnhof- und Rokokobrücke“, einer 2014 zur Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd errichteten Fußgängerbrücke,<br />

erhielt Schaffitzel den Holzbaupreis „Inge nieurbauwerk“.<br />

KLINIK HOHEN -<br />

LOHE, BAD<br />

MER GENT HEIM<br />

Hohe Qualität<br />

bestätigt<br />

Mit einem sehr guten Ergebnis<br />

hat die Klinik Hohenlohe<br />

der Kliniken Hohenlohe<br />

GmbH & Co. Betriebs-KG<br />

ihre erneute Zertifizierung nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008, Degemed<br />

(Dt. Ges. für medizinische<br />

Rehabilitation) und BAR<br />

(Bundes-AG für Rehabilitation)<br />

bestanden. Damit erfülle das<br />

Haus eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Belegung durch<br />

Kranken- und Rentenversicherungen.<br />

Zwei Tage lang prüften<br />

die Auditoren der Zertifizierungsgesellschaft<br />

LGA Inter-<br />

Cert (TÜV Rheinland) das Qualitätsmanagement<br />

der Klinik.<br />

www.rhm-kliniken.de<br />

SCHAFFITZEL, SCHWÄBISCH HALL – Holzbaupreis 2015<br />

Für den Holzbaupreis Baden-<br />

Württemberg 2015 wurden<br />

160 Projekte eingereicht – ein<br />

Beweis für die Bedeutung des<br />

Holzbaus im Land, schreibt die<br />

Schaffitzel Holzindustrie GmbH +<br />

CIROSEC,<br />

HEILBRONN<br />

Unterstützung<br />

für Kinderdorf<br />

Seit 1960 haben Jungen und<br />

Mädchen ein zweites Zuhause<br />

im Land, die nicht bei ihren<br />

leiblichen Eltern wohnen können.<br />

Zum SOS-Kinderdorf Baden-Württemberg<br />

gehören zehn Familien,<br />

zwei familienorientierte Wohngruppen,<br />

ein Kindergarten, ein<br />

Waldkindergarten und ambulante<br />

Familienhilfe. Die cirosec GmbH,<br />

ein Spezialist für den IT-Sicherheitsbereich,<br />

möchte ihr soziales<br />

Engagement ausweiten und wird<br />

deshalb diese „jahrzehntealte, aber<br />

immer noch hochaktuelle Idee“<br />

des Kinderdorfs regelmäßig unterstützen.<br />

www.cirosec.de<br />

Co. KG. Ein Sonderpreis wird von<br />

MLR und Landesbeirat Holz für<br />

beispielhafte technische Bauwerke<br />

verliehen. Den Sonderpreis „Inge -<br />

nieurbauwerk“ erhielt Schaffitzel<br />

für die „beispielhafte Verwendung<br />

Der Umsatz der Ziehl-Abegg SE<br />

lag im ersten Halbjahr mit<br />

218 Millionen Euro um sieben<br />

Prozent höher. Damit einher geht<br />

der bisher höchste Auftragsbestand<br />

(88,4 Millionen Euro). Getragen<br />

werde die Entwicklung „weitgehend<br />

durch das Geschäft im Ausland“,<br />

wird mitgeteilt, „doch auch<br />

die Vorzeichen aus Deutschland<br />

von Holz“ bei der „Bahnhof- und<br />

Rokokobrücke“, die 2014 zur<br />

Landesgartenschau Schwäbisch<br />

Gmünd errichtet wurde.<br />

www.schaffitzel.de<br />

ZIEHL-ABEGG, KÜNZELSAU<br />

Höchster Auftragsbestand<br />

für das zweite Halbjahr“ seien<br />

deutlich positiv. Die Wirtschaftssanktionen<br />

wegen der Ukrainekrise<br />

belasten das Geschäft „deutlich“,<br />

so Vorstandsvorsitzender Peter<br />

Fenkl, und zwar weniger direkt<br />

als indirekt.<br />

www.ziehl-abegg.de<br />

Die Elektronikerin Vanessa Eichhorn prüft bei Ziehl-Abegg einen Ventilator.<br />

