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07.12.2012 Aufrufe

20 reisen Uni&Job Kunming wächst weiter: Die Provinzhauptstadt im Südwesten Chinas hat schon jetzt mehr als fünf Millionen Einwohner. Für die vielen Zuwanderer werden laufend neue Stadtteile aus dem Boden gestampft. Aachener Studenten haben die Planungen unter die Lupe genommen. Foto: laif Trip in die Trabantenstadt Vom Slum zur Megacity: Chinesische Stadtplanung ist rigoros, brachial und monumental. Das hat eine Gruppe von Aachener Architektur-Studenten festgestellt, die in einem Workshop an der Universität von Kunming ein Bauprojekt begleitet haben Von Sarah-Kristin Merz und Sylvia Carola Schuster 5. September. Vor drei Jahren hat Lian Wang sein Architekturstudium bei uns an der Fachhochschule Aachen beendet. Jetzt ist er Assistent an der Uni im südchinesischen Kunming und hat uns eingeladen, in einem Workshop gemeinsam mit seinen Studenten einen Masterplan zur Neubebauung eines Stadtteils für 100 000 Menschen zu erarbeiten – Kunming hat viele Zuwanderer und muss ständig Platz für neue Bewohner schaffen. Das Projekt gibt es wirklich, aber unsere Arbeit ist natürlich ein Planspiel. Die Kinder, die hier im Dreck spielen, werden bald umziehen müssen 6. September. Zwei Studentinnen der Kunming University of Science and Technology holen uns vom Flughafen ab und bringen uns zum Gästehaus. Der Verkehr ist hektisch. Menschen transportieren große Lasten auf Fahrrädern. Überall sieht man kleine Verkaufsstände. Im überfüllten öffentlichen Bus erreichen wir – neun Kommilitonen und unser Professor Dietmar Castro – die Uni, auf einem der drei Campusgelände Kunmings gelegen. Ein bewachtes Eingangstor und ein menschenleerer, weitläufiger Vorplatz unterscheiden die Hochschule von unserer in Aachen. Von außen wirkt der Gebäudekomplex verhältnismäßig modern und gepflegt, die Hörsäle und Gänge sind jedoch verschmutzt mit Zigarettenstummeln und anderen Abfällen. Der größte Teil der 27 000 Studenten lebt in den angrenzenden Wohnheimen. Nach Geschlechtern getrennte Gebäude bieten in kleinen Vierbettzimmern kaum Platz zum Wohnen, Lernen und Leben. Zum Einstieg besuchen wir eine ökologische Siedlung am Rand der Stadt. Kunming ist die Hauptstadt der Provinz Yunnan. Sie liegt knapp 1900 Meter über dem Meeresspiegel, und das macht sich bemerkbar. Bei angenehmen 25 Grad Wärme – Kunming heißt wegen des ganzjährig milden Klimas „Stadt des ewigen Frühlings“ – sind wir schon nach kleinen Fußmärschen erschöpft – die dünne Luft ist ungewohnt. Ein Führer erklärt uns, dass man beim Bau der einzelnen Wohnhäuser darauf geachtet hat, möglichst wenig in die Natur einzugreifen. Natürlich aussehende Wasserläufe und ein See prägen das Bild der Siedlung, das Ableiten und die Reinigung des Abwassers spielen eine wichtige Rolle. Nur: Was bringt die Reinigung von Abwasser, das später wieder mit ungereinigten Abwässern zusammengeführt wird? Und was hilft Mülltrennung in der vorbildlichen Siedlung, wenn die Müllabfuhr nicht darauf eingestellt ist? 7. September. Bevor unser eigentlicher Workshop beginnt, haben wir heute die Gelegenheit, unsere Zeichenkünste zu verbessern. Wir besuchen dazu Longmen, das Drachentor in den Westbergen von Kunming. Hier haben wir die schöne Möglichkeit, traditionelle chinesische Gebäude zu zeichnen. 