01.10.2015 Aufrufe

Reportage «...der Rest ist Luxus.»

Jede zehnte Person in der Schweiz gilt als arm und kann sich nur das Allernotwendigste leisten. Eine Erleichterung für die Betroffenen ist das Angebot der 19 Caritas-Märkte. Dort erhalten sie Lebensmittel und Hygieneartikel zu Tiefstpreisen. Zu Gast im Caritas-Markt Oerlikon: Kundinnen und Kunden erzählen. Text: Ulrike Seifart Bilder: Andreas Schwaiger

Jede zehnte Person in der Schweiz gilt als arm
und kann sich nur das Allernotwendigste leisten.
Eine Erleichterung für die Betroffenen ist das
Angebot der 19 Caritas-Märkte. Dort erhalten sie
Lebensmittel und Hygieneartikel zu Tiefstpreisen.
Zu Gast im Caritas-Markt Oerlikon: Kundinnen
und Kunden erzählen.

Text: Ulrike Seifart
Bilder: Andreas Schwaiger

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<strong>«</strong>…DER REST<br />

IST LUXUS.<strong>»</strong><br />

Jede zehnte Person in <strong>der</strong> Schweiz gilt als arm<br />

und kann sich nur das Allernotwendigste le<strong>ist</strong>en.<br />

Eine Erleichterung für die Betroffenen <strong>ist</strong> das<br />

Angebot <strong>der</strong> 19 Caritas-Märkte. Dort erhalten sie<br />

Lebensmittel und Hygieneartikel zu Tiefstpreisen.<br />

Zu Gast im Caritas-Markt Oerlikon: Kundinnen<br />

und Kunden erzählen.


<strong>Reportage</strong>: Caritas-Markt<br />

<strong>«</strong>Viele schämen sich dafür, dass sie im Caritas-Markt<br />

einkaufen müssen.<strong>»</strong><br />

Kay Rohrbach (27 Jahre), mit Hanna (2 Jahre)<br />

Berührungsängste kennt die 27-jährige Kay Rohrbach nicht: Bereitwillig<br />

gibt sie Auskunft, spricht offen an, was an<strong>der</strong>e vielleicht nur denken. <strong>«</strong>Natürlich<br />

gehe ich hier einkaufen, wenn ich doch die Berechtigung dafür<br />

habe<strong>»</strong>, sagt sie nachdrücklich. <strong>«</strong>Ich glaube aber, dass vielen dieser Umstand<br />

Mühe bereitet und sie sich schämen.<strong>»</strong> Dabei könne man doch nur profitieren,<br />

es sei billig, es gäbe Markenartikel und sogar Bio-Produkte. Dinge, die<br />

in normalen Läden zu teuer wären.<br />

Das Selbstbewusstsein <strong>der</strong> alleinerziehenden Mutter kommt nicht von<br />

ungefähr, denn Kay Rohrbach stehen – im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en – alle Türen<br />

noch offen. Dass es eine gute und sichere Zukunft wird, daran arbeitet<br />

sie gerade. Sie holt die Matura nach und möchte anschliessend studieren.<br />

<strong>«</strong>Ich habe nie eine Berufslehre gemacht, mich nur mit Gelegenheitsjobs über<br />

Wasser gehalten<strong>»</strong>, erzählt sie. Sie beschloss, noch mal von vorne zu beginnen,<br />

etwas Ordentliches zu machen. Tochter Hanna war dabei zwar nicht<br />

geplant, aber willkommen. Auch wenn es eine enorme Doppelbelastung <strong>ist</strong>:<br />

<strong>«</strong>Die Kopfarbeit in <strong>der</strong> Schule, mich anschliessend um meine Tochter kümmern<br />

und dann noch Hausaufgaben machen, das <strong>ist</strong> extrem anstrengend.<strong>»</strong><br />

In ihrem Korb hat Kay Rohrbach: Blumenkohl, Brot, Mozzarella, Ovomaltine,<br />

Bohnen, Kürbis, Risotto, Bio Weichkäse, Tütensuppen, Butter, Eier, Bouillon,<br />

