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6 denken Uni&Job Vorbilder spielen eine wichtige Rolle bei der Identitätsfindung. Aber muss man deshalb gleich aus Angela Merkel eine Barbiepuppe machen? Foto: Reuters „Wenn das den Damen nicht zu abstrakt ist“ Inzwischen gibt es mehr Studentinnen als Studenten. Dennoch dominieren nach wie vor männliche Akteure die Seminare. Sie ergattern die Doktorandenstellen und Professuren. Woran liegt das nur? Von Meredith Haaf Wer in den Siebzigern über Geschlechterdiskriminierung in der Bundesrepublik reden wollte, musste auf die „katholische Arbeitertochter vom Land“ zu sprechen kommen. Von allen Bildungsbenachteiligten war sie diejenige, die am schlechtesten gestellt war. Wollte sie aufs Gymnasium, bekam sie von den Eltern zu hören: „Du heiratest ja eh.“ Dass die Zahl der Professorinnen an den deutschen Hochschulen bis in die neunziger Jahre verschwindend gering blieb, ließ sich lange Zeit mit dem historischen Vorsprung der Männer erklären. Bis vor ein paar Jahren wurden aus Schü- i Frühe Prägung. Erziehung trägt entscheidend dazu bei, dass Frauen Wettbewerbssituationen scheuen. Das vermuten viele, britische Forscher haben es jetzt aber auch nachgewiesen. Sie haben festgestellt, dass Schülerinnen reiner Mädchenschulen so risikobereit und kompetitiv sind wie gleichaltrige Jungen – im Gegensatz zu Mädchen aus gemischten Schulen. Download unter http://ftp.iza.org/dp4026.pdf lerinnen wirklich seltener Studentinnen und aus Absolventinnen erst recht seltener promovierte Forscherinnen. Dann kamen Gleichstellungsbeauftragte und Frauenförderung in die Bildungsinstitu- Der Meinungsführer ist männlich, die Mädchen sitzen da und schweigen tionen. Und heute gilt das Vorurteil, Bildung lohne sich für Frauen nicht, in den meisten Kreisen als überholt: Katholische Mädchen vom Land gehen selbstverständlich aufs Gymnasium, wenn sie die entsprechenden Noten haben. Dann Falsche Wahl. Noch immer studieren Frauen meist typische Frauenfächer. Die bringen aber später weniger Einkommen und einen geringeren Status. Zudem arbeiten Hochschulabsolventinnen direkt nach dem Studium eher im öffentlichen Dienst, Männer dagegen meist in der Privatwirtschaft, wo es bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten gibt. Das ist in einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung nachzulesen. www.wzb.eu Forsche Frauen? Mittlerweile haben mehr Frauen als Männer einen Uni-Abschluss. Bei den Professorenstellen sieht das noch ganz anders aus: Nur 16,2 Prozent der Professoren sind Frauen. Einer Studie des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung zufolge sehen sich fast 50 Prozent aller Wissenschaftlerinnen mit Kind beruflich im Nachteil. Kein Wunder, dass gebildete Frauen oft keine Kinder haben, wie der Familienbericht 2006 ausweist. studieren sie in Münster, Bamberg oder München Geschichte auf Lehramt, Romanistik oder auch Physik. Mehr als 50 Prozent der Hochschulabsolventinnen sind weiblich. Frauen machen nicht nur bessere Abschlüsse als Männer, sondern diese meist auch früher. Man könnte also meinen, dass den Studentinnen heute die Uni gehört, wenigstens zur Hälfte. Tatsächlich sind aber laut Statistischem Bundesamt nur 16 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt, und nur zehn Prozent der C4-Professorinnen sind Frauen. Der akademische Mittelbau – der sich hauptsächlich aus unterbezahlten, prekären Ausbeutungsstellen zusammensetzt – wird zwar zu mehr als einem Drittel von Frauen ge- Frauen in der Uni Anteil der Frauen in Prozent (Fach-)Abiturienten Hochschulabsolventen Studienanfänger Promotionen Habilitationen 24,3 Professoren 16,2 C4-Professoren 10,0 42,2 stellt. Trotzdem sind gerade mal ein Viertel aller Habilitationen von Frauen. Woran das liegt, ist oft beschrieben worden. Die deutsche Universität ist eine familienfeindliche Institution. Und Forscherkarrieren werden zwischen Ende zwanzig und Ende vierzig gemacht, also in der Zeit, in der Frauen Kinder bekommen. Doch sind Frauen auf eine merkwürdige Art auch dort unterpräsent, wo sie zahlenmäßig kein Problem haben. In geisteswissenschaftlichen Seminaren kann man immer wieder dieselbe Dynamik beobachten. Das Sprechverhalten läuft oft genug entlang der Geschlechtergrenze: Hier die männlichen Meinungsführer, Streithähne und Rechthaber, 50,8 49,8 SZ-Graphik: Schachinger, Quelle: Stat. Bundesamt, Stand 2007 56,1 Fieses Foul. Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer – und stehen damit im europäischen Vergleich ganz schlecht da. Auch bekommen weniger Frauen Urlaubsgeld, und sie leisten eher unbezahlte Überstunden, so eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Dazu passt, dass laut Erhebungen des Lübecker Informationsdienstleisters Databyte in deutschen Chefetagen nur jeder sechste Posten mit einer Frau besetzt ist.