© Ziehl-Abegg / Achim Köpf<br />

62 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015


FIRMEN + LEUTE<br />

DM, WERTHEIM<br />

Neueröffnung<br />

Im August eröffnete die „dmdrogerie<br />

markt GmbH & Co. KG“<br />

ein neues Geschäft in Wert heim-<br />

Bestenheid. Am Eröffnungstag<br />

konnten die Besucher ihren eigenen<br />

Button gestalten, erhielten<br />

Getränke von einer Saftbar und<br />

zehn Prozent Rabatt. Der neue,<br />

750 Quadratmeter große Markt<br />

verfügt über zahlreiche Kun den -<br />

parkplätze. Die „dm-drogerie markt“<br />

hat europaweit 52.000 Beschäftigte<br />

in 3.000 Märkten, in Deutschland<br />

sind es 37.000 Beschäftigte.<br />

www.dm.de<br />

W<br />

RADIO TON,<br />

HEILBRONN<br />

Marktführerschaft<br />

ie die neueste Zahlenveröffentlichung<br />

der Media Analyse<br />

ausweist, bleibt die Regionalhörfunk-Gesellschaft<br />

Radio<br />

Ton mit 65.000 Hörern pro Stunde<br />

Marktführer unter den privaten<br />

Lokalsendern in Baden-<br />

Württemberg. Das Sendegebiet<br />

der Radio Ton GmbH & Co. KG<br />

umfasst das Gebiet Main-Tauber,<br />

Heilbronn, Hohenlohe, Ostwürttemberg<br />

und Neckar-Alb.<br />

www.radioton.de<br />

BEREWA,<br />

SCHWÄBISCH HALL<br />

Imagefilm<br />

Die berewa Lichtwerbung GmbH<br />

präsentiert unter dem Motto<br />

„berewa in 80 Sekunden“ einen<br />

neuen Imagefilm. Nach vielen<br />

Stunden Dreh, Schnitt, texten und<br />

vertonen stehe damit ein Imagefilm<br />

zur Verfügung, der einen noch<br />

besseren Einblick in die Arbeit<br />

des Unternehmens gebe“, heißt<br />

es in einer Mitteilung des Unternehmens.<br />

www.berewa.de<br />

AZO CONTROLS,<br />

NECKARSULM<br />

Ausbildungsfirma<br />

In einem erstmaligen Projekt<br />

haben Auszubildende und<br />

Studierende der Azo Controls<br />

GmbH eine „automatisierte<br />

Müslidosiermaschine entwickelt,<br />

gefertigt und vermarktet“.<br />

Dazu sei für ein Jahr eine<br />

interne Ausbildungsfirma gegründet<br />

worden, meldet Azo,<br />

in der jeder der Auszubildenden<br />

die Tätigkeit seines späteren<br />

Berufsfelds übernommen<br />

habe. Bei „komplexen Aufgaben“<br />

wurden sie von erfahrenen<br />

Azo-Beschäftigten unterstützt.<br />

Die Rolle der Kunden<br />

wurde von den Ausbildern<br />

über nom men.<br />

www.azo.com<br />

© KSPG<br />

KSPG, NECKARSULM – Konzern-Teams beim „Motorman“<br />

Im Main-Tauber-Kreis gibt es ein<br />

Projekt zur Arbeitsmarktintegration<br />

qualifizierter Asylsuchender.<br />

Wie die daran beteiligte Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken<br />