Ravioli für 19,50 Franken.<br />

Text: Ulrike Seifart<br />

Bil<strong>der</strong>: Andreas Schwaiger<br />

Lautes Dröhnen empfängt uns, als wir die<br />

Türen zum Caritas-Markt in Oerlikon aufstossen.<br />

Baulärm. Das Gebäude, in dem <strong>der</strong><br />

Laden eingemietet <strong>ist</strong>, wird saniert. <strong>«</strong>Das<br />

geht nun schon seit Monaten so<strong>»</strong>, klagt eine<br />

Mitarbeiterin.<br />

Vielleicht sind deshalb gerade kaum<br />

Kunden und Kundinnen im Geschäft, denn<br />

eigentlich kommen bis zu Hun<strong>der</strong>t pro Tag<br />

und kaufen hier auf zweihun<strong>der</strong>t Quadratmetern<br />

ein. Wählen aus einem umfangreichen<br />

Sortiment von Lebensmitteln, Hygieneartikeln<br />

und Haushaltswaren. Von<br />

Joghurt über Eukalyptusbad bis hin zu<br />

Trinkgläsern <strong>ist</strong> alles vertreten. Darunter<br />

viel Markenhersteller wie Maggi, Biotta,<br />

Emmi, Weleda o<strong>der</strong> Nivea.<br />

Brot <strong>ist</strong> heiss begehrt<br />

Es <strong>ist</strong> 10.30 Uhr und schlagartig füllt sich<br />

<strong>der</strong> Markt – Brot <strong>ist</strong> gekommen. <strong>«</strong>Auf unser<br />

Brot warten die Leute mit Freude<strong>»</strong>, erzählt<br />

Verkäuferin Mary Ay, während sie die<br />

Backwaren im Regal einsortiert. Sieben verschiedene<br />

Brotsorten, vier Brötliarten und<br />

Gipfeli sind heute gekommen, produziert<br />

und gratis zur Verfügung gestellt von zwei<br />

renommierten Zürcher Bäckereien. Das <strong>ist</strong><br />

eher eine Ausnahme, denn die me<strong>ist</strong>en Waren<br />

beziehen die Caritas-Märkte über das<br />

zentrale Warenlager in Rothenburg (siehe<br />

Kasten Seite 10). Doch natürlich gibt es<br />

auch immer wie<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>fälle, wie <strong>der</strong> eines<br />

Süsswarenfabrikanten, <strong>der</strong> Pralinés<br />

durch einen Verpackungsschaden nicht<br />

<strong>«</strong>Selbständig arbeiten zu können, ein aktiver Teil <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu sein, <strong>ist</strong> für viele Menschen eine Erfüllung, ein Lebensinhalt.<strong>»</strong><br />

mehr verkaufen konnte. Er stellte sie dem<br />

Markt in Oerlikon zur Verfügung. Ganze<br />

zwei Paletten waren das. Einwandfreie<br />

Ware. Wie übrigens alle Produkte in den<br />

Läden: Me<strong>ist</strong> handelt es sich um Über-<br />

<strong>«</strong>Als Ausgesteuerter b<strong>ist</strong> du abgeschrieben,<br />

einfach weg vom Fenster.<strong>»</strong><br />

Stanislaw Stegnerski, 59 Jahre<br />

Mühsam bewegt sich Stanislaw Stegnerski an einem Stock durch den<br />

Caritas-Laden. Sichtbar angestrengt erzählt <strong>der</strong> IV-Rentner von dem Unfall,<br />

<strong>der</strong> seine Leben jäh verän<strong>der</strong>te. Nach einem Sturz 2003 auf den Rücken und<br />

mehreren Operationen war <strong>der</strong> geschäftige, dynamische Mechaniker nur<br />

noch zu 50 Prozent arbeitsfähig. Die bisherige Firma konnte ihm keinen<br />

Ausweichjob anbieten, die zermürbende Suche nach einer neuen Stelle<br />

begann. Hoffnungslos. Stanislaw Stegnerski wurde zum Sozialfall, die Jobsuche<br />

zur Farce. <strong>«</strong>Sagen Sie mir, wer will mich denn noch? Mein Alter, die<br />

lange Arbeitsunterbrechung und dann die eingeschränkte Gesundheit – da<br />

b<strong>ist</strong> du abgeschrieben<strong>»</strong>, erzählt er resigniert. Ein Schlaganfall 2009 verschlimmerte<br />

die gesundheitliche Situation, die ganze linke Seite <strong>ist</strong> seitdem<br />

beeinträchtigt.<br />

Finanziell kommt Stanislaw Stegnerski kaum über die Runden: <strong>«</strong>Mir<br />

bleiben knapp 480 Franken im Monat zum Leben. Das <strong>ist</strong> zu wenig<strong>»</strong>, sagt<br />

er. Darum <strong>ist</strong> ihm je<strong>der</strong> eingesparte Rappen sehr wichtig. <strong>«</strong>Ich bin wirklich<br />

dankbar, dass es den Caritas-Markt gibt. Ich kann hier sehr, sehr viel Geld<br />

sparen. Er hilft mir zu überleben.<strong>»</strong><br />

In seinem Korb hat Stanislaw Stegnerski: Caotina, Hüttenkäse, Mozzarella,<br />

Shampoo, Butter, Sellerie, Brot, Rohschinken für 16,60 Franken.<br />

<strong>«</strong>Mit einem Kind <strong>ist</strong> es sehr schwierig, finanziell über<br />

die Runden zu kommen.<strong>»</strong><br />

Marleny Reyes (23 Jahre), mit Jarine (5 Jahre)<br />

Marleny Reyes <strong>ist</strong> nicht nur Kundin im Caritas-Markt, sie arbeitet auch<br />

gleichzeitig hier als Verkäuferin. Die geplante Ausbildung zur Detailhandels-<br />

