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BUSINESS - TextilWirtschaft

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1 Steffen Jost (Jakob Jost/BTE), Klaus Magnus<br />

(Modehaus Magnus/BTE)<br />

2 Petra Gottwald (Deutscher Fachverlag), Harry Ley<br />

(Robert Ley)<br />

3 Bärbel Isert (Icon), Matthias Klein (FR2 Capital)<br />

4 Hermann Jörg, Marc Kleibl (beide C & A)<br />

5 Oliver Bachmann (TW), Ulrich Fischer<br />

(Modehaus Fischer)<br />

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Das Jahrzehnt der<br />

Firmenkonjunkturen<br />

Handel geht mit Vorsicht, aber optimistisch ins Jahr 2010<br />

Was ist zu tun in Vorbereitung auf das Jahr<br />

2010? Diese Frage steht derzeit bei vielen<br />

Einzelhändlern auf der Agenda. Anlässlich<br />

des Modehandels-Kongresses präsentierte<br />

TW-Chefredakteur Jürgen Müller eine<br />

Studie der <strong>TextilWirtschaft</strong> und des BTE. Ein<br />

wichtiges Kern-Ergebnis: Die Mitglieder des<br />

TW-Testclubs sind positiver gestimmt als<br />

noch vor einem Jahr.<br />

Über vielen Plänen schwebt allerdings das<br />

Motto „Safety first“. Liquiditätssicherung<br />

steht dabei an erster Stelle. Müller: „Die guten<br />

Häuser wollen sogar expandieren, wobei<br />

sich das Investitionsklima insgesamt verschlechtert.“<br />

In einer Talkrunde diskutierten die Verantwortlichen<br />

von vier Unternehmen aus verschiedenen<br />

Sparten des Einzelhandels über<br />

die Aussichten für das nächste Jahr. Für die<br />

Katag-Häuser kann Vorstand Dr. Daniel Terberger<br />

keine Katastrophenstimmung ausmachen:<br />

„Der Fachhandel erzielt im Jahr 2009<br />

ordentliche Zahlen. Es ist besser gelaufen als<br />

befürchtet. Das Jahr 2010 wird knüppelhart,<br />

wir sind jedoch optimistisch und gehen von 1<br />

bis 2 % Wachstum aus. Die guten Häuser<br />

werden auch 3 bis 4 % schaffen.“<br />

Frank Rheinboldt, Chef von AppelrathCüpper,<br />

sieht seine Häuser in einer Repositionierungsphase.<br />

Er erklärt: „Bei uns war das erste<br />

Halbjahr deutlich schlechter. Ab April 2009<br />

waren wir erfolgreicher. Wir merken allerdings,<br />

dass die Frequenz rückläufig ist. Wir<br />

haben Chancen als Filialisten, wir müssen<br />

uns aber die Funktionalität einiger Städte wie<br />

Kiel oder Essen ansehen.“<br />

Ein Wachstum auf vergleichbarer Fläche erzielte<br />

Zara im laufenden Jahr. Deutschland-<br />

Chef Arndt Brockmann dazu: „Wir kommen<br />

an unsere Leistungsziffern heran. Es wird<br />

Volumen frei, weil einige Mitbewerber<br />

Mit TW-Chefredakteur Jürgen Müller diskutierten<br />

Frank Rheinboldt, Daniel Terberger, Arndt<br />

Brockmann und Christoph von Guionneau (v.li.).<br />

schwächeln.“ Daher werde Zara 2010 neue<br />

Läden in Deutschland eröffnen.<br />

Auch in der Schuhbranche herrscht Optimismus.<br />

Ludwig Görtz-Geschäftsführer Christoph<br />

von Guionneau: „Wir gehen für 2010<br />

von einem zweistelligen Wachstum aus. Wir<br />

leben im Jahrzehnt der Firmenkonjunkturen.<br />

Es gibt in der Schuhbranche zu viel Fläche<br />

und einen Einbruch im Preissegment.<br />

Wir haben aber festgestellt, dass erstaunlich<br />

hohe Preissteigerungen im Top-Genre möglich<br />

sind.“<br />

In schwierigen Zeiten überdenken viele Unternehmer<br />

ihr Handeln besonders intensiv.<br />

Kundenfrequenz ist dabei ein großes Thema.<br />

Rheinboldt: „Wir wollen weg von der Zeitungsbeilage<br />

und arbeiten intensiv an einer<br />

Kundenkarte und einer E-Mail-Datenbank.<br />

Bei Zara sollen die Schaufenster noch häufiger<br />

neu gestaltet werden. Und bei Görtz heißt<br />

die Devise: Jeden Kunden kennenlernen und<br />

alles für die Kundenbindung tun.<br />

Intensiv und sehr sensibel geht der Handel<br />

an die Frage der Preise heran. Sensible Kunden<br />

achten ganz genau auf ein passendes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei Zara wurden<br />

die Anfangspreislagen gestärkt. Andererseits<br />

die hochwertige Kollektion Zara Studio ausgebaut.<br />

Beides mit Erfolg. Von Guionneau<br />

hat festgestellt: „Der gleiche Kunde verhält<br />

sich im Laufe der Saison völlig anders. Für die<br />

erste Saisonhälfte gilt eine ganz andere Strategie<br />

als für die zweite. Wir müssen an diesen<br />

Strategien arbeiten.“<br />

Von Rabatten und Scheinmarketing halten<br />

die Talkrunden-Teilnehmer nicht viel. „Die<br />

Zeiten mit 30 bis 50 % Rabatt sind vorbei“,<br />

sagt Terberger. Die Runde war sich einig, dass<br />

das Jahr 2009 besser laufe als befürchtet.<br />

Von Guionneau lieferte das bestmögliche<br />

Schlusswort: „Wir haben keine Krise.“ �CW<br />

<strong>TextilWirtschaft</strong> 46 _ 2009 25

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