BUSINESS - TextilWirtschaft
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2009 ist ein schwieriges Jahr, keine Frage.<br />
Doch für die Modebranche ist es besser gelaufen,<br />
als von vielen befürchtet. Und so zeigten sich die<br />
Referenten beim Deutschen Modehandels-Kongress<br />
denn auch vorsichtig optimistisch für<br />
das Jahr 2010.<br />
Roland Tichy ist ein Freund klarer Worte. Das bewies der Chefredakteur<br />
der WirtschaftsWoche als Keynote-Speaker zum Auftakt<br />
des von der <strong>TextilWirtschaft</strong> und dem BTE organisierten<br />
Deutschen Modehandels-Kongresses. Tichy bescheinigt den politischen<br />
Parteien eine weitgehende Konzeptlosigkeit, was besonders<br />
bedenklich sei, da in Sozial- und Wirtschaftspolitik große Aufgaben<br />
anständen. Angesichts der Robustheit, die die deutsche Wirtschaft bisher<br />
in der Krise ausgezeichnet habe, sei er für das Jahr 2010 dennoch<br />
„gemäßigt optimistisch“.<br />
Diese Mischung aus krisenbedingter Vorsicht und einem verhaltenen<br />
Optimismus zog sich durch die meisten Referate und Diskussionen auf<br />
dem Modehandels-Kongress, zu dem rund 500 Gäste nach Düsseldorf<br />
gekommen waren. Das Jahr 2009 sei für den Fachhandel besser gelaufen,<br />
als befürchtet, erklärte Dr. Daniel Terberger. Das kommende<br />
Jahr werde sicher erneut „knüppelhart“, so der Katag-Chef. Dennoch<br />
rechne er mit einem kleinen Wachstum.<br />
Terberger diskutierte mit Ludwig Görtz-Geschäftsführer Christoph von<br />
Guionneau, AppelrathCüpper-Chef Frank Rheinboldt und Zara<br />
Deutschland-Geschäftsführer Arndt Brockmann über die Aussichten<br />
für den deutschen Modehandel im Jahr 2010. Krisenzeiten sind für gut<br />
aufgestellte Unternehmen gute Zeiten, um Marktanteile zu gewinnen,<br />
war sich die Runde einig. Von Guionneau formulierte es so: „Wir leben<br />
im Jahrzehnt der Firmenkonjunkturen.“<br />
Der österreichische Sport-Fachhändler Christoph Bründl sieht das genauso.<br />
Er interessiert sich wenig für die Wettbewerber und viel für seine<br />
Mitarbeiter und vor allem die Kunden. „Es muss menscheln“, ist Bründl<br />
überzeugt. Um seine Kunden zu Fans zu machen, setzt er in seinen<br />
architektonisch stets besonderen Läden auf „Magic Moments“.<br />
Am falschen Ende zu sparen, wäre in diesen konjunkturell so schwierigen<br />
Zeiten ein völlig falsches Signal, erklärte Claus-Dietrich Lahrs,<br />
Vorstandschef von Hugo Boss. Deshalb habe der Metzinger Modekonzern<br />
in diesem Jahr seine Marketing-Aktivitäten von Schauen über<br />
Partys bis hin zum Kunst- und Sport-Sponsoring sogar weiter ausgebaut.<br />
„Marke braucht Darstellung“, betont auch Andreas Baumgärtner. Der<br />
Marc O’Polo-Geschäftsführer diskutierte mit Ahlers-Vorstandschefin<br />
Dr. Stella Ahlers, Olymp-Chef Mark Bezner und Diesel Deutschland-<br />
Geschäftsführer Thorsten Link über die aktuelle Lage und die Aussichten<br />
für 2010. Hoffnung mache der Industrie vor allem das verhältnismäßig<br />
stabile Geschäft im Heimatmarkt, so die einhellige Meinung.<br />
Link: „Die Deutschen schlagen sich gut.“ �MO<br />
WirtschaftsWoche-Chefredakteur Roland Tichy (oben): „Für die neue<br />
Bundesregierung wird es eine große Herausforderung sein, das Verhältnis<br />
zwischen Leistungserbringer und Leistungsempfänger zu sortieren.“<br />
Hugo Boss-Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs (Mitte)<br />
plädierte dafür, gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten nicht<br />
am Marketing zu sparen.<br />
TW-Herausgeber Peter Paul Polte moderierte den<br />
Deutschen Modehandels-Kongress.<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 46 _ 2009 23