8. September. In der Universität lernen wir die Studenten kennen, mit denen wir zusammenarbeiten werden. Schnell sind drei Gruppen gefunden, jeweils bestehend aus drei deutschen und etwa doppelt so vielen chinesischen Studenten. Gemeinsam machen wir uns per Bus auf den Weg, um das Gebiet zu besichtigen, um das sich unsere städtebaulichen Überlegungen drehen sollen. „Unser“ Planungsgebiet grenzt zur einen Seite an den Flughafen, zur anderen an die „Century Town“, das größte Bauprojekt in ganz China im Jahr 2007. Als wir inmitten von Century Town anhalten, erscheint uns die Umgebung irreal. Wo man auch hinschaut, überall gleichartige Gebäude. Wohnhäuser, sechzehn Stockwerke hoch, mit grau gekachelten Fassaden, grünen Fensterrahmen und kleinen „barocken“ Balkonen samt Box für die Klimaanlage. Für den Bewohner äußert sich die „Identität“ seiner Wohnung ausschließlich in einer Straßen- Deutsch-chinesische Gruppenarbeit an der Uni von Kunming. Foto: Schuster und einer Hausnummer. Wer sein Wohnsilo betreten will, muss einen Zifferncode eingeben, damit ihn der Wachmann passieren lässt. Alle Straßen der Century Town haben eines gemeinsam: Sie sind menschenleer. Das benachbarte Gebiet, unser eigentliches Planungsterrain, ist der totale Gegensatz – noch. Einige mehrstöckige Häuser sind in einem äußerlich guten Zustand, andere niedrige Lehmhäuser erwecken den Eindruck, als würden sie jeden Moment in sich zusammenfallen. Familien hocken vor ihren Häusern neben einer kleinen Feuerstelle und essen oder unterhalten sich. Vor einem Haus- eingang liegen Früchte zum Trocknen in der Sonne. Wir folgen dem unbefestigten Pfad in die Siedlung hinein. Aus den heruntergekommenen Häusern führen Rohre, die Fäkalien in einen Bach ableiten. Der Gestank ist ekelerregend, und allein der Gedanke daran, dass das am Ufer angepflanzte Gemüse gegessen wird, verursacht Übelkeit. Die im Dreck spielenden, halbnackten Kinder besuchen keine Schule. Sie wissen noch nicht, dass ihnen ein Umzug bevorsteht. Im Rahmen der Neustrukturierung des Stadtteils werden die alten Häuser und Geschäfte abgerissen. Entschädigungen gibt es nicht. Unsere chinesische Kommilitonen raten uns, nicht weiter darüber nachzudenken. Als wir trotzdem unsere Bestürzung äußern, reagiert eine der Studentinnen mit einem Vortrag über ihre Ziele: Sie werde künftig Menschen helfen, ihre verwahrlosten Häuser durch moderne Wohnungen mit besserer Hygiene zu ersetzen. Wir fragen uns, ob sie weiß, dass die Menschen, die jetzt hier leben, die Mieten in dem geplanten Großprojekt nicht werden zahlen können. 9. September. Unser Seminarraum erinnert ein bisschen an ein Klassenzimmer einer deutschen Grundschule. Wir schieben die kleinen Pulte zurecht, um Gruppentische zu schaffen und sind sehr motiviert, an die Arbeit zu gehen. Es gibt bereits einen Masterplan, auf dem zum Beispiel Straßenzüge sowie Geschäftsund Wohnflächen eingetragen sind. Unsere Aufgabe ist es nun, diesen Plan zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Umgangssprache ist Englisch, was sich schnell als Problem herausstellt. Einige der chinesischen Kommilitonen sprechen wenig Englisch, andere gar nicht. Kein Wunder, dass es schnell zu Missverständnissen kommt.