Uni&Job denken 7 dort die lange Reihe der schweigenden Mädchen, die den Text zwar bunt angemarkert, aber trotzdem nichts über ihn zu sagen haben. Vor allem in Seminaren mit nachgiebigen Dozenten gibt es immer mindestens einen Typen, der es schafft, den Diskussionsverlauf seinem verbalen Beharrungsvermögen und seinen steilen Thesen unterzuordnen. Dass dieser Alpha-Nerd weiblich ist, bildet eher die Ausnahme und wird dann auch zumeist mit gebührendem Erstaunen wahrgenommen. Die vorauseilende weibliche Zurückhaltung tritt sogar in Fächern wie Romanistik zu Tage, wo man sich bisweilen fragt, ob Männer hier überhaupt zugelassen sind, so selten sind sie. Anerkannt ist dieses Gefälle eigentlich nur im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Macht hier eine Studentin den Mund auf, reagieren Professoren und Kommilitonen darauf immer noch oft mit einem Gestus, der allenfalls einem von Elektrotechnik sprechenden Pferd angemessen wäre. Jede Maschinenbauerin oder Bauingenieurin hat mindestens eine Anekdote von dem Dozenten zu erzählen, der die anwesenden Hörerinnen mit grienenden Sprüchen à la: „Wenn das jetzt für die Damen nicht zu abstrakt ist“ gesondert würdigte. Obwohl Studentinnen in den Ingenieurswissenschaften eher selten ein ausgeprägtes Genderbewusstsein kultivieren, sind es doch sie, die den Geschlechterkampf im Graben führen. Vornehme Zurückhaltung zählt genauso viel wie mangelnde Kompetenz Studentinnen der Geisteswissenschaften erfahren Sexismus eher als intellektuell verbrämte Nachlässigkeit. Ein Professor machte neulich den Witz von Frauen und anderen Minderheiten, er machte ihn direkt in ein Seminar hinein, das ziemlich genau zu 50 Prozent von Frauen besucht wird. Das ist jetzt alles nicht so richtig schlimm – aber so richtig ideal ist es auch nicht. Zwei Zitate aus einem Hauptseminar, das ich besucht habe. Studentin: „Also, ich merke schon, dass ich teilweise Probleme habe mitzuhalten.“ Student: „Man muss sich auch einfach mal trauen, Schrott zu reden. Ist doch egal, ob das stimmt. Hauptsache, es kommt etwas in Gang.“ Es spricht natürlich auch einiges dafür, sich nicht in Diskussionen einzubringen, wenn man keine fundierte Meinung hat und keinen Wert auf Profilierung legt. Andererseits funktioniert das Prinzip „Karriere machen“ aber genau dadurch. Vornehme Zurückhaltung in einem Spiel, in dem es darum geht, sich durchzusetzen, zählt genauso viel wie mangelnde Kompetenz. Und intellektuelle Bescheidenheit ist als Tugend gar nicht mal so unanfechtbar. Flotter Auftritt. Runter mit der Piepsstimme, i aus mit der Maus: Wer alte Muster brechen will, kann das in einem Frauen-Seminar lernen. Zum Beispiel am 24. und 25. April in München. Dort sollen Situationen aus dem Berufsalltag in Hinblick auf verbale und nonverbale Interaktionen untersucht und bearbeitet und das persönliche Ausdrucks- und Handlungsspektrum erweitert werden. Da kann Studentin schon mal üben. www.frauenakademie-zak.de Doch genau in die flüchten sich immer noch viele Frauen. Das drückt sich dann in beharrlicher Schweigsamkeit aus oder in dem Hang, „Ich bin mir nicht sicher, aber . . .“ an den Anfang jeder Wortmeldung zu stellen. Und setzt den Trend für die spätere Karriere. Schließlich dient die Universität auch dazu, seine Fähigkeiten im Umgang mit anderen zu schulen. Natürlich hängt das auch mit einem Mangel an Vorbildern zusammen. Professorinnen sind ohnehin selten, und inspirierende Lehrerinnen gibt es unter Frau- en auch nicht öfter als unter Männern. Einen Professor kann man sich als Studentin vielleicht als intellektuelles Vorbild oder als Mentor nehmen, doch wenn es um Fragen der Karriere- und Lebensplanung geht, kann sich eine Frau nicht an einem Mann orientieren, solange sie Kinder bekommen will. Da verweigern sich die Rahmenbedingungen. Es ist diffizil geworden. Die katholische Arbeitertochter kann den besten Zugang zu Bildung bekommen. Wenn sie sich dauernd selbst im Weg steht, verliert sie am Ende trotzdem. ECHTE LEUCHTEN AB SOFORT GESUCHT. Machen Sie gemeinsam mit RWE Ihre Zukunft sichtbar. Haben Sie ein helles Köpfchen – und einen klaren Blick für echte Karrierechancen? Dann machen Sie sich mit RWE auf den Weg in die Zukunft: Lassen Sie uns gemeinsam voRWEg gehen, um die Energieversorgung für Europa zu sichern – und dabei ganz neue Perspektiven für uns alle zu eröffnen. Als Energieversorger ist es unser Ziel, auch das Unternehmen RWE stetig zu erneuern. Mit innovativen Energiekonzepten bewegen wir Menschen und Märkte – und bieten Ihnen die Chance, Ihre ganz individuelle Berufslaufbahn zu gestalten: als Trainee (m/w), als qualifi zierter Direkteinsteiger (m/w) in einem konkreten Aufgabenbereich oder als Teilnehmer (m/w) des konzernweiten International Graduate Programme. Bewerbungen von Männern und Frauen sind uns gleichermaßen willkommen. Meredith Haaf, 26, studiert Geschichte und Philosophie in München. Sie ist Mitautorin des Bestsellers „Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht“. Das Buch ist 2008 bei Hoffmann & Campe erschienen. Foto: S. Füssenich