Fachfrau konnte sie nach <strong>der</strong> Schule durch ihre Schwangerschaft nicht antreten.<br />

Als Tochter Jarine auf <strong>der</strong> Welt war, absolvierte Marleny ein Praktikum<br />

in einem Klei<strong>der</strong>geschäft. Dadurch wurde ihr Berufswunsch gefestigt<br />

und sie möchte baldmöglichst die Berufslehre nachholen.<br />

Die Teillohn-Stelle im Caritas-Markt hilft ihr schon mal, Erfahrungen zu<br />

sammeln. Ausserdem lässt sie sich gut mit ihrer Situation als Alleinerziehende<br />

vereinbaren: <strong>«</strong>Ich darf spontan meine Tochter mit zur Arbeit bringen,<br />

wenn sie mal nicht in den Kin<strong>der</strong>garten gehen kann. Das <strong>ist</strong> an<strong>der</strong>swo bestimmt<br />

nicht so einfach möglich.<strong>»</strong><br />

Da Marleny keine Unterstützung vom Kindsvater bekommt, lebt sie in<br />

einem permanenten finanziellen Engpass. <strong>«</strong>Kin<strong>der</strong> kosten viel Geld<strong>»</strong>, sagt<br />

sie. <strong>«</strong>Sie wachsen so schnell, ständig brauchst du neue Klei<strong>der</strong> und Schuhe<br />

und schon bald muss ich Sachen für die Schule posten.<strong>»</strong> Vielleicht, so hofft<br />

Marleny, bekommt sie auch ohne Lehre einen Job, <strong>der</strong> neben einem guten<br />

Lohn echte familienfreundliche Arbeitszeiten bietet.<br />

In ihrem Korb hat Marleny Reyes:<br />

Rüebli, 3 Peperoni, Bananen, 8 Joghurt für 9,20 Franken.<br />

8 Caritas <strong>«</strong>Menschen<strong>»</strong> 4/10<br />

<strong>«</strong>Menschen<strong>»</strong> 4/10 Caritas 9


<strong>Reportage</strong>: Caritas-Markt<br />

schüsse o<strong>der</strong> Fehlproduktionen, die Qualität<br />

<strong>der</strong> Lebensmittel <strong>ist</strong> dabei vollkommen<br />

in Ordnung und unterliegt den strengen Bestimmungen<br />

des Lebensmittelgesetztes.<br />

Hohe Eigenverantwortung<br />

Damit die hohe Qualität vor Ort beibehalten<br />

werden kann, wird Hygiene im Markt<br />

grossgeschrieben. Täglich reinigen Mitarbeitende<br />

die Regale, kontrollieren die Temperatur<br />

<strong>der</strong> Kühlgeräte, prüfen Obst und<br />

Gemüse auf Frische, checken die Haltbarkeitsdaten<br />

<strong>der</strong> Lebensmittel. Die Arbeiten<br />

sind genauestens festgelegt und terminiert<br />

und je<strong>der</strong> weiss, was er zu tun hat. <strong>«</strong>Unsere<br />

Angestellten haben eine grosse Selbstverantwortung.<br />

Sie müssen sich und ihre Arbeit<br />

im Sinne des Marktes selber organisieren.<br />

<strong>«</strong>WIR WOLLEN DIE ZAHL DER CARITAS-MÄRKTE VERDOPPELN.<strong>»</strong><br />

Rolf Maurer <strong>ist</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Genossenschaft Caritas-Markt.<br />

Im Interview gibt er Auskunft über<br />

die Funktionsweise und Ziele <strong>der</strong><br />

Caritas-Märkte.<br />

Herr Maurer, wie viele Caritas-Märkte gibt es?<br />

Mittlerweile zählen wir 19 Märkte in <strong>der</strong> ganzen<br />

Schweiz. Im Kanton Thurgau läuft zudem<br />

ein Pilotprojekt. Dort kann <strong>der</strong> Caritas-Markt<br />

auf Rä<strong>der</strong>n, das <strong>ist</strong> ein mobiler Verkaufsladen,<br />

auch die Menschen in ländlichen Gegenden<br />

erreichen.<br />

Braucht es denn überhaupt so viele Märkte?<br />

Lei<strong>der</strong> ja, denn die Armut in <strong>der</strong> Schweiz<br />

wächst. Ein Anzeichen dafür <strong>ist</strong> unser steigen<strong>der</strong><br />

