Schweisszusatzwerkstoffe - ISO Schweisstechnik AG
Schweisszusatzwerkstoffe - ISO Schweisstechnik AG
Schweisszusatzwerkstoffe - ISO Schweisstechnik AG
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Index Schweisstechnischer Begriffe<br />
Glühen<br />
Unter Glühen von Stahl versteht man das langsame Erwärmen auf eine bestimmte<br />
Temperatur, das Halten auf dieser Temperatur und das nachfolgende langsame<br />
Abkühlen.<br />
a) Spannungsarmglühen<br />
Durch Spannungsarmglühen werden Spannungen verringert, welche Giessen, Walzen,<br />
Schmieden, Schweißen oder durch starke spanende Formungen entstanden sind.<br />
Dabei werden Werkstücke 1 bis 2 Std. gewärmt, geglüht und dann sehr langsam<br />
abgekühlt. Die Temperaturen liegen für unlegierte Stähle zwischen 550 und 600°C,<br />
für niedriglegierte Stähle zwischen 650 und 850°C.<br />
b)Weichglühen<br />
Durch Weichglühen wird gehärteter oder kaltverfestigter Stahl wieder weich gemacht,<br />
um ihn gut bearbeiten zu können. Er wird je nach Vorschrift des Herstellers<br />
bis zu mehreren Stunden geglüht und langsam abgekühlt. Weichgeglüht werden<br />
unlegierte Stähle zwischen 680°C und 730°C, niedriglegierte Stähle zwischen 710°<br />
und 730°C und hochlegierte Stähle zwischen 650° und 700°C.<br />
c) Normalglühen<br />
Das Normalglühen oder Normalisieren wird angewandt, wenn das Gefüge beim<br />
Schweißen, Walzen, Giessen oder durch Glühbehandlung, ein ungleiches oder grobes<br />
Korn erhalten hat. Die Werkstücke bekommen dadurch wieder ein feines, gleichmäßiges<br />
Gefüge. In der Regel genügt ein kurzzeitiges Glühen für unlegierte Stähle<br />
zwischen 820 und 910°C, und für niedriglegierte Stähle von 850 bis 920°C.<br />
Glühfehler<br />
Glühen bei zu niedriger Temperatur ergibt nicht die gewünschte Gefügeumwandlung.<br />
So wird z. B. kaltverfestigter Stahl nicht genügend weich.<br />
Durch Glühen bei zu hoher Temperatur wird der Stahl überhitzt und dadurch grobkörnig.<br />
Er lässt sich jedoch durch nochmaliges richtiges Glühen (Normalisieren)<br />
rückfeinen. Wird C-Stahl bis zur Weißglut erhitzt, so ist er verbrannt und dadurch<br />
völlig unbrauchbar geworden.<br />
Härten<br />
a) Abschrecken<br />
Das Abschrecken ist ein rascher Wärmeentzug. Es unterbindet die Rückbildung<br />
des Gefüges. Die erzielte Härte hängt nicht nur von der Zusammensetzung der<br />
Stähle, sondern auch von der Schnelligkeit der Abkühlung ab. Um Spannungen<br />
bzw. Härterisse zu vermeiden, muss mit möglichst niedriger Geschwindigkeit<br />
abgeschreckt werden.<br />
b) Wärmen<br />
Der Stahl ist erst langsam anzuwärmen und dann schnell auf die Härtetemperatur<br />
zu bringen.<br />
Anlassen<br />
Anlassen ist ein Wiederwärmen nach dem Härten. Es hat den Zweck, die durch<br />
Härten entstandenen Spannungen und die hohe Sprödigkeit der Werkstücke zu<br />
beseitigen. Je nach Anlasstemperatur wird dabei die Zähigkeit des Stahles mehr<br />
oder weniger erhöht, aber auch seine Härte entsprechend verringert.<br />
Altern<br />
Durch Altern (Auslagern) verlieren die Werkstücke die durch die Wärmebehandlung<br />
entstandenen inneren Spannungen, ohne dass die Härte vermindert wird.<br />
Nitrierhärten<br />
Nitrieren oder Aufsticken (Zuführen von Stickstoff, „Nitrogenium“) ist ein Ranschichthärten,<br />
bei dem Stickstoff in die Randschicht des Stahlstückes eindringt. In<br />
der Randschicht bilden sich Eisen-Stickstoff-Verbindungen, sogenannte Nitride.<br />
Sie sind Härtebildner, ohne dass abgeschreckt zu werden braucht.<br />
Heißriss<br />
Heißrisse sind Risserscheinungen, deren Entstehung an das Vorhandensein von<br />
schmelzflüssigen Korngrenzenphasen, die gleichzeitige Aufweitung des Gefüges<br />
durch Kontraktionsspannungen (Zugspannungen) sowie ein heißrissgefährdetes<br />
(grobkörniges) Gefüge gebunden ist. Heißrisse werden in Abhängigkeit von ihrem<br />