Uni&Job reisen 21 Nach einer Weile schaffen wir es, unsere Meinungen auszutauschen, stoßen aber bald schon auf Gegensätze. Es wird zum Beispiel kontrovers darüber diskutiert, ob der Anteil an Bürogebäuden im Verhältnis zu den Wohngebäuden nicht zu groß ist, ob ein Krankenhaus im Zentrum des Gebietes stehen muss, welcher Hierarchisierung die Straßen unterworfen sind und wie sinnvoll es ist, dass die Hauptverkehrsstraße so oft den Bach kreuzt. Es fällt uns schwer, die Argumente der chinesischen Studenten nachzuvollziehen. Umgekehrt entsprechen auch unsere Vorstellungen nicht den landesüblichen Ansätzen. Die Diskussionen führen oft zu keiner Einigung, nicht mal zu einem Kompromiss. 10. September. Die ersten Ergebnisse der Analyse werden festgehalten. Wir können uns einige Verbesserungen vorstellen: Durch eine Verlegung mehrerer Straßen, die im ursprünglichen Plan parallel zum Bach verlaufen, schaffen wir die Möglichkeit für Passanten, sich am Bach aufzuhalten. Wir kritisieren – sehr zum Unmut unserer chinesischen Kommilitonen – die Dimensionen der geplanten Regierungsbauten und sind teilweise etwas verunsichert: Sind unsere Vorstellungen von einer funktionierenden Stadt so verkehrt? 11. September. Wir können uns vorstellen, entlang der wichtigen Verkehrsadern relativ hohe Bürogebäude als Schallschutz für dahinterliegende niedrigere Wohnhäuser einzuplanen. Die www.pwc.de Straßen könnten in der Nähe des Bachlaufs reduziert oder in größerer Entfernung vorbeigeführt werden. Wie in Deutschland sehen wir ausreichenden Abstand zwischen den Gebäuden vor und machen uns Gedanken über die Belichtung der Wohnungen und Büros. Leider gehen die Vorstellungen von einem idealen Wohn- und Bürogebiet irgendwann so weit auseinander, dass wir in nach Nationalitäten getrennten Gruppen arbeiten und uns nur gelegentlich zu Diskussionen treffen. Wir haben es uns einfacher vorgestellt, mit den chinesischen Studenten zusammenzuarbeiten, weil wir Teamwork gewöhnt sind und mit den dabei Fast wie daheim: Fünf DJs beschallen die Räume mit Electro und Black Music auftretenden Problemen meist gut umgehen können. Doch eine Woche gemeinsamer Planung lässt die Unterschiede in unseren Denkweisen und Vorstellungen deutlich zu Tage treten. 12. September. Zwei weitere Tage verbringen wir in der Uni, setzen uns mit der Bebauung, den Freiflächen und der Infrastruktur des Planungsgebietes auseinander. Wir zeichnen Pläne, sammeln Fotos, erstellen Skizzen. Die Abende nutzen wir, um die Stadt kennenzulernen. Die Türsteher des besten Clubs der Stadt zeigen sich erfreut über unsere An- wesenheit. Die Ausstattung ist sehr modern und kostspielig: Plasmabildschirme, aufwendige Lichtanlagen und luxuriöse Sanitärräume. Fünf DJs beschallen die Räumlichkeiten mit House, Electro und Black Music. Man behandelt uns wie VIPs und stellt uns zwei allgegenwärtige Kellner zur Verfügung, die uns mit immer neuen Obstschalen als Geschenke des Hauses verwöhnen. Die Preise kommen uns normal vor, sie entsprechen denen in Deutschland. Bedenkt man allerdings, dass das chinesische Pro-Kopf-Einkommen bei etwa 700 Yuan im Monat liegt – umgerechnet etwa 70 Euro –, so hat jeder von uns im Laufe des Abends ein Drittel davon für Getränke ausgegeben. Im Club kommen wir mit der englischsprachigen jungen Bevölkerung in Kontakt. Man spricht uns an, lädt uns ein und fotografiert uns. Erst später erfahren wir, dass es sich ausschließlich um Mitglieder der oberen Gesellschaftsschicht handelt, die hier verkehren. 14. September. Es ist Sonntagmorgen, Tag der Abschlusspräsentation. Es gibt sowohl Lob als auch Kritik. Es ist schade, dass unser Bemühen um einen alternativen Masterplan zu keiner konkreten Umsetzung führen wird. Die zukünftige Entwicklung des Areals ist längst beschlossen. 15. September. Abschiedsessen im Restaurant des Gästehauses der Universität. Ein runder Tisch ist für uns Studenten eingedeckt, ein zweiter für die Profes- Keine Lust auf Schema F? Hier ist Plan B. Sie wollen keinen Job mit Standardprozessen und festen Strukturen, sondern lieber Gestaltungsfreiheit und ein breites Aufgabenspektrum? Dann sind Sie bei PwC genau richtig. Denn so vielfältig die Einsatzmöglichkeiten unserer Mitarbeiter sind, so individuell sind auch die Lösungsansätze für unsere Kunden. Sicher ist nur eins: Erfolgreiche Wirtschaftsprüfung setzt eine Menge Kreativität voraus – und den Mut, immer neue Wege zu gehen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter www.pwc-career.de PricewaterhouseCoopers. Die Vorausdenker. soren und Organisatoren. Kaum haben wir uns hingesetzt, müssen wir schon wieder aufstehen – Professor Castro spricht einen Toast aus. Im Laufe der nächsten Stunde verbringen wir in etwa gleich viel Zeit im Sitzen wie im Stehen. Es ist üblich, dass jeder am Tisch sich einmal toastend zu Wort meldet. Genau so üblich ist es auch, dass der Gastgeber den finanziellen Teil der Veranstaltung übernimmt. Die Dimensionen der Bauvorhaben sind für Europäer schier unvorstellbar China ist ein so vielfältiges Land mit interessanten Menschen, einer ganz anderen Lebens- und Arbeitsweise und eindrucksvoller Architektur. Die Größe der Bauvorhaben in China ist schier unvorstellbar. In der Nähe von Schanghai zum Beispiel soll mal eben eine Stadt errichtet werden, die ein Prozent der deutschen Bevölkerung aufnehmen könnte. In Kunming gibt es Wohnraum für 100 000 Menschen auf einer Fläche, auf der man in Deutschland gerade mal eine größere Einfamilienhaus-Siedlung planen würde. Sicherlich hat die Woche eine Menge fachlicher Erkenntnisse gebracht, den Gewinn an Erfahrung in punkto Teamarbeit und Kommunikation schätzen wir aber wesentlich höher ein. Eine wertvolle Erfahrung für uns, die uns anspornt, noch mehr von der Welt zu entdecken. © März 2009. PricewaterhouseCoopers bezeichnet die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die anderen selbstständigen und rechtlich unabhängigen Mitgliedsfirmen der PricewaterhouseCoopers International Limited.