GmbH schreibt, wurde ein erstes<br />

Seit er 2010 zum ersten Mal<br />

durchgeführt wurde, lockt<br />

der „Motorman Run“ immer<br />

mehr Läufer und Zuschauer an.<br />

Namensgeber und Hauptsponsor<br />

des Extremlaufs ist die MS Motorservice<br />

International mit ihrer<br />

Werbefigur „Motorman“. MS ist<br />

eine Tochtergesellschaft der KSPG<br />

AG, und auch von weiteren KSPG-<br />

Töchtern haben sich Teams angemeldet.<br />

„Das rege Interesse“, so<br />

WHF, HEILBRONN – Pilotprojekt Asylbewerber<br />

Hansjörg Rölle von der Geschäftsleitung,<br />

„zeigt, dass ein Sportevent<br />

dieser Art die Verbundenheit über<br />

das Arbeitsleben hinaus stärkt“.<br />

www.kspg.com<br />

„Job-Speed-Dating“ mit Unternehmen<br />

durchgeführt. Partner sind<br />

die Agentur für Arbeit Schwäbisch<br />

Hall-Tauberbischofsheim,<br />

die Handwerkskammer und die<br />

IHK Heilbronn-Franken, das Landratsamt,<br />

der Regionalverband und<br />

die Stadt Wertheim. Initiiert wur -<br />

de das Projekt schon 2014 vom<br />

Wertheimer OB Stefan Mikulicz.<br />

www.heilbronn-franken.com<br />

HAERING,<br />

UNTERHEINRIET<br />

Anteilserwerb<br />

bei Schwepa<br />

Nach dem altersbedingten<br />

Ausscheiden des Gesellschafters<br />

Lothar Baumgärtner<br />

bei der Schwarzwälder Edelputzwerke<br />

GmbH (Schwepa)<br />

hat die Haering GmbH seine<br />

Geschäftsanteile erworben. Sie<br />

ist damit alleiniger Gesellschafter.<br />

Die Schwepa stellt<br />

mineralische Pulverprodukte<br />

her und vertreibt vornehmlich<br />

über den Baustoff-Fachhandel<br />

und Verarbeiter. Haering dagegen<br />

ist Vollsortimenter für Farben,<br />

Putze und Lacke, sodass<br />

sich nach Haering-Mitteilung<br />

beide Bereiche „hervorragend<br />

ergänzen“.<br />

www.haering.eu<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

63


FIRMEN + LEUTE<br />

DHBW<br />

MOSBACH,<br />

BAD MERGENT-<br />

HEIM<br />

Schüler zu Gast<br />

Bei der Zweigstelle der Dualen<br />

Hochschule Baden-<br />

Württemberg (DHBW) Mosbach<br />

verbrachten 15 Schüler aus<br />

sechs Ländern Europas besondere<br />

Sommerferien. Sie nahmen<br />

an einem vierwöchigen Intensivsprachkurs<br />

teil und erhielten<br />

Einblick in das Studium an der<br />

DHBW. Idealerweise bewerben<br />

sie sich dann für ein Praktikum<br />

und einen Studienplatz, so die<br />

DHBW. Sie seien damit „besondere<br />

Arbeitskräfte für die<br />

dualen Partnerunternehmen<br />

der Region“, heißt es in der<br />

Meldung weiter, und können<br />

den Fachkräftemangel lindern.<br />

www.dhbw-mosbach.de<br />

SBG HEILBRONN-<br />

FRANKEN,<br />

HEILBRONN<br />

Erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr<br />

Die Sparkassenbeteiligungsgesellschaft<br />

Heilbronn-Franken<br />

(SBG) gehört mit 166 Beteiligungen<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

