Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Sept. 2015 - Nov. 2015
Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Sept. 2015 - Nov. 2015 mit dem Titelthema 'Danken'
Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Sept. 2015 - Nov. 2015 mit dem Titelthema 'Danken'
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THEMEN DES GLAUBENS:<br />
Freiheit und Verantwortung<br />
Dank für Gottes Geschenk statt Egotrip<br />
Was verstehen Menschen unter Freiheit? Umfragen<br />
in unserem Lande brachten als Ergebnis,<br />
dass die Mehrheit darunter Freiheit von sozialer<br />
und wirtschaftlicher Not versteht. Ethisch<br />
betrachtet soll der Staat den Rahmen schaffen,<br />
dass jeder seines Glückes Schmied sein kann.<br />
Freiheit wird demnach weitgehend als „Wirtschaftsfreiheit“<br />
verstanden. Die eigenen Chancen<br />
zu nutzen, darum geht es. Ausschließlich so<br />
verstandene Freiheit muss jedoch Grenzen<br />
eingestehen. Beispielsweise können wir unsere<br />
Begabungen, zudem äußere Begebenheiten oder<br />
plötzliche Veränderungen im eigenen Leben, nur<br />
bedingt beeinflussen. Und: In uns selbst, in<br />
unserem Menschsein, ist unsere Freiheit begrenzt<br />
durch unsere Endlichkeit und durch die Widersprüchlichkeiten.<br />
Martin Luther erinnert an die Freiheit als<br />
Geschenk Gottes. So bekommen Aussagen von<br />
Paulus wie im Brief an die Galater (Gal 5,1) eine<br />
klare Aussage-Richtung: „Wir sind durch Christus<br />
zur Freiheit befreit“. Unsere Aufgabe ist es,<br />
diese von Gott geschenkte Freiheit tagtäglich zu<br />
bewahren.<br />
muss dann auch Liebe drin sein. Die eigenen<br />
Bedürfnisse sind ebenso wichtig wie Bedürfnisse<br />
anderer.<br />
Christlich verstandene Freiheit will verbinden<br />
und sucht nach konkreten Antworten. So gesehen<br />
ver-„antworten“ wir Christen alles, was wir tun<br />
aus der geschenkten Liebe Gottes heraus. Es geht<br />
dann um die Verantwortung für mich selbst und<br />
für andere. Jeden Tag aufs Neue, auch als<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong>.<br />
Genau darin sehe ich die große Herausforderung<br />
für unsere <strong>Kirchengemeinde</strong>n heute. Sie sind frei<br />
zu mahnen und wo es nötig ist, die Stimme für<br />
Menschen zu erheben. In der Konsequenz kann<br />
all das, was wir tun, nicht mehr nur unter<br />
wirtschaftlichen Aspekten beurteilt und entschieden<br />
werden. Was zählt, ist immer alleine der<br />
Ausgangspunkt „Jesus Christus“, mit der<br />
Konsequenz konkret gelebter Nächstenliebe.<br />
Dafür dürfen wir sehr dankbar sein.<br />
Pfarrer Joachim Klenk<br />
Egoistisch verstandene Freiheit hat die Tendenz,<br />
eigene Rechte in den Vordergrund zu stellen und<br />
andere Menschen als einschränkende Beeinträchtigung,<br />
manchmal sogar als Bedrohung zu<br />
empfinden. Der Umgangston gegenüber Menschen,<br />
die in Notlagen geraten sind oder als<br />
Flüchtlinge zu uns kommen, lassen solch ein<br />
egoistisch geprägtes Denken von Freiheit immer<br />
wieder aufblitzen.<br />
Christlich verstandene Freiheit setzt völlig<br />
anders an. Sie setzt bei der geschenkten Liebe<br />
Gottes an und denkt von ihr aus: „Liebe deinen<br />
Nächsten wie dich selbst“. Wo Liebe drauf steht,