6 <strong>de</strong>nken Uni&Job<br />

Vorbil<strong>de</strong>r spielen eine wichtige Rolle bei <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsfindung. Aber muss man <strong>de</strong>shalb gleich aus Angela Merkel eine Barbiepuppe machen? Foto: Reuters<br />

„Wenn das <strong>de</strong>n Damen nicht zu abstrakt ist“<br />

Inzwischen gibt es mehr Stu<strong>de</strong>ntinnen als Stu<strong>de</strong>nten. Dennoch dominieren nach wie vor männliche Akteure<br />

die Seminare. Sie ergattern die Doktoran<strong>de</strong>nstellen und Professuren. Woran liegt das nur?<br />

Von Meredith Haaf<br />

Wer in <strong>de</strong>n Siebzigern über Geschlechterdiskriminierung<br />

in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

re<strong>de</strong>n wollte, musste <strong>auf</strong> die „katholische<br />

Arbeitertochter vom Land“ zu<br />

sprechen kommen. Von allen Bildungsbenachteiligten<br />

war sie diejenige, die am<br />

schlechtesten gestellt war. Wollte sie<br />

<strong>auf</strong>s Gymnasium, bekam sie <strong>von</strong> <strong>de</strong>n<br />

Eltern zu hören: „Du heiratest ja eh.“<br />

Dass die Zahl <strong>de</strong>r Professorinnen an<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Hochschulen bis in die<br />

neunziger Jahre verschwin<strong>de</strong>nd gering<br />

blieb, ließ sich lange Zeit mit <strong>de</strong>m historischen<br />

Vorsprung <strong>de</strong>r Männer erklären.<br />

Bis vor ein paar Jahren wur<strong>de</strong>n aus Schü-<br />

i<br />

Frühe Prägung.<br />

Erziehung trägt entschei<strong>de</strong>nd<br />

dazu bei,<br />

dass Frauen Wettbewerbssituationen<br />

scheuen. Das<br />

vermuten viele, britische Forscher<br />

haben es jetzt aber auch<br />

nachgewiesen. Sie haben festgestellt,<br />

dass Schülerinnen reiner<br />

Mädchenschulen so risikobereit<br />

und kompetitiv sind wie<br />

gleichaltrige Jungen – im Gegensatz<br />

zu Mädchen aus gemischten<br />

Schulen. Download unter<br />

http://ftp.iza.org/dp4026.pdf<br />

lerinnen wirklich seltener Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />

und aus Absolventinnen erst recht seltener<br />

promovierte Forscherinnen. Dann<br />

kamen Gleichstellungsbe<strong>auf</strong>tragte und<br />

Frauenför<strong>de</strong>rung in die Bildungsinstitu-<br />

Der Meinungsführer ist<br />

männlich, die Mädchen<br />

sitzen da und schweigen<br />

tionen. Und heute gilt das Vorurteil,<br />

Bildung lohne sich für Frauen nicht, in<br />

<strong>de</strong>n meisten Kreisen als überholt: Katholische<br />

Mädchen vom Land gehen selbstverständlich<br />

<strong>auf</strong>s Gymnasium, wenn sie<br />

die entsprechen<strong>de</strong>n Noten haben. Dann<br />

Falsche Wahl. Noch immer<br />

studieren Frauen meist typische<br />

Frauenfächer. Die bringen<br />

aber später weniger Einkommen<br />

und einen geringeren Status.<br />

Zu<strong>de</strong>m arbeiten Hochschulabsolventinnen<br />

direkt nach <strong>de</strong>m Studium<br />

eher im öffentlichen Dienst,<br />

Männer dagegen meist in <strong>de</strong>r<br />

Privatwirtschaft, wo es bessere<br />

Karriere- und Verdienstmöglichkeiten<br />

gibt. Das ist in einer Studie<br />

<strong>de</strong>s Wissenschaftszentrums<br />

Berlin für Sozialforschung nachzulesen.<br />

www.wzb.eu<br />

Forsche Frauen? Mittlerweile<br />

haben mehr Frauen als Männer<br />

einen Uni-Abschluss. Bei <strong>de</strong>n<br />

Professorenstellen sieht das<br />

noch ganz an<strong>de</strong>rs aus: Nur 16,2<br />

Prozent <strong>de</strong>r Professoren sind<br />

Frauen. Einer Studie <strong>de</strong>s Kompetenzzentrums<br />

Frauen in Wissenschaft<br />

und Forschung zufolge<br />

sehen sich fast 50 Prozent aller<br />

Wissenschaftlerinnen mit Kind<br />

beruflich im Nachteil. Kein Wun<strong>de</strong>r,<br />

dass gebil<strong>de</strong>te Frauen oft<br />

keine Kin<strong>de</strong>r haben, wie <strong>de</strong>r<br />

Familienbericht 2006 ausweist.<br />

studieren sie in Münster, Bamberg o<strong>de</strong>r<br />

München Geschichte <strong>auf</strong> Lehramt, Romanistik<br />

o<strong>de</strong>r auch Physik. Mehr als 50<br />

Prozent <strong>de</strong>r Hochschulabsolventinnen<br />

sind weiblich. Frauen machen nicht nur<br />

bessere Abschlüsse als Männer, son<strong>de</strong>rn<br />

diese meist auch früher.<br />

Man könnte also meinen, dass <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />

heute die Uni gehört, wenigstens<br />

zur Hälfte. Tatsächlich sind aber<br />

laut Statistischem Bun<strong>de</strong>samt nur 16<br />