„bundesweit zu den größten<br />

Beteiligungsgesellschaften der<br />

Sparkassen“: Ihr „Portfolio-Volumen“<br />

beläuft sich auf 34 Millionen<br />

Euro, wobei fast sechs Millionen<br />

Euro Volumen und 31 neue<br />

Beteiligungen 2014 dazugekommen<br />

sind, dem bislang erfolgreichsten<br />

Geschäftsjahr. Auch<br />

2015 sei „gut angelaufen“ – „wir<br />

konnten bereits zehn neue Beteiligungen<br />

abschließen“, so SBG-<br />

Geschäftsführer Oliver Schoch.<br />

www.kreisparkasse-heilbronn.de<br />

Übergabe der 100. Achslinie der Scheuerle-Combi-Baureihe (von links): Bernd Schwengsbier,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung TII Sales, Susanne Rettenmaier, geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der TII Group, Inhaber-Ehepaar der Spedition Kübler Hanne und Heinz Rößler.<br />

SCHEUERLE, PFEDELBACH<br />

100. Achslinie der Combi-Baureihe<br />

Zu dem 85-jährigen Jubiläum<br />

der Spedition Kübler hat die<br />

Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH<br />

die 100. Achslinie der Combi-Baureihe<br />

für deren Fuhrpark geliefert.<br />

Zum Abschluss der offiziellen Feier<br />

übergab Susanne Rettenmaier, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin<br />

der TII Group, zu der Scheuerle<br />

gehört, das Drei-Achs-Intercombi-<br />

Fahrwerk an Kübler-Inhaber Heinz<br />

Rößler. Sie dankte der Spedition<br />

Kübler für die 35 Jahre Zusammenarbeit<br />

und würdigte die persönliche<br />

Verbundenheit zwischen<br />

den Unternehmerfamilien.<br />

www.scheuerle.com<br />

MARBET,<br />

KÜNZELSAU<br />

Höchstpunktzahl<br />

bei Nachhaltigkeit<br />

Die marbet Marion & Bettina<br />

Würth GmbH & Co. KG erhielt<br />

die Famab-Zertifizierung<br />

für Nachhaltigkeit. Mit 94 von<br />

100 Punkten erzielte die Live-<br />

Kommunikationsagentur die<br />

Höchstpunktzahl. Ganzheitlicher<br />

und wertschätzender Umgang<br />

mit Partnern, Kunden<br />

und Beschäftigten sei ebenso<br />

in den Standards verankert<br />

wie in der Branche einmalige<br />

Arbeitszeit- und Karrieremodelle.<br />

In den 50 Teilfragen des<br />

Erhebungsbogens der Famab<br />

geht es um ökologische, ökonomische<br />

und ethische Fragen.<br />

www.marbet.com<br />

© Layher<br />

LAYHER, GÜGLINGEN – Technolino im Kindergarten<br />

Die Wilhelm Layher GmbH &<br />

Co. KG und der Eibensbacher<br />

Kindergarten „Haselnussweg“ nahmen<br />

wie in jedem Jahr am Projekt<br />

„Technolino“ teil. Der in diesem<br />

Jahr von Layher-Azubis hergestellte<br />

„Matsch- und Sandtisch“<br />

wurde dem Kindergarten bei<br />

einem Sommerfest übergeben. Er<br />

soll die Kinder im Vorschulalter<br />

im Sinne von „Technolino“ für<br />

die spannende Welt der Technik<br />

begeistern, und dafür engagiere<br />

sich Layher, heißt es in der Mitteilung<br />

weiter.<br />

www.layher.com<br />

64 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015<br />

Layher bringt Technik ins Spiel: Übergabe des Projekts „Technolino“ an den Eibensbacher Kindergarten „Haselnussweg“.