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Nach einer Weile schaffen wir es, unsere<br />

Meinungen auszutauschen, stoßen<br />

aber bald schon <strong>auf</strong> Gegensätze. Es wird<br />

zum Beispiel kontrovers darüber diskutiert,<br />

ob <strong>de</strong>r Anteil an Bürogebäu<strong>de</strong>n im<br />

Verhältnis zu <strong>de</strong>n Wohngebäu<strong>de</strong>n nicht<br />

zu groß ist, ob ein Krankenhaus im Zentrum<br />

<strong>de</strong>s Gebietes stehen muss, welcher<br />

Hierarchisierung die Straßen unterworfen<br />

sind und wie sinnvoll es ist, dass die<br />

Hauptverkehrsstraße so oft <strong>de</strong>n Bach<br />

kreuzt. Es fällt uns schwer, die Argumente<br />

<strong>de</strong>r chinesischen Stu<strong>de</strong>nten nachzuvollziehen.<br />

Umgekehrt entsprechen<br />

auch unsere Vorstellungen nicht <strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>süblichen<br />

Ansätzen. Die Diskussionen<br />

führen oft zu keiner Einigung, nicht<br />

mal zu einem Kompromiss.<br />

10. September. Die ersten Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r Analyse wer<strong>de</strong>n festgehalten. Wir<br />

können uns einige Verbesserungen vorstellen:<br />

Durch eine Verlegung mehrerer<br />

Straßen, die im ursprünglichen Plan<br />

parallel zum Bach verl<strong>auf</strong>en, schaffen<br />

wir die Möglichkeit für Passanten, sich<br />

am Bach <strong>auf</strong>zuhalten. Wir kritisieren –<br />

sehr zum Unmut unserer chinesischen<br />

Kommilitonen – die Dimensionen <strong>de</strong>r geplanten<br />

Regierungsbauten und sind teilweise<br />

etwas verunsichert: Sind unsere<br />

Vorstellungen <strong>von</strong> einer funktionieren<strong>de</strong>n<br />

Stadt so verkehrt?<br />

11. September. Wir können uns vorstellen,<br />

entlang <strong>de</strong>r wichtigen Verkehrsa<strong>de</strong>rn<br />

relativ hohe Bürogebäu<strong>de</strong> als<br />

Schallschutz für dahinterliegen<strong>de</strong> niedrigere<br />

Wohnhäuser einzuplanen. Die<br />

www.pwc.<strong>de</strong><br />

Straßen könnten in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Bachl<strong>auf</strong>s<br />