Gesamt-Umsatz: Hatten wir im Jahr 2007<br />

noch rund 4,2 Millionen Franken Umsatz, waren<br />

es 2009 bereits 7,1 Millionen Franken. In<br />

diesem Jahr rechne ich mit einem Zuwachs<br />

von 12 Prozent.<br />

Ist das Angebot in den Märkten überall gleich?<br />

Ja, mehr o<strong>der</strong> weniger. Grundnahrungsmittel<br />

wie Milch, Brot, Reis und Teigwaren werden in<br />

jedem Laden geführt. Ergänzt wird das Angebot<br />

mit Frischprodukten, Obst, Gemüse und<br />

an<strong>der</strong>en Lebensmitteln sowie Hygieneartikeln<br />

und Reinigungsmitteln. Aber egal ob in<br />

St. Gallen, Lausanne o<strong>der</strong> Chur: In den Caritas-Märkten<br />

kann <strong>der</strong> tägliche Bedarf gedeckt<br />

werden, und das von Montag bis Samstag.<br />

Und es funktioniert<strong>»</strong>, sagt Peter Betschart,<br />

Stellvertreter <strong>der</strong> Betriebsleitung.<br />

Das Team wird zum Familienersatz<br />

Elf Personen zählt das Team im Caritas-<br />

Markt Oerlikon. Neun davon sind in einem<br />

Teillohnprojekt beschäftigt. Dieses ermöglicht<br />

Sozialhilfebeziehenden, wie<strong>der</strong> einer<br />

Im Caritas-Markt Oerlikon arbeiten darum viele alleinerziehende<br />

Mütter, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance haben.<br />

Erwerbstätigkeit nachzugehen und somit<br />

ein kleines Einkommen zu erzielen. <strong>«</strong>Selbständig<br />

arbeiten zu können, ein aktiver Teil<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zu sein, <strong>ist</strong> für viele Menschen<br />

eine Erfüllung, ein Lebensinhalt<strong>»</strong>,<br />

erklärt Marco Callegari, Projektleiter des<br />

Woher bekommen die Märkte ihre Waren?<br />

Einen Grossteil <strong>der</strong> Waren, etwa 80 Prozent,<br />

beziehen sie aus dem Zentrallager in Rothenburg<br />

bei Luzern. Bis zu 6000 Paletten werden<br />

dort jährlich verarbeitet. Für einige lokale Produkte<br />

berücksichtigen die Märkte Zulieferer<br />

aus <strong>der</strong> Region. Insgesamt beliefern uns über<br />

400 Händler und Produzenten, darunter Coop,<br />

Denner, Migros, Nestlé und Coca Cola.<br />

Und die Waren erhält Caritas gratis?<br />

Nein: Nur etwa 35 Prozent des gesamten Sortiments<br />

wird uns von den Detailhändlern und <strong>der</strong><br />

Industrie gratis zur Verfügung gestellt. Das <strong>ist</strong><br />

me<strong>ist</strong> <strong>der</strong> Fall bei Überproduktionen, Fehllieferungen<br />

o<strong>der</strong> Verpackungsschäden. Die Ware<br />

<strong>ist</strong> dabei aber immer einwandfrei! Die restlichen<br />

65 Prozent des Sortiments werden von uns regulär<br />

eingekauft – teils zu Vorzugspreisen, teils<br />

zu Marktpreisen.<br />

Wie kann denn <strong>der</strong> Caritas-Markt seine Waren<br />

so günstig abgeben?<br />

Es <strong>ist</strong> tatsächlich so, dass wir gezielt die Produkte<br />

in unseren Läden zwischen 30 und 50<br />

Prozent unter den Marktpreisen verkaufen. Neben<br />

den Waren, die wir selbst gratis o<strong>der</strong> günstig<br />

beziehen, le<strong>ist</strong>en die Produkte-Paten einen<br />

grossen Beitrag an unsere tiefen Verkaufspreise.<br />

Produkte-Paten können Einzelpersonen,<br />

Institutionen und Firmen sein, die mittels einer<br />

Jahrespatenschaft Grundnahrungsmittel wie<br />

Zucker, Milch o<strong>der</strong> Mehl finanzieren.<br />

Caritas-Markts Oerlikon. Häufig müsse<br />

man neue Angestellte aber erst einmal aufbauen.<br />

Marco Callegari: <strong>«</strong>Einige waren anfangs<br />

am Boden zerstört. Niemand hat sie<br />

bisher als Arbeitskraft gewollt, viele sind<br />

schüchtern, trauen sich nichts zu. In erster<br />

Linie geht es also darum, sie aus <strong>der</strong> Isolation<br />

zu holen und ihnen eine Tagesstruktur<br />

zu geben.<strong>»</strong> Schon nach wenigen Wochen<br />

Arbeit seien die me<strong>ist</strong>en wie umgewandelt<br />

und für den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en werde das<br />