FIRMEN + LEUTE<br />

Dr.-Ing. Markus Deimel ist neuer Geschäftsführer<br />

der Vollert An lagenbau GmbH, er wird<br />

Gerhard Geist stufenweise ablösen.<br />

VOLLERT,<br />

WEINSBERG<br />

Markus Deimel neuer<br />

Geschäftsführer<br />

Dr.-Ing. Markus Deimel ist seit<br />

Juli neuer Geschäftsführer<br />

der Vollert Anlagenbau GmbH.<br />

Er übernimmt stufenweise die<br />

Aufgaben von Gerhard Geist,<br />

der Ende nächsten Jahres nach<br />

über 35 Jahren bei Vollert in<br />

den Ruhe stand geht. Dr. Deimel<br />

kommt von Baustoff-Anlagenhersteller<br />

Grenzebach BSH, wo er<br />

zuletzt Bereichsleiter Engineering<br />

war. Gerhard Geist war seit 1979<br />

Chefkonstrukteur und seit 2000<br />

Geschäftsführer, er habe „Vollert<br />

in den letzten Jahrzehnten entscheidend<br />

mit geprägt“.<br />

www.vollert.de<br />

IPS, CRAILSHEIM – Preis für Beratung<br />

Die International Packaging<br />

Systems GmbH (IPS) wurde<br />

als „Top Consultant“ mit dem<br />

Preis des deutschen Mittelstands<br />

in der Kategorie „Technische Beratung“<br />

ausgezeichnet. IPS ist ein<br />

Tochterunternehmen der Gerhard<br />

Schubert GmbH. Als „Engineering“-Dienstleister<br />

und Generalunternehmer<br />

entwickelt und liefert<br />

IPS auf den Kunden zugeschnittene,<br />

individuelle Verpackungslinien.<br />

Dazu bietet sie lieferantenunabhängige<br />

Beratung im Endverpackungsbereich<br />

für Branchen wie<br />

Pharma oder Konsumgüter.<br />

www.ips-packaging.com<br />

WÜRTH, KÜNZELSAU – Ministerbesuch<br />

Peter Friedrich, Landesminister<br />

für Bundesrat, Europa und<br />

internationale Angelegenheiten<br />

besuchte die Würth-Gruppe am<br />

Firmensitz. Einer Unternehmensvorstellung<br />

durch leitende Persönlichkeiten<br />

folgte eine Gesprächsrunde<br />

zu beruflicher, dualer,<br />

akademischer und internationaler<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach (links)<br />