Entstehungsmechanismus in Erstarrungs-, Wiederaufschmelz- und Risse infolge<br />
von Zähigkeitsabfällen (DDC-Risse) unterteilt.<br />
Kaltriss<br />
Kaltrisse sind Risserscheinungen, deren Bildung in einem Temperaturbereich abläuft,<br />
wo keine schmelzflüssigen Korngrenzenphasen mehr auftreten können, der<br />
Werkstoff somit vollständig erstarrt ist. Kaltrisse entstehen durch überschreitung des<br />
Festigkeitsvermögens im Inneren des Werkstoffgefüges und können verschiedene<br />
Ursachen haben. Wichtige Arten von Kaltrissen sind Aufhärtungsrisse, wasserstoffinduzierte<br />
Risse und Terrassenbrüche.<br />
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Kaltzähe Stähle<br />
Werden in der Kälteindustrie zum Bau von Gasverflüssigungsanlagen, Pumpen,<br />
Rohrleitungen, Transport- und Lagerbehältern verwendet. Als kaltzäh werden Stähle<br />
bezeichnet, die auch bei Temperaturen unter –10°C eine ausreichende Zähigkeit<br />
aufweisen.<br />
Kohlenstoff (C)<br />
Legierungs- und Begleitelement. Erhöht Zugfestigkeit und Streck-grenze. Verringert<br />
Dehnung, Kerbschlagarbeit und –zähigkeit sowie Wärmeleitfähigkeit. Führt bei<br />
mehr als 0,22% zur Aufhärtung.<br />
Pelletieren<br />
Beim Pelletieren werden Feinsterze und Konzentrate mit Korngrößen von weit<br />
unter 1,0mm zu Kügelchen von etwa 10 bis 15mm geformt.<br />
Sintern<br />
Die Sinterung (Sintern=Zusammenbacken) wird heute im allgemeinen auf Bandsinteranlagen<br />
durchgeführt.<br />
Spektralanalyse<br />
Um die Zusammensetzung der Werkstoffe, d. h. Art und Menge der Legierungsbestandteile<br />
festzustellen, wird an Stelle der chemischen Analyse vielfach die<br />
Spektralanalyse angewendet.<br />
Terrassenbruch<br />
Terrassenbrüche sind eine spezielle Art von Kaltrissen und entstehen bei Belastung<br />
von Bauteilen in Blechdickenrichtung (z-Richtung) durch Zerstörung (Aufreißen)<br />
ausgewalzter, spröder Einschlüsse im Grundwerkstoff, z.B. von Mangansulfiden,<br />
im Bereich von Schweißverbindungen. Der Bruch verläuft im wärmebeeinflussten<br />
Bereich des Grundwerkstoffs terrassenförmig entlang der aufgerissenen flächenhaften<br />
Einschlüsse.<br />
Warmfeste Stähle<br />
In der Industrie werden für zahlreiche Zwecke warmfeste Stähle verlangt, die<br />
auch bei erhöhten Temperaturen noch ausreichende Festigkeit besitzen. Das ist<br />
insbesondere im Kraftwerksbau, der chemischen Industrie sowie der Raum- und<br />
Luftfahrt der Fall.<br />
- Warmfeste Stähle für Betriebstemperaturen bis etwa 550°C.<br />
- Hochwarmfeste Stähle für Betriebstemperaturen über 550°C.<br />
- Maximale Einsatztemperaturen der hochwarmfesten Stähle<br />
liegen heute bei rd. 1100°C.<br />
ZTU-Schaubild<br />
Schaubild zur Beschreibung von Umwandlungsvorgängen eines Werkstoffs oder<br />
Schweißgutes (Schweiss-ZTU-Schaubild) in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur.<br />
Jedes ZTU-Schaubild gilt nur für die Bedingungen, unter denen es aufgestellt<br />
wurde.<br />
Literatur Hinweise mit bestem Dank für die Unterstützung und Hilfe in der<br />
Erstellung der technischen Angaben<br />
Handbuch der Schweissverfahren:<br />
Verlag: DVS - Killing<br />
Europa Lehrmittel:<br />
Verlag: Europa-Lehrmittel - Nourney, Vollmer GmbH & Co.<br />
42781 Haan-Gruiten. 53. Auflage / Europa Nr. 10129<br />
Fachkunde Metall<br />
<strong>Schweisstechnik</strong><br />
Werkstoffe - Konstruieren - Prüfen<br />
Von: Schulze/Krafka/Neumann<br />
VDI Verlag<br />
Lincoln Smitweld GmbH<br />
B-40699 Erkrath<br />
Avesta<br />
Handbook for the welding of Stainless Steel<br />
Messer Griesheim GMBH<br />
D-Frankfurt/Main<br />
ESAB GmbH<br />
D-42655 Solingen<br />
Linde Gas <strong>AG</strong><br />
Carl-von-Linde-Strasse 25<br />
D-85716 Unterschleissheim<br />
PanGas - Dagmersellen