Team zum Familienersatz, ergänzt er.<br />

Bei <strong>der</strong> Rekrutierung von neuen Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen wird auch<br />

Erzielen die Caritas-Märkte Gewinne?<br />

Nein. Der Caritas-Markt <strong>ist</strong> immer noch ein<br />

Projekt, das uns Geld kostet. Die einzelnen<br />

Märkte werden von den selbständigen regionalen<br />

Caritas-Stellen geführt und diese finanzieren<br />

die Betriebskosten <strong>der</strong> Läden mit eigenen<br />

Mitteln.<br />

Der Caritas-Markt <strong>ist</strong> auch ein Arbeitgeber.<br />

Wer arbeitet im Markt?<br />

Die Zusammensetzung des Personals <strong>ist</strong> in<br />

den einzelnen Läden recht individuell. Grundsätzlich<br />

hat es immer ein bis zwei Festangestellte.<br />

Ausserdem können wir auf die Mitarbeit<br />

zahlreicher Freiwilliger bauen und wir<br />

bieten Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern<br />

und Sozialhilfeempfängerinnen eine sinnvolle<br />

Beschäftigung. Auch Zivildienstle<strong>ist</strong>ende<br />

kommen zum Einsatz.<br />

Hat die Genossenschaft Caritas-Markt ein Ziel,<br />

eine Vision?<br />

Ja! Innerhalb <strong>der</strong> Caritas Kampagne <strong>«</strong>Armut<br />

halbieren<strong>»</strong> wollen wir bis 2020 die Zahl <strong>der</strong><br />

Caritas-Märkte verdoppeln.<br />

www.caritas-markt.ch<br />

<strong>«</strong>Beim Einkauf achte ich auf saisonale und regionale<br />

Produkte. Eine gesunde Ernährung <strong>ist</strong> mir wichtig<strong>»</strong><br />

Jörg W. Lauber, 45 Jahre<br />

<strong>«</strong>Natürlich kaufe ich hier vor allem wegen <strong>der</strong> günstigen Preise ein<strong>»</strong>, sagt<br />

Jörg W. Lauber. Aber er schätze auch die herzliche Quartier-Laden-Atmosphäre,<br />

das freundliche Personal und das vielfältige Gemüseangebot. Ein- bis<br />

zweimal die Woche kommt <strong>der</strong> studierte Volkswirtschafter und Soziologe<br />

in den Caritas-Markt nach Oerlikon. 2007 verlor er durch <strong>Rest</strong>rukturierungsmassnahmen<br />

seinen Job und konnte trotz zahlreicher Bewerbungen<br />

bisher keine neue Anstellung finden. <strong>«</strong>Ich falle aus dem Raster. Vielleicht<br />

<strong>ist</strong> es das Alter, vielleicht auch meine Spezialisierung.<strong>»</strong> Jörg W. Lauber nutzt<br />

die Zeit, er lernt, bildet sich weiter, liest viel. Momentan <strong>ist</strong> er im Rahmen<br />

eines zeitlich begrenzten Beschäftigungsprogramms Projektleiter des Qualitätsmanagements.<br />

<strong>«</strong>Ich habe mich selbst für dieses Projekt beworben, denn<br />

ich kann mich dort mit mo<strong>der</strong>nster Software in Betriebswirtschaft weiterbilden<strong>»</strong>,<br />

erläutert er.<br />

Er glaubt fest daran, schon bald wie<strong>der</strong> in das Berufsleben einsteigen zu<br />

können: <strong>«</strong>Ich bin gesund, ich habe einen grossen fachlichen Background und<br />

technisches Verständnis. Ich kann Reisen und ich bin flexibel in Lohnfragen<strong>»</strong>,<br />

zählt er auf. <strong>«</strong>Es lohnt sich, mich einzustellen.<strong>»</strong><br />

