Branchenspiegel - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Schwerpunkt<br />
22<br />
FACTORING Der regelmäßig wiederkehrende Verkauf<br />
von Forderungen dient der Erhöhung der eigenen Liquidität<br />
und gibt Planungssicherheit.<br />
Forderungen verkaufen –<br />
Liquidität verbessern<br />
Was löst bei Ihnen das Wort »Factoring«<br />
aus? Verbinden Sie damit ein innovatives Finanzierungsprodukt,<br />
das Ihrem Unternehmen<br />
neue Spielräume eröffnet? Oder verursacht<br />
der Begriff bei Ihnen eher ein mulmiges<br />
Gefühl in der Magengegend?<br />
Auf einer gut besuchten Veranstaltung, die<br />
die <strong>IHK</strong> zum Thema »Forderungsmanagement«<br />
durchführte, schien eher zweites der<br />
Fall zu sein: Unternehmerbeklagten, dass der<br />
organisierte Forderungsverkauf an Dritte –<br />
das »Factoring« also – noch immermit einem<br />
schlechten Image besetzt sei und man sich<br />
daher nicht darauf einlassen wolle. Diese Reaktion<br />
verwundert, kommt man mit Factoring-Gesellschaften<br />
doch nur ins Geschäft,<br />
wenn sowohl das Unternehmen, das Factoring<br />
in Anspruch nehmen möchte, als auch<br />
»<br />
Factoring<br />
ist eine<br />
Option gerade für<br />
die Guten«<br />
Matthias Vogelsang,<br />
Finanzierungsberater der<br />
<strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />
dessen Debitoren eine Bonitätsprüfung überstanden<br />
haben. Factoring ist also eine Option<br />
gerade fürdie Guten« stellt Finanzierungsberater<br />
Matthias Vogelsang von der <strong>IHK</strong> fest<br />
und folgert: „Man kann es also als eine Art<br />
Gütesiegel betrachten“. Er rät besonders den<br />
gesunden Unternehmen zu prüfen, ob dieses<br />
Finanzierungsinstrument fürSie nicht die besondere<br />
Chance bietet, die eigene Liquidität<br />
zu verbessern und Ausfallrisiken professionell<br />
zu steuern.<br />
Factoring: Was ist das?<br />
Unter Factoring ist der regelmäßige wiederkehrende<br />
Handel mit Forderungen zu verstehen,<br />
der folgendermaßen organisiert ist: Das<br />
Factorinstitut (als »Factor« od. »Factoringgeber«<br />
bezeichnet) kauft von Unternehmen<br />
(»Factoringnehmer«) meist kurzfristige offene<br />
Forderungen von vorab auf ihre Bonität<br />
geprüften Debitoren.<br />
Beim klassischen, offenen Factoring informiert<br />
der Factoringnehmer seine Kunden<br />
über den Verkauf, der den fälligen Betrag<br />
dann direkt an den Factorzu zahlen hat. Vorteil<br />
für den Unternehmer: Er bekommt einen<br />
Großteil seines Geldes sofort und ist vor einem<br />
evtl. Forderungsausfall in einem je Kunde<br />
vereinbarten Rahmen voll geschützt. Wird<br />
ein sogenanntes »Full-Service-Factoring«<br />
vereinbart, übernimmt der Factor das gesamte<br />
Debitorenmanagement wie z. B. die Debitorenbuchhaltung,<br />
das Mahnwesen sowie das<br />
Inkasso.<br />
Factoring: Was kostet es?<br />
Die Factoring-Kosten setzen sich grundsätzlich<br />
aus einer Factoring-Gebühr, evtl. auch<br />
Factoring-Zinsen und manchmal auch aus<br />
sonstigen Kosten zusammen. Beim Vergleich<br />
verschiedener Angebote muss besonders auf<br />
die sonstigen Kosten geachtet werden. Diese<br />
variieren von Anbieter zu Anbieter tw. sehr<br />
starkund machen daherden Unterschied aus.<br />
INFORMATIONEN<br />
Verband der deutschen Factoringgesellschaften<br />
www.factoring.de<br />
Bundesverband Factoring für den Mittelstand<br />
www.bundesverband-factoring.de<br />
www.ihk24-lueneburg.de ¸ Dok.-Nr. 16834<br />
Unsere Wirtschaft · INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG · 09/2006<br />
ILLUSTRATION: HAASE, FOTO: BRUNZEL