meisterbrief - Gain-up.de
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che liegt noch<br />
Aufschwungs<br />
Situation in <strong>de</strong>r Kfz-Branche dar. Während nämlich die Hersteller<br />
freu<strong>de</strong>strahlend auf ihre Absatzzahlen blicken, sieht <strong>de</strong>r Autohan<strong>de</strong>l<br />
vom Aufschwung nicht son<strong>de</strong>rlich viel. Die Binnennachfrage hinkt<br />
nämlich <strong>de</strong>utlich hinterher. Die Branche hofft nun auf neue Impulse<br />
durch die jüngste IAA in Frankfurt. Nach zahlreichen Gesprächen<br />
mit Kollegen sieht Kreishandwerksmeister Hans Peter Wollseifer für<br />
die zweite Jahreshälfte durchaus Grund für Optimismus: „Bei uns ist<br />
die Lage schon seit Anfang <strong>de</strong>s Jahres recht gut. Und ich habe <strong>de</strong>n<br />
Eindruck, dass sich <strong>de</strong>r Aufschwung seit <strong>de</strong>m Sommer auch in die<br />
Breite aus<strong>de</strong>hnt.“ Wie die Obermeister <strong>de</strong>r Innungen im Rhein-Erft-<br />
Handwerk und <strong>de</strong>r Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft die Lage aus<br />
ihrer Sicht beurteilen, haben wir im Folgen<strong>de</strong>n zusammengestellt.<br />
FRANK GIESEN,<br />
OBERMEISTER DER<br />
INNUNG FÜR SA-<br />
NITÄR -UND HEI-<br />
ZUNGSTECHNIK<br />
RHEIN-ERFT<br />
HELMUT KLEIN,<br />
OBERMEISTER<br />
DER INNUNG<br />
DER ELEKTRO-<br />
TECHNISCHEN<br />
HANDWERKE<br />
RHEIN-ERFT<br />
FRANZ-PETER<br />
MÜLFARTH,<br />
OBERMEISTER DER<br />
FACHINNUNG<br />
METALL<br />
RHEIN-ERFT<br />
THOMAS RITTER,<br />
OBERMEISTER DER<br />
FRISEUR-INNUNG<br />
RHEIN-ERFT<br />
FRANK WILKENING,<br />
OBERMEISTER DER<br />
TISCHLER-INNUNG<br />
RHEIN-ERFT<br />
Nach meiner Einschätzung sowie Informationsaustausch<br />
mit Kollegen und Händlern unserer<br />
Branche stellt sich die wirtschaftliche<br />
Entwicklung für das Jahr 2007 als rückläufi g dar.<br />
Den größten Umsatzeinbruch verzeichnen die<br />
Heizungsanlagen-Hersteller. Der nach wie vor<br />
erwartete Boom für <strong>de</strong>n Austausch von alten<br />
Heizungsanlagen gegen neue Energiesparsys-<br />
Zur Zeit stagniert <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt bei <strong>de</strong>n<br />
elektrotechnischen Handwerken. Viele Firmen<br />
kalkulieren bewusst „unter Preis“, nur um Aufträge<br />
zu erhalten (Diese Feststellung habe ich als<br />
Sachverständiger gemacht. Da ich für Behör<strong>de</strong>n<br />
und Versicherungen arbeite, erhalte ich die Leistungsverzeichnisse<br />
<strong>de</strong>r Firmen zur Kontrolle).<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Auftrag-<br />
Für unser Handwerk sind Volumen-Aufträge<br />
kaum noch, und wenn, nur unter erheblichen<br />
Preiszugeständnissen hereinzuholen. Der sogenannte<br />
Aufschwung mag wohl im Exportbereich<br />
spürbar sein, ist aber beim regionalen Handwerk<br />
keinesfalls angekommen. Hier und da ist aber in<br />
manchen Kun<strong>de</strong>nkreisen doch etwas mehr Zuversicht<br />
in die nahe Zukunft spürbar. Da unsere<br />
Für die meisten Friseure wird <strong>de</strong>r Überlebenskampf<br />