erklärt Minister Peter Friedrich die Funk -<br />

tionsweise eines Würth Kanban-Behälters, der<br />

mithilfe einer integrierten Kamera und RFID-<br />

Transponder selbstständig Ware nachbestellt.<br />

Bildung sowie zur Digitalisierung<br />

als Herausforderung für Unternehmen<br />

und Kunden. Eine Führung<br />

durch Museum Würth und Logistikzentrum<br />

und ein gemeinsames<br />

Mittagessen im Betriebsrestaurant<br />

beschloss den Ministerbesuch.<br />

www.wuerth.com<br />

ALL FOR ONE<br />

STEEB,<br />

HEILBRONN<br />

Ergebnisse des<br />

3. Quartals<br />

Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs<br />

2014/2015 konnte<br />

die All for One Steeb AG<br />

den Umsatz um 16 Prozent auf<br />

60,1 Millionen Euro steigern.<br />

Für die neun Monate ergibt<br />

sich ein Umsatzanstieg um<br />

zwölf Prozent auf 180,4 Millionen<br />

Euro. Outsourcing Services<br />

erzielte ein Umsatzwachstum<br />

um zwölf Prozent und<br />

macht mit 82,4 Millionen Euro<br />

46 Prozent des Umsatzes aus.<br />

Der Verkauf von Softwarelizenzen<br />

stieg zwar im 3. Quartal<br />

um 4,5 Prozent, verringerte<br />

sich aber seit Oktober 2014<br />

um sieben Prozent auf 21,5<br />

und Consulting stieg in neun<br />

Monaten um 20 Prozent auf<br />

72,9 Millionen Euro.<br />

www.all-for-one.com<br />

Themen der Dezember-Ausgabe 12/2015<br />

TITEL-THEMA:<br />

Unternehmen erfolgreich führen<br />

ANZEIGENSCHLUSS:<br />

30.<strong>10.2015</strong><br />

DOSSIER-THEMA:<br />

Digitale Herausforderung<br />

THEMEN DES VERLAGSJOURNALS<br />

WIRTSCHAFTINFORM.DE:<br />

Finanzplatz Heilbronn, Inkasso &<br />

Forderungsmanagement<br />

Medienwelt, Druck & Verpackung<br />

Rechtsanwälte & Steuerberater<br />

Geldanlage & Altersvorsorge<br />

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recon-marketing GmbH<br />

Werderstraße 134<br />

74074 Heilbronn<br />

Telefon: 07131 7930-313<br />

Fax: 07131 7930-350<br />

E-Mail: w.<strong>news</strong>@recon-marketing.de<br />

Internet: w.<strong>news</strong>-mediadaten.de<br />

NR. 10 | 2015<br />

W IRT S C H A F T S M AG A Z IN DE R IHK HE ILB R O N N - F R A N K E N<br />

Technologietransfer heute –<br />

schnell, flexibel, agil.<br />

Seite 12<br />

TRANSFER ERFOLGREICH.<br />

OKTOBER 2015 w.<strong>news</strong><br />

65


kultur-tipps<br />

Geht es um das<br />

Thema Buchdruck,<br />

hat fast<br />

jeder denselben<br />

Namen im Kopf –<br />

Gutenberg. Doch<br />

auch die Region<br />

Heilbronn-Franken<br />

hat rund 350 Jahre<br />

nach Erfindung<br />

der Druckerpresse<br />

dazu beigetragen,<br />

dass wir heute Die Papierfabrik „Widmannsthal“.<br />

Bü cher, Zeitungen<br />

und Magazine lesen können. Johann Jakob<br />

Widmann hieß der gebürtige Heilbronner, der<br />

1825 Ersatzteile für die erste in Deutschland<br />

aufgestellte Donkin-Papiermaschine herstellen<br />

sollte. Er sah die englische Maschine und ihm<br />

war klar: Das geht schneller, besser und billiger.<br />

Nach langem Tüfteln war es soweit. Er hatte eine<br />

deutsche Endlospapiermaschine entworfen, die<br />

ihre englische Vorgängerin in den Schatten stellte.<br />

Er baute sie erstmals für den Papierfabrikanten<br />

Gustav Schaeuffelen, der sie 1829 in Betrieb<br />

nahm. Schnell wollten auch andere Unternehmen<br />

von Widmanns Innovationen profitieren<br />

und so konnte er<br />

eine Fabrik mit<br />

etwa 80 Mitarbeitern<br />

aufbauen und<br />

seine Maschinen in<br />

ganz Deutschland<br />

verkaufen. Dann<br />

riss seine Glückssträhne<br />

– das Patent<br />

fehlte und<br />

auch andere Hersteller<br />

begannen<br />

Papiermaschinen<br />

nach Widmanns<br />

Plänen zu bauen. Die wachsende Konkurrenz und<br />

das Hungerjahr 1846 brachten den Heilbronner<br />

Tüftler zu Fall. Er musste Insolvenz anmelden und<br />

wanderte in die USA aus. Doch auch wenn er die<br />

Region verließ, bleibt sein Beitrag zum Thema<br />

Buchdruck erhalten und auf die Frage „wem<br />

verdanken wir es, dass wir Bestseller, aktuelle<br />

Tageszeitungen und die w.<strong>news</strong> lesen können?“<br />

kommt jetzt vielleicht auch ein anderer Name<br />

in den Sinn: Johann Jakob Widmann. (csc)<br />

Quelle: Dr. Helmut Schmolz, Stadtarchivdirektor a.D.<br />

Heilbronn (2013)<br />

Schlagen auch Sie ein Produkt „Made in Heilbronn-Franken“ vor:<br />

Einfach per Mail unter pr@heilbronn.ihk.de oder telefonisch unter 07131 9677-109<br />