In seinem Korb hat Jörg W. Lauber: Tomaten, Zucchini, Shampoo, Reis,<br />

Joghurt, 750 ml Olivenöl, 3 Packungen Rohschinken, Zwiebeln, Peperoni<br />

für 18,40 Franken.<br />

<strong>«</strong>Dank dem Caritas-Laden können wir Sozialhilfeempfänger<br />

überhaupt ex<strong>ist</strong>ieren. Denn das normale<br />

Leben <strong>ist</strong> einfach zu teuer für uns.<strong>»</strong><br />

Vreni Blum*, 57 Jahre<br />

Als Alleinerziehende mit zwei Kin<strong>der</strong>n hatte es Vreni Blum nie einfach. Als<br />

sie dann aber mit 53 Jahren auch noch ihre Stelle im Büro verlor, erreichte<br />

sie den Tiefpunkt. Die Aussicht auf einen neuen Job war aufgrund des Alters<br />

gleich Null. <strong>«</strong>Das <strong>ist</strong> die Diskrepanz: Bis 64 sollte man arbeiten, aber ab 45<br />

<strong>ist</strong> man zu alt auf dem Arbeitsmarkt. Das passt doch einfach nicht zusammen<strong>»</strong>,<br />

sagt sie voller Empörung.<br />

Das Leben, <strong>der</strong> Alltag <strong>ist</strong> teuer und gewisse Investitionen müssen einfach<br />

sein: <strong>«</strong>Wir brauchen zu essen, wir brauchen Klei<strong>der</strong>, ein Dach über dem<br />

Kopf.<strong>»</strong> Deshalb <strong>ist</strong> Vreni Blum für jede noch so kleine Sparmöglichkeit<br />

dankbar. <strong>«</strong>Ich bin sehr froh, dass es den Caritas-Laden gibt. Hier kann ich<br />

den grössten Teil an Grundnahrungsmitteln posten und ich finde zudem<br />

auch noch viele Markenartikel.<strong>»</strong> Seit 2008 kommt sie hier nun schon einkaufen<br />

und freut sich über die gute Qualität <strong>der</strong> Ware. Schliesslich for<strong>der</strong>t<br />

sie einen Ausbau des Angebots: <strong>«</strong>Ein Laden für ganz Zürich <strong>ist</strong> viel zu<br />

wenig<strong>»</strong>, meint sie.<br />

In ihrem Korb hat Vreni Blum: 12 Cola, Joghurt, Brot, medizinische Körperlotion,<br />

Zucker, Salami, Cappeletti für 19,25 Franken.<br />

*Name geän<strong>der</strong>t<br />

10 Caritas <strong>«</strong>Menschen<strong>»</strong> 4/10<br />

<strong>«</strong>Menschen<strong>»</strong> 4/10 Caritas 11


<strong>Reportage</strong>: Caritas-Markt<br />

<strong>der</strong>en persönliche Situation berücksichtigt.<br />

Im Caritas-Markt Oerlikon arbeiten darum<br />

viele alleinerziehende Mütter, die finanziell<br />

auf sich gestellt sind und auf dem regulären<br />

Arbeitsmarkt keine Chance haben.<br />

Ausschlaggebend für die Wahl des neuen<br />

Teammitglieds sei aber immer noch die Motivation<br />

<strong>der</strong> Person. Marco Callegari: <strong>«</strong>Für<br />

mich <strong>ist</strong> entscheidend, ob <strong>der</strong> Mann, die<br />

Frau Lust hat zum Arbeiten. Und natürlich<br />

muss er, sie in das Team passen.<strong>»</strong> Übrigens<br />

sind Erfahrungen im Verkauf zwar hilfreich,<br />

aber absolut kein Muss. Und auch<br />

das Alter spielt keine Rolle: Die jüngste<br />

Mitarbeiterin <strong>ist</strong> 21, die älteste 60 Jahre alt.<br />

<strong>«</strong>Ich liebe den Job<strong>»</strong><br />

Es <strong>ist</strong> 14 Uhr. Der Baulärm <strong>ist</strong> verebbt. Es<br />

herrscht eine ruhige, entspannte Atmosphäre<br />

im Geschäft.<br />

<strong>«</strong>Mittlerweile kenne ich die me<strong>ist</strong>en, die hier einkaufen kommen,<br />

mit vielen mache ich Duzis und einige sagen Mueteli zu mir.<strong>»</strong><br />

Vier Kunden und Kundinnen sind konzentriert<br />

am Einkaufen, nehmen die Produkte<br />

einzeln in die Hand, prüfen genau.<br />

Die 60-jährige Mitarbeiterin Levy Mechani-<br />

Wyss <strong>ist</strong> soeben am Auffüllen <strong>der</strong> Regale.<br />

Ganz akkurat und fast penibel sortiert sie<br />

die Waren ein: <strong>«</strong>Eine schöne Warenpräsentation<br />

<strong>ist</strong> mir sehr wichtig<strong>»</strong>, sagt sie. Gelernt<br />

<strong>ist</strong> eben gelernt. Mechani-Wyss arbeitete<br />

über 18 Jahre bei Coop, das Verkaufen<br />

liegt ihr im Blut und sie hofft, noch bis zur<br />

Pensionierung im Markt bleiben zu können.<br />

<strong>«</strong>Ich liebe den Job. Mittlerweile kenne ich<br />

die me<strong>ist</strong>en, die hier einkaufen kommen,<br />

mit vielen mache ich Duzis und einige sagen<br />

Mueteli zu mir<strong>»</strong>, erzählt sie lachend. An<strong>der</strong>s<br />

die 21-jährige Senada Ibrisevic, die trotz<br />

gutem Schulabschluss keine Lehrstelle fand<br />

und sich bisher mit Praktika über Wasser<br />

hielt: <strong>«</strong>Ich möchte gerne richtig arbeiten gehen,<br />

am liebsten Klei<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Schmuck verkaufen<strong>»</strong>,<br />

sagt sie. Und auch Elke Dossow,<br />

47, hat noch an<strong>der</strong>es vor. Die ehemalige<br />

<strong>«</strong>Im Caritas-Markt kann ich einen grossen Teil meines<br />

täglichen Bedarfs decken – <strong>der</strong> <strong>Rest</strong> <strong>ist</strong> <strong>Luxus</strong>.<strong>»</strong><br />

Beat Schmid, 47 Jahre<br />

<strong>«</strong>Brot, Butter, Eier, Milch<strong>»</strong>, zählt Beat Schmid die Produkte auf, die er bevorzugt<br />

im Caritas-Markt postet. <strong>«</strong>Ohne den Markt müsste ich noch bescheidener<br />

leben. Er hilft mir, einen guten Lebensstandard zu halten.<strong>»</strong><br />

Obst und Gemüse kann <strong>der</strong> agile Sozialhilfeempfänger gratis im Schülergarten<br />

beziehen. Dort bringt er den Kin<strong>der</strong>n wöchentlich die Natur näher<br />

und das Gärtnern bei. <strong>«</strong>Dass mich die Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n so erfüllt, hätte<br />

ich nie gedacht. Ausserdem liege ich dem Amt weniger auf <strong>der</strong> Tasche.<strong>»</strong><br />

Schmid macht sich gerne nützlich, pflegt den Kontakt zu an<strong>der</strong>en, möchte<br />

gebraucht werden. Darum <strong>ist</strong> er auch öfters in Sachen <strong>«</strong>Nachbarschaftshilfe<strong>»</strong><br />

unterwegs: <strong>«</strong>Wenn etwas kaputt <strong>ist</strong>, dann helfe ich.<strong>»</strong> Als erfahrener<br />

Haustechniker <strong>ist</strong> er mit diesen Arbeiten vertraut. Eine Scheidung liess ihn<br />

vor sechs Jahren in ein tiefes Loch fallen, die Arbeit vernachlässigen. <strong>«</strong>Mit<br />

47 gibt dir niemand mehr einen Job<strong>»</strong>, so sein trockenes Resümee. Er hat sich<br />

zurechtgefunden in seinem neuen, bescheidenen Leben. Nur ab und zu ein<br />

gutes Stück Fleisch auf dem Teller, das vermisst er.<br />

In seinem Korb hat Beat Schmid:<br />

Penne, Butter, Brot, Ketchup, Konfitüre, 4 Liter Milch, Eier, Gewürzgurken, Birnen<br />

für 14,95 Franken.<br />

Lehrerin, die durch einen Burnout zum Sozialfall<br />

wurde, möchte so schnell wie möglich<br />

vom Sozialamt weg und wie<strong>der</strong> unterrichten.<br />

Bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt<br />

Und das <strong>ist</strong> letztendlich auch das prioritäre<br />

Ziel <strong>der</strong> Caritas-Märkte als Arbeitgeber:<br />

Die Überführung <strong>der</strong> Angestellten in den<br />

regulären Arbeitsmarkt. <strong>«</strong>Wir wollen unsere<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf<br />

den Wie<strong>der</strong>einstieg draussen vorbereiten.<br />

Eine Tätigkeit im Caritas-Markt <strong>ist</strong> eine<br />

gute Grundlage, denn damit können sie eine<br />

kontinuierliche Beschäftigung nachweisen,<br />

was ihre Chancen enorm verbessert<strong>»</strong>, erklärt<br />

Marco Callegari. Bereits sechs ehemalige<br />

Mitarbeitende konnten seit Bestehen<br />

des Ladens eine Stelle draussen finden –<br />

eine Bilanz, die Callegari zufrieden stimmt:<br />

<strong>«</strong>Für mich <strong>ist</strong> es immer eine Riesenfreude,<br />

wenn eine Mitarbeiterin o<strong>der</strong> ein Mitarbeiter<br />

den Wie<strong>der</strong>einstieg in den regulären Arbeitsmarkt<br />

schafft. Das <strong>ist</strong> die schönste Belohnung<br />

für alle Bemühungen und es zeigt,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg sind.<strong>»</strong><br />