reduziert o<strong>de</strong>r in größerer Entfernung<br />

vorbeigeführt wer<strong>de</strong>n. Wie in<br />

Deutschland sehen wir ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Abstand zwischen <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n vor<br />

und machen uns Gedanken über die Belichtung<br />

<strong>de</strong>r Wohnungen und Büros.<br />

Lei<strong>de</strong>r gehen die Vorstellungen <strong>von</strong><br />

einem i<strong>de</strong>alen Wohn- und Bürogebiet irgendwann<br />

so weit auseinan<strong>de</strong>r, dass wir<br />

in nach Nationalitäten getrennten Gruppen<br />

arbeiten und uns nur gelegentlich zu<br />

Diskussionen treffen.<br />

Wir haben es uns einfacher vorgestellt,<br />

mit <strong>de</strong>n chinesischen Stu<strong>de</strong>nten<br />

zusammenzuarbeiten, weil wir Teamwork<br />

gewöhnt sind und mit <strong>de</strong>n dabei<br />

Fast wie daheim: Fünf DJs<br />

beschallen die Räume mit<br />

Electro und Black Music<br />

<strong>auf</strong>treten<strong>de</strong>n Problemen meist gut umgehen<br />

können. Doch eine Woche gemeinsamer<br />

Planung lässt die Unterschie<strong>de</strong> in<br />

unseren Denkweisen und Vorstellungen<br />

<strong>de</strong>utlich zu Tage treten.<br />

12. September. Zwei weitere Tage verbringen<br />

wir in <strong>de</strong>r Uni, setzen uns mit<br />

<strong>de</strong>r Bebauung, <strong>de</strong>n Freiflächen und <strong>de</strong>r<br />

Infrastruktur <strong>de</strong>s Planungsgebietes auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Wir zeichnen Pläne, sammeln<br />

Fotos, erstellen Skizzen. Die Aben<strong>de</strong> nutzen<br />

wir, um die Stadt kennenzulernen.<br />

Die Türsteher <strong>de</strong>s besten Clubs <strong>de</strong>r<br />

Stadt zeigen sich erfreut über unsere An-<br />

wesenheit. Die Ausstattung ist sehr mo<strong>de</strong>rn<br />

und kostspielig: Plasmabildschirme,<br />

<strong>auf</strong>wendige Lichtanlagen und luxuriöse<br />

Sanitärräume. Fünf DJs beschallen<br />

die Räumlichkeiten mit House, Electro<br />

und Black Music. Man behan<strong>de</strong>lt uns<br />

wie VIPs und stellt uns zwei allgegenwärtige<br />

Kellner zur Verfügung, die uns mit<br />

immer neuen Obstschalen als Geschenke<br />

<strong>de</strong>s Hauses verwöhnen.<br />

Die Preise kommen uns normal vor,<br />

sie entsprechen <strong>de</strong>nen in Deutschland.<br />

Be<strong>de</strong>nkt man allerdings, dass das chinesische<br />

Pro-Kopf-Einkommen bei etwa<br />

700 Yuan im Monat liegt – umgerechnet<br />

etwa 70 Euro –, so hat je<strong>de</strong>r <strong>von</strong> uns im<br />

L<strong>auf</strong>e <strong>de</strong>s Abends ein Drittel da<strong>von</strong> für<br />