Mit allen Sinnen genießen<br />

– das kann man bei<br />

Christina Rommels Tour „Schokolade<br />

– das Konzert“. Neben<br />

der Popsängerin stehen bei den<br />

Konzerten die Rommel-Band<br />

und ein Chocolatier auf der<br />

Bühne. Nicht zu vergessen: die<br />

Schokoladenmädchen. Denn<br />

die verteilen die Kreationen<br />

des Schokokünstlers an die<br />

Zuschauer. Am 14. November<br />

findet das kulinarische Konzert<br />

ab 20 Uhr in der Erlenbachhalle<br />

in Igersheim statt und eines<br />

ist den meisten schon vorab<br />

klar: Es wird für Augen, Ohren<br />

und Gaumen etwas geboten.<br />

www.christina-rommel.de/live/<br />

schokoladen-konzerte<br />

Benjamin Tomkins sagt über<br />

sich selbst: „Früher war ich<br />

schizophren, aber jetzt sind wir<br />

wieder ok“. Mit dem gleichnamigen<br />

Bühnenprogramm lässt<br />

er am 22. Oktober in Künzels -<br />

66 w.<strong>news</strong> OKTOBER 2015<br />

Endloses Papier<br />

MADE IN HEILBRONN-FRANKEN<br />

MUSIK, SPASS UND SPANNUNG<br />

„Schokolade – das Konzert“ Christina<br />

Rommel spielt am 14. November<br />

in Igersheim.<br />

au-Gaisbach die Puppen tanzen.<br />

Ab 20 Uhr präsentiert er<br />

sich und seine Puppenfamilie<br />

im Alma-Würth-Saal und bietet<br />

Comedy, Gesang, Witz und<br />

Ironie. Wer ihn und seine verschiedenen<br />

Charaktere kennenlernen<br />

möchte, kann gleichzeitig<br />

zum Tierschutz beitragen.<br />

Denn die Theatergage des Puppenflüsterers<br />

wird gespendet.<br />

www.kuenzelsau.de<br />

Mörderischen Spaß beim<br />

Vier-Gänge-Menü – das<br />

bietet das Krimidinner im Ringhotel<br />

„Die Krone“ am 14. November<br />

in Schwäbisch Hall.<br />

Dabei geht’s diesmal in die Luft.<br />

„Ein Schuss ins Blaue“ heißt<br />

das Bühnenprogramm, bei dem<br />

sich ab 19.30 Uhr die „Túnfifill“,<br />

das Luftschiff der Reederei<br />

Gulban, in die Lüfte erhebt<br />

und aus der Jungfernfahrt eine<br />

Mörderjagd über den Wolken<br />

wird. Wer die Kombination aus<br />

Kulinarik und Krimi nicht verpassen<br />

möchte, kann über das<br />

Ringhotel „Die Krone“ Karten<br />

reservieren.<br />

(csc)<br />

www.hotel-diekrone.de<br />

IMPRESSUM<br />

w.<strong>news</strong> ist das offizielle Organ der<br />

IHK Heilbronn-Franken.<br />

Online-Ausgabe: www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />

Herausgeber:<br />

IHK Heilbronn-Franken<br />

Ferdinand-Braun-Straße 20<br />

74074 Heilbronn<br />

Telefon 07131 9677-0<br />

www.heilbronn.ihk.de<br />

Geschäftsstellen:<br />

Bad Mergentheim<br />

Telefon 07931 9646-0<br />

Schwäbisch Hall<br />

Telefon 0791 95052-0<br />

Redaktion:<br />

Matthias Marquart (Koordination)<br />

Julia Sommerfeld<br />

Katharina Müller (Volontärin)<br />

Telefon 07131 9677-109<br />

E-Mail pr@heilbronn.ihk.de<br />

Der Bezug der Zeitschrift erfolgt<br />

im Rahmen der grundsätzlichen<br />

Beitragspflicht als Mitglied der IHK.<br />

Die mit dem Namen eines nicht der<br />

Redaktion angehörenden Verfassers<br />

oder seinen Initialen gekennzeich -<br />

neten Beiträge geben die Meinung<br />

des Autors, aber nicht unbedingt die<br />

der IHK Heilbronn-Franken wieder.<br />

Das Verlagsjournal wirtschaftinform.de<br />

wird sowohl redaktionell als auch<br />

inhaltlich ausschließlich verantwortet<br />

und betreut von der HETTENBACH<br />

GMBH & CO KG WERBEAGENTUR GWA.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Unterlagen wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Anzeigenvertrieb:<br />