Ein Markt für 36 000 Bedürftige<br />

17 Uhr – im Laden herrscht Hochbetrieb.<br />

Familien, Alleinstehende, Schweizer und<br />

Schweizerinnen, Migranten und Migrantinnen,<br />

Alte, Junge. Sie kaufen Obst und Gemüse,<br />

Pasta, Brot und Milch, Waschpulver<br />

und Windeln. Und das zu Beträgen, die bis<br />

50 Prozent unter den handelsüblichen Preisen<br />

liegen: Ein Kilo Brot kostet 1,20 Franken,<br />

die Packung Risotto <strong>ist</strong> für 2 Franken<br />

zu haben, ein Liter Milch für 90 Rappen<br />

und für ein Kilo Äpfel müssen 1,40 Franken<br />

bezahlt werden.<br />

Es gibt nicht den typischen Kunden, die<br />

typische Kundin im Caritas-Markt. Was sie<br />

aber alle brauchen, um dort einkaufen zu<br />

können, <strong>ist</strong> die Einkaufskarte o<strong>der</strong> die KulturLegi.<br />

Beide werden von <strong>der</strong> Caritas o<strong>der</strong><br />

von Sozialstellen an Personen ausgegeben,<br />

die nachweislich am o<strong>der</strong> unter dem Ex<strong>ist</strong>enzminimum<br />

leben. In <strong>der</strong> Stadt Zürich<br />

sind das allein 36 000 Personen. Und für die<br />

gibt es diesen einen Laden in Oerlikon.<<br />

<strong>«</strong>CARITAS-MARKT – GESUND!<strong>»</strong><br />

Nicht alle Menschen haben gleich gute<br />

Chancen auf ein gesundes Leben. Das<br />

junge Projekt <strong>«</strong>Caritas-Markt – gesund!<strong>»</strong><br />

geht innovative Wege zur gesundheitlichen<br />

Chancengleichheit.<br />

Im September 2010 lancierte Caritas gemeinsam<br />

mit Gesundheitsför<strong>der</strong>ung Schweiz das<br />

Projekt <strong>«</strong>Caritas-Markt – gesund!<strong>»</strong>. Damit erhalten<br />

Armutsbetroffene gezielt Anreize, sich<br />

gesün<strong>der</strong> zu ernähren und mehr zu bewegen.<br />

Zahlreiche Forschungsergebnisse haben nämlich<br />

gezeigt, dass Gesundheit zu einem beträchtlichen<br />

Teil vom sozioökonomischen Status<br />

abhängig <strong>ist</strong>. Je tiefer <strong>der</strong> Bildungsgrad,<br />

die berufliche Stellung und das Einkommen<br />

eines Menschen, desto grösser <strong>ist</strong> sein Risiko<br />

zu erkranken. So leiden Armutsbetroffene<br />

nachweislich häufiger an Rücken-, Kopf- und<br />

Gelenkschmerzen, an schweren Schlafstörungen<br />

und psychischen Krankheiten.<br />

Das eigene Verhalten prägt dabei den Gesundheitszustand<br />

nur zu maximal 20 Prozent.<br />

Wesentlich wirken sich dagegen die Lebensbedingungen<br />

aus, so etwa die Wohnsituation,<br />

berufliche Tätigkeit und mögliche Erholungsfaktoren,<br />

zum Beispiel Ferien.<br />

Passende Kochrezepte<br />

Mit dem Projekt <strong>«</strong>Caritas-Markt – gesund!<strong>»</strong><br />

bieten die 19 Caritas-Märkte frisches Gemüse<br />

und Obst zu beson<strong>der</strong>s günstigen Preisen an.<br />

Zudem erhalten die Kundinnen und Kunden<br />

beim Einkauf Kochrezepte, Informationen zur<br />

gesunden Ernährung und Ideen für Bewegung<br />

im Alltag. Und das Projekt trägt wortwörtlich<br />

Früchte! Rolf Maurer, Geschäftsführer <strong>der</strong> Genossenschaft<br />

Caritas-Markt: <strong>«</strong>Dank <strong>der</strong> Vergünstigung<br />

konnten wir bereits im September<br />

und Oktober doppelt so viel Obst und Gemüse<br />

verkaufen, im Monatsvergleich zum Vorjahr.<strong>»</strong><br />

www.caritas-markt.ch/gesundheit<br />

www.gesundheitsfoer<strong>der</strong>ung.ch<br />

12 Caritas <strong>«</strong>Menschen<strong>»</strong> 4/10<br />

<strong>«</strong>Menschen<strong>»</strong> 4/10 Caritas 13

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