Prozent aller Professuren <strong>von</strong> Frauen besetzt,<br />

und nur zehn Prozent <strong>de</strong>r C4-Professorinnen<br />

sind Frauen. Der aka<strong>de</strong>mische<br />

Mittelbau – <strong>de</strong>r sich hauptsächlich<br />

aus unterbezahlten, prekären Ausbeutungsstellen<br />

zusammensetzt – wird zwar<br />

zu mehr als einem Drittel <strong>von</strong> Frauen ge-<br />

Frauen in <strong>de</strong>r Uni<br />

Anteil <strong>de</strong>r Frauen in Prozent<br />

(Fach-)Abiturienten<br />

Hochschulabsolventen<br />

Studienanfänger<br />

Promotionen<br />

Habilitationen<br />

24,3<br />

Professoren<br />

16,2<br />

C4-Professoren<br />

10,0<br />

42,2<br />

stellt. Trotz<strong>de</strong>m sind gera<strong>de</strong> mal ein Viertel<br />

aller Habilitationen <strong>von</strong> Frauen.<br />

Woran das liegt, ist oft beschrieben<br />

wor<strong>de</strong>n. Die <strong>de</strong>utsche Universität ist<br />

eine familienfeindliche Institution. Und<br />

Forscherkarrieren wer<strong>de</strong>n zwischen En<strong>de</strong><br />

zwanzig und En<strong>de</strong> vierzig gemacht,<br />

also in <strong>de</strong>r Zeit, in <strong>de</strong>r Frauen Kin<strong>de</strong>r<br />

bekommen.<br />

Doch sind Frauen <strong>auf</strong> eine merkwürdige<br />

Art auch dort unterpräsent, wo sie<br />

zahlenmäßig kein Problem haben. In<br />

geisteswissenschaftlichen Seminaren<br />

kann man immer wie<strong>de</strong>r dieselbe Dynamik<br />

beobachten. Das Sprechverhalten<br />

läuft oft genug entlang <strong>de</strong>r Geschlechtergrenze:<br />

Hier die männlichen Meinungsführer,<br />

Streithähne und Rechthaber,<br />

50,8<br />

49,8<br />

SZ-Graphik: Schachinger, Quelle: Stat. Bun<strong>de</strong>samt, Stand 2007<br />

56,1<br />

Fieses Foul. Frauen in Deutschland<br />

verdienen im Durchschnitt<br />

23 Prozent weniger als Männer –<br />

und stehen damit im europäischen<br />

Vergleich ganz schlecht<br />

da. Auch bekommen weniger<br />

Frauen Urlaubsgeld, und sie<br />

leisten eher unbezahlte Überstun<strong>de</strong>n,<br />

so eine Studie <strong>de</strong>r<br />

Hans-Böckler-Stiftung. Dazu<br />

passt, dass laut Erhebungen <strong>de</strong>s<br />

Lübecker Informationsdienstleisters<br />

Databyte in <strong>de</strong>utschen Chefetagen<br />

nur je<strong>de</strong>r sechste Posten<br />

mit einer Frau besetzt ist.

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