immer härter. Auf <strong>de</strong>r Erfolgsseite stehen<br />
die Unternehmer mit einem hohen Qualitätsanspruch<br />
und entsprechen<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nsätzen, die<br />
auch in Zukunft ihr Klientel fi n<strong>de</strong>n und Erfolg<br />
haben. Lei<strong>de</strong>r aber auch die Billigketten (hier:<br />
10-Euro-Friseure), die durch niedrige Löhne und<br />
gute Materialeinkaufskonditionen (hier macht<br />
In <strong>de</strong>n ersten fünf Monaten diesen Jahres hatte<br />
das Tischlerhandwerk im Rhein-Erft-Kreis eine<br />
<strong>de</strong>utliche Belebung <strong>de</strong>r Nachfrage zu verzeichnen.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Fällen han<strong>de</strong>lte es sich<br />
hierbei um kurz- bis mittelfristig auszuführen<strong>de</strong><br />
Arbeiten.<br />
Der so entstan<strong>de</strong>ne Auftragsüberhang war in<br />
<strong>de</strong>r Regel bis zur Jahresmitte abgearbeitet. Seit<br />
Titelthema<br />
(Auf)schwung<br />
Meister-Brief<br />
17<br />
teme blieb bis jetzt aus. Die Umsatzzahlen aus<br />
<strong>de</strong>m vergangenen Jahr wer<strong>de</strong>n bei weitem nicht<br />
erreicht.<br />
Viele Kollegen erwarten statt <strong>de</strong>ssen Umsatzeinbußen<br />
von etwa 20 Prozent. Der Privatkun<strong>de</strong> hält<br />
sich bei größeren Investitionen (Badsanierung,<br />
Heizungsaustausch) weiterhin zurück.<br />
geber die angespannte Situation ausnutzen und<br />
die Firmen gera<strong>de</strong>zu zwingen zu einem Preis<br />
unterhalb je<strong>de</strong>r Schmerzgrenze zu arbeiten. Somit<br />
sehe ich das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fahnenstange im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Insolvenzen lei<strong>de</strong>r immer noch nicht<br />
erreicht.<br />
Handwerksmeister und Mitarbeiter aber auch<br />
Überlebenskünstler sind, gehe ich davon aus,<br />
dass wir weiter mit Zuversicht, Mut und Risiko<br />
an die Zukunft und <strong>de</strong>n Fortbestand unserer Innungsbetriebe<br />
glauben dürfen. Arbeit gäbe es<br />
reichlich. Insbeson<strong>de</strong>re, wenn man öffentliche<br />
Gebäu<strong>de</strong>, Einrichtungen, Schulen und Außenanlagen<br />
betrachtet.<br />
es die Masse) auch ihre Kun<strong>de</strong>n fi n<strong>de</strong>n - mit geringerem<br />
Qualitätsanspruch - und so schwarze<br />
Zahlen schreiben. Hierdurch wird es für die restlichen<br />
85 Prozent <strong>de</strong>r Betriebe (alles Klein- o<strong>de</strong>r<br />
Kleinstunternehmen) immer schwerer, zu überleben.<br />
Sie orientieren sich im Preis nach unten<br />
und gefähr<strong>de</strong>n so ihre Existenz, weil hier nur<br />
Filialisten überleben können.<br />
Juni hat die Nachfrage jedoch sehr stark nachgelassen.<br />
Erste Befürchtungen wur<strong>de</strong>n im Kreis<br />
<strong>de</strong>r Kollegen geäußert, es könnte sich nur um<br />
ein Strohfeuer gehan<strong>de</strong>lt haben. Die noch vor<br />
einigen Monaten als zufrie<strong>de</strong>nstellend eingeschätzte<br />
Konjunkturlage ist stark abgefl aut und<br />
wird von einigen Betriebsinhabern inzwischen<br />
eher pessimistisch eingeschätzt.