recon-marketing GmbH<br />

Werderstraße 134, 74074 Heilbronn<br />

Manfred Fehr (Anzeigenleiter)<br />

Telefon 07131 7930-313<br />

E-Mail fehr@recon-marketing.de<br />

Mediadaten: w.<strong>news</strong>-mediadaten.de<br />

Verlag, Gestaltung, Satz und<br />

Produktion:<br />

HETTENBACH GMBH & CO KG<br />

WERBEAGENTUR GWA<br />

Werderstraße 134, 74074 Heilbronn<br />

Telefon 07131 7930-100<br />

www.hettenbach.de<br />

Druck:<br />

Bechtle Druck & Service<br />

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Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen<br />

Anzeigenpreise:<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 12 vom<br />

01.12.2011<br />

Print<br />

Auflage IVW-geprüft<br />

k<br />

ompensiert<br />

Id-Nr. 1113492<br />

www.bvdm-online.de<br />

Emissionen durch Emissions einsparungen ausgeglichen<br />

w.<strong>news</strong>-mediadaten.de


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langjährige Erfahrung ermöglicht es uns, Ihnen<br />

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Telefon / Fax<br />

☎ 07131-628550<br />

07131-628557<br />

E-Mail / Web<br />

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oder Warenzeichen ihrer Eigentümer und/oder ihrer Hersteller.


Von klein bis groß – Region der Vielfalt<br />

Qualität ist für uns keine Frage der Unternehmensgröße<br />

Als in Generationen gewachsenes Hohenloher Familienunternehmen wissen wir, was<br />

auch unsere kleinen und mittelständischen Kunden bewegt. Denn gerade dann liegt<br />

eine große Herausforderung in cleverer Organisation, effizientem Einsatz der Kapazitäten<br />

und Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen. Das sagen unsere Kunden:<br />

Heinz Smykalla, Geschäftsführer, HDS Ventilatoren Vertriebs-GmbH, Dörzbach (11 Mitarbeiter)<br />

„Rüdinger übernimmt für uns den gesamten Stückgut-Transport – tagtäglich seit unserer<br />

Unternehmensgründung. Unser zufriedenes Feedback: zuverlässig, pünktlich, schnell.“<br />

Frank Reinmuth, Geschäftsführer, Heinrich Reinmuth GmbH & Co., Mosbach (19 Mitarbeiter)<br />

„Neben der Abholung bei Zulieferern und Auslieferung unserer Erzeugnisse an Handelskunden<br />

unterstützt uns die Rüdinger Spedition auch beim Export in die Schweiz mit<br />

Erstellung der Ausfuhrbegleitdokumente und Importverzollung. Mit der Zusammenarbeit<br />

sind wir hoch zufrieden.“<br />

Peter Keilbach, Dipl. Produktgestalter, Keilbach Designprodukte, Dörzbach (10 Mitarbeiter)<br />

„Wir sind Hersteller von hochwertigen Produkten bei denen die Gestaltung eine<br />

hohe Priorität hat. Zahlreiche internationale Design-Awards zieren unsere Produkte.<br />

Den zuverlässigen Transport macht seit 20 Jahren die Spedition Rüdinger.“<br />

Testen Sie uns unverbindlich!<br />

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Sie sich bitte direkt an Sandra Platzgummer:<br />

Tel. (06294) 90 8 - 98<br />

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