Getränke ausgegeben.<br />

Im Club kommen wir mit <strong>de</strong>r englischsprachigen<br />

jungen Bevölkerung in Kontakt.<br />

Man spricht uns an, lädt uns ein<br />

und fotografiert uns. Erst später erfahren<br />

wir, dass es sich ausschließlich um<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r oberen Gesellschaftsschicht<br />

han<strong>de</strong>lt, die hier verkehren.<br />

14. September. Es ist Sonntagmorgen,<br />

Tag <strong>de</strong>r Abschlusspräsentation. Es gibt<br />

sowohl Lob als auch Kritik. Es ist scha<strong>de</strong>,<br />

dass unser Bemühen um einen alternativen<br />

Masterplan zu keiner konkreten<br />

Umsetzung führen wird. Die zukünftige<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Areals ist längst beschlossen.<br />

15. September. Abschiedsessen im Restaurant<br />

<strong>de</strong>s Gästehauses <strong>de</strong>r Universität.<br />

Ein run<strong>de</strong>r Tisch ist für uns Stu<strong>de</strong>nten<br />

einge<strong>de</strong>ckt, ein zweiter für die Profes-<br />

Keine Lust <strong>auf</strong> Schema F?<br />

Hier ist Plan B.<br />

Sie wollen keinen Job mit Standardprozessen und festen Strukturen, son<strong>de</strong>rn lieber<br />

Gestaltungsfreiheit und ein breites Aufgabenspektrum? Dann sind Sie bei PwC genau<br />

richtig. Denn so vielfältig die Einsatzmöglichkeiten unserer Mitarbeiter sind, so individuell<br />

sind auch die Lösungsansätze für unsere Kun<strong>de</strong>n. Sicher ist nur eins: Erfolgreiche<br />

Wirtschaftsprüfung setzt eine Menge Kreativität voraus – und <strong>de</strong>n Mut, immer neue<br />

Wege zu gehen. Wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihre Bewerbung unter www.pwc-career.<strong>de</strong><br />

PricewaterhouseCoopers. Die Voraus<strong>de</strong>nker.<br />

soren und Organisatoren. Kaum haben<br />

wir uns hingesetzt, müssen wir schon<br />

wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong>stehen – Professor Castro<br />

spricht einen Toast aus. Im L<strong>auf</strong>e <strong>de</strong>r<br />

nächsten Stun<strong>de</strong> verbringen wir in etwa<br />

gleich viel Zeit im Sitzen wie im Stehen.<br />

Es ist üblich, dass je<strong>de</strong>r am Tisch sich einmal<br />

toastend zu Wort mel<strong>de</strong>t. Genau so<br />

üblich ist es auch, dass <strong>de</strong>r Gastgeber<br />

<strong>de</strong>n finanziellen Teil <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

übernimmt.<br />

Die Dimensionen <strong>de</strong>r<br />

Bauvorhaben sind für<br />

Europäer schier unvorstellbar<br />

China ist ein so vielfältiges Land mit<br />

interessanten Menschen, einer ganz an<strong>de</strong>ren<br />

Lebens- und Arbeitsweise und eindrucksvoller<br />

Architektur. Die Größe <strong>de</strong>r<br />

Bauvorhaben in China ist schier unvorstellbar.<br />

In <strong>de</strong>r Nähe <strong>von</strong> Schanghai zum<br />

Beispiel soll mal eben eine Stadt errichtet<br />

wer<strong>de</strong>n, die ein Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Bevölkerung <strong>auf</strong>nehmen könnte.<br />

In Kunming gibt es Wohnraum für<br />

100 000 Menschen <strong>auf</strong> einer Fläche, <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r man in Deutschland gera<strong>de</strong> mal eine<br />

größere Einfamilienhaus-Siedlung planen<br />

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Sicherlich hat die Woche eine Menge<br />

fachlicher Erkenntnisse gebracht, <strong>de</strong>n<br />

Gewinn an Erfahrung in punkto Teamarbeit<br />

und Kommunikation schätzen wir<br />

aber wesentlich höher ein. Eine wertvolle<br />

Erfahrung für uns, die uns anspornt,<br />

noch mehr <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Welt zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

© März 2009. PricewaterhouseCoopers bezeichnet die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die an<strong>de</strong>ren selbstständigen und rechtlich unabhängigen Mitgliedsfirmen <strong>de</strong>r<br />

PricewaterhouseCoopers